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medianet 1103

Date post: 08-Apr-2016
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medianet - die ganze Zeitung
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Wien. Nach dem Verlustjahr 2014 hat die börsenotierte Raiffeisen Bank International (RBI) nicht nur die Dividende auf das Aktienka- pital gestrichen. Auch den noch offenen Rest an Dividendenzah- lungen für das im Juni 2014 ge- tilgte staatliche Partizipationska- pital (PS-Kapital) und das wenig später getilgte privat gezeichnete PS-Kapital bleibt die Bank schul- dig. Dies gab die RBI am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Die- se Entscheidungen seien mit der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt abgestimmt. Grund sei das negative Ergebnis des Jahres 2014. (red) Verlustjahr Keine Dividende: weder Aktien noch PS-Kapital RBI zahlt für 2014 keine Dividenden RBI steigt bei Ausschüttungen auf die Bremse (Bild: Bankchef Karl Sevelda). © APA/Herbert Neubauer INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. 15. JAHRGANG NO. 1937 MITTWOCH, 11. MÄRZ 2015 SHORT Access to Finance Im Zuge des EU-Programms „Creative Eu- rope“ soll für die Kultur- und Kreativwirtschaft 2016 ein neuer Garantiefonds einge- richtet werden, der keine För- derung ersetzt, sondern als zusätzliches Instrument dient und für fehlende Sicherheiten einspringt. Diese Rolle über- nimmt auf europäischer Ebene der Europäische Investitions- fonds (EIF) und in Österreich die Austria Wirtschaftsservice. Insgesamt werden 120 Mio. € bei einer Laufzeit von fünf Jahren zur Verfügung gestellt; sie sollen bis zu 700 Mio. an weiteren Krediten auslösen. Je Projekt (Laufzeit: mind. zwölf Monate) sind Kreditvolumina von maximal 500.000 € vorge- sehen (Bild: Aliette Dörflinger, KMU-Forschung Austria). Infos: http:// www.kunstkultur.bka.gv.at/ site/8070/default.aspx Steuerreform In der Debatte um die Steuerreform spricht sich die Industriellenvereinigung (IV) gegen eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer (KESt) und des Spitzensteuersatzes aus. IV-Präsident Georg Kapsch (Bild) und General- sekretär Christoph Neumayer plädierten am Dienstag da- für, wenn nötig lieber bei der Grundsteuer einzugreifen. Dies sei jene Steuer im Vermö- gensbereich, die am wenigsten Wachstum koste. Generell ist man in der IV mit dem Verlauf der Verhandlungen zur Steu- erreform „nicht unzufrieden“, man finde durchaus Gehör. Kapsch zeigte sich vor Journa- listen jedenfalls zuversichtlich, auch Erbschafts- und Schen- kungssteuern „abgebogen“ zu haben. Diese seien extrem standortschädlich. „Es will ja von uns niemand abwandern“, betonte er. (APA) © feel image wien © APA/Herbert Pfarrhofer DAS WORLD WIDE WEB ALS TERROR-HILFSMITTEL Forscher der Uni Wien untersuchen, wie Terroristen das Netz nutzen und mit welchen Strategien man dagegen vorgehen kann Seite 4 MCDONALD’S: GRÜNKOHL AUF DER SPEISEKARTE? Vier Prozent Fast Food-Minus verzeichnete McDonald’s im Februar: Der neue Konzernchef will nun einiges ändern Seite 7 © Uni Wien © McDonald’s #ListenLearnLead Accenture hat Berufstätige zu den Anforderungen des digitalen Zeitalters befragt Trends: Frauen werden CTO, Männer Hausfrau Hypervernetzt Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt – und dieser Wandel kommt (auch) den Frauen zugute: Die Unternehmen tun mehr dafür, sie auf Führungsrollen vorzubereiten. Und: Wenn die finanzielle Situation es zuließe, würden 54% der Männer ihren Job aufgeben und sich der Familie widmen. Seite 2 © Panthermedia/Ursula Deja-Schnieder TREVISION visual solutions visual solutions www.trevision.at
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Page 1: medianet 1103

Wien. Nach dem Verlustjahr 2014 hat die börsenotierte Raiffeisen Bank International (RBI) nicht nur die Dividende auf das Aktienka-pital gestrichen. Auch den noch offenen Rest an Dividendenzah-lungen für das im Juni 2014 ge-tilgte staatliche Partizipationska-pital (PS-Kapital) und das wenig später getilgte privat gezeichnete PS-Kapital bleibt die Bank schul-dig. Dies gab die RBI am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Die-se Entscheidungen seien mit der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt abgestimmt. Grund sei das negative Ergebnis des Jahres 2014. (red)

Verlustjahr Keine Dividende: weder Aktien noch PS-Kapital

RBI zahlt für 2014 keine Dividenden

RBI steigt bei Ausschüttungen auf die Bremse (Bild: Bankchef Karl Sevelda).

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Access to Finance Im Zuge des EU-Programms „Creative Eu-rope“ soll für die Kultur- und Kreativwirtschaft 2016 ein neuer Garantiefonds einge-richtet werden, der keine För-derung ersetzt, sondern als zusätzliches Instrument dient und für fehlende Sicherheiten einspringt. Diese Rolle über-nimmt auf europäischer Ebene der Europäische Investitions-fonds (EIF) und in Österreich die Austria Wirtschaftsservice. Insgesamt werden 120 Mio. € bei einer Laufzeit von fünf Jahren zur Verfügung gestellt; sie sollen bis zu 700 Mio. an weiteren Krediten auslösen. Je Projekt (Laufzeit: mind. zwölf Monate) sind Kreditvolumina von maximal 500.000 € vorge-sehen (Bild: Aliette Dörflinger, KMU-Forschung Austria). Infos: http:// www.kunstkultur.bka.gv.at/ site/8070/default.aspx

Steuerreform In der Debatte um die Steuerreform spricht sich die Industriellenvereinigung (IV) gegen eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer (KESt) und des Spitzensteuersatzes aus. IV-Präsident Georg Kapsch (Bild) und General-sekretär Christoph Neumayer plädierten am Dienstag da-für, wenn nötig lieber bei der Grundsteuer einzugreifen. Dies sei jene Steuer im Vermö-gensbereich, die am wenigsten Wachstum koste. Generell ist man in der IV mit dem Verlauf der Verhandlungen zur Steu-erreform „nicht unzufrieden“, man finde durchaus Gehör. Kapsch zeigte sich vor Journa-listen jedenfalls zuversichtlich, auch Erbschafts- und Schen-kungssteuern „ abgebogen“ zu haben. Diese seien extrem standortschädlich. „Es will ja von uns niemand abwandern“, betonte er. (APA)

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Forscher der Uni Wien untersuchen, wie Terroristen das Netz nutzen und mit welchen Strategien man dagegen vorgehen kann Seite 4

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Trends: Frauen werden CTO, Männer Hausfrau

Hypervernetzt Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt – und dieser wandel kommt (auch) den Frauen zugute: Die unternehmen tun mehr dafür, sie auf Führungsrollen vorzubereiten. und: wenn die finanzielle Situation es zuließe, würden 54% der männer ihren Job aufgeben und sich der Familie widmen. Seite 2

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2 – medianet prime news Mittwoch, 11. März 2015

EU deckelt Gebühren für KreditkartenStraßburg. Die Gebühren für Kreditkartenzahlungen sind in der EU künftig mit 0,3% der Zahlungssumme gedeckelt. Bei sogenannten Debitkarten, etwa EC- oder Maestro-Karten, wird eine Grenze von 0,2% einge-führt. Die Regelung soll heuer, voraussichtlich im September, in Kraft treten. In Österreich macht die Kreditkartengebühr derzeit meist 1,0% der Zahlung aus. (APA)

Unternehmen in der Geschwätzigkeitsfalle

Wien. Business Circle und der Mobilfunker Drei luden den So-cial Media-Experten Robert See-ger zu einem Vortrag zur Trivia-lisierung der Gesellschaft durch Soziale Medien. Seeger: „Unsere Gesellschaft und vor allem Un-ternehmen leiden heute unter der Diskreditierung der Norma-lität. Spenden allein reicht nicht mehr – heute braucht es vorher einen Kübel Eiswasser über den Kopf (…).“ (red)

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Gerhard Stefan (RBI), Romy Faisst (Business Circle), Robert Seeger.

UL-Zertifizierung für B&R-SicherheitstechnikÖsterreich/international. Das Produktportfolio für integrierte Sicherheitstechnik von B&R hat eine weitere wichtige Zertifizierung erhalten: Die Experten von UL bestätigten nach intensiven Prüfungen und Tests die Konformität der B&R-Produkte zu den für die Sicherheitstechnik relevanten Normen IEC 61508, IEC 62061 und ISO 13849.

Im Besonderen wird durch die UL-FS-Zertifizierung nun auch die Konformität zu relevanten nordamerikanischen Normen wie ANSI/UL 1998 bestätigt.

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Zertifizierung sind die Produkte der inte-grierten Sicherheitstechnik von B&R nun bei UL nicht nur in der Kategorie FSPC (En-ergy and Industrial Systems Certified for Functional Safety), sondern auch in der Ka-tegorie FSPC7 (Energy and Industrial Sys-

tems Certified for Functional Safety Certi-fied for Canada) gelistet.

Auch für europäische Maschinenbauer wichtig

Die Zertifizierung ist nicht nur für B&R-Kunden im nordamerikanischen Markt interessant. Viele europäische Herstel-ler liefern ihre Maschinen zu Endkunden in den USA. Das FSPC- beziehungsweise FSPC7-Listing der B&R-Produkte in der UL-Zertifizierungsdatenbank erleichtert die Zulassung der Maschineninstallationen bei nordamerikanischen Endkunden.

Weitere Informationen über die inte-grierte Sicherheitstechnik von B&R finden Sie unter: http://www.br-automation.com/de-at/produkte/sicherheitstechnik/

Safety-Produkte erfüllen nordamerikanische Normen.

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Die integrierte Sicherheitstechnik von B&R hat die UL-FS-Zertifizierung erhalten.

Inside Your Business. Today.

medianet – Österreichs führendeB2B Wirtschaftsplattform

The Opinionmakers Network fürEntscheidungsträger und Meinungsmacher

Die neuen Mediadaten und den Sonderthemenplan

2015 finden Sie hier:

prime news & market watch

> Interview: Cradle-to-Cradle-Pionier Michael Braungart 5

> Feature: Burgerking – oder doch Veganista? 6/7

marketing & media> Innsbrucker Agentur P8

jetzt mit viertem Standort 11

> made2matter: Marken- Positionierung in Echtzeit 13

retail > Klarna untersucht das

Online-Kaufverhalten 19

> Start: Solidaritätskampagne „Nimm dir ein Herz!“ 22

business weekend

> Allergieverordnung: Wirte sind wenig vorbereitet 24

> Zinsschritt in USA rückt näher, anders in Europa 40

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. 14. JG. NO. 1884 ¤ 4,– FREITAG/SAMSTAG/SONNTAG, 7.– 9. NOVEMBER 2014

Konferenz in Graz 1.000 Delegierte, 170 Speaker, Regierungsvertreter und Experten aus 50 Ländern

Können die Städte den Planeten retten?

Smart Citys Die „Urban Future Global Conference“ am 18. und 19. November 2014 in Graz ist die größte Konferenz für nachhaltige Stadt entwicklung in Mitteleuropa. Die Mega-Veranstaltung wirft ein Schlaglicht auf die Zukunft der Städte. Seite 4

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„medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 WienRetouren an Postfach 100, 1350 Wien

Einer der Keynote-Speaker in Graz ist der ehemalige Londoner Bürgermeister Ken Livingstone.

„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4 Tel.: +43 1 919 20 - [email protected] | www.medianet.at

Accenture-studie 2015 Folge der Digitalisierung: Frauen kommen eher für Führungspositionen in Betracht

Vernetzung fördert FrauenWien. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt, neue Fähigkeiten sind gefragt – und dieser Wandel kommt (auch) den Frauen zugute: Unter dem Motto #ListenLearn-Lead hat Accenture Berufstätige zu den Anforderungen des digi-talen Zeitalters befragt. Fazit: Die hypervernetzte Arbeitswelt ist He-rausforderung und Chance. Das umstrittene Multitasking etwa, ein Begriff aus der IT, der nahtlos ins moderne Arbeitsvokabular über-nommen wurde, bevorzugt Frauen, die damit besser umgehen können – und Angehörige der „Generation Y“, denen das Multitasking mehr-heitlich quasi in die Wiege gelegt wurde. Für mehr als ein Drittel aller Befragten, so die Accenture-Studie, geht das parallele Bear-beiten mehrerer Aufgaben aller-dings zulasten der Arbeitsqualität: Die traditionelle Fertigkeit des Zu-hörens etwa wird, so meinen die Befragten, schwieriger.

Mehr weibliche CFOs

„Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehen in der Vernet-zung große Vorteile hinsichtlich Flexibilität und Erreichbarkeit“, sagt Sandra Babylon von Accen-ture. „Gleichzeitig hindert die über verschiedene Kanäle herein-brechende Informationsflut und ständige Unterbrechungen durch E-Mails, Chats usw. Führungskräf-te daran, sich zu fokussieren und

mitunter auch effektiv zu führen, weil die Zeit für die direkte Mit-arbeiterkommunikation zu fehlen scheint.“ Frauen stünden den ver-änderten Anforderungen in der hypervernetzten Welt grundsätz-lich positiv gegenüber, so Babylon. „Besonders selbstbewusst sind Frauen in Österreich, Deutschland und der Schweiz.“

Arbeitgeberseitig sei eine Ent-wicklung in Richtung mehr Gleich-berechtigung zu beobachten: Im

deutschsprachigen Raum sind 56% der Befragten der Meinung, dass die Unternehmen mehr dafür tun, Frauen auf Führungsrollen vor-zubereiten; in Österreich sind es 50%. Als besonders wichtig werden Trainings angesehen, Mentoring wiederum verliert an Bedeutung.

Insgesamt setzt sich der Posi-tivtrend für Frauen fort: Weltweit glauben 71% aller Befragten, dass bis 2030 mehr Frauen in die in der digitalen Welt immer wichtiger

werdende Position des Chief Tech-nology Officer (CTO) kommen wer-den, in Österreich 70%. Nur rund jeder Siebte (15%) rechnet hingegen mit einem Anstieg von über 20%. In Österreich ist die Skepsis grö-ßer: Nur 6% der Frauen und 20% der Männer halten diese Entwick-lung für realistisch.

Weitere interessante Erkennt-nisse: Sowohl bei Frauen als auch bei Männern steigt die Unzufrie-denheit im Job – 60% gehen inzwi-schen weniger motiviert zur Arbeit als im Vorjahr. Hauptgrund sind fehlende Entwicklungsmöglich-keiten. Frauen fragen heutzutage häufiger nach Beförderungen und Gehaltserhöhungen: 44% sind es diesmal, 26% waren es im Vorjahr. Und: Wenn die finanzielle Situati-on es zuließe, würden fast 60% der Frauen ihren Job aufgeben und sich dem Familienleben widmen, 54% sind es bei den Männern. (sb)

#ListenLearnLead: Accenture hat Berufstätige zu den Anforderungen des digitalen Zeitalters befragt.

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Sandra Babylon, Accenture: „Besonders selbstbewusst sind Frauen in D-A-CH.“

zur studie

Über die Untersuchung: Für die Umfrage „#ListenLearnLead“ hat Accenture weltweit in 30 Ländern 3.600 berufstätige Frauen und Männer vom Einsteigerlevel bis zu Manage-mentpositionen aus kleinen, mittelgroßen und großen Unternehmen befragt, darunter insgesamt 100 aus Österreich. Accenture führt die Umfrage jährlich durch und veröf-fentlicht die Ergebnisse zum Weltfrauentag (8. März). Weitere Informationen unter: www.accenture.com/iwdresearch

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marketing & mediamedianet inside your business. today. mittwoch, 11. märz 2015 – 3

Das World Wide Web als Terror-Hilfsmittel?

Unter die Lupe genommen Forscher der universität wien untersuchen, mit welchen maßnahmen terroristen das internet für ihre zwecke nutzen – und mit welchen strategien man u.a. gegen online-Propaganda vorgehen könne. Seite 4

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Wien. Beim 60. Eurovision Song Contest sollen dem Motto „Buil-ding Bridges“ zufolge nicht nur musikalische Brücken gebaut wer-den. Für die „TV-Postkarten“, die die einzelnen Kandidaten vorstel-len, werden auch visuelle Bögen zwischen den Teilnehmerländern und Österreich gespannt.

Im Fokus stehen dabei auch die Bundesländer, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. So sollen in den 40 „TV-Postkarten“ Reisen ge-zeigt werden, „die vom jeweiligen Heimatland über eine Location in einem der neun österreichischen Bundesländer bis in die Host City Wien“ führen. (APA)

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ESC: Drehstart für „TV-Postkarten“

Die Spots sind bei den Semifinali sowie dem Finale des ESC zu sehen.

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Russmedia-Portal vol.at präsentierte zeitgleich zur neuen Apple Watch ihr Angebot für die digitale Armbanduhr Seite 4

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Dialog Marketing Verband Österreich zeigt bei Facts & Friends gepimpte Kampagnen von fünf Unternehmen Seite 4

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Quote Der ORF konnte mit seinem aktuellen „Tatort“ ei-nen neuen Zuschauerrekord in Deutschland erzielen: 9,59 Mio. Seher folgten Sonntag-abend dem Ermittlerduo Moritz Eisner (Harald Krass-nitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser). Der Marktanteil betrug 26,9%. Nie zuvor er-reichte ein österreichischer „Tatort“ ein größeres Publikum in Deutschland.

Nachfolge Die Entscheidung über die künftige redaktionelle Führung der Neuen Zürcher Zeitung dürfte unmittelbar be-vorstehen. Schweizer Medien berichteten, dass das Rennen um den Chefposten gelaufen sei und Auslandschef Eric Gujer Chefredakteur der Neu-en Zürcher Zeitung werden und den im Dezember abge-setzten Markus Spillmann (Bild) beerben soll.

Modell Paywahl statt Paywall – die deutsche tageszeitung, besser bekannt als taz, hat ihr neues, auf Freiwilligkeit basierendes Bezahlmodell für digitale Inhalte präsentiert. Die taz sucht demnach für ihr Online-Portal taz.de 20.000 zahlende Abonnenten. Das Abo kostet fünf Euro im Monat, das Online-Angebot soll weiter frei zugänglich bleiben. (APA)

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Der neue medianet Sonderthemenplan 2015 ist jetzt ab-rufbar!

(www.medianet.at)

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4 – medianet Marketing & Medien Mittwoch, 11. März 2015

Basisarbeit Ein Wiener Islamwissenschafter forscht seit Jahren über islamistische Internetauftritte und leistet damit wichtige Pionierarbeit

Strategie gegen „Web-dschihad“Wien. Islamistische Terrorgruppen nutzen die Möglichkeiten des In-ternet ganz gezielt. Wie sie dabei vorgehen und welche Gegenstra-tegien sich daraus ableiten lassen, wurde in einem Projekt des Wis-senschaftsfonds FWF untersucht.

Abenteurerromantik, eingän-gige Musik, paradiesische Verlo-ckungen und Heilsversprechen: Das ist eine Version der Selbstdar-stellung, die radikale islamistische Strömungen im Internet verbreiten. Nicht nur gewalttätige Inhalte zäh-len; vielmehr wird auf der ganzen Klaviatur des „Storytelling“ in eige-ner Sache gespielt.

„Viele Videos etwa lehnen sich an die Ästhetik von Computerspielen an“, erläutert Rüdiger Lohlker von der Universität Wien. Der Islam-wissenschafter forscht seit Jahren über islamische Internetauftritte und leistet damit wichtige Pionier-arbeit.

Zu wenig Wissen

In einem vom Wissenschafts-fonds FWF geförderten Projekt haben Lohlker und sein Team nun den Fokus auf globale dschihadis-tische Strömungen und ihre On-linepräsenzen gelegt. „Wir müssen die Strategien der Dschihadisten verstehen, um Gegenstrategien entwickeln zu können; noch ist das nicht ausreichend der Fall“, betont Lohlker.

Ein Grund für dieses fehlende Verständnis sei darin zu sehen, dass sich die Dschihadismus- forschung bis dato vorwiegend auf den Sicherheitsbereich konzen-triert hat.

Betrachtet man die aktuellen Entwicklungen, die von einer dschihadistischen Online-Sub-kultur zusehends in einen Online-Propagandakrieg münden, greife das „sicherlich zu kurz“. Mit dem FWF-Projekt konnte nun eine For-schungslücke geschlossen werden, indem der Fokus der Untersu-chungen auf die sozialen Aspekte der radikalen Gruppierungen und ihrer Online-Auftritte gelegt wurde.

Konkret analysierten die For-scher drei Ebenen: die religiöse, die rhetorische und die visuelle. Sowohl das islamische Wissen der Wissenschafter als auch die Sprachkompetenzen spielten dabei eine wesentliche Rolle. So unter-suchten Rüdiger Lohlker und sein Team vorwiegend arabischspra-chige Internetplattformen. Diese seien noch immer die zentralen Internetpräsenzen, erklärt der Forscher: „Das Arabische ist die Schwelle, um im dschihadistischen Milieu anerkannt zu werden.“

„Hohe Professionalität“

In vorwiegend qualitativen Un-tersuchungen wurden unter an-deren Internetforen und eine Viel-zahl an Videos untersucht. „Die Werkzeuge der dschihadistischen Kommunikationsstrategen ähneln immer mehr professionellen PR-Werkzeugen der Privatwirtschaft“, fasst Lohlker zusammen. Corpo-rate Design und Corporate Wor-ding kommen zum Einsatz.

Das heißt, wiederkehrende und leicht identifizierbare visuelle Symbole werden abgestimmt auf religiös begründete sprachliche Argumentationsmuster. Allgemeine islamische Diskurse werden dabei in dschihadistische umgedeutet

und als Legitimation der radikalen Aktivitäten genützt. „Auch die Ver-teilungsstrategien von Materialien sind sehr gut, vergleichbar mit der Gaming-Industrie“, berichtet Lohl-ker. Und schließlich spielt auch die Kontaktanbahnung eine zentra-le Rolle im Internet; die Forscher konnten aufzeigen, wie mittels ei-ner Art Loyalitätseid potenzielle Mitstreiter eingeschworen werden.

Als nächste Schritte sind Big-Data-Analysen geplant, die sich auf der aus dem FWF-Projekt nun vorhandenen „Matrix“ weiterfüh-ren lassen. Doch dem Anspruch der Wissenschafter ist damit nicht genüge getan. Sie wollen auch pra-xistaugliche Strategien zur Dera-dikalisierung entwickeln. „Nur so können wir den Dschihadisten ihre Grundlagen entziehen“, ist Lohl-

ker überzeugt. „Denn gerade in der Prävention, aber auch in anderen zentralen Bereichen, gibt es nach wie vor ein mangelndes Verständ-nis dessen, was es heißt, im In-ternet aktiv zu sein. Das verblüfft mich bis heute“, sagt Lohlker und arbeitet an Gegenmaßnahmen.

Aus dem FWF-Projekt wurde bei-spielsweise eine Online-Strategie entwickelt und auch schon auf ihre Tauglichkeit erprobt. Darüber hi-

naus beteiligt sich das Institut ak-tuell am Aufbau eines Zentrums in Indonesien, in dem rund 4.000 Ak-tivisten einer großen muslimischen Organisation ausgebildet werden sollen, um die Deradikalisierung voranzutreiben. „Davon könnten wir auch in Österreich und Europa profitieren, indem wir Multiplika-toren ausbilden, die sowohl eine solide Kenntnis der Religion ha-ben, als auch versiert sind im Um-gang mit dem Internet.“ Es brauche die Förderung von Aktivitäten, die aus der Zivilgesellschaft kommen, ist der Forscher überzeugt. Da gel-te es, die Kontrolle aus der Hand zu geben, so der Rat Lohlkers. „Denn bürokratisch funktioniert das In-ternet eben nicht.“ (red)

Infos zum Projekt: www.fwf.ac.at

In einem wissenschaftlichen Projekt wird untersucht, wie und vor allem wofür islamistische Terrorgruppen das Netz nutzen.

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Rüdiger Lohlker erforscht die Beziehung von WWW und Terrorismus.

Schwarzach. Die von Apple am Mon-tagabend vorgestellte und bereits im Vorfeld von vielen heiß erwar-tete Apple Watch hat auch das Ent-wicklungs-Team des Russmedia-Portals vol.at inspiriert. Ebenfalls am Montag wurde die erste App für die kommende Smart-Watch vorgestellt.

„Die Freiheiten für Entwickler sind zum aktuellen Zeitpunkt noch recht eingeschränkt. Uns ging es

vor allem darum, sehr früh Erfah-rungen mit der Entwicklung für die Apple Watch zu sammeln“, sagt Gerold Riedmann, Geschäftsführer von Russmedia Digital.

„Völlig neue Form“

Die App ist eine der ersten be-kannt gewordenen Entwürfe von europäischen News-Anbietern überhaupt, kommuniziert das

Verlagshaus in einer Aussendung. „Wir glauben nicht, dass die App jetzt schon perfekt ist, aber wenn die Apple Watch in Österreich ver-fügbar ist, werden vol.at-User ihre Nachrichten in völlig neuer Form auch auf ihrer neuen Uhr lesen können“, so der CTO von Russ-media Digital, Dominic Depaoli.

„Logischer Schritt“

Die Watch-App erlaubt es, die Nachrichten der Startseite und Vorarlberger Lokalmeldungen zu lesen. „Zugleich zeigt die App auch auf dem Handgelenk an, wie viele User gerade parallel auf vol.at zu-greifen“, so Riedmann. Schon jetzt ist in der vol.at-iPhone App ein Widget integriert, das die Nach-richten über die Mitteilungszentra-le verfügbar macht. „Eine Erweite-rung auf die Apple-Watch war da der nächste logische Schritt für uns“, sagt Riedmann.

Die am Montagabend von Apple präsentierte Uhr wird ab 24. April auch im österreichischen Handel zu drei Preisklassen verfügbar sein. (red)

Smart Russmedia-Portal zeigt zeitgleich zur Apple-Präsentation erste Screens

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Anhand dieser Screenshots demonstriert vol.at, wie die News aussehen werden.

buchtipp

Aus dem Forschungsprojekt „Dschihadis-mus online“ sind drei Sammelbände hervor-gegangen:Rüdiger Lohlker/Tamara Abu-Hamdeh (eds.): Jihadism: Jihadi Thought and Ideology, Berlin: Logos 2014Rüdiger Lohlker (ed.): Jihadism: Online Discourses and Representations, Göttin-gen: Vienna University Press 2013Rüdiger Lohlker (ed.): New Approaches to the Analysis of Jihadism: Online and Off-line, Göttingen: Vienna University Press 2012

Lohn Kaufm. Angestellte

VÖZ und GPA einigen sichWien. Mit 1. April werden die Min-destgrundgehälter für kaufmän-nische Angestellte bei Tages- und Wochenzeitungen um 2% erhöht; darauf einigten sich der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) und die Gewerkschaft der Pri-vatangestellten – Druck, Journa-lismus, Papier (GPA-djp).

Neben der Erhöhung der Min-destgrundgehälter wird auch die Summe aller Quinquennienbeträge und die Lehrlingsentschädigung um 2% angehoben. Die Laufzeit der Vereinbarung beträgt zwölf Mo-nate.

Wolfgang Bergmann, Verhand-lungsleiter der Arbeitgebersei-te, bezeichnete das Ergebnis als ausgewogenen Kompromiss: „Das Ergebnis orientiert sich an Ab-schlüssen in ähnlich gelagerten Branchen, es trägt den schwie-rigen wirtschaftlichen Rahmenbe-dingungen und dem Wunsch der Arbeitnehmer nach einer Tarifer-höhung über der Inflationsrate Rechnung. Damit ist beiden Ver-handlungspartnern ein ausgewo-gener Kompromiss gelungen.“ (red)

„Die Werkzeuge der

dschihadistischen

Kommunikationsstra-

tegen ähneln immer

mehr professionellen

PR-Werkzeugen der

Privatwirtschaft.“

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event Facts & Friends

DMVÖ zeigt Pimp My CampaignWien. Der DMVÖ lädt zur „Pimp My Campaign!“-Präsentation im Rah-men von Facts & Friends ein. Die Kampagnen-Optimierungsaktion des DMVÖ geht heuer bereits in die dritte Runde, und am 25. März ab 18:30 Uhr im Wein & Co Mariahil-fer Straße werden die Kampagnen der fünf Unternehmen EVN, Peter Wagner Comfortschuhe, Care, Wein & Co und Denios gezeigt.

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DMVÖ-Präsident Anton Jenzer lädt Interessierte zu Facts & Friends.

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retailinside your business. today. Mittwoch, 11. März 2015 – 6

McDonald’s könnte Speisekarte bald mit Grünkohl ergänzen

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Fast Food Vier Prozent weniger Fast Food als im Vorjahresmonat ver-kaufte Mcdonald’s im Februar in eta-blierten Filialen in den usa. der neue Konzernchef will nun einiges ändern. Seite 7

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Und immer wieder SonntagSöffnUng

Die Wünsche und Bedürfnisse der Handelsangestellten müssen Priorität haben, erklärt Wolfgang Katzian von der GPA-djp Seite 7

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Der Lebensmittel-Logistiker Frigologo hat sein neues Zentrum in Sattledt in Oberösterreich in Betrieb genommen Seite 7©

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Wien. Nah&Frisch-Geschäftsführer Andreas Nentwich präsentierte vor Kurzem die Strukturdaten 2014 und freut sich über ein Plus von 11% gegenüber dem Vorjahr, das vor allem mit einem innovativen Standortkonzept erzielt werden konnte. „2014 war für Nah&Frisch das Jahr der Wende: Wir wachsen wieder, vor allem dank innovativer Ladenkonzepte“, so Nentwich. Mit Nah&Frisch.punkt eröffne die Nahversorger-Marke ihren Kauf-leuten eine zusätzliche Option für urbane Gebiete und Tankstellen. Aktuell beliefern die Großhan-delshäuser Kastner, Kiennast,

Pfeiffer und Wedl insgesamt 525 Nah&Frisch-Geschäfte in ganz Österreich. Nentwich: „Unsere Kaufleute nehmen ihre Rolle als multifunktionaler Nahversorger sehr ernst.“ Für 2015 ist eine wei-tere Expansionswelle, vor allem mit Nah&Frisch.punkt, geplant. Die Gesamtverkaufsfläche beträgt 105.500 m2, die durchschnittliche Verkaufsfläche 200 m2. Per Jahres-ende wurde ein Außenhandelsum-satz von 290 Mio. € verzeichnet. Die Anzahl der Mitarbeiter beläuft sich auf 2.100, außerdem werden österreichweit 144 Lehrlinge aus-gebildet. (red)

LEH erstmals seit Jahren verzeichnet die Marke nah&Frisch ein Plus an standorten

Nah&Frisch setzt auf Service

Geschäftsführer Andreas Nentwich freut sich über den Geschäftsverlauf.

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Cupertino. Apple wird seine mit Spannung erwartete Computeruhr am 24. April auf den Markt brin-gen, kündigt das Unternehmen an. Die Preise der drei Ausführungen der Uhr gehen wie erwartet sehr weit auseinander. Für die teuerste und limitierte „Edition“-Version mit einem Gehäuse aus 18-Ka-rat-Gold wird man mindestens 11.000 € zahlen müssen. Die Preise für die Edelstahl-Variante begin-nen in Europa ab 649 € und gehen – je nach Auswahl des Armbands – bis 1.249 €. Die günstigste Variante mit dem 38 Millimeter großen Dis-play gibt es ab 399 €. (APA)

Apple am 24. april kommt die apple watch auf den Markt

Warten hat ein Ende

Apple Watch kann Nachrichten senden und gleichzeitig das Auto aufsperren.

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retail & producers medianet retail – 7Mittwoch, 11. März 2015

Camparis Umsatz stieg 2014 um 2,4 Prozent

Rom. Campari hat das Jahr 2014 mit einem Gewinnrück-gang abgeschlossen. Der Über-schuss sank um 13,9 Prozent auf 129 Mio. €. Der Umsatz stieg um 2,4 Prozent auf 1,56 Mrd. €. Die Nettoverschuldung wuchs gegenüber Dezember 2013 von 852,8 auf 978,5 Mio. €. Die Strategie des Konzerns ist es nun, noch relativ unbekann-te Nischenmarken zu entde-cken. (APA)

US-Mall-Betreiber vor Milliarden-FusionBangalore. In den USA könnten die Nummer eins und drei der Einkaufszentren-Betreiber bald fusionieren. Simon Property bietet knapp 13,14 Mrd. € für den kleineren Konkurrenten Macerich, teilte der Branchen-primus Anfang der Woche mit. Die Einkaufszentren in den USA kämpfen schon seit einiger Zeit mit sinkenden Kunden- und Besucherzahlen. Grund dafür: Auch in den USA kaufen Konsu-menten immer mehr, lieber und öfters online ein. (red)

Schwarzkopf stellt die neuen Haartrends vor

Wien. Henkel präsentierte kürz-lich seine neuen Schwarzkopf Looks 2015 und hatte dabei Unterstützung vom Schwarz-kopf Haar-Experten Armin Morbach und Starfotografen Mario Testino. Testino folgt in der Reihe Celebrity-Fotografen für Schwarzkopf auf Ellen von Unwerth, Peter Lindbergh, Patrick Demarchelier und Karl Lagerfeld. Die Frisurtrends sind zum Teil etwas gewagt und bedürfen einer ordent-lichen Portion an Selbstbe-wusstsein – wie zum Beispiel der „Micro Fringe“ (sehr kurzer Pony) oder der „Double Square“, der laut Morbach „farblich richtig knallen darf“.

Wer es etwas dezenter mag, ist mit „Backcomb Grunge“ und „Pastel Story“ gut beraten. „Für den Look Pastel Story braucht es nur eine subtile Verände-rung. Ein Hauch von Farbe verschafft langem, hellem Haar den besonderen Twist“, weiß Morbach. Inspirieren ließen sich die Experten von den schrill gefärbten Haaren einiger Bloggerinnen. Die Looks beschreiben Mohrbach und Testino als individuell und in-ternational. (nn)

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Campari will Nischenmarken inter­national zum Erfolg verhelfen.

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Armin Morbach in seinem Element: das Model kriegt einen Micro Fringe.

Mcdonald’s Angesichts der schlechten Absatzzahlen machte Easterbrook zum Dienstantritt klar, wie kritisch die Lage ist

Mäci plant imagewandelOak Brook. Er lässt sich nicht ver-kennen, der Kundenschwund bei McDonald‘s: Im Februar gingen die Verkaufszahlen überraschend kräftig zurück. Die weltgrößte Burgerkette braucht dringend ein Erfolgsrezept. Steve Easterbrook, der neue Konzernchef, der Anfang März die Arbeit seines Vorgängers Don Thompson übernommen hatte, kündigte zuletzt einen Neustart an. Wie kritisch die Lage sei, machte Easterbrook bereits zum Dienstan-tritt klar und stellte ein für alle Mal fest, dass sich die Vorlieben der Verbraucher geändert haben.

Seine erste Amtshandlung: Die Bekanntgabe neuer Richtlinien für den Verkauf von Antibiotika-Hühnerfleisch. Dieser Kurswech-sel lenkt die Vermutungen über die Zukunft des Fast Food-Riesen in die Richtung einer neuen Produkt-palette. Zeit wird es, schließlich verkaufte der Konzern im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat

um ganze vier Prozent weniger Fastfood. Der „aggressive Wettbe-werb“, so Easterbrook, setze dem Konzern zu. Die klassischen Riva-len Burger King, Wendy‘s und wie sie alle heißen forcieren den Wett-bewerb im Billigsegment. Darüber hinaus machen sich am oberen En-de der Preisspanne Premiumanbie-ter breit. Zudem gibt es jede Men-ge kleinerer Konkurrenten – Five Guys, In-N-Out Burger, Umami, Smashburger. Sie alle vereint das Versprechen von Qualität, Origina-lität und gesünderen Zutaten.

Auch wenn McDonald‘s damit nur Wettbewerbern folgt und der Schritt von Kritikern wie Green-peace als halbherzig bewertet wird, könnte er wegweisend sein. Der TV-Sender CNBC will bereits aus Insider-Kreisen erfahren ha-ben, dass die Speisekarte bald um Grünkohl ergänzt werden könnte, dem aktuellen Trend-Gemüse in New York. (dp)

Deutlichen Worten räumt Easterbrook ein, dass der „aggressive Wettbewerb“ dem Konzern zusetze.

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„Müssen uns an die Konsumenten anpassen“, so Konzernchef Steve Easterbrook.

sonntagsöffnung Es soll nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden werden

Katzian: nicht ohne die Gpa-djpWien. „Alle, die meinen, sie könnten die Wünsche mancher Wiener Un-ternehmer in Sachen Sonntags-öffnung über die Köpfe der direkt Betroffenen hinweg durchsetzen, haben die Rechnung ohne die GPA-djp gemacht“, so die Kampfansage von Wolfgang Katzian, Vorsitzen-der Gewerkschaft. Die Wünsche und Bedürfnisse der Handelsan-gestellten blieben oberstes Gebot. Man appelliere deshalb an alle betroffenen Handelsangestellten, „von ihrem demokratischen Recht Gebrauch zu machen und an der Urabstimmung teilzunehmen“. Es gehe schließlich darum, die Ar-beitszeitqualität auch zukünftig verantwortungsbewusst und ganz im Sinne der Beschäftigten zu ge-stalten, so Katzian. (APA)

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Vorsitzender Wolfgang Katzian fordert Arbeitszeitqualität im Sinne der Beschäftigten.

china Gesetze in Planung

Regeln für den OnlinehandelPeking. Eine einflussreiche Auf-sichtsbehörde in China plant strengere Regeln für Onlinehänd-ler. Handelsplattformen im In-ternet müssten Verantwortung dafür tragen, „Glaubwürdigkeit und Integrität“ ihrer Dienste si-cherzustellen, sagte der Chef der Aufsichtskommission SAIC, Zhang Mao. Die Behörde werde Gesetze vorschlagen und eine Datenbank für striktere Kontrolle anlegen. Der Vorschlag folgt auf einen Streit der Staatlichen Kommission für In-dustrie und Handel (SAIC) mit dem Online-Riesen Alibaba; die Kom-mission warf Alibaba vor, nicht genug gegen gefälschte Produkte und „illegale Geschäfte“ zu unter-nehmen. (APA)

Sattledt. Der Lebensmittel-Logisti-ker Frigologo mit Hauptsitz in See-kirchen in Salzburg hat sein neues Zentrum neben dem Autobahnkno-ten Voralpenkreuz in Sattledt in Oberösterreich in Betrieb genom-men. Es verfügt erstmals über vier verschiedene, getrennte Tempera-turzonen, berichtete Firmengrün-der und Alleineigentümer Fritz Herzog in einer Pressekonferenz am Dienstag. In der neuen Halle mit rund 10.000 m2 Lager- und Um-

schlagfläche können Tiefkühlpro-dukte bei minus 28 Grad, Milch, Fleisch und Convenience-Produkte bei plus 4 Grad, Schokolade, Brot- und Backwaren bei 15 bis 18 Grad und beispielsweise Konserven oder Teigwaren ohne Kühlung gelagert und kommissioniert werden. Das komme der Qualität zugute und helfe beim Energiesparen, argu-mentiert Herzog, ein gelernter Spediteur. Dafür wurden 17 Mio. € investiert. (APA)

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In der neuen Halle mit rund 10.000 m2 Lager­ und Umschlagfläche werden Tiefkühl­ und Convenience­Produkte sowie Milch­ und Fleisch­Produkte gelagert.

leH Das Unternehmen hat 17 Mio. Euro investiert

Frigologo betreibt neues ZentrumBUChtIPP

Plan für ein besseres LebenEntschleunigung und Muse, erklärt Autor Peter Spork, sind das Um und Auf für all je-ne, die sich mehr Lebensqualität wünschen. Viele Leiden, wie Depression und Reizbar-keit, würden aus einer uns „seelisch wie körperlich krank machenden Lebensweise“ resultieren. In seinem im Hanser Verlag er-schienenen Sachbuch „Wake up!“ entwirft Spork einen sich auch in den Alltag integrie-ren lassenden Acht-Punkte-Plan, in welchen unter anderen Erkenntnisse aus der Schlaf-forschung und Chronobiologie einfließen. „Wir können lernen, mit der Zeit zu leben“, schreibt der Autor und plädiert für ein natür-liches Zeitmanagement – auch im Job: Den Präsentismus im Büro abzuschaffen, wäre nur eine von vielen sinnvollen Maßnahmen.

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Geistreich, smart, witzigSibylle Berg hat es wieder getan: Ihr neuestes Werk, „Der Tag, als meine Frau einen Mann fand“, handelt von Geschlechterklischees, dem alt werden, Gewohnheit, Freundschaft, Liebe, Sex. Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht von Chloe und ihrem Partner Rasmus erzählt. Vom Leben enttäuscht und von der Langzeitbeziehung gelangweilt, stürzt sich Protagonistin Chloe in eine Affäre mit einem jüngeren Mann. Noch einmal jung sein, Spaß haben und nicht an morgen den-ken – mit ihrem neuesten Buch (im Hanser Verlag erschienen) gelingt der Schweizer Autorin wie zu erwarten ein intelligenter, gnadenloser und vor allem witziger Roman, in dem Sie so einiges, was Sie schon immer über Sex wissen wollten, erfahren.

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