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technica 02/2013

Date post: 12-Mar-2016
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Fachzeitschrift für die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie
68
CHF 12.– 2.2013 www.technica-online.ch www.marktspiegel.ch fachzeitschrift für die maschinen-, elektro- und metallindustrie Der Goldene Schnitt Auf der Suche nach dem gewinnbringenden Schneidverfahren Geschraubt, geklebt oder geschweisst TITELBILDSTORY Simogear Für durchgängige Antriebslösungen Seite 36 Der aktuell freigegebene USB3 Vision- Standard ist hochinteressant für den Einsatz in Bildverarbeitungssystemen und eröffnet neue Entwicklungen. Bildverarbeitung Antriebstechnik Eine komplett neue, über mehrere Jahre entwickelte Getriebemotorengeneration macht eine antriebstechnische «Kette» perfekt. Neue Ventil-Generation ermöglicht erst- mals die Kombination von verschiede- nen Ventilgrössen auf einer Insel – ideal z. B. für die Montageautomation. Fluidik 36 38 42
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Page 1: technica 02/2013

CHF 12.– 2.2013www.technica-online.ch

www.marktspiegel.ch

fachzeitschrift für die maschinen-, elektro- und metallindustrie

Der Goldene SchnittAuf der Suche nach dem gewinnbringenden Schneidverfahren

Geschraubt, geklebt oder geschweisst

TITELBILDSTORY

Simogear

Für durchgängige

Antriebslösungen

Seite 36

Der aktuell freigegebene USB3 Vision-Standard ist hochinteressant für denEinsatz in Bildverarbeitungssystemenund eröffnet neue Entwicklungen.

BildverarbeitungAntriebstechnikEine komplett neue, über mehrere Jahreentwickelte Getriebemotorengenerationmacht eine antriebstechnische «Kette»perfekt.

Neue Ventil-Generation ermöglicht erst-mals die Kombination von verschiede-nen Ventilgrössen auf einer Insel –ideal z. B. für die Montageautomation.

Fluidik36 38 42

Page 2: technica 02/2013

>> ni.com/labview-platform/d

NI LabVIEW ist die umfassende Entwicklungsumgebung mit herausragender

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© 2013 | National Instruments, NI, ni.com, NI CompactDAQ und LabVIEW sind Marken der National Instruments Corporation.Andere Produkt- und Firmennamen sind Warenzeichen der jeweiligen Unternehmen.

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Page 3: technica 02/2013

Das 21. Jahrhundert werde das Jahrhun-dert, in dem sich der Mensch den Phä-nomenen der Komplexität stellen müsse,sagte Nobelpreisträger Gerald Edelman.Wir können attestieren: der Mensch ver-suchts. Wie gut allerdings, darüber darfman getrost diskutieren. Nehmen wir alserstes ein sehr allgemeines Beispiel:

Twitter. Heute twittern ja bekanntlich auch Indus-trie- und paradoxerweise selbst seriöse Medienun-ternehmen. Diese fast vollständige Reduktion jegli-cher Kommunikation scheint, selbst komplexesteThemen zwitschernd vereinfachen zu wollen.«Chapeau!», müsste man da eigentlich sagen,wohlwissend zwar, dass die japanischen Haiku-Meister dies schon vor Jahrhunderten bereits ge-schafft hatten mit ihren Kurzgedichten. Aber da-mals war die Welt noch nicht so komplex, könnteman erwidern.

Leider aber hat es bisher kaum ein Twitterer zummodernen Haiku-Meister geschafft und mit 140Zeichen Sinnvolles kommuniziert. Meist sitzt manals Leser enttäuscht vor endlos langen Texten, dennda war ein Link und noch einer und aus dem Zwit-schern wurde ein lang anhaltender Schrei um Auf-merksamkeit.

Dennoch: In einer komplexen Welt kann der Drangnach Reduktion und Vereinfachung nicht gross ge-nug sein. Das gilt selbstverständlich auch für die In-dustrie. Dass es hier viele gute Beispiele gibt, wel-che die Komplexität besser in den Griff bekamenals Twitter, ist erfreulich. Beispiel eins: Wer heutzu-tage eine CNC-Werkzeugmaschine programmiert,der darf sich auf die Erleichterung freuen, welcheihm die Hersteller von Steuerungen unter anderemmit der grafisch-interaktiven Programmierung zu-kommen liessen – auch «um die meist komplizierte

Vereinfachte Komplexität

und abstrakte Codierung» zu umgehen, wie es ineinem etwas älteren Prospekt zur NC-Fertigunghiess, «und um sich dafür dem eigentliche Könnenund Know-how zuzuwenden».

Und Beispiel zwei: Ein Designer kann heutzutageinnert Kürze mit einer Werkstoffsimulations-Soft-ware mögliche Bruchstellen aufdecken, ohne sich jemit den dahinterliegenden physikalischen Aspektenbeschäftigt haben zu müssen, geschweige denn, ei-nen Taschenrechner und ein Formelbuch in dieHand genommen zu haben.Das sind Beispiele, wie mit Vereinfachung und mitHilfsmitteln die Komplexität umgangen werdenkann. Die Puristen werden zwar reklamieren, dasshier eine kontinuierliche Entfremdung stattfindet,ein Verständnisverlust sozusagen. Dem ist so unddas ist tatsächlich keine gute Nachricht. Aber dieTatsache, dass die Welt immer komplexer wird,macht uns offener für viele Lösungen und solangesie besser sind als bloss ein Gezwitscher, sollte dieskein Problem sein – so wie fernsehen kein Problemist, wenn man gedanklich aktiv dabei wäre.

Mehr als ein Zwitschern braucht es heute auch, umdie Vielfalt an Schneidverfahren einzuordnen. Unddarum ist es nicht so einfach, eine Antwort zu ge-ben auf die Frage: Welcher Werkstoff kann mitwelchem Verfahren am optimalsten geschnittenwerden? Doch bald wird auch hier ein Hilfmittel dieKomplexität reduzieren (S.12). Ein paar Eingabenwerden genügen und schon hat man eine Antwortund man kann sich wieder «dem eigentlichen Kön-nen» zuwenden.

Eugen Albisser, Chefredaktor «technica»

«Die Genialität einer Konstruktionliegt in ihrer Einfachheit.»

(Sergej P. Koroljow)

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 EDITORIAL 1

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Die Herausforderungen an heutigeSchneidverfahren sind hoch. Der Brennpunkt-artikel liefert Tipps zum wirtschaftlichen undgewinnbringenden Schneiden von Werkstoffenaller Art – also den «Goldenen Schnitt fürJob-Shops und Co».

Trenntechnik12Mit der hochgelobten MT-Reihe für

5-Achsen-CNC-Hochleistungsbearbeitungszent-ren bekommen Anwender ein High-End-Ferti-gungssystem für hocheffiziente Bearbeitungs-möglichkeiten. Was dahintersteckt, dem gehtdieser Fachartikel auf den Grund.

Werkzeugmaschinen21Als leichtester metallischer Konstrukti-

onswerkstoff eröffnet Magnesium ein enormesLeichtbaupotenzial. Für die Verbindung zukompletten und komplexen Bauteil-Strukturenoder -Komponenten stehen unterschiedlicheFügeverfahren zur Verfügung. Ein Überblick.

Fügetechnik32

BRENN PUNKT

2 INHALTSVERZEICHNIS 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

1 Editorial

4 Nachrichten

8 Märkte und Unternehmen – Endress: «Erst dienen, dann verdienen» – Lee: Innovationen in Miniatur – Fanuc: Roboshot jetzt im Direktvertrieb – Estech sichert Zukunft der Hartmetall AG

Serie Industrie 4.0, Teil 2/12 11 Vitamin C(PPS) für intelligente Fabriken Die Cyber-Physischen Produktionssysteme

Brennpunkt 12 Der Goldene Schnitt Den besten Schneidverfahren auf der Spur

FACHMESSEN

Fastener Fair 15 Global verbunden

Die Verbindungs- und Befestigungs-branche zeigt sich in Stuttgart

Medtech 16 Exakt und schnell ist gefragt

Präzise BAZ eröffnen neue Möglichkeitenbeim Herstellen medizinischer Teile

Intec/Z 17 In den Startlöchern

Maschinenbau- und Zuliefermesse: Erfolg-reiche Kombination auch in Leipzig

Metall 2013 18 Alles rund um Metall

Regional und doch mit Ausstrahlung fürdie Metallbearbeitungsbranche

Automation Schweiz 19 Kurze Wege und nahe am Markt

Rund 1800 Besucher fanden den Wegnach Winterthur

FACHBERICHTE

Werkzeugmaschinen und Werkzeuge 21 5-achsig fräsen und drehen

Was genau steckt hinter der hochgelobtenMT-Reihe von Hermle?

24 Grüner drehen Citizen: Kürzere Zykluszeiten undEnergierückgewinnung helfen sparen

25 Automatisiert und platzsparend fertigenChiron präsentiert auf der Intec dasPräzisions-BAZ FZ12 FX

25 «An der Grenze des Machbaren»Werkzeugmesssysteme für diePräzisionsbearbeitung

Fügen-Trennen-Formen 28 Servopresse kam, Klebetechnologie ging

Verbesserung der Motoreneigenschaftendank intelligenter Fügetechnologie

30 WIG-Schweissen von AluminiumWechselstromschweissen mithilfe derLichtbogenhöhensteuerung

32 Geschraubt, geklebt oder geschweisstMagnesium-Bauteile fügen sich unter-schiedlichen Verfahren

34 Schweissprozess «Tawers Active Wire» Die Vorteile des «Active Wire»-Prozesses

34 Laserschweissen im «Getriebebau 2.0»Im Einsatz: Laserschweissmaschinenvon EMAG

Automations- und Antriebstechnik 35 Lineare und rotative Systeme kombiniert

Axnums neue Systeme für Pick-and-Place-Anwendungen

36 Der Antrieb bekommt AuftriebNeu entwickelte Getriebemotorengenera-tion für durchgängige Antriebslösungenen

38 Exakt geleitet Neue Ventiltechnologie auch in der Mon-tageautomation individuell ansteuern

40 Selbsteinstellende DämpfungNeue Normzylinder unterdrücken Stösseund Schwingungen

41 «Legosteine der Ingenieure» Die MDA: Der Branchentreff auf der Han-nover Messe für die Fluidikbranche

42 Schritt in die Zukunft USB3 Vision: ist dies der kommendeSchnittstellenstandard?

44 Der Blick aufs WesentlicheKameras als Schlüsselkomponentein der Augenheilkunde

Zulieferindustrie 45 Massgeschneiderte Oberflächen

Funktionalisierte anodische Oxidschichten

46 Spritzgiessbarer und hochleitfähiger FVK«Hot Polymer CF 273» bietet zahlreichekostengünstige Substitutionsmöglichkeiten

Fokusthema: Werkstoffe, Seite 12, 18, 32, 45, 46, 48,

Page 5: technica 02/2013

Mit der Entwicklung der voll-kommen neuen Getriebemotor-reihe Simogear stärkte Siemenserneut ein wichtiges Glied inder antriebstechnischen Kette.Simogear ersetzt die bekanntenMotox-Getriebemotoren undbringt Anwendern deutlicheVorteile hinsichtlich Typenviel-falt, Standardisierung, Kom-paktheit und Leistungsdichte.

Seite 36

Siemens Simogear

ZUM TITELBILD:

Thermisch hochleitfähige Polymere sindnach wie vor Nischenprodukte. Die Werkstoff-Innovation «Hot Polymer CF 273» eröffnet demMarkt neue Möglichkeiten, da der Kunststoffeine ähnliche Leitfähigkeit wie Aluminium besitztund dazu eine kostengünstigere Option darstellt.

Werkstoffe46

48 Damit kann man heiss anfassenKunststoffe in der Medizinaltechnik

49 Auf einer Wellenlänge Messgeräthersteller setzt auf eine einzigeSoftware für alle 3D-Messgeräte

VERBÄNDE UNDORGANISATIONEN

SVBF – Planung und Produktion 51 Sicherheit geht vor

Potenzial für Maschinensicherheitssystemein Schwellenländern

52 Nur wer nichts zu sagen hat, gibt RabattWie man Rabattschlachten umgehen kann

53 Integration fördert Betriebsklima Handikapierte Mitarbeitende in der Firma

54 Der geklonte Patron Schicksalsfrage Nachfolgeregelung

OSEC – Export Forum 55 Leichte Zuversicht zu Jahresbeginn

Der KMU-Exportindikator für daserste Quartal 2013

56 Produkte

58 Lieferantenverzeichnis

62 Technica Rapport «Hallo Roboy» – Endspurt zur Welt-premiere des Schweizer Roboters Roboy

63 Agenda 64 In dieser Ausgabe/Impressum

US 3 TechniKnacknuss/Vorschau

Der «grüne» Faden dieser Ausgabe istdas Thema Werkstoffe. Wie immer ist dasFokusthema auf die verschiedensten Rub-riken verteilt und kommt so bei der Suchenach dem optimalen Schneidverfahrenvor, als Thema bei den Messen oderüberhaupt als eigenständige Fachartikel.

Fokusthema

Ausgabe 02-2013

Werkstoffe

RobotDynamicDas flexible Handlingsystem fürwirtschaftliches Beladen vonBearbeitungscentern.Automatisieren von einer bis zuacht Maschinen, grosse Bewe-gungsfreiheit mit Knickarm-Achse.

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t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 INHALTSVERZEICHNIS 3

Page 6: technica 02/2013

4 NACHRICHTEN 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Lieber Werner De Schepper,Du hast an der Automation 2013 eine illustreRunde moderiert, und zwar zum Thema«Industrie 4.0». Was geht einem Moderatoreigentlich durch den Kopf während einersolchen Podiumsdiskussion?

Liebe Cornelia Buchwalder,Eigentlich viel weniger, als Du wahrscheinlich ver-mutest. Aber für meine journalistischen Liveactshabe ich so meine eigene Technik – und die kannich Dir kurz erklären. Den Kopf brauche ich zurVorbereitung; das ist der erste Schritt. Das heisstgerade auf Themen, die mir fremd sind – wiezum Beispiel das Thema «Industrie 4.0» –, mussich mich zuerst lesend und verstehend einlassen.In diesem Fall ging das natürlich am besten mitdem Lesen der «technica».Dann kommt der zweite Schritt: Ich versuche, dastheoretisch Angelesene praktisch zu verstehen.An Messen kann man das hervorragend. Ich gehealso immer schon Stunden vor der Podiumsdis-kussion durch die Hallen, suche im Gespräch mitAusstellungsteilnehmern die wesentlichen Fragenfürs Podium und stöbere nach Produkten, die mirdas Gelesene in den Alltag übersetzen. An derdiesjährigen Automation war dies ein Roboter,dessen «Haut» weich wie unsere ist und der oh-ne mühsame Computer-Programmierung einfachdas nachmacht, was ihm meine Hand als Arbeits-schritt physisch vormacht. Zum Beispiel könnteman damit Bier in einer Bar abzapfen und dieSchaumkrone wäre immer perfekt. Trotzdemwürde ich als Miteigentümer der «Galicia-Bar» inOlten behaupten, dass eine feurige Barkeeperinwichtiger ist als eine perfekte Schaumkrone.Aber das Experiment mit dem Roboter würdeich gern mal machen.Das Gespräch auf dem Podium ist dann Premiereund Dernière zugleich. Ich will dort frei und un-belastet von Rang und Namen agieren. Deshalbmöglichst wenig vorbesprechen. Ich will auf demPodium voll da sein, konzentriert zuhören undaus dem Stand meine Verknüpfungen wagen.Das ist mein intellektueller Spass: jeden Men-schen interessant zu machen. Dazu braucht esWiderspruch und Querdenken. Und Neugier,Neugier, Neugier. Die letztlich alles entscheidendeTugend eines Journalisten.

Cornelia Buchwalder, Ressortleiterin Fachgruppenbei Swissmem, stellte die Frage; Werner De Schep-per, stv. Chefredaktor der Aargauer Zeitung, Mode-rator, Theologe und bekennender Techniklaie,antwortete.

� Werner De Schepper, AZ Medien

Cornelia Buchwalder, Swissmem �

UNKENFLUGFUnter dem Präsidium von National-rätin Doris Fiala hat der KunststoffVerband Schweiz (KVS) eine aus-serordentliche Mitgliederversamm-lung abgehalten. Der seit mehr als10 Jahren in Aarau ansässige Ver-band trat bisher als «KunststoffVerband Schweiz (KVS)», «Associa-tion Suisse des matières plastiques(ASP)», «Associazione Svizzera del-le materie plastiche (ASP)» sowie«Swiss Plastics Association (SPA)»auf. Seine Umbenennung wurde in«Swiss Plastics» beschlossen. Derausserordentlichen Mitgliederver-sammlung des Kunststoff VerbandSchweiz (KVS) wohnten über50 Teilnehmer bei. Der Vorschlagwurde einstimmig angenommen.

www.kvs.ch

KVS heisst nun«Swiss Plastics»

2013 wird Hannover erneut Gastgeberder EMO sein. Vom 16. bis 21. Septem-ber treffen sich die wichtigen inter-nationalen Akteure der Branche zurWeltleitmesse der Metallbearbeitung.Unter dem Motto «Intelligence in Pro-

duction» zeigt die EMO, wie moderneProduktionstechnik aussieht und wersie anbietet. «Alle wollen dabei sein.Deshalb steht die EMO Hannover ein-mal mehr in den Startlöchern, ihreErfolgsgeschichte fortzusetzen», sagtCarl Martin Welcker, Generalkommis-sar der EMO Hannover 2013. Zu Jah-resbeginn hatten sich bereits über1 600 Firmen aus 34 Ländern angemel-det. Sie belegen rund 145 000 m² Net-toausstellungsfläche. Damit liegt deraktuelle Anmeldestand deutlich überdem Vergleichsergebnis der Vorveran-staltung. Vor allem zeigen asiatischeUnternehmen aus Japan, China, Tai-wan und Korea Flagge, die den Welt-markt bedienen wollen. Sie haben ih-re Flächen im Vergleich zum Vorveran-staltungszeitraum erneut vergrössert,eine Entwicklung, die schon seit Jah-ren zu beobachten ist. Insgesamt stelltAsien derzeit gut ein Fünftel derEMO-Aussteller.

www.emo-hannover.de

Voraussichtlicherfolgreich

Carl Martin Welcker, Generalkommissar der EMOHannover 2013: «Alle wollen dabei sein.»

Turbo Systems AG baut wegen deranhaltenden Krise im Marinebe-reich in der Schweiz insgesamt 145Stellen ab. Die Tochtergesellschaftvon ABB Schweiz wird das Werk inDeitingen in Solothurn Mitte 2014schliessen und die Aktivitäten aufdie Werke in Baden und Klingnauim Kanton Aargau konzentrieren.Mehr als der Hälfte aller Mitarbei-tenden aus Deitingen soll in Badenoder Klingnau ein Arbeitsplatz an-geboten werden. Für die vom Ab-bau betroffenen Mitarbeitendenbestehe ein Sozialplan.Die Massnahmen sollen bis Mitte2014 schrittweise umgesetzt unddie ABB Turbo Systems AG erneutauf Kurs bringen. Mit der Konzen-tration an den zwei Werken solldie Wettbewerbsfähigkeit erhöhtwerden. Der Krise im Marinebe-reich 2012 folgte ein massiver Be-stellungsrückgang. Der Schiffsmo-torenbauer hat mit dem Abbauvon Überstunden und Feriengutha-ben, dem Transfer von Mitarbei-tenden innerhalb von ABB Schweizsowie der Rückverlagerung vonauswärts gefertigten Komponen-ten frühzeitig auf diese negativeEntwicklung vorerst reagiert. Einesorgfältige Analyse der Geschäfts-aussichten habe jedoch gezeigt,dass die bisher getroffenen Mass-nahmen nicht ausreichen, um dieKapazitäten dem mittelfristig zuerwartenden Auftragsvolumenanzupassen. www.abb.ch

ABB Turbo Systemsbaut 145 Stellen ab

Die Schweizer Aussenwirtschaftsförderin Osechat am 30. Januar 2013 in Doha (Katar) ein wei-teres «Commercial Office» eröffnet. Eine wich-tige Aufgabe dieser neuen Aussenstelle ist es,kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ausder Schweiz und Liechtenstein beim Marktein-tritt in Katar zu unterstützen und die Standort-promotion der Schweiz vor Ort zu gewährleis-ten. Sarra Messaoudi wird das «CommercialOffice», welches Teil des Swiss Business Hubsder Osec in den Golfstaaten und der Botschaftin Katar ist, leiten. www.osec.ch

«Commercial Office» in Doha

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Schneider Electric rangiert zum zweiten Mal in Folge unterden 100 nachhaltigsten Unternehmen der Welt. Dieses Jahrerreichte das Unternehmen Platz 13 und übertraf das Vorjah-resergebnis um 13 Positionen. Das Ranking «Global 100»eruiert die 100 leistungsstärksten börsenkotierten Unterneh-men der Welt. Diese werden anhand branchenspezifischerNachhaltigkeitskriterien bewertet. Die Daten werden vorran-gig durch Bloomberg und in direkter Zusammenarbeit mitden 350 nominierten Unternehmen erhoben. Die Global100-Rangliste wird jährlich von Corporate Knights, einemkanadischen Medien- und Anlagenforschungsunternehmenfür «clean capitalism» (sauberen Kapitalismus) erstellt undauf dem Weltwirtschaftsforum WEF in Davos bekannt gege-ben. Innerhalb des Sektors «Investitionsgüter» liegt Schnei-der Electric weltweit an dritter Stelle. In der Schweiz liegtSchneider im Branchenvergleich sogar an der Spitze.

www.schneider-electric.comwww.global100.org

Schneider Electric ist einesder nachhaltigsten Unternehmen

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 NACHRICHTEN 5

Bei dem im Jahr 1978 von Eugen Rapp gegründeten und vonihm als geschäftsführender Gesellschafter im Zeitraum vonrund 35 Jahren an die Weltspitze im Bereich Blechverbin-dungstechnik geführten Unternehmen Tox Pressotechniksteht nun ein Generationswechsel an. Mit dem Eintritt derbeiden Töchter Susanne Eberhardt, 38, und Stefanie Reich,35, in die erweiterte Geschäftsführung sorgt das süddeut-sche Familienunternehmen für Kontinuität in der Geschäfts-entwicklung.Zusammen mit den beiden Geschäftsführern Dr.-Ing. Wolf-gang Pfeiffer und Dr.-Ing. Hinrich Dohrmann verantwortenSusanne Eberhardt und Stefanie Reich als geschäftsführendeGesellschafter künftig die internationalen Aktivitäten desmittlerweile über 850 Beschäftigte zählenden Unterneh-mens. www.tox-de.com

Tox Pressotechnik miterweiterter Geschäftsführung

Dipl.-Ing. (DH) Stefanie Reich und rechts Dipl.-Betriebswirt (DH)Susanne Eberhardt, geschäftsführende Gesellschafterinnen ToxPressotechnik.

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6 NACHRICHTEN 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Der diesjährige Feynman-Preis für experimentelle Forschungdes Foresight Instituts wurde am 12. Januar in Palo Alto,Kalifornien, an die IBM Research-Wissenschaftler GerhardMeyer, Leo Gross und Jascha Repp für ihre Forschung zurWeiterentwicklung der Rastersondenmikroskopie am IBM-

Forschungszentrum in Rüschlikon verliehen. Jascha Repp hatmittlerweile eine Professur an der Universität Regensburg in-ne. In seiner Laudatio betont Ralph C. Merkle, Vorsitzenderdes Preiskomitees: «Die Arbeit der Feynman-Preisträger hatuns der Beantwortung einer 1959 von Feynman gestelltenFrage nähergebracht: ‹Was würde passieren, wenn wir ein-zelne Atome so anordnen könnten, wie wir möchten?› DieFertigkeit Atome abzubilden und zu manipulieren bietet unsdie Möglichkeit, molekulare Maschinen mit atomarer Präzisi-on zu entwickeln und zu bauen. Dies wird uns weiter voran-bringen auf dem Weg zu revolutionären Nanotechnologien,die unser Leben verbessern werden.»

www.ibm.ch

Ehre für IBM-Forschungszentrumin Rüschlikon

Leo Gross, einer der drei ausgezeichneten Wissenschaftleram IBM-Forschungszentrum in Rüschlikon.

Mit einem Auftragseingang von 150,5 Mio. Euro und 574verkauften Maschinen zieht Gildemeister eine positiveBilanz aus seiner Traditions-Hausausstellung in Pfronten.Das Ergebnis der am Samstag zu Ende gegangenenJahresauftakt-Veranstaltung bestätigt eine zufrieden-stellende Nachfrage.Auf der Hausausstellung in Pfronten präsentierte Gilde-meister insgesamt 72 Exponate, darunter sechs Weltpre-mieren. Vom 29. Januar bis 2. Februar informierten sich6078 Fachbesucher über die Technologien und Innovatio-nen 2013 von DMG und Mori Seiki. Vor allem internatio-nale Besuchergruppen (Anteil: 57 %), überwiegend ausEuropa und Russland, trugen zum Besucherrekord bei.Schwerpunkte der Hausausstellung lagen bei den bran-chenorientierten Lösungen für die Bereiche «Aerospace»,«Automotive», «Medical» und «Energy Solutions».

www.gildemeister.com

Rekord auf derHausausstellung

Die sich abkühlende weltweite Kon-junktur hat die Wachstumsdynamik derBosch-Gruppe gebremst. Nach vorläufi-gen Zahlen erhöhte sich der Umsatz desTechnologie- und Dienstleistungsunter-nehmens 2012 um 1,6 Prozent auf 52,3Milliarden Euro (rund 64 Mrd. CHF). Dieverhaltene Umsatzentwicklung sowieSonderabschreibungen und Verluste imschwierigen Photovoltaikgeschäft inder Höhe von voraussichtlich rund einerMilliarde Euro hatten deutliche Rück-wirkungen auf die Ertragslage.Das Ergebnis vor Finanzergebnis undSteuern (EBIT) liegt nach den vorläufi-gen Zahlen bei rund zwei Prozent vomUmsatz. «Die Entwicklung des Ge-schäftsjahres 2012 kann uns trotz leich-ter Umsatzerhöhung und positivemFree-Cash-Flow nicht zufriedenstellen»,sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzenderder Bosch-Geschäftsführung. Im Jahr2013 soll deshalb vordringlich an derVerbesserung der Ertragskraft gearbei-tet werden, ohne dabei die Investitio-nen in die Zukunft zu vernachlässigen.

www.bosch.com

Wachstum gebremstDie Schweizer Giesserei-Industriebilanziert für 2012 einen Rück-gang der abgelieferten Tonna-gen von minus 20 % über alleWerkstoffgruppen hinweg gese-hen. Im vergangenen Jahr hatsich die negative Entwicklungbestätigt, die sich bereits imletzten Quartalsergebnis 2011abzeichnete. Die 52 überwie-gend klein- und mittelständi-schen Unternehmen des Giesse-rei-Verbandes der Schweiz (GVS)exportieren zu rund 80 % in denEuroraum. «Auch wenn sich derEurowechselkurs augenblicklichleicht verbessert hat, ändert diesnichts an der Tatsache, dass dieSchweizer Giesserei-Industrie2012 unter dem starken Schwei-zer Franken gelitten hat. Dazukam der generell negative welt-weite Konjunkturverlauf», sagteMarkus Schmidhauser, GVS-Präsi-dent und Geschäftsführer derWolfensberger AG (Bauma), an-lässlich einer Pressekonferenz.Nicht nur das Exportgeschäft littunter der Eurokrise, auch imSchweizer Markt mussten emp-findliche Einbussen hingenom-

men werden, da zunehmendWettbewerber aus dem kosten-günstigeren Ausland bei der Auf-tragsvergabe die Nase vorn hat-ten. «Die Einkäufer orientierensich im Euro-Raum und viele Kun-den aus unseren heimischen An-wendermärkten verlagern ihreProduktionsbetriebe ins Aus-land», schilderte Markus Schmid-hauser. Für das laufende Jahrwird dementsprechend mit einerweiteren Abschwächung der kon-junkturellen Situation gerechnet.

www.giesserei-verband.ch

Zähflüssiges Geschäft

Die Schweizer Giesserei-Industrie verbuchtkräftigen Rückgang der abgelieferten Ton-nagen. (Bild: Thinkstock)

Im internationalen Vergleich der Flä-chenstaaten steht die Schweiz inner-halb der Ethercat Technology Group anerster Stelle: 1,3 ETG-Mitglieder pro100 000 Einwohner werden hierzulandegezählt. «Als grösster Feldbusverbandder Welt haben wir unsere Mitglieder-zahlen natürlich immer genau im Blick.Wir sind erfreut über die starke Posi-tion, die die Schweiz mit ihren mittler-weile über 100 Mitgliedern innerhalbder ETG in den vergangenen Jahreneingenommen hat», erklärt Martin Ros-tan, Executive Director der EtherCATTechnology Group, und fügt mit einemAugenzwinkern hinzu: «Getoppt wirddie Quote nur durch den NachbarnLiechtenstein – dort kämen auf 100 000Einwohner ganze elf Mitgliedsfirmen.»Zwar nimmt die ETG rund um den Glo-bus laufend neue Mitglieder auf, den-noch ist man sich innerhalb der Organi-sation bewusst, wie wichtig auch dieEntwicklungen heruntergebrochenauf einzelne Länder und Regionen sind.Durch ihre wirtschaftliche Stärke trägtdie Schweiz massgeblich dazu bei, dassdie ETG in Europa ein derart starkesFundament hat. Gerade im Hinblick aufden Maschinen- und Anlagenbau bietetdas Land grosses Potenzial für Ethercat.

www.ethercat.org

Schweiz mit höchsterMitgliederdichte

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Der Automatisierer B&R präsentiert seine neue Homepageunter der bisherigen Internetadresse. Die Seite nutzt moder-ne Webtechnologien für eine ansprechende Optik und ver-einfacht den Zugang zu Informationen über Technologien,Lösungen und Produkte. «Unser Ziel war es, die Informa-tionen, die wir bereits in der Vergangenheit zur Verfügunggestellt haben, besser nutzbar zu machen», so Stefan Schö-negger, Leitung Marketing bei B&R.

Neue Features wie ein Produktvergleich oder ein optimierterDownloadbereich erhöhen den Service der Website. Weiter-entwickelt wurde auch das frühere Service Order Portal,das nun Material Return Portal (MRP) heisst. Damit werdenReparaturaufträge und Serviceanfragen einfach und schnellerfasst. «Mit dem MRP kann nicht nur der Prozessfortschrittmitverfolgt werden», merkt Schönegger an, «es stehen auchalle Servicedokumente online zur Verfügung.»

www.br-automation.com

B&R relauncht Website

Im Rahmen seiner globalen Wachstumsstrategie baut Oerli-kon Balzers, einer der weltweit führenden Anbieter vonBeschichtungen, nicht nur konsequent sein weltweites Netz-werk, sondern auch seine Dienstleistungen aus. Das Unter-nehmen wird seinen Kunden, insbesondere in den aufstre-benden Regionen, vermehrt Komplettlösungen für dieWiederaufbereitung von Hochleistungs-Schaftwerkzeugenanbieten können. Oerlikon Balzers übernimmt zu diesemZweck vom österreichischen Toolmanagementanbieter TCMInternational das unter der Marke «rox» standardisierte Kon-zept zum Aufbau und Betrieb von Nachschleifzentren sowieden rox-Ausbildungsstandort in Stainz (Österreich).Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.«Mit dieser Erweiterung unseres Serviceportfolios könnenwir unseren Kunden in allen Regionen eine hohe Qualität imBereich Wiederaufbereitung bieten», kommentiert Dr. HansBrändle, CEO von Oerlikon Balzers.

www.oerlikon.com

Oerlikon Balzersweitet Kompetenzen aus

B&R will mit neuer Website Zugang zu Informationen erleich-tern.

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 NACHRICHTEN 7

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8 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

er Messtechnik-Spezialist Endress+Hau-ser ist auch 60 Jahre nach der Grün-dung auf Wachstumskurs. Hinter dem

Erfolg steht die Kontinuität eines umsichtig geführ-ten Familienunternehmens, das sich die konse-quente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kun-den auf die Fahne geschrieben hat. «Erst dienen,dann verdienen» lautet ein Leitspruch des Firmen-

Dgründers Georg H. Endress (1924–2008). Die Un-abhängigkeit und Selbstständigkeit des Unterneh-mens, das sich vollständig im Besitz der Gründerfa-milie befindet, sind in einer Charta festgeschriebenund sollen auch künftig gewahrt werden. Fest ver-ankert sind auch die Grundwerte der En-dress+Hauser Gruppe: Eine auf Vertrauen undSelbstverantwortung beruhende Unternehmens-kultur bildet den fruchtbaren Boden für nachhalti-ges Wachstum und technologische Innovation.Dieser «Spirit of Endress+Hauser», der von der Un-ternehmensführung vorgelebt wird, macht Wertewie Bescheidenheit, Loyalität, Einsatz oder Fairnesszur Grundlage des unternehmerischen Handelns.

Kontinuität und Wachstum. Fast zeitgleich mit dem60. Geburtstag wurde eine andere symbolträchtigeMarke überschritten: Das Unternehmen zählt aktu-ell über 10 000 Mitarbeitende. Allein in den letztenzwölf Monaten wurden weltweit rund neue 500Stellen geschaffen. Kontinuität hat im Familienun-ternehmen einen hohen Stellenwert: So wurdenim Jahr 2009 trotz der Finanz- und Schuldenkrisekeine Mitarbeitenden entlassen – mit der Folge,

dass man im Folgejahr, als die Wirtschaft wiederanzog, prompt einen neuen Umsatzrekord erzielte.

Positiver Ausblick. Im Jahr 2011 hatte dieEndress+Hauser Gruppe mit einem Umsatz von1,5 Milliarden Euro eine neue Bestmarke erreicht –trotz starkem Schweizer Franken und schwächererWirtschaft in Europa. «Obwohl der Markt derzeitaussergewöhnlich volatil ist, war auch 2012 füruns ein sehr gutes Jahr», sagt CEO Klaus Endress.«Wir vertrauen unseren Stärken und blicken zuver-sichtlich, aber auch wachsam nach vorne.» Mit ge-zielten Zukäufen im Bereich der Biotechnologie,der Gasanalyse und des Energiemanagements hatEndress+Hauser das Angebot zuletzt sinnvoll abge-rundet. Dank eines Eigenkapitalanteils von über70 Prozent ist das Unternehmen weitgehend un-abhängig von Kreditgebern und bestens für dieHerausforderungen der Zukunft gerüstet. (mf) ●

Endress+Hauser feiert 60. Geburtstag

«Erst dienen, dann verdienen»Der Spezialist für Mess- und Automatisierungstechnik zeigt sich zum Jubiläum in bester Verfassung: Das Familienunterneh-

men hat die Schwelle von 10 000 Mitarbeitenden überschritten. 2012 wurden weltweit rund 500 Stellen neu geschaffen.

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ENDRESS+HAUSER AGCEO Klaus Endress am Endress+Hauser-Sitz in Rei-nach: «Wir lernen von unseren Kunden und strebendanach, ihnen nachhaltig überragenden Nutzen zuschaffen.» (Bild: Endress+Hauser)

it seiner Erfindung gründete LeightonLee 1948 «The Lee Company» (TLC).Durch weitere Erfindungen und Entwick-

lungen in den nachfolgenden Jahrzehnten wurdeTLC zu einem Marktführer in der Herstellung undim Vertrieb von hochpräzisen Hydraulik-Komponen-ten in Miniaturbauweise für Luft- und Raumfahrt-technik, der Offshore-Industrie, im Automobilbe-reich sowie in der Industrie- und Mobilhydraulikund der Medizin- und Analysetechnik.Seit Anfang der 90er-Jahre sind innovative Produktewie das Rückschlagventil Typ CCRM oder der koni-sche «LEE Betaplug»-Verschluss-Stopfen Grundla-ge für den am stärksten wachsenden Unterneh-menszweig der Lee-IMH-Industriegruppe.

F+E für innovative Neuheiten. «The Lee Company»forscht und entwickelt ständig neue Produkte. Für

Mdie Mikrofluidik wurde unter anderem eine eigeneReihe von Miniatur-Magnetventilen und Folgekom-ponenten entwickelt, die ständig weiter ausgebautwerden. Dazu gehört beispielsweise ein Kontroll-ventil aus der HDI-Familie, das um ein 2/2-Wege-Magnetventil in N.C.-/«Plug In»-Ausführung erwei-tert wurde.Mit der geringen Leistungsaufnahme von nur 0,85Watt gibt es diese 2/2-Wege-HDI-Miniaturventilestandardmässig mit 12-VDC- oder 24-VDC-Spule.Für die elektrische Anbindung sind Pins im 2,5-mm-Raster für Standard-Mini-Stecker vorgesehen.Seine Miniaturisierung hilft wesentlich bei der Opti-mierung von neuen Gerätekonzepten.Neu ist auch ein Softseat-Rückschlagventil mit Elas-tomere-Abdichtung, das immer öfters in der Indust-riepneumatik und der medizinischen Fluidik einge-setzt wird. Für diese Märkte entwickelt man aktuell

auch Entlüftungsventile, DBVs und wieder ausbau-bare Ventile. Heute arbeiten weltweit über 1000Mitarbeiter für Lee. (mf) ●

65 Jahre «The Lee Company»

Innovationen in MiniaturLeighton Lee II, der als Ingenieur für die Luftfahrtindustrie arbeitete, hatte vor

über 65 Jahren eine bahnbrechende Idee für die Triebwerkstechnik. Er entwickelte

den sogenannten Leeplug – einen Stopfen, der Gewindebohrungen und Dichtungen

beim Motorenbau überflüssig macht.

Lees neue, inerte2/2-Wege-Magnetventile fürdie Kopfflanschmontage. (Bild: Lee)

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Page 11: technica 02/2013

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as von Fanuc anvisierte Ziel des Direkt-vertriebs ist es, den Bekanntheitsgradder Roboshot-Maschinen weiter zu er-

höhen und den Marktanteil zu steigern. Mit demDirektvertrieb verspricht sich Fanuc mittelfristig so-mit deutlich höhere Absatzzahlen als bisher undspätestens zur Swiss Plastic 2014 soll das KonzeptFrüchte tragen. «Wir wollen Kunden direkt anspre-chen und gleichzeitig mit den übrigen Fanuc-Berei-chen vertraut machen», sagt Christoph Strahm,Geschäftsführer Fanuc Robotics Schweiz. Unter re-gionalen Vorzeichen praktiziert das Unternehmenin der Schweiz bereits eine einheitliche Anspracheder unterschiedlichen Kundenbereiche. Mit Pro-dukten aus den Geschäftsbereichen CNC/FactoryAutomation und Robotics ist Fanuc auf demSchweizer Markt schon vertreten. Jetzt soll das Ge-schäft mit den Roboshot-Maschinen forciert wer-den.Da Fanuc sowohl die Maschine, Antriebs- undSteuerungstechnik sowie die Automatisierung mitRobotern beherrscht, können aus dem Standard-programm heraus kundenspezifische Pakete ge-schnürt werden. Das kann von Vorteil sein, wenn

D

es zum Beispiel um Integrationsleistungen wie denEinsatz von Bildverarbeitung geht.Dabei reicht das Angebot über die einzelnen Pro-dukte hinaus. Denn auch Schulungs- und Service-programme bis hin zum Online-Monitoring kön-nen mit einheitlichen Oberflächen auf den jeweili-gen Kundenbedarf zugeschnitten werden.Fanuc bietet mehrere Baugrössen vollelektrischerSpritzgiessmaschinen bis zu einer Schliesskraft von3 500 kN an. Mit diesen Roboshot-Maschinen istder für mittelständische Unternehmen besondersinteressante Bereich abgedeckt. (ea) ●

www.fanucrobotics.ch

Fanuc vermarktet in der Schweiz Spritzgiessmaschinen künftig selbst

Roboshot jetzt im DirektvertriebMit Beginn des Jahres hat Fanuc in der Schweiz den Vertrieb der Kunststoff-

Spritzgiessmaschinen Roboshot in eigene Hände übernommen. Bislang wurden

diese Fanuc-Maschinen über Händler vertrieben.

Fanuc Robomachine ist ein Unternehmender Fanuc Corporation und verantwortlich für denVertrieb und die Betreuung von Fanuc-CNC-gesteuerten Maschinen.Mit Robodrill-Bearbeitungszentren, Robocut-Drahterodiermaschinen und Roboshot vollelektri-schen Kunststoffspritzgiessmaschinen bietetFanuc kompakte Maschinen, ausgestattet mit100 Prozent Fanuc-Komponenten.

Über Fanuc Robomachine

Mit Produkten aus den Geschäftsbereichen CNC/Factory Automation und Robotics ist das Fanuc-Team(hier vor dem Fanuc-Gebäude in Biel) auf dem Schweizer Markt schon vertreten. Nun folgt das Geschäftmit den Roboshot-Maschinen.

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 9

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10 MÄRKTE UND UNTERNEHMEN 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

ie neuen Eigentümer weiten mit derÜbernahme ihre Dienstleistungen ausund bekennen sich zum Standort

Schweiz. Die Hartmetall AG wurde 1941 gegrün-det und beschäftigt heute 76 Mitarbeitende. Sie

Dstellt Hartmetalle für die verschiedensten Branchenher wie Automotive, Chemie, Energietechnik, Gas,Luftfahrt, Medizintechnik, Öl, Textil, Uhren undVerpackung sowie Cleantech.Gemäss Ernst Sager, Verwaltungsratspräsident EstechIndustries, ergänzt die Hartmetall Estech AG die Pro-duktepalette der Estech Gruppe ideal. «Die Hartmetall-herstellung zählte bisher nicht zu unserem Angebot.Deshalb macht es für uns Sinn, diese Firma in unsereGruppe aufzunehmen.» Und weiter: «Wir wollen dieHartmetallproduktion in Hitzkirch wieder auf gesundeBeine stellen. Dafür werden sich WMC Sinterstar/IepcoAG und Estech langfristig engagieren.»Wie alle anderen Mitglieder werde die HartmetallEstech AG neu von den vielen Synergien bei Ver-kauf, Einkauf, Marketing und der Unternehmens-führung profitieren. Gemäss Lars Wiese, CEO der

Estech Gruppe, «wird die Hartmetall Estech AG alseigenständige Firma auftreten». Der neue Ge-schäftsleiter, Dr. Erich Metzger, seit vielen Jahren inder Hartmetallbranche tätig, sagt: «Mit unseremKnow-how, den Beziehungen der neuen Eigentü-mer und den bisherigen Mitarbeitenden werdenwir die Hartmetall Estech AG zum Erfolg führen.»

www.estech.ch

Hartmetall AG, Hitzkirch, mit neuen Eigentümern

Estech sichert die Zukunft der Hartmetall AG

Die Estech Gruppe, Seon, als Mehrheitseigner, und die WMC Sinterstar AG,

Lotzwil, sowie die Iepco AG, Höri, haben per sofort die Produktionsanlagen, die

Marktaktivitäten und das Personal der Hartmetall AG, Hitzkirch, übernommen.

Neu tritt das Unternehmen unter dem Namen Hartmetall Estech AG auf.

Zur Estech Gruppe gehören die Firmen: Emil SuterMaschinenfabrik AG, Seon; PROMEC-Estech AG,Niederweningen; RCM-Estech AG, Burgdorf; PWRPräzisions-Werkzeuge AG, Rüti (ZH); Karl FischerAG, Meisterschwanden; Verzinkerei WettingenAG; Brun-Mech AG, Nebikon; 3F AG, Meister-schwanden; Estech Engineering GmbH, Seon;FHS Frech-Hoch AG, Sissach.Die Gruppe ist im Maschinen- und Anlagenbautätig und zählt neu über 470 Mitarbeitende.

Die Estech Gruppe Neubeginn für die Hartmetall AG in Hitzkirch. (Bild: zvg)

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A N Z E I G E

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t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 AUTOMATION SCHWEIZ 2013 11Industrie 4.0 technica

s gibt kaum ein Problem, aus dem eindeutscher Akademiker nicht ein Semi-nar oder einen Arbeitskreis macht.» So

oder ähnlich spotten manche über den Perfektio-nismus der Deutschen. Doch technologischer Akti-onismus könnte das frühzeitige Aus für das ge-plante Internet der Dinge und Dienstleistungen be-deuten. Daher startete die Forschungsunion (zent-rales Beratungsgremium zum Umsetzen der High-techstrategie 2020 für Deutschland) eine dualeStrategie:1. Die deutsche Industrie soll sich als Leitanbieter

für intelligente Produktionstechnologien positio-nieren.

2. Deutschland will dazu die CPPS weiterentwi-ckeln, um mit ihnen die Weltmärkte zu er-obern.

Doch was verbirgt sich hinter CPPS? Es handelt sichum eine Spezialform der sogenannten Cyber-Physi-schen Systeme CPS. Laut Wikipedia verbirgt sichdahinter «ein Verbund informatischer, software-technischer Komponenten mit mechanischen undelektronischen Teilen, die über eine Dateninfra-struktur wie das Internet kommunizieren. Ein Cy-ber-Physisches System ist durch seinen hohen Grad

E

an Komplexität gekennzeichnet. Die Ausbildungvon Cyber-Physischen Systemen entsteht aus derVernetzung eingebetteter Systeme durch drahtge-bundene oder drahtlose Kommunikationsnetze.»

CPPS sind danach also Systeme, die konventionelleProduktionsverfahren mit der Informations- undKommunikationstechnologie so miteinander ver-heiraten, dass Maschinen, Anlagen, Bauteile undProdukte (sprich: alle Cyber-Physischen Systeme)wie im Internet miteinander kommunizieren kön-nen. Statt grauer Theorie dazu ein buntes Praxis-beispiel aus dem «Cognitive Machine Shop (Cog-MaSh)», der mitdenkenden Fabrik am Institut fürWerkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften(iwb) in München.

Die Forscher haben Werkstücke mit Funketiketten,sogenannten RFID-Tags, bestückt. Ein Bauteil fragtdann zum Beispiel Werkzeugmaschine Nummerzwei: «Kannst du einen Durchmesser von 50 Milli-metern termingerecht bohren oder soll ich mich zueiner anderen Maschinen bringen lassen?» DieMaschine «bejaht» und das Werkstück bestellt sichvia RFID ein «Fabriktaxi» und sagt zum fahrerlosenTransportsystem: «Bitte bringe mich zur MaschineNummer zwei.» Das Werkstück speichert nachdem Bohren dann Informationen zu seinem Zu-

stand und zur Bearbeitungsqualität auf seinemRFID-Tag.

Damit derartige Lösungen nicht teure exotischeAusnahmen bleiben, bedarf es nicht nur bezahlba-rer, standardisierter intelligenter Technik. Gefragtist vor allem – analog zum Web mit seinen welt-weiten Standards – eine einheitliche Referenz-EDV-Architektur. Die deutsche Forschungsunionbeschreibt sie im Detail in ihren «Umsetzungsemp-fehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0».Für EDV-Spezialisten unter den Lesern: Der Arbeits-kreis empfiehlt, als Vorbild die sogenannten Ser-vice-Orientierten Architekturen (SOA) zu nehmen,die verknüpfte, wiederverwendbare Anwendun-gen unterstützen.

Dazu müssen sich Firmen, die im Wettbewerb ste-hen, an einen Tisch setzen und offen miteinanderzusammenarbeiten. Dass dies funktionieren kann,beweist ein Paradebeispiel für ein SOA-Konzept.Die Rede ist von «Autosar» (Automotive Open Sys-tem Architecture): Dieser weltweiten Entwick-lungspartnerschaft von Autoherstellern mit derElektronik- und IT-Industrie gelang es, den Aus-tausch von Software auf verschiedenen Steuerge-räten im Pkw erheblich zu erleichtern. «Autosar»entwickelte Methoden, die sicherstellen, dass sich

Softwarekomponenten wiederverwenden, austauschen, skalierenund integrieren lassen.

Unterm Strich: Eins zu eins lässtsich diese automobile Lösung si-cherlich nicht für Fabriken umset-zen, doch es spricht vieles dafür,das «Autosar»-Konzept als Basisfür eine einheitliche Industrie 4.0-Netzwerk-Architektur zu nutzen.Und es wäre nicht das erste Mal,dass eine im Fahrzeug erprobteTechnologie später auch in die Fa-brik Einzug hält. Beispiel CAN-Bus:Dieser Datenbus kam erst in Trak-toren und dann in Autos zum Ein-satz, um schliesslich auch die Pro-duktion zu erobern. ●

www.autosar.orgwww.forschungsunion.de

Serie Industrie 4.0, Teil 2/12: die Cyber-Physischen Produktionssysteme (CPPS)

N I K O L A U S F E C H T

Vitamin C(PPS) für intelligente FabrikenKein Zweifel, in Sachen Aktivitäten zum Thema Industrie 4.0 hat Deutschland die Nase vorn. Des Schweizers nördlicher Nach-

bar geht dabei mit einer ihm typischen Akribie vor: Im ersten Schritt geht es um die branchenübergreifende Standardisierung

rund um die Cyber-Physischen Produktionssysteme (CPPS).

Web, Web – hurra: Bei Industrie 4.0 können auch Produkte dank integriertem Funketikett (RFID-Tag) mit Maschinen undRechnersystemen kommunizieren. (Bild: Cotesys/Kurt Fuchs, München)

Page 14: technica 02/2013

BRENN PUNKT12 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

ine Milchbüchleinrechnung ist laut demWeb-Lexikon Wikipedia «die spöttischeBezeichnung für eine naive Betrachtung

oder Argumentation, die wesentliche Rahmenbe-dingungen nicht beachtet oder falsch in Ansatzbringt und deshalb zu einem nur scheinbar plau-siblen, tatsächlich jedoch unzutreffenden Ergebniskommt».Diese Gefahr besteht auch für Job-Shops oder ihreAuftraggeber, die sich bei einem Werkstoff auf derSuche nach dem wirtschaftlichsten Schneidverfah-ren befinden. Den Goldenen Schnitt machen abermit ziemlicher Sicherheit nicht diejenigen, die sichbei der Auswahl des Schneidverfahrens nur an denreinen Anlagenkosten und nicht an den Life-Cycle-Costs orientieren. «Wir müssen von dieserDenkweise wegkommen, für die Wirtschaftlichkeitentscheidend ist die Summe aller Folgekosten etwafürs Rüsten oder wenn die Ausfallzeiten vernach-lässigt werden», warnt Dipl.-Ing. Gerhard Hoff-mann, Inhaber der Schneidforum ConsultingGmbH & Co.KG in Solingen.

Rechnerprogramm soll helfen. Der Mann weiss wo-von er spricht, denn er berät seit fast zwei Jahr-zehnten in Sachen Schneiden und Automatisie-

E

rung. Der Ingenieur startete 1999 den ersten«Deutschen Brennschneidtag», mittlerweile einefeste Institution mit eigener Messe und Work-shops. Ausserdem initiierte er das NetzwerkSchneidforum, dem Firmen aller Art angehören,die Werkstoffe zuschneiden: also unter anderemJob-Shops, Stahlhändler, Schaltanlagenbauer oderSchlossereien. Hersteller von Maschinen und Anla-gen treten als Werbepartner auf.Was hat Hoffmann aber statt einer Milchbüchlein-rechnung den leidgeplagten Anwendern zu bie-ten, die vor der Qual der Wahl stehen? Die Heraus-forderungen an heutige Schneidverfahren sindnämlich hoch, denn zur einstigen Monokulturkamen etwa im automobilen Karosseriebau (undnicht nur dort) Mischbauweisen, Magnesium,höchst feste, warm umgeformte Stähle, Faserver-bundwerkstoffe und Sandwich-Konstruktionenhinzu. «In Kürze gibt es auf der Homepage desSchneidforum-Netzwerks ein Rechnerprogramm,das dem Anwender bei dieser Entscheidung helfenkann», freut sich Hoffmann. «Die Bandbreite beiden Materialien reicht von Stahl, Nicht-Eisen-Metallen bis hin zu Marmor, Glas und Verbund-werkstoffen.»

K. o.-Verfahren für die Vorauswahl. Das Programmarbeitet so, wie es Ingenieure und Techniker lieben:

einfach. Die Software unterlegt nicht infrage- kom-mende Verfahren mit der Farbe Grau. Beispiel:Möchte jemand Verbundwerkstoffe schneiden, sokommen autogene Schneidverfahren nicht infrage.Jetzt wählt der Anwender eine bestimmte Dicke,beispielsweise 60 Millimetern – schon entfällt dasLasern. Folgen darüber hinaus hohe Anforderungenan die Oberflächengüte: Dann kommt am Ende nurdas abrasive Wasserstrahlschneiden mit Qualitäts-schnitt infrage. Hinzu gibt das Programm noch An-gaben zu den Kosten pro Schnittmeter an.Der Anwender kann mit diesem K. o.-Verfahrenschon eine Vorauswahl mit einer groben Kostenkal-kulation treffen. Das Programm geht von normalenSchnittdaten einer Anlage mit einem Schneidkopfaus und ermittelt für diese Konstellation die grobenKosten mit statistischen Durchschnittswerten. DieAngaben dienen dem Anwender als Richtwerte.Die zweite gute Nachricht: Nicht nur Mitgliederdes Netzwerkes dürfen damit rechnen. «Jederkann auf unserer Homepage das Programm kos-tenlos nutzen», berichtet der Berater. Für Praxisbe-zug sorgen die Art und Weise der Erstellung: DieSoftware entstand im Rahmen eine Diplomarbeitan der Handwerkskammer in Koblenz, zu der dasSchneidforum aktuelle technische Daten aus derPraxis und aus Handbüchern beisteuerte.

Den besten Schneidverfahren auf der Spur

N I K O L A U S F E C H T

Der Goldene Schnitt

Wer anhand des Titels einen Artikel zur sogenannten «sectio aurea» erwartet, die ein bestimmtes, scheinbar ideales Teilungs-

verhältnis beschreibt, der irrt sich. Aber dieser Artikel bringt mehr als die mathematisch-magische Fibonacci-Zahlenfolge und

ihre Auswirkung auf Sonnenblumen oder Planeten-Umlaufzeiten. Er liefert Tipps zum wirtschaftlichen und gewinnbringen-

den Schneiden von Werkstoffen aller Art – also den «Goldenen Schnitt für Job-Shops und Co».

Problemfall CFK: Infrage kommt zum Schneiden von kohlefaserverstärktem Kunststoff eigentlichals einziges Verfahren das Wasserstrahlschneiden, das aber in der Prozesskette schon mal zu langsamarbeiten kann. (Bild: Bystronic)

Dipl.-Ing. Gerhard Hoffmann, Schneidforum Consul-ting GmbH & Co.KG in Solingen: «Wer nur ab undan mal dicke Bleche schneiden muss, der sollteüberprüfen, ob er mit einer konventionellen Auto-gen-Schneidanlage nicht kostenmässig besserfährt.» (Bild: Fecht)

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BRENN PUNKTt e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 13

Aussagen oft nicht neutral. Die Software hilft beider Wahl des geeigneten Verfahrens, die richtigeAnlage muss ein Job-Shop selbst herausfinden.Hier steht ein typischer Mittelständler aber vor ei-nem Dilemma: Wo holt er sich Rat bei der Kauf-entscheidung? Hoffmann: «Er kann sich imSchneidforum neutral von uns beraten lassen.Netzwerk-Mitglieder partizipieren schon lange vondiesem Service.» Ausserdem bieten sich im Junider «Deutsche Brennschneidtag» in Solingen undNetzwerktreffen an, um sich mit anderen Anwen-dern auszutauschen. Der Unternehmer könne sichausserdem allgemein im Internet oder auf Messeninformieren, doch dabei bestehe immer die Gefahrder Schönfärberei. «Gefährlich können Besuchebei den Referenzkunden der Anlagenherstellerwerden», gibt der Fachmann zu bedenken. «Oftsind die Aussagen nicht neutral und der Anwenderkann nur seine subjektiven Gründe nennen, dieaber nicht mit den Randbedingungen des Interes-senten übereinstimmen müssen.»

Wichtiges Kriterium: Automatisierung. Bei der Wahldes richtigen Verfahrens und der optimalen Ma-schine spielt – trotz der steigenden Energiekosten– die Energieeffizienz oft noch eine untergeordne-

te Rolle. Das Schneidforum versucht daher, dieBranche für dieses Thema zu sensibilisieren. Hoff-mann rechnet den Mitgliedern beispielsweise vor:

«Moderne Hochleistungs-Plasmabrenner für dickeBleche erfordern gigantische Anschlusswerte vonmehr als 100 KVA. Wer aber nur ab und an >>

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Ansichtssache: Der Schnittvergleich (von oben nach unten) zeigt die Unterschiede anhand vongeschnittenem Edelstahl auf. Im Bild zu sehen gibt es einen Plasmaschnitt mit Formiergas(vier Millimeter), einen Plasmaschnitt mit Argon/Wasserstoff (zehn Millimeter) und einen Laserschnitt(zehn Millimeter). (Bild: Schneidforum)

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BRENN PUNKT14 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

mal dicke Bleche schneiden muss, der sollte über-prüfen, ob er mit einer konventionellen Autogen-Schneidanlage nicht kostenmässig besser fährt.»Beim Laser steht und fällt der Energieverbrauch mitdem Typ. So schneide der Faser-Laser dank seinerhöheren Wirkungsgrade und deutlich geringerenWartungskosten wesentlich besser ab, unter ande-rem weil der hohe Energieaufwand für das Kühlen,wie beim CO2-Laser erforderlich, entfällt und auchder Gasverbrauch geringer ist. Der Faser-Laser istseiner Ansicht nach ein sehr gelungenes Beispielfür gelungene Energieeffizienz.Ein anderes wichtiges Kriterium in Sachen «Golde-ner Schnitt» ist die Automatisierung. Hier gibt eslaut Hoffmann bei allen Verfahren einen gemein-samen Nenner: Es lassen sich alle automatisieren.«Sie kriegen mittlerweile für jedes Verfahren einenrobotertauglichen Schneidkopf», erklärt er. «Sohabe ich sehr viele Roboter gesehen, die mit einemAutogen-Schneidkopf die Bleche für das Schweiss-fasen vorbereiten. Es lassen sich sogar kompletteautomatisierte Rohrschneidanlagen mit Wasser-strahlsystemen verwirklichen.»

Entwicklungsspielraum Produktionsplanung. EineSchlüsselrolle spiele die Software: Der Erfolg stehtund fällt mit einem optimalen Produktionspla-nungssystem – kurz PPS. Und auf diesem Gebietgäbe es bei manchen kleinen und mittelständi-schen Unternehmen noch viel Entwicklungsspiel-raum nach oben. Hoffmann: «Als grosses Problemsehe ich die oft mangelhafte Nachkalkulation, die

schätzungsweise weniger als zehn Prozent derKMU durchführen. Es fehlen daher die betriebs-wirtschaftlichen Rückmeldungen für die Kalkula-tion von Zuschnitten. Daher ist das ein Hauptthe-ma auf dem nächsten Brennschneidtag im Juni.»Als ein sehr heikles Thema bezeichnet er die Pro-zessüberwachung. Bisher gäbe es nämlich keinefür einen typischen Anwender bezahlbare Prozess-überwachung des Schneidprozesses. Hoffmann:«Geräte, die eine Echtzeit-Prozessüberwachung er-lauben, liegen im Anschaffungspreis nicht selten inder Grössenordnung einer Schneidanlage und sinddaher für viele Unternehmen nicht von wirtschaftli-cher Bedeutung.»

Probleme beim Schneiden von CFK. Im Flugzeug-bau und im automobilen Karosseriebau sind Ver-bundwerkstoffe wie CFK besonders gefragt. Aberauch in anderen Bereichen (etwa im Maschinen-bau) befindet sich CFK auf dem Vormarsch. Dochnicht nur beim Zerspanen, auch beim Schneidentreten immer noch Probleme auf. «Infrage kämeeigentlich als einziges Verfahren das Wasserstrahl-schneiden, das aber in der Prozesskette schon malzu langsam arbeiten kann», beobachtet der Exper-te. «Die Anwender würden die Verbundwerkstoffeam liebsten mit dem Laser schneiden. Hier hatnach meinen Informationen das Laser ZentrumHannover e. V. eine Lösung erarbeitet.»Alles in allem: Die Suche nach dem «GoldenenSchnitt» fällt denjenigen leichter, die eine Grob-auswahl per Rechner vornehmen, sich im Netz-

werk von Kollege zu Kollege austauschen und diedank des Besuchs von Tagungen stets auf dem ak-tuellen Stand der Schneiddinge sind.Abschliessend noch eine Ehrenrettung aus der NZZFolio (Zeitschrift der Neuen Zürcher Zeitung) fürdas rechnende Milchmädchen. NZZ-Autor HerbertCerutti: «Verqueres mathematisches Denken mitdem Begriff Milchmädchenrechnung zu brandmar-ken ist eigentlich falsch.» So hätte eine BerlinerVerkäuferin, die den Milchpreis nicht im Kopf rech-nen konnte, ein sicheres Verfahren zum Multipli-zieren mit beiden Händen erfunden. Aber trotzdieser Ehrenrettung durch die alte Dame NZZ: Mansollte wahrscheinlich Software und Netzwerk vor-ziehen. ●

Wasser marsch: Eine Alternative zu Laser und Plasma ist das Hochdruck-Wasserstrahlschneiden(im Bild mit dem Wasserstrahl geschnittene Rohrsegmente und Aussparungen). (Bild: Schneidforum)

Das dürfte die Schneidbranche interessieren:

Podiumsdiskussion 1Mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit für Schneid-anlagen! Wie wirken sich Plasma, Laser oder dieWasserstrahl-Technologie auf die anfallendenBetriebskosten aus? Wohin geht die Entwicklungder Schneidtechnologie in der Zukunft?

Podiumsdiskussion 2Welche Folgen entfaltet die Einführung undUmsetzung der Norm EN ISO 1090-1:2009 +A1:2011 in der Praxis für den Stahllieferantenund den Zuschnittbetrieb? Kann die ISO 9001diese Norm abdecken und wenn ja, in welcherForm?

Podiumsdiskussion 3Mehr Wirtschaftlichkeit durch Automatisierungund Maschinenqualität! Durch die Minimierungvon Wartungskosten, Stillstandszeiten und Ausfäl-len kann die Produktivität maximiert werden.

Podiumsdiskussion 4Geschnitten und was kommt jetzt? WelchesWertschöpfungspotenzial wird Unternehmendurch Anarbeitungsmöglichkeiten geboten?

Podiumsdiskussion 5Prozess-Software in der Praxis – der SchweizerBrennschneidbetrieb StürmSFS AG präsentiertseine Erfahrungen mit einer PPS-Software imbetrieblichen Alltag. Anschliessend Expertenrundezum Thema: betriebswirtschaftliche Ansätze zurKalkulation von Zuschnitten.

www.schneidforum.de/brennschneidtag.html

Brennschneidtagvom 4. – 5. Juni 2013 in Solingen

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t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Fastener Fair ● FACHMESSEN 15

ie Fastener Fair Stuttgart hat als internationale Plattformfür Informationsaustausch unter Experten und als Inspira-tionsquelle für zukünftige Geschäftstrends in der Bran-che einen besonderen Stellenwert», erklärt Susanne Rau-

berger, Messedirektorin Fastener Fair Stuttgart, im Namen des Veran-stalters Mack Brooks Exhibitions. «Nur hier treffen Grosshändler, Zulie-ferer, Komponenteneinkäufer und Branchenexperten aus aller Welt sozahlreich aufeinander, um neue Kontakte zu knüpfen, Geschäfte zumachen und Netzwerke in aller Welt auf- und auszubauen. Das Wachs-tum an Ausstellern und Fläche, das wir auch zur diesjährigen Messewieder verzeichnen können, bestätigt einmal mehr, welch grosseBedeutung die Fastener Fair Stuttgart für die Branche hat.»

Dass die Befestigungs- und Verbindungsindustrie ein stark global aus-gerichteter Industriezweig ist, zeigt sich an den vertretenen Aussteller-ländern auf der Fastener Fair Stuttgart 2013. Drei Viertel der Ausstellerkommen von ausserhalb Deutschlands, mit Italien, Grossbritannien, derTürkei, den Niederlanden, Spanien, Polen, Frankreich und den USA alswichtigsten westlichen Ausstellungsländern nach Deutschland.Die Fastener Fair Stuttgart zeigt neue Entwicklungen aus allen Berei-chen der Verbindungs- und Befestigungstechnologie. Das Messeprofilumfasst Befestigungselemente und Halterungen für die Industrie, Be-festigungselemente für die Baubranche, Montage- und Installationssys-teme, Produktionstechnologie für Befestigungselemente, Lagerung undBetriebsausrüstung sowie dazugehörende Dienstleistungen.Die Fastener Fair Stuttgart 2013 belegt die Hallen 4, 6 und 8 des Mes-segeländes in Stuttgart. Die Öffnungszeiten der Veranstaltung sind am26. und 27. Februar 2013 von 9 –17 Uhr und am 28. Februar 2013von 9 –15 Uhr. Der Eintrittspreis vor Ort beträgt 30 Euro. Bei Vorregist-rierung über die Messewebseite reduziert sich der Eintrittspreis auf20 Euro. ●

www.fastenerfair.com

D

Fastener Fair 2013 vom 26. – 28.02.2013 in Stuttgart

Global verbundenDie Fastener Fair Stuttgart kann nochmals deutlich an Fläche und Ausstellerzahlen zulegen.

770 Ausstellerfirmen aus 35 Ländern werden in Stuttgart ihre Produkte und Dienstleistun-

gen auf einer Netto-Ausstellungsfläche von über 16 000 m2 präsentieren. Das ist ein Zuwachs

an Ausstellerzahlen von 15 Prozent und ein Flächenzuwachs von 28 Prozent verglichen mit

der Vorveranstaltung vor zwei Jahren.

Von relativ einfachen Gewindestiften bis hin zu hoch entwickel-ten, komplexen Fügetechniken: Verbindungs- und Befestigungs-technologien, wie sie auf der Fastener Fair zu sehen sind, bieteneine der vielfältigsten Industrielösungen weltweit.

(Bild: Mack Brooks Exhibitions)

FACHMESSEN

Page 18: technica 02/2013

16 FACHMESSEN ● Medtec 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

elche neuen Ansätze den Fertigungs-vorgang sowie alle angrenzenden Pro-zesse optimal gestalten, zeigt die medi-

zintechnische Fachmesse Medtec Europe 2013.Von zentraler Bedeutung sind dabei die Königsdis-ziplinen Drehen, Fräsen und Schneiden. AuchEvent-Direktorin Jeannette van Doorn vom Veran-stalter UBM Canon stellt fest: «Die Medtec Europeist ohne Zweifel eine hoch attraktive Plattform fürMaschinenbauer. Und wir unterstützen diese zu-sätzlich durch unsere parallel veranstaltete regio-nale Zuliefermesse Südtec, deren Aussteller sich di-rekt im Eingangsbereich der Halle 1 präsentieren.»

Neues Schneidverfahren made in Switzerland. Kos-tengünstige Lösungen bei hoher Qualität sind nurdurch optimierte Fertigung zu erzielen. Für diesenZweck stellt das Schweizer Unternehmen Daetwy-ler Industries auf dem Gelände der SüddeutschenLandesmesse ein neues Schneidverfahren vor. Esvereint die Präzision von Drahterodieranlagen undFeinschneidlasern mit den Vorteilen der Wasser-strahltechnik. In der Medizintechnik gibt es zahlrei-che Anwendungen, sei es für spezielle Instrumenteoder Implantate, die mit dieser Technik gefertigtwerden können.Beat Trösch, Leiter Verkauf der MDC Max Daetwy-ler AG, Bleienbach, beschreibt die Vorzüge desMicrowaterjets: «Beim Wasserstrahlschneiden ent-stehen keinerlei Materialveränderungen, das Mate-rialgefüge bleibt in seiner ursprünglichen Form er-halten.» Zudem können mit diesem materialscho-nenden Schneidverfahren ausser den bekannten,auch neuartige, beispielsweise biokompatibleWerkstoffe effizient geschnitten werden. DasSchneiden erfolgt spannungsfrei, mit geringerSchnittfugenbreite und ohne Gefügeveränderun-gen/Aufhärtungen im Werkstück.Das Wasserstrahlschneiden bietet insbesondere derMedizinbranche enorme Vorteile, weil alternativeSchneidverfahren in den meisten Fällen eine Nach-bearbeitung erfordern. Sowohl das Laserschneidenals auch das Erodieren verändern die Materialober-fläche, weshalb die Konturen nachgebessert wer-

W

den müssen. Für die Medtec Europe hat sich Daet-wyler, vertreten im Swiss Pavillon, vorgenommen,den Bekanntheitsgrad dieser neuen Technik zusteigern.

Kompakte Maschinen mit hoher Wirtschaftlichkeit.Während Daetwyler sich dem Wasserstrahlschnei-den verschrieben hat, ist Datron in der Welt desHochgeschwindigkeitsfräsens zu Hause. Datronbeweist auf der Medtec, dass sich auch kompakteCNC-Maschinen für eine grosse Bandbreite an An-wendungen der Präzisionsbearbeitung im Bereichmedizinischer Komponenten eignen. So verbindetbeispielsweise die innovative Fräsmaschine DatronC5 «die Vorzüge industrieller Fertigungssystemewie Präzision, Leistungsstärke und Schnelligkeit mitplatzsparenden Abmessungen für eine komfortab-le Installation im Fertigungsbereich», erläutert Er-win Sowa, Marketingvorstand der Datron AG. Vorallem in Märkten wie der Medizintechnik gibt eseine Vielzahl an Herausforderungen, die den Ein-

satz der HSC-Technologie fordern. Datron-Ma-schinen zeichnen sich besonders durch ihre uni-verselle Einsetzbarkeit im Bereich High-Speed-Cutting (HSC) aus. Seit dem Herbst 2012 sei mitder Portalfräsmaschine M8Cube eine besonderskostengünstige Lösung speziell für die wirtschaft-liche HSC-Bearbeitung auf dem Markt. In ersterLinie für die präzise Kleinteilebearbeitung hat Da-tron die neue C5-Fräsmaschine entwickelt, dieauch in Stuttgart vorgestellt wird. Vorstand ErwinSowa beschreibt das Potenzial: «Auf dieser uni-versellen Fräsmaschine mit weniger als einemQuadratmeter Standfläche können maximal etwafaustgrosse Bauteile aus Titan, Grünkeramikenund andere biokompatible Werkstoffe fünfachsigbearbeitet werden». (mf) ●

Medtec 2013: Präzise Bearbeitungsmaschinen eröffnen neue Möglichkeiten beim Herstellen medizintechnischer Teile

Exakt und schnell ist gefragt

Dynamik und Vielfalt charakterisieren die Medizintechnikbranche ebenso wie Prozesssicherheit und Präzision. Auch bei Ferti-

gungsverfahren eröffnen sich zunehmend neue Dimensionen. Die Medtec Europe 2013 und die parallel veranstaltete Südtec

2013 in Stuttgart zeigen den aktuellen Stand der Technik.

Veranstaltungsort: Neue Messe Stuttgart, Messepiazza, D-70629 Stuttgart Hallen 1, 3 und 5)Termin: Di., 26. bis Do., 28.2.2013Öffnungszeiten: 10.00 –17.00 Uhr (Di. und Mi.) und 9.00 –16.00 Uhr (Do.)Eintritt: Tageskarte EUR 20.–, Dauerkarte EUR 40.– (gratis bei Vorregistrierung!)Katalog: EUR 15.– www.medteceurope.com

Daten und Fakten

Ein vollständig in die CC 200-Steuerung der Spritz-giessmaschine integrierter Engel easix Mehrachs-industrieroboter zeigt effiziente Produktion auf.

Eine grosse Bandbreite für die Fertigungstechnikwird in Stuttgart zu sehen sein. (Bilder: UBM Canon)

Page 19: technica 02/2013

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Intec / Z ● FACHMESSEN 17

m Fokus der Intec stehen Innovationenin der Fertigungstechnik. Werkzeug-und Sondermaschinen, Werkzeuge und

Werkzeugsysteme, Maschinenkomponenten sowiedie Automatisierungs- und Handhabungstechnik.In diesem Jahr kann die Fachmesse mit ihrem bis-her grössten und umfassendsten Angebot an Ma-schinen, Werkzeugen, Technologien und Dienst-leistungen aufwarten.

Die internationale Zuliefermesse Z bietet Lieferan-ten eine bewährte Plattform, um ihre Leistungenvor allem für den Maschinen- und Fahrzeugbau,aber auch für weitere Anwendungsbereiche wiedie Kunststofftechnik und -bearbeitung, die Medi-zintechnik oder den Energieanlagenbau vorzustel-len. Fachbesucher finden ein repräsentatives An-gebot an Halbzeugen, Teilen und Komponenten,Technologien und Dienstleistungen. Mit einem seitJahren konstanten Auslandsanteil von rund 30 Pro-zent konnte sich die Z als eine der wenigen Spezi-almessen für die Zulieferindustrie in Europa posi-tionieren. Einblicke in aktuelle Fragestellungen derBranche erhalten die Besucher nicht nur an denMesseständen, sondern auch in kompakter Formauf Sonderflächen direkt in den Messehallen.

Zukunftsthemen in der Fertigungstechnik. Die Son-derschau der Intec widmet sich der «Bearbeitungneuartiger Werkstoffe und Werkstoffverbunde»,einem der entscheidenden Zukunftsthemen in derFertigungstechnik. Unter der fachlichen Koordina-tion des Instituts für Leichtbau und Kunststofftech-nik der TU Dresden und der Regionalabteilung CCOst des Carbon Composites e. V. greift die Intec-Sonderschau die Thematik aus verschiedenenBlickwinkeln auf.Die TU Dresden sowie das Institut für Spanende Ferti-gung der TU Dortmund präsentieren aktuelle For-schungsergebnisse und Kooperationsprojekte mit derWirtschaft. Gleichzeitig stellen sich Unternehmen vor,die sich im praktischen Umgang mit modernen Werk-stoffen profiliert haben. Die Anwenderseite wird vonder Mitras Composites Systems GmbH und derSchmuhl Faserverbundtechnik GmbH & Co. KG, Lieb-schütz, repräsentiert. Die Hufschmied Zerspanungs-systeme GmbH, Mapal, Dr. Kress KG, Leuka, undGühring oHG zeigen Technologien bei der Endbear-beitung von Faserverbundstoffen auf.

Die Z-Innovationsschau bietet den Ausstellern derZuliefermesse auf einer exponierten Fläche inner-halb des Ausstellungsbereichs Raum zur detaillier-ten Vorstellung ihrer Neuentwicklungen – vom

I

neuartigen Präzisionsteil über Technologien bis hinzu kundenspezifischen Dienstleistungen.Für alle Besucher von Intec und Z frei zugänglichist das gemeinsame Ausstellerforum direkt in derMessehalle. Hier steht der schnelle Informations-transfer im Mittelpunkt. An allen vier Messetagenstellen Unternehmen und Forschungseinrichtungenin kurzen Vorträgen neue Entwicklungen, fachspe-zifische Anwendungsbeispiele und praktische Lö-sungen für Produktion, Organisation und Betriebs-führung vor.

Fachveranstaltungen und Nanowerkstoffe. Innovati-onen im Fahrzeugbau stehen im Fokus des Interna-tionalen Fachkongresses MicroCar 2013, veranstal-tet vom Micro Materials Center Chemnitz und Ber-lin des Fraunhofer-Instituts ENAS. ÜbergreifendesThema der Tagung: «Mikro- und Nanowerkstoffe –Herausforderungen für die Zuver-lässigkeit und Sicherheit von Au-tomobiltechnik, Automobilelekt-ronik, Elektromobilität und CleanMicrotechnologies.» Die Vorträgeund Diskussionen stellen ver-schiedene Fragen zur Zuverlässig-keit und Sicherheit von Mikro-und Nanomaterialien für den Au-tomobilbereich in den Mittel-punkt sowie aktuelle Lösungenund Forschungsergebnisse. Effizi-

ente und ressourcensparende Produktionsverfah-ren sind bereits heute entscheidende Faktoren iminternationalen Wettbewerb. Wie diese zukünftiggestaltet und umgesetzt werden, diskutieren For-scher und Wirtschaftsvertreter am 27. Februarbeim 3. Kongress «Ressourceneffiziente Produkti-on». Veranstalter ist der Fraunhofer-Verbund Pro-duktion, eine Kooperation mehrerer Fraunhofer-In-stitute. Im Fokus des Tagungsprogramms steht dieBilanz der Initiative «Green Carbody Technologies– InnoCaT». Seit drei Jahren arbeiten 60 Automo-bilausrüster, Zulieferer und Forschungseinrichtun-gen gemeinsam an ressourcenschonenden Tech-nologien für die Produktion. Am Beispiel des Ka-rosseriebaus wird in 30 Projekten an dem übergrei-fenden Ziel geforscht, 50 Prozent des Energiever-brauchs einzusparen. (mf) ●

Alle Zeichen auf Erfolg zur fünften Auflage des Leipziger Messe-Doppels

In den StartlöchernDer Verbund aus Maschinenbaumesse Intec und Zuliefermesse Z auf dem Leipziger Messegelände geht mit rund 1400 Austel-

lern aus 20 Ländern und etwa 60000 m² Ausstellungsfläche in die fünfte Runde.

An der Intec werden auch Innovationen in der Fertigungstechnik oder Automatisierungs- undHandhabungstechnik auf dem 60 000 m² grossen Gelände gezeigt. (Bild: Intec/Uwe Frauendorf)

Veranstaltungsort: Leipziger MessegeländeTermin: Di., 26. Februar, bis Fr., 1. März 2013Öffnungszeiten: 9.00–17.00 Uhr (Di.–Do.) 9.00–16.00 Uhr (Fr.)Eintritt: Tageskarte EUR 20.–, Dauerkarte EUR 35.– Tageskarte ermässigt Gruppenkarte ab 10 Personen EUR 6.– www.messe-Intec.de www.zuliefermesse.de

Daten und Fakten

Page 20: technica 02/2013

18 FACHMESSEN ● Metall München 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

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ür die Besucher bietet die Messe mitVorträgen zu Zukunftstrends und Inno-vationen der Branche, Vorführungen

von Best-Practices sowie einem interaktiven Dialogmit den Ausstellern ein breit gefächertes Rahmen-programm. Die Teilnahme an den Vorträgen undder Messeeintritt sind für alle Fachbesucher kos-tenfrei. Zu den Ausstellern zählen führende Anbie-ter von Werkzeugmaschinen, Werkzeugen sowieMaschinen und Anlagen für die Herstellung vonMetallerzeugnissen. Unternehmen mit Lösungenfür die Oberflächentechnik gehören ebenso zumAusstellerprofil wie Anbieter von Software für dieSteuerung, Produktentwicklung und die Produk-tion. Bei dem jeweiligen Standauftritt steht vor al-lem die Information der Fachbesucher über dieneuesten Produktentwicklungen im Vordergrund.«Die aktuellen Ausstellerzahlen zeigen, dass eineregional aufgestellte und klar auf Fachbesucherausgerichtete Messe in Bayern, von der metallbear-beitenden und -verarbeitenden Industrie geschätztund gefordert wird. Als einzige Metallfachmesse inSüddeutschland im 2013 ermöglicht die Metallden teilnehmenden Unternehmen einen Kunden-dialog auch in den ungeraden Jahren», kommen-tiert Robert Stefani, Marketingleiter der EasyfairsDeutschland GmbH.

Neues Konzept überzeugt. Durch das konzentrier-te Messeprofil konnte Easyfairs zudem neue Fir-men gewinnen, die dieses Jahr zum ersten Malauf der Metall ausstellen, darunter die KaastWerkzeugmaschinen GmbH, Lanner Anlagen-bau und MH Sägetechnik. «Was uns neben

F

dem geschärften Profil der Metall überzeugt,ist das All-inclusive-Angebot für Aussteller. Füruns ist das eine echte Alternative zum eigenen,zeit- und kostenintensiven Standbau. Das ver-einfacht die Planung und Durchführung unse-res Messeauftritts enorm», freut sich Ralf Wie-denmann, Betriebsleitung Baileigh IndustrialGmbH.

Ansprechendes Rahmenprogramm. Besucher derMetall 2013 profitieren von kurzen Wegen aufder Messe, einem umfassenden und zugleichübersichtlichen Angebot sowie einem vielfälti-gen Rahmenprogramm. Ergänzend zum Aus-stellungsbereich finden während der dreitägi-gen Laufzeit der Messe interessante Vorträge,Workshops und Diskussionsrunden zu denderzeit brennenden Themen der Branchestatt. (mf) ●

Regionale Fachmesse für Metallbearbeitung und -verarbeitung will den Nerv der Branche treffen

Alles rund um Metall

Mehr als 100 teilnehmende Unternehmen werden auf der Metall in München ihre Produkte und Innovationen zeigen. Vor al-

lem die regionale Ausrichtung auf die metallbearbeitende und verarbeitende Industrie in Süddeutschland und Österreich so-

wie der Fokus aufs Fachpublikum kommen bei den Ausstellern gut an.

Ort: Messe MünchenDatum: 6. bis 8. März 2013, 9.00 –17.00 UhrInfos: www.easyfairs.com/Metall

Die Metall 2013 in Kürze

Im März kommt die Metallbranche Süddeutschlands und Österreichs zusammen, um sich über Trends, Neu-heiten und aktuelles Know-how auszutauschen. (Bild: Easyfairs)

Page 21: technica 02/2013

ie Automation Schweiz 2013 zeigte ausder Schweizer Automationsbranche ei-nen repräsentativen Querschnitt aus

den Bereichen Antriebstechnik, Engineering, Indus-trial Handling, Industrie-Elektronik, Mechatronik,Sensorik und Steuerungstechnik. Zwar kamenrund 130 Besucher weniger als 2012, aber unterdem Strich äusserten sich die meisten Ausstellerwie Besucher zufrieden. Besonders die Fokussie-rung auf Fachbesucher wurde von den Ausstellerngewürdigt. Dazu gehörte auch ein Rahmenpro-gramm, das gezielt das fachliche Verständnis zuvertiefen versuchte. Besonders das in der Schweiznoch wenig bekannte Messethema «Industrie 4.0»führte bei Ausstellern wie Besuchern zu vertieftenDiskussionen, aus denen alle Beteiligten einen Nut-zen ziehen konnten.Peter A. Cologna, Geschäftsführer der SchweizerNiederlassung von Easyfairs, zog zur AutomationSchweiz 2013 ein positives Fazit: «Wir haben andiesen zwei Tagen die ganze Bandbreite derSchweizer Automatisierungsindustrie erlebt. Auf-seiten der Aussteller wurden viele Innovationen ge-zeigt, die beim Publikum gut ankamen. Wir habenauch zahlreiche Meldungen von Ausstellern erhal-ten, die sehr gute Kontakte generieren konnten. Inmessetechnischem Sinn hatten wir ja wiederumnicht nur Aussteller mit klassischen Präsentationen,sondern Fachvorträge im Rahmen derLearn-Shops, oder Guided Tours, wo Ausstellervon verschiedenen Gruppen besucht wurden unddirekte Fragen und Antworten ausgetauscht wer-den konnten.» Auch vom positiven Effekt einesAusstellerabends ist Cologna überzeugt: «Hier er-gaben sich intensive Fachgespräche zwischen Aus-

D

stellern und Besuchern, die im Geschäftslebeneventuell Konkurrenten sind, aber hier lief allesentspannter.»

Talkrunde zu Industrie 4.0 punktete. Das Rahmen-programm der Automation Schweiz bot dieses Malzum Schwerpunkt «Industrie 4.0 – in Produktion,Dienstleistung und Arbeitsgestaltung» zahlreicheVeranstaltungen und eine Podiumsdiskussion an.Werner De Schepper, Moderator «TalkTäglich»,Aargau, moderierte zum Schwerpunktthema: «Fitfür die 4. Industrielle Revolution? Was sind dietechnologie-, wirtschafts- und gesellschaftspoliti-schen Standortperspektiven?» Teilnehmer warenHans Hess, Präsident Swissmem; Prof. Detlef Zühl-ke, Deutsches Forschungszentrum für KünstlicheIntelligenz (DFKI) GmbH Technologie-InitiativeSmartFactory KL; Paolo Salvagno, GeschäftsführerB & R Automation Schweiz; Lukas Weiss, Leiter derGruppe Maschinen bei ETH Zürich – Inspire AG.

Fazit der heiss diskutierten Thematik: Die Schweizist gut gerüstet und die 4. Industrielle Revolutionbietet neue Chancen und Möglichkeiten für neueBerufsbilder und Evolutionen in der Automations-und IT-Welt.

Neuheiten und Trendthemen. Die Firma Elwitec AGpräsentierte an der Messe neben ihrem Dienstleis-tungsspektrum ihre neue IP 67-geschützte LED-Zustandsleuchte, mit der man individuelle Maschi-nenzustände kommunizieren kann. Saia-BurgessControls AG zeigte auf, wie gross ihr Spektrum anneuen Messgeräten für effiziente Erfassung vonStrom, Wasser oder Wärme mit entsprechendemReporting-Management ist. Die Staveb AG zeigteu. a. ein neuartiges und energiesparendes Rühr-modul mit dem Oloid (ein geometrischer Körper,der 1929 vom Bildhauer und Maschinenbauer PaulSchatz zusammen mit dem umstülpbaren Würfelentdeckt wurde), welcher Flüssigkeiten energiebe-wusst bzw. zehnmal effizienter mischt als her-kömmliche Systeme.Die Wittenstein AG präsentierte ihre Lösungen,welche auch per Web visualisier- und konfigurier-bar sind und die Antrimon AG zeigten ihre neuenAntriebstechnologien. Wie IT-Dienstleister mit denTrendthemen Effizienz und Innovation umgehen,zeigten ID Systems AG, Wedel-IT GmbH und dieMichel ITC AG auf.

Einige Ausstellerstimmen: Daniel Kiener, Geschäfts-führer der Testo AG, gefiel das Messekonzept «wie-derum gut: Das Konzept ist nach wie vor spannend,mit wenig Aufwand und mit qualitativ guten Kon-takten – obwohl es etwas mehr Besucher >>

Rückschau Easyfairs Automation Schweiz 2013

M A R K U S F R U T I G

Kurze Wege und nahe am MarktDie Automation Schweiz 2013, welche mit 125 Ausstellern antrat, wurde in der Branche gut angenommen und trotzte der

Zurückhaltung in der Industrie mit einem guten Besucherergebnis und zufriedenen Ausstellern. Insgesamt kamen 1800 Fach-

besucher nach Winterthur, um sich von den neuesten Entwicklungen, Branchentrends und Informationsveranstaltungen rund

um die industrielle Automation, Steuerungstechnik und Anlagenbau zu überzeugen.

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Automation ● FACHMESSEN 19

Das zentrale Schwerpunktthema Industrie 4.0stand im Mittelpunkt des Podiumsgesprächs amersten Messeabend und wurde kontrovers disku-tiert.Hans Hess, Präsident Swissmem, sagte, dass die4. Industrielle Revolution «auf weite Strecken eineChance ist, wo wir unter Verwendung modernsterTechnologien unsere Maschinen weiter entwickelnkönnen und der Maschinenbau mit der Informati-ons- und Kommunikationstechnologie zusammen-wächst, um für die Kunden von morgen noch vielspannendere und bessere Maschinen bauen zukönnen».

Detlef Zühlke ist sich sicher: «Wir haben an derOberfläche eine Revolution, aber wir brauchen eineVision, wohin sich diese Evolution entwickelt. Unddiese Vision ist der revolutionäre Ansatz ‹Industrie4.0›: also eine 4. Industrielle Revolution. Gerade imgewerblichen Bereich ist hier in der Schweiz jedochHandlungsbedarf.»Die Zusammenfassung der Talkrunde sowie zahlrei-che Unternehmens-Videos mit Kurzvorstellungenüber Trends, Innovationen und Neuheiten sindonline auf der Messe-Homepagezu sehen.

www.Easyfairs.com/AutomationSCHWEIZ

Die Industrielle Revolution 4.0

Die angeregte Talkrunde gab wichtige Anregungen für Industrie und Politik zum Umgang mit Industrie 4.0(v. l. n. r.): Professor Detlef Zühlke (DFKI/Smart Factory), Hans Hess (Swissmem), Werner De Schepper (AZMedien), Paolo Salvagno (B & R Automation Schweiz) und Lukas Weiss (ETH Zürich – inspire AG). (Bilder: Easy-

fairs)

Page 22: technica 02/2013

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hätten sein können. Wir sind hier zwar mit unsererMesstechnik ein Exot, aber für uns war der Spiritnach wie vor interessant, der bei den Easyfairs-Mes-sen herrscht; die vielen guten Gespräche haben ei-gentlich keinen typischen Messecharakter. Unterdem Strich haben wir hier also definitiv gute Kon-takte. Ich stelle jedoch einen gewissen Trend fest,dass sich das ursprüngliche Konzept der klassischenNetworking-Plattform bei einigen Firmen verliertbzw. dass sich einige Firmen eigene Standkonzeptemassiv ausbauen, was ich schade finde, denn dassreduziert meiner Meinung nach diesen guten Spi-rit.»Volker Lenz, Leiter New Sales und Geschäftslei-tungsmitglied der Enics Schweiz AG, war mit sei-nem Unternehmen das zweite Mal mit dabei undihm gefiel wieder das Konzept: «Für uns ist dieMesse positiv gelaufen; in erster Linie geht es mirhier ums Networking mit unseren Kunden desSchweizer Marktes. So können wir über unsereNeuigkeiten direkt berichten. Das Konzept findeich sehr gut im Vergleich zu anderen Messen, daman sehr wenige Investitionskosten hat und allesda ist, was man braucht. Ich fand die Industrie4.0-Diskussionsrunde und allgemein die Trendsbzw. die Akzente – wie das Standort-Schweiz-The-ma, welches uns sehr am Herzen liegt – äusserst

interessant, was Easyfairs hier einbringt. UnseremUnternehmen bringen das Networking und unsereUnternehmensmarke im Markt nicht nur in derSchweiz etwas, sondern auch in Süddeutschlandund Österreich. Von der Diskussionsrunde sehe ichklar einen Trend, dass sich Unternehmen und Kun-den wieder zurückbesinnen auf Flexibilität, Quali-tät, Zuverlässigkeit und Know-how; so können wirgegenüber den Low-Cost-Ländern punkten.»

Zahlreiche Unternehmens-Videos mit Kurzvorstel-lungen über Trends, Innovationen und brandaktu-ellen Neuheiten sind online auf der Messe-Home-page zu sehen. ●

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20 FACHMESSEN ● Automation 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

An der Automation trafen Innovationen und neugierige Besucher aus Forschung, Technik und Ausbildungzusammen.

Page 23: technica 02/2013

5-achsig Fräsen und Drehen inhöchster Präzision

ls der mittelständische schwäbische Werkzeugmaschi-nen-Hersteller Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ausGosheim vor Jahren seine C-Baureihe auf den Marktbrachte, sorgten vor allem das für die damalige Zeit eher

unkonventionelle Maschinenkonzept und das Maschinenbett aus Mine-ralguss für ziemlich Furore.Je nach Tischausrüstung als 4- oder 5-achsiges CNC-Bearbeitungszent-rum ausgelegt, gilt das Konzept mit den drei Achsen X, Y und Z imWerkzeug und mit den zwei Achsen A (Schwenktisch) und C (Drehach-se) im Werkstück mittlerweile international als Benchmark, wenn es umdie hochpräzise 5-Achsen-/5-Seiten-Komplett- bzw. 5-Achsen-Simul-tan-Bearbeitung geht.

Die Anstellungsmöglichkeiten für kurze und lange Werkzeuge sowiedie Positioniermöglichkeiten für die hochautomatisierte Präzisionsbear-beitung komplexester Werkstücke setzen bis heute Massstäbe. Gleich-zeitig steht das wegweisende Konzept für eine unbegrenzte Offenheitbezüglich praxisgerechter Innovationen, die aus sich selbst heraus eineEigendynamik entwickeln.

Entwickeln, ohne Kompromisse einzugehen. Den besten Beweis dafürliefern die neueren Generationen der C-Baureihe wie etwa die C 22,die C 42 sowie vor allem die C 50 und die C 60 in ihren jeweiligen Aus-rüstungsvarianten. Basierend auf demselben Grundsystem, mit den be-sagten drei Achsen im Werkzeug und den weiteren zwei Achsen >>

A

Komplette Fräs-/Drehbearbeitung mit der MT-Reihe

E D G A R G R U N D L E R

Mit den MT-Ausführungen der C-Baureihe an 5-Achsen-CNC-Hochleistungsbearbei-

tungszentren bekommen Anwender ein High-End-Fertigungssysteme für die hoch-

effiziente Produktion, verspricht der Werkzeugmaschinenhersteller Hermle.

Aber was genau steckt in dieser so hochgelobten MT-Reihe?

Der Clou des MT-Konzepts mit dem vollintegriertenNC-Schwenk- und Drehtisch ist, dass die volle Drehzahl desDrehtischs in jeder Lage zwischen 0° und 90° abgerufenwerden kann, wodurch sich ganz neue Bearbeitungsmöglich-keiten ergeben. (Bilder: Hermle)

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Werkzeugmaschinen ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 21

Page 24: technica 02/2013

im Werkstück, und der Verwendung von hoch-dämpfendem, temperaturstabilem Mineralguss, ge-lang und gelingt es den Ingenieuren von Hermle im-mer wieder, die 5-Achsen-CNC-Hochleistungsbear-beitungszentren der C-Baureihe für die hohen undnach wie vor steigenden Anforderungen der Kun-den aus alle Bereichen fit zu machen, und zwar oh-ne Kompromisse eingehen zu müssen.

Technologie-Innovationen für die Praxis. Das Ge-genteil ist der Fall, wie an der Weiterentwicklungder C-Baureihe zur sogenannten MT-Reihe (MT =Mill Turn) unschwer zu sehen ist. Vor dem Hinter-grund, dass die Kunden der Anwender von Hoch-leistungs-Bearbeitungszentren immer höhere An-forderungen stellen, wie zum Beispiel die Präzisi-onsbearbeitung funktionsintegrierter Integralbau-teile oder die Komplettbearbeitung grosser For-men und Werkzeugbau-Segmente – was wieder-um grössere fertigungstechnische Herausforde-rungen mit sich bringt –, ging Hermle erneut ei-nen Schritt weiter und kombinierte in den 5-Ach-sen-Hochleistungs-Bearbeitungszentren MT-Bau-reihe das Fräsen und Drehen. Damit ist es mög-lich, in einer Aufspannung die komplette Fräs-und Drehbearbeitung komplexer Werkstückehochpräzise und simultan in bis zu fünf Achsendurchzuführen.

Mehr als nur eine Aufrüstung. Dass es sich hiernicht zuletzt aufgrund grosser Werkstück-Dimen-

sionen und Gewichte um mehr als nur die Aufrüs-tung der tausendfach bewährten 5-Achsen-BAZsvon Hermle handelte, versteht sich bei den ex-trem hohen Leistungs- und Qualitätsansprüchenvon Hermle ganz von alleine. So wurden alle Ma-schinen der MT-Reihe (C 42 U MT dynamic, C 50U MT dynamic, C 60 U MT dynamic) komplettneu konstruiert und aufgebaut, um die für Dreh-maschinen geltenden Technologie- und Sicher-heitsanforderungen vollumfänglich berücksichti-gen zu können.Da bei der MT-Reihe einerseits die volle Funktio-nalität für die bekannte 5-Achsen-/5-Seiten-Kom-plett-/Simultan-Bearbeitung gegeben ist, und an-dererseits die Drehbearbeitung auch bei ge-schwenktem Tisch und eben nicht nur in der hori-zontalen 0°- bzw. 90°-Position möglich ist, galtes, die Lagersysteme und die Antriebstechnik so-wie vor allem die Sicherheitssysteme und Verklei-dungen und deren Dimensionen entsprechendauszulegen (Einhausung für Werkzeugmaschinen/Bearbeitungszentren nach EN 12417 bzw. fürWerkzeugmaschinen/grosse Drehmaschinen nachEN 12478).

Die MT-Baureihe: Komplettbearbeitung in neuerDimension. Wie schon angedeutet, sind seitensder modifizierten Gantry-Bauweise der C-Maschi-nen ideale Voraussetzungen für die Integrationdes kombinierten Schwenk- und Drehtisches ge-geben. Die in den Seitenwänden des Maschinen-

betts gelagerte A-Achse gewährleistet eine sehrhohe Steifigkeit und damit mechanische Genauig-keit. Zumal der (Tandem-)Antrieb so aufgebautist, dass der Motor mit dem Zahnrad der An-triebseinheit gekoppelt ist, wodurch sich eine di-rekte weil form- und kraftschlüssige Kraftübertra-gung ergibt.Die Schwenkeinheit (A-Achse) wiederum nimmtden Drehtisch (C-Achse) auf, der einen Torque-motor vorweist und demnach sowohl hohe Dreh-zahlen als auch ein hohes Drehmoment zur Verfü-gung stellt. Der Clou des MT-Konzepts mit demvollintegrierten NC-Schwenk- und -Drehtisch ist,dass die volle Drehzahl des Drehtischs in jederLage zwischen 0° und 90° abgerufen werdenkann, wodurch sich ganz neue Bearbeitungsmög-lichkeiten ergeben.

Arretierung, um hohe Drehmomente zu übertra-gen. Der Drehtisch-Torquemotor sorgt dabei füreffiziente Schrupp- und Schlichtbearbeitungen,wobei von Vorteil ist, dass durch die optimaleWerkzeuganstellung vergleichsweise kurze undstabilere Drehwerkzeuge zu verwenden sind. Dar-aus resultieren geringste Vibrationen, sodass mitder hochpräzisen und eine hohe Oberflächenqua-lität erzeugenden Drehbearbeitung auch höhereWerkzeug-Standzeiten einhergehen.Um beim Schruppen auch grössere Zerspanvolumi-na bzw. beim Schlichten Präzision und beste Ober-flächen realisieren zu können, wird die Hauptspin-

Die MT-Maschinen von Hermle wei-sen wegen ihres Maschinen-Konzeptsbei kompakten Abmessungenvergleichsweise sehr grosse Arbeits-räume/Verfahrwege auf.Im Bild die C 60 U MT dynamic.

22 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeugmaschinen 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Page 25: technica 02/2013

del (Aufnahme des eingewechselten Drehwerk-zeugs) arretiert, sodass sich problemlos auch hoheDrehmomente übertragen und nutzen lassen. Alsweiteres Highlight der MT-Reihe wäre das jeweilsin den Drehtisch integrierte Wuchtsystem zu nen-nen. Dieses stellt einen wichtigen Faktor bezüglichMaschinensicherheit und auch Bearbeitungsquali-tät dar.Um die sich aufgrund des Materialabtrages beimDrehen/Fräsen permanent verändernden Massen-trägheitsmomente immer im Griff zu haben, sorgtdas Wuchtsystem, dass beim Drehen/Rotieren desWerkstücks inklusive der Spannvorrichtung Proble-me und/oder Beschädigungen erst gar nicht eintre-ten können.

Präzision und Sicherheit durch integriertes Wucht-system. Schliesslich handelt es sich bei den Werk-stücken, die in den MT-Maschinen C 42 U MTdynamic (Verfahrwege X, Y, Z = 800, 800, 550mm), C 50 U MT dynamic (Verfahrwege X, Y, Z =1000, 1100, 750 mm) und C 60 U MT dynamic(Verfahrwege X, Y, Z = 1200, 1300, 900 mm)komplett bearbeitet werden können, um Gewich-te von max. 700, max. 1000 bzw. max. 1500 kg(jeweils inkl. Spannsystem). Aber auch in ander-weitiger Hinsicht grenzen sich die MT-Maschinenvon Hermle von den Wettbewerbsprodukten ab,nämlich dahingehend, dass sie dank ihres Maschi-nenkonzepts bei kompakten Abmessungen ver-gleichsweise sehr grosse Arbeitsräume/Verfahr-wege aufweisen.Dies macht sich in der 5-Achsen-/5-Seiten-Kom-plett-/Simultan-Bearbeitung dergestalt bemerkbar,das die MT-Maschinen im jeweiligen Spindelver-fahrbereich viel grössere maximale Störkonturenaufweisen. Folgerichtig können wahlweise grösse-

re Werkstücke bearbeitet werden oder der Anwen-der greift, ausgehend von seinem Teilespektrum,auf eine kleinere und damit kostengünstigere Ma-schine zurück.

Bearbeitungsmöglichkeiten und Optionen. In jedemFall sind mit den MT-Maschinen folgende Bearbei-tungen möglich: Fräsen = 5-Seiten-Komplettbear-beitungen, 5-Achsen-Simultanbearbeitungen; Dre-hen = Horizontaldrehen, Vertikaldrehen, 5-Ach-

sen-Simultanbearbeitungen. Dafür stehen schon inden Standardausführungen umfangreiche Werk-zeugmagazine mit 42 Plätzen (C 42 U MT dynamicmit 18 000er-Spindel) 42 oder 60 Plätzen (C 50 UMT dynamic mit 12 000er- bzw. mit 18 000er-Spindel) sowie 50 oder 70 Plätzen (C 60 U MT dy-namic mit 12 000er- bzw. mit 18 000er-Spindel)zur Verfügung.Optional sind Zusatzmagazine für weitere Werk-zeuge lieferbar und für die prozesssichere Bearbei-tung gibt es die Möglichkeit, Überwachungssyste-me zum Vermessen der Werkzeuge und zur Bruch-kontrolle sowie zum Abtasten der Drehwerkzeuge(mittels 3D-Taster) einzusetzen.Des Weiteren haben die Anwender die Wahl zwi-schen den beiden Steuerungsvarianten Heiden-hain TNC 635 bzw. Siemens 840 D sl. Mit derMT-Reihe ist es Hermle gelungen, Universalma-schinen zu kreieren, die im Werkzeug- und For-menbau, in der Luft- und Raumfahrt, im Maschi-nenbau, im Motor-/Rennsport, in der Medizin-technik und im Zulieferwesen ihre Verwendungfinden. ●

> Ressourcenverwaltung mit verlängerter Werkbank > Stammarbeitspläne

mit Varianten > Auftragsbezogene Beschaffung > Plan-Manager mit

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Das Konzept mit den drei Achsen X, Y und Z imWerkzeug und mit den zwei Achsen A (Schwenk-tisch) und C (Drehachse) im Werkstück gilt mittler-weile international als Benchmark.

A N Z E I G E

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Werkzeugmaschinen ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 23

Page 26: technica 02/2013

NC-Werkzeugmaschinen sind als we-sentlicher Bestandteil vieler Fertigungs-anlagen in der Regel für etwa 15 Pro-

zent der Gesamtenergie in der Produktion verant-wortlich. «Dort den Rotstift anzusetzen und dieFertigungsprozesse wirtschaftlicher zu machen,sind ein sehr rentabler Ansatz. Daher haben wirbei unseren Neuentwicklungen wesentliche Aspek-te einfliessen lassen, effizienter mit der Energieumzugehen und bestimmte energetische Mass-nahmen für den Nutzer transparent zu machen»,betont Markus Reissig, Prokurist bei Citizen.

Energie zurückgewinnen. So hat das Unternehmenaus Esslingen beispielsweise die neue Funktion«Eco Screen» in die Cincom-LangdrehautomatenM432 und L20E integriert. Damit erhält der An-wender eine Übersicht über den Energiestatus derMaschine: aktueller und maximaler Stromver-brauch, Gesamtstromverbrauch und der Rückge-winnungsstatus. Dieser ergibt sich daraus, dass dieelektrische Leistung, die beim Abbremsen der Mo-toren entsteht, sofort wieder ins Stromnetz einge-speist wird. Markus Reissig: «Das ist ein enormerFortschritt, verpuffte bei den Vorgängermodellendie Energie doch lediglich als Wärmeentwicklungim Bremswiderstand.»Verzögern Hauptspindel, Abgreifspindel, angetrie-bene Werkzeuge oder Vorschubachsen währenddes Automatikbetriebs der Maschine, wird der zu-gehörige Energierückgewinnungsstatus angezeigt.Zu Statistikzwecken lassen sich alle Daten auch alsExcel-Datei ausgeben und entsprechend weiterver-arbeiten.Ein weiteres Feature, das in den Citizen-Langdreh-automaten Energie einspart, ist der sogenannte

C«ECO-Modus», einLeerlauf-Stopp: Be-findet sich die Ma-schine in einem «Ru-hezustand», wie bei-spielsweise im Edi-tiermodus währendder Programmie-rung, wird dieStromversorgung zwi-schen Achsreglerund Motor abge-schaltet und somitunnötiger Stromver-brauch reduziert.

Kräftig an der Ge-samtperformance ge-schraubt. Dass Ener-gieeffizienz sich inmehrerlei Hinsichtauszahlt, zeigt sich anhand eines Beispiels inDeutschland, das wohl auch in der Schweiz baldeinmal zur Diskussion stehen könnte. Dazu MarkusReissig: «Kleine und mittlere Unternehmen erhal-ten bereits jetzt für Massnahmen, die die Energie-effizienz steigern, besonders zinsgünstige Förder-darlehen.» Voraussetzung dafür ist bei einer Er-satzinvestition die Energieeinsparung von mindes-tens 20 Prozent, gemessen am Durchschnittsver-brauch der vergangenen drei Jahre. Bei einer Neu-investition müssen 15 Prozent Energie eingespartwerden.«Zwar haben wir aktuell noch keine Maschine,die nominal 20 Prozent weniger Energie benö-tigt. Doch die neuen Modelle wie beispielsweise

die L20E sind ge-genüber dem Vor-gängermodell umeiniges schnellerbzw. produktiver.Im Vergleich mit al-ten Produktionsma-schinen ist der Vor-sprung dann wahr-scheinlich enorm»,erläutert MarkusReissig. Dazu ha-ben die Citizen-In-genieure kräftig ander Gesamtperfor-mance geschraubtund einige deutli-

che Optimierungen erreichen können. Dankder zusammen mit Mitsubishi entwickeltenCincom-Steuerung «Streamline Control» ha-ben die Eilgänge und Vorschübe einiges anTempo gewonnen und auch die Nebenzeitensind je nach zu bearbeitendem Werkstück umbis zu 61 Prozent reduziert.Fazit: Dadurch, dass Citizen mit dem neuenModell L20E etwa 20 Prozent mehr Produktivi-tät gegenüber dem Vorgängermodell erreicht,spart der Nutzer gleichzeitig etwa 20 Prozentan Energie ein. «Aufgrund dieser Verbesserun-gen haben wir bereits mit einem unserer Kun-den eine erfolgreiche Energieeffizienzfinanzie-rung realisiert. Und das wird sicherlich nichtdie letzte gewesen sein!», blickt MarkusReissig optimistisch in die Zukunft. (ea) ●

Citizen Machinery Europe GmbH: Kürzere Zykluszeiten und Energierückgewinnung helfen sparen

Grüner drehenEffektives Energiemanagement zahlt sich in barer Münze aus: Wer beispielsweise auf die neuen CNC-Langdrehautomaten

M432 oder L20E der Citizen Machinery Europe GmbH setzt, hat beste Chancen, via kürzere Zykluszeiten und ausgeklügelte

Energierückgewinnung unmittelbar zu profitieren.

Mit «Eco Screen» erhält der Anwender eine Übersicht über den Energiestatusder Maschine. (Foto: Citizen Machinery Europe GmbH)

Citizen hat die neue Funktion «Eco Screen» bereits in die Cincom-Langdreh-automaten M432 (im Bild) und L20E integriert.

Ansprechpartner Schweiz für Cincom4562 Biberist, 032 674 41 [email protected], www.suvema.ch

SUVEMA AG

24 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Werkzeugmaschinen 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Page 27: technica 02/2013

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Werkzeugmaschinen ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 25

ie FZ12 FX ist ein schnelles Fertigungs-zentrum für die wirtschaftliche Fertigungkomplexer Werkstücke in einer Aufspan-

nung. Hierzu ist sie mit einem 2-Achs-Schwenk-rundtisch und fünf simultan gesteuerten Achsenausgestattet. Der Tisch mit einem Schwenkbereichvon ± 120 Grad wird digital und direkt von einerhochpräzisen und sehr robusten Chiron-Achse an-getrieben. Ebenso die fünfte, endlos drehendeAchse. Sie erreicht bis zu 1 000 U/min.Dazu machen der Werkzeugdurchmesser bis maxi-mal 125 mm und die Spindeldrehzahlen von bis zu

D40 000 U/min hohe Zerspanungsleistungen undBearbeitungsgeschwindigkeiten möglich. Schnellist die FZ12 FX auch durch Eilgänge bis 75 m/minund einer Span-zu-Span-Zeit ab 2,1 s.

Voll integrierte Automation. Weiter erhöht werdenkann die Produktivität durch zusätzliche Automati-onsmodule wie die voll integrierte RoboterzelleFlexcell Uno, die mit ihrer kompakten Bauweiseweniger als einen Quadratmeter Platz in Anspruchnimmt. Bei dieser kostengünstigen und platzspa-renden Komplettlösung wird das Fertigungszent-rum durch einen Handlingroboter und einen Werk-stückspeicher ergänzt. Dieser ist mit bis zu zwölfPaletten ausgestattet, lagert die Rohteile undnimmt die fertig bearbeiteten Werkstücke auf. DerPalettenwechsel erfolgt hauptzeitparallel, ohne dieFertigung zu verzögern.Viele Ausstattungsvarianten und eine breite Aus-wahl miteinander kombinierbarer Komponentenermöglichen die flexible Anpassung der FZ12 FX andie jeweiligen Erfordernisse der Fertigung undzahlreiche kundenspezifische Automationslösun-gen.

Präzisions-Fertigungszentren flexibel einsetzbar.Chiron will mit seiner Präsenz auf der Messe imAutomobilland Sachsen nicht nur zeigen, dass sei-ne Präzisions-Fertigungszentren für die Serienferti-gung im Fahrzeugbau hervorragend geeignet sind.Das Unternehmen informiert ausserdem über denvielfältigen und flexiblen Einsatz seiner Maschinen

in zahlreichen anderen Branchen wie dem Werk-zeug- und Maschinenbau, der Uhren- undSchmuckindustrie und der Medizintechnik. (ea) ●

Chiron zeigt auf der Intec 2013 das kompakte Fertigungszentrum FZ12 FX

Automatisierte und platzsparende FertigungChiron präsentiert auf der Intec 2013 in Leipzig das kompakte Präzisions-Fertigungszentrum FZ12 FX für die hochproduktive

5-Achs-Komplettbearbeitung komplexer Bauteile. Für eine rationelle Automatisierung wird ein Roboter eingesetzt.

Das 5-Achs-Fertigungszentrum FZ12 FX, hier mit in-tegrierter Roboterautomation FlexcellUno als kos-tengünstige Komplettlösung. (Bild: Chiron, Tuttlingen)

DE-78532 Tuttlingen, +49 (0)74 619 40 [email protected], www.chiron.deIntec: Halle 3, Stand F11

CHIRON WERKE GMBH & CO KG

Pünktlich zum Jahresende hatte Chiron am Stamm-sitz in Tuttlingen das neue Turnkey-Zentrum fer-tiggestellt. Der Neubau vereint auf 5000 m2 Nutz-fläche die bisher am Standort Tuttlingen verteiltenBereiche rund um die Chiron-Turnkey-Lösungen.Rund 100 Mitarbeitende der Konstruktion vonVorrichtungen, Werkzeugen und Automatisierungsowie Programmierung, Prozessvalidierung undProjektmanagement finden hier einen neuen Ar-beitsplatz. Zusätzlich entspannen 108 Stellplätzein einer neuen Tiefgarage die Parkplatzsituationfür die Beschäftigten.Das Turnkey-Geschäft bei Chiron wächst kontinu-ierlich und trägt rund zur Hälfte des Umsatzes bei.Der breiten Öffentlichkeit wird das neue Turnkey-Zentrum auf der kommenden Open House 2013vorgestellt. Die Hausmesse findet vom 6. bis 9.März statt. Das Unternehmen zeigt dann in demNeubau live unter Span Maschinenneuheiten, fle-xibel einsetzbare Standardmaschinen und bei-spielhafte, hochproduktive Turnkey-Lösungen.

Nachrichten zu Chiron

er Anspruch an die Genauigkeit ist beiW Präzisionstechnik extrem: «Wenn wirnach DIN-Toleranzen fertigen würden,

wären wir schon lange aus dem Geschäft. Wir be-wegen uns oft in Toleranzbereichen zwischen zweiund drei Mikrometern – und zwar nicht nur beimBohren, sondern auch beim Konturfräsen», betontGeschäftsführer Helmut Wandinger. Um eine Prä-zision im Mikrometerbereich zu erhalten, ist gros-ser Aufwand vonnöten.

DSo sind bei W Präzisionstechnik die Fertigungshal-len auf 0,1 Grad Kelvin genau klimatisiert und dieMaschinen mit Temperaturfühlern bis in das Ma-schinenbett hinein versehen. Ausserdem bewährensich bei W Präzisionstechnik auf allen Bearbei-tungszentren Lasermesssysteme von Blum-Novo-test. Neben der einfachen Werkzeugbruchkontrol-le können sie zur berührungslosen Werkzeugein-stellung in Länge und Radius, Einzelschneidenkon-trolle, Verschleissüberwachung, Prüfung auf Ein-

spann- und Rundlauffehler sowie zur Werkzeug-identifikation eingesetzt werden.

«Totalabräumer» verhindern. W Präzisionstechniknutzt u. a. die Möglichkeit der berührungslosenWerkzeugbruchkontrolle zwischen zwei Bearbei-tungsschritten. Beispielsweise fährt die Werkzeug-spindel zwischen dem Bohren zweier Löcher kurzzum Lasermessgerät und misst, ob der Bohrernoch vorhanden ist. Das hört sich >>

Aus der Praxis: Werkzeugmesssysteme für die Präzisionsbearbeitung

«An der Grenze des technisch Machbaren»Halb so dick wie ein Haar – das sind die Massstäbe, in denen sich die Firma W Präzisionstechnik bewegt. High-End-Fünfachs-

fräsmaschinen fertigen Teile in nahezu unglaublicher Genauigkeit und Winzigkeit. Laserbasierte Werkzeugmesssysteme von

Blum-Novotest werden dabei seit über 15 Jahren auf allen Bearbeitungszentren für die Werkzeugvermessung und -bruchkon-

trolle von empfindlichen Mikrowerkzeugen eingesetzt.

Page 28: technica 02/2013

26 WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE ● Präzisionsbearbeitung 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

unspektakulär an, doch 100 Mikrometer-Bohrerkönnen bei 30 000 U/min schon alleine durch einekleine Resonanz, die z. B. wegen einer 2-Mikrome-ter-Unwucht entsteht, abbrechen; das zeigt, wiegross die Bedeutung einer Bruchkontrolle ist. Wan-dinger nennt es «Totalabräumer» – wenn bei-spielsweise der Bohrer, der ein Loch vorbohrensollte, nicht mehr vorhanden ist. Dann brechennämlich im ungünstigsten Fall auch alle Folgewerk-zeuge. Die Kosten eines «Totalabräumers» – aberauch eines einzelnen gebrochenen Werkzeuges –sind nicht zu vernachlässigen, denn zwischen 20und 150, teils aber auch 250 Euro kann ein einzel-nes dieser hochempfindlichen Werkzeuge kosten.Zudem gefährden die bei der Kollision mit demWerkstück entstehenden Kräfte auch die Genauig-keit der Spindel, was weitere hohe Kosten nachsich ziehen kann.

Eilgang genauer nutzen. Besonders wichtig ist fürdie Mikro-Spezialisten von W Präzisionstechnik,dass die Lasermesssysteme direkt im Arbeitsraummontiert sind, idealerweise sogar direkt nebendem Werkstückhalter: Denn so werden alle Einflüs-se, beispielsweise die temperaturbedingte Ausdeh-nung der Maschine, kompensiert oder auch Rund-lauffehler des Werkzeugs erkannt. Die Wärmeaus-dehnung der Spindel und der Werkzeugaufnahmesowie die drehzahlbedingte Verlagerung der Spin-del werden ebenfalls kompensiert – unverzichtbar,wenn Genauigkeiten im einstelligen Mikrometer-bereich gefordert sind.Die genaue Vermessung der Werkzeuge wirkt sichdirekt in den Kosten aus. Beispielsweise hatten dieNiederbayern einmal ein Werkstück, in das 960winzige Löcher zu bohren waren. Bei diesemDurchmesser beträgt der Vorschub 1,5 Millimeter

pro Minute. Wird also der Eilgang beim Anfahreneiner Bohrung schon einen Zehntelmillimeter zufrüh über der Werkstückoberfläche ausgeschaltet,dann bohrt man vier Sekunden lang nur Luft, be-vor der Bohrer auf das Werkstück trifft. Bei 960Löchern summiert sich das zu mehr als einer Stun-de «Leerbohren». Kann man aber, weil mit demBlum-Werkzeugmesssystem die Bohrerlänge aufwenige Mikrometer genau gemessen wurde, nä-her an die Oberfläche heran im Eilgang fahren,spart das viel Zeit und damit im Endeffekt Ferti-gungskosten.

Dort messen, wo die Späne fliegen. «Mich faszi-niert, wie genau man Werkzeuge messen kann.Nicht zuletzt deswegen sind wir sehr zufrieden mitden Lasermesssystemen von Blum. Durch das Ver-messen der Werkzeuge direkt in der Maschinekönnen wir eine Präzision erreichen, die an derGrenze des technisch Machbaren ist – nicht um-sonst haben wir im Jahr 2004 ein Rasterelektro-nenmikroskop angeschafft, um unsere Werkstückekontrollieren zu können. Da ist mit herkömmlichenMessmethoden nichts mehr zu machen. Nur durchdie berührungslose Messtechnik und die enormeGenauigkeit der Blum-Werkzeugmesssysteme kön-nen wir diese Toleranzen erreichen. Nicht zu ver-gessen ist auch die Robustheit, die es ermöglicht,ein derart präzises Messmittel dort zu montieren,wo Späne fliegen und Kühlschmiermittel spritzt.Wir schaffen es inzwischen, meist schon das ersteTeil zu einem Gutteil zu machen, und daran habendie Laser-Control-Geräte einen hohen Anteil»,zieht Helmut Wandinger ein positives Fazit. (ea) ●

Dünner als ein menschliches Haar – dass für solche Werkzeuge ein zuverlässi-ges Überwachungssystem benötigt wird, ist jedem klar.

(Bilder: Blum Novotest)

Das Messsystem LaserControl NT von Blum ermöglicht es der Firma W Präzisionstechnik, Mikrowerkzeugemit einem Durchmesser von gerade mal 30 µm hochpräzise zu vermessen.

Schon seit 15 Jahren hat Wandinger die Lasermesssysteme von Blum im Ein-satz. «Durch das Vermessen der Werkzeuge direkt in der Maschine können wireine Präzision erreichen, die an der Grenze des technisch Machbaren ist.»

2543 Lengnau, 032 653 77 [email protected]

BLUM-NOVOTEST GMBH

Page 29: technica 02/2013

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Werkzeugmaschinen ● WERKZEUGMASCHINEN UND WERKZEUGE 27

Kompetente Journalisten und Journalistinnen schreiben für Sie in Schweizer Zeitungen und Zeitschriften über Aktualitäten und ihre

Hintergründe. Damit Sie besser informiert sind und sich eine eigene Meinung bilden können. Bestellen Sie jetzt per Mausklick ein

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Page 30: technica 02/2013

ersteller von industriellen Produkten se-hen sich in der Schweiz oft mit der glei-chen Situation konfrontiert: Mit einer

grossen Produktevielfalt müssen sehr viele Kun-denwünsche abgedeckt werden können. Dadurchsinkt die Stückzahl pro Los und die Anzahl der zubearbeitenden Artikel nimmt gleichzeitig zu. Diesgeschieht unter der Voraussetzung, dass die Quali-tät der Produkte nicht abnehmen darf und die Pro-zesssicherheit gewährleistet ist. In der für exportie-rende Unternehmen aktuell angespannten Wirt-schaftslage ist es sogar notwendig, dass die Cha-rakteristik und die Qualität der Schweizer Erzeug-nisse verbessert werden.Die Faulhaber Precistep SA, die ihren Sitz in LaChaux-de-Fonds hat, stellt kleine Schrittmotorenher. Die rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterstellen sich tagtäglich dieser Herausforderung. Diesbetrifft nicht nur die Bearbeitung der Einzelteile,sondern insbesondere auch die Montage der Mo-toren. Mit rund 2500 bewirtschafteten Motorenar-ten ist eine grosse Flexibilität gefragt, um jederzeitalle Kundenwünsche sicherstellen zu können.

Durchbruch hin zur intelligenten Montage. Viele derEinzelteile wie Lager, Ringe usw. wurden bei Faul-haber Precistep früher mit mechanischen Pressen

Hmontiert. Teilweise kam auch die Klebetechnologiezur Anwendung. In einem ersten Optimierungs-schritt wurden dann die Kraftweg-überwachten,manuellen «Schmidt-Zahnstangenpressen» einge-setzt. Mithilfe der Prozessüberwachung bei kriti-

schen Schritten konnten einige Prozesse verbessertund die Ausschussrate gesenkt werden.Den entscheidenden Durchbruch hin zu einer intel-ligenten Montage machte Faulhaber Precistep imJahre 2011. Nach eingehender Testphase kauftedie Firma unter der Federführung der Herren Bru-no Studach und Jacky Heusler die erste Servopres-se. Jacky Heusler, Industrial und Production Engi-neering, erinnert sich an die lange Anlaufphase:«Die Technologie war im Hause nicht bekannt. Ge-meinsam mit Schmidt Technology mussten wir dieVorteile zuerst erarbeiten und aufzeigen.»

Dank Presse Verzicht auf Klebetechnologie. Heutekönnen sich Heusler und Studach die Montage derMotoren nicht mehr ohne Servopressen-Technolo-gie vorstellen. Bruno Studach, Produktionsleiter:«Die hochgenaue Regelung der ‹Schmidt Servo-Presse› erlaubte es uns, auf die Klebetechnologiezu verzichten. Dadurch sank erstens die Durchlauf-zeit markant, denn die Teile mussten nicht mehrdurch den Aushärteofen geschleust werden. Zwei-tens stieg die Qualität der Motoren, denn das Ein-pressen ist genauer als das Kleben und das Mon-tieren mit Handpressen. Und drittens kann der Pro-zess überwacht werden, was beim Kleben sehrschwierig oder nicht möglich war».

Verbesserung der Motoreneigenschaften dank intelligenter Fügetechnologie

Servopresse kam, Klebetechnologie ging

Früher montierte man bei Faulhaber Precistep die kleinen Schrittmotoren mit mechanischen Pressen und auch die Klebetech-

nologie kam zur Anwendung. Dann aber investierte die Firma in eine erste Servopresse – ein Kauf mit weitreichenden Folgen.

Führte zu Zeitgewinn und einem Qualitätssprung: Montage eines Schrittmotors auf der Servopresse von Schmidt Technology.

SCHMIDT TECHNOLOGY GMBHDie Schmidt Technology GmbH gehört weltweitzu den führenden Herstellern von Pressensyste-men. Das Spektrum umfasst manuelle, pneumatische, hydropneumatische sowie elektrischePressen.

FAULHABER PRECISTEP SAIm Januar 1998 unter dem Namen ARSAPE ge-gründet, gehört die Firma seit 2000 zur weltweitagierenden Faulhaber-Gruppe. Das Unternehmenhat heute 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inEntwicklung, Produktion und Vertrieb von kleinenSchrittmotoren.Der Firmensitz von Faulhaber Precistep befindetsich im französisch sprechenden Teil der Schweiz,in La Chaux-de-Fonds. Namhafte Uhrenmanufak-turen sind in dieser Region beheimatet und vieleUnternehmen haben sich auf die Mikrotechno-logie spezialisiert.

Die Firmen

28 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Umformtechnik 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Page 31: technica 02/2013

Der Einsatz der Servopresse hatte weitere positiveEffekte in Bezug auf die Qualität und die Charak-teristik der Schrittmotoren, dazu zwei Beispiele:Der Arretier-Ring kann genauer aufgepresst wer-den, dadurch weist der Motor weniger Vibrationenauf. Dies schätzen die Kunden sehr und es istsomit ein wichtiges Verkaufsargument.Das Spiel zwischen dem Magneten und demStator ist entscheidend für die Charakteristikeines Schrittmotors. Ist das Spiel zu gross, soentsteht im Betrieb zu viel Lärm. Sofern dasSpiel allerdings zu gering ist, nimmt die Reibungzu. Die Teile nützen sich ab und der Motorerwärmt sich unnötig.

Unerlässliche Slope-Funktion. Jacky Heusler geht et-was genauer auf die Technologie ein, um die Grün-de für diese Verbesserungen zu erläutern: «Uner-lässlich ist die sogenannte Slope-Funktion. Unab-hängig vom zurückgelegten Weg oder der erreich-ten Kraft beendet die Presse den Vorgang bei Errei-chen einer bestimmten Steigung im Kraft-Weg-Dia-gramm.» Man spricht hier oft auch von einer Sätti-gung der Prozesskurve. Auch die Aufbiegungskom-pensation ist für die Prozesse bei Precistep absolutnotwendig. Diese Funktion kompensiert die Auf-biegung des gesamten Systems abhängig von derPresskraft. Heusler: «Bei Einpresskräften von 100 bis400 N hatten wir mit herkömmlichen Einpressver-fahren eine Streuung von bis zu 0,09 mm. Mit derAufbiegungskompensation liegt die Streuung beimaximal 0,02 mm. Sowohl für die Slope-Funktionwie auch für die Aufbiegungskompensation benö-tigt es eine hochgenaue Echtzeitregelung. Dies leis-tet die ‹Schmidt Presse› hervorragend.»

Bauteiltoleranzen konnten aufgeweicht werden.Dank der höheren Motorenqualität und besserenCharakteristik hat der Schritt hin zur intelligentenFügetechnologie mittels Servopresse auch die Aus-schussrate deutlich gesenkt. Bruno Studach: «Ne-ben dem Vermeiden von Ausschuss ist auch die100%-ige Prozessüberwachung wichtig. Dies ver-hindert ein Verarbeiten von Teilen ausser Toleranz.Vormontierte Baugruppen mit hoher Wertschöp-fung werden so nicht unnötig verbaut. Dies spartKosten. Somit lässt sich die hohe Investition für eineServopresse rasch amortisieren.»Auch die R&D-Abteilung bei Precistep hat nun dieVorzüge der hochgenau geregelten Einpressvorgän-ge aufgenommen. Dank der stets zunehmenden Er-kenntnisse aus der Montage konnten Rückschlüsseauf die Entwicklung und somit Auslegung der Bau-teile gezogen werden. So wurden bereits Bauteil-toleranzen aufgeweicht, womit die Zuliefererschneller und günstiger produzieren können.In Zukunft will Precistep auf der gewählten Techno-logie weiter aufbauen. Jacky Heusler: «Nachdemalle von der Servopressen-Technologie überzeugtwerden konnten, gehen wir nun die nächstenSchritte an. Eine weitere Servopresse soll noch die-ses Jahr beschafft werden.» (ea) ●

3210 Kerzers, 031 755 40 [email protected]/maschinen

FAULHABER PRECISTEP2306 La Chaux-de-Fonds, 032 910 [email protected], www.faulhaber.com

SCHMIDT TECHNOLOGY GMBH

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Serie und die neue G3 Steuerung

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t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Umformtechnik ● FÜGEN-TRENNEN-FORMEN 29

Page 32: technica 02/2013

30 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Fügetechnik 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

elch eine Erleichterung für die beidenEntwicklungspartner und Schweiss-Spe-zialisten Polysoude und EWM: Endlich

ist es ihnen gelungen, den Einsatz der Lichtbogen-höhensteuerung (AVC) für das Wechselstrom-schweissen von Aluminium und seinen Legierun-gen mit der Polysoude Steuerung PC 350 AC/DCund der Stromquelle Tetrix 351 zur Anwendungs-reife zu bringen. Bei den gemeinsam durchgeführ-ten Entwicklungsarbeiten war die Firma Polysoudefür das einwandfreie Funktionieren der AVC-Funk-tion verantwortlich, während die EWM ihre Kom-petenz bei der Entwicklung massgeschneiderterStromquellentechnik einbrachte.Wie bei jeder tiefer gehenden Entwicklung muss-ten auch hier kleinere und grössere Schwierigkei-ten überwunden werden, wobei beim Wechsel-stromschweissen von Aluminiumwerkstoffen dieHauptschwierigkeit die Kontrolle der AVC-Funktionbetrifft, denn diese reagiert äusserst sensibel, so-bald ein Phasenwechsel unsauber durchgeführtwird.Die Zuverlässigkeit der AVC-Funktion beim Wech-selstromschweissen wird von Polysoude als bedeu-tendes Alleinstellungsmerkmal gegenüber den Mit-bewerbern angesehen. Tatsächlich sind nur sehrwenige Hersteller in der Lage, eine Funktions-garantie für die AVC-Funktion unter «normalen»Betriebsbedingungen zu geben.Um allerdings auch optimale Voraussetzungen fürdas Schweissen von Aluminium und Aluminiumle-gierungen mit Wechselstrom zu erhalten, müssenAnwender mehrere Punkte beachten. Unter ande-rem:• die thermische Leitfähigkeit des Werkstoffes;• die Oxidhäute auf der Werkstoffoberfläche;• die Neigung zur Porenbildung.

Thermische Leitfähigkeit des Werkstoffes. EinigeEmpfehlungen, um die hohe Wärmeleitfähigkeitder Aluminiumwerkstoffe zu kompensieren:• beim Verbindungsschweissen auf gleiche Werk-

stückdicke achten;

W• Dicke des Steges bei der

Schweissnahtvorberei-tung gering halten

• Öffnungswinkel beiV-Nahtvorbereitung sollmindestens 40° betragen(ausreichende Zugäng-lichkeit und gutes Kan-tenaufschmelzverhalten).

Oxidhäute auf der Werk-stoffoberfläche. Oxidhäuteauf der Werkstoffoberflä-che verschlechtern dieSchweisseignung, denn:• sie enthalten Kristallwas-

ser und absorbierenFeuchtigkeit (Ursache fürPorenbildung);

• sie schmelzen nicht: Ein-schlüsse im Schweissgutbestehen aus unaufge-schmolzenen Oxiden undführen zu Schweissfeh-lern in Form von Rissenoder unzureichendemEinbrand.

Vor dem Schweissen sollteman deshalb die Oxidhautvon der Oberfläche entfer-nen (durch spanende Bearbeitung, Beizen oderAbkratzen) und die Innenkante des Steges leichtbrechen.

Neigung zur Porenbildung. Beim Schweissen vonAluminiumwerkstoffen muss stets mit Porenbil-dung gerechnet werden, denn:• die Löslichkeit von H2 in Al im festen Aggregat-

zustand ist äusserst gering,• der Übergang von flüssigem Al in den festen Ag-

gregatzustand erfolgt sehr schnell.Zum besseren Verständnis: In 90 % aller Fällestammt das H2 von unreinen Werkstückoberflä-chen oder aus auf der Werkstückoberfläche be-findlichen Oxiden absorbierter Feuchtigkeit. In eini-gen Fällen stammt das H2 aus dem Grundwerk-stoff selbst oder aus dem Zusatzwerkstoff.Generell sollten folgende Regeln beachtet werden:• ausschliesslich saubere und trockene Werkstoffe

einsetzen;• Zusatzwerkstoffe sorgfältig vor Verunreinigungen

schützen;• zu verschweissende Oberflächen reinigen;• auf gute Schutzgasabdeckung achten;• Werkstücke vorwärmen (100 °C).

Das Schweissen mit Wechselstrom. Wechselstromwird bevorzugt für das Schweissen von Aluminiumund seinen Legierungen eingesetzt. Bei der Beauf-schlagung mit Wechselstrom wird die Elektrodeabwechselnd als positiver Pol (Anode) und alsnegativer Pol (Kathode) geschaltet. Während der

Wechselstromschweissen (AC) mithilfe der Lichtbogenhöhensteuerung (AVC)

WIG-Schweissen von Aluminium und Legierungen

Der Einsatz der Lichtbogenhöhensteuerung (AVC) für das Wechselstromschweissen von Aluminium und seinen Legierungen

hat man zur Anwendungsreife gebracht. Ein Bericht zur Funktionsweise und was man dabei beachten muss.

Steuermodul PC 350 AC/DC und Stromquelle Tetrix 351.(Bilder: Polysoude)

Abb. 2: Einfluss der Änderungen der Stromstärke und-spannung auf die Lichtbogenhöhensteuerung.Abb. 1: Reinigungsverhältnis.

Page 33: technica 02/2013

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Fügetechnik ● FÜGEN-TRENNEN-FORMEN 31

anodischen Schaltung als positiver Pol werden dieauf der Werkstückoberfläche haftenden Oxide auf-gebrochen (Reinigungshalbwelle). Während derkathodischen Schaltung der Elektrode als negativerPol wird die zum Schmelzen des Werkstoffes not-wendige Wärme in das Werkstück eingebracht,gleichzeitig kann die Elektrode dabei abkühlen(Kühlhalbwelle) (Abb. 1).Der Quotient aus der Zeit der Reinigungshalbwelleund der Zeit der Kühlhalbwelle wird in Prozentausgedrückt als Reinigungsverhältnis bzw. Balancebezeichnet, im Beispiel der Abbildung 2 beträgtdas Reinigungsverhältnis 35 %. Je grösser der Wertdes Reinigungsverhältnisses wird, umso längerwird die Dauer der Reinigungshalbwelle, dabeisteigt die «Sauberkeit» der Schweissung (geringerePorenbildung), allerdings verkürzt sich dadurchauch die Standzeit der Elektrode beträchtlich. Diefolgende Faustformel kann zur Abschätzung desnotwendigen Elektrodendurchmessers benutztwerden:

(Elektrodendurchmesser [mm] � 100 A) – 80 A =maximaler Schweissstrom.

Der Kehrwert der Schwingungszeit (T) gibt die An-zahl der Schwingungen pro Sekunde an und wirdals Frequenz (f) des Wechselstroms bezeichnet.Während Schweissströme mit höheren Frequenzen(von 60 – 120 Hz) besonders bei kleineren Werk-stückdicken (� 1,5 mm) angewendet werden, blei-ben die Schweissströme mit niedrigeren Frequen-zen (um 50 Hz) den Schweissungen an relativ dick-wandigen Bauteilen (� 3 mm) vorbehalten. BeimSchweissen mit Wechselstrom kann gepulster oderungepulster Schweissstrom verwendet werden, dieEinstellwerte richten sich nach der Wandstärke derzu fügenden Werkstücke.

Funktionsweise der LichtbogenhöhensteuerungAVC. Die Lichtbogenspannung wird zwischenWolframelektrode und Masse gemessen und durchRegulieren des Abstandes zwischen Brenner undWerkstück konstant auf einem programmierten

Wert gehalten, dabei ergibt sich bei unveränder-ten Schweissparametern eine stets gleiche Licht-bogenlänge. Bei einer Änderung der Schweiss-stromstärke muss auch die Vorgabe der Lichtbo-genspannung entsprechend geändert werden,um eine konstante Lichtbogenlänge zu behalten(Abb. 2).Änderungen der elektrischen Eigenschaften derWolframelektrode (Abnutzung) haben die gleichenAuswirkungen, durch die Lichtbogenhöhensteue-rung wird die Lichtbogenspannung konstant ge-halten, der Abstand zwischen Elektrode und Werk-stück wird grösser oder kleiner. (Abb. 3) (ea) ●

Anhaltwerte der Parameter beim Wechsel-stromschweissen mit Lichtbogenhöhensteue-rung AVC:• Wechselstromfrequenz des Schweissstromes

zwischen 50 und 120 Hz• Maximale Schweissstromstärke 250 A, mittlere

Schweissstromstärke 200 A• Minimale Schweissstromstärke 20 A• Abstand zwischen Elektrode und Werkstück et-

wa 3 mm (Höhe der zu programmierendenLichtbogenspannung hängt u. a. von der jeweili-gen Schweissstromstärke ab)

• Minimale Lichtbogenspannung 10 V• Reinigungsstromverhältnis zwischen 30 und 50 %• Keine Schweissungen durchführen, wenn nicht

vorher die Oxidhaut von der Werkstoffoberflächeentfernt wurde

• Auf gute Schutzgasabdeckung achten

Was beim Wechselstromschweissen mitLichtbogenhöhensteuerung AVC vermiedenwerden sollte:• Wahl eines zu geringen Durchmessers der Wolf-

ramelektrode• Einsatz einer Wolframelektrode mit nicht zur

Schweissaufgabe passender Anschmelzkugel anihrem Ende

• Wahl eines zu grossen Reinigungsstromverhält-nisses

Einsatzbedingungen

8108 Dällikon, 043 243 50 [email protected]

EWM GROUPwww.emw-group.comVertretung Schweiz: Messer Castolin8108 Dällikon, 044 847 17 [email protected]

POLYSOUDE (SCHWEIZ) AG

Abb. 3: Einfluss der Abnutzung der Elektrode aufdie Lichtbogenhöhensteuerung.

Page 34: technica 02/2013

ie Entwicklung innovativer Bandgussver-fahren ermöglicht es inzwischen, Mag-nesium-Walzhalbzeuge zu Preisen her-

zustellen, die keinen Vergleich mit dem rund einDrittel schwereren Aluminium zu scheuen brau-chen. In einer solchen Technologie fertigt die LMpvLeichtmetall Produktion & Verarbeitung GmbH ausder Standard-Knetlegierung AZ31 sowie weiterenMagnesiumlegierungen Platten, Blöcke und Bleche,aus denen in Umform-, Zerspan- und Schmiedepro-zessen ultraleichte Bauteile entstehen. Sie zeichnensich neben geringem Gewicht durch hohe Festigkeitund Steifigkeit sowie eine gute Recyclefähigkeit aus.Allerdings lassen sich die Bauteile aufgrund der ein-geschränkten Umformbarkeit von Magnesium beiRaumtemperatur mit einigen kalten Fügeverfahrennicht oder nur mit erhöhtem Aufwand verbinden.Dies trifft jedoch nicht auf das Schrauben, Kleben,Schweissen und Reibrührschweissen zu – damit istes auch möglich, tragfähige Multimaterialverbin-dungen herzustellen. Über die Möglichkeiten undGrenzen der verschiedenen Fügeverfahren infor-mierte das Oranienbaumer (D) Unternehmen ineinem Workshop.

Optimal geschraubt – metrisch oder gewindefur-chend. Soll die Verbindung wieder lösbar sein, istdas mechanische Schrauben bevorzugtes Fügever-fahren. Dabei werden je nach Einsatz unterschied-lich hohe Anforderungen gestellt, die sich sowohl

D

mit metrischen als auch gewindefurchendenSchrauben erfüllen lassen. Um ein ungewolltes Lo-ckern oder Lösen, beispielsweise durch statischeund dynamische Belastungen wie Erschütterungenund Vibrationen, zu verhindern, gelten bei derAuslegung von Schraubverbindungen für das Fü-gen von Magnesium-Bauteilen identische Voraus-setzungen wie bei anderen metallischen Werkstof-fen. Wesentliche Kriterien sind die geeigneteBerechnung und Gestaltung der Verbindung, bei-spielsweise nach VDI 2230.Um beim Einsatz metrischer Schrauben eine ausrei-chende dynamische Sicherheit zu gewährleisten,stehen diese mechanischen Verbindungselementeauch mit integrierter Klebesicherung zur Verfü-gung. Alternativ kann die Schraubverbindung mitgewindefurchenden Schrauben hergestellt wer-den. Diese Verbindungselemente sind als unter-schiedliche Systeme verfügbar, beispielsweise dasspezielle für das Fügen von Leichtmetallen entwi-ckelte Altracs Plus von Ejot. Diese Schrauben for-men beim Eindrehen in die Kernlöcher des Magne-sium-Bauteils ein metrisches Muttergewinde selbstein. Dabei ergeben sich durch die Kaltverformungder Materialstruktur eine höhere Stabilität und Fes-tigkeit der Verbindung, sodass auf zusätzlicheSicherungselemente verzichtet werden kann. Ein-sparpotenzial bieten gewindefurchende Schraubendarüber hinaus durch die reduzierte Anzahl der Ar-beitsschritte – Bohren des Mutterngewindes undGewindeschneiden entfallen – beim Herstellen derVerbindung.

Kontaktkorrosion – ein Thema das beim Ver-schrauben von Magnesium-Bauteilen mit Stahl-schrauben stets genannt wird – lässt sich durchentsprechende konstruktive Massnahmen und dieVerwendung beschichteter Verbindungselementeverhindern. Beispiele dazu finden sich insbesonde-re in der Automobilindustrie, etwa die Verbindungdes Frontends beim Porsche Panamera.

Mit Klebstoff auf dauerhaftem Halt ausgelegt.Leichtbau und Kleben – eine Verbindung, die auchbeim Fügen von Magnesium- und HybridbauteilenVorteile bietet. So stellt beispielsweise beim direk-ten Verbund von Magnesium und Stahl der Kleb-stoff nicht nur die mechanische Verbindung derWerkstücke her, sondern sorgt auch für eine elekt-rochemische Trennung der Oberflächen und ver-hindert dadurch Kontaktkorrosion. Ausserdem las-sen sich dem Klebstoff durch Zusatzstoffe opti-sche, thermische oder elektrische Eigenschaftenbeimischen. Die für die Verbindungen optimal ge-eigneten Klebstoffe werden dabei von Herstellernwie beispielsweise Delo auf Fügepartner abge-stimmt.Entscheidenden Einfluss auf die Langzeitstabilitätvon Klebeverbindungen hat die Art der Beanspru-chung, wobei hauptsächlich zwischen Scher-,Druck-, Zug- und Schälbelastung unterschieden

Magnesium-Bauteile fügen sich unterschiedlichen Verfahren

D O R I S S C H U L Z

Geschraubt, geklebt oder geschweisst

Als leichtester metallischer Konstruktionswerkstoff eröffnet Magnesium ein enormes Leichtbaupotenzial. Dabei rücken

aus Walzhalbzeugen in Zerspan-, Umform- und Schmiedeprozessen hergestellte Bauteile immer mehr in den Fokus. Für deren

Verbindung zu kompletten Strukturen oder Komponenten stehen unterschiedliche Fügeverfahren zur Verfügung.

Bei der Entfettung von Magnesium-Bauteilen vor dem Verkleben bietet die Laserstrahlreinigung Vorteile:Durch die kurzfristige Überschreitung der Schmelztemperatur im oberflächennahen Bereich (1 bis 5 µm)kommt es zu einer hohen Korrosionsstabilität. (Bild: Clean Laser)

Aus den in innovativen Bandgussverfahren herge-stellten Platten, Blöcken und Blechen lassen in Um-form-, Zerspan- und Schmiedeprozessen ultraleich-te Bauteile fertigen, die in verschiedenen Fügever-fahren verbunden werden können. (Bild LMpv)

32 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Fügetechnik 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

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wird. Um bei der Bauteilkonstruktion das Risikoeines späteren Spannungsversagens der Klebungzu minimieren, sollte diese in einem Bereich vorge-sehen werden, in dem sie nur Druck- und/oderScherbelastungen ausgesetzt ist. Gründe dafürsind: Klebstoffe besitzen üblicherweise nur einegeringe Zugfestigkeit. Bei einer Schälbeanspru-chung wird die Belastung lediglich vom offenenKleberrand aufgenommen, was zu einem Aufreis-sen führen kann.Ein weiteres wesentliches Kriterium ist die Vor-behandlung der Oberfläche. Das Entfetten zähltdabei zu den wichtigsten Schritten, da nur fett-freie Oberflächen eine einwandfreie Benetzungermöglichen. Bewährt hat sich dabei die Laser-strahlreinigung, bei der Verunreinigungen durcheine thermisch-physikalische Verdampfung ab-getragen werden. Mit diesem Verfahren lassensich nicht nur Restfett- und Oxidschichten vonMagnesium-Bauteilen entfernen, durch die kurz-fristige Überschreitung der Schmelztemperaturim oberflächennahen Bereich (1 bis 5 µm)kommt es zu einer hohen Korrosionsstabilitätund damit zu einer langzeitbeständigen Klebe-vorbehandlung.

Lichtbogenschweissen – besser ohne Zusätze.Eine optimale Nahtvorbereitung ist auch Vor-aussetzung für dauerhaft beständige Schweiss-verbindungen, ebenso wie konstruktive Überle-gungen zur Auslegung der Schweissnaht, diesich jedoch nicht von anderen Werkstoffen un-terscheiden.Magnesium lässt sich mit allen gängigen Lichtbo-gen-Schweissverfahren fügen, je nach eingesetz-ter Schweisstechnologie mit spezifischen Vor- undNachteilen. So ermöglicht manuelles oder auto-matisiertes MIG-Schweissen bei mittlerem Investi-tionsaufwand artgleiche Verbindungen. Ausser-dem ist dafür ein Schweisszusatz erforderlich, deraufgrund der bisher eher geringen Nachfrage mithohen Kosten zu Buche schlägt. Beim lediglichmanuell handhabbaren WIG-Schweissen lassensich auch Bauteile aus unterschiedlichen Materia-lien mit und ohne Zusatz herstellen. Der Investiti-onsaufwand für dieses Verfahren hält sich eben-falls in Grenzen. Das Laserstrahlschweissen, dasebenfalls mit oder ohne Zusatz erfolgen kann, istnur automatisiert möglich. Aufgrund der enor-men Schweissgeschwindigkeit eignet sich diesesVerfahren für die Grossserienproduktion, nichtzuletzt auch durch die erforderlichen Investitio-nen. Entsprechende Technik für das Schweissenvon Magnesium-Bauteilen ist für alle drei Verfah-ren auf dem Markt verfügbar.

Schweissen mit Reibung. Das Reibrührschweissenoder Friction Stir Welding (FSW) ist im Vergleichzum Laserstrahlschweissen ein junges Verfahren.Es benötigt weder eine Schutzgasatmosphärenoch Schweisszusätze. FSW wurde für das Fügenvon schwer zu schweissenden Leichtmetallwerk-

stoffen entwickelt und eignet sich insbesonderefür die Verbindung artungleicher Werkstoffe, bei-spielsweise Magnesium und Aluminium.Im Schweissprozess wird ein rotierender Stift mitgrosser Kraft in die Nahtstelle zweier Bauteile ein-gebracht und entlang der Fügelinie bewegt. Da-bei entsteht durch die Reibung Wärme, wodurchdas Material plastifiziert, um den Stift transpor-tiert und verdichtet wird. Beim Abkühlen bildet esdann eine feste, reproduzierbare Verbindung. ImEinsatz ist FSW unter anderem im Automobilbau,in der Luftfahrtindustrie sowie der Medizintech-nik.Darüber hinaus arbeitet das Institut für Werkstoff-forschung des Helmholtz-Zentrums Geesthachtderzeit an der Entwicklung eines Punktschweiss-verfahrens auf Basis des FSW. In einem weiterenProjekt beschäftigen sich die Wissenschaftler da-mit, die Gefügestruktur der MagnesiumlegierungAZ31 durch das Friction Stir Processing so zu ver-ändern, dass eine umformfähige Struktur ent-steht. (mf) ●

Vertretung Schweiz:CREDIMEX AG6060 Sarnen 2, 041 666 29 [email protected], www.credimex.ch

EJOT SCHWEIZ AG8582 Dozwil, 071 414 52 22www.ejot.ch

HELMHOLTZ-ZENTRUM GEESTHACHT21502 Geesthacht, +49 4152 [email protected], www.hzg.de

LMPV LEICHTMETALPRODUKTION & VERARBEITUNG GMBHD-06785 Oranienbaum, +49 34904 [email protected], www.lmpv.de

DELO INDUSTRIE KLEBSTOFFE

Bauteile aus Magnesi-umlegierungen könnenmit allen gängigenLichtbogen-Schweiss-verfahren gefügtwerden. (Bild: Stolfig)

Das noch junge Füge-verfahren Reibrühr-schweissen oder Fricti-on Stir Welding (FSW)wurde für die Verbin-dung von schwer zuschweissenden Leicht-metallwerkstoffenentwickelt. (Bild LMpv)

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Fügetechnik ● FÜGEN-TRENNEN-FORMEN 33

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as Tawers-WG3-Lichtbogen-Schweiss-system mit integrierter 350-Ampere-In-verter-Puls-Schweissstromquelle ermög-

licht neben den Standard-Schweissprozessen wieMAG, SP-MAG, MIG und Hyper Dip-Puls den opti-

Donalen Schweissverfahren AC-MIG und DC-WIGnun auch den neuen Schweissprozess «Tawers Ac-tive Wire».Der Panasonic-«Active Wire Prozess» (AWP) ist dieneuste Innovation basierend auf der TAwers Fusi-

onstechnologie. Mit dem AWP ist esPanasonic gelungen, die Qualitätder Schweissverbindung weiter zusteigern und dabei gleichzeitig Kos-teneinsparungspotenziale zu reali-sieren.Durch die Implementierung einerpulsierenden Drahtzufuhr mit einemzusätzlichen Servo-Drahtvorschub-antrieb am Brenner und der neuenSoftware «Active Tawers» wird einedurchgängige, sehr gute Qualitätmit enormer Spritzerreduktion auchin Zwangslagen erreicht.Der «Active Wire»-Prozess reduziertneben der Anzahl der Schweiss-spritzer auch deren Grösse. Er bietetzudem eine hochwertige Qualitätbeim Schweissen mit CO2-Gas undein breites Fenster für die Einstel-lung des Brennerwinkels mit gleich-bleibender Qualität.

Vorteile des «Active Wire»-Prozesses• Reduzierung von Spritzern im Allgemeinen.• Ein Festkleben der Schweissspritzer an den

Bauteilen wird durch das geringere Volumenund die feinere Körnung vermindert.

• Reduzierung von Spritzern auch beiungünstiger Brennerstellung wie schleppenderoder stechender Position aufgrund von schlech-ter Nahtzugänglichkeit.

• Der pulsierende Draht ermöglicht ein Schweissennahezu ohne Spritzer auch in Zwangslagen.

• Sehr gute Schweissnahtqualität beim Dünnblech-schweissen.

• Hohe Qualität beim CO2-Schweissen. 90 %geringere Schweissspritzer-Generierung beimLichtbogen-Start bei 200 A.

• 80% geringere Schweissspritzer-Generierungbei Lichtbogen-Start mit Mischgas bei 200 A. ●

Produktmitteilung

Neuer Schweissprozess «Tawers Active Wire»

8625 Gossau, 044 936 59 [email protected], www.mtp-ag.ch

MTP MIG-TIG-PLASMA AGDie Tawers-Technologie (Schweissrobotersysteme mitintegrierter Schweissstromquelle) erhält neuen Schweissprozess,den sogenannten «Acitve Wire»-Prozess.

er erste Blick auf eine typische Getriebe-komponente macht die Herausforde-rung deutlich: Selbst ein kleines Zahnrad

mit integriertem Synchronrad ist relativ komplexkonstruiert. Um es effizient und hochgenau herstel-len zu können, werden zunächst zwei verschiedeneKomponenten produziert. Anschliessend erfolgt einFüge- und Schweissprozess, der sie miteinander ver-bindet. «An dieser Stelle kommt im modernen Ge-triebebau zumeist das Laserschweissen zum Ein-satz», erklärt Dr. Andreas Mootz, GeschäftsführerEMAG Automation. «Bei dem Verfahren lässt sichdie Energie des Laserstrahls exakt dosieren und kon-zentrieren. Dadurch sind auf der einen Seite dieVerzüge minimal und es wird eine hohe Schweiss-geschwindigkeit erreicht.» Auf der anderen Seite istdas von EMAG verwendete Schweissverfahren, beidem ein Festkörperlaser zum Einsatz kommt, aus-sergewöhnlich energieeffizient. Während ein klassi-scher Kohlendioxid-Laser einen Wirkungsrad von

Dgerade einmal acht Prozent aufweist, können dieEMAG-Spezialisten bei ihrer Technologie auf einenWirkungsgrad von rund 20 Prozent setzen.

Stationäre Schweissvorrichtung punktet. Ähnlich ef-fektiv für den Gesamtprozess ist die Integration ver-schiedener Produktionsabläufe innerhalb der ELC-Anlagen. Zu Beginn belädt sich die Werkstückspin-del per Pick-up-Verfahren selbst. Die Bauteilkompo-nenten werden mittels Fügepresse gespannt undgleichzeitig im Fügeprozess verbunden. Dabei ga-rantiert die Spanntechnik eine sehr genaue Positio-nierung des Bauteils und somit optimale Bedingun-gen für das Schweissen. Die Konstruktion der sta-tionären Optik sorgt für höchste Betriebssicherheitund optimale optische Stabilität der Anlage und desSchweissprozesses. Abhängig vom Werkstück bzw.Werkstoff können die Komponenten vor demSchweissen induktiv vorgewärmt und abschliessendgebürstet werden – in jedem Fall erfolgen alle Pro-

zesse innerhalb einer Aufspannung. Der kompletteSchweiss- und Verfügeprozess für ein Getrieberaderfolgt in nur 12 Sekunden, die Komponenten einesDifferenzials sind auf diese Weise in maximal 40 Se-kunden fertig miteinander verschweisst.

Fortschritte beim Leichtbau durch Laserschweissen.Am Beispiel Differenzialgehäuse wird besondersdeutlich, welche Möglichkeiten die Laserschweiss-Technologie auch für die allgemeine Entwicklungim Automobilbau eröffnet: So wird seit einiger Zeitbei deutschen Automobilunternehmen die bisherverwendete Schraubverbindung zwischen Aus-gleichsgetriebegehäuse und Tellerrad durch eineSchweissverbindung ersetzt. Die Folge: Die Materi-alkosten sinken, gleichzeitig wird das Gewicht desBauteils um rund 1,2 Kilo leichter. «Mit Blick aufden voranschreitenden Leichtbau im Automobil-bereich ist diese Einsparung natürlich eine Welt»,erklärt Mootz. (ea) ●

Im Einsatz: Laserschweissmaschine von EMAG

Laserschweissen im «Getriebebau 2.0»Neue Werkstoffe, veränderte Geometrien: Die Getriebetechnologie ist im steten

Wandel. Daran angepasst werden auch die Produktionsprozesse.

34 FÜGEN-TRENNEN-FORMEN ● Fügetechnik 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

DE-73084 Salach, +49 7162 17 [email protected], www.emag.com

EMAG

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t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Industrial Handling & Robotik ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 35

ie neu entwickelten, schlüsselfertigen,elektrisch angetriebenen Systeme lassensich abhängig von den Anforderungen

an Hub und Dynamik in drei Produktfamilien un-terteilen: zweidimensionale Linearsysteme, kombi-nierte lineare und rotative Systeme sowie Robotermit drei oder vier Freiheitsgraden. Alle Systeme be-ruhen auf einer bewährten mechanischen Kons-truktion. Das Hauptaugenmerk ist dabei auf Ein-fachheit gerichtet. Die Systeme zeichnen sichdurch ihre kompakte und modulare Bauweise, ihrehohe Dynamik und Präzision sowie durch ihreflexible und einfache Programmierung aus.

DKompakt und modular auf-gebaut. Axnum bietet beiden kombinierten linearenund rotativen Baureihen je-weils drei Standardmodellean. Die 360-Grad-Drehungstellt bei diesen Baureihenkeine Einschränkung dar.Trotzdem müssen die Hübeden Anforderungen entspre-chend exakt auf die jeweili-ge Anwendung ausgewähltwerden. Axnum stattet dieBaureihen mit Hüben von 40bis 80 Millimetern aus. Kom-biniert werden bei diesenSystemen ultrakompakteStandardachsen. Somit be-trägt bei allen Modellen dieerforderliche Grundflächenur 92 mal 107 Zentimeter.Die Hübe lassen sich einfachaustauschen. Und um die Freiheitsgrade zu erhö-hen, können die Einheiten um je eine Achseerweitert werden.

Dynamisch und präzise. Damit die Zykluszeitengarantiert eingehalten werden, analysiert Axnumjede Arbeitssituation und stellt mithilfe von Simula-tionsinstrumenten im Vorfeld die Leistungsfähig-keit der Systeme sicher. Müssen diese zum Beispielneu konfiguriert werden, sind sie in wenigenSekunden dimensioniert und die Ergebnisse korri-giert. Eingesetzt werden kompakte und leichteDirektantriebe der neusten Generation. Das gerin-gere Gewicht wirkt sich auf die Beschleunigungaus. Bei sehr leistungsfähigen Achsen könnenachtfache Beschleunigungen erreicht werden.Um die Positioniergenauigkeit zu erhöhen, sinddie Achsen mit Lagesensoren und Mikrometerska-la ausgestattet. Aufnahme, Ablage und Weg wer-den als Absolutwerte in Mikrometer oder Tau-sendstelgrad angezeigt. Der Anwender kann überdie NC-Steuerung das System frei programmie-ren. Das ermöglicht es ihm, abhängig vom bear-beitenden Werkstück, verschiedene Positionenanzufahren. Die am Werkstück erzielte Wieder-holgenauigkeit liegt unterhalb weniger Mikrome-ter (Standardwert: +/–1 Mikrometer). Damit kön-nen auch anspruchsvolle Aufgaben sicher abgear-beitet werden. In Extremfällen stellt Axnum Mög-lichkeiten mit zehnfach höherer Auflösung zurVerfügung.

Flexibel und einfach programmiert. Axnum setztbei seinen Systemen auf hochmoderne Servo-Controller. Diese verbinden eine hohe Positionier-genauigkeit mit der geforderten Dynamik undsteuern die komplette Workstation. Die Achsensind bereits fünf bis zehn Millisekunden nach Ab-lauf einer Bewegung mit einer Genauigkeit von+/–1 Mikrometer positioniert. Da es bei der Inbe-triebnahme schwierig ist, das System in die Ma-schine zu integrieren, hat Axnum diesen Vorgangvereinfacht: Durch eine integrierte Web-Schnitt-stelle können die tatsächlichen Achsleistungenper Fernabfrage über einfache Menüs konfiguriertund angezeigt werden. Dabei erfordert die Lage-optimierung unabhängig von der Last nur wenigeMinuten pro Achse.Weiterhin erfolgt über eine Feldbusanschaltung eineAnpassung an die dem Anwender bekannten Spra-chen (TCPIP, EtherCAT, ProfinET, Powerlink oder CA-Nopen). Reicht eine Basisanwendung aus, können dieEinheiten auch mithilfe von integrierten Programmennur über die Ein- und Ausgänge gesteuert werden.Zudem ermöglichen die Servo-Controller, Unregel-mässigkeiten der Kräfte auf die senkrechte Achse inEchtzeit zu kompensieren. Damit kann dieses Systemauch für Arbeitsschritte mit Lastüberwachung einge-setzt werden. (ea) ●

Axnums neue Systeme für Pick-and-Place-Anwendungen

Lineare und rotative Systeme kombiniertDie Axnum AG mit Sitz in Biel hat sich auf die Herstellung von Servopressen, Beschriftungslaser, NC-Achsen

und Verschraubungstechnologie spezialisiert. Zu den neuesten Entwicklungen von Axnum gehören kombinierte lineare

und rotative Systeme für Pick-and-Place-Anwendungen.

2504 Biel, 032 343 30 60,[email protected], www.axnum.ch

AXNUM

Die neuen Pick-and-Place-Lösungen bestehen aus kombinierten linearenund rotativen Systemen. (Bilder: Baumgartner, Cham)

Beispiel einer vertikalen Pick-and-Place-Lösungmit 40 mm Hub, 360-Grad-Drehung und einerGeschwindigkeit von 1200 °/s.

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aschinen und Anlagen werden seit eini-gen Jahren hinsichtlich ihrer Energieeffi-zienz sehr intensiv auf den Prüfstand

gestellt. Wichtige Aspekte dabei sind neben demWirkungsgrad auch die präzise Auslegung undUmsetzung antriebstechnischer Lösungen. Vor die-sem Hintergrund erweist es sich als sinnvoll, dengesamten Antriebsstrang von der Planung über dieUmsetzung bis zum Betrieb optimal abzustimmen.Das ist dann nicht immer ganz einfach, wennKomponenten unterschiedlicher Hersteller zueinem Gesamtsystem kombiniert werden.Doch es geht auch anders, wie Siemens mit TotallyIntegrated Automation (TIA), der ganzheitlichenBetrachtung von Antriebs- und Steuerungslösun-gen, deutlich macht. Dem Ziel einer vollkommenenDurchgängigkeit folgend, arbeitet der Konzern mitHochdruck daran, alle Teilbereiche von der Pla-nung über die Ausführung bis hin zum Service prä-zise aufeinander abzustimmen und damit den ge-samten Antriebsstrang konsequent zu optimieren.Ein wichtiger Aspekt ist hierbei ein möglichst um-fassendes Portfolio, das weltweit verfügbar ist. Mitder Entwicklung der vollkommen neuen Getriebe-motorreihe Simogear, deren Markteinführung imFrühling 2012 startete, stärkt Siemens erneut einwichtiges Glied in der antriebstechnischen Kette.Simogear ersetzt die bekannten Motox-Getriebe-motoren und bringt Anwendern deutliche Vorteilehinsichtlich Typenvielfalt, Standardisierung, Kom-paktheit und Leistungsdichte.

Marktübliche Abmessungen für einfaches Enginee-ring. Vor allem die Fördertechnik in den unter-schiedlichen Branchen, wie Automotive, Logistik,Food and Beverage usw., profitiert davon, wennPlanung, Auslegung, Steuerung und Antrieb zu ei-nem perfekt funktionierenden Antriebsstrang (Dri-ve Train) führen. Das erhöht nicht nur grundsätz-lich die Wirtschaftlichkeit einer Lösung, sondernhat zudem positive Einflüsse auf Betriebskosten,Verfügbarkeit und Service. Für Anwender bedeutetdie neue Getriebemotoren-Baureihe eine in dieserForm bisher nicht gekannte Gestaltungsfreiheit.Denn durch die Standard-Anbauabmessungen fürAchshöhen, Abtriebswellen, Fuss- und Flanschbe-festigungen werden die bekannten Konstruktions-routinen, die sich im Lauf der Jahre in einem vonstarken Wettbewerbern geprägten Markt zwangs-läufig gebildet haben, unterstützt. Das bedeutet,ein Lieferantenwechsel bzw. ein Zweitlieferant zur

M

Risikostreuung ist damit ebenso einfach möglichwie die komplette Modernisierung bzw. Neuge-staltung ganzer Antriebslösungen mit geringemAufwand.Über diese äusseren Kennzeichen hinaus zeigt dietechnische Detailbetrachtung der Simogear-Getriebe-motoren an vielen Stellen eine deutliche Verbesse-rung gegenüber vergleichbaren Produkten am Markt.So zeichnen sie sich durch eine besonders grosseÜbersetzung (i) bereits in der ersten Stufe aus.

Spezielle Konstruktion spart Getriebestufe. Kons-truktiv ist dies deshalb möglich, weil bei den neuenGetriebemotoren auf das kompaktere Einsteckrit-zelprinzip gesetzt wird. Dabei wird das Ritzel nichtauf der Motorwelle aufgebracht, sondern übereine kraftschlüssige Verbindung in die Motorwel-lenbohrung eingefügt. Somit kann dieses Ritzel vielkleiner dimensioniert werden, was zu der deutlichhöheren Übersetzung der ersten Stufe führt.Die Vorteile für Anwender sind eindeutig: In be-stimmten Fällen lässt sich dadurch eine Getriebe-stufe sparen, was die Effizienz erhöht. Denn als

Faustformel kann man davon ausgehen, dass derWirkungsgrad pro Getriebestufe um zwei Prozentsinkt. Gleichzeitig reduzieren sich die Geräusch-entwicklung und die Planschverluste des Getrie-bemotors durch die verringerte Umfangsge-schwindigkeit in der ersten Stufe – und durch denmöglichen Verzicht auf eine Getriebestufe redu-zieren sich die Bauteile innerhalb des Getriebes –mit positivem Einfluss auf das Gewicht einer Ge-triebemotorlösung.Siemens achtet zudem bei der weiteren Entwick-lung von Simogear darauf, dass die Getriebelösun-gen sowohl mit Motoren der hohen Energieeffizi-enzklasse IE2 sowie der noch höheren IE3 ausge-rüstet werden können, ohne dass sich dadurch dieAnbaumasse ändern. Es ergibt sich später also keinMotor-Baugrössensprung von IE2 zu IE3. Für denAnwender bedeutet dies, dass auch mit Motorender Wirkungsgradklasse IE3 der gesamte Überset-zungsbereich zur Verfügung steht. Ausserdem las-sen sich zukünftig hoch dynamische Synchronmo-toren 1FK7 direkt an die neue Getriebemotoren-reihe anbauen.

Neue Getriebemotorengeneration als starkes Bindeglied durchgängiger Antriebslösungen

Der Antrieb bekommt AuftriebGetriebemotoren sind in nahezu allen industriellen Bereichen anzutreffen. Hunderte von Herstellern liefern entsprechende

Standard- sowie individuell konfigurierbare Katalogprodukte. Aber nur wenige bieten durchgängig abgestimmte Antriebs-

lösungen von der Planung über die Projektierung bzw. Realisierung bis hin zur Steuerung des gesamten Antriebsstrangs.

Eine komplett neue, über mehrere Jahre entwickelte Getriebemotorengeneration macht nun eine solche antriebstechnische

«Kette» perfekt.

Aufgrund konstruktiver Massnahmen sind die Simogear-Getriebemotoren besonders kompakt und effizient.Die zweistufigen Kegelradgetriebe können häufig das dreistufige Kegelstirnradgetriebe ersetzen.

36 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Antriebstechnik 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

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Kompakte Einheiten durch integriertes Lagerschild.Ein weiteres Highlight ist das integrierte motorseiti-ge A-Lagerschild beim Motor anstelle von Adapter-platte plus Lagerschild, wie es bei anderen Herstel-lern üblich ist. Dadurch bauen die Getriebemoto-ren kürzer und sparen sich eine Schnitt- bzw.Dichtstelle, was die Kompaktheit und die Service-freundlichkeit der neuen Getriebemotorengenera-tion Simogear unterstreicht. Gleiches gilt vor allem

auch für die Kegelstirnradgetriebe, bei denendurch eine neue Lagerung der Ritzelwelle sowohleine kürzere Baulänge als auch ein geringeres Ge-wicht erzielt werden konnten.All die konstruktiven Verbesserungen in Verbin-dung mit einer Bauteilstandardisierung haben dazugeführt, dass das Angebotsspektrum der Simo-gear-Generation deutlich erhöht werden konnteim Vergleich zu den bisherigen Motox-Getriebe-motoren. Die Abstufungen bzw. Übersetzungsauf-teilungen sind dadurch neben der hohen Wirt-schaftlichkeit entsprechend fein, was Anwendernbei der Auslegung ihrer Antriebslösung grosseVorteile bringt.

Baukastenprinzip unterstreicht Flexibilität. Motor-seitig ist Simogear über das von Siemens patentier-te Prinzip «Modulog» wie ein Baukastensystemaufgebaut. Im Mittelpunkt des Baukastens stehtdabei der auf internationale Netzbedingungenausgelegte 2-, 4-, 6-polige Grundmotor mit Leis-tungen zwischen 0,09 und 200 kW (siehe Kasten-text). Auf der B-Seite des Motors sorgt ein indivi-duell konfigurierbares Anbauwellensystem für diehohe Flexibilität der dort benötigten Performance:Bremsen, Rücklaufsperre, Drehgeber und Fremd-belüftung lassen sich über individuelle Anbauwel-len ergänzen. Der Vorteil ist, dass sich solche An-bauwellen leichter handhaben und lagern lassenals unterschiedliche Läuferwellen. Die vom Anwen-der gewünschte Konfiguration des Getriebemotorslässt sich auf diese Weise komfortabel, praxisge-recht und mit entsprechend kurzen Lieferzeiten zu-sammenstellen.Der hohe Anwendungsbezug zeigt sich auch inder Materialauswahl der Getriebe. Für Anwendun-gen, bei denen vor allem das Gewicht eine grosseRolle spielt, bietet Siemens viele Getriebe sowie diedazu gehörenden Motoren im unteren Drehmo-mentbereich komplett im Aluminiumgehäuse an.Des Weiteren sind die Kleingetriebemotoren bisBaugrösse 29 lebensdauergeschmiert. Zur Verlän-gerung der Wartungszyklen kann natürlich auchsynthetisches Öl verwendet werden.

Soft- und Hardware für den perfekten Antriebs-strang. Besonderes Augenmerk haben die Entwick-

ler der neuen Getriebemotorlösungen auf die Aus-gewogenheit hinsichtlich Getriebe-Nennmoment,zulässiger Radialkraft, Abtriebswellendurchmesser,Lagerlebensdauer und einer dauerfesten Verzah-nungssicherheit gerichtet. Im Zuge des Konzepts«Totally Integrated Automation» bietet die neueGetriebemotorengeneration abgestimmte Lösun-gen für den gesamten Antriebsstrang – von derPlanung über die Ausführung bis hin zum Service.Flankiert wird die Hardware aus Getriebemotoren,Startervarianten, dezentraler Peripherie und Steue-rungstechnik von zahlreichen Softwaretools. ZumBeispiel unterstützt das Programm «Sizer» die Pro-

jektierung von Antriebslösungen und mit «Sina-Save» lässt sich vorab eine exakte Wirtschaftlich-keitsberechnung durchführen. Mit Step7 wird dieAutomatisierungslösung programmiert und mitdem Programm «Starter» werden die entsprechen-den Komponenten parametriert und in Betrieb ge-nommen.Für die passende Konfiguration der neuen Getrie-bemotoren gibt es begleitend den Simogear-Konfi-gurator. Damit lassen sich die passenden Getriebe-motorlösungen anhand der geforderten Applikati-onsdaten wie Übersetzung, Drehmoment, Leistungusw. präzise ermitteln. Das Programm liefert an-schliessend wichtige Informationen wie Listenpreis,Lieferzeit, Bestellnummer und auch Massbilder in2D und 3D für die gängigen CAD-Programme. Sie-mens betrachtet den Antriebsstrang als Ganzesund liefert dabei wohl als einziger Hersteller welt-weit entsprechend durchgängige Gesamtlösungen– die neue Getriebemotoren-Generation Simogearmachts möglich. ●

Es gibt keinen Baugrössensprung, wenn sichAnwender statt der Motoren-Effizienzklasse IE2für die noch höhere Klasse IE3 entscheiden, dieSiemens später ebenfalls anbieten wird.

8047 Zürich, 0848 822 [email protected]/industry

SIEMENS SCHWEIZ AG

Über entsprechende Softwareunterstützungkönnen Getriebemotoren geplant, dimensioniert,konfiguriert und parametriert werden. Selbst dieWirtschaftlichkeitsberechnung einer Antriebs-lösung ist möglich.

Die neue Getriebemotoren-Baureihe Simogear von Siemens, die die bisherige Motox-Baureihe ablöst, gibtes vorerst mit Stirnrad-, Flach-, Kegelstirnrad- und Schneckengetriebe. (Bilder: Siemens)

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echnische Pflichtenhefte verlangenKonstrukteuren neuer Maschinen undBaugruppen einiges ab. Neben zuver-

lässiger Funktionalität stellen Maschinenbauer ver-stärkt zusätzliche Forderungen: Kompakt aber leis-tungsfähig, energiesparend, betriebssicher undwartungsarm müssen moderne Baugruppen sein.Dies gilt für sämtliche verwendeten Komponenten,auch für jene, welche Antriebe steuern und betäti-gen. Häufig geschieht dies mittels Pneumatik, daDruckluft ein einfaches Medium mit breitem An-wendungsgebiet ist und Pneumatikantriebe kos-tengünstig sind. Das Herz pneumatischer Systemebilden Elektromagnetventile, welche meistens alsganze Inseln zusammengebaut in Schaltschränkenmontiert werden und dazu dienen, die Antriebebetriebssicher zu steuern.

Verschiedene Ventilgrössen auf einer Insel. In denletzten Jahren hat sich die Ventiltechnologie stetigweiterentwickelt – Ventile sind heute bei gleicherLeistung wesentlich kleiner und verbrauchen weni-

Tger Energie. Modulare Ventilinseln mit einfach aus-tauschbaren Ventilen sind heute keine Besonder-heit, sondern Standard. Insbesondere SMC triebüber Jahrzehnte solche Entwicklungen voran. Heu-te präsentiert der Experte für Pneumatik seineneuste Generation Elektromagnetventile und hältdamit modernste Ventiltechnologie bereit. «Dieneue Serie SY3000/5000 ist aus der bewährtenSerie SY entstanden, bietet im Vergleich aber eineMenge Vorteile, welche teilweise einzigartig sindauf dem Markt», so Kurt Meili, Leiter Produktma-nagement bei der SMC Pneumatik AG. Es ist bei-spielsweise möglich, zwei verschiedene Ventilgrös-sen mit unterschiedlichen Abgangsrichtungen aufein und derselben Ventilinsel beliebig zu kombinie-ren.Normalerweise bestehen pneumatische Anwen-dungen aus kleineren und grösseren Antrieben.Da macht es durchaus Sinn, diese auch mit un-terschiedlichen Ventilen anzusteuern. «Frühergriff man auf das grössere Ventil zurück, wel-ches jedoch für die kleineren Antriebe überdi-

mensioniert war. Mit einer neuen SY-Ventilinselkönnen wir Baugruppen optimal auslegen undeffizienter gestalten», erklärt Peter Klein, leiten-der Konstrukteur bei der SMC Pneumatik AG.Mittels individueller Versorgung können dabeieinzelne Ventile mit unterschiedlichen Drückenversorgt werden. Dank hoher Durchflusswertelassen sich mit einem Ventil von 10 mm Baubrei-te Zylinder bis 50 mm Durchmesser mit 300mm/s bewegen. Die Leistungsaufnahme derSpule inklusive LED beträgt dabei 0,4 Watt, inder Energiespar-Ausführung lediglich 0,1 Watt.Damit garantiert das Ventil trotz seiner Kom-paktheit eine geringe Wärmeentwicklung, wasbeim Einbau entscheidend sein kann. Auch beider SPS kann dadurch eine kostengünstigere Va-riante gewählt werden.

Hohe Lebensdauer. Auch das universelle Konzeptfür die Verschlauchung und elektrische Anbindungerlaubt eine Steigerung der Effizienz. Die Pneuma-tikanschlüsse können nach unten, oben oder seit-lich angeordnet und in verschiedenen Grössenkombiniert werden. Zusätzlich lässt sich der D-SUB-Stecker je nach Platzverhältnissen seitlich odernach oben ausrichten. Neben dieser Art der elektri-

Mit neuer Ventiltechnologie auch in der Montageautomation oder Kunststoffbearbeitung individuell ansteuern

Exakt geleitetMaschinenbauer verfolgen eine stetige Optimierung ihrer Anlagen mit dem Ziel, sie noch effizienter zu gestalten.

Betroffen sind dabei alle Komponenten, ob Material, Mechanik oder Steuerung. SMC leistet in seiner Domäne als ein

weltweit führender Experte für Pneumatik ebenfalls einen entscheidenden Beitrag. Die neue Ventil-Generation des

Unternehmens ermöglicht erstmals die Kombination von verschiedenen Ventilgrössen auf einer Insel. Die pneumatische

Steuerung wird dadurch optimal auf die individuelle Anwendung ausgelegt.

Pneumatik-Handlinggesteuert von einer«New SY»-Ventilinsel(im Vordergrund).

(Bilder: SMC)

Unzählige Optionen undMöglichkeiten machendas System «New SY»zum Freund von Konstruk-teur und Monteur.

Das einfache Austauschen einzelner Ventile oderAntriebe wird mit dem Versorgungs-Abtrennventilganz ohne Herunterfahren und Entlüften dergesamten Anlage möglich.

38 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Fluidik 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Page 41: technica 02/2013

schen Anbindung stehen weitere Möglichkeitenwie Flachband, Rundstecker, Anschlusskabel,Klemmkasten und eine Vielzahl an Bussystemenwie zum Beispiel Profibus DP, Ethercat oder Profi-net zur Verfügung.Wie bei der elektrischen Anbindung kann derKonstrukteur auch beim Material wählen. Dabeientscheidet er sich grundsätzlich zwischen einerKunststoff- oder Aluminiumgrundplatte. «Vielwesentlicher und mit grossem Einfluss auf die Le-bensdauer ist jedoch die Wahl des Schiebermate-rials», betont Kurt Meili. Neben Ventilen mitKunststoffschieber führt SMC auch Ventile mitStahlschieber im Sortiment. Sie erreichen einesehr hohe Lebensdauer von 200 Millio-nen Schaltspielen, die Variante mitKunststoffschieber rund 70 Millionen.

Steigerung der Wirtschaftlichkeit. Nichtnur für die Konstrukteure bieten dieneuen SY-Ventile Vorteile, sondernauch bezüglich Betriebssicherheit undWartung. Beide Bereiche tragen zurWirtschaftlichkeit einer Maschine beiund wurden von SMC bei der Entwick-lung einbezogen. So können einzelneVentile durch das Lösen zweier Schrau-ben einfach ausgewechselt oder dieVentilinsel um zusätzliche Stationenerweitert werden.Die stetige Überwachung pneumati-scher Systeme gewährleisten Druck-sensoren. Sie lassen sich direkt an denneuen SY-Ventilen von SMC, welchemit bis zu 10 bar betrieben werdenkönnen, anbringen. UnerwarteteDruckabfälle, welche Störungen zurFolge haben können, werden so rascherkannt und können zeitnah behobenwerden.Wartungsarbeiten hindern den Betriebund sollen möglichst kurz gehaltenwerden. Oftmals müssen dafür Ma-schinen heruntergefahren und ganzentlüftet werden – nicht so mit denVentilen neuster Generation. Muss derMonteur einen Antrieb ersetzen oderneu einstellen, reicht es, wenn er überdie Einzelentlüftung nur jenes Ventilentlüftet, welches besagten Antriebsteuert – der Rest bleibt unbeeinträch-tigt. Oftmals können die aus den gros-sen Antrieben ausströmenden Luftvo-lumen die Entlüftung der kleineren An-triebe beeinträchtigen, was häufig zuunkontrollierten Bewegungen führt.«Auch daran hat SMC gedacht», ver-rät Kurt Meili. «In den neuen SY-Venti-len integrierte Rückschlagventile ver-hindern solche Fehlbewegungen undsteigern dadurch die Sicherheit der An-lage.»

Universell einsetzbar. Neben dieser Vielfalt erlau-ben unzählige weitere Optionen eine sehr hoheFlexibilität bei der Konstruktion sowie das Anpas-sen auf ganz unterschiedliche, individuelle An-wendungen. Deshalb sind dem Einsatzgebiet derSY-Ventile in der industriellen Automation kaumGrenzen gesetzt. Unter anderem kommen sie beifolgenden Anwendungen zum Einsatz: Textilma-schinenbau, Verpackungsmaschinen, Getränkeab-füllung, Mon- tageautomaten, Kunststoffbearbei-tungsmaschinen sowie in der Automobil-, Druck-und Solarindustrie.Mit den beschriebenen Merkmalen markieren dieVentile der Serie SY3000/5000 einen grossen

Meilenstein in der 50-jährigen SMC-Geschichteund läuten die neue Ventilgeneration ein. SMC-Systemingenieur Peter Klein bestätigt: «In der Ver-gangenheit wäre ich schon oft froh gewesen umein solch flexibles Ventilsystem. Es wird uns sowieunseren Kunden helfen, optimierte und effizienteBaugruppen zu konstruieren.» (mf) ●

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t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Fluidik ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 39

Page 42: technica 02/2013

40 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Fluidik 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

etzt ist Schluss mit dem Hin und Herbeim Einstellen der richtigen Dämpfungeines Pneumatik-Zylinders: Die neue,

selbsteinstellende Dämpfung PPS erleichtert die In-betriebnahme und spart dabei auch noch Zeit. Sieerlaubt es, ohne eigenes manuelles Eingreifen amZylinder ein dynamisches und doch sanftes Ab-dämpfen bis zur Endlage zu erreichen.

Zeit sparen. Bisher müssen Anwender die im Zylin-der integrierte pneumatische Endlagendämpfungmanuell justieren – zulasten von Taktzeiten undGeräuschentwicklung. Die manuelle Dämpfungs-einstellung kostet darüber hinaus Zeit – was insbe-sondere die Inbetriebnahme von Anlagen mit vie-len zu dämpfenden Antrieben in die Länge zieht.Ganz ohne Handarbeit sorgt jetzt die selbsteinstel-lende Dämpfung PPS von Festo dafür, dass dieDämpfungsleistung immer optimal ist – auch beiVeränderungen der Parameter wie Reibung undDruckänderungen. Es reduzieren sich auch die Be-schleunigungskräfte auf Bauteile und Werkstücke.

JDadurch wird Verschleiss reduziert und zeitrauben-de Vibrationen werden auf ein Minimum verrin-gert. Und im Vergleich zu Stossdämpfern ist dieselbsteinstellende Dämpfung preisgünstiger undrobuster.

Hohe Geschwindigkeiten. Die selbsteinstellendeEndlagendämpfung ermöglicht hohe Geschwindig-keiten und kurze Maschinentakte. Mit dem Kom-paktzylinder ADN-PPS von Festo beispielsweise ge-hen Aufwand und Fehler zurück: Die selbsteinstel-lende pneumatische Dämpfung des ADN-PPS mussniemals justiert werden, sodass Fehlerquellen wiefalsches Einstellen oder versehentliches Verstellenwegfallen. Die PPS-Dämpfung wandelt Energieeffizient um und bremst Massen effektiv ab. DieEndlagendämpfung passt sich optimal an Last undGeschwindigkeit an, auch wenn diese wechseln.Der ADN-PPS ist nicht der einzige pneumatischeAntrieb mit der neuen komfortablen Dämpfung.Im ISO 15552-Standard eröffnet zum Beispiel derpneumatische Normzylinder DSBC neue Perspekti- ven. Er verfügt über die Zuverlässigkeit und Ro-

bustheit der am Automatisierungsmarkt etablier-ten Normzylinder DNC und DNCB und ist mit dereinzigartigen selbsteinstellenden Dämpfung PPSderen konsequente Weiterentwicklung. DieseDämpfung sorgt ganz ohne Handarbeit dafür, dassdie Dämpfungsleistung immer optimal ist – auchbei Veränderungen der Parameter wie Reibungund Druckänderungen.

Hohe Lebensdauer. Auch der millionenfach einge-setzte Rundzylinder DSNU ist jetzt mit der selbst-einstellenden Endlagendämpfung PPS erhältlich.Das Einsatzspektrum der DSNU liegt einerseits in-nerhalb der Norm ISO 6432, geht aber auch weitdarüber hinaus: Alle Anwender, die höchste Anfor-derungen an ein Rundzylinderprogramm stellenhinsichtlich Qualität, Programmvielfalt, Verfügbar-keit und Preis-Leistungs-Verhältnis sind angespro-chen. Die bekannt hohe Lebensdauer der Festo Zy-linder gewährleistet die Anlagenverfügbarkeit undstellt somit eine maximale Produktivität sicher.

Neue Technologie ermöglicht schnelle Inbetriebnahme und optimale Dämpfungsleistung

Selbsteinstellende DämpfungStösse und Schwingungen stören viele industrielle Prozesse. Neue Normzylinder von Festo unterdrücken diese Stösse und

Schwingungen. Denn deren selbsteinstellende Dämpfung PPS passt sich automatisch an Last- und Geschwindigkeitswechsel

an. Damit wird die Inbetriebnahme zum Kinderspiel.

Normzylinder DSBC: Sein selbsteinstellendes Dämpfungssystem PPS erleichtert die Inbetriebnahme undspart dabei auch noch Zeit.

Bei der selbsteinstellenden Dämpfung PPSführen Längsnuten am Dämpfungskolben dieLuft gezielt ab. So wird dynamisches, aberdennoch sanftes Abdämpfen bis zur Endlageerreicht. Manuelle Eingriffe sind nichtmehr nötig. (Fotos: Festo)

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Page 43: technica 02/2013

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Fluidik ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 41

Fazit. Die neue selbsteinstellende Endlagendämp-fung ist auch für die Clean-Design-NormzylinderDSBF sowie den Edelstahl-Rundzylinder CRDSNUideal. Die beiden hygienesicheren, pneumatischenAntriebe bieten optional also mehr als nur Lebens-mittelsicherheit und Korrosionsbeständigkeit. Dasgrosse Plus für die hygienesicheren Antriebe: DankPPS entfällt die Einstellschraube. Damit verbessertsich auch die Reinigungsfreundlichkeit. (mf) ●

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ie MDA ist Konjunkturbarometer undInnovationsmotor gleichermassen undfür die führenden Branchenvertreter

eine optimale Gelegenheit, sich im wirtschaftspoli-tischen Umfeld der Hannover Messe zu präsentie-ren. In der Halle 17 zeigen beispielsweise MDA-Aussteller Lösungen und Systeme für die Automa-tisierungstechnik und markieren damit den Über-gang von der reinen Antriebs- und Fluidtechnik zurLeitmesse Industrial Automation.

Fliessende Grenzen von Fluidik und Automation.«Im Zuge der anstehenden Geländeoptimierungsowie aufgrund des sich verändernden Angebotsder Hersteller von Antriebs- und Fluidtechnikwächst die MDA zunehmend in die Hallen der In-dustrial Automation. Die Grenzen sind fliessend,denn immer mehr Hersteller von Antriebs- und Flu-idkomponenten haben sich zu Komplettanbieternvon Systemen und Lösungen weiterentwickelt oderaber zusammengeschlossen», sagt Jochen Köckler,

DMitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG.Wichtige Synergien für die MDA-Aussteller bietetauch die Nachbarschaft zur internationalen Leit-messe Wind. Nach VDMA-Angaben macht der An-triebsstrang mit Getrieben und Lagern, Generato-ren und Transformatoren, Kupplungen und Brem-sen, Steuerungstechnik und Sensoren zusammenfast die Hälfte der Wertschöpfung einer Windener-gieanlage aus. «Die Produkte der Antriebs- undFluidtechnik sind die Performancebausteine mo-derner Maschinen und Anlagen, so etwas wie dieLegosteine der Ingenieure. Wer die besten Maschi-nen bauen will, braucht dafür die besten Baustei-ne, und diese findet er auf der MDA in Hannover.Das dortige Angebot ist weltweit einzigartig», sagtChristian H. Kienzle, geschäftsführender Gesell-schafter der Argo-Hytos GmbH und Vorsitzenderdes Fachverbands Fluidtechnik im VDMA.

MDA setzt Trends. Energieeffizienz, Nachhaltigkeitund Ressourcenschonung stehen bei den Herstel-lern im Fokus und spiegeln sich in ihren Produktenund Lösungen wider. Diese Themen im MDA-Fo-rum reichen von Dichtungstechnik oder Conditi-on-Monitoring-Systeme (CMS) für Komponenten,Systeme und Druckflüssigkeiten bis hin zu Leicht-bau in Fluid- und Antriebstechnik sowie recycling-gerechtes Konstruieren. Organisiert wird das Fo-rum vom VDMA, welcher die wirtschaftliche Ent-wicklung sogar recht positiv einschätzt: «Generellgehen wir davon aus, dass sich die Rahmenbedin-gungen ab Mitte des Jahres verbessern», sagtHartmut Rauen, Mitglied der Hauptgeschäftsfüh-rung im VDMA und Geschäftsführer der Fachver-bände Antriebstechnik und Fluidtechnik imVDMA. (mf) ●

Der Branchentreff für Fluidik

«Legosteine der Ingenieure»Mit vielen neuen Produkten und innovativen Lösungen präsentiert sich auch die

Branche der Pneumatik und Hydraulik auf ihrer Leitmesse MDA (Motion, Drive &

Automation) in Hannover. Die Synergien zur Automation liegen auf der Hand.

– Hydropumpen, -motoren, -getriebe und -speicher– Hydroaggregate und komplette Anlagen– Hydraulische und pneumatische Zylinder und

Ventile– Wasserhydraulik– Sensoren und Überwachungsgeräte/Prüfstände– Druckflüssigkeiten, Filter, Leitungen und

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Schont die Maschine, verbessert die Leistung:der pneumatische Kompaktantrieb ADN-PPS mitselbsteinstellender Endlagendämpfung.

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Page 44: technica 02/2013

m November 2011 war die neueSchnittstelle während der damaligenVision 2011 bereits das am häufigsten

diskutierte Thema der Bildverarbeiter: Einige Her-steller zeigten bereits damals erste Produkte mitUSB 3.0-Schnittstellen und schürten damit dieHoffnung auf die schnelle Markteinführung dieserTechnologie in der industriellen Bildverarbeitung.Und das mit gutem Grund: Der Nachfolger vonUSB 2.0 verspricht mit seiner theoretischen Daten-rate von 5 GBit/s auf dem Kabel immerhin Netto-Datenübertragungsraten von bis zu 400 MByte/s.Zudem benötigt man wie schon bei USB 2 in derRegel keine Bilderfassungskarte im System, da vielePC-Systeme und Laptops auch heute schon überintegrierte USB 3.0-Schnittstellen verfügen.Diese Vorzüge in Verbindung mit einem relativgünstigen Preis machen den Einsatz der USB 3.0-Technologie in Form des speziell für die Bildverar-beitung angepassten USB3 Vision-Standards natür-lich hochinteressant für den Einsatz in Bildverarbei-tungssystemen.

Version 1.0 von AIA freigegeben. Etwas mehr alsein Jahr nach der Vision 2011 liegt nun eine Versi-on 1.0 des USB3 Vision-Standards vor, die auf Su-perspeed USB (USB 3.0) basiert. Unter der Schirm-herrschaft der AIA (Automated Imaging Associati-on) hat eine internationale Arbeitsgruppe verschie-dener Firmen es in nur etwas mehr als einem Jahrgeschafft, eine gemeinsame Basis für Machine Visi-on-Kameras mit USB3-Schnittstelle zu entwickeln.

I

Dabei standen Aspekte wie Performance und Flexi-bilität im Vordergrund, die auch schon dem be-kannten GigE Vision-Standard zum Erfolg verhol-fen haben.USB3 Vision wird dabei ein «Standard on the Wi-re», das heisst: Wie auch schon bei GigE Vision be-nötigt man keine herstellerspezifische Softwarezum Aufbau eines USB3 Vision-Systems. Die Firm-ware der Kamera wird also nicht zur Laufzeit vomHost nachgeladen, sondern muss bereits in der Ka-mera vorliegen. Somit ist auch der Weg frei für dieIntegration in Embedded Systeme, die nicht Win-dows- oder Linux-basiert sind.

USB3 Vision setzt auf komplette «GenICam»-Integ-ration. Die Kameras bringen ihr XML-basiertes De-vice Description File mit. Das Protokoll zur Steue-rung der Kamera ist das ebenfalls in «GenICam»enthaltene GenCP (Generic Control Protocol), dasursprünglich für «CameraLink»-Kameras entwi-ckelt wurde. In der ersten Version von USB3 Visionwird der Datenstrom über einen Bulk-Transfer rea-lisiert. In der ersten Version können also keineBandbreiten reserviert werden, wovon aber ande-rerseits Applikationen mit vielen Kameras profitie-ren. Abgesehen davon löst der USB-Bulk-Transferjedoch das komplette «Packet Resend»-Problemvon GigE Vision, da die Datenübertragung gesi-chert ist. Dies vereinfacht die Integration auf bei-den Seiten, also sowohl beim Host als auch beimDevice. Das Standardisierungskomitee behieltsich jedoch vor, in zukünftigen Versionen aucheine Alternative mit isochronem Transfer zu inte-grieren.

Zu den weiteren Vorteilen der USB 3.0-Schnittstel-le zählen, dass damit ausgestattete Kameras mitbis zu 1,5 A bei 5 V mit Strom versorgt werdenkönnen. Damit ist die Technologie ohne grössereProbleme auch auf Laptops einsetzbar, die dieseSchnittstelle heute oft schon mitbringen. Wieschon bei GigE Vision sind jedoch deutliche Leis-tungsunterschiede bei den auf dem Markt erhältli-chen Komponenten erkennbar. Ein weiteres inter-

USB3 Vision: der kommende Schnittstellenstandard?

R U P E R T S T E L Z , G R U P P E N L E I T E R B I L D E R F A S S U N G ,S T E M M E R I M A G I N G G M B H

Schritt in die ZukunftIm Massenmarkt kommt die Datenschnittstelle USB 3.0 zunehmend zum Einsatz. Auch in der Bildverarbeitung ist sie in der

auf die dortigen Belange angepassten Version namens USB3 Vision ein aktuelles Thema, das kurz vor dem Durchbruch steht.

Allied Vision Technologies stellte zurVision 2012 die neue KamerafamilieMako vor, die als erste AVT-Kamerawahlweise mit GigE Vision- oder USB3Vision-Schnittstelle erhältlich ist.

Die Stecker von Kabeln nach USB3 Vision-Standardkönnen mit Schrauben arretiert werden undgewährleisten somit die Industrietauglichkeit.

42 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Bildverarbeitung 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Page 45: technica 02/2013

essantes Merkmal des USB3 Vision-Standards be-steht darin, dass er auch einen Stecker-Standardmit der Möglichkeit der Arretierung durch Schrau-ben definiert und somit die Industrietauglichkeitder Technologie verbessert.

USB3 Vision: nicht nur Vorteile. USB 3.0 bringt je-doch nicht nur Vorteile mit sich. Als Nachteil ist un-ter anderem die beschränkte Kabellänge von nurwenigen Metern zu nennen, die je nach Anwen-dungsfall kritisch sein kann. Nach derzeitigemStand kann man sicher mit drei Meter Kabellängerechnen. Längere Kabel von bis zu sieben Meternwerden im industriellen Umfeld getestet, sind je-doch nach aktuellem Stand noch nicht freigege-ben. Mit aktiven Komponenten scheinen hingegenKabellängen von bis zu 15 Metern realisierbar zusein. Es ist zu erwarten, dass hier wie auch schonbei CameraLink in Kürze sogenannte Extender ver-fügbar sind, die grössere Strecken überbrücken.Faserbasierte Lösungen für USB 3.0 werden hierwohl schon bald neue Möglichkeiten bieten. In-wieweit dieses Konzept dann auch im industriellenUmfeld praktikabel ist, muss sich jedoch erst nochzeigen.Generell existiert derzeit noch sehr wenig Praxiser-fahrung mit USB 3.0 im industriellen Umfeld. Klarist derzeit nur, dass erste Tests mit dieser Technolo-gie sehr vielversprechende Ergebnisse geliefert ha-ben. Inwieweit sich das kostengünstige InterfaceUSB3 Vision nach der Festschreibung des Stan-dards Ende 2012 dann auch in der Realität be-währt, wird sich wohl frühestens im ersten Halb-jahr 2013 erweisen, wenn die ersten standard-konformen Produkte auf dem Markt sind.

Die Konkurrenz schläft nicht. Der Start von USB3Vision wird auch von der Weiterentwicklung ande-rer Technologien begleitet, die einem widerstands-losen Siegeszug des USB 2.0-Nachfolgers im Wegestehen: Mit «CoaXPress» und 10G Base-T existie-ren mindestens zwei technologische Konkurrentenim Rennen um die meistgenutzte Bildverarbei-tungsschnittstelle der Zukunft. CoaXPress startetmit etwas zeitlichem Vorsprung ins Rennen um dieGunst der Bildverarbeitungsanwender. So ist Co-aXPress besser und anders skalierbar als USB3 Visi-on und erlaubt deutlich höhere Datenübertra-gungsraten. Auch bei den möglichen Kabellängenhat CoaXPress je nach Konfiguration mit bis zu100 Metern die Nase deutlich vorne. Diese Vorteileerkauft sich der Anwender durch die Einschrän-kung, dass er bei CoaXPress immer einen FrameGrabber benötigt.Auch der inzwischen weitverbreitete GigE Vision-Standard entwickelt sich technisch weiter: Der ei-gentlich schon lange überfällige Schritt hin zu 10GBase-T rückt mittlerweile in greifbare Nähe. Einesder Hauptprobleme von 10G Base-T bestand bis-her in der Wärmeentwicklung. Neue, kürzlich aufden Markt gekommene Chips reduzieren dieStromaufnahme nun jedoch deutlich und ermögli-

chen so Kabellängen von rund 30 Metern. Damitbleibt GigE Vision selbst bei den im Vergleich zuUSB 3.0 höheren Kosten attraktiv und für die Zu-kunft gerüstet.

Fazit. Aus den in diesem Bericht genannten Grün-den wird die Welt der Datenübertragungsstan-dards in der Bildverarbeitung wohl weiterhin sehrvielfältig bleiben. Auf der anderen Seite ist die Bild-verarbeitungsbranche mit den existierenden Stan-dards auf dem besten Wege, die einzelnen Tech-nologien zu abstrahieren, um so einen Technologieübergreifenden Standard wie GenICam zu realisie-ren. Wenn man z. B. das GenApi-Modul aus GenI-Cam betrachtet, so kommt dieses nicht nur bei

GigE Vision zum Einsatz, für das es ursprünglichentwickelt wurde: Es arbeitet auch in Verbindungmit FireWire, CameraLink und in Zukunft auch beiUSB3 Vision. Ein vereinheitlichter Datenübertra-gungsstandard ist aus diesen Gründen also keineUtopie mehr. (mf) ●

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Wie sehen die Standardisierungsaktivitäten der Version 1.0 von USB3 Vision aus?Die Version 1.0 des Standards ist seit Januar 2013 verfügbar. Jetzt ist es an den Herstellern, die Spezifika-tion in Produkte umzusetzen.

Können bzw. müssen bestehende USB2-Visi-on-Systeme mit USB3-Schnittstellen auf- bzw.nachgerüstet werden, um vom schnellerenDatentransfer profitieren zu können?Bestehende Systeme mit USB 2.0 sind proprietär. Bisvor Kurzem gab es keinen Vision-Standard. Insofernist weder die Schnittstelle noch die verwendeteSoftware der bestehenden Systeme kompatibel. Umvon der neuen Technologie profitieren zu können,ist es unbedingt nötig, entsprechende Komponen-ten (Schnittstellenkarten, Kabel) so wie auch Kame-ras mit USB 3.0-Schnittstelle und USB3-Vision-Zertifizierung zu verwenden.

Was raten Sie Nutzern von Visionsystemen mitUSB2-Schnittstellen, die den schnelleren Daten-transfer nutzen wollen? Wann wird der «Ma-chine Vision Standard USB3 Vision» in Indust-riekameras voraussichtlich marktfähig sein?Das ist schwierig zu sagen. Einige Hersteller werdenin Kürze neue Produkte mit USB3 Vision heraus-bringen. Es wird jedoch sicher nicht lange dauern,bis am Markt eine deutlich breitere Produktpaletteverfügbar ist.

Warum ist die theoretische Datenrate von 5 GBit/s bei USB3 «nur» mit Netto-Datenübertragungs-raten von bis zu 400 MByte/s realisiert/möglich?Bei modernen Technologien ist immer ein gewisser «Overhead» durch Protokoll und Datentransfer zuberücksichtigen. So ist es bei GigE z. B. auch so, dass auf dem Kabel eigentlich mehr als 1 GBit transferiertwird. Dieser Overhead stellt sicher, dass die Daten zuverlässig übertragen werden, dass mehrere Kamerasan einem Bus betrieben werden können usw.

Aktuell sollte man mit maximal drei Metern Kabellänge arbeiten; wie sehen die Industrie-Testsmit längeren Kabeln derzeit aus? Stehen bereits Extender für die Verstärkung der Signalezur Verfügung?Der Betrieb mit längeren Kabeln ist nach wie vor schwierig. Es gibt aktive Komponenten, die die Kabellängeerhöhen. Sicher ist, dass die Qualität des Kabels und der Stecker eine entscheidende Rolle spielen.Realistischere Einschätzungen werden aber erst möglich sein, wenn eine grössere Produktpalette vonverschiedenen Herstellern verfügbar ist.

Vielen Dank für das Gespräch.

«technica»-Kurzinterview mit Rupert Stelz

Rupert Stelz: «USB 3.0 und USB3 Vision sindfür die industrielle Bildverarbeitung ein weite-rer Schritt in die Zukunft.»

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Bildverarbeitung ● AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK 43

Page 46: technica 02/2013

ehlsichtigkeiten können jeden treffenund die Beeinträchtigungen habenmeist weitreichende Folgen. Sphären-

und Zylinderfehler, als allgemein bekannte Abbil-dungsfehler des menschlichen Auges, könnenmittels Brillen und Kontaktlinsen ausgeglichenwerden. Dagegen können Abbildungsfehler hö-herer Ordnung, sogenannte Wellenfrontfehler,meist nur operativ korrigiert werden. Behand-lungsgrundlage dafür ist jedoch eine entspre-chende Diagnose.

Hartmann-Shack-Verfahren und Tscherning-Prinzip.Mithilfe der Wellenfrontanalyse können unregel-mässige Lichtbrechungsverhältnisse innerhalb desAuges und sphärische Aberrationen diagnostiziertwerden. Dabei werden die durch das Auge verur-sachten Wellenfrontfehler gemessen und auf einerWellenfrontkarte farbkodiert abgebildet. In den Di-agnoseinstrumenten setzen sich dabei zunehmend

Fkamerabasierte Systeme durch, die auf dem Hart-mann-Shack-Verfahren oder dem Tscherning-Prin-zip basieren.Bei der Wellenfrontanalyse nach Hartmann-Shackwird der Augenhintergrund mittels eines Laser «be-leuchtet». Das reflektierte Licht wird nach dem Pas-sieren der Linse ausserhalb des Auges durch ein Lin-sen-Array auf ein bildgebendes System (dem Sensoreiner Kamera) fokussiert. Die hierbei entstehendenBildpunkte werden mit Referenzpunkten einer idea-len Abbildungsoptik verglichen. Durch diesen Ver-gleich lassen sich Wellenfrontfehler quantitativ er-mitteln und in einer Wellenfrontkarte darstellen. DieAnalyse nach Tscherning basiert hingegen auf derparallelen Projektion eines Strahlengitters oder einesNetzes von Lichtpunkten auf die Netzhaut. Die Ab-bildung dieses projizierten Musters wird durch einehochempfindliche Kamera aufgenommen und miteinem Idealbild verglichen. Auch hier lassen sichdurch den Vergleich des tatsächlichen Bildes mit Re-

ferenzwerten Rückschlüsse auf die Abberation desAuges ziehen (siehe Grafik).Mittels beider Verfahren kann die Wellenfrontkartesowohl für das gesamte Auge als auch nur für Feh-ler der Hornhaut (korneale Wellenfrontanalyse) er-stellt werden. Bei einer anschliessenden Operationkann anhand dieser Karte für jeden Bereich derHornhaut das Abtragungsprofil des Lasers gezieltberechnet werden.

Hohe Farbtreue und Bildqualität gefordert. Ver-ständlicherweise stellt solch eine medizinische An-wendung höchste Ansprüche an die Messgenauig-keit und Systemzuverlässigkeit der eingesetztenKomponenten. Aufgrund ihrer hochempfindlichenCCD-Sensoren und perfekten Bildqualität mit her-vorragender Farbtreue sowie ihrer Langzeitzuver-lässigkeit und Systemstabilität sind Baumer Kame-ras der TXG-Serie für den Einsatz in modernen Dia-gnoseinstrumenten ideal geeignet. Kameramodellemit bis zu fünf Megapixel Auflösung und einerGigE Vision Schnittstelle erlauben eine einfacheund kostengünstige Integration in ein Diagnose-instrument. (mf) ●

Kameras als Schlüsselkomponente in der Augenheilkunde

Der Blick aufs WesentlicheMedizinische Diagnosegeräte profitieren heute von den vielfältigen Möglichkeiten digitaler Bildverarbeitung und deren

Komponenten. Vor allem wenn es in der Augenheilkunde (Ophthalmologie) heisst: Schau mir in die Augen – setzen sich zu-

nehmend kamerabasierte Diagnoseinstrumente durch. Bei der Wellenfrontanalyse des menschlichen Auges werden durch den

Einsatz der Baumer TXG-Kameras Sehfehler sicher diagnostiziert sowie Laserbehandlungen optimal vorbereitet.

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Die Kameras der TXG-Serie eignen sich aufgrund ihrerhochempfindlichen CCD Sensoren, der optimalen Bild-qualität, genauen Farbtreue und Langzeitstabilität fürden Einsatz in Diagnoseinstrumenten.

Bei der Wellenfrontanalysewerden die entstandenenBildpunkte (schwarze Punk-te) mit den Referenzpunkteneiner idealen Optik (gelbePunkte) verglichen.

(Bilder: Baumer)

44 AUTOMATIONS- UND ANTRIEBSTECHNIK ● Bildverarbeitung 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Page 47: technica 02/2013

mmer wieder kommt aus der Industriedie Forderung nicht nur nach Verbesse-rung von Oberflächeneigenschaften,

sondern auch nach einer zusätzlichen Funktiona-lisierung. So entsteht zum Beispiel ein Innovations-potenzial in der gleichzeitigen Verbesserung desKorrosionsverhaltens als auch der Anschmutzung.Aus diesem Grund ist heute die Entwicklung vonmassgeschneiderten Beschichtungssystemen füreinzelne Anwendungsgebiete von hoher Bedeu-tung.

Innovative Weiterentwicklungen. ElektrolytischeOxidschichten auf Leichtmetallen (Al, Mg und Ti)sind heute etabliert und werden für vielfältigeFunktionen genutzt. Zum Beispiel als Dielektrika,zu dekorativen Zwecken, als haftvermittelndeSchichten sowie als Verschleiss- oder Korrosions-

Ischutzschichten in verschiedensten Anwendungen.Für innovative Weiterentwicklungen eröffnen nundie variable Gestaltung von Schichtdicke und Po-renvolumen sowie die Befüllung mit funktionellen,nanoskaligen Substanzen mannigfaltige Modifika-tionen, welche die Eigenschaften von Bauteilober-flächen gezielt für den späteren Verwendungs-zweck optimieren lassen.Heute können beispielsweise hoch geordnete Po-renstrukturen im Submikrometerbereich erzeugtwerden (siehe Bild) oder mit neuesten Technolo-gien schwermetallfreie Konversions- oder Haftver-mittlungsfunktionen erreicht werden.Weitere Innovationspotenziale sind u. a.:• erhöhte Chemikalien- und Alkalibeständigkeit

ohne Schwermetalle (Ni, Co, Cr, usw.)• Verbesserung der Verschleissfestigkeit, Reduktion

des Gleitwiderstandes• Erhöhung der Witterungsbeständigkeit• verbesserte elektrische Isolation und Erhöhung

der Durchschlagsfestigkeit• Einlagerung und gezielte Freisetzung von Sub-

stanzen wie Schmiermittel, Korrosionsinhibitorenusw.

• bessere Biokompatibilität medizinischer Kompo-nenten.

Focus-Gruppe sucht interessierte Unternehmen. ImRahmen einer Focus-Gruppe des Nano-Cluster Bo-densee wird das Aluminium- bzw. Metall-Know-how rund um den Rheinfall genutzt, um mit denTeilnehmern den Stand der Technik und Lösungs-ansätze für von den Teilnehmern definierte Frage-stellungen zu klären. Die Focus-Gruppe ist für inte-ressierte Unternehmen offen, welche neuste Er-kenntnisse – unter anderem auch aus der Nano-technologie-Forschung – für die Weiterentwick-lung der Oberflächeneigenschaften ihrer anodisier-baren Formteile nutzen möchten.Ausgehend von Zielprofilen und Schichtwerkstof-fen werden Lösungsansätze aus der Forschung, diedafür notwendigen Verfahren sowie deren indus-trielle Umsetzbarkeit diskutiert und damit Entschei-dungsgrundlagen für Innovationsprojekte erarbei-tet und definiert. (mf) ●

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nikbranche unverzichtbar. Die Technik ist

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t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Werkstoffe ● ZULIEFERINDUSTRIE 45

Page 48: technica 02/2013

hermisch hochleitfähige Polymere sindnach wie vor Nischenprodukte. DieWerkstoff-Innovation «Hot Polymer CF

273» eröffnet dem Markt neue Möglichkeiten, dader Kunststoff entsprechend den Tests in der Praxiseine Leitfähigkeit aufweist, die sich auf dem Ni-veau von Aluminium (Al) bewegt und gleichzeitigeine kostengünstigere Option zu Aluminium dar-stellt. Die bestehenden Kunststoff-Systeme weisenim Vergleich entweder eine tiefere Leitfähigkeit aufoder liegen preislich so hoch, dass der Markt beimkostengünstigeren Aluminium bleibt.

Ist-Zustand spornte zum Handeln an. Wie elektri-sche amorphe Isolatoren, so sind auch Kunststoffeschlechte Wärmeleiter. Die Wärmeleitfähigkeit vonKunststoffen im ungefüllten Zustand liegt im Be-reich von 0,1 W/mK bis 0,5 W/mK und damit imVergleich zu den Metallen um ein Vielfaches nied-riger (Metalle: 10 – 400 W/mK).Kunststoffe sind elektrische Isolatoren. Das Zuge-ben von elektrisch leitfähigen Füllstoffen zu einerKunststoffmatrix ermöglicht eine Erhöhung derelektrischen Leitfähigkeit. Kunststoffe sind somitim ungefüllten Zustand schlechte Wärmeleiter undgute elektrische Isolatoren.Durch Zugabe von leitfähigen Füllstoffen nimmtsowohl die thermische als auch die elektrische Leit-fähigkeit zu. Viele technische Anwendungen erfor-

T

dern jedoch eine hohe Wärmeableitung bei gleich-zeitiger elektrischer Isolation.

Füllstoffeigenschaften und Mischungsverhältnis.Beimagnetischen, thermischen und elektrischen Ei-genschaften der Kunststoffe unterscheiden sich dieAbhängigkeiten vom Füllstoffgehalt grundlegendund entscheidend. Die thermischen und magneti-schen Eigenschaften hängen überproportional vomFüllstoffvolumengehalt ab. Auf der anderen Seitezeigt die elektrische Leitfähigkeit bezüglich Füll-stoffvolumengehalt eine ausgeprägte Schwelle(Perkolationsschwelle). Beim Füllen eines Kunst-stoffes, zum Beispiel mit Kupfer, ist der Einfluss aufdie thermische Eigenschaft nahezu linear. Bei derelektrischen Leitfähigkeit hingegen stellt sich beieiner bestimmten Füllstoffmenge ein sprunghafterAnstieg (Perkolationsschwelle) ein. Die Ursache fürdie Perkolationsschwelle liegt primär darin begrün-det, dass sich ein durchgehendes Netzwerk gebil-det hat. Es entstehen sogenannte Leitpfade, in de-nen sich die Füllstoffpartikel berühren bzw. sich bisauf circa 10 nm oder kleiner annähern, wodurchElektronen transportiert werden können.Ebenfalls einen Einfluss auf die Perkolationsschwel-le und den Plateauwert haben neben den Füllstof-fen und deren Abstand auch die Form der Füll-stoffpartikel und deren Neigung zur Agglomerati-on von Netzwerken, die statistische Füllstoffvertei-lung sowie die Füllstoffausrichtung. Weitere Ein-flüsse üben die Konstruktion des Angusses und

des Bauteils sowie die Prozessführung der Verar-beitung aus. Die Werkstoff-Innovation umgehtu. a. die Problematik der Perkolationsschwelle, in-dem die Randfaser des hochleitfähigen Füllstoffsmittels eines patentierten Verfahrens behandeltwird.Somit entsteht ein Kunststoff mit neuen Eigen-schaften: ein spritzgiessbarer thermoplastischerKunststoff, der einerseits Wärme leicht ableitet,

andererseits aber, bei Bedarf, elektrisch isolierendwirkt. Eine ideale Kombination für PCs und beson-ders Laptops, die sich heute noch zu sehr erwär-men bzw. deswegen gekühlt werden müssen.Messungen am Lüfterausgang ergeben Messwerteüber 70 °C. Generell kommen sämtliche bestehen-den Kunststoffanwendungen, die über eine ver-besserte Wärmeabfuhr bei gleichzeitiger elektri-scher Isolation verfügen müssen, infrage.In der Medizintechnik eignet sich der Kunststoffz. B. für Gehäuseverschalungen wie Pumpenge-häuse für die Absaugung von Blut und Sekret,Kunststoff-Wannen für Lichttherapien, wärmeleit-fähige Tubes für Laboranalysen u.v.m.

Fragen und Antworten zum neuen Werkstoff

Welches Kundenproblem wird damit gelöst bzw.welche Marktlücke wird damit geschlossen? Thermisch leitfähige Kunststoffe stellen nach wievor Nischenprodukte dar, da sie vielfach bestehen-de Werkstoffe aufgrund von zu tiefer Leitfähigkeitund/oder zu hohem Preis nicht zu substituieren

«Hot Polymer CF 273» bietet zahlreiche kostengünstige Substitionsmöglichkeiten

L A R S R O M I N G E R

Spritzgiessbarer und hochleitfähiger FVKNachdem die Kommission für Technologie und Innovation (KTI) der Rominger Kunststofftechnik GmbH einen Innovations-

scheck für die Weiterentwicklung eines thermisch leitfähigen Faserverbundkunststoffes (FVK) ausgestellt hatte, fanden nun

weitere Projektbesprechungen im Entwicklungsteam statt, die nun auch den Absatzmarkt tangieren.

Chemisch geätzter Anschliff eines thermisch leit-fähig modifizierten Kunststoffes mit Kupferzusatz.Rasterelektronenmikroskop (REM) – Betrachtungder Kunststoffstruktur und der Füllstoff-Matrix-Anbindung.

Vier-Punkt-Nadelprober-Mikroskop für die Leitfähigkeitsmessungen. Interstaatliche Hochschulefür Technik NTB Buchs.

46 ZULIEFERINDUSTRIE ● Werkstoffe 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Page 49: technica 02/2013

vermögen. Die Werkstoffinnovation vermag denMarkt zu öffnen, da sich deren in Praxistests nach-gewiesene Leitfähigkeit im Bereich von Aluminiumbewegt und gleichzeitig eine kostengünstigereAlternative zum Aluminium darstellt.Im Vergleich zu den bestehenden Polymer-Syste-men weist der Werkstoff entweder eine höhereLeitfähigkeit auf oder liegt preislich signifikant tie-fer. Diese Kombination führte dazu, dass «Hot Po-lymer CF 273» ein kostengünstiges Substitut zuAluminium darstellt.

Was ist die Lösungund was sind die konkreten Nutzen?Der Werkstoff kann bestehende Aluminium-Appli-kationen substituieren, beispielsweise wird diesdurch ein Laptopgehäuse deutlich: Die Laptopge-häuse von Apple sind aufgrund der Wärmeproble-matik bei den Kunststoffgehäusen (Wärme wirdgebunkert) aus gut leitendem Aluminium. Der Alu-minium-Ansatz ist funktional gesehen gut undmacht in dieser Hinsicht durchaus Sinn, jedoch istdiese Lösung sehr teuer, denn die Herstellung derAluminiumverschalung ist enorm aufwendig, kos-tenintensiv und nicht gegen Oxidation gefeit. Derneue Werkstoff «Hot Polymer CF 273» kann mitder geeigneten Verarbeitungstechnologie vollauto-matisch, schnell, günstig und oxidationsfrei zu Lap-topgehäusen verarbeitet werden. Zusammenfas-send resultieren drei grundsätzliche Vorteile:– Zeitersparnis (CNC-Fräsen versus vollautomati-

sche Spritzgusstechnologie).– Signifikante Kosteneinsparung/höherer Gewinn,

da das Herstellungsverfahren wesentlich günsti-ger ist und ohne Rohmaterialverlust angewandtwerden kann.

– Keine Oxidationsprobleme wie bei Aluminium.

Was macht den Werkstoff einzigartig und was istder Unterschied zu bestehenden Lösungen?«Hot Polymer C273» ist ein kostengünstiger,spritzgiessbarer und hochleitfähiger Faserver-bundkunststoff, der bestehende Aluminium-Ap-plikationen zu substituieren vermag. Dagegen

weisen bereits bestehende derartige Kunststoff-Systeme von Mitbewerbern eine tiefere Leitfähig-keit auf oder sie bewegen sich in einem zu hohenPreissegment.Der neue Werkstoff verfügt somit über zweigrundsätzliche Alleinstellungsmerkmale:– er ist eine kostengünstige Alternative/Substitut

zu Metallapplikationen und– er stellt einen Innovationssprung gegenüber be-

stehenden leitfähigen Kunststoff-Systemen dar.

Stationen und bisherige Ergebnisse– Die Kommission für Technologie und Innovation

(KTI) im Bundesamt für Berufsbildung und Tech-nologie (BBT), die zum Eidgenössischen Volks-wirtschaftsdepartement (EVD) gehört, stellteeinen Innovationsscheck aus.

– Nominierung und der Einzug in die Endrundeeines mit CHF 100 000.– dotierten Innovations-wettbewerbes.

– Die Situationsanalyse inkl. Marktanalyse mit inte-

grierter Patentrecherche hinsichtlich bestehenderWerkstoff-Systeme ist bereits abgeschlossen. DasFazit war, dass keine Patentverletzung zu erwar-ten ist und dass keine der bestehenden Kunst-stoffmatrix-Systeme (wie z. B. mit Bornitrid) auchnicht annäherungsweise diese Anforderungenerfüllt.

Weitere Meilensteine– Der Nachweis der Spritzgiessbarkeit bei minima-

ler Abrasivität trotz des sehr hohen Füllgradeskonnte über die Diplomarbeit von Silvio Gächterim 2011 erbracht werden.

– Die dafür erforderlichen Versuche wurden in en-ger Zusammenarbeit mit der Semadeni AG undderen Spritzgiessmaschinen durchgeführt. Dievorgeschalteten Compoundierungen fanden inder Bruno Peter AG statt.

– Die im Sommer 2012 abgeschlossenen Studienhinsichtlich der Leitfähigkeiten und der anfallen-den Kosten ergaben im Vergleich zu den Mitbe-werbern, dass die Werkstoff-Innovation eine sig-nifikant bessere technisch-wirtschaftliche Wertig-keit aufweist.

– Ein international tätiges Unternehmen nahm denWerkstoff aufgrund seines Alleinstehungsmerk-mals im Rahmen von Testserien für eine neue,weltweite Applikation.

Innovationsteam und KontaktZum Innovationsteam gehören Patrick Semadenivon der Semadeni AG, Ostermundigen, sowie Sil-vio Gächter und Lars Rominger von der RomingerKunststofftechnik GmbH, Edlibach. ●

www.kunststofftechnik.ch

Schematische Darstellung eines Compoundier- und Spritzguss-Versuches.(C273 = C-Matrix; F273 = Füllstoff).

Der Autor Lars Rominger: «Wir haben uns zum Zielgesetzt, dass der neue Werkstoff der preisgünstigeMarktleader unter den leitfähigen Kunststoffsyste-men wird.»

Schematische Darstellung der magnetischen Eigenschaften, der elektrischenund thermischen Leitfähigkeit sowie der mechanischen Eigenschaften vomFüllstoffgehalt. Die Werkstoff-Innovation umgeht mit der patentierten Rand-faserbehandlung die Perkolationsschwelle. (Bilder: zvg)

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Werkstoffe ● ZULIEFERINDUSTRIE 47

Page 50: technica 02/2013

ie Faigle-Gruppe, als langjähriger An-bieter von hochwertigen technischenKunststofflösungen, ist auch im Bereich

der Medizintechnik tätig. Das Unternehmen liefertdafür schon seit Jahren verschiedene Produkte inForm von Halbzeugen und spanabhebend herge-stellten Fertigteilen. Darüber hinaus werden in die-sem Bereich Teile aus endlosfaserverstärkten Ther-moplasten eingesetzt.

Umfangreiche Fertigungskompetenz. Einen wichti-gen Punkt für die Zusammenarbeit mit Faigle stelltder Umstand dar, dass der Kunststoffspezialistüber die verschiedenen Herstelltechnologien, an-gefangen bei extrudiertem Halbzeug über Zerspa-nung, Spritzguss, Profilextrusion bis zur Montage,komplette Fertigungsmöglichkeiten zur Verfügungstellen kann und auch durch erfahrene Anwen-dungstechniker entsprechende Unterstützung an-bietet.Mit der seit Anfang dieses Jahres bestehenden Zu-sammenarbeit bei Kunststoffhalbzeugen für die

DMedizintechnik mit der Röchling High PerformancePlastics Gruppe steht den Kunden ein breitesWerkstoffangebot aller gängigen Materialien undFarben zur Verfügung. Materialien wie PEEK, PPSUund heissdampfsterilisierbares Polypropylen sinddirekt ab Lager lieferbar.Die unter der Bezeichnung Medical Grade geführ-ten Kunststoffe sind in verschiedenen Typen undFarben ISO 10993-4 und USP Class VI getestet underfüllen somit die hohen Anforderungen für denEinsatz als spanabhebend hergestellte Bauteile inder Medizintechnik.

Trend zu Kunststoffen mit höherer Temperaturbe-ständigkeit. Der Anteil der Kunststoffe hat in derMedizintechnik in den letzten Jahren deutlich zu-genommen und dieser Trend wird anhalten. Durchneue Verfahren wird in immer mehr Bereichen Me-tall durch Kunststoff substituiert. Zu den grösstenHerausforderungen zählen Anwendungen, bei de-nen es besonders auf die mechanische Festigkeitdes Materials ankommt. Metalle sind hier naturge-

mäss im Vorteil. Jedoch lassen sich mit Kombinati-onen aus thermoplastischer Matrix und einem Fa-ser- oder Gewebeverbund auf Basis von Kohlen-stoff, Aramid oder Glas bereits heute extrem hoheFestigkeiten auch mit Kunststoffen erzielen. Auchdie Temperaturbeständigkeit von Metallen verliertdurch die Tatsache an Bedeutung, dass Hochleis-tungspolymere zum Teil Temperaturen von bis zu300 Grad C dauerhaft standhalten.¦ (mf) ●

Kunststoffe in der Medizintechnik

Damit kann man heiss anfassenFaigle Kunststoffe schreibt schon seit mehr als 60 Jahren Kunststoffgeschichte und hat dabei die Entwicklung tribologischer

Systeme und neuer Kunststofftechnologien massgeblich mitgestaltet. Neue Werkstoffe halten bis 300 Grad Celsius stand.

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Medical Grade: der Kunststoff für hohe Ansprüche in der Medizintechnik. (Bild: Faigle)

48 ZULIEFERINDUSTRIE ● Werkstoffe 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

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Page 51: technica 02/2013

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 Qualitätssicherung ● MESSTECHNIK 49

panabhebende und spanlose Verfah-ren, Oberflächenveredelung, Leiterplat-tenfertigung, Werkzeugbau und weite-

re Prozesse hat das Rohde & Schwarz-Werk imDeutschen Teisnach im Bayerischen Wald im Re-pertoire. Und nur durch diese hohe Fertigungstiefeist das Unternehmen in der Lage, Kundenwünscheschnell und flexibel zu erfüllen. 3D-Koordinaten-messtechnik von Hexagon Metrology greift bei derErstmusterfreigabe, bei der fertigungsbegleitendenQualitätssicherung zur Prozessoptimierung oderbei Ausgangsprüfungen.

In den Messräumen bei Rohde & Schwarz zu Hau-se: ein optisches System Optiv Performance direktin der Leiterplattenfertigung, eine multisensorischeOptiv Reference, die der Präzisionsfertigung ange-schlossen ist sowie taktile Koordinatenmessgerätewie eine «DEA GLOBAL» oder Leitz PMM-C. Auchein portabler Romer Messarm stellt in Teisnach si-cher, dass das Werkstück seinem Ideal so nahe wiemöglich kommt.

Gemeinsamer Nenner PC-DMIS. ÜbergreifendeKlammer bildet die Software PC-DMIS, die auf al-len Hexagon Metrology-Messgeräten die tatsächli-

Schen Messdaten mit dem CAD-Modell vergleicht.Das spart nicht nur Schulungskosten, sondern ver-hindert, dass die Maschinen zum Flaschenhals mu-tieren: Kommt es zu Engpässen, können die An-wender einfach auf ein anderes Messgerät auswei-

chen. «Die Zielsetzung war ganz klar. Wir wolltenuns in einer Software-Umgebung bewegen. NurHexagon Metrology war zu diesem Zeitpunkt inder Lage, diesem Wunsch nachzukommen», bestä-tigt Gerhard Kokott, Leiter dezentrales Qualitäts-

Messgerätehersteller setzt auf eine Software für alle 3D-Messgeräte

Auf einer Wellenlänge

Mit mechanischen Komponenten und kompletten Systemen für Funk- und Sendetechnik beliefert Rohde & Schwarz den

Markt. Die Spanne reicht vom kleinen Schalter im Satelliten über Funkgeräte für Militärflugzeuge bis hin zu mobilen Sende-

anlagen für Radio und TV. Bei der Qualitätssicherung baut das Unternehmen auf eine ganze Bandbreite von Messsystemen.

Die Software PC-DMIS bringt sie alle auf eine Wellenlänge.

PC-DMIS verbindet: Die Software wird auf allen 3D-Messgerä-ten von Hexagon Metrology verwendet. (Bilder: Hexagon Metrology)

Dieses Fräsgehäuse fixiert später elektronische Baugruppen von Funkgeräten in Flugzeugen – auch beihöchsten Beschleunigungen.

Page 52: technica 02/2013

50 MESSTECHNIK ● Qualitätssicherung 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

management. Durch die zusätzliche Offlinefunk-tion können die Messtechniker ihre Programmebereits dann erstellen, wenn die Produktion derersten Entwicklungsteile startet. Um bis zu 30Prozent hat sich die Durchlaufzeit der Teile seitherverkürzt. «Von Anfang an können wir nun CAD-Daten nutzen und durchgängig in der gesamtenCAD/CAM-Kette mit Messprogrammen arbeiten»,sagt Karl-Heinz Stieglbauer, dezentrales Qualitäts-wesen.

Um den Messaufwand abdecken zu können,macht sich das Unternehmen die einfache Bedien-barkeit von PC-DMIS zunutze. Die Messtechnikererarbeiten als Profis ihres Fachs die Messprogram-me und Aufspannpläne. Das eigentliche Messenübernehmen zum Grossteil die Werker selbst. Einevereinfachte Anwenderoberfläche soll in Zukunftdiesen Prozess für die Werker noch intuitiver ge-stalten.

Die ganze Messtechnik-Klaviatur. Die Vielfalt anMesstechnologien im Rohde & Schwarz-Werk Teis-nach kommt nicht von ungefähr. Kokott: «UnsereFertigungsflexibilität bedingt, dass wir auch in derQualitätssicherung flexibel reagieren müssen. DieHochfrequenzstruktur unserer Leiterplatten kön-nen wir nur optisch messen. Dagegen stellen wir inder Präzisionsfertigung Werkstücke her, deren Be-schaffenheit taktile und berührungslose Methodennötig machen.» Mit multisensorischen Systemengelingt dies in einer Aufspannung mit hoher Ge-nauigkeit. Die Toleranzen liegen bei wenigen Mik-rometern.Stationäre Koordinatenmessgeräte mit taktilenMessköpfen meistern grössere Blech- oder Fräs-konstruktionen, die als Rahmengestell für die ver-schiedenen Funk- und Sendesysteme dienen. Undder Grösse nicht genug: Antennen-Radome mit Di-mensionen bis zu zwei Metern beispielsweise prüftdas Rohde & Schwarz-Werk Teisnach mit dem por-

tablen Romer Messarm. Die Genauigkeit bewegtsich in diesem Fall im Funktionsbereich.Die Messsoftware PC-DMIS schweisst sie letztlichalle zusammen – optisches, taktiles, multisensori-sches, stationäres oder portables Messgerät. Unddas auch in Zukunft: Das Rohde & Schwarz-WerkTeisnach plant, auch neue Systeme in die PC-DMIS-Landschaft einzubinden. (mf) ●

Prüfung von Flanschflächen eines Hohlleiters mithilfe des portablen RomerMessarms.

Dünner als ein menschliches Haar: Die Breite der Leiterbahnen beträgt ledig-lich 100 Mikrometer. Sie werden optisch gemessen.

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Page 53: technica 02/2013

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 51

Sicherheit geht vor

ufgrund der Einführung strenger Sicherheitsanforderun-gen in den entwickelten Ländern steigt voraussichtlichdie Nachfrage nach Sicherheitslösungen. Laut eineraktuellen Studie von Frost & Sullivan erwirtschaftete

der Weltmarkt für Maschinensicherheitssysteme Umsätze in Höhe von1,27 Milliarden US-Dollar, die bis zum Jahr 2016 auf 1,75 Milliardenanwachsen sollen.Das Wachstum im Fertigungsbereich in den Schwellenländern wirdzudem den Absatz weiter ankurbeln. Weltweit tätige Hersteller habenerkannt, dass Maschinensicherheit ein Wettbewerbsvorteil sein kannund dem öffentlichen Image zugutekommt. Trotz des angespanntenwirtschaftlichen Klimas entscheiden sie sich daher mehr und mehr fürSicherheitssysteme.

Sicheres Arbeitsumfeld ermöglichen. «Sicherheitssysteme überwachenden Zustand der Maschinen und Ausrüstungen, um die Gefahr eventu-eller Schäden einzudämmen und den Lebenszyklus zu verlängern», er-läutert Anna Mazurek, Research Analystin bei Frost & Sullivan. «Zudemverringern sie die Wahrscheinlichkeit arbeitsbezogener Unfälle und Ver-letzungen. Und Anlagenbediener können so effizienter arbeiten. Diesbringt die Anwender dazu, die Systeme zur Maschinensicherheit weitereinzusetzen.»Des Weiteren verlangen die gesetzlichen Anforderungen in viele Län-dern von den Anwendern, ein sicheres Arbeitsumfeld für die Angestell-ten zu schaffen. Gerade in den besser entwickelten Ländern, in denenes stringent eingehaltene Gesetze gibt, sind sich Hersteller bewusst,dass es kosteneffizienter ist, diese Systeme einzusetzen, anstatt Buss-strafen zu zahlen. Verbesserungen bei den Sicherheitslösungen eröff-nen zudem neue Geschäftsmöglichkeiten für Anbieter derartiger Syste-me unter konservativen Anwendern. >>

A

Gross angelegte, neue Fertigungsprojekte kurbeln die Nachfrage in Schwellenlän-

dern an. Doch gering ausgearbeitete gesetzliche Regelungen bremsen den Absatz.

Umfassende Sicherheitslösungen sind dazu gefragt.

Potenzial für Maschinensicherheitssysteme in Schwellenländern

Sicherheitslösungen sind nicht nur für die Maschinen-sicherheit, sondern auch für die Mitarbeiter zentralerBestandteil und eröffnen dazu neue Absatzmärkte.

(Bild: Getty Images/iStockphoto)

VERBÄNDE &ORGANISATIONEN

Planung + Produktion, das offizielleOrgan des SchweizerischenVerbandes für Betriebsorganisationund Fertigungstechnik, SVBF

www.svbf.ch

Page 54: technica 02/2013

52 LIEFERANTENVERZEICHNIS 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Änderung der Wahrnehmung gefordert. Der wirt-schaftliche Abschwung jedoch hat Hersteller dazugezwungen, sich auf die Verringerung von Be-triebs- und Wartungskosten zu konzentrieren.Dies führte zu niedrigeren Investitionen in Berei-chen, die nicht unbedingt entscheidend für dieAnlagenbedienung sind. Leider kann dies auchdie Sicherheitslösungen umfassen, da viele An-wender diese nicht immer als wesentlich für denBetriebsablauf betrachten. In den Schwellenlän-dern dämmen gering ausgearbeitete gesetzlicheRegelungen die Investitionen ein, was zu geringe-

rem Absatz und langsamerer Weiterentwicklungder Technologie führt.Eine Änderung der Wahrnehmung ist daher ent-scheidend. Endanwender sollten einsehen, dassein sicheres Arbeitsumfeld keine optionale Verbes-serung des Herstellungsprozesses darstellt, son-dern eine Notwendigkeit und eine Verpflichtunggegenüber den Angestellten. (mf) ●

www.industrialautomation.frost.com

Die Studie «Strategic Analysis of Global MachineSafety Market» (M89B) ist Bestandteil des GrowthPartnership Service Programms Automation &Process Control, das ausserdem Analysen zu denfolgenden Bereichen umfasst: electronic safetysensors, safety interlock switches, safety relays,and safety programmable logic controllers (PLCs).Sämtliche Studien basieren auf ausführlichenInterviews mit Marktteilnehmern und bietendetaillierte Informationen über Marktchancen undBranchentrends.

Studien von Frost & Sullivan

it dem Preis ist das ja immer so eineSache: Wie eine Ware ausgezeichnetist, bedeutet noch lange nicht, dass

der Kunde sie auch für diese Summe erwirbt.Hier gibt es einen Nachlass, dort eine Bonus-Aktion. Manchmal kann man mit mehr Umsatzeinen höheren Rabatt erzielen, manchmalmacht es die kurzfristige Entscheidung ausoder das Warten auf Restbestände wird be-lohnt.Kein Wunder, dass Preise längst nicht mehr alsgegeben hingenommen werden. ProfessionelleEinkäufer rechnen sogar fest damit, dass Verkäu-fer einen Nachlass einkalkuliert haben, bevor siein Verhandlungen einsteigen. Unter dem Motto«äs bizeli goht immer noo …» wird gefeilscht aufTeufel komm raus; wird auf allen Kanälen vergli-chen und der eine Anbieter mit dem günstigerenAngebot des anderen erpresst. Dabei sagt dasdoch oft gar nichts über die tatsächliche Leistungaus.Der Preis ist doch eigentlich nichts anderes alseine Grösse, zu der ein bestimmtes Produkt odereine Leistung von einem Hersteller, Dienstleisteroder Händler auf dem Absatzmarkt angebotenwird. Doch da gibt es enorme Preisspannen zwi-schen den einzelnen Beteiligten (Hersteller, Händ-ler, Abnehmer), individuelle Absprachen und un-terschiedliche Kalkulationsgrundlagen und schonist es vorbei mit der Vergleichbarkeit.Alles ist möglich und im Endeffekt gibt der Ver-käufer, wenn er etwas verkaufen will, schonirgendwann nach … so zumindest die Meinung

M

des Einkäufers. Kein Preis wird einfach so akzep-tiert, sondern immer nach Preisnachlässen, Son-derkonditionen, Mengenrabatten oder Zusatzleis-tungen gefragt. Wie hoch, niedrig, günstig, fairoder angemessen ein Preis ist, steht nicht mehrnur aufgrund der Kalkulation des Herstellers oderHändlers fest oder wird durch Angebot undNachfrage bestimmt, sondern liegt längst im per-sönlichen Empfinden des Kunden bzw. dessen Fä-higkeit des Verhandelns.

Dem Kunden nicht immer gleich das geben, was erwill! Kommt der Kunde auf den Preis zu spre-chen, ist es nicht damit getan, Phrasen zu dre-schen. Viel wichtiger ist es, ganz individuell aufden Kunden und die Gegebenheiten einzugehen.Hat es der Verkäufer schon lange vorher verstan-den, den Spannungsbogen geschickt aufzubauen,ist ihm die Aufmerksamkeit des Kunden am Endedes Gesprächs gewiss und er kann den Preisregelrecht zelebrieren. Denn: Sobald der Preis ge-

Rabattschlachten umgehen

S A S C H A B A R T N I T Z K I

Nur wer nichts zu sagen hat, der gibt RabattWenn der Kunde beim Preis die Augen verdreht, tritt den meisten Verkäufern der Angstschweiss auf die Stirn. Vor ihrem

inneren Auge sehen sie schon den hart erkämpften Auftrag davonschwimmen. Es ist so schnell und leicht dahingesagt, aber

mit dem freimütigen «naja, beim Preis lässt sich schon noch etwas machen» leiten die meisten Verkäufer die Rabattschlacht

sogar selbst ein. Ein Fehler, wie Sascha Bartnitzki meint. Denn nur, wer nichts zu sagen hat, der gibt Rabatt.

Erstaunlich, dass Unternehmen sich irgendwann nur noch damit beschäftigen, was man dem Kundenals Zusatzrabatt anbieten könnte. (Bild: Getty Images/Piotr Juszczak)

Page 55: technica 02/2013

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 53

nannt ist, ist das Verkaufsgespräch meistens zuEnde!Schlecht ist, wenn es der Verkäufer bis dahin nichtgeschafft hat, den Nutzen bzw. die Leistungenüber die reine Ware hinaus zu präsentieren. Sicher-lich versucht der Kunde, schnell auf den Preis spre-chen zu kommen. Natürlich hat er keine Zeit undwill möglichst schnell eine Information, um zu ver-gleichen, die Frage ist nur, mit was?Kunden haben nur in den seltensten Fällen tat-sächlich eine reale Vergleichsmöglichkeit und er-folgreiche Verkäufer kommunizieren dies, wennder Kunde fragt: «Was kostet es?», ganz offenund ehrlich: «Welche Vergleichsmöglichkeit habenSie, wenn ich Ihnen keine Leistungen aufzeigenkann?» Der Preis alleine sagt schliesslich nichtsüber die Wertigkeit der Ware und die Leistungs-fähigkeit des Unternehmens aus.Statt auf die Frage nach dem Preis immer mit demPreis zu antworten, reicht es manchmal schon aus,wenn der Verkäufer den Kunden einfach nur zumNachdenken bringt: «Nach welchen Gesichtspunk-ten bewerten Sie Produkte und Dienstleistungen?»oder «Was war die grösste Innovation bei ihremjetzt eingesetzten Produkt in den letzten zwei Jah-ren?»

Niemals fremd steuern lassen! Gefürchtet bei Ver-käufern sind die Rabatte des Wettbewerbs. Stän-dig müssen sie sich anhören, was der eine oder

andere draufgibt … beim einen Lieferanten ist esbei der Abnahme einer bestimmten Liefermengeder Mixer, beim zweiten ein Fahrrad und dernächste lockt sogar mit einer Reise – der Fantasiesind keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht,sich in der Rabattschlacht zu übertreffen.Erstaunlich, dass Verkäufer und Unternehmen sichirgendwann nur noch damit beschäftigen, wasman dem Kunden als Zusatzrabatt denn Besseresals die Konkurrenz anbieten könnte. Alle Kräftedes Verkäufers sind darauf konzentriert, statt sichmit den tatsächlichen Bedürfnissen des Kundenauseinanderzusetzen.Auch hier könnte eine Frage helfen, dem Kundenzu zeigen, wem auf Dauer eine wertvolle Partner-schaft wichtiger ist: «Wie bewerten Sie die Leis-tungsfähigkeit des Produktes?»Verkäufer dürfen sich beim Thema Preis nicht indie Rolle des Schwächeren drängen lassen. Nurschwache Verkäufer, die nichts zu sagen (kommu-nizieren) haben, verkaufen über den Preis, starkeVerkäufer verkaufen über die Leistungs- und Kom-munikationsfähigkeit der eigenen Persönlichkeit.Dies ist eine Frage der rhetorischen Kondi-tion. (ea) ●

Autor: Sascha BartnitzkiTitel: ... und was sagen Sie? Auf dem Wegzum SpitzenverkäuferMedium: Trainings-HörbuchVerlag: BusinessVillage 2012ISBN-13: 978-3-86980-147-6

Das Buch

ie Samuel Werder AG in Veltheim stelltkomplexe, schwierige Hightechteile fürdie Medizinaltechnik, den Maschinen-

bau und die optische Industrie her. Zu den 200aktiven Kunden zählen ABB Turbosystems, MettlerToledo und KABA. Das Unternehmen hat keineigenes Produkt, sondern fertigt ausschliesslich Tei-le nach Plänen der Auftraggeber. Die Samuel Wer-der AG bearbeitet alle Metalle und Kunststoffe vonAluminium zu Stahl und Medizinalkunststoffen.Von den 60 Mitarbeitenden an 60 Maschinen sindeinschliesslich des Firmenleiters Claude Werder 16ausgebildete Mechaniker. Sie richten die Maschi-nen für die verschiedenen Aufträge ein. Angelern-te Mitarbeiter führen die Aufträge an den Maschi-nen aus.Samuel Werder, der Firmengründer, stellte schonvor 34 Jahren einen Mitarbeiter mit einer Behinde-rung ein, Sepp L., Tetraplegiker nach einem Sturzvon einer Hochspannungsleitung. Zwei Jahre spä-ter kam Ernst S. in den Betrieb, der durch einenAutounfall Paraplegiker geworden war. Samuel

DWerder richtete den beiden Mitarbeitern behinder-tengerechte Arbeitsplätze ein, für Sepp L. etwaschaffte er für CHF 150 000.– ein Bearbeitungs-center an, eine CNC-gesteuerte Fräsmaschine mitDrehtisch, die es Sepp L. ermöglichte, seine Arbeitim passenden Tempo und trotzdem rentabel zuverrichten.

Man nimmt generell mehr Rücksicht aufeinander.Claude Werder setzt das Erbe des Vaters fort. Erarbeitete Michi K. als Operateur der neu erworbe-nen Reinigungsmaschine ein. Nach zwei Jahren hatMichi K. seine Arbeit nun bis ins Letzte organisiertund verrichtet sie vollkommen selbstständig. SeineAusfälle – Folgen einer Hirnhautentzündung imKleinkindalter – sind sehr selten geworden, eineIV-Rente bezieht er nicht mehr.Claude Werders Motivation liegt stark im Schicksalseines Bruders Pierre begründet. Pierre W. erkrank-te im Alter von 14 Jahren an einem Hirntumor.Später machte er die Fahrprüfung und arbeitetebei der Samuel Werder AG als Chauffeur, heute,

nach Gleichgewichtsstörungen, im «Innendienst»zusammen mich Michi K. Es sei aber das Team, dasihm den Mut gebe, mit der Integration fortzufah-ren, sagt Claude Werder.Die Mitarbeiter unterstützen und betreuen die Kol-legen mit Behinderung in selbstverständlicher Wei-se und springen wenn nötig helfend ein, z. B. beiSepp L., der seine Werkstücke nicht selbst nach-messen kann. «Die Integration bringt allen im Be-trieb etwas», sagt Claude Werder. «Wir nehmengenerell mehr Rücksicht aufeinander.» Diese Rück-sicht ist nur ein anderes Wort für ein Betriebsklima,das die Zusammenarbeit fördert. Das Unterneh-men beschäftigt zurzeit fünf Mitarbeiter mit einerdauernden oder vorübergehenden Behinderung.«Sie gehören dazu», sagt Claude Werder. «Es stelltsich nicht die Frage, was wir mit ihnen machen,sondern was wir ohne sie machen würden.» •

www.this-priis.chwww.samuelwerder.ch

Handikapierte Mitarbeiter in der Firma

Integration fördert BetriebsklimaDer «This-Priis» wird Unternehmen verliehen, die in vorbildlicher Weise Menschen mit einem Handicap in den Arbeitsprozess

integrieren. Eine der beiden Gewinnerinnen ist die Firma Samuel Werder AG, ein Zulieferbetrieb für die Hightechindustrie.

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54 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

er kommt, wenn der Chef oder dieChefin geht – von den fast 300 000KMUs in der Schweiz sind jährlich eini-

ge Tausend mit der Thematik der Unternehmens-nachfolge konfrontiert. Wird die Nachfolgerege-lung nicht sorgfältig und frühzeitig genug ge-plant, können selbst erfolgreiche Firmen in ihrerExistenz bedroht sein.Obwohl die Nachfolgeregelung von entscheiden-der Bedeutung für die Zukunft einer Firma ist,zeigt die Praxis immer wieder, dass diese Fragehäufig zu spät angegangenen wird. Je später aberdie Nachfolgeplanung einsetzt, desto kleiner wirdder Spielraum für kreative und gute Lösungen. Esist deshalb zu empfehlen, sich bereits zehn odermehr Jahre vor der Stabsübergabe mit diesemProblem auseinandersetzen. So können auchmögliche Fehlentscheide bei der ersten Personal-auswahl aufgefangen und korrigiert werden.

Wichtiges Ratingkriterium. Die meisten Unterneh-mer und Unternehmerinnen haben ein emotiona-les Verhältnis zu ihrer Firma und sehen das Ge-schäft nicht nur als ihre Einkommensquelle, son-dern vor allem als ihr Lebenswerk, das sie – wennüberhaupt – nur in gute Hände abgeben möch-

W

ten. Viele neigen darum dazu, ihre eigene Nach-folgeplanung zu verdrängen und auf die langeBank zu schieben. Je früher man sich mit diesemProblem auseinandersetzt, umso eher ist es mög-lich, die eigene Ablösung aktiv mit zu gestalten.Zudem ist die bestehende Nachfolge- und Stell-vertretungsplanung auch ein wichtiges Ratingkri-terium der Banken bei Kreditentscheidungen.

Chemie muss stimmen. Unabhängig von der künf-tigen Gesellschaftsform, den steuer-, erb- und gü-terrechtlichen Aspekten ist vor allem die neueFührungspersönlichkeit entscheidend. Ob die per-sonelle Lösung familienintern, im Unternehmenselbst oder extern gefunden wird – die persönli-che Chemie zwischen übergebender und über-nehmender Person ist wichtig und muss stimmen.

Sorgfältig aufbauen. Führungspersönlichkeitenzaubert man nicht einfach aus dem Hut. Sie müs-sen seriös und sorgfältig aufgebaut oder ausge-wählt werden. Die Nachfolgeentscheidung ist im-mer auch eine Entscheidung darüber, wie undwohin sich eine Firma entwickeln soll. Oft wirdeine Person gesucht, die das Lebenswerk weiter-führt und möglichst wenig verändert. Da dieseSuche nach einem Klon meistens in eine Sackgas-se führt, ist es hilfreich, im Personalauswahlpro-

zess den Rat eines erfahrenen und unabhängigenDritten einzuholen.

Keine Lösung von der Stange. Mit dem Finden derPerson ist der Nachfolgeregelungsprozess abernoch lange nicht abgeschlossen, denn auch dieFirma muss auf die neue Führung eingestellt wer-den. Ein Patentrezept zur Nachfolgeregelung gibtes nicht, denn jedes Unternehmen ist in seinerGeschichte und Struktur verschieden. Es wäredarum falsch, ein vorgegebenes Modell einfachzu übernehmen. Jede Lösung muss individuell er-arbeitet und die teilweise sehr unterschiedlichenpersonellen, juristischen, finanziellen und unter-nehmerischen Aspekte entsprechend berücksich-tigt werden.Aufgrund der Komplexität empfiehlt es sich, denNachfolger oder die Nachfolgerin punktuell vonextern zu begleiten, um sicherzustellen, dass diefestgelegten Massnahmen umgesetzt, übertriebe-ne Erwartungen relativiert, enttäuschte internePersonen neu motiviert und die notwendigen Res-sourcen bereitgestellt werden. Ein solcher Coachoder Sparringpartner ist vor allem dann zweck-mässig, wenn betriebsintern keine adäquatenGesprächspartner zur Verfügung stehen. ●

Der geklonte Patron

Wenn der Chef geht, wird oft ein Nachfolger gesucht, der möglichst wenig verändern möchte. Da das oft in die Sackgasse

führt, empfiehlt sich die Hilfe von externen Fachleuten. Das nach Möglichkeit einige Jahre bevor die Frage akut wird

und die Zeit drängt.

Schicksalsfrage Nachfolgeregelung

H A N S H . B E T S C H A R T

«Geklonter Patron»: Die Chemie zwischen dem aktuellen Chef und seinem Nachfolger muss stimmen. (Quelle: Jorma Bork/pixelio.de)

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t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 55osecExport-Forum

as Exportbarometer der Credit Suisse,das die ausländische Nachfrage nachSchweizer Produkten abbildet, notiert

für das 1. Quartal 2013 auf einem Stand von 0,25,gegenüber 0,14 im 4. Quartal 2012. Damit liegt esleicht über der Wachstumsschwelle von 0.Die KMU-Exportperspektiven der Osec erreichenfür das 1. Quartal 2013 56,3 Punkte und liegen da-mit exakt auf dem Niveau des Vorquartals. DerWert errechnet sich aus der Exportstimmung derKMU für das 1. Quartal 2013 sowie den effektivenExporten im 4. Quartal 2012. Die KMU-Exportpers-pektiven deuten weiterhin auf leicht steigende Ex-porte hin, liegt doch die Wachstumsschwelle bei50 Punkten auf der von 0 bis 100 reichenden Ska-la. Insgesamt erwarten 32 % der KMU für daskommende Quartal einen Exportzuwachs, 49 %gehen von einer Stagnation ihres Exportvolumensaus und 19 % befürchten rückläufige Exporte.

USA, Grossbritannien, China sowie Schwellenländersorgen für Wachstumsimpulse. Dem Exportbarome-ter der Credit Suisse gemäss haben sich die Export-aussichten in den grossen Volkswirtschaften USA,China und Grossbritannien im Vergleich zum Vor-quartal weiter verbessert. Insbesondere nach Chinadürfte die Dynamik im nächsten Quartal denHöchststand der letzten eineinhalb Jahre erreichen.Positive Impulse für die Schweizer Exportwirtschaftsind auch aus Schwellenländern zu erwarten. Sodürften Mexiko, Indien, Brasilien, die Türkei undIndonesien den soliden Aufwärtstrend der Vormo-nate fortsetzen. Nur verhaltene Wachstumsimpulsesind hingegen aus Russland, Südkorea und Taiwanzu erwarten, wo die Wirtschaft zurzeit praktischstagniert. Nach wie vor schlecht sehen die Export-aussichten auch für die Krisenregion Eurozone undfür Japan aus.Die USA werden auch bei den von der Osec be-fragten KMU als Wachstumslokomotive gesehen:43 % erwarten, dass sie im kommenden HalbjahrWaren oder Dienstleistungen in die USA exportie-ren werden, gegenüber nur 38 % im Vorquartal(Mehrfachnennungen möglich). In die gesamte Re-gion Nordamerika dürften 46 % der KMU expor-tieren (Vorquartal 44 %).Die bei Weitem bedeutendste Absatzregion fürSchweizer Ausfuhren bleibt aber Europa – unge-achtet von Frankenstärke und Eurokrise. 91 % derdurch die Osec befragten Schweizer KMU beab-sichtigen, in der ersten Jahreshälfte 2013 nachEuropa zu exportieren, genau gleich viele wie imVorquartal. Wichtigster europäischer Exportmarkt

D

bleibt Deutschland, wohin 78 % der befragtenKMU exportieren werden (80 %). Es folgen Frank-reich mit 51% (51%), Österreich mit 49% (47%)sowie Italien mit 46% (40%) der Nennungen. Inte-ressant ist, dass Italien den Einbruch im Vorquartalvon 49 % auf 40 % teils wieder wettmachen konn-te.Die Region Asien-Pazifik bleibt mit 54 % der Nen-nungen der zweitwichtigste Absatzmarkt fürSchweizer Exporte (54 %). Wichtigste asiatischeExportdestination ist China mit 32 % (34 %). Da-hinter folgen Indien mit 28 % (27 %) und Japanmit 23 % (22 %). In die Region Naher Osten-Afrikadürften 29 % (34 %) der KMU exportieren undnach Südamerika 24 % (20 %).

Heterogenes Bild nach Sektoren. Äusserst hetero-gen ist das Bild, wenn man auf die einzelnen Bran-chen abstellt. Von den acht durch die Osec befrag-ten Sektoren sehen sich vier im 1. Quartal 2013auf Wachstumskurs – allen voran Chemie/Pharma,aber auch die Metallindustrie, der Dienstleistungs-sektor und die Papierindustrie. Die übrigen vierSektoren gehen für das 1. Quartal 2013 von einemRückgang aus, wobei dieser insbesondere im Ma-schinenbau deutlich ausfallen soll.Sehr viel optimistischer als im Vorquartal sind dieKMU hinsichtlich der konjunkturellen Perspektiven.Ein Viertel der Unternehmen, die in den kommen-den Monaten höhere Exporte erwarten, führendies auf eine Erholung des wirtschaftlichen Um-felds zurück, gegenüber erst 13 % im Vorquartal(Mehrfachnennungen möglich). Parallel zu denverbesserten Wirtschaftsaussichten scheint der Be-darf für Marketing zurückzugehen. Aktuell nennennur noch 44 % der Unternehmen den Faktor ver-

stärktes Marketing als Treiber für den Exportzu-wachs, während es im Vorquartal noch 51% wa-ren. Wichtigster Wettbewerbsfaktor für SchweizerKMU ist die Produktinnovation mit 52 % der Nen-nungen, nach 46 % im Vorquartal.

Sorgen um Frankenstärke auf Tiefstwert. Die Wäh-rungsproblematik verliert für die Schweizer KMUlangsam an Brisanz: Zu Beginn des 1. Quartals2013 erwarten 60 % der im Rahmen der KMU-Exportperspektiven der Osec befragten Unterneh-men, dass sich ihr Exportwachstum als Folge desstarken Schweizer Frankens verlangsamen wird.Dieser Wert ist so tief wie nie in den vergangeneneineinhalb Jahren. Sehr resistent zeigt sich derDienstleistungssektor, in dem nur 34 % der befrag-ten Firmen einen negativen Einfluss erwarten. Be-sonders sensitiv bezüglich Währungsentwicklungsind die Metallindustrie, in der 87 % der KMU ei-nen negativen Einfluss erwarten, sowie die Präzisi-onsindustrie mit 80 % und der Maschinenbau mit73 %. 74 % der befragten KMU geben an, dassder starke Franken negative Auswirkungen auf ihreGewinnmargen hat. Auch dieser Wert lag in denletzten 18 Monaten nie mehr so tief. ●

www.osec.ch/exportindikator

KMU-Exportindikator, 1. Quartal 2013

Leichte Zuversicht zu JahresbeginnDie Exportstimmung unter den Schweizer KMU liegt im Quartalsvergleich unverändert leicht über der Wachstumsschwelle.

Unter den einzelnen Branchen divergieren die Exporterwartungen für das 1. Quartal 2013 deutlich. Die Währungsproblematik

entspannt sich weiter. Das ist der Befund des KMU-Exportindikators der Osec und der Credit Suisse.

Der Indikator zeigt zwar eine leicht steigende Exportstimmung, aber nicht unbedingt bei den Maschinen-bauern. (Bild: Medioimages/Photodisc)

8006 Zürich, 044 365 51 [email protected], www.osec.ch

OSEC

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BITO SCHMERSAL B+R ARP

56 PRODUKTE 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Die Bito-Lagertechnik Bittmann hat ihrenGesamtkatalog «Der Lagerprofi» um inte-ressante Produkte und Innovationen er-weitert. Dazu gehören beispielsweiseFachböden für hohe Wasser-, Luft- undLichtdurchlässigkeit oder optimierte La-germöglichkeiten für den Schwerlastbe-reich. Mit dem neuen Katalog haben Un-ternehmen die Möglichkeit, ihr Lagernoch besser an ihre Anforderungen anzu-passen.Mit der neuen Ausgabe des Gesamtkata-logs «Der Lagerprofi» bietet Bito ein um-fassendes Nachschlagewerk rund um Int-ralogistik und Betriebseinrichtung. Über-sichtlich angeordnet und durch zahlreicheAbbildungen veranschaulicht, zeigt der

Lagerspezialist auf 354 Seiten ein erweitertes Produktprogramm.Neuheiten gibt es beispielsweise in der Rubrik Behälter- und Regalsysteme.Für die Aufnahme von Sichtlagerkästen hat Bito robuste Schlitzplatten fürdie Regal-Seiten- und -Rückwände im Programm. Diese sind sehr leicht zumontieren. Neu sind auch Einsatzkästen des Typs EEK zur Unterteilung desEurostapelbehälters XL mit Volumen von 1,7 bis 11,7 Litern sowie für denKleinladungsträger KLT. Diese sind mit Aufnahmevolumen von 1,6 bis siebenLitern erhältlich.Erweitert wurde der neue Lagerprofi auch um das Kapitel Verpackung undVersand und im Schwerlast-Programm kommen Kragarmregale vom Typ ESfür extra schweres Langgut hinzu.

Bito-Gesamtkatalog: für mehr Profi im Lager

BITO-Lagertechnik Bittmann AG, 6343 Rotkreuz041 790 20 64, [email protected], www.bito.ch

Die Schmersal-SicherheitszuhaltungAZM 300 unterscheidet sich schonauf den ersten Blick eindeutig vonanderen am Markt angebotenenSchaltgeräten. Ein neuartiges Zu-haltesystem in der Form eines dreh-baren Malteserkreuzes schafft dieVoraussetzung dafür, dass die Zuhal-tung von drei Seiten angefahrenwerden kann. Das sorgt für univer-selle Einsetzbarkeit. Ein und dassel-be Modell kann an Drehtüren mit

Links- und Rechtsanschlag sowie an Schiebetüren eingesetzt werden.Dabei benötigt der Anwender keine zusätzlichen Anbauteile wie Türan-schlag oder Rastelement, da diese Funktionen in die Zuhaltung integriertwurden.Eine weitere praxisgerechte Funktion des AZM 300 ist die Einstellbarkeit derRastkraft, d. h. der nicht sicherheitsgerichteten Zuhaltefunktion bei entrie-gelter Schutztür. Auch diese Eigenschaft trägt dazu bei, dass sich das Zu-haltesystem gut an die individuellen Anforderungen anpassen lässt. Zudemist der AZM 300 resistent gegen eine Vielzahl von Reinigungsmitteln. DankSchutzart IP 69K ist die Sicherheitszuhaltung auch für den Einsatz in hygie-nesensiblen Bereichen gut geeignet.Nicht nur die mechanische Konstruktion des AZM 300 ist innovativ, sondernauch die Elektronik. Ein integrierter RFID-Sensor übernimmt die Identifizie-rung und Codierung des Betätigers. Die neue Sicherheitszuhaltung AZM 300erfüllt die Anforderungen des Perfomance Level e bzw. Safety IntegrityLevel 3.

AZM300: innovative Sicherheitszuhaltung vondrei Seiten anfahrbar

Schmersal (Schweiz) AG, 8905 Arni, 043 311 22 [email protected], www.schmersal.ch

Beim Thema Videoüberwachungdenken die meisten an kosten-intensive Systeme mit mehrerenKameras, die jeden Winkel einesGebäudes filmen und aufwendigverkabelt werden müssen.Dank moderner Netzwerkkame-ras kann man sich inzwischengrössere Ausgaben sparen undeine kostengünstige und beque-me Videoüberwachung installie-

ren. Neben der Gebäudesicherung können Netzwerkkameras aufgrund derverbesserten Optik auch für Prozess-, Produktions- und Qualitätskontrolleneingesetzt werden.Die ARP-Netzwerkkamera eignet sich für all diese Einsatzgebiete. Der güns-tige Allrounder wird über WLAN oder Netzwerkkabel ins eigene Netzwerkintegriert. Alle Einstellungen können im Webmenü vorgenommen werden.Bereits integriert sind ein Mikrofon, Infrarot-Nachtsicht und Bewegungser-kennung. Diese verschickt eine E-Mail mit Bildern, sobald sich ein Bildaus-schnitt verändert. Eine 24-stündige Aktivüberwachung kann man sich so er-sparen. Zusätzlich lässt sich die ARP-Netzwerkkamera auch über Smart-phones und Tablets steuern. Die für Android und iOS verfügbare App bietetunter anderem ein Livebild der Kamera an. So lässt sich auch von unterwegsschnell kontrollieren, ob zum Beispiel im Lager alles in Ordnung ist.Alle Produktdetails und tagesaktuelle Preise lassen sich dem ARP-Online-Shop entnehmen. Die ARP-Netzwerkkamera WLAN Audio Nacht (Art.-Nr.904266) kostet CHF 229.– und ist bereits verfügbar.

Günstige Videoüberwachungmit der ARP-Netzwerkkamera

ARP Schweiz AG, 6343 Rotkreuz041 799 09 09, www.arp.ch

Energieeffizienz ist eines der Haupt-ziele von Danfoss. Zusätzlich zu intel-ligenter Plug-and-Play-Technik weistdie aktuelle Reihe ihrer VLT Automa-tionDrive FC 300 für Motoren von0,25 bis 1400 kW ein modulares De-sign auf und hat in ihrer höher entwi-ckelten Ausführung auch passendeSicherheits-Anhaltefunktionen für Ins-tallationen nach EN ISO 13849-1, Ka-tegorie 3, integriert.Während USB und RS 485 als Stan-dardausstattung auf der Hauptplatineausgeführt sind, handelt es sich bei

Feldbus-Anschaltungen um wählbare Optionen. Die jüngste Ergänzung derVerbindungsoptionen für die Baureihe VLT AutomationDrive FC 300 ist Po-werlink*. «Die Implementierung schneller Echtzeit-Netzwerkstandards stehtbereits seit der Markteinführung unserer gegenwärtigen Frequenzumrich-ter-Generation im Jahr 2007 auf unserer Agenda», sagt Serdar Gökbulut,Applikationsingenieur für Mitteleuropa bei Danfoss. «Durch die Verfügbar-keit der Frequenzumrichter FC 301 und FC 302 mit Powerlink-Schnittstellekönnen wir die ständig steigende Nachfrage für die Synchronisierung einergrossen Anzahl von Antrieben in Echtzeitumgebungen besser bedienen.»

*Die Ethernet Powerlink Standardization Group (EPSG) wurde 2003 als unabhängi-ge Organisation von führenden Unternehmen der Antriebs- und Automatisierungs-technik gegründet. Ziel der Arbeit ist die Standardisierung und Weiterentwicklungdes von B&R im Jahr 2001 eingeführten Powerlink.

Powerlink für Danfoss VLT AutomationDrive

B & R Industrie-Automation AG, 8500 Frauenfeld, 052 728 00 [email protected], www.br-automation.comPowerlink: www.ethernet-powerlink.org

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SCHNEEBERGER KUBO TECH KUNZ SCHMIDT

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 PRODUKTE 57

Durch die herausragendenEigenschaften wie Form-barkeit, Härte, Bruchfes-tigkeit, Temperaturbestän-digkeit, Wärmeformbe-ständigkeit und chemischeBeständigkeit sind thermo-plastische Kunststoffe viel-seitig einsetzbar.Wir bieten Ihnen ein brei-

tes Spektrum an thermoplastischen Halbzeugen aus Vollstäben, Rohren,Sechskantstäben und Platten. Eine grosse Werkstoffvielfalt ist lieferbar:

PVC PolyvinylchloridPP PolypropylenPE Polyethylen PTFE PolytetrafluorethylenPMMA PolymethylmethacrylatABS Acrylnitril-Butadien-Styrol-CopolymerPA PolyamidePOM PolyoxymethylenPET PolyethylenterephthalatPVDF PolyvinylidenfluoridECTFE Ethylen-ChlortrifluorethylenPSU PolysulfonePPS PolyphenylensulfidPEEK PolyetheretherketonStellen Sie uns auf die Probe und kontaktieren Sie uns für eine Anfrage.

Thermoplastische Kunststoffe

Kubo Tech AG, 8307 Effretikon, 052 354 18 [email protected], www.kubo.ch

Grundlage jeder präzisen Ferti-gung ist die Sicherheit, dass dieverwendeten Maschinen, Messein-richtungen oder Prüfmittel die ge-wünschten Anforderungen erfül-len. Deshalb müssen sie periodischkalibriert werden.Bei Werkzeugmaschinen wird dieGenauigkeit im Wesentlichendurch die Geometrie und das Posi-tionierverhalten beeinflusst. Eineregelmässige Überprüfung derMaschine gibt dem Kunden Sicher-heit und reduziert Massfehler.

Kunz precision AG wurde bereits 1987 als erste Kalibrierstelle in der Schweizfür Maschinenabnahmen akkreditiert. Die Dienstleistung von Kunz precisionbeinhaltet das Ausmessen der Maschinen und Feststellen der Abweichun-gen, das mechanische Ausrichten und die Maschinenfehlerkompensation inder Steuerung.Die Zofinger Firma ist auch für die Hartgestein-Prüfplatten-Kalibrierung di-rekt beim Kunden vor Ort bekannt. Ist die Toleranz überschritten, wird diePlatte im gleichen Zuge nachbearbeitet. Ebenfalls vor Ort werden Höhen-,Längen- oder Koordinatenmessgeräte sowie Messmikroskope und -projekto-ren kalibriert. Die Ausfallzeit und der Aufwand werden für den Kunden aufdiese Weise auf das Minimum reduziert.Standortunabhängige Geräte und Prüfmittel wie Stufenendmasse, Glasmass-stäbe sowie Lineale, Winkel, Quader kalibriert Kunz precision AG im eige-nen Messlabor in Zofingen und bearbeitet sie bei Bedarf in die gewünschtePräzision nach.

Kunz precision AG – die Schweizer Kalibrierstelle

Kunz precision AG, 4800 Zofingen, 062 746 00 [email protected], www.kunz-precision.ch

Moderne Arbeitsplätze vonSchmidt Technology sind ergono-misch in der Höhe verstellbar,entsprechend der Körpergrössedes Bedieners, sowie flexibel alsSitz- oder Steharbeitsplatz ein-stellbar. Möglich ist dies durchden Einsatz eines hydraulischenHubtisches mit Fussbedienung(siehe Bild) oder eines elektrischhöhenverstellbaren Pressenunter-gestells.Bedienerfreundlich, einfach undübersichtlich ist auch die Gestal-

tung der vorgeschriebenen Pressenabsicherung mittels U-Lichtvorhangoben/unten. Durch das Wegfallen der Einhausung im Arbeitsbereich wirddas Werkstückhandling enorm erleichtert. Ob dies nun sperrige Teile betrifftoder die einfache und schnelle Zu- und Abführung der Teile von einer Seitezur anderen.Durch die Einbindung eines Barcode-Scanners bei der Teile- und Werkzeug-detektion sowie Erfassung der Auftrags- oder Chargennummer wird die Pro-zesssicherheit enorm erhöht. Bei zusätzlicher Dokumentation der Prozesser-gebnisse und -vorgaben über die Schmidt-Datenbank-Software ist zudemdie Analyse und Rückverfolgbarkeit jederzeit gewährleistet.Diese bedienerfreundliche und prozesssichere Arbeitsplatzgestaltung führtin der Folge zu signifikanten Kosteneinsparungen. Weitere Beispiele sindergonomische Handgriffe und Zweihandtaster, Pressen mit kontinuierlicherProzessüberwachung und Schlechtteiledetektion oder einfach eine für denBediener optimale Arbeitsplatzbeleuchtung.

Moderne Arbeitsplatzgestaltung

SCHMIDT Technology GmbH, 3210 Kerzers, 031 755 40 [email protected], www.schmidttechnology.ch/maschinen

Welche Linearführung die richtige ist,hängt stets von der jeweiligen Anwen-dung ab. Dementsprechend vielfältig istdas Angebot vom InnovationsführerSchneeberger. Als ideale Allroundproduk-te mit durchwegs ausgewogenen Eigen-schaften produziert das UnternehmenRollenführungen vom Typ R und RD. DerEinsatz von Umlaufkörpern ermöglicht da-bei einen unbegrenzten Hub. Benötigtder Anwender nur einen begrenzten Hub,stellen die käfiggeführten Rollen-Varian-ten vom Typ RN oder RNG die beste Lö-sung dar, da sie in puncto Tragfähigkeit

und Steifigkeit optimale Werte erzielen.Verlangt der Einsatz eine besonders hohe Laufruhe bei der Tragfähigkeitund Steifigkeit untergeordnete Rollen spielen, so ermöglichen die Kugel-ge-lagerten Führungen Typ R oder RD erstklassige Ergebnisse. Bei gegensätzli-chen Anforderungen – höchste Tragfähigkeit, Steifigkeit und Genauigkeit,aber etwas reduzierter Laufruhe – empfiehlt Schneeberger seine Nadel-gela-gerten Führungen Typ N/O oder M/V mit Käfigzwangssteuerung. Dabei ver-hindert der Käfig zuverlässig jegliche Pulsation und optimiert auf diese Wei-se das Laufverhalten.Alle diese Linearführungen gibt es in unterschiedlichen Grössen und Leis-tungsklassen. Wird der potenzielle Kunde dennoch im Standardkatalognicht fündig, bietet das Schweizer Unternehmen auch massgeschneiderteProdukte, die bei Kunden keine Wünsche offen lassen.

Für jeden Bedarf die passende Lösung

Schneeberger AG Lineartechnik, 4914 Roggwil, 062 918 41 [email protected], www.schneeberger.com

Page 60: technica 02/2013

18 LIEFERANTEN UND INTERNETADRESSEN t e c h n i c a 0 3 . 1 1

Abdeckungen/Öl(nebel)abscheider

Antriebe und Steuerungen

Antriebstechnik

Mattenweg 13855 BrienzTel. + 41 33 952 24 24 Fax + 41 33 952 24 [email protected]

ZF Services Schweiz AG

Arbeitsschutz

Automatisches Beladen und Entladen

Automaten-Drehteile

Automatisierung

Blechbearbeitung/Laserschneiden

Bodenmatten

CAD/CAM Systeme

CNC-Drehen

Decolletagearbeiten

Diamant- undBorazonwerkzeuge

Diamantwerkzeuge

Dienstleistungen

Hier könnte Ihr Eintrag erscheinen! Gerne berate ich Sie: Susanna Franzoni Telefon +41 (o)62 721 00 00 [email protected]

58 LIEFERANTENVERZEICHNIS 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Page 61: technica 02/2013

Druck- und Vakuumschalter

LAYHER AG, Flexible TechnologieKalkwerkstrasse 23, D-71737 KirchbergFon: +49 7144 3204, Fax: +49 7144 3 [email protected], www.layher-ag.de

Elektromotoren

günstigeEnergiesparmotoren

Rüetschi AG – AntriebstechnikFeldackerstrasse 2, 5040 Schöftland

Tel. 062/739 20 60, Fax 062/739 20 71www.antriebstech.ch [email protected]

Galvanik

Gebläse/Radialventilatoren

Gravieren

Gummi-PUR-Silikon-Schaum-cfk-Walzen-Rollen

Ritterquai 27 Tel. 032 625 58 58 www.typ-gummi-tgw.com CH-4502 Solothurn Fax 032 622 72 40 E-Mail: [email protected]

Honmaschinen

Hydraulik

Industrie-PCs

Infrarot-/UV-Strahler

Kabel

Kennzeichnen & Beschriften

Kompressoren und Zubehör

Kompressoren • Vakuum • GebläseService • Engineering • Aufbereitung

8105 RegensdorfTel. 044 871 63 63 • Fax 044 871 63 90

[email protected] • www.kaeser.com

Telefon 062 789 75 95, www.servatechnik.ch

Korrosionsschutz

BRUNOX AGCH-8732 Neuhaus SGTel. 055 285 80 80Fax 055 285 80 81 www.brunox.com

Kreissägemaschinen

Kunststoffprofile/-Teile

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Industriering 37 Fon: +41 (0)61 599 88 10CH-4227 Büsserach Fax: +61 (0)61 599 88 20www.durolaminat.ch Mail: [email protected]

Elektrische und thermische IsolationsmaterialienHalbzeuge und Fertigteile aus Duroplasten und Thermoplasten

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t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 LIEFERANTENVERZEICHNIS 59

Page 62: technica 02/2013

Kupplungen

Laserbeschriftungen

Lineartechnik

Lohnfertigung

Löten

Messwerkzeuge

für Koordinatenmessgeräte (KMG) und Werkzeugmaschinen

Industriestrasse 9, CH-7402 BonaduzTel. 081 650 26 26 [email protected] 081 650 26 20 www.nuessler.ch

Normteile

Präzisions-Drehteile

Putztextilien

Reinigungsanlagen

Walter Meier (Fertigungslösungen) AGBahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach

Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 [email protected] • www.waltermeier.com

Sandstrahl-Anlagen

Sandstrahl-Zubehör

Schichtdicken-Messgeräte

Schleif- und Poliermaschinen

Schweisskonstruktionen

Sensoren

Sicherheitstechnik

Stahl

Tieflochbohren/-Arbeiten

Wälzlager

60 LIEFERANTENVERZEICHNIS 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

Page 63: technica 02/2013

Wasserstrahl-Schneiden

Werkstoffprüfmaschinen

• Materialprüfmaschinen • Polymer-Prüfgeräte (Rheologie)• Wärme- und Klimasimulationskammern • Fallprüfgeräte

• Mikrohärteprüfer • Vertrieb/Service/Wartung

TeMeCo Services AG, Neugutstr. 52, 8600 DübendorfTel. 044 882 43 21, [email protected], www.temeco.ch

Werkzeuge

Walter Meier (Fertigungslösungen) AGBahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach

Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 [email protected] • www.waltermeier.com

Werkzeugmaschinen

Josef Binkert AGWerkzeugmschinenCH-8304 WallisellenGrabenstrasse 1Telefon: 044 832 55 55Telefax: 044 832 55 [email protected]

Walter Meier (Fertigungslösungen) AGBahnstrasse 24 • 8603 Schwerzenbach

Telefon 044 806 46 46 • Fax 044 806 47 47 [email protected] • www.waltermeier.com

Zahnräder

Grossteilbearbeitung

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t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 LIEFERANTENVERZEICHNIS 61

Page 64: technica 02/2013

62 TECHNICA RAPPORT 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

ie Entwicklung von Roboy ist seit demProjektstart im Sommer 2012 schonweit vorangeschritten. Der Torso des

1,30 Meter grossen Roboters wurde fertiggestelltund zusammengebaut. Beide Arme sind fertig undkönnen sich bewegen und darüber hinaus hat ernun auch ein neues Gesicht bekommen. Diesesfreundliche Gesicht wird mithilfe eines Minibea-mers auf den Kopf des Roboters projiziert, wobeier über ganz verschiedene Mimiken verfügt. Damitist sein menschenähnliches Aussehen beinahe per-fekt. Roboy wird zudem in der Lage sein, Gesichterzu erkennen, die er vorher gelernt hat. Der Huma-noide ist ein sogenannter «soft robot» – eine Wei-terentwicklung seines berühmten Bruders «Ecce».Aufgrund seiner Konstruktion als sehnengesteuer-ter Roboter, die dem Menschen nachempfundenist («normale Roboter» haben die Motoren in denGelenken), wird Roboy sich fast so elegant wie einMensch bewegen können .

D

Über 50 hochpräzise Motoren und eine exakteSteuerung. Maxon Motor liefert als Hauptprojekt-partner unterschiedliche bürstenlose DC-Antriebefür kontrollierte Bewegungen von Roboy. Insge-samt werden über 50 Maxon-Motoren in Kombi-nation mit Getrieben und Encodern in den Roboterverbaut. Ausserdem stammt auch die gesamteElektronik von Maxon Motor. Um die Motoren an-zusteuern und die Bewegungen von Roboy durch-zuführen, wurde ein Master/Slave-System mit dendigitalen Positioniersteuerungen aus der Maxon-Baureihe EPOS2 aufgebaut. In Zusammenarbeitmit Maxon-Ingenieuren erfolgte die Programmie-rung der Ansteuerungen auf dem Slavesystem.Neben Berührungsempfindlichkeit und Gesichtser-kennung zeichnet sich Roboy vor allem durch diebereits erwähnten menschenähnlichen Bewegun-gen aus. Bei Roboy kommt eine sehnengesteuerteAntriebstechnik zum Einsatz. Die Gelenke werdenüber Kunststoffsehnen gesteuert, welche die Kno-chen des künstlichen Skeletts miteinander verbin-den. Elektromotoren ziehen und verkürzen dieSehnen und imitieren so die Muskelbewegung immenschlichen Körper.

Auch Händeschütteln möglich. Um den Bewe-gungsapparat des menschlichen Körpers so nach-zuahmen, bedarf es einer Fülle von Hightech imInnenleben von Roboy, wie etwa Sensoren vonBaumer. Der Sensorhersteller unterstützt zusam-men mit anderen Partnerfirmen dieses Projekt undstellt für Roboy insgesamt über 100 Analogsenso-ren zur Verfügung. Diese hochpräzisen und sehrkompakten Sensoren sind erforderlich, um dieKraft der einzelnen Muskel-Antriebssysteme vonRoboy zu regulieren sowie die genaue Position derbeweglichen Körperteile zu bestimmen.Auch ein Händeschütteln mit Roboy wird möglichsein. Dass sich die Finger des Roboters dabei auch umdie Hand des Gegenübers schliessen können, sorgenentsprechende Kapazitivsensoren von Baumer. Dienur sechs Millimeter flachen Sensoren werden in dieHandflächen von Roboy eingebaut. «Ein menschen-ähnlicher Roboter ist sicherlich kein alltäglicher An-wendungsbereich für unsere Sensoren. Das ProjektRoboy ist aber ein weiteres Beispiel für die zahlreichenund speziellen Sensorlösungen, die Baumer anbietenkann», sagt Sascha Schmid, Produkt-MarktmanagerSensor Solutions bei Baumer.Nach seiner Premiere am 9. März (siehe Kasten)geht Roboy übrigens auf Tour, um das Know-howweltweit interessierten Personen und Institutionenzugänglich zu machen. Unter anderem ist Roboyam 7. Juni auf dem Baumer-Messestand (Nr. 4.I01)der «swissT.fair for automation & electronics» inZürich live zu erleben.

www.maxonmotor.chwww.baumer

www.roboy.org

Endspurt zur Weltpremiere des Schweizer Roboters Roboy

«Hallo Roboy»

Roboy soll eine neue Generation von Robotern repräsentieren. Dieser

vielleicht modernste humanoide Roboter der Welt wird zurzeit in den Labors für

Künstliche Intelligenz (AI Lab) der Uni Zürich entwickelt. Am 9. März 2013 hat der mit

bürstenlosen Maxon-Antrieben und mit Sensoren von Baumer ausgerüstete Roboy

seinen ersten Auftritt.

Der fertig montierte Oberkörper von Roboy. (Bilder: Awtech AG/AI Lab)

Zum 25-Jahre-Jubiläum und Weltkongress «Robotson Tour» (robotsontour.com) des AI Labs kommenRobotikfans, Roboter und Cyborgs aus der ganzenWelt nach Zürich. Neben der Präsentation von Ro-boy, der am Maxon-Motor-Messestand ausgestelltwird, kann man etwa Affeto aus Osaka und Kibo,Silbot und Mere aus Korea die Hand schütteln.Anhand von vielen Demonstrationen und Showssoll die Thematik Robotik der Öffentlichkeitpräsentiert werden. www.robotsontour.com

9. März 2013: «Robots on Tour» –Weltkongress und Ausstellung

Page 65: technica 02/2013

6. «Schunk Expert Days onService Robotics»Servicerobotik: Vision wird Wirklichkeit –unter diesem Titel veranstaltet der Spezialistfür Spanntechnik und Greifsysteme Schunkdie sechsten Expert Days on Service Robo-tics. Auf dem Podium werden unter ande-rem Experten von Bosch, Kuka, ABB undBMW, aber auch Torsten Heyer vom IAT inD-Bremen erwartet.

Datum: 27. bis 28. Februar 2013Ort: Schunk GmbH & Co. KG, Wilhelm-May-bach-Str. 3, D-74336 Brackenheim-HausenInfos: http://expertdays.schunk.com

Robotics KongressExperten informieren am zweiten RoboticsKongress in Vorträgen, welche Anforderun-gen mit Robotern heute und in Zukunft inder Industrie gelöst werden können. Wannmacht die Robotik Sinn für kleine und mitt-lere Unternehmen? Gehört dem gemischtenDoppel aus Werker und Roboter die Zu-kunft? Welche Rolle werden mobile Roboterin der Zukunft spielen? – Diese Fragen undmehr werden diskutiert.

Datum: 28. Februar 2013 von8.30 bis 16.30 UhrOrt: Parkhotel Stuttgart Messe-Airport,Filderbahnstrasse 2, D-70771 Leinfelden-EchterdingenInfos: www.automationsnetzwerk.de

EMV 2013Die EMV 2013, Europas bedeutendste Fach-messe für Elektromagnetischen Verträglich-keit, stellt Elektromobilität in den Mittel-punkt. Auf den parallel zur Messe stattfin-denden Workshops wird Elektromobilität inThemen wie «EMV und Sicherheit in derElektromobilität – aktuelle Anforderungenund Trends» oder «EMV-Anforderungen anHochvoltsysteme in Elektro- und Hybridfahr-zeugen» vertiefend behandelt. Prof. GernotSpiegelberg, Leiter Elektromobilität der Sie-mens Corporate Technology, wird am Mitt-woch, 6. März, zur «Zukunft der Mobilität –Smart eCars mit Smart Traffic in SmartGrids» referieren. Der Plenarvortrag ist kos-tenfrei. Über den Schwerpunkt der Elektro-mobilität hinaus informiert die EMV 2013über neueste Technologien und Trends in al-len Bereichen der Elektromagnetischen Ver-träglichkeit. Insgesamt 39 Workshops bietenWeiterbildung auf sehr hohem Niveau.

Datum: 5. bis 7. März 2013Ort: ICS Internationales CongresscenterStuttgart, Messepiazza 1, D-70629 StuttgartInfos: www.e-emv.com

Fachtagung Industrielle ReinigungWährend der Fachtagung «Industrielle Rei-nigung» stellen Experten Massnahmen undLösungen vor, die zu einer effizienteren,prozesssicheren Reinigung beitragen. Ange-sprochen sind auch Hersteller und Betreibervon Reinigungsanlagen, Hersteller von Rei-nigungsmedien und Kühlschmierstoffen so-wie Spezialisten aus anderen Bereichen derOberflächentechnik. Parallel zur Fachtagungfindet in direkter Anbindung an den Vor-tragssaal eine fachbegleitende Ausstellungstatt.

Termin: 14. und 15. März 2013Veranstaltungsort: Hotel Gasthof zur Post,Bodenseestrasse 4a, D-81241 MünchenInfos: www.industrielle-reinigung.de

Lehrgang «Kunststoff-Fachmann KATZ»Intensivkurs mit Behandlung der wesentli-chen Themen aus der Werkstoffkunde, demSpritzgiessen, der Extrusion, des Thermofor-mens, der PUR-Verarbeitung, des Konstruie-rens und der Prüfung von Kunststoffen.Angesprochen sind Quereinsteiger in derKunststoffindustrie und Kunststoff-Fachleu-te, die ihre Kenntnisse erweitern wollen,z. B. aus Einkauf, Entwicklung, Konstruktionoder Produktion.

Datum: 18. März bis 10. Juni 2013 und23. September bis 2. Dezember 2013Kosten: CHF 5 200.–Ort: Katz – Kunststoff Ausbildungs- undTechnologie-Zentrum, Schachenallee 29,

5000 AarauKontakt: [email protected]: www.katz.ch, www.fhnw.ch

Aluminium- und Edelstahlseminarfür Praktiker6. Schweizerisches Aluminiumseminar Die Suhner Abrasive Expert AG veranstaltetauch 2013 wieder praxisbezogene Seminare,u.a. das 6. Schweizerisches Aluminiumsemi-nar für Praktiker.Datum: 19. März 2013

65. Schweizerisches EdelstahlseminarDie Suhner Abrasive Expert AG veranstaltetauch 2013 wieder praxisbezogene Seminare,u.a. das 6. Schweizerisches Aluminiumsemi-nar für Praktiker.Datum: 20. und 21. März 2013

Kursort: jeweils in 8570 WeinfeldenKontakt: Suhner Abrasive Expert AG,5201 Brugg, 056 464 28 [email protected], www.suhner.com

Nano Coatings Day: Nanotechnologie undIndustrielle InnovationenDie Nano Coatings Day vermitteln mithilfevon verifizierten Referenten neue Impulseund Innovationen auf dem Gebiet derNanotechnologie – der Technologie vonmorgen. Sie fördert die Bildung von Netz-werken unter den Teilnehmenden und denReferenten, den Austausch von Ideen undden Transfer von Know-how von einem In-dustriezweig zum anderen. Eines der wichti-gen Ziele der nächsten Jahre muss es sein,unsere Wirtschaft durch Innovationen unddurch die Einführung von umweltschonen-den Technologien so zu erneuern, dass auchdie kommenden Generationen unserenschönen Planeten geniessen können.

Datum: Dienstag, 23. April 2013, 13.30 bis17.00 Uhr und Mittwoch, 24. April 2013,8.45 Uhr bis 16.00 UhrOrt: Inselhotel Steigenberger,D-78462 KonstanzKontakt: ENA Verband für produzierendeund verarbeitende Firmen im Bereich derNanotechnologie, c/o Bachofner ConsutlingGmbH, [email protected]: www.bachofner-consulting.chwww.ncb.ch

Kongresse, Messen, Seminare

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 AGENDA 63

(Bild: Thinkstock)

Page 66: technica 02/2013

Abacus 23

ABB 4

Aegis 13

Antrimon 19

Aroflex 18

ARP 56

AxNum 35

B&R 7, 56

Bauberger 7

Baumer Electric 44, 62

Baumgartner 40

BITO-Lagertechnik Bittmann 56

Blum-Novotest 25

Bosch 6

BusinessVillage 52

CHIRON-WERKE 25

Citizen 24

Credimex 32

DELO 32

DMG MORI SEIKI Schweiz 6

Durolaminat 18

easyFairs 18, 19

Eichenberger Gewinde 5

EJOT 32

Elwitec 19

EMAG 34

Embru-Werke 48

Endress+Hauser 8

Enics 19

Erowa 3

Estech Industries 10

ETH, Inspire 19

EtherCAT Technology Group 6

EWM HIGHTEC WELDING 30

Faigle 48

FANUC 9

FAULHABER MINIMOTOR 28

Festo 40

Frost & Sullivan 51

Gebr. Röchling 48

Giesserei-Verband 6

GRIBI Hydraulics 10

Hartmetall 10

Helmholtz-Zentrum Geesthacht 32

Hermle 21

IBM 6

IBZ 50

Iepco 10

igus 10

Jakob Keller Verschlusstechnik 20

KATZ 63

Kubo Tech 57

Kunststoff Verband Schweiz 4

Kunz Precision 57

LEE 8

Leica Geosystems 49

LMpv Leichtmetall 32

Mack Brooks 15

Maxon Motor 62

Messe Hannover 4

Messe Stuttgart 16

MTP Mig-Tig-Plasma 29, 34

Nano-Cluster Bodensee 45

National Instruments US 2

OC Oerlikon Balzers 7

OSEC 4, 55

Polysoude 30

Portmann Instruments 9

Puls Electronic 39

Roschi Rohde & Schwarz 49

Saia-Burgess 19

Schmersal Schweiz 56

SCHMIDT Technology 28, 31, 57

SCHNEEBERGER 45, 57

Schneider Electric 5

Schunk 63

SF-Filter 41

Siemens 36

SMC Pneumatik US 4, 38

Stemmer Imaging 42

Suhner Abrasiv 63

Suvema 24

Swissmem 4, 19

Testo 19

TOX PRESSOTECHNIK 5

Verband SCHWEIZER MEDIEN 27

Wedel-IT 19

Werder, Samuel 53

Wittenstein 19

WMC Sinterstar 10

Wolfensberger 20

Titelbild: Siemens Schweiz AG

64 IN DIESER AUSGABE IMPRESSUM 2 . 2 0 1 3 t e c h n i c a

die fachzeitschrift für die maschinen-, elektro-und metallindustrie

ISSN 0040-0866, 62. Jahrgang 2013www.technica-online.ch, www.marktspiegel.chTotal verkaufte Auflage: 1360 ExemplareTotal Gratisauflage: 7342 Exemplare

Ausgezeichnet mit dem Zertifikat«Schweizer Qualitätszeitschriften QFZ»des Verbandes Schweizer Presse

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Eugen Albisser, Chefredaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 41Markus Frutig, Redaktor, Tel. +41 (0)58 200 56 29

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SVBF-Teil «Planung und Produktion»Offizielles Organ des Schweizerischen Verbands für Betriebsorga-nisation und Fertigungstechnik SVBF Schweiz, 8021 Zürich,www.svbf.ch.

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Verkauf MarktspiegelSusanna Franzoni, Tel. +41 (0)62 721 00 00

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Ein Produkt der

Verleger: Peter Wannerwww.azmedien.chNamhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB: AZ Anzeiger AG, AZ Fachverlage AG,AZ Management Services AG, AZ Regionalfernsehen AG, AZ TV Productions AG,AZ Verlagsservice AG, AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AG Dietschi AG,Media Factory AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-SchildVertriebs GmbH, Weiss Medien AG

Page 67: technica 02/2013

t e c h n i c a 2 . 2 0 1 3 VORSCHAU/TECHNIKNACKNUSS

SpanntechnikDie Praxiskombination aus mechani-schem Nullpunktspannsystem und uni-versell-flexibler Werkstück-Spanntech-nik stellt ein zentrales Element der au-tomatisierten Einzelteil- und Serienfer-tigung dar.

BildungDie jungen Schweizer Tüftler sind «ge-fürchtet»: Am «European Contest forYoung Scientists» räumen sie stets diemeisten Preise ab. Ein gutes Zeichenfür die wissenschaftliche Nachwuchs-förderung, oder?

Hannover MesseMit dem Leitthema «Integrated Indus-try» rückt die Hannover Messe 2013die zunehmende Vernetzung aller Be-reiche der Industrie in den Mittelpunkt.Eine Messevorschau mit den Trendsund Produkten an den elf Leitmessen.

Umlaute: 1 BuchstabeDas Lösungswort können Sieauf unserer Homepagewww.technica-online.ch inder Rubrik «TechniKnack-nuss» eingeben.Einsendeschluss: 12.3.2013.Unter den richtigen Einsen-dungen verlosen wir wiederdrei Bücher. Diesmal für alle,die ihre Gäste verwöhnenmöchten: «Lauter Lieblings-gerichte» von AnnemarieWildeisen aus der AZ-Redak-tion.

Das Rätsel für technischversierte Kreuzworträtsel-freunde.

TECHNIKNACKNUSS

Die Lösung des Kreuzworträtsels in der «technica» 12-12 lautetePARADOXON. Die Gewinner des Buches «Wandern und Geniessen imWinter» sind Lukas Hergel, Massimo Goretti und Beat Amrein.

VORSCHAU

Ausgabe 3

27. März 2013

Page 68: technica 02/2013

SMC Pneumatik AGDorfstrasse 7, Postfach 117CH 8484 WeisslingenT 052 396 31 31, F 052 396 31 [email protected], www.smc.ch

Elektrostatische Ladung eliminieren

Produktivität erhöhen

� Abbau statischer Ladung innert 0.1 Sekunden � Ionen Balance +/- 30V � Integrierter Hochspannungsteil � Integrierter Autobalance Sensor� Optional Feedback Sensor für automatische Ladungserkennung� Automatische Detektion der Nadelverunreinigung� Austauschbare Nadelkartuschen

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