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PLUS - Heibel-Ticker · 2018-02-09 · sieht aus wie die direkte Antwort auf die Jubel ... Techs...

Date post: 06-Jul-2020
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PLUS Finanzinformationen - Einfach einen Tick besser - Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5436 13. Jahrgang - Ausgabe 02 (12.01.2018) Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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PLUSFinanzinformationen

- Einfach einen Tick besser -

Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5436

13. Jahrgang - Ausgabe 02 (12.01.2018)Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag

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12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 2 von 17

Inhalt

01. Info-Kicker: Verschnaufpause . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

02. So tickt die Börse: Unbeliebte Aktien strahlen hell am Börsenhimmel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

03. Sentiment: Konsolidierung schafft Verschnaufpause für Anleger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

04. Ausblick: Politische Hängepartie steckt den DAX an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

05. Wunschanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Zalando . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Künstliche Intelligenz steckt in den Kinderschuhen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Big is beautiful . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Zalando für Amazon uninteressant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Online-Vorteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Bewertungsniveau nicht mit herkömmlichen Maßstäben zu beurteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Kursentwicklung stetig gen Norden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

FAZIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

06. Update beobachteter Werte: Cameco, Deutsche Bank, DAX-Call 13.500 bis Nov.18, Süd­ 10Cameco: OPEC des Uranmarktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Deutsche Bank: Schwaches Handelsgeschäft 2017 wird sich 2018 nicht wiederholen . . . . . . 11

DAX-Call 13.500 bis Nov.18: Teilverkauf, ich bleibe dennoch bullisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Südzucker: -( . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Deutsche Bank: Chaostage voraus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Skyworks Solutions: Konsolidierung der jüngsten Kursgewinne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

07. Übersicht HT-Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

09. An-/Ab-/Ummeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

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01. Info-Kicker:

Verschnaufpause

Liebe Börsenfreunde,

Während der DAX diese Woche 1% abgege­

ben hat, konnte der Dow Jones um 1,6% zule­

gen. Die Gründe für diese unterschiedliche

Entwicklung untersuche ich in der heutigen

Ausgabe: die Steuerreform in den USA gegen­

über den Regierungsbildungsproblemen in

Deutschland macht die Entscheidung für inter­

nationale Anleger einfach. Dennoch stürmen

unbeliebte DAX-Aktien von Allzeithoch zu All­

zeithoch. Wie das zusammenpasst lesen Sie

in Kapitel 02.

Die Euphorie der Vorwoche hat sich ein wenig

abgekühlt und die Verschnaufpause im DAX

sieht aus wie die direkte Antwort auf die Jubel­

laune vor einer Woche. Ich habe ein wenig in

den historischen Daten gewühlt und interes­

sante Zusammenhänge gefunden. Mehr dazu

in Kapitel 03.

Was genau von der Regierungsbildung in

Deutschland zu erwarten ist, lesen Sie in Kapi­

tel 04.

Die heutige Wunschanalyse untersucht Zalan­

do: Ist der europäische Modehändler übernah­

megefährdet durch Amazon? Oder kann

Amazon mit einem Federstrich Zalando aus

dem Markt drängen? Weder noch! Die Begrün­

dung liefere ich in Kapitel 05.

Wie immer gibt es wichtige Updates mit einigen

Kauf- und Verkaufsempfehlugen in Kapitel 06

sowie einen Überblick über unser Portfolio in

Kapitel 07.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr

Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und

Herausgeber des

Heibel-Ticker

02. So tickt die Börse:

Unbeliebte Aktien strahlen

hell am Börsenhimmel

"Who let the dogs out? wau, wau, wau wau

wau!" mit "dogs" (Hunde) werden in den USA

diejenigen Aktien betitelt, die schlecht gelaufen

sind. Unternehmen, deren Aktien Probleme

haben. Wer hat die Hunde losgelassen?

Vor der Deutschen Lufthansa habe ich jahr­

zehntelang gewarnt, zu unfair ist der interna­

tionale Wettbewerb mit staatlichen Flugge­

sellschaften. Nein, das Papier war niemals

eine Investition wert, die Aktie war ein "Hund"

im DAX ... bis vor einem Jahr. Im Heibel-Ticker

hatte ich die Aktie Ende 2016 als Spekulation

eingestuft, 2017 hat die Aktie 163% zugelegt.

Und auch nach dieser Rallye beträgt das KGV

2019e nur 7, da ist noch reichlich Luft nach

oben.

Die Commerzbank ist mit +77% im Jahr 2017

die zweitbeste Aktie. Eine Bankaktie, wo doch

alle Banken betrügen und nach dem Regulie­

rungswahn in den USA und in Europa kein

Geschäftsmodell mehr haben. Und das, was

Banken noch tun können, wird derzeit von Fin­

Techs erobert, so die Marktmeinung. Finanztitel

sind derzeit die größte Gruppe im Heibel-Ticker

Portfolio. Die Deutsche Bank wird im angel­

sächsischen Raum zur Zeit als weltweit billig­

ste Bankaktie bezeichnet.

Heute und am Montag werden in den USA Q-

Zahlen großer US-Banken veröffentlicht. Da die

Deutsche Bank letzte Woche bereits eine Ver­

öffentlichung über die Auswirkung der US-

Steuerreform veröffentlicht hat, wissen wir, was

für verheerend schlechte Zahlen wir zu erwar­

ten haben. Die Zahlen werden schlecht. Aber

wir schauen auf andere Entwicklungen in der

Finanzbranche. Ich habe heute für die PLUS-

Kunden einen ausführlichen Ausblick über die

wirklich relevanten Kennziffern verfasst. So

wissen wir bereits nächste Woche, was wir am

2. Februar von den Q-Zahlen der Deutschen

Bank zu erwarten haben.

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Der Energieversorger RWE kam als vierter

DAX-Wert über die 2017er Ziellinie. Sind das

nicht die Atom- und Umweltverbrecher? Und

wenn ich mir nun die jüngere Vergangenheit

anschaue, dann erkenne ich, dass Daimler,

BMW und Volkswagen, die Dieselverbrecher,

gut gelaufen sind. Pfui bäh, wie widerlich das

Anlegen im DAX doch ist: Banken, Energie­

versorger und Autobauer bringen die größten

Gewinne ein - wer hätte das gedacht. Viel­

leicht, so meine provokative Frage, vielleicht

sind viele Anleger dem Mediengerassel erle­

gen und haben es versäumt, sich eine eigene

Meinung zu bilden.

Denn gerade die Unternehmen, deren bevor­

stehender Untergang beschrien wurde, laufen

am besten.

Kaum Beachtung findet auch, dass dabei viele

vermeintlich sich gegenseitig ausschließende

Entwicklungen parallel stattfinden: der Ölreis ist

endlich in den Bereich zwischen 60 und 70

USD/Fass vorgestoßen, und die Aktie der Luft­

hansa erstürmt weiter ein Hoch nach dem

anderen. Dabei sind doch die Spritkosten der

Hauptkostentreiber für die Fluggesellschaft.

Jahrzehntelang galt: ein steigender Ölpreis

führt zu steigenden Kosten bei Fluglinien, das

schmälert den Gewinn und das wiederum führt

zu einem sinkenden Aktienkurs. Diese Relation

ist aufgehoben, wie bullisch ist das denn!

Oder der Euro, der die Exporte Deutschland

teurer macht: Der Euro ist heute auf den höch­

sten Stand seit 2014 gestiegen, er notiert aktu­

ell über 1,21 USD/EUR. Der weltweite Export­

indikator, der DAX, notiert dennoch im Plus,

auch Siemens, unser Exportgigant, notiert

heute im Plus. Die Rallye nimmt alle mit und

hebt traditionell negative Beziehungen auf. Ich

wiederhole mich: Das ist extrem bullisch!

Schauen wir nun einmal, wie sich die wichtig­

sten Indizes im Wochenvergleich entwickelt

haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes

INDIZES 11.1.18 Woche Δ Σ '18 Δ

Dow Jones 25.575 1,6% 3,0%

DAX 13.203 -0,9% 2,2%

Nikkei 23.654 -0,3% 3,9%

Shanghai A 3.588 1,0% 3,6%

Euro/US-Dollar 1,20 0,1% 0,5%

Euro/Yen 134,10 -1,6% -0,7%

10-Jahres-US-Anleihe 2,53% 0,05 0,11

Umlaufrendite Dt 0,32% 0,00 0,04

Feinunze Gold $1.329 0,7% 2,0%

Fass Brent Öl $69,56 3,1% 4,5%

Kupfer 7.122 -1,1% -0,5%

Baltic Dry Shipping 1.303 -2,8% -4,6%

Bitcoin 13.764 -8,5% -1,0%

Okay, ein wenig belastet der starke Euro

(+0,1%) offensichtlich doch, denn im Wochen­

vergleich ist der DAX um 0,9% gefallen, wäh­

rend der Dow Jones um 1,6% zulegen konnte.

Natürlich ist der Wechselkurs eine der Ursa­

chen für diesen Unterschied, aber auch die

Wirtschaftspolitik von Donald Trump, da mögen

Sie von ihm halten, was sie wollen, hilft den

Unternehmen.

Eine der Kernaussagen von Ludwig Erhard

war, dass wir erst erwirtschaften müssen, was

wir anschließend verteilen wollen. Wie ein Pen­

del schwankt in Deutschland seither die Politik

immer mal wieder zwischen unternehmens­

freundlicher Politik und Sozialpolitik hin und

her. In den USA ist das Pendel derzeit zugun­

sten der Unternehmen ausgeschlagen. In

Deutschland hat die Politik jedoch bereits so

viele Bereiche mit Gesetzen reguliert, dass das

Pendel Arthrose zu haben scheint. Es gibt

nicht mehr viele Möglichkeiten, das Pendel in

die eine oder andere Richtung in Bewegung zu

setzen.

Die Umlaufrendite ist diese Woche zwar unver­

ändert geblieben, allerdings hat eine Auktion

für die aktuelle 10 Jahre laufende Bundesan­

leihe einen Zins von 0,54% ergeben. Nur ein­

mal in den vergangenen zwei Jahren musste

der Bund mehr zahlen. Die Zinskurve wird

langsam aber sicher steiler. Das ist gut für die

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NIM der Banken (siehe Update).

Öl (+3,1%) und Gold (+0,7%) klettern weiter,

Kupfer und Verschiffungstarife hingegen fallen

leicht. Das reicht nicht, um meine bullische

Erwartung für Konjunktur und damit auch Roh­

stoffe zu negieren.

Der Bitcoin hat ein bisschen korrigiert (-8,5%).

Solange die Wochenveränderung nicht zwei­

stellige Prozentraten nach sich zieht, würde

ich bei diesem Wert von einer "Beruhigung"

sprechen.

Ich bin heute extrem gespannt, wie sich die

Anlegerstimmung entwickelt hat. Mehr dazu im

nächsten Kapitel.

03. Sentiment:

Konsolidierung schafft

Verschnaufpause für Anleger

Nach dem extrem euphorischen Stimmungs­

wert der Vorwoche ist der DAX tatsächlich ent­

sprechend der Sentiment-Theorie, die der

Stimmung unter den Anlegern eine Kontrain­

dikator-Funktion zugrunde legt, um knapp 1%

abgesackt. Ist das der Anfang vom Ende der

Rallye? Oder holen Anleger nur Schwung für

den Sprung zu neuen Allzeithochs?

Die Euphorie der Vorwoche ist verflogen, 21%

derer, die vor einer Woche noch den DAX in

einem Aufwärtsimpuls gesehen haben, haben

das Lager verlassen, es bleiben nur noch 44%

der Umfrageteilnehmer zurück, 14% davon

betrachten den DAX nun als in einer Seit­

wärtsbewegung befindlich, insgesamt sehen

das nun 31% so. Weitere 7% sind ins Lager

derer gewechselt, die schon wieder einen

Abwärtsimpuls erkennen wollen. Unser Senti­

ment-Index ist auf 3,5% gefallen und liegt

damit im positiven Bereich, ist aber weit ent­

fernt von Euphorie.

Auch die Selbstzufriedenheit ist zurückgegan­

gen: Nur noch 18% (-10%) wollen auf diese

DAX-Entwicklung spekuliert haben, 51% (+4%)

haben die Verschnaufpause jedoch zum größ­

ten Teil erwartet. Kaum erfüllt sehen 23%

(+5%) ihre Erwartungen und auf dem falschen

Fuß wurden 8% (+1%) erwischt.

Erneut untypisch ist die Entwicklung der Erwar­

tung: 31% (+2%) erwarten für den DAX in drei

Monaten weiter steigende Kurse, ebenfalls

31% (+2%) gehen von einer Seitwärtsbewe­

gung aus. Und einen Abwärtsimpuls fürchten

19% (+5%) für den DAX in drei Monaten. Hin­

gegen erwarten nur noch 18% (-8%) eine Top­

bildung. Damit ist die Erwartung parallel zur

Stimmung rückläufig, in der Vergangenheit

haben sich diese beiden Indikatoren meist

gegenläufig entwickelt.

Die Investitionsbereitschaft geht zurück, ver­

bleibt aber auf einem relativ hohen Niveau: Nur

noch 30% (-6%) wollen in den kommenden

zwei Wochen Aktien zukaufen, 12% (+2%) wol­

len hingegen verkaufen. 58% (+3%) haben sich

noch nicht entschieden.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ver­

harrt mit einem Wert von 9,98 auf sehr hohem

Niveau, Privatanleger an der Börse Stuttgart

gehen überwiegend Long-Positionen ein. Diese

Haltung besteht nun schon seit Mitte Novem­

ber und führt so langsam dazu, dass die

Gefahr eines Ausverkaufs steigt.

Auch institutionelle Anleger, die sich über die

Eurex absichern, positionieren sich derzeit

überwiegend long, das Put/Call-Ratio ist mit

einem Wert von unter 1,2 deutlich unter dem

Mittel von 1,5 und zeigt damit an, dass sich die

Instis kaum absichern. Das könnte jedoch noch

daran liegen, dass sich institutionelle Anleger

Mitte Dezember für die Feiertage extrem stark

abgesichert haben, um in der Urlaubszeit keine

böse Überraschung zu erleben.

Der technische Angst und Gier Index des S&P

500 zeigt mit 77% nun langsam wieder Gier an.

Der S&P 500 springt seit einem Jahr von All­

zeithoch zu Allzeithoch und nun schlagen die

technischen Indikatoren langsam Extremwerte

an. Derweil bleibt die Investitionsquote der

institutionellen US-Investoren mit 58% extrem

niedrig. Da ist noch eine Menge Kapital an der

Seitenlinie, das in den Markt investiert werden

muss.

Der Bulle/Bär-Index der US-Privatanleger ist

nach dem extrem euphorischen Ausschlag der

Vorwoche nun wieder auf ein normal-optimi­

stisches Niveau zurückgekommen.

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Sentimentdaten

Kaufempfehlungen der Privatanleger

Merck, Amazon, RWE, SAP, Bitcoin Group

Verkaufsempfehlungen der Privatanleger

Commerzbank, Wacker Chemie, Eastman

Kodak, Facebook, Apple

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammen­

arbeit mit Sharewise

erstellt:

http://www.sharewise.com?heibel

Ich habe nochmal ein wenig in den historischen

Daten unserer seit 2006 wöchentlich laufenden

Umfrage gewühlt. Ja, nach einem so extrem

euphorischen Stimmungsimpuls, wie wir ihn

vor einer Woche gesehen haben, ist in den fol­

genden zwei bis drei Wochen mit einer Kon­

solidierung zu rechnen. Doch wenn wir dann

ein wenig weiter in die Zukunft blicken, dann ist

ein extrem positiver Stimmungsimpuls kein Zei­

chen für ein Ende der Rallye - im Gegenteil:

Nach einer kleinen Konsolidierung wird in

der Regel die Rallye wieder aufgenommen und

läuft noch für viele Monate.

Eine so extrem euphorische Stimmung ist aller­

dings sehr selten, somit habe ich keine große

Zahl an historischen Vergleichsmöglichkeiten.

Doch extrem bullische Stimmungen erzeugen

ein "Momentum" - ein englischer Begriff, der

ausdrücken soll, dass diese positive Stimmung

viele Anleger mitreißt. Und dieses Momentum

entwickelt häufig eine Eigendynamik, die an

den Finanzmärkten erst nach vielen Wochen

oder Monaten endet.

Diese Woche hat der DAX ein wenig konsoli­

diert, die Stimmung ist entsprechend zurück­

gekommen. Damit wird in meinen Augen

Schwung geholt für den nächsten Aufwärts­

schub.

04. Ausblick:

Politische Hängepartie steckt

den DAX an

Am Montag ist in den USA der Martin Luther

King Feiertag, die Börse in New York bleibt

geschlossen. Keine Ahnung, ob der Dow Jones

heute noch einen weiteren Plus-Tag absolvie­

ren kann oder nicht, es ist jedoch an der Zeit,

dass auch in den USA die heftigen Kursge­

winne konsolidiert werden. Wenn die gute Bör­

senlaune, die heute früh in den USA herrscht,

ins Wochenende gerettet werden kann, müs­

sen wir bis Dienstag warten, um weitere

Impulse von Übersee zu erhalten.

Derweil werden wir uns hier vermutlich in den

kommenden Tagen überwiegend mit den Koali­

tionsgesprächen beschäftigen: gibt es eine

GroKo oder nicht? Gesprochen wird miteinan­

der, das wurde nun beschlossen. Ich schätze

die Wahrscheinlichkeit für "erfolgreiche" Koali­

tionsgespräche auch recht hoch ein, denn

alle Beteiligten, mit Ausnahme von Martin

Schulz, hängen an ihren Pöstchen und wollen

keine Neuwahlen riskieren.

Ich habe "erfolgreich" in Klammern geschrie­

ben, weil eine Fortsetzung der GroKo aus Sicht

der Anleger nicht die optimale Lösung wäre.

Meinem Gefühl nach war die Bereitschaft in

der Bevölkerung für einen grundlegenden

Wechsel in der Politik nie zuvor größer als heu­

te. Leider läßt sich leichter kritisieren, was nicht

läuft, als intelligente, zukunftsweisende

Lösungsvorschläge anzubieten. Diese sind in

der Jamaika-Verhandlung eben nicht gefunden

worden.

Ehrlich gesagt, daher weiß ich derzeit gar

nicht, was ich mir wünschen soll. Einen Wech­

sel ja, doch wohin?

Und das könnte das Dilemma sein, in dem sich

die deutschen Anleger derzeit befinden. Bes­

serung ist nicht in Sicht, es gibt nicht einmal

brauchbare Vorschläge. Vielleicht läuft also

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alles weiter wie bisher.

Egal, was sich in den kommenden Wochen für

eine Lösung herauskristallisieren wird, ich gehe

davon aus, dass dies dann für einen kräftigen

Nachfrageschub nach deutschen Aktien führen

wird, sowohl aus dem Inland als auch aus dem

Ausland. Wie immer ist die aktuelle Ungewiß­

heit das Schlimmste für Anleger. Jede Lösung

dieser Hängepartie wird begrüßt, seien es Neu­

wahlen, sei es die Fortsetzung der GroKo.

Für unseren DAX-Call habe ich mir einen DAX-

Stand von 13.100 Punkten notiert, um über das

Zurückkaufen der veräußerten halben Position

nachzudenken. Während die US-Börsen haus­

sieren, korrigiert der DAX, doch so richtig nach

unten geht's hier auch wieder nicht. Die politi­

sche Hängepartie zeigt sich auch im DAX.

05. Wunschanalyse

Das Damoklesschwert „Amazon” schwebt über

jedem Einzelhändler, doch in der heutigen

Wunschanalyse werde ich zeigen, dass sich

Zalando deutlich von Amazon unterscheidet

und auch kein attraktives Ziel für Amazon ist.

Mit herkömmlichen Bewertungskennziffern

lässt sich Zalando schwer einordnen. Doch wer

gute Nerven und einen mittel- bis langfristigen

Anlagehorizont hat, der dürfte mit Zalando eine

gute Wachstumsaktie gefunden haben.

Zalando

Fr, 12. Januar um 14:18 Uhr

Künstliche Intelligenz steckt in den

Kinderschuhen

Kürzlich hat die IT-Chefin von Zalando erläu­

tert, was sie unter Künstlicher Intelligenz (KI)

und maschinellem Lernen (machine learning)

versteht. Es wurde ein Pilotprojekt für Schuh­

größen aufgesetzt: Rückläufer wurden ausge­

wertet und wenn die Begründung „passt nicht”

als Ursache für die Rücksendung angegeben

war, wurde diese Information für die betreffen­

den Schuhe ausgewertet. Zalando lernt

dadurch, welche Schuhhersteller eher zu kleine

und welche eher zu große Schuhgrößen

angeben. Diese Information wird an die Kun­

den weitergegeben.

Okay, das ist trivial, werden Sie nun denken.

Aus meiner Zeit als Schuhverkäufer bei Run­

nerspoint während meines Studiums weiß ich,

dass ich – obwohl ich nur 8-10h pro Woche

gearbeitet habe – ziemlich schnell wusste, wel­

cher Schuh breit ist und welcher schmal. Wel­

cher Schuh gibt festen Halt, welcher ist eher

weich... wenn Sie beginnen, sich über solche

Eigenschaften der Schuhe Gedanken zu

machen, werden Sie schnell feststellen, dass

es da eine ganze Reihe von Charakteristika

gibt.

Doch Schuhe sind ein sehr einfaches Beispiel

und daher so gut geeignet für das Pilotprojekt.

Die gewonnenen Erkenntnisse möchte Zalando

künftig jedoch auch den Herstellern zur Verfü­

gung stellen. Die Hersteller erhalten dadurch

direktes Feedback ihrer Kunden – fast so

direkt, wie ich durch meine Leser des Heibel-

Tickers ;-) Und mit einem so direkten Feedback

können Hersteller was anfangen: Sie können

auf die häufigsten Rücksendegründe reagieren

und nach Wegen suchen, diese Mängel abzu­

stellen.

Zusätzlich möchte Zalando lokale Besonder­

heiten berücksichtigen. Vorstellbar ist also bei­

spielsweise, dass in einem Ort, in dem viele

Schuhe zurück geschickt werden, weil sie zu

schmal für die Füße der dortigen Bevölkerung

sind, überwiegend breite Schuhe angeboten

werden. Da hängt die Logistikkette hinten dran,

die die entsprechenden Versandlager entspre­

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echend bestückt. Da steckt aber natürlich auch

die Webseite von Zalando dahinter, die Pro­

dukte entsprechend den lokalen Besonder­

heiten anzeigt.

Diese Informationen, geteilt mit den Herstel­

lern, können dann sehr schnell sehr komplex

werden. Und wenn Sie sich nun das Ziel von

Zalando vor Augen führen, diese Art der KI im

zweiten Schritt auch für Damenkleider und Her­

renhemden einzuführen, wo es ungleich mehr

Charakteristika gibt, dann wird sehr schnell

ersichtlich, dass wir es hier mit der Bewältigung

großer Datenmengen (Big Data) zu tun haben,

deren Auswertung in Echtzeit nach allen

Regeln der KI-Kunst einen Wettbewerbsvorteil

darstellen wird.

Big is beautiful

Kleine Anbieter können das nicht leisten.

Kleine Anbieter haben weder die Datenmen­

gen, die für eine aussagekräftige Auswertung

erforderlich sind, noch die finanzielle Kraft, ent­

sprechende Auswertungen in Echtzeit auf die

Beine zu stellen und dazu noch die Hersteller

mit an Bord zu holen. Wir haben hier also ein

typisches Geschäftsmodell, das am Ende zu

einer Monopolstellung des erfolgreichsten

Unternehmens führen wird.

Doch sprechen wir über den Elefanten im

Raum: Amazon. Auch über Amazon können

Sie Schuhe und auch Kleidung kaufen. Doch

der weltgrößte Einzelhändler hat sich auf die

Darstellung von Fakten konzentriert, von Infor­

mationen zu Büchern, CDs und inzwischen

zu einer Vielzahl miteinander vergleichbarer

Produkte. Bei Amazon ist nicht vorgesehen,

dass die Schuhgröße 42 beim einen Hersteller

ein bisschen größer ist als beim anderen, sol­

che Informationen lassen sich nicht abbilden.

Um diese Informationen zu erhalten, müssen

Sie sich durch die Myriaden von Bewertungen

klicken.

Davon abgesehen, machen Sie bitte einmal

den Test und suchen nach ein paar Schuhen

für einen bestimmten Zweck bei Zalando sowie

bei Amazon. Ich muss sagen, mich spricht die

Darstellung von Zalando deutlich besser an.

Zalando für Amazon uninteressant

Mit 3,6 Mrd. Euro Jahresumsatz und einer

Marktkapitalisierung von 11 Mrd. Euro ist

Zalando jedoch nur ein Nischenplayer. Amazon

setzt 133 Mrd. Euro um und bringt ein Gewicht

von 505 Mrd. Euro auf die Marktkapitalisie­

rungswaage. Jedes Jahr erwirtschaftet Ama­

zon 11 Mrd. freien Cashflow. Amazon könnte

Zalando kaufen, und man würde es kaum in

der Bilanz merken.

Doch wozu? Auch ohne Schuhe und Kleidung

zum Kernthema zu machen, wächst Amazon

nachhaltig mit 25% p.a. Zalando liegt da eher

irgendwo zwischen 20% und 25%. Amazon

würde sich also nicht einmal beschleunigtes

Wachstum zukaufen. Doch immerhin ist

Zalando aus Sicht von Amazon ziemlich gün­

stig zu haben: Das Kurs/Umsatz-Verhältnis bei

Zalando liegt bei 3,0, Amazon hingegen segelt

mit einem KUV von 3,8.

Hmm, ist Zalando also interessant für Ama­

zon? Würde Amazon Zalando kaufen oder lie­

ber die Schuh- und Kleiderseiten selber aus­

bauen und mit der eigenen KI versehen? Aus

heutiger Sicht sehe ich keinen Grund für Ama­

zon, Zalando kaufen zu wollen.

Damit kann Zalando auf absehbare Zeit unge­

stört das Europageschäft ausbauen. Ein EU-

Land nach dem anderen wird angeschlossen,

die Logistik geschaffen und Marktanteile

gewonnen. Zalando hat es sich zum Ziel

gesetzt, das Online-Einkaufen von Kleidung

attraktiver zu machen als das Einkaufen im

Einzelhandel.

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Online-Vorteile

Dabei spielt Zalando einige Vorteile aus, die es

gegenüber dem Einzelhandel in Einkaufszen­

tren und Einkaufsmeilen hat. Zum Beispiel kön­

nen Sie bei Zalando auf ein gigantisches Ange­

bot zugreifen, das stets modisch aktuell, in

sämtlichen Größen verfügbar und schnell bei

Ihnen vor Ort ist. Okay, schnell ist hier relativ,

Sie werden einen oder zwei Tage warten müs­

sen, im Einzelhandel können Sie die Kleidung

direkt mitnehmen.

Doch wie oft kommt es vor, dass Sie so drin­

gend ein Kleidungsstück brauchen, das Sie

nicht mehr so lange warten können? Für die­

sen Ausnahmefall können Sie immer noch ins

Einkaufszentrum fahren.

Dafür können Sie bei Zalando per PC oder

natürlich auch von Ihrem Mobilfunkgerät aus

bestellen. 50% der Bestellungen von Zalando

werden inzwischen über mobile Endgeräte auf­

gegeben. Zudem können Sie sich bei

Zalando mehrere Kleidungsstücke oder

Schuhe nach Hause kommen lassen und dann

gemeinsam mit Ihrem(r) Partner(in) entschei­

den, was Ihnen steht, im Unterschied zum Ein­

zelhandel, wo Sie sich häufig auf das Urteil

eines Fremden verlassen.

Bewertungsniveau nicht mit herkömmlichen

Maßstäben zu beurteilen

Zalando ist ein Wachstumsunternehmen. Mit

Wachstumsraten im Umsatz von über 20% ist

es irrelevant, wie viel Gewinn das Unterneh­

men abwirft. Das KGV 2018e von 66 ist in mei­

nen Augen genauso wenig aussagekräftig wie

das KGV 2018e von Amazon, das bei 157 liegt.

Beide Unternehmen befinden sich in der

Eroberungsphase von Marktanteilen. Jeder

Euro, der verdient wird, wird sofort wieder inve­

stiert, um möglichst noch schneller zu wach­

sen, mehr Marktanteile zu erobern.

Verdient wird irgendwann in der fernen Zukunft,

wenn der Kuchen aufgeteilt ist. Bei Amazon

warte ich seit 1998 darauf, vergeblich. Wenn

Sie also bei Zalando auf ein günstiges KGV

warten, um dort zu investieren, werden Sie in

den nächsten Jahren nicht zum Zug kommen

und mit anschauen müssen, wie die Aktie ohne

Sie von Hoch zu Hoch stürmt.

Wachstum findet Zalando derzeit überwiegend

im europäischen Ausland statt. Dort wächst der

Umsatz mit 30%, während das Wachstum in

der DACH-Region inzwischen unter 20%

gesackt ist. Das Wachstum wird mit Sonder­

angeboten und hohen Investitionen gekauft,

daher ist die Gewinnmarge in Deutschland mit

12% deutlich höher als im europäischen Aus­

land (0%).

Einige Analysten monieren, dass die Gewinn­

marge von Zalando schrumpfen werde, wenn

der Umsatz im EU-Ausland weiter schneller

wächst als in der DACH-Region. Das halte ich

für Unsinn. Das Gegenteil ist der Fall, denn die

schwache Gewinnmarge im Ausland ist der

teuren Markteroberung zuzuschreiben. Wenn

sich Zalando dort einen zufriedenstellenden

Marktanteil erobert hat, dann werden sich auch

dort ordentliche Gewinnmargen einführen las­

sen.

Kursentwicklung stetig gen Norden

Nach dem Börsengang im Jahr 2014 war die

Aktie zunächst von 30 auf 17 Euro gefallen,

doch schnell konnten die ersten Quartalszah­

len von Zalando das Anlegervertrauen zurück

gewinnen und nicht einmal ein Jahr später wur­

den neue Höchstkurse geschrieben. 2016 fiel

die Aktie dann nochmals heftig zurück, von 37

auf 23 Euro, bevor sodann der heute noch

intakte Aufwärtstrend startete, der die Aktie

über aktuell 45 Euro führt.

Immer wieder gibt es Sorgen, Zalando müsse

immer weiter investieren, um überhaupt

Umsatzwachstum zu erzeugen. Dabei wird

dann in Frage gestellt, ob sich der gewonnene

Marktanteil auch ohne Investitionen wird halten

lassen und - schwups - bricht die Aktie ein. Alte

Hasen kennen das von Amazon.

Aktuell ergibt sich für mich ein Trendkanal, der

steil nach oben gerichtet ist und dessen Unter­

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stützung derzeit bei 40 Euro und Widerstand

bei 48 Euro verlaufen. Solange die Aktie in die­

ser Bandbreite notiert, würde ich mir keine Sor­

gen machen. Kaufen würde ich, sollte die Aktie

an die untere Begrenzung kommen. Bei 20-

25% Umsatzwachstum p.a. ist langfristig mit

einer entsprechenden Kursentwicklung zu

rechnen, sofern nichts Schlimmes passiert.

Schlimm wäre, wenn Zalando das Geld für die

Investitionen ausginge. Mit aktuell knapp einer

Milliarde Euro in Cash, Tendenz wachsend, ist

davon jedoch nicht auszugehen.

Ich habe oben das KGVe von 2018 verwendet.

Wir befinden uns bereits im Jahr 2018 und in

den kommenden Wochen wird die Diskussion

in der Anlegergemeinde von 2018er Zahlen hin

zu 2019er Zahlen schwenken. Insbesondere

bei Wachstumsunternehmen schaut man gerne

ein bis zwei Jahre in die Zukunft. Auf Basis der

Schätzungen für 2019 ergibt sich für Zalando

ein KGV 2019e von 51. Damit liegen wir schon

fast bei der zweifachen Wachstumsrate, einer

PEG-Ratio (KGV/Gewinnwachstum) von 2.

Und für Wachstumsunternehmen bin ich bereit,

eine PEG-Ratio von bis zu 2 zu akzeptieren.

Wenn ich nun noch berücksichtige, dass der

Gewinn nur deswegen so niedrig ausfällt, weil

Zalando so heftig investiert, dann finde ich das

aktuelle Bewertungsniveau durchaus vertret­

bar. Nicht günstig, aber - wie oben ausgeführt -

Sie werden Zalando niemals „günstig” bekom­

men, wenn Sie dieses Unternehmen mit

Bewertungskennziffern von Industrieunter­

nehmen vergleichen.

FAZIT

Zalando ist eines der wenigen deutschen

Wachstumsunternehmen der neuen, digitalen

Einzelhandelswelt. Mit nachhaltig zweistelligen

Wachstumsraten lässt Zalando die meisten

anderen Aktien hinter sich und erfährt dadurch

eine besonders hohe Bewertung. Das macht

die Aktie immer wieder anfällig für heftige

Rückschläge, doch mittelfristig sollte diese

Aktie Freude machen.

Wer einsteigen möchte, der sollte auf Kurse in

den niedrigen €40ern warten und sich sodann

stets bereit halten, im Falle eines heftigen Aus­

verkaufs nochmals nachzufassen.

06. Update beobachteter

Werte:

Cameco, Deutsche Bank,

DAX-Call 13.500 bis Nov.18,

Südzucker, Deutsche Bank,

Skyworks Solutions

Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich

auf meiner Internetseite unter www.heibel-

ticker.de -> Portfolio -> 10 neueste Einträge.

Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen

jeweils aktualisierten Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln

Anmerkungen im Kundenbereich der Websei­

ten verfasst.

Cameco

OPEC des Uranmarktes

Fr, 12. Januar um 14:16 Uhr

Cameco fördert 17% des weltweiten Urans.

KazAtomProm fördert 21%. Das sind die bei­

den größten Uranproduzenten der Welt,

zusammen fördern sie 38% der weltweiten För­

derung. Einen ähnlichen Marktanteil hat die

OPEC an der weltweiten Ölförderung. Die

OPEC hat sich erfolgreich auf Förderkürzun­

gen verständigt, der Ölpreis ist seither ange­

sprungen.

Cameco und KazAtomProm haben ebenfalls

Förderkürzungen in großem Umfang bekannt

gegeben, der Uranpreis ist seither um 20%

angesprungen und hält sich derzeit stabil um

24 USD/lb.

Atomkraftwerke verfügen häufig über Rah­

menverträge mit einer Laufzeit von bis zu 15

Jahren! Darin enthalten sind dann Variablen,

die Marktpreisentwicklungen abfangen sollen,

doch laut Cameco sind 40% des in diesen

langfristigen Rahmenverträgen vereinbarten

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Preisen fest. Während der Spot-Preis des

Urans derzeit bei 24 USD/lb liegt, kassiert

Cameco eigenen Angaben zufolge derzeit

noch rund 45 USD/lb. Bislang dachte ich, sol­

che Verträge laufen über 3-5 Jahre, nun habe

ich erfahren, dass Cameco die 45 USD/lb ver­

mutlich auch bei einem anhaltend niedrigen

Uranpreis sehr viel länger halten kann, als ich

bislang dachte.

Ich habe gelesen, dass Kasachstan das staat­

liche Unternehmen KazaTomProm an die

Börse bringen möchte. Ein IPO. Hier sind nicht

Privatinvestoren, die einen guten Ausstieg

suchen am Drücker, sondern die Politik. Und

Sie wissen, was ich von solchen Entschei­

dungen der Politik halte: Die Erfahrung zeigt,

dass die Politik den für sie ungünstigsten Zeit­

punkt wählt.

56 Atomreaktoren befinden sich derzeit welt­

weit im Bau, 30 davon werden in den kom­

menden zwei Jahren ans Netz gehen. Gleich­

zeitig hat die OPEC des Uranmarktes Förder­

kürzungen in erheblichem Maße angekündigt

und teils schon umgesetzt. Die Aktie von

Cameco hat erfolgreich einen Boden gebildet

und versucht nun langsam, sich davon zu

lösen. Mag sein, dass dieser Lösungprozess

langwieriger ist als beispielsweise im Techno­

logiesektor. Mag sein, dass unsere Nerven

immer wieder beansprucht werden, wie zum

Beispiel auch wieder einmal in den vergange­

nen Wochen, als Cameco die erzielten Kurs­

gewinne kurzzeitig wieder abgab. Doch Came­

cos Bilanz ist solide, der Turnaround hat

begonnen und höhere Kurse sind meines

Erachtens nur eine Frage der Zeit.

Deutsche Bank

Schwaches Handelsgeschäft 2017 wird sich

2018 nicht wiederholen

Fr, 12. Januar um 14:31 Uhr

Die Deutsche Bank hat am Freitag vermeintlich

überraschend vermeldet, dass die US-Unter­

nehmenssteuerreform von Donald Trump

zu einer Belastung führen wird. "Vermeintlich

überraschend" schreibe ich, weil das keine

Überraschung ist und auch nichts mit der

Geschäftsentwicklung zu tun hat.

Für die Deutsche Bank, wie übrigens auch für

Goldman Sachs, UBS und viele andere Ban­

ken, wird die Körperschaftssteuer von 35% auf

21% sinken. Ab sofort wird die Deutsche Bank

auf in den USA erzielte Gewinne also weniger

Steuern zahlen müssen. Wie kann das negativ

sein?

Nun, in den Jahren nach 2007 hat die Deut­

sche Bank gigantische Verluste eingefahren,

die heute noch als "Verlustvortrag" in der Bilanz

stehen. Jedes mal, wenn die Deutsche Bank

einen aktuellen Gewinn versteuern müsste,

kann sie auf die Verluste der Vergangenheit

hinweisen, die zuerst mit Gewinnen kompen­

siert werden dürfen, bevor neue Gewinnsteu­

ern abgeführt werden müssen.

Durch die Senkung der Körperschaftssteuer

kann die Deutsche Bank nun pro Jahr nicht

mehr so viel vom Verlustvortrag kompensieren

wie zuvor. Das macht sich buchhalterisch

negativ bemerkbar, die harte Kernkapitalquote

der Deutschen Bank wird dadurch nach Aus­

sage der Deutschen Bank um 0,1% sinken.

Meiner Überzeugung nach wird die Deutsche

Bank nicht auf der Basis von Steuersätzen,

Verlustvorträgen und sonstigen buchhalteri­

schen Vorgängen bewertet, sondern auf der

Basis der zu erwartenden Geschäftsentwick­

lung. Daher ist diese Meldung, die am Wochen­

ende die Schlagzeilen zur Deutschen Bank

dominierte, nicht besonders kursrelevant. Sie

sieht nur so schön aus, weil "Donald Trump"

und "Deutsche Bank" in einer Zeile verwendet

werden können.

In einem Nachsatz weist die Deutsche Bank

darauf hin, dass die Volatilität an den Finanz­

märkten im abgelaufenen vierten Quartal

extrem gering war und der Handelsumsatz

daher um 22% geringer ausfallen werde als vor

einem Jahr. Das ist tatsächlich negativ. Aber ist

das auch überraschend?

Nun, für viele Analysten schon, denn in ersten

Kommentaren von Analysten wird diese Mel­

dung als Ursache für den Ausverkauf der Aktie

um 4% genannt. Darin spiegelt sich noch

immer die Erwartung wider, dass die Deutsche

Bank mit ihrem Investmentbanking irgendwann

wieder die Milliardengewinne wird einfahren

können, die sie zu besten Zeiten Josef Acker­

manns erzielte. Doch die Zeiten sind vorbei,

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wie wir alle inzwischen wissen, denn Regulie­

rungen hindern die Banken daran, die damali­

gen Geschäftspraktiken wieder aufleben zu

lassen. Investmentbanking mag sporadisch

mal überraschend hohe Gewinne beisteuern,

aber als Basis eines Geschäftsmodells taugt

das Investmentbanking nicht mehr.

Vielmehr wird irgendwann in den kommenden

Quartalen das normale Zinsgeschäft wieder

stärker in den Vordergrund rücken. Nämlich

genau dann, wenn das Zinsniveau auch in

Europa zu steigen beginnt. Und das ist inzwi­

schen nur noch eine Frage von wenigen Quar­

talen, denn viele vorlaufende Indikatoren deu­

ten schon deutlich auf ein steigendes Zinsni­

veau hin.

Klar, ich hätte mich auch über ein gutes Han­

delsgeschäft gefreut, denn das würde die

Aktie der Deutschen Bank schneller aus dem

Keller holen. Für 2018 habe ich Ihnen mehr

Volatilität an den Finanzmärkten in Aussicht

gestellt, entsprechend könnte dies als positiver

Katalysator für die Zukunft wirken. Doch meine

eigentliche Überzeugung, die Deutsche Bank

im Portfolio zu halten, basiert auf der Erwar­

tung steigender Zinsen.

Viele von Ihnen haben mich gefragt, ob man

nun die Deutsche Bank kaufen sollte. Wir

haben eine halbe Position im Portfolio "en

vogue" und ich würde mit einem Nachkauf auf

Kurse unter 14,75 Euro warten (aktuell 15,24

EUR, Xetra 10:37 Uhr). Wer jedoch noch keine

Position in der Deutschen Bank hat, kann die­

sen Rückschlag bereits für einen ersten Kauf

nutzen.

DAX-Call 13.500 bis Nov.18

Teilverkauf, ich bleibe dennoch bullisch

Fr, 12. Januar um 14:18 Uhr

Heute konsolidiert der DAX ein wenig seiner

Kursgewinne der ersten Handelstage des

neuen Jahres. Unser Call ist mit knapp 10% im

Minus. Ich würde die Hälfte der Position ver­

kaufen und den Rest vorerst behalten.

Ich bin weiterhin dabei, mir ein Bild über den

möglichen Jahresverlauf des DAX zu machen

und komme, egal von welcher Seite ich es

betrachte, immer wieder zu meiner bullischen

Überzeugung mit einem DAX-Ziel für das lau­

fende Jahr irgendwo bei bis zu 15.000. Doch

die Rallye wird keine Einbahnstraße, sondern

immer wieder von Konsolidierungen, Rück­

schlägen, Korrekturen und Ähnlichem unter­

brochen.

Ein Optionsschein reagiert auf solche Phasen

sehr heftig, weil dadurch gleichzeitig die Vola­

tilität sinkt und damit die kalkulatorische

Wertermittlung des Scheins gegen uns läuft.

Daher ist es bei Calls ratsam, eher zu früh als

zu spät zu verkaufen. Wir können uns dann zu

einem späteren Zeitpunkt wieder einkaufen,

oder vielleicht einen anderen Call aussuchen.

Daher würde ich nun den angelaufenen

Gewinn für die Hälfte unseres DAX-Calls reali­

sieren.

Südzucker

Ausgestoppt, abgefischt :-(

Fr, 12. Januar um 14:21 Uhr

Tja, jahrelang habe ich mich von fest einge­

gebenen Stopp Loss Orders fern gehalten,

weil dort die Gefahr besteht, "abgefischt" zu

werden. Abfischen heißt, wenn der Kurs - aus

welchem Grund auch immer - in die Nähe einer

weit verbreiteten Stopp-Marke kommt, dann

gibt es manchmal Spekulanten, die mit einer

schnellen Folge von Verkaufsorders den Preis

drücken, bis er unter die bekannte Stopp-

Marke fällt. Dort werden dann die Verkaufsor­

ders derer aktiviert, die diese Stopp-Marke ein­

gegeben haben. Es kommen also in den

Sekunden nach dem Unterschreiten der Stopp-

Marke eine ganze Reihe von Verkaufsorders

auf den Markt, die dann von den Spekulanten,

die zuvor den Kurs durch ihre Verkäufe

gedrückt haben, zum Kauf genutzt werden.

Idealerweise können die Spekulanten so zu

niedrigeren Kursen ihre zuvor verkauften

Aktien wieder einsammeln.

Südzucker hat heute Q-Zahlen veröffentlicht,

die meinem Verständnis nach besser ausge­

fallen sind als erwartet. Seit Mitte Dezember

war der Kurs von Südzucker von 18,20 auf 17

Euro eingebrochen. Der Grund waren Analy­

stenaussagen, die die Unternehmenspro­

gnose als zu hoch bezeichneten. Heute hat

Südzucker jedoch die Gewinnprognose für das

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laufende Jahr bestätigt und die Umsatzpro­

gnose angehoben.

Ich hatte beschrieben, dass der langsam stei­

gende Zuckerpreis nur verzögert zu einer

Ergebnisverbesserung führen wird. Die mei­

sten Verträge von Südzucker sind langfristige

Rahmenverträge, so dass ein steigender

Zuckerpreis erst mit einer Verzögerung von bis

zu einem Jahr wirksam wird. Der parallele

Anstieg der Kosten für die Einsatzstoffe zeigt

sich jedoch sofort, was zu dem schwachen

Ergebnis trotz starkem Umsatzplus geführt hat.

Mit meiner alten Strategie, Stopp Loss Marken

nur als Gedächtnisstützen zu verwenden und

im Falle vom Erreichen der Marken mir erst

Gedanken zu machen, bevor ich agiere, wäre

in diesem Fall besser gewesen. Ich hätte die

Position nicht verkauft. Doch in der Vergan­

genheit gab es auch eine Reihe von Speku­

lationen, in denen ein fester Stopp Loss

höhere Verluste vermieden hätte. Was ist nun

der Königsweg?

Wir können an der Berechnung der Stopp Loss

Marken arbeiten. Doch allein dadurch, dass der

Heibel-Ticker für jeden verfügbar ist, der den

verhältnismäßig niedrigen Abopreis bezahlt (es

befinden sich diverse institutionelle Anleger in

meinem Kundenkreis) sind alle Stopp-Marken

öffentlich und somit sehr leicht abzufischen.

Deswegen nutze ich harte Stopp Marken auch

ausschließlich in unserem spekulativen Portfo­

lio.

Also: Wer noch nicht verkauft hat, sollte meiner

Ansicht nach dabei bleiben. Ich werde versu­

chen, bei nächster Gelegenheit wieder einzu­

steigen.

Deutsche Bank

Chaostage voraus

Fr, 12. Januar um 14:27 Uhr

Heute und am Montag werden eine ganze

Reihe von US-Banken Q-Zahlen veröffentli­

chen. Wir haben bereits von der Deutschen

Bank gehört, wie schlecht das Geschäft in Q4

lief und welche negativen Auswirkungen die

US-Steuerreform hat. Ich fürchte, wir werden

heute und am Montag eine ganze Reihe von

vermeintlich überraschend negativen Zahlen

serviert bekommen, die Bankaktien könnten

stark unter Druck geraten.

Im Einzelnen: Durch die US-Steuerreform sind

Verluste ab sofort weit weniger wert als in der

Vergangenheit. Sprich: Bis Q4 können die Ban­

ken Verlustvorträge zu einem Steuersatz von

35% vom Gewinn abziehen, ab 2018 nur noch

mit 21%. Das führt zu einer Neubewertung der

Verlustvorträge ab 2018, aber gleichzeitig auch

zu einer maximal hohen Auflösung von Ver­

lustvorträgen in Q4. Diese Zahlen werden

die Schlagzeilen dominieren und Spekulanten,

die auf Schlagzeilen reagieren und nicht län­

gerfristige Entwicklungen im Auge haben,

werden vermutlich heftig reagieren, sprich Ban­

kaktien ausverkaufen.

Von der Deutschen Bank haben wir auch

gehört, dass das Handelsvolumen in Q4 um

22%! gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen

ist. Wir erinnern uns: Im Q4 2016 trug Donald

Trump überraschend den Wahlsieg davon, es

folgten einige wilde Wochen an den Finanz­

märkten. Was gab es in Q4/2017? Nichts,

nicht einmal eine neue Regierung in Deutsch­

land. Sämtliche US-Banken werden also eben­

falls einen Rückgang des Handelsvolumens im

zweistelligen Bereich vermelden. Auch das

werden Sie in Schlagzeilen finden, auch das

wird Spekulanten zu überstürzten Verkäufen

motivieren.

Statt sich über die hohen steuerbedingten

Abschreibungsverluste und das schwache

Handelsvolumen aufzuregen, sollten Sie Ihren

Blick auf die folgenden Eckdaten werfen:

Net Interest Margin (NIM): Die Nettozinsmarge

bezeichnet die Differenz zwischen dem Spar­

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zins, den die Banken für Einlagen ausgeben,

und dem Kreditzins, den sie für Ausleihungen

einnehmen. Dies ist die Kennziffer, auf die ich

für die kommenden Quartale setze. Das Zins­

niveau in den USA ist bereits angestiegen, in

Europa verdichten sich die Anzeichen für eine

ähnliche, zeitlich verzögerte Entwicklung. Je

größter die NIM, desto leichter wird es den

Banken fallen, Geld zu verdienen.

Kreditwachstum (loan growth): Bei steigender

NIM verdient die Bank um so mehr, je höher

die Ausleihungen, die ausgegebenen Kredite

sind.

Die Deutsche Bank wird erst am 2. Februar

ihre Zahlen veröffentlichen, doch vieles davon

werden wir aus den US-Berichten bereits ablei­

ten können. Zusätzlich haben die US-Banken

ein drittes Mittel zur Verfügung, das in Deutsch­

land erst am Horizont zu erahnen ist:

Dividenden & Aktienrückkäufe: Der neue Fed-

Chef Jerome Powell, der Janet Yellen ab

Februar ablösen wird, gilt als Bankenfreund

und es ist zu erwarten, dass er die als sehr

restriktiv empfundenen Bankregulierungen aus

der Obama-Zeit weiter auflockert. Dazu gehört

dann auch ein lockerer Umgang mit den Kapi­

talanforderungen für die Banken, so dass

diese mehr Geld an ihre Aktionäre zurückge­

ben können, sei es in Form von Dividenden,

sei es in Form von Aktienrückkäufen. Aus den

Andeuten der CEOs, die in diese Richtung

gemacht werden, können wir viel über die

eigentlich erwartete Geschäftsentwicklung der

Banken ablesen.

Wir haben derzeit eine halbe Position in der

Deutschen Bank. Für einen Nachkauf habe ich

mir das Kursniveau von 14,75 Euro notiert.

Vielleicht strauchelt die Aktie im Kielwasser der

US-Q-Zahlen bereits am Montag auf dieses

Niveau, ich würde dann nachkaufen.

Skyworks Solutions

Konsolidierung der jüngsten Kursgewinne

Fr, 12. Januar um 13:38 Uhr

Heute rauf, morgen runter, usw. Skyworks hat

zum Jahresbeginn kräftig zugelegt, wird nun

jedoch konsolidiert. Neue Ereignisse oder

Informationen zu Skyworks gab es diese

Woche nicht, wir bleiben dabei.

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07. Übersicht HT-Portfolio

Spekulation (≈10%) =7,1% WKN 11.1.18 Woche Δ Σ '18 Δ Anteil 5x2% !

Cameco 882017 8,15 € 1% 4% 2,8% A

DAX Call CV4AT1 5,81 € -9% 21% 2,3% A

Südzucker 729700 16,76 € -8% 0% 0,0% A

Skyworks Solutions 857760 83,25 € -2% 3% 2,0% A

En Vogue (≈15%) =14,8% WKN 11.1.18 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 5x3% !

Bank of America 858388 25,45 € 2% 3% 1,7% C

Alphabet A14Y6F 928,00 € 1% 5% 3,6% B

Weibo A110V7 98,80 € 1% 13% 2,2% B

Meyer Burger A0YJZX 1,48 € -3% 5% 3,6% B

Deutsche Bank 514000 15,35 € -1% -3% 1,5% C

FinTech Group FTG111 31,25 € 0% 2% 2,1% C

Wachstum (≈30%) =15,3% WKN 11.1.18 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 4x7,5% !

Apple 865985 145,40 € 0% 2% 2,8% B

Facebook A1JWVX 155,60 € 1% 5% 3,8% B

Visa A0NC7B 100,00 € 2% 4% 5,8% B

BB Biotech A0NFN3 58,10 € -1% 4% 2,8% A

Dividende (≈25%) = 21,1% WKN 11.1.18 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 3x8% !

Swiss Re A1H81M 78,50 € -1% 1% 7,3% A

Navigator (Portucel) 895885 4,56 € 2% 7% 4,0% C

Innotec 540510 16,30 € 0% -1% 7,2% A

Hawesko 604270 50,00 € -1% -2% 2,6% B

Absicherung (≈20%) =23,8% WKN 11.1.18 Woche Δ Σ '17 Δ Anteil 3x6,7% !

Goldbarren 100 gr 100 gr. 3.516,00 € 1% 2% 10,3% A

Südzucker-Anleihe A0E6FU 100,90% 0% 0% 7,0% C

Nokia-Anleihe A0T9L2 110,65% 0% 0% 6,6% C

Cashquote

Σ-Portfolio 0% 3% 17,8%

Heibel-Ticker Gewichtung Anzahl Positionen angestrebte Positionsgröße

Portfolio Ziel Soll Ist Soll Ist

Spekulation Ereignis 10% 7,1% 5 3 2%

Zyklisch Trump 15% 14,8% 5 6 3%

Wachstum Enkelkinder 30% 15,3% 4 4 7,5%

Dividende Urlaub 25% 21,1% 3 4 8%

Absicherung Zins & Gold 20% 23,8% 3 3 6,7%

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Summe 100% 82,2% 20 20

Anmerkungen:

- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der

beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.

- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.

- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.

- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.

- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.

Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:

A – Top-Aktie mit günstigem Kurs, 

B – Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen 

C – Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, 

D – bei Gelegenheit Verkaufen, 

E – Sofort Verkaufen 

Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.

Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die

Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch

niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.

Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:

- Dividenden- & Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,

- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,

- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.

Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche

mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken

für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.

Eine erfolgreiche Börsenwoche,

take share

Stephan Heibel

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12. Jan. 2018 Heibel-Ticker Plus #2 Seite 16 von 17

Page 17: PLUS - Heibel-Ticker · 2018-02-09 · sieht aus wie die direkte Antwort auf die Jubel ... Techs erobert, so die Marktmeinung. Finanztitel sind derzeit die größte Gruppe im Heibel-Ticker

08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise

Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachge­

machte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit

Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas

für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen

Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abge­

segnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen­

dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar

keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anle­

gern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tief­

greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die

eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der

Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:

Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von

finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt

ist.

Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen

Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref­

fenden Unternehmen

09. An-/Ab-/Ummeldung

Ihre eMail Adresse oder Adressdaten ändern Sie bitte mit Ihrer bestehenden eMail Adresse und Ihrem

Passwort unter

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oder senden Sie uns einfach eine entsprechende eMail an:

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