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Paraplegie November 2011

Date post: 30-Mar-2016
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Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung
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Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung paraplegie Traumjob erkämpft Simone Buess ist Kleinkinderzieherin – trotz Rollstuhl mit der Glasi Hergiswil November 2011 / Nr. 140 / Standard SPS: Neue Image-Kampagne | Arbeit als Lebenselixier | Ein Tag mit Joe Manser zum Mitnehmen
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Page 1: Paraplegie November 2011

Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

paraplegie

Traumjob erkämpftSimone Buess ist Kleinkinderzieherin – trotz Rollstuhl

mit der Glasi HergiswilNovember 2011 / Nr. 140 / Standard

SPS: Neue Image-Kampagne | Arbeit als Lebenselixier | Ein Tag mit Joe Manser

zum Mitnehmen

Page 2: Paraplegie November 2011

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Paraplegie, Novemer 2011 | 3

EDITORIAL

Liebe Gönnerinnen und Gönner

Wir leben in einer Zeit der Reiz- und Informationsüberfl utung, die den Kampf um öff entliche Wahrnehmung laufend verschärft. Auch die Schweizer Paraplegiker-

Stiftung (SPS) bleibt davon nicht verschont und hat deshalb eine nationale Imagekampagne lanciert. Mit Präsenz allein ist es jedoch nicht getan. Um die Bevölkerung, insbesonderedie jüngere Generation, für seine Anliegen zu gewinnen, muss man sich abheben. Darum hat die SPS die Umsetzung eines Konzeptes beschlossen, das tatsächlich auff ällt. Mittels knappen, klaren Botschaften und Emotionen weckenden Bildern sollen das Bewusstseinfür Querschnittgelähmte verankert sowie die tragenden Werte des Leistungsnetzes der Schweizer Paraplegiker-Gruppe vermittelt werden. Die Kampagne «Ein Leben lang.» symbolisiert die grossen Herausforderungen an Querschnittgelähmte; sie steht aber auch für deren Begleitung durch die SPS in medizinischen, berufl ichen, familiären und gesell-schaftlichen Belangen. Näheres dazu auf Seite 6.

In anderer eigener Sache freuen wir uns über das vorzügliche Ergebnis der ersten Umfrage unter der Leserschaft des Magazins «Paraplegie». Das 2010 in grösserem Format und moder nisierter Gestaltung neu lancierte Heft kommt bei der überwiegenden Mehrheit sehr gut an (siehe Seite 17). «Professionell gemacht, vielfältig, eigenständig, glaubwürdig, spannend, informativ» – so und ähnlich äusserten sich die Befragten zu Inhalt, Layout,Stil, Sprache usw. Soviel Lob ist der Redaktion gleichsam Verpfl ichtung, Ihre Ansprüche an ein lesenswertes Magazin weiterhin so zu erfüllen, dass Sie es vermissen würden, wenn…

Ich danke Ihnen herzlich für die bisherige Unterstützung unserer Arbeit und hoff e, dass Sie der Schweizer Paraplegiker-Stiftung die Treue halten.

Daniel JoggiPräsident Schweizer Paraplegiker-Stiftung

IMPRESSUM: Paraplegie. Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, www.paraplegie.ch 35. Jahrgang. Ausgabe: November 2011/Nr. 140, Standard | Erscheinungsweise: vierteljährlich in Deutsch, Franzö-sisch und Italienisch | Gesamtaufl age: 1‘011‘000 Exemplare | Aufl age Standard: 210‘000 Exemplare | Copyright: Abdruck nur mit Genehmigung der Herausgeberin und der Redaktion.Herausgeberin: Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, 6207 Nottwil, [email protected] | Verantwort-lich: Schweizer Paraplegiker-Stiftung, Unternehmenskommunikation, 6207 Nottwil | Redaktion: Roland Spengler (Leitung), Christine Zwygart. Bild: Walter Eggenberger, Astrid Zimmermann-Boog, [email protected] | Layout: Regina Lips,Karin Distel | Anzeigen: Fachmedien Axel Springer Schweiz AG, 8021 Zürich, [email protected] | Vorstufe/Druck: Swiss-printers AG, 4800 Zofi ngen.

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Page 5: Paraplegie November 2011

Paraplegie, November 2011 | 5

INHALT

26 GARANTIERT KONTROLLIERT

Medizinische Geräte müssen einwandfrei funktionieren, sonst können sie Leben gefährden. Dafür besorgt sind die Medizintechniker.

32 MEIN TAG IM ROLLSTUHL

Joe Manser (l.) leitet für ein Jahr das Parla-ment der Stadt Zürich. Mit Andreas Ammann, Leiter Parlamentsdienste, bespricht er die Geschäfte.

34 FINALE TV-Moderator Kurt Aeschbacher erzählt von seiner Reise in den Kongo.

6 NEWS

Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung hat eine neueImage-Kampagne gestartet.

12 SIMONE BUESS

Sie kocht leidenschaftlich gerne – allerdings nur noch im privatenRahmen. Berufl ich musste die heute 30-Jährige umsatteln und lernte,trotz Widerstand der IV, Kleinkinderzieherin.

17 BELIEBTES MAGAZIN Eine Umfrage zeigt: Das «Paraplegie» erhält von seinen Lesern

Bestnoten.

20 ARBEIT GIBT DEM ALLTAG EINE STRUKTUR

Geld verdienen, Kontakt zu anderen Menschen knüpfen und ge-braucht werden. Was für die meisten Fussgänger selbstverständlich ist, wünschen sich auch die Querschnittgelähmten. Im Institut für Berufsfi ndung in Nottwil erhalten sie Hilfe auf ihrem Weg zurück in die Arbeitswelt. Sonja Wyss erzählt, wie sie ihren Traumberuf fand: Gärtnerin – trotz Rollstuhl.

Page 6: Paraplegie November 2011

6 | Paraplegie, November 2011

NEWS

Neu, emotional, provokativMitte Oktober 2011 hat die Schweizer Para-plegiker-Stiftung (SPS) eine nationale Image- Kampagne gestartet. Einprägsame Botschaften und emotionsreiche Bildersollen das Bewusstsein für Querschnitt-gelähmte verankern sowie die tragenden Werte des Leistungsnetzes der Schweizer Paraplegiker-Gruppe vermitteln.Nur überraschende, aufrüttelnde, schnell verständliche Ideen haben heute die Kraft, Aufmerksamkeit zu gewinnen und nachhal-tiges Interesse zu wecken. So lenkt die Kam-pagne «Ein Leben lang.» das Auge auf eine auff ällige Rücken-Tätowierung: Das Proto-koll eines alltäglichen, oft banalen Unfalls, dessen Folgen sich lebenslang auswirken können. Diagnose – Querschnittlähmung.«Ein Leben lang.» steht für die körperlichen, seelischen und fi nanziellen Herausforde-rungen Querschnittgelähmter. «Ein Leben lang.» steht aber auch für die BegleitungBetroff ener durch die Schweizer Paraplegi -ker-Stiftung in medizinischen, berufl ichen,familiären und gesellschaftlichen Belangen. Die in die Haut gestochene, dauerhafte Täto-wierung symbolisiert dieses «Ein Leben lang.»Die Kampagne wurde in Zusammenarbeit mit der Agentur Spinas Civil Voices (Zürich) entwickelt. Die Anzeigen der SPS erscheinen während sechs Wochen in Tageszeitungen der deutschen, französischen und italieni-schen Schweiz sowie in Sportmagazinen. Die Anzeigenserie umfasst sechs verschiedene Sujets und wird nächstes Jahr fortgesetzt. Wir begleiten Querschnittgelähmte. Ein Leben lang.

Neben der medizinischen Betreuung unterstützen wir Betroffene auch in finanziellen

Notlagen. Zum Beispiel beim Umbau von Auto und Wohnung. Damit einem

selbstbestimmten und selbständigen Leben nichts im Weg steht. www.paraplegie.ch

Page 7: Paraplegie November 2011

Paraplegie, November 2011 | 7

Die Gönner-Vereinigung (GöV) der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) geht neue Wege: Sie möchte Firmen dazu motivieren, ihren Mitar-beitenden die GöV-Mitgliedschaft zu schenken. Einerseits ist dies ein sinnvolles Präsent, anderer -seits unterstützt ein Unternehmen so das einzig -artige Leistungsnetz für querschnittgelähmte Menschen. Zur umfassenden Präsentation des neuen Angebots wurde auf der Internet-Platt -form der Schweizer Paraplegiker-Gruppe (SPG)eine eigene Rubrik eingerichtet. Unterwww.paraplegie.ch/fi rmen gibt’s alle Detailsund Vorteile sowie die spezielle Broschüre für Firmen-Mitgliedschaften zum Herunterladen. Die GöV konzentriert sich seit langem auf die Generierung von neuen sowie das Halten bestehender Gönner. Diese Unterstützung ist wertvoll und nötig, damit Para- und Tetraplegiker von der SPG auch künftig ein Leben lang betreut und begleitet werden können.Weitere Auskünfte: Daniel Suter, Kundenberater Firmen, [email protected]

Das ideale Geschenk für Mitarbeitende

Neue BotschafterinSie hat die Wahl im KKL Luzern für

sich entschieden: Stefanie Dettling

aus Gossau ZH ist Miss Handicap

2011. Die 18-Jährige erlitt als Baby

eine Quecksilbervergiftung, die sich

mit einer Impfung nicht vertrug.

Heute sitzt sie im Rollstuhl und kann

ihre Arme nur beschränkt bewegen.

Berufl ich steckt die junge Frau

mitten in der KV-Ausbildung, und sie

will sich in ihrem Amtsjahr «für mehr Integration in der Schule und bei

der Arbeit» einsetzen. Stefanie Dettling zeigt mit ihrem Engagement,

dass eine körperliche Einschränkung den Alltag nicht schmälern muss:

«Barrieren gibt es überall im Leben, und sie sind dazu da, überwunden

zu werden – egal ob mit oder ohne Behinderung.»

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Spass mit StarsKinder trainierten mit Sportstars – im Vorfeld des Leichtathletik-Mee-tings Weltklasse Zürich traten Spitzenathleten wie Yelena Isinbayeva, Asafa Powell, Lisa Urech und viele andere an elf Standorten in der ganzen Schweiz auf. Für Kinder mit Querschnitt l ähmung machten sich die Rollstuhlsportler Edith Hunkeler und Marcel Hug (Bild, ganz links) stark. Sie spielten gemeinsam mit 20 Jugendlichen in Zürich, posierten für gemeinsame Fotos und verteilten Auto gramme. Für Marcel Hug sind solche Einsätze Ehren sache: «Es bereitet mir grosse Freude, Kinder im Rollstuhl für Sport zu begeistern und mit ihnen zu trainieren.»

Foto: Weltklasse Zürich

Premiere demnächstMarc Ristori, mehrfacher Schweizer Meister

im Motocross, stürzte am Genfer Super-

Cross vom 30. November 2007 schwer. Der

Unfall hatte verhängnisvolle Folgen für den

25-Jährigen, und die Diagnose stellte sein

Leben auf den Kopf: Querschnittlähmung.

Der Film «Marc Ristori, im Bruchteil einer

Sekunde» von Benjamin Tobler zeigt, wie

sich der junge Mann nach diesem Schick-

sals schlag wieder aufrappelte und sich dem

unge wohnten Kampf stellte, sein Leben

neu aufzubauen. In der Westschweiz ist der

Kinostart für den 7. Dezember 2011 geplant.

Informationen: www.marcristori-lefi lm.com.

Page 8: Paraplegie November 2011

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Page 9: Paraplegie November 2011

Paraplegie, November 2011 | 9

NEWS

Schweizer glänzten …

Eher unerfreulich verliefen die Europameister-schaften im Rollstuhl-Rugby und im Rollstuhl-Basketball. An beiden Turnieren mussten sichdie Schweizer mit weniger als erhoff t begnügen. Einige Ernüchterung machte sich vor allem unter den Rollstuhl-Rugby-Spielern breit. Denn sie hat-ten sich für die Heim-EM in Nottwil besonders viel vorgenommen. Man wollte, wenn möglich, unter die ersten Vier kommen und sich damit für die Paralympics 2012 qualifi zieren. Zwar starteten die Schweizer mit einem Erfolg über Irland und besiegten später die höher eingestuften Polen.

Dem standen jedoch drei Niederlagen gegen -über, womit die Chancen auf einen Spitzenplatz nach der Vorrunde dahin waren. Mit Platz 10unter 12 Nationen verpassten die Gastgeber sogar ihr Minimalziel (Rang 7). Den Titel holte sichSchweden, das sich im Final gegen Grossbritan-nien durchsetzte. Bronze gewann Belgien.Andere Ambitionen hatten die Rollstuhl-Basket-baller bei der Europameisterschaft der A-Division in Nazareth (Israel). Sie waren von Anfang andarauf eingestellt, den Abstieg zu verhindern. Das Vorhaben misslang jedoch. In sieben Partien

bekamen die Schweizer ihre Limiten deutlich aufgezeigt und ver liessen das Spielfeld sieben Mal als Verlierer. Als12. und Letzte müssen sie, zusammen mit Frankreich, wieder in die B-Division zurück. Europameister wurde Gross-britannien, gefolgt von Deutschland, Spanien und Polen.

… und scheiterten

Sieben Medaillen, vier Weltmeistertitel und zahlreiche weitere Spitzenklassie-

rungen: das war die hervorragende Bilanz der Schweizer an den Para-Cycling-

Weltmeisterschaften in Roskilde (Dänemark). In der zehn köpfi gen Delegation

überragten Ursula Schwaller (Düdingen) und Jean-Marc Berset (Bulle). Sie

siegten zum zweiten Mal in Folge sowohl im Einzel-Zeitfahren als auch im

Strassenrennen. Zudem holten sie, zusammen mit Franz Nietlispach (Zeiningen),

im Staffelwettbewerb noch eine Silbermedaille. Schwaller und Berset bewegten sich – in ihren

Kategorien – sozusagen in einer eigenen Klasse. Jedenfalls war die Gegnerschaft nie in der Lage,

ihnen die Titel ernsthaft streitig zu machen. Sandra Graf (Gais) hingegen fuhr denkbar knapp an

ihrer ersten Goldmedaille vorbei. Im Strassenrennen unterlag sie der Amerikanerin Monica Bascio

erst auf dem allerletzten Meter, nachdem sie schon das Zeitfahren als Zweite beendet hatte.

Wenig Glück in entscheidenden Momenten hatten auch Lukas Weber (Zürich), Gesamtweltcup-

Sieger, und Heinz Frei (Etziken). Beide verpassten einen Platz auf dem Podium in der Prüfung

gegen die Uhr und im Strassenrennen nur um Weniges.

Die Schweizer Medaillengewinner.Sandra Graf, Jean-Marc Berset, Ursula Schwaller und Franz Nietlispach (v. l.).

Ziel verpasst. Das Schweizer Rollstuhl-Rugby-Team (in Weiss) siegte zum Auftakt gegen Irland, belegte am Schluss abernur Platz 10.

Doppel-DoppelsiegDie Rollstuhl-Rennen beim Marathonin Berlin (Deutschland) waren fest in Schweizer Hand. Sowohl im Feld der Frauen als auch in demjenigen der Männer gab es je einen Doppelerfolg. Hier gewann Edith Hunkeler (Dagmer-sellen) mit geringem Vorsprung auf Sandra Graf (Gais), wobei beide gleich -zeitig die A-Limite für die Paralympics 2012 erfüllten. Dort war es Marcel Hug (Nottwil), der Altmeister Heinz Frei (Etziken) im Endspurt bezwang. In Chicago (USA) belegte Frei, einziger Schweizer am Start, ebenfalls den zweiten Platz, diesmal hinter Kurt Fearnley (Australien). Schnellste Frau war die Amerikanerin Tatyana McFadden.

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Page 10: Paraplegie November 2011

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Agenda 2011 / 2012

19. / 20. NovemberWeihnachtsmarkt der SPV

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1. DezemberDer Samichlaus kommt

SPZ Nottwil

17. / 18. MärzSchmerzkongress GesundheitSprechstunde

GZI Nottwil

31. MärzRollivision

SPZ Nottwil

18. AprilMitgliederversammlung der Gönner-Vereini-

gung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung,

GZI Nottwil

Student holt Designer-PreisDer neue Rollstuhl sieht schnittig aus, heisst EVO – für evolutionär – und wurde von Ian Echlin aus

Luzern entworfen. «Es ist für mich schwer zu verstehen, warum der manuelle Rollstuhl heute nicht

weiter entwickelt ist.» Der 24-Jährige studierte Industrial Design an der Fachhochschule Nordwest-

schweiz, und widmete sein Abschlussprojekt der Weiterentwicklung des Rollstuhls. «Ich befragte über

100 Betroffene, Angehörige und auch Therapeuten», erzählt er. Deren Ideen und Verbesserungsvorschlä-

ge sind in die Arbeit eingefl ossen. Um besser zu verstehen,

was ein Leben mit Querschnittlähmung bedeutet, setzte sich

Echlin selber in einen Rollstuhl und fuhr in Luzern herum,

benutzt öffentliche Verkehrsmittel und besuchte Einkaufszen-

tren. «So merkte ich auch selber schnell, wo’s Probleme

gibt.» Am Computer designte er dann den EVO: Durch eine

neue Positionierung der Achse kann die Sitzfl äche variabel

angepasst werden. Dies ermöglicht es dem Rollstuhlfahrer,

sich selbstständig aus der normalen Sitzhaltung auf die

Augenhöhe einer stehenden Person zu heben. Oder er kann

sich zurücklehnen, um das Gesäss zu entlasten. Die Sitzfl äche

lässt sich zudem aus dem Radstand nach vorne schieben,

was das Ein- und Aussteigen wesentlich vereinfacht. Ein

neuartiger Antrieb mit Gangschaltung und Bremse erleichtert

das Bergauffahren, und mechanische Bremsen schonen die Hände vor Abrieb. Mit seinem neuartigen

Rollstuhl gewann Ian Echlin den Dyson Award, der mit 1400 Franken dotiert ist. Sein Ziel ist klar: «Ich

möchte, dass der Rollstuhl irgendwann auf den Markt kommt.»

Foto: Bernard Gardel/Ian Echlin

Page 12: Paraplegie November 2011

12 | Paraplegie, November 201112

Text: Christine Zwygart | Bilder: Walter Eggenberger und Beatrice Felder

Simone Buess steckt mitten in der Koch-Lehre, doch ein Snowboard-Unfall

beendet dieses Kapitel jäh. Die Tetraplegikerin muss sich berufl ich neu

orientieren – und fi ndet ihren Traumjob. Heute arbeitet die 30-Jährige als

Kleinkinderzieherin und kocht leidenschaftlich gern in der Freizeit.

«Wenn der Wille da ist, schafft man alles»

Fürsorglich. Simone Buess bei ihrer Arbeit in der Kinderkrippe.Sie sitzt gerne auch mal «auf Augenhöhe» mit den Kindernam Boden.

Page 13: Paraplegie November 2011

Paraplegie, November 2011 | 13

ten, schlichtet Streit und schaut zum Rechten. «Das ist mein Traumberuf», sagt die 30-Jährige, die vor allem die Off enheit der Kinder schätzt. Zehn Sprösslinge zwischen zwei und sechs Jah-ren verbringen ihren Tag heute in der Krippe der Klinik St. Urban (Luzerner Psychiatrie). Siegehören zur Gruppe «Zottelbären» – und noch sind sie ganz zahm. Dass ihre Betreuerin im Rollstuhl sitzt, ist für die Kinder kein Thema.

PORTRÄT

Sie sind fasziniert von Simones Rädern. Einige wissen auch, dass mit ihrem Rücken etwas nicht stimmt. Und komfortabel ist die Lehne des Rollstuhls, an der man sich so praktisch festhalten und auf die Beine hochziehen kann. «Ein paar Kinder haben so das Gehen erlernt», erzählt die Tetraplegikerin nicht ohne Stolz.Simone arbeitet in einem 50-Prozent-Pensum in der Krippe und übernimmt mit einer Kolle-gin die Gruppenleitung. «Schon als Mädchen habe ich gerne Kinder gehütet.» Aufgewachsen ist sie in Niedergösgen SO mit ihrem älteren Bruder Remo, mit dem sie sich noch heute eng verbunden fühlt. Zur Familie zählen ausserdem über ein Dutzend Tanten und Onkel sowie un-zählige Cousins. «So lernte ich früh verschie-dene Werte und Ansichten kennen.» Das habe sie geprägt, ebenso die vielen Ausfl üge mit ihren Eltern in die Natur. Selbstständigkeit, Selbst-vertrauen, Respekt und Anstand – das hat ihr die Familie mit auf den Weg gegeben. «Und diese Werte tragen mich noch heute durchsLeben.» Auch in schwierigen Momenten. Wie im Winter des Jahres 2000.

Verheerender Sturz

Simone Buess ist im zweiten Lehrjahr als Koch und nimmt an einem Skitag der Berufsschule teil. In Engelberg OW geniesst die Snowboar-derin mit ihren Kollegen den Schnee, nach dem Mittag passiert der fatale Unfall: Das Brett der jungen Frau verkantet sich, sie stürzt und schlägt mit dem Kinn auf der Piste auf. «Es tat zwar weh, doch mir war nicht bewusst, dass ich mich gravierend verletzt hatte.» Erst Stunden später stellen sich Lähmungen ein, die durch eine Schädigung des Rückenmarks zwischen dem vierten und fünften Halswirbel entstan-den sind. Später stellten die Ärzte eine inkom-plette Tetraplegie fest: Die Nerven wurden zwar nicht durchtrennt, aber verletzt. Dadurch sind heute ihre Beine gelähmt und die rechte Hand ist in ihrer Funktion eingeschränkt.

Kleinkind-erzieherin im Rollstuhl?Die IV sagt: Nein!

Das kleine Mädchen kämpft mit seiner runterrutschenden Hose. Der Blond-

schopf neben ihr braucht ein Nastuch. Und der Bub mit dem spitzbübischen Lachen lässt sich nochmals versichern, dass er keinen Mittags-schlaf machen muss. Mitten in diesem Gewusel aus «Kannst du mir…» und «Lueg mal…» sitzt Simone Buess. Mit Geduld und Konsequenz hilft die Kleinkinderzieherin bei Schwierigkei-

Sportlich. In Stansstad NW nimmt Simone Buess neu Tennisstunden.

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14 | Paraplegie, November 2011

Sechs Monate verbrachte Simone im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil, trainierte wieder für den Alltag. «Anfangs fühlte ich mich als ‹Nichts›.» Schnell wurde klar, dass der Abschluss der Koch-Lehre nicht möglich ist. Als geeignete Umschulung erschien der IV die Hotelhandels-schule, doch im Büro fühlte sich die junge Frau nicht wohl. Begeistert war sie hingegen vom Schnuppern in einer Krippe, wo sie sogar eine Praktikumsstelle für ein Jahr erhielt. Eine Klein-kinderzieherin im Rollstuhl? Geht das? Nein ur-teilte die Invalidenversicherung, und für Simone Buess begann ein Kampf um Geld und Anerken-nung: «Es kann doch nicht sein, dass die IV Bei-träge streicht, nur weil mein Beruf auf ihrer Liste fehlt.» Doch so schnell liess sie sich ihren Traum nicht nehmen, blieb hartnäckig und setzte sich mit Hilfe eines Anwalts schliesslich durch. Die drei jährige Ausbildung schaff te sie mit Bravour. «Der Rollstuhl bringt mich von A nach B. Aber er bestimmt nicht über mein Leben», sagt sie heute mit Überzeugung.Probleme im Berufsleben, die auf ihrer Tetraple-gie beruhen, kennt Simone Buess kaum. Noch nie sei ihr ein Kind davongelaufen, «das ist alles eine Frage der Kommunikation». Und wenn mal etwas wirklich nicht geht, springen ihre Kolleginnen ein – wie beispielsweise beim Schieben der Kinderwagen. «Diese Team-Arbeit schätze ich sehr.» Simone gerät ins Schwärmen, erzählt von interessanten Erziehungsfragen, wie sie die Kinder ihrer Entwicklung entspre-chend begleiten und ihre Kreativität fördern kann. Wichtig ist auch der Respekt, den ihr die Eltern der Krippenkinder entgegenbringen. Und wie sieht‘s mit eigenen Kindern aus? «Ja, ich hätte dereinst gerne eine Familie.» Den Mann dazu hat sie bereits gefunden.

Experimentierfreudiges Paar

Gemeinsam mit ihrem Freund Daniel Schröter lebt Simone in Horw LU. «Mir ist ein schönes Daheim wichtig», sagt sie und rollt ins gross-

zügige Wohnzimmer. Heute Abend kommen Freundinnen zu Besuch, auf dem Herd brodelt in einer Pfanne bereits Sugo für die Pasta.Kochen gehört noch immer zu Simones liebs-ten Beschäftigungen: «Wir testen jedes Wo-chenende ein neues Rezept aus einem unsererunzähligen Kochbücher.» Mit Softwareingen-ieur Dani bildet sie nicht nur in der Küche ein gutes Team. Seit zwei Jahren sind die beiden zusammen, kennen gelernt haben sie sich über Freunde. «Wir gingen in den Ausgang – und da hat es sofort gefunkt.» Gemeinsam bauen die beiden gerade ein neues Heim am benachbar-ten Hügel, eine Eigentumswohnung, ganz aufSimones Bedürfnisse zugeschnitten. «Da wer-den wir einen unter fahr baren Kochherd und ein grosszügiges Bad einbauen. Das erleichtert den Alltag enorm.»In der Freizeit ist das Paar sportlich unterwegs. Dani mit dem Bike, Simone mit einem speziel-len Handbike samt Antrieb – damit sie mit sei-nem Tempo mithalten kann. «Soeben habe ich mit Tennisspielen begonnen. Das macht mir riesigen Spass», erzählt die ehemalige Spitzen-sportlerin. Viele Jahre fuhr die Tetraplegikerin erfolgreich Rennen und Marathons. «Roll-stuhlsportler Heinz Frei drehte mit mir noch während der Rehabilitation in Nottwil ein paar Runden auf der Bahn.» Das Feuer entbrannte sofort in ihr. Persönliche Bestzeiten, Podest-plätze, Siege. Simone war schnell un-terwegs, aber plötzlich hatte sie genug. «Ich erwachte eines Morgens und wusste: Heute beende ich meine Kar-riere.» Bereut hat sie diesen Schnitt nie.Vor ihrem Unfall hat die junge Frau gerne gejoggt, am liebsten über schmale Waldwege. Dieses Gefühl vermisse sie manchmal. Und mit einem Rollstuhl sei sie halt immer und überall ausgestellt. Aber jammern? Oder gar Mitleid? Nein! Das will Simone Buess nicht. «Jeder trägt doch sein Bürdeli. Meines sieht man halt

« Mut braucht es füreine USA-Reise nicht»

Bäume. Einmal raus aus dem Rollstuhl! Simone entspannt im Redwood Nationalpark.

st

t US-Präsident. Ein Treffen mit

Barack Obama im Wachsfi gurenkabinett

von Las Vegas.

Küste. Fränzi und Simone mit ihren

Partnern Daniel und Dani an der Küste

bei Mendorino.

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Paraplegie, November 2011 | 15

besser.» Ihr gehe es gut, und sie schätze ihr Da-sein so, wie es heute ist. «Meine Eltern haben mir dieses Leben geschenkt. Nun ist es an mir, etwas daraus zu machen.»

Abenteuerliche Ferien

Und das tut sie. Vergangenen Sommer wagte sie mit Partner Dani, Freundin Fränzi und de-ren Lebensgefährten Daniel eine Abenteuer-reise nach Kanada und Amerika. «Zu viert zu reisen, machte grossen Spass und bedeutet Si-cherheit. Mir war aber auch wichtig, dass meine Freunde mich nicht ständig herum-schleppen mussten.» Mit guter Planung, Er-satzpneus im Gepäck und einem gemieteten Van reiste das Quartett von Vancouver über Seattle in den Westen der USA, besuchte Nati-

onalparks wie das Death Valley oder den Bryce Canyon. Heute weiss Simone: San Francisco ist schön, aber mit dem Rollstuhl kaum zu besich-tigen. Dafür ist Las Vegas ideal. Und in vielen Parks sind Phantasie und Flexibilität gefragt. «Teilweise konnten wir mit dem Van aus-nahmsweise näher an die Sehenswürdigkeiten heranfahren. Oder aber Dani trug mich, damit ich die gleiche Aussicht geniessen konnte wie alle.» Ihr Tipp für Amerika-Fans: der Antilope Canyon, eine Art Höhlen-Reservoir, weil dort einheimische Indianer sind – der ist allerdings überhaupt nicht rollstuhlgängig. «Mut braucht es für solch eine Reise keinen», ist sie über-zeugt. Einfach ausprobieren und machen – das ist ihre Devise. Schliesslich ist sie auch schon mutterseelenalleine nach Barcelona gereist,

PORTRÄT

um eine Kollegin, die ebenfalls im Rollstuhl sitzt, zu besuchen. «Das hat dann doch ein we-nig gekribbelt…»Simones Freundinnen sind bei ihr daheim in Horw eingetroff en und freuen sich auf dengemütlichen Weiberabend und die Ferien-geschichten. Die junge Tetraplegikerin be-schreiben sie als spontan, off en, ehrlich. Auch – je nach Sichtweise – als zielstrebig und dick-köpfi g. Und als Sonnenschein, der immer ein off enes Ohr hat. Also eine Frau, die mitten im Leben steht – trotz Tetraplegie. «Man kann dem Rollstuhl nicht die Schuld für alles geben», meint sie selber. Was zählt sei der Wille. «Denn wenn der Wille da ist, schaff t man alles.»

Gemütlich. Daheim in Horw erzählt Simone Buess ihren Freundinnen Cämi, Jeannette, Fränzi und Bea (v. l.) von ihren USA-Ferien. Freundschaften sind ihr sehr wichtig; sie pfl egt ihr Beziehungsnetz ganz bewusst.

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Paraplegie, November 2011 | 17

PRAXISLESERUMFRAGE

Die Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) hat erstmals

eine umfangreiche Befragung der Leser des Magazins «Paraplegie» durchge-

führt. Das Ergebnis: 81% der Teilnehmer beurteilten die viermal jährlich in drei

Sprachen erscheinende Publikation als insgesamt sehr gut.

Gesamtnote «Sehr gut»!

Das Marktforschungsinstitut GfK Schweiz (Hergiswil NW) verfügt über reichlich Er-fahrung in der Durchführung von Studien im Bereich Print-Medien. Ein Resultat wie das jenige nach Auswertung der Antworten von Lesern des Magazins «Paraplegie» hat allerdings Seltenheitswert. «Eine solche Dichte von derart positiven Bewertungen über eine grosse Bandbreite hinweg darf in der Schweiz als Top-Ergebnis angesehen werden», sagt Christoph Oberli, Leiter Me-dienforschung Ad hoc bei GfK. Als Ganzes bewertet kommt das Magazin bei vier Fünf-teln der Leserschaft sehr gut an. Zudem wird «Paraplegie» sehr intensiv genutzt und nimmt im Konkurrenz umfeld eine do-minierende Stellung ein.

Informativ, vielfältig, glaubwürdig

So gaben 70 % der Befragten an, jede Aus-gabe zu lesen. Und fast 80 % lesen alle Sei-ten oder mindestens die Hälfte. Für dieLektüre werden durchschnittlich 30 Minu-ten aufgewendet. Weiter wird das Magazin 2,2 Mal in die Hand genommen, in der Re-gel von mindestens zwei Personen gelesen sowie von 74% längere Zeit aufbewahrt. «Paraplegie» ist nach Ansicht der über-wiegenden Mehrheit der Leser ein quali-tativ hoch stehendes Magazin, das vieleexklusive, glaubwürdige Informationen ver mittelt und in zeitgemässer Aufma-chung daherkommt. Ebenso geschätzt wer-den Gehalte einzelner Beiträge, attraktive Bilder, Themenvielfalt und Mischung, eine verständliche Sprache sowie leserfreund-liche Gliederung.

Die von der Gönner-Vereinigung der SPS in Auftrag gegebene Leserschafts-Studie – in-klusive Vergleich mit fünf anderen Publika-tionen im Segment Gesundheit/gemeinnüt-zige Institutionen* – fand im Juni 2011 in der Deutschschweiz statt. Auf Basis einer reprä-sentativen Methodik wurden erst 2‘400 Mit-glieder der Gönner-Vereinigung mit einem bestimmten Profi l ausgewählt, und in einem zweiten Schritt etwas mehr als 500 Personen befragt. Sie beurteilten anhand eines um-fangreichen Fragebogens einerseits Inhalt, Form und Gehalt des Magazins. Anderseits gaben sie Auskunft über Leseverhalten, Nut-zung und Affi nitäten zu bestimmten Themen oder Beachtungsgrad von Anzeigen.

* 1414 Rega-Magazin, Vista Gesundheitsmagazin, Schweizer Hausapotheke, FORTE, Sprechstunde Dr. Stutz

Repräsentative Methodik

DOSSIER

RollenderFortschrittDie Geschichte des Rollstuhls ist über 3000 Jahre alt. Schon früh benutzten

die Chinesen Sessel mit Rollen, die Gefährte waren unhandlich und

schwer zu steuern. Heute präsentieren sich die Modelle farbig und elegant.

Und die Fabrikanten tüfteln weiter, um das Optimum herauszuholen.

Text: Christine Zwygart | Bilder: Walter Eggenberger und Astrid Zimmermann-Boog

1655

1920

unbekannt

2006

2008

2005

1994

2000

2000

Alles in allem lässt sich aus einzelnen Ur-teilen eine hohe Akzeptanz des Magazins «Paraplegie» sowie eine starke Bindung zu demselben ableiten. Gleichzeitig repräsen-tiert eine solche Leserschaft – im Zusam-menspiel mit den Ergebnissen zusätzlicher Erhebungen sowie einer Aufl age von über1 Mio. Exem plaren – eine sehr attraktive Zielgruppe für Werbung.

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Die Glasi Hergiswil ist ein traditionsreiches Unternehmen mit Sinn für das Schöne. Für

einen guten Zweck spannt sie nun mit der Schweizer Paraplegiker-Stiftung zusammen.

Text: Christine Zwygart | Bilder: Walter Eggenberger und Astrid Zimmermann-Boog/zvg

Glasmachen mit Herz – undfür Rollstuhlfahrer

Kunsthandwerk.Die meisten Glasmacher hier stammen aus Portugal.

Rund 150’000 Menschen besuchen jedes Jahr die Glasi am Ufer des Vierwaldstätterseesin Hergiswil NW. Fasziniert schauen sie zu, wie das fl üssige Glas im Ofen glimmt und die Glasmacher der honigähnlichen Masse eine Form geben. Wer mutig ist, kann unter fach-kundiger Anleitung selber eine Glaskugel blasen und erfahren, wie schwierig derUmgang mit der heissen Ware ist. Auch Roll-stuhlfahrer sind in der Glashütte herzlich

willkommen, denn der Betrieb ist seit 1999 mit Treppenlift und Rampen bestens aus-gerüstet und so auch für Menschen mit einer Geh-Behinderung zugänglich. Einzig das Glas-Labyrinth mit Lichtshow lässt sich nur zu Fuss durchwandern und erleben.

Eines der schönsten Museen Europas

Wer sich für Historisches interessiert, kommt im Museum mit dem klingenden

Namen «vom Feuer geformt» auf seine Kosten. Liebevoll wird hier, in den ehe-maligen Lagerräumen des Unternehmens, die Geschichte des Glases und der Glasierzählt. Der Besucher erfährt viel über das Kunsthandwerk des Glasmachens, sieht original eingerichtete Zimmer und Büros aus der Anfangszeit, kann Lampengläser, Flaschen und Mostgefässe aus dem 19. Jahr-hundert betrachten und hört mehr über

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Paraplegie, November 2011 | 19

LESERAKTION

Kinderpark entwarf, eine Bar und ein Res-taurant eröff nete. Pro Jahr entstehen unter seiner Feder rund 40 bis 50 neue Produkte aus Glas. Damit das Unternehmen unab-hängig bleibt, fertigen die Arbeiter in der hauseigenen Werkstätte alle für die Pro-duktion nötigen Formen aus Eisenguss oder Birnenholz selber an. Bevor ein neues Werk auf den Markt kommt, werden erst Muster geblasen und diese anschliessend von einem Team begutachtet.«In der Glasi machen Menschen Glas für Menschen. Wir arbeiten mit Herz undVerstand und fühlen uns deshalb mit dem Schweizer Paraplegiker-Zentrum eng ver-bunden», sagt Robert Niederer. Deshalb engagiert sich das Unternehmen in einer einmaligen Leseraktion, die sich andie Gönner der Schweizer Paraplegiker-

den Kampf zwischen den kleinen Arbei-tern und den grossen Direktoren. DasMuseum wurde vom Europarat 1996 als «eines der schönsten Museen Europas» ausgezeichnet.Die 1817 erbaute Glasi verpasste in den 1960er-Jahren den Anschluss an die vollau-tomatische Produktion, und die Gründer-familie Siegwart glaubte nicht mehr an die Zukunft des Unternehmens. 1975 hätte der Betrieb nach turbulenten Zeiten defi nitiv schliessen müssen – doch Roberto Niederer sprang in die Bresche. Der Glaskünstler hatte sich mit seinen unverwechselbaren Kollektionen längst einen Namen gemacht und entwarf viele Klassiker. Seine berühm-testen Gläser sind gar im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich ausgestellt.

Solidarisch mit Rollstuhlfahrern

Heute leitet sein Sohn Robert Niedererdas Unternehmen. Die Glasi ist der einzige Betrieb in der Schweiz, in dem das Glas noch von Mund und Hand geformt wird. Der Junior war es auch, der das Museum baute, Ausstellungen realisierte, den Glasi-

Erlebniswelt.Den Glasbläsern (Bild l.)können auch Rollstuhlfahrerwie Manuela Schär beider Arbeit zusehen – derBetrieb ist hindernisfrei.Das Gleiche gilt auch für die Wasserspiele am See (M.)und die Ausstellung «Phäno-menales Glas» (r.).

Stiftung richtet (alle Details dazu entneh-men Sie bitte dem Beihefter). «So können wir mit unserem Glas Freude bereiten und gleichzeitig die Stiftung fi nanziell unter-stützen.»Der Ofen ist das Herzstück der Glasi. In der Schmelzwanne entsteht bei einer Tempe-ratur von 1500 Grad der Rohstoff für all die Vasen, Teller und Weihnachtsdekoratio-nen. Pro Tag können hier die Kunsthand-werker innerhalb von 16 Stunden insge-samt vier Tonnen Glas entnehmen. Die Anlage läuft seit dem Valentinstag 2005 ohne Unterbruch – Mitte Dezember wer-den die Stecker allerdings rausgezogen. Die Anlage muss saniert werden. Rund zehn Tage dauert es, bis der Ofen erkaltet ist. Der Betrieb wird voraussichtlich An-fang Februar 2012 wieder aufgenommen.

« Wir fühlen uns mit dem SPZ eng verbunden»

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20 | Paraplegie, Ausgabe November 2011

DOSSIER

Arbeit alsLebenselixierGebraucht werden und Geld verdienen: Die Integration im Berufsleben

gibt Querschnittgelähmten ein Stück Normalität zurück. Oft müssen

Betroffene sich jedoch weiterbilden oder ganz umsatteln. Dabei hilft

ihnen Karl Emmenegger vom Institut für Berufsfi ndung in Nottwil.

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Paraplegie, Ausgabe November 2011 | 21

Sie hat ein Flair für Pfl anzen. Paraplegikerin Sonja Wyss arbeitet als Gärtnerin in Russikon ZH, hegt und pfl egt dort Bonsai.

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22 | Paraplegie, Ausgabe November 2011

Handballer der Nationalmannschaft und mit einem Piloten-Ausbildungs-Vertrag der Swiss -air in der Tasche brach er sich bei einem Au-tounfall den Rücken. Emmenegger versucht im Gespräch mit Remo Holzer nichts schön-zureden: «Deinen Beruf und deinen Sport kannst du im Rollstuhl nicht mehr ausüben.» Der junge Mann hört zu, nickt und scheint in seinen eigenen Gedanken zu versinken. Karl Emmenegger zeigt, dass er versteht, welchen Verlust Remo erlitten hat und wie gross die Trauer darüber sein muss. «Und dann helfe ich, die verlorenen Aktivitäten durch neue zu ersetzen.»

Eine Gärtnerin im Rollstuhl

Ihr Leben neu gestalten musste auch Sonja Wyss. Als die Bauerntochter 1998 bei derKirschernte von der Leiter stürzte, hatte sie den Lehrvertrag als Bäckerin/Konditorin be-

Er stand mitten im Leben: 24 Jahre alt, Thai-Boxer und leidenschaftlicher Tur-

niertänzer mit Vorliebe für Salsa und Meren-gue. Remo Holzer arbeitete als Multimedia-Elektroniker und baute nebenbei Festzelte auf. Im Frühling 2011 wollte er als Oberleut-nant einen Auslandeinsatz im Kosovo absol-vieren. Der junge Mann war voller Passionen und Pläne, die im September 2010 mit einem schweren Autounfall ein jähes Ende nahmen. Der Berner überlebt – doch seither ist nichts mehr wie zuvor. Er sitzt mit einer Quer-schnittlähmung im Rollstuhl.Wenn immer sich Betroff ene im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) Nottwil fragen, wie es nach einem solchen Schicksalsschlag weitergehen soll, kommt Karl Emmenegger ins Spiel. Der 59-Jährige leitet das Institut für Berufsfi ndung und sitzt selber seit über 30 Jahren im Rollstuhl. Als damaliger Spitzen-

DOSSIER

Text: Christine Zwygart | Bilder: Walter Eggenberger

1

2

3

4

Berufsfi ndung im SPZ.1 Ronnie Brandstetter zeigt Remo die

Computer-Programme für Zeichner.2 Im Sprachlabor lernt der 24-Jährige Spanisch

und vertieft Englisch sowie Französisch.3 Mit Peter Senn setzt Remo eine Uhr

zusammen.4 Karl Emmenegger hilft, Entscheide zu

treffen.

reits unterschrieben. Nach der Rehabilitation in Nottwil lernte die Paraplegikerin stattdessen CAD-Zeichnerin, ein typischer Com-puter-Job für Querschnittgelähmte. «Doch ich bin nicht der Büromensch», erzählt die heute 29-Jährige. Deshalb startete sie 2004 ihre Zweitausbildung als Zierpfl anzengärt-nerin – und da blühte sie so richtig auf. «Etwas mit meinen Händen herzustellen, das sich verkaufen lässt, erfüllt mich sehr», schwärmt Sonja. In einem 50-Prozent-Pensum betreut sie heute in der Gärtnerei Waff enschmidtin Russikon ZH die Bonsai-Abteilung, berät Interessierte und pfl egt Pfl anzen. Ihr Arbeits-tisch ist tiefer gelegt und unterfahrbar – mehr Anpassungen waren nicht nötig. «Schwere Töpfe kann ich zwar nicht herum- tragen, aber die Kunden sind sehr hilfsbe-reit.» Firmenchef Helmut Waff enschmidt engagiert sich seit den 80er-Jahren für behin-dertengerechte Arbeitsplätze und beschäftigte in seiner rollstuhlgängigen Gärtnerei immer wieder Paraplegiker. Er bekräftigt: «Sonja ist unser ‹Sünneli›. Wir sind sehr zufrieden mit ihr und würden sie nicht mehr hergeben.»Die Integration in die Berufswelt spielt nach einer erlittenen Querschnittlähmung eine zentrale Rolle. Gebraucht werden, Geld ver-dienen und soziale Kontakte pfl egen – das alles gibt dem Alltag eines Rollstuhlfahrers wieder Struktur und persönliche Bestätigung. «Für 95 Prozent der Betroff enen fi nden wir

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Paraplegie, Ausgabe November 2011 | 23

nach der Erst-Reha eine Anschlusslösung», sagt SPZ-Berufsberater Karl Emmenegger. Das heisst, sie besuchen eine Schule oder Lehre, machen eine Weiterbildung, eine Umschulung oder arbeiten in einer bezahl-ten Stelle. Entscheidend dabei ist, dass der Berater bereits in den allerersten Tagen das Gespräch mit den Frischverletzten sucht. «Wir müssen das Kontaktnetz sichern, das den Patienten mit der Arbeitswelt verbin-det», erklärt Emmenegger. Gerade in der ers-ten Zeit nach dem Unfall seien die bisherigen Arbeitgeber emotional involviert und oft be-reit, dem Betroff enen eine Chance zu geben oder ihn bei der Suche nach einer neuenLösung zu unterstützen.

2000 potenzielle Arbeitgeber

Remo Holzer ist noch ganz am Anfang dieses langen Weges und lotet nun die Möglichkei-ten aus: «Ich wollte nach dem Kosovo-Ein-satz eine höhere Fachausbildung in Angriff nehmen», erzählt er. Da horcht Emmenegger auf – denn mit dieser Idee liegt der Patient voll auf seiner Linie: «Lass uns doch mal die

Die Schweizer Paraplegiker-Forschung (SPF) hat sich intensiv mit der Integra-tion von Querschnittgelähmten im Arbeitsmarkt befasst. Eine Studie mit 495 Para- und Tetraplegikern aus der ganzen Schweiz zeigt, dass 64,3 Prozent der Betroffenen einer bezahlten Tätigkeit nachgehen. «Erstaunlich dabei ist, dass der prozentuale Anteil der arbeitenden Tetraplegiker gleich hoch ist wie jener der Paraplegiker», sagt Studienleiter Albert Marti. Der Unterschied zeige sich einzig im durchschnittlichen Arbeitspensum (Para 58,3 Prozent / Tetra 47,5 Prozent).Rund ein Drittel der Querschnittgelähmten konnte nach der Erst-Rehabili-tation zum ehemaligen Arbeitgeber zurückkehren, wobei 42,5 Prozent von ihnen eine neue Aufgabe erhielten. Die Studie zeigt weiter, dass 42,7 Prozent der Betroffenen nach dem Unfall eine Umschulung absolvierten – die meisten von einer manuellen auf eine eher intellektuelle Tätigkeit. Die Chance, eine neue Stelle zu fi nden, stieg zudem, wenn die Betroffenen von einem Berufsberater begleitet wurden.Die meisten Querschnittgelähmten (84,6 Prozent) geben an, dass ihnen die Arbeit Spass macht. Als ebenfalls wichtig erachten sie den Kontakt zu an-deren Menschen (71,4 Prozent) und den Verdienst (70,3 Prozent). Single-Personen ohne Kinder erzielen ein um 46 Prozent höheres Einkommen als ihre nicht arbeitenden Kollegen. Wer keine Stelle hat, gibt als Hauptgrund gesundheitliche Probleme und Schmerzen an.

Kopf- statt Handarbeit

Berufsberater Karl Emmenegger (r.) und Patient Remo Holzer in der Werkstatt der Berufsfi ndung imSPZ Nottwil.

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DOSSIER

Berufsmatura ins Auge fassen.» Und er fragt nach, was Remo in den ersten Wochen eine Freude machen würde. Da muss dieser nicht lange überlegen: «Ich möchte Spanisch ler-nen.» Kein Problem! Das SPZ hat mehrere Sprachlehrer engagiert.Die Patienten motivieren, Zukunftspläne schmieden und umsetzen – mit diesem «Drei-Phasen-Plan» begleitet Karl Emmenegger seine Schützlinge zurück ins Berufsleben. Dabei helfen ihm die guten Kontakte in die Wirtschaft und seine prall gefüllte Kartei mit 2000 Adressen von Arbeitgebern. Mit all die-sen Firmen stand er bereits in Kontakt und sie zeigten Interesse, dereinst vielleicht ei-nen Rollstuhlfahrer anzustellen. «Habe ich einen Patienten, der perfekt zu einem dieser Unternehmen passt, greife ich zum Telefon-hörer», erzählt Emmenegger. Finanziert wird die berufl iche Wiedereingliederung bis zum Ende der Umschulung von der Invali-

denversicherung (IV), danach muss der Ar-beitgeber für die erbrachten Leistungen auf-kommen. Den Rest übernimmt wiederum die IV.

Glaubwürdige Juristen

Karriere kann man auch im Rollstuhl machen. Das beweisen die Juristen Hans Frei, 56, und Hermann Grosser, 58, aus Altstätten SG. Die beiden kennen sich seit ihrer Jugend, beide verunfallten beim Skifahren. Und heute ar-beiten sie in der gleichen Kanzlei. Hermann Grosser war zum Zeitpunkt des Unfalls in der Lehre als Mechaniker. Auf Vorschlag der IV sollte er dann in den 70er-Jahren als Tetraple-giker eine kaufmännische Umschulung ab-solvieren. «Die haben versucht, mir mit zwei Stöpseln das Schreibmaschinen-Schreiben beizubringen», erinnert er sich. Dagegen habe er sich jedoch gewehrt – bei einerWirtschaftskrise hätte er doch als erster die

Kündigung erhalten. Statt dessen besuchte Grosser nach der Heim-Matura die HSG inSt. Gallen und machte später das Anwaltspa-tent. Hans Frei war bereits mitten im Studi-um, als er Paraplegiker wurde. Und er merkte schnell: «Ob ich als Jurist im Rollstuhl sitze oder auf einem Bürostuhl mit Rollen, spielt kaum eine Rolle.»Probleme mit der Integration im Berufsleben hatten die zwei Männer nie. Vorurteile und Zurückhaltung bestanden anfangs einzigwegen des Teilzeitpensums, erinnert sich Hermann Grosser. Mittlerweile ist er als Kanzlei-Partner zurückgetreten und arbeitet als Angestellter – «gesundheitliche Probleme haben mich dazu bewogen». Fragen rund um Sozialversicherungen sind eines ihrer Spezi-algebiete; sie hätten in diesem Bereich eine «ungekünstelte Glaubwürdigkeit». Einen mar kanten Unterschied zu Fussgänger-Part-nern in ihrer Kanzlei aber gibt’s: «Verwal-

Hans Frei (l.) und Hermann Grosser arbeiten in Altstätten SG als Juristen in der gleichen Kanzlei.

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ROLLSTÜHLE

«Keine Firma ist zu klein, um Behinderten einen Job zu geben»

Hans Blaser ist Geschäftsführer und Mitinhaber der R + B engi-neering ag. Das Unternehmen hat schweizweit neun Standorte,

arbeitet auf dem Gebiet der Gebäudetechnikplanung und beschäftigt über 80 Mitarbeitende.

Sie haben 1994 den ersten Rollstuhlfahrer angestellt. Was hat

Sie dazu bewogen?

Ich selber stehe auf der Sonnenseite des Lebens. Mit unserem Enga-gement möchten wir jenen eine Chance geben, die auch schwereZeiten erlebt haben. Damals schickte das SPZ einen jungen Mann für einen ersten Augenschein bei uns vorbei. Er war zwar psychisch am Boden, hat mir aber einen guten Eindruck gemacht. Der Tetraplegiker arbeitet noch heute für uns – eine tolle Leistung!Ist jede Firma prädestiniert, behinderte Menschen einzustellen?

Wichtig ist, dass im Betrieb Sozialkompetenz thematisiert und gelebt wird. Mitarbeitende müssen bereit sein, einen behinderten Arbeits-kollegen mitzutragen. Gibt’s dennoch Probleme, ist das Chefsache.Wie meinen Sie das?

Ich beschäftige heute zwei Rollstuhlfahrer und eine sehbehinderte Frau. Für sie alle bin ich ein harter, aber fairer Chef. Die Leistungen, die ich von ihnen verlange, sind klar defi niert – natürlich unterBerücksichtigung ihrer Einschränkungen. Und ich gebe ihnen Auf-gaben, die sie ohne Zeitdruck erledigen können. Denn es kann pas-sieren, dass jemand länger ausfällt. Dies muss man berücksichtigen.Rechnet sich das wirtschaftlich für Sie?

Eine beliebte Ausrede bei Unternehmen ist: «Wir sind zu klein und ha-ben kein Geld». Doch das lass ich nicht gelten. Falls der Arbeitsplatz umgerüstet werden muss, zahlt das die Invalidenversicherung. DieFirma muss nur für die Leistung aufkommen, die sie erhält. Den Rest des Lohns übernimmt die IV.Gibt es auch negative Seiten?

Ich hatte mal einen Rollstuhlfahrer, der nicht wirklich arbeiten wollte und mit seinem Schicksal nicht klarkam – sogar die anderen mobbte. Das war sehr betrüblich und ich musste die Konsequenzen ziehen. Was raten Sie Firmen, die behinderte Menschen einstellen

möchten?

Der Papierkrieg mit der IV ist für Laien kompliziert. Bei entsprechen-den Verhandlungen muss deshalb ein Profi beigezogen werden – bei-spielsweise Karl Emmenegger von der Berufsfi ndung des SPZ.

tungsrats-Mandate erhalten wir viel weni-ger», so Hans Frei. Oft würden Firmen einen Repräsentanten suchen, der etwas darstelle. «Dafür einen Rollstuhlfahrer zu nehmen, kommt den wenigsten in den Sinn.» Diese Schranken bestehen nach wie vor.

Mit Zuversicht in die Zukunft

Mit der 6. Revision der Invalidenversiche-rung sollen 16’800 IV-Rentner wieder indie Arbeitswelt integriert werden. «So wie sich das die Politiker vorstellen, geht’s aber nicht», sagt Berufsberater Karl Emmenegger. Man könne nicht Blinde, geistig Behinderte und Rollstuhlfahrer in einen Topf schmeis-sen. «Das Problem ist: Wie soll man dieseBeeinträchtigungen werten und dann in Franken und Rappen umrechnen?» Besser wäre, wenn die Politiker nachfragen würden, welche Grundlagen die Unternehmer brau-chen, damit sie behinderten Menschen über-haupt eine Chance geben. Und Firmen im Gegenzug ein Konzept ausarbeiten müssten, wie sie Behinderte integrieren und entschä-digen wollen. «Nur so setzen sich alle Be-teiligten mit den wesentlichen Fragen aus-einander.»Remo Holzer sieht zuversichtlich in dieZukunft. «Ich möchte mit meiner Freundin zusammenziehen – Familie und Kollegen stehen zu mir.» Emmenegger prophezeit dennoch schwierige Zeiten: «Für dich wer-den die Fortschritte riesig sein, die du in den nächsten Wochen machst.» Aber das Umfeld vergleiche immer mit vorher, mit dem Fuss-gänger Remo. Das könne zu Problemen füh-ren. Und ganz wichtig: «Es gibt Lasten, die du ein Leben lang mit dir herumtragen wirst – wie Steine in einem Rucksack. Das wird dei-ne Persönlichkeit verändern und prägen.» Karl Emmenegger ist nicht nur Berufsbera-ter. Sondern auch Lebensberater. Einer mit eigenen, praxiserprobten Erfahrungen.

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26 | Paraplegie, November 2011

PRAXIS

Federn, Metallplatten, Winkel- und Kraftsensoren, Kabel – das Innenleben des Lokomats sieht abenteuerlich aus.

Josef Husmann hat die Verschalung desGangroboters demontiert und prüft, ob die Schrauben noch alle fest sitzen. «Wenn das Gerät in Action ist, wirken unglaublicheKräfte auf das Material», weiss der Leiter derMedizintechnik des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ) Nottwil. Deshalb kontrolliert er den Lokomat regelmässig; im Schnitt nach 100 bis 150 Betriebsstunden. Der Apparat hilft Menschen mit einer neurologischen Funk-tionsstörung beim Gehen, indem er die feh-lenden oder eingeschränkten Bewegungen der Beine übernimmt. Kleinere Reparaturen an der Maschine kann Husmann selber erle-digen, für den grossen Service reisen jedoch Spezialisten der Herstellerfi rma an.Jedes medizinische Gerät, das im SPZ benutzt wird, muss regelmässig gewartet und die vor-genommene Arbeit notiert werden. Der Bund hat die Spitäler 1996 mit dem Erlass der Medi-zinprodukte-Verordnung zu diesem Schritt verpfl ichtet. Bei Komplikationen kann so lü-ckenlos aufgeklärt werden, welcher Apparat mit welcher Vor-Geschichte aufwartet. «Das ist für die Sicherheit im Betrieb von zentraler Bedeutung», erklärt Josef Husmann. Die gan-ze Abteilung ist ISO-zertifi ziert und arbeitet nach klar defi nierten Abläufen und nach Checklisten, auf denen die nötigen Tests ver-

merkt sind. Die Medizintechniker kontrol-lieren beispielsweise, ob die Spritzenpumpe die richtige Menge Medikamente abgibt. Ob das Beatmungsgerät einwandfrei funktio-niert. Oder ob die Überwachungsmonitore anzeigen, was sie tatsächlich anzeigen sollen.

Berater bei Neuanschaffungen

Jedes medizinische Gerät ist mit einer Num-mer gekennzeichnet und in einer Datenbank registriert. Hier werden die Resultate der Kontrollen eingetragen und belegt. «So ent-steht über all die Jahre ein ausführliches Dos-sier zu jedem Gerät», sagt Husmann, der in seiner Werkstatt auch alle Gebrauchsanwei-sungen sammelt. Rund acht bis zwölf Jahre stehen die Apparate meist im Einsatz, dann werden sie ersetzt. Bei der Evaluation von

Neuanschaff ungen amten die Spezialisten stets als Berater. Machen sie den Service dann nicht selber, beispielsweise bei heiklen Sachen wie einem Anästhesie-Gerät oder ei-nem Magnetresonanz-Tomografen, handelt Husmann mit dem Lieferanten einen War-tungsvertrag aus und überprüft diesen auch regelmässig.Die Medizintechniker sind für das Pfl egeper-sonal und die Therapeuten erste Anlaufstelle bei Problemen. Sie übernehmen oft einenTeil der Schulung oder kommen bei Fragen zur Anwendung persönlich vorbei. Kniff lige Reparaturen, aussergewöhnliche Wünsche, kom plizierte Bedienung – Josef Husmann ist von seinem Job fasziniert: «Ich mag diese Kombination aus anatomischem Wissen und dem Flair für Technik.»

Jedes medizinische Gerät, das im Schweizer Paraplegiker-Zentrum zum Einsatz kommt,

wird regelmässig gewartet und überprüft. Dies dient dem Schutz der Patienten.

Text: Christine Zwygart | Bilder: Walter Eggenberger

Strenge Kontrollen fürmehr Sicherheit

Blutdruckmessgeräte, Infusomaten und Perfusoren (Bild), Beatmungsgeräte, Patientenheber – rund 2500 Medizin-geräte werden im Schweizer Paraplegi-ker-Zentrum gebraucht. Die Mitarbei-ter der Medizintechnik führen pro Jahr an diesen Apparaten 750 Wartungen

und 350 Reparaturen durch. Die Abteilung gehört zum Bereich Tech-nik und Sicherheit und ist zudem zuständig für die Schlüsselverwaltung, das Anpassen von Computermäusen für Tetraplegiker und die Audio-/Videotechnik bei Kongressen.

Beeindruckende Zahlen

Mehr Infos: www.paraplegie.ch

Page 27: Paraplegie November 2011

Paraplegie, November 2011 | 27

Kontrolle. Josef Husmann führt am Lokomateine Zwischenrevision durch.

Page 28: Paraplegie November 2011

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Page 29: Paraplegie November 2011

Paraplegie, November 2011 | 29

MOSAIK

Ein Weckruf aus NottwilBeim «World Ageing & Generations Congress»in St.Gallen waren dieses Jahr erstmals auch die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) und die Schweizer Paraplegiker-Forschung (SPF) aktiv beteiligt. Die SPF gestaltete dabei zwei Spezial-Sessionen im Bereich «Älterwerden, Funk-tionsfähigkeit und Gesundheitsversorgung». Im Mittelpunkt standen Problemstellungen bei Menschen mit Behinderung und vor allem mit Querschnittlähmung. Als Grundlagefür die wissenschaftlichen Vorträge dienten Ergebnisse, die in spezifischen Studien gesammelt wurden.

Die Referate, erarbeitet von einem mehrköpfi gen Team hochrangiger Experten, stiessen unter rund 500 Fachleuten aus aller Welt auf lebhaftes Interesse – das fraglos steigenwird. Unter anderen hat die Europäische Union das Altern der Bevölkerung zu einer der grössten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erklärt. Es zeichnet sich mit aller Deut -lichkeit ab, dass die Entwicklung hin zu einer generell älteren Gesamtbevölkerung nach einer tieferen Umgestaltung des Gesundheits- und Sozialwesens ruft. Hierbei muss man auch rechtzeitig eruieren, wie sich Veränderungen auf die Grundversorgung auswirken,von der behinderte Menschen in besonderem Masse abhängig sind. Die Schweizer Paraplegiker-Forschung in Nottwil ist schon länger dabei, ihre Tätigkeit auf diesem Gebiet auszubauen. In Kooperation mit Universitäten, Kliniken, Instituten, Gesundheits-Organisationen sowie Fachvereinigungen im In- und Ausland hat sie diverse Projekte in Arbeit. Diese werden der Politik zusätzliche Daten und Erkenntnisse liefern,die zur Bewältigung vielschichtiger Probleme notwendig sind. Die SPF stärkt damit ihre Stellung als führende Institution in ganzheitlicher Funktionsfähigkeits- und Rehabilita-tions-Forschung wie auch als Zentrale eines weltweiten Netzwerkes.

NamentlichDr. Alfred Rey vertritt die Schweizer

Paraplegiker-Vereinigung (SPV) im Verein

«Nein zum Abbau der IV». Dieser Zusammen-

schluss diverser Organisationen begleitet den

Prozess des zweiten Teils der 6. IVG-Revision

(6b) – und will, dass das Parlament das

Revisionspaket zur Überarbeitung an den

Bundesrat zurückweist.

Walter Stoop bietet in seiner Uhrmacherei

in Walenstadt SG neu zwölf Ausbildungs-

plätze für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte

Menschen an. Finanziert wird das Projekt

von der eigens dafür gegründeten Stiftung.

Betroffene können Berufe in der Uhren- und

Schmuckbranche sowie im kaufmännischen

Bereich erlernen.

Wissensaustausch. Prof. Jean-Pierre Michel, Leiter Geriatrie, Universitätsklinik Genf;Prof. Gerold Stucki, Direktor SPF; Daniel Joggi, Präsident SPS (von links).

Kontakte knüpfen, alte Bekannte treffen, Erfahrungen

austauschen – unter Rollstuhlfahrern ist das alljährliche

Zentralfest der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung

(SPV) sehr beliebt. So reisten 450 Personen nach

Nottwil, um gemeinsam zu feiern. Unter den Ehren -

gästen war auch alt Bundesrat Samuel Schmid, als

Exsportminister noch heute eng mit der SPV und dem

Rollstuhlsport verbunden. Am Nachmittag stiegen

die Mitarbeitenden der SPV auf die Bühne und unter -

hielten die Anwesenden mit diversen Tanz- und

Show-Einlagen. So lernten diese jene Menschen

hinter Stimmen kennen, die ihnen Reisen buchen,

Lizenzen aus stellen, Adressänderungen notieren

oder Wettkampfpläne vorbereiten.

Beliebtes Fest

AttraktiverArbeitsplatzAls erstes Zentralschweizer Unterneh-

men im Gesundheitswesen trägt

die Schweizer Paraplegiker-Gruppe

das Label «Friendly Work Space®»

der Gesundheits förderung Schweiz.

Das Qualitätssiegel erhält, wer

Mass nahmen zur Optimierung des

Arbeitsumfelds erfolgreich umsetzt.

Daniel Joggi, Präsident der Schweizer

Paraplegiker-Stiftung: «Vorbildliche

Rah men bedingungen helfen, die SPG

als attraktiven und begehrens werten

Arbeitgeber zu positionieren.» Bald

kann die SPG gar mit einer Premiere

aufwarten: Ab 2012 gibt’s einen

Vaterschaftsurlaub von 14 Tagen.

Urs Dorizzi aus Winterthur erhält den erst -

mals verliehenen Prix Sana. Gewürdigt

wird damit sein aufopferndes Engagement

für seine an Kinderlähmung erkrankte

Frau. Dank diesem erst konnte Nina Dorizzi

Aufgaben in der Politik übernehmen und am

gesellschaftlichen Leben aktiv teilnehmen.

Nadine Mürset kurvt seit August durchs

Rathaus in Aarau. Erstmals hat die Stadtver-

waltung eine Rollstuhlfahrerin als Auszubil-

dende engagiert – und will mit gutem Beispiel

vorangehen. Das Gebäude ist hindernisfrei

und ermöglicht der jungen Frau aus Biber-

stein, ihre KV-Lehre hier zu absolvieren.

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Page 30: Paraplegie November 2011

DIE BESONDERE SPENDE

Tief beeindrucktDer Besuch im SPZ hat uns alle tief beeindruckt. Herr Dionisi, selber im Rollstuhl und voller Lebensfreude,und Frau Kaiser haben uns mit viel Herzblut durch die Klinik geführt. Wir diskutierten anschliessend bei einem Nachtessen angeregt über das Erlebte und verarbeiteten so die vielen Eindrücke. Allen Patienten wünschen wir bestmögliche Genesung und vor allem viel Lebensmut. Möge Paul Gugelmanns Parikarus, der in der Begegnungs-halle des SPZ über den Köpfen der Besucher schwebt, zwischendurch die Gemüter erfreuen. Gerne überreichen wir der Stiftung eine Spende von CHF 500.–.Alice Kling, Verein zur Förderung des Paul Gugelmann-Museums, Schönenwerd SO

MOSAIK

Treuer SamichlausAm 1. Dezember ist es wieder so weit: Der Samichlaus, sein Schmutzli und der Esel besuchen Patienten, deren Angehörige und Mitarbeitende des SPZ Nottwil. 2011 engagiert sich die Chlausgesellschaft Winikon LU bereits zum 20. Mal für eine traditionelle Feier, die Klein wie Gross viel Freude bereitet. Der Kontakt mit den Patienten ist stets ein eindrucksvolles, aber oft nicht ganz einfaches Erlebnis. Die Schicksalsschläge machen in der Adventszeit doppelt betroffen und stimmen die Besucher nachdenklich. Doch Lebensmut und Durchhaltewille, die bei Gesprächen mit Rollstuhlfahrern zum Ausdruck kommen, beein -drucken Chläuse wie Schmutzlis immer wieder von Neuem. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung bedankt sich bei allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz und gratuliert zum 20-jährigen Bestehen, das die Gesellschaft mit 32 aktiven Mitgliedern 2012 feiern wird.

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Page 31: Paraplegie November 2011

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«Ihr Entscheid ist schlichtüberwältigend»Nachdem Ihr Schreiben im Briefkasten lag, war ich vor lauter Nervosität kaum in der Lage, es zu öff nen. Ihr positiver Bescheid, mich beim Kauf eines neuen Autos massgeb-lich zu unterstützen, ist schlicht überwälti-gend. Ich danke Ihnen aufrichtig und von gan-zem Herzen für diese Grosszügigkeit.Kaspar Spühler, Schwarzenbach BE

Mir war nicht bewusst, dass nach einem sta-tionären Aufenthalt im SPZ Nottwil derart hohe ungedeckte Pfl egekosten anfallen wür-den. Dass die Stiftung diesen Betrag nun über-nimmt, hat mich sehr gefreut. Ich dankeIhnen herzlich – selber könnte ich das nicht bezahlen.Beat Stern, Wiedlisbach BE

Vielen Dank, dass Sie mir bei der Finanzie-rung des Sportrollstuhls geholfen haben. Ich bin mit ihm sogar schon auf der Titelseite der «Berner Zeitung» erschienen.Noé Spirig, 10 Jahre, Küsnacht ZH

Unsere Tochter Nadia verbrachte drei Wo-chen zur Jugendrehabilitation in Nottwil. Da-bei wurde sie von freundlichem Personal fach-männisch betreut und lernte, ihren Alltag besser zu meistern. Sie genoss es, mit gleich-altrigen Jugendlichen etwas zu unternehmen. Für die Übernahme der ungedeckten Pfl ege-kosten während dieser Zeit möchten wir uns bei Ihnen herzlich bedanken.Familie Bundi-Bearth, Domat/Ems GR

Selbstständigkeit übenKinder und Jugendliche im Roll-

stuhl haben andere Bedürfnisse als

Erwachsene. Deshalb bietet das

SPZ Nottwil ein speziell auf sie zu-

geschnittenes Rehabili tations pro-

gramm an. Ziel dabei ist es, Selbst-

ständigkeit im Alltag zu fördern,

Begeisterung für Sport zu wecken,

das Selbstbewusstsein zu stärken sowie Weichen zu stellen. Denn nur so haben

junge Menschen Aussicht auf Chancengleichheit und bessere Lebensqua lität. Das

Angebot richtet sich an 12- bis 17-Jährige mit angeborener oder früh erlittener

Querschnittlähmung infolge Krank heit oder Unfall. Die nächsten Jugend rehab-

Wochen fi nden vom 16. Juli bis 3. August 2012 statt. Überweisung durch den

behandelnden Arzt ist bis 28. Februar 2012 möglich. Weitere Informationen:

Andrea Meier-Violka, Telefon 041 939 60 60, E-Mail [email protected]

Training. Lea Keller arbeitete im Sommer 2011 mit Physiot he ra-peut Hagen Schwarze an ihren Zielen.

Page 32: Paraplegie November 2011

32 | Paraplegie, November 2011

Mit zwei Jahren erkrankte der Zürcher an Kinderlähmung, heute meistert er seinen Alltag im Rollstuhl. Der 58-jährige Archi-tekt ist Mitgründer und Geschäftsführer der Schweizerischen Fachstelle für behinderten-gerechtes Bauen. In der Politik engagiert sich Manser bereits seit seiner Jugend, vor 22 Jahren schaffte der Sozialdemokrat den Einzug ins Parlament der Stadt Zürich. Noch bis im Mai 2012 präsidiert er dieses Gremi-um und ist somit der «höchste Zürcher».

Joe A. Manser

Präsidial. Joe A. Manseran seinem Platz im Zürcher Rathaus.

Page 33: Paraplegie November 2011

Ein Politiker im Rollstuhl fällt heute noch immer auf, ist aber nicht mehr

ganz so exotisch wie noch zu RooseveltsZeiten. Der US-Präsident versuchte in den 40er-Jahren seine Kinderlähmung zu ver-bergen, denn damals war eine Leaderfi gur mit Behinderung undenkbar. Das hat sich ge ändert – Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble sitzt im Rollstuhl, und in der Schweizer Politik nahm einst Paraple-giker Marc F. Suter eine Vorreiterrolle ein. Ich präsidiere nun für ein Jahr das Parlament der Stadt Zürich. Mit diesem Mandat möchte ich ein Zeichen setzen und Menschen mit einer Behinderung ermuntern, sich für ihre Rechte zu engagieren. Wenn wir uns allegegen Ungerechtigkeiten wehren, ändert sich etwas. Das haben die Fortschritte der vergangenen Jahre gezeigt.Da ich abends oft lange arbeite, beginnt mein Tag nicht allzu früh. Es ist wichtig für meine Gesundheit, dass ich sieben bis acht Stunden pro Nacht liege und mein «Sitz-leder» entlaste. Das kommt auch meinerEigenschaft als Morgenmuff el zugute. Der Arbeitstag als Geschäftsführer der Schweize-rischen Fachstelle für behindertengerechtes Bauen startet gegen 9 Uhr. Ich stehe unseren

Spezialisten mit Rat und Tat zur Seite, lobby-iere bei Bund und Kantonen, erarbeite Richt-linien, suche nach Lösungen bei spezifi -schen Problemen oder erhebe – wenn nötig – Einsprache gegen Projekte. Aktuell be-schäftigen wir uns mit den neuen Doppel-stockwagen, welche die SBB anschaff en möchte. Der Speisewagen ist für Rollstuhl-fahrer nicht zugänglich. Das für sie speziell vorgesehene Abteil ist in einem Teil der Züge nicht optimal platziert und droht so zu ei-nem Ghettoabteil zu werden. In Gesprächen haben wir keine Lösung gefunden, deshalb ist eine Beschwerde vor Bundesverwal-tungsgericht hängig.

WG mit den Töchtern

Meine Arbeit und mein politisches Mandat lassen sich gut verbinden, obwohl ich mich nicht nur in der Behindertenpolitik einsetze. Als Jugendlicher fand ich, dass vieles in der Gesellschaft nicht so ist, wie es sein sollte. Über Treff en im Jugendhaus bin ich zur Juso gekommen und habe mich dort für meine Überzeugungen stark gemacht. Behinderte Menschen waren damals Bittsteller und hat-ten kaum Rechte – immer mehr wuchs ich als Politiker in dieses Thema hinein. Mein

schönster Erfolg ist die Mitarbeit an der heute gültigen SIA-Norm für Hindernisfreie Bauten, die mittlerweile Bestandteil der Bau-kunde ist wie Statik- oder Energiefragen. Stolz bin ich auch auf das gute Angebot der Stadt Zürich punkto Behindertentransport: Wir haben weitherum den besten Service mit der höchsten Kapazität. In der Pilotphase Mitte der 80er-Jahre half die SchweizerParaplegiker-Stiftung bei einem fi nanziellen Engpass unkompliziert, das Projekt zum Er-folg zu bringen.Früher hätte ich mir nicht vorstellen kön-nen, den Gemeinderat zu präsidieren – da waren meine Töchter zu klein. Heute sind sie erwachsen, und wir leben gemeinsam in einer Art WG. Wenn wir einen gemütlichen Abend verbringen, kochen die zwei meis-tens und ich wasche ab. Das habe ich schon als Bub gerne gemacht. Früher ging ich öfter ins Theater oder Kino – heute geniesse ich am meisten, wenn ich kein Programm habe und daheim ‹herumblööterle› kann. Nebst verschiedenen abendlichen Verpfl ichtun-gen tagt am Mittwoch jeweils das Parlament. Manchmal bis 23.30 Uhr. Dann bin ichdoppelt froh, dass ich am nächsten Morgen nicht so früh raus muss…

«Früher waren wir Bittsteller – heute haben wir Rechte»

Rollstuhlfahrer Joe A. Manser präsidiert das Parlament der Stadt Zürich und

will damit ein Zeichen setzen. Von seinen Strapazen erholt sich der 58-jährige

SP-Mann am liebsten beim Abwaschen.

Aufgezeichnet von Christine Zwygart | Bild: Walter Eggenberger

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MEIN TAG IM ROLLSTUHL

Paraplegie, November 2011 | 33

Page 34: Paraplegie November 2011

34 | Paraplegie, November 2011

Uns Schweizern geht es gut. Sehr gut, möchte ich behaupten. 97 % der Men-

schen, die arbeiten wollen, fi nden eine Stelle. Die Behörden arbeiten

meist effi zient und sind nicht korrupt. Wer mit öff entlichen Verkehrsmitteln

unterwegs ist, kommt in der Regel pünktlich an. Auf den Strassen herrscht eini-

germassen Ordnung. Zu kaufen gibt es alles, was das Herz begehrt. Wir haben

(noch) genügend Strom und Wasser. Niemand muss wirklich hungern.

Wozu diese helvetische Lobhudelei – wenn der starke Schweizer Franken

un serer Wirtschaft viel Sorgen bereitet; fast täglich von neuen Skandalen, poli-

tischen Ungereimtheiten und anderen Problemen die Rede ist?

Weshalb ich mich hier trotzdem fast im Paradies wähne, hat seinen Grund in

Erlebnissen während einer Reise als Unicef-Botschafter in den Kongo. Es ging

um die Not der Kinder, die als Soldaten für die Zwecke der Mächtigen miss-

braucht werden. Es ging um das Elend von Mädchen und Frauen, die syste-

matisch vergewaltigt, als Sexsklavinnen misshandelt und als Leibeigene aus-

gebeutet werden. Der Besuch in Afrika führte mir einmal mehr vor Augen, was

es heisst, in völliger Armut zu leben, hilfl os ausgeliefert zu sein

und in der Hölle der Hoff nungslosigkeit verharren zu müssen.

Wenn sich Politiker nicht darum kümmern, das Land voran zu

bringen, sondern einzig dafür sorgen, ihre Taschen und die

ihrer Clans zu füllen; wenn Polizisten und Richter mangels ge-

nügenden Einkommens masslos korrupt sind und Verbrechen

nicht geahndet werden; wenn sich die Armee und kriminelle Banden an der

Bevölkerung vergehen und bei Plünderungen bereichern – wenn ein Land so

weit ist, dann herrschen nackte Anarchie und unbeschreib liches Elend.

Was soll dann aus zehntausenden Kindern werden, die aus den Schulen ent-

führt wurden? Wie sieht die Zukunft dieses 13-jährigen Knaben aus, der erzählte,

dass er, als Krieger abgerichtet, während zwei Jahren Dörfer überfallen musste?

Unter Drogen tötete er. Wie viele Menschen durch seine Hand starben, weiss er

nicht. Man habe das Blut der Toten getrunken, um stark zu bleiben. Und für den

Kommandanten waren Mädchen zu beschaff en, die dann brutal vergewaltigt

wurden.

Ändern an diesen schrecklichen Zuständen kann man nur etwas, wenn die

Weltöff entlichkeit davon weiss, Druck ausübt und die Politiker zur Verantwor-

tung gezogen werden. Aber helfen muss man den geschändeten Kindern und

Frauen, damit sie irgendwann wieder ein halbwegs angstfreies Leben führen

können.

« Ein Blickin die Hölle»

FINALE

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Kurt Aeschbacher | Er arbeitet für das Schweizer Fernsehen und moderiert dort hauptsächlich Unter-haltungssendungen. Der 63-Jährige begleitet zudem Kongresse und führt durch Veranstaltungen. Ausserdem ist er als UNICEF-Botschafter tätig.

Kurt Aeschbacher

Page 35: Paraplegie November 2011

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BürodrehstuhlERGOTEC SYNCHRO PRO

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MEMORY-FOAM

Nach neuesten ergonomischen Erkenntnissen konzipierter, anatomisch perfekt ausgeformter, hoch-professioneller Bürodrehstuhl: arretierbare Synchromechanik; Sitzhöheneinstellung per Sicherheits-

gaslift; individuelle Körpergewichtseinstellung; ergonomischer „MEMORY FOAM“ Band-scheiben-/Muldensitz (S/M, L/XL); atmungsaktive, unverwüstliche Netzrückenlehne für

rückenschonendes und ermüdungsfreies Arbeiten ohne „Festschwitzen“; verstellbareLumbalstütze (Unterstützung d.Wirbelsäule/Bandscheibe); verstellbare Kopf-/Nackenstütze(abnehmbar); 12-fach höhen-/seitenverstellbare Armlehnen mit gepolsterten Armauflagen;

geeignet für alle Bürotätigkeiten, insbesondere Bildschirmarbeitsplätze. Sitzmasse: (HxBxT) 48-65 x52.5 x 48.5 cm, Gewicht: 22 kg, Bedienungs- und Montageanleitungin d, f, i, e. 2 Jahre Garantie. 5 Fusskreuze: Holz/Bambus, Alu matt,

Alu poliert, Alu schwarz matt, Alu schwarz poliert; inkl. Teppichrollen(Hartbodenrollen optional erhältlich für CHF 20.-/5 Stk.)

Farben Stoff: 1. guava, 2. yellow, 3. domingo, 4. curacao, 5. costa, 6. steel, 7. paradise,8. olive, 9. demerera, 10. sombrero, 11. havana, 12. montserat; Farbe Leder: schwarz

L / XLS / M

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Outdoor-/FunktionsjackeTITANIUM 6 IN 1

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Hochwertige, himalaya-/alpenerprobte, für höchste An-sprüche, mit viel technischer Raffinesse konzipierte Outdoor-

jacke (4-Jahreszeiten); unterlegter 2-Weg Front-Reissverschluss(RV) mit Kinnschutz; 2 grosse RV-Brust-Innentaschen; 3 Netz-/Velours-

Innentaschen; 4 RV-Aussentaschen; alle RV stark wasserabweisendund zusätzlich abgedeckt; Cool-System RV-/Klettöffnung in Achselhöhle;verstell- und abnehmbare, im Kragen einrollbare, helmtaugliche Kapuzemit Schirm; einhandbedienbarer, klettverstellbarer Ärmelabschluss;elastische Saum-/Taillenkordel; inkl. 2 herausnehmbarer PolarInnenfleece-Jacken (mittel-/hochisolierend: 300/400g/L, div. RV-Aus-sen-/Innen-Taschen); Material: 2-lagige, atmungsaktive, 100% wind-/wasserdichte HIMATEX-Membrane; Nähte wasserfest verschweisst;Wassersäule: 20‘000 mm, Atmungsaktivität: 6‘000 mvt (g/m2/24h);

Special Winter-/Ski-Package: herauszipbarer, elastischerHüft-Schneefang für Aussen-/Fleecejacke; Tickettasche auf Ärmel;

herausklappbare, transparente Skiabotasche; im Kragenverstaubare Helm-/Kopfmaske; 1 Sturm-/Gesichtsmaske;HIMALAYA OUTDOOR® by Omlin. 100% Made in Nepal.

11 Farben: 1. gelb, 2. orange, 3. rot, 4. skyblue, 5. iceblue,6. blau, 7. springgreen, 8. olive, 9. grau, 10. schwarz.

9 Grössen: 2XS, XS, S, M, L, XL, 2XL, 3XL, 4XL

Page 36: Paraplegie November 2011

«Den besten Wein macht die Natur.»«In der Weinbereitung sind kaum mehr technische Verbesserungen möglich. Zulegen können Winzeraber noch durch die Umstellung auf biologischen Weinbau. Die Natur bietet die beste Voraussetzungfür reichhaltige Trauben und damit für gehaltvolle Weine.»

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