+ All Categories
Home > Documents > kontakt.sev-2013-04

kontakt.sev-2013-04

Date post: 21-Feb-2016
Category:
Upload: sev-gewerkschaft-des-verkehrspersonals
View: 218 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
Description:
 
20
Zwar hat die Verkehrskommission des Nationalrats die Aufstockung des Fabi- Budgets auf 6,4 Milliarden Franken be- schlossen. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Arbeitsbe- dingungen im öffentlichen Dienst unter Druck sind. Dore Heim, beim Schweize- rischen Gewerkschaftsbund zuständig für den Service public-Bereich, äussert sich im Interview zu den heutigen Spar- massnahmen der öffentlichen Hand im Allgemeinen und bei den Frauenlöhnen im Besonderen. Interview Seiten 6 / 7 Sparmassnahmen beim Ser- vice public: Das Personal ist nicht bereit, immer neue Spar- runden auszubaden, die Ge- werkschaften geben Gegen- steuer. Personal im Visier Der öffentliche Sektor ist unter Druck pan. «Geiz ist geil» darf nicht zum Motto der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst werden! Für viele Leute ist es eine Selbstver- ständlichkeit, aber leider nicht für alle: Bei kaltem Wetter soll bei Stadtbussen nicht zuvorderst ein- und ausgestiegen werden, um das Fahrpersonal vor den unangenehmen und gesundheitsschädi- genden eisigen Luftstössen zu schützen, die sonst bei jedem Halt eindringen. Das gewerkschaftlich organisierte Personal der Lausanner Verkehrsbetriebe ruft die Regel in Erinnerung. Seite 3 Frage der Rücksichtnahme Der Luftverkehr ist in einem immer noch andauernden Umwälzungspro- zess: das Aufkommen der Billigflieger, steigende Kosten bei der Sicherheit und beim Treibstoff und schwankende Nachfrage im Frachtbereich sind die Stichwörter. Während die Lufthansa ei- nen satten Gewinn verkündet, spricht sie auf der andern Seite von Standort- schliessungen. Während sie die Flotte ausbaut, baut sie den Personalbestand ab. Wie kann das zusammengehen? Im Interview nimmt Philipp Hadorn, beim SEV verantwortlich für die Luft- verkehrsbranche, Stellung zu den kriti- schen Fragen, die sich nach der Schlies- sung von Lufthansa Technik Switzer- land am EuroAirport Basel stellen. Seite 4 Grosse Gewinne und Sparmassnahmen Luftverkehr: alles Abbau? Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 04 28. Februar 2013 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Der Familienartikel will keine «Staatskinder», sondern die Familien durch einen eigenen Verfassungsartikel stärken und fördern. Dossier Seiten 10 – 12 Ja für stärkere Familien am 3. März Der SEV stellt sich nicht gegen die öV-Karte, er fordert aber, dass sie nicht zu einer Abwer- tung des Zug- und Verkaufspersonals führt. Seite 5 Alles auf eine Karte setzen? Die Arbeit der Jugend- kommission sichert die Zukunft des SEV. Seite 20 www.sev-young.ch Am 3. März die Abstimmung über den Familienartikel, am 7. März der Equal Pay Day, am 8. März der Internationale Frauentag: Gleiche Chancen für beide Geschlechter sind in den nächsten Tagen gleich mehrfach ein Thema – das spiegelt sich auch in dieser Ausgabe von kontakt.sev. Wer glaubt, oder vielleicht eher gerne glauben würde, Geschlech- terdiskriminierung sei in der Schweiz kein Thema mehr, wird am Equal Pay Day eines Besse- ren belehrt: Dieser Tag findet dann statt, wenn Frauen für gleichwertige Arbeit gleich viel verdient haben wie Männer im vorherigen Jahr. Das tönt kompliziert. Es wird aber ganz einfach, wenn ich sage: Equal Pay Day kann eigentlich nur am Silvester sein, denn am Silvester sollten Män- ner und Frauen für gleichwertige Arbeit gleich viel verdient haben – einen gleichen, ganzen Jahres- lohn. So ist es aber eben nicht: Bis zum 7. März dieses Jahres müssen Frauen (gleichwertig!) arbeiten, um so viel zu verdienen, wie Männer bereits bis Silvester bekommen haben. Das können wir als Gewerkschaf- ter nicht akzeptieren, und ich meine, wir können es auch als Männer nicht akzeptieren. Der Equal Pay Day ist ein Tag für Männer – ein Tag der Solidarität! ZUR SACHE « Der Equal Pay Day ist ein Tag für Männer – ein Tag der Solidarität! » Peter Moor, Chefredaktor kontakt.sev
Transcript
Page 1: kontakt.sev-2013-04

Zwar hat die Verkehrskommission desNationalrats die Aufstockung des Fabi-Budgets auf 6,4 Milliarden Franken be-schlossen. Das kann aber nicht darüberhinwegtäuschen, dass die Arbeitsbe-dingungen im öffentlichen Dienst unterDruck sind. Dore Heim, beim Schweize-

rischen Gewerkschaftsbund zuständigfür den Service public-Bereich, äussertsich im Interview zu den heutigen Spar-massnahmen der öffentlichen Hand imAllgemeinen und bei den Frauenlöhnenim Besonderen.

Interview Seiten 6 / 7

Sparmassnahmen beim Ser-vice public: Das Personal istnicht bereit, immer neue Spar-runden auszubaden, die Ge-werkschaften geben Gegen-steuer.

Personal im VisierDer öffentliche Sektor ist unter Druck

pan.

«Geiz ist geil» darf nicht zum Motto der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst werden!

Für viele Leute ist es eine Selbstver-ständlichkeit, aber leider nicht für alle:Bei kaltem Wetter soll bei Stadtbussennicht zuvorderst ein- und ausgestiegenwerden, um das Fahrpersonal vor denunangenehmen und gesundheitsschädi-genden eisigen Luftstössen zu schützen,die sonst bei jedem Halt eindringen. Dasgewerkschaftlich organisierte Personalder Lausanner Verkehrsbetriebe ruft dieRegel in Erinnerung.

Seite 3

Frage der Rücksichtnahme

Der Luftverkehr ist in einem immernoch andauernden Umwälzungspro-zess: das Aufkommen der Billigflieger,steigende Kosten bei der Sicherheitund beim Treibstoff und schwankendeNachfrage im Frachtbereich sind dieStichwörter. Während die Lufthansa ei-nen satten Gewinn verkündet, sprichtsie auf der andern Seite von Standort-schliessungen. Während sie die Flotte

ausbaut, baut sie den Personalbestandab. Wie kann das zusammengehen?Im Interview nimmt Philipp Hadorn,beim SEV verantwortlich für die Luft-verkehrsbranche, Stellung zu den kriti-schen Fragen, die sich nach der Schlies-sung von Lufthansa Technik Switzer-land am EuroAirport Basel stellen.

Seite 4

Grosse Gewinne und Sparmassnahmen

Luftverkehr: alles Abbau?

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 04

28. Februar2013

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Der Familienartikel will keine «Staatskinder»,sondern die Familien durch einen eigenenVerfassungsartikel stärken und fördern.

Dossier Seiten 10 – 12

Ja für stärkere Familien am 3. MärzDer SEV stellt sich nicht gegen die öV-Karte, erfordert aber, dass sie nicht zu einer Abwer-tung des Zug- und Verkaufspersonals führt.

Seite 5

Alles auf eine Karte setzen?Die Arbeit der Jugend-kommission sichert dieZukunft des SEV.

Seite 20

www.sev-young.ch

Am 3. März die Abstimmungüber den Familienartikel, am7. März der Equal Pay Day, am8. März der InternationaleFrauentag: Gleiche Chancen fürbeide Geschlechter sind in dennächsten Tagen gleich mehrfachein Thema – das spiegeltsich auch in dieser Ausgabevon kontakt.sev.Wer glaubt, oder vielleicht ehergerne glauben würde, Geschlech-terdiskriminierung sei in der

Schweiz kein Thema mehr, wirdam Equal Pay Day eines Besse-ren belehrt: Dieser Tag findetdann statt, wenn Frauen fürgleichwertige Arbeit gleich vielverdient haben wie Männer imvorherigen Jahr.Das tönt kompliziert. Es wirdaber ganz einfach, wenn ichsage: Equal Pay Day kanneigentlich nur am Silvester sein,denn am Silvester sollten Män-ner und Frauen für gleichwertigeArbeit gleich viel verdient haben– einen gleichen, ganzen Jahres-lohn. So ist es aber eben nicht:Bis zum 7. März dieses Jahresmüssen Frauen (gleichwertig!)arbeiten, um so viel zu verdienen,wie Männer bereits bis Silvesterbekommen haben.Das können wir als Gewerkschaf-ter nicht akzeptieren, und ichmeine, wir können es auch alsMänner nicht akzeptieren. DerEqual Pay Day ist ein Tag fürMänner – ein Tag der Solidarität!

ZUR SACHE

«Der Equal Pay Day ist einTag für Männer – ein Tag derSolidarität!»

Peter Moor, Chefredaktor kontakt.sev

Page 2: kontakt.sev-2013-04

Tage der Frauen■ Der «Equal Pay Day» vom7. März und der InternationaleTag der Frau vom 8. März fallenin diesem Jahr fast zusammen.Der SEV wird am 7. März anden Arbeitsplätzen, an denenbesonders viele Frauen arbeiten(und SEV-Mitglied werden könn-ten), präsent sein und auf seineArbeit aufmerksam machen.

Neue Dosto genügendbehindertengerecht■ Das Bundesgericht hat eineSBB-Beschwerde gutgeheissenund entschieden, dass dieursprünglich geplanten Behin-dertenplätze in den neuenDoppelstockzügen des Fernver-kehrs ausreichen. Das Bundes-verwaltungsgericht hatte nochzusätzliche Plätze verlangt.

Mehr WLAN-Service■ Die SBB will in den nächstendrei Jahren an rund 100 Bahnhö-fen einen (kostenlosen) WLAN-Service anbieten. Bereits bisEnde 2014 sollen sämtlicheFernverkehrswagen mit Repea-tern für eine bessere Verbin-dungsqualität während der Rei-se ausgestattet werden. Paral-lel dazu bauen die Mobilfunk-anbieter die Netze entlang derBahnlinien aus.

23,9 Millionen fuhrenmit dem RBS■ Im Jahr 2012 haben rund23,9 Mio. Fahrgäste das Ange-bot des Regionalverkehrs Bern–Solothurn genutzt, was einer Zu-nahme um 2 Prozent entspricht.Besonders stark war dasWachstum bei den Buslinien.

Bald weniger Lärmin Kloten■ Die SBB erstellt in Kloten imAuftrag des Bundes Lärmschutz-wände von 500 Metern Länge.Während der Bauzeit (bis EndeJuli) muss die Anwohnerschaftallerdings noch mit mehr Lärmleben. Gebaut wird vor allemnachts. Gegen den Fluglärmwerden die Lärmschutzwändeleider unwirksam sein.

NEWS

Ein Gespenst ging um im SEV-Vorstand: das Gespenst derProfi-Werber. Wann immer dasThema Sektions-Coaching imFührungsgremium angespro-chen wurde, tauchte das Ge-spenst wieder auf. Nun ist esvorerst verscheucht: Der Vor-stand sagt ja zum Coaching-konzept, das als zweijährigesProjekt gestartet wird.Bereits im Konzept zum Pro-jekt «Werben und Organisie-ren» aus dem Jahr 2008 wareine engere Unterstützung derSBB-Sektionen vorgesehen.Wegen der fehlenden perso-nellen Möglichkeiten im Zent-ralsekretariat blieb dieser Teilaber ungelöst. Im Schlussbe-richt zum Konzept, den Pro-jektleiter Jérôme Hayoz dem

Vorstand erläuterte, wurdedies denn auch als Mangel auf-geführt.Nun soll dieser behoben wer-den: Im neuen Konzept, dasder Vorstand zwar nicht ein-stimmig, aber mit deutlichemMehr beschloss, ist die Schaf-fung von zwei Teilzeitstellen zuje 60 Prozent enthalten.

Nahe an der BasisDiese beiden Personen werdenausdrücklich nicht als Werberangestellt, sondern eben alsSektionscoaches. Ihre ersteAufgabe wird es sein, eine Be-standesaufnahme durchzufüh-ren und zu eruieren, welcheSektionen in welchem MassUnterstützung brauchen. Da-bei sind grundsätzlich dieSBB-Sektionen gemeint, denndie Sektionen des Unterver-bands VPT haben seit eh undje einen Gewerkschaftssekre-tär oder eine -sekretärin zuge-ordnet, der oder die ihnen beivielen Aufgaben beisteht.«Diese Coaches werden sehrviel unterwegs sein: Sie wer-den die Sektionen besuchen,

die Vorstände bei Aktionenund Werbeanlässen unterstüt-zen und – falls dafür noch Zeitbleibt – Kampagnen lancie-ren», erläuterte Hayoz.Denn dies war auch klar:Die Kampagnen 11-11-11 und12-12-12 haben einen grossenAnteil an der positiven Ent-wicklung der Mitgliederwer-bung. Sie haben zahlreicheKolleginnen und Kollegen ani-miert, neue Mitglieder zu wer-ben. Im Vorstand kamen ein-zelne Stimmen auf, dievorschlugen, die Mittel ver-mehrt in solche Kampagnen zustecken statt ins Coaching.

Kein GrundsatzwechselAber SEV-Präsident GiorgioTuti stellte klar: «Wir wollendas eine tun und das anderenicht lassen!»Bereits im September soll derVorstand einen ersten Zwi-schenbericht erhalten, der auf-zeigt, wo die Schwerpunkte imCoaching zu setzen sind. Wei-tere Zwischenberichte wird derVorstand im November 2013und im Sommer 2014 erhal-

ten, bevor gegen Ende 2014über das weitere Vorgehen zubefinden sein wird. Für daszweijährige Projekt hat derVorstand ein Kostendach von500 000 Franken festgelegt,das neben den Löhnen auchdie Infrastruktur umfasst.

Marketing muss wartenNoch nicht festlegen mochtesich der Vorstand hingegen inSachen Marketing. Dieses istzurzeit im SEV schlecht struk-turiert und sowohl in der Zen-trale als auch in den Unterver-bänden auf viele Köpfe verteilt.Der Antrag an den Vorstandhätte vorgesehen, eine vertief-te Erhebung zu machen, umdanach festzulegen, ob Mass-nahmen ergriffen werden sol-len. Doch für den Vorstand warim Moment der Unterschiedzwischen Werbung und Marke-ting noch zu wenig erkennbar,sodass er entschied, das The-ma Marketing bis Novemberzurückzustellen, wenn derzweite Zwischenbericht desCoaching-Konzepts vorliegt.

Peter Moor

Mitglied wirbt Mitglied:Das ist das Erfolgsre-zept des SEV. Um darinnoch besser zu werden,erhalten künftig auchdie SBB-Sektionen Un-terstützung aus derZentrale.

Götti für SBB-SektionenVorstand SEV stimmt Grundsatz des Sektionen-Coachings zu und schafft zwei Stellen

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

■ Der Vorstand hat dieSchwerpunkte des SEVfür 2013 verabschiedet. Ne-ben der Durchführung desKongresses sind im Vergleichzum Vorjahr auch die InitiativeAHV plus und ein verstärktesAugenmerk auf den Güterver-kehr hinzugekommen. kon-takt.sev kommt in der nächs-ten Ausgabe ausführlicherdarauf zurück.■ Weiter hat der Vorstand dieGeschäftsleitung verpflichtet,im SEV ein Internes Kont-rollsystem (IKS) einzufüh-ren. Aufgrund seiner Grösseist der SEV dazu gesetzlichverpflichtet.■ Die Geschäftsleitung er-hielt zudem grünes Licht, umfür den SEV ein neues Lohn-system zu entwickeln. Aufder Grundlage des in der

Schweiz verbreiteten ModellsAbakaba soll das neue Systemplanbarer und transparentersein. Eine paritätisch zusam-mengesetzte Arbeitsgruppebegleitet die Umsetzung.■ Wer seinen Mitgliederbei-trag im SEV nicht pünktlich be-zahlt, wird künftig nicht nurgemahnt, sondern auch er-mahnt, indem das Mahn-schreiben mit einem erläu-ternden Text ergänzt wird. Zu-dem werden ab der zweitenMahnung neu Gebühren ver-rechnet.■ Die Saisonniers vomLago Maggiore werden beiden Mitgliederbeiträgen et-was entlastet. Sie haben auf-grund der Saisonarbeit nichtnur eine besondere Einkom-menssituation, sondern auchtiefe Löhne. Dadurch sollen

sie aber nicht davon abgehal-ten werden, Mitglied des SEVzu werden – umso mehr alsihre Stellen letztes Jahr nurdank dem SEV und ihrer Mobi-lisierung gerettet werdenkonnten.■ Der Vorstand gab grünesLicht für die Fusion der Sek-tionen TS Ostschweiz und TSWinterthur zur neuen SektionTS Ostschweiz.■ Ebenso erteilte er die Frei-gabe zum Unterschreiben desFirmenarbeitsvertragesmit den Forces motrices del’Avançon (FMA). Das Unter-nehmen ist eigentlich eineEnergiefirma, betrieb aberauch eine Busgesellschaft,was die Verhandlungen er-schwerte. Die Mitglieder ha-ben das Resultat in einer Ur-abstimmung gutgeheissen.

■ Schliesslich liess sich derVorstand aus kundigem Mundüber die Volksinitiative fürein bedingungslosesGrundeinkommen informie-ren. Oswald Sigg, früher Spre-cher des Bundesrats, jetzt Mit-glied des Initiativkomitees,erläuterte die Initiative. Dieseverlangt, dass jede Person inder Schweiz ein Grundeinkom-men erhält, das «der ganzenBevölkerung ein menschen-würdiges Dasein und die Teil-nahme am öffentlichen Lebenermöglicht». Sigg warb dafür,dass Arbeit nicht mehr überihren Lohn, sondern über ihrenSinn definiert wird und somitLohnarbeit gleichwertig ist mitGemeinwesenarbeit, Hausar-beit oder Kunst.(Mehr zur Initiative aufwww.bedingungslos.ch) pmo

VORSTAND IN KÜRZE

Anders als die TL haben zumBeispiel die Basler, Freiburgerund Genfer Verkehrsbetriebean und in ihren Stadtbussensolche Kleber angebracht, umihr Fahrpersonal vor der Win-terkälte zu schonen, die bei je-dem Öffnen der Vordertür inden Führerstand eindringt.Denn bekanntlich fühlt sichständiger Durchzug nicht nurunangenehm an, sondern führtzu Erkältungen und erschwertden Fahrern/-innen das Aus-

heilen nach Grippe- und an-dern Erkrankungen.Eine SEV-Umfrage hat ergeben,dass über 60 % der Fahrer/in-nen bei tiefen Temperaturenunter dem Durchzug leiden, derdurch das Öffnen der Vordertürverursacht wird, und dass da-her über 60 % von ihnen wün-schen, dass die Tür bei grosserKälte geschlossen bleibt.Nicht alle Kunden/innen zei-gen für dieses Personalanlie-

gen Verständ-nis. Ja, einigewollen trotz Er-klärungen undBitten stets nurden kürzestenWeg nehmen,auch wenn sie keinesfalls geh-behindert sind. «Daher wärenwir froh um einen offiziellenHinweiskleber», sagt TL-Chauf-feurin Danièle Ruchonnet (Bild)gegenüber kontakt.sev. Hes / Fi

Aktion «Kälte» bei den Lausanner Verkehrsbetrieben TL

Bei Kälte bitte hinten einsteigen!Nachdem sich die TL ge-weigert haben, an denFahrzeugen Kleber anzu-bringen mit der Bitte, beigrosser Kälte aus Rück-sicht auf das Fahrperso-nal hinten ein- und aus-zusteigen, hat die VPT-Sektion TL letzte Wochedie Kundschaft mit Flug-blättern für dieses Anlie-gen sensibilisiert.

Hes

Gewerkschaftssekretär Christian Fankhauser (links) und Sektions-präsident Johan Pain beim symbolischen Anbringen eines Klebers.

Hes

EVP

Bild der Woche

Vertreter/-innen von EVP, SP und Gewerkschaften haben am 15. Februar bei der Bundeskanzleidie Erbschaftssteuer-Initiative eingereicht. Nach der Behandlung durch Bundesrat und Parla-ment wird das Volk darüber abstimmen können, ob auf Erbschaften über 2 Millionen (die meis-ten unserer Mitglieder können davon wohl nur träumen) eine Steuer erhoben wird. Sie würdedie verbesserte AHV finanzieren, für die im März unter dem Titel «AHV plus» die Unterschrif-tensammlung beginnt. «Damit würde in der Schweiz für etwas mehr soziale Gerechtigkeit ge-sorgt», betonte SEV-Präsident Giorgio Tuti (im Bild mit den Unterschriften aus Schaffhausen).

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

In Basel wird am 25. April die grösste Uhren- undSchmuckmesse der Welt, Baselworld, eröffnet. Im Neu-bau für 430 Millionen Franken nach nur 22 MonatenBauzeit. Nun wird er möbliert. Die Stände der Ausstellerkosten 400 Millionen Franken. Plus 100 Millionen fürden Auf- und Abbau. Dies jedes Jahr. Für den Antrans-

port zum Aufbau des Rolex-Standes braucht es 2000Sattelschlepper. Das ist so die Grössenordnung.Die Gewerkschaft Unia musste intervenieren. GegenSubunternehmer aus dem Osten mit Billiglöhnen. DieMesseleitung dementierte zuerst. Bis VR-Präsident UeliVischer, alt Regierungsrat der Basler Liberalen, für Ord-nung sorgte. Dank der Unia, wie er öffentlich zugibt.In Stuttgart wird seit 20 Jahren der neue Bahnhof S 21geplant. Der Kopfbahnhof soll unter den Boden verlegtwerden. Dafür steigen die Kosten in die Höhe. Von 4,5auf 6,8 Milliarden Euro. Kritiker behaupten, am Schlusswürden es zehn oder noch mehr Milliarden sein. Des-halb wird in Stuttgart seit Jahren protestiert und de-monstriert.Den neuen Berliner Hauptbahnhof gab es für 1,2 Milliar-den Euro. Das x-fach teurere Projekt S 21 ist deshalb zumnationalen Politikum geworden. Bundeskanzlerin AngelaMerkel brauchte mal grosse Worte. S 21 entscheide überdie Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Seit ihre CDU wegenS 21 in Baden-Württemberg und in Stuttgart die Mehr-heit verloren hat, gilt das nicht mehr. S 21 ist nur nochein Ärgernis. Das kann sie im Wahljahr 2013 nicht brau-chen.S 21 ist ein Drama der Extraklasse. Bald vielleicht einePlanungsleiche. Jetzt gehts nämlich ums Aufhören oderWeitermachen. Beides kostet Geld. Weitermachen ist ris-kanter. Befürchtet wird ein Milliardengrab. Niemand willzahlen. In einem solchen Fall beissen bekanntlich denLetzten die Hunde. Und der Letzte ist DB-Chef RüdigerGrube. Die Bahn aber könnte diese Finanzlast unmöglich allein schultern. Dabei ist der Bahn- chef ein Fan von S 21. Nur hat er die effektiven Kosten zu lan-ge verdrängt. Nun traut man ihmnicht mehr. Weil man ihm alles zu-traut.Gemessen an den StuttgarterWirren um S 21 ist der Messe-neubau in Basel eine Prachts- leistung. Und das ist garnicht so selbstverständ-lich. Wie S 21 zeigt.

Helmut Hubacher

Aktenzeichen S 21MEINE MEINUNG

«Gemessen an den Stuttgarter Wirren umS 21 ist der Messeneubau in Basel einePrachtsleistung.»

Page 3: kontakt.sev-2013-04

Tage der Frauen■ Der «Equal Pay Day» vom7. März und der InternationaleTag der Frau vom 8. März fallenin diesem Jahr fast zusammen.Der SEV wird am 7. März anden Arbeitsplätzen, an denenbesonders viele Frauen arbeiten(und SEV-Mitglied werden könn-ten), präsent sein und auf seineArbeit aufmerksam machen.

Neue Dosto genügendbehindertengerecht■ Das Bundesgericht hat eineSBB-Beschwerde gutgeheissenund entschieden, dass dieursprünglich geplanten Behin-dertenplätze in den neuenDoppelstockzügen des Fernver-kehrs ausreichen. Das Bundes-verwaltungsgericht hatte nochzusätzliche Plätze verlangt.

Mehr WLAN-Service■ Die SBB will in den nächstendrei Jahren an rund 100 Bahnhö-fen einen (kostenlosen) WLAN-Service anbieten. Bereits bisEnde 2014 sollen sämtlicheFernverkehrswagen mit Repea-tern für eine bessere Verbin-dungsqualität während der Rei-se ausgestattet werden. Paral-lel dazu bauen die Mobilfunk-anbieter die Netze entlang derBahnlinien aus.

23,9 Millionen fuhrenmit dem RBS■ Im Jahr 2012 haben rund23,9 Mio. Fahrgäste das Ange-bot des Regionalverkehrs Bern–Solothurn genutzt, was einer Zu-nahme um 2 Prozent entspricht.Besonders stark war dasWachstum bei den Buslinien.

Bald weniger Lärmin Kloten■ Die SBB erstellt in Kloten imAuftrag des Bundes Lärmschutz-wände von 500 Metern Länge.Während der Bauzeit (bis EndeJuli) muss die Anwohnerschaftallerdings noch mit mehr Lärmleben. Gebaut wird vor allemnachts. Gegen den Fluglärmwerden die Lärmschutzwändeleider unwirksam sein.

NEWS

Ein Gespenst ging um im SEV-Vorstand: das Gespenst derProfi-Werber. Wann immer dasThema Sektions-Coaching imFührungsgremium angespro-chen wurde, tauchte das Ge-spenst wieder auf. Nun ist esvorerst verscheucht: Der Vor-stand sagt ja zum Coaching-konzept, das als zweijährigesProjekt gestartet wird.Bereits im Konzept zum Pro-jekt «Werben und Organisie-ren» aus dem Jahr 2008 wareine engere Unterstützung derSBB-Sektionen vorgesehen.Wegen der fehlenden perso-nellen Möglichkeiten im Zent-ralsekretariat blieb dieser Teilaber ungelöst. Im Schlussbe-richt zum Konzept, den Pro-jektleiter Jérôme Hayoz dem

Vorstand erläuterte, wurdedies denn auch als Mangel auf-geführt.Nun soll dieser behoben wer-den: Im neuen Konzept, dasder Vorstand zwar nicht ein-stimmig, aber mit deutlichemMehr beschloss, ist die Schaf-fung von zwei Teilzeitstellen zuje 60 Prozent enthalten.

Nahe an der BasisDiese beiden Personen werdenausdrücklich nicht als Werberangestellt, sondern eben alsSektionscoaches. Ihre ersteAufgabe wird es sein, eine Be-standesaufnahme durchzufüh-ren und zu eruieren, welcheSektionen in welchem MassUnterstützung brauchen. Da-bei sind grundsätzlich dieSBB-Sektionen gemeint, denndie Sektionen des Unterver-bands VPT haben seit eh undje einen Gewerkschaftssekre-tär oder eine -sekretärin zuge-ordnet, der oder die ihnen beivielen Aufgaben beisteht.«Diese Coaches werden sehrviel unterwegs sein: Sie wer-den die Sektionen besuchen,

die Vorstände bei Aktionenund Werbeanlässen unterstüt-zen und – falls dafür noch Zeitbleibt – Kampagnen lancie-ren», erläuterte Hayoz.Denn dies war auch klar:Die Kampagnen 11-11-11 und12-12-12 haben einen grossenAnteil an der positiven Ent-wicklung der Mitgliederwer-bung. Sie haben zahlreicheKolleginnen und Kollegen ani-miert, neue Mitglieder zu wer-ben. Im Vorstand kamen ein-zelne Stimmen auf, dievorschlugen, die Mittel ver-mehrt in solche Kampagnen zustecken statt ins Coaching.

Kein GrundsatzwechselAber SEV-Präsident GiorgioTuti stellte klar: «Wir wollendas eine tun und das anderenicht lassen!»Bereits im September soll derVorstand einen ersten Zwi-schenbericht erhalten, der auf-zeigt, wo die Schwerpunkte imCoaching zu setzen sind. Wei-tere Zwischenberichte wird derVorstand im November 2013und im Sommer 2014 erhal-

ten, bevor gegen Ende 2014über das weitere Vorgehen zubefinden sein wird. Für daszweijährige Projekt hat derVorstand ein Kostendach von500 000 Franken festgelegt,das neben den Löhnen auchdie Infrastruktur umfasst.

Marketing muss wartenNoch nicht festlegen mochtesich der Vorstand hingegen inSachen Marketing. Dieses istzurzeit im SEV schlecht struk-turiert und sowohl in der Zen-trale als auch in den Unterver-bänden auf viele Köpfe verteilt.Der Antrag an den Vorstandhätte vorgesehen, eine vertief-te Erhebung zu machen, umdanach festzulegen, ob Mass-nahmen ergriffen werden sol-len. Doch für den Vorstand warim Moment der Unterschiedzwischen Werbung und Marke-ting noch zu wenig erkennbar,sodass er entschied, das The-ma Marketing bis Novemberzurückzustellen, wenn derzweite Zwischenbericht desCoaching-Konzepts vorliegt.

Peter Moor

Mitglied wirbt Mitglied:Das ist das Erfolgsre-zept des SEV. Um darinnoch besser zu werden,erhalten künftig auchdie SBB-Sektionen Un-terstützung aus derZentrale.

Götti für SBB-SektionenVorstand SEV stimmt Grundsatz des Sektionen-Coachings zu und schafft zwei Stellen

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

■ Der Vorstand hat dieSchwerpunkte des SEVfür 2013 verabschiedet. Ne-ben der Durchführung desKongresses sind im Vergleichzum Vorjahr auch die InitiativeAHV plus und ein verstärktesAugenmerk auf den Güterver-kehr hinzugekommen. kon-takt.sev kommt in der nächs-ten Ausgabe ausführlicherdarauf zurück.■ Weiter hat der Vorstand dieGeschäftsleitung verpflichtet,im SEV ein Internes Kont-rollsystem (IKS) einzufüh-ren. Aufgrund seiner Grösseist der SEV dazu gesetzlichverpflichtet.■ Die Geschäftsleitung er-hielt zudem grünes Licht, umfür den SEV ein neues Lohn-system zu entwickeln. Aufder Grundlage des in der

Schweiz verbreiteten ModellsAbakaba soll das neue Systemplanbarer und transparentersein. Eine paritätisch zusam-mengesetzte Arbeitsgruppebegleitet die Umsetzung.■ Wer seinen Mitgliederbei-trag im SEV nicht pünktlich be-zahlt, wird künftig nicht nurgemahnt, sondern auch er-mahnt, indem das Mahn-schreiben mit einem erläu-ternden Text ergänzt wird. Zu-dem werden ab der zweitenMahnung neu Gebühren ver-rechnet.■ Die Saisonniers vomLago Maggiore werden beiden Mitgliederbeiträgen et-was entlastet. Sie haben auf-grund der Saisonarbeit nichtnur eine besondere Einkom-menssituation, sondern auchtiefe Löhne. Dadurch sollen

sie aber nicht davon abgehal-ten werden, Mitglied des SEVzu werden – umso mehr alsihre Stellen letztes Jahr nurdank dem SEV und ihrer Mobi-lisierung gerettet werdenkonnten.■ Der Vorstand gab grünesLicht für die Fusion der Sek-tionen TS Ostschweiz und TSWinterthur zur neuen SektionTS Ostschweiz.■ Ebenso erteilte er die Frei-gabe zum Unterschreiben desFirmenarbeitsvertragesmit den Forces motrices del’Avançon (FMA). Das Unter-nehmen ist eigentlich eineEnergiefirma, betrieb aberauch eine Busgesellschaft,was die Verhandlungen er-schwerte. Die Mitglieder ha-ben das Resultat in einer Ur-abstimmung gutgeheissen.

■ Schliesslich liess sich derVorstand aus kundigem Mundüber die Volksinitiative fürein bedingungslosesGrundeinkommen informie-ren. Oswald Sigg, früher Spre-cher des Bundesrats, jetzt Mit-glied des Initiativkomitees,erläuterte die Initiative. Dieseverlangt, dass jede Person inder Schweiz ein Grundeinkom-men erhält, das «der ganzenBevölkerung ein menschen-würdiges Dasein und die Teil-nahme am öffentlichen Lebenermöglicht». Sigg warb dafür,dass Arbeit nicht mehr überihren Lohn, sondern über ihrenSinn definiert wird und somitLohnarbeit gleichwertig ist mitGemeinwesenarbeit, Hausar-beit oder Kunst.(Mehr zur Initiative aufwww.bedingungslos.ch) pmo

VORSTAND IN KÜRZE

Anders als die TL haben zumBeispiel die Basler, Freiburgerund Genfer Verkehrsbetriebean und in ihren Stadtbussensolche Kleber angebracht, umihr Fahrpersonal vor der Win-terkälte zu schonen, die bei je-dem Öffnen der Vordertür inden Führerstand eindringt.Denn bekanntlich fühlt sichständiger Durchzug nicht nurunangenehm an, sondern führtzu Erkältungen und erschwertden Fahrern/-innen das Aus-

heilen nach Grippe- und an-dern Erkrankungen.Eine SEV-Umfrage hat ergeben,dass über 60 % der Fahrer/in-nen bei tiefen Temperaturenunter dem Durchzug leiden, derdurch das Öffnen der Vordertürverursacht wird, und dass da-her über 60 % von ihnen wün-schen, dass die Tür bei grosserKälte geschlossen bleibt.Nicht alle Kunden/innen zei-gen für dieses Personalanlie-

gen Verständ-nis. Ja, einigewollen trotz Er-klärungen undBitten stets nurden kürzestenWeg nehmen,auch wenn sie keinesfalls geh-behindert sind. «Daher wärenwir froh um einen offiziellenHinweiskleber», sagt TL-Chauf-feurin Danièle Ruchonnet (Bild)gegenüber kontakt.sev. Hes / Fi

Aktion «Kälte» bei den Lausanner Verkehrsbetrieben TL

Bei Kälte bitte hinten einsteigen!Nachdem sich die TL ge-weigert haben, an denFahrzeugen Kleber anzu-bringen mit der Bitte, beigrosser Kälte aus Rück-sicht auf das Fahrperso-nal hinten ein- und aus-zusteigen, hat die VPT-Sektion TL letzte Wochedie Kundschaft mit Flug-blättern für dieses Anlie-gen sensibilisiert.

Hes

Gewerkschaftssekretär Christian Fankhauser (links) und Sektions-präsident Johan Pain beim symbolischen Anbringen eines Klebers.

Hes

EVP

Bild der Woche

Vertreter/-innen von EVP, SP und Gewerkschaften haben am 15. Februar bei der Bundeskanzleidie Erbschaftssteuer-Initiative eingereicht. Nach der Behandlung durch Bundesrat und Parla-ment wird das Volk darüber abstimmen können, ob auf Erbschaften über 2 Millionen (die meis-ten unserer Mitglieder können davon wohl nur träumen) eine Steuer erhoben wird. Sie würdedie verbesserte AHV finanzieren, für die im März unter dem Titel «AHV plus» die Unterschrif-tensammlung beginnt. «Damit würde in der Schweiz für etwas mehr soziale Gerechtigkeit ge-sorgt», betonte SEV-Präsident Giorgio Tuti (im Bild mit den Unterschriften aus Schaffhausen).

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

In Basel wird am 25. April die grösste Uhren- undSchmuckmesse der Welt, Baselworld, eröffnet. Im Neu-bau für 430 Millionen Franken nach nur 22 MonatenBauzeit. Nun wird er möbliert. Die Stände der Ausstellerkosten 400 Millionen Franken. Plus 100 Millionen fürden Auf- und Abbau. Dies jedes Jahr. Für den Antrans-

port zum Aufbau des Rolex-Standes braucht es 2000Sattelschlepper. Das ist so die Grössenordnung.Die Gewerkschaft Unia musste intervenieren. GegenSubunternehmer aus dem Osten mit Billiglöhnen. DieMesseleitung dementierte zuerst. Bis VR-Präsident UeliVischer, alt Regierungsrat der Basler Liberalen, für Ord-nung sorgte. Dank der Unia, wie er öffentlich zugibt.In Stuttgart wird seit 20 Jahren der neue Bahnhof S 21geplant. Der Kopfbahnhof soll unter den Boden verlegtwerden. Dafür steigen die Kosten in die Höhe. Von 4,5auf 6,8 Milliarden Euro. Kritiker behaupten, am Schlusswürden es zehn oder noch mehr Milliarden sein. Des-halb wird in Stuttgart seit Jahren protestiert und de-monstriert.Den neuen Berliner Hauptbahnhof gab es für 1,2 Milliar-den Euro. Das x-fach teurere Projekt S 21 ist deshalb zumnationalen Politikum geworden. Bundeskanzlerin AngelaMerkel brauchte mal grosse Worte. S 21 entscheide überdie Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Seit ihre CDU wegenS 21 in Baden-Württemberg und in Stuttgart die Mehr-heit verloren hat, gilt das nicht mehr. S 21 ist nur nochein Ärgernis. Das kann sie im Wahljahr 2013 nicht brau-chen.S 21 ist ein Drama der Extraklasse. Bald vielleicht einePlanungsleiche. Jetzt gehts nämlich ums Aufhören oderWeitermachen. Beides kostet Geld. Weitermachen ist ris-kanter. Befürchtet wird ein Milliardengrab. Niemand willzahlen. In einem solchen Fall beissen bekanntlich denLetzten die Hunde. Und der Letzte ist DB-Chef RüdigerGrube. Die Bahn aber könnte diese Finanzlast unmöglich allein schultern. Dabei ist der Bahn- chef ein Fan von S 21. Nur hat er die effektiven Kosten zu lan-ge verdrängt. Nun traut man ihmnicht mehr. Weil man ihm alles zu-traut.Gemessen an den StuttgarterWirren um S 21 ist der Messe-neubau in Basel eine Prachts- leistung. Und das ist garnicht so selbstverständ-lich. Wie S 21 zeigt.

Helmut Hubacher

Aktenzeichen S 21MEINE MEINUNG

«Gemessen an den Stuttgarter Wirren umS 21 ist der Messeneubau in Basel einePrachtsleistung.»

Page 4: kontakt.sev-2013-04

......

4 AKTUELLkontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Lufthansa mit sattemGewinn■ Die Lufthansa Group, zu derauch die Swiss gehört, hat imGeschäftsjahr 2012 den Umsatzauf 30,1 Milliarden Euro (Vor-jahr 28,7 Milliarden) gesteigert.Das Nettokonzernergebnis stiegauf einen Gewinn von 990 Mil-lionen Euro, insbesondere auf-grund von Sondereffekten durchBeteiligungsverkäufe (Vorjahr:Verlust von 13 Mio. Euro). Deroperative Gewinn belief sichauf 524 Mio. Euro (Vorjahr 820Mio. Euro). Trotz des Gewinnssoll keine Dividende ausge-schüttet werden. Der Konzernkündigt Standortschliessungenund den Kauf von 108 Flugzeu-gen für 9 Milliarden Euro an(siehe auch nebenstehendesInterview).

Mehr Umsatz beiSwissport■ Swissport International, das«weltweit führende Unterneh-men für Bodenabfertigungs- undLuftfrachtservices», erzielte2012 einen Gesamtumsatz von1,9 Milliarden Franken, waseinem Plus von 10 % entspricht.Swissport war für rund 650 Kun-den der Luftfahrtbranche tätig,erbrachte im Bereich Bodenab-fertigung Dienstleistungen für118 Mio. Passagiere und bewäl-tigte 3,5 Mio. Tonnen Fracht.Rund 40 000 Mitarbeiter/innenarbeiteten an 192 Standorten in38 Ländern auf fünf Kontinentenfür Swissport. Das Wachstumist einerseits auf die Übernah-me von Flightcare in Spanienund Belgien, anderseits auf Ver-tragsabschlüsse auf grossenFlughäfen wie Paris Charles-de-Gaulle, Kopenhagen und Lon-don-Gatwick zurückzuführen.

Korrigenda■ Ely Wüthrich, Präsidentin derVPT-Sektion Bahndienstleistun-gen, legt Wert auf die Feststel-lung, dass sie im letzten Jahr24 neue Mitglieder geworbenhat und nicht «nur» 19, wie irr-tümlich in kontakt.sev 2/13 zulesen war. Sie hat es damit mitMax Hodel ex aequo auf denzweiten Rang der SEV-Werber-liste geschafft.

IN KÜRZE

■ kontakt.sev: Die kurze Ge-schichte der LufthansaTechnik Switzerland (LTSW)endet mit einem Totalscha-den. Ist das bezeichnend fürdie aktuelle Situation derLuftfahrt?

Philipp Hadorn: Die Luftfahrtverändert sich zurzeit stark.Die Strukturen werden ver-schlankt, was Konflikte bringt,wie soeben bei Iberia, wo fünfTage gestreikt wurde.

■ Lange Zeit war die Luftfahrteine gute Geldquelle, nunkommen Billiganbieter, diedas Gefüge durcheinander-bringen. Wie spielt das mit?

Lufthansa Technik Switzerlandist gegründet worden, um dieSwiss-Flugzeuge zu wartenund um weitere Aufträge her-einzuholen, was bei Easyjetund andern gelungen ist, undein weiteres Ziel waren die Pri-vatjets, das VIP-Geschäft. Dashat nicht geklappt; man muss-te feststellen, dass auch dieseKundschaft genau auf denPreis schaut und nicht nur guteSchweizer Qualität um jedenPreis kauft.

■ Hatte es schon Überkapazi-täten in Basel, als LTSW ge-gründet wurde?

Ja, es hatte Jet Aviation undAmac Aeospace dort, die kurzzuvor in den Markt eingetretenist, und es kamen neue Anbie-ter mit wirklich sehr tiefenPreisen.

■ Die Arbeit in Basel wird zu-mindest zum Teil von an-dern Unternehmen weiter-geführt. Was bedeutet dasfür die Gewerkschaften all-

gemein undfür SEV-Ga-ta?

Die meistenAufträge sindnicht in Baselan andere ge-gangen, son-dern zum Teilsehr weit weg.Ein Teil ist al-lerdings zu SRTechnics ge-gangen, wo wirnoch nicht Ver-tragspartnersind.

■ Das bedeu-tet also eineSchwächungvon SEV-Gata?

Ja, das ist eine Schwächung fürden SEV, eine ungünstige Si-tuation. Allerdings: In den zweiAbbauwellen sind Arbeitsplät-ze zu Swiss zurückgegangen,wo wir Sozialpartner sind.

■ Wo steht SEV-Gata heute inder breiten Palette von Ge-werkschaften, die sich inder Schweiz mit Luftverkehrbefassen?

Wir sprechen hier nur vom Bo-denpersonal. Da gibt es mitdem VPOD noch eine zweiteGewerkschaft, die sich traditio-nell gut hält. Der Angestellten-verband KV Schweiz ist eben-falls gut vertreten, und danngibt es noch eine Personalor-ganisation aus den Zeiten derSwissair, die vorwiegend beiSwissport aktiv ist. Für uns än-dert sich die Konstellationnicht grundsätzlich, aber dieBetriebe, in denen wir traditio-nell aktiv sind, werden eherkleiner. Das gilt bedauerlicher-weise auch für die Swiss, dievom Bund gerettet wurde –auch um Arbeitsplätze zu er-halten, was sich inzwischenals falsche Hoffnung heraus-stellt.

■ Was heisst das für die Zu-kunft?

Es gilt, Schwerpunkte zu set-

zen in der «gewerkschaftlichenWüste», die es im Luftverkehrgibt. In der Branche und ihremUmfeld bestehen rund 60 000Stellen. Der Flughafen Zürich,der dem Kanton Zürich gehört,hat keinen GAV … Da habensich schon verschiedene Orga-nisationen die Zähne daranausgebissen!

■ Woran liegt das?Keine Gewerkschaft steckt ge-nügend Mittel hinein, um wirk-lich systematisch organisierenzu können, auch wir habendas nicht gemacht. Es brauchtdort Knochenarbeit! Es istein schwieriges Feld, sicherschwieriger als beispielsweisedie Bahnen; mit vielen unter-schiedlichen Nationen und ei-ner recht hohen Fluktuation,was die Arbeit für eine Gewerk-schaft erschwert.

■ Ist es unter allen diesen Um-ständen gerechtfertigt, dassder SEV eine Luftfahrtabtei-lung führt?

Die Frage ist berechtigt! Abereine «Gewerkschaft des Ver-kehrspersonals», die einenganzen Sektor – der zahlen-mässig sehr bedeutend ist! –links liegen lässt, müsste sichdie Frage stellen, ob sie denNamen zu Recht führt … Aberwir müssen hier einen höheren

Organisationsgrad erreichen!Es ist der Verkehrsbereich mitdem grössten Mitgliederpoten-zial, mit prekären Arbeits-bedingungen, was unsere Soli-darität und unseren Einsatzlohnend machen. Mit überzehnjähriger Tätigkeit im Luft-verkehr hat sich der SEV aucherfolgreich in der Öffentlich-keit positioniert.

■ Wo siehst du ein konkretesPotenzial zum Wachsen?

Ein Schwergewicht liegt nachwie vor bei Swiss. Dort bestehtnoch ein gewisses Potenzial.Bei SR Technics haben wir ei-nen eher steigenden Mitglie-deranteil und es gibt einengrossen Anteil nicht organi-sierter Leute, aber Vertrags-partner sind andere Gewerk-schaften. Beim Handling könn-ten wir noch etwas herausho-len: Wir haben mit Dnata einenDialog, aber keinen Vertrag.Weiter gibt es den BereichFlugüberwachung, wo der SEVauch schon beratend mitge-wirkt hat. Und schliesslich istdas Kabinenpersonal gewerk-schaftlich in einer schwierigenSituation. Luftverkehr ist zwei-fellos öffentlicher Verkehr,aber wir müssten uns im SEVfestlegen, was wir erreichenwollen.

Interview: Peter Moor

Mit der Schliessung vonLufthansa Technik Swit-zerland am EuroAirportBasel verliert der SEVein Standbein in derLuftfahrt. Zeit für kriti-sche Fragen an denBranchenverantwortli-chen Philipp Hadorn.

«Luftverkehr ist eine‹gewerkschaftliche Wüste›»

SEV-Gata erlebt mit Lufthansa und Swiss harte Zeiten

sev

Gewerkschaftliche Knochenarbeit: Aktion von SEV-Gata am Flughafen Basel 2008.

Page 5: kontakt.sev-2013-04

......

5AKTUELLkontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Die Gewerkschaft des Ver-kehrspersonals SEV, der VCSVerkehrs-Club der Schweiz, dieInteressengemeinschaft öf-fentlicher Verkehr Schweiz(IGöV) und Pro Bahn Schweizhaben am letzten Montag ihregemeinsame Petition «Gegeneinen Kahlschlag im Bahnver-kehr» eingereicht. Sie überga-ben der Bundeskanzlei fast19 000 Unterschriften. SEV,VCS, IGöV und Pro Bahn wer-den die weitere Entwicklung imregionalen Bahnverkehr auf-merksam beobachten.

175 Bahnlinien bedrohtIm regionalen Bahnverkehrdrohen rigide Sparmassnah-

men: Im Rahmen der Bahnre-form 2 will der Bundesrat dieKantone verpflichten zu prü-fen, ob bestimmte Linien nichtdurch Busse ersetzt werdenkönnen. Die vom Bundesratverabschiedete Verordnungsieht vor, dass Bahnstreckenmit einem Kostendeckungs-grad unter 50 Prozent über-prüft werden. Insgesamt 175von 300 regionalen Bahnlinienwären davon betroffen.

Bundesamt will Kriterien «nichtstrikt anwenden»Den öffentlichen Verkehr ein-zig aufgrund derart rigider fi-nanzieller Kriterien zu beurtei-len, ist fatal. VCS, SEV, IGöVund Pro Bahn lancierten des-halb ihre gemeinsame Petition«Gegen einen Kahlschlag imBahnverkehr». Ein erster Zwi-schenerfolg konnte bereits er-zielt werden: Das Bundesamtfür Verkehr erklärte vor Kur-zem, es werde die vom Bun-desrat verabschiedeten Krite-rien nicht strikte anwenden.Nach wie vor steht jedoch die

Gefahr im Raum, dass S-Bah-nen in den Agglomerationen,Verbindungen zwischen regio-nalen Zentren oder für denTourismus bedeutsame Linieninfrage gestellt werden. VCS,SEV, IGöV und Pro Bahn blei-ben deshalb wachsam undbehalten die Entwicklung imAuge. Die Qualität des öffentli-chen Verkehrs darf nicht unterunbedachten Sparmassnah-men leiden.

Qualität heben statt senken!Damit die Qualität des öffentli-chen Verkehrs gewährleistetbleibt, müssten noch zahlrei-che andere Faktoren berück-sichtigt werden. Insbesonderemüsste ein gleichwertiges Bus-angebot bereitgestellt werden,welches garantiert, dass dieAnschlüsse an den Bahnver-kehr erhalten bleiben.

Petition ist erster SchrittUm ihre Wachsamkeit zu unter-streichen, haben VCS, SEV,IGöV und Pro Bahn am Montagin Bern ihre Petition «Gegen ei-

nen Kahlschlag im Bahnver-kehr» bei der Bundeskanzleieingereicht. In den übergebe-nen Paketen waren gegen19 000 Unterschriften.

Sollte sich zeigen, dass Bundund Kantone trotzdem masslo-se Sparmassnahmen aufglei-sen, werden die vier Partneror-ganisationen wieder aktiv. SEV

Die Petition gegen denKahlschlag im Bahnver-kehr hat Erfolg: 18 640Unterschriften konntengesammelt werden, undbereits krebst die Poli-tik zurück. Für eine Ent-warnung ist es aber zufrüh.

Über 18 000 Unterschriften eingereichtPetition «Gegen einen Kahlschlag im Bahnverkehr»

VCS

Aktiv in der Verkehrspolitik: Caroline Beglinger, Co-Geschäftsleite-rin VCS, Daniela Lehmann, Koordinatorin Verkehrspolitik SEV undKarin Blättler, Präsidentin der Pro Bahn-Sektion Zentralschweiz,bei der Übergabe der Unterschriften (v. l. n. r.) am Montag in Bern.

Der enfache Zugang zum Sys-tem und die Zuverlässigkeitzählen zu den grössten Stär-ken des öffentlichen Verkehrsder Schweiz. Um diese Errun-genschaften auch für die Zu-kunft zu sichern, hat sich dieöV-Branche für einen Moder-nisierungsschritt entschieden:Voraussichtlich per 2015 wer-den zunächst General- undHalbtax-Abonnemente mit deröV-Karte ausgestattet. Damiterreicht der öffentliche Verkehrbereits bei der Einführung derKarte knapp 3 Millionen Kun-

dinnen und Kunden. An Einsatzund Nutzung der Fahrausweiseändert sich nichts.

Bewährte TechnologieDie öV-Karte setzt auf dieRFID-Technik, die in derSchweiz beispielsweise in Ski-gebieten bereits heute erfolg-reich im Einsatz ist. Der einge-setzte Chip funktioniert alsIdentifikation der Reisenden(Name, Vorname auf der Kar-te). Das Kontrollpersonal prüftden Chip mit einem Kontrollge-rät. Über dieses sind Art undGültigkeit des Fahrausweisesersichtlich.

SEV «kritisch positiv»Die Gewerkschaft des Ver-kehrspersonals steht der ge-

planten öV-Karte kritisch posi-tiv gegenüber. Sie hat aber kla-re Erwartungen an die Einfüh-rung; insbesondere dürfen dieBerufsbilder dadurch nicht ab-gewertet werden.

Was bedeutet die Karte für dasVerkehrspersonal?Die technische Entwicklung isteine Realität, die sich auch beiden Fahrausweisen im öffentli-chen Verkehr nicht aufhaltenlässt. Die Gewerkschaft desVerkehrspersonals SEV stelltsich deshalb nicht grundsätz-lich gegen die Einführung deröV-Karte. Sie beurteilt diesenProzess jedoch speziell ausder Sicht des betroffenen Per-sonals: des Zug- und des Ver-kaufspersonals.

Stellenabbau inakzeptabel«Der SEV wird die Einführungder öV-Karte kritisch begleiten,aber wir knüpfen daran klareBedingungen», betont SEV-Präsident Giorgio Tuti. Der SEVwird keinen Stellenabbau ak-zeptieren, der durch die öV-Karte bedingt ist.

Mensch muss statt Technik imZentrum stehen«Unser zentrales Anliegen ist,dass die Berufe dadurch nichtabgewertet werden», ergänztTuti. Die Kundinnen und Kun-den sind weiterhin auf kompe-tente Beratung und Unterstüt-zung an den Verkaufsstellenund in den Zügen angewiesen.«Die Automatisierung bei denFahrausweisen darf nicht zu ei-

ner Enthumanisierung des öf-fentlichen Verkehrs führen»,fasst Tuti die Einstellung desVerkehrspersonals zusammen.

Zug- und VerkaufspersonaleinbeziehenDer SEV ist bereit, konstruk-tiv an der Einführung der öV-Karte mitzuarbeiten. Er erwar-tet, dass VöV und SBB das Zug-und Verkaufspersonal aktiv indie kommenden Planungs- undEntwicklungsschritte einbezie-hen. Giorgio Tuti erklärt ab-schliessend: «Wir wünschenuns eine Win-win-Situation:Dass dank der neuen Karte dieArbeit attraktiver wird, und so-lange die Betriebe diese Ab-sicht teilen, werden wir kon-struktiv mitwirken.» SEV

2015 soll die elektroni-sche öV-Karte einge-führt werden. Der SEVstellt sich nicht dagegen.

öV-Karte kritisch begleitenDer SEV zur Zukunft der Fahrausweise

Page 6: kontakt.sev-2013-04

■ kontakt.sev: Dore Heim, wiezu lesen war, hat das Bundes-amt für Verkehr die Limiten,die für die Überprüfung vonBahnlinien gelten sollen, ge-senkt. Die Überprüfung sollnun «nur» die Linien betref-fen, die einen Kostende-ckungsgrad von weniger als30 Prozent aufweisen – nichtwie ursprünglich angekün-digt von 50 Prozent. Könnenwir darauf hoffen, dass dieSparanstrengungen im Ser-vice public doch nicht derartrigoros ausfallen werden wiezuerst befürchtet?

Dore Heim: Ich glaube, dassder genannte Kostendeckungs-

grad von 50 Prozent eher eineArt Versuchsballon war. DieVerantwortlichen wissen sel-ber nicht genau, was sie wol-len und was ihre Pläne auslö-sen; sie wollten die Reaktiontesten.Die angedrohte Umstellungwürde ja nur Gebiete betreffen,in denen es heute schon eineSchieneninfrastruktur hat. EinZug ist immer pünktlicher undzuverlässiger als ein Bus, derim Abendstau stecken bleibt,da werden sich die Leute den-ken, dass sie doch liebergleich aufs Auto umsteigen.Das ist ökologisch falsch undtrifft immer die Schwächsten.

Wenn Leistungen abgebautwerden, lässt man die Altenund die Leute ohne Auto buch-stäblich stehen.

■ Bleibt denn die Bedrohung?Ja, das sieht man daran, wiedie Gesamtdiskussion geführtwird. Dabei ist klar, dass der öf-fentliche Verkehr gar nie selbst-tragend sein kann, wenn er die-sen Namen verdienen soll. Ein«richtiger» öffentlicher Verkehrmuss alle Landesteile abde-cken und zu allen Zeiten. Wennman die Alltagsbedürfnisse be-friedigen will, kann man nichtkostendeckende Tarife verlan-gen, da sonst die Leute nichtumsteigen würden. Die meistenLeute, die die Züge füllen, sindja nicht Ausflügler, sondern Ar-beitspendler, sie haben keineWahl, ob sie fahren wollen odernicht, sie können höchstensdas Verkehrsmittel wählen.Wohnungswechsel (näher zumArbeitsort) sind aus finanziellenGründen nicht immer möglich,und heute verschiebt man ja Ar-beitsplätze laufend weiter.Leute in meinem Alter erinnernsich noch an die Zeit, als inden Achtzigerjahren die billi-geren Halbtax- und General-abonnemente eingeführt wur-den. Diese lösten einengewaltigen Schub aus, aber esbrauchte auch grosse Anstren-gungen dafür. Diese Errungen-schaft haben wir und wir müs-sen sie verteidigen?

■ Besteht wirklich die Gefahr,dass die Leute wieder aufsAuto umsteigen?

Ja, diese Gefahr darf nichtunterschätzt werden, und derEntscheid für das verwendeteVerkehrsmittel wird stark vomBenzin- und Dieselpreis abhän-gen. Wenn die Leute rechnen,dann vergleichen sie die Kostendes Benzins mit dem Billett-preis. Deshalb braucht es eineCO2-Abgabe auf dem Treib-

stoff, sonst macht der Zug im-mer Zweiter.

■ Aber der öffentliche Verkehrstösst ja heute auch an sei-ne Grenzen …

Wie viel Nutzerinnen und Nut-zer erträgt der öffentliche Ver-kehr, das ist eine wichtige Fra-ge. Ich glaube, dass wir unsGedanken machen müssen zueiner neuen Arbeitsorganisa-tion, zu Tele-Arbeit und weite-ren Formen. So muss man heu-te diskutieren, man kann nicht

einfach die Billette verteuern.Aber dies ist natürlich aucheine Frage der Kontrolle für dieArbeitgeber: Arbeiten die Leu-te, wenn sie nicht im Bürosind?

■ Nicht nur das Bus- undBahnpersonal, das Personaldes öffentlichen Verkehrssteht unter Druck. Die Spar-massnahmen in den Kanto-nen treffen auch die andernBereiche des öffentlichenDienstes. Im Kanton Neuen-burg ist der Konflikt um dieArbeitsbedingungen im Ge-sundheitswesen offen aus-gebrochen, im Kanton Bernsoll eine weitere Sparrunde

gedreht werden, die dasPersonal trifft. Das BernerStaatspersonal hat zu einerProtestkundgebung aufge-rufen, an der sogar die Poli-zei in Uniform teilnehmenwill. Zeigt wirklich alles ge-gen unten, könnten wir Ge-gensteuer geben?

Wenn sogar die Polizei beieiner Demonstration mitmar-schiert, macht das Eindruck,dann merken die bürgerlichenPolitikerinnen und Politiker,dass es so nicht weitergeht.

Die Situation ist nicht in allenKantonen gleich, auch wenn esin der Mehrzahl Sparbeschlüs-se gibt. Eine so schlimme Krisewie Anfang der 90er-Jahre ha-ben wir glücklicherweise nicht.

Bei der öffentlichen Hand wird gespart – koste es, was es wolle. Meistens spürt das Personal den Druckder Sparmassnahmen sehr direkt und noch vor der Öffentlichkeit, für die es seine Leistungen erbringt.Ein Gespräch mit Dore Heim vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund über die Wichtigkeit und Zukunftdes öffentlichen Verkehrs, über die Sparmassnahmen beim Service public und über die (noch nicht er-reichte) Lohngleichheit der Frauen.

«Der öV muss alleLandesteile erreichen»

Dore Heim betreut beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund unter anderem den Service public-Bereich

«Ein «richtiger» öffentlicher Verkehr muss alleLandesteile abdecken und zu allen Zeiten.»

pan.

«In verschiedenen Kantonen wurden Steuer-geschenke gemacht, das rächt sich jetzt.»

......

6kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Dore Heim

Die 1959 in Chur geborene DoreHeim hat, nach einer Ausbildungin Modern Dance, in Zürich,Bern und Erlangen Geschichteund Soziologie studiert. Nachden Jahren als Tänzerin und an-schliessend in Frauenprojektenarbeitete sie von 1991 bis 1999bei der Schweizerischen Journa-listinnen- und Journalisten-Union SJU, einer Sektion desVPOD, die 1999 zu den Grün-dungsgewerkschaften der Medi-engewerkschaft Comedia (heuteSyndicom) gehörte. Von 1999

bis August letzten Jahres leitetesie die Fachstelle für Gleichstel-lung der Stadt Zürich.

Auf September 2012 hat DoreHeim die Nachfolge von RolfZimmermann im Schweizeri-schen Gewerkschaftsbund an-getreten, wo sie insbesonderedie Dossiers Service public,Infrastruktur- und Energiepolitikbetreut. Ausserdem hat sie dieGeschäftsstelle der Verhand-lungsgemeinschaft Bundesper-sonal übernommen.

Dore Heim ist verheiratet undhat eine Tochter.

BIO

Nach einigen guten Jahren istjetzt aber auch die Stadt Zü-rich in die roten Zahlen ge-rutscht, sie hat mit den Banken– die keine Steuern mehr be-zahlen – ein «Klumpenrisiko».In verschiedenen Kantonenwurden Steuergeschenke ge-

macht, das rächt sich jetzt. DieSituation wird dort problema-tisch, wo die Versorgung anPrivate ausgelagert wird. Dortwerden die Arbeitsbedingun-gen verschlechtert, das siehtman beispielsweise gerade imGesundheitswesen.

■ In einer Woche, am 7. März,findet der «Equal Pay Day»statt, der darauf aufmerk-sam machen will, dass dieFrauen immer noch wenigerverdienen als die Männer.Am Tag darauf, am 8. März,ist der Internationale Frau-entag. In den letzten Jahrenhat man beim Aufholen desLohnrückstandes der Frauendoch Fortschritte erzielenkönnen, wie ganz allgemeinbei der Gleichberechtigung.Wie lange braucht es diesebeiden «Frauenkampftage»noch?

Die Fortschritte gegen zu tiefeFrauenlöhne sind bescheiden.Das Sichern der Löhne gegenunten und transparente, nach-vollziehbare Lohnsysteme sindwichtige Forderungen: das hilftimmer auch den Frauen. Leiderwill ja in der Schweiz niemandüber den Lohn reden: die einenschämen sich, weil sie so we-nig verdienen, die andern ha-

ben Angst, dass sie zu viel er-halten – mehr als die Kolleginoder der Kollege. Nur wenn be-kannt ist, wer wie viel verdientund mit welcher Begründung,kann man Lohndiskriminierungwirklich bekämpfen.

■ Aber im Bereich der öffentli-chen Hand ist doch die Lohn-diskriminierung kein gros-ses Thema. Oder werdenFrauen über die Leistungs-komponente diskriminiert?

Die Leistungskomponente machtnicht viel aus. Wesentlich ist,wo eine Frau beim Stellenan-tritt eingereiht wird. Das kann

einen Lohnunterschied von1500 Franken monatlich ma-chen, und das bei gleicherQualifikation, Berufserfahrungund gleichem Aufgabengebiet.Dies hängt auch mit dem «NewPublic Management» zusam-

men, mit dem Lohnsystemeeingeführt wurden, die deneinzelnen Abteilungen mehrSpielraum geben.

■ Haben denn nicht die jun-gen Frauen die Männer mitt-lerweile teilweise «über-holt»?

Jüngere Studien aus den USAweisen gut ausgebildete, ledi-ge, kinderlose, städtische Ka-derfrauen tatsächlich als Ge-winnerinnen aus, welche dieMänner überholt haben. Dochder grosse Knick kommt, so-bald diese Frauen Kinder krie-gen. Die Weichenstellung in

der Schweiz passiert früh: BeiStudienabgängern/-innen hatsich die Schere schon nachfünf Jahren geöffnet, und dieMänner besetzen die gut be-zahlten Jobs mit Perspektive.

Interview: Peter Anliker

pan.

Dore Heim, seit September 2012 geschäftsführende Sekretärin beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund.

«In der Schweiz will niemand über den Lohn reden.»

...... 7INTERVIEW

kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Noch immer verdienen Frauenweniger als Männer. Eine Fraumuss bis am 7. März 2013arbeiten, um auf den Lohn zukommen, den ein Mann mitvergleichbarer Arbeit bis am31. Dezember 2012 erreicht hat.Deshalb wird am 7. März der«Equal Pay Day» begangen.

Mitglieder der SEV-Frauenkom-mission sprechen gezielt Frauenan, die im öffentlichen Verkehrarbeiten. Ihre Botschaft: Immernoch verdienen Frauen fürvergleichbare Arbeit im Schnitt

18 % weniger als Männer. Immernoch verdienen in der Schweiz400 000 Menschen weniger als4000 Franken im Monat; 300 000davon sind Frauen. Immer nochsind die Renten für viele Frauenzu tief. Rentenalter 65 kommtnicht infrage, solange die tat-sächliche Gleichstellung nichterreicht ist. Wir Gewerkschafts-frauen fordern:

■ Lohngleichheit!

■ Mindestlohn 4000!

■ AHVplus!

Equal Pay Day: Ganzer Lohn für ganze Arbeit!

Page 7: kontakt.sev-2013-04

■ kontakt.sev: Dore Heim, wiezu lesen war, hat das Bundes-amt für Verkehr die Limiten,die für die Überprüfung vonBahnlinien gelten sollen, ge-senkt. Die Überprüfung sollnun «nur» die Linien betref-fen, die einen Kostende-ckungsgrad von weniger als30 Prozent aufweisen – nichtwie ursprünglich angekün-digt von 50 Prozent. Könnenwir darauf hoffen, dass dieSparanstrengungen im Ser-vice public doch nicht derartrigoros ausfallen werden wiezuerst befürchtet?

Dore Heim: Ich glaube, dassder genannte Kostendeckungs-

grad von 50 Prozent eher eineArt Versuchsballon war. DieVerantwortlichen wissen sel-ber nicht genau, was sie wol-len und was ihre Pläne auslö-sen; sie wollten die Reaktiontesten.Die angedrohte Umstellungwürde ja nur Gebiete betreffen,in denen es heute schon eineSchieneninfrastruktur hat. EinZug ist immer pünktlicher undzuverlässiger als ein Bus, derim Abendstau stecken bleibt,da werden sich die Leute den-ken, dass sie doch liebergleich aufs Auto umsteigen.Das ist ökologisch falsch undtrifft immer die Schwächsten.

Wenn Leistungen abgebautwerden, lässt man die Altenund die Leute ohne Auto buch-stäblich stehen.

■ Bleibt denn die Bedrohung?Ja, das sieht man daran, wiedie Gesamtdiskussion geführtwird. Dabei ist klar, dass der öf-fentliche Verkehr gar nie selbst-tragend sein kann, wenn er die-sen Namen verdienen soll. Ein«richtiger» öffentlicher Verkehrmuss alle Landesteile abde-cken und zu allen Zeiten. Wennman die Alltagsbedürfnisse be-friedigen will, kann man nichtkostendeckende Tarife verlan-gen, da sonst die Leute nichtumsteigen würden. Die meistenLeute, die die Züge füllen, sindja nicht Ausflügler, sondern Ar-beitspendler, sie haben keineWahl, ob sie fahren wollen odernicht, sie können höchstensdas Verkehrsmittel wählen.Wohnungswechsel (näher zumArbeitsort) sind aus finanziellenGründen nicht immer möglich,und heute verschiebt man ja Ar-beitsplätze laufend weiter.Leute in meinem Alter erinnernsich noch an die Zeit, als inden Achtzigerjahren die billi-geren Halbtax- und General-abonnemente eingeführt wur-den. Diese lösten einengewaltigen Schub aus, aber esbrauchte auch grosse Anstren-gungen dafür. Diese Errungen-schaft haben wir und wir müs-sen sie verteidigen?

■ Besteht wirklich die Gefahr,dass die Leute wieder aufsAuto umsteigen?

Ja, diese Gefahr darf nichtunterschätzt werden, und derEntscheid für das verwendeteVerkehrsmittel wird stark vomBenzin- und Dieselpreis abhän-gen. Wenn die Leute rechnen,dann vergleichen sie die Kostendes Benzins mit dem Billett-preis. Deshalb braucht es eineCO2-Abgabe auf dem Treib-

stoff, sonst macht der Zug im-mer Zweiter.

■ Aber der öffentliche Verkehrstösst ja heute auch an sei-ne Grenzen …

Wie viel Nutzerinnen und Nut-zer erträgt der öffentliche Ver-kehr, das ist eine wichtige Fra-ge. Ich glaube, dass wir unsGedanken machen müssen zueiner neuen Arbeitsorganisa-tion, zu Tele-Arbeit und weite-ren Formen. So muss man heu-te diskutieren, man kann nicht

einfach die Billette verteuern.Aber dies ist natürlich aucheine Frage der Kontrolle für dieArbeitgeber: Arbeiten die Leu-te, wenn sie nicht im Bürosind?

■ Nicht nur das Bus- undBahnpersonal, das Personaldes öffentlichen Verkehrssteht unter Druck. Die Spar-massnahmen in den Kanto-nen treffen auch die andernBereiche des öffentlichenDienstes. Im Kanton Neuen-burg ist der Konflikt um dieArbeitsbedingungen im Ge-sundheitswesen offen aus-gebrochen, im Kanton Bernsoll eine weitere Sparrunde

gedreht werden, die dasPersonal trifft. Das BernerStaatspersonal hat zu einerProtestkundgebung aufge-rufen, an der sogar die Poli-zei in Uniform teilnehmenwill. Zeigt wirklich alles ge-gen unten, könnten wir Ge-gensteuer geben?

Wenn sogar die Polizei beieiner Demonstration mitmar-schiert, macht das Eindruck,dann merken die bürgerlichenPolitikerinnen und Politiker,dass es so nicht weitergeht.

Die Situation ist nicht in allenKantonen gleich, auch wenn esin der Mehrzahl Sparbeschlüs-se gibt. Eine so schlimme Krisewie Anfang der 90er-Jahre ha-ben wir glücklicherweise nicht.

Bei der öffentlichen Hand wird gespart – koste es, was es wolle. Meistens spürt das Personal den Druckder Sparmassnahmen sehr direkt und noch vor der Öffentlichkeit, für die es seine Leistungen erbringt.Ein Gespräch mit Dore Heim vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund über die Wichtigkeit und Zukunftdes öffentlichen Verkehrs, über die Sparmassnahmen beim Service public und über die (noch nicht er-reichte) Lohngleichheit der Frauen.

«Der öV muss alleLandesteile erreichen»

Dore Heim betreut beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund unter anderem den Service public-Bereich

«Ein «richtiger» öffentlicher Verkehr muss alleLandesteile abdecken und zu allen Zeiten.»

pan.

«In verschiedenen Kantonen wurden Steuer-geschenke gemacht, das rächt sich jetzt.»

......

6kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Dore Heim

Die 1959 in Chur geborene DoreHeim hat, nach einer Ausbildungin Modern Dance, in Zürich,Bern und Erlangen Geschichteund Soziologie studiert. Nachden Jahren als Tänzerin und an-schliessend in Frauenprojektenarbeitete sie von 1991 bis 1999bei der Schweizerischen Journa-listinnen- und Journalisten-Union SJU, einer Sektion desVPOD, die 1999 zu den Grün-dungsgewerkschaften der Medi-engewerkschaft Comedia (heuteSyndicom) gehörte. Von 1999

bis August letzten Jahres leitetesie die Fachstelle für Gleichstel-lung der Stadt Zürich.

Auf September 2012 hat DoreHeim die Nachfolge von RolfZimmermann im Schweizeri-schen Gewerkschaftsbund an-getreten, wo sie insbesonderedie Dossiers Service public,Infrastruktur- und Energiepolitikbetreut. Ausserdem hat sie dieGeschäftsstelle der Verhand-lungsgemeinschaft Bundesper-sonal übernommen.

Dore Heim ist verheiratet undhat eine Tochter.

BIO

Nach einigen guten Jahren istjetzt aber auch die Stadt Zü-rich in die roten Zahlen ge-rutscht, sie hat mit den Banken– die keine Steuern mehr be-zahlen – ein «Klumpenrisiko».In verschiedenen Kantonenwurden Steuergeschenke ge-

macht, das rächt sich jetzt. DieSituation wird dort problema-tisch, wo die Versorgung anPrivate ausgelagert wird. Dortwerden die Arbeitsbedingun-gen verschlechtert, das siehtman beispielsweise gerade imGesundheitswesen.

■ In einer Woche, am 7. März,findet der «Equal Pay Day»statt, der darauf aufmerk-sam machen will, dass dieFrauen immer noch wenigerverdienen als die Männer.Am Tag darauf, am 8. März,ist der Internationale Frau-entag. In den letzten Jahrenhat man beim Aufholen desLohnrückstandes der Frauendoch Fortschritte erzielenkönnen, wie ganz allgemeinbei der Gleichberechtigung.Wie lange braucht es diesebeiden «Frauenkampftage»noch?

Die Fortschritte gegen zu tiefeFrauenlöhne sind bescheiden.Das Sichern der Löhne gegenunten und transparente, nach-vollziehbare Lohnsysteme sindwichtige Forderungen: das hilftimmer auch den Frauen. Leiderwill ja in der Schweiz niemandüber den Lohn reden: die einenschämen sich, weil sie so we-nig verdienen, die andern ha-

ben Angst, dass sie zu viel er-halten – mehr als die Kolleginoder der Kollege. Nur wenn be-kannt ist, wer wie viel verdientund mit welcher Begründung,kann man Lohndiskriminierungwirklich bekämpfen.

■ Aber im Bereich der öffentli-chen Hand ist doch die Lohn-diskriminierung kein gros-ses Thema. Oder werdenFrauen über die Leistungs-komponente diskriminiert?

Die Leistungskomponente machtnicht viel aus. Wesentlich ist,wo eine Frau beim Stellenan-tritt eingereiht wird. Das kann

einen Lohnunterschied von1500 Franken monatlich ma-chen, und das bei gleicherQualifikation, Berufserfahrungund gleichem Aufgabengebiet.Dies hängt auch mit dem «NewPublic Management» zusam-

men, mit dem Lohnsystemeeingeführt wurden, die deneinzelnen Abteilungen mehrSpielraum geben.

■ Haben denn nicht die jun-gen Frauen die Männer mitt-lerweile teilweise «über-holt»?

Jüngere Studien aus den USAweisen gut ausgebildete, ledi-ge, kinderlose, städtische Ka-derfrauen tatsächlich als Ge-winnerinnen aus, welche dieMänner überholt haben. Dochder grosse Knick kommt, so-bald diese Frauen Kinder krie-gen. Die Weichenstellung in

der Schweiz passiert früh: BeiStudienabgängern/-innen hatsich die Schere schon nachfünf Jahren geöffnet, und dieMänner besetzen die gut be-zahlten Jobs mit Perspektive.

Interview: Peter Anliker

pan.

Dore Heim, seit September 2012 geschäftsführende Sekretärin beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund.

«In der Schweiz will niemand über den Lohn reden.»

...... 7INTERVIEW

kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Noch immer verdienen Frauenweniger als Männer. Eine Fraumuss bis am 7. März 2013arbeiten, um auf den Lohn zukommen, den ein Mann mitvergleichbarer Arbeit bis am31. Dezember 2012 erreicht hat.Deshalb wird am 7. März der«Equal Pay Day» begangen.

Mitglieder der SEV-Frauenkom-mission sprechen gezielt Frauenan, die im öffentlichen Verkehrarbeiten. Ihre Botschaft: Immernoch verdienen Frauen fürvergleichbare Arbeit im Schnitt

18 % weniger als Männer. Immernoch verdienen in der Schweiz400 000 Menschen weniger als4000 Franken im Monat; 300 000davon sind Frauen. Immer nochsind die Renten für viele Frauenzu tief. Rentenalter 65 kommtnicht infrage, solange die tat-sächliche Gleichstellung nichterreicht ist. Wir Gewerkschafts-frauen fordern:

■ Lohngleichheit!

■ Mindestlohn 4000!

■ AHVplus!

Equal Pay Day: Ganzer Lohn für ganze Arbeit!

Page 8: kontakt.sev-2013-04

..

Page 9: kontakt.sev-2013-04

SERVICE ......

9kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

§Der Führerausweisentzug einer Busfahrerin gefährdet deren Anstellung. Bis sie ihren Ausweis wieder erhält, geht ziemlich viel Zeit ins Land.

Link zum Recht

Eine Busfahrerin, nennenwir sie Ruth, wandte sichmit einem Gesuch um Be-rufsrechtsschutz an den SEVund teilte mit, dass sie wäh-rend des Dienstes aus ge-sundheitlichen Gründen mitdem Linienbus einen Ver-kehrsunfall verursacht ha-be, bei dem sie und einFahrgast leicht verletzt wor-den seien. Die Polizei habeihr den Führerausweis so-fort abgenommen und nunsei ihre berufliche Zukunftund ihre Existenz bedroht.Da in solchen Situationentatsächlich die beruflicheZukunft, sprich die Anstel-lung, gefährdet sein kann,übergab das SEV-Rechts-schutzteam das Dossier so-fort einem seiner Vertrau-ensanwälte.Ruth drohten zwei Verfah-ren: einerseits ein Strafver-fahren wegen Verursachendes Unfalls und anderer-seits ein Administrativver-fahren um den Führeraus-weis.

Antrag um eineFristverlängerungDer Anwalt kontaktierte denHausarzt von Ruth und dasSpital, in welchem sie nachdem Unfall untersucht wor-den war und verlangte dieZustellung der relevantenAkten. Zudem beantragte erbeim Strassenverkehrsamteine Fristverlängerung fürdas Einreichen der Stellung-

Medizinische Fahrunfähigkeitnahme zu den beabsich-tigten Massnahmen. Zwi-schenzeitlich musste derAnwalt den Hausarzt nochan die für seine Patientinwichtige, ausstehende Be-urteilung erinnern.

Zwei Monate später …Nachdem der Anwalt überalle notwendigen Informa-tionen verfügte, stellte erbeim Strassenverkehrsamtzwei Anträge: Erstens seiRuth der Führerausweis so-fort wieder auszuhändigen,und zweitens sei auf die ver-kehrsmedizinische Abklä-rung zu verzichten.Der Anwalt begründete sei-ne Anträge damit, dass wohlein akutes gesundheitlichesProblem zum Unfall geführthatte, jedoch keine Erkran-kung vorliege, welche dieFahrtauglichkeit von Ruthgrundsätzlich infrage stelle.Insbesondere habe sich derVerdacht auf Epilepsie undeine Herzerkrankung alsfalsch erwiesen.Der Anwalt stützte seine Be-urteilung auf die ausführli-chen Berichte der verschie-denen Fachärzte, welcheRuth nach dem Unfallgründlich untersucht hat-ten.

Noch zwei Monate später …Das Strassenverkehrsamtliess in der Folge die Arzt-und Spitalberichte durchdas Institut für Rechtsmedi-

zin einer Uni-Klinik begut-achten. Es handelte sichdabei um ein sogenanntes«Aktengutachten», d. h. Ruthselbst wurde nicht noch-mals untersucht. Der Gut-achter kam zum Ergebnis,dass nicht mit genügenderSicherheit festgestellt wer-den könne, es habe nur eineinmaliges Ereignis vorge-legen, und schlug weitereverkehrsmedizinische Un-tersuchungen vor. Der An-walt machte von der Mög-lichkeit Gebrauch, sichnochmals zu äussern.In seiner Eingabe verlangteer beim Strassenverkehrs-amt erneut die sofortigeRückgabe des Führeraus-weises und den Verzicht aufdie verkehrsmedizinischeAbklärung; falls an letztererfestgehalten werde, sei die-se ohne weitere Verzöge-rung vorzunehmen. Der An-walt wies unter anderemdarauf hin, dass im Akten-gutachten keine ernsthaftenBedenken zur Fahrtauglich-keit von Ruth geäussert wor-den seien.

Vorerst kein ErfolgBeinahe fünf Monate nachdem Unfall teilte das Stras-senverkehrsamt dem Anwaltmit, dass an der verkehrs-medizinischen Untersuchungfestgehalten werde.Über die allfällige Aushän-digung des Führerauswei-ses, werde erst entschie-

den, wenn das Gutachtenund der rechtskräftige Straf-entscheid vorlägen.

Weitere drei Monatespäter …Das Strassenverkehrsamtstellte dem Anwalt das in-zwischen vorliegende Gut-achten der verkehrsmedizi-nischen Untersuchung zurStellungnahme zu. Gleich-zeitig wurde dem Anwaltmitgeteilt, dass im Gutach-ten die Fahrtauglichkeit vonRuth ohne Auflagen bestä-tigt wurde und ihr deshalbder Führerausweis wiederausgehändigt werde.Im an sich für Ruth positivenGutachten entdeckte der An-walt jedoch ein neues Pro-blem: Der Gutachter warfRuth vor, sie hätte sich amUnfalltag in einem fahrun-fähigen Zustand befundenund deshalb den Dienstnicht antreten dürfen bzw.diesen abbrechen müssen.Der Anwalt verlangte umge-hend die sofortige Rückga-be des Führerausweises undwies die neue Anschuldi-gung in aller Form zurück.Auf den Tag genau acht Mo-nate nach dem Unfall ver-fügte das Strassenverkehrs-amt die Rückgabe des Füh-rerausweises.

Und noch einmal einenMonat später …Der Anwalt erhielt nun Postvon der Staatsanwaltschaft.

In Form einer «Nichtanhand-nahmeverfügung» teilte die-se mit, dass, gestützt aufdie Untersuchungsakten derPolizei und der Rechtsmedi-ziner, «die Voraussetzungenfür die Eröffnung einer Straf-untersuchung gegen Ruthwegen Lenkens eines Mo-torfahrzeuges in fahrunfä-higem Zustand infolge feh-lender objektiver und sub-jektiver Tatbestandsvoraus-setzungen nicht gegebensind.»

Ende gut, alles gutRund einen Monat spätermeldete sich nochmals dasStrassenverkehrsamt beimAnwalt. Es teilte ihm mit,dass unter Berücksichti-gung des Entscheides derStaatsanwaltschaft das Ad-ministrativverfahren (fürden Führerausweisentzug)eingestellt werde.Erfreulicherweise hielt dieBusunternehmung die gan-ze Zeit zu ihrer langjähri-gen, gut qualifizierten Mit-arbeiterin. Nachdem sichRuth von den Unfallfolgenerholt hatte, wurde sie wäh-rend der Monate ohne Füh-rerausweis mit anderen Auf-gaben betraut. Für Ruthkehrte somit rund zehn Mo-nate nach dem Unfall undnach acht Monaten ohneFührerausweis wieder derAlltag ein. GesundheitlicheProbleme traten nicht mehrauf. Rechtsschutzteam SEV

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und erscheint vierzehntäglich.

ISSN 1662-8454 Auflage: 30 778 Expl. (Gesamtauflage 45 451 Expl.), WEMF-beglaubigt 12.11.2012Herausgeber: SEV, www.sev-online.chRedaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Alberto Cherubini, Anita Engimann, Beatrice Fankhauser, Markus Fischer,Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Patrizia Pellandini, Henriette SchaffterRedaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected];Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58Abonnemente und Adressänderungen: SEV, Mitgliederdienste, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6;[email protected], Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58. Das Jahresabonnement kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–.Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa; Telefon 044 928 56 11, Telefax 044 928 56 00,[email protected], www.zs-werbeag.chProduktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.chDruck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Solprint, Subingen; www.solprint.ch. Ein Unternehmen der AZ Medien AG

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheint am 14. März 2013.Redaktionsschluss für den Sektionsteil: 7. März 2013, 8 Uhr. Inserateschluss: 4. März 2013, 10 Uhr.

Die SBB investiert 14 MillionenFranken ins Projekt WC-Welten,statt die Pensionskasse zu sa-nieren und dem Personal einerichtige Lohnerhöhung zu ge-währen.Dass die SBB auch noch Geldin Italien investiert, ist die ab-solute Höhe, denn so leidet dieInfrastruktur noch mehr, weilMittel fehlen oder Ausbau-

massnahmen um Jahre zurück-geworfen werden und dadurchdie Sicherheit noch mehr in-frage gestellt wird. Würden wirMitarbeitenden solche wag-halsige Sachen machen, dannwürden wir sicher aufgehängtwerden, aber die Teppichetagekann machen, was sie will.

Ludwig Reyer, Betriebsangestellter,

UAH Zürich

Leserbrief

Teure WC-Welten

Page 10: kontakt.sev-2013-04

......

10kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Eine gute Mutter darfihr Kleines in dieKrippe bringen, davon

profitieren beide», schrieb dieZeitung «Le Temps» am 16. Fe-bruar. Genau dies bestreitenaber die Gegner des neuenVerfassungsartikels zur Fami-lienpolitik, über den wir amWochenende abstimmen.Die Schweizerische Volkspar-tei hat Ende Januar eine Kam-pagne lanciert mit Bildern vonKindern hinter Gittern und mitViehmarken im Ohr. Die Parteiist sogar gerichtlich gegen denVerfassungsartikel vorgegan-gen und hat verlangt, dass dieVolksabstimmung nicht statt-finden dürfe, solange der Bun-desrat nicht präzisiert habe,wie viel die Umsetzung des Ar-tikels kosten soll. Die SVP rech-net mit Umsetzungskosten vongegen 12 Milliarden Frankenpro Jahr. Ihr Rekurs wurde An-fang Februar abgelehnt.Unterdessen hat die Partei al-len Schweizer Haushalten eineBroschüre zugestellt, in der sievor «Staatskindern» warnt. Da-für dürfte sie etwa eine MillionFranken aufgewendet haben.Seither gibt es in dieser Debat-te Gegner und Befürworter vonKinderkrippen …Zielt der neue Verfassungsarti-kel wirklich darauf ab, den Fa-milien eine externe Kinderbe-

« treuung aufzuzwingen? – Aufkeinen Fall, antworten die Be-fürworter des Artikels. DessenZiel sei vielmehr, allen Elterndie freie Wahl einer für sie pas-senden Betreuungsform zu er-möglichen. Ein Elternpaar, dasauf ein zweites Erwerbsein-kommen verzichtet, um sichselbst jederzeit um seine Kin-

der zu kümmern, entscheidetsich für diese Lebensform, weiles sich dies wirtschaftlich leis-ten kann.

Jede Familie solldie Wahl habenSolche Familien profitieren viel-leicht schon jetzt von Subven-tionen in Form von Krankenkas-

senprämien-Vergünstigungenoder in Form eines Stipendi-ums für eine Weiterbildung.Die freie Wahl zu garantierenheisst aber auch, dass dafürgesorgt sein muss, dass El-tern, die beide arbeiten müs-sen, um finanziell über dieRunden zu kommen, und Al-leinerziehende ihre Kinder ex-

tern betreuen lassen können,damit sie ihre Familie durch-bringen können.Stellt der neue Artikel die Ver-antwortlichkeit der Eltern infra-ge? – Nein, im Gegenteil, ant-worten die Befürworter: Weil erihnen mehr Optionen eröffnet,um Familie und Beruf unter ei-nen Hut zu bringen, erleichtert

Volksabstimmung vom 3. März über einen neuen Verfassungsartikel zur Familienpolitik

Der Abstimmungskampf über den Verfassungsartikel zur Familienpolitik dreht sich um die Kinderkrip-pen. Die Gegner behaupten, die Eltern würden dazu gezwungen, ihre Kinder in die Krippe zu bringen.Sie verteufeln diese Art der Kinderbetreuung und fordern, die Eltern sollten sich selber organisierenoder die Frauen zu Hause bleiben. Ziel des Artikels ist aber einfach, dass die Vereinbarkeit von Berufund Familie in der Schweiz verbessert werden soll.

Die Kinderkrippe soll für Elterneine mögliche Option sein

«Mit der Einrichtung einer Kinderkrippe in ihremneuen Depot könnten die TL zeigen, dass sie ein

moderner, attraktiver Arbeitgeber sind.»Danièle Ruchonnet, Chauffeurin und Vorstandsmitglied der SEV-VPT-Sektion TL

Danièle Ruchonnet.

Volkswirtschaftlichsinnvoll: Vereinbarkeit vonFamilie und Beruf ist für alleBeteiligten von grossem Nut-zen. Von einer verbessertenVereinbarkeit profitiert nichtnur die Familie, sondern auchdie Wirtschaft, der dadurchzusätzliche qualifizierte Ar-beitskräfte zur Verfügung ste-hen. Es ist volkswirtschaftlichnicht sinnvoll, wenn Firmenden Mangel an Fachkräftenbeklagen und diese im Aus-land suchen müssen, obwohlsie eigentlich im Inland vor-handen wären. Deshalb machtes auch Sinn, Steuergelder inTagesstrukturen zu investie-ren. Zumal die Wirtschaft vondiesen direkt profitiert. DerSchweizerische Arbeitgeber-verband hat denn auch nichtzuletzt aus den oben erwähn-

ten Gründen keine Nein-Parolebeschlossen.Beitrag zur Gleichstellungvon Frau und Mann: Eineverbesserte Vereinbarkeit vonFamilie und Beruf leistet aucheinen Beitrag zur Gleichstel-lung von Frau und Mann in Be-ruf und Familie. Besonders ineiner familienfreundlichen Un-ternehmenskultur und mit ent-sprechenden Arbeitsbedin-gungen ist es für Mütter undVäter leichter möglich, sichberuflich zu engagieren undsich Zeit für ihre Kinder zunehmen. Auch die Aufteilungzwischen bezahlter und nichtbezahlter Arbeit kann so inner-halb der Familie flexibler ge-handhabt werden.Demografie: In der AHV wer-den wir in absehbarer Zeit nurnoch zwei bis drei Erwerbstä-

tige auf einen Rentner haben.Für bestimmte Bereiche in derWirtschaft und auch imDienstleistungssektor, wie et-wa im Spitalbereich, ergebensich verhängnisvolle Lücken.Es ist erwiesen, dass in Län-dern mit besseren Rahmenbe-dingungen für Familien mitKindern auch höhere Gebur-tenzahlen registriert werden.Integration: Entgegen demimmer wieder gehörten Ein-wand, Kinderkrippen hättennegative Auswirkungen aufdie Kinder, stellen Studien dasGegenteil fest. Kinder in derKrippe lernen verschiedeneSprachen leichter, sie werdendurch die Kontakte mit ver-schiedensten anderen Kinderngut auf das spätere gesell-schaftliche Leben vorbereitet.Auch die Sozialkompetenz

wird gestärkt. Somit erhöhtein bedarfsgerechtes Angebotan familien- und schulergän-zenden Tagesstrukturen dieChancengerechtigkeit und dieIntegration, namentlich vonKindern und Jugendlichen auseinem bildungsfernen Umfeld,insbesondere aus Familien mitMigrationshintergrund.Wahlfreiheit für dieFamilien: Familie und Berufzu vereinen entspricht einemBedürfnis. Viele Familienmöchten sich heute sowohl imBeruf wie auch in der Familieengagieren. Der Entscheid,wie sich das Paar organisiert,wie es die Arbeit und wie esdie Rollen aufteilt, soll demPaar selbst überlassen seinund nicht von den Rahmenbe-dingungen für Familien mitKindern bestimmt werden.

EINIGE ARGUMENTE

...... 11DOSSIER

kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

er es ihnen, ihre Verantwort-lichkeiten wahrzunehmen. Dennwenn ihnen solche Optionenfehlen, beispielsweise weil derSchulstundenplan keine Er-werbstätigkeit zulässt oderweil in ihrer Gemeinde keineBetreuungsplätze vorhandensind, dann können diese Elternkeiner Erwerbstätigkeit nach-gehen und ihrer Familie somitkein genügendes Einkommensichern. Immer mehr Eltern ha-ben keine andere Wahl, als ih-re Kinder familienextern be-treuen zu lassen, um arbeitenzu können.Warum aber sollen die Steuer-zahler für die familienexterneBetreuung von Kindern auf-kommen, deren Eltern einerBerufstätigkeit nachgehen? –Diese Frage beantwortet dasJa-Komitee so: «Die Kinderta-gesstätten werden zwar vonden Steuerzahlern finanziert,doch dank der Erwerbstätigkeitder Eltern steigt deren steuer-bares Einkommen, und davonprofitieren letztlich alle. Eine2001 durchgeführte Studiequantifizierte für die Kinderta-geseinrichtungen in der StadtZürich die kurz- und langfris-tigen Effekte (...): Die Autorenstellten fest, dass ein von

staatlicher Seite in die Kinder-betreuung investierter Frankenlangfristig 3 bis 4 Frankenvolkswirtschaftliche Renditeabwirft.»

Warum ein neuer Artikel?Die familienpolitischen Kom-petenzen des Bundes sindheute sehr beschränkt undkonzentrieren sich auf denMutterschaftsurlaub, Familien-zulagen, Steuervergünstigun-gen, Prämienverbilligungen,Wohnbauhilfen und Stipendi-en. Nebst dem Ausgleich derkinderbedingten finanziellenBelastung braucht es heuteaber auch zusätzliche Kinder-betreuungsplätze, damit Elternarbeiten können. Trotz allerbisherigen Bemühungen feh-len zurzeit über 120 000 Plät-ze. Die Wartelisten sind lang.

Eine Kinderkrippe bei den TL?Wenn Betriebe neue Gebäudeerstellen, sollten sie dort wennmöglich auch Kinderbetreu-ungsplätze für ihre Mitarbei-tenden einrichten, wie diesgerade die SBB im BernerWankdorf vormacht. Dass diesaber noch längst nicht überallselbstverständlich ist, weissbeispielsweise Danièle Ru-

chonnet, Chauffeurin bei denLausanner VerkehrsbetriebenTL, aus eigener Erfahrung: Siehat neulich als Mitglied derPersonalkommission und des

Vorstands der VPT-Sektion TLdie Direktion ersucht, im neu-en Depot, das in Perrelet ge-baut werden soll, auch eine Kin-derkrippe einzuplanen. Doch die

Antwort lautete: «Die Direktionhat andere Prioritäten.» Hes / Fi

Weitere Infos unter www.ja-zur-familie.ch

Hes

In der Schweiz fehlen heute über 120 000 familienexterne Kinderbetreuungsplätze, obwohl in den letzten Jahren schon viele solche Plätze geschaffen wurden.

■ kontakt.sev : Wird im neuenSBB-Verwaltungsgebäude imBerner Wankdorf eine Krippebetrieben? Wie viele Plätzewird sie haben?

Andrea Hausherr, Koordinato-rin bei SBB Human Resources,

insbesondere zuständig für das Gendermana-gement Kidz Care: In Zusammenarbeit mit derSBB und auf ihre Initiative ist im August 2014 imWankdorf die Eröffnung einer Kindertagesstättemit 50 Betreuungsplätzen geplant. Eine Kita-Gruppe namens «s’BéBé» wird dort eigens fürdie Betreuung von Kindern von SBB-Mitarbei-tenden zuständig sein. Ende 2014/2015 ist auchneben dem Neubau Letzibach in Zürich-Altstet-ten eine Kita-Eröffnung geplant.

■ Was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile,eine Kita nah bei der Arbeit zu haben?

Zeit ist kostbar. Der grösste Vorteil ist si-cherlich, dass der Weg von der Arbeit zur Kitaentfällt. Flexiblere Abhol-und Bringzeiten sinddurch die nahegelegene Kita gegeben.

■ Was ist genau Ihre Tätigkeit als Koordinato-rin Familie–Beruf bei der SBB?

Ich berate und informiere Mitarbeitende derSBB über Krippenplätze und Tageseltern undvermittle entsprechende Stellen. Ich bin aberauch Ansprechperson für sämtliche Anliegenim Zusammenhang mit der Kinderbetreuung.Bei Bedarf kaufe ich in grösseren Städten Kita-Plätze und verwalte sie; in Grossprojekten wieAltstetten und Wankdorf implementiere ichKitas für SBB-Mitarbeitende. Wir leisten auchfinanzielle Unterstützung bei Betreuungskostendurch Krippenplätze und Tageseltern und füh-ren jährlich eine Kostenkontrolle durch. Aberich berate auch Mitarbeitende, die Familienmit-glieder betreuen (Eldercare, Pflege und Unter-stützung für Ältere).

Die SBB setzt sich für die Vereinbarkeit von Ar-beit und Familie ein, um Frauen nach dem Mut-terschaftsurlaub den Arbeitseinstieg zu erleich-tern, den Frauenanteil im Betrieb zu erhöhenund als Arbeitgeberin attraktiv zu sein. Dazugehört auch das Fördern der Teilzeitarbeit beiMännern/Vätern. Interview: Henriette Schaffter / pan.

SBB plant zwei Kitas in Bern-Wankdorf und in Zürich-Altstetten

Andrea Hausherr

Page 11: kontakt.sev-2013-04

......

10kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Eine gute Mutter darfihr Kleines in dieKrippe bringen, davon

profitieren beide», schrieb dieZeitung «Le Temps» am 16. Fe-bruar. Genau dies bestreitenaber die Gegner des neuenVerfassungsartikels zur Fami-lienpolitik, über den wir amWochenende abstimmen.Die Schweizerische Volkspar-tei hat Ende Januar eine Kam-pagne lanciert mit Bildern vonKindern hinter Gittern und mitViehmarken im Ohr. Die Parteiist sogar gerichtlich gegen denVerfassungsartikel vorgegan-gen und hat verlangt, dass dieVolksabstimmung nicht statt-finden dürfe, solange der Bun-desrat nicht präzisiert habe,wie viel die Umsetzung des Ar-tikels kosten soll. Die SVP rech-net mit Umsetzungskosten vongegen 12 Milliarden Frankenpro Jahr. Ihr Rekurs wurde An-fang Februar abgelehnt.Unterdessen hat die Partei al-len Schweizer Haushalten eineBroschüre zugestellt, in der sievor «Staatskindern» warnt. Da-für dürfte sie etwa eine MillionFranken aufgewendet haben.Seither gibt es in dieser Debat-te Gegner und Befürworter vonKinderkrippen …Zielt der neue Verfassungsarti-kel wirklich darauf ab, den Fa-milien eine externe Kinderbe-

« treuung aufzuzwingen? – Aufkeinen Fall, antworten die Be-fürworter des Artikels. DessenZiel sei vielmehr, allen Elterndie freie Wahl einer für sie pas-senden Betreuungsform zu er-möglichen. Ein Elternpaar, dasauf ein zweites Erwerbsein-kommen verzichtet, um sichselbst jederzeit um seine Kin-

der zu kümmern, entscheidetsich für diese Lebensform, weiles sich dies wirtschaftlich leis-ten kann.

Jede Familie solldie Wahl habenSolche Familien profitieren viel-leicht schon jetzt von Subven-tionen in Form von Krankenkas-

senprämien-Vergünstigungenoder in Form eines Stipendi-ums für eine Weiterbildung.Die freie Wahl zu garantierenheisst aber auch, dass dafürgesorgt sein muss, dass El-tern, die beide arbeiten müs-sen, um finanziell über dieRunden zu kommen, und Al-leinerziehende ihre Kinder ex-

tern betreuen lassen können,damit sie ihre Familie durch-bringen können.Stellt der neue Artikel die Ver-antwortlichkeit der Eltern infra-ge? – Nein, im Gegenteil, ant-worten die Befürworter: Weil erihnen mehr Optionen eröffnet,um Familie und Beruf unter ei-nen Hut zu bringen, erleichtert

Volksabstimmung vom 3. März über einen neuen Verfassungsartikel zur Familienpolitik

Der Abstimmungskampf über den Verfassungsartikel zur Familienpolitik dreht sich um die Kinderkrip-pen. Die Gegner behaupten, die Eltern würden dazu gezwungen, ihre Kinder in die Krippe zu bringen.Sie verteufeln diese Art der Kinderbetreuung und fordern, die Eltern sollten sich selber organisierenoder die Frauen zu Hause bleiben. Ziel des Artikels ist aber einfach, dass die Vereinbarkeit von Berufund Familie in der Schweiz verbessert werden soll.

Die Kinderkrippe soll für Elterneine mögliche Option sein

«Mit der Einrichtung einer Kinderkrippe in ihremneuen Depot könnten die TL zeigen, dass sie ein

moderner, attraktiver Arbeitgeber sind.»Danièle Ruchonnet, Chauffeurin und Vorstandsmitglied der SEV-VPT-Sektion TL

Danièle Ruchonnet.

Volkswirtschaftlichsinnvoll: Vereinbarkeit vonFamilie und Beruf ist für alleBeteiligten von grossem Nut-zen. Von einer verbessertenVereinbarkeit profitiert nichtnur die Familie, sondern auchdie Wirtschaft, der dadurchzusätzliche qualifizierte Ar-beitskräfte zur Verfügung ste-hen. Es ist volkswirtschaftlichnicht sinnvoll, wenn Firmenden Mangel an Fachkräftenbeklagen und diese im Aus-land suchen müssen, obwohlsie eigentlich im Inland vor-handen wären. Deshalb machtes auch Sinn, Steuergelder inTagesstrukturen zu investie-ren. Zumal die Wirtschaft vondiesen direkt profitiert. DerSchweizerische Arbeitgeber-verband hat denn auch nichtzuletzt aus den oben erwähn-

ten Gründen keine Nein-Parolebeschlossen.Beitrag zur Gleichstellungvon Frau und Mann: Eineverbesserte Vereinbarkeit vonFamilie und Beruf leistet aucheinen Beitrag zur Gleichstel-lung von Frau und Mann in Be-ruf und Familie. Besonders ineiner familienfreundlichen Un-ternehmenskultur und mit ent-sprechenden Arbeitsbedin-gungen ist es für Mütter undVäter leichter möglich, sichberuflich zu engagieren undsich Zeit für ihre Kinder zunehmen. Auch die Aufteilungzwischen bezahlter und nichtbezahlter Arbeit kann so inner-halb der Familie flexibler ge-handhabt werden.Demografie: In der AHV wer-den wir in absehbarer Zeit nurnoch zwei bis drei Erwerbstä-

tige auf einen Rentner haben.Für bestimmte Bereiche in derWirtschaft und auch imDienstleistungssektor, wie et-wa im Spitalbereich, ergebensich verhängnisvolle Lücken.Es ist erwiesen, dass in Län-dern mit besseren Rahmenbe-dingungen für Familien mitKindern auch höhere Gebur-tenzahlen registriert werden.Integration: Entgegen demimmer wieder gehörten Ein-wand, Kinderkrippen hättennegative Auswirkungen aufdie Kinder, stellen Studien dasGegenteil fest. Kinder in derKrippe lernen verschiedeneSprachen leichter, sie werdendurch die Kontakte mit ver-schiedensten anderen Kinderngut auf das spätere gesell-schaftliche Leben vorbereitet.Auch die Sozialkompetenz

wird gestärkt. Somit erhöhtein bedarfsgerechtes Angebotan familien- und schulergän-zenden Tagesstrukturen dieChancengerechtigkeit und dieIntegration, namentlich vonKindern und Jugendlichen auseinem bildungsfernen Umfeld,insbesondere aus Familien mitMigrationshintergrund.Wahlfreiheit für dieFamilien: Familie und Berufzu vereinen entspricht einemBedürfnis. Viele Familienmöchten sich heute sowohl imBeruf wie auch in der Familieengagieren. Der Entscheid,wie sich das Paar organisiert,wie es die Arbeit und wie esdie Rollen aufteilt, soll demPaar selbst überlassen seinund nicht von den Rahmenbe-dingungen für Familien mitKindern bestimmt werden.

EINIGE ARGUMENTE

...... 11DOSSIER

kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

er es ihnen, ihre Verantwort-lichkeiten wahrzunehmen. Dennwenn ihnen solche Optionenfehlen, beispielsweise weil derSchulstundenplan keine Er-werbstätigkeit zulässt oderweil in ihrer Gemeinde keineBetreuungsplätze vorhandensind, dann können diese Elternkeiner Erwerbstätigkeit nach-gehen und ihrer Familie somitkein genügendes Einkommensichern. Immer mehr Eltern ha-ben keine andere Wahl, als ih-re Kinder familienextern be-treuen zu lassen, um arbeitenzu können.Warum aber sollen die Steuer-zahler für die familienexterneBetreuung von Kindern auf-kommen, deren Eltern einerBerufstätigkeit nachgehen? –Diese Frage beantwortet dasJa-Komitee so: «Die Kinderta-gesstätten werden zwar vonden Steuerzahlern finanziert,doch dank der Erwerbstätigkeitder Eltern steigt deren steuer-bares Einkommen, und davonprofitieren letztlich alle. Eine2001 durchgeführte Studiequantifizierte für die Kinderta-geseinrichtungen in der StadtZürich die kurz- und langfris-tigen Effekte (...): Die Autorenstellten fest, dass ein von

staatlicher Seite in die Kinder-betreuung investierter Frankenlangfristig 3 bis 4 Frankenvolkswirtschaftliche Renditeabwirft.»

Warum ein neuer Artikel?Die familienpolitischen Kom-petenzen des Bundes sindheute sehr beschränkt undkonzentrieren sich auf denMutterschaftsurlaub, Familien-zulagen, Steuervergünstigun-gen, Prämienverbilligungen,Wohnbauhilfen und Stipendi-en. Nebst dem Ausgleich derkinderbedingten finanziellenBelastung braucht es heuteaber auch zusätzliche Kinder-betreuungsplätze, damit Elternarbeiten können. Trotz allerbisherigen Bemühungen feh-len zurzeit über 120 000 Plät-ze. Die Wartelisten sind lang.

Eine Kinderkrippe bei den TL?Wenn Betriebe neue Gebäudeerstellen, sollten sie dort wennmöglich auch Kinderbetreu-ungsplätze für ihre Mitarbei-tenden einrichten, wie diesgerade die SBB im BernerWankdorf vormacht. Dass diesaber noch längst nicht überallselbstverständlich ist, weissbeispielsweise Danièle Ru-

chonnet, Chauffeurin bei denLausanner VerkehrsbetriebenTL, aus eigener Erfahrung: Siehat neulich als Mitglied derPersonalkommission und des

Vorstands der VPT-Sektion TLdie Direktion ersucht, im neu-en Depot, das in Perrelet ge-baut werden soll, auch eine Kin-derkrippe einzuplanen. Doch die

Antwort lautete: «Die Direktionhat andere Prioritäten.» Hes / Fi

Weitere Infos unter www.ja-zur-familie.ch

Hes

In der Schweiz fehlen heute über 120 000 familienexterne Kinderbetreuungsplätze, obwohl in den letzten Jahren schon viele solche Plätze geschaffen wurden.

■ kontakt.sev : Wird im neuenSBB-Verwaltungsgebäude imBerner Wankdorf eine Krippebetrieben? Wie viele Plätzewird sie haben?

Andrea Hausherr, Koordinato-rin bei SBB Human Resources,

insbesondere zuständig für das Gendermana-gement Kidz Care: In Zusammenarbeit mit derSBB und auf ihre Initiative ist im August 2014 imWankdorf die Eröffnung einer Kindertagesstättemit 50 Betreuungsplätzen geplant. Eine Kita-Gruppe namens «s’BéBé» wird dort eigens fürdie Betreuung von Kindern von SBB-Mitarbei-tenden zuständig sein. Ende 2014/2015 ist auchneben dem Neubau Letzibach in Zürich-Altstet-ten eine Kita-Eröffnung geplant.

■ Was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile,eine Kita nah bei der Arbeit zu haben?

Zeit ist kostbar. Der grösste Vorteil ist si-cherlich, dass der Weg von der Arbeit zur Kitaentfällt. Flexiblere Abhol-und Bringzeiten sinddurch die nahegelegene Kita gegeben.

■ Was ist genau Ihre Tätigkeit als Koordinato-rin Familie–Beruf bei der SBB?

Ich berate und informiere Mitarbeitende derSBB über Krippenplätze und Tageseltern undvermittle entsprechende Stellen. Ich bin aberauch Ansprechperson für sämtliche Anliegenim Zusammenhang mit der Kinderbetreuung.Bei Bedarf kaufe ich in grösseren Städten Kita-Plätze und verwalte sie; in Grossprojekten wieAltstetten und Wankdorf implementiere ichKitas für SBB-Mitarbeitende. Wir leisten auchfinanzielle Unterstützung bei Betreuungskostendurch Krippenplätze und Tageseltern und füh-ren jährlich eine Kostenkontrolle durch. Aberich berate auch Mitarbeitende, die Familienmit-glieder betreuen (Eldercare, Pflege und Unter-stützung für Ältere).

Die SBB setzt sich für die Vereinbarkeit von Ar-beit und Familie ein, um Frauen nach dem Mut-terschaftsurlaub den Arbeitseinstieg zu erleich-tern, den Frauenanteil im Betrieb zu erhöhenund als Arbeitgeberin attraktiv zu sein. Dazugehört auch das Fördern der Teilzeitarbeit beiMännern/Vätern. Interview: Henriette Schaffter / pan.

SBB plant zwei Kitas in Bern-Wankdorf und in Zürich-Altstetten

Andrea Hausherr

Page 12: kontakt.sev-2013-04

DOSSIER......

12kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Der neue Familienartikel 115verankert das Prinzip der Ver-einbarkeit von Beruf und Fami-lie in der Bundesverfassung.Bund und Kantone sollen künf-tig für ein bedarfsgerechtesAngebot an familien- undschulergänzenden Tagesstruk-turen sorgen. Reichen die Be-strebungen der Kantone oderDritter nicht aus, legt der BundGrundsätze über die Förderungder Vereinbarkeit von Familieund Erwerbstätigkeit oder Aus-bildung fest.

Betreuungsplätze fehlenDie Stossrichtung des neuenFamilienartikels stimmt. Dennnoch immer fehlen Tausendevon Krippenplätzen mit päda-gogischem Konzept und gutenArbeitsbedingungen. Ebensofehlen immer noch Tausende

von Mittagstischen. Noch im-mer müssen Eltern – in derPraxis: Frauen – ihre Erwerbs-pensen zurückschrauben, weilsie für ihre Kinder keine genü-genden familienergänzendenBetreuungsmöglichkeiten fin-den. Noch immer müssen El-tern – in der Praxis: Frauen –aus demselben Grund auf diePerspektive beruflicher Karrie-re verzichten, wenn sie Kinderwollen. Die SGB-Frauenkom-mission kritisiert diese fatalenMängel seit Jahren.

Nötige Strukturen schaffenMit anderen Worten: Es fehltmassiv an den notwendigenStrukturen zur besseren Ver-einbarkeit von Erwerb und Fa-milie. Die Vorlage wird hierhelfen, trödelnde Kantone aufKurs zu bringen. Sie stellt des-halb einen Schritt in RichtungGleichstellung von Mann undFrau dar.

Eine üble LügenkampagneEigentlich müsste man meinen,dass mehr Vereinbarkeit zwi-schen Erwerb und Familie undeine vermehrte Integration derFrauen in die Arbeitswelt heuteein Grundkonsens aller politi-schen Kräfte sei. Weit gefehlt.Wieder einmal schert die SVPaus und brandmarkt die Vor-lage in einer üblen Kampagne.«Staatskinder» würden mitdieser Vorlage gezüchtet. DasVerb hier wählen wir bewusst,denn die «Krippenkinder» inden SVP-Bildbotschaften wei-nen entweder hinter Gefäng-nisgittern oder tragen Ohren-marken wie Mastkälber …Frauen zurück an den Herd,lautet da die Botschaft.

Nein zu «An den Herd zurück»Wir gehen aber nicht zurück anden Herd. Die beste Antwortauf diese verlogene, überholteund tief frauenfeindliche Hal-tung ist es, am 3. März dem Fa-milienartikel zuzustimmen.

Christina Werder,

SGB-Zentralsekretärin

Verfassungsartikel über die Familie – die Haltung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes

Die Frauen kehren nicht anden Herd zurück!Die Gleichstellung vonFrau und Mann ist fürden SGB ein prioritäresAnliegen. Daher unter-stützt er auch prakti-sche Massnahmen fürmehr Vereinbarkeit zwi-schen Erwerb und Fami-lie. Der neue Familien-artikel wird diese Ver-einbarkeit fördern. Des-halb ist das Ja des SGBund seiner Frauenkom-mission dazu klar unddeutlich.

Hes

Krippenplätze zu finden, ist schwierig. Manche Eltern müssen auf eine Erwerbstätigkeit verzichten,weil es keine familienexternen Betreuungsangebote gibt.

Mit seiner ParlamentarischenInitiative «Verfassungsbasis füreine umfassende Familienpoli-tik» hat der damalige CVP-Nati-onalrat Norbert Hochreutener imMärz 2007 den Anstoss zurSchaffung eines spezifischenArtikels über die Familienpolitikgegeben.

Zwar kommt die Familie inverschiedenen Verfassungsarti-keln vor, doch fehlt ein generel-

ler Artikel, der den Bedürfnissender Familie gewidmet ist.

Der Familienartikel wurde vomNationalrat mit 129 gegen 57Stimmen bei zwei Stimmenthal-tungen angenommen, der Stän-derat stimmte ihm mit 28 Jagegen 12 Nein bei einer Enthal-tung zu. Auch der Bundesratunterstützt die Einführung einerneuen Verfassungsgrundlage zurFamilienpolitik.

DIE GESCHICHTE

Page 13: kontakt.sev-2013-04

GEWERKSCHAFTEN / SEKTIONEN ......

13kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Corina Zünd, 37, arbeitete zwölfJahre auf den Nachtzugliniender SBB und finanzierte so ihrStudium in Germanistik, Ethno-logie, Architektur und Design.Zurzeit macht sie an der Zür-cher Hochschule der Künsteden Masterlehrgang für Kunst-vermittlung, denn sie will Kunstunterrichten – und machen.Mit ihrer ZwillingsschwesterSeraina, die ebenfalls alsNachtzugbegleiterin arbeitete,schoss Corina auf ihren unzäh-ligen Zugfahrten viele Fotos.Damit rekonstruiert sie in ih-rem Film «Giù e su» diese Ver-gangenheit. 2011 reiste sie da-für mit ihrem Bruder Lukas als

Kameramann an die Orte inSüditalien, wohin sie früher derNachtzug brachte, machte Ton-aufnahmen und sprach mit da-maligen Passagieren und Ar-beitskolleg/innen.Die Nachtzugkundschaft warsehr heterogen. Sie reichte vonMigranten über Touristinnenbis zu Geschäftsleuten. Fürerstere waren die Nachtzüge

eine physische und symboli-sche Brücke zwischen ihrer al-ten und neuen Heimat, für vie-le während Jahrzehnten.

Ethnografie und AutobiografieAber nicht nur ihnen ist derFilm mit geradezu ethnografi-schem Interesse gewidmet, son-dern vor allem auch dem Nacht-zugpersonal. Porträts, eigene

Erinnerungen und SMS-Nach-richten der Schwester Serainaerzählen von der Anspannung,Sorge, Müdigkeit und Einsam-keit auf der Fahrt, von der er-schöpften Entspannung nachder Ankunft am Ziel, aber auchvon Momenten der Gesellig-keit und Solidarität unter Kol-leg/innen. Mit den Passagie-ren entstand ebenfalls eine ArtSchicksalsgemeinschaft.Unter der realistischen Ober-fläche wird der Film zugleichzur symbolischen, introspekti-ven Reise durch geheimnisvol-le, traumähnliche Gemütszu-stände auf der Fahrt durchmysteriöse Nachtlandschaftenund leere Bahnhöfe, die sichmit den Gesichtern in den Wa-genfenstern spiegeln, währendder Zuglärm hypnotisierendwirkt. Die Gedanken springenhin und her zwischen Vergan-genheit, Gegenwart und Zu-kunft – bis zum letzten Haltund der definitiven Entlassung.

Ferruccio Calogero Noto / Fi

An den diesjährigenSolothurner Filmtagenliess ein Kurzfilm unse-rer Kollegin CorinaZünd die Nachtzügenach Italien wieder auf-leben – realistisch undpoetisch zugleich.

«Hinunter und hinauf» im Herzen der Nacht

«Giù e su»: wertvoller 14-minütiger Dokumentarfilm über ein verlorenes Stück SBB

zVg

Die Zwillinge Corina (rechts) und Seraina Zünd in Solothurn.

Die Nachtzüge der SBB schrie-ben nicht nur Bahngeschichte,sondern sind auch Teil der So-zial-, Kultur-, Wirtschafts-, Im-migrations- und Tourismusge-schichte unseres Landes. Mitihrer eigenen Schlaf- und Lie-gewagenflotte garantierte dieSBB Verbindungen in viele Tei-le Europas. Betrieb und Beglei-tung der Nachtzüge waren bis1995 an die InternationaleSchlafwagengesellschaft aus-gelagert, dann bis 2004 an dieEuropäische Bahnservice AGund schliesslich an die SBB-Tochter Elvetino. Entsprechendprekär waren die Anstellungs-und Arbeitsbedingungen desNachtzugpersonals. Erst als essich im VPT Nachtzug bzw. imspäteren VPT Bahndienstleis-tungen massiv organisierte, er-reichte es wesentliche Verbes-serungen. Doch die SBB hatteschon in den 90er-Jahren ent-schieden, die Wagenflotte nichtmehr zu erneuern. Linie um Li-nie wurde gestrichen, die letztenach Süditalien 2007, die aller-letzte nach Budapest 2010.

Ende einer Ära

Nach der Begrüssung zurHauptversammlung durch Prä-sident Ahmet Kastrati und ei-nem Rückblick zusammen mitVizepräsident Urs Lacher aufdas Jahr 2012, in dem alsHauptereignis der neue GAVmit Securitrans AG abge-schlossen werden konnte, ar-beiteten sich die zahlreichenMitglieder zügig durch die sta-tutarische Traktandenliste.Nach Erläuterungen von Kas-sier Jürg Lietha zur Rechnung2012 hiess die Versammlungdie Kasse einstimmig gut. JürgLietha hat als Kassenwart de-missioniert, weil er Securitransverlassen hat. Einstimmigwählte die Versammlung Na-thalie Rugo als neue Kassierin.Sie übernimmt die Kasse persofort. Als neue Geschäftsprü-fungsmitglieder sind einstim-mig Andreas Moser und Hans-peter Würsten gewählt.Hauptthema, nach einer Ein-leitung durch SEV-Gewerk-

schaftssekretär Martin Alle-mann und SBV-Zentralpräsi-dentin Elisabeth Jacchini, warder neue GAV Securitrans AG.Die Bedingungen des GAV wer-den regional unterschiedlichausgelegt und gelebt. Grup-penleiter und Verantwortlicheder Regionen sind mit den Ge-pflogenheiten des GAV nochungenügend vertraut. Rekla-mationen und Anfragen sei-tens Mitglieder und Mitarbei-tenden punkto Einhaltung desGAV, kommen – ausgenom-men das Tessin – aus der gan-zen Schweiz. Viele Telefonateund E-Mails gab es deshalb im2012 zwischen dem SEV undSecuritrans AG. Wegzeitvergü-tungen, Pausen, zu kurzfristigeEinteilung und Planung derEinsätze lassen zu wünschenübrig und ärgern die Mitarbei-tenden unnötig. Zudem ver-missen sie konkrete und fürsie wichtige Informationen wiez. B. bei Neueinstellungen von

Vorgesetzten. Sie würden oftAnrufe mit Einsatzbefehl erhal-ten von Personen, die sie ab-solut nicht kennen! Früher ha-be es eine gute interne Infor-mation gegeben. Es wäre dochein Leichtes, mit dem Lohnzet-tel zu informieren. Die Mitglie-der beschlossen, dass alleSektionsmitglieder einen Brieferhalten mit dem Aufruf, ihreProbleme punkto Durchset-zung GAV-Recht in schriftli-cher, kurzer Form per E-Mail anihre Regionenleitungen, mitKopie an die Leitung Securi-trans und den SEV, zu senden.Damit soll aufgezeigt werden,in welchen Punkten und wosich die häufigsten arbeits-rechtlichen Probleme zeigen.Dies war auch ein Wunsch sei-tens Leitung Securitrans AG.Elisabeth Jacchini lobte die tol-len Werbeanstrengungen derSektion, die ihre Mitglieder-zahl in 1½ Jahren praktischverdoppelt hat. Elisabeth Jacchini

Einhaltung des GAV ist noch zu verbessern■ SBV Securitrans

Am 25. Januar kontrolliertendie GPK-Mitglieder wie jedesJahr die Kasse der Sektion im«Stöckli» in Thörishaus. AlleBelege waren begründet undstimmten mit den Eintragun-gen in der Buchhaltung über-ein. Kassierin Sandra Fries-Fendrich gebührt ein grosserDank für die saubere und ge-wissenhafte Buchführung undden umsichtigen Einsatz der fi-nanziellen Mittel.Nach einem gemütlichen Mit-tagessen begrüsste die Sekti-onspräsidentin die Vorstands-mitglieder zur ersten Sitzungim neuen Jahr. Die Traktanden-liste war wie immer lang unddie Geschäfte intensiv. DieSektion sponsert an der20. Schweizer Meisterschaftder Eisenbahner im Eishockeyvom 25. und 26. März in Arosaeinen Pokal. Der Vorstand be-stimmte, dass die Sektion sichmehr an verschiedenen Sport-

anlässen präsentieren sollteund diese auch finanziell un-terstützt.Die Aktion Dankeschön, dieSabrina Tessmer, Koordinato-rin Jugend und Werbung ZPV,mithilfe von Janine Truttmannam Morgen des 31. Januar imDepot Bern durchführte, warein Erfolg.Der diesjährige Terminkalen-der wurde erstellt. Die Haupt-versammlung findet am 9. Ap-ril statt. Der Vorstand hofft aufrege Teilnahme der Aktivenund Pensionierten. Infos fol-gen und werden aufgeschaltetauf www.zpv-bern.ch.Nach getaner Arbeit vergnüg-ten sich die Teilnehmenden ineiner gemütlichen Runde beieinem Raclette. Janine Trutt-mann bedankte sich bei allenfür die gute Zusammenarbeit!Der Bericht ist auch aufwww.zpv-bern.ch zu lesen.

Janine Truttmann

Sektion will SVSE-Anlässevermehrt unterstützen

■ ZPV Bern

Page 14: kontakt.sev-2013-04

......

14 SEKTIONENkontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Das älteste Mitglied der SEV-Pensionierten, Marie Vögtlin-Beck von der PV-Sektion Basel,durfte am 16. Februar den selte-nen und hohen 105. Geburtstagfeiern. Beim Gratulationsbesuchtraf Sektionspräsident Rolf Dellereine rüstige, fröhliche und aufge-stellte Jubilarin an.

Auf Fragen zu «alter Zeit» undauch zum heutigen Leben weissMarie Vögtlin die richtige humor-volle Antwort. Leider kann siewegen den schwachen Augenkeine Bücher mehr lesen, wassie früher sehr oft und gernemachte. Seit sie – erst nach ih-rem 100. Geburtstag – ins Alters-zentrum Alban-Breite in Baselumgezogen ist, geniesst sie dieAufmerksamkeit und Pflege desdortigen Personals und freut sichauch heute noch gerne an einemBesuch, verbunden mit einemausgiebigen Gespräch.

Der Vorstand, im Namen derPensionierten der Sektion Basel,wünscht Marie Vögtlin-Beck aufdiesem Weg nochmals vonHerzen alles Gute. Weiterhin gu-te Gesundheit und Wohlergehen.

PV Basel

Herzliche Gratulation zum 105. Geburtstag

zVg

Der Zentralausschuss (ZA) trafsich zur ordentlichen Sitzungin Buchs. Die Mandatsvertei-lung für den SEV-Kongresswurde vorgenommen. Die De-legiertenversammlung ist inVorbereitung, sie findet wiederim Restaurant Schmiedstubestatt. Für das Amt der GPK inte-ressiert sich ein Kollege derSektion Thurtal. Er wird zur DVeingeladen, um sich zur Wahlzu stellen. Einige Bilanzen der

Sektionskassiere sind beimZentralkassier eingegangen.Die Jahresberichte der Sektio-nen Thun, Südostschweiz undThurtal hat der Zentralpräsi-dent erhalten. Viel zu redengaben die Thema «Teamziele»,die bei der Personalbeurtei-lung (PB) den Mitarbeitendenzum Unterschreiben vorgelegtwerden. Da die Ziele eine Ge-wichtung (bis zu 60 %) in derPB haben, ist es doch mehr als

fragwürdig, so etwas zu unter-schreiben. Ziele wie AnzahlAbsenzen oder rückständigeTage sind für einzelne nach-vollziehbar, aber dass ein Mit-arbeitender verantwortlich istfür andere, das geht nicht.Wenn Vorgesetzte Teamzieledefinieren wollen, können siedas selbstverständlich ma-chen, aber das geht auch,wenn es intern geregelt wird.

Medienstelle RPV

Personalbeurteilung: Teamziele sind heikel■ Unterverband RPV

Präsident Kurt Egloff begrüsstzur Hauptversammlung 133Mitglieder und zwei Gäste undbedankte sich für das gewerk-schaftliche Interesse. Speziellwillkommen hiess er alle Neu-pensionierten und vergassauch die kranken und behin-derte Kolleg/innen zu Hauseoder im Spital sowie in Alters-und Pflegeheimen nicht: «Wirbegrüssen sie auf diesem We-ge herzlich», sagte Kurt Egloffund wünschte allen, die ge-sundheitlich etwas Mühe ha-ben, möglichst bald vollständi-ge Genesung.Wegen des grossen Wechselsim Vorstand im letzten Jahrstellte Kurt Egloff alle Vor-standsmitglieder einzeln vor.Die traurige Nachricht: Im2012 sind über 100 Mitgliederverstorben, derer die Versam-melten ehrend gedachte. Mu-tationsführer Peter Auf derMaur informierte über den99. Geburtstag von Marie vonKänel, den 100. Geburtstagvon Margrit Hoppler und dass147 Sektionsmitglieder 90-jährig und älter sind. 2012 hatder Mitgliederbestand um 62Personen abgenommen. DieSektion zählt momentan 1517Mitglieder, davon 524 Witwenund 15 Lokalmitglieder. Ad-ressänderungen und Todesfäl-le bitte telefonisch oder per E-Mail an Peter melden, alleAngaben über den Sektions-vorstand sind auf der letztenSeite des Jahresprogrammsoder im Internet ersichtlich.Den Jahresbericht des Präsi-

denten nahm die Versamm-lung einstimmig an, ebensodie Jahresrechnung 2012 unddas Budget 2013. Der neueKassier Herbert Jäger stelltesich kurz vor. Er wurde für dieAmtsperiode 2013 bis 2016einstimmig mit grossem Ap-plaus gewählt. Der neue Vor-stand ist jetzt mit acht Perso-nen vollzählig. Davon sind fünfMitglieder vom SBV, eines vomVPV, und zwei Damen die Gat-tinen von Mitgliedern des ZPVund LPV. Kurt Egloff wünschtsich bei den nächsten Ersatz-wahlen auch Mitglieder vonanderen Unterverbänden. Han-nes Lattmann und Fritz Abtwurden als Delegierte für DV/Kongress SEV im Mai gewählt.Bisher gingen keine Anträgevom Vorstand und den Mitglie-dern an DV/Kongress SEV ein.Letzter Termin für Anträge istder 22. März.PV-Zentralpräsident (ZP) Ricar-do Loretan informierte, lautBundesamt für Statistik hättenim 2011 rund 287 000 Rent-ner/innen Anrecht auf Ergän-zungsleistungen, weil derenAHV/Pension zum Leben nichtreichte. Das sei ein Armuts-zeugnis für unsere reicheSchweiz. Die AHVplus-Initiativedes SGB sehe eine generelle Er-höhung aller AHV-Renten um10 % vor. Im März startet dieUnterschriftensammlung AHVplus. Ziel des SEV sind mindes-tens 20 000 Unterschriften.«Wir Pensionierte sind vor al-lem gefordert», sagte RicardoLoretan. Die PK SBB hatte letz-

tes Jahr aufgrund einer gutflorierenden Börse einen De-ckungsgrad von rund 102 %ausgewiesen. Trotzdem gebees keinen Teuerungsausgleichauf die Pensionen. Vielleicht2019 bei einem Deckungsgradvon 115 %. Die Teuerung wird2013 voraussichtlich nur 0,6 %betragen. Weiter informierte er,dass Atupri keine Rabattierungder Krankenversicherung fürdie Rentner/innen gewährt. DerSGB hat für die Abzocker-Initia-tive am 3. März «leer einlegen«empfohlen. Der SEV ist für die«Minder-Initiative», weil dortim Gegensatz zum indirektenGegenvorschlag fürs AbzockenStrafen verlangt werden.Das Jahresprogramm und dasProgramm der Sektionsreisehaben alle Mitglieder schrift-lich erhalten. Die Sektionsrei-se ist mit Anmeldetalon auchim Internet aufgeschaltet. Eshat noch zirka 30 Plätze. An-meldungen schriftlich oder perE-Mail an Hannes Lattmann.Ein Teil der Geschäftsregle-mente, Ausgabe 2013, wurdenfalsch gebunden. Kurt Egloffbestellt bei der Druckerei neueExemplare, die an der Früh-lingsversammlung bezogenwerden können.Nächste Anlässe: 22. März –Tagung für soziale Sicherheitund Altersvorsorge, Infos beiGBKZ, Postfach, 8026 Zürich,[email protected]; 15. Mai – Früh-lingsversammlung im Volks-haus Zürich mit Referat vonDoris Bianchi, SGB, zum The-ma «AHVplus». Fritz Abt

Der Vorstand ist wieder vollzählig■ PV Zürich

Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV mit gegen45 000 Mitgliedern sucht per sofort oder nach Vereinbarung

IT-Supporter/-in/Systembetreuer/-in 80 –100 %im SEV-Zentralsekretariat Bern

Als unsere neue Mitarbeiterin/unser neuer Mitarbeiter übernehmenSie die Installation, Betreuung und Wartung 1st und 2nd Level vonArbeitsplatzsystemen im Zentralsekretariat und in den Regionalsekre-tariaten (ca. 75 Arbeitsplätze). Wir erwarten von Ihnen einen proakti-ven Unterhalt der Systeme und Applikationen sowie Unterstützungbeim Erstellen von DB-Reports/Applikationen mit Crystal-Reports,FileMaker und im CRM-Bereich. Sie richten Benutzerkonten ein, ver-walten diese und führen Schulungen durch. Die Erstellung und Pflegevon Dokumentationen und aktive Mitarbeit in Projekten und beider Mitgestaltung und Optimierung der IT-Infrastruktur runden dasStellenprofil ab.

Für die Erfüllung dieser Aufgabe verfügen Sie über eine fundierteInformatikausbildung, Berufserfahrung ist von Vorteil. Sie kennen sichim Client- und Server-Umfeld (MS) aus und können vertiefte Kenntnissevon MS-Office/MS-SQL/AD/GPO/LAN/WAN aufweisen. Auch Erfah-rung in Citrix XenApp/Exchange/VMWare ist erwünscht.

Sie arbeiten initiativ, denken analytisch und vernetzt und sind gewohnt,selbstständig und initiativ zu arbeiten. Eine systematische Arbeits-weise, Teamfähigkeit und Belastbarkeit setzen wir ebenso voraus wiegute Englisch- und Französischkenntnisse.

Engagierten Persönlichkeiten bieten wir ein spannendes Arbeitsumfeldund fortschrittliche Arbeitsbedingungen.

Sind Sie interessiert? Frau Ursula Lüthi, Personalleiterin, nimmtIhre vollständige schriftliche Bewerbung bis am 13. März 2013 gerneentgegen.

SEV, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern [email protected]

Mehr über den SEV erfahren Sie unter www.sev-online.ch

..

Page 15: kontakt.sev-2013-04

SEKTIONEN ......

15kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Ammann Egon, pens. Revisor, Bern; ge-storben im 94. Altersjahr. PV Bern.

Arnold Hans, pens. Lokomotivführer, Erst-feld; gestorben im 84. Altersjahr. PV Uri.

Berger Rudolf, pens. Stationsvorstand,Grenchen; gestorben im 87. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Bienz Michael, Bereichsleiter, AlpnachDorf; gestorben im 43. Altersjahr.VPT Zentralbahn.

Bohnenblust Elisabeth, Hägendorf;gestorben im 87. Altersjahr. PV Olten undUmgebung.

Büttiker Lilly, Witwe des Paul, Rheinfel-den; gestorben im 88. Altersjahr. PV Basel.

Doppmann Lina, Witwe des Otto,Escholzmatt; gestorben im 89. Altersjahr.PV Luzern.

Eyer Ambros, pens. Zugführer, Naters;gestorben im 92. Altersjahr. PV Wallis.

Fleig Markus, pens. Betriebssekretär,Egerkingen; gestorben im 67. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Geisser Werner, pens. Betriebsbeamter,Winterthur; gestorben im 76. Altersjahr.PV Winterthur-Schaffhausen.

Gyr Klara, Zürich; gestorben im 97. Alters-jahr. PV Zürich.

Hänggi Ernst, Witwer der Helene, Lies-berg; gestorben im 86. Altersjahr. PV Jura.

Heller Paul, Eschenz; gestorben im92. Altersjahr. PV Thurgau.

Hilty Florian, pens. Rangiermeister,Zürich; gestorben im 83. Altersjahr.PV Zürich.

Hodel Gertrud, Witwe des Walter, Bern;gestorben im 86. Altersjahr. PV Bern.

Holderegger Anton, pens. Werkstatt-arbeiter, Ilanz; gestorben im 94. Altersjahr.PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Joho Klara, Witwe des Gottlieb,Rupperswil; gestorben im 96. Alters-jahr. PV Aargau.

Kohler Hugo, pens. Stationsvorstand,Gwatt (Thun); gestorben im 90. Altersjahr.VPT RBS.

Lehmann Friedrich, pens. Zugführer,Zuchwil; gestorben im 97. Altersjahr.VPT RBS.

Magnin Olga, Witwe des Roland,Scharans; gestorben im 84. Altersjahr.VPT Rhätische Bahn.

Marti Rita, Witwe des Hans, Suhr; gestor-ben im 85. Altersjahr. PV Aargau.

Miotti Wilhelm, pens. Zugführer, Biel;gestorben im 83. Altersjahr. PV Biel.

Mökli Ernst, pens. Stellwerkbeamter,Arbon; gestorben im 86. Altersjahr.PV Thurgau.

Morger Elsa, Sargans; gestorben im 90.Altersjahr. PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Planzer Josef, pens. Rangierangestellter,Schattdorf; gestorben im 84. Altersjahr.PV Uri.

Racheter Theodor, pens. Verwaltungs-beamter, Münsingen; gestorben im89. Altersjahr. PV Bern.

Röthlisberger Bertha, Witwe des Hans,Dulliken; gestorben im 90. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Roux Arnold, Lokomotivführer, Belp;gestorben im 60. Altersjahr. VPT RBS.

Schenk Hans, Winterthur; gestorben im96. Altersjahr. PV Winterthur-Schaffhausen.

Schneiter Hans, pens. Lokomotivführer,Bern; gestorben im 89. Altersjahr. PV Bern.

Schütz Selina, Witwe des Robert, Olten;gestorben im 95. Altersjahr. PV Oltenund Umgebung.

Schwarz Erna, Witwe des Hans, Sirnach;gestorben im 95. Altersjahr. PV St. Gallen.

Schwarz Volker, Basel; gestorben im84. Altersjahr. VPT Deutsche Bahn.

Stettler Hansruedi, pens. Sektionschef,Lenzburg; gestorben im 83. Altersjahr.PV St. Gallen.

Studer August, pens. Spezialhandwer-ker, Gunzgen; gestorben im 88. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Theiler Hans, pens. Hallenchef, Winter-thur; gestorben im 82. Altersjahr.PV Winterthur-Schaffhausen.

Tschirren Adelheid, Witwe des Werner,Niederscherli; gestorben im 86. Altersjahr.PV Bern.

Umiker Max, pens. Werkmeister, Nieder-gösgen; gestorben im 96. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Walker Max, pens. Chefmonteur, BürglenUR; gestorben im 73. Altersjahr. PV Uri.

Waser Hans, pens. Lokführer, Trimbach;gestorben im 88. Altersjahr. PV Olten undUmgebung.

Woodtli Emma, Witwe des Willi, Zürich;gestorben im 86. Altersjahr. PV Zürich.

Zumstein Karl, pens. Gruppenchef,Luzern; gestorben im 86. Altersjahr.PV Luzern.

Unsere Verstorbenen

Präsident Ernst Schefer begrüsste am4. Februar alle Mitglieder und Gästerecht herzlich zur Hauptversammlung.SEV-Präsident Danach ergriff Giorgio Tu-ti das Wort und holte zu einem hochak-tuellen und interessanten Referat aus,wobei er sich auch für die kompetenteBeantwortung der Fragen aus der Rundegenügend Zeit nahm. Aufgrund derAktualität begann er sein Referat mit dereuropäischen Verkehrspolitik. Zurzeitwerde das 4. Eisenbahnpaket diskutiert,das u. a. die Trennung von Betrieb undInfrastruktur vorsehe sowie die Liberali-sierung des Personenverkehrs. Obwohlnoch nicht klar sei, wie diese Vorlageaus dem EU-Parlament herauskommeund wann und in welcher Form dieSchweiz sie übernehmen werde, sei esdie Aufgabe des SEV, zusammen mitden europäischen Gewerkschaften ge-gen diese negativen Entwicklungen an-zukämpfen. Ein weiterer Punkt war dieVerbesserung der AHV-Renten durch dieLancierung der Initiative AHVplus, dieeine Rentenerhöhung von 10 % vorsieht.Die Unterschriftensammlung beginntMitte März. Giorgio Tuti lud alle Mitglie-der ein, sich aktiv zu beteiligten und anden nationalen Sammeltagen vom 1. bis4. Mai und vom 6. bis 9. Juni mitzuma-chen. Ein weiteres Thema war der SEV-Kongress, an dem auch BundesrätinDoris Leuthard anwesend ist und so die

Verkehrspolitik, aber sicher auch dieProbleme der Aktiven und Pensioniertenein Thema sind. Am Kongress werdenverschiedene Positionspapiere, Anträgeund Resolutionen behandelt und so dieWeichen für die Gewerkschaftsarbeit dernächsten Jahre definiert. Nach einemkräftigen Applaus bedankte sich derSektionspräsident bei Giorgio Tuti fürdie interessanten Ausführungen undwünschte ihm für die zukünftigen ge-werkschaftlichen Herausforderungen vielKraft und Erfolg.An der Sektionsversammlung am 4. Märzim Hombergerhaus in Schaffhausen ori-entiert die Rega über ihre Arbeit. DieVersammlung nahm einen Kongressan-trag an. Die Sektion hat zwölf Todesfäl-le zu vermelden und gedachte der Ver-storbenen mit dem Lied «So nimm dennmeine Hände». Ernst Schefer bedanktesich beim PV-Chor für die musikalischeUmrahmung. Einstimmig genehmigtedie Versammlung die Jahresrechnung2012 und das Budget 2013. Für denausscheidenden Robert Rüegg über-nimmt Werner Huber das GPK-Präsi-dium. Als GPK-Ersatzmitglied wurdeeinstimmig Hans Walther gewählt. Eh-rungen: 73 Mitglieder konnten für 25,40, 50, 60 und 70 Jahre SEV-Mitglied-schaft eine Urkunde respektive ein Ab-zeichen entgegennehmen. HerzlichenGlückwunsch. Nelli Zingg

Giorgio Tuti informiert hochaktuell■ PV Winterthur-Schaffhausen

150 Mitglieder und Gäste trafen sich imStadttheater Olten zur Hauptversamm-lung. Erfreulich war die grosse AnzahlTeilnehmender aus dem Raum Solo-thurn.Nach dem Rückblick von Präsident Wal-ter Burgherr aufs vergangene Jahr prä-sentierte Kassier Fritz Jäggi die Rech-nung, die mit einem grösseren Fehl-betrag abschliesst. Angesichts der Fi-nanzlage der Sektion ist diese Tatsachejedoch (noch) nicht alarmierend.In seinen Ausführungen ging PV-Zent-ralpräsident Riccardo Loretan mit demMärchen von den «steinreichen Pensio-nären» ins Gericht. Heute sei nur einkleiner Prozentsatz der Rentner/innenvon allen drei Säulen der Altersvor-sorge abgedeckt. Bei der 1. und 2. Säu-le sei der Anteil etwas höher, aber im-mer noch ungenügend. Die Regel seiheute, dass bei lebenslanger Erwerbs-tätigkeit der finanzielle Spielraum sehreng sei, und dass ein grosser Teil derPensionierten auf die Ergänzungsleis-tungen angewiesen sei. Vom Inhalt des

Artikels 113 der Bundesverfassung seiman weit entfernt. Dieser schreibt vor,dass die berufliche Vorsorge zusam-men mit der AHV die Fortsetzung dergewohnten Lebenshaltung garantierensoll. Der Referent erklärte den Weg derForderung des SGB für eine generelleErhöhung der AHV-Renten um 10 %. DerBeginn der Unterschriftensammlung fürdie Initiative ist für März/April vorgese-hen. Dann ging er noch auf weitere ge-werkschaftliche Themen ein. Die erfreu-lichste Mitteilung dabei war wohl, dassder Deckungsgrad der Pensionskasseinzwischen auf 102 % geklettert ist.Als neuer Präsident der RPK wurdeHugo Renggli gewählt.Zum Schluss wies Oltens Stadtpräsi-dent Ernst Zingg auf die guten Bezie-hungen zwischen der SBB und derStadt Olten hin und betont die Wichtig-keit des Knotenpunktes und BahnhofsOlten.Die PV-Reise ins Lötschental findet am27. Juni statt. Der Reiseleiter hofft aufgute Beteiligung. Arnold Seiler

Viele Pensionierte sind aufErgänzungsleistungen angewiesen

■ PV Olten und Umgebung

www.sev-online.ch

Page 16: kontakt.sev-2013-04

......

16 AGENDAkontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

SEV und Unterverbände

Sektionen

7. März10 Uhr, Olten,Hotel Olten(9.30 Uhr Saal-öffnung)

■ Unterverband VPTwww.vpt-online.ch

BranchenversammlungBahn

Schwerpunktthema «Schichtarbeit geht nichtspurlos an der Gesundheit vorbei – was derArbeitsmediziner meint». Anmeldung via Web-site bis spätestens Ende Februar. Pro Sektion er-warten wir zwei bis vier Teilnehmende.

19. März10.30 Uhr,Wengen, Talsta-tion Luftseilbahn(11 Uhr, BerghausMännlichen)

■ Unterverband VPT

BranchentagungTouristik 2013

Der SEV lädt alle interessierten Mitglieder andie Tagung der Mitarbeitenden der Bergbahnenein. Schwerpunktthema: «Weiteres VorgehenGAV für die Seilbahnen». Zentrales Thema sinddie laufenden Verhandlungen für den Gesamtar-beitsvertrag der Berner Bergbahnen. Zudem wol-len wir über die Ausnahmeregelungen im AZGVsprechen und die Anliegen und Fragen der Teil-nehmenden besprechen. Die Kosten übernimmtder SEV-VPT. Anmeldungen bitte bis spätestens28. Februar an Christina Jäggi 031 357 57 32,[email protected].

1. März14 Uhr, Spiez,«Rogglischeune»

■ LPV Lötschberg

100. Hauptversammlung

Alle aktiven und pensionierten Kollegen sindeingeladen. Gastreferent: Jérôme Hayoz, Ge-werkschaftssekretär SEV. Die Traktanden sind inden Depots angeschlagen oder werden per E-Mail oder Post verteilt. Anschliessend gemütli-ches Beisammensein bei einem offerierten Imbiss.

2. März10 Uhr,St. Gallen,Rest. Dufour

■ BAU Ostschweiz

Hauptversammlung

Dieser Samstag gehört der Gewerkschaft! Ausorganisatorischen Gründen bitten wir um sofor-tige Anmeldung direkt an Präsident Kurt Furrer,[email protected].

7. März15 Uhr,Basel,RestaurantBundesbahn

■ ZPV Basel

Mitgliederversammlung

Alle aktiven und pensionierten Mitglieder sindherzlich eingeladen. Unsere Gäste sind: JürgKleeb, Leiter ZP FV Mitte, Manuel Avallone,SEV-Vizepräsident, und Andreas Menet, ZPV-Zentralpräsident und Peko-Mitglied. Bitte Trak-tandenliste im Depot beachten. Anmeldung fürdas anschliessende Nachtessen bis 2. März [email protected] oder in Liste im Depot eintragen.

9. März14 Uhr,Hägendorf,RestaurantTeufelsschlucht

■ LPV Mittelland

Generalversammlung

Alle dienstfreien Kollegen und die Pensioniertensind eingeladen. Referent ist SEV-PräsidentGiorgio Tuti. Ab 18 Uhr Apéro. Anmeldungen fürdas Nachtessen bis spätestens 4. März an UrsFrank, 051 281 31 75 oder 062 216 25 33, in denaufgelegten Listen eintragen oder E-Mail [email protected].

9. März18 Uhr,Suhr,RestaurantDietiker

■ RPV Aargau

114. Generalversammlung

Gastreferentin ist Regula Bieri,Gewerkschafts-sekretärin SEV, zum Thema AZG. Nach der Ver-sammlung wird ein Nachtessen serviert. DerVorstand würde sich freuen, viele Kollegen mitPartnerinnen zu begrüssen. Anmeldung bitte bis3. März an Markus Engetschwiler, 062 891 25 12,079 253 71 95, [email protected] liegt in den Personalzimmern auf.

9. März16.15 Uhr, Buchs,Rest. Buchserhof

■ RPV Südostschweiz

Hauptversammlung

Alle Sektionsmitglieder sind eingeladen. Gast istSEV-Vizepräsident Manuel Avallone.

16. März14 Uhr,Schönbühl,LandgasthofSchönbühl

■ LPV Bern

Hauptversammlung

Alle aktiven Mitglieder und Pensionierten sindherzlich eingeladen. Die Themen sowie der zeit-liche Ablauf sind der Traktandenliste in der Ein-ladung zu entnehmen. Als Gastreferent begrüs-sen wir Manuel Avallone, Vizepräsident SEV.Anmeldungen für das Nachtessen bis spätestens6. März an Peter Fitz, 051 281 22 65.

16. März15.30 Uhr, Bern,RestaurantBahnhofWeissenbühl

■ RPV Bern

Hauptversammlung

Eingeladen sind alle dienstfreien Kollegen sowiedie Pensionierten. Ab 18 Uhr gemütlichesAbendessen mit Partnerinnen. Als Gast konntenwir Philipp Hadorn, Gewerkschaftssekretär SEVund Nationalrat, gewinnen. Thema: Aktuelles vonSBB Cargo. Anmeldungen bis 11. März an Bern-hard Frey, 079 654 62 54, [email protected].

22. März18.30 Uhr,Zürich-Altstetten,Rest. Markthalle(vis-à-vis Service-anlage Herdern)

■ RPV Zürich

116. Hauptversammlung

Die Einladung mit der Traktandenliste wird per-sönlich an die Mitglieder verschickt. Details zurAnmeldung sind der Einladung zu entnehmen.Gratisparkplätze stehen vor dem Restaurant zurVerfügung.

23. März14.15 Uhr,St. Gallen,Rest. Dufour

9. NovemberWaldegg ob Teu-fen, «Schnuggen-bock»

■ SBV Ostschweiz

Frühjahrsversammlung

Herbstversammlung

Vorinfo: Bitte diese beiden Daten vormerken!

Zu Gast an der Frühjahrsversammlung ist Stän-derätin Karin Keller-Sutter.

Abschiedsversammlung SBV Ostschweiz vor derFusion zur Region Zürich

22. Mai10.15 Uhr, Bern,RestaurantSchmiedstube

■ Unterverband RPV

Delegiertenversammlung

Die Anmeldeformulare werden demnächst ver-sandt. Die Angemeldeten erhalten die Unterla-gen rechtzeitig.

3. März (Da-tumskorrektur)17 Uhr, Glis,Malteserkreuz

■ LPV Brig

Generalversammlung

Bitte richtiges Datum beachten! Alle aktivenund pensionierten Kollegen sind herzlich einge-laden. Die detaillierte Einladung mit Traktanden-liste ist im Depot P+G ausgehängt.

9. März15.45 Uhr, Mal-ters, RestaurantBrauerei

■ RPV Zentralschweiz

Generalversammlung

Die Einladung wird allen Mitgliedern zugestellt.Anmeldung bitte bis 3. März an GiudittaPurtschert, [email protected] oder076 335 52 44.

15. März16.30 Uhr,SargansHotel Post

■ ZPV Rheintal-Chur

Hauptversammlung

Der Vorstand lädt alle zur Hauptversammlung inSargans ein. 19.30 Uhr Nachtessen mit Unter-haltungsteil (inkl. Partner/in). Fürs Essen bittebei Präsident Robert Eisenring anmelden:079 479 13 31, [email protected] oderin den Depots eintragen. Protokoll und Traktan-denliste sind in den Depots ausgehängt.

16. März15.30 Uhr, Luzern,RestaurantTribschen

■ TS Zentralschweiz

Generalversammlung

Als Referenten sind Daniel Froidevaux, Gewerk-schaftssekretär SEV, und Werner Schwarzer,Zentralpräsident TS anwesend. Nach der Ver-sammlung wird ein Nachtessen offeriert.

4. Mai14.45 Uhr vordem St. Chrischo-na-Turm

■ SBV Nordwestschweiz

Frühjahrsversammlung

Anschliessend an die Führung Versammlung im«Sängerstübli» in Riehen. Danach wird allenTeilnehmenden ein Nachtessen offeriert. Anmel-dung bis 15. April an [email protected] oderper SMS an 076 476 70 11.

Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013* führt derUnterverband VPT folgende Mitgliederwerbeaktion durch:

4 bis 5 Werbungen 50 Franken6 bis 8 Werbungen 100 Franken9 bis 12 Werbungen 300 Franken13 bis 16 Werbungen 500 Franken17 bis 19 Werbungen 700 Franken20 und mehr Werbungen 1000 Franken

* = Eingangsdatum der Mitgliederwerbung beim SEV (VPT-Mitglieder)

Die Beträge werden in Reka-Checks ausbezahlt.

Bei Fragen zur Werbeaktion, E-Mail an: [email protected]

Werbeaktion 2013

Page 17: kontakt.sev-2013-04

AGENDA ......

17kontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Pensionierte SBBSektionen VPT

8. März18.30 Uhr, Basel,RestaurantJobfactory

■ VPT BLT

Generalversammlung

Alle Mitglieder erhalten eine persönliche Einla-dung.

8. März17.45 Uhr, Spiez,Rest. Bellevue

■ VPT WAV Spiez / Bern

Hauptversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.

13. März ■ VPT BLS, Pensionierteund PensionierteEmmental

Besichtigung Vigier-rail(Eisenbahnbeton-Schwellen)in Müntschemier

Besichtigung der Vigier-rail. Tages- / Vegitellerim Restaurant, inkl. Suppe, Salat, Dessert, Kaf-fee und ein Getränk, 24 Franken. Anschliessend100-minütige Wanderung durch die Gemüse-felder nach Brüttelen. Interlaken Ost ab 7.00 Uhr,Bern ab 8.08 Uhr, Müntschemier an 8.34 Uhr.Brüttelen ab 15.40 oder 16.25 Uhr, Biel ab 16.22oder 17.22 Uhr, Bern an 16.47 oder 17.47 Uhr,Interlaken Ost an 17.57 oder 18.57 Uhr.Anmeldung bis 5. März an Hans Bärtschi,[email protected] oder 033 823 10 57.

15. März18.15 Uhr,St. Gallen,RestaurantDufour

■ VPT Appenzellerland

Hauptversammlung

Die Einladungen mit den Anmeldelisten hängenan den üblichen Orten aus. Anmeldeschluss istder 8. März. Pensionierte melden sich bis zumselben Datum bei Walter Rusch, 071 794 12 01,oder einem anderen Vorstandsmitglied an.

16. Märzab 17 Uhr,(Saalöffnung16.30 Uhr)Grüningen,Gasthof Adler

■ VPT VZOwww.vpt-vzo.ch

Generalversammlung

Die Traktandenliste wurde den Mitgliedern ver-teilt, den Pensionierten zugeschickt und in allenDepots ausgehängt. Anträge sind schriftlich biszum 9. März an Präsident Hansruedi Baumann zurichten. Anschliessend wird ein Nachtessenserviert. Anmeldung raschmöglichst.

18. März16 Uhr,Bern, Zentral-sekretariat SEV

■ VPT Bahndienst-leistungen

Generalversammlung

Einladung und Traktandenliste werden per Postverschickt. Anschliessend gemütlicher Apéro.Anmeldung bis 9. März an Ely Wüthrich,[email protected] oder 079 287 50 50.

6. April14 Uhr, Ettingen,Rest. Rebstock

■ VPT BLT

Jassplausch

Tolle Preise! Anmeldung gemäss Aushang.

5. MärzBasel,RestaurantBundesbahn

■ PensioniertesZugpersonal Basel

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Diesntag im Monat.Kollegen auswärtiger Depots sind herzlich will-kommen

6. März14.30 Uhr,Düdingen,Hotel Bahnhof

■ PV Bern

Hauptversammlung

Neben den üblichen Traktanden wählen wir ei-nen neuen Vizepräsidenten. Als Redner erwartenwir SEV-Präsident Giorgio Tuti. Er wird über aktu-elle Probleme orientieren. Bern ab 13.45 Uhr.

7. März14.30 Uhr, Basel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Rangier-personal Basel

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstagnach-mittag im Monat. Auch Kollegen anderer Kate-gorien sind freundlich eingeladen.

7. März14.15 Uhr,Windisch, MensaFachhochschuleNordwestschweiz

■ PV Aargauwww.sev-pv.ch/aargau

Hauptversammlung

Hauptthemen: Jahresrechnung, Jahresbeiträge,Jubilarenehrung, Jahresprogramm 2013 sowieSektionsreise. Traktandenliste siehe Website.Anschliessend offeriert die Sektion einen Imbiss.

21. März14.15 Uhr,St. Gallen-Winkel,Restaurant Kreuz

■ PV St. Gallen

Hauptversammlung

Ehrungen der SEV-Jubilare, Genehmigung vonJahresbericht, Rechnung und Budget. Musikali-sche Unterhaltung durch die vier «Toggis». ZumSchluss wird ein Imbiss offeriert. Zu dieser letz-ten Versammlung bei Frau Signer sind alle herz-lich eingeladen.

27. März14 Uhr, Glovelier,Café de la Poste

■ PV Jura

Mitgliederversammlung

Hauptthema: Wahl des Vorstandes 2013 bis2016. Referent ist Ständerat Claude Hêche. Erinformiert über die aktuelle Verkehrssituation.Zum Schluss wird ein Imbiss offeriert.

5. März(Verschiebe-datum beiSchlechtwetter:12. März)

■ VPT RBS, Pensionierte

Wanderung Rheinau–Rheinfall–Neuhausen

Vorwiegend flach verlaufende Flusswanderungam Rheinufer entlang, Höhenmeter +/–100 m,auf der linken Rheinseite zum Teil auf deut-schem Gebiet. Pass oder ID nicht vergessen.Dauer der Wanderung zirka 2½ Stunnden. Wan-derstöcke empfehlenswert. Verpflegung im Res-taurant Taverne, Nohlbuck. Fahrplan: Worb Dorfab 6.15 Uhr, Bern ab 7.02 Uhr, Solothurn ab 7.02Uhr via Zürich, Winterthur ab 8.42 Uhr, Martha-len ab 9.03 Uhr, Rheinau, Unterstadt an 9.13Uhr. Rückfahrt: Neuhausen ab 15.49 Uhr. Anmel-dung bis 2. März an Kurt Bühler, 031 839 11 15.

22. November19.30 Uhr, (Ortwird noch be-kanntgegeben)

■ VPT RBS

Herbstversammlung

Traktanden und Einladungen werden frühzeitigverschickt.

15. März19 Uhr,Jegenstorf,Restaurant Kreuz

■ VPT RBS

Hauptversammlung

Themen gemäss Traktandenliste. Ab 18 Uhr wirdein Apéro serviert.

20. MärzBrünig, HotelBrünig-Kulm

■ PV Luzern

Seniorenjass

Wir jassen um den begehrten Wanderpokal2013. Luzern ab 9.55 Uhr. Rückfahrt: Brünigab 16.57 Uhr. Mittagessen zirka 11.15 Uhr.Anmeldung bis 16. März an Emil Knöpfel,041 467 15 91, [email protected]

19. März14.15 Uhr, Fri-bourg, NH Hotel

■ PV Fribourg

Frühjahrsversammlung

Nebst den ordentlichen Traktanden stellt ein Mit-arbeiter von Pro Senectute deren Angebot vor.Partnerinnen sind ebenfalls herzlich eingeladen.

21. März17 Uhr, KantineWerft Zürich-Wollishofen

■ VPT Zürichsee

Frühlingsversammlung

Die Traktandenliste ist verteilt, der Vorstand undEdith Graf-Litscher freuen sich auf eine spannen-de und gut besuchte Frühlingsversammlung. Einkleiner Imbiss wird offeriert.

4. März14 Uhr, Jona,kath. Kirchge-meindehaus

■ PV Glarus-Rapperswil

Hauptversammlung

Treffen um 12 Uhr zum gemeinsamen Mittages-sen. Bitte anmelden! Gast an der Versammlungum 14 Uhr ist Zentralpräsident Ricardo Loretan.

4. März14.45 Uhr,Schaffhausen,Hombergerhaus

■ PV Winterthur-Schaff-hausen

Sektionsversammlung

Ein Referent von der Rega orientiert über ihreArbeit. Der Vorstand freut sich auf eine rege Be-teiligung.

7. MärzOlten, RestaurantBahnhof Gleis 13

■ PV Olten

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstagnach-mittag im Monat. Auswärtige Kollegen sindherzlich willkommen.

14. März10.45 Uhr,Sargans,Hotel Post

■ PV Buchs-Sargans-Chur & RhB

Hauptversammlung

Statutarische Traktanden und Informationen ausdem Zentralvorstand. Jubilare werden persön-lich eingeladen. Ebenfalls willkommen sind Neu-mitglieder. Mittagessen ab 12.30 Uhr mit Musik-begleitung. Ab 14 Uhr informiert Giorgio Tutiüber Neuigkeiten aus dem SEV mit anschlies-sender Diskussion. Musikalischer Ausklang.

21. März10.30 Uhr,Martigny,Gemeindesaal

■ PV Wallis

Hauptversammlung

Der Gemeindesaal ist ab Bahnhof in 10 Minutenzu Fuss erreichbar oder per Bus (ab 9.53/10.23Uhr). Nebst den statutarischen Traktanden Ver-dankung der zurückgetretenen Vorstandsmitglie-der und Jubilarenehrung; Michel Béguelinspricht zu aktuellen Themen. Danach Mittages-sen, Kostenbeteiligung CHF 25. Anmeldung fürsMittagessen an Madeleine Oberli mit dem An-meldetalon oder telefonisch unter 024 485 25 28.

20. März10 Uhr (ab 9.30Uhr Kaffee undGipfeli) Olten,KongresshotelOlten (4 Minutenvom Bahnhof)

■ VPT BLS, Pensionierte:Gruppen BLS undEmmental

BranchentagungPensionierte:Infos zu Erbschaftsfragenund Prostataleiden

Referat von SEV-Präsident Giorgio Tuti zu SEV,SGB und Verkehrspolitik, Referat von NotarRobert P. Fontanet zu Erbschaft, Nachlass, Steu-ern und Testament. Mittagessen, VPT-Informa-tionen und Fachreferat von Dr. med. W. Raaflaubzu Prostatafragen. Züge: Spiez ab 8.22 Uhr, Thunab 8.32 Uhr, Bern ab 9.04 Uhr. Anmeldungen bis10. März an Heinz Baumgartner, 032 672 25 17oder an Walter Holderegger, 033 654 63 26.

21. März14 Uhr, Biel, Res-taurant Romand

■ PV Biel/Bienne

Mitgliederversammlung

Traktanden gemäss Statuten. Hans Bieri, Ge-werkschaftssekretär SEV, wird über wichtigeAnliegen des SEV und des PV orientieren. Auchdie Neu-Pensionierten sind herzlich willkommen!

Page 18: kontakt.sev-2013-04

......

18 AGENDAkontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Bildung

23. und 24. März ■ ESV Rheintal-Walenseewww.esv-rhw.ch

Skitour Chaiserstock undBlüemberg mit Kletter-stellen ZS

1. Tag: Gitschen–Lidernenhütte–Schmal StöckleSüdfuss–P. 1942–Chaisertor–Chaiserstock, Ab-fahrt zur Lidernenhütte. 2. Tag: Lidernenhütte–Blüemberg, Abfahrt ins Muotathal. Der Aufstiegauf den Gipfel des Chaiserstock ist ausgesetzt.Trittsicherheit ist Voraussetzung. Komplette Ski-tourenausrüstung, Pickel, Steigeisen, Kletter-gurt. Übernachtung in der Lidernenhütte. Anmel-dung bitte bis 16. März bei Thomas Schuhn,079 240 61 64, [email protected].

23. März10.30 bis 12 Uhr,Olten, RestaurantNational

■ rail-art.ch

Generalversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich willkommen.

23. März9.45 Uhr,Lyss,SporthalleGrentschel

■ SVSE Badmintonwww.svse.ch/badminton

18. Plauschturnier

Badminton mit Spassfaktor! Für Spieler/innenjeden Alters und aller Spielstärken. Mach mit!Der Spielplan sorgt für genügend und spannendeSpiele. Infos bei Roger Baumann, 078 743 02 00.Anmeldeschluss 10. März.

Sport und Kultur1. März19.30 Uhr,Worblaufen,RestaurantTiefenau

■ Bergklub Flügelrad Bern

Hauptversammlung

Traktanden gemäss persönlicher Einladung. Ent-schuldigungen sind an den Präsidenten zurichten, [email protected] oder079 697 93 83.

4. März18 Uhr, Bern,Bollwerk,Instruk-tionszimmerP 245

■ EisenbahnerPhilatelisten Bern

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Kleinauk-tionen. Interessierte und neue Mitglieder sindherzlich willkommen.

14. und 15. März ■ ESV Rheintal-Walenseewww.esv-rhw.ch

Skitour Piz Tumpiv ZS+

Mittelstrenge Touren ab Brigels. Am Donnerstagüber Alp Tschegn Dado zum Piz Dado in 4½Stunden. Übernachtung in Restaurant. Am Freitagüber Alp Tschegn Dadens zum Tumpiv (3101 m)in 6 Stunden. Abfahrt nach Schlans oder Brigels.Normale Tourenausrüstung. Anmeldung bitte bis10. März bei Christoph Naef, 081 302 59 44,079 440 96 88, [email protected].

16. und 17. MärzKandersteg,Klubhaus

■ Bergklub Flügelrad Bern

Fonduewochenende derFrauen

Das Fondueessen findet am Sonntag statt. WerLust hat, kommt am Samstag nach dem Nacht-essen zum Spielen und Plaudern. Gäste, die nuram Sonntag dabei sein möchten, sind herzlichwillkommen. Bitte meldet euch bis 14. März anbei Irène Erb, 031 371 83 80.

26. MärzBern,Unia-Zentral-sekretariat

10. AprilZürich,TrigonBildungszentrum

■ Movendo – dasBildungsinstitut derGewerkschaftenwww.movendo.ch

Eine andere Sicht auf dieWirtschaft: Erwerbsarbeit –Hausarbeit – Sorgearbeit –Geschlechterverhältnisse

Einkommens- und Lohn-schere – die Massnahmendagegen

Wie verändert sich unser Verständnis von Wirt-schaft und Arbeit, wenn wir die meist unbezahl-te Arbeit im Haushalt und in der Kinder- undKrankenbetreuung berücksichtigen und in Bezugsetzen zur damit verbundenen Erwerbsarbeit?Wer leistet diese Arbeit und zu welchen Bedin-gungen? Welche Schlussfolgerungen sind für dieGleichstellung von Frauen und Männern in Wirt-schaft und Gesellschaft zu ziehen? Diese Fragennehmen wir genauer unter die Lupe.

In den letzten 20 Jahren ist zwischen den hohenund den übrigen Einkommen eine Schere aufge-gangen. Die hohen Löhne sind stärker gestiegen,und die Steuer- und Abgabepolitik war vor allemim Dienst der Oberschicht. Diese Lohn- und Ein-kommensschere könnte mit den nötigen Mass-nahmen verhindert werden.

Beide Kurse (inkl. Verpflegung) sind für Mitglie-der kostenlos. Weitere Infos sowie Anmeldede-tails siehe Website oder bei Movendo,031 370 00 70, [email protected].

3. MärzAb 11 Uhr,Clubhaus

■ TC Biel

Jassen

Jassen im Clubhaus. Zum Zmittag gibt es Erbs-suppe; Auskunft und Anmeldung bei Berti Burri,032 341 77 85.

7. März19.30 Uhr, DukaOlten

■ EFFVCO Olten

Besprechung der Bilder desnationalen Wettbewerbs2012

Wir sehen uns die Arbeiten des nationalenWettbewerbs 2012 in digitaler Form an. Wer ei-ne Zusammenstellung der Wettbewerbsarbeitenin digitaler Form wünscht, kann bei MargritChristen eine CD bestellen, die am 7. März ge-gen einen Unkostenbeitrag ausgeliefert wird.

9. MärzZirka 9 Uhr,Prés d’Orvin,Zentralplatz

■ TC Biel

Schneeschuhtour

Von les Prés d’Orvin via Rägiswald zum mittlerenBielberg und zurück. Je nach Kondition bis aufden Chasseral und der Krete entlang retour nachPrès d’Orvin. Warme, wetterfeste Kleidung, guteSchuhe, Schneeschuhe, Skistöcke, Rucksack mitZwischenverpflegung. Genaue Zeit und Treff-punkt wird mit den Teilnehmenden abgemacht.Anmeldung und Auskunft bei Regula Meier,079 865 46 59, [email protected].

10. März10.07 Uhr abBern

■ Bergklub Flügelrad Bern

Leichte Wanderung vonWynigen nach Niederösch

Marschzeit zirka 2 Stunden. Verpflegung im Frei-en (Risotto) bei Maja und Fritz Röthlisberger inNiederösch. Bern ab 10.07 Uhr bis Wynigen undzurück ab Niederösch mit Bus. Tourenleiter:Bernhard Blaser. Anmeldung bis 8. März an FritzRöthlisberger, 034 413 01 59, 079 697 93 83.

15. März17 Uhr, Klublokal

■ ESV Brugg-Windisch,Abteilung FussballHöck mit Spaghettiessen

Wir feiern anlässlich des Vereinshöcks denMeistertitel und den Liga-Aufstieg.

15. März9 Uhr ab Appen-zell nachSchwende

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Skitour leicht / mittelSchäfler

Achtung: Neu am 15. März (statt 13. März).Aufstieg Schwende–Schäfler, Höhendifferenz1050 m in 3¼ Stunden. Skitourenausrüstung undRucksackverpflegung. Anmeldung bitte bis14. März an Othmar Zwyssig, 071 277 87 55oder [email protected].

16. März ■ TC Biel

Ski- / Snowboardtour

Fahrt nach Menniggrund, rund 700 HöhenmeterAufstieg auf den Menniggrat. Ski- oder Snow-board-Tourenausrüstung. Treffpunkt und Zeitwerden kurz vorher bekannt gegeben. An-meldung und Auskunft bei Regula Meier,079 865 46 59, [email protected].

20. März9.30 Uhr, Olten,Treffpunkt: Unter-führung SeiteAare bei denWegweisern

■ ESC Basel

Wanderung rund umsSäli-Schlössli

Basel ab 9.04 Uhr, Biel ab 8.17 Uhr, Bern ab 8.39Uhr. Wanderung via Aarburg zum Säli-Schlössli.Höhendifferenz zirka 250 m, Wanderzeit zirka 2½Stunden. Mittagessen im Restaurant. Abstiegüber Mühletäli (zirka 1 Stunde). Anmeldung bis18. März an Kurt Eichenberger, 061 311 72 46oder [email protected].

20./21. MärzTreffpunkt:9.49Uhr, Davos Dorf(Landquart ab8.47 Uhr)

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Skitour mittel Pischahorn

Transport nach Tschuggen, Aufstieg BaslerschChopf in 2 Stunden (Höhendifferenz 700 m). Ab-fahrt mit Luftseilbahn oder Skiern zur Pischa-Bergstation (HP). Am zweiten Tag Abfahrt mitzwei Gegensteigungen via Lauizughorn nachKlosters (+400/–2000 m). Anmeldung bitte bis16. März an Beat Frei, 071 352 61 67.

21. März ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Wanderung T1:Brückentour St. Gallen

Haggen–Störgel–Kubel–Bruggen. Wanderzeit 3Stunden, +170/–200 m, Stöcke mitnehmen. Mit-tagessen im Restaurant. Znüni mitnehmen. Zü-rich ab 8.09 Uhr, Winterthur ab 8.37 Uhr, St. Gal-len ab 9.23 Uhr bis Haggen. Heimkehr abBruggen. Winterthur an zirka 18 Uhr. Anmeldungbis 19. März an Toni Wiedmer, 052 383 29 97,unterwegs 079 733 50 92.

25. MärzYverdon ab9.19 Uhr nachEclépens

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

WanderungEclépens -La Sarraz

Eclépens–Entreroches, der Venoge entlang–Tinede Confliens–La Sarraz in 4 ½ Stunden(+/–480 m) auf guten Wanderwegen (T1). Rück-fahrt ab La Sarraz 16.06 Uhr via Cossonay–Yver-don. Rucksackverpflegung. Anmeldung bitte bis23. März an Rolf Vogt, 027 346 11 94.

6. März16 Uhr, Bern,Restaurant Spitz

■ InternationalerFreundeskreis derZugbegleiter

24. Hauptversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.

Page 19: kontakt.sev-2013-04

GoldenPass (Montreux-Berner-Oberland-Bahn) erbringt zwischen dem Berner Oberland

und der Waadtländer Riviera umfangreiche Dienstleistungen im öffentlichen und touristi-

schen Verkehr.

Für die Leitung des Bahnhofs Lenk suchen wir einen/eine

Bahnhofleiter/-leiterinIhre Aufgaben:

� Mit Ihren zwei Mitarbeitenden führen Sie den Bahnhof Lenk

� In Zusammenarbeit mit dem Verkaufskoordinator sind Sie für die Verkaufsregion Lenk

verantwortlich

� Sie vertreten aktiv die MOB/GoldenPass im Obersimmental

� Sie bauen die Angebote des Bahnhofs Lenk aus

Ihr Profil :

� Sie haben Führungserfahrung und sind bereit, neue Herausforderungen anzunehmen

� Sie haben Erfahrung im Verkauf, als Kaufmann/Kauffrau öffentlicher Verkehr oder als

Bahnbetriebsdisponent/in

� Sie sind initiativ, kontaktfreudig und haben ein angenehmes Auftreten

� Sie sind kunden- und verkaufsorientiert

� Sie sind bereit, sich nötigenfalls weiterzubilden

� Sie sprechen deutsch und können sich in französischer Sprache gut verständigen

� PRISMA-Erfahrung ist von Vorteil, aber nicht Bedingung

� Sie kennen sich in Office-Programmen aus

� Sie sind bereit, auch an Wochenenden Dienst zu leisten

� Sie suchen einen attraktiven Arbeitsplatz im Obersimmental

Für zusätzliche Auskunft steht Ihnen Erich Käser, Verkaufskoordinator, ℡ 033 744 84 28

oder [email protected], gerne zur Verfügung.

Den unregelmässigen Dienst sehen Sie als Chance für die Gestaltung Ihrer Freizeit und Sie

fühlen sich mit diesem Profil angesprochen. Dann stellen Sie uns die üblichen Bewer-

bungsunterlagen wie Fähigkeitsausweis, Lebenslauf, Zeugniskopien und Passfoto bis zum

31. März 2013, an folgende Adresse zu:

GoldenPass, Administration, Postfach 1426, 1820 Montreux 1

Global Travel Services (GTS) ist eine Division der Kuoni Travel Gruppe undumfasst die Geschäftstätigkeiten für Individualreisende (Fully IndependentTravellers, FIT), sowie Gruppen/MICE. GTS bietet seinen B2B-Geschäfts-partnern ein umfangreiches, weltweites Portfolio von touristischen Dienst-leistungen an. Zusätzlich arbeitet GTS mit Unternehmen, Organisationenund Institutionen zusammen um Reise-Programme für Kongresse, Konfe-renzen und Events zu erstellen. Insgesamt arbeiten in dieser Division 3200Mitarbeitende in 53 Städten weltweit.

Für unser Bahn-Team in Zürich, das jährlich über 100 000 Plätze in Schweizerund europäischen Zügen reserviert, suchen wir per 1. Mai 2013 oder nachVereinbarung eine motivierte und kompetente Persönlichkeit als

Reise-Profi/Rail SpecialistZu Ihren Aufgaben gehören die Reservierung und Verwaltung von Kontin-genten, das Ausstellen von Tickets sowie die Beratung unserer Verkaufsbü-ros in Übersee (insbesondere Japan und HongKong), um unseren Kundeneinen optimalen Service zu gewährleisten. Starke saisonale Spitzen sorgenfür eine abwechslungsreiche, aber auch sehr anspruchsvolle Tätigkeit.

Sie haben die Ausbildung KV Reisebüro oder KV Öffentlicher Verkehr/Bahnbe-triebsdisponent absolviert und erste Berufserfahrung im Verkauf/Marketing ei-nes Schweizer Touristik-/Bahnunternehmens gesammelt. Sie arbeiten sehrsorgfältig und strukturiert, verfügen über kulturelles Einfühlungsvermögen undbringen die für saisonale Schwankungen erforderliche hohe Stabilität und Be-lastbarkeit mit. Ausserdem beherrschen Sie die gängigen Office-Programmeund von Vorteil auch die Systeme Railticketing, Galileo/Railmaster. Deutschsowie sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift runden Ihr Profil ab.Wir bieten Ihnen ein angenehmes Arbeitsklima, attraktive Reisevergünsti-gungen sowie die Möglichkeit, in einem international agierenden Umfeldden nächsten Karriereschritt zu wagen.

Fühlen Sie sich angesprochen? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigenBewerbungsunterlagen bis spätestens 19. März 2013 via online tool:http://www.kuoniglobaltravelservices.com/en/careers/vacancies

Page 20: kontakt.sev-2013-04

......

20 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 04/1328. Februar 2013

Etwa zu einem Drittel sind esSport- und Fun-Anlässe wiedas Schlittelweekend (das be-reits stattfand), der Schnup-pertag für Gleitschirmfliegenim August oder die Teilnahmevon SEV-Jugendlichen am Uni-hockey-Shark-Cup des Schwei-zerischen Sportverbands öffent-licher Verkehr SVSE, wobei derSEV Mitgliedern unter 30 Jah-ren die Startgebühr bezahlt.

Exkursionen und KurseAndere Anlässe dienen der Bil-dung. Dazu gehören der Be-such des Europarats in Strass-burg im Juni und die Be-sichtigung des Gotthard-Basis-tunnels im September. Hinzukommen drei Kurse, wo mandas Argumentieren üben, sichmit der beruflichen und sonsti-gen Zukunft auseinanderset-zen oder Datenschutzregelnfür die Nutzung von Social Me-dia lernen kann.

1. Mai und JugendtagungBei einer dritten Art von Anläs-

sen stehen klar Gewerkschaftund Politik im Mittelpunkt. Sowollen die Mitglieder der SEV-Jugendkommission gemeinsammit andern jungen öV-Mitarbei-tenden an den 1.-Mai-Veran-staltungen teilnehmen. Und ander Jugendtagung vom 20. Ok-tober werden unter dem Titel«Wirtschaftskrise und Jugend»die Gründe und Folgen derFinanzkrise von 2008 sowieder bis heute anhaltenden

Wirtschaftskrise analysiert unddiskutiert – gemeinsam mit Ju-gendlichen aus der EU. Be-kanntlich trifft die in Krisen-ländern wie Griechenland oderSpanien grassierende Arbeits-und Perspektivenlosigkeit dieJugend besonders hart …Von all diesen Anlässen findetGewerkschaftssekretär JérômeHayoz, der im SEV mit seinerAssistentin Beatrice Ben Amaradie Jugend betreut, dieses Jahr

die Jugendtagung am wichtigs-ten. Aber auch reine Fun-Anläs-se seien wichtig, weil attraktivund damit zum «Abholen» vonLeuten geeignet, die sonst viel-leicht nie an einen SEV-Anlasskämen. «An gute Momente er-innert man sich später gern zu-rück und bleibt dem SEV viel-leicht auch deswegen treu.»Daher achtet die SEV-Jugendauf einen ausgeglichenen Mixder drei Veranstaltungstypen.

In die Planung und Organisa-tion der Anlässe ist die Jugend-kommission aktiv eingebun-den, ja, sie organisiert einenTeil davon selber. Die Bil-dungskurse werden zumeistvon Jérôme Hayoz geleitet. Fürdie Jugendtagung gibt es eineigentliches OK.Die SEV-Jugend stellt auch je-des Jahr den SEV an rund 20internen Anlässen des Ausbil-dungsverbunds Login vor. Fi

Reichhaltiges Jahresprogramm der SEV-Jugend

Dieses Jahr bietet dieSEV-Jugend nicht weni-ger als zwölf Anlässe an– siehe Programm viaWeblinks im Kasten.

Gewerkschaft, Bildung und Funse

v

Die Jugendkommission SEV – hier im November 2012 in Vitznau –führt jährlich etwa vier eintägige Arbeitssitzungen und ein zweitägi-gen Seminar durch. Sie organisiert einen Teil der Anlässe selber.

sev

Das SEV-Schlittelweekend Bergün 2013 ist bereits Vergangenheit.

SEV-Jugend auf Internet:■ www.sev-young.ch■ facebook.com/sev.jugend.jeunesse.gioventu

Neue Kommissionsmitglieder stets willkommen:Wer in der SEV-Jugendkommission mitarbeiten will, meldet sich [email protected]; 031 357 57 23 oder … 57 (Zentrale).

Die Antwort auf die Frage «Wasist das?» in der letzten Ausgabevon kontakt.sev lautete natürlich«der Schutzengel von Niki deSaint Phalle im HauptbahnhofZürich» (bzw. sein Flügel). Ein Bild,das die Lösung erläutert, findenSie unter www.sev-online.ch.

40 Franken in Reka-Checksgewonnen hat

Alessandro Morisoli ausMonte Carasso TI, SBV Ticino

Diesmal lautet unsere Frage: «Woist das?» Der Preis wird unterallen richtigen Antworten verlost.Der Name der Gewinnerin oderdes Gewinners sowie die Auflö-sung des Rätsels erscheinen inder nächsten Nummer.Über den Wettbewerb wird keineKorrespondenz geführt.

So nehmen Sie teil:

Per Postkarte:

Schreiben Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse auf einePostkarte und schicken Sie sie bisMittwoch, 6. März 2013, an:

SEVPhotomystèrePostfach3000 Bern 6

Per E-Mail:

Schicken Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse perE-Mail [email protected]

Im Internet:

Unter www.sev-online.ch klickenSie auf die Box Photomystèrerechts unterhalb der Agenda undfüllen danach alle Felder aus.

Photomystère: Wo ist das?

AC


Recommended