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Edition Krill

Date post: 24-Mar-2016
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Verlagsprogramm Edition Krill
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VERÖFFENTLICHUNGEN Edition Krill ∙ Stand: Juni 2011
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Page 1: Edition Krill

V E R Ö F F E N T L I C H U N G E N

Edition Krill ∙ Stand: Juni 2011

Page 2: Edition Krill

Wolfgang Gosch (Hg.)

Unter vielen.

Ein leeres Blatt. Ein weites Feld. Wie eine isländische Landschaft. Wie Grönland.

So gibt »Unter vielen.« die Idee für die Unternehmung vor, sich als Buch selbst zu entdecken. Und startet unerschrocken eine Forschungsreise dorthin: Wo ein zierliches Stammbuch die Verdichtung der sieben Todsünden darstellt. Wo ein miss-lungener Text als Palimpsest Vergeltung fi ndet. Wo alte Bü-cher mitunter müffeln, die Beschäftigung mit dem Geruchs-sinn aber keineswegs säuerlich sein muss. Und wo festgestellt wird, dass Bücher zwar nicht für die Katz’ sind, man das Lesen per se aber bleiben lassen sollte.

Insgesamt 22 Beiträge (und so manches Intermezzo) karto-grafi eren die Welt des Buches, betrachten es mal ernst, mal unterhaltsam, mal nachdenklich, mal spitzfi ndig. Grafi sch dem Inhalt Geleit gebend verneigt sich »Unter vielen.« vor dem, was Buch ist und was Buch sein kann: Trägermaterial für Philosophien, Gegenstand wissenschaftlicher Untersu-chungen, Born des Glücks, gefasste Erinnerung, schiere Le-bensnotwendigkeit oder aber auch einfach nur schön.

Warum indessen der allgegenwärtige Generalissimus Goethe oft so entnervend im Recht ist, kann auch hierin nicht endgül-tig zur Antwort gebracht werden.

Ein leeres Blatt. Ein weites Feld. Ein leeres Blatt. Ein weites Feld.

Unter vielen.

Eine eklektische Sammlung zum Thema Buch.

Zusammengestellt, gestaltet und herausgegeben von Wolfgang Gosch.

1. Aufl age 2008 ISBN 978-395025370-2

Buchpreis: 32,– EuroUmfang: 248 SeitenAusstattung: Taschenbuch (Spezialbroschur), zahlreiche AbbildungenFormat: 140 × 220 mmErschienen: Mai 2008

Autoren und Beiträge

Jan Kirsten Biener Aus dem Leben eines Rezensenten. Eine Kurzgeschichte.Gion Mathias Cavelty An die Absolventen der Zentralen Buchhandelsschule.Kathrina Dankl Die sieben Todsünden.Walter Gartler Hysterische Novellen – Schreiben als letzte Instanz, oder: Warum Freud und vorher schon Marx so verdammt gute Bücher schreiben mussten.Beat Gloor Die fehlende Legende.Christian Gosch Gesetzt den Fall.Wolfgang Gosch (Hg.) Einleitung/Ausfransung, sowie: Fingerübung. Das bibliophile Sakrileg. Lesezeichen. Quasi zitiert. »Opazität« liest sich so ungelenk.Silja Götz Fünf gute Vorsätze.Ralf Herms Bald.Ulrike Königshofer Exegese.Viktor Kröll Dickes Buch. Ein Geständnis.Andreas Langenbacher Das Ungelesene. Zitate aus einem ungeschriebenen Buch.Konrad Mitschka Bücherliebe.Andrea Müh, Klaus Lipa Jäger und Sammler.und Sammler.undWolfgang Müller Buch und Geruch.Wolfgang Pollanz Mein Bücherschrank.Erich Pöttschacher Fünf ausgewählte Möglichkeiten, Inhalte aus Büchern in mein Leben zu transferieren.Chiara Pucher Eine Kurzgeschichte in Schwarzweiß.Zé do Rock Bücher sind nich für die katz.Ernst Schmiederer Bücher. Stapel.Walter Seitter Physik des Buches.Peter Umgeher Meine Bücher.Franz Adrian Wenzl Ein neuer Text statt einem alten Text.

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Page 3: Edition Krill

Die beiden Neo-Editoren legen mit »Unter vielen.«, dem ersten Band des Ausnahme-projekts Edition Krill, eine bestechende eklektische Sammlung zum Thema Buch vor, angereichert mit Kurzgeschichten und sachdienlichem Wissen: »Nesebanz, das: das ausgefranste Ende eines alten Lese-bändchens.«

Wolfgang Paterno, Profi l

Sie meinten alles über Bücher im Allgemeinen zu wissen? Vergessen Sie es! Mit »Unter vielen.« werden Sie witzig, spritzig und vielfältig eines besseren belehrt.

Helena Wallner, Kleine Zeitung

Kreativ, originell, kurzweilig, intelligent und unterhaltsam. Auch haptisch ein Vergnügen – wie sinngemäß nach Korto-kraks »das Papier bestimmt das Werk, das hervorgebracht wird« – und optisch ver-gnüglich, welch ein abwechs lungsreiches Layout.

Qwertzera, Library Thing

Referenzen

»Unter vielen.« wurde im Rahmen der KIOSK-Ausstellungen in Luxemburg und Berlin ausgestellt und ist nunmehr Teil der Sammlung der Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin (Buch- und Medien-kunst).

Im Winter 2009/10 war das Buch im Rah-men der Ausstellung »Die schönsten Bücher Deutschlands, Österreichs, der Niederlan-de und der Schweiz 2008« in der Hauptbü-cherei am Gürtel in Wien zu sehen.

Unter vielen.

Pressestimmen

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Page 4: Edition Krill

Teresa Präauer

Taubenbriefe von Stummen an anderer Vögel Küken

Der Forscher J. J. Audubon schoss sie zu Hunderten und fi -xierte sie für seine Zeichenstudien auf Draht, der Bildhauer William Lishman führte sie im Leichtfl ugzeug von Ontario zu ihren Brutplätzen nach Virginia, und der Komponist Olivier Messiaen durchstreifte ihren Stimmen folgend die Landschaf-ten der Welt: Ungezählt sind die Möglichkeiten, sich dem We-sen der Vögel anzunähern.

Solches hat auch die Autorin Teresa Präauer im Sinn, wenn sie ihren eigenen Federwesen nachstellt, um sie zu belauschen:

Da frägt man, was die Vögel tun, und hört, was sie berichten.

In straffes Federkleid gemantelt stiert der Brave Höllengreif-ling, mit weißem Augenlicht in sonst kompaktem Schwarz brütet der Lochschwärzler, und auf sehnigen Beinen wägt der Anfresser seine weiteren Aussichten ab:

Wir haben uns eine Fliege geteilt.

Teresa Präauer versammelt in ihrem Buch bildende Kunst und Literatur: Insgesamt 15 Zeichnungen ingeniöser Vögel stehen 15 poetische Kurztexte gegenüber – dicht und knapp wie ein Haiku bilden diese »Taubenbriefe« die Berichte zu den Beobachtungen der gefi ederten Geschöpfe.

Der Idee der Taubenbriefe folgend lassen sich die Blätter des Buches einzeln entnehmen und als Karten in die ganze Welt versenden.

Da frägt man, was die Vögel tun, und hört, was sie berichten. Da frägt man, was die Vögel tun, und hört, was sie berichten.

Taubenbriefe von Stummen an anderer Vögel Küken

Teresa Präauer

Wir haben uns eine Fliege geteilt. Wir haben uns eine Fliege geteilt.

Die Autorin

Teresa Präauer, geboren 1979 in Linz, wuchs u. a. in St. Jo-hann im Pongau auf, studierte in Salzburg und Berlin, ist Künstlerin und Autorin in Wien. Ausstellungen u. a. in Ham-burg (feld für kunst), Düsseldorf (kunstbüro) und Dresden, burg (feld für kunst), Düsseldorf (kunstbüro) und Dresden, im Wiener IFK oder in der Galerie 5020 Salzburg. Publika-im Wiener IFK oder in der Galerie 5020 Salzburg. Publika-tionen in Literaturzeitschriften (z. B. in Literatur und Kritik). tionen in Literaturzeitschriften (z. B. in Literatur und Kritik). Atelierstipendien u. a. in Rom, Paliano und Krumau. Preise: Atelierstipendien u. a. in Rom, Paliano und Krumau. Preise: Salzburger Jahresstipendium für Literatur 2008, Wiener Au-Salzburger Jahresstipendium für Literatur 2008, Wiener Au-torenstipendium 2008, Salzburger Tutorium 2009.torenstipendium 2008, Salzburger Tutorium 2009.

Die »Taubenbriefe« entstanden 2008 während eines Atelier-Die »Taubenbriefe« entstanden 2008 während eines Atelier-aufenthaltes in Krumau/Césky Krumlov und wurden 2009 im aufenthaltes in Krumau/Césky Krumlov und wurden 2009 im Dialog mit der Edition Krill eingerichtet.Dialog mit der Edition Krill eingerichtet.

1. Aufl age 2009 ISBN 978-395025371-9

Buchpreis: 14,– EuroUmfang: 66 SeitenAusstattung: 15 Text- und 15 Bildkarten (gebunden, einzeln entnehmbar) Umschlag partiell lackiert BanderoleFormat: 105 × 148 mmErschienen: November 2009

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Page 5: Edition Krill

Die »Taubenbriefe«, in der ebenfalls noch sehr jungen Edition Krill erschienen, sind ein außergewöhnlich schön gestaltetes Buch. Kein Kindle kann dessen optische und haptische Qualitäten nur irgendwie wiedergeben.

Sebastian Fasthuber, Falter

Als ich dieses Buch in Händen hielt, sagte ich mir gleich: ein schönes Buch!

Alf Schneditz, Literatur und Kritik

Die Edition sollte ihr Erzeugnis einschicken an den Wettbewerb um die schönsten Dinger des Jahres.

Michael Freund, Der Standard

Wie vom Himmel gefallen liegt er da, der Satz, den Teresa Präauer aufs Papier setzt. Er steht für sich allein; auf andere Sätze, die ihm Stütze und Rückhalt bieten, darf er sich nicht verlassen. »Gras verheddert sich in Gras«, heißt solch ein Satz, oder: »Die Haare sind die Federn der Menschen.« Daran kann man sich festbeißen, und mit solch einem Satz kann man durch den Tag kommen.

Anton Thuswaldner, Die Furche

Eine Trouvaille ist »Taubenbriefe von Stummen an anderer Vögel Küken« von Teresa Präauer. In hübscher Manschette präsentiert sie Jungvögel, gezeichnet nach der Natur, aber zugleich mit einem liebenswürdigen Witz ins Allgemein-Vogelhafte gerückt und mit herrlichen Phantasienamen sowie Kurztexten ausgestattet.

Peter Surber, St. Galler Tagblatt

Einem Wiener Kleinverlag ist ein wahrhaftes Schmuckstück geglückt: eine kleine Geschichte mit starken Zeichnungen, und wenn man ein netter Mensch ist, verschickt man nach (mehrmaligem) Genuss die Einzelseiten als Postkarten.

Sonja Franzke, Anna Jellers Vergnügungen

Bildschön, berührend schlicht, den eigenen Phantasien Raum gebend, mit ausgesiebten Wörtern erzählerisch […]

Ulrike Guggenberger, DrehPunktKultur

Pressestimmen

Andrea Grill, Autorin: […] Fünfzehn Zeichnungen, fünfzehn Sätze. Somit wäre dies eine der seltenen Gelegenheiten, da man im Umfang einer Rezension das ganze Buch zitieren könnte –gerecht würde man ihm damit naturgemäß nicht. Nicht nur, weil man diese Zeichnungen sehen muss. Knappheit und Rhythmus der Sätze legen den Vergleich mit dem Haiku nahe, auch die Nähe zur Natur ist gegeben. Aber vielleicht ist es gar nicht notwendig, dieses Stück Literatur mit etwas zu vergleichen. Vielleicht folgt das überall wohlwollend aufgenommene literarische Erstlingswerk der oberösterreichischen Malerin dem in Zeiten, da Vielen vieles zu viel wird, vordringlichen Bedürfnis nach »weniger«. […]

(Originalbeitrag für das Literaturhaus Wien)

Taubenbriefe von Stummen an anderer Vögel Küken

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Virgil GuggenbergerWolfgang Gosch

Immer Freitag.

Wer suchet, der fi ndet, der sammelt – so geschieht es aus Neu-gier an Raritäten und Kuriositäten. Allwöchentlich auch in der Kolumne »Immer Freitag« auf der Internetseite der Edition Krill: Da wird ein Pottwal aus Papier gefaltet, lümmelnd herz-haft in der Nase gebohrt oder aus einer Kugelschreiberkappe ein echter Bathyskaph konstruiert. Ganz nebenbei wird über ein Päckchen Buchstabennudeln das Fachgebiet vergleichen-de Literaturwissenschaften abgehandelt.

Das vorliegende Buch versammelt das erste Jahr der Ausga-ben »Immer Freitag« No. 1 bis 57 – handlich im Format und allerorts frei von Elektrizität zu lektürieren.

Und wo viel geschrieben wird, gibt es meist auch etwas hinzu-zufügen. Diese Aufgabe übernimmt bekanntlich der Anhang, hierin in vier Teilen gehalten: Die Ergänzungen erklären sich selbst und besondere Sachverhalte. Die Verzeichnisse spielen Stadt, Land, Fluss mit Pfl anzen, Tieren, Menschen und Ge-genständen. Zukünftiges gibt einen Ausblick auf bereits Ver-gangenes, während es sich die Editoren längst schon auf einer Parkbank bequem gemacht haben werden.

Aus dem Inhalt

Textausschnitte aus einzelnen »Freitagen«:

Mit zarter Hand wird der Bauchumfang des Buntbarsches festgestellt und entsprechend den Maßen ein zentrierter Kanal in den Massageball geschnitten. Eventuell entstandene Schnittränder und Unfeinheiten werden sauber abgegratet.

Freitag No. 24: »Metamorphose«

Was aber am Ende offen und labselig sich als Stuhl ausbreiten möchte, muss zuerst wider sein Wesen in den Zustand der nützlichen Unbrauchbarkeit gebracht sein. Das allerdings kommt nicht aus dem Möbel selbst, dazu braucht es die Mechanik.

Freitag No. 35: »Die Mechanik von Klappstühlen«

Bedeckt der Fingernagel die (optische) Größe der Insel, so handelt es sich um Grönland. Dies gewiss unter der Einschränkung, dass man nach Norden unterwegs ist und freie Sicht auf den Nordpol hat. Ist das erklärte Ziel in der südlichen Hemisphäre zu fi nden, so wird es Afrika sein, oder zumindest ein Teil davon.

Freitag No. 44: »Eine Vorlage zur Verdeutlichung der Verhältnisse«

Immer Freitag.

Virgil GuggenbergerWolfgang Gosch

1. Aufl age 2010 ISBN 978-39502537-3-3

Buchpreis: 14,– EuroUmfang: 148 SeitenAusstattung: Taschenbuch Schnitt erscheint gestreift zahlreiche IllustrationenFormat: 105 × 155 mmErschienen: September 2010

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Page 7: Edition Krill

Suppversion

Auch in einem Montagsmagazin sollte der Freitag niemals zu kurz kommen, es handelt sich immerhin um den Namensgeber des Karfreitags, der Hamburgerlokalkette Thank God it’s Friday und des Radiohits »Friday I’m in love«, insofern also um einen durchaus markanten Wochentag. Seit Herbst 2007 widmen die Wiener Verleger Virgil Guggenberger und Wolfgang Gosch (Edition Krill) dem Freitag jeden Freitag. Ein aktuelles literarisches, lebenspraktisches, manchmal aber auch piktografi sches Kleinod, das sie per Elektropost-Abo veröffentlichen. Nun sind 57 dieser Vignetten als Sammelsuriumband erschienen. Darin erfährt man unter anderem brisante Details über den Grönlandwal, das Glück im Unglück und die ideale Handhaltung beim Niesen, sieht Bilder von vereinsamten Konfettis (»Konfetto«) oder bekommt das sprachlich-literarische Potenzial von Buchstabensuppe erläutert. […]

Wolfgang Paterno, Profi l

Pressestimmen

Immer Freitag.

Profi l Nr. 48/2010

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Page 8: Edition Krill

Krawanker

Eine Erzählung von Bruno Pellandini

Mit drei Radierungen von Markus Orsini-Rosenberg. Gestaltet von Jost Hochuli.

Bruno Pellandini

Krawanker

1. Aufl age 2010 ISBN 978-39502537-2-6

Buchpreis: 19,– EuroUmfang: 52 SeitenAusstattung: Schulbuchbroschur mit

schwarzem Faden, zwei farbige bedruckte Vorsatzpapiere, drei Radierungen (Reprod.)

Format: 168 × 280 mmErschienen: November 2010

Ein Mann fährt aufs Land, um ein kleines Anwesen zu mieten, das er für seine Familie als Sommerhaus nutzen will. Da er den Besitzer nicht antreffen kann, beschließt er kurzerhand, im Haus auf ihn zu warten …

Bei der Umsetzung der Erzählung »Krawanker« von Bruno Pellandini wurden die gestalterischen Agenden erstmalig aus der Hand der Edition Krill gegeben und dem renommierten Schweizer Buchgestalter und Typografen Jost Hochuli eine Carte blanche über die Gestaltung ausgestellt.

In der so entstandenen Publikation geschieht unter anderem die Abgrenzung zwischen dem eigentlichen Inhalt und den so-genannten Paratexten (Titel, Widmung, Impressum etc.) über die Farbigkeit der ausgewählten Papiere. Darüber hinaus ge-langt in diesem Buch der von Hochuli entworfene Schriftsatz »Allegra« erstmalig zur Anwendung.

Aus dem BuchTextausschnitte aus der Erzählung »Krawanker«:

Dass ich mir nun auch über Launigg Gedanken mache, muss daran liegen, dass mir die Lektüre ausgegangen ist. Ich hätte einen ganzen Koffer Bücher mitnehmen sollen. Man weiß nicht, worauf man sich einlässt, wenn man aufs Land zieht.

Die Leute im Dorf streiten, aber sie können nicht ohne einander. Wenn einer aufhört zu streiten, stellt er sich abseits und man gibt ihn auf. Die alte Kuschej zum Beispiel hat nicht mehr gestritten. Dann hat sie sich unter den Traktor gelegt.

Der Giftangriff auf Blattläuse, Spinnmilben und Ro-senrost bleibt den Frauen überlassen. Die Männer zie-hen lärmigere Schlachten vor. In den Wald traut sich keiner.

Die Fliege ist über Nacht ihren Verletzungen erlegen. Ich hatte sie nicht sauber erwischt, und sie war mir auf den Flur hinaus entkommen. Nun liegt sie da, hat alle Sechse von sich gestreckt. Es sind von Tag zu Tag mehr Fliegen.

Ich wollte nichts als ein Haus auf dem Land, musste es ausgerechnet dieses sein? Der Besitz dehnt sich immer weiter aus! Ich traue mich schon gar nicht zu fragen, wem der Wald gehört.

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Krawanker

Pressestimmen

Da tritt jemand in die Fußstapfen eines Verschwundenen, buchstäblich, denn dieser Krawanker, so erfährt der Ich-Erzähler gleich zu Beginn, sei selber ein leidenschaftlicher Spaziergänger gewesen. […] Bruno Pellandini hat seine schillernde Erzählung in einer Gegend angelegt, deren Namen – Kuschej, Rakolnig, heilige Hemma – auf Kärnten schließen lassen. Und die Edition Krill, der Verlag mit dem pfi ffi gsten Logo aller Verlage, hat das Ganze zu einem bibliophilen Schatz geheftet.

Michael Freund, Der Standard

Ein Mann verschwindet. Ein anderer kommt per Zufall in dessen Haus unter und sucht nach Spuren des Verschwundenen. Dabei verstrickt er sich im engen dörfl ichen Kosmos und in seiner Ratlosigkeit über sich selber – die Leute verwechseln ihn allmählich mit seinem Vorgänger, bis er sich selber zu fragen beginnt: »Bin ich Krawanker?« Hängt über Pellandinis verregnetem Dorfbild ein Schleier, der sich bis zum Schluss nicht aufl öst, so beeindruckt die Gestaltung des Buchs durch umso größere Klarheit. Kein Wunder: Am Werk war Jost Hochuli. Er nutzt die gestalterische »carte blanche«, die ihm der junge Wiener Verlag Krill gewährt hat, zu Neuerungen: Zum einen kommt erstmals Hochulis eigene Schrift »Allegra« zum Zug, zum andern wählt er für Titel, Vorsatz und alle anderen »Paratexte« unterschiedliche Papierfarben. Eine fadengeheftete Kostbarkeit.

Peter Surber, St. Galler Tagblatt

Diese Erzählung des Schweizer Autors führt ins südliche Österreich. Dort erlebt der Ich-Erzähler ein Haus, ein Dorf, dessen Bewohner. Musikalische Sprache und trockener Humor sorgen für Lesevergnügen, die bibliophile Aufmachung mit Radierungen von Markus Orsini-Rosenberg tut das Ihre.

Walter Titz, Kleine Zeitung

[…] die Erzählung, die vom Verschwinden eines Mannes in einer Dorfgemeinde handelt, zeichnet sich sowohl durch die außergewöhnliche Buchgestaltung als auch die abgründige Schilderung menschlicher Existenz in den Bergen aus.

Eva Morocutti, The Gap

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Page 10: Edition Krill

Wenzelvon David Lahmer

Erscheinungstermin:Frühjahr 2012

Die Geschichte kennt man gut: Ein junger Mann zieht aus, um sein Glück zu machen und durch sittliches Betragen und heldenhafte Taten vom Man-ne zum Edelmanne zu reifen: Am Ende winkt der Ritterschlag.

Auch der Wenzel – als Findelkind vor gräfl ichem Tore abgelegt und von den Hausleuten liebevoll großgezogen – ist ein solcher Jüngling, der nach Höherem strebt. Ein Ritter will er werden, und die Stiefeltern geben ihn gerne frei, sich im Leben seine Sporen zu verdienen.

Also springt der Wenzel unbekümmert in die Welt, um sich an den elter-lichen Ratschlägen entlang den Weg zum Rittertum zu bahnen. Doch die Schlüsse, die der brave Bursche im Vertrauen auf die väterlichen Beleh-rungen zieht, muten reichlich krude an:

Vor dem Wolf ein Ritter steht,das Schwert er schon erhoben.Und sein roter Wimpel weht,ein stolzer Falke oben.

Der Ritter hatte offenbarden Wolfsbauch aufgetan. Tierquälerei ist das fürwahr, welch grauenhafter Plan.

Und sieben Geißlein sind dabei, Steine reinzulegen. Des Wolfs Gedärme liegen frei, er hört nicht auf zu sägen.

In dem Moment da fällt’s ihm ein,des Vaters klare Worte.Wie er denn ein Held kann sein,an einem jeden Orte.

Das Leid des Einzeln muss er sehn,Gefühl für jedes Leben.Und diesem dann zur Seite stehn,dafür sein Bestes geben.

Der arme Wolf, er ist in Not,sein Leid scheint nicht zu mindern.Dem armen Tier der Tode droht,doch Wenzel wird’s verhindern!

Der Roman eines geborenen VerbrechersSelbstbiographie des Strafgefangenen Antonino M...

von A. G. Bianchi(dt. Übersetzung von Dr. Friedrich Ramhorst),mit Illustrationen von Antonia Kühn

Erscheinungstermin:November 2011

Ausblick

Nach seiner letzten Straftat, dem Mordversuch an seinem Bruder, wird Antonino M... wegen Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit in die Irren-anstalt nach Girifalco in Süditalien eingewiesen. Dort zur Beobachtung hingebracht, untersucht ihn der Nervenarzt Professor Silvio Venturi, Di-rektor der Irrenanstalt. Es geht um die Klärung der Frage, ob es so jeman-den wie einen geborenen Verbrecher geben kann, wozu Antonino M... als geborenen Verbrecher geben kann, wozu Antonino M... als geborenen VerbrecherStudienobjekt herangezogen wird. Die Abschrift dieser Untersuchung bil-det den ersten Teil des Buches.

Der zweite Teil des Buches beinhaltet die Selbstbiographie des Antonino M... Er rechtfertigt darin sein Leben, beschreibt seine Verbrechen und ihre Hintergründe und stellt sich unterdessen als einen vom Schicksal verfolg-ten Unglücklichen dar. Seine Worte richtet er an den Lieblingssohn, Fern-ando Antonio:

Geplante Veröffentlichungen

Mein geliebter Junge!

Ich bin sehr unglücklich geworden und das rauhe Schicksal hatte niemals Mitleid mit mir, niemals wurde es müde, mich zu verfolgen, und von der Wiege bis zum Grabe ist mir dieses elende und traurige Leben eine ständige Marter.

Dir erzähle ich die Verhängnisse meines bejammernswerten Lebens, und wenn Betrug und die Schmach dieser bösen Welt Dir die Schritte zu dem rauhen Pfad in der menschlichen Gesellschaft erschließen werden, dann weine keine Thräne um das Andenken deines unglücklichen Erzeugers, nein, denn Weinen kommt den schwachen, feigen Herzen zu. […]

Am Mittage des 17. September des Jahres 1868 habe ich auf einem öffentlichen Platze einen armen Menschen ermordet. Ich war damals achtzehn Jahre alt, von erregbarem Temperament, von heißem Sinn, und ob aus Antrieb des Zornes oder nicht, das schlechte Betragen jenes Dummkopfes, meines Bruders, ist die Ursache gewesen, daß ich einen Menschen ermordete und mich kopfüber in ein Meer von Schmach stürzte.

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Page 11: Edition Krill

Der Respekt der Anderen stellt sich ein, wenn man sein Handwerk ver-steht. Bodo Hell verbringt seit über 20 Jahren die Sommer mit Almwirt-schaft am Dachstein und hat sich dort Anerkennung erarbeitet. Insgesamt vier Saisonen lang hat auch Ingrid Schreyer bereits Erfahrungen auf der Alp gesammelt. Und ihr Handwerk verstehen sie beide, der Salzburger Schriftsteller genauso wie die steirische Künstlerin. Über die Arbeit auf benachbarten Almen haben sie auch die künstlerische Tätigkeit ihres Ge-genübers kennengelernt und zwischen Auf- und Abtrieb manches gemein-sam erlebt und sich erzählt.

Mit diesem Buch haben zwei Arbeitsweisen zusammengefunden. Es zeigt die Eindrücke und Sichtweisen davon, was das Leben auf der Alm mit sich bringt: Wie Landkarten mutet die fl eckige Zeichnung der Kühe an. Eine ganze Schafherde löst sich im sie umgebenden Karst auf. Der Blick auf einen Ameisenhaufen wird zur detaillierten Beschau der Natur. – In ge-meinsamer Sprache von Bild und Text gibt Ingrid Schreyer die Szenen vor, und Bodo Hell erzählt die Geschichten weiter:

Die Defi nition der Begriffe Wahrheit, Wahrhaftigkeit, Lüge und Moral ge-schieht über den Umgang mit den daraus erwachsenden Konsequenzen. Dem müssen sich auch die beiden Männer stellen, über deren Verhältnis zueinander der Roman aufgebaut ist.

Konstantin, ein junger, berufl ich erfolgreicher Mann, ist ein krankhafter Hochstapler. Seine Arbeit dient ihm dazu, den Alltag in Wohlstand ver-bringen zu können. Das ist Konstantins Basis, um die aus Entscheidungen resultierenden Konsequenzen zu vermeiden. Denn diese Festlegung des Lebens ist eine für ihn unerträgliche Vorstellung. Er will nicht nur ein Le-ben führen, sondern viele. Also konstruiert Konstantin Biografi en, die er in unterschiedlichen Beziehungen auslebt. Das bringt ihn dazu, Kunde bei der zweiten Hauptfi gur des Romans zu werden:

Ein, der Archivar genannter, Mann bietet eine ungewöhnliche Form der der Archivar genannter, Mann bietet eine ungewöhnliche Form der der ArchivarDienstleistung an. Für seine Kunden stellt er jeden gewünschten Moment her, rekonstruiert auf Basis von Erinnerungen Räume, Vorfälle, Situa-tionen. Die Moral ist dabei eine für die Arbeit des Archivars irrelevante Bewertungskategorie. Er ist ein Kenner der Wirklichkeit und in der Lage, jeden Teil von ihr zu reproduzieren:

Der Archivarvon Christian Smetana

Erscheiungstermin:Frühjahr 2013

Flecken.Vieh/Nachsuche(Arbeitstitel)von Bodo Hell (Text) undIngrid Schreyer (Zeichnungen)

Erscheinungstermin:Herbst 2012

Geplante Veröffentlichungen

Zuletzt schloss der Archivar die präparierten Fensterläden und damit jeglichen Lärm aus der Wohnung aus. In den Räumen schwoll eine Stille an, die deren tatsächliche Lage im Zentrum der Stadt vergessen machte. Hier bedurfte es einer ländlichen Stille, die aus windstillen Tagen hervorgeht, über leeren Feldern anwächst, um sich über kleine Dörfer zu erstrecken deren Bewohnern sie dabei die Gewissheit aufdrückt, im Abseits zu leben. Der Kunde des Archivars war in so einem Dorf aufgewachsen und hatte erzählt, dass man von der einen Seite des elterlichen Hauses auf das unentwegte Dunkel eines angrenzenden Tannenwaldes gesehen hatte und von der anderen Seite, auf die nur wenige hundert Meter entfernte, steil aufsteigende Felswand jenes Berges, in dessen Schatten sein Heimatdorf gelegen war.

»Wenn ich diese Kalbin, deren Kreuz offenbar gebrochen ist und die jetzt schon tagelang hier weit drüben zwischen Befalleben und Zunterrinn in derselben fl achen Grube liegt, aus der sie unverletzt leicht herauskönnte, wenn ich der also den Gnadenstoß gäbe«, sagt der größte Almbauer des Gebiets, »dann hieße es unten im Tal bei den Genossenschaftern gleich: der bringt unser Vieh um, aber selbst heraufzukommen um nachzuschauen, ob da noch etwas zu machen ist, dazu scheint niemand Zeit zu haben, und es ist ja sowieso zu beobachten, dass ein Rind, das schon so lange, nämlich über eine Woche hinaus durchgehalten hat, ganz zäh den Tod abwehrt und selbst im Ausbluten noch Widerstand zu leisten versucht.«

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Page 12: Edition Krill

Verlagsvertretung für Österreich:

LesefuchsVerlagsservice und Vertretung

Sebastian FuchsGießaufgasse 4/23-24

1050 Wien

[email protected]

Kontakt

Edition KrillCzerninplatz 1/10

1020 Wien

[email protected]

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung:

Telefon: +43 (0) 699 17197520 (Virgil Guggenberger)Telefon: +43 (0) 699 123 77 670 (Wolfgang Gosch)

Im Juni 2007 per Handschlag gegründet von Wolfgang Gosch und Virgil Guggenberger. Seither unterwegs, um in den Grau-bereichen der Buchgenres Entdeckungen zu machen. Wesent-licher Verlagsgedanke ist, sich nicht von Beginn weg durch ein Programm festschreiben oder einschränken zu wollen, sondern alle Gattungen und Gebiete der Handhabe Buch als Möglichkeiten zu verstehen. Der besondre Reiz eines Themas bestimmt, was umgesetzt wird. In der Umsetzung wiederum soll jedem Werk eine eigenständige formale Dramaturgie ei-gen werden, mit dem Ziel einer stimmigen Verschränkung von Inhalt und Gestalt.

Edition Krill


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