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Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010

Date post: 28-Mar-2016
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Kärnten setzt auf Solarenergie; LH-Bürgerbüro: Rat & Tat seit 10 Jahren; Von Polen bis Italien: Kärnten vernetzt Länder an Baltisch-Adriatischer Achse
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Page 1: Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010
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Inhalt

Impressum: Medieninhaber & Verleger: Das Land Kärnten; Herausgeber: Amt der Kärntner Landes-regierung, Abteilung 1 – Landesamtsdirektion/Landespressedienst, Arnulfplatz 1, 9021 Klagen-furt, Telefon: 050 536 22853, Fax: 050 536 22850, E-Mail: [email protected]; Redaktion: Mag. Richard Wallgram (CR), Mag. Ulli Sternig, Mag. Markus Böhm, Mag. Michael Zeitlinger, Karl Brunner, Arno Widergut; Mitarbeit: Richard Melischnig, Josef Bodner, Daniela Hebenstreit, Michael Salbrechter; Druck: Goldmann Druck. Vorbehalt-lich Irrtümer und Druckfehler

Coverfoto: fritzpress, Model: Alina

Titelgeschichte Das sonnenkräftige Kärnten ist elektromobil

Kompetente Hilfe:Das LH-Bürgerbüro ist seit zehn Jahren für Sie da

Baltisch-Adriatische Achse:Kärnten führt internati-onales Lobbying bei der EU an

Informationen aus der Landesregierung

Liebe Landsleute:Auslandskärntner erzählen

Landesdienstim Porträt:

Sektionen und Proben in der Veterinärmedizin

Service

Kultur-Tipp und Sport

Reinhold GaspersSeiner Zeit

Tierschutz

Rezept

Gewinnspiel

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Für den neu gewählten Präsi-denten der italienischen Region Veneto, Luca Zaia, ist Kärnten federführend bei der Umsetzung eines Europas der Regionen. Zaia lobt Kärnten als ein Land, das es verstanden hat, die eigene Iden-tität zu bewahren: „Das Kärntner Modell zeigt uns neue Facetten des

Zusammenwirkens. Zudem wurde diese Region Orientierungspunkt für die ihr geografi sch, geschicht-lich und kulturell nahe stehenden Regionen.“ Zaia will den Kon-takt zu Kärnten mit grenzüber-schreitenden Allianzen und regio-nalen Zusammenschlüssen weiter festigen.

Veneto will Kontakt zu Kärnten weiter festigen

Zentimeter statt 20 ist die Wandstärke des Bo-

gens bei der sogenannten „Wildbrücke“, der ersten Ultra-Hochleistungsbeton-Bo-genbrücke der Welt. Die 157 Meter lange Brücke über den Mühlgraben in Völker-markt wurde aus einem neuartigen hoch-festen Betonbaustoff hergestellt, der die zehnfache Festigkeit gegenüber dem kon-ventionellen Beton hat. Dadurch sollen die Erhaltungskosten halbiert und die Lebens-dauer der Brücke verdoppelt werden.

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Fotowettbewerb90 Jahre Kärntner Volksabstimmung

Motiv: Ein Treffen von Kärntens Geschichte und Zukunft

Gewinnen: Fotoausrüstungen von Nikon, Fotobücher von Gottwald Foto & Video, Kärnten-Bildbände u.v.m.

Teilnehmen unter: www.ktn.gv.at

Einsenden bis: 3. Sept. 2010

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ZEIT FÜR KÄRNTEN 3

Ob LKH neu, Wild-Hightech-Brücke in Völkermarkt, Sonnenkraftwerk in St. Veit,

Leichtathletikanlage in Klagen-furt, Lilienbergtunnel, Wohnun-gen, Straßensanierungen vom Mölltal bis in die Teuchen…das Land setzt gemeinsam mit Part-nern eine Fülle wichtiger Pro-jekte und Investitionen um und stärkt damit Wirtschaft, Beschäf-tigung und Lebensqualität.

Viel Anklang fi ndet auch die Aktion „Natürlich Kärnten“. Hier geht es um das Gartenerlebnis. Immer mehr Menschen schät-zen den aktiven Umgang mit Pfl anzen und genießen eigene Kräuter oder selbst angebautes Gemüse. „Natürlich Kärnten“ verbindet umweltfreundliches Tun mit Wohlbefi nden. Mit dem EU-Projekt BATCo (Baltic-Adriatic Transport Cooperation), durchgeführt von der Abteilung 7 des Landes, wird ein wichtiger Schritt der europäischen Koope-ration in eine europäische Ver-kehrszukunft gesetzt. Dabei geht es um die Weiterentwicklung dieser Verkehrsachse mit dem Herzstück der Koralmbahn. Zahl-reiche Vertreter aus den betroffe-nen fünf Ländern bekannten sich kürzlich klar zum Ausbau dieser Hochleistungsstrecke zwischen Danzig im Norden und Bolog-na im Süden. Die Verkehrs- und Standortqualität Kärntens wird damit wesentlich verbessert.

Herzlich, Ihr

Gerhard Dörfl erLandeshauptmann von Kärnten

Herzlich, Ihr

Gerhard Dörfl erLandeshauptmann von Kärnten

Das Burgbauprojekt und die Erhal-tung der historischen Bausubstanz der Stadt waren Hauptthemen beim Gemeindebesuch von Landeshaupt-mann Gerhard Dörfl er in Friesach. Dörfl er hörte sich außerdem per-sönlich Anliegen der Friesacher an

und informierte über die Pläne des Landes bis 2014. Unter dem Motto „Unser Landeshauptmann vor Ort“ war Dörfl er bereits in den Gemein-den Straßburg, St. Andrä, Ferlach, Arnoldstein, Bad Eisenkappel und Glödnitz.

Unser Landeshauptmann vor Ort in Friesach

LiebeKärntnerinnenund Kärntner!

LH Gerhard Dörfl er im Deutsch Ordens Spital Friesach Foto: LPD/Josef Bodner

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Mit der Kraft der Sonne: Kärnten zeigt wie s geht

Mit dem Projekt „Sonnenstadt St. Veit“ geht Kärnten in eine neue Energiezukunft.

Die Kraft der Sonne wird in einer Dimension genutzt, wie noch nie zuvor in Österreich. Und die Men-schen können das hautnah miter-leben. Erneuerbare Energie soll ins tägliche Leben integriert werden.

Das Projekt will Bewusstsein schaf-fen und Begeisterung erzeugen. Die „Sonnenstadt St. Veit“ soll auch Vorbild für Österreich und Europa sein. 6,4 Millionen Euro werden in das gesamte Projekt investiert, zwei Millionen davon kommen vom Land Kärnten.

Ehrliche Elektromobilität

„Wir bauen Österreichs größtes Photovol-

taikkraftwerk. Der erste Teil soll bereits heu-er ans Netz gehen“, er-klärt Lan-deshaupt-m a n n Gerhard Dörfler.

Energie aus Sonnenkraft, erzeugt im eigenen Land, ist für ihn be-sonders wichtig: „Diesel und Ben-zin sollen durch die Sonne ersetzt werden“, gibt Dörfl er als Ziel vor. Das neue Kraftwerk kann Strom für 1. 000 Elektrofahrzeuge erzeugen. So wird eine ehrliche und wirklich umweltfreundliche Elektromobilität erreicht. Der Technologiereferent will mit dem St. Veiter Projekt aber auch die Forschung vorantreiben und nach-haltige „yellow Jobs“ schaffen. „Wir sind die Partnerschaft mit der Son-ne gern eingegangen“, sagt St. Veits Bürgermeister Gerhard Mock. Man solle nicht immer nur von Kioto-Zielen und Klimaschutz reden, son-dern endlich konkret handeln. Dazu gehört Mut, den Kärnten mit seinem Pilotprojekt aufbringt, meint das Oberhaupt der „Sonnenstadt“.Das zweiteilige Sonnenkraftwerk wird 1. 000 Haushalte der Stadt mit Strom versorgen können. Die ge-wonnene Energie wird in das Netz der Kelag eingespeist. Der Kärntner Energieversorger nutzt das Pro-jekt vor allem auch für Forschung und Entwicklung, wie Vorstand-sprecher Hermann Egger erklärt. Peter Prasser von Investor SKW Sonnenkraftwerk GmbH hat als Vision, dass Solarenergie zur Hauptenergie und St. Veit zur So-

larhauptstadt Europas wird.

Haushalte erzeugen StromAlbert Kreiner, Leiter der Infrastrukturabteilung des Landes, berichtet von einer besonders faszinierenden

Foto: LPD/fritzpress

In St. Veit entsteht Österreichs größtes Photovoltaikkraftwerk. 1. 000 Haushalte können so mit umwelt-freundlichem Strom versorgt werden. Der erste Teil soll bereits heuer ans Netz gehen

Sonnenkraftwerke werden auf den Dächern St. Veits errichtetFoto: Sonnenstadt St. Veit

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Möglichkeit. In Zukunft soll jeder Haushalt über Sonnenenergie sei-nen eigenen Strom erzeugen kön-nen. Die sogenannten Bürgerkraft-werke werden Photovoltaikmodule sein, die man auf seinem Dach an-bringt. Wie das genau geht, wird man auch in der „Sonnenstadt St. Veit“ erfahren.

Die drei Teilbereiche:

Sonnenkraftwerk UntermühlbachIn ganz Österreich gibt es kein Sonnenkraftwerk von dieser Grö-ße. 7. 300 Quadratmeter Photo-voltaikmodule werden sich auf einer Freifl äche bei Untermühlbach aneinander reihen. 1. 000 Kilowatt Peak sollen hier an Energie gewon-nen werden. Das beeindruckende Kraftwerk wird gezielt direkt an der Klagenfurter Schnellstraße S37 errichtet. Hier fahren nämlich täg-lich 20.000 Fahrzeuge vorbei. Das Kraftwerk soll den Menschen be-wusst machen, was schon alles im Bereich Solarenergie möglich ist. 3,9 Millionen Euro werden insge-samt investiert, davon kommen vom Land Kärnten 650.000 Euro als stille Einlage und 500.000 Euro

Elektromobil mit Sonnenkraft

als Direktförderung. Investor ist die SKW Sonnenkraftwerk GmbH mit Peter Prasser und Meinhard Aicher.

Sonnenkraftwerk InnenstadtDieses Projekt zeigt, dass eine Stadt ihr eigenes Kraftwerk sein kann. Die Kelag wird an vier Standor-ten insgesamt 3. 500 Quadratmeter Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 450 Kilowatt Peak errichten. Die Module kommen auf die Dächer der Kelag-Betriebs-stelle, der Jacques Lemans Sportarena sowie der beiden Tennishallen Köln-hof und Hallenbad. Es sollen ver-schiedene Techniken getestet und weitere geeignete Dachfl ächen ge-funden werden. In dieses Projekt in-vestiert die Kelag 1,5 Millionen Euro und das Land Kärnten 500.000 Euro.

(Be)greifbare SonnenstadtSpannende Infopunkte und Ausstel-lungsstücke sollen den Menschen alle Fragen zu erneuerbarer Energie beantworten. Besucher aus ganz Eu-ropa sollen angesprochen werden, man will Interesse wecken und Be-geisterung erzeugen.

Die verschiedensten Elektrofahrzeuge, von E-Scooter und E-Fahrrad bis E-Auto, sollen das Straßenbild von St. Veit prägen. In Zusammenarbeit mit dem „Lebensland Kärnten“ wird die „Sonnenstadt“ perfekt für die um-weltfreundliche Mobilität ausgerüs-tet. Wer nach St. Veit kommt, soll die Kraft der Sonne buchstäblich „erfahren“ können.

Wie stark Kärnten bei der Elek-tromobilität am Drücker ist, lesen Sie auf den nächsten beiden Seiten.

Es wird Sprechtage geben, eine Licht-gasse oder eine „Weltzustandsma-schine“, die den aktuellen Projekt-verlauf anzeigt. Ein Sonnenstrahl wird durch die Stadt führen. Für diese Sonnenstadt-Inszenierungen werden 496.000 Euro aufgewendet, davon trägt das Land 350.000 Euro.

Bei Untermühlbach ent-steht Österreichs größte PhotovoltaikanlageFoto: Sonnenstadt St. Veit

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Leise und umweltfreundlich ist die Elektromobilität, die in Kärnten bereits seit 2007 ak-

tiv und mit viel Engagement von „Lebensland Kärnten“ umgesetzt wird. Ziel ist es, Infrastruktur für die aufkommende Elektromobili-tät zu schaffen, denn Elektroau-tos werden in Zukunft einen Teil des Gesamtverkehrsaufkommens ausmachen. Verschiedene Studien gehen bis 2020 von einem 20- bis 30-prozentigen Anteil am Gesamt-verkehr aus. Grundlegende Verän-derungen sind unumgänglich, in Kärnten finden sie bereits statt.

„In Zukunft soll es in keinem Land Europas komfortabler, einfacher und attraktiver sein, ein Elektro-fahrzeug zu fahren, als in Kärnten“, erklärt Landeshauptmann Gerhard Dörfler, der die Vorreiterposition Kärntens in Sachen Elektromobi-lität und Nutzung umweltfreund-licher Energien forciert. Vielfältige Projekte und innovative Veranstal-tungen sollen helfen, dieses ehr-geizige Ziel zu verwirklichen. So soll zum Beispiel ein Automobil-konzern in Kärnten den Praxistest

für seine Elektroautos durchführen. Der Vertrag soll demnächst unter-zeichnet werden. „In Kärnten fin-det dann der ‚Elchtest‘ für Elektro-autos statt“, freut sich Dörfler.

Bis zu 220 Euro Förderung für ElektrofahrräderGemeinsam mit Zweiradherstel-ler KTM wurde von der Plattform „Lebensland Kärnten“ ein limitier-tes „Kärnten eBike“ auf den Markt gebracht. Die Anschaffung eines E-Bikes wird vom Land Kärnten mit zehn Prozent des Kaufpreises, maximal 220 Euro, gefördert. Für heuer ist die Förderung von 400 Elektrofahrrädern vorgesehen, bei großem Interesse könnte die Ak-tion jedoch ausgeweitet werden. Gefördert wird nicht nur der Kauf des „Kärnten eBikes“, sondern jedes entsprechenden Elektrofahrrads. Zusätzlich läuft auch noch die 400,- Euro-Förderung für E-Scooter.

Neue Form der Mobilität sichtbar, greifbar und erlebbar„Ganz bewusst anders“ lautete auch die Devise bei der „Lebens-

land Kärnten-Messe“ in Klagenfurt, gleichzeitig der größte E-Mobili-täts-Messe Österreichs. Auf rund 1. 800 Quadratmeter wurden im vergangenen April zahlreiche In-novationen und Produkte gezeigt. Außerdem konnten die neuen e-mobilen Fortbewegungsmittel auch gleich getestet werden.

VCÖ-Mobilitätspreis 2010 sucht vorbildhafte Projekte Mit dem Thema Energie und Ver-kehr beschäftigt sich auch ein Wettbewerb des Verkehrsclubs. Unter dem Motto „energy.change.mobility“ werden vorbildhafte Pro-jekte, die den Energieverbrauch des Verkehrs verringern und ener-giesparende Mobilität fördern, gesucht. Teilnehmen können Be-triebe, Gemeinden, Unternehmen, Schulen, Universitäten und Orga-nisationen aus Kärnten mit bereits umgesetzten Projekten. Für Privat-personen gibt es einen eigenen Ide-enwettbewerb.

Infos unter www.vcoe.at Einreichschluss: 30. Juni 2010

Die Zukunft ist elektrischKärnten schafft optimale Infrastruktur für E-MobilitätFoto: Sonnenstadt St. Veit

Viele innovative Projekte machen Kärnten zum Vorzeigeland bei Elektromobilität

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Einen einzigartigen Radlertag gibt es am 27. Juni 2010: „Das Senza Confi ni Festradeln von

Villach bzw. Kranjska Gora nach Tarvis soll als grenzüberschrei-tende Radtour Ausdruck der guten nachbarschaftlichen und freundschaftlichen Verbindung der drei Länder, Regionen und

Die Vision von „Lebensland Kärnten“

Unter Infrastruktur werden folgende fünf Punkte verstanden:

· ein dichtes Netz an eZapfsäulen (Stromtankstellen)

· Photovoltaik als Gegengewicht zur entnommenen Energiemenge

· Förderungen für Elektrofahrzeuge, um die Anschaffung attraktiver zu machen

· Wartung und Service· Information (Web-Portal, Info-Veran- staltungen, uvm.)

Eckpfeiler des Projekts sind auch die Kooperation mit dem Verein „GO-MOBIL“ sowie verschiedene weitere Projekte im Bereich der Elektromobilität

Infos, Förderanträge etc. unter www.lebensland.com

LH Gerhard Dörfl er freut sich auf das Senza Confi ni FestradelnFoto: LPD/Josef Bodner

Senza Confi ni Festradeln

der drei Länder, Regionen und

deren Menschen sein“, sagt Ini-tiator Landeshauptmann Gerhard Dörfl er, der alle Kärntnerinnen und Kärntner einlädt, mit ihm die wunderschönen Radstrecken im Dreiländereck zu genießen. Der kostenlose Transport der Radler von Tarvis retour erfolgt durch die ÖBB.

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ZEIT FÜR KÄRNTEN8

Zehn Jahre Bürgerbüro – mit welchem Ziel wurde es gegründet?Ziel war es, die Landesregierung für die Bürger zu öffnen. Das Gebäude sollte für alle zugänglich sein – be-sonders für jene, die Hilfe und Un-terstützung brauchen.

Was sind die häufi gsten Anliegen?Das ist von Jahreszeit zu Jahreszeit verschieden. Jetzt nach dem Winter kommen viele zu uns, die von De-logierungen bedroht sind, weil sie bei Strom und Miete im Zahlungs-rückstand sind. Laufend haben wir Jobanfragen, bei denen wir sehr gut mit dem AMS zusammenarbei-ten. Wir machen gemeinsam Ver-mittlungen und vom AMS gibt es Förderungen für Betriebe, die neue Mitarbeiter aufnehmen.

Welcher Fall aus den vergangenen zehn Jahren ist Ihnen noch am besten in Erinnerung?Da gibt es einen Fall, an den ich mich gerne erinnere. Eine 40-jährige Mutter war an der Kasse beschäf-tigt. Nach einer schweren Operation konnte sie nicht mehr dort arbeiten, weil sie eine Allergie bekommen hatte. Mit der Unfallversicherungs-anstalt ermöglichten wir ihr eine Umschulung. Mit 40 begann sie beim Land Kärnten mit einer Lehre und konnte danach auch bleiben.

So helfen zu können, motiviert Sie bestimmt bei Ihrer Arbeit.Ja, sehr. Kurz vor Weihnachten kam eine alleinstehende Frau mit drei Kindern zu uns. Landeshaupt-mann Gerhard Dörfl er ermöglichte ihr eine fi nanzielle Hilfe, damit sie den Kindern Geschenke kaufen konnte. Der zehnjährige Sohn hat mich dann angerufen und sich bedankt. Das war ein sehr schönes Gefühl.

Wie gehen Sie mit den vielen schweren Schicksalen um, können Sie da überhaupt abschalten?Ja, über manche Fälle muss man noch beim Heimfahren spekulieren. Viele Familien haben sehr schwere Schicksale zu tragen. Ich habe aber gelernt, professionell damit umzu-gehen. Man muss damit zufrieden sein, dass man selbst gesund ist und eine gute Arbeit macht.

Haben sich die Probleme in den vergangenen Jahren verändert?Jetzt gibt es vermehrt Anfragen nach fi nanziellen Unterstützungen. Viele sind unverschuldet arbeits-los geworden, aber auch Familien-väter, die Alleinverdiener sind, können sich manches nicht leisten – zum Bei-spiel Schulausfl üge oder Skikurse für die Kinder.

Das Bürgerbüro unterstützt auch Aktionen wie „Kärntner in Not“. Wie funktioniert die Zusammenar-beit mit anderen Organisationen?Mit den „Kärntner in Not“-Partnern ergänzen wir uns sehr gut. Wir ha-ben auch ein Netzwerk aufgebaut, haben Ansprechpartner in den Mi-nisterien. Wir arbeiten auch mit dem Militärkommando Kärnten, der Gebietskrankenkasse, dem Finanz-amt oder der Entwicklungsagentur Kärnten sehr gut zusammen.

Was schätzen Sie an Ihrem Team?Wir halten alle sehr gut zusammen, haben ein wirklich gutes Betriebs-klima. Wir ergänzen uns ausge-zeichnet, alle geben in ihrem Kom-petenzbereich ihr Bestes.

Werden Sie auch außerhalb der Dienstzeiten um Rat gebeten?Ja oft, ich werde auch immer wie-der auf der Straße oder beim Ein-kaufen angesprochen.

„Viele haben schwere Schicksale zu tragen“

Bürgerbüroleiter Siegfried Wuzella im Interview

Wir kennen von allem nur den Preis, aber nicht den Wert“, formulierte Oscar

Wilde schon im 19. Jahrhundert. Wenn auch viele nichts davon wissen wollen, ist der Verlust an Tradition, Werten und Idea-len nicht zu leugnen. Disziplin, Fleiß, Ordnung, Toleranz, Hei-mat und Respekt sind Begriffe, mit denen immer weniger Men-schen etwas anfangen können – nicht nur die Jugend, sondern auch viele Erwachsene.

Es gibt zwar Gleichberechti-gung, vielfältigste Bildungs-chancen und mehr Entfaltungs-möglichkeiten für den Einzelnen als früher, das gesellschaftliche Miteinander ist jedoch zuneh-mend dem Egoismus und der Selbstinszenierung gewichen. Die Medienfl ut gibt vor, was man alles haben, wie man sein und aussehen muss, um ein ak-zeptiertes Mitglied der Gesell-schaft zu sein.

Vor allem junge Menschen können mit dem für sie anti-quiert anmutenden Wertebegriff nichts mehr anfangen. Das liegt zu einem Gutteil daran, dass die Familie als kleinste Zelle des Staates nicht mehr funktioniert. Oft müssen beide Elternteile oder allein erziehende Mütter arbeiten, für die Kinder bleibt nur noch wenig Zeit.

Leider besinnen sich auch die Erwachsenen immer seltener der moralischen Regeln – der Materialismus, aber auch die Sorge um den Arbeitsplatz und das wirtschaftliche Fortkommen haben Vorrang. Eines darf aber nicht vergessen werden: Die Ju-gend orientiert sich im Wesent-lichen daran, was die ältere Ge-neration ihr vorlebt.

Das offene Wortvon Arno [email protected]

Wert-voll Bürgerbüroleiter Siegfried Wuzella: Unser Büro ist für alle offenFoto: Richard Wallgram

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Keinen Arbeitsplatz, Wohnung verloren, Schulden, juristische Probleme, schwere Belastungen

durch Krankheit, Behinderung oder Katastrophenfälle – wohin soll man sich wenden, wenn man alleine ein-fach nicht mehr weiter weiß? Hilfe und Unterstützung bietet den Kärnt-nern seit nunmehr zehn Jahren das Bürgerbüro des Landeshauptman-nes. Und das alles geschieht kompe-tent, verständnisvoll und kostenlos.

Großer Zuspruch der BevölkerungBetritt man das Bürgerbüro am Kla-genfurter Arnulfplatz – Zweigstellen gibt es auch in Villach und Spit-tal, fällt einem sofort auf, dass hier wirklich viel los ist. Laufend kom-men Menschen herein, Männer und Frauen, Alte und Junge, viele haben ihre Kinder dabei. 20 bis 25 Rat- und Hilfesuchende sind es täglich, sagt Bürgerbüroleiter Siegfried Wuzel-la. Werden Sonderaktionen wie der Teuerungsausgleich abgewickelt, sind es oft 350 bis 400 an einem Tag.

Hilfe in verschiedensten BereichenZehn Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter sind im Bürgerbüro und seinen

beiden Zweigstellen für die Men-schen da. Andrea Hofer hilft zum Beispiel bei allem rund um Behörden und Ämter, etwa beim Verfassen von Schriftstücken. Sie vermittelt auch eine kostenlose Rechtsberatung. „Oft hilft das Wissen um rechtliche Mög-lichkeiten, die wir den Menschen aufzeigen. ‚Recht zu haben‘ bedeutet nämlich nicht automatisch auch ‚im Recht zu sein‘“, verdeutlicht Hofer die Schwierigkeit mancher Fälle.

Maria Kienberger hilft bei Proble-men in den Bereichen Arbeitsplatz, Schule und Bildung. Sie konnte schon vielen zu Erfolgserlebnissen verhelfen. „Menschen, die ernsthaft eine Arbeit suchen, kooperieren mit uns. Sie wirken bei der Suche mit, anstatt Wunder zu erwarten“, be-schreibt sie.

Junge Burschen, die zu einem be-ruflich oder familiär ungünstigen Zeitpunkt zum Grundwehrdienst einberufen werden, wenden sich an Jutta Sucher. Sie konnte hier mit dem Militärkommando Kärnten und auch dem Verteidigungsministerium immer wieder Erfolge erzielen.

Sie sind für die Menschen da10 Jahre Bürgerbüro des Landeshauptmannes

Drehscheibe für Sonderaktionen Das Bürgerbüro ist aber auch Dreh-scheibe bei der Abwicklung von Sonderaktionen wie dem Teuerungs-ausgleich, der Brennholzaktion oder den Förderaktionen für Sicherheits-schlösser und Alarmanlagen.

„Das Team hat viel Fachwissen und vor allem auch viel Herz. Mit gro-ßem Engagement hilft es den Menschen rasch und unbüro- kratisch“, sagt Landeshauptmann Ger-hard Dörfler über sein Bürgerbüro.

Markus Böhm

Hier finden Sie das Bürgerbüro von Landeshauptmann Gerhard Dörfler:

Klagenfurt (Regierungsgebäude/Arnulfplatz 1):Mo. bis Do.: 8 bis 17 Uhr / Fr.: 8 bis 15 Uhr

Villach (Meister-Friedrich-Straße 3 - neben BH):Mo. bis Do.: 8 bis 6 Uhr / Fr.: von 8 bis 13 Uhr

Spittal/Drau (BH, Tiroler Straße 16):jeden zweiten Dienstag von 12 bis 18 Uhr

Kostenlose Hotline: 0800 201 210E-Mail: [email protected]

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Unterwegs zu den Märkten der ZukunftKärnten federführend beim EU-Projekt BATCo

Umfahrung Völkermarkt:Neue Ära für SüdkärntenVerkehrs- und Umweltentlas-

tung, mehr Lebensqualität und wirtschaftliche Impulse soll die

Umfahrung Völkermarkt mit ihrem Herzstück, dem Lilienbergtunnel, bringen. Knapp 3. 000 Menschen bei der Verkehrsfreigabe zeigten deut-lich, wie wichtig der Bevölkerung dieses Projekt ist. Für Verkehrsre-ferent LH Gerhard Dörfler bedeutet die Umfahrung eine wesentliche Aufwertung Völkermarkts und Süd-kärntens: „Die Stadt ist von Stau, Lärm und Feinstaub befreit, für Han-del und Betriebe eröffnen sich neue Chancen.“ Die Umfahrung ist neben der Jörg-Haider-Brücke die zweite Erschließung Südkärntens und hat auch als Anbindung an die Koralm-bahn eine wichtige Funktion.

An der feierlichen Verkehrsfreigabe nahm auch Nail Seckanovic, Infra-struktur- und Verkehrsminister der Föderation Bosnien-Herzegowina, teil. Gemeinsam mit Hazim Vikalo,

dem früheren Ministerpräsidenten und jetzigen Landtagsabgeordne-ten des Kantons Tuzla, und einer bosnischen Delegation hatte er zu-vor die Baustelle des Koralmtun-nels besucht. Dörfler zeigt sich sehr erfreut, dass die europäische Groß-baustelle Koralmbahn auf so großes Interesse stößt.

Mit Gesamtbaukos-ten von 46 Millionen Euro ist die Umfahrung Völ-kermarkt die teuerste, die das Land Kärnten je gebaut hat. Nach dem Spatenstich am 6. Oktober 2007 erfolgte der Baubeginn am 15. November 2007. Der Lilienbergtunnel ist 1. 134 Meter lang, an ihn schließt eine Unterflurtrasse mit einer Länge von 236 Meter an. Die Gesamtlänge der Um-fahrung beträgt 2. 819 Meter.

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Geld aus Brüssel für die Kor-almbahn, das ist das Ziel ei-nes EU-Projekts, das Landes-

hauptmann Gerhard Dörfler nun gestartet hat. „Im Osten wächst die Wirtschaft, dort liegen auch die Märkte der Zukunft“, erklärt Dörf-ler die wachsende Bedeutung der Baltisch-Adriatischen Verkehrsach-se. Dieses europäische Hochleis-tungsbahnprojekt soll zu einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Europas werden: von Danzig in Po-len bis nach Bologna in Italien mit dem Herzstück Koralmbahn von Graz über Klagenfurt, Villach nach Udine.

Der Abschnitt zwischen Danzig und Wien ist bereits seit 2004 Teil des von der EU geförderten Trans-europäischen Netzes (TEN). Das EU-Projekt BATCo (Baltic-Adriatic Transport Cooperation) soll nun die Baltisch-Adriatische Achse als Verkehrs- und Wirtschaftsraum weiterentwickeln. „Wir wollen er-reichen, dass auch die Strecke von Wien über Graz und Klagenfurt nach Bologna ein prioritäres TEN-Projekt wird“, kündigt Dörfler an.

Bei der ersten BATCo-Konferenz in Klagenfurt wurde von den Teil-nehmern aus allen Anrainerstaaten

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Unterwegs zu den Märkten der ZukunftKärnten federführend beim EU-Projekt BATCo

die Wichtigkeit dieses EU-Projek-tes betont. „Verkehrsachsen sind Wohlstandsachsen, BATCo ist ein großer Schritt der europäischen Kooperation und in eine europäi-sche Verkehrszukunft“, sagte Dörf-ler. Harald Eicher, Professor der Uni Graz, verwies auf seine Studien, in welchen er die großen Chancen aufzeichnet, die eine Hochleis-tungsbahn für Kärnten eröffnet. „Die Verkehrs- und Standortquali-tät von Kärnten kann damit stark verbessert werden“, so Dörfl er.

Kärnten ist VorreiterDie Infrastrukturabteilung des Landes Kärnten unter der Leitung von Albert Kreiner hat BATCo mit Vertretern von insgesamt 18 Orga-nisationen aus den Ländern Italien, Österreich, der Slowakei, Tschechi-en, Polen entwickelt. Ein Budget von 3,7 Millionen Euro, davon 2,9 Millionen EU-Mittel aus dem Eu-ropäischen Regionalfonds, steht für die nächsten drei Jahre zur Verfügung.

Kooperation mit Hafen VenedigDie Teilnahme von Venedigs Hafen-präsident Paolo Costa am „BATCo“-Kickoff-Meeting nutzte Dörfl er zu Gesprächen über die Umsetzung gemeinsamer Projekte. Erörtert wurde eine intensive Koopera-tion zwischen dem Hafen Ve-nedig und dem Combi Cargo Terminal Villach Süd sowie dem Alplog Carinthia, das als Logistik-zentrum im Aufbau begriffen ist. Dörfl er wies auf die Drehscheiben-funktion im Raum Villach hin, hier

liegt der Schnittpunkt zwischen der Baltisch-Adriatischen Achse und dem Korridor X (Salzburg via Vil-lach bis nach Thes-saloniki). Die Wirt-

Von der Ostsee bis zur Adria: Die Baltisch-Adriatische Ach-se durchquert Mitteleuropa von Nord nach Süd.Grafi k: LPD/Salbrechter

schaftsentwicklung entlang der Baltisch-Adriatischen Achse und damit der Anschluss an Wirtschafts-räume nach Süd- und Osteuropa muss forciert werden. Zukunfts-weisende Verkehrssysteme wie Bahn und Schiff sollen ausgebaut werden, damit Europa unabhängi-ger vom Erdölimport wird und der Gütertransport umweltschonend und effi zient durchgeführt werden kann.

Wirtschaftskammer macht sich für Baltisch-Adriatische Achse stark

Auch die Österreichische Wirt-schaftskammer will nun ein-fordern, dass der Abschnitt von Wien zu den Nordadriahä-fen bzw. nach Bologna als pri-oritäres EU-Projekt eingestuft wird. Die „Baltisch-Adriatische Achse“ mit ihrer großen ver-kehrsstrategischen Bedeutung wird eine enorme Verbesserung der Standortqualität Öster-reichs bringen. Betriebe kön-nen ihre Transporte zeit- und kostengünstiger abwickeln und in neue Märkte mit neuen Ab-satzchancen eintreten.

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Soziale Staffelung statt Gießkannenprinzip

Kärnten war im Familien- und Sozialbereich schon immer Vorbild und das soll auch so

bleiben, betont Landeshauptmann Gerhard Dörfl er. Im Rahmen des Budgetkonvents wurden viele so-ziale Maßnahmen auf ihre Treffsi-cherheit überprüft, soziale Staffe-lung wird künftig im Focus stehen. „In allen Bereichen sollen die Gieß-kanne aus der Hand gegeben und Doppelgleisigkeiten vermieden werden“, so Dörfl er. 2010 betragen die gesamten Ausgaben für sämt-liche Sozialleistungen des Landes 389 Millionen Euro, das sind 18,3 Prozent des Gesamtbudgets von 2,127 Milliarden Euro. Betroffen sind 129.000 Menschen.

Kindergarten, Babygeld & CoDer Gratis-Kindergarten für 3- und 4-Jährige läuft mit Ende des Kin-dergartenjahres 2009/10 aus, im Gegenzug wird der Familienzu-schuss für sozial bedürftige Fami-lien auf 75 Euro pro Monat erhöht. Das verpfl ichtende Kindergarten-jahr und das Babygeld wird es wei-ter geben. „Kärnten ist nach wie vor das einzige Bundesland, das für die Geburt jedes Kindes 500 Euro auszahlt“, so Dörfl er.

Das Müttergeld von monatlich bis zu 150 Euro gibt es für Frauen ab 65 Jahren ohne eigenes Einkom-men und mit mindestens einem Kind. „Der Teuerungsausgleich von 100 Euro für sozial bedürftige

Menschen bleibt ebenfalls“, berich-tet der Landeshauptmann. Familien mit mindestens drei Kindern erhal-ten 150 Euro.

Treffsicherheit gefragtDas Transparenzkonto erfasst künf-tig die Summe aller Sozialleistun-gen, dabei müssen alle Leistungen des Bundes abrufbar werden. Beim Heizkostenzuschuss gibt es eine großzügige Einschleifregelung, bei einem Einkommen bis zur Aus-gleichszulagenhöhe erhält man 150 Euro, bei bis zu 300 Euro mehr, 80 Euro. Auch die Schulbedarfsbeihilfe wird in Zukunft so sozial gestaffelt.

Kärnten liegt mit 632,50 Euro Min-destsicherung pro Monat im guten Mittelfeld von Österreich. Gemein-den-Beschäftigungsprojekte sollen die Betroffenen aus dieser Unter-stützung wieder herausbringen.

Alternative BetreuungsformenHier muss umgedacht werden, da der größte Teil aller Sozialausgaben in der Gesamthöhe von rund 380 Millionen Euro auf die Betreuung pfl egebedürftiger Menschen ent-fällt. Betreuungsformen wie Tages-stätten oder betreubares Wohnen und die Pfl ege zu Hause müssen forciert werden.

Kärnten bleibt soziales und familienfreundliches Bundesland

Liebe Kinder, liebe Eltern!

Der Schnee ist weg, der Früh-ling ist endlich da. Jetzt heißt es: Hinaus in die Natur zum

Spielen, Rad- und Rollerfahren oder Inlineskaten! So lustig das auch ist – so groß sind manchmal leider auch die Gefahren. Aber ich wäre ja nicht euer Polizist Ferdinand, wenn ich nicht wüss-te, wie ihr euch schützen könnt. Hier meine Tipps für euren siche-ren Freizeitspaß im Frühling:

Wie immer gilt: Wer Köpfchen hat, schützt es! Ob beim Rad- und Rollerfahren oder Inline-skaten – ein Helm kann schlimme Ver-letzungen verhindern. Also un-bedingt aufsetzen und beim In-lineskaten den entsprechenden Gelenksschutz nicht vergessen! Eltern sollten ihren Kindern un-bedingt immer mit gutem Beispiel vorangehen bzw. -fahren.

Wenn Kinder im Freien spielen, sollten die Eltern oder Aufsichts-personen immer dafür sorgen, dass die Spielfl äche von der Stra-ße getrennt ist. Wenn beispiels-weise das Tor zur Garteneinfahrt geschlossen bleibt, kann kein Ball auf die Straße rollen.

Viele weitere Tipps rund um das richtige Verhalten im Straßenver-kehr fi ndet ihr auf meiner Inter-net-Homepage www.polizist-fer-dinand.at. Ich wünsche euch allen viel Spaß im Freien und schwinge mich jetzt selbst auf mein Fahrrad – natürlich mit Helm.

Liebe GrüßeEuer Polizist Ferdinand

LANDESREGIERUNG AKTUELLZEIT FÜR KÄRNTEN12

Das verpfl ichtende Kindergartenjahr

bleibt bestehenFoto: istockphoto.com

Page 13: Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010

ZEIT FÜR KÄRNTEN 13LANDESREGIERUNG AKTUELL

Soziale Staffelung statt Gießkannenprinzip

Garten ist Kraft- und VitalquelleNatürlich Kärnten“ heißt die Ak-

tion, mit der Landeshauptmann Gerhard Dörfl er den Kärntne-

rinnen und Kärntnern den eigenen Garten schmackhaft machen will. Dazu verteilte er in den Lagerhaus-Märkten aller Bezirksstädte gratis Ka-rottensamen und Arbeitshandschuhe. „Gartenarbeit macht Spaß, der Garten

ist eine Vital- und Kraftquelle“, so Dörfl er, der den Garten als Erho-lungsoase, aber auch als Anbauort für Gartenfrüchte und damit für gesunde Lebensmittel sieht. Dörf-ler dankt den Lagerhäusern für ihre Partnerschaft. Diese sind wichtige Nahversorger für die Landwirtschaft und für die privaten Haushalte.

Viele kleine Messis und Ibra-himovics sah man von 15. bis 30. April im Villacher Einkaufs-zentrum Atrio bei der „Mini 2010“, dem Alpe Adria Fußball-turnier für Kindergartenkinder. Der grenzüberschreitende Fuß-ballspaß fand nach 2008 heuer zum 2. Mal statt und begeister-te Groß und Klein. Aus den 36 Mannschaften, darunter sechs aus Italien und fünf aus Slo-wenien, gingen die St. Veiter Rasenzupfer vom Bewegungs-kindergarten St. Veit als Sieger hervor. Zweiter wurden die Blau-Gelben Bomber aus Völkermarkt, den 3. Platz belegten die Wilden Kerle Gries aus Wolfsberg. Sport- und Kindergartenreferent LH Gerhard Dörfl er zeigte sich als Mitinitiator sehr begeistert und besuchte zahlreiche Spiele: „Bei diesem herzerfrischenden Fuß-ball schlägt einem vor Freude das Herz höher.“

Grenzenloser Fußballspaß im Atrio

Investitionsboom durch AlarmanlagenförderungFörderaktion unterstützt Sicherheit und hilft auch kleinen Unternehmen

Zahlreiche Kärntner Haushalte profi tieren von der Alarman-lagenförderung, initiiert von

LH Gerhard Dörfl er im Rahmen der Aktion „Sicheres Kärnten“. Vom 15. Jänner bis 31. März 2010 konnte man eine geprüfte Alarmanlage von einem konzessionierten Fachbetrieb zum vergünstigten Preis einbauen lassen. Pro neuinstallierter Alarm-anlage/Haushalt wurden 30 Prozent, max. 300 Euro, rückerstattet.Der durchschnittliche Förderfall war der „typische Kärntner Häuslbauer“, berichtet Dörfl er. Von insgesamt 357 Förderansuchen wurden 323 mit einem Fördergehalt von 96.900 Euro positiv erledigt und haben eine Investition von 580.000 Euro

ausgelöst. „In kleineren Ortschaften werden Unbekannte viel intensiver wahrgenommen, daher laden grö-ßere Ballungsräume eher zu Einbrü-chen ein“, so Dörfl er. Dementspre-chend war auch die Verteilung der Förderansuchen, so gab es in den Städten Villach (84) und Klagenfurt (78) am meisten, dann folgten Vil-lach-Land mit 51, Klagenfurt-Land mit 37, Wolfsberg mit 36, Hermagor mit 12, St. Veit mit 11, Feldkirchen mit 6 und Völkermarkt mit 5.„Das war die erste Förderaktion, die sich über das Mehrwertsteuer-aufkommen selbst fi nanziert hat“, sagte der Landeshauptmann, der für Herbst 2010 eine neue Aktion plant. Über 300 Objekte sind nun hochwer-

tig gesichert, die durchschnittlichen Kosten für eine Anlage haben ca. 2. 000 Euro betragen. „Die stagnie-renden Kriminalitätszahlen zeigen deutlich, dass wir uns auf dem rich-tigen Weg befi nden“, so Dörfl er, der

auch betonte, dass solche Akzen-te nie im politischen Alleingang, sondern immer in Kooperation mit der Polizei gesetzt werden.Eine neue Aktion der Polizei zur

Kriminalitätsprävention gibt es auch bereits: Unter der Tele-fonnummer 059 133 kann ein besonders ausgebildeter Be-

amter angefordert werden, der kostenlos eine unverbindliche

Einschätzung der Sicherheitslage des Hauses abgibt.

tigen Weg befi nden“, so Dörfl er, der auch betonte, dass solche Akzen-te nie im politischen Alleingang, sondern immer in Kooperation mit der Polizei gesetzt werden.Eine neue Aktion der Polizei zur

Kriminalitätsprävention gibt es

Einschätzung der Sicherheitslage des Hauses abgibt.

LH Gerhard Dörfl er mit Lagerhaus-Klagenfurt-Chef Otto Sucher und erfreuter FamilieFoto: LPD/fritzpress

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Page 14: Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010

Jedes Wesen hat gleiches Recht auf Schutz – dieser Forderung des Franz von Assisi wird das

Land Kärnten nun mehr als ge-recht: Nach langen Verhandlungen konnte nun nach der Unterzeich-nung der Fördervereinbarung zur Wahrung der Tierschutzagenden im vergangenen Jahr im März 2010 der Spatenstich zum neuen Tier-schutzkompetenzzentrum gesetzt werden.

„Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, für eine gute Sache einzustehen und über alle politischen Grenzen hinwegzusehen“, so Tierschutzrefe-rent LHStv. Uwe Scheuch.

Der neue Komplex auf Basis ak-tueller, gesetzlicher Standards wird die hohen Anforderungen

des Bundestierschutzgesetzes er-füllen. Erfahrungen anderer Tier-schutzheime wurden erfolgreich integriert. „Ganz wesentlich war es, den Tieren ihren Bedürfnissen entsprechende Haltungsbedingun-gen bieten zu können“, so Scheuch. Primäres Ziel ist es aber, den Auf-enthalt herrenloser Tiere durch schnellstmöglichste Vermittlung an neue Besitzer möglichst kurz zu halten.

„Mit der Übernahme weiterer Tier-schutzaufgaben kann nunmehr von einem Tierschutzkompetenz-zentrum gesprochen werden“, sagt Scheuch. So wird es beispielsweise Beratung oder Weiterbildung von Tierhaltern im Umgang mit ihren Tieren geben oder Tierschutzschu-lungen für Kinder und Jugendliche.

Der Neubau wird sich auf 2. 660 m² erstrecken, die Sanierung des Bestandsgebäudes wird auf 400 m² stattfi nden. Das Kompetenzzen-trum wird dann in der Lage sein, ca. 155 bis 185 Hunden und 125 bis 220 Katzen ein vorübergehen-des Zuhause zu bieten. Die Fer-tigstellung ist für Dezember 2011 geplant. Die Gesamterrichtungs-kosten belaufen sich auf max. neun Millionen Euro, davon trägt die öf-fentliche Hand sechs Millionen, 3 Millionen Euro kommen aus einer Privatspende von Heidi Horten.

LANDESREGIERUNG AKTUELL

Neues Heim für Hund, Katz & CoModernes Tierschutzkompetenzzentrum in Klagenfurt

ZEIT FÜR KÄRNTEN14

Der Neubau wird sich auf 2. 660

LHStv. Uwe Scheuch vor den Plänen für das neue Tier-schutzkompetenzzentrumFoto: Büro LHStv. Scheuch

Bereits 24 erfolgreiche Projekte

Als Nationalparkratsvorsit-zender werde ich die Zu-sammenarbeit der National-

parkländer weiter verstärken und die Parkerweiterung vorbereiten bzw. bis 2011 umsetzen“, kündigt Nationalparkreferent LHStv. Uwe Scheuch an. Der Nationalparkrat ist das höchste Entscheidungs-gremium im Nationalpark Hohe

Tauern, der Vorsitz wechselt alle zwei Jahre, Kärnten hat die nächs-ten zwei Jahre den Vorsitz über.In der 15. Sitzung des National-parkrates wurden unter anderem die länderübergreifenden Initia-tiven und Projekte mit Schwer-punkten in den Bereichen Bildung, Forschung, Management und Tourismus behandelt. Scheuch

verwies auf be-reits 24 solcher Projekte und das im Vorjahr beschlos-sene einheitliche Logo der National-parkregionen, das den Wiedererken-nungswert erheblich steigert.

Privatspende von Heidi Horten.

Bereits 24 erfolgreiche Projekte Bereits 24 erfolgreiche Projekte verwies auf be-reits 24 solcher Projekte und das im Vorjahr beschlos-sene einheitliche Logo der National-parkregionen, das den Wiedererken-nungswert erheblich steigert.

Foto: NP Hohe Tauern

Page 15: Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010

ZEIT FÜR KÄRNTEN 15LANDESREGIERUNG AKTUELL

Babys rauchen mit!Infobroschüre im Mutter-Kind-Pass soll Eltern aufklären

Jedes vierte Kind muss täglich zu Hause „mitrauchen“. 21,4 Prozent der befragten Kinder

und Jugendlichen spüren bereits direkte Auswirkungen in Form von Kopfschmerzen und 72,2 Pro-zent wünschen sich, dass in Räu-men, in denen sie sich aufhalten, nicht geraucht wird. Erschreckende Zahlen, die Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser veranlassten, ab sofort dem Mutter-Kind-Pass eine Infobroschüre zur Aufklärung und Sensibilisierung der Eltern bei-zulegen.

„Eltern sollen sich Gedanken da-rüber machen, wie sehr sie ihrem Kind mit Passivrauch schaden“, erklärt Kaiser. Kinder inhalieren in einem verrauchten Raum in einer Stunde so viele Giftstoffe, als würden sie selbst eine Zigarette rauchen. Dabei reagiert gerade der kindliche Organismus besonders empfi ndlich auf die Auswirkungen

des Tabakrauchs. Die Organe sind noch nicht voll entwickelt und haben daher weniger Möglich-keiten zur Entgiftung. „Das gilt natürlich besonders für ungebore-ne Kinder, so erhöht beispielsweise das Passivrauchen bei Säuglingen die Gefahr des plötzlichen Kinds-tods um das Acht- bis 16-Fache“, weist der Gesundheitsreferent hin.

Kinder, die sich in verrauchten Innenräumen aufhalten, klagen häufi g über Kopfschmerzen, Schwindel, Husten, Konzentra-tions- und Schlafstörungen. Auch Asthma, Bronchitis und Mittelohr-entzündungen lassen sich vielfach auf das kontinuierliche, unfreiwil-lige „Mitrauchen“ zurückführen.

Auf Initiative von Gesundheits-referent LHStv. Peter Kaiser läuft wieder die Hepatitis-A- und Hepatitis-AB-Kinderimpf-aktion. Die Kosten für die Imp-fungen betragen jeweils 26 Euro, durchgeführt werden sie bis 31. Mai in den Gesundheits-ämtern. Die Hepatitis-A-Imp-fung wird allen Kindern ab dem zweiten Lebensjahr empfohlen sowie Personen, die Reisen in Gebiete mit hoher Hepatitis-A-Verbreitung planen.

Impfen schützt

Übergewicht bei Kindern, ein Problem, das im wahrsten Sinne des Wortes im Zunehmen ist. „Bei den 10- bis 15-Jährigen leiden 17 Prozent der Burschen bzw. 19 Prozent der Mädchen an Überge-wicht und fünf Prozent der Bur-schen sowie sechs Prozent der Mädchen an Adipositas“, berich-tet Gesundheitsreferent LHStv. Peter Kaiser. Um das Bewusstsein für gesunde Ernährung schon in jungen Jahren zu schärfen, hat er Ende 2008 gemeinsam mit dem Verein Gesundheitsland Kärnten, der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung und Partnern aus der Lebensmittelindustrie die Akademie für Ernährung und Lebensqualität gegründet, in der Kindergartenpädagoginnen im Umgang mit Nahrungsmitteln und gesunder Ernährung kos-tenlos geschult werden. Zwei Lehrgänge mit insgesamt 80 Absolventinnen wurden bereits abgeschlossen, für den im Herbst startenden Lehrgang liegen schon wieder zahlreiche Anmel-dungen vor.

Info: Anmeldungen unter www.ibb-bildung-beratung.at oder Tel.: 050 536 31293

Gesunde Fortbildungsinitiative trägt erste Früchte

Foto: CONTRAST/APA-PictureDesk.com

LHStv. Peter Kaiser und LR Beate Prettner wollen mehr Schutz vor Rauch für KinderFoto: Büro LHStv. Kaiser/Eggenberger

Page 16: Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010

Pfl ege zuhause muss forciert werden

Europaweit werden bei der Versorgung pfl egebedürftiger Menschen moderne Kommu-nikationstechnologien ein-gesetzt. Um sich über diese neuen Standards ein Bild zu machen, besuchte Sozialrefe-rent LR Christian Ragger die Region Lothian, in der Nähe der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Hier werden über 5. 000 Menschen, die bei uns in Heimen betreut würden, zu Hause zu versorgt. Ragger, selbst immer Verfechter neu-er Formen der Betreuung, will auch in Kärnten neben der klassischen Heimpfl ege die Pfl ege zuhause mit verschie-denen unterstützenden Ele-menten forcieren.

Moderne Kommunikations-technologien kommen in Lo-thian mittlerweile in über 5. 000 Haushalten zum Einsatz und ihre Zahl steigt ständig. Sie optimieren die Nachsorge der Klienten zu Hause, was zu mehr Autonomie, ver-besserter Lebensqualität im gewohnten Lebensumfeld und gesellschaftlicher Partizipati-on führt. Verwendet werden Mittel der «klassischen» Tele-

medizin, aber auch einfache-re Technologien, wie drahtlos mit dem Telefon verbundene Alarmtaster, der Einsatz von SMS zur Erinnerung an die Medikamenteneinnahme so-wie Bewegungsmelder, Gas-melder oder Wassersensoren. Diese unterschiedlichen tech-nischen Hilfsmittel vermitteln den Senioren rund um die Uhr ein Gefühl der Sicherheit.

In schottischen Pfl ege-heimen durchlaufen neben der dauerhaften Pfl ege gebrech-licher Menschen viele Seni-oren während eines Kurzauf-enthalts ein Rehab-Programm zur Förderung der Selb-ständigkeit. „Bei uns ist ein Heimeintritt häufi g ein Weg ohne Rückkehr“, so Ragger, der kürzere Aufenthalte zur Regel machen will. Heime sollen dazu auch das Profi l einer Rehab-Einrichtung be-kommen. Auch Tagesstätten sollten forciert werden.

Frauenpower in der Landesregierung

„Meine Entscheidung, eine Spitzenposition in der Politik wahrzunehmen, soll anderen Frauen Mut machen, vermehrt als Entscheidungsträgerin-nen aufzutreten“, sagt LR Beate Prettner, die sich für die Zukunft viel vorgenommen und ehrgeizige Ziele gesteckt hat. Besonders am Herzen liegt der dreifachen Mutter das Frauen- und Gleichbe-handlungsreferat, in dem sie eine endgültige Gleichbe-rechtigung von Frauen und Männern erreichen will. „Glei-cher Lohn für gleiche Arbeit muss zu einer Selbstverständ-lichkeit werden.“

Prettner will auch leistbare Kinderbetreuung auf höchster Qualitätsstufe für alle, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben. Schwer-

punkte will sie gegen Gewalt an Frauen und Kindern setzen: „Über Kampagnen und Infor-mationsveranstaltungen soll Bewusstsein dafür geschaffen werden, wo Gewalt bereits an-fängt, was Betroffene dagegen unternehmen können und wo sie Hilfe bekommen.“

In ihren Aufgabenbereichen als Energie-, Umwelt- und Wasserwirtschaftsreferentin sieht Prettner eine enge Ver-knüpfung zu ihrem Beruf als Ärztin. „Hier fängt Gesundheit schon an: auf der Basis einer gesunden Umwelt, gesunder Luft und gesundem Wasser wird der Grundstein für eine gesunde Lebensweise gelegt.“ Auch das ehrgeizige Jahres-thema „Kärnten voller Ener-gie“ wird von Prettner ganz im Sinne des Titels weiter geführt – voller Energie und Tatendrang. Die Naturlieb-haberin blickt voller Vorfreude auf die neuen Schauplätze von Lebensraum Wasser, die es heuer zu entdecken gilt.

Die neue Landesrätin Beate Prettner stellt sich vor

Neue Perspektiven für pfl egebedürftige Menschen

LR Ragger (li) und Martina Rattinger (re), Leiterin des Kärn-tenbüros in Brüssel, beim Besuch in SchottlandFoto: Büro LR Ragger

Foto: Gernot Gleiss

LANDESREGIERUNG AKTUELLZEIT FÜR KÄRNTEN16

Page 17: Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010

ZEIT FÜR KÄRNTEN 17LANDESREGIERUNG AKTUELL

Startschuss für Budget-Reformen gesetzt

Wie sieht Ihre Bilanz aus?Sehr positiv, denn noch nie in der Zweiten Republik hat eine Landesregierung derart heraus-ragende Maßnahmen gesetzt, wie wir es jetzt mit Einspa-rungen von 53 Millionen Euro praktizieren. Wir dürfen uns jetzt aber nicht ausruhen, son-dern werden weiter hart an der Zukunft Kärntens arbeiten

Was ist für Sie der wichtigste Erfolg des Budgetkonvents?Das wichtigste Signal für die Menschen ist, dass die Politik bei sich selbst zu sparen be-ginnt. Wir kürzen die Parteien-förderung und beschränken die Wahlkampfkosten. Auch die Mittel für Öffentlichkeitsarbeit und die Verfügungsmittel der Regierungsmitglieder werden massiv reduziert. Die Verwal-

tung wird schlanker, weitere Abteilungen werden zusam-mengelegt. Und wir sparen über den natürlichen Abgang zehn Prozent beim Personal ein, das sind 370 Planstellen. Entschei-dend ist, dass die beschlossenen Sparmaßnahmen nicht nur 2011 wirksam sind, sondern auch in den Folgejahren.

Bleiben die viel diskutierten Sozialleistungen erhalten?Ja! Wenn wir von Sozialleis-tungen sprechen, meinen wir immer Menschen und ihre Schicksale. Statt wahlloser Streichungen treten wir für

soziale Staffelungen ein, dort wo es sinnvoll ist. Unsere Li-nie ist klar: Sparmaßnahmen dürfen nie zu Lasten der sozial

Schwächsten und der Familien gehen. Wir bleiben das sozials-te und familienfreundlichste Bundesland.

Kräftig unterstützt werden die Kärntner Gemeinden vom Land bei ihren Projekten mit den „Investitions-Drillingen“ Schul-baufonds, Regionalfonds und Konjunkturpaket II. So stehen von 2009 bis 2011 beispiels-weise insgesamt 35,7 Millionen Euro aus dem Schulbaufonds für Sanierungen und Ausbauten von Schulen zur Verfügung.

„35 Schulsanierungs-projekte mit 15 Mil-lionen Euro wurden 2009 umgesetzt,

rund 450 Arbeitplätze damit ge-sichert“, berichtet Gemeindere-ferent LR Josef Martinz. Insge-samt liegen Sanierungsprojekte von 25 Volks- und Sonderschu-len, von 15 Haupt- und Poly-technischen Schulen, von acht Musikschulen und einer Be-rufsschule vor. 75 Prozent der Kosten werden vom Gemein-dereferat gefördert. So wird beispielsweise die Volksschule Schiefl ing mit 1,35 Millionen Euro aus dem Schulbaufonds generalsaniert und vergrößert. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf 2,68 Millio-nen Euro.

Aus dem Regionalfonds, einem Darlehen zur Investition in den Tiefbau, wurden 2009 5,3 Mil-

lionen Euro von den Gemein-den ausgeschöpft. Im Budget 2010 sind 7,7 Millionen Euro reserviert. Das Konjunkturpaket II fördert Investitionen in den kommunalen Hochbau. In den nächsten fünf Jahren werden den Gemeinden 7,5 Millionen Euro aus zusätzlichen Bedarfs-zuweisungen zur Verfügung gestellt. Durch die Zusammen-führung von Schulbau-, Regi-onal- und Bodenbeschaffungs-fonds in einem Kommunalfonds sollen die Mittel künftig fl exibel eingesetzt werden können.

Wichtigste Auftraggeber für Betriebe

Investitionsprogramm für die Gemeinden

LR Harald Dobernig war federführend beim BudgetkonventFoto: Büro LR Dobernig

Gemeindereferent LR Josef MartinzFoto: Büro LR Martinz

Finanzreferent LR Harald Dobernig über die Ergebnisse des ersten Budgetkonvents des Landes Kärnten

Page 18: Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010

CMA - Begegnung im EinklangMit der Carinthischen Musik-

akademie (CMA) steht im Stift Ossiach eine einzigar-

tige Begegnungsstätte für Musiker und Musikinteressierte im Alpe- Adria-Raum zur Verfügung. Die weitläufi gen Räumlichkeiten bie-ten eine umfassende Infrastruktur für Proben, Konzerte, Seminare, Tagungen und repräsentative Ver-anstaltungen.

In der Ausstattung mit einer mu-sikspezifi schen Infrastruktur, dem technischen Equipment und Instru-mentarium – vom Fazioli Konzert-fl ügel bis zum kompletten Schlag-werk – fi nden Profi s wie Amateure beste Voraussetzungen für verschie-denste, musikalische Anforderun-gen. Die historischen Säle, der neue „Alban Berg Konzertsaal“ und zahl-reiche Gruppen- und Einzelübungs-räume bieten dafür beste Bedin-gungen. Optimal ist die Akustik im

Alban Berg Konzertsaal, gefragt sind auch CD-Aufnahmen im haus-eigenen Tonstudio. Vor allem Mu-sikseminaristen können die Räum-lichkeiten ebenso wie Gastronomie und Unterbringungsmöglichkeiten zu günstigen Konditionen nutzen.

Karl Brunner

18 ZEIT FÜR KÄRNTEN

CMA Carinthische Musikakademie GmbHStift Ossiach 1, 9570 OssiachTel.: +43 (0) 4243 45594

Zwei Ski-Oldies auf MedaillenjagdStreifzug durch Kultur- und Naturgeschichte

Rund 20 Jahre räumten Hans Vertjanz (65) aus St. Kan-zian und der Pörtschacher

Andi Kollienz (60) Skimedaillen am Fließband ab. „Angefangen hat alles in den 90er Jahren mit der Masters-Skiweltcupserie der Exekutive und den Police Win-ter Games. In den letzten Jahren gingen wir bei den Nordameri-kanischen Police Ski-Champion-ships, der inoffi ziellen Polizei-WM, an den Start und mischten die Konkurrenz in Slalom, Riesen-torlauf, Super-G und Paralleltorlauf auf“, erzählen die pensionierten Exe-kutivbeamten nicht ohne Stolz.Bei ihren Abschiedsrennen in Aspen, Ende März 2010, bewies das Duo, dass es keine Konkurrenz zu fürchten hat. Mit siebenmal Gold, einmal Bronze und dem Sieg im Nationencup kehrten beide aus den USA retour. Vier Goldene eroberte Vertjanz, drei Kollienz. Am Start:

200 Fahrer aus acht Nationen. Vert-janz hatte bis dahin bei WM‘s vier Goldene eingefahren, hielt insge-samt bei 27 Stockerlplätzen, Kolli-enz kam auf vier Goldene und 17 Stockerlplätze. Wer der Meinung ist, dass es sich um „Altherren-Rennen“ handelt, irrt gewaltig. „Jeder Kurs ist mit über 50 Toren ausgefl aggt. Ohne gezielte Vorbereitung geht gar nichts“, so Vertjanz. „Zudem war der Start in 3. 600 Meter See-höhe, da brauchst viel Luft“, ergänzt Kollienz. Dass „ein Indianer keinen Schmerz kennt“, trifft für beide zu. Verletzungen im Kniebereich hätten ihn nie daran gehindert, seine Brettln anzuschnallen, be-stätigt Vertjanz. Arg erwischte es Kollienz einmal auf dem Nassfeld. „Nach einem Sturz war ich zehn Minuten bewusstlos“, erzählt er. Dass die Polizei-WM-Rennen auch einen guten Zweck haben, sei nicht verschwiegen. Bei Versteigerun-

gen wurden heuer 30.000 Dollar gespendet. Sie kommen dem Be-hindertensport zu Gute. Und was machen beide im „Unruhestand“. Sie schwingen das Tennisracket, Kollienz beim KLC in der Landes-liga A+55, und gehen viel Radeln.

Michael Zeitlinger

So., 15. Mai, 10-18 UhrTag der offenen Tür – Ein Blick hinter die Kulissen

Stadtkapelle Feldkirchen, Dop-pelsextett Carinthia, Kammer-akademie Landeskonservatori-um, Erwin Kropfi tsch/Klavier & Miloš Mlejnik/Violoncello, Carinthian Pipes & Drums, Johannes Brummer/Klavier & Birgit Brummer/Flöte, Tanz-theater Company NETZWERK AKS, Volksmusikakademie Le-sachtal, Bläserklasse Bodens-dorf, Preisträger Prima la Mu-sica, Musikerlebnis für Kinder, Kärntner Landesmusikschul-werk, Schnupperworkshops und vieles mehr.

Die CMA beeindruckt auch optischFoto: CMA

Medaillenjäger in Aspen: Andreas Kollienz und Hans VertjanzFoto: Privat

Page 19: Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010

Tiergesundheit im FokusFührung durch die Vetmed

Seziertische, Skalpelle, gefähr-liche Chemikalien, brenn-bare Flüssigkeiten – und Tier-

kadaver: Dieser Arbeitsplatz ist offensichtlich nichts für schwache Nerven. Wir befi nden uns in der Landesanstalt für veterinärmedi-zinische Untersuchungen in der Klagenfurter Kirchengasse.

„Wir machen im Jahr rund 1. 000 Sektionen von Maus bis Kuh“, er-klärt Vetmed-Mitarbeiter Helfried Taschek. Manchmal kommen auch Exoten aus Zoos oder Krokodi-le und Schlangen privater Besit-zer auf den Tisch. Hauptsächlich werden aber Todesursachen und Krankheiten von landwirtschaftli-chen Nutztieren sowie Hund, Katze und Co. festgestellt. 210.000 Pro-ben verschiedenster Art untersu-chen die 24 Mitarbeiter um Leiter Kurt Sick pro Jahr.

Gesundheit von Mensch und TierEs geht darum, Tierkrankheiten zu bekämpfen und vor allem auch die Gesundheit der Menschen zu schützen, die tierische Produkte konsumieren. „Manchmal steht hier auch die Existenz eines Bau-ern auf dem Spiel“, sagt Taschek und verweist auf wertvolle Zucht-tiere oder Milchkühe. Zum Beispiel können die Experten anhand von Milchproben eine Euterentzün-dung feststellen und gleich das helfende Antibiotikum bestimmen.

Ein Stichwort ist natürlich auch BSE, bekannt geworden als „Rin-derwahn“. Ina Knapp hat 2009 ganze 17.000 Proben untersucht. In Kärnten hat es glücklicherweise bisher nur einen Fall im Jahr 2007 gegeben. Für etwaige Seuchen ist die Vetmed optimal gerüstet. In ihrem Lager stapeln sich Schutz-kleidung, Seuchenteppiche und vieles mehr. Notfallpläne sind mit allen Einsatzstellen abgestimmt.Dass die Arbeit in der Vetmed nicht ganz ungefährlich ist, wird einem

sofort bewusst. Die Leute hantieren mit krebserregenden Chemikalien oder 98-prozentigem Alkohol. Ein Fehler kann für sie gravierende Folgen haben. Laut Taschek sind ständige Sicherheitsschulungen Pfl icht. Spezielle Schutzeinrich-tungen wie Luftfi lter sorgen dafür, dass nichts nach außen dringen kann.

Geruchsresistent Trotz aller Professionalität kann auch das Sezieren eine große Belastung darstellen. Taschek be-richtet von Kadavern, die ein bis zwei Wochen in der Sommer-hitze gelegen sind. Er vergleicht sie mit Heißluftballons, weil Darm und Magen aufgegast sind. Ein falscher Schnitt und der Kada-ver explodiert förmlich. „Aber an den Geruch gewöhnt man sich mit der Zeit“, schmunzelt er. Große Tiere ab 100 Kilo werden bei der Tierkörperentsorgung am Südring seziert, weil sie dafür ausgerüstet ist. „Der Raum dort ist im Winter bitterkalt, da kann man kaum das Skalpell halten. Einzige Wärmequelle ist der Kadaver“, schildert Taschek.

Wichtige Partner der Vetmed sind Tierärzte, Lebensmittelun-tersuchungsanstalt Kärnten, LKH Klagenfurt, Jäger, Schlachthö-fe, Fleischer und Landwirte. Bei Garnelen und Krebstieren ist die Abteilung von Gunther Vogl Refe-renzlabor für ganz Österreich. Man ist im wissenschaftlichen Aus-tausch mit Topleuten von Norwe-gen bis Italien, über die internati-onale Atomenergiebehörde werden sogar afrikanische Laboranten in Klagenfurt weitergebildet. – Eine Landesanstalt also von großer Viel-seitigkeit und Wichtigkeit.

Markus Böhm

Infos unter www.la-vetmed.at

ZEIT FÜR KÄRNTEN 19

Darm und Magen aufgegast sind. Ein falscher Schnitt und der Kada-ver explodiert förmlich. „Aber an den Geruch gewöhnt man sich mit der Zeit“, schmunzelt er. Große Tiere ab 100 Kilo werden bei der Tierkörperentsorgung am Südring seziert, weil sie dafür ausgerüstet ist. „Der Raum dort ist im Winter bitterkalt, da kann man kaum das Skalpell halten. Einzige Wärmequelle ist der Kadaver“, schildert Taschek.

Ina Knapp untersucht Gehirnproben von Rindern auf BSE

Helfried Taschek mit einem Dromedarschädel. Das Zirkustier starb in Kärnten und wurde in der Vetmed seziert.Foto: Michael Salbrechter (2)

Page 20: Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010

Ein Österreicher-Netzwerk in Vancouver Norbert Buxbaum hat uns bereits in der Aprilausgabe 2008 aus seinem bewegten Leben erzählt. Der 82-Jährige ist seitdem regelmäßig mit der Redaktion der „Zeit für Kärnten“ in Briefkontakt. Bereits seit 58 Jahren lebt Norbert in Kanada, ist aber im Herzen noch immer Kärntner geblieben. An Neuigkeiten aus seiner alten Heimat ist er daher stets brennend interessiert.

In Vancouver haben Norbert und andere Auslandsösterreicher einen Stammtisch gegründet. Mit Alois Eder aus Saalfelden, Norbert Letnar und Karl Kunzer aus Grif-fen, Mike Tschapeller aus Lienz oder Fried-rich Buxbaum aus Töschling trifft er sich jeden Montag zum Bierabend. Kürzlich besuchte der Leiter des Volksgruppenbüros des Landes Kärnten, Peter Karpf, Freunde in Vancouver. Über das dortige Österrei-cher-Netzwerk wurde er natürlich auch mit der Stammtischrunde bekannt gemacht. „Norbert Buxbaum hatte den Artikel über sich aus der ‚Zeit für Kärnten‘ dabei, den er mir gleich stolz zeigte“, berichtet Karpf.

Norbert wurde in Töschling, Gemeinde St. Martin am Techelsberg, geboren. Mit sei-ner Frieda ging er 1952 nach Kanada, 1954 kam Tochter Elfi auf die Welt. Die junge Familie musste schwere Schicksalsschläge

ertragen, wie den Brand ihres Hauses und den Tod von Norberts Mutter, die er nach dem Auswandern nicht mehr wiedersehen konnte.

1975 wurde Frieda Opfer eines Raubmor-des. Norbert arbeitete in Kanada zuerst in einer Besenfabrik, war dann Kaufmann, Immobilienhändler und betrieb auch sein eigenes Restaurant, das „Bavarian Room“.

Seit 1981 ist er mit Elisabeth verheiratet. Mit ihr hat er zwei Töchter, Jennifer und Michelle. Auch die beiden Mädchen sind große Kärntenfreundinnen.

Ein Umzug in OntarioNeues aus Kanada berichteten uns auch Anni und Willi Schöffmann. Im Dezember 2008 hat die „Zeit für Kärnten“ ihren Be-richt veröffentlicht.

Damals lebten sie noch auf ihrer eigenen Insel in einem See in Sault Ste Marie. Kürz-lich ist das Ehepaar rund 800 Kilometer weiter nach Mississauga, Ontario, gezogen. In der Vorstadt von Toronto wohnen auch seine drei Kinder. Anni und Willi freuen sich sehr, dass die Familie jetzt wieder bei-sammen ist und sie viel mit ihren Enkeln unternehmen können. Das Ehepaar stammt aus Klagenfurt und ist jetzt auch schon seit 58 Jahren in Kanada. Der große KAC-Fan Willi arbeitete dort in einer Eishalle und lernte Eishockeystars wie Wayne Gretzky und Phil Esposito persönlich kennen. Ex-KAC-Spieler Jeremy Rebek ist übrigens sein Großneffe. Anni und Willi sagen, dass sie die Heimat Kärnten noch immer im Herzen tragen.

Ein Dankeschön in die SchweizDie Redaktion der „Zeit für Kärnten“ dankt auch Anna Oswald-Sima aus Neuhau-sen in der Schweiz sehr herzlich. Unsere nette Stammleserin versorgt uns regelmäßig mit interessanten Artikeln aus Schweizer Zeitungen.

Neues von unserenAuslandskärntnern

Anni und Willi Schöffmann zogen von ihrer eigenen Insel nach Mississauga umFoto: Privat

Liebe Auslandskärntnerinnen und -kärntner!Schicken Sie uns bitte Ihre Geschichten und Fotos per E-Mail an [email protected] oder per Post an Amt der Kärntner Landesregierung, Pressebüro, Arnulf-platz 1, 9021 Klagenfurt. Als kleines Dankeschön gibt es ein Kärnten-Buch und einen Fürstenstein-Anstecker.

Kärntner Stammtisch in Vancouver: Norbert Buxbaum, Karl Kunzer, Gast Peter Karpf, Friedrich Buxbaum, Norbert LetnarFoto: Privat

Page 21: Zeit für Kärnten - Nr.2 Mai 2010

Kärnten war 1919/20 durch die Demar-kationslinie zwischen Österreich und dem ehemaligen Jugoslawien geteilt. Die streng bewachte Linie brachte den Handel fast zum Erliegen. Felder jenseits der Linie zu bestellen war unmöglich. Sogar viele Taufen, Hochzeiten, Begräb-nisse konnten nicht abgehalten werden, weil die Grenze auch durch Pfarren ver-lief. Deutsch zu sprechen und deutsche Anschriften waren im jugoslawischen Teil verboten. Ein Besuch von Bürger-schule und Gymnasium war praktisch nur in Laibach oder Marburg möglich. Arztbesuche oder Krankenhausaufent-halte in Klagenfurt, Villach oder St. Veit waren undenkbar. Genehmigungen zur Überquerung an den wenigen Kontroll-punkten waren schwer zu bekommen. Die geplagten Menschen versuchten, um Verwandte zu besuchen oder Waren einzukaufen, die Grenze illegal an gehei-men Stellen zu überqueren. Oft gelang dies, ohne verhaftet und eingesperrt zu werden. In einigen Fällen endete es je-doch tödlich.

Im März 1920 wurde die 21-jährige Betti Fido aus Köttmannsdorf beim Überqueren der Sattnitz erschossen. In Lamplbach (heute Feuerbach) wurde der in Amerika geborene, 23jährige Ernst Jaklitsch (Gottscheer-Abstammung) er-schossen, die Leiche wurde gefl eddert. Alois Fellner, Schuhmachermeister aus

Viktring, und ein Villacher Eisenbahner (Name unbekannt) wurden von SHS-Gendarmen erschossen. Baron Robert v. Walterskirchen wurde von SHS-Solda-ten, die seine Villa plünderten, schwer misshandelt – er verstarb im Sanatori-um Klagenfurt. Im Lavanttal hatten sich irrtümlich slowenische und serbische Patrouillen beschossen – ein Toter und acht Verwundete.Mit der hermetisch abgeriegelten Demarkationslinie wollte die Laibacher

Regierung Klagenfurt durch Hunger in die Knie zwingen. Die Klagenfurter sollten um Anschluss an den SHS-Staat bitten. Für Klagenfurt war die Situation schwer, für die Bevölkerung im jugosla-wischen Teil jedoch noch unerträglicher. Sie konnte ihre Waren und Produkte

nicht am Klagenfurter Wochenmarkt verkaufen und auch selbst nicht ein-kaufen.

Der Fremdenverkehr litt natürlich be-sonders. Die Demarkationslinie lief di-rekt durch den Wörthersee. Badegäste liefen Gefahr, beschossen zu werden. Seglern wurden zur Warnung die Segel durchschossen und die Personenschiff-fahrt konnte in Sekirn, Maria Wörth und Dellach nicht anlaufen. Das Magistrat veröffentlichte entsprechende Warnun-gen in den Tageszeitungen. Hotelbesit-zer auf jugoslawischer Seite warben in Zeitungen damit, für Wiener Gäste Ein-reisebewilligungen zu verschaffen.

Interessant wäre noch anzufügen: Der fanatische, unbeliebte Ebenthaler Pfar-rer Dr. Janko Arnejc fuhr selbst nach Paris und erwirkte dort eine Änderung der Demarkationslinie. So fi elen Kirche, Schule und Schloss an Jugoslawien.

Am 10. Oktober 1920 war mit dem positiven Ausgang der Kärntner Volks-abstimmung der Spuk zu Ende. 22.025 Menschen (59,04 Prozent) – darunter viele slowenischsprachige Kärntner – stimmten für Österreich, 15.278 (40,96 Prozent) für Jugoslawien. Wäre die Volksabstimmung zu Gunsten Jugosla-wiens ausgegangen, wäre die Demarka-tionslinie zur Staatsgrenze geworden.

ZEIT FÜR KÄRNTEN 21

1919–1920: Leben und Tod an der Demarkationslinie

Traueranzeige für Ernst Jaklitsch. Der 23-jährige Gottscheer wurde von serbischen Posten an der Demarkationslinie erschossen. Foto: Reinhold Gasper

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Als Mitglied der Kärntner Spargelwirte, der Kärntner Wirtshauskultur und der Gesunden Küche legt Familie Kogler großen Wert auf

heimische Produkte. Je nach Saison gibt es Spargel, Fische, Bärlauch, Pilze, Kürbis, Gansl oder Wild.

Salat vom heimischen Spargel mit frischen Erdbeeren

Zubereitung:Am Vortag zerkleinerte Erdbeeren, Himbeer-essig und Roséwein für Marinade mischen und ziehen lassen. Am nächsten Tag restliche Zutaten beimengen, kurz aufmixen und ab-schmecken. Spargelspitzen mit Salz, weißem Balsamico und etwas Olivenöl marinieren. Spargelenden in kleine Stücke schneiden, un-ter Blattsalate mischen. Spargelspitzen im Kreis am Teller platzieren, Blattsalate mit Spargel-enden leicht marinieren und am Teller an-richten. Erdbeeren in Scheiben schneiden, um Blattsalate arrangieren, mit Erdbeerdressing beträufeln. Mit frischen Kräutern ausgarnieren.

Infos zur Kärntner Wirtshauskultur: www.wirtshaus.com

Zutaten für 4 Personen:· 200 g Erdbeeren· 400 g weißer Spargel aus KÄRNTEN, geschält und gekocht· 120 g Blattsalate, gemischt· 1 gehäufter EL Kräuter, gemischt· Salz, weißer Balsamicoessig und Olivenöl

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Steinweg 6, 9554 St. Urban/SimonhöheTel.: 04277 – 8329 · www.kogler.co.at

GuteLandgasthof Kogler Pfeffermühle

ZEIT FÜR KÄRNTEN

Dr. Marina Zuzzi-KrebitzTierschutzombudsfrau Land Kärnten0664 / 80 536 37000

Bereits seit 1.1.2005, mit Inkrafttreten des Bundes-tierschutzgesetzes, ist die

Anbindehaltung von Pferden verboten. Jedoch hat es für Fäl-le, in denen Anlagen und Hal-tungseinrichtungen zur Anbin-dehaltung zu diesem Zeitpunkt bereits bestanden haben, eine Übergangsfrist gegeben. Die Anlagen durften bis zum 31. Dezember 2009 weiter betrieben werden.

Nach Ablaufen dieser Frist ist die Anbindehaltung von Pferden seit 1.1.2010 ausnahmslos ver-boten. Lediglich ein vorüberge-hendes Anbinden – insbesondere zum Angewöhnen der Tiere, bei Pfl egemaßnahmen, während des Deckens, bei sportlichen Anläs-sen und bei sonstigen Veranstal-tungen – ist zulässig.

Pferde sind bewegungsfreudige, sozial lebende Lauf- und Flucht-tiere, die in Herdenverbänden leben. Von allen Haltungsfor-men wird die Anbindehaltung den Ansprüchen der Pferde am wenigsten gerecht. Die Pferde können sich lediglich ablegen und aufstehen, sie können sich jedoch weder frei bewegen noch wälzen. Insbesondere ausge-strecktes Liegen in Seitenlage und damit erholsame Tiefschlaf-phasen sind unmöglich. Das Ende dieser tierschutzwidrigen Haltungsform ist ein Meilenstein im Tierschutz.

Anbindehaltung von Pferden verboten

Um ein Essen für 2 Personen im Landgasthof Kogler zu gewinnen, schicken Sie bis 2. Juni 2010 eine Postkar-te (Kennwort: Kogler) an: Kärntner Landesregierung, Pressebüro, Arnulfplatz 1, 9021 Klagenfurt.

Für die Marinade:· 150 g Erdbeeren· 60 g Himbeeressig· Etwas Wasser, 50 g Roséwein· 1 Msp. Dijonsenf, 1 TL Löwenzahnhonig· 50 g Olivenöl, Salz, Pfeffer

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Gratulation den Gewinnern

Drei Osterkörbe mit köstlichen Produkten unserer hei-mischen Bauern überreichten LH Gerhard Dörfl er (links) und Otto Sucher von Lagerhaus Klagenfurt (rechts) an die Gewinnerinnen. G‘schmackige Ostern hatten damit Sandra Boezio (in Vertretung ihrer Mutter Margarete aus Seltschach), Siegried Sabitzer aus Strassburg und Viktoria Kaiser aus Klagenfurt.

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In welcher Kärntner Stadt wird Österreichs größtes Photovoltaikkraftwerk errichtet?

Name:

Adresse:

Telefon:

E-Mail:

Kleben Sie den ausgefüllten Coupon bitte auf eine Postkarte und senden Sie diese bis 28. Mai 2010 an Kärntner Landesregierung, Pressebüro, Arnulfplatz 1, 9021 Klagenfurt. Teilnehmen können Sie auch online auf www.ktn.gv.at. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

S T.

✁Gewinnen Sie ein Wochenende im brandneuen Renault Megane CC gesponsert vom Autohaus AichlsederSommer, Sonne, Sonnenschein! Sie sitzen in ei-nem Traumcabrio, lassen sich den Fahrtwind um die Nase wehen und genießen einfach Kärnten pur! Die „Zeit für Kärnten“ machts möglich! Das brandneue Renault Méga-ne Coupé Cabriolet steht für Sie bereit! Sie müssen nur noch bei unserem Gewinnspiel mitmachen und schon kann dieser Traum wahr werden.

Das neue Renault Mégane Coupé Cabriolet von 110 PS – 180 PS ist in den Ausstattungsvarianten Basis, Dynamique und GT ab 25.990 Euro verfügbar. Die zweite Generation dieses Autos hat ein versenkbares Glasdach, das Heck ist deutlich schlanker. Zum dunkel getönten Glasdach bildet der Windschutz-scheibenrahmen aus satiniertem Chrom einen reizvollen Kontrast, das Heck profi tiert neben einer Verschlankung von durchgehend dunkelrot gefärbten Rückleuchten und Bremslichtern in LED-Tech-nik. Ab Juni 2010 im Autohaus Aichlseder erhältlich.

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