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Ostvision - April 2016

Date post: 28-Jul-2016
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527 | APRIL 2016 Monatszeitschrift der Christlichen Ostmission MOLDAWIEN: CHRISTEN GEBEN DIE HOFFNUNG NICHT AUF Persönlich Dina Ljaschkevitsch | Weissrussland Ein Tag in der Kleiderstube | Moldawien Christen geben die Hoffnung nicht auf | Porträt Willi Rupp
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Page 1: Ostvision - April 2016

527 | APRIL 2016 Monatszeitschrift der Christlichen Ostmission

MOLDAWIEN: CHRISTEN GEBEN DIE

HOFFNUNG NICHT AUF

Persönlich Dina Ljaschkevitsch | Weissrussland Ein Tag in der Kleiderstube | Moldawien Christen geben die Hoffnung nicht auf | Porträt Willi Rupp

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ostvision

wird monatlich herausgegeben von der CHRISTLICHEN OSTMISSION (COM), Worb

Nr. 527: April 2016Jahresabonnement: CHF 15.–

Redaktion: Georges Dubi

Adresse: Christliche Ostmission Bodengasse 14 3076 Worb BETelefon: 031 838 12 12Fax: 031 839 63 44E-Mail: [email protected]: www.ostmission.ch

Postkonto: 30-6880-4Bankkonto: Spar + Leihkasse Münsingen, 16 0.264.720.06

Kontrolle der Bücher: Unico Treuhand AG, Burgdorf

Spenden sind in allen Kantonen steuer-abzugsberechtigt. Nähere Auskünfte er teilt unser Sekretariat. Gehen für ein Projekt mehr Spenden als benötigt ein, werden diese für ähnliche Zwecke ein gesetzt.

Bildquelle: COMWenn nicht anders vermerkt, haben die abgebildeten Personen keinen Zusam-menhang mit den erwähnten Beispielen.

Gestaltung: Thomas Martin

Druck: Stämpfli AG, Bern

Papier: Das Magazin ist auf chlorfrei gebleichtem und FSC-zertifiziertem Papier gedruckt.

Geschäftsleitung:Georges Dubi, MissionsleiterGallus Tannheimer

Stiftungsrat:Mario Brühlmann, Orpund, PräsidentPfr. Thomas Hurni, Madiswil, VizepräsidentLilo Hadorn, SelzachPfr. Matthias Schüürmann, ReitnauChristian Bock, Seedorf Thomas Haller, LangenthalPfr. Jürg Maurer, Hirschthal

Beauftragter des Stiftungsrates:Günther Baumann

Die Christliche Ostmission hat den Ehrenkodex unter zeichnet. Das Gütesiegel verpflichtet die Unterzeichner zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ihrer Spende.

ostvision

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editorial

ostvision april 2016

Liebe Missionsfreunde

Ziemlich genau in der Mitte der Bibel steht dieser Psalm. Die Aufforderung richtet sich nicht nur an Israel, sondern an alle Völker.

Wir Schweizer haben allen Grund, Got­tes Gnade und Treue zu preisen. Ja, es hilft uns in den Ängsten und Unsicherhei­ten von heute, wenn wir uns daran erin­nern, wie Gott uns im letzten und vorletz­ten Jahrhundert geholfen hat. Wir wollen den Segen Gottes über unserem Land weitergeben und für andere Länder ein Segen sein.

Aber was ist mit Moldawien, diesem nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in Armut und Arbeitslosigkeit versunkenen Land? Hat Gott auch mit ihm einen Plan? Moldawien war ja nur ein Rädchen im gros­sen Getriebe der sowjetkommunistischen Industrie, die nun komplett zerfallen ist. Bei einer Bevölkerung von 4,5 Millionen hat eine ganze Million junger, fähiger Leute das Land auf der Suche nach Arbeit ver­lassen. Zurückgeblieben sind ihre Kinder. Was ist Gottes Berufung für dieses Land und wie können wir den Christen in Mol­dawien helfen, den göttlichen Auftrag zu leben?

In dieser Zeitschrift lesen Sie von zwei der grossen Schätze, die Gott dem kleinen und armen Land anvertraut hat. Es sind dies die Kinder und das Evangelium. Der ehemals kommunistische Staat ist mit den vielen

Sozialwaisen überfordert. Viele Kinder ge­hen gar nie zur Schule, vor allem solche, die behindert, arm oder von Aids betrof­fen sind oder die zur Roma­Minderheit ge­hören. Viele junge Mädchen werden in die Prostitution verkauft, viele junge Männer werden kriminell und landen im Gefängnis. Die christlichen Gemeinden brauchen eine Vision für die Kinder in Moldawien.

Vor 25 Jahren fiel der Eiserne Vorhang und die Christen im Land bekamen die Frei­heit. Viele wissen noch, wie es früher war, und verstehen die Bedrängnis der Unter­grundkirchen in den vom Islam gepräg­ten Ländern Zentralasiens. Mit der christ­lichen Universität in Chisinau besteht nun eine einmalige Chance, junge Christen aus diesen Ländern auszubilden. Einige kom­men zum Studium nach Moldawien, an­dere besuchen die Satellitenbibelschulen in Tadschikistan, Kirgistan und Kasachs­tan.

Helfen sie uns, liebe Leser, zusammen mit den Christen in Moldawien Gottes Mög­lichkeiten zu entdecken und im Vertrauen auf seine Hilfe anzupacken.

Lobt den Herrn, alle Nationen; preist ihn, alle Völker! Denn mächtig ist über uns seine Gnade, die Treue des Herrn bleibt ewig. Halleluja! Psalm 117, 1

Jürg MaurerStiftungsratsmitglied

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persönlich

MENSCHEN unterwegs mit uns

Ich beschloss, Lehrerin zu werden, weil ich sehr gut mit Kindern umgehen konnte. Nach meiner Ausbildung unterrichtete ich zwei Jahre lang, doch der Alltag des Lehrerberufs enttäuschte mich ziemlich. Der Lehrplan im Land ist sehr stark politisch-ideologisch ge-prägt und das machte mir grosse Mühe. In mir wuchs der Wunsch, für andere Men-schen da zu sein und ihnen wirklich helfen zu können.

Vor drei Jahren bekam ich das Angebot, als Spitex-Betreuerin im Bethanien-Projekt in Minsk mitzuarbeiten. Ich konnte es kaum glauben. Selbst wäre ich nicht darauf gekom-men, aber es war genau das, wonach ich ge-sucht hatte. Ich liebe meine Arbeit über alles, weil ich weiss, dass Gott mich an diesen Platz gestellt hat. In unserem Dienst schätze ich es ganz besonders, dass wir Menschen über ei-nen langen Zeitraum begleiten, tragende Be-ziehungen aufbauen und ihnen eine wahre Stütze sein dürfen.

Ich heisse Dina Ljaschkevitsch und werde im Juni 25 Jahre alt. Ich bin das älteste von drei Geschwistern. Meine Kindheit verbrachte ich in einem Dorf in Weissrussland. Wir Kinder mussten viel helfen bei der Hausarbeit und im Garten, denn beide Eltern arbeiteten in der Kol-chose, dem staatlichen Landwirtschaftsbetrieb. Um über die Runden zu kommen, hatten wir einen grossen Garten. Gemüse und Kartof-feln zu kaufen, hätten wir uns nicht leisten können. Die Gartenarbeit gehörte zu den Aufgaben von uns Kindern.

Meine Grosseltern waren Christen, doch mein Vater wollte trotz christlichem Elternhaus nichts vom Glauben wissen. Er war nicht in-teressiert daran, uns Kindern christliche Werte in irgendeiner Form weiterzugeben. Meine Eltern waren in ihrer Jugend aktive Mitglie-der im kommunistischen Jugendverband gewesen. Sie waren aber schwer enttäuscht vom Kommunismus und mit den Problemen der postsowjetischen Ära nahm ihre Frustration nur noch zu. Vater be-gann zu trinken und die Eltern stritten sich oft.

Als ich 13 war, geschah in unserem Dorf etwas Ungewöhnliches: Die Lehrerin unserer kleinen Schule wurde Christin. Sie gab sich viel Mühe, uns Kindern von Jesus und der Bibel zu erzählen. Nach der Schule lud sie uns zu Kinderstunden zu sich nach Hause ein. Wir alle liebten diese Stunden, es war interessant und wir hatten viel Spass. Bei den meisten Klassenkameraden war es zu Hause nicht sehr an-genehm, viele Eltern tranken, waren gewalttätig oder einfach froh, wenn die Kinder sich nicht zeigten.

Für Weihnachten plante unsere Lehrerin mit uns ein Fest, wir soll-ten für unsere Eltern die Weihnachtsgeschichte aufführen. Für uns Kinder war das eine grosse Sache. Mutter war nicht begeistert, doch schliesslich konnte ich sie doch zum Kommen überreden. Von da an besuchte sie ab und zu die Gottesdienste im Dorf. Nach wenigen Mo-naten fand sie zu Jesus. Von diesem Moment an änderte sich alles in unserer Familie. Wir hatten wieder ein Zuhause! Ein Jahr später ent-schieden auch meine Schwester und ich uns für Jesus.

Dina Ljaschkevitsch

«Ich liebe meine Arbeit über alles. Gott hat mich an diesen Platz gestellt.»

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ostvision

WIR HELFEN DIREKT

in Notsituationen und Katastrophen

Ruth ThomannProjektleiterin

EIN TAG

KLEIDERSTUBE

Für heute hat Tatjana 25 Mütter eingeladen, um für sich und ihre Familien Kleider auszu-wählen. Die ersten sind für zehn Uhr ange-meldet. Tatjana lacht: «Ich muss sie immer eine Stunde später bestellen, sonst stehen die Leute schon vor der Türe, wenn ich komme. Sie haben Angst, zu spät zu kommen.»

Bald kommt Leben in die Kleiderstube. Müt-ter und Grossmütter tauchen auf, einige mit Kindern, andere ohne. Zuerst erledigt Tat-jana mit ihnen die Formalitäten. Hilfsgüter empfangen darf nur, wer die vom Staat de-finierten Kriterien erfüllt. Massgebend sind das Einkommen, die Höhe der Alters- oder Invalidenrente, chronische Krankheiten oder fehlende Alimente bei Alleinerziehenden. Die entsprechenden Dokumente werden kopiert und in unserem Büro in Minsk archiviert. Die zuständigen Ämter sind berechtigt, sie jeder-zeit zu kontrollieren.

Zwei Jobs reichen nichtDie 38-jährige Vera lebt mit ihrem Ehemann Valentin und ihren drei Kindern in einer 2-Zimmer-Wohnung. Vera: «Mein Mann hat zwei Stellen, tagsüber arbeitet er als Chauf-feur, nachts als Nachtwächter. Nach dem Tagespensum kommt er jeweils kurz nach Hause zum Essen, bevor er wieder weg muss für seinen zweiten Job. Die Kinder brauchen mich, unsere jüngste Tochter geht in die erste Klasse. Mit den zwei Jobs, die mein Mann hat, können wir nur das Nötigste bezahlen. Kleider sind sehr teuer in Weissrussland. Ich wüsste nicht, wie ich die Kinder zur Schule schicken sollte, wenn ich nicht hier Kleider und Schuhe bekäme!»

Um halb zwölf höre ich plötzlich Geflüster und Gelächter. Tatjana ruft mich: «Deine Überraschung ist da!» Es ist Olga. Sie kommt auf mich zu und umarmt mich. Ich freue mich sehr, habe ich sie doch seit meinem Wegzug aus Weissrussland vor fünf Jahren nicht mehr gesehen.

Kleider aus der Schweiz in der Kleiderstube in Minsk, Weissrussland

ReportageTAG

IN DER

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Nastja mit ihrer Grossmutter Katharina: «Die Kleider sind ein riesiges Geschenk.»

16.30 Uhr: Tatjana bereitet die Kleiderstube für den nächsten Tag vor.

Ich lernte Olga vor 15 Jahren kennen, als sie in einer sehr schwierigen Lage war. Ihr Ehe-mann hatte bei einem Unfall ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Das veränderte ihn psychisch so massiv, dass das Zusammen-leben mit ihm gefährlich war. Nach langen Abklärungen wurde er schliesslich per Ge-richtsbeschluss zur dauernden Betreuung in eine Klinik eingewiesen. Olga war ganz auf sich gestellt, hatte vier kleine Kinder, keine Möglichkeit zu arbeiten und niemanden, der Unterhalt zahlte. Dazu war sie auch noch schwanger. Weil sie keine Möglichkeit sah, das Kind zu versorgen, wollte sie abtreiben. Nach vielen Gesprächen und unserem Ver-sprechen, die Familie langfristig mit Lebens-mitteln und Kleidern zu versorgen, beschloss sie, das Kind zu behalten.

Olga: «Ich bin so glücklich und dankbar, dass ihr mir damals geholfen habt und es immer noch tut! Danil ist der Sonnenschein unse-rer Familie. Ich kann nun teilzeitlich arbei-ten. Bald sind die Älteren mit ihren Ausbil-dungen fertig, dann sind wir nicht mehr auf

Hilfe angewiesen. Herzlichen Dank an alle Menschen, die mitgehol-fen haben, dass wir zusammenbleiben und durchhalten konnten!»

Ohne Schuhe kein SchulbesuchAls wir vom Mittagessen kommen, stehen wieder einige Frauen vor der Tür. Katharina ist mit ihrem ältesten Grosskind da, der 20-jäh-rigen Nastja. Sie ist das älteste von sechs Kindern. Nastja erzählt: «Meine Mutter arbeitet den ganzen Tag, ich schaue zu den Kindern. Dass ich nun hier Kleider und Schuhe für meine jüngeren Geschwis-ter auslesen darf, ist ein riesiges Geschenk für unsere Familie!» Ka-tharina ergänzt: «Meine Tochter konnte nicht alle Kinder gleichzei-tig zur Schule schicken, sie hatte nicht für alle Schuhe. Das kommt vor, sogar in der schönen Stadt Minsk!»

Katharina kam mit ihrer Familie vor fast 30 Jahren nach Minsk, nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl. Die Gegend, in der sie gelebt hatten, war verseucht und nicht mehr bewohnbar. Katharina: «In der Grossstadt zu leben, ist heute noch hart für uns. Es ist sehr schwer, Arbeit zu finden. Die Tschernobyl-Rente, die wir bekommen – sie ent-spricht zwei Schweizer Franken pro Monat – ändert nichts an unse-rer schwierigen Lage. Danke für Eure Unterstützung!»

Nach 16 Uhr leert sich die Kleiderstube langsam. Viele Familien wer-den heute Abend glücklich neue Kleider und Schuhe anprobieren! Wir bereiten die Kleider für den nächsten Tag vor, räumen auf und gehen nach Hause. Tatjana sagt: «Es ist die schönste Arbeit, die ich mir vorstellen kann. Jeden Tag mache ich Dutzende Menschen glück-lich! Ich schätze die Kontakte und Gespräche mit den Besuchern!»

8 Uhr: Noch herrscht Ruhe vor dem Zentrum.

10 Uhr: Tatjana registriert die ersten eintreffenden Personen.

Meine Überraschung: Nach fünf Jahren

sehe ich Olga und Danil wieder.

Vera sucht für sich und ihre Kinder Kleider aus.

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ostvision

Christliche Gemeinden engagieren sich für vernachlässigte Kinder.

CHRISTEN GEBEN DIE HOFFNUNG

NICHT AUF

Moldawien ist total verarmt, die Re-gierung korrupt und unfähig. Nichts deutet auf eine Wende zum Guten hin. Neben den vielen Leuten, die ihr Land verlassen, gibt es andere, die nicht aufgeben. Gerade Chris-ten glauben an eine bessere Zukunft und setzen sich für konkrete Ver-besserungen ein.

Kinder und Jugendliche leiden ganz beson-ders unter den katastrophalen Zuständen in Moldawien. 250 000 Kinder wachsen in gros-ser Armut und oft ohne elterliche Fürsorge auf. Um sie geht es im Projekt «Wir Kinder von Moldawien», das wir gemeinsam mit lo-kalen Partnern aufbauen. Es hat zum Ziel, vernachlässigten Kindern warme Mahlzei-ten zu bieten und einen Ort, wo sie sich auf-halten können, wo sich jemand um sie küm-mert und sich ihrer annimmt.

Kirchgemeinde engagiert sichHijdieni ist ein Dorf im Norden von Molda-wien. Die 27 Mitglieder der örtlichen Baptis-

MOLDAWIEN

Georges Dubi Missionsleiter

tengemeinde nehmen seit Jahren Anteil am Dorfleben und bemühen sich um benach-teiligte und verarmte Mitbürger. Über zehn Jahre lang führten einige von ihnen Pro-gramme in einem benachbarten Kinderheim durch. Jahrelang sahen sie keine Frucht. Dann kamen plötzlich Kinder zum Glauben. Heute gehören zehn ehemalige Waisenhaus-kinder zur Gemeinde.

Die Kinder im Dorf liegen der Gemeinde ganz besonders am Herzen. Wie im ganzen Land leiden viele unter der Armut ihrer El-tern. Vom Staat kommt in der Regel keine Hilfe.

Kinder sind willkommenDie Baptistengemeinde Hijdieni ist eine der Partnergemeinden des Projektes «Wir Kinder von Moldawien». Dank dieser Partnerschaft ist die Gemeinde in der Lage, ein Tageszen-trum mit Platz für 30 Kinder zu öffnen. Vier Gemeindeglieder sind bereit, freiwillig viel Zeit in die Verpflegung und Betreuung der Kinder zu investieren. Weil die Not so gross

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sitiven Umfeld richtig auf. Das ist der Mutter nicht verborgen geblie-ben. Seit kurzer Zeit besucht sie die Gottesdienste!

Kein Verdienst, nichts zu essenNicht alle Familien vernachlässigen ihre Kinder. Doch einige sind so arm, dass sie einfach nicht in der Lage sind, ihre Kinder ausreichend zu ernähren. Die sechsköpfige Familie Untila ist ein solches Beispiel. Der Vater arbeitete eine Zeitlang in Moskau. Nach politischen Quere-len zwischen beiden Ländern wurde er, wie viele andere Moldawier, ausgewiesen. Heute hat die Familie kein Einkommen und dazu noch hohe Schulden. Die Eltern sind dankbar dafür, dass ihre Kinder in der Baptistengemeinde täglich eine warme Mahlzeit erhalten.

Auch im Roma-Viertel oberhalb des Dorfes herrscht grösste Armut. Angehörige dieser Minderheit leben ganz am Rand der Gesellschaft und werden oftmals geächtet. Die Kinder dieses Viertels werden das Tageszentrum gerne besuchen. Schon jetzt haben sie jeweils gerne an Anlässen wie zum Beispiel Kinderfesten teilgenommen, welche die Gemeinde organisiert hat.

CHRISTEN GEBEN DIE HOFFNUNG

NICHT AUF

ist, soll das Zentrum täglich offen sein. Die Gemeindeglieder sind sich im Klaren, dass damit eine grosse Herausforderung auf sie wartet.

Mitarbeitende des Projektes «Wir Kinder von Moldawien» werden die Gemeinde un-terstützen, so dass sie die Herausforderung meistern kann. Dies geschieht in Form von Lebensmitteln für die täglichen Mahlzeiten. Die Gemeinde ist nicht in der Lage, selbst da-für aufzukommen. Zudem werden Fachleute die Freiwilligen betreuen und schulen, damit sie lernen, den Kindern, die meist aus sehr schwierigen Verhältnissen stammen, beizu-stehen und sie in ihrer Entwicklung zu för-dern.

Pastor Dimitru erzählt bewegende Geschich-ten von Kindern und Familien, die von der Gemeinde betreut und begleitet werden. Es sind Kinder, die auf Grund ihrer Herkunft auf der Verliererseite stehen. Ohne Hilfe, Be-gleitung und Betreuung werden sie ihrer Ar-mut und Benachteiligung nie entrinnen.

Die Eltern der 9-jährigen Ionela und ihrer et-was jüngeren Schwester Valeria sind Alkoho-liker. Die Wohnsituation der Familie ist kata-strophal: Das gemietete Haus ist kleiner als das WC-Häuschen, das daneben steht, die Ordnung chaotisch. Die Baptistengemeinde wollte der Familie mit Lebensmitteln helfen. Doch die Eltern würden diese verkaufen und den Erlös für Alkohol missbrauchen.

Dass die Mädchen kaum etwas Anständiges zu essen bekommen, sieht man ihnen an. Die Einladung in den Kinderclub der Gemeinde haben sie gerne angenommen. Sie fühlen sich dort sehr wohl und leben in diesem po-

Die Mädchen leben in diesem positiven Umfeld richtig auf.

Sie ermöglichen eine Woche lang täglich ein Mittagessen für ein Kind.

Sie helfen, dass Kinder zur Schule gehen können (Schulmaterial pro Kind für ein Jahr).

Sie helfen den Kindern Moldawiens langfristig mit einer Patenschaft (Anmeldetalon auf der Rückseite).

Die Baptistengemeinde Hijdieni hat ihre Türen für die Dorfkinder geöffnet.

25.–

90.–

Patenschaft «Wir Kinder von Moldawien»

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ostvision porträt

Name

Vorname

Strasse

PLZ Ort

E­Mail

Bitte einsenden an Christliche Ostmission, Bodengasse 14, 3076 Worb oder online auf www.ostmission.ch/moldawien

OV April 2016

Ich möchte eine Projektpatenschaft «Wir Kinder von Moldawien» übernehmen, um Kindern in Moldawien eine Zukunft zu geben.

Bitte senden Sie mir die Patenschaftsunterlagen:

CHF 50.– monatlich

CHF 100.– monatlich

Bitte senden Sie mir die Ostvision­Spezialausgabe «Wir Kinder von Moldawien» | Anzahl:

ANMELDUNG PATENSCHAFT

IJETZT FÜR PATENSCHAFT

ANMELDEN UND GESCHICHTE

SCHREIBEN!www.ostmission.ch/moldawien

WER IST ...?Aufgewachsen bin ich im Talgraben. Meine geistliche Heimat war das EGW Hasle-Rüegsau. Jetzt wohnen meine Frau und ich in Grosshöchstetten. Unsere sechs Kinder sind längst erwachsen.

Seit ich pensioniert bin, ist es mir noch nie langweilig geworden. Der grosse Garten und die neun Grosskinder halten uns auf Trab. Heute gehören wir zur FEG Grosshöchstetten und haben auch dort unsere Aufgaben. Immer waren wir mit Missionaren verbunden. Es ist uns ein Anliegen, dass die Liebe Gottes in Wort und Tat weitergegeben wird.

Mitglieder unserer Gemeinde waren bei der Ostmission angestellt. Dadurch ka-men auch wir mit der Christlichen Ostmission in Kontakt. Seit etlichen Jahren helfen wir mit bei der «Aktion Weihnachtspäckli». Nach meiner Pensionierung wurde ich als ehrenamtlicher Chauffeur für den Fahrdienst angefragt. Nun hole ich öfter Kleider ab. Es macht mich dankbar, dass so viel gesammelt wird, um ein bisschen Not zu lindern und Licht ins Dunkel zu bringen.

Willi Rupp


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