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Ö-Sport 04/2012

Date post: 21-Mar-2016
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ÖSTERREICH SPORT 1 Das Magazin der Bundes-Sportorganisation • Nr. 4/2012 P.b.b - Erscheinungsort: Verlagspostamt 1040 WIen - Zulassungsnummer GZ 02Z031321 M Marcos Nader Profiboxer Mittelgewicht WAS WURDE AUS … Niki Stajkovic SPORT IM BILD Nicole Trimmel
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Österreich sport 1Österreich sport 1

Das Magazin der Bundes-Sportorganisation • Nr. 4/2012p.

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Marcos NaderProfi boxer Mittelgewicht

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Nicole Trimmel

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Liebe Leserin,lieber Leser!

sport ist Leidenschaft, sport ist emotion, sport ist ein Wechselbad der Ge-fühle. 2012 war – mit den olympischen spielen in London als höhepunkt – ein sehr bewegtes sportjahr.

Auch in der Bso hat sich viel getan. es erfüllt mich mit Freude und stolz, wenn ich sehe, was die Bso in den vergangenen zwölf Monaten positiv geleistet hat. Unter anderem wurden zahlreiche Kooperationen abgeschlossen und mit der Unterschriftenaktion für die tägliche turnstunde wurde ein wichtiger, zukunftswei-sender prozess für Österreichs Jugend in Gang gesetzt.

passend dazu gehen wir in der letzten titelgeschichte in diesem Jahr der Fra-ge nach, wie teuer und gefährlich ein „couch-potato-Lebensstil“ ist und welche Auswirkungen er auf das österreichische Gesundheitswesen hat. Untersuchun-gen zeigen, dass Übergewicht und mangelnde Bewegung direkte Kosten für Krankenhausaufenthalte, Ambulanzen und Medikamente, indirekte Kosten für ressourcenverluste und produktivitätsausfälle infolge von Krankheit und Arbeits-unfähigkeit sowie intangible Kosten aufgrund von schmerzen und verminderter Lebensqualität verursachen. Die erarbeiteten Daten und Fakten unterstreichen, dass ein dringender handlungsbedarf besteht.

Für die rubrik „persönlichkeiten hautnah“ stand uns mit dem Boxer Marcos Nader eine schlagkräftige sportgröße rede und Antwort und für „Was wurde aus…“ hat uns der ehemalige turmspringer, Lebemensch und Weltenbummler Niki stajkovic aus seinem Leben erzählt.

Den erfolgreichen Abschluss des Bso-Jahres 2012 bot die traditionelle Bso cristall Gala Anfang November. in dieser Ausgabe präsentieren wir ihnen die schönsten Bilder des glanzvollen Abends und stellen ihnen die Finalistinnen und siegerinnen vor.

Viel Freude beim schmökern sowie ein gesegnetes Weihnachtsfest und erhol-same Feiertage wünscht ihnen

Mag. Barbara spindlerBso-Geschäftsführerin

EDITORIAL

Partner der Österreichischen Bundes-Sportorganisation

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DIE REDAKTIOn

Anze

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Der tätigkeitsbericht der Bso für das Jahr 2012 gibt ihnen einen rückblick auf ein sehr erfolgreiches und – im positiven sinn – beweg-tes Jahr. Die Bso konnte sich erneut in ihrer rolle als themenführerin in und um die Querschnittsmaterie Sport wiederfi nden. Ver-schiedene schwerpunkte wie integration, Jugend-sport, Kinderschutz, Um-welt oder Frauen im sport, konnten durch Veranstaltungen, publikationen und Bewusstseinsbildung behandelt werden. erhältlich ist der Jahresbericht in der Bso-Geschäftsstelle.

Bso-Jahres-bericht 2012

Die ÖsterreichischeBundes-Sportorganisation

wünscht Ihnen allenein frohes Weihnachtsfest

und ein erfolgreiches(Sport-)Jahr 2013!

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InhALT

in diesem heftTitelgeschichteGefährlicher „couch-potato-Lebensstil“ ist teuer ..............................................8

BSO-Präsidentpeter Wittmann im o-ton ...............................................................................16

Persönlichkeiten hautnahMarcos Nader .................................................................................................17

Was wurde aus …?Niki stajkovic ..................................................................................................18

Sport kritischJoe Metzger ...................................................................................................27

Außerdem in diesem Heft:editorial ............................................................................................................3Die redaktion ...................................................................................................4sport im Bild .....................................................................................................6„Fit für Österreich“ ..........................................................................................28eU und sport .................................................................................................30sporthilfe ........................................................................................................31Fortbildungen .................................................................................................32Kooperationen ................................................................................................34Aktuelles .........................................................................................................36Versicherungsservice ......................................................................................39service ...........................................................................................................40Dachverbände ................................................................................................42

BSO Cristall Gala 2012 ...................................................................heftmitte

TitelseiteUnser Titelbild (© GEPA) zeigt den österreichischen Profi boxer im Mittelgewicht Marcos Nader. Mehr dazu auf seite 17.

Diese publikation wird mit Mitteln der Besonderen Bundes-sportförderung gefördert.

ImpressumMedieninhaber, herausgeber und Verleger: Österreichische Bundes-sportorganisation, 1040 Wien, prinz-eugen-straße 12; tel.: 01/504 44 55, Fax: 01/504 44 55-66; Internet: www.bso.or.at; E-Mail: offi [email protected]; DVR.: 0737755 für den Inhalt verantwortlich: GF Mag. Barbara spindlerRedaktionsteam: Mag. christian halbwachs, Mag.(Fh) Georg höfner, Mag. Anita steinberger, Mag. Werner Quasnicka, Mag. Julia Wiltschko - mensch & marke Layout: elias & partner KG, Wiener Neudorf Druck: AV+Astoria Druckzentrum Gmbh Blattlinie: Überparteiliche und überregionale Zeitschrift nach den Grundsätzen der Bso. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung des herausgebers übereinstimmen. Für unver-langt eingesandte Manuskripte und photos wird keine haftung übernommen. Jahres-Abopreis: € 12,- Bankverbindung: erste Bank, BLZ 20111, Kto.Nr. 300010-37468 Bilder: sport im Bild: carl celius, titelgeschichte: GepA, istockphoto

Gefährlicher „Couch-Potato-Lebensstil“ ist teuer, Seite 8

Die Highlights der BSO Cristall Gala 2012, Heftmitte

Niki Stajkovic, Seite 18

Marcos Nader, Seite 17

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SPORT IM BILD

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SPORT IM BILD

Der perfekte KickWenn Nicole trimmel in den ring steigt, haben ihre Gegnerinnen wenig zu la-chen. Die Kickboxerin aus oslip ist regierende Weltmeisterin (Vollkontakt) und europameisterin (Leichtkontakt). sport ist ihre passion, Kickboxen ihre Berufung. „Mich hat vom ersten tag an die Kombination von Kraft, Körperbeherrschung, Akrobatik und der ständige schlagabtausch zwischen Aktion und reaktion fas-ziniert“, sagt trimmel. Aktuell gewann die Weltmeisterin aus dem Burgenland bei der eM im Vollkontakt die Bronzemedaille: „Man will immer die Weltmeisterin schlagen. in Bukarest ist das meinen Gegnerinnen gelungen. Dafür haben sie lange gearbeitet. Beim nächsten Mal kann es wieder ganz anders aussehen.“

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TITELGESchIchTE

Gefährlicher„Couch-Potato-Lebensstil“

ist teuer

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Österreichisches Gesundheits-wesenDas österreichische Gesundheitswe-sen und dessen Finanzierung sind so-zial ausgerichtet und beruhen auf den prinzipien der solidarität und subsidia-rität. Dabei handelt es sich um Grund-sätze, die eigenleistung und eigenver-antwortung nicht ausschließen. Diese beiden Komponenten sind sogar als wesentliche Bestandteile des systems zu betrachten. „Laut internationalen Befunden hat Österreich ein vorbildli-ches, hochentwickeltes Gesundheits-weisen. Daher muss es nicht refor-miert, sondern bloß weiterentwickelt werden“, schreibt die Österreichische Ärztekammer in ihrem Gesundheitspo-litischen Konzept 2008. Mit dem Ge-sundheitssystem ist die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher (94 %) zufrieden. Das geht aus einer von der eU-Kommission präsentierten eurobarometer-Umfrage hervor (stich-probe: 26.840 Befragte, Juni 2011).

So viel kostet die Gesundheitim Jahr 2010 betrugen die Gesund-heitsausgaben in Österreich laut sys-tem of health Accounts (shA) 31,4 Milliarden Euro. Davon entfi elen 29,8 Milliarden euro auf die laufenden Ge-sundheitsausgaben und 1,66 Milliar-den euro wurden für investitionen im Gesundheitsbereich ausgegeben. Die 31,4 Milliarden euro entsprechen 11 % des Bruttoinlandsprodukts (Bip). Damit liegt Österreich um mehr als einen prozentpunkt über dem oecD-Durchschnitt (oecD: organisation for economic co-operation and Deve-lopment) von 9,5 %. Den mit Abstand

TITELGESchIchTE

höchsten Anteil der Gesundheitsaus-gaben an der Wirtschaftsleistung ver-zeichnen die Vereinigten staaten, wo sie sich 2010 auf 17,6 % des Bip be-liefen, gefolgt von den Niederlanden (12 %), Frankreich und Deutschland (jeweils 11,6 %). Die Gesundheitskos-ten betragen in Österreich pro Kopf 3.342 euro, im schnitt der eU liegen

diese bei 2.200 euro. Die pro-Kopf-Gesundheitsausgaben in Österreich sind im Vergleich zu anderen Ländern trotzdem niedrig (z.B.: Vereinigte staa-ten: 6.342 euro, Norwegen: 4.150 euro, schweiz: 4.059 euro). in allen oecD-Ländern, mit Ausnahme von chile, den Vereinigten staaten und

Gesund sein und bleiben geht richtig ins Geld. Im Durchschnitt entfallen im Jahr 3.342 Euro Gesundheitskosten auf jede Öster-reicherin und jeden Österreicher. Viele Krankheiten und fast zehn Prozent aller Todesfälle sind auf mangelnde körperliche Tätigkeit zurückzuführen. Alarmierend ist, dass die Zahl der „Couch-Po-tatoes“ weiter steigt. Laut Studien kostet Österreich die Bewe-gungslosigkeit jährlich 3,1 Milliarden Euro.Vor allem Kinder betrei-ben immer weniger Sport. Drei von zehn Menschen über 15 Jahren bewegen sich nicht ausreichend, bei den 13- bis 15-Jährigen sind es sogar vier von fünf. 

„Laut einer wis-senschaftlichen Studie spart jeder in den Sport und Bewegung inves-tierte Euro dem Gesundheitswe-sen zwei bis drei Euro ein.“Volleyball-Präsident Peter Kleinmann

Bewegungslosigkeit kostet Österreich 3,1 Milliarden Euro/Jahr

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Mexiko, werden die Gesundheitsausgaben überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert. In Österreich lag der öf-fentliche Anteil im Jahr 2010 bei 76,2 % und damit über dem oecD-Durchschnitt von 72,2 %.

„Sitzwelt“ BüroFünf stunden und 22 Minuten am tag sitzen Büroangestell-te im schnitt vor ihren Bild-schirmen. Die Gefahr der Bewegungslosigkeit lauert. in Österreich stehen die Muskel- und skeletterkran-kungen an zweiter stelle hinter den Krankheiten der oberen Luftwege. Das entspricht rund 14 % aller Krankenstandsfälle und 21 % aller Krankenstandtage. oder anders ausgedrückt: rund 421.000 Kranken-standsfälle mit rund 7,3 Millionen Krankenstandsta-gen (Quelle: handbuch der österreichischen sozialversicherung). „Nacken- und schul-terbeschwerden kommen am häufigsten vor, gefolgt von ellbogen- und Unterarmbeschwerden sowie probleme im handgelenk“, sagt Johanna helm, Fachärztin für Arbeits-medizin. Die Wienerin rät, den Arbeitsplatz bewegungsreich zu gestalten und unterscheidet zwei Ansätze: Die Verhält-nisprävention und die Verhaltensprävention. „Die Verhält-

nisprävention setzt beim Büroarbeitsplatz an. es handelt sich um Maßnahmen, die dazu beitragen, zwischendurch aufzustehen, die position zu verändern und sich ein biss-chen Bewegung zu verschaffen“, erklärt helm. Auch der Mitarbeiter selbst ist laut der Arbeitsmedizinerin in der Pflicht. „Was nützt es beispielsweise, wenn höhenverstell-bare schreibtische angeschafft werden, die Mitarbeiter aber trotzdem nicht im stehen arbeiten?“, sagt sie und spricht damit die Verhaltensprävention an. „Wer den ganzen tag im Büro arbeitet, der muss selbst aktiv werden und Bewegung in seinen tag bringen. Während der Arbeitszeit kann man beispielsweise Ausgleichsgymnastik wie Dehn- und streck-übungen einbauen. in der Mittagspause ist es ratsam eine runde um den Block zu drehen, anstatt in der Kantine zu sitzen. Nach Feierabend sollte man sich bewegen und nicht auf der couch herumliegen.“

Erst dick, dann krankes ist ein teufelskreis: Wer sich zu wenig bewegt, wird schneller dick und bewegt sich dann noch weniger. Das wachsende Nahrungsmittelangebot (Fast Food, conveni-ence Food, Fertiggerichte) und sich ändernde ernährungs-gewohnheiten haben bei einer allgemein stark nachlas-senden körperlichen Betätigung die Fettleibigkeit zu einer epidemie auf der ganzen Welt gemacht, heißt es bei der oecD. Zudem ist Fettleibigkeit gewissermaßen „vererbbar“ – zumindest was die Lebens- und essgewohnheiten angeht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind fettleibig wird, ist drei bis vier Mal so hoch, wenn mindestens ein elternteil stark übergewichtig ist. experten zufolge sind etwa 1,3 Milliarden

TITELGESchIchTE

Raus aus dem Büro, rein in die Laufschuhe

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TITELGESchIchTE

Menschen auf der Welt von Übergewicht und Adiposi-tas betroffen. „Das Mortali-tätsrisiko bei diesen patien-ten steigt im Durchschnitt auf das Zwei- bis Dreifache der Normalbevölkerung“, erklärte rudolf Weiner, chefarzt an der chirurgi-schen Klinik am Kranken-haus sachsenhausen in Frankfurt am Main. „Die Le-benserwartung vermindert sich dadurch für übergewichtige Männer um bis zu acht Jahre, für übergewichtige Frauen um bis zu sechs Jahre.“ Beängstigend ist auch die rapide Gewichtszunahme von Kindern und Jugendlichen und die daraus resultierende frühe entwicklung von gefährdenden Begleit- und Folgekrankheiten. „ich bin Feuerwehr und kann nur noch löschen. Fettleibigkeit ist ein extrem wachsendes problem. Die probleme übergewichtiger Kinder lassen sich nicht alleine im Gesundheitswesen lösen. Wir brauchen die Familien- und die Bildungspolitik. es ist doch Wahnsinn, wenn Kassen Geld in Bewegungsangebote stecken und gleichzeitig werden die sportstunden in den schulen ge-kürzt“, so Ulrike holzmüller, Fachärztin für Kinder- und Ju-gendheilkunde in Linz.

Kinder werden früher sterben als ElternDie studie „Klug & Fit“ (Datenerhebung 2007) testete 67.000 schülerinnen und schüler zwischen zehn und 15 Jahren auf

jene motorischen Fähigkeiten, die in direktem Zusammen-hang mit der Gesundheit stehen: Kraft (Knochen, rücken-beschwerden), Koordinationsfähigkeit (sturzprophylaxe) und Ausdauer (herz-Kreislauf). „im Vergleich mit referenz-daten aus den 1980er-Jahren hat sich die körperliche Leis-tungsfähigkeit in sehr kurzer Zeit dramatisch verschlechtert. chronische erkrankungen wie Übergewicht, herz-Kreislauf-erkrankungen, osteoporose, aber auch psychische Leiden wird das weitere Leben der heutigen Jugend prägen“, er-klärt studienleiter erich Müller vom institut für sport- und Bewegungswissenschaft der Universität salzburg. „es gibt Untersuchungen, denen zufolge diese Generation die erste sein wird, die durchschnittlich früher sterben wird als ihre eltern“, warnt der experte.

Fettsucht stellt Tabakkonsum in den SchattenDas Übergewicht wird in den industriestaaten zu einer grö-ßeren Gesundheitsgefahr als das rauchen. in den UsA

Dick da. Fettleibigkeit als Volks-seuche

Mit gutem Beispiel voran: Familie in Bewegung

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TITELGESchIchTE

gehen durch Fettsucht mittlerweile ebenso viele gesunde Lebensjahre verloren wie durch tabakkonsum. Forscher warnen sogar vor einem rückgang der allgemeinen Le-benserwartung. in einer epidemiologischen Untersuchung mit 3,5 Millionen Us-Bürgern haben Wissenschaftler vergli-chen, wie stark Fettsucht und rauchen die Gesundheit be-lasten. Demnach gingen allein 2008 unter der erwachsenen Us-Bevölkerung rund zehn Millionen gesunde Lebensjahre durch starkes Übergewicht verloren - ebenso viele wie durch den tabakkonsum, schreiben die Forscher um haomiao Jia und erica Lubetkin im „American Journal of preventive Medicine“. Die Daten beruhen auf interviews, die das team von 1993 bis 2008 führte. in diesem Zeitraum sank die Zahl der raucher in den UsA um 18,5 %. Gleichzeitig aber stieg der Anteil der Fettleibigen um 85 %. „Der Verlust an Le-bensqualität und die Belastung für das Gesundheitssystem sind durch die beiden vermeidbaren risiken inzwischen fast identisch“, so die Forscher. im März 2009 waren Wissen-schaftler in Großbritannien zu ähnlichen ergebnissen ge-kommen. Allerdings betont das team um Jia und Lubetkin einen wichtigen Unterschied zwischen rauchen und Über-gewicht: Während Dicke hauptsächlich ihr Krankheitsrisiko erhöhten, bezahlten Raucher ihre Sucht häufiger auch mit dem Leben. obwohl Lebenserwartung und Lebensqualität in der Vergangenheit gestiegen sind, könnte der immer grö-ßere Anteil Übergewichtiger in den UsA nun sogar dazu füh-ren, dass die Lebenserwartung wieder sinkt. Die Kosten von

Übergewicht und Adipositas liegen in den UsA mittlerweile bei etwa 150 Milliarden Dollar pro Jahr - fast doppelt so viel wie vor zehn Jahren. insbesondere durch Folgekrankheiten wie Diabetes erwarten Fachleute enorme Belastungen der Gesundheitssysteme. so zeigt eine studie aus den UsA, veröffentlicht im „Journal of General internal Medicine“, dass bei stark übergewichtigen Frauen (BMi zwischen 30 und 35), verglichen mit normalgewichtigen Frauen (BMi un-ter 25), die Gesundheitskosten um 65 % höher liegen. Bei einem BMi von über 35 % steigen die Kosten sogar um 157 %. Die Mehrkosten betreffen alle medizinischen Leistungen: haus- und Facharztkosten, Verordnungen, Klinikbehand-lungen und psychiatrische Betreuung.

Adipositas mach anfällig für chronische Erkran-kungen: Pandemie DiabetesDie Zahl der Diabetikerinnen und Diabetiker in Österreich könnte sich in den nächsten Jahrzehnten verdoppeln. ex-perten befürchten eine gewaltige Kostenlawine aufgrund von Folgeerkrankungen. Laut einer studie der University of chicago, erschienen im Medizinjournal „Diabetes care“, wird sich die Anzahl der Betroffenen in den UsA von 24 Mil-lionen im Jahr 2009 auf etwa 44 Millionen im Jahr 2034 fast verdoppeln. Die daraus resultierenden Behandlungskosten sollen dabei von 113 Milliarden Dollar auf 336 Milliarden Dollar (inkl. Inflation) steigen. Auch die Deutsche Diabetes stiftung (DDs) warnt schon seit längerem vor der „süßen

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TITELGESchIchTE

InfOBOxWie sportlich ist die österreichische Bevölkerung(Quelle: sport and physical Activity, ec 2010)

Wie viel % betreiben regelmäßig Sport? Wie viel % machen regelmäßig Bewegung? (z.B. tanzen, Gehen, im Garten arbeiten etc.)irland ......................................................................23% Lettland .................................................................. 44%schweden ..............................................................22% Dänemark .............................................................. 43%Deutschland .............................................................9% Deutschland ........................................................... 28%Österreich .................................................................5% Österreich .............................................................. 15%Bulgarien, italien, estland ..........................................3% italien ....................................................................... 7%

Warum betreiben die ÖsterreicherInnen Sport? Wo machen die ÖsterreicherInnen Sport?Gesünder leben ......................................................63% Natur (z.B. park) ..................................................... 64%entspannen ............................................................42% Am/vom Weg in die Arbeit/schule .......................... 24%Fitness verbessern .................................................40% sportverein ............................................................. 15%spaß haben ............................................................38% Fitness-center ....................................................... 13%Besser aussehen ....................................................27% Arbeit ....................................................................... 8% schule/Universität .................................................... 5%

Kostenlawine“. Mindestens vier Millionen erkrankte und eine Dunkelziffer von etwa zwei Millionen weiteren patientin-nen und patienten lassen eine gewaltige Kostenexplosion im Gesundheitswesen befürchten. Bereits heute werden 30 Milliarden euro im Jahr für die Behandlung der Zuckerkrank-heit ausgegeben. Bei gleichbleibender Zunahme der Diabe-tikerzahlen muss in 15 Jahren von 240 Milliarden euro (inkl. Inflation) an Kosten bei unseren Nachbarn ausgegangen werden. in Österreich leiden rund 600.000 Menschen an

Diabetes. Aufgrund der demographischen entwicklung ist für den Zeitraum 2001 bis 2050 mit einer weiteren Zunahme um 42 bis 51 % zu rechnen. „Die Österreicherinnen und Österreicher wiegen sich beim thema Diabetes in sicher-heit. so glauben von den 15- bis 19-Jährigen 80 %, dass keine erkrankungsgefahr für sie besteht. Das ist ein beson-deres Alarmsignal, da wir insbesondere bei jüngeren Bevöl-kerungsgruppen mit ansteigender Adipositas zu kämpfen haben, was einer der hauptgründe für eine spätere Dia-beteserkrankung ist“, weiß Bernhard Ludvik, präsident der Diabetes initiative Österreich und Vorstandsmitglied der Ös-terreichischen Diabetes Gesellschaft.

Kostenexplosion durch DiabetesDie Anzahl von Diabetikerinnen und Diabetikern in Wien stieg in den Jahren 2005 bis 2008 von 58.906 auf 70.369 betroffene personen an. Das hatte eine steigerung der heil-mittelkosten innerhalb von drei Jahren von 13,3 Millionen auf 15,5 Millionen euro zur Folge. „Wenn wir unsere ernährung und unsere Gewohnheiten der körperlichen Aktivität nicht ändern, kommen wir bald in sehr große schwierigkeiten. Wir müssen diese entwicklung einbremsen, da wir sonst die Diabetes-Behandlungen künftig nicht mehr finanzieren kön-nen“, warnt Ludvik. Zwar gibt es in Österreich bereits gute Projekte und Initiativen, aber eine flächendeckende Strate-gie fehlt. Nur 25.000 Betroffene sind in einem programm, wo sie den Umgang mit Diabetes lernen. „Notwendig sind

Immer mehr Süßigkeiten, immer mehr Fett. Viele Kinder in Öster-reich ernähren sich falsch und bewegen sich zu wenig. Folge: Die Zahl der Diabetikerinnen und Diabetiker unter den Kindern wächst

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TITELGESchIchTE

Die gesunden Kinder von heute, sind die gesunden Erwachsenen von morgen

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informationsprodukte für patientinnen und patienten, die Mitwirkung von Medien und alles, was Bewusstsein in der breiten Bevölkerung schafft. Dadurch könnten noch gesun-de Menschen mit erhöhtem Diabetesrisiko frühzeitig aufge-klärt und zu einer Umstellung des Lebensstils bewegt wer-den, sodass aus dem risiko keine erkrankung wird“, sagt die WKo. Die hauptursachen für Diabetes: Übergewicht, Bewegungsmangel und falsche ernährung.

Die Kosten der Zukunft entscheiden sich heute„Österreichs Jugend ist besorgniserregend ungesund“. Mit dieser Kernaussage sorgte im April 2010 die oecD-studie „health at a glance“ für Aufregung. Berechnungen zeigten: im Jahr 2030 wird der schlechte Gesundheitszustand der heutigen Jugend jährliche Mehrkosten von 1,6 Milliarden euro bringen und die Volkswirtschaft 400 Millionen euro pro Jahr an produktivitätseinbußen kosten. „Die ungesund lebenden Jugendlichen von heute sind die chronisch kran-ken erwachsenen von morgen – so einfach lässt sich das problem, mit dem Österreich in einigen Jahren bzw. Jahr-zehnten konfrontiert sein wird, zusammenfassen“, bringt es der Gesundheitsökonome Leo chini von der Wirtschafts-universität Wien auf den punkt. in der veröffentlichten stu-die „health at a glance“ schnitten Österreichs Jugendliche im Durchschnitt deutlich schlechter ab als Gleichaltrige in anderen oecD-Ländern. Die unter Jugendlichen ab dem

15. Lebensjahr meistverbreiteten Gesundheitsrisiken sind Nikotin, Alkoholkonsum, Übergewicht, mangelnde Be-wegung sowie falsche ernährung. Daraus resultieren die Folgeerkrankungen Diabetes, Bluthochdruck, herzinfarkt, Schlaganfall, Niereninsuffi zienz, Osteoporose sowie chroni-sche rückenschmerzen. im Jahr 2030 wird der schlechte Gesundheitszustand der heutigen Jugend (im Vergleich zu 2007) jährliche Mehrkosten von 1,6 Milliarden euro verursa-chen, danach erfolgt eine weitere steigerung auf 3,7 Milliar-den euro im Jahr 2050.

Bewusstseinsbildung als SchlüsselMit diesen Zahlen, so Chini, „will ich begreifl ich machen, welchen effekt es hat, in Gesundheit zu investieren“. Der schlüssel zu verbesserter Jugendgesundheit ist mehr eine erziehungsmaßnahme als eine Kostenfrage. „Man kann das zwar ein bisschen über das Angebot steuern, aber Groß-teils muss man das problem über die Nachfrage angehen“, erklärt der Gesundheitsökonome, wie Kinder und Jugendli-che über Bewusstseinsbildung zu Bewegung und gesunder ernährung animiert werden sollen. Diese Bewusstseinsbil-dung muss ein gemeinsames Ziel von allen im erziehungs- und Gesundheitsbereich tätigen Menschen sein. „Nicht zu agieren ist keine option. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird die situation in einigen Jahrzehnten noch gravierender aus-sehen“, so der experte.

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sehr geehrte Damen und herren!Liebe Freundinnen und Freunde des sports!

Das Jahr 2012 stand in der Bso ganz im Zeichen wichtiger gesellschaftspolitischer Anliegen. Die inte-gration von Migrantinnen und Migranten mit hilfe des

sports war unser thema beim europäischen Forum Alp-bach. Die Diskussion um die Gesundheit unser Kinder und Jugendlichen und die damit verbundene Forderung nach der „täglichen turnstunde“ brachte eine Bewegung ins rol-len, die in der Geschichte der Bso wohl einen ganz beson-deren stellenwert einnehmen wird. Die „Bewegung für mehr Bewegung“ machte deutlich, wie wichtig der sport für die Gesundheit einer Gesellschaft ist. Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen und etwas zu verändern, unsere Kinder und Ju-gendlichen zu mehr Bewegung zu motivieren. Umso mehr freut es mich, dass über alle politischen Grenzen hinweg unsere Bewegung unterstützt wurde. ich danke allen, die diese großartige initiative unterstützt haben. Dennoch sind wir mit unserer Kampagne noch nicht am Ziel, ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass so viele Unterschriften wie möglich gesammelt werden!

Die Österreichische Bundes-sportorganisation hat als interessenvertretung den Anspruch, ihren Mitgliedern ein breites serviceangebot zu bieten. Besonders gut angekom-men ist in diesem Zusammenhang das erweiterte Angebot der Bso an Fortbildungs- und informationsveranstaltungen. Dem Wunsch, in den Bundesländern verstärkt Veranstal-tungen durchzuführen, wurde erfolgreich rechnung getra-gen und auch das positive Feedback der teilnehmerinnen und teilnehmer bestätigt uns auf unserem Weg.

schließlich möchte ich noch allen Gewinnerinnen und Ge-winnern der Bso cristall Gala gratulieren. sie sind Vorbilder und wurden stellvertretend für viele tausende engagierte Menschen im sport geehrt. sie sind herz und seele des sports.

Als präsident der Österreichischen Bundes-sportorgani-sation danke ich allen engagierten Menschen, die sich auch

Meine Meinung

im Jahr 2012 für den sport eingesetzt haben und so einen großen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. ich wünsche ihnen allen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein erfolg-reiches Jahr 2013!

euer

peter Wittmann

BSO-PRÄSIDEnT

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InfOBOxMarcos Nader im Portrait• Geboren am: 1. März 1990 in Ibiza• Größe: 1,76 m• Beruf: Profiboxer• Trainer: Otto Ramin• Gewichtsklasse: Mittelgewicht• Profidebüt: 14. März 2009• Profirekord: 16 Kämpfe – 16 Siege (davon 2 KO-

siege), 1 Unentschieden• Amateurrekord: 98 Kämpfe – 83 Siege, 4 Unent-

schieden, 11 Niederlagen• Hobbys: Fußball, Kino, Schwimmen, Laufen

10 Fragen an Marcos Nader1. Meine Stärken: ich bin ein sehr selbstbewusster Mensch. Wenn ich mir et-was in den Kopf setze, set-ze ich alles in Bewegung, um es zu erreichen. 2. Meine größte Schwä-che: Ungeduld und süßig-keiten3. Als Kind wollte ich im-mer: polizist und/oder pro-fiboxer werden4. Auf meinen frühstück-stisch kommt: toast, to-maten, eier und Müsli5. Das aktuelle Buch auf meinem nachttisch heißt: „shades of Grey“ (meine Freundin legt es immer auf meine seite) und „total recall“ von Arnold schwarzenegger 6. Auf eine einsame Insel nehme ich folgende drei Din-ge mit: Messer, Feuerzeug, trainingsschuhe7. Mein Vorbild: Menschen, die mit Fleiß, Mühe und schweiß ihre träume verwirklichen8. Sport bedeutet für mich: Lebensgefühl, hobby und harte Arbeit 9. Mein schönstes Erlebnis: Mein erster Vertrag als Profi-boxer bei „sauerland“, europas besten Box-promoter 10. Mein peinlichstes Erlebnis: Manchmal passieren Missgeschicke und peinliche situationen entstehen. Aber das ist menschlich. ich stehe über solchen Dingen.

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Bild oben links: Marcos Nader zeigt ZähneBild oben rechts: The face of boxingBild unten: Marcos Nader, der neue Stern am Boxhimmel

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schrieben“, lacht Niki, der circa eine Million sprünge in seiner sportkarri-ere absolviert hat. Der sport brach-te den salzburger auch nach hawaii. Das Wellenreiten und hawaii haben ihn bis heute nicht mehr losgelassen. „ich bin dem sur-fen total verfallen. Es hält fit und macht spaß. Bis zu 14 Meter hohe Wellen habe ich mir gegeben“, erzählt der Weltenbummler.

in hawaii stieg stajkovic in die immobilienbranche ein, kaufte Grundstücke an der Nordküste von oahu und baute häuser. seit vielen Jahren vermietet er Ferienwohnungen, auch Österreicher checken oft bei ihm ein. „Das taugt mir, weil ich wirklich sehr heimatverbunden bin“. Acht- bis zehn-mal im Jahr kommt er nach salzburg – zum Maturatreffen, zum Arbeiten (u.a. ist er für die sportliche organisation der red Bull cliff Diving World series verantwortlich), zum rela-xen oder Golfspielen.

Niki stajkovic ist mit seinem bubenhaften Lachen sym-pathisch wie eh und je. Von seinem Waschbrettbauch hat er bis heute nichts eingebüßt. im Moment wandelt der sie-ben Jahre lang mit einer Kanadierin verheiratete salzburger auf Freiersfüßen. er legt sich nicht fest, das entspricht nicht seinem Naturell. eine ständige rückkehr nach Österreich? „Nicht auszuschließen, wenn ich die Richtige finde. Aber so oder so: ich bin total zufrieden mit meinem Leben …“

WAS WURDE AUS …

Was wurde aus …

Niki stajkovicDer ehemalige Weltklasse-Was-serspringer Niki stajkovic führt ein bewegendes Le-ben. Der salzbur-ger hat viel erlebt. er stammt aus ei-ner der reichsten Familien ex-Jugo-slawiens: „Mein Urgroßvater hieß pasic und war Minister-präsident. er beherrschte 18 sprachen. Mein Vater war das schwarze schaf in der Familie, weil er sich nur für den sport interessierte.“

Bereits mit drei Jahren sprang Niki, der eigentlich Nikola heißt, im Leopoldskroner Bad („Lepi“) in salzburg vom Brett. Mit fünf Jahren wagte er den ersten Köpfler vom Zehn-Me-ter-turm. „Wenn ich die Wahl gehabt hätte, wäre ich Ab-fahrer geworden. oder surfer, wenn es damals möglich gewesen wäre. Jedoch mein Vater war vom turmspringen fasziniert und hat mich trainiert. er hat seine träume teil-weise durch mich ausgelebt“, sagt stajkovic. es war nicht immer lustig: „es war mir peinlich, dass meinetwegen das Becken im ́ Lepi` gesperrt wurde. Gleichaltrige haben oft ge-sagt: schaut euch den Angeber an. Am liebsten wäre ich versunken, aber der papa hat gemeint: Noch einmal! Und als braver Bub habe ich gehorcht.“

Zwischen 1972 und 1992 war der heute 53-Jährige bei fünf olympischen spielen am start (bestes resultat: rang 8 in Moskau), 1981 gewann er eM-Bronze und 1987 eM-sil-ber. seine olympia-Bilanz im rückblick? „entweder war ich krank oder verletzt. Vom talent her haben mir die experten immer einen platz unter den top-3 vorausgesagt. heutzuta-ge würde man in so einem Fall einen sportpsychologen he-ranziehen. rückblickend hätte ich ihn mir gerne selbst ver-

Bewegtes Leben

Faszination Turmspringen

Kind auf dem Turm, Mann auf der Welle Hawaii Golfing

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Extrabeilage

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14. BSO Cristall Gala

Mit freundlicher Unterstützung der Österreichischen Lotterien

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Strahlende Awards für strahlende Vor-bilder – die Cristall Gala 2012Auch dieses Jahr war es wieder soweit! Die Österreichische Bundes-sportorganisation ehrte am 9. November 2012 bei der Bso cristall Gala im studio 44 – haus der Lotterien, die durch ihre Unterstützung einen großen Beitrag zu dieser Veranstaltung leisten, jene Menschen, die ihre Zeit, ihr enga-gement und ihre Kompetenz in den Dienst des sports stel-len. Mit cristallen aus dem hause swarovski ausgezeichnet wurden die top-Funktionärin und der top-Funktionär, der top-sportverein, der/die top-trainerin, das top-Frauenpo-wer-projekt sowie der/die top-sportbotschafterin. Die ge-ehrten persönlichkeiten bzw. institutionen dienen hinter den Kulissen als Motor des sports – und auch sie sollen einmal am siegerpodest stehen dürfen!

Für Bso-präsident Wittmann ist die cristall Gala im-mer ein besonderer Moment: „es freut mich sehr, dass an diesem Abend jene Menschen ins rampenlicht rücken, die großen Anteil am sport in Österreich haben aber oft unscheinbar sind. ich möchte mich bei allen engagierten Menschen bedanken, die auch 2012 den sport vorange-trieben haben!“

300 Gäste aus sport, Wirtschaft, Medien, politik und Ge-sellschaft, durch den Abend geführt von Michael Berger (orF), freuten sich gemeinsam mit den Gewinnerinnen des Galaabends. Zusätzliches highlight der 14. Bso cristall Gala war der Auftritt der rounder Girls.

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Strahlende Awards für strahlende Vor-bilder – die Cristall Gala 2012

top-sportverein 2012: hc Alpla hard (handball)platz 2: Zehnkampf-UNioNplatz 3: AsV pressbaum (AsVÖ)

top-Frauenpower-projekt 2012: „frau – aktiv – vernetzt“platz 2: Girls - Fit in die Lehre (AsKÖ)platz 3: sportverein in Frauenhänden – turnerschaft Deutschlandsberg

top-Funktionärin 2012: isabel hochstöger (Fußball)platz 2: elisabeth Mayer (AsKÖ)platz 3: eveline Diem (ringsport)

top-Funktionär 2012: Johann hörzer (skilauf)platz 2: christian Breitschädel (orientierungslauf)platz 3: peter Krappel (Basketball)

Außerdem wurde pater Bernhard Maier, seit 30 Jahren olympiapfarrer und somit eine wahre institution im österrei-chischen sport, verabschiedet. Zum emotionalen Abschied bekam der seelsorger eine extra für ihn angefertigte Bso-Kerze im olympia-stil.

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22 Österreich sport

Top-Trainer 2012:Philipp UnfriedZum top-trainer 2012 bei der Bso cris-tall Gala wurde philipp Unfried, trainer von hürdenläuferin und olympia Finalistin Bea-te schrott, gekürt. Der 35 Jährige st. pölt-ner führte Beate schrott in nur 8 Jahren von der U16-Klasse in das 100m Hürden Olympiafi nale in London. Neben den herausragenden erfolgen mit Beate schrott betreut phil-ipp Unfried mit Marc Digruber (ski Alpin), stefanie pichler (Klettern), robert ofensberger (Bob) und Gloria Neunteufel (tennis) vier weitere erfolgsversprechende Athletinnen und Athleten. Dank Unfried hat der Österreichische Leichtathle-tikverband auch in Zukunft große Medaillenchancen.

Sportbotschafter 2012:Sigi BergmannDr. sigi Bergmann, österreichischer Boxex-perte sowie langjähriger orF sportmode-rator, wurde 2012 als top-sportbotschaf-ter bei der Bso cristall Gala geehrt. Der ausgebildete Lehrer begann seine journalistische Karriere 1960 und wechselte 1968 als angestellter redakteur zum Österreichischen rundfunk wo er von 1969 bis 1974 das sportmosaik präsentierte. Ab 1975 moderierte Bergmann 17 Jahre lang und 819 Mal die sendung sport am Montag. Während seiner langen Zeit beim orF moderierte er zudem an die 3.500 Boxkämpfe, mehr als jeder andere im deutsch-sprachigen raum, wobei er alle großen Kämpfe von Mu-

Top-Frauenpower-Projekt 2012: „frau – aktiv – vernetzt“Der Gewinner in der Kategorie „Frauen po-wer Award“, das projekt „frau – aktiv – ver-netzt“ des AsVÖ und der sportUNioN Burgenland, haben es sich zum Ziel ge-setzt, die herausforderung des Gendermainstreamings im organisierten sport an die Öffentlichkeit zu transportieren. es gilt, vermehrt Frauen für Führungspositionen zu gewin-nen. Die initiative bereitet Frauen und junge Mädchen auf diese verantwortungsvollen leitenden Aufgaben vor. Zahlrei-che Workshops und Veranstaltungen wie Gesundheitstage werden angeboten. Denn frauenfreundliche Vereine weichen Zugangsbarrieren auf und bieten ein enormes potential für

hammad Ali kommentieren durfte. trotz pension ließ es sich Bergmann 2012 nicht nehmen um die Boxkämpfe der olym-pischen spiele in London für den orF zu kommentieren.

einen Mitgliederzuwachs. Diese initiative von Frauen für Frau-en unterstützt dies, sorgt für einen Kulturwandel und macht das Vereinsleben für Frauen und Mädchen noch attraktiver.

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Die GewinnerInnen

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Top-Funktionärin 2012:Isabel Hochstögerseit es isabel hochstöger im Frauenfuß-ball gibt, hat sich die Zahl der Mannschaf-ten in ihrem Aufgabenbereich verfünffacht. Und auch die Anzahl der spielerinnen hat sich signifi kant erhöht. Seit die Funktionärin mit am Werk ist, spielen in den Mannschaften statt 7.000 nun 17.000 Mädchen. Das ressort, für das die Funktionärin des Jahres ihren einsatz bringt, ist in der Direktion des ÖFB verankert. seit 2005 arbeitet die prämierte Funktionärin im Österrei-chischen Fußball-Bund. sie gilt als stütze im Verband und als initiatorin und Unterstützerin vieler Neuerungen. Dazu zählen die Bundesländernachwuchsmeisterschaften U14

Top-Funktionär 2012:Johann HörzerJohann hörzer ist seit 40 Jahren in und um den Wintersport tätig, rund 200 tage jährlich unterwegs und reist 50.000 Kilo-meter. in seiner Verantwortung liegt der Nachwuchsbereich bis zum Mastersrennsport. seit 17 Jah-ren ist er Vizepräsident im steirischen skiverband und ver-antwortlich für den Nordischen Bereich. Dazu zählen zehn Jahre trainer, 30 Jahre obmann des skiclub Admont und 35 Jahre Kampfrichter, unter anderem mit vier Fis-rennen und acht Alpin-rennen, und über 20 internationale Veran-staltungen im Nordischen Bereich. ein themenschwerpunkt seiner vielfältigen tätigkeiten war auch die Umsetzung des

Top-Sportverein 2012:HC Alpla HardZwar wurde der hc hard erst 1986 ge-gründet, doch seit er 1998 die höchste spielklasse im handball erreichte, verließ er diese danach nicht mehr. Vielmehr ging es bergauf: Der sportverein wurde Österreichischer Meister 2002/2003, was er in der saison 2011/2012 wiederholte. Dazwischen lagen erfolge wie die teilnahme an der hand-ball championsleague 2003/2004, Finalist im europäischen challengecup 2008 und auch als cupsieger 2005 und 2008. in Vorarlberg wird dieser sportverein heiß geliebt und den spielern in den Medien attestiert, „eine Generation mit enorm viel talent“ zu sein. Daran ist zu sehen, dass sich

sportstättenkonzeptes, bei dem unter anderem als techni-sche innovation sprungschanzen mit Mattenbelegung ver-sehen wurden.

die Betreuung der über 250 Jugendlichen bestens auszahlt. Nationale und internationale erfolge und der starke Fokus auf die eigene Jugendarbeit ließen deshalb die Wahl auf die „roten teufel vom Bodensee“ fallen.

und U16, die installierung einer weiteren Nachwuchsnatio-nalmannschaft und ein gutes trainerfördersystems. Dass es auch Mädchenfußball an schulen gibt, ist ihr ebenfalls mit zu verdanken.

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26 Österreich sport8 Bso cristALL GALA 2012

Mit freundlicher Unterstützung der Österreichischen Lotterien

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sport kritischvon Josef „Joe“ Metzger

es muss was g´schehen, damit was passiert! Ja, hätte es in London Me-daillen gegeben, wer weiß, ob Österreich wachgerüttelt worden wäre. Aber seit es die ersten medaillenlosen spiele seit 1964 (tokio) gab, be-

gannen die Alarmglocken zu läuten. Nie zuvor waren sich alle Verbände und Ver-eine, nicht nur institutionen, sondern auch alle parlamentarischen parteien darin einig, die tägliche turnstunde bzw. Bewegungseinheit zu fordern. Wo ein Wille, dort ein Weg – trotz aller administrativen bis infrastrukturellen, personellen und finanziellen Hürden. Die tägliche Turnstunde ist ganz eine Grundvoraussetzung, damit eine größere Breite auch eine bessere spitze produziert. Bei und mit der Bso-initiative geht es aber nicht nur um spitzensport und topresultate, sondern auch und vor allem darum, mit dem Kampf gegen Bewegungsmangel, Über-gewicht und Fettleibigkeit von immer mehr Jungen bis zu den Alten der Volks-gesundheit auf festere Beine zu helfen, um damit die Volkswirtschaft in trab zu setzen. Wen wundert´s, dass jedes zweite Kind hierzulande übergewichtig ist, wenn es nur halb so viel Bewegung macht, wie es aus medizinischen Analysen hervorgeht – maximal 30 Minuten statt einer stunde! Und wen wundert´s, dass sich mit dem verdoppelten Anteil der Übergewichtigen (zwischen 18 und 65 Jahren) in Österreich (von 24 auf 44 %) auch der prozentsatz jener dramatisch erhöht hat, die in viel jüngeren Jahren (zwischen 35 und 50) an Folgekrankheiten leiden. Was das durch spitals-und Kassenkosten, Arbeitsausfall oder zusätz-liches personal an Unkosten für staat und Wirtschaft bedeutet, liegt auf der hand. es sind Ziffern, die in die Milliarden gehen, ohne dass bis dato dagegen gesteuert worden wäre. höchste Zeit also, dass man nicht um ein paar Millionen auf oder ab (im Unterrichts- oder sonstigem Budget) streitet, sondern alle Mittel flüssig macht und alle Hebel in Bewegung setzt, um eine weniger für den Spit-zensport als vielmehr für die Zukunft von ganz Österreich höchst ungesunde, mitunter gefährliche tendenz endlich zu bremsen. sonst gilt als Quintessenz einer verpassten Gelegenheit das sprichwort: Wer nicht hören will, muss fühlen. Und das kann für alle Österreicherinnen viel schmerzhafter sein als medaillenlo-se sommerspiele, so schrecklich das auch gewesen sein mag.

KOMMEnTAR

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28 Österreich sport

fIT fÜR ÖSTERREIch

Das war schon ende der 1990er Jahre so, als die volkswirt-schaftlichen Kosten von sportunfällen die Diskussion be-herrschten und keine Zahlen für den volkswirtschaftlichen Nutzen von Bewegung und sport vorlagen. Damals ergriff die Bso die initiative und konnte das sozialministerium dafür gewinnen, eine studie in Auftrag zu geben, die unter dem titel „sport und Gesundheit – Die Auswirkungen des sports auf die Gesundheit – eine sozio-ökonomische Ana-lyse“ für Österreich entsprechende Zahlen erhob. Damit war erstmals für Österreich belegt, dass Bewegung und sport für die Gesellschaft einen klaren Nutzen bringen: Auf der Basis der Zahlen von 1998 lautete die Aussage, dass die 18 % Menschen mit aktiver sportausübung (3x pro Woche und mehr) bzw. die 22 % moderat aktiven (1-2x pro Woche) allein einen volkswirtschaftlichen Gewinn in höhe von 263,7 Mio. euro pro Jahr erbringen. Würden die 60 % inaktiven je zur hälfte moderat aktiv bzw. aktiv, brächte das einen weite-ren einsparungseffekt von 836 Mio. euro pro Jahr.

Kritik an der studie gibt es durchaus. so bezeichnen die Autorinnen der Österr. empfehlungen für gesundheitswirk-same Bewegung1 die studie als „erste Diskussionsgrundla-ge“. Warum? Weil die errechneten Werte viel zu niedrig wä-ren! Die Autorinnen beziehen sich daher auf internationale Modelle, die sie für Österreich adaptieren. hier ein Auszug, welche summen sich bei dieser rechnung ergeben:

Us-amerikanische schätzungen gehen davon aus, dass 2,4-5 % der gesamten Gesundheitsausgaben auf mangeln-de körperliche Aktivität zurückzuführen sind. Auf Österreich

1 Kostenlos downloadbar auf www.fgoe.org/presse-publikationen

investieren in Bewegung und sport

übertragen bedeutete dies direkte Kosten2 für das Gesund-heitssystem von 0,7-1,4 Milliarden euro.

Legt man britische Zahlen den österreichischen Verhält-nissen zugrunde, so ergeben sich bei einem inaktivitätsgrad von 60 % der österreichischen Bevölkerung (und das ist ein Wert, der sich – unabhängig von der Methodik – in vielen

2 Direkte Kosten beinhalten Ausgaben für Arzneimittel, Kranken-hausaufenthalte, Arztbesuche, Diagnostik und alle Behand-lungskosten. indirekte Kosten werden in erster Linie durch pro-duktivitätsverluste verursacht. Dabei sind nicht nur Kosten durch Krankenstandstage für Krankenversicherungen und Arbeitgeber zu berücksichtigen, sondern auch Kosten durch verminderte Leistungsfähigkeit durch die gesundheitliche Beeinträchtigung.Dazu kommen einkommensverluste durch Frühpensionierun-gen, kürzere Arbeitszeiten, Morbidität und vorzeitige Mortalität. Am schwersten zu quantifizieren sind intangible Kosten, die sich auf die beeinträchtigte Lebensqualität der Betroffenen und deren Angehörigen beziehen. in der internationalen Literatur werden intangible Kosten zumeist den indirekten Kosten zugerechnet, weshalb auch hier dieser Vorgangsweise gefolgt wird.

„Fit für Österreich“ hat das Ziel, den Stellenwert von Bewegung und Sport in der Gesellschaft grundlegend zu heben und damit eine wichti-ge Voraussetzung zu schaffen, dass sich mehr Menschen in Österreich bewegen. Die Diskussi-on um die tägliche Turnstunde ist ein ganz we-sentlicher Ansatz in diesem Zusammenhang. Das Wohlergehen unserer Kinder will niemand in Frage stellen, weshalb die grundsätzliche Zu-stimmung hoch ist. Sobald es jedoch um die Um-setzung geht, sind nicht mehr die immateriellen Werte „Wohlergehen“ oder „Gesundheit“ Maß-stab, sondern dann wird mit Kosten argumen-tiert und es werden Zahlenspiele angestellt, die die Unmöglichkeit, im besten Falle Schwierigkeit, einer Veränderung belegen sollen.

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Studien fi ndet) 0,3 Milliarden Euro an direkten Kosten. Dazu kämen nochmals 1,52 Milliarden euro an Kosten durch produktivitätsverlust, Morbidität und vorzeitigen tod auf-grund eines bewegungsarmen Lebensstils. Dabei sind jene indirekten Kosten noch nicht berücksichtigt, die durch die Folgeerscheinungen Übergewicht und Adipositas aufgrund mangelnder körperlicher Aktivität verursacht werden. hoch-gerechnet können diese Kosten für Österreich mit weiteren 1,24–1,39 Milliarden euro veranlagt werden. in summe er-gäben sich für Österreich aufgrund von mangelnder körper-licher Aktivität jährliche Kosten von etwa 3,1 Milliarden euro!

in Österreich sind für die meisten Krankenstandstage bei Männern und Frauen Krankheiten des skeletts, der Mus-keln und des Bindegewebes – hier vor allem chronische rü-ckenschmerzen – verantwortlich. Da es hinweise gibt, dass

körperliche inaktivität oder ein sehr hohes Aktivitätsniveau für rückenschmerzen verantwortlich sein können, kämen hier noch weitere beträchtliche indirekte Kosten dazu, die jedoch in den verschiedenen Analysemodellen nur selten berücksichtigt werden.

Schlussfolgerungen der AutorInnen Die Förderung von Bewegung und sport als teil des Le-bensstils in einem modernen Gesundheits- und sozial-system dient nicht nur der Verbesserung des allgemeinen Wohlbefi ndens, sondern ist auch ein wesentlicher Beitrag, um volkswirtschaftliche Kosten einzusparen. Womit wir wie-der am Anfang wären: Die Förderung von Bewegung und sport ist als investition zu verstehen!

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special competence seminar des eU eoc BürosDas jährlich stattfi ndende Special Competence Seminar fand heuer vom 7.- 8. November im eU-Büro der europä-ischen olympischen Komitees in Brüssel statt. Während dieser zwei tage wurde den partnern des Büros ein um-fangreicher Überblick zu den aktuellen entwicklungen der europäischen sportpolitik geboten. es bestand zudem die Möglichkeit, sich mit Vertreterinnen der europäischen Kom-mission, die sich mit sportrelevanten themen beschäftigen, auszutauschen.

Ratspräsidentschaften der EUein prioritäres Anliegen der zypriotischen präsidentschaft ist die Gesundheitsförderung durch körperliche Betätigung (hepA). in der letzten sportministersitzung am 27. November wurde der entwurf von schlussfolgerungen in diesem Be-reich diskutiert. Anfang 2013 wird die Kommission passend dazu auch einen Vorschlag für eine ratsempfehlung verfas-sen. Noch vor Übernahme der irischen ratspräsidentschaft sollen auch Leitlinien zu dualer Karriere präsentiert werden. Die irische ratspräsidentschaft wird sich der herausforde-rung über die einigung des mehrjährigen Finanzrahmens 2014-2020 stellen müssen. ihr Fokus im sportbereich wird auf den themen duale Karriere, Doping, Good Governance und nachhaltige Finanzierung des sports liegen.

Glückspiel und SpielmanipulationUnter zypriotischer präsidentschaft fand das sportforum in Nikosia am 19. und 20. september statt. Dieses treffen nahm die präsidentschaft auch zum Anlass, eine Deklara-tion zum thema spielmanipulation zu verabschieden, die jedoch von den sportministern nicht unterzeichnet wurde. eine Konvention zum thema spielmanipulation wird vom europäischen rat voraussichtlich erst 2015 angenommen. Die europäische Kommission hat zuletzt am 23. oktober eine Mitteilung mit dem titel „ein umfassender europäischer rahmen für das online-Glücksspiel“ präsentiert.

Anti-DopingDie Überarbeitung des WADA-Codes befi ndet sich nun in der dritten und letzten Konsultationsphase. Die europäische Union legt ein besonderes Augenmerk auf den schutz von Athletinnen und spricht sich für starken Datenschutz aus. es wurde ferner gebeten, die Verwendung anderer Daten-schutzsysteme neben ADAMs im WADA-code festzuhal-ten, da nicht jedes Land ADAMs benutzt.

EU-FörderprogrammeAlle Förderprogramme, die für den sportbereich relevant sind, befi nden sich momentan in Überarbeitung. Die Kom-mission hat ein sportprogramm mit einer Ausstattung von 238 Mio. euro vorgeschlagen, das gegenwärtig vom rat und dem parlament überarbeitet wird. Doris pack, Vorsit-zende des Ausschusses für Kultur und Bildung, hatte zu-letzt vorgeschlagen, das erasmus für Alle-programm, das im Zeitraum 2014- 2020 laufen soll und das ein sportpro-gramm beinhaltet, auf „Yes europe“ umzubenennen. Aus sicht des eU-parlaments soll das programm einen schwer-punkt auf den Breitensport legen und die Förderung von Freiwilligenarbeit im sportbereich forcieren.

MehrwertsteuerDie Kommission hat im Dezember 2011 eine Mitteilung zur Zukunft der Mehrwertsteuer angenommen und darauf auf-bauend ein öffentliches Konsultationsverfahren Anfang ok-tober 2012 eingeleitet, um den reformbedarf des geltenden Mehrwertsteuerregimes zu überprüfen. Ziel der Kommis-sion ist es, die einnahmen der Mitgliedsstaaten aus dem Mehrwertsteueraufkommen zu erhöhen. Von seiten der Mitgliedsstaaten gibt es gegenwärtig keine Bestrebungen, die für den sport geltenden reduzierten Mehrwertsteuersät-ze abzuschaffen.

DatenschutzDie Datenschutzregelung ist in hinblick auf den Kampf ge-gen Doping und die integrität des sports in Zusammen-hang mit spielmanipulation von besonderer Bedeutung. Die europäische Union beschäftigt sich momentan mit der reformierung der Datenschutzregelungen von 1995. Das europäische parlament möchte noch vor Jahresende einen Berichtsentwurf präsentieren.

EU UnD SPORT

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Mit der Aufnahme von sportlerinnen mit Behinderung in die individualförderung konnte die Österreichische sporthilfe Anfang 2012 – im 40. Jahr ihres Bestehens – die Gleich-stellung der Athletinnen mit und ohne Behinderung voll-ziehen. 2013 setzt die Österreichische sporthilfe noch ein weiteres prägnantes signal für die einende Kraft des sports: Der sporthilfe-Diversity-Kalender 2013 – in Kooperation mit dem paralympischen committee, dem sportmagazin und der Druckerei Gerin – bittet Österreichs spitzenathletin-nen – ganz egal, ob mit oder ohne Behinderung – vor den Vorhang. Dieser Kalender soll verbildlichen, dass im sport einzig und allein die Leistung und letztendlich der erfolg im Vordergrund steht.

Als projektpartner konnte der renommierte österreichi-sche Fotograph Kurt pinter gewonnen werden: „Als die Österreichische sporthilfe mit der idee eines Diversity-Ka-lenders auf uns zukam, fühlten wir uns natürlich geehrt – und gleichzeitig waren wir etwas skeptisch. Wir entschieden uns nach langem Nachdenken für einen Zugang, den die spitzensportlerinnen auch selbst gewählt hätten, wie sich dann bei der Arbeit zeigte – weil sie nämlich genau so sind: extrem einsatzfreudig, humorvoll, unbefangen und spontan. ihr Feedback und die tolle Atmosphäre während der Arbeit haben uns bestätigt.“

Jedes Monatsblatt präsentiert zwei sportlerinnen der ös-terreichischen spitzenklasse, jeweils eine/r mit und eine/r

sporthilfe-Diversity-Kalender 2013 setzt sportlerinnen in szene

ohne Behinderung. einmal mehr stellten die Athletinnen da-bei unter Beweis, wie stark die solidarität unter dem Motto „sportlerin für sportlerin“ ist. persönliche steckbriefe, ein-zelne Statements und Videos der Making-of‘s finden sich auf der Website der Österreichischen sporthilfe und sind leicht über den Qr-code auf dem Kalender zugänglich.

Der Kalender kann zum preis von 60,- euro über die Website www.sporthilfe.at bezogen werden. Durch den Kauf des Kalenders kann jede/r sportbegeisterte Österrei-cherin die Athletinnen auf ihrem Weg zum erfolg unterstüt-zen.

SPORThILfE

Die Tischtennisspieler Jia Liu und Andreas Vevera posieren für den Fotografen

Thomas Morgenstern und Natalija Eder haben sichtlich Spaß am Shooting

Günther Matzinger präsentiert sein gemeinsames Kalenderbild mit Ludwig Paischer

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fORTBILDUnGEn

Die Bso baut ihr Weiterbildungsangebot aus und kommt gleichzeitig auch dem Wunsch der Mitglieder nach, infor-mationsveranstaltungen in ganz Österreich anzubieten. Dazu laden wir sie zu Fortbildungsveranstaltungen rund um das thema „Abrechnung von sportbetreuerinnen, Funktio-närinnen,... bei der Finanz und sozialversicherung“ ein. Un-ser experte auf diesem Gebiet, hubert piegger, freut sich, sie nach Veranstaltungen in salzburg und innsbruck, auch in Wien begrüßen zu dürfen.

Kassierinnen-schulungsoffensive

InfOBOxKassierinnen-schulung WienFreitag, 11.01.2013, 13:30 bis 18:00 Uhrhaus des sports, prinz-eugen-str. 12,1040 WienAnmeldungen bitte unter [email protected]

Die Bso lädt gemeinsam mit der NADA Austria und dem Sportministerium zur jährlich stattfindenden Anti-Doping In-formationsveranstaltung ein. Besonders Anti-Doping Beauf-tragte der Verbände bzw. auch andere relevante personen (trainerinnen, Betreuerinnen, Funktionärinnen, etc.) werden ersucht, sich diesen termin vorzumerken.

Fixe Themen der Veranstaltung:• Einhaltung der Anti-Doping Bestimmungen durch die

Fachverbände• Dopingkontrollsystem: Rückblick und Ausblick

Anti-Doping infoveranstaltung '13

InfOBOxAnti-Doping informationsveranstaltung 2013Freitag, 25.01.2013, 14:00 bis 17:00 Uhrhaus des sports, prinz-eugen-str. 12,1040 WienAnmeldungen bitte bis spätestens 18.01.2013 unter [email protected]

Abonnieren sie den Bso-Newsletter und seien sie immer über die aktuellen Fort- und Weiterbildungsangebote der Bso informiert. Das online-tool bietet alle zeitgemäßen Web-Funktionen und ermöglicht den Leserinnen übersicht-liche information über Neuerungen, Veranstaltungen und Wissenswertes. Anmeldungen zu Veranstaltungen können mit einem direkten Klick durchgeführt werden. Außerdem kann der Newsletter einfach an Kolleginnen weitergeleitet werden und die informationen somit noch mehr Menschen im sport zugänglich gemacht werden. registrieren sie sich gleich für den Newsletter auf www.bso.or.at/newsletter

Bso-Newsletter abonnieren und Fortbildungsangebote erhalten

• Neuerungen in der Verbotsliste 2013• Angebote und Möglichkeiten der Dopingprävention

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fORTBILDUnGEn

Die Bso verstärkt ihr service und weitet ihr Fortbildungsan-gebot für Mitglieder aus: Am 19. oktober 2012 fand in Wien zum ersten Mal ein Workshop zum thema sponsoring statt. Mit hans-Willy Brockes, Geschäftsführer der europäischen sponsoring-Börse, konnte ein internationaler experte als Vortragender gewonnen werden. Bereits im Vorfeld zeigte sich, dass die Bso mit diesem neuen Baustein ihrer Fortbil-dungsschiene einen wichtigen schritt getan hat: innerhalb weniger tage waren alle plätze restlos vergeben, auch die Warteliste war lang. Mit der teilnehmerinnen-obergrenze von 25 personen wurde dem Anspruch des Workshops, auf situationen und Fragestellungen aus einzelnen Vereinen und Verbänden individuell eingehen zu können, rechnung getragen. Der erfolg gibt dem Konzept recht: Noch am ende der Veranstaltung selbst sprachen teilnehmerinnen im plenum der Bso und natürlich dem referenten ein großes Lob und Dank aus.

Für 2013 sind mindestens zwei weitere termine für den Bso-sponsoringworkshop vorgesehen.

Bso-sponsoringworkshopInhalt:• Was interessiert den potenziellen Sponsor?• Warum betreiben Unternehmen Sponsoring?• Wie können attraktive Angebote für Sponsoren geschnürt

werden?• Was sollten diese beinhalten: Werbe- und Medialeistun-

gen, pr, Verkaufsförderung, hospitality, ...?• Erfolgreiche Konzepte erstellen und diese präsentieren• Erfolgreiche Wege der Akquisition - Angebote & Konzep-

te, die für sponsoren attraktiv sind!• Sponsorengewinnung per Telefon, per Brief und im per-

sönlichen GesprächLernziele:• die Bedürfnisse eines Sponsors gezielt recherchieren• die Sponsorenakquise professionell vorbereiten und

durchführen• attraktive Angebote für Sponsoren erstellen• maßgeschneiderte Angebots- und Konzepterstellung für

sponsoren

im November 2011 hat die Bso gemeinsam mit der Bso-Jugendkommission zum ersten Mal eine Fort-bildung zum thema social Media Marketing angebo-ten – mit erfolg. Die plätze waren innerhalb kürzester Zeit ausgebucht – die hohe Nachfrage verdeutlicht, dass die Bso mit ihrem Angebot am puls der Zeit ist.

Damit möglichst viele Bso-Mitglieder von dieser Veranstaltung profitieren können, gab es heuer bereits im Juni in Salzburg wieder eine fachspezifische Fortbildung zum thema „Facebook, twitter & co.“. Die referentinnen kamen von der renommierten Webagentur Liechtenecker.

Der Forderung nach einer teilung in zwei Leistungsgrup-pen (einsteigerinnen, Fortgeschrittene) wurde bei diesem termin berücksichtigt. es gab dieses Mal zwei getrennte

social Media WorkshopArbeitsgruppen, welche in unterschiedlichen räumen aus-gerichtet wurden.

Aufgrund der anhaltenden Nachfrage wurde noch eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe am 23. November 2012 in Wien durchgeführt. Angelehnt an den termin in salzburg, wurden die teilnehmerinnen auch in Wien wieder in zwei Gruppen geteilt.

Das Feedback der mit 40 personen ausgebuchten Ver-anstaltung war auch diesmal äußerst positiv. Neben an-geregten Diskussionen und Meinungsaustausch der teil-nehmerinnen wurde signalisiert, dass weiterhin Bedarf an solchen Fortbildungsveranstaltungen besteht. Die Bso wird ihr Weiterbildungsangebot daher auch im Jahr 2013 forcie-ren.©

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34 Österreich sport

Die BSO setzt ein wichtiges Zeichen und unter-stützt auch heuer den „Integrationspreis Sport“.

Der „integrationspreis sport“ wurde heuer bereits zum fünf-ten Mal ausgeschrieben und vergeben. Die Bso ist von der Wichtigkeit dieser initiative überzeugt und fungierte daher auch heuer wieder als partner dieses preises. Bei diesem werden sportprojekte gesucht, welche den Fokus auf das Miteinander von Menschen mit und ohne Migrationshinter-grund setzen und damit integration im und durch sport för-dern. organisiert wurde die Durchführung einmal mehr vom Österreichischen integrationsfonds.

Bso-Geschäftsführerin Barbara spindler ist die Unter-stützung des integrationspreises sport ein besonderes Anliegen: „Die Bundes-sportorganisation als Dach des organisierten sports in Österreich repräsentiert mehr als 14.000 Vereine und 3 Millionen sporttreibende Menschen und möchte auch im Bereich integration ihre Vorbildwirkung wahrnehmen. Durch die Kooperation mit dem integrati-onsfonds will die Bso Bewusstsein schaffen, denn sport leistet in unserer Gesellschaft einen wichtigen Beitrag zur integration. Gerade für junge Menschen ist der sport ein ausgezeichnetes training für ein erfolgreiches Miteinander

integrations-preis 2012

KOOPERATIOnEn

- unabhängig vom familiären, kulturellen, sozialen oder reli-giösen Background.“ insgesamt wurden 21 projektträger in drei preiskategorien ausgezeichnet. Die zwei mit 3.000 euro dotierten hauptpreise 2012 gehen an• „Sport Fair bindet“ der ASKÖ Bundesorganisation: Mäd-

chen mit und ohne Migrationshintergrund im Alter von 12 bis 15 Jahren machen gemeinsam sport (Basketball, Vol-leyball, tennis oder Karate)

• „ESK geht neue Wege“ des Eggenberger Sportklubs Graz: Kinder, Jugendliche und erwachsene werden mit gezielten integrationsmaßnahmen im Fußball in das öster-reichische Vereinsleben eingebunden

v.l.n.r.: Sportminister Norbert Darabos, Philipp Bodzenta (Coca Cola Company), Corina Korner (Projektleiterin in der ASKÖ Bun-desorganisation), Christian Hinterberger (ASKÖ-Vizepräsident Sport), Nilgün Tihanyi (Projektkoordinatorin), Staatssekretär Sebas-tian Kurz, Barbara Spindler (BSO-Geschäftsführerin) und Beatrix Lewandowski (Stv. Geschäftsführerin d. Österr. Integrationsfonds)

Der Österreichische Kinderschutzpreis MYKi wurde am 23.10.2012 im Zuge der Benefizgala im Palais Liechtenstein zum zweiten Mal verliehen. MYKi steht für MY Kids – wir alle sind für das Wohl deiner, meiner, unserer Kinder verantwort-lich. prämiert werden projekte und initiativen die sich für das Wohl und den schutz von Kindern in Österreich einsetzten – die Bso unterstützt dieses wichtige Anliegen als partner.

MYKI goes to – die Preisträger 2012• Kategorie 1 Förderung der körperlichen & seelischen Ent-

wicklung von Kindern: Geschwistergruppe des Kinderhos-piz Netz (www.kinderhospiz.at) – Bruder oder schwester eines schwer kranken Kindes zu sein, ist nicht leicht. Dem kranken Kind kommt meist viel Aufmerksamkeit zu, und für das gesunde Geschwisterl bleibt meist wenig Zeit. Die

MYKi Kinderschutzpreis 2012

BM Beatrix Karl, die Preisträgerinnen der Kategorie 2 „Willkommen im Leben“ (Andrea Eraslan-Weninger und Gwendolyn Ploberger vom Integrationshaus), Kinderschutzpreis- und möwe-Präsidentin Martina Fasslabend und Stadtrat Christian Oxonitsch (v.l.n.r.)

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YKi

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Österreich sport 35

KOOPERATIOnEn

2011 hatten SportveranstalterInnen erstmals die Möglichkeit, ihre Maßnahmen für nachhaltige und umweltbewusste Events im Rahmen des Wettbewerbs einzureichen, die effektivsten und innovativsten Ansätze wurden mittels Jurybe-wertung nominiert und prämiert.

Nach dem großen erfolg der initiative im Vorjahr, der sich durch die hohe Anzahl an eingereichten Konzepten und Ideen widerspiegelt, fi ndet „Sportlich zur Nachhaltigkeit“ heuer zum zweiten Mal statt. Die Bso gehört zu den Ko-operationspartnern der ersten stunde und unterstützt den Wettbewerb natürlich auch heuer gerne wieder.

Damit sich dieses Mal auch Veranstalterinnen von Win-tersport-events beteiligen können, wurde die einreichfrist bewusst großzügiger defi niert, sodass Maßnahmen nun bis 31. März 2013 dokumentiert werden können. Ausschlag-gebend für die Bewertung sind auch heuer wieder 5 ver-schiedene Kriterien in puncto Nachhaltigkeit, nämlich die Vermeidung und Trennung von Abfall, die Verpfl egung mit regionalen, saisonalen, biologischen oder fair gehandelten Lebensmittel, An- und Abreise mit klimafreundlichen Ver-kehrsmitteln, der Umgang mit energie und Wasser sowie

„sportlich zur Nachhaltigkeit“-Wettbewerb geht in 2. runde

Aspekte der sozialen Verantwortung. insgesamt stehen 7.000 euro als Belohnung für umweltbewusste sportveran-staltungen zur Verfügung.

träger des Wettbewerbs „sportlich zur Nachhaltigkeit“ ist das Netzwerk „Green events Austria“, das vom Lebens-ministerium, den Bundesländern sowie den Umwelt- und Abfallverbänden der Gemeinden getragen wird. Die orga-nisation und Abwicklung des Wettbewerbs erfolgt über das Österreichische Ökologie-institut.

Nähere informationen zu Anmeldung, Ablauf, Bewertung etc. auf http://wettbewerb.greeneventsaustria.at/

InfOBOxwww.kinderschutz-preis.atpreisgelder: 11.000,– euroGründerin: Martina Fasslabendprojektleitung: Mag. Madeleine WeissE-Mail: [email protected]

Geschwistergruppe möchte den gesunden Geschwis-tern unbeschwerte stunden und spaß vermitteln, um ihr selbstwert- und Gemeinschaftsgefühl zu stärken und den Austausch mit gleichaltrigen Kindern zu fördern.

• Kategorie 2 Gewaltprävention & Aufklärung über Gewalt: Willkommen im Leben – hilfe für Babies und ihre psy-chisch erkrankten Mütter (www.jojo.or.at) – Babies und Kleinkinder mit psychisch erkrankten Müttern wird eine sichere Basis für ihre psychische und physische entwick-lung geboten.

• Kategorie 3 Förderung der kindlichen Persönlichkeit & Bil-dung: „König der Kinder“ – theaterstück (www.k360.net/koczan) – im „haus herrnhilf“, ein heim für Kinder, die aus schwierigen Familiensituationen kommen und dort in einer liebevollen Umgebung den Alltag erleben, wurde ein theaterstück über den pädagogen Janusz Korczak zusammengestellt. in pantomimischen szenen begegnen die Kinder dem pädagogen.

• Kategorie 4 Materielle Sicherheit & gesellschaftliche Inte-gration: „stanislaus“ (www.integrationshaus.at) – Junge

männliche Flüchtlinge und deren oftmals psychisch er-krankten, traumatisierten eltern werden professionell be-treut und integriert.

• Kategorie 5 Child Care (Publikumspreis): Kumplgut. Erleb-nishof für krebskranke Kinder (www.kumplgut.at)

• Preisträger des MYKI Ehrenpreises: „Die Ö3-Wundertüte“ – hilfe für Familien in Not in Österreich– hilfe für Familien in Not in Österreich

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36 Österreich sport

Am 9. November 2012 lud die Bso ihre Mitglieder zu den jährlich stattfindenden Mitgliederversammlungen in das Vi-enna Marriott hotel ein. Beginnend mit dem 86. Österrei-chischen sportfachrat am Vormittag, wo ein umfassender tätigkeitsbericht des spitzensportausschusses präsentiert wurde, gefolgt vom 53. Österreichischen sportrat, der ne-ben Berichten der Vorsitzenden und von „Fit für Österreich“ auch die Vorstellung des projekts „Vital4Brain“ von Dr. Werner schwarz beinhaltete, wurde der sitzungsintensive tag von der 43. Österreichischen sportversammlung ab-geschlossen.

Beim höchsten Gremium des organisierten sports wurde neben den Berichten des sportfachrats und des sportrats auch ein Überblick über den status quo des neuen Bundes-sportförderungsgesetzes gegeben. Bso-präsident Witt-mann erläuterte dabei die Verhandlungspunkte mit dem Mi-nisterium. Außerdem durfte der Gastvortragende Dr. peter

AKTUELLES

Bso-Mitgliederversammlungen 2012

schober, der wissenschaftliche studien zum Bewegungs-verhalten präsentierte, begrüßt werden.

Anschließend lud die Bso zur cristall Gala ins studio 44 – haus der Lotterien ein.

ing. roland Fritsch wurde bei der Generalversammlung des Österreichischen skibobverbandes am 6. 6. 2012 einstim-mig zum neuen präsidenten gewählt. Der Wiener tritt mit seiner präsidentschaftsübernahme in die Fußstapfen von dem leider allzu früh verstorbenen präsidenten Alois Fisch-bauer. Als ehemaliger rennläufer und Funktionär des ÖsBV wird er die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre mit aller Kraft fortsetzen und weiter entwickeln.

Erklärte Ziele für die nächsten drei Jahre sind: • den Nachwuchsbereich verstärkt und maximal zu fördern,• Beibehaltung der Spitzenreiterrolle und Themenführer-

schaft im internationalen skibobsport,• die Präsenz des Skibobsports in der Öffentlichkeit zu he-

ben,

roland Fritsch neuer präsident des skibobverbandes

• wichtige Funktionen im internationalen Skibobsport (FISB) wahrzunehmen,

• den Kontakt mit Skibobherstellern zu vertiefen um auch kostengünstige Geräte für spitzen- und Breitensport zur Verfügung zu haben sowie

• den Kontakt mit der Bundes-Sportorganisation, dem sportministerium und den Dachverbänden verstärkt zu pflegen und Aktivitäten dieser Organisationen für den sport tatkräftig zu unterstützen.

roland Fritsch freut sich auf eine Zusammenarbeit mit dem neuen präsidium und der Bundes-sportorganisation.

BSO-Präsident Wittmann konnte von erfolgreichen Verhandlungen in Sachen Bundes-Sportförderungsgesetz berichten

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Österreich sport 37

AKTUELLES

ein schritt in die richtige richtung war der historische Akt im parla-ment als am 16. November der Nationalrat den ersten sechs-par-teien-Antrag der Geschichte für die tägliche turnstunde einstimmig beschlossen hatte. sämtliche politi-schen Fraktionen stehen also hinter der initiative der Österreichischen Bundes-sportorganisation. Auch die Marke von 100.000 Unterschrif-ten für die tägliche turnstunde wur-de längst geknackt und bestätigt die Bso in ihrer Forderung.

Das Ziel der Kampagne ist damit aber noch nicht erreicht, wie Bso-Präsident Wittmann weiß: „Ich finde es toll, dass uns so viele Menschen mit ihrer Unterschrift unterstützen und ich bin stolz, dass es uns gelungen ist so viele personen zu motivieren und eine solch große Bewegung in Gang zu bringen. Die initiative ist jedoch noch nicht am Ziel, auch wenn mit der Unterstützung der politischen parteien ein erster wichtiger schritt getan ist und es mich freut, dass alle parlamentsfraktionen an einem strang ziehen, wenn es um so ein wichtiges thema wie die Gesundheit unserer Kinder geht. Wir müssen weiterhin so viele Unterschriften wie möglich zu sammeln und ich werde mich natürlich weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Kinder im sport nicht sitzen bleiben!“

Die gesetzliche Verankerung der täglichen turnstunde in Kindergärten, Volksschulen und allen anderen schultypen und deren rasche einführung ist und bleibt die zentrale For-derung der Bso.

Jede zusätzliche Bewegung wie kurze einheiten oder „10-Minuten-Blöcke“ ist begrüßenswert, ersetzt die täg-

Die Unterschriftenaktion „tägliche turnstunde“ geht in die 2. rundeUmsetzung der täglichen Turnstunde ist und bleibt zentrale Forderung.

liche turnstunde aber nicht. experten wie Dr. Werner schwarz (Direktor Bundesgymnasium Zehnergasse Wr. Neustadt) oder Univ.-prof. Dr. peter schober (Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für sportmedizin und prävention, Univ. Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie und Abteilung für sport- und Leistungsmedizin) konnten bei der pressekonferenz am 30. oktober 2012 eindrucks-voll beweisen, welch positiven Auswirkungen Bewegung hat. sie wirkt sich positiv auf die Konzentrations- und Lern-fähigkeit aus und es liegen wissenschaftliche studien vor, die besagen, dass bei der Wegnahme von stunden eines hauptfachs und der Zugabe einer turneinheit Kinder in der schule besser werden.

Ex-Tennisprofi Alexander Antonitsch bringt es auf den punkt: „Dass tägliche Bewegung absolut notwendig ist ha-ben wir von den expertinnen gehört. Die Fakten liegen auf dem tisch. Machen wir es doch einfach!“

Alle Parteien stehen hinter der Initiative: Volleyball- und BSO-Vizepräsident Peter Kleinmann, die Sportsprecher Johannes Schmuckenschlager (ÖVP), Dieter Brosz (Die Grünen), Peter Westenthaler (BZÖ), Herbert Kickl (FPÖ) und Hermann Krist (SPÖ) sowie BSO-Präsident Peter Wittmann (v.l.n.r.)

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Mitte september wurde beim osV-Verbandstag eine neue Führung gewählt. Zwei Drittel des Vorstandes stellten sich zum ersten Mal der Wahl. Mit Birgit Fürnkranz-Maglock kandidierte auch eine ehemalige spitzenschwimmerin als Vizepräsidentin. Nach unruhigen Monaten braucht der Ver-band sachlichkeit und objektivität. Um alles Vergangene aufzuarbeiten und neu zu starten hat der Vorstand u. a. eine Wirtschaftsprüfung eingesetzt und eine statutenkommis-sion einberufen. Mit unseren spitzenschwimmerinnen und schwimmern in Graz, Linz, südstadt und Wien gab es erste konstruktive Gespräche. Maßnahmen bzgl. Limits und ent-sendungen wurden bereits mit den neu bestellten sport-kommissionen im schwimmen, synchronschwimmen, springen und Wasserball erfolgreich umgesetzt.

christian Meidlinger neuer präsi-dent im schwimmverband

Bei den schwimmern standen mit der KB-eM in chartres und der KB-WM in istanbul im November und Dezember noch zwei Großereignisse auf dem programm. in Frankreich schwamm sich die New Generation in den Vordergrund. Das junge Team schlug sich achtbar: 5 Final- und 5 Semifi nalplat-zierungen, 3 persönliche Bestzeiten, 18 top-16 resultate. Gemeinsam mit unseren trainerinnen und trainern sowie sportverantwortlichen forcieren wir sehr stark die Kinder- und Jugendarbeit. Wir arbeiten daran, die rahmenbedingungen für unsere sportlerinnen und sportler weiter zu verbessern. Wir wollen die erfolgsgeschichte unseres Verbandes mit der New Generation fortsetzen und unsere Aktiven für die kom-menden Großereignisse, mit „rio 2016“ als nächsten großen sportlichen höhepunkt, bestmöglich vorbereiten.

AKTUELLES

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sicher ist sicher: Der Verbands-/Vereins-Versicherungsschutz

VERSIchERUnGSSERVIcE

Wie wichtig österreichischen sportverbands- bzw. Ver-einsfunktionärinnen, also den freiwilligen helferinnen im Dienste des sportes, ein umfassender und hoher Versi-cherungsschutz ist, hat dieses Jahr gezeigt. Aufgrund der mit 01.01.2012 in Kraft getretenen Novelle zum neuen Ver-einsgesetz (Vermögensschaden-Haftpfl ichtversicherung für organwalterinnen und rechnungsprüferinnen), haben sich wieder viele sportverbände und sportvereine der in Öster-reich wohl einmaligen Haftpfl ichtversicherung, wie auch der Verbands-/Vereins-rechtsschutzversicherung, angeschlos-sen. Auch wurde – bis auf wenige Ausnahmen – von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die bereits vor dem neuen Vereinsgesetz bestehenden Verbands- bzw. Vereins-haft-pfl ichtverträge den neuen Vertragserweiterungen anzupas-sen.

Verbände oder Vereine, die aus zeitlichen Gründen noch keine Vertragsanpassung veranlasst haben, können dies je-derzeit nachholen. Der erweiterte Versicherungsschutz gilt jedoch nicht rückwirkend sondern erst mit einlangen des ergänzungsantrages in der Versicherungsberatung held & held.

1. Vereins-Haftpfl ichtversicherungUnter Bedachtnahme auf schadenereignisse, die auch tat-sächlich im täglichen Vereinsleben eintreten können, wird entgegen bisher angebotenen Vereins-Haftpfl ichtversiche-rungen ein extrem umfangreicher Versicherungsschutz ge-boten. Die Vereins-Haftpfl ichtversicherung soll im Verband/Verein die Funktionärinnen, trainerinnen, Betreuerinnen so-wie die Vereinsmitglieder vor an sie erhobenen schadener-satzansprüchen schützen. In dieser Haftpfl ichtversicherung ist auch eine Veranstalter-Haftpfl ichtversicherung inkludiert.

Versicherungssummen: • € 2.000.000,– für Personen und Sachschäden sowie Miet-

sachschäden (laut Pkt. A.5.d) Veranstalter-Haftpfl ichtver-sicherung für sämtliche Veranstaltungen des Verbandes oder Vereines

• € 100.000,– für Vermögensschäden des Verbandsvor-standes und rechnungsprüferinnen des Verbandes/Ver-eines (laut punkt B sowie h999 2012)

• € 100.000,– für Schäden an unbeweglichen, gemieteten oder gepachteten sachen (laut pkt. A.5.e)

• € 1.500,– für Schäden an beweglichen, gemieteten oder gepachteten sachen (laut pkt. A.5.e)

• € 400,– für Schäden von Verbands-/Vereinsmitglieder am Verbands-/Vereins-eigentum

Örtlicher Geltungsbereich: Auslandsdeckung für die gesam-te erde (ausgenommen UsA, Kanada und Australien)

2. Vereins-RechtsschutzversicherungSie ist die notwendige Ergänzung zur Vereins-Haftpfl ichtver-sicherung, wenn es um eine anwaltliche Vertretung in einem strafverfahren oder um die Durchsetzung von Ansprüchen der Verbände, der Vereine, deren Funktionärinnen und sportlerinnen gegen Dritte geht. enthalten ist neben dem straf- und schadenersatz-rechtsschutz ein Arbeitsge-richts-, sozialversicherungs- und Beratungs-rechtsschutz.

3. Kollektiv-Sportunfallversicherungsie hat sich seit vielen Jahren als ideale Versicherung für di-verse Kader der Verbände und Vereine ausgezeichnet (ohne Namensnennung). Selbstverständlich können auch defi nier-te personengruppen oder auch der gesamte Verein ohne Namensnennung der Mitglieder versichert werden. Diesen weltweiten Versicherungsschutz gibt es für eine Jahresprä-mie von € 6,60 bzw. € 3,30 für Jugendliche bis zum 15. Geburtstag. Weiters gibt es bei der sportunfallversicherung neue Varianten mit erhöhten Bergekosten und/oder rück-holkosten sowie eine Version für den Flugsport. Anmeldun-gen und prämieneinzahlungen erfolgen durch den jeweili-gen Verband bzw. Verein.

InfOBOxinformation/Anmeldung:Versicherungsberatung held & heldhauptstraße 25, 2353 GuntramsdorfTel.: 02236/53086-0 • Fax: 02236/53086-4E-Mail: offi [email protected]

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SERVIcE

Allgemeines zum Impressum und zur Offenle-gungspfl ichtÖffentlichkeitsarbeit ist auch bei sportvereinen ein existen-zielles thema. ein Auftritt im internet ist daher standard und erfüllt vielerlei Zwecke. Die präsentation des Vereins selbst, die Leistungen der Mitglieder, wichtige programmpunkte und ähnliche wertvolle informationen sind dadurch für jede person leicht zugänglich. Jeder Verein, der eine Website be-treibt und Newsletter verschickt, muss jedoch, was die Ver-öffentlichung bestimmter zentraler informationen anbelangt, einige rechtliche Verpfl ichtungen beachten.

Die einzelnen Informations- und Offenlegungspfl ichten für Websites oder Newsletter ergeben sich sowohl aus § 25 Mediengesetz (MedienG) als auch aus § 5 e-commerce-Gesetz (ecG). Die darin vorgesehenen informationen wer-den üblicherweise in einem „impressum“ zusammenge-fasst. in diesem impressum ist jedenfalls anzuführen, wer die jeweilige Website betreibt (das ist diejenige/derjenige, die/der für den inhalt bzw. das erscheinen verantwortlich ist) und wie der Betreiber dieser Website erreichbar ist. Für Vereine heißt dies etwa, dass der Name und die Adresse des Vereins, die ZVr-Zahl sowie die emailadresse, unter welcher der Verein erreichbar ist und falls es ein eigenes Vereinstelefon gibt, auch dieses, anzuführen sind. im Falle eines Newsletters sind diesem alle notwendigen Angaben direkt anzufügen, ein bloßes Verlinken auf eine Webadresse, die diese Angaben ebenfalls enthält, ist alleine nicht ausrei-chend.

Unterliegt der Verein überdies gewerberechtlichen Vor-schriften, etwa weil ein Webshop betrieben wird, so sind auch die Gewerbeberechtigung, die entsprechende Kam-mer (oder Berufsverband) sowie die Umsatzsteuer-Identifi -kationsnummer anzugeben. sofern etwa im rahmen eines solchen Webshops auch Verkaufspreise angegeben wer-den, sind diese leicht lesbar darzustellen und es muss of-fenkundig werden, ob es sich um Bruttopreise handelt und etwaige Versandkosten enthalten sind.

In der vollen Offenlegungspfl icht nach dem Mediengesetz sind bei periodisch wiederkehrenden elektronischen Medi-en, also den Websites und Newslettern die vertretungsbe-fugten organe des Vereins anzugeben (Vorstand). Weiters ist anzugeben, welche richtung und welchen Zweck die Website bzw. auch ein Newsletter verfolgt (sog.“ Blattlinie“). Als orientierungshilfe für diese Angabe, die ursprünglich auf Medien wie Zeitschriften und Zeitungen abzielte, werden

meist die Vereinsstatuten he-rangezogen werden können.

NEU: Erweiterung der Offenlegung und Erhö-hung der StrafrahmenMit 1. Juli 2012 sind eher un-bemerkt Änderungen zu den Offenlegungspfl ichten in § 25 MedienG in Kraft getreten. Diese neuen Pfl ichten bringen eine weitere Verschärfung der Offenlegungspfl ichten und eine drastische erhöhung der strafen für deren Verletzung. Von dieser Erweiterung der Offenlegungspfl ichten können alle Websitebetreiber und ersteller von Newslettern betrof-fen sein.

Nach der derzeitigen gesetzlichen regelung sind für alle – direkt oder indirekt – am Medium beteiligten personen die jeweiligen eigentums- Beteiligung, Anteils- und stimm-rechtsverhältnisse bekannt zu geben. sogar stille Beteiligun-gen, treuhandverhältnisse und Begünstigte von stiftungen sind nun bekannt zu geben. Bei größeren, weitverzweigten Gesellschaften und Gesellschaftern im Ausland kann dies natürlich zu einigen schwierigkeiten führen.

Bisher waren Verletzungen der Offenlegungspfl icht mit ei-ner Verwaltungsstrafe von bis zu 2.180,- euro beträgt, seit 1. Juli 2012 beträgt diese nunmehr bis zu euro 20.000,- was sich bereits bei einem einmaligen Verstoß empfi ndlich bemerkbar machen kann.

„Kleine Website“ und „kleiner Newsletter“ als AuswegAusnahmen von den umfassenden Informationspfl ichten bestehen nach dem Mediengesetz für sogenannte „kleine Websites“. Websites und Newsletter sind dann als „klein“ einzustufen, wenn sie nur der Darstellung des persönlichen Lebensbereichs oder der präsentation des Medieninhabers dienen, jedoch keine darüber hinausgehenden redaktionel-len Beiträge, die die öffentliche Meinung beeinfl ussen kön-nen, enthalten. so unterliegt etwa ein einfacher Webshop oder Werbenewsletter ohne redaktionelle Beiträge nicht der vollen Offenlegungspfl icht. Hier müssen nur der Name, der Unternehmensgegenstand sowie der Wohnort bzw. sitz des Medieninhabers angeführt werden.

Impressumspfl ichtensportlich betrachtet

Mag. Andrea Zinober, LL.M.

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Vereinswebsites, die lediglich den Verein und seine Akti-vitäten präsentieren, werden daher als kleine Website an-zusehen sein. sobald jedoch bei der Darstellung der Ziele des Vereins derart auf gesellschafts- oder vereinspolitische themen Bezug genommen wird, dass dadurch die öffent-liche Meinung beeinfl usst werden soll oder kann, liegt kei-ne privilegierte „kleine“ Website mehr vor und gilt somit die volle Offenlegungspfl icht. Bei der Beurteilung der Frage ob eine Website oder ein Newsletter „meinungsbildend“ sind , ist nicht die Absicht des Medieninhabers entscheidend sondern die objektive eignung zur Meinungsbildung oder Beeinfl ussung. Die Grenze zwischen einer „normalen“ und einer „kleinen“ Website bzw. einem Newsletter zu ziehen, ist natürlich immer eine Frage, die im einzelfall zu entschei-den und von den konkreten Umständen abhängig ist.

Fazit und AusblickZusammenfassend lässt sich festhalten, dass auch Verei-ne beim Betreiben von Websites oder dem Versenden von

SERVIcE

InfOBOxMag. Andrea Zinober, LL.M.rechtsanwältinNorthcote.rechtLandstraßer hauptstraße 1, 1030 WienE-Mail: [email protected].: +43 1 715 11 15

Newslettern vielfältige rechtliche Vorgaben zu beachten haben. Hinsichtlich der gesetzlichen Offenlegungspfl ichten wird insbesondere die Differenzierung bedeutsam sein, ob die jeweilige Website und der jeweilige Newsletter als „groß“ oder „klein“ zu qualifi zieren ist.

Aufgrund der massiv angehobenen strafhöchstgrenze und dem damit verbundenen Kostenrisiko bei einer Nicht-beachtung ist eine genaue Umsetzung jedenfalls unerläss-lich.

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Lauf, rote Nase, lauf! Und tu dabei Gutes

Sportler unter sich: Profi -Clowns und Amateursportler beim Roten-Nase-Lauf

DAchVERBÄnDE

Die sportUNioN-Akademie (spAK) hat sich im organisierten sport als eine der führenden Ausbildungsinstitutio-nen etabliert. in Zusammenarbeit der neun Landesverbände bzw. des Bun-desverbandes werden jährlich über 200 Kurse in den unterschiedlichsten Bereichen des sports, im Fitnessbe-reich bzw. der Gesundheit angeboten. Die Zielsetzung der sportUNioN-Akademie ist, die neuesten, sport-wissenschaftlichen erkenntnisse im Bereich der Aus- und Fortbildung pra-xisgerecht aufzubereiten, um für die ca. 50.000 Übungsleiterinnen, instruk-torinnen und trainerinnen in den fast 4.000 sportUNioN Vereinen eine

Laufen, Walken, skaten, rollen – die Art der Fortbewegung ist egal. Die Quanti-tät macht’s. Jeder zurückgelegte Kilo-meter ist gut für die eigene Gesundheit, zugleich kommt er kranken Menschen zugute. exklusiv unterstützt der AsVÖ das soziale engagement durch die or-ganisation der roten-Nasen-Läufe. 38 sind es heuer in sechs Bundesländern.

start zu dieser Laufserie war zum vierten Mal in Wien, erstmals als Green event. Zu einem bunten spektakel konnte AsVÖ-Wien-präsident Univ.-prof. Dr. paul haber auch prominenz aus politik, Wirtschaft und sport be-grüßen. Bei der AsVÖ-Wien sportmei-le wurde z. B. Koordination trainiert,

Die sportUNioN-Akademie

Möglichkeit der zertifi zierten Weiter-bildung anzubieten. ein schwerpunkt sind vor allem Workshops für unse-re Funktionärinnen, wie etwa zu den themen „Abrechnung“ oder „richtige Buchführung im Verein“, aber auch Angebote zur „interkulturellen sensi-bilisierung“. Die teilnahme an diesen Angeboten wird für die erwähnte Ziel-gruppe kostenlos bzw. sehr kosten-günstig angeboten, ist aber auch für jedes Vereinsmitglied ohne Funktio-närstätigkeit möglich. sport- und Fit-nessinteressierte, die einfach nur spaß haben wollen, fi nden innerhalb der Akademie das richtige Kursangebot.www.sportunion-akademie.at

Das aktuelle Kursprogramm der SPORTUNION-Akademie

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DAchVERBÄnDE

im rahmen der 18. Generalversamm-lung des europäischen Fair play Move-ments (eFpM) in Verona wurde der Ös-terreicher Mag. christian hinterberger, AsKÖ-Vizepräsident und Bso-präsi-diumsmitglied, zum neuen präsiden-ten gewählt. hinterberger übernahm die Funktion einer aus mittlerweile 40 europäischen Mitgliedsverbänden be-stehenden organisation vom portugie-sen carlos Goncalves.

„Mein Bestreben ist es, die Be-deutung von Fair play und ethischen Grundsätzen auf allen ebenen des sports zu stärken. Die spiele in London und die jüngste vorbildliche handlung von Fußballprofi Miroslav Klose haben

Österreicher europas Fair-play-präsident

selbstverteidigung geübt und speed stacken getestet – humorig begleitet von den roten Nasen clowns – womit nicht nur schwitzen, sondern auch La-chen garantiert war. 2.819 Menschen in Kostümen, im sportdress oder straßenkleidung legten in der prater hauptallee insgesamt 15.000 Kilome-ter zurück, die 33.000 euro für die ro-ten Nasen einbrachten.

Damit können die rote Nasen clowndoctors wieder Lachen und Le-bensfreude zu kranken Kindern oder erwachsenen bringen. 2011 wurden u. a. mit den spenden der AsVÖ Lauf-serie rund 120.000 Menschen in 38 spitälern in betreut.

große Aufmerksamkeit geweckt. posi-tive Beispiele im sport sind die besten Botschafter für diese Anliegen und das eFpM“, so hinterberger.

Anwesend in Verona waren auch Bso- und AsKÖ-präsident Dr. pe-ter Wittmann, der sich freute, dass es nun einen weiteren Österreicher in einer europaweit wichtigen sportfunk-tion gibt. AsKÖ-Vizepräsidentin Mag. petra huber vertrat das europäische paralympische committee bei die-sem eFpM-Kongress. Weiters freuten sich mit christian hinterberger auch AsKÖ-Burgenland-präsident christian illedits und AsKÖ-Generalsekretär Mi-chael Maurer.

Lauf, rote Nase, lauf! Und tu dabei Gutes

v.l.n.r.: ASKÖ-Vizepräsidentin Petra Huber, BSO- und ASKÖ-Präsident Peter Wittmann, ASKÖ-Burgenland-Präsident Christian Illedits, ASKÖ-Vizepräsident Christian Hinterberger und ASKÖ-GS Michael Maurer

Sportler unter sich: Profi -Clowns und Amateursportler beim Roten-Nase-Lauf

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