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meinTDS November 2013

Date post: 07-Feb-2016
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November 2013 | 10 Zeitschrift des Theologisch-Diakonischen Seminars Aarau Campus Praktika zwischen einsam und gemeinsam Lounge Einsam ja, aber zu viert Plenum Drei Mitarbeitende feiern Oder beides? Einsam sein: Schlimm oder schön?
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November 2013 | 10

Zeitschrift des Theologisch-Diakonischen Seminars Aarau

C ampu sPraktika zwischen einsam und gemeinsam

L o u n g e Einsam ja, aber zu viert

Pl e n umDrei Mitarbeitende feiern

Oder beides?

Einsam sein: Schlimm oder schön?

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27 Millionen Menschen werden weltweit zur Arbeit gezwungen, ohne dafür Lohn zu er-halten. Dies sind mehr Menschen, als wäh-rend der ganzen Zeit der Sklaverei aus Afrika deportiert wurden. Betroffen sind vor allem Menschen in Armut und ohne Perspektive. Nicht weniger dramatisch sind Zahlen und Realität des weltweiten Frauenhandels für die Sexindustrie. Die Konferenz informierte über Hintergründe, Formen und Auswirkun-gen des Menschenhandels und zeigte auf, wie jeder Einzelne einen Beitrag zur Überwin-dung der modernen Sklaverei leisten kann.

Auch das TDS Aarau sagt StopArmut!

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StopArmut-Konferenz in Bern

Am Samstag, 2. November 2013, fand in der Berner Eventfabrik die Konferenz 2013 von StopArmut 2015 statt. Referenten waren unter anderem Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Pierre Tami, Leiter Shift 360 Kambodscha, EVP-Nationalrätin Marianne Streiff sowie Irene Hirzel, Projektleiterin Frauenhandel der Christlichen Ostmission. Unter den zahlreichen Ausstellern war auch das TDS Aarau mit seinem neuen Messestand vertreten.

Um Opfern des Menschenhan-dels praktisch zu helfen, braucht es nicht nur Geld, sondern in erster Linie ein mutiges Herz.» Pierre Tami, Gründer von HAGAR International und Shift 360

«

StopArmut

Campus

StopArmut 2015 ist eine durch den Verband «Interaction» verantwortete Kampagne der Schweizerischen Evangelischen Allianz. Sie ist Teil der glo-balen Kampagne «Micah Challenge». StopArmut 2015 bezieht die Kampa-gnenarbeit auf die 8 Millenniumsziele der UNO, die bis 2015 erreicht wer-den sollten. Sie ruft Christen und Entscheidungsträger in der Schweiz auf, sich für diese Ziele und so für eine gerechtere und barmherzigere Welt einzusetzen.

Der Leitvers der Kampagne stammt aus Micha 6,8: «Es ist dir gesagt, o Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: Was anders als Recht tun, Liebe üben und demütig wandeln mit deinem Gott?» Als Teil der internationalen «Micah Challenge»-Bewegung und zusammen mit der weltweiten Evangelischen Allianz engagiert sich StopArmut auf der Grundlage christlicher Werte für eine gerechte, menschenwürdige und sichere Welt für alle Menschen.

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Editorial | ImpressumFoyer

Guten Tag

Ich sitze allein zuhause. Siebzehnjäh-rig, am Samstagabend. Keiner mei-ner Kollegen hat angerufen. In mir macht sich das Gefühl breit: «Mit mir will niemand zusammen sein.» Wenn ich jemanden anrufen oder in die Stadt zu einem Treffpunkt gehen würde: «Wo wäre ich willkommen? Wohl nirgends.» Allein und einsam.

Ich sitze allein zuhause. Es ist Mitt-wochmorgen, ich bereite meinen Un-ter richt vor. Bücher liegen verstreut

auf dem Pult, verschiedene Fenster im Computer sind offen. Ich lese, denke, schreibe. Allein und konzentriert auf meine Aufgabe, allein und selbstständig in meiner Tätigkeit. Gottlob ruft niemand an und unterbricht die Einsamkeit.

Ich sitze allein zuhause. Im inneren Gespräch mit mir sel-ber halte ich Gedanken im Tagebuch fest. Zwischendurch spreche ich Gott an, danke ihm, frage ihn – und halte inne, ob ich eine Antwort vernehme: Einen Impuls, eine Erinnerung an ein Bibelwort, ein plötzlich aufsteigendes Lied oder Zitat. Allein als Mensch und doch nicht allein.

Negativ empfinde ich Einsamkeit, wenn ich nicht dazu-gehöre. Das kann auch mitten in einer Gruppe oder so-gar mit einem nahen Menschen sein: Ich kann mich nicht einbringen oder ausdrücken, ich fühle mich «daneben» und «draussen». Das kann sogar in der eigenen Woh-nung oder in der eigenen Haut passieren: Ich fühle mich einsam, fremd, unpassend. Manchmal erinnere ich mich in solchen Momenten an die Schlussworte von Dietrich Bonhoeffers Gedicht «Wer bin ich?», das er im Gefängnis (weitgehend in Einzelhaft) formuliert hat:

«Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott. Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott.»

Pfr. Dr. Paul Kleiner, Rektor

In h a lt

5 Foy e r Guten Tag

6 C ampu s Praktika zwischen einsam und gemeinsam

12 L o un g e Einsam ja, aber zu viert

16 Pl a t t fo rm Kolumne: Auswandern – und dann? Diakonat im Aargau

18 A te l i e r Winter- und Frühjahrskurse

20 Pl en um Drei Mitarbeitende feiern

21 Of f i c e Herausforderung Jahresabschluss

22 G a l e r i e Glückwünsche Absolvententag Befragt …

24 A g end a

Impressum Herausgeber: Theologisch-Diakonisches Seminar TDS Aarau, Höhere Fachschule für Kirche, Diakonie und Mission | Konzept: Werbestadt AG, Winterthur | Redaktion: André Kesper | Grafik/Layout: Eva Kesper-Wegelin | Lektorat: Elisabeth Widmer-Hunziker | Druck: Mattenbach AG, Winterthur Auflage: 4.000 Exemplare, viermal jährlich | Sekretariat: TDS Aarau, Frey-Herosé-Strasse 9, CH-5000 Aarau | E-Mail: [email protected] | Telefon: +41 62 836 43 43 | Internet: tdsaarau.ch | Rektorat: Pfr. Dr. theol. Paul Kleiner | Trägerverein: Präsident Heiner Studer | Abonnement: CHF 20.–/EUR 15.– pro Jahr | Inserate/Mediadaten: [email protected] | Bildnachweis: TDS Aarau, StopArmut | Postcheckkonto Schweiz: Aarau 50-1903-6, IBAN: CH22 0900 0000 5000 1903 6 | EUR-Konto: Neue Aargauer Bank, Konto: 0882-440718-92, IBAN: CH71 1044 0718 9200 0, BC: 5881, BIC: AHHBCH22XXXTitelbild: Die barmherzige Dreifaltigkeit– Kunstkeramik: Sr. Caritas Müller, CH-7408 Cazis

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best

adt.c

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lifechannel.ch

„ICH WILL

NICHT BIS

SONNTAG

WARTEN! “Radio Life Channel Radio Life Channel Spiritualität auch im AlltagSpiritualität auch im Alltag

Editorial | Impressum

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6 meinTDS 2013 | 10

GemeindepraktikumCa

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Die Zeit zwischen Sommer und Herbst verbringen die TDS-Studierenden jeweils in den Praktika, je nach Studienjahr im Sozial-, Gemeinde- oder Wahlpraktikum. Auf den folgenden Seiten berichten neun Frauen und Männer von ihren spannenden Erfahrungen. Eine komplette Übersicht über die Praktika 2013 finden Sie auf Seite 8.

Einsam in Köniz, Teil 2Im September strahlte SRF die Reporter-Sendung «Einsam in Köniz» aus. Dabei ging es um Menschen, die einsam sterben. Meine Geschichte spielt ebenfalls in Köniz. Sie erzählt von einem einsamen Moment im Leben eines jungen Menschen.

Bis Ende Jahr absolviere ich mein Prakti-kum im Kirchenkreis Oberwangen in der Gemeinde Köniz. Vor einigen Wochen waren mein Praktikumsleiter und einige andere Mitarbeitende in den Ferien. Als ich ganz alleine in meinem Büro sass, klopfte plötzlich jemand an der Tür. Ein dunkelhäutiger, magerer, ca. 20-jähriger Mann trat ein. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen. Er sei aus Somalia und brauche dringend die Hilfe meines Praktikumslei-ters. Seine Familie sei letzte Woche in die Schweiz gekommen und müsse morgen nach Worb, um sich anzumelden. Doch weder seine Familie noch er hätten Geld für die Hin- und Rückreise, geschweige denn für die kommenden frischen Herbst-tage. Ich hörte dem Mann aufmerksam zu, und in mir stieg der Wunsch auf, ihm zu helfen. Ich wusste, dass ich in solchen Mo-menten den Pfarrer anrufen dürfte, doch auch er war gerade nicht erreichbar. Ich stand alleine da, mit einem Somalier, der dringend Hilfe brauchte, und hatte keine Ahnung, wie mein Praktikumsleiter in diesem Fall reagieren würde. In diesem Moment fühlte ich mich einsam, denn ich war auf mich alleine gestellt. Ich wollte den Mann nicht ohne Geld zurückkehren lassen, deshalb traf ich eine spontane Entscheidung: Ich ging mit ihm zu einem Bankomaten und hob einen kleinen Betrag ab. Möge Gott dieses Geld brauchen, um den Mann und seine Familie zu segnen. ■

Andrin Lehmann, Klasse III

Zwischen einsam und gemeinsamCa

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sGemeindepraktikum

Ich konnte mir nie wirklich vorstellen, einmal als Sozialdiakon zu arbeiten. «Sozialdiakon»,

das klang für mich nach einer Person, die immer lieb und nett ist und nichts zu sagen hat.

Wenn ich Kollegen von meinem Studium erzähle, denken diese an alte Frauen mit Röcken

und komischen Hüten. Nichts gegen Röcke – aber ich will doch mit Action, Erweckung

und dem Bau von Gottes Reich zu tun haben. Im Gemeindepraktikum konnte ich mein Bild

über Sozialdiakonie endlich revidieren.

Hunger nach Gott

Ich absolviere mein Gemeindepraktikum in der Reformierten Kirchgemein-de Oftringen, indem ich in der Jugendarbeit mitwirke. Zu meinen Aufgaben gehörte unter anderem das Mitorganisieren eines Konfirmandenlagers im Herbst. Sowohl die Vorbereitung als auch das Lager waren sehr streng, doch ich wurde dabei sehr ermutigt.

Wenn man erfahren darf, wie sich Teenager dem Wirken Gottes öffnen und beginnen, sich mit Lebensfragen auseinanderzusetzen, dann haben sich jede Mühe und jeder Stress mehr als gelohnt. Ich konnte immer wieder sehen, wie Gott sowohl an den Lagerteilnehmern als auch an uns Leitern wirkte und unse-rem Leben Veränderung schenkte. Das hat mich mit tiefer Freude und Dankbar-keit erfüllt.

Besonders berührt hat mich das Zeugnis eines «Könflers», dessen Leben sich seit dem diesjährigen Sommerlager sehr zum Positiven verändert hat: Bis vor Kurzem sei er eher ein Einzelgänger gewesen und habe sich oft sehr einsam gefühlt. Seit dem Sommerlager suche er nun vermehrt die Gemeinschaft und den Kontakt zu anderen und freue sich jeweils sehr auf die Abende mit der Jugendgruppe. Schon vor dem Konfirmandenlager fiel mir auf, dass er einen grossen Hunger nach Gott hat.

Wenn ich das Wirken von Gott so klar wahrnehmen kann, weckt dies meine eigene Motivation, mich noch mehr in die Beziehung zu Gott hineinzugeben und seine Liebe ganz praktisch weiterzugeben. ■

Christoph Joller, Klasse III

Als Praktikant in der Kinder- und Jugend-

arbeit der Reformierten Kirchgemeinde

Meisterschwanden-Fahrwangen bin ich in

Konfunterricht, Jugendgottesdienste und

Jugendtreffs sowie Sonntagsschule und

Kinderprogramme involviert. Das bedeu-

tet einiges an Action und manchmal darf

ich sogar etwas die «Sau rauslassen». Mein

Praktikumsleiter überlässt mir viel Verant-

wortung und ich kann oft selbstständig

arbeiten, was ich sehr schätze. Trotzdem

bietet er mir viel Unterstützung, indem er

mich begleitet und mir hilft, meine Kom-

petenzen zu entdecken und diese zu stär-

ken. Die Zusammenarbeit im fünf köpfi -

gen Team ist toll, und es ist eine wert-

volle Erfahrung, im gemeinsamen Gebet

und im persönlichen Glauben unterwegs

zu sein und am gleichen Strick zu ziehen.

Die Arbeit erfüllt mich – meistens zumin-

dest – und langsam kann ich mir tatsäch-

lich vorstellen, einmal als Sozial diakon zu

arbeiten.Anfangs hatte ich etwas Bedenken, dass

meine Freizeit langweilig und einsam sein

könnte, da ich nun doch ein Stück weg von

meinem Heimatort Basel wohne. Doch

die Gemeinde hat mich herzlich aufge-

nommen, so dass ich schnell Beziehungen

knüpfen und Freundschaften aufbauen

konnte. Die wenigen einsamen Abende

schätze ich, denn das sind meine «Quality

Times» mit meinem Vater, Retter und

König – dem dreieinigen Gott! Und wenn ich ganz ehrlich bin: Eigent-

lich bewundere ich die Frauen mit den Rö-

cken und den komischen Hüten: Diakonis-

sen leisten meist fernab der öffentlichen

Aufmerksamkeit unglaubliche Arbeit. Sie

helfen in Armen- und Krankenhäusern so-

wie in Gefängnissen und Flüchtlingslagern

und übernehmen einen Job, den sonst

niemand machen will. Sie leben ihren

Glauben viel radikaler und überzeugen-

der als ich es tue. Wenn mich das nächste

Mal jemand mit diesen alten Frauen – mit

Röcken und komischen Hüten – vergleicht,

sage ich voller Stolz: «Ja! Diesen Glauben

will ich auch haben. Eine solche Radika-

lität und Nächstenliebe möchte ich auch

leben!» ■ ■

Joël Drozd, Klasse III

Röcke und komische Hüte

Campus

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Praktika 2013 SozialpraktikumCam

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Inhaltlich wie geografisch vielfältig und faszinierend: TDS-Studierende haben weltweit wertvolle Erfahrungen gesammelt und ihre Ideen und Fähigkeiten investiert.

Frauenfeld, Berlin und Panama

Minderjähriger flüchtet in die Schweiz

Dieffenbach Daniel: Christuszentrum: Bistro uf em Chilehügel, Zürich

Dittli Karl: Heilsarmee «Open Heart», Zürich

Härdi Iris: Stadtmission Zürich: Café YUCCA

Hasler Manuela: NetZ4 EMK: Soziale Jugendarbeit, Zürich

Leuenberger Jael: Arche Burgdorf: Sozialtherapeutische WG

Müller Raphael: Werkheim Uster

Pfund Laurence: Heilsarmee Obstgarten, Rombach

Rizzuto Simona: Peregrina Stiftung, Frauenfeld

Schällmann Marco: E9 jugend & kultur, Basel

Schaufelberger Matthias: Quellenhof-Stiftung, Winterthur

Wehrli Jennifer: Stiftung Domino, Hausen AG

Anderfuhren Rebekka: Reformierte Kirchgemeinde Klosters-Serneus

Berde Andreas: Reformierte Kirchgemeinde Thomas, Basel

Blaser Kathrin: Reformierte Kirche Urtenen-Schönbühl

Brack Delona: Reformierte Kirchgemeinde Wetzikon

Drozd Joël: Reformierte Kirchgemeinde Meisterschwanden-Fahrwangen

Dudziak Patrick: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Zürich-Hirzenbach

Hallauer Rafael: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Mellingen

Hauser Simon: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Olten

Joller Christoph: Reformierte Kirchgemeinde Oftringen

Lehmann Andrin: Kirchliches Zentrum Niederwangen

Studer Kathrin: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Olten, Pfarrkreis Trimbach

Wey Silvan: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Stäfa

Sozialpraktika Klasse IIBlatter David: Verein «hope», Bern

Brunner Melanie: YWAM – Jugend mit einer Mission, Worcester/Südafrika

Fässler Matthias: Licht im Osten (LIO), Winterthur

Fässler Regula Franziska: Licht im Osten (LIO), Winterthur

Fischer Cornelia: Stadtkloster Segen: Communität Don Camillo, Berlin

Giger Monique Petra: Evangelische Bahnhofsmission, Freiburg/D

Merz Jonathan: Verein «Unihockey für Strassenkinder», Steffisburg, in Peru

Schmid Mirjam: Hutterer-Kolonie Acadia, Manitoba/Kanada

Schnyder Irina: Familynetwork.ch, Küttigen

Thalmann Anina: Fundatia Crestina Diakonia, Napoca/Rumänien

Zaugg Sandra: Cornerstone Christian Center, Marrero (Louisiana)/USA

Zürcher Audrey: OM Panama, Provincia de Chiriqui

Wahlpraktika Klasse IV

Gemeindepraktika Klasse IIICam

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Farids Familie zog vor vielen Jahren aus dem afghanischen Kriegsgebiet nach Pakistan. Da sie bis heute keine Papiere kriegen, ist die Chance auf eine anständige Arbeit sehr klein. Immerhin verdient die Mutter als Hausmädchen für reiche Familien etwas Geld. Doch Farids Familie lebt nicht nur in Armut, sondern auch in ständiger Angst: Immer wieder gibt es hässliche Kämpfe zwischen Schiiten und Sunniten. Mit 16 Jahren machte sich Farid alleine auf in eine bessere Zukunft.

Die Peregrina-Stiftung betreibt im Auftrag der Katholischen Landeskirche Thurgau fünf Durchgangsheime für Asylsuchende. Während meines Praktikums im Zentrum Frauenfeld lernte ich Farid persönlich ken-nen. Seine erste Reise nach der Flucht aus Pakistan führte Farid ins iranische Tehar, wo er als Stoffweber arbeiten und Geld für eine Reise nach Europa sparen konnte. Die Polizei hat ihn zum Glück nie erwischt, denn als Asylsuchender darf man gar nicht arbeiten. Nach zwei Jahren fand er einen Schlepper, der ihn zum Preis seines fast ganzen Ersparten bis kurz vor die türki-sche Grenze mitnahm. Nach acht Stun-den Autofahrt, eng zusammengepfercht mit anderen, musste die Gruppe nachts zehn Stunden zu Fuss über einen Berg zur Grenze marschieren. Eine Woche später ging es weiter nach Istanbul, und von dort – natürlich wieder nachts – mit dem Schlauchboot nach Griechenland.

Von Gefängnis zu GefängnisKaum auf dem Festland, lief Farid alleine bis zum Morgengrauen geradeaus ins Landesinnere – direkt in die Arme der Polizei, die ihn erst einmal ins Gefängnis brachte. Nachdem seine Fingerabdrücke genommen worden waren, durfte er wie-der gehen. Mit dem wenigen Geld, das er noch bei sich hatte, kaufte er sich ein Ticket nach Athen. Für die Weiterreise war Farid dringend auf Geld angewiesen. Seine

Mutter, die in ständiger Angst um ihren jungen Sohn lebte, konnte bei der Familie, für die sie arbeitete, ein Darlehen aufneh-men und nach Griechenland schicken. Mit einem weiteren Schlepper kam Farid nach Italien – ins nächste Gefängnis. Er musste erneut seine Fingerabdrücke abgeben und kam danach, weil er noch immer minder-jährig war, zu einer einheimischen Familie. Diese machte ihm schnell klar: Würde er fliehen, würde sie die Polizei rufen.

Mit dem letzten Geld in die SchweizFarid ging trotzdem: Er lief heimlich zum Bahnhof und marschierte von dort die ganze Nacht den Gleisen entlang, bis er am Morgen endlich in einem Dorf ankam. Er kaufte sich ein Zugticket und fuhr über Rom nach Chiasso. Er war endlich in der Schweiz, hatte aber sein ganzes Geld auf-gebraucht. Ein dunkelhäutiger Mann be-zahlte ihm ein Ticket nach Zürich. Dort traf er auf einen afghanischen Landsmann, der ihm ein Ticket für die Fahrt nach Kreuzlin-gen kaufte und ihn darüber informierte, dass er sich dort anmelden müsse.

Einen Monat später wurde er vom Bun-desamt für Migration vorgeladen. Man machte ihm klar, dass er zurück nach Ita-lien müsse, sobald man seine Fingerab-drücke in die Schweiz schicken würde. Sie kamen bis heute nicht. Farid blieb ganze 15 Monate in Frauenfeld und hatte erst dann sein zweites, etwas ausführlicheres Inter-

view. Dieses Mal erwähnte er die Finger-abdrücke in Italien mit keinem Wort, zeig-te hingegen auf Anraten seines Freundes Amin einen Youtube-Clip über die Kämpfe zwischen Schiiten und Sunniten in Pakis-tan. Er kriegte den F-Ausweis. In ihm brach ein grosses Glücksgefühl aus – vorerst …

Die Reise muss weitergehenHeute fühlt sich Farid sehr einsam. An manchen Tagen weint er nur, so sehr ver-misst er seine Familie. Trotzdem träumt er davon, ein normales Schweizer Leben füh-ren zu können. Er würde die ganze Reise wieder auf sich nehmen – zu gross ist die Not in seiner Heimat. Sein nächstes Etap-penziel: Eine Lehrstelle! ■

Simona Rizzuto, Klasse II

«Mein Traum ist es,ein Schweizer Leben zu führen und eine Lehre zu absolvieren.»

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Campus

Die Hutterer sind eine Religionsgemeinschaft in der Tradition des Täufertums. Im Unterschied zur Mehrzahl der heutigen christlichen Gemeinschaften, die sich direkt auf das Erbe der Täufer beziehen, pfle-gen die Hutterer bereits seit dem 16. Jahrhundert in ihren Gemeinden das Prinzip der Gütergemeinschaft in landwirtschaftlichen Kolonien. Einer der Gründerväter war der Tiroler Täuferprediger Jakob Hutter. Er verlieh der Glaubens- und Lebensgemeinschaft den Namen. In Folge wirtschaftlicher Notlagen sowie Verfolgung gelangten die Hutterer über Ostmitteleuropa und die heutige Ukraine gegen Ende des 19. Jahr-hunderts nach Nordamerika. Während des 2. Weltkriegs siedelten die Hutterer aus den USA nach Kanada über. Rund 40.000–50.000 Hutte-rer leben heute in ca. 470 Kolonien. Quelle: taeufergemeinschaft.net

WahlpraktikumSozial-/Wahlpraktikum

In neue Welten eintauchen

Bei den Hutterern in Kanada

Kulturschock im Chreis Cheib

Ich absolvierte mein Praktikum im Rah-men der sozialen Jugendarbeit «NetZ4» der EMK Zürich und erlebte verschiedene Wirkungsbereiche der Gassenarbeit mit: Zum Beispiel besuchten wir die Plätze der Obdachlosen, der Drogendealer und der Abhängigen, sprachen diese an und ver-

suchten, sie für ein kostenloses Mittag-essen in unserem Lokal zu gewinnen. Eine weitere Möglichkeit der Gassenarbeit ist es, durch die Strassen zu laufen, zu beob-achten, zu beten und ab und zu mit den Menschen ein Wort zu wechseln.

Mir gefiel aber die dritte Variante am besten – die Arbeit im Lokal: Wir koch-ten Mittagessen für rund 80 Personen und spielten mit ihnen Ping-Pong oder Brettspiele. Auf diese Weise konnten wir ihnen Wertschätzung entgegenbringen. Mir wurde bewusst, dass viele Randstän-dige ein Leben in Einsamkeit führen und froh sind, wenn sie mal wieder für einen Nachmittag etwas Gesellschaft haben. Ich lernte also nicht nur das Schachspie-len, sondern realisierte auch, dass hinter eigen willigem Verhalten meist ein schwe-res Schicksal steckt.

Auch wenn wir uns als Mitarbeiter manchmal hilflos fühlten, durften wir im-mer wieder erleben, wie es vorwärts geht: Wildfremde Menschen finanzierten einem Rumänen ein Ticket zurück in die Heimat, wo er sein Studium weiterführen konnte, und ein Klient bekam nach zehn Jahren auf der Strasse plötzlich eine gut bezahlte Arbeitsstelle. Gott ist allgegenwärtig und hat überall seine Hände im Spiel.

Dank meines Praktikums, übrigens in-klusive Gefängnisbesuch und Mitarbeit in einem Therapiezentrum, konnte ich in ein Arbeitsumfeld Einblick nehmen, das ich nie freiwillig angeschaut hätte. Ein Kultur-schock kann manchmal helfen, die Welt besser zu verstehen. ■

Manuela Hasler, Klasse II

«Mein Bruder, wann kommst du zurück?»Während der drei Wochen im Süden Ame-rikas hat sich meine Freundesliste auf Face book fast verdoppelt. Ob bei sport-lichen Strasseneinsätzen, Trainerkursen mit lokalen Teilnehmern oder bei einem Besuch in einem Gemeindebauprojekt – überall fanden eindrückliche Begegnun-gen statt. Ricardo lernte ich in der Trainerausbil-dung im Norden Perus kennen. Er war ein zurückhaltender und eingeschüchter-ter Junge. Wegen seiner rundlichen Figur wurde er jahrelang gemobbt und schika-niert. Auf dem Spielfeld war er eher toll-

Mit Tränen in den Augen fragt mich der junge Ricardo, wann ich zurückkomme. Er umarmt mich und will mich gar nicht mehr loslassen. Diese berührende Begegnung fand zum Schluss meines Wahlpraktikums beim Verein «Unihockey für Strassenkinder» in Peru statt.

patschig und ungelenk, weshalb ich ihn versuchsweise als Torwart einsetzte. Er er-wies sich als ausgezeichneter Goalie, den plötzlich jede Mannschaft in ihrem Team haben wollte. Er blühte richtig auf und öffnete sich endlich auch mir gegenüber. Ab sofort nannte er mich seinen «grossen Bruder». Bei jeder Gelegenheit suchte er meine Aufmerksamkeit und saugte mei-ne Anweisungen, die ich als Coach gab, förmlich auf. Ich bin mir sicher, dass meine Trainerausbildung auch etwas in seinem Leben zum Besseren verändern konnte.Der Verein «Unihockey für Strassen-kinder» zielt genau auf solche Erlebnisse

ab: Menschen sollen durch den Sport – in Kombination mit dem Evangelium – be-flügelt, gefördert und befreit werden. Gerade bei jungen Männern wirkt sich Sport evangelisation enorm positiv aus. Im Sport Energie einsetzen und mit dem Evangelium neu auftanken – eine tolle Mischung!Wer weiss, vielleicht kann ich Ricardo die Antwort auf seine Frage im nächsten Sommer persönlich geben. Eine Anfrage des Vereins ist pendent. Für eine Rückkehr sollte ich allerdings noch ein wenig an meinen Spanischkenntnissen arbeiten. ■ ■

Jonathan Merz, Klasse IV

«Mi hermano, cuándo regresas?»

Dieser Text steht auf dem privaten Blog von Mirjam und Markus Schmid. Gemein-sam haben die beiden zehn eindrückliche Wochen bei einer Hutterer-Kolonie in der kanadischen Provinz Manitoba verbracht. «Es war spannend, sich in das intensive Arbeitsleben einzugliedern. So habe ich genäht, geputzt, den Garten gepflegt, Mohn geerntet oder Babys gehütet», er-zählt Mirjam, und ergänzt: «unser Ziel war, den Alltag der Hutterer möglichst realitätsnah mitzuerleben und kennenzu-lernen.» Dazu gehörte auch das Tragen der

«Nun sitzen wir am Gate 10 in Winnipeg und warten auf das Flugzeug. Mit Tränen haben wir uns gestern Abend von den Leuten in Acadia verabschiedet. Die Köchinnen haben eine Torte mit der Aufschrift «Auf Wiedersehen Markus und Mirjam» gebacken, zudem bekamen wir ein grosses Abschiedsgeschenk: eine Bettdecke und zwei Kissen mit Entenfedern. Der Chor sowie die 10-jährigen Zwillinge Hanna und Naomi unserer Gastfamilie sangen für uns. Später sassen wirmit den jungen Menschen zusammen in einem Kreis und sangen, begleitet von fünf Gitarren, weitere Lieder. Bis bei Mirjam wieder Tränen flossen …»

typischen Trachten: Rock und Kopftüch-lein als Frau, schwarze Hose, Hemd und Hosenträger als Mann. Mirjam hat Chan-cen und Grenzen wahrgenommen und für sich reflektiert, welche Elemente des engen gemeinschaftlichen Lebens sie sich auch in der Schweiz vorstellen könnte: «Liebevolle Beziehungen, Fleiss und sozia-les Engagement haben mich beeindruckt. Zudem hat mir das Umfeld, in dem Kinder aufwachsen können, gefallen.»

Welche Bilanz zieht Mirjam aus ihrem Wahlpraktikum? «Wir haben Freunde ge-

wonnen und unseren persönlichen Hori-zont erweitert. Die eine oder andere Er-fahrung wird bestimmt unser künftiges Leben prägen.» Dabei legt sie Wert auf die Feststellung, dass ihr Einblick in die Kolo-nie von Acadia eine Momentaufnahme war und nicht das Leben der Hutterer all-gemein beschreiben kann. Die einzelnen Kolonien seien individuell geprägt. ■

André Kesper im Gespräch mit Mirjam Schmid-Gerber, Klasse IV

Ich wohne in der Stadt Zürich und kenne diese als hippe Weltstadt, die sich gerne ein wenig wichtiger nimmt als sie ist. Im Rahmen meines Sozialpraktikums in den Bereichen Gassenarbeit und Arbeitsintegration lernte ich erstmals eine andere Seite Zürichs kennen: ein florierendes Rotlichtmilieu, viele Obdachlose sowie Drogendealer und Abhängige, die der Polizei immer einen Schritt voraus sind. Ein richtiger Kulturschock!

Cam

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Lounge-GesprächLounge

Lounge-Gespräch

«Einsam ja, aber zu viert»

«Ich bin nicht der Typ, der freiwillig drei Tage allein ins Kloster gehen würde», schmunzelt Pfarrer Peter Henning, «trotzdem weiss ich, dass Einsamkeit als Teil des Lebens Sinn und Wert hat. Schliesslich sind wir allein zur Welt gekommen und werden sie allein wieder verlassen.» Peter Henning ist der Einsamkeit in verschiedenen Lebenslagen unmittelbar begegnet, unter anderem nach dem Tod seiner ersten Ehefrau.meinTDS hat sich mit dem früheren Rektor des TDS Aarau (1985–2006) über seine Erfahrungen unterhalten.

Unterwegs mit der göttlichen Dreifaltigkeit

Sich morgens um 9 Uhr mit Peter Henning zum Kaffee in einer Lounge zu treffen und ungestört zu plaudern, ist ein Privileg. Henning ist einer jener Gesprächspartner, denen man am liebsten bis in den Nach-mittag hinein zuhören und dabei alles an-dere vergessen würde: Egal, ob er gerade mit leuchtenden Augen das Programm seiner bevorstehenden Bildungsreise nach Zypern schildert, unterhaltsame Anekdo-ten aus seiner Amtszeit als TDS-Rektor er-zählt oder leidenschaftlich dafür plädiert, die christliche Gebetskultur zu überden-ken und sich stärker auf ein «hörendes Ge-spräch» mit Gott einzulassen. Seine Aus-sagen öffnen den Horizont, führen den Zuhörer in eine erfrischende Freiheit und zeugen gleichzeitig von einer begeisterten und authentischen Gottesbeziehung.

Dabei ist das Gesprächsthema keines-falls einfach: Es geht um Einsamkeit und Erfahrungen mit dem bisweilen schmerz-haften Alleinsein. «Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich zu diesem Thema der idea-le Gesprächspartner bin», meint Henning

zu Beginn des Gesprächs bescheiden und erklärt ganz offen: «Ich bin kein Mensch, der die Einsamkeit sucht. Für mich ist es bereits ein kleines Leiden, wenn meine Frau Anita ein paar Tage lang auswärts ei-nen Kurs gibt. Und ganz allein drei Tage in einem Kloster verbringen würde ich kaum freiwillig ...»

Einsamkeit übenKaum gesagt, wird er unvermittelt sehr konkret: «Natürlich bin ich davon über-zeugt, dass Einsamkeit eine wichtige Ergänzung zur Zweisamkeit bzw. zur Ge-meinsamkeit bildet. Schon Luther wies darauf hin, dass das Sterben schwerfallen würde, hätte man die Einsamkeit während des Lebens nicht eingeübt.» Mit Einsam-keit meint Peter Henning allerdings nicht das Alleinsein: «Ich spreche wie Luther vom Einsamsein mit Gott. Oder präziser: mit der göttlichen Dreifaltigkeit. Als Christ geniesse ich das Vorrecht, dass jede Ein-samkeit eigentlich eine Zeit zu viert ist.» Und er führt aus: «Gott, der Vater, Jesus

Christus, der Sohn, und der Heilige Geist sind in ihrer Dreieinigkeit stets präsent und kommunizieren auch untereinander. So sind wir, wenn ich im menschlichen Sinn alleine bin, immer ein Kreis von vier Personen.» Er unterstreicht seine Darstel-lung mit der Kunstkeramik von Schwester Caritas Müller aus dem Dominikanerin-nenkloster St. Peter und Paul in Cazis, die einen einsamen und bedürftigen Men-schen darstellt, der Kraft und Nähe der Dreifaltigkeit erfährt (siehe Titelbild die-ser Zeitschrift).

«Schon Dietrich Bonhoeffer wusste um die Bedeutung konstruktiver Einsamkeit», fährt Peter Henning fort und zitiert den bekannten Theologen: «Wer nicht allein sein kann, hüte sich vor der Gemeinschaft. Wer nicht in der Gemeinschaft steht, der hüte sich vor dem Alleinsein.» Dabei ist Henning nicht der Meinung, dass man Einsamkeit quasi als künstliche Trocken-übung in den Alltag integrieren müsse: «Das Leben eröffnet im Normalfall genü-gend Chancen, mit Einsamkeit umgehen

zu lernen, häufig unvorbereitet.» Dann gelte es, einen fruchtbaren Umgang mit der neuen Situation zu finden.

Einsam in einer LeitungsfunktionIn seiner 21-jährigen Tätigkeit als Rektor des TDS Aarau hat Peter Henning den ei-nen oder anderen Moment der Einsam-keit kennengelernt: «Ich erinnere mich an einen personellen Entscheid, den wir im Konvent der Dozierenden zu treffen hatten. Wir waren damals sechs Perso-nen, und die Abstimmung ergab nach aus-führlicher Darstellung aller Aspekte und Blickwinkel ein Stimmenverhältnis von 3:3. Der Konvent erwartete darauf von mir als Vorsitzendem den Stichentscheid und sprach mir das Vertrauen aus. Ich fühlte mich von einer Sekunde auf die andere allein, und es wurde mir bewusst, wie viel Macht mir meine Funktion gab und dass ich nun keinen Menschen um Hilfe bitten konnte. Selbstverständlich suchte ich das Gespräch mit Gott, aber ich kam nicht da-rum herum, eine Entscheidung zu treffen. So versuchte ich, in einer kurzen Stille eine Antwort zu finden, versicherte mich der Loyalität meiner Kolleginnen und Kollegen und entschied nach bestem Wissen und Gewissen. Dabei bestätigte sich ein Prin-zip, das mir immer wieder begegnete: Mo-menten der Einsamkeit sollte man nicht ausweichen, man sollte sie aushalten und durchwandern.»

Und wenn Einsamkeit überfordert? Wenn Peter Henning ein «Durchwandern der Einsamkeit» empfiehlt, weiss er ers-tens genau, wovon er spricht, und zwei-tens, wie schmerzhaft dies bisweilen sein kann. Als Vater von sechs Kindern verlor er Ende der Neunzigerjahre seine Ehefrau nach schwerer Krankheit. «Weisst du», sagt er leise, «die monatelange Einsamkeit vor und nach dem Sterben einer geliebten und vertrauten Person kannst du mit Wor-ten kaum beschreiben. Auf einmal fehlt der Mensch, dem du alles anvertrauen

Peter Henning, 1945, absolvierte nach seiner Jugend- und Gymnasialzeit in D-Gütersloh ein Theologiestudium in Bethel, Marburg, Zürich und Erlangen und war an-schliessend während 14 Jahren als Pfarrer im Kanton Graubünden und in Aarau tätig. Danach wirkte er als Rektor und Dozent für Kirchengeschichte und Dogmatik am TDS Aarau. Seit 2010 ist Peter Henning pen-

sioniert, aber weiterhin mit einem Lehr-auftrag des TDS in der Masterausbildung aktiv. Zudem arbeitet er in verschiedenen Funktionen bei ERF Medien Schweiz. Er begleitet regelmässig Bildungsreisen, hält Seminare zu aktuellen Fragen des Christ-seins und übernimmt Predigtstellvertre-tungen in Landes- und Freikirchen.

konntest, und Schweigen breitet sich aus. Du fühlst dich verlassen.»

Was hat ihm in jenen schweren Momen-ten des Alleinseins geholfen? «Manchmal sass ich einfach da und las einen Psalm. In gewissen Selbstgesprächen der Psalm-beter fand ich meine innersten Gefühle in Worten ausgedrückt, die ich so kaum hät-te formulieren können.» Als Beispiel nennt er Psalm 42: «Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir. Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir; darum gedenke ich an dich im Lande am Jordan und Hermonim, auf dem kleinen Berg. Deine Fluten rauschen daher, dass hier eine Tiefe und da eine Tiefe brausen; alle deine Wasserwogen und Wellen gehen über mich. Ich sage zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mein vergessen? Warum muss ich so traurig ge-hen? Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.» Psalm 42,2, 7, 8, 10 und 12

War Peter Henning als früherer Ge-meindepfarrer und damaliger Rektor des TDS Aarau in den schwersten Momenten seines Lebens nicht von unterstützenden Freunden umgeben? «Gewiss», bestätigt er, «aber es gab Tage, da habe ich keine Menschen ausgehalten. Ich hatte das Be-dürfnis, in Ruhe gelassen zu werden. Und ich bin dankbar dafür, dass dies die Men-schen um mich herum feinfühlig akzep-tiert haben. Sie waren zwar da, aber sie haben sich nicht aufgedrängt. So konnte ich in aller Stille wahrnehmen, wann es wieder an der Zeit war, die Gemeinschaft aufzusuchen.»

Psalmen für sich sprechen lassen oder sich das Alleinsein gestatten, wenn man die Gegenwart anderer noch nicht erträgt ... gibt es weitere Perspektiven, wenn die Einsamkeit beinahe unerträglich wird? «Ja», nickt Peter Henning, «ich habe die Er-fahrung gemacht, dass die Gemeinschaft mit Gott zu jeder Zeit heilsam war. Wenn

Loun

ge

Wer nicht allein sein kann, hüte sich vor der Gemeinschaft.»Dietrich Bonhoeffer

«

ich Menschen nicht aushalten konnte, ver-hielt es sich mit Gott immer anders. Er war auf unerklärliche Weise einfach da, hörte mir zu und hielt meine Hand. Dabei wur-de Psalm 34,19 real: ,Der HERR ist nahe bei denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagen Ge-müt haben.’ Ich konnte mir eingestehen, dass ich in jenen Stunden nichts leisten musste. Keine Frömmigkeitsübungen, kei-ne sogenannte Glaubensstärke und keine geistlichen Aktivitäten waren angezeigt, ich durfte einfach in Gottes Gegenwart verharren.»

Wohltuende EinsamkeitWährend des packenden Gesprächs mit Peter Henning wird spürbar, wie weit und unfassbar das Themenfeld der Einsamkeit ist. In den eineinhalb Stunden lassen sich manche Facetten betrachten, andere blei-ben unausgesprochen. Zum Schluss die Frage an den Beziehungsmenschen Peter Henning, ob er trotz seiner Leidenschaft für Menschen und Gemeinschaft Momen-te kenne, in denen er Einsamkeit geniesse: «Oh ja», sagt er nach kurzem Nachdenken und erzählt mit sichtlichem Vergnügen: «Anlässlich einer Familienfreizeit, die ich im Bündnerland als Referent begleitete, realisierte ich ganz unerwartet, dass ich jeweils nach dem gemeinsamen Mittages-sen zwei, drei Stunden Zeit für mich ganz alleine hatte. Das ist in einer Freizeit ja eher ungewöhnlich. Ich unternahm aus-gedehnte Spaziergänge in der Prättigauer Bergwelt, atmete die erfrischende Schön-heit der Natur ein und konnte meine Ge-danken frei fliessen lassen. Diese wohltu-ende Form der Einsamkeit habe ich täglich genossen und zur Zwiesprache mit Gott genutzt. Sie inspiriert mich bis heute.» ■

Herzlichen Dank, Peter Henning, für das offene Gespräch. André Kesper

Lounge

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Wahlpraktikum Wahlpraktikum

Drei Wochen bei den Indianern

Wohnen unter Blätterdächern, ohne Strom, Wasser gibt es nur in Form von Regengüssen, und die Hühner, Hunde sowie Schweine laufen frei in der Küche herum: Im Rahmen meines eindrücklichen Praktikums reiste ich in verschiedene Dörfer der Comarca Panamas.

«Man kann sich auch unter Menschen einsam fühlen.»

Im Team organisierten wir unzählige Kin-derprogramme, Gottesdienste und Bi-belabende, besuchten die Menschen und leisteten praktische Hilfe. Besonders ein-drücklich waren dabei die Gottesdienste: Weil es so nah am Äquator bereits um sie-ben Uhr eindunkelt, fanden die Versamm-lungen in der Finsternis statt – Strom gab es ja keinen. In der Ecke leuchtete jeweils eine Taschenlampe; eingehüllt in kleine Nebelschwaden wurde gesungen, gefeiert und gebetet.

Besonders schwierig war für mich die Isolation, die durch die Sprachbarriere entstand. Offizielle Teamsprache war Eng-lisch, aber die anderen sprachen unterei-nander oft Spanisch – und ich verstand kein Wort davon. Zu Beginn bat ich eine Übersetzerin, möglichst viel zu überset-zen, aber die ständige Fragerei wurde mir mit der Zeit sehr unangenehm. So gab es Tage, an denen ich trotz Enge und fehlen-der Privatsphäre keine Gesellschaft hatte. Man kann sich also tatsächlich auch unter vielen Menschen ganz einsam fühlen. Es war eine Erfahrung, die mich an meine

Grenzen stossen liess und mir aufzeigte, wie sehr ich auf die Gemeinschaft ange-wiesen bin.

Wenn wir nicht in der Comarca unter-wegs waren, nahm ich am normalen Wo-chenprogramm des Missionsteams teil. Dazu gehörte auch der wöchentliche Be-such der Menschen auf der «Basurero», auf der Müllhalde. An diesem Ort herrschen unmenschliche Arbeits- und Lebensbedin-gungen. Der Gestank ist unbeschreiblich, giftige Gase brennen in den Augen, es hat Ratten und Schlangen. Für eine Europä-erin wie mich sind solche Umstände nur schwer auszuhalten. Das Team brachte jeweils ein Zvieri mit, redete mit den Leu-ten und fragte, ob und wofür man beten könne. Die Menschen freuten sich über die Besuche und nahmen das Angebot des Ge-bets meistens gerne an. Und für die dort lebenden Christen waren diese Besuche wichtige Momente der Ermutigung. ■

A.Z., Klasse IV

Schwangere, hoffnungslose und einsame Frauen

Mein Wahlpraktikum habe ich im Cornerstone Christian Center in New Orleans absolviert. 2005 wurde ein Grossteil der Stadt durch den Hurrikan Katrina überflutet. Etliche Häuser, Autos und Menschenleben wurden zerstört.Heute ist von der Zerstörung nicht mehr viel zu sehen, jedoch hängt nach wie vor eine schwere Stim-mung wie eine dunkle Wolke über der Stadt.

Bevor ich nach New Orleans kam, wuss-te ich nicht wirklich, welche Aufgabe mir zugeteilt würde. Ich war sehr überrascht, als ich mich auf einer Beratungsstelle für schwangere Frauen wiederfand.

Die Stelle ist ein sozialdiakonisches Pro-jekt, das zur Hälfte vom Staat und zur Hälf-te von Kirchen finanziert wird. Die Aufga-be der Beratungsstelle ist es, Frauen durch ihre Schwangerschaft zu begleiten, ihnen Bildung zu ermöglichen und sie zu einem gesunden, lebensbejahenden Lebensstil zu motivieren. Die Beratungen sind kos-tenlos. Neben Schwangerschaftstests, Ultraschalluntersuchungen, Lebensbera-tungsgesprächen, Geburtsvorbereitungs-kursen und Infomaterial werden den Frau-en auch Spitäler, Kinderärzte und – wenn nötig – Versicherungen vermittelt. Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch in Er-wägung ziehen, erhalten Aufklärung über

die physischen und psychischen Folgen und sehen anhand eines Videos, wie ein Schwangerschaftsabbruch vor sich geht und welche Nebenwirkungen ein solcher Eingriff haben könnte.

Es war sehr überwältigend, mit solchen teils schlimmen Schicksalen und Geschich-ten konfrontiert zu werden. Viele der Frau-en sind sehr jung und leben weder in einer Ehe noch in einer festen Beziehung. Die HIV-Rate in New Orleans ist sehr hoch, neben wechselnden Sexualpartnern und Prostitution geschehen hier auch viele Übergriffe. Die meisten Frauen, die ich kennenlernen durfte, waren mit ihrer Le-benssituation komplett überfordert. In ihren Augen konnte ich Hoffnungslosig-keit, Angst, tiefen Schmerz, Scham und Einsamkeit erkennen.

Am Anfang durfte ich bei den Erstge-sprächen dabei sein, bevor ich am Ende

«Für viele Frauen waren wir wie Engel.»

des Praktikums dann selber ein Aufbaumo-dul mit Klientinnen durchführte. Das Wort Gottes sowie das gemeinsame Gebet wa-ren – neben den Aufklärungsinformationen – ein wichtiger Bestandteil unserer Sitzun-gen. Es war sehr ergreifend, zu sehen, wie Menschen, die völlig hoffnungslos und mit dem Vorhaben, ein Kind abzutreiben, von Gott berührt wurden, Hoffnung schöpften und einen anderen Weg einschlugen. Für viele Frauen waren wir wie Engel, die ihnen zuhörten und sie ermutigten.

Es fällt mir schwer, in Worte zu fassen, was mir diese Praktikumszeit im Nachhinein bedeutet. Es war ein Geschenk Gottes, das meinen Horizont um ein Vielfaches erwei-tert hat. Ich bin meinem Vater im Himmel dankbar, dass er mich zu dieser Reise ermu-tigt hat. ■

S. Z., Klasse IV

Cam

pus Cam

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«Die Gründung des Kapitels war ein Mei-lenstein!» Ursula Bezzolas Augen leuch-ten, als sie auf die vergangenen zwanzig Jahre zurückblickt und von der gemein-samen Ordination der Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone mit den Pfarrpersonen erzählt. «Ich erinnere mich an die erste Ka-pitelversammlung mit den Pfarrerinnen und Pfarrern und bin glücklich über die Entwicklung, die in Gang gesetzt wurde. Die Zusammenarbeit hat sich kontinuier-lich gefestigt, die gegenseitige Wertschät-zung ist enorm gewachsen.»

Ursula Bezzola war 1981 von einem Sozialeinsatz in Peru in die Schweiz zu-rückgekehrt und engagierte sich in ver-schiedenen Projekten. Nach langjähriger Arbeit als Gemeindehelferin in Frick wur-de sie 1993 in den Aargauischen Kirchen-

Diakonie AargauKolumne

Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Tablat-St.Gallen ist mit 8580 Ge-meindegliedern eine der drei grossen städtischen Kirchgemeinden der Stadt St.Gallen. Sie ist eine lebendige Gemeinde mit sechs Kirchenstandorten und ebenso vielen Schwerpunktprogrammen. In einem gemischten Wohnquartier am östlichen Stadtrand liegt die Kirche Halden. In den vergangenen 35 Jahren ist hier die ökumenische Gemeinde Halden gewachsen, die gleichberechtigt von der evangelischen und der katholischen Kirchgemeinde finanziert und ge-tragen wird. Im ökumenischen Gemeindezentrum Halden werden Ökumene und interreligiöse Kontakte gelebt und weiterentwickelt.

Per 1. Februar 2014 oder nach Vereinbarung suchen wir Eine Pfarrerin oder einen Pfarrer (80-100%) Aufgabenbereich Betreuung der ökumenischen Gemeinde Halden in enger Zusammenar-

beit mit dem katholischen Kollegen Gestaltung von ökumenischen Gottesdiensten mit Freiwilligen aus der Ge-

meinde Einzel- und Familienseelsorge im Südosten der Kirchgemeinde Initiierung, Entwicklung und Umsetzung von Projekten im Schwerpunkt

«Ökumene und interreligiöser Dialog» Profilierung des Kompetenzzentrums «Ökumene und interreligiöser Dia-

log» pfarramtliche Tätigkeiten im gesamten Gemeindegebiet vom Tablat Unterricht auf allen Stufen und Konfirmandenunterricht

Sie bieten Erfahrung in ökumenischer und interreligiöser Zusammenarbeit grosses Engagement für die Ökumene und Bereitschaft zur Reflexion der

evangelischen Traditionen innerhalb der gelebten Ökumene besonderes Interesse an Teamarbeit im ökumenisch zusammengesetzten

Mitarbeitendenteam und mit den Mitarbeitenden der Kirchgemeinde Tablat

Bereitschaft, die Eigeninitiative und das selbständige Arbeiten der vielen Freiwilligen zu fördern und zu begleiten

hohes Mass an Eigenverantwortung und Flexibilität

Sie finden bei uns das interessante und kreative Umfeld einer grossen städtischen Kirchge-

meinde ein aufgeschlossenes und engagiertes Mitarbeitendenteam aus katholi-

schen und evangelischen Fachleuten eine grosse Selbstverständlichkeit in der ökumenischen Zusammenarbeit eine lebendige und aktive Gemeinde mit einem grossen Netz von Freiwilli-

gen eine unterstützende und mittragende Kirchenvorsteherschaft eine gabenorientierte Aufgabenverteilung die Möglichkeit, sich schwerpunktorientiert in den Bereichen Ökumene

und interreligiösem Dialog weiterzubilden

Fühlen Sie sich angesprochen? Dann senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bis zum 30. November 2013 an: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Tablat-St.Gallen, Falkensteinstrasse 40, Postfach 218, 9006 St.Gallen oder an [email protected]. Gerne erteilen wir Ihnen auch weitere Auskünfte: Paul Pfenninger-Thoma, Kirchenvorsteher (Tel. 071 244 00 24) oder Margrit Gerig, Präsidentin der evang. Kirchgemeinde (Tel. 077 459 09 54) (www.tablat.ch oder www.haldenstgallen.ch).

20 Jahre Diakonatskapitel AargauDas Diakonatskapitel der Reformierten Landeskirche Aargau feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Beste-hen. Nun ist eine 24-seitige Broschüre zur «Entwicklung des Diakonats im Aargau» erschienen. Co-Autorin ist Ursula Bezzola, pensionierte Gemeindehelferin und von 1993–2003 Kirchenrätin im Aargau. meinTDS hat Ursula Bezzola zum Kaffee eingeladen und mit ihr über die Diakonie im Aargau gesprochen.

Gemeinsam statt einsam

«Die Entwicklung des Diakonats im Aargau» wurde vom Diakonats-kapitel Aargau herausgegeben und vermittelt einen informativen und spannenden Überblick über die Zeit ab 1936 bis heute. Die Bro-schüre kann bei der Fachstelle Diakonie der Reformierten Landeskir-che Aargau, Stritengässli 10, 5001 Aarau, bezogen werden.

Ich wünsche mir vom TDS Aarau, dass es

weiterhin Fachleute ausbildet,

die in Kirchgemeinden wahrnehmen, wo es

brennt, und engagiert anpacken.»

«rat gewählt, wo sie das Ressort «Diakonie» übernahm und als Vizepräsidentin amtier-te. Zudem war sie während einiger Jahre Präsidentin der Deutschschweizerischen Diakonatskonferenz DDK.

Auf die Frage nach den Highlights aus zwanzig Jahren Diakonatskapitel nennt Ursula Bezzola nebst der Einführung der Ordination und den damit verbundenen Feiern sowie dem Einsatz für einen Min-destlohn vor allem die Aufwertung des Berufsbilds. Sozialdiakonie geniesse heute im Aargau einen hohen Stellenwert und sei aus der Gemeindearbeit nicht mehr wegzudenken. Sie erzählt von zahlreichen Projekten, die von Diakoninnen und Dia-konen initiiert wurden und betont deren Fähigkeit, auf wechselnde Bedürfnisse zu reagieren und hilfreiche Angebote zu

schaffen. Mit der Gründung des Kapitels hätten Sozialdiakoninnen und Sozialdiako-ne aus ihrer Sicht aktiv Verantwortung für sich selbst übernommen: «Sie haben mit dem Kapitel Raum für Austausch und Ver-netzung geschaffen und haben damit der potenziellen Vereinsamung im anspruchs-vollen Beruf erfolgreich vorgebeugt.» ■

André Kesper

Als Mitte April der Frühling endlich die Schweiz erreichte, war mir klar: Ich möchte die Sonne nie mehr verabschieden. Ich be-schloss, zu Herbstbeginn nach Valencia auszuwandern. Auch wenn ich mich für ein Auswandern auf Probe entschloss – erst einmal bei einer Familie unterkommen und eine Sprachschule besuchen – brach ich meine Zelte in der Schweiz ab: Mein Hab und Gut, das nicht in zwei Koffer passte, wurde verkauft oder verschenkt, die Wohnung gekündigt. Ich stellte mich auf ein aufregendes Abenteuer ein – aber auch auf Einsamkeit.

Als junger Mensch achtet man beim Buchen eines Flugs lie-ber auf den Preis als auf Komfort: So zog ich dem Direktflug mit der Swiss einen mit Air Berlin inkl. Umsteigen in Mal-lorca vor ... Air Berlin hob mit Verspätung in Zürich ab und so verpasste ich in Mallorca tatsächlich den Anschlussflug. Wie sollte ich nun nach Valencia kommen und wo war mein Koffer? Während man mich in Valencia bereits erwartete, rannte ich in Palma alleine zwischen Gepäckband und Info-schalter hin und her und versuchte parallel vergeblich, die Leute in Valencia telefonisch zu erreichen.

Hilfe gegen Einsamkeit – Humor: Als ich endlich Gate und Abflugzeit meines Anschlussfluges erfuhr, konnte ich erst-mals durchatmen. Organisatorische Probleme, fremde Spra-che, Einsamkeit – ich hatte gar keine andere Wahl, als dem Neuen mit Humor zu begegnen. Irgendwann würde ich die-se Geschichte in geselliger Runde erzählen können. Ich be-schloss, alle noch so unangenehmen Überraschungen einfach gut gelaunt hinzunehmen. Drei Stunden später kam ich in Va-lencia an, drei Tage später mein Koffer.

Was konnte ich in meiner Freizeit tun? Meine Verwandten und Bekannten waren über 1000 km entfernt.

Hilfe gegen Einsamkeit – sich oft blicken lassen: Ich suchte jeden zweiten Tag das gleiche Fitnesscenter auf, trank mei-nen Kaffee immer in den gleichen Bars und kaufte immer im gleichen Supermarkt ein. Kurz: Ich liess mich dauernd blicken. Schon bald erkannte man mich wieder – und wollte wissen, wer dieser mysteriöse Schweizer ist. Schnell kam ich mit Ein-heimischen ins Gespräch. Ich erhielt Telefonnummern und die Zusage, dass man mir beim Einleben jederzeit helfen würde. Die Welt ist voller kontaktfreudiger und hilfsbereiter Men-schen!

In einem fremden Land ist vieles neu. Auch wenn ich bereit war, mich Schritt für Schritt zu integrieren, war mir der Kont-rast zur Schweiz anfangs noch zu gross.

Hilfe gegen Einsamkeit – Globalisierung und Internet: Eine heisse Schokolade im Starbucks zu trinken war wie ein Nach-Hause-Kommen, dank Skype konnte ich mich mit Familie und Kollegen unterhalten und in den internationalen Super-marktketten fand ich einige Lebensmittel von zu Hause. Und die Schweizer Fernsehsender bieten ja zum Glück unzählige Podcasts an.

Fazit: Es gibt viele Tipps gegen Einsamkeit. Ein weiterer wäre, Einsamkeit zuzulassen. Sie ist eine grossartige Chance, dem Alltagslärm für ein paar Momente zu entkommen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Dieses spirituelle Potenzial des Alleinseins ist aber ein anderes Thema ... ■

Nicolas Kesper, Texter

Auswandern – und dann?

PlattformPlat

tform

Kirchenrat Beat Maurer dankt Ursula Bezzola und Hans-Peter Mauch für die Redaktion der neuen Broschüre.

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Weiterbildung am TDS AarauWeiterbildung am TDS Aarau

Stark und schwach und stärkend sein

«Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.» (2. Kor. 12,9) Starke können Schwa- che tragen. Schwache müssen Starke ertragen. Das Kursprogramm 2013/14 be- handelt die packende Thematik der Starken und der Schwachen. Geniessen Sie einen der inspirierenden Abend- oder Samstagskurse und belegen Sie die Fächer des TDS-Diplomstudiums als Weiterbildung.

Auszug aus dem Kursprogramm 2013/14

Abend- und Samstagskurse9 Selbstfürsorge statt Raubbau – als Leiter/-in gesund bleibenGeorges Morand, Coach, Theologe, coacht Führungskräf-te aus allen Branchen Mittwochabend, 27. November 2013, 19–21 Uhr

10 Kraftort: 24-Stunden-KlosterKarin Curty-Grösser, Supervisorin und christliche Medi-tationsleiterin; Thomas Härry, Fachdozent TDS Aarau, Redakteur AUFATMEN und AutorFreitag, 29. November 2013, 17 Uhr, bis Samstag, 30. November 2013, 19 Uhr

11 Ich bin im Bild!Urs Güdel, M.A., Fachdozent TDS AarauDienstagabend, 3. Dezember 2013, 19–21 Uhr

12 Das Kopftuch – ein Fallbeispiel für politisch umgesetzte ReligionsfreiheitPfr. Dr. theol. Paul Kleiner, Rektor und Dozent TDS AarauDienstagabende, 14. und 21. Januar 2014, 19–21 Uhr

13 Konflikte – jein dankeMonika Riwar, Theologin, Seelsorge und Beratung in eige-ner Praxis, Fachdozentin TDS AarauSamstag, 25. Januar 2014, 9.15–16 Uhr

14 Begegnung mit aramäischen ChristenPfr. Christoph Schwarz, Dozent TDS AarauDienstagabende, 25. Februar und 4. März 2014, 19–21 Uhr, sowie Sonntag, 9. März 2014, 10–12 Uhr

15 Der Himmel – kein billiger TrostMonika Riwar, Theologin, Seelsorge und Beratung in eige-ner Praxis, Fachdozentin TDS AarauDonnerstagabende, 27. Februar sowie 6. und 13. März 2014, 19–21 Uhr

16 Wachsende Intimität – ein Tag für EhepaarePfr. Dr. Christoph und Cornelia Monsch-Rinderknecht, Dozent und christliche Lebensberaterin ICLSamstag, 1. März 2014, 9.15–16 Uhr

17 Meine StärkenEva und André Kesper-Wegelin, Inhaber der Werbestadt AG, WinterthurSamstag, 15. März 2014, 9.15–16 Uhr

18 Fragen, die ich eigentlich schon immer stellen wolltePfr. Dr. theol. Dieter Kemmler, Dozent TDS AarauMontagabende, 17., 24., und 31. März sowie 28. April und 5. Mai 2014, 19–21 Uhr

19 Freiwillige im Fokus – gewinnen, fördern, begleitenGeorges Morand, Coach für Führungskräfte aus allenBranchen, TheologeSamstag, 22. März 2014, 9.15–16 Uhr

20 «Ich bin ein Ebenbild des ewigen, gütigen Gottes!»Pfr. Christoph Schwarz, Dozent TDS AarauSamstagmorgen, 29. März 2014, 9.15–12.30 Uhr

21 Kurswoche JugendarbeitAndi Bachmann-Roth, Katja Nilsen, David Blatter und TeamSamstag, 2., bis Samstag, 9. August 2014

TDS-Portfolio

Das «TDS-Portfolio in Gemeindemitarbeit» umfasst die vier Bildungsbereiche «Bibel/Theologie», «Lebensfragen», «Methoden der Gemeindearbeit» sowie «Sozialdiakonisches Handeln».

Es führt dabei weder zu einem Berufsabschluss, noch zielt es auf eine bezahlte Tätigkeit hin. Vielmehr schöpfen Sie per-sönlichen Gewinn aus Ihren wachsenden Kompetenzen in Theologie sowie Sozialdiakonie und professionalisieren Ihren Umgang mit praktischen Lebensfragen aus den Bereichen Psychologie, Pädagogik und Spiritualität.

Der Portfolio-Lehrgang wird dem «European Credit Trans-fer System» angegliedert und umfasst 15 Kreditpunkte. Entsprechend dem ECTS entspricht ein Kreditpunkt einem Arbeitsaufwand von ca. 30 Stunden. In jedem der vier Haupt-

bereiche muss mindestens ein Kre-ditpunkt erreicht werden, in der Gewichtung der weiteren Punkte geniessen Sie Freiheit. Im Kurspro-gramm finden Sie die entsprechen-den Angaben: Ein Samstagskurs (6 Unterrichtsstunden und 1–2 Stun-den weiterführende Lektüre) wird

z. B. mit «1/4 Credit» ausgewiesen. Dasselbe gilt für einen aus 3 Abenden bestehenden Kurs. Die obere zeitliche Limite für den Abschluss des Portfolios liegt im Rahmen von 4–6 Jahren.

Felix Studer, lic. phil., Konrektor, Dozent und Verantwortlicher für das Kurswesen

Intensiv-, Semester- und Jahreskurse mit Abschlussbescheinigung

Die folgenden Fächer der Diplomausbildung am TDS Aarau eignen sich zur persönlichen Weiterbildung. Auf Anfrage können auch andere Fächer besucht werden.

29 Quartalskurs Einführung in die hebräische SprachePfrn. Dr. Christine StuberMontagabend, 13. Januar bis 31. März 2014, 17.15–18.55 Uhr

30 Halbjahreskurs Sozialwesen in der SchweizYolanda Sieber Emmenegger, lic. phil., Dozentin TDS Aarau, Dipl. in Sozialer ArbeitDienstagmorgen, 14. Januar bis 3. Juni 2014, 8.20–11.45 Uhr

31 Halbjahreskurs Leiterschaft in der GemeindeThomas Härry, M.A., Fachdozent TDS Aarau, Redakteur AUFATMEN und Autor, und TeamFreitagmorgen, 17. Januar bis 6. Juni 2014, 7.55–12.10 Uhr

32 Halbjahreskurs GemeinwesenarbeitPaul Baumann, Gemeinwesenarbeiter NDS FH, Ausbildner eidg. FA, dipl. Organisationsentwickler und Coach (ias), Fachdozent TDS AarauDienstagnachmittag, 11. Februar bis 27. Mai 2014, 13.40–17 Uhr

Mobiler Kurs

Der nachfolgende Kurs kann 2–3-mal angeboten werden. Das TDS-Sekretariat gibt Ihnen Auskunft zur Terminpla-nung.

33 Glaube – Liebe – Hoffnung im 1. ThessalonicherbriefPfr. Dr. theol. Paul Kleiner, Rektor und Dozent TDS Aarau3 Abende

Ü Das vollständige Kursprogramm kann im TDS-Sekre-tariat bezogen werden. Zudem steht es auf tdsaarau.ch unter «Kurse 2013/2014» als Download zur Verfügung.

Atelier

Bildungsreise

22 Achttägige Bildungsreise Auf den Spuren von Dietrich BonhoefferAnita und Peter Henning, Pfr. Mag. theol. und alt Rektor TDS Aarau, Karin und Thomas Curty, Supervisorin und SozialdiakonSamstag, 26. April, bis Samstag, 3. Mai 2014Anmeldung: bis 13. Dezember 2013 an [email protected] Infos: edelline.ch

Ateli

er

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Plen

umSpendenbarometerArbeitsjubiläen

Herzlichen Dank für 2 x 5 und

Stand Ende Oktober 2013 in CHF

Einzelspenden/Baufonds 207'500Kollekten/Beiträge 84'800Spenden Firmen/Institutionen 3'700TOTAL 296'000

Legate 2'000

Fehlende Spenden bis Ende Jahr 2013 234'000

Fehlende Spenden bis Ende Oktober 2013 145'667

Eingegangene Spenden bis Ende Oktober 2013 296'000

… fehlen dem TDS Aarau bis Ende 2013!

Weiterhin Rückstand auf die Budgetziele!

Liebe Spenderinnen und SpenderLiebe Freunde des TDS Aarau

Per Ende Oktober hinken wir unserem Spendenbudget genau ein Drittel hin-terher (siehe Grafik und Zahlen). Meinen Hauptfokus richte ich jedoch nicht auf diesen Betrag, sondern auf die bis Ende Jahr noch ausstehenden CHF 234‘000 (!). So viel Geld fehlt dem TDS Aarau nämlich noch, um das für 2013 budgetierte Spen-denziel zu erreichen.

Einen Blick zu werfen auf den beigen Balken im Barometer – und somit auf die bereits eingegangenen Spenden – will ich trotz kritischer Finanzsituation nicht vergessen. Für diese Finanzen und Ihnen als Spenderin und Spender sage ich herz-lichen Dank.

Es ist meine Aufgabe, auf die aktuellen Zahlen aufmerksam zu machen – ob posi-tiv oder negativ. Dass der aktuelle Spen-denstand in einer von Gaben abhängigen Organisation gegen Ende Jahr vermehrt beachtet wird, ist dabei nicht ausserge-wöhnlich.

Jedoch sind die Sorgenfalten dieses Jahr ungewohnt: Ein so grosses „Spendenloch“ hatten wir seit 10 Jahren nicht mehr. Und darum mache ich mit Überzeugung auf die noch ausstehenden CHF 234‘000 auf-merksam und bitte Sie um Ihre (Extra-)Unterstützung. Unser Wunsch und Ziel ist es, eine ausgeglichene Jahresrechnung zu präsentieren, damit wir unsere Aus- und Weiterbildungen auch weiterhin in ge-wohnter Qualität anbieten können. Be-reits jetzt mein herzliches Dankeschön!

Ich wünsche Ihnen friedvolle Advents- und Weihnachtstage.

Herzliche Grüsse

Maya Loosli, Geschäftsführerin TDS Aarau

300'000

400'000

530'000

200'000

100'000

Office

Am 1. Januar 2008 trat Monika Keller als Bibliotheksange-stellte ins TDS Aarau ein. Sie konnte also bereits Anfang 2013 auf fünf Jahre am TDS Aarau zurückblicken. Mit Genauigkeit und Begeisterung kümmert sie sich um «ihre» Bücher und Medien, bringt Signaturen an, reiht neu ein und hat immer den Überblick, wer was ausgeliehen hat.

Burga Hürlimann kann am 1. Dezember auf 20 Jahre TDS Aarau zurückblicken. Sie ist die gute Seele des Hauses, ruft die Mitarbeitenden zur Pause und serviert allen das Wunschgetränk. Den Studierenden macht sie den Znüni parat, viele unserer Mie-terinnen und Mieter kennt sie beim Namen. Sie wird auch über ihre Pension hinaus bei uns arbeiten und den TDS-Alltag berei-chern.

Ich danke euch – Barbara, Monika und Burga – herzlich für euer Engagement und wünsche euch weiterhin viel Freude und Gelin-gen für euer Tun am TDS. Ich freue mich auf die weitere Zusam-menarbeit mit euch.

Maya LoosliGeschäftsführerin

Barbara Schiffer feierte am 1. September ihr fünfjähriges TDS-Jubiläum. Sie kümmert sich mit Leichtigkeit und Fachkennt-nis um die Buchhaltung sowie um die Spenden- und Adressver-waltung. Rechnungen, zu verbuchende Belege und Zahlungen laufen bei ihr zusammen. So erhalten unsere Tätigkeiten im Hintergrund ganz automatisch eine Schlusskontrolle, für die wir dankbar sind.

1 x 20 Jahre TDS Aarau

Page 12: meinTDS November 2013

meinTDS 2013 | 10 23

DaS WerTvollSTe, DaS Du am TDS aarau gelernT haST?Nichts geht über Beziehung.

vorname/name:Christos PapadopoulosakTueller Beruf: Sozialdiakon

akTueller arBeiTgeBer: Evangelisch-reformierte Kirche Rapperswil-Jona¨

ZivilSTanD/familie: Verheiratet, zwei Kinder

Deine lieBlingSgeSTalT in

Der geSchichTe?

Don Armando de Maupertuis aus «Mit Mantel

und Degen». Dieser gewiefte Fuchs vereint Poesie,

Witz, Mut, Aufrichtigkeit, Selbstlosigkeit und

Hingabe. Alles gewürzt mit einer Prise Selbstironie

und einer Portion echter Menschlichkeit.

Dein lieBlingSkünSTler? Mein momentanes Dream-Team besteht aus dem Rhetorik- und Mimik-Genie Peter Wild, dem virtuosen spanischen Pantomimen Carlos Martinez und dem Comic-Zeichner Don Rosa, der mit Tusch und Farbe witzige und spannende Donald-Duck-Geschichten auf Papier bringt.

DaS SchönSTe an Deinem Beruf?

Wenn ich Jugendlichen zu einem Aha-Erlebnis

verhelfen kann.

Wo unD Wann BiST Du kreaTiv?Damit mich die Muse küsst, brauche ich entweder Stift und Papier oder einen ausgedehnten Spazier-gang. Hauptsache Ruhe!

Mein stärkster Charakterzug? Hmm ... vermutlich Grübeln.

Galerie

Welche eigenSchafTen SchäTZT Du Bei einer frau am meiSTen? Bei meiner Frau schätze ich diejenigen

Momente, in denen ich ungezwungen

über Gott und die Welt reden kann. Wun-

derbar, wie gut sie zuhören kann.

Wo WürDeST Du am

lieBSTen leBen?

In Koroni, Griechenland. Ein Häus-

chen am Hang mit Blick aufs Meer ...

hach!

Galer

ie

Wir gratulieren ... zur Geburt

Samuel Kephas13. August 2013Sohn von Esther und Tobias Stöckli Tobias studierte 2007–2011 am TDS Aarau.

Ramon Raphael18. September 2013Sohn von Sibylle und Philipp Kurth Philipp studierte 1997–2001 am TDS Aarau

Glückwünsche | Voranzeige

22 meinTDS 2013 | 10

Fragebogen

Treffpunkt TDS Aarau

Veranstaltungen für Absolventinnen und Absolventen

BEfRAGT …

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Absolvententag 2014Samstag, 18. Januar 2014, ab 9 Uhr, mit Dr. Matthias Wenk, Pastor und Fachdozent TDS Aarau, zum Thema: Der Heilige Geist – der erfahrbare Gott. Erlebniskick oder Gotteserfahrung? Anderen helfen, Gott zu er-fahren.

In gewissen Gemeinden fristet der Heilige Geist ein Schattendasein, in anderen hat er Hochkonjunktur. Je-denfalls sehnen sich heute zahlreiche Menschen nach lebendiger Erfahrung und intensivem Erleben, auch im religiösen Bereich. Matthias Wenk wird herausarbei-ten, wo die Unterschiede zwischen einem Erlebnis und einer Gotteserfahrung liegen und woran wir merken, dass Gott wirkt. Anschliessend geht es um die prakti-sche Frage, wie wir anderen Menschen zu einer Got-teserfahrung verhelfen können und welche Rolle der Mensch und welche der Geist Gottes spielt.

Herzlich willkommen!

Den Einladungs-Flyer finden Sie auf tdsaarau.ch/ab-solventen. Nähere Informationen zu Inhalt und An-meldung erhalten Sie auf dem TDS-Sekretariat: +41 62 836 43 43, [email protected]

Projekttage 2014Montag/Dienstag, 17./18 Februar 2014, mit Dr. Dominik Klenk, Autor, ehem. Leiter der Offensive junger Christen und derzeit Geschäftsführer des Brunnen-Verlags, Basel, zum Thema: Gemeinde als Gemeinschaft.

TDS-Absolventinnen und -Absolventen, die an den Projekttagen teilnehmen möchten, erhalten auf dem TDS-Sekretariat nähere Informationen: +41 62 836 43 43, [email protected]

Der Heilige Geist –

18. Januar 2014

Erlebniskick oder Gotteserfahrung?

Anderen helfen, Gott zu erfahren.

Theologisch-Diakonisches Seminar Aarau

der erfahrbare Gott

Tag der Absolventinnen und Absolventen des TDS Aarau

Mit Dr. Matthias Wenk, Pastor und Fachdozent TDS Aarau

Page 13: meinTDS November 2013

AGENDA

Interessiert an unserem Newsletter?Aktuelle und spannende Infos versenden wir zwei- bis dreimal pro Jahr per E-Mail. Falls Sie daran interessiert sind und Ihre E-Mail-Adresse noch nicht bei uns erfasst ist, bitten wir Sie um eine entsprechende Meldung an: [email protected]

Hat Ihre Adresse geändert?Barbara Schiffer, Verantwortliche für die Adressverwaltung, nimmt gerne Ihre Adressänderung entgegen. Durch eine früh-zeitige Meldung können Kosten eingespart werden. Herzli-chen Dank. [email protected], Telefon: +41 62 836 43 43.

Studienjahr 2013/14■ Unterrichtsbeginn Klasse IV:2. Dezember 2013

■ Intensivwoche «Gruppendynamik» Klasse IV:3.–6. Dezember 2013

■ Weihnachtsferien23. Dezember 2013 bis 3. Januar 2014

■ TDS-Begegnungswoche Hasliberg6.–10. Januar 2014

■ Unterrichtsbeginn Klasse III Vollzeit13. Januar 2014

■ Winterferien3.–7. Februar 2014

■ Beginn Frühlingssemester10. Februar 2014

■ Projekttage für alle Klassen17./18. Februar 2014 Thema: Gemeinde als Gemeinschaft

Absolvententag■ Tag der TDS-Absolventinnen und -AbsolventenSamstag, 18. Januar 2014, ab 9 Uhrmit Dr. Matthias Wenk, Pastor und Fachdozent TDS Aarau

Schnuppertag■ Spezialschnuppertag am TDS Aaraufür alle, die sich für ein Studium interessieren:Montag, 27. Januar 2014Weitere Infos auf tdsaarau.ch

■ Jugendleiterkongress newleaders.ch 16./17. November 2013 auf St. Chrischona

Kongress■ Mission NetEuropäischer Jugend-Mission-Kongress28. Dezember 2013 bis 2. Januar 2014,in D-Offenburg, siehe auch: mission.ch


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