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investnews Guide 2016 für Vermögensverwalter_Assetbox_DE

Date post: 30-Jul-2016
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investnews Guide 2016 für Vermögensverwalter_Assetbox_DE
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VERMÖGENSVERWALTUNG: DAS HANDWERK P lattformen für unabhängige Vermögensverwalter (UVV) könnten als Allheilmittel gesehen werden angesichts der theoretisch unumgänglichen Konsolidierung in der Vermögensverwaltung. Aber nicht nur diese Konzen- tration ist ausgeblieben, die Entwicklung des Sektors wurde auch durch die langwierige Einführung neuer Vorschriften gebremst. Diesen Hindernissen zum Trotz konnten sich Pionierstrukturen entwickeln, die ihre volle Fahrt aufnehmen dürften, sobald sich der Regulierungsschleier gelichtet hat. Die Plattformen Aquila, Assetbox und Mantor stehen Rede und Antwort und erläutern ihre aktuelle Situation sowie ihre Perspektiven. Auf den folgenden Seiten präsentieren sie ihre Ansichten und jede Plattform wird kurz mit ihrer Struktur vorgestellt (Assetbox ist dabei nicht direkt mit den anderen Plattformen vergleichbar, da es sich um ein modulares Dienstleistungsangebot für unabhängige Vermögensver- walter und nicht um eine reine Vermögensverwaltungsplatt- form handelt). Investnews: Die Analysten sagten eine sehr rasche Entwicklung der Dienstleistungsplattformen für unabhängige Vermögensverwalter voraus. Es scheint aber, dass diese Entwicklung weit weniger akzentuiert ausfiel, als vorausgesagt. Was hat aus ihrer Sicht diese Entwicklung hauptsächlich gebremst? AQUILA Um diese Frage beantworten zu können, müssen unterschiedliche Sichtweisen berücksichtigt werden. Bei den UVV präsentiert sich die Situation folgendermassen: Der Markt der unabhängigen Vermögensverwalter besteht in der Schweiz bekanntlich aus ca. 3 000 Einzelfirmen, wobei ein großer Teil dieser UVVs aus weniger als drei Mitarbeitern bestehen. Solange die Implikationen für diese KMU aus den anstehenden nationalen (FIDLEG/FINIG) und internationalen Regulierungen (MiFID II) nicht klar sind, werden die UVV eine Lösungsfindung wie Alleingang mit möglichem Outsourcing, Kooperation oder Anschluss an eine EVV Plattform nur mit reduziertem Interesse verfolgen. Aus Sicht der Depotbanken ist es so, dass viele von ihnen aus Effizienz- und Kostengründen für die UVV Zusammen- arbeit eine Mindestgrösse von CHF 10-30 Mio. vorgeben, wobei der einzelne Kunde nicht unter CHF 500 000 liegen sollte. Je nach Depotbankstrategie gibt es wesentliche Einschränkungen, welche Kundenländer überhaupt noch akzeptiert werden. UVV, welche die Zielgrössen nicht errei- chen, wird oftmals die Zusammenarbeit gekündigt oder die erhaltenen Spezialkonditionen werden massiv reduziert. Diese Maßnahmen führen dazu, dass es für verschiedene kleinere UVV immer schwieriger wird, mit mehreren Depot- banken eine Zusammenarbeit weiterzuführen oder aufgrund des veränderten Kunden-Pricing die benötigte Rendite weiter zu erzielen. Nimmt man nun die Sichtweise der Vermögensverwaltungs- plattformen und anderer Dienstleistungserbringer ein, ist aufgrund der oben erwähnten, anstehenden Regulierung und der Aufsplitterung der Wertschöpfungskette im klassi- schen Bankgeschäft sicherlich erkennbar, dass verschiedene neue Dienstleistungsanbieter (Compliance, Riskmanagement, Asset Management, Digital Banking, Fintech etc.) sich um das Marktsegment UVV bemühen werden. Wir gehen aber davon aus, dass nur wenige dieser Dienstleistungsanbieter die Start-up-Phase überleben werden. Somit ist es wichtig, sich für eine Vermögensverwaltungsplattform oder einen Dienstleistungsanbieter zu entscheiden, welcher bereits über Jahre hinweg einen Leistungsausweis vorweisen kann. MANTOR In den letzten zwölf Monaten wurden zahlreiche Initiativen eingeleitet, die UVV eine grosse Auswahl bieten auf der Suche nach einer Lösung gegenüber den schnellen Veränderungen ihres Sektors. Aber auch wenn diese Ange- bote interessant sind, können sie nur erfolgreich sein, wenn sich die UVV auf die neuen Paradigmen einstellen. Das ist zwar für viele schwierig, aber es ist absolut notwendig! Die kritische Masse, die Organisation der Struktur und die Managementtools sind heute die grössten Herausforde- rungen und wichtiger denn je. Auch der vorgesehene recht- liche Rahmen ist zu berücksichtigen. Es ist wichtig, dass die in Zukunft im Parlament diskutierten gesetzlichen Entwick- lungen und ihre direkten Folgen für diesen Berufsstand genügend transparent sind. Viele unabhängige Vermögens- verwalter möchten klarer sehen, bevor sie Entscheidungen treffen. Bei den Vermögensverwaltungsplattformen weht die Morgenluft. Allerdings werden sie sich noch einige Male beweisen müssen, um ihre Rolle als zuverlässige und effiziente Partner für private Vermögensverwalter zu bestätigen. Der Weg zur idealen Plattform 35
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V E R M Ö G E N S V E R W A L T U N G : D A S H A N D W E R K

P lattformen für unabhängige Vermögensverwalter (UVV) könnten als Allheilmittel gesehen werden

angesichts der theoretisch unumgänglichen Konsolidierung in der Vermögensverwaltung. Aber nicht nur diese Konzen-tration ist ausgeblieben, die Entwicklung des Sektors wurde auch durch die langwierige Einführung neuer Vorschriften gebremst. Diesen Hindernissen zum Trotz konnten sich Pionierstrukturen entwickeln, die ihre volle Fahrt aufnehmen dürften, sobald sich der Regulierungsschleier gelichtet hat. Die Plattformen Aquila, Assetbox und Mantor stehen Rede und Antwort und erläutern ihre aktuelle Situation sowie ihre Perspektiven. Auf den folgenden Seiten präsentieren sie ihre Ansichten und jede Plattform wird kurz mit ihrer Struktur vorgestellt (Assetbox ist dabei nicht direkt mit den anderen Plattformen vergleichbar, da es sich um ein modulares Dienstleistungsangebot für unabhängige Vermögensver-walter und nicht um eine reine Vermögensverwaltungsplatt-form handelt).

Investnews: Die Analysten sagten eine sehr rasche Entwicklung der Dienstleistungsplattformen für unabhängige Vermögensverwalter voraus. Es scheint aber, dass diese Entwicklung weit weniger akzentuiert ausfiel, als vorausgesagt. Was hat aus ihrer Sicht diese Entwicklung hauptsächlich gebremst?

AQUILA Um diese Frage beantworten zu können, müssen unterschiedliche Sichtweisen berücksichtigt werden. Bei den UVV präsentiert sich die Situation folgendermassen: Der Markt der unabhängigen Vermögensverwalter besteht in der Schweiz bekanntlich aus ca. 3 000 Einzelfirmen, wobei ein großer Teil dieser UVVs aus weniger als drei Mitarbeitern bestehen. Solange die Implikationen für diese KMU aus den anstehenden nationalen (FIDLEG/FINIG) und internationalen Regulierungen (MiFID II) nicht klar sind, werden die UVV eine

Lösungsfindung wie Alleingang mit möglichem Outsourcing, Kooperation oder Anschluss an eine EVV Plattform nur mit reduziertem Interesse verfolgen.Aus Sicht der Depotbanken ist es so, dass viele von ihnen aus Effizienz- und Kostengründen für die UVV Zusammen-arbeit eine Mindestgrösse von CHF 10-30 Mio. vorgeben, wobei der einzelne Kunde nicht unter CHF 500 000 liegen sollte. Je nach Depotbankstrategie gibt es wesentliche Einschränkungen, welche Kundenländer überhaupt noch akzeptiert werden. UVV, welche die Zielgrössen nicht errei-chen, wird oftmals die Zusammenarbeit gekündigt oder die erhaltenen Spezialkonditionen werden massiv reduziert. Diese Maßnahmen führen dazu, dass es für verschiedene kleinere UVV immer schwieriger wird, mit mehreren Depot-banken eine Zusammenarbeit weiterzuführen oder aufgrund des veränderten Kunden-Pricing die benötigte Rendite weiter zu erzielen.Nimmt man nun die Sichtweise der Vermögensverwaltungs-plattformen und anderer Dienstleistungserbringer ein, ist aufgrund der oben erwähnten, anstehenden Regulierung und der Aufsplitterung der Wertschöpfungskette im klassi-schen Bankgeschäft sicherlich erkennbar, dass verschiedene neue Dienstleistungsanbieter (Compliance, Riskmanagement, Asset Management, Digital Banking, Fintech etc.) sich um das Marktsegment UVV bemühen werden. Wir gehen aber davon aus, dass nur wenige dieser Dienstleistungsanbieter die Start-up-Phase überleben werden. Somit ist es wichtig, sich für eine Vermögensverwaltungsplattform oder einen Dienstleistungsanbieter zu entscheiden, welcher bereits über Jahre hinweg einen Leistungsausweis vorweisen kann.

MANTOR In den letzten zwölf Monaten wurden zahlreiche Initiativen eingeleitet, die UVV eine grosse Auswahl bieten auf der Suche nach einer Lösung gegenüber den schnellen Veränderungen ihres Sektors. Aber auch wenn diese Ange-bote interessant sind, können sie nur erfolgreich sein, wenn sich die UVV auf die neuen Paradigmen einstellen. Das ist zwar für viele schwierig, aber es ist absolut notwendig!Die kritische Masse, die Organisation der Struktur und die Managementtools sind heute die grössten Herausforde-rungen und wichtiger denn je. Auch der vorgesehene recht-liche Rahmen ist zu berücksichtigen. Es ist wichtig, dass die in Zukunft im Parlament diskutierten gesetzlichen Entwick-lungen und ihre direkten Folgen für diesen Berufsstand genügend transparent sind. Viele unabhängige Vermögens-verwalter möchten klarer sehen, bevor sie Entscheidungen treffen.

Bei den Vermögensverwaltungsplattformen weht die Morgenluft. Allerdings werden sie sich noch einige Male beweisen müssen, um ihre Rolle als zuverlässige und effiziente Partner für private Vermögensverwalter zu bestätigen.

Der Weg zur idealen

Plattform

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Sind nicht die Eintrittskosten eines der Hindernisse für die Entwicklung der Plattformen?

AQUILA Wir gehen davon aus, dass die Implementierungs-kosten der anstehenden Regulierungen je nach Kunden-ausrichtung 10 %-20 % der bestehenden Bruttomarge «auffressen» werden. Somit ist es nachvollziehbar, dass viele UVV diese Kostenwelle solange wie möglich hinauszögern.Wir als Anbieter einer Vermögensverwaltungsplattform sind aber der Meinung, dass das bestehende Angebot bereits jetzt kostengünstig angeboten wird und dank der Gemein-schaft eine wesentliche «Pricingpower» besteht.

MANTOR Klar können die Eintrittskosten in eine Platt-form oder in einen Verbund unabhängiger Vermögensver-walter auf den ersten Blick eine psychologische Bremse darstellen. Die neuen Rechtsanforderungen und die Anpas-sung des Schweizer Finanzplatzes an die internationalen Standards werden jedoch in jedem Fall zu einem wesentli-chen Kostenanstieg führen. Mit dem Anschluss an eine dedi-zierte Struktur können die Kosten geteilt werden, kann auf neue, leistungsstarke Tools und neue Kompetenzen zuge-griffen, und es können vor allem Zeit und Ressourcen für die Entwicklung der weiteren Aktivitäten gewonnen werden.

Die Kommunikation der Plattformen erscheint je nach Fall sehr dürftig, wenn nicht sogar völlig zu fehlen. Ist im Allgemeinen das Potenzial der Kosten-, Zeit- und Energieeinsparungen für die UVV klar genug ersichtlich?

AQUILA Die Kosten der UVV sind klar definiert, ebenso der Umfang der entsprechenden Dienstleistungen. Dies ermög-licht jedem erfahrenen Vermögensverwalter, die Vorteile realistisch einzuschätzen, die der Anschluss an eine Platt-form mit sich bringt. Wir stellen aber fest, dass bei vielen der Druck noch nicht so hoch ist, dass eine Lösung aktiv ange-gangen wird.

MANTOR Unsere Kommunikation zu den Eintrittskosten und den Vorteilen unserer Struktur ist transparent. Wir stellen unsere IT-Tools und unser Team systematisch poten-ziellen Kunden im Rahmen entsprechender Veranstaltungen vor. Das gesamte Informationsangebot hebt eindeutig hervor, wie und wo es interessant sein könnte, unserer Plattform beizutreten. Darüber hinaus können potenzielle Kunden unabhängige Vermögensverwalter treffen, die bereits Mitglieder unserer Struktur sind und sich frei mit ihnen unter-halten. Abschliessend empfehlen wir Unentschlossenen, uns zu testen, indem sie einen kleinen Teil ihrer Aktivität zu uns migrieren, um die Struktur auszuprobieren und zu sehen, ob sie ihren Erwartungen entspricht.

Eines der Hauptargumente, mit denen die geringe Branchenkonsolidierung und folglich die relativ langsame Entwicklung der Plattformen erklärt werden, ist die elementare Befürchtung der UVV, ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Handelt es sich hier wirklich um ein wesentliches Hindernis?

AQUILA Unsere Partnergesellschaften haben weiterhin einen hohen unternehmerischen Freiraum. Sie führen die eigenen Gesellschaften operativ völlig unabhängig und bestimmen den Verwaltungsrat. Die Gesellschaft ist frei in der Wahl des Namens und des Domizils und kann somit den bestehenden Namen beibehalten. Sie sind mittels Franchisevertrag mit dem Stammhaus verbunden. Dieses wiederum beteiligt sich am UVV mit einer 20 %igen Aktienquote in Stammaktien ohne Dividendenan-spruch. Die Aquila & Co. AG ist zu 100 % in Privatbesitz. Unabhängigkeit ist unser wichtigstes Gut und unsere lang-fristige Eigenständigkeit steht im Vordergrund.

MANTOR Die Unabhängigkeit ist sehr wichtig, denn sie betrifft die DNA eines UVV. Unsere Plattform wurde von Vermögensverwaltern für Vermögensverwalter geschaffen. An diesem Punkt haben wir intensiv gearbeitet. Unser Angebot entspricht dieser Erwartung voll und ganz. Dies, weil es insbesondere die dezentrale Vermögensverwal-tung sicherstellt ebenso wie die Kundenbetreuung durch die UVV sowie ihre operative und finanzielle Unabhängig-keit. Die Lösungen, die eine vollständige Integration bieten (ausschliesslicher Status eines Kundenbetreuers, geringere Verdienstmöglichkeiten) oder die physische Zusammenle-gung der Strukturen (potenzieller Kontrollverlust über Kosten und Arbeitsprozesse, neue Umgebung) bzw. eine Kapital-beteiligung durch Dritte (Verlust der unternehmerischen und finanziellen Unabhängigkeit, Auflagen für die Berichterstat-tung an den Aktionär) vermarkten, entsprechen für mich nicht den Erwartungen der UVV punkto Unabhängigkeit und Organisation ihrer Geschäftstätigkeiten.

Die Kunden der UVV könnten Vorbehalte haben, in eine grössere Struktur integriert zu werden. Wird dieses Argument häufig vorgebracht?

AQUILA Die Integration basiert auf der administrativen Ebene, unsere UVV bleiben in weiten Bereichen unabhängig. Zudem garantiert die grössere Struktur einer Vermögens-verwaltungsplattform dem Kunden auch eine nachhaltige und dauerhafte Dienstleistung. Die Aquila Plattform bleibt im Vergleich zu Grossbanken übersichtlich und kundennah.MANTOR Unserer Erfahrung nach haben die Kunden keine besonderen Vorbehalte, wenn wir ihnen die Ziele und Vorteile der Plattform transparent erklären. Die Struktur ist nicht besonders wichtig, solange der Kunde seinen Vermö-gensverwalter als privilegierten Ansprechpartner behält und dieser ihm unverändert eine unabhängige Vermögensverwal-tung bietet sowie sich um den Kontakt mit der Depotbank kümmert. Für die Kunden ist darüber hinaus die Perfor-mance ihres Vermögensverwalters sehr wichtig, nicht nur, was die Anlagen selbst betrifft, sondern auch die Qualität der eingesetzten Instrumente (Verwaltung, Berichterstattung, CRM usw.) zum Erreichen der vereinbarten Ziele.

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AQUILA

Gründungsdatum Jahr 2000 (mit Bankstatus unter Aufsicht der FINMA seit 2012)Die Aquila-Plattform ist ein Verbund von unabhängigen Schweizer Vermögensverwal-tungsgesellschaften und Family Offices. Diese Partnergesellschaften sind unterneh-merisch selbständig, handeln unabhängig und frei von Interessenkonflikten, einzig im Interesse ihrer Kunden. Der Verbund besteht aktuell aus 58 Partnergesellschaften an 18 Standorten

Geschäftsleitung Max Cotting, CEO & Gründer, Markus Angst, Banking Services, Dr. Sibylle Peter, Invest-ment Services, Patrick Schellenbert, IT & Projekte, Giovanni Miccoli, Anlagechef

Total der verwalteten Vermögen

Plattform: AuM über CHF 11 Mrd; Depotbank: AuC über CHF 1,1 Mrd.

Zahl der Beschäftigten Partnergesellschaften: über 180 Mitarbeiter; Aquila & Co. AG: ca. 40 Vollzeitstellen

Kosten Die jährliche Franchisegebühr von 13 % wird auf den gesamten von der Franchiseneh-merin erwirtschafteten Bruttoerträgen berechnet (maximal CHF 150 000 pro Partner, maximal CHF 300 000 pro Gesellschaft)

Partnerschaftsmodelle Die Plattform bietet zwei Partnerschaftsvarianten an. Die erste besteht in der Integra-tion einer bestehenden Gesellschaft, die dabei ihre unternehmerischen Freiheiten behält. Voraussetzungen dieser Variante sind, dass die zu integrierende Gesellschaft zwei bis drei Partner zählt und aktuell Kundenvermögen von mindestens CHF 100 Mio. betreut. Die zweite Variante besteht im Einstieg bzw. Übertritt als Partner in eine bestehende Part-nergesellschaft. In diesem Fall beläuft sich die Untergrenze der aktuell betreuten Kunden-vermögen auf mindestens CHF 50 Mio.

Operative Unterstützung

Geldwäschereibekämpfung, Compliance- und Risk-Management-Unterstützung. Über-nahme von administrativen Aufgaben wie Cash Management, Abwicklung der Sozialleis-tungen, Buchhaltung, kurzfristige Erfolgsrechnung, Steuerwesen, Vertragswesen, IT-Sup-port, Regelung der Revision, Versicherungswesen, Aus- und Weiterbildung, Kontakt mit Depotbanken und Behörden. Vermögenskonsolidierungen und individuelles konsolidier-tes Performance- und Risikoreporting und Konto- und Depotfühung für Kunden des UVV. Professionelle Portfoliomanagement-Tools für Vermögensverwalter und Fondsmanager.

Weitere Dienstleistungen

Portfolio Management & Advisory, Publikationen mit Copyright für Vermögensverwal-ter, Entwicklung von Anlagestrategien, Assetallokation-Empfehlungen in Form taktischer Unterstützung, Trading Ideen, Empfehlungslisten für Aktien und Bonds, Erstellung von Musterportfolien, Investment Proposal Tool (automatische Generierung von Anlagevor-schlägen), Depotanalysen, Anlagevorschläge, Second Opinion, Performanceanalyse, konsolidiertes Risiko- und Performance Reporting.

Banking Services Grundsätzlich freie Wahl der Depotbanken, Unterstützung bei Vertrags- und Preisver-handlung. Eigene Depotbank exklusiv für UVV, Family Offices und deren Kunden.

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MANTOR

Gründungsdatum Eintragung in das Handelsregister im Juli 2013/Beginn der Geschäftsaktivitäten im Juli 2014

Struktur Verbund unabhängiger Vermögensverwalter (UVV): Der UVV unterzeichnet einen Vertrag mit Mantor und wird eine unabhängige Hilfsperson eines Finanzintermediärs gemäss der Verordnung über die berufsmässige Ausübung der Finanzintermediation (VBF), mit Eintragung in das Handelsregister und Zeichnungsberechtigung. Er untersteht nicht mehr direkt einer Selbstregulierungsorganisation (SRO), diese Verantwortung übernimmt die Plattform. Er behält seine operative und finanzielle Unabhängigkeit und verwaltet weiter-hin seine Kunden unter der Verantwortung von MANTOR. Er handelt auf Rechnung von MANTOR und unter deren Kontrolle

Geschäftsleitung Franz de Planta, Chairman; Christian Balmat, CEO

Grösse Fünf Verwaltungsgesellschaften haben bereits Vermögen in Höhe von 500 Mio. CHF in die Gesellschaft übertragen. Angekündigt ist Vermögen in Höhe von 1 Mrd. CHF

Zahl der Beschäftigten 15 (einschliesslich Hilfspersonen), zuzüglich 5 in London

Kosten Zwischen 28 Basispunkten (mindestens 30 000.- CHF/Jahr) und 10 Basispunkten, degressiver Tarif ausschliesslich in Abhängigkeit vom verwalteten Vermögen und unter Berücksichtigung quantitativer Aspekte (Anzahl der Beziehungen, Komplexität, beson-dere Bedürfnisse)

Modell Zentralisierung der administrativen Dienstleistungen, von Compliance und Risikomanage-ment und Dezentralisierung der Vermögensverwaltungsdienstleistung durch die Hilfsper-son und ihre vorhandene Struktur

Gemeinsam getragene Kosten

Verwaltung, Rechnungstellung und Inkasso der Verwaltungsprovision, Kontakt mit Depot-banken, Bearbeitung von Schriftwechsel und Daten von den Banken (Scan + DMS oder Datenaustausch wird zur Verfügung gestellt)

Verwaltung der Doku-mente im Zusam-menhang mit der Kundenbeziehung

Tools für die Verwaltung und Betreuung der Portfolios und die Konsolidierung sowie Verwaltung der Kundenbeziehung (CRM + DMS), Kapazität zur Konsolidierung von Port-folios mit mehreren Depotbanken

IT CRM-Tool The Key, spezifische geschützte Server, webbasierter Zugriff und ANSWER (Sphere und Atrium für Family Offices und Konsolidierung börsennotierter und nicht börsennotierter Anlagen)

Compliance Interne Abteilung, IT (CRM The Key) mit Leittabelle, Verträgen und eigener Dokumentation

Risikomanagement Interne Abteilung, IT (CRM The Key, Screener), Alarmsystem

Portfolioverwaltung Auf Anfrage, Anlage-Allokations- und Finanzanalyse-Dienstleistungen sowie Auswahl und/oder Zurverfügungstellung von traditionellen Anlagestrukturen. Zugang zu privile-gierten Tradingkapazitäten oder -bedingungen in Abhängigkeit von den bestehenden Vereinbarungen. Direkter, individueller Zugang zu den Depotbanken für Hilfspersonen von MANTOR. Wir haben Vereinbarungen mit mehr als 15 Depotbanken und 5 Lebensversicherungsgesell-schaften geschlossen. Neue Vereinbarungen sind möglich. Privilegierte Beziehung mit CBH Compagnie Bancaire Helvétique und Lombard Odier

V E R M Ö G E N S V E R W A L T U N G : D A S H A N D W E R K

Das „Plattform“-Modell kann eine bestimmte Standardisierung voraussetzen. Macht es das nicht schwierig, gewisse Spezialkunden zu integrieren?

MANTOR Die Banken selbst standardisieren bereits zahl-reiche Prozesse, sodass die Kunden daran gewöhnt sind. Das steht jedoch einem sehr flexiblen Ansatz bei Anlagever-waltung, Berichterstattung, Produktevielfalt und Kundenbe-ziehung im Allgemeinen nicht im Weg. Natürlich hängt alles vom Angebot oder vom Geschäftsmodell der Plattformen ab. Was uns betrifft, bieten wir eine grosse Flexibilität in einem klar definierten Rahmen.

Werden die Plattformen nicht durch viele andere Akteure konkurrenziert, insbesondere durch die Banken, die alles unternehmen, um mit den UVV anzubandeln?

AQUILA Auch hier wird sich die Wertschöpfungskette aufbrechen, da der UVV für die Verbuchung seiner Kunden eigentlich nur eine reine Depotbank benötigt. Hier sehen wir höchstens die Möglichkeit, dass Banken bei einer Exit-Stra-tegie der UVV eine Lösung bieten könnten.

MANTOR Es herrscht in der Tat starke Konkurrenz. Wir stellen jedoch fest, dass die Banken unser Angebot im Allge-meinen schätzen, da es bestimmte Probleme löst sowohl im Zusammenhang mit der Mindesthöhe der von den UVV deponierten Anlagen und verwalteten Einlagen, als auch mit ihrer Organisation. Sie können weiterhin von den finan-ziellen Vorteilen der Beziehung profitieren und sich gleich-zeitig sicher sein, dass hinsichtlich der Aspekte Organisation, Anwendung und Einhaltung der geltenden Vorschriften alles korrekt ist.

Zu Ihrer eigenen Plattform: Was waren Ihre Entwicklungsziele? Haben Sie diese erreicht?

AQUILA Die Aquila & Co. AG wurde im 2000 als Plattform für unabhängige Vermögensverwalter gegründet. Seit 2012 besitzt Aquila eine Banklizenz und wird durch die Eidge-nössische Finanzmarktaufsicht FINMA überwacht. Aktuell bieten wir 58 Partnergesellschaften an 18 Standorten in der Schweiz den Franchiseservice an. Auch im Jahr 2016 gehen wir von einem starken Wachstum aus und werden voraussichtlich unsere Dienstleistungspalette für unsere Partner auch mit einem EU-Zugang und der MiFID-II-Kon-formität ausstatten, um die Basis für eine aktive EU-Kunden-betreuung zu legen.Mit dem Erhalt der Bankenlizenz bietet Aquila & Co. AG als erste Schweizer Bank exklusiv für unabhängige Vermö-gensverwalter, Family Offices und deren Kunden auch den Depotbankenservice an. Ein innovatives und einmaliges Geschäftsmodell, welches bereits innert kurzer Zeit große Nachfrage auch von UVV außerhalb der Aquila erfährt.

MANTOR In den ersten 18 Monaten konnten wir die in unserem Business Plan festgelegten Ziele erreichen, d. h. zehn Vermögensverwalter (derzeit fünf Gesellschaften für zehn aktive Verwalter) und verwaltete Vermögen in der Schweiz von mehr als 500 Mio. CHF per 31. Dezember 2015. Im Jahr 2016 streben wir verwaltete Vermögen in Höhe von 1,5 Mrd. CHF an und möchten zehn neue Vermö-gensverwalter aufnehmen.

ASSETBOX Mit unserem Dienstleistungsangebot möchten wir es Vermögensverwaltern ermöglichen, sich auf ihre Kerntätigkeiten zu konzentrieren, während wir gewisse Aufgaben von ihnen übernehmen, welche zu unseren Kern-kompetenzen zählen. Dank dem grossen Interesse unserer Kunden dürfen wir davon ausgehen, mit unserem Angebot eine Marktlücke zu treffen.

Auf welche Bereiche werden Sie Ihre Bemühungen konzentrieren?

AQUILA Unsere Bemühungen zielen auf ein qualitativ abgesichertes Wachstum im Bereich der Franchisverträge mit UVV einerseits, andererseits verstärkt sich die Tendenz gruppenferner Vermögensverwalter unsere Dienstleistungen als Depot- und Abwicklungsbank in Anspruch zu nehmen. Die ideale Plattform ermöglicht dem UVV eine möglichst grosse unternehmerische Freiheit bei gleichzeitiger Abgabe administrativer und regulatorischer Arbeit.

MANTOR Nach Lugano richten wir jetzt eine Struktur in Zürich ein. Parallel möchten wir unsere Plattform auch in London entwickeln; die Genehmigung der FCA liegt seit Ende Januar 2016 vor. Sie wird allen unabhängigen Vermö-gensverwaltern einen echten Mehrwert bieten, die eine Cross-Border-Aktivität ausüben möchten, sowie jenen, die für ihre Kunden nicht nur an deren Wohnsitz tätig werden, sondern auch eine neue Klientel entwickeln wollen, zu denen der Zugang bisher schwierig war.

ASSETBOX Wir sind überzeugt, dass das Geschäftsmo-dell der UVV ein Erfolgsmodell ist, trotz der sich wandelnden und höheren Regulierungsanforderungen. Das Erfolgs-modell hängt aber insbesondere davon ab, inwieweit der Vermögensverwalter administrative und regulatorische Aufwendungen effizient bewältigen kann, um sich auf seine Kernkompetenz – die Vermögensverwaltung – zu konzen-trieren. Genau dies ermöglicht die Assetbox. Der zusätz-liche personelle Aufwand, der durch die regulatorischen Veränderungen notwendig wird, setzt die Rentabilität klei-nerer Vermögensverwalter unter Umständen massiv unter Druck. Die Assetbox löst diese Problematik, indem sie eine kosteneffiziente und professionelle Auslagerung aller Tätig-keiten ausserhalb des Kerngeschäfts des Vermögensverwal-ters ermöglicht. Vollständig modular aufgebaut und auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten – so präsentiert sich die ideale Plattform von morgen.

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ASSETBOX

Gründungsdatum November 2013

Ziel der Plattform Die unabhängige Erbringung von Dienstleistungen für in der Schweiz tätige Vermögens-verwalter. Die Plattform wurde von Deloitte und Etops, einem Outsourcingspezialisten für Back- und Middle Office-Lösungen, gegründet. Die angebotenen Leistungen werden nach Bedarf von Deloitte (über 1 400 Mitarbeitende in der Schweiz) oder Etops (45 Mitar-beitende in der Schweiz) erbracht

Mitgliedschaft Die Vermögensverwalter können sich über einen Delegationsvertrag an die Plattform anschliessen

Kosten Variable oder fixe Gebühr in Abhängigkeit der gewünschten Leistungen

Dienstleistungen Der modulare Aufbau des Dienstleistungsangebots erlaubt es den Vermögensverwaltern, ihre Organisation je nach Bedürfnis zu ergänzen. Diese einzigartige Lösung unterstützt Vermögensverwalter bei der integralen Erbringung ihrer Dienstleistungen. Sie können damit den Bedürfnissen institutioneller Investoren sowie den heutigen und künftigen regu-latorischen Anforderungen entsprechen. Aufgrund der Unabhängigkeit von den Finanz-dienstleistern (Banken, Broker, Administratoren) können potenzielle Interessenskonflikte ausgeschlossen werden

Operations- Dienstleistung

Auslagerung des Back- und Middle Office, Führung der Schattenbuchhaltung (Shadow Accounting)

Tax Reporting Erstellung der Tax Reports für Kunden mit Sitz oder Wohnsitz in der EU, den USA, Asien und Afrika

Unterstützung bei der Registrierung und beim Vertrieb von kollektiven Kapitalanlagen

Meldungswesen, Passporting, Einhaltung der mit der Registrierung verbundenen Anfor-derungen in den jeweiligen Ländern, Erstellung der KIIDs, Berechnung der SRRI, UCITS und AIFMD Reporting etc

Risikomanagement Unterstützung und Bewirtschaftung des Risikomanagement-Prozesses gemäss Kollekti-vanlagengesetz (KAG)

Compliance Komplette oder teilweise Übernahme der Compliance-Funktion gemäss den Vorgaben der FINMA

Buchführung, finanzi-elle Berichterstattung, Lohnbuchhaltung

Ja

Kontakt Marcel Meyer und Simona Terranova (Deloitte), Michael Appenzeller und Pius Stucki (Etops)


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