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investnews Guide 2016 für Vermögensverwalter_Octopus_ DE

Date post: 30-Jul-2016
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investnews Guide 2016 für Vermögensverwalter_Octopus_ DE
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N A C H H A L T I G E F I N A N Z E N

Kontakt Fondation OctopusJulien Pfyffer+41 78 668 17 05www.octopusfoundation.org

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Julien Pfyffer: Das Meer und die Entwicklung der menschlichen Gesell-schaftsformen sind untrennbar miteinan-der verknüpft, und das Meer wurde von zahlreichen Zivilisationen geprägt. Die Zeugnisse davon ruhen auf dem Meeres-grund und warten nur darauf, entdeckt zu werden, um unsere Geschichtsschrei-bung mit spannenden Kapiteln zu ergän-zen. Paradoxerweise kennen wir das grösste Ökosystem unseres Planeten sehr wenig. Bevor wir also überhaupt von Schutz sprechen können, müssen wir das Meer besser kennen, um die Mecha-nismen zu verstehen, welche die Welt beherrschen. Die Ozeane geben Antwor-ten auf zahlreiche Fragen, mit denen sich unsere Gesellschaften konfrontiert sehen, sei es auf dem Gebiet der Medizin, der Pharmakologie, der Ernährung oder der Energie.

Investnews: Wie lässt sich unser Unwissen auf diesem Gebiet erklären, wenn das Meer für den Menschen doch so wichtig ist?JP: Der Mensch hat eher in die Sterne geschaut, welche die Auferstehung der Seele symbolisieren, als in die Ozeane zu blicken, die lange mit Angst und Tod in Verbindung gebracht wurden. Mutige Entdecker waren nötig, um dieses Tabu nach und nach zu überwinden. Das Meer bleibt trotzdem ein komplexes System und selbst für geringe Forschungsvor-haben sind umfassende Mittel, Kompe-tenzen und Ausdauer nötig. Die Erfor-schung dieser Umgebung ist noch sehr rückständig. Deshalb ist es so wichtig, die Meeresforschung nicht nur zu unter-stützen, sondern die Entdeckungen auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Das Meer ist auf den ersten Blick kein zentrales Thema für die Schweiz. Warum haben Sie sich trotzdem entschieden, Ihre Stiftung hier zu gründen?JP: Die Schweiz ist zwar kein Küstenland, sie ist jedoch das Geburtsland von eini-gen maritimen Forschern. Unser Land fördert aufgrund seiner Lage die intellek-tuelle Neugier, besonders den Wunsch, zu wissen, was jenseits unserer natürli-chen Grenzen geschieht. Diese Neugier habe ich geerbt, und sie hat sich durch meine persönlichen Leidenschaften für die Öffentlichkeitsinformation und die Meereswelt noch verstärkt. Deshalb habe ich mich zunächst dem Journalismus gewidmet, und die Idee zu dieser Stif-tung, die uns helfen soll, das Meer besser zu verstehen und bekannt zu machen, ergab sich wie von selbst. Ausserdem dürfen wir nicht vergessen, dass die Schweiz über eine grosse philanthropi-sche Tradition verfügt.

Ihre Stiftung beschränkt ihre Aktivi-täten nicht auf die Finanzierung von Projekten, sondern handelt proaktiv, indem sie operative Unterstützung bietet. Warum?JP: Oft wirft man den Wissenschaftlern vor, dass sie ihre Arbeit nicht genug der breiten Öffentlichkeit vermitteln. Das ist aber eigentlich auch nicht ihre Aufgabe. Seit 2009 habe ich ein solides Team aus Journalisten aufgebaut, die gleich-zeitig Seefahrer, Taucher und professi-onelle Techniker sind. Wir sind heute in der Lage, Wissenschaftler direkt zu unter-stützen und ihre Arbeit breit in der Öffent-lichkeit zu publizieren.

Ihre Stiftung existiert jetzt seit fast einem Jahr. Welche Bilanz ziehen Sie aus ihrer Aktivität?JP: Aufgrund der Tatsache, dass wir sowohl finanziell als auch operativ enga-giert sind, ist eine Strukturierungs-phase nötig. Parallel hierzu haben wir uns auch stark um den Aufbau unse-rer akademischen und institutionellen Netze (IUCN, UNESCO, naturhistorische Museen usw.) bemüht. Mit diesen Institu-tionen wollen wir zusammenarbeiten, um Projekte zu identifizieren, die wir unter-stützen können. Dieses Jahr begleiten wir unser erstes Projekt zur Biodiversität auf der Insel Lampedusa, wo sich eines der grössten chirurgischen Zentren für Meer-esschildkröten befindet, die ein wichti-ger Bestandteil des maritimen Ökosys-tems sind. Darüber hinaus unterstützen wir gemeinsam mit der Universität Genf ein erstes archäologisches Projekt in Albanien.

Welche Ziele haben Sie sich für die nächsten Jahre gesetzt?JP: Wir möchten den Betrieb der Octo-pus Stiftung für die nächsten 5 Jahre sichern. Dazu benötigen wir zwei Millio-nen Schweizer Franken um jährlich zwei bis drei Projekte zu unterstützen und die Öffentlichkeit zu informieren.

Der Ozean fordert uns herausJULIEN PFYFFER, FONDATEUR D’OCTOPUS

Obwohl das Meer 71 % der Erde abdeckt, bleibt es «Terra incognita». Julien Pfyffer, Gründer der Octopus Foundation, erläutert, was es mit den Geheimnissen der Ozeane auf sich hat.


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