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health 2002

Date post: 07-Apr-2016
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health economy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 20. FEBRUAR 2015 – 37 Mehrweg-OP-Textilien von Wozabal liegen bei der Ausgangsqualität erheblich über der geforderten Leistung. Das betrifft nicht nur die geringere Abgabe von Partikeln, sondern genauso die Robustheit und den atmungsak- tiven Tragekomfort für alle im OP Beteiligten. Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com WEIL QUALITÄT ALLES ANDERE ALS EIN DEHNBARER BEGRIFF IST. IT-Riese Apple nimmt jetzt Spitäler ins Visier Innovation Die neue Apple-Watch mit Gesundheits-Apps ist erst der Anfang. Apple, aber auch Google und Samsung, wollen dick ins Gesundheitsgeschäft einsteigen und den Spitälern neue Services anbieten. Seite 41 © PantherMedia/Arne Trautmann INHALT Healthcare > Reform: Niedergelassene Versorgung wird besser 38 > Studie zeigt: Qualität der Pflege ist gut 38 Pharmareport und Lifescience > Sanofi engagiert sich im Kampf gegen Krebs 40 > Probiotika sollen auch Säuglingen helfen 40 > Roche meldet neue Forschungserfolge 40 Medizintechnik und eHealth > Neues Hörimplantat erstmals eingesetzt 41 > Styria ordnet die Gesundheitsmedien neu 41 SOZIALVERSICHERUNG I SVA-Spitze fordert bessere Absicherung von Selbstständigen Seite 39 SOZIALVERSICHERUNG II Gesundheitsbewusste Betriebe wurden von Ministerin ausgezeichnet Seite 42 AUSZEICHNUNG BELIEBTESTER SCHÖNHEITSCHIRURG © VA f. E. u. B © Durnig Aesthetics © Richard Tanzer SHORT Studie Demenzerkrankungen betreffen immer mehr Men- schen in Österreich. Bis 2050 wird sich der Anteil der Demenzpatienten an der Gesamtbevölkerung in etwa verdoppeln. Damit stehen der Gesellschaft, dem Gesund- heits- und Sozialwesen hohe Belastungen bevor. Dies geht aus dem neuen „Österreichi- schen Demenzbericht 2014“ von Gesundheits-und Sozi- alministerium hervor. Das Thema ist auch international zunehmend im Fokus: Die Zahl der Menschen mit Demenz wird weltweit auf über 44 Mio. geschätzt. Seite 38 Lifesciene Heimische Pharma- unternehmen und Biotech- Firmen verspüren Aufwind. Die Forschungsergebnisse sind positiv, Kooperationen mit Global Players werden verein- bart, und Millionenaufträge sichern den Forschungsstand- ort. Die Innovacell Biotechno- logie AG etwa hat etwa nun ihr Kapital um drei Mio. Euro aufgestockt. „Damit treiben wir die klinische Entwicklung unserer beiden Produkte zur Therapie von Harn- und Stuh- linkontinenz voran“, kündigte CEO Ekkehart Steinhuber an. Bei der Entwicklung würden große Fortschritte erzielt, so Steinhuber. Seite 40 © panthermedia.net/Alexander Raths © panthermedia.net/Dmitriy Shironosov
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Page 1: health 2002

healtheconomymedianet inside your business. today. Freitag, 20. Februar 2015 – 37

Mehrweg-OP-Textilien von Wozabal liegen bei der Ausgangsqualität erheblich über der geforderten Leistung. Das betrifft nicht nur die geringere Abgabe von Partikeln, sondern genauso die Robustheit und den atmungsak-tiven Tragekomfort für alle im OP Beteiligten.

Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com

WEIL QUALITÄT ALLES ANDERE ALS EIN DEHNBARER BEGRIFF IST.

IT-Riese Apple nimmt jetzt Spitäler ins Visier

Innovation die neue apple-Watch mit gesundheits-apps ist erst der anfang. apple, aber auch google und samsung, wollen dick ins gesundheitsgeschäft einsteigen und den spitälern neue services anbieten. Seite 41

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Healthcare> Reform: Niedergelassene

Versorgung wird besser 38> Studie zeigt: Qualität

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Pharmareport und Lifescience> Sanofi engagiert sich

im Kampf gegen Krebs 40> Probiotika sollen auch

Säuglingen helfen 40> Roche meldet neue

Forschungserfolge 40

Medizintechnik und eHealth> Neues Hörimplantat

erstmals eingesetzt 41> Styria ordnet die

Gesundheitsmedien neu 41

SozialverSicherung i

SVA-Spitze fordert bessere Absicherung von Selbstständigen Seite 39

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Gesundheitsbewusste Betriebe wurden von Ministerin ausgezeichnet Seite 42

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Studie Demenzerkrankungen betreffen immer mehr Men-schen in Österreich. Bis 2050 wird sich der Anteil der Demenz patienten an der Gesamtbevölkerung in etwa verdoppeln. Damit stehen der Gesellschaft, dem Gesund-heits- und Sozialwesen hohe Belastungen bevor. Dies geht aus dem neuen „Österreichi-schen Demenzbericht 2014“ von Gesundheits-und Sozi-alministerium hervor. Das Thema ist auch international zunehmend im Fokus: Die Zahl der Menschen mit Demenz wird weltweit auf über 44 Mio. geschätzt. Seite 38

Lifesciene Heimische Pharma-unternehmen und Biotech-Firmen verspüren Aufwind. Die Forschungsergebnisse sind positiv, Kooperationen mit Global Players werden verein-bart, und Millionenaufträge sichern den Forschungsstand-ort. Die Innovacell Biotechno-logie AG etwa hat etwa nun ihr Kapital um drei Mio. Euro aufgestockt. „Damit treiben wir die klinische Entwicklung unserer beiden Produkte zur Therapie von Harn- und Stuh-linkontinenz voran“, kündigte CEO Ekkehart Steinhuber an. Bei der Entwicklung würden große Fortschritte erzielt, so Steinhuber. Seite 40

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38 – healtheconomy cover Freitag, 20. Februar 2015

Kommentar

Kassen sind in Bewegung

martin rümmele

Der Ausblick ist nicht ge-rade rosig: Das Defizit der Krankenkassen soll

heuer wieder deutlich steigen. Das erhöht auch den Druck auf Reformen. Und hier muss zur Ehrenrettung der Kassen gesagt werden, dass Schritt für Schritt doch richtigte Akzente gesetzt werden; der Ausbau der Primärversorgung gehört hier genauso dazu wie die nun erfolgte Einigung der Kassen mit der Zahnärztekammer über die Honorierung von fest-sitzendem Zahnersatz – also Zahnspangen – für Kinder.

All diese Dinge sind zwar zu-erst mit hohen Kosten verbun-den, doch hier wird im Grunde in die Prävention investiert. Die Früchte werden erst in einigen Jahren zu ernten sein: Je besser die Primärversorgung im niedergelassenen Bereich, umso geringere Kosten fallen später bei den teureren Fach-ärzten und Spitalsambulanzen an. Je besser Kinder zahnärzt-lich versorgt sind, umso weni-ger Folgeerkrankungen gibt es.

Die Frage ist aber, ob das Tempo der Reformen stimmt. Und hier könnten die Kran-kenkassen durchaus noch aufs Gas steigen. Sonst werden sie von hemmenden Entwick-lungen wie dem steigenden De-fizit gebremst. Schon klar: Das heimische Gesundheitswesen ist ein riesiges Containerschiff, beladen mit vielen Einzelinte-ressen und schwer zu manö-vrieren. Dennoch sollte man es versuchen.

Statistik Gesundheits- und Sozialministerium wollen nationale Demenzstrategie entwickeln, um Versorgung zu optimieren

Demografie lässt Zahl der Demenzfälle steigen

Wien. Demenzerkrankungen be-treffen immer mehr Menschen in Österreich. Bis 2050 wird sich der Anteil der Demenzpatienten an der Gesamtbevölkerung in etwa verdoppeln. Damit stehen der Ge-sellschaft, dem Gesundheits- und Sozialwesen hohe Belastungen bevor. Dies geht aus dem neuen „Österreichischen Demenzbericht 2014“ von Gesundheits-und Sozial-ministerium hervor. Das Thema ist auch international zunehmend im Fokus: In einem Kurzdossier hat bereits im Vorjahr Alzheimer‘s Di-sease International (ADI) bekannt gegeben, dass die Zahl der Men-schen mit Demenz weltweit auf 44 über Mio. geschätzt wird und bis 2030 auf 76 Mio. anwachsen wird.

„Aktuellen Schätzungen zufol-ge leben in Österreich 115.000 bis 130.000 Menschen mit irgendeiner Form der Demenz. Aufgrund des kontinuierlichen Altersanstiegs in der Bevölkerung wird sich die-ser Anteil bis zum Jahr 2050 ver-doppeln, und der Betreuungs- und Pflegebedarf wird somit weiter steigen“, schreibt Gesundheitsmi-nisterin Sabine Oberhauser (SPÖ) im Vorwort des Berichts.

Nicht heilbar

Weil es sich bei diesen Erkran-kungen, die derzeit nicht heil-bar sind, um Leiden handelt, die sowohl einen hohen Aufwand an Pflege, medizinischer Versor-gung, Langzeitbetreuung, sozia-len Diensten und ein oft extremes Engagement der Angehörigen der Patienten bedingen, ist das Ge-samtproblem ausgesprochen kom-plex, betont Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ): „Das Thema

Demenz hat viele Schattierungen. Es ist in erster Linie die mensch-liche Komponente, die für alle Beteiligten so schwer zu ertragen ist, wenn sich der geliebte Mensch verändert; in dieser Phase brau-chen alle Beteiligten Hilfe. Hilfe brauchen sowohl der erkrankte Mensch wie auch die pflegenden Angehörigen, die von dieser Situa-tion psychisch bis an ihre Grenzen gefordert werden.“

Der sich vor allem mit den Daten und Fakten beschäftigende „Epi-demiologiebericht“ zum Thema Demenz soll vor allem eine „um-fassende Bestandsaufnahme“ in Österreich darstellen. Gleichzeitig soll er „der erste Schritt zur Ent-wicklung einer Demenzstrategie

des Bundes“ sein, betonten die beiden Minister. Da auch die vor-handenen Versorgungsstrukturen im Bericht dargestellt werden, soll der Report auch Auskunft über Bestand und zukünftige Erforder-nisse geben.

Stigmatisierung

Häufig negieren Betroffene und ihre Angehörigen die ersten Zei-chen einer Demenzerkrankung: Die Angst vor einer Stigmatisie-rung und Einschränkungen im Alltag sind einfach zu groß. Dabei kann eine frühzeitige Abklärung und entsprechende Behandlung die Pflegebedürftigkeit verzögern. „An Demenz zu erkranken, darf

kein gesellschaftliches Stigma sein und zu sozialer Ausgrenzung füh-ren“, betont Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. „Mit der nati-onalen Demenzstrategie wollen wir das Thema ‚Demenz‘ enttabu-isieren, für Aufklärung sorgen und die Früherkennung fördern“, so Oberhauser weiter.

Leben mit Demenz im eigenen Zuhause ist nicht nur der Wunsch der meisten betroffenen Personen, sondern kann auch helfen, den Krankheitsverlauf positiv zu be-einflussen. Von Demenz ist das gesamte System Familie betroffen. Hundstorfer verweist daher auf die Bedeutung der Angehörigen bei der Pflege demenziell erkrankter Menschen.

martin rümmele

Zahl der Demenzerkrankten verdoppelt sich bis 2050 von 1,2 auf 2,4 Prozent der Bevölkerung.

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Demenzerkrankungen belasten Patienten und Angehörige und sind eine Herausforderung für Sozial- und Gesundheitssystem.

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Quelle: APA/Gemeinde Wien; Grafik: Raimund Appl

INFLUENZA ODERERKÄLTUNG?

Fieber

hohes Fieberüber 3-4 Tage seltener

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Wien. Für die Bevölkerung wird die Gesundheitsreform heuer erstmals sichtbar werden: Die er-sten Modellprojekte der neuen, wohnortnahen und umfassenden medizinischen Primärversorgung werden österreichweit in Betrieb gehen. „Wir sind damit exakt in dem zwischen den Reformpart-nern Bund, Bundesländern und Sozialversicherung im Jahr 2013 vereinbarten Zeitplan, nämlich dass bis Ende kommenden Jahres zumindest ein Prozent der Bevölke-rung medizinisch über diese neuen Einrichtungen versorgt wird,“ sagt Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser.

Die neue Primärversorgung ist eine wichtige Säule der Gesund-heitsreform. „Mit ihr gelingt es uns, nicht nur die Forderungen der Patienten, etwa nach mehr Ge-sprächen mit dem Arzt oder nach längeren Öffnungszeiten, zu erfül-len. Wir schaffen auch die Voraus-setzung dafür, die oft kritisierte Krankenhauslastigkeit zu senken“, kündigte Oberhauser an. Diese führe nämlich dazu, dass die Am-bulanzen überfüllt sind und dort sehr teuer Leistungen erbracht

werden, für die eigentlich der nie-dergelassene Arzt zuständig wäre.

Als weitere Reformvorhaben, bei denen die neue Primärversorgung eine wichtige Rolle einnehme, nannte Oberhauser die geplante Neustrukturierung der Gesund-heits- und Krankenpflegeberufe und die Reform der Ärzteausbil-dung. „Die Reform der Ärzteaus-bildung inklusive zertifizierter Lehrpraxen ist ein wichtiger Schritt.“ (iks)

reform Bessere Angebote bei Hausärzten geplant

Versorgung wird ausgebaut

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Die Hauptverbandsspitzen wollen die hausärztlichen Angebote aufwerten.

Graz. Eine aktuelle Auswertung der Pflegequalität durch das Ins- titut für Pflegewissenschaft der Meduni Graz stellt den heimischen Gesundheits- und Pflegeeinrich-tungen ein gutes Zeugnis aus. „Wir wissen, dass Pflegende eine zen-trale Rolle in der Versorgung von Patienten einnehmen und somit ei-nen essenziellen Beitrag zur Qua-litätsverbesserung leisten“, sagt Christa Lohrmann, Vorstand des Instituts.

Das Institut führt die Erhebung seit 2009 durch und hat dabei Da-ten von mehr als 26.000 Patienten und Bewohnern gesammelt und evaluiert. In der alltäglichen Pra-xis stehen Pflegepersonen vor ei-ner Reihe an Herausforderungen: Druckgeschwüre, Mangelernäh-rung, Stürze und andere Probleme beeinträchtigen die Gesundheit so-wie die Sicherheit. Hinzu kommen hohe Behandlungskosten, welche die einzelnen Einrichtungen und schließlich das Gesundheitssystem treffen. „Um die Versorgung und die Gesamtsituation kontinuierlich verbessern zu können, ist es essen-ziell, Stärken und Schwächen objek-tiv und standardisiert zu erheben“,

sagt Lohrmann. Im Vorjahr nah-men 74 Gesundheitseinrichtungen aus acht Bundesländern an der Pflegequalitätserhebung teil. Rund 6.800 Patienten und Heimbewoh-ner wurden in die Erhebung einge-schlossen. „Die Pflege in Österreich bietet sehr gute Qualität“, berichtet das Forscherteam. So liegt die Ra-te an Dekubituserkrankungen in Krankenhäusern bei knapp 3%, was deutlich unter dem internationalen Durchschnitt liegt. (iks)

Analyse Grazer Forscher untersuchen Angebote

Studie: Pflegequalität ist gut

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Pflege passiert in Österreich auf hohem Niveau, sagt eine neue Studie.

Page 3: health 2002

die SVA bereits bei der Absicherung und der Vereinbarkeit von Familie und Unternehmen erreicht, darun-ter fallen die österreichweite Be-triebshilfe über die Verdoppelung des Wochengelds bis hin zur bei-tragsfreien Unterstützung bei lan-ger Krankheit. „Jetzt müssen wir einen Schritt weitergehen“, erklärt Obmann-Stellvertreter Alexander Herzog; „künftig sollen Versicherte bei einer langen Krankheit die Un-terstützung rückwirkend ab dem ersten Tag bekommen – davon pro-fitieren jährlich rund 5.500 Selbst-ständige.“ Das Krankengeld ab dem ersten Tag würde monatlich 900 € bringen. Eine weitere Forderung

der SVA betrifft die Pensionisten; die Pensionsversicherungsbeiträ-ge für erwerbstätige Pensionisten sollen endlich abgeschafft werden. Nur so könne man echte Anreize schaffen, um die Menschen länger in Beschäftigung zu halten. „Wir sind uns der Verantwortung über die Beitragsgelder unserer Versi-cherten bewusst und handeln ent-sprechend. Wir brauchen aber die Unterstützung des Gesetzgebers“, erklärt Leitl in Richtung Bundesre-gierung. „Wir brauchen den Gesetz-geber für alle unsere Forderungen – sogar, wenn es um neue Leistun-gen geht, die wir aus eigener Kraft finanzieren können.“

HEALTH:CARE healtheconomy – 39Freitag, 20. Februar 2015

Der News-Channel von CGM in Österreich.Der österreichische eHealth-Marktführer zeigt Profil. Tauchen Sie ein in die Welt von CGM und lernen Sie uns noch besser kennen.

Tagesaktuelle Branchennews sowie Innovatives und Wissenswertes rund um IT-Lösungen für Krankenhäuser und Arztpraxen finden Sie ab sofort auf:

www.cgm-media.at

HEALTHCARE IT. ONLINE NEWS.AUSTRIA.

Sozialversicherungsanstalt Angesichts laufender Verhandlungen zur Steuerreform präsentiert SVA der gewerblichen Wirtschaft ihre Forderungen

Gleichstellung für Selbstständigejudith neunteufl

Wien. Selbstständigen mit nied-rigem Einkommen bläst ein kalter Wind ins Gesicht. Während An-gestellte mit einem Einkommen von monatlich 440 € insgesamt 837 € pro Jahr Sozialversicherung bezahlen, kostet Selbstständigen mit demselben Einkommen ihre Absicherung 2.340 €. Vor diesem Hintergrund und angesichts der Verhandlungen zur Steuerreform fordert SVA-Obmann Christoph Leitl nun eine Gleichbehandlung von Selbstständigen.

„Ein Beitragszuschuss oder eine Absenkung der Mindestbeitrags-grundlage kann Selbstständigen mit geringem Einkommen eine wichtige Entlastung bringen – und damit die Gleichstellung mit Ar-beitnehmern“, sagt Leitl. Ebenfalls ganz oben auf der Liste der To-Dos steht eine bessere Absicherung im Krankheitsfall. Verbesserungen hat

SVA-Prioritätenliste enthält unter anderem die Abschaffung der Pensionsversicherungsbeiträge für Pensionisten.

SVA-Spitze fordert bessere Möglichkeiten und Entlastungen für Selbstständige.

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Apotheken Korruption

Illegaler HandelWien. Einen Schaden von über 400.000 € soll eine in einer Wiener Apotheke angestellte pharmazeu-tisch-kaufmännische Assistentin zusammen mit ihrem Nachbarn mit dem illegalen Verkauf von Wachstumshormonen und Potenz-mitteln verursacht haben.

Die 30-Jährige hatte im Straf-landesgericht zugegegen, seit 2011 regelmäßig das Wachstums-hormon Humatrope und die Po-tenzmittel Viagra und Cialis auf Rechnung der Apotheke bestellt zu haben.

Der Nachbar und ein guter Freund ihres Lebensgefährten, der die Angestellte erstmalig gefragt hatte, ob sie für einen Kollegen Wachstumshormone besorgen könne, ist als Bestimmungstä-ter angeklagt, beide müssen sich wegen Untreue und schweren ge-werbsmäßigen Diebstahls verant-worten.

In den vergangenen Jahren sol-len die beiden ihre illegalen Ge-schäfte intensiviert haben. Bei-de Angeklagten bekannten sich grundsätzlich schuldig, bestritten aber die Höhe des entstandenen Schadens. (neu)

PVA Korruptionsvorwürfe

AmtsmissbrauchWien. Das Sozialministerium hat in der PVA vier Personen wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch angezeigt: Eine Managerin, ihren Lebensgefährten sowie einen Funk-tionär und eine Geschäftspartnerin der PVA. Die Managerin hatte 2012 und 2013 Aufträge an ihren Partner erteilt – zwei mit Zustimmung des Funktionärs: Beratungsleistungen und ein Gutachten im Wert von 93.000 €. Außerdem war für die Er-richtung eines ambulanten Reha-Zentrums in St. Pölten eine Firma engagiert worden, die ihr Lebens-gefährte geleitet hatte. Bisher gibt es keine Ermittlungen oder dienst-rechtlichen Konsequenzen, aber es sei ein Wirtschaftsprüfer engagiert worden; außerdem arbeite man eng mit dem Sozialministerium als Aufsichtsbehörde zusammen.

Page 4: health 2002

Roche kann gleich zwei Erfolge vorweisenBern. Der Schweizer Phar-makonzern Roche kann zwei Erfolge vorweisen: Ein mono-klonaler Antikörper zeigt eine signifikant positive Wirkung gegen Lymphdrüsenkrebs – Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) und die US-Zulassungsbehörde FDA haben das immunthera-peutische Prüfmedikament Anti-PDL1 nun sogar als Therapiedurchbruch („Bre-akthrough Therapy Designa-tion“) eingestuft – und zwar gegen Lungenkrebs (Non-Small Cell Lung Cancer NSCLC). In Österreich erkranken jährlich etwa 1.200 Menschen am Non-Hodgkin-Lymphom, die Sterb-lichkeit liegt bei 50 Prozent, und mehr als 3.600 sterben an Lungenkrebs.

Bayer fokussiert auf Zeit nach Abspaltung

Leverkusen. Der deutsche Bayer-Konzern bereitet sich auf die Zeit nach der Abspaltung seiner Kunststoff-Sparte vor. Bayer habe ein Projektteam zu-sammengestellt, das sich mit der künftigen Konzernstruktur nach der Abspaltung der Spar-te Materialscience befassen werde, sagte ein Sprecher des für sein Schmerzmittel Aspirin bekannten Unternehmens. Die neue Struktur soll bis 2016 ste-hen und ziele nicht auf einen Stellenabbau: „Wir erwarten, dass die Zahl der Arbeitsplät-ze in den kommenden Jahren weltweit und in Deutschland stabil bleiben wird.“

40 – healtheconomy Pharma:rePort Freitag, 20. Februar 2015

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Bayer will trotz Abspaltung der Kunststoff-Sparte keinen Jobabbau.

Kooperationen In Sachen Forschung und Entwicklung ist die österreichische Life Science-Branche gut unterwegs

Neue Deals werten den Forschungsstandort auf

Wien/Graz. Heimische Pharmaunte-rnehmen und Biotech-Firmen ver-spüren Aufwind. Die Forschungs-ergebnisse sind positiv, Koopera-tionen mit Global Players werden vereinbart, und Millionenaufträge sichern den Forschungsstandort.

Die Innovacell Biotechnologie AG mit Sitz in Innsbruck hat et-wa nun ihr Kapital um drei Mio. Euro aufgestockt. „Damit treiben wir die klinische Entwicklung un-serer beiden Produkte zur Therapie von Harn- und Stuhlinkontinenz voran“, kündigte CEO Ekkehart Steinhuber an.

Bei der Entwicklung würden große Fortschritte erzielt, betonte Steinhuber. „Bei ICES 13, der Ge-webetherapie zur Behandlung von Harnstressinkontinenz, gibt es neue Daten aus einer pharmakody-namischen Studie; die Ergebnisse unterstützen die Hypothese der Wirksamkeit“, erklärte Steinhuber. Die Resultate aus der aktuell lau-fenden Phase III-Studie erwartet Innovacell Ende des Jahres.

Für die Phase II-Studie von ICEF 15, der Gewebetherapie zur gezielten Behandlung von Stuhl-inkontinenz, laufe derzeit die Pa-tientenrekrutierung. Steinhuber: „Bis Mitte des Jahres werden wir planmäßig alle Patienten rekrutiert haben; die ersten Ergebnisse sollen im 1. Quartal 2016 vorliegen.“

Millionenauftrag für Graz

Die Zeta Biopharma GmbH mit Sitz in Lieboch bei Graz hat einen 25 Mio. Euro schweren Auftrag des Schweizer Pharmakonzerns Roche erhalten. Der Anlagenbauer wird ein Bioreaktorsystem für eine An-lage in Penzberg bei München lie-fern. In der Anlage sollen Antikör-

per für die Krebsbehandlung her-gestellt werden, wie der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) mitteilte. Durch den Großauftrag investiert Zeta in die Erweiterung des Standorts Lieboch und schafft 25 neue, hoch qualifizierte Arbeitsplätze. „Der Roche-Auftrag ist einer der größ-ten Aufträge der Firmengeschichte und als Referenz sehr wichtig“, so Andreas Marchler, geschäftsfüh-render Gesellschafter der Zeta.

Buchmann erklärte, dass der Auftrag eine Folge von Delegati-onsreisen des Wirtschaftsressorts war, bei denen sich steirische Zu-lieferer an den Roche-Standorten Penzberg und Rotkreuz in der Schweiz präsentierten. Roche hatte im Herbst 2010 angekündigt, dass

man sich vom Grazer Standort zu-rückziehen werde. Der Landesrat sagte, er habe damals bei Roche-CEO Severin Schwan die Zusage erreicht, verstärkt Aufträge an heimische Zulieferer zu vergeben. Dies habe Schwan eingehalten. Auch das Grazer Roche-Gebäude wird demnächst einer neuen Nut-zung als Technologiezentrum mit Schwerpunkt Medizintechnik, Sen-sortechnologie und Elektronik zu-geführt.

Proteinproduktion forciert

Boehringer Ingelheim und VTU Technology haben ihr Abkommen über die gemeinsame Technologie-entwicklung zur Proteinproduktion mit der Hefe Pichia pastoris ver-

längert. Mit ihrer Zusammenarbeit wollen die beiden Unternehmen Pichia pastoris als wirtschaft-lich attraktiven und kompetitiven Wirtsorganismus zur Produktion von Biopharmazeutika weiter stär-ken. Mit der Hefe Pichia pastoris können pharmazeutische Proteine als Wirkstoffe von Medikamen-ten besonders rasch und in hoher Reinheit hergestellt werden.

Im Rahmen der Vereinbarung ist VTU Technology als Anbieter einer der weltweit größten Platt-formen zur Proteinproduktion mit Pichia pastoris in Zusammenar-beit mit Boehringer Ingelheim für die Abwicklung des gemeinsamen Forschungsprogramms am VTU-Standort in Grambach, Steiermark, verantwortlich.

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Forschung, Kooperationen und Aufträge: Österreichs Biotech-Firmen befinden sich im Aufwind.

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Der österreichische Forschungsstandort für Biotechnologie und Life Science erlebt derzeit einen regelrechten Boom.

Wien. Sanofi nimmt den internatio-nalen Weltkrebstag Anfang Febru-ar zum Anlass, um einmal mehr auf die Krankheit Krebs aufmerk-sam zu machen.

Rund 39.000 Menschen erhalten jährlich in Österreich die Diagnose Krebs, 20.000 sterben pro Jahr an dieser Krankheit. Dennoch: Krebs ist in vielen Fällen heilbar. Bei et-was mehr als der Hälfte aller Er-krankten wurde ein Darm-, Lun-

gen-, Brust- oder Prostatakrebs diagnostiziert. Durch Früherken-nung mit moderner Diagnosetech-nik lassen sich Krebsgeschwüre bereits in ihrem Frühstadium er-kennen. Innovative Medikamente und andere Behandlungsmethoden tragen ihren Teil zu einer erfolg-reichen Krebsbekämpfung bei.

„Als forschendes pharmazeu-tisches Unternehmen wollen wir einen wesentlichen Teil dazu beitragen, gegen die Krankheit Krebs anzukämpfen. Mit unseren Produkten helfen wir mit, die Le-bensqualität von Krebspatienten und -patientinnen zu erhalten und zu verbessern. Der Einsatz unserer Medikamente verlängert das Leben um wertvolle Momente. Ebenso wichtig ist die gezielte In-formation und Aufklärung über Krankheitsbilder sowie Präventi-onsmaßnahmen“, bekräftigte Ga-briele Ostermann, Onkologiever-antwortliche bei Sanofi Österreich: „Unser Therapiebereich Onkologie umfasst derzeit acht bereits auf dem Markt befindliche Produkte und über 13 Substanzen in der kli-nischen Entwicklung.“ (red)

onkologie Sanofi erweitet Produktportfolio gegen Krebs

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Sanofi setzt auf Krebsforschung und Früherkennung.

Graz. Muttermilch wird allgemein als wichtigster Faktor für die meta- bolische und immunologische Programmierung der Gesundheit von Neugeborenen betrachtet. Die Faktoren, die das Milchmikrobiom beeinflussen, und der potenzielle Einfluss von Mikroben auf die kindliche Gesundheit wurden nun erstmals in Studien untersucht; unterstützt wurden die Arbeiten vom Institut Allergosan.

Die Forscher fanden heraus, dass das Mikrobiom der Mutter-milch sich im Laufe der Laktation veränderte. Die Bakterien Weisel-la, Leuconostoc, Staphylococcus, Streptococcus und Lactococcus waren in Kolostrum-Proben zu-nächst vorherrschend, während nach ein und sechs Monaten die typischen Bewohner der Mundhöh-le wie beispielsweise Veillonella, Leptotrichia und Prevotella in den

Milchproben zunahmen. Milch von übergewichtigen Müttern tendierte dazu, eine unterschiedliche und weniger diversifizierte bakterielle Gemeinschaft zu besitzen als Milch normalgewichtiger Mütter.

Andere Ergebnisse

Milchproben von Müttern, die ei-nen Kaiserschnitt hinter sich hat-ten, enthielten eine andere bakteri-elle Gemeinschaft als Milchproben von Müttern mit vaginaler Geburt. Dies legt nahe, dass es nicht der operative Eingriff selbst, sondern vielmehr das Fehlen von physio-logischem Stress oder hormoneller Signale ist, das den mikrobiellen Übertragungsprozess auf die Milch beeinflusst. Die Forscher kommen zum Schluss, dass Bakterien in der Muttermilch keine Kontami-nation darstellen. Vielmehr wird das Milchmikrobiom von mehre-ren Faktoren beeinflusst, die seine Zusammensetzung signifikant ver-ändern können. Bakterien aus der Muttermilch gehören zu den aller-ersten Mikroben, die den menschli-chen Körper besiedeln. (red)

Studienergebnis Das Mikrobiom der Muttermilch verändert sich im Laufe der Laktation

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Forscher untersuchten den Einfluss von Muttermilch-Bakterien auf die Kinder.

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Medizintechnik:e-health healtheconomy – 41Freitag, 20. Februar 2015

Styria bündelt ihre GesundheitsmedienGraz/Wien. Mit der Gründung von „Styria Medienhaus Life-style“ und „Styria Medienhaus Sport“ sowie der Etablierung des Geschäftsfelds „Gesund-heit“ bündelt die Styria Media Group bisherige Marken und Unternehmen der Styria Multi Media und intensiviert damit die multimediale Bespielung relevanter Themenfelder. „Die neue Organisation ist unser klares Bekenntnis zur Bedeutung der definierten Themenfelder sowohl am Le-ser- und User- als auch am Werbemarkt. Ziel ist es, mit umfassenden, zielgruppen-spezifischen Produkten sowie innovativer Produktentwick-lung größter Medienanbieter im jeweiligen Segment zu werden“, erklärt Markus Mair, Vorstandsvorsitzender der Styria Media Group AG.

Neue App erleichtert Impfungen deutlich

Wien. In Österreich wird der Impfplan jährlich anhand wissenschaftlicher Kriterien vom Nationalen Impfgremium des Bundesministeriums für Gesundheit aktualisiert und stellt den „State of the Art“ des Impfens dar. Sanofi Pasteur MSD ist der einzige, ausschließ-lich auf Impfstoffe spezialisier-te Hersteller und unterstützt jetzt alle Informationssuchen-den mit der neuen kostenlosen aktuellen Impfplan App, die ab sofort allen Smartphon Nutzern zur Verfügung steht.

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Sanofi Pasteur MSD will Hilfe in Sachen Impfungen anbieten.

innovation IT-Giganten könnten die Pharma- und Medizintechnikindustrie als Innovatoren in der Medizin ablösen

apple nimmt jetzt die krankenhäuser ins Visier

Los Angeles/Wien. Im Gesundheits-wesen und selbst in der Medizin zeichnet sich ein Paradigmen-wechsel ab. Während die Phar-maindustrie derzeit wieder mit innovativen Arzneimitteln – aber primär in den lukrativen Bereichen Krebs, Rheuma und Diabetes – aufhorchen lässt, geschehen die für das Gesamtsystem wichtigen Innovation offenbar nicht mehr in der Pharma- oder Medizintech-nikbranche. Nun haben IT-Riesen wie Apple, Samsung oder Google ein Augenmerk auf den Gesund-heitsbereich geworfen und sie haben noch mehr Kapital für Ent-wicklungen zur Verfügung, als die Pharmabranche.

Nicht nur Apple-Watch

Apple baut sich derzeit etwa rasant ein weiteres Standbein im US-Gesundheitssektor auf und lässt die Konkurrenten Google und Samsung hinter sich. Apples elek-tronisches Patienten-Informati-onssystem HealthKit hält bereits Einzug in die großen Krankenhäu-ser. In 15 von 23 Hospitälern, die die Agentur Reuters kontaktierte, wird das Pilotprogramm zur Über-wachung von Gesundheitsdaten wie Blutdruck, Gewicht oder Puls bereits getestet oder soll künftig getesten werden. Wer also glaubt, dass der Computerriese nur an seiner neuen Armbanduhr mit ein paar netten Apps bastelt, irrt. Das Ziel ist weit ambitionierter.

Das neue System soll Ärzten ins-besondere bei der Überwachung von Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck helfen. Die Patien-tendaten werden über iPhones oder Tablets von Apple übertragen, so-

dass die Ärzte reagieren können, sobald der Patient in eine kritische Lage kommt.

Google und Samsung fangen par-allel dazu gerade an, medizinische Partner und Krankenhäuser für ihre Systeme zu begeistern. Die meisten der Krankenhäuser tes-ten der Umfrage zufolge den Fit service von Google – die meisten Smartphones basieren auf Googles Android-Software. Google zufolge sind viele Entwicklungspartner an Bord, zum Start äußerte sich der Konzern nicht. Samsung arbeitet nach eigener Aussage ebenfalls an einer mobilen Technologie.

In Europa ist unter anderem aus der traditionellen Medizintech-nikbranche der niederländische Philips-Konzern in dem Geschäfts-

feld aktiv. Siemens verkaufte hin-gegen im vergangenen Jahr für 1,3 Mrd. USD (1,1 Mrd. €) sein Geschäft mit Krankenhaus-Informations-systemen an den US-Spezialisten Cerner; Siemens-Sektorchef Her-mann Requardt hatte eingeräumt, mit dem eigenen System gegen den US-Konkurrenten chancenlos ge-wesen zu sein. Die Sparte setzte zuletzt knapp eine Mrd. Euro um, tat sich aber mit nennenswerten Gewinnen schwer.

IT-betreutes Wohnen

Innovationen aus dem IT-Be-reich kommen auch für Projekt im Segment Ambient Assisted Living (AAL). Der Bereich umfasst Me-thoden, Konzepte, elektronische

Systeme, Produkte sowie Dienst-leistungen, welche das alltägliche Leben vor allem älterer und auch benachteiligter sowie chronisch kranker Menschen situationsab-hängig und unaufdringlich unter-stützen. Die verwendeten Techniken und Technologien sind nutzer- zentriert, also auf den Menschen ausgerichtet und integrieren sich in dessen direktes Lebensumfeld.

Die Technik passt sich folgerich-tig an die Bedürfnisse des Nutzers an und nicht umgekehrt. Kurz: Die IT ermöglicht es Menschen, zu Hause zu bleiben und nicht in stationäre Pflege- oder Gesund-heitseinrichtungen zu gehen. Ein weiterer Schritt ist hier wiederum das Monitoring durch Ärzte oder Pflegepersonal von außen.

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Google, Samsung und Apple bauen ihre Angebote für Gesundheitseinrichtungen massiv aus.

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Längst geht es nicht nur um die Armbanduhr mit einigen Gesundheits-Apps – Apple hat das Medizinsystem im Visier.

St. Pölten. Der HNO-Experte vom Universitätsklinikum St. Pölten, Univ.-Prof. Georg Sprinzl, implan-tierte weltweit zum ersten Mal das dünnste, am Markt verfügbare Cochlea-Implantat für schwerhö-rige Menschen. Das Nucleus Pro-file-Implantat mit Slim-Straight-Elektrodenträger (CI522). von Cochlear ist seit Jänner zugelassen. Durchgeführt wurde die Operation im Universitätsklinikum Budapest.

In Kürze steht es auch österreichi-schen Patienten zur Verfügung. Der Hersteller Cochlear prognostiziert vermehrten Einsatz.

Der globale Marktführer auf dem Gebiet innovativer implantierbarer Hörlösungen erweitert mit der Ein-führung des Nucleus Profile Im-plantats mit Slim-Straight-Elektro-denträger das weltweite Angebot an Implantaten und Elektroden. Von der Zusammenführung der je-weils neuesten Technik profitieren alle Beteiligten wie CI-Träger, Chi-rurgen und Audiologen.

Der Hersteller verspricht un-scheinbares Design, kürzere Ope-rationszeit und einfachere Anpas-sung. Je nach Alter, Umfeld und Lebensumständen entspricht es den Hörbedingungen und Bedürf-nissen der einzelnen Träger und ergänzt eventuell vorhandenes Hörpotenzial.

Dabei sei es unwesentlich, ob der Träger über ein Restgehör ver-fügt oder nicht; noch vorhandenes wird durch das Design der Slim-Straight-Elektrode und eine mi-nimalinvasive Operationstechnik geschützt. (iks)

Markteinführung Erstmals dünnes Hörimplantat operiert

neues implantat hilft

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Hersteller Cochlear erwartet sich Er-leichterung für Patienten und Ärzte.

Bern. Forscher der ETH Lausanne (EPFL) haben ein neues System von drahtlosen Mikroelektroden ent-wickelt, das Epilepsie im Gehirn überwachen kann. Die implan-tierten Elektroden vermessen sehr präzise die Gehirnaktivität des Patienten, ohne dass dieser dazu im Spital bleiben muss, wie die EPFL mitteilte.

Immer mehr Epilepsie-Patienten, bei denen Medikamente nicht hel-

fen, unterziehen sich einer Gehirn-operation, um zu einem normalen Leben zurückzufinden. Dabei wird mithilfe von Elektroden jene Regi-on des Gehirns ausfindig gemacht, die für die Epilepsie verantwort-lich ist, und – in schweren Fällen – entfernt.

Derzeit ist die Phase vor der Ope-ration sehr belastend. Der Patient muss sich einer Schädeloperation unterziehen, bei der Elektroden auf

die Oberfläche der Gehirnrinde im-plantiert werden. Mehrere Wochen lang muss der Patient danach im Spital bleiben, während mittels äu-ßerer Kabel Daten über die Gehirn-aktivität an ein Aufzeichnungs- gerät gesendet werden.

Kürzere Rehazeit

Die von den EPFL-Forschern in Zusammenarbeit mit dem Insel-spital Bern entwickelte, drahtlose Methode erfordert immer noch ei-ne Schädeloperation; danach muss der Patient jedoch nicht auf der In-tensivstation bleiben. Da die Infek-tionsgefahr ohne äußere Kabel ge-ringer ist, kann die Gehirnaktivität zudem über längere Zeit gemessen und damit die Ortung des Epilep-sieherds verfeinert werden.

„Wir entwickeln Elektroden mit weniger als 100 Mikrometern Durchmesser; die bisher für Elek-troenzephalogramme im Gehirn verwendeten Elektroden waren zehn Millimeter groß“, erklärte Gürkan Yilmaz, der diese Arbeit im Rahmen seiner Doktorarbeit aus-geführt hat. (APA/iks)

Forschung Schweizer Spezialisten entwickeln neue OP-Methoder und Therapie

neues angebot für epileptiker

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Schweizer Forscher wollen Epileptikern mit neuer Technik helfen.

Page 6: health 2002

42 – healtheconomy MENSCHEN & KARRIEREN Freitag, 20. Februar 2015

Menschen, über die Man spricht

FRANzISKA MICHoR, pRäM. KREbSFoRSCHE-RIN IN dEN USA

Franziska Michor wurde für ihre Forschung, die Evolutionsbiologie, Mathematik und klinische Forschung für ein besseres Verständnis der Entstehung und Behandlung von Krebs vereint, mit einem Creative Promise Prize in Biomedical Science ausgezeichnet. Michor ist Professorin am Dana-Farber Cancer Institute und an der US-Harvard School of Public Health in Boston, Massachusetts. Die ausgezeichnete Forsche-rin wurde in Wien geboren.

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Auszeichnung Gesundheitsministerin und Obmann der Eisenbahnversicherung zeichnen gesunde Unternehmen aus

Gesundheit im betriebWien. Es ist eine Auszeichnung, die sich im österreichischen Gesund-heitswesen im Laufe der letzten Jahre bestens etabliert hat: Zum bereits 11. Mal fand diese Woche die Verleihung der Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförde-rung der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VA-EB) am Hauptbahnhof Wien statt. Die Übergabe der BGF-Gütesiegel nahmen Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und VAEB- Obmann Gottfried Winkler vor.

Ausgezeichnet wurden erstmals ÖBB Holding AG, Graz Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH, Firma Styromag GmbH und Firma Kom-perdell GmbH. Bereits zum wieder-holten Male bekamen die Firmen Planai-Hochwurzen Bahnen GmbH und die Firma Imerys Talc Austria Naintsch Mineralwerke GmbH das Gütesiegel verliehen.

Das BGF-Gütesiegel ist eine der höchsten nationalen Auszeich-nungen im Bereich Betriebliche Gesundheitsförderung. Es prä-miert die Leistung eines österrei-chischen Betriebes für ein erfolg-reich abgeschlossenes BGF-Projekt beziehungsweise für die nachhal-tige Implementierung des Themas Gesundheit in einem Betrieb.

Die Herangehensweise und die Umsetzung orientieren sich an be-stimmten Qualitätskriterien, die – maßgeschneidert für die jewei-lige Struktur – an den Betrieb an-gepasst werden. Die VAEB unter-stützt die Mitgliedsunternehmen dabei durch konkrete Sachleis-tungen und durch Beratungsan-gebote seitens ihrer Töchterunter-nehmen, den Firmen Wellcon und IfGP. Einmal im Jahr haben die Unternehmen die Möglichkeit, ei-nen Antrag auf Verleihung des Gü-tesiegels zu stellen – dieses wird auf drei Jahre verliehen.

Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung an sechs österreichische Vorzeigefirmen verliehen.

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Ministerin Sabine Oberhauser bei der Verleihung der Gütesiegel.

Wien. Am 21. und 22. Februar findet in Wien ein von der Österreichi-schen Gesellschaft für Phytothe-rapie (ÖGPHYT) und der Österrei-

chischen Gesellschaft für wissen-schaftliche Aromatherapie und Aromapflege (ÖGwA) organisierter Kongress statt.

Durch die Zusammenarbeit der beiden Gesellschaften wird Aktu-elles und Wissenswertes auf den Gebieten der Phytotherapie, Aro-matherapie und Aromapflege in Form von Vorträgen, Diskussionen, Workshops, Poster-Präsentationen und Industrieforen im Pharma-ziezentrum der Universität Wien geboten. Das wissenschaftliche Programm wurde von der Österrei-chischen Arztakademie und der Ös-terreichischen Apothekerkammer akkreditiert. Ärzte und Apotheker erhalten für die Teilnahme am Kongress 14 Fortbildungspunkte. Mehr Infos auf http://aroma- phyto2015.univie.ac.at/ (red)

Kongress Aromatherapie, Aromapflege & Phytotherapie

Gemeinsames FortbildungsmodulWien. Beim diesjährigen Opernball, der vergangene Woche in der Wie-ner Staatsoper stattfand, stammte die Damenspende von der Wiener

Pharmafirma Croma Pharma: eine wunderschöne Geschenkbox mit hochwertigen Produkten der Marke Princess Skincare.

3.000 Stück dieser Damenspen-den wurden produziert und be-reitgestellt. Der Inhalt der Da-menspenden-Box wurde den an-spruchsvollen Bedürfnissen der Frauen und dem stimmungsvollen Anlass bestens gerecht, bestand er doch aus einem „Vitalizing Anti-Ageing Serum“, einer „Soothing Recovery Essence“, einer „Rejuve-nating Face Mask with Hyaluron“ und einer „Calming Face Mask with Green Tea and Aloe Vera“. Der Verkaufswert aller in dieser Da-menspende präsentierten Produkte beläuft sich auf fast 100 Euro. Ziel der Produkte: mehr Wohlbefinden und besseres Aussehen. (red)

damenspende Exklusive Pflegeprodukte für die Gäste

Croma Pharma am Opernball

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Menschen, über die Man spricht

Peter Durnig ist der beliebteste Plastische Chirurg Wien. Peter Durnig, Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive

Chirurgie, wurde auf dem Ärzteempfehlungsportal www.docfinder.at von den Patienten zum dritten Mal in Folge zum beliebtesten Plasti-

schen Chirurgen des Jahres 2014 gewählt. Durnig ist Oberarzt am Klinikum Klagenfurt mit eigener Praxis in der Landeshauptstadt sowie in Velden, er ist zudem Konsiliararzt in Wien, Linz und Bad Ischl. „Ich bin bei jedem einzelnen Patienten darum bemüht, ihm die bestmögliche Beratungs- und Behandlungssituation zu bieten. Das fordert neben fachlicher Kompetenz auch viel Einfühlungs-vermögen. Das Ziel von mir und meinem Team ist es, unsere Pati-enten stets so zu behandeln, wie auch wir uns dies für uns selbst anderswo erwarten“, sagte Durnig. (iks)

Aroma- und Phytotherapie gemeinsam unter einem Kongressdach.

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Eine exklusive Geschenkbox als Damenspende auf dem Opernball.

dIEtER FURtH-NER, KINdER-ARzt IM SAlz-KAMMERGUt

Dieter Furthner übernimmt am 1. Juli die Leitung der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck. Furthner studierte Medizin an den Universitäten Wien und Hei-delberg und schloss sein Studium 2002 ab. Danach folgten der Turnus am AKh Wels sowie die Ausbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde an der Landes-Frauen- und Kinderklinik Linz; Furthner erwarb dort auch Erfahrung im Fach pädiatrische Neurologie.

MARCo doE-RING, lEItER dES St. JoSEF-SpItAlS IN WIEN

Marco Doering ist Geschäftsführer im Wiener St. Josef-Kran-kenhaus. Der gebürtige Berliner war bereits in Deutschland als Spitalsmanager tätig. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität in Berlin war Doe-ring lange Zeit beim Deutschen Roten Kreuz tätig, wechselte danach in ein börsenotiertes BioTech-Unternehmen in Seattle, USA, und kam schließlich ins Management der Berliner Charité, wo er bis zuletzt tätig war.

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Treffpunkt Gesundheit in den Landeskliniken

St. Pölten. Bereits seit 2007 lädt die Initiative „Tut gut!“ mit der Vortragsreihe „Treffpunkt Gesundheit“ Interessierte zu spannenden Vorträgen in den niederösterreichischen Lan-deskliniken ein. Seit damals kamen bereits über 45.000 Niederösterreicher zu den Vorträgen, freut sich LH-Stell-vertreter Wolfgang Sobotka. Das neue Programmheft liegt in allen Landeskliniken auf oder kann kostenlos unter 02742/226 55 bestellt werden.

Neuer Studiengang an der FH St. Pölten

St. Pölten. Die FH St. Pölten bietet ab dem Wintersemester 2015 den neuen Studiengang „Gesundheits- und Kranken-pflege“ mit den Schwerpunk-ten präklinische Versorgung, medizinische Aspekte der Ge-sundheits- und Krankenpflege, Primärversorgung und Haus-krankenpflege an. „Der neue Studiengang an der FH St. Pölten ist österreichweit ein-zigartig“, erklärt Gernot Kohl, Geschäftsführer der FH.

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Wolfgang Sobotka freut sich über den großen Zuspruch der Initiative.

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Gernot Kohl freut sich über die Aus-weitung des Angebots an der FH.

Wien. Ernährungsmediziner Eduard Pesina wünscht sich, dass mehr seiner Kollegen ihre Patienten zum Fasten ermutigen. „Nach wie vor ist Skepsis in vielen Fachkreisen und auch der Bevölkerung verbrei-tet“, sagt Pesina, „vermutlich, weil man beim Fasten schon auch ei-niges falsch machen kann.“

Richtig durchgeführt, sei es aber ein wertvoller Weg, um sei-ne Selbstwirksamkeit zu spüren. Deshalb empfiehlt der Fastenarzt, in Begleitung eines ausgebildeten Fasten- und Gesundheitstrainers

oder eines Fastenarztes zu fasten. Damit sei der Erfolg beim Fasten garantiert.

Pesina selbst ist auch Präsident, Referent und Prüfer der ggf Fasten-akademie. Die „ggf Österreichische Gesellschaft für Gesundheitsförde-rung“ wurde 1998 gegründet, mit der Zielsetzung, Gesundheitsför-derung ganzheitlich in Österreich zu initiieren. Die Einrichtung ruht auf den beiden Pfeilern Fasten und Kindergesundheit.

M e h r I n f o s a u f w w w . gesundheitsfoerderung.at.

buchpräsentation Noch immer herrscht große Skepsis

Fasten, aber richtig und begleitet

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Ernährungsmediziner Pesina (2.v.re.): Fasten sollte von Experten begleitet werden.

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