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Haiku heute
Lauschen der BachHaiku-Jahrbuch 2008
Herausgegeben von Volker Friebel
Edition Blaue Felder, 2009
Haiku heute ist ein Projekt zur Frderung des deutschsprachigen Haiku. Die Netzseite www.Haiku-heute.de erstellt aus eingereichten Texten Auswahlen. Die Jahrbcher, von denen hier das sechste vorliegt, sollen die besten Haiku jedes Jahres und Texte rund um das Haiku versammeln und so einen berblick zum Stand der deutschsprachigen Haiku-Dichtung geben. Hierzu werden nicht nur die in www.Haiku-heute.de eingegangenen Texte, sondern auch weitere Quellen herangezogen.
Alle Rechte bei den Autoren
Edition Blaue Felder,Denzenbergstrae 29, 72074 Tbingen (Deutschland)www.Blaue-Felder.de
www.Haiku-heute.de
Redaktion: Gerd Brner, Claudia Brefeld,Volker Friebel, Ramona LinkeUmschlag, Satz und Gestaltung: Volker FriebelDruck: Juni 2009Datei im Netz: Mittwoch, 27. Mai 20092. Ausgabe: Juli 2014 (neuer Satz, Texte unverndert)
ISBN Papier-Buch: 978-3-936487-15-2
InhaltHaiku................................................................................................7
Sequenzen und Haiku-Prosa........................................................37natrlich...................................................................................................39Auf der Schre........................................................................................40Vergilbtes Foto........................................................................................41der letzte Abend......................................................................................43Klausjagen..............................................................................................44Hier und da..............................................................................................45Pegelstand..............................................................................................46Waffenstillstand ....................................................................................47Marienkfer ..........................................................................................47Jahr fr Jahr ...........................................................................................48
Mitarbeiter.....................................................................................51
Herkunft der Texte........................................................................56
Haiku
Autoreneinsendungen zu den Auswahlen 2008 der Netzprsenz www.Haiku-heute.de, Einsendungen zu diesem Jahrbuch, Beitrge in Sommergras, der Vierteljahresschrift der Deutschen Haiku-Gesellschaft, sowie verstreute Verffentlichungen im Netz bilden die Grundlage von mehreren tausend Texten fr dieses Jahrbuch. Eine Jury, bestehend aus Gerd Brner, Claudia Brefeld, Volker Friebel und Ramona Linke, whlte 108 Haiku von 53 Autoren aus. Sie sind hier alphabetisch nach Autoren geordnet. Von jedem Autor wurden hchsten fnf Haiku aufgenommen. Einige Prosa-Texte und Sequenzen kamen noch hinzu.
Wolfgang Beutke
Dmmerung ...Zwischen den Flgeln des Faltersbereits die Nacht
Eisgang In der Biegung des Flussestrmt sich die Zeit
Nchtlicher Fang Das zuckende Deckim Mondlicht
Novembermorgen ...Eine bleiche Sonne dringt inden Viehwaggon
Schattenlinien ... die kreisende Stilleder Rosenkrnze
7
Gerd Brner
Achterwasser Schilf umsumt den Traumder Libelle
mitten im Lachendas Geruschmorscher Dielen
unter dem Schneeihr Stein,der die Tr aufhielt
Wasser holen in beiden Eimerndas Schwanken des Mondes
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Claudia Brefeld
Bergstille.Mit einem Flgelschlagber die Sonne.
Bi dn Vehannel.Dat Prmkenvan ene Bak in de nnere
Beim Viehhandel.Der Priemvon einer Backe in die andere
Krankenzimmereine Fliege pralltgegen den Himmel
WinternachtMein Atem verliert sich zwischen den Sternen
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Ralf Brker
Im Flurdas Flackerndes Fluchtweges
Beate Conrad
Vorm Fenster im Winddie Schatten der Nachtwerden zur Weide.
Zorka Cordasevic
Bleiches Mondlichtin der Pftzeknirscht das alte Pferdegespann.
10
Andrea DAlessandro
SturmbruchDie Mondsichel ohne Halt
nchtliche Zugfahrt -Grostadtlichter flieendurch dein Gesicht
September.Zum strengen Knoten gebundenihr lockiges Haar
Michael Denhoff
im Museum Bilder schauen mich an
Kalte Nacht.Der Mond verschwindet im Vorhang.
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Bernadette Duncan
Antwort suchen ... die unsichtbaren Muster der Mauersegler
Feierabender nimmt den Papageivom Kopf
Dmmerung die Langsamkeit der einfahrenden Zge
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Luise Eilers
Am Ende der Nacht Taubnesseln
Ein Blatt schwebt vom Baum... stt hier an... und dort
Haltestelle die Wrme in meinem Rcken steigt aus
Gisela Farenholtz
Pflegeheim sie stellt den Kaffeeins Schweigen
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Regina F. Fischer
Erste Haarspitzennach der Chemo die Zaubernuss blht
Verstummtder Amsel Abendlied friere pltzlich
Mario Fitterer
wogen der wieselauschen der bach bellendes talhunds
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Ruth Franke
laue Nachtdas Flstern der Bltterim leichten Regen
Volker Friebel
Wanderrast.Der Maiwind pfeiftim Flaschenhals.
Elfenhaar das Licht gleitet ein Stckzur Sonne zurck.
Mittagsluten vom Kloster.Summen will ich,und lausche doch.
Aus Wipfeln fllt Schnee.Ich ffne die Handin den Wald.
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Heike Gewi
Herbstlicht zwischen schwankenden Bumenzerstreut
Martina Heinisch
Feuerwerk Schattenbilderumarmen sich
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Arno Herrmann
AbendbrotDie Kinder bringen Wind mit vom Meer
Morgensonneaus der gepflgten Erde steigen Stare auf
Sirrende HitzeDer Krug mit dem Sprunghlt das Wasser
Angelika Holweger
Auf dem Friedhof seine Hndchen im Strahlder Giekanne
Uff em Kirchhofseine Hendleonder dr Spritzkaade
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Ilse Jacobson
Im Schweigen die Spracheunserer Hnde
Seifenblasen eine trgt der Windins Abendlicht
Vom Bergdie Klosterglocke ...ich schliee mein Buch
Wintermond Chagalls blaues Hauserwacht
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Silvia Kempen
Eisglatte Straen eine Frau im Morgenrockfttert die Hhner.
schlaflos im Mondlicht bauscht sichdie Gardine
Matthias Korn
auf dem Heimweg die Worte des Arztesbegreifen
Franz Kratochwil
Osternacht kalter Wind zieht unsnher ans Feuer
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Tobias Krissel
in der morgendmmerungallein mit dem reiher
Hans Lesener
Frh am Neujahrstagin meine Hand schmiegt sichdie Trklinke
Lobgesang nun tragen die Klngedas Kreuzgewlbe
Jean-Claude Lin
Heller ist das Lichtauf den Flgeln der Krhe mitten im Winter.
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Ramona Linke
Alte Heimat bachaufwrtsvon der Brcke spucken
Dresden die dunklen Steineder Frauenkirche
Fliederduftins Fenster wlbt sichdie Nacht
regennacht ...seinen atem im nackenlange danach
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Horst Ludwig
Am steinernen Kreuz,manchmal zittert es etwas,das trockene Gras.
Andreas Marquardt
Morgenrotvon deinen Haarenvielfach durchschnitten
Claudia Melchior
durch den Wald ...anrennengegen die Dunkelheit
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Michael Mintel
Unter Kirschblten Ich streiche die vier Zunemeines Gartens wei.
Ina Mller-Velten
Schweigeorden das Rauschen der Pappeln im Klosterhof
Sommerabend im Wasserfass schwimmenMcken und Mond
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Marion Naumann d'Alnoncourt
Erntefest sie sieht ihre Hnde,die dunklen Adern
Krankenhausflure ...alleinmit meinen Schritten
Nachtexpress die Lichter jagen sichin den Tunnel ...
Treibholz ...angekommenim Ikebana
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Helga Niewerth
Im Krankenhaus mein Blick fliegt mit einem Spatz
Rudi Pfaller
die verfallene httein jeder glasscherbeein neuer mond
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Ren Possl
am kirchseevor dem alten gotteshausschwankende boote
der inselmalerim gesicht alter fischerfngt er das meer ein
Sonja Raab
im ofendie kalte aschevom letzten winter ...
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Gabriele Reinhard
bei Tagesanbruchdie fehlende Farbein seiner Stimme
Gegenlichtin langen Reihen dampftgewendetes Heu
kein Himmelmein Blick sinktmit dem fallenden Schnee
Sommerwinddas Schlagender Wsche
Winterhelleauf dem Stranddie Rcken der Boote
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Helga Stania
Abendkhledurch knietiefes Grasdem Wind folgen
Karseeder Glanzalter Augen
Morgenmonddas alte Rosswlzt sich im Schnee
nach dem Gewitteram Bachein anderer Klang
Regennachtlauschenbis die Amsel singt
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Heike Stehr
Frhlingsanfangdas Licht im Haarmeines Kindes
herzklopfenich zhlemeine finger
Norbert Stein
die alte Furt zum andern Ufer ziehenWolkenschatten
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Thomas Steiner
beinhaus luft. khl. nichtssagen.
Kurt F. Svatek
Allerseelenaufgestapelt bis zum Dachdas Feuerholz
Eduard Tara
Alte Laterne der Ruderer fhrtdie letzten Schmetterlinge
Alter Briefkasten meine Finger berhrennoch einmal den Schnee
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Dietmar Tauchner
Winterdmmerung ich lasse die Hitze aus einem Kndel
Joachim Thiede
Der Kinofilm aus eine rollende Flaschebeendet das Schweigen
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Hubertus Thum
Amseln:der Puppenmacher stimmtsein altes Klavier
Aussichtspunkt am MeerDas ungeborene Kind fngt an zu strampeln
Lider sinddie einzige Bewegung unberhrter Schnee
Rudern im Schweigenauf die Flussmndung zuauf den Mond
Wintersterne ich whle schwarze Steinefr das letzte Spiel
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Felicitas Christine Vogel
Amsel im Nebel.Auer einem Stck Zweigkeine Welt.
Angela Cornelia Vo
Schwere Einkaufstaschen ein Zitronenfalter fliegtmir entgegen
Udo Wenzel
Die alte Leica das erste Foto vom Schneeberbelichtet.
Keinen Orterreiche ich an diesemheiteren Tag
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Angelika Wienert
Britisches Museum.Chinesen betrachtenchinesische Jade
Im Glashausein winziger Schssling ich flstere
Wintertag hlzerne Schiffe,ihr chzen
Zur Grenze.Die Tr zur Gaststubevernagelt.
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Klaus-Dieter Wirth
erstes Morgenlichtangelandete Muschelnim Singen des Sands
Tempelruinedie hngenden Sulentanzender Mcken
Heinz Wllner
Am NeujahrsmorgenBeim GlsersplenEine Seifenblase
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Sequenzen und Haiku-Prosa
Claudia Melchiornatrlich
Wanderurlaub ...Radio, Zeitung, Fernsehenlinks liegen lassen
Erster Arbeitstag.Am Eingangdie Stechuhr
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Neben den Aktenauf dem Desktop der Berg
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Peter JanenAuf der Schre
Ich rudere zur Schre hinber. Nach einer Viertelstunde legt mein Boot in der Badebucht an. Barfig laufe ich die Schrge der Felseninsel hoch. Oben, pltzlich, der Anprall des Windes, die Sicht auf das weite, in der Sonne leuchtende Meer. Rasch vorbersegelnde Mwen, die sich vom Wind tragen lassen, ohne die Flgel zu bewegen. Ihr blendend-weies Gefieder vor dem Blau des Himmels.
Die Vgelbeim Blick durchs Fernglasbedrohlich nah.
Von unten dringt das Gerusch der Brandung herauf. Unaufhrlich schumt die Gischt gegen den Felsen. Alles ist in Bewegung einzig die Schre liegt, einem riesigen steinernen Krper gleichend, unverrckbar im Gewoge des Meeres.
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Rudi PfallerVergilbtes Foto
Pperzin steht auf der abbltternden Fassade des Bahnhofs. Ein Pole erklrte mir die Aussprache. Die erste Silbe klingt wie franzsisch pain, was Brot bedeutet, und die Konsonantenverbindung rz wie der Anlaut in Gele. Wieder und wieder spreche ich das Wort vor mich hin, bis es immer vertrauter klingt.
Aus den offenen Fenstern schallt Kinderlachen, aus einem Schuppen auf dem Bahnsteig Gegacker. Die Gleise sind grasberwachsen.
Ich wende mich nach Osten, der Bahnlinie folgend. Meine Frau bleibt im Wohnmobil zurck. Diesen Weg gehe ich allein. Mein Schritt passt sich dem Abstand der Schwellen an.
Ich lasse meinen Blick ber weite cker und Weiden schweifen. Ein Teich glnzt in der Sonne. Lange beobachte ich ihn. Vor langer Zeit soll hier jeder Hof einen Karpfenteich besessen haben, aber die Oberflche wirft keine Wellenringe.
Schwitzend erreiche ich die Brcke, welche auf dem Zettel eingezeichnet ist, den ich aus der Tasche ziehe. Die Schwellen fehlen. Hier knnte ich nicht weitergehen, bin aber auch fast am Ziel. Ich stapfe den Bahndamm hinunter, springe ber einen nassen Graben und wende mich nach Sden. Schwarzbunte Rinder stehen im Schatten hoher Pappeln. Zu meiner Linken wchst Schilf in einer Senke.
Die Rckseite eines Gehfts kommt in Sicht. Das Dach des Schuppens ist am Verfallen. Der Wegkrmmung folgend gelange ich vor die Einfahrt des Anwesens. Ein vergilbtes Foto und eine Federzeichnung sollen mir Gewissheit verschaffen. Wo stand der Fotograf? Hier, und dort sa die Konfirmandin, schwarz gekleidet, in der Mitte der Grofamilie. Das Wohngebude hat neue Fenster. Die alte Aufnahme zeigt kein Silo und der Pflaumenbaum fehlt, aber die Gebudeform stimmt mit dem historischen Foto berein. Der Feldweg verluft wie
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auf der Federzeichnung. Ich bin mir sicher: Hier wuchs meine Mutter auf.
Lange stehe ich und schaue, bis eine Frau das Haus verlsst und zur Wscheleine geht. Ich kann nicht mit ihr sprechen.
ber die Felder gehe ich zurck.
Ferner Donner tief eingefahrendie Spur nach Westen
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der letzte Abenddurchs Schweigen tanzenSchneeflocken
in deinen Taschendie Hnde wrmen
Gabriele Reinhard / Claudia Brefeld
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Helga StaniaKlausjagen
Fnfter Dezember, neunzehn Uhr.Kssnacht am Rigi. Mein Aussichtsplatz: die Treppenstufe zur Beiz.Peitschenknallen durchzuckt das Rund der alten Huser.Zwanzig Uhr. Alles taucht in Finsternis. Ab und zu flackert ein Feuerzeug in die sich weitende Stille.Fernes Drhnen. Ich verstopfe meine Ohren. Gehllt in weie Kapuzenkittel, marschieren etwa 1.000 Mann;im Gleichschritt schwingen sie ihre schweren Glocken, Treicheln / Trychle genannt. Metallischer Rhythmus bis zur Schmerzgrenze. Der lrmende Lindwurm weicht dem Zug der Bischofshte / Iffelen, aus Holz und Papier gefertigte Kunstwerke. Schwer lasten sie auf den Schultern der Trger und verstrmen ihr mildes, buntes Licht. Endlich, von Kindern erwartet, reitet Samichlaus ein. Schmutzlis hpfen, schwarz und schellenbehngt.Mit klammen Fingern sammelt Gro und Klein Sigkeiten auf.In Gassen und Husern gehen die Lichter an.
heimwrtsnichts als der Atemdes Sees
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Heike StehrHier und da
Allein nach Kln. Einsteigen, Platz nehmen, abfahren: endlich unterwegs. Im Staub an den Fenstern haben Regentropfen senkrechte Muster hinterlassen.
Huser von hinten. Auf der Wiese im Garten Hhner. Das Schaukelbrett nur noch an einem Seil.
Halt. Mir gegenber setzen sich zwei Mdchen mit ihrer Mutter. Die Grere trgt viele geflochtene kleine Zpfe. Sie wackelt im Rhythmus des Zuges mit den Beinen. Wir schauen einander an.
Auf dem Rasen das Motorboot in zwei Teilen. Hinter dem nchsten Zaun die Brombeerhecke. Der Einkaufswagen an der Bschung, hinuntergestrzt. Mit Graffiti besprht die lange Mauer: Peace.
Die Mutter schimpft: Sitz still. Zwei leuchtende Augen verdunkeln sich. Die Kleine fragt: Papa bald?
Hunderte von Wohnmobilen auf einem Parkplatz, alle gleich. Die Eisenbahnbrcke ber den Rhein. Einige Bume bis zu den Kronen im Wasser. Neben dem Umspannwerk der Wald von Masten.
Die Groe blickt herber und schlgt ihre Beine bereinander, so wie ich.
Am Nachbargleis Oberleitungen, sich annhernd, voneinander entfernend, sich scheinbar kreuzend. Der Mond springt dazwischen hin und her.
In die Scheibezwinkern ein Lchelnkommt zurck
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Angelika WienertPegelstand
Kalter Morgen ein Funkenmariechenwartet auf den Bus
Seit die Session begann, hat es oft geregnet. Der Pegel am Fluss zeigt, dass es bald ernst wird, und es sind doch noch nicht mal alle Schden des letzten Hochwassers beseitigt. Vor dem Zeitungskiosk debattieren schon zwei Rentner ber den Klimawandel. Diese Fliegerei in den Urlaub und ... Die Industrie, besonders die in Osteuropa und China ... Demnchst solle in Dnemark Wein angebaut werden. In Dnemark! Das muss man sich mal vorstellen! Und Holland saufe ab, so viel sei klar ... Am Stehcaf nebenan wird ein Schild herausgestellt: Heute im Angebot ...
Rotphase. Rckstau bis zur groen Kurve in keinem Auto sitzen mehr als zwei Personen.
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Waffenstillstand vor dem Bunkerliegt eine Katze
Wer fngt den Windim Sommergras?
Claudia Brefeld / Gerd Brner
Marienkfer den Finger entlangund fort
der Wind in den Weidenunentschlossen
Claudia Brefeld / Gerd Brner
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Gesine WenzelJahr fr Jahr
Januarabendim SchneematschLamettaglitzern
Februarmorgender Straenkehrerksst eine fremde Prinzessin
Mrztagelangsam nurweicht das Grau dem Grn
Aprilnachmittagdicke Tropfenaus heiterem Himmel
Maisonnegrner HorizontRapsgelb mischt sich mit Himmelblau
JunimondGedanken anRio und besetzte Zeiten
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JulihitzeAmselvergngenunterm Rasensprenger
Augustnachtein stiller Wunschfllt vom Himmel
SeptemberkaffeePflaumenkuchenden Wespen berlassen
OktoberlichtSpinnenfdenverlieren sich im Nichts
Novemberfrherster SchneeFuchsspuren am Bahndamm
Dezembertrubelauf dem Whltischdie Entdeckung der Langsamkeit
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Mitarbeiter
Beutke, Wolfgang, wohnt in der Nhe von Hamburg.Brner, Gerd, *1944 in der Uckermark. Studium der Elektro
technik, literarischer Quereinsteiger, lebt in Berlin, schreibt Kurzprosa und Kurzlyrik. Betreibt den Verlag Ideedition Berlin.
Brefeld, Claudia, *1956 in Gronau (Mnsterland), lebt in Bochum, schreibt seit vielen Jahren Lyrik und Kurzgeschichten, hat sich auf Aphorismen und Haiku spezialisiert, nimmt an Kettendichtungen teil. Sie ist der Natur mit der Kamera auf der Spur und gestaltet Sinnbilder und haiga. Zwei eigene Homepages.
Brker, Ralf, *1968, vom Mnsterland ber Frankfurt am Main nach Ochtrup zurckgekehrt arbeitet im westlichen NRW als Journalist und PR-Berater.
Conrad, Beate, *1961 in Norddeutschland und lebt in den USA. Seit Kindesbeinen mit einer starken Neigung zur Malerei und zur Musik. Mit dem Haiku und dessen Analyse beschftigt. Seit seiner Grndung arbeitet sie am deutschen Saijiki-Projekt mit. Sie gestaltet Haiga und schreibt Haiku-Prosa.
Cordasevic, Zorka, *1951 in Modran, Republik Srpska (Teil von Bosnien und Herzigowina), lebt in Frankfurt am Main, schreibt Haiku und Gedichte.
DAlessandro, Andrea, *1964, lebt mit ihrem Mann und ihren drei Tchtern in Bruchsal. Schreibt Haiku und Kettengedichte.
Denhoff, Michael, *1955, ist Musiker (Komponist, Cellist, Dirigent und Pdagoge) mit Neigung zur Malerei und Literatur.
Duncan, Bernadette, *1965 in Oberbayern, Mutter von vier zum Teil schon flggen Kindern, lebte 15 Jahre in Schottland, Studium Waldorfpdagogik in Edinburgh und Stuttgart, zur Zeit Englischlehrerin in der Erwachsenenbildung und bersetzerstudium in Stuttgart.
Eilers, Luise, *1941, begegnete im Herbst 1960 in einer Bibliothek in London Basho und Issa.
Farenholtz, Gisela, *1960, Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin in eigener Praxis in Kiel an der Ostsee, Mutter zweier Kinder und Leiterin einer Choralschola fr Gregorianische Gesnge.
Fischer, Regina F., *1951 in Herford, Industriekauffrau, Fremdsprachenkorrespondentin Englisch, Psychologische Beraterin, Schriftstellerin.
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Fitterer, Mario, 1937-2009, lebte im Sdschwarzwald, schrieb Lyrik, Haiku und Essays.
Franke, Ruth, *1932 in Braunschweig, lebt in Emmendingen und beschftigt sich seit 30 Jahren mit Ikebana und Haiku. Sie ist Mitglied der British Haiku Society und der Haiku Society of America.
Friebel, Volker, *1956 in Holzgerlingen, Seminarleiter, Schriftsteller und Musiker, lebt in Tbingen.
Gewi, Heike, *1964 in Dessau-Anhalt, lebt seit 1991 in Aden / Jemen.
Heinisch, Martina, *1960 im Hochsauerland, lebt seit 1989 mit Mann und Tochter in der Nhe von Mnster (Westfalen). Sie beschftigt sich unter anderem mit Malerei, Naturfotografie, Webseitenerstellung.
Herrmann, Arno, *1958, Wohnort: Trier.Holweger, Angelika, *1954, Wohnort Epfendorf-Trichtingen,
Hausfrau und Teilzeit-Angestellte. Sie schreibt Lyrik und malt.Jacobson, Ilse, * in Meinerzhagen, jetzt Mssingen / Tbingen.Janen, Peter, *1937 in Krefeld, lebt in Braunschweig. Zahlrei
che Verffentlichungen von Lyrik und Kurzprosa.Kempen, Silvia, *1958, lebt in einem Dorf im Ammerland, arbei
tet als LTA, beschftigt sich mit dem Schreiben von Gedichten, Haikus und auch Kettengedichten. Seit Herbst 2005 ist sie Mitglied des Haiku Teams beim Hamburger Haiku Verlag, das an einem saijiki-Projekt arbeitet.
Korn, Matthias, *1967 in Magdeburg; liest und schreibt Haiku.Kratochwil, Franz, *1948 in Wien, lebt als freier Schauspieler
und Autor in Schleswig an der Schlei.Krissel, Tobias, *1977, geht es darum, den Moment festzu
halten.Lesener, Hans, *1936, Hochschulkanzler i.R., lebt im Mnsterland,
schreibt seit seiner Schulzeit und bemht sich um Kurzlyrik.Lin, Jean-Claude, *1955 in London, wuchs in England auf. Er
studierte Sinologie an der School of Oriental and African Studies in der Universitt London. Nach dem Studium zog er nach Deutschland, hngte ein Zweitstudium in Philosophie, Mathematik und Geschichte der Naturwissenschaften an und arbeitet seit ber zwanzig Jahren im Verlag Freies Geistes-leben, Stuttgart, seit 1991 als Verlagsleiter und seit 2000 zustzlich als Herausgeber des Lebensmagazins a tempo.
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Linke, Ramona, *1960, lebt, schreibt und malt zwischen Halle / Saale und der Lutherstadt Eisleben.
Ludwig, Horst, *1936, lehrt in den USA; Mitarbeit im Pegnesischen Blumenorden von 1644, in Haiku-Gesellschaften verschiedener Lnder und in literarischen und sprachwissenschaftlichen Vereinigungen. 1993 Robert-L.-Kahn-(Lyrik-) Preis; mehrere Preise fr Haiku und Tanka. Besonders interessiert am Haiku als sprachlichem Kunstwerk und dessen Analyse.
Marquardt, Andreas, *1964 an der schnen blauen Donau zu Sigmaringen, wohnhaft immer noch dort, und in Tbingen. Bhnenbildner, Malermeister, Sanierungstechniker, Hausmeister, liebt Gartenarbeit, Tischtennis und Astropysik.
Melchior, Claudia, *1966, aus Freiburg. Im Jahr 2008 entstanden Experimente mit vertonten Texten.
Mintel, Michael, *1947, wohnt in Dresden. Spontane Schreibversuche in unregelmigen Zeitabstnden seit der Schulzeit.
Mller-Velten, Ina, *1960 im Ruhrgebiet, liebt die Schnheit der einfachen Dinge und den Zauber schlichter Wrter.
Naumann dAlnoncourt, Marion, *1941 in Essen. Ikebanalehrerin der Sogetsu Schule (sankyu shihan). Mitglied des Knstlerbundes GEDOK-NRR.
Niewerth, Helga, *1954 in Bochum, Sozialarbeiterin.Pfaller, Rudi, *1949, lebt in Remshalden als Lehrer.Possl, Ren, *1949 im Ruhrgebiet, wohnt am Rand des Oden
waldes. Er ist Theologe und Berufsberater, Trauerredner und Wortsteller, verfasst Nekrologe, Texte und mit wachsender Begeisterung Haiku.
Raab, Sonja, *1975, lebt mit ihrem Mann, zwei Shnen und einer Tochter im Ybbstal-Niedersterreich, als Wenderin / Besprecherin, Schamanin und Knstlerin. Eine Romanverffentlichung.
Reinhard, Gabriele, *1956, lebt, malt und schreibt im Westerwald.Stania, Helga, *1946, Wohnort: Seit 1990 im Kanton Luzern /
Schweiz.Stehr, Heike, *1968 in Meiningen (Thringen), Dipl.-Math.,
Erzieherin, lebt, liebt, schreibt nun in Moers (NRW).Stein, Norbert, *1959 in Wrzburg. Verheiratet, zwei erwachse
ne Kinder. Selbststndiger Bio-Winzer aus Thngersheim. Ausbildung zum Weinbautechniker und Winzermeister. Aufgewachsen und verwurzelt in einer Landschaft zwischen Weinbergen, Wldern und dem Main.
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Steiner, Thomas, *1961 bei Reutte / sterreich, lebt in Neu-Ulm, schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und Texte fr Kinder. Mitherausgeber der Literaturzeitschrift auer.dem.
Svatek, Kurt F., *1949, lebt im sdlichen Niedersterreich, Schulrat, Autor und Honorar-Professor fr Literatur, zahlreiche Bcher, bersetzungen und Auszeichnungen.
Tara, Eduard, *1969 in Iai, Rumnien. Mathematiklehrer. Zahlreiche Haiku-Preise.
Tauchner, Dietmar, *1972, lebt in Sdniedersterreich als Autor (Haiku, Lyrik, Prosa, Drama, Essay), Sozialpdagoge & Reisender. Haiku-Publikationen in Australien, Bulgarien, England, Kanada, Kroatien, Japan, USA, Trkei ... Erster Preis beim internationalen Haiku-Contest Ludbreg 2004, Kroatien. Dritter Preis (Nyuusen) bei der 10th Kusamakura Haiku Competition 2005. Herausgeber des internationalen Haiku-Magazins Chrysanthemum.
Thiede, Joachim, *1963, ist Biologe und lebt in Hamburg. Arbeitete an mehreren Universitten als Wissenschaftler im Bereich Botanik.
Thum, Hubertus, lebt in der Nhe von Hannover. Er verffentlichte Haiku, Essays, Lyrik und Krzestgeschichten in Zeitschriften und Anthologien. Seit Anfang 2007 gibt er die wchentlich erscheinende minimalistische E-Zeitung Projekt Sperling heraus. Haiku-Spuren seit 1964.
Vogel, Felicitas Christine, *1954, schreibt Lyrik.Vo, Angela Cornelia, lebt an der Ostsee, schreibt Lyrik und
Haiku.Wenzel, Gesine: *1960, lebt und arbeitet in Berlin. Malt, arbei
tet mit Ton und schreibt Geschichten und Haiku.Wenzel, Udo, *1957 in Gppingen. Nach Buchhandelslehre,
Soziologiestudium und diversen Gelegenheitsjobs in der IT-Branche als Anwendungsentwickler ttig. Lebt seit 1983 in Hamburg, seit 2001 an der stlichen Stadtgrenze hinter einem alten Teich mit Frschen. Schreibt von Jugend an Lyrik und Kurzprosa, seit 2002 auch Haiku in Deutsch und Englisch und damit in Verbindung Stehendes. Mitglied der Deutschen Haiku-Gesellschaft und des World Haiku Clubs.
Wienert, Angelika, *1956, Haiku-Schreiberin aus Oberhausen im Ruhrgebiet.
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Wirth, Klaus-Dieter, * 1940, lebt in Viersen am Niederrhein bzw. in Burg an der Mosel, erste Begegnung mit dem Haiku 1967, Neuphilologe (Englisch, Franzsisch, Spanisch, Niederlndisch), aktiv in mehreren internationalen Haikuorganisationen (JP, GB, USA, CAN, F, ND/B, RO).
Wllner, Heinz, *1952 in Leipzig, evangelischer Pfarrer in Knigerode / Harz.
Bc h er d er A utor e n: Viele der Mitarbeiter haben Bcher verffentlicht. Den aktuellen Stand bietet im Netz bei Eingabe des Autorennamens etwa die Deutsche National-Bibliothek:www.d-nb.de.Privat e Ne tzseiten d er M it ar b eit er: Viele der Mitarbeiter betreiben eigene Seiten. Sie sind am besten durch Eingabe des Autorennamens in einen Suchdienst zu finden. Ein (unvollstndiges) Verzeichnis findet sich unter:www.Haikugesellschaft.de.
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Herkunft der Texte
Auf der Schre: Peter Janen. Erstverffentlichung: Sommergras 82, Seite 29.der letzte Abend: Claudia Brefeld und Gabriele Reinhard. Erstverffentlichung: Sommergras 83, Seite 44.Hier und da: Heike Stehr. Erstverffentlichung: Sommergras 82, Seite 33.Pegelstand: Angelika Wienert. Erstverffentlichung: Chrysanthemum, April 2008.Waffenstillstand: Claudia Brefeld und Gerd Brner. Erstverffentlichung: Sommergras 81, Seite 54.Marienkfer: Claudia Brefeld und Gerd Brner. Erstverffentlichung: Sommergras 82, Seite 26.Jahr fr Jahr: Gesine Wenzel. Erstverffentlichung:www.gesine-wenzel.de.
Alle anderen Texte unter Sequenzen und Haiku-Prosa sind in diesem Jahrbuch erstverffentlicht.
Viele der Haiku wurden bereits im Netz verffentlicht, vor allem auf Haiku heute, sowie in Sommergras, der Vierteljahresschrift der Deutschen Haiku-Gesellschaft, im WHC-German, der Vierteljahres-Zeitschrift von Angelika Wienert, im Sperling, dem wchentlichen E-Magazin von Hubertus Thum, in Chrysanthemum, der Halbjahres-Zeitschrift von Dietmar Tauchner, in Haiku.de, den Seiten von Stefan Wolfschtz.
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