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BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

Date post: 25-Jul-2015
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Das Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft enthält Informationen über die wirtschaftliche Entwicklung der Branche, (tourismus-), die BTW-Branchenstatistik "Wirtschaftsfaktor Tourismus", politische Entwicklungen in Berlin und Brüssel, Themen, die die Branche 2011 beschäftigt haben, eine Nachlese von Veranstaltungen des BTW und Informationen über die BTW-Mitglieder.
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Jahrbuch 2011
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Page 1: BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

Jahrbuch 2011

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Page 2: BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

Inhalt

n Vorwort ........................................................................................................ 4

Wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2011....................................................... 7

n Gesamtwirtschaft weiter im deutlichen Aufwärtstrend .................................... 8n Aussichten auch für 2012 gar nicht schlecht ................................................. 9n Tourismuswirtschaft 2011: Sehr gute Zahlen, aber keine Selbstläufer ............ 10n Prognosen bleiben positiv ............................................................................. 17

Projekte des BTW ............................................................................................. 21

n „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ – Belastbare Zahlen für eine umsatzstarke Querschnittsbranche ...................... 22

n „Karriere im Tourismus“ – BTW startet Online-Plattform zur Aus- und Weiterbildung .............................. 26

Themen des BTW im Jahr 2011 ........................................................................ 27

n Emissionshandel: BTW setzt sich für Verschiebung ein .................................. 28n Umweltzonen: Reisebusse brauchen „Freie Fahrt“ ......................................... 30n Nachtflugverbote: Deutschland muss internationale Drehscheibe

für den Flugverkehr bleiben ........................................................................... 31n Verkehrsweißbuch der Europäischen Kommission:

BTW nimmt Stellung ..................................................................................... 32n „Ethisches Reisen“: BTW weist pauschale Vorwürfe zurück ........................... 34n Bettensteuer: Immer mehr Städte belasten Übernachtungs-

gäste mit Zusatzabgabe................................................................................ 35n Aschewolke: BTW für einheitliche europäische Regelungen

und Stand by-Flüge ...................................................................................... 36n Fluglotsenstreik: Tourismuswirtschaft fordert Verzicht

auf Arbeitskampf zur Unzeit .......................................................................... 37n . . . und vieles mehr ...................................................................................... 38

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Branchentermine 2011 ..................................................................................... 39

n 15. Tourismusgipfel ...................................................................................... 40n Dinner Talk in Hamburg ................................................................................ 47n EU-Beauftragtentreffen ................................................................................ 48n ITB Berlin 2011............................................................................................. 49

Der BTW im BDI ................................................................................................ 51

Tourismuspolitik 2011 ..................................................................................... 55

n Tourismusausschuss im Deutschen Bundestag ............................................. 56n Der Tourismusbeauftragte der Deutschen Bundesregierung .......................... 61n EU-Politik ..................................................................................................... 65

Wer wir sind und für was wir stehen ............................................................... 81

n Über den BTW ............................................................................................. 82n Das BTW-Präsidium 2011 ............................................................................ 84n Die Mitglieder des BTW im Jahr 2011 ........................................................... 86n Neues Mitglied GfK ...................................................................................... 87n Die BTW-Geschäftsstellen ............................................................................ 88n Mitgliedertexte .............................................................................................. 89Inhalt

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Vorwort

Denn unsere Branche beobachtet mitSorge die – gerne mit dem DeckmantelKlima- oder Verbraucherschutz verse-hene – Tendenz der Politik, Tourismuskünstlich zu verteuern und zu erschwe-ren. So trat 2011 die Luftverkehrsteuer inKraft, zahlreiche Kommunen treiben dasThema Bettensteuer voran, Reisebussesehen sich zunehmend der Umwelt-zonenproblematik ausgesetzt und dieversprochene Einbindung der Drittstaa -ten in den Luftverkehrs-Emissionshandelscheint unwahrscheinlicher als je zuvor.

Gleichzeitig erlangen relativ kleine Grup-pen, die sich lautstark und mit Vehemenzgegen Großprojekte – von Stuttgart 21über die Betriebsbedingungen nach demLandebahnbau am Frankfurter Flug ha-fen bis zum neuen HauptstadtflughafenBER – wehren, eine überdurchschnittlichemediale Präsenz. Dabei hat nicht zuletztdie Volksabstimmung zu Stuttgart 21 ge zeigt, dass diese allseits präsentenGruppen nicht zwangsläufig die Mehr-heitsmeinung widerspiegeln.

2011 stand zudem – nicht nur, aber na-türlich auch für die Tourismuswirtschaft –im Zeichen der politischen Umschwüngein Nordafrika. Entsprechend drehte sichauch der Tourismusgipfel unter anderemum dieses Thema. So sprach der ägypti-sche Vizeminister für Tourismus Hisham

Auch 2011 war wieder ein spannendesJahr für die Tourismuswirtschaft inDeutschland. Das Jahr war geprägt voneiner sehr guten wirtschaftlichen Ent-wicklung, mangelnder Verlässlichkeit derPolitik und für uns im BTW ganz beson-ders auch von der Erstellung der Bran-chenstatistik „Wirtschaftsfaktor Touris-mus“. Mit dieser Studie wurden erstmalsseit langem wieder verlässliche, bran-chenübergreifende Zahlen rund um denBeitrag der Tourismuswirtschaft zur Bruttowertschöpfung und zum Arbeits-markt erhoben.

Die Ergebnisse können sich sehen las-sen: Urlauber und Geschäftsreisende ausdem In- und Ausland nehmen in Deutsch-land jährlich Güter und Dienstleistungenim Gesamtwert von fast 280 MilliardenEuro in Anspruch. Dank dieser Umsätzefinden hierzulande 2,9 Millionen Men-schen und damit 7 Prozent aller Erwerbs-tätigen einen Arbeitsplatz. Gleichzeitigträgt der Tourismus in Deutschland alleindurch die sogenannten „direkten Effekte“wie Flug- und Bahntickets oder Hotel -buchungen fast 100 Milliarden Euro bzw.4,4 Prozent zur Bruttowertschöpfung bei.

Wir hoffen sehr, dass diese beeindru-ckenden Zahlen auch zu mehr Respektund Anerkennung für diese starke Bran-che in Politik wie Bevölkerung führen.

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Vorwort

Zaazou zu den Teilnehmern und ein Podium kümmerte sich um die Frage,welchen Beitrag der Tourismus zur Ent-wicklung in Schwellen- und Entwick-lungsländern leisten kann.

Hochkarätig besetzt war auch über diesenThemenkomplex hinaus die Rednerliste.So sprachen unter anderem die Vize- präsidentin der Europäischen KommissionViviane Reding, Bundesaußenminister

Dr. Guido Westerwelle und der Vor -sitzende der SPD-BundestagsfraktionFrank-Walter Steinmeier im Rahmen des15. Tourismusgipfels. Mehr als 500 Teil-nehmer und eine äußerst positive Reso-nanz auf die Inhalte und das Branchen-treffen als solches stellten einmal mehrunter Beweis, dass der Tourismusgipfelals Plattform für den Austausch zwischenWirtschaft und Po litik eine feste und wich-tige Größe im Kalender der Branche ist.

Michael Rabe, Generalsekretär Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW)

Klaus Laepple, Präsident Bundesverband der Deutschen Tourismus wirtschaft (BTW)

BTW-Präsident Klaus Laepple

BTW-Generalsekretär Michael Rabe

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HerausgeberBundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW)Am Weidendamm 1A10117 BerlinTelefon 030/72 62 54-0Telefax 030/72 62 [email protected]

Verantwortlich für den InhaltMichael Rabe

RedaktionNicole von Stockert

Layoutpantamedia communications GmbH, Berlin

FotosWir danken den Mitgliedern des BTW für die freundliche Unterstützung bei der Illustration.

Titelseite: (v.l.n.r.): Deutsche Bahn; Monkey Business – Fotolia.com; Fraport;gbk/MAN; Infinite XX – Fotolia.com; RDO – Hapimag Resort Bodrum/TürkeiRückseite (v.l.n.r.): ANGELL; RDO – Hapimag Apartment in Hörnum/Sylt; INFOX; Bayern Tourismus Marketing GmbH; Gebr. Heinemann SE & Co. KG; REWE

Impressum

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Wirtschaftlich

e Entwicklung

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Wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2011

© Yuri Arcurs – Fotolia.com

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Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2011weiter kräftig gewachsen: Das preisberei-nigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag lautStatistischem Bundesamt 3 Prozent hö-her als im Vorjahr. Damit konnte die deut-sche Wirtschaft ihren konjunkturellen Auf-holprozess auch im zweiten Jahr nachder Wirtschaftskrise fortsetzen. Im Jah-resverlauf 2011 wurde auch das Vor -krisenniveau beim preisbereinigten BIPwieder überschritten. Der wirtschaftlicheAufschwung fand dabei hauptsächlich inder ersten Jahreshälfte statt.

Wachstumsimpulse kamen 2011 vor al-lem aus dem Inland, insbesondere die privaten Konsumausgaben erwiesen sichals Stütze der wirtschaftlichen Ent -wicklung: Sie legten preisbereinigt mit + 1,5 Prozent so stark zu wie zuletzt vorfünf Jahren. Auch der Außenhandel bliebdynamisch: Deutschland exportierte imJahr 2011 preisbereinigt 8,2 Prozentmehr Waren und Dienstleistungen als einJahr zuvor.

Bruttoinlandsprodukt, Veränderung gegenüber dem Vorjahr (in Prozent):

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

+ 1,5 + 0,0 - 0,4 + 1,2 + 0,7 + 3,7 + 3,3 + 1,1 - 5,1 + 3,7 + 3,0

Quelle: Destatis

Gesamtwirtschaft weiter im deutlichen Aufwärtstrend

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© tiero - Fotolia.com

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland sank2011 auf den tiefsten Stand seit 20 Jah-ren. Im Jahresdurchschnitt waren lautBundesagentur für Arbeit weniger als 3 Millionen Menschen arbeitslos. Im Dezember waren es sogar nur noch 2,78 Millionen.

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Auch die Prognosen für 2012 lesen sichpositiv. Zwar ist damit zu rechnen, dasssich das beeindruckende Wachstum dervergangenen beiden Jahre nicht auf dem-selben hohen Niveau wiederholt. Nichts-destotrotz gehen alle Vorhersagen von ei-nem weiteren Plus aus. Die günstige Lageauf dem Arbeitsmarkt sollte den Konsumweiter beflügeln. Vor diesem Hintergrundprognostizierte unter anderem der Bun-desverband der Deutschen Industrie (BDI)Anfang 2012 ein „BIP-Wachstum mit einer Eins vor dem Komma“. Aus real-wirtschaftlicher Perspektive bestehe füreine erneute Krise kein Anlass, so derBDI. Nach zwei ausgesprochen gutenJahren sei eine konjunkturelle Abschwä-chung kein Anlass für überzogene Sor-gen. Wenn das Jahr 2012 ohne gravie-rende externe Schocks verlaufe und diePolitik die erforderlichen Weichen richtigstelle, dürfe man damit rechnen, dass diedeutsche Wirtschaft insbesondere ab derzweiten Jahreshälfte wieder Fahrt auf-nimmt. Wirtschaftlich

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Aussichten auch für 2012 gar nicht schlecht

© OutStyle - Fotolia.com

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Tourismuswirtschaft 2011: Sehr gute Zahlen, aber keine Selbstläufer

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steigenden Passagierzahlen an den deut-schen Flughäfen darüber hinweg, dassLowcost-Standorte und Flughäfen ingrenznahen Gebieten die Auswirkungender Luftverkehrsteuer wie prognostiziertdeutlich zu spüren bekamen.

Gastgewerbe: Beste Entwicklung des letzten Jahrzehnts

Die Umsatzentwicklung zeigt deutlich:2011 war ein gutes Jahr für das Gastge-werbe. Die Unternehmen verzeichnetenim vergangenen Jahr laut StatistischemBundesamt ein nominales Umsatzplusvon 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.Real bedeute dies 2,4 Prozent mehr Um-satz. Das waren die besten Wachstums-raten seit über zehn Jahren. Mit einemGesamtumsatz von knapp 60 MilliardenEuro netto wurde das Vorkrisenniveau er-reicht. Der Aufschwung ist zudem endlichauch in der Gastronomie angekommen,und sowohl das Firmengeschäft als auchder private Konsum legten zu.

Beherbergung und Gastronomie lagen inihrem Wachstum fast gleichauf: Beide Be-reiche erzielten 2011 ein reales Plus von2,4 Prozent, nominal legten die Beher-bergungsbetriebe 3,8 und die Gastrono-miebetriebe 3,9 Prozent zu. Zum Jahres-ende holte die Gastronomie dabei nocheinmal deutlich auf: Im Dezember lag ihrUmsatzplus nominal bei 5,2 Prozent (real+3,4 Prozent).

2011 war für die deutsche Tourismus -wirtschaft in fast allen Bereichen ein sehrgutes Jahr. Hotellerie und Gastronomieerzielten die besten Wachstumsraten seitüber zehn Jahren. Die Übernachtungs-zahlen in Deutschland legten einmal mehrdeutlich zu. Die Reiseveranstalter undReisebüros verzeichneten ein Rekordjahrmit prozentualen Umsatzzuwächsen imhohen einstelligen Bereich, die Passa-gierzahlen stiegen und der Geschäfts -reisemarkt nahm wieder Fahrt auf. Dochdarf man bei alldem nicht vergessen,dass die guten Zahlen keine Selbstläufersind. Sie sind anfällig für gesamtwirt-schaftliche und politische Störungen. Sotäuschen beispielsweise die insgesamt

@ Victor s Residenz Hotel

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Wirtschaftlich

e Entwicklung

Die positive Entwicklung der Branchespiegelt sich auch in den Beschäftigten-zahlen wider. Wie aus den von der Bun-desagentur für Arbeit veröffentlichtenZahlen hervorgeht, gab es im November2011 mit 854.300 sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten im Gastgewerbe25.930 mehr Beschäftigte als im Novem-ber 2010. Das Plus lag damit bei 3,1 Pro-zent, während der Zuwachs in der Ge-samtwirtschaft nur 2,5 Prozent betrug.

Auch bei den Übernachtungen in Deutsch- land gab es 2011 erneut eine erfreulicheZunahme: 394,1 Millionen Übernachtun-gen in- und ausländischer Gäste in Be-herbergungsbetrieben mit neun und mehrBetten bedeuteten ein Plus von vier Pro-zent gegenüber 2010.

Besonders deutlich legten dabei wiederdie Übernachtungen von Gästen aus demAusland zu. Sie übernachteten 63,8 Mil-lionen Mal und damit 6 Prozent häufiger

Umsatzentwicklung im Gastgewerbe

Wirtschaftsbereich Gesamtjahr 2011 gegenüber Gesamtjahr 2010

nominal real

Gastgewerbe insgesamt 3,8 2,4

Beherbergung 3,8 2,4

Gastronomie 3,9 2,4

Caterer und sonstigeVerpflegungsdienstleistungen 3,2 1,4

Quelle: www.destatis.de

als ein Jahr zuvor. Bei den inländischenGästen lag das Plus bei 3 Prozent auf330,3 Millionen Übernachtungen. Wieschon im Jahr zuvor verzeichneten ins -besondere die Städte hohe Zuwächse,während das Plus im ländlichen Raumdeutlich darunter lag.

Flughäfen legen zu, aber Erwartungen werden nicht erfüllt

Im Gesamtjahr 2011 wurden an dendeutschen Flughäfen laut Flughafenver-band ADV 198,2 Millionen Ein- und Aus-steiger registriert. Damit erzielten die Flug-häfen zwar ein Plus von fünf Prozent. DiePrognose, nach der die Rekordmarke von200 Millionen Passagieren erreicht werdensollte, wurde jedoch nicht erfüllt. Haupt -ursache für das geringer als erwartet aus-gefallene Wachstum ist nach Ansicht derBranche die zum Jahresbeginn 2011 ein-geführte Luftverkehrsteuer. Positiv lief es2011 insbesondere im Europa-Verkehr,

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Autoreisen: Deutschland auch 2011 am beliebtesten

Wenn es um Autoreisen geht, bleiben die Deutschen am liebsten im eigenenLand: Deutschland verteidigte auch 2011Platz 1 im ADAC-Ranking mit über 40 Prozent und klarem Abstand vor Italien. Der ADAC hatte dafür 2,5 Millio-nen Routenanfragen seiner Mitgliederausgewertet. Italien legte auf Platz 2 deut-lich zu, dahinter folgten Österreich, Frank-reich und Kroatien.

In der Regionenauswertung verteidig -te Oberbayern die Spitze, musste sich Rang 1 aber erstmals mit dem deutlich

der um 8,3 Prozent zulegte. Der inner-deutsche Verkehr hingegen kam nur aufein Wachstum von 1,6 Prozent, er litt be-sonders unter den Folgen der Luftver-kehrsteuer. Schwierig war das Jahr 2011zudem für kleine und mittlere Flughäfen,die die Auswirkungen der Luftverkehr -steuer besonders hart zu spüren beka-men. Die Zuwächse konzentrierten sichvor allem auf die größeren Flughäfen undDrehkreuze.

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Wirtschaftlich

e Entwicklung

zulegenden Istrien teilen (je 4,6 Prozent).Die kroatische Region verdrängte Süd -tirol, das trotz Zugewinnen nur noch aufden 3. Platz kam. An Beliebtheit gewon-nen hat auch der Gardasee als Urlaubs-ziel und belegte nun Platz vier, dicht gefolgt von Tirol. Die Ostsee/Mecklen -burgische Seenplatte verlor hingegenschon im zweiten Jahr in Folge undschaffte es nur noch auf Platz sechs.

Gute Stimmung bei Bus und Bahn

Recht positiv war 2011 die Stimmung inder Bustouristik. 32 Prozent der Unter-nehmer bezeichneten 2011 in einer Um-frage als sehr gutes, weitere 58 Prozentals befriedigendes Jahr. Die rund 4.000Busunternehmen im Gelegenheitsverkehrbefördern jährlich mehr als 80 MillionenFahrgäste über rund 22,1 Milliarden Per-sonenkilometer.

Die rund 300 Eisenbahnunternehmen inDeutschland konnten ihre Passagierzahl2011 noch einmal von 2,4 auf rund 2,5 Milliarden Passagiere steigern. DiePersonenkilometer legten von 82,6 auf84,8 Milliarden zu. Die Deutsche Bahn als größtes dieser Unternehmen steigerteihren Umsatz 2011 um 10,1 Prozent auf knapp 38 Milliarden und den Netto-gewinn um knapp 26 Prozent auf 1,3 Mil-liarden Euro.

Rekordjahr für Reiseveranstalter und Reisebüros

42,4 Millionen Urlauber buchten 2011 ihren Urlaub bei deutschen Reiseveran-staltern. Das waren rund fünf Prozentmehr als ein Jahr zuvor. Entsprechendverzeichneten die Reiseveranstalter undReisebüros in Deutschland auch ein über-durchschnittliches Umsatzwachstum. Der

Quelle: www.adac.de/reise_freizeit

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meister. Mit 61 Milliarden Euro gaben sie rund 1,8 Milliarden Euro mehr für ihre Auslandsreisen aus als ein Jahr zuvor.

Mehr Geschäftsreisen als im Vorjahr

Nicht zuletzt weil Geschäftsreisen erheb-lich zum Unternehmenserfolg beitragen,sind Unternehmen wieder mehr gereistals während der Finanz- und Wirtschafts-krise 2009/2010 – trotz der Verunsiche-rung durch die Schuldenkrise einiger Euroländer und die Turbulenzen an denFinanzmärkten. Diese Entwicklung decktsich mit dem konjunkturellen Aufhol -prozess der deutschen Wirtschaft. Wie der erste Teil der VDR-Geschäftsreise -analyse ergab, sind Mitarbeiter von Groß-

Reisebüroumsatz legte gegenüber demVorjahreszeitraum um rund 9,5 Prozentauf 22,4 Milliarden Euro zu. Auf Urlaubs-reisen entfielen davon 14,8 MilliardenEuro (2010: 13,7), auf Geschäftsreisen7,6 Milliarden Euro (2010: 6,7). Der Um-satz der Reiseveranstalter stieg um neunProzent auf 23,3 Milliarden Euro. Beson-ders hohe Zuwächse gab es bei Kreuz-fahrten und Fernreisen. Auch Städterei-sen erfreuten sich wachsendem Zu-spruch.

Beliebteste Auslandsreiseziele der Deut-schen waren 2011 erneut Spanien undItalien. Die Türkei gewann Marktanteile.Auch nach Griechenland reisten mehrGäste als ein Jahr zuvor. Unter den Fern-zielen lagen Ziele in der Karibik, den USA,den Vereinigten Arabischen Emiraten(VAE) sowie auf den Inseln im IndischenOzean im Plus. Das beliebteste Reisezielinsgesamt war aber erneut Deutschland:31,2 Prozent der Urlaubsreisen ab fünfTagen hatten das eigene Land als Ziel.Am höchsten im Kurs standen dabei laut FUR-Reiseanalyse Bayern, Mecklen-burg-Vorpommern und Schleswig-Hol-stein. Bei den Kurzurlauben mit wenigerals fünf Tagen Dauer lagen innerhalbDeutschlands Bayern, NRW und Berlinvorn, im Ausland Österreich, die Nieder-lande und Italien.

Im internationalen Vergleich behauptetensich die Deutschen 2011 als Reisewelt-

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Wirtschaftlich

e Entwicklung

unternehmen 2011 auf kürzere, dafüraber mehr Dienstreisen geschickt wor-den, als in den vorausgegangenen Jah-ren. 53 Prozent der Dienstreisen der be-fragten Unter nehmen und damit mehr alszuvor waren Eintagesreisen. Der Trendbei den Übernachtungen geht hin zu Mit-telklasse hotels.

Geschäftsreisen sind ein maßgeblicherFaktor für die Entwicklung der Weltwirt-schaft und fördern das Unternehmens-wachstum. Dies belegte auch eine Um-frage des Geschäftsreiseverbands VDRunter seinen Mitgliedern im Herbst 2011.Danach rechnen deutsche Unternehmenmit bis zu 30 Prozent Umsatzverlust,wenn sie ihre Dienstreisetätigkeit um dieHälfte reduzieren. Rund 15 Prozent derReiseausgaben der Deutschen im Aus-land und damit fast 9 Milliarden Euro ent-fielen laut der Reisestudie 2012 der Com-merzbank auf Geschäftsreisen. Damit lagen die Ausgaben allerdings noch im-mer rund 5 Prozent unter dem Vorkrisen-niveau.

Auch Veranstaltungs-Centren und Freizeitparks mit gutem Jahr

Im Veranstaltungsbereich verzeichneteman ein „stabiles bis gutes“ Jahr 2011.Die deutschen Freizeitparks erreichten mitrund 32 Millionen Besuchern einen neuenRekord.

868 Euro und 12,4 Tage pro Urlaubsreise

Auch laut der Ergebnisse der Reiseana-lyse 2012 der ForschungsgemeinschaftUrlaub und Reisen (FUR) war 2011 eingutes Reisejahr. Sowohl die Anzahl derUrlaubsreisenden in Deutschland als auchdie Ausgaben für Urlaubsreisen warenlaut FUR noch nie so hoch.

Mehr als drei Viertel der Bürger machten2011 mindestens eine Urlaubsreise vonfünf Tagen. Insgesamt waren 70 Millionenlängere Urlaubsreisen zu verzeichnen,hinzu kamen rund 78 Millionen Kurz -urlaubsreisen von zwei bis vier Tagen.

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Tourismus legt auch weltweit deutlich zu

Weltweit stieg die Zahl der Touristen 2011um 4,4 Prozent auf 980 Millionen. LautUNWTO entwickelte sich u.a. die Reise-branche in Europa mit einem Plus von 6 Prozent auf erstmals mehr als eine halbeMilliarde Touristen sehr positiv. Ein Grunddafür sei, dass insbesondere die euro -päischen Mittelmeerländer von den politi-schen Unruhen in Nordafrika profitiert hätten. Nordafrika und derNahe Osten wa ren aufder anderen Seitedie einzigen Regio-nen mit rückläufigenTouristenzahlen.

Besonders hohe Zuwachs-raten erzielten hingegen Südamerika (+10 Prozent) und Südasien (+9 Prozent).Touristen im Sinne der UNWTO sind alle Reisenden, die mindestens eineNacht im Ausland verbringen.

Die meisten Gäste weltweit verbuchte2011 erneut Frankreich mit 78,5 Millionenvor den USA (62,7 Millionen) und China(57,5). Deutschland belegte in diesemRanking Platz 8 (28,4).

Der Trend hin zu immer kürzeren Ur-laubsreisen setzte sich 2011 laut FURfort. Im Schnitt dauerte die Reise 12,4 Ta -ge. Die Reiseausgaben stiegen auf einneues Rekordniveau von 868 EUR proPerson und Reise. Insgesamt gaben dieReisenden für längere Urlaube mehr als60 Milliarden Euro aus, für Kurzurlaube lagen die Gesamtausgaben bei knapp 19 Milliarden Euro. Am häufigsten nutztendie Deutschen für ihre Reisen PKW undFlugzeug, Bus und Bahn konnten aller-dings zulasten des PKW leicht dazu gewinnen.

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Prognosen bleiben positiv

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Wirtschaftlich

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Für 2012 ist die Tourismuswirtschaft vor-sichtig optimistisch. Die meisten Bereicherechnen mit einem neuerlichen, allerdingsgegenüber 2011 etwas abgeschwächtenPlus. Nach wie vor gilt, dass die Touris-muswirtschaft als konjunktursensibleBranche sehr abhängig von der gesamt-wirtschaftlichen Entwicklung und von denEntwicklungen auf dem Arbeitsmarkt ist.Vieles hängt davon ab, wie sich das Kon-sumklima verändert und für wie sicher diepotentiellen Reisenden ihre Arbeitsplätzeund damit ihr Einkommen halten.

Gastgewerbe: vorsichtig optimistisch

Für das laufende Jahr ist der DeutscheHotel- und Gaststättenverband (DEHOGA)vorsichtig optimistisch und rechnet mit ei-nem nominalen Umsatzplus von rundzwei Prozent. „Niemand kann heute die langfristigen Auswirkungen der Fi-nanz- und Staaten-Krisen abschließendbeurteilen“, erklärte DEHOGA-PräsidentErnst Fischer. „Wir gehen davon aus,dass die Zeichen im Gastgewerbe weiterauf Wachstum stehen, allerdings wird sich die Konjunkturdynamik etwas ab-schwächen.“

Luftverkehr: Entwicklung ist von vielen Variablen abhängig

Im Luftverkehrsbereich könnte 2012 diebereits für 2011 prognostizierte Markevon 200 Millionen Passagieren erreicht

werden. Allerdings sind die Prognosenvor dem Hintergrund von Luftverkehr -steuer, zunehmenden Nachtflugverboten,Emissionshandel und steigenden Kero-sinpreisen gerade im Luftverkehr beson-ders schwierig.

Optimismus bei Reiseveranstalternund im Reisevertrieb

Grundsätzlich bleiben die Deutschen inUrlaubslaune: Nach 2011, dem Rekord-jahr für die Touristikbranche, zeichnet sichnach Ansicht des Deutschen ReiseVer-bands (DRV) auch für dieses Jahr eineweiter steigende Nachfrage bei Reisever-anstaltern und Reisebüros ab. Für dasTouristikjahr 2011/2012 prognostizierteder DRV ein weiteres moderates Markt-

© Dinga - Fotolia.com

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der länger und zu weiter entfernten Zielenschicken. Die für die VDR-Geschäfts -reiseanalyse 2012 befragten Großunter-nehmen prognostizieren für die BereicheHotel und Flug steigende Geschäftsreise-volumina, während Ausgaben für Bahnund Mietwagen eher gleich bleiben odersogar sinken könnten.

Auch im Veranstaltungsbereich rechnetman – vorbehaltlich der gesamtwirt-schaftlichen Entwicklung in Deutschlandund Europa – mit einem positiven Jahr

wachstum von zwei bis drei Prozent. Hin-sichtlich der Ausgaben für Auslandsreisengehen die Autoren der Commerzbank-Reisestudie 2012 davon aus, dass dieseauch 2012 noch einmal um zwei Prozentauf knapp 62 Milliarden Euro steigen.

Geschäftsreise- und Veranstaltungs-bereich optimistisch

Für 2012 rechnet der Geschäftsreisever-band VDR damit, dass deutsche Unter-nehmen ihre Reisenden mittelfristig wie-

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Wirtschaftlich

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2012. Probleme sieht man am ehestenfür Veranstaltungshäuser in kommunalemBesitz, da diese aufgrund der proble -matischen Situation der kommunalenKassen zunehmend mit einem Renovie-rungs- und Sanierungsstau zu kämpfenhaben.

Umfragen sagen gutes Reisejahr voraus

Auch erste Umfrageergebnisse für 2012deuten auf eine positive Weiterentwick-lung der Tourismuswirtschaft hin. Laut einer ADAC-Erhebung, für die 4.800 Mit-glieder zu ihrem Reiseverhalten befragtwurden, wird die Reiselust der Deutschenweiter ungebrochen sein. 72,8 Prozentder Befragten gaben an, 2012 eine län-gere Urlaubsreise machen zu wollen.Deutschland blieb dabei zwar das belieb-teste Reiseziel, allerdings sank der Anteilvon knapp 35 auf nun 27 Prozent. In Ita-lien und Spanien wollen jeweils rund neunProzent Urlaub machen, in Österreich 5 und in Frankreich und der Türkei je 3,2 Prozent.

Die FUR-Reiseanalyse prognostizierteben falls weitere Zuwächse: 24 Prozentder Deutschen wollen demnach 2012mehr verreisen als 2011, nur 16 Prozentweniger. 57 Prozent der Menschen hat-ten zum Umfragezeitpunkt bereits festeUrlaubspläne, nur 11 Prozent gaben indieser Erhebung an, sicher nicht reisen zu

wollen. Die meisten Urlauber planen das gleiche Budget ein wie ein Jahr zu-vor, 12 Prozent wollen mehr, 9 Prozentweniger ausgeben.

Etwas weniger optimistisch sind die Er-gebnisse der Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Danach planen – wie ein Jahr zuvor – 45 Prozentder Bundesbürger 2012 eine mindestensfünftägige Urlaubsreise. Etwa jeder Fünfte(22 Prozent) will definitiv nicht verreisen,auch dieser Wert ist stabil geblieben. DieGesellschaft für Konsumforschung (GfK)rechnet dank der relativ niedrigen Ar-beitslosenquote und einer relativ hohenEinkommenserwartung mit einer hohenAusgabenbereitschaft der Deutschenauch im Bereich Reisen.

Bei ihren liebsten Reisezielen bleiben sichdie Deutschen voraussichtlich auch 2012treu. Laut FUR-Reiseanalyse werden Ur-laubsreisen im eigenen Land mit etwa 30Prozent den ersten Platz einnehmen, ge-folgt von Spanien, Italien, der Türkei undÖsterreich.

Tourismus weltweit: Milliardenmarke rückt näher

Die UNWTO erwartet für 2012 ein Plusbei den internationalen Ankünften von 3,5 Prozent. Damit könnte die Marke vonweltweit einer Milliarde Reisen erstmalsübertroffen werden.

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Kostenkontrolle prägt Geschäftsreisemarkt

Der globale Geschäftsreisemarkt bleibtauch 2012 vom Thema Kostenkontrollegeprägt. Das zumindest ist das Ergebnisder jährlichen Kundenumfrage „TravelManagement Priorities for 2012“ des Ge-schäftsreiseanbieters Carlson WagonlitTravel (CWT). CWT hatte 290 Kundennach ihren wichtigsten Prioritäten für

2012 im Travel Management gefragt. Amwichtigsten waren den befragten TravelManagern demnach Einsparungen beiden Ausgaben für Flüge und andereTransportmittel. Es folgten die bessereEinhaltung der Reiserichtlinien, die Opti-mierung der Hotelausgaben sowie die ge-steigerte Nutzung von Online-Booking-Tools. Diese vier Punkte bergen nach An-sicht der Befragten enormes zusätzlichesEinsparpotenzial.

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Projekte des BTW

Projekte des BTW

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Wirtschaftsfaktor Tourismus – Belastbare Zahlenfür eine umsatzstarke Querschnittsbranche

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n Mit 241,7 Milliarden Euro geht derweitaus größte Teil (87 Prozent) derKonsumausgaben auf das Konto in-ländischer Touristen. AusländischeTouristen geben 36,6 Milliarden Euro(13 Prozent) aus.

n Hinsichtlich der Art der Reise liegenPrivatreisen mit einem Ausgaben -anteil von 79 Prozent klar vor den Geschäftsreisen.

n Bezogen auf die Struktur des touristi-schen Konsums entfallen die meistenAusgaben (75 Prozent) auf Tourismus-charakteristische Produkte wie Gast-stätten- und Beherbergungsleistun-gen, Luftfahrtleistungen, Dienstleistun-gen in den Bereichen Sport, Erholung,Freizeit und Kultur sowie auf Ausga-ben für Treibstoff. Ein weiteres Viertelder Ausgaben entfällt auf Konsumgü-ter wie Bekleidung, Schmuck, Elektro-nikgeräte oder Verlagserzeugnisse, diein- und ausländische Touristen wäh-rend ihrer Reisen zumeist im Einzel-handel erwerben. Dies unterstreichtdie Bedeutung von Shopping-Aktivitä-ten für den Tourismus.

n Der direkte Beitrag des Wirtschafts-faktors Tourismus zur Bruttowert-schöpfung (4,4 Prozent) ist vergleich-bar mit dem des Baugewerbes (4,3Prozent), des Erziehungs- und Unter-richtswesen (4,6 Prozent) oder der

Das Jahr 2011 stand für den BTW unteranderem im Zeichen der Branchenstudie„Wirtschaftsfaktor Tourismus“, die dasBerliner Beratungsunternehmen DIW econfür den Verband erstellte. Finanziell un - terstützt wurde die Studie durch das Bundeswirtschaftsministerium.

Die mittlerweile vorliegenden Ergebnissekönnen sich wirklich sehen lassen: Güterund Dienstleistungen im Gesamtwert vonfast 280 Milliarden Euro nahmen Urlaubersowie Geschäftsreisende aus dem In- undAusland 2010 in Deutschland in Anspruch.Dank dieser Umsätze finden hierzulande2,9 Millionen Menschen – das sind siebenProzent aller Erwerbstätigen – einen Ar-beitsplatz. Gleichzeitig trägt der Tourismusin Deutschland allein durch die soge nann-ten „direkten Effekte“ wie z.B. Flug- undBahntickets oder Hotel buchungen mitfast 100 Milliarden Euro und damit 4,4Prozent zur Bruttowertschöpfung bei.

Bezieht man die sogenannten Vorleistun-gen (z. B. die Dienstleistungen am Flug-hafen, Lieferungen von Bäckern an Gast-stätten oder Renovierungsarbeiten durchHandwerker im Hotel) sowie die Effekteein, die durch das Ausgeben von Löhnendurch Beschäftigte der Tourismusbrancheentstehen, ist der Tourismus sogar zu 9,7 Prozent an der Wertschöpfung und12 Prozent an der Beschäftigung be teiligt.Darüber hinaus kam die Studie zu folgen-den Ergebnissen:

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freiberuflichen und technischenDienstleister (4,6 Prozent). Die durchWirtschaftszweige wie etwa die Auto-mobilindustrie (2,3 Prozent) oder dieFinanzwirtschaft (2,5 Prozent) unmit-telbar erzeugte Bruttowertschöpfungkommt auf deutlich kleinere Anteile.

n Der direkte Beitrag des Tourismus zur Beschäftigung in Deutschland (7,0 Prozent) liegt zwischen dem Be-schäftigungsanteil des Einzelhandels(9,2 Prozent) und des Erziehungs- undUnterrichtswesens (5,9 Prozent). Ande - re Branchen wie etwa das Bau gewerbe(3,0 Prozent) oder der Maschinen bau(2,6 Prozent) kommen auf deut lich ge-ringere Beschäftigungs anteile.

Methodik und Ziele des Projekts

Lange Zeit lagen keine aktuellen Zahlenzur ökonomischen Bedeutung der Touris-muswirtschaft im Vergleich zur gesamtenVolkswirtschaft und zu anderen Wirt-schaftszweigen in Deutschland vor. Esgab also keine adäquaten Informationendarüber, welchen ökonomischen Stellen-wert der Tourismus in der deutschenVolkswirtschaft tatsächlich einnimmt.

Vor diesem Hintergrund hatte es sich derBTW zum Ziel gesetzt, die Bedeutungdes „Wirtschaftsfaktors Tourismus“ aufBasis etablierter wirtschaftsstatistischerMethoden zu erfassen und neutral zu

bewerten. Im Mittelpunkt standen dabeidie Einkommens- und Beschäftigungs-wirkung des Tourismus als zentrale Grö-ßen der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Mitumfangreicher inhaltlicher Unterstützungaus der Tourismusbranche und der Wis-senschaft sowie finanzieller Unterstützungdes Bundeswirtschaftsministeriums wurdebei DIW econ eine Studie auf der Grund-lage der international anerkannten Me-thodik des Tourismus-Satellitenkontos(Tourism Satellite Account, TSA) in Auf-trag gegeben. Das Satellitenkonto basiertauf umfassenden Erhebungen zu allen in Deutschland relevanten touristischenAktivitäten, einschließlich verschiedenerReisezwecke (Privat- oder Geschäfts-reise), Übernachtungsformen (beispiels-weise in Hotels, Pensionen, Jugendher-bergen, Vorsorge- und Rehakliniken, Ferienwohnungen und Privatquartierenoder auf Bauernhöfen und Camping -plätzen) oder Tagesreisen (Wanderungen,

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sind zu denen der VolkswirtschaftlichenGesamtrechnung (VGR) in Deutschland,andererseits aber auch international ver-gleichbar sind.

Der Input der Tourismusbranche

Zur fachlichen Begleitung der Projekt -arbeit wurden dem Projektteam diverseGremien zur Seite gestellt, um die Rele-vanz, Richtigkeit und Plausibilität der Er-gebnisse zu belegen. Den Gremien kamdie Aufgabe zu, die wissenschaftlicheForschungsarbeit zu begleiten und gege-benenfalls ergebniskritisch zu diskutieren.Sowohl der Arbeitskreis Statistik als auchdie Steuerungsgruppen und nicht zuletztder Projektbeirat dienten – mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten – demZiel, DIW econ bei der Datenrecherchesowie durch wissenschaftliche Begleitungund Be ratung zu unterstützen. Das spe-zifische Fach- und Branchenwissen der

Radtourismus, ganztägige und halbtägigeAusflüge, etc.). Um dabei auch Reise -formen erfassen zu können, die von deramtlichen Statistik nicht abgebildet werden, wurden auch zusätzliche in derTourismuswirtschaft vorhandene Markt-daten ausgewertet und Branchenexper-ten eng in die Erstellung des TSA mit ein-gebunden.

In seiner Struktur folgt das TSA fürDeutschland den internationalen Empfeh-lungen, Definitionen und Richtlinien, dievon der statistischen Abteilung der Verein-ten Nationen, dem statistischen Amt derEuropäischen Union (Eurostat), der Orga-nisation für wirtschaftliche Zusammenar-beit und Entwicklung (OECD) und derWelt-Tourismus-Organisation (UNWTO) er-arbeitet und als Leitfaden für die Erstellungeines TSAs veröffentlicht wurden. Aufdiese Weise wird gewährleistet, dass dieAngaben im TSA einerseits voll konsistent

0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14%

11,9

6,3

5,5

4,6

4,6

4,3

4,3

3,8

3,5

3,2

3,2

2,3

10,2

4,4

Vergleich der Bruttowertschöpfungsanteile verschiedener Wirtschafts-bereiche (2010) mit der Gesundheits- (2005) und der Tourismuswirtschaft (2010)– als Prozentanteil an der gesamten Bruttowertschöpfung –

Grundstücks- und WohnungswesenDL der öffentlichen Verwaltung und VerteidigungDL des Gesundheits-, Veterinär- u. Sozialwesens

Erziehungs- und UnterrichtsleistungenFreiberufliche und technische Dienstleistungen

BaugewerbeGroßhandel (ohne Handel mit Kfz)

FinanzdienstleisterEinzelhandel (ohne Handel mit Kfz)

Rechts-, Steuer- und UnternehmensberatungMaschinenbau

nachrichtlich: Herstellung von KFZ

Gesundheitswirtschaft (2005)Tourismus

Quelle: DIW econ, Statistisches Bundesamt, TU Berlin, Roland Berger Strategy Consulting und BA-SYS (2009)

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BTW- Mitglieder und weiterer Akteure derBranche wurde genutzt, um Datenlückenzu schließen und die Aussagefähigkeitund Validität der Daten zu verbessern. Die Erfahrungen aus der Branche konn-ten so in den Forschungsprozess ein -gespeist werden. Gleichzeitig konnte innerhalb der Branche Verständnis undAkzeptanz für die Methodik des TSA ge-schaffen werden.

Weiterentwicklung des TSAs

Die im Rahmen dieses Projekts gesam-melten Erfahrungen können zur Weiter-entwicklung des TSA-Konzepts verwen-det werden. Zum einen sollen Folgestu-dien dafür sorgen, dass stets aktuellesZahlenmaterial vorliegt. Zum anderen hatder intensive Austausch innerhalb derTourismusbranche sowie darüber hinausgezeigt, dass weitere Fragen bezüglichder internationalen Einordnung (u.a. im

Hinblick auf die deutschsprachigen Nach-barländer Schweiz und Österreich) ent-standen sind, die in Folgeuntersuchungenbeantwortet werden könnten.

Schließlich könnte ein weiterer Ansatz-punkt für die Weiterentwicklung des vor-liegenden TSAs auch in der regionalenFokussierung liegen. Die bislang erfass-ten Zahlen erlauben nur Angaben fürDeutschland insgesamt. Antworten aufFragen der regionalen Verteilung touristi-scher Wertschöpfung oder Beschäftigunggibt die vorliegende Studie nicht. Daswäre jedoch notwendig, um ein genaue-res Bild über die unterschiedlichen Voraussetzungen für den Tourismus inden Regionen zu bekommen.

Die Studie finden Sie unter:

http://www.btw.de/wirtschaftsfaktor- tourismus/

0% %01%5 15%

11,2

10,4

9,2

5,9

5,7

4,8

4,1

3,0

2,7

13,8

2,6

7,0

Vergleich der Beschäftigung verschiedener Wirtschaftsbereiche (2007)mit der der Gesundheits- (2005) und der Tourismuswirtschaft (2010)– als Prozentanteil an der gesamten Beschäftigung –

Unternehmensbezogene Dienstleistungen

DL des Gesundheits-, Veterinär- u. Sozialwesens

Einzelhandel (ohne Kfz-Handel)

Erziehungs- und Unterrichtsleistungen

DL der öffentlichen Verwaltung und Verteidigung

Beherbergungs- und Gaststättenleistungen

Großhandel (ohne Kfz-Handel)

Bauinstallations- und sonst. Bauarbeiten

Kfz-Handel und -Reparatur, Tankstellen

Maschinenbau

Gesundheitswirtschaft (2005)

Tourismus

Quelle: DIW econ, Statistisches Bundesamt, TU Berlin, Roland Berger Strategy Consulting und BA-SYS (2009)

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„Karriere im Tourismus“ – BTW startet Online-Plattform zur Aus- und Weiterbildung

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„Karriere im Tourismus“ beschreibt die ver- schiedenen Einstiegsmöglichkeiten überAusbildung, Studium und Weiterbildungund fasst die zahlreichen Berufe zusam-men, mit denen das Motto „Irgendwasmit Tourismus“ realisiert werden kann.

Verlinkungen führen zu den jeweiligen Be-rufsinformationen der Bundesagentur fürArbeit. Darüber hinaus enthält die SeiteLinks zu Stellen- und Ausbildungsmärk-ten, eine Übersicht über die Tourismus-wirtschaft und deren Anforderungen an(potentielle) Arbeitskräfte sowie Bewer-bungstipps.

„Karriere im Tourismus“ finden Sie unter folgendem Link:

www.btw.de/karriere-im-tourismus

„Irgendwas mit Tourismus“ – für alle Be-rufseinsteiger, die mit diesem Motto an dieBerufssuche gehen, hat der Bundesver-band der Deutschen Tourismuswirtschaftseine neue Online-Plattform „Karriere imTourismus“ frei geschaltet.

Urlaub, Reisen, Mobilität, ferne Länderund Kulturen, Genuss, Erholung undAbenteuer: Das und noch viel mehr istTourismus. Kein Wunder also, dass vielejunge Menschen davon träumen, in die-ser Branche Fuß zu fassen. Dabei hatman die Qual der Wahl, denn die Touris-muswirtschaft bietet vielfältige beruflichePerspektiven und Karrieremöglichkeiten.Reisekaufmann, Pilot oder Koch gehörendabei zweifellos zu den bekanntesten Be-rufen. Doch auch als Busfahrer oderBWLer steht einem der Tourismus als Betätigungsfeld offen.

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Themen des BTW im Jahr 2011

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Emissionshandel: BTW setzt sich für Verschiebung ein

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teilzunehmen. In der sogenannten Delhi-Erklärung sprachen sich im September2011 rund 20 Nicht-EU-Staaten explizitgegen die Einbeziehung des Luftverkehrsin das Emissionshandelssystem aus. Siebegründeten ihre Haltung unter anderemdamit, dass die europäische Regelung gegen internationales Recht und die Chicagoer Konvention (Art. 84: settlementof disputes) verstoße.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH)stufte die Verordnung über die Einbezie-hung der Luftfahrt in das europäischeEmissionshandelssystem im Dezember2011 zwar als rechtmäßig ein. Die „An-wendung des Systems für den Handel mitEmissionszertifikaten auf die Luftfahrt“ –auch im Hinblick auf Drittländer – verstoßeweder gegen die Grundsätze des Völker-

In einer gemeinsamen Erklärung mit wei-teren Verbänden aus Industrie und (Luft-)Verkehr forderte der BTW im Dezember,die ab Anfang 2012 geplante Einbezie-hung des Luftverkehrs in den europäi-schen Emissionshandel (EU ETS) um einJahr zu verschieben. Die Erklärung gingunter anderem an Bundeskanzlerin An-gela Merkel sowie die Bundesminister fürWirtschaft, Verkehr und Umwelt, PhilippRösler, Peter Ramsauer, und NorbertRöttgen. „Die Europäische Kommissionsteht in der Verantwortung, Wettbewerbs -verzerrungen und internationale Span-nungen abzuwenden“, erklärten die Prä-sidenten der beteiligten Verbände in ihrerErklärung. Der Streit mit zahlreichen Drittstaaten spitze sich zu. Es drohten Handelskonflikte und Wettbewerbsver-zerrungen, ohne dass ein positiver Effektfür den Klimaschutz erzielt werde.

Hintergrund für die Forderung nach einerVerschiebung war die ursprünglich zuge-sagte, aber bis heute nicht erfolgte Einbe-ziehung der Drittstaaten in das europäi-sche Emissionshandelssystem. ZahlreicheDrittstaaten betrachten das Vorhaben alsillegitimen Eingriff in ihre Hoheitsrechteund kündigten an, sich dem europäischenEmissionshandel nicht unterwerfen zuwollen, darunter die USA, China, Brasilien,Indien, Japan und Russland. Die USAwollen ihren Airlines sogar per Gesetz ver-bieten, am europäischen Emissionshandel

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gewohnheitsrechts noch gegen das OpenSkies-Abkommen. An der grundsätzlichenHaltung der Gegner aber änderte das Urteil nichts. Zwischenzeitlich haben sieAnfang 2012 die Moskauer Erklärung ver-öffentlicht, in der mögliche konkrete Maß-nahmen gegen den europäischen Emis -sionshandel zusammengefasst werden.

Für eine wettbewerbsneutrale Umsetzungdes europäischen Emissionshandelsmüss ten alle Airlines, die in der EU startenoder landen teilnehmen, was derzeit nichtder Fall ist. Setzt die EU den Emissions-handel nun im Alleingang für europäischeAirlines durch, würde sie diese de factomit einer Sonderabgabe belasten und so-mit gegenüber Konkurrenten aus Dritt-staaten benachteiligen. Damit würde sieeuropäische Arbeitsplätze gefährden,ohne das Klima zu schonen.

„Allein in Deutschland hängen mehr als850.000 Arbeitsplätze vom Luftverkehrab. Wertbezogen werden über 30 Pro-zent der deutschen Übersee-Exporte perLuftfracht transportiert. Eine leistungs -fähige Luftverkehrsbranche ist für diedeutsche und europäische Wirtschaft un-verzichtbar“, heißt es deshalb auch in derVerbändeerklärung. Die unterzeichnen-den Verbände sehen das Verhalten derEU in dieser Frage auch als Glaub würdig-keitstest: „Geht es um tragfähige Lösun-gen für mehr Klimaschutz – oder allein um

Symbolpolitik?“ Die Sorge der Verbands-Präsidenten: „Eine weitere Eskalation desStreits mit vielen unserer wichtigsten Han-delspartner könnte die gesamte Wirt-schaft in Mitleidenschaft ziehen.“

Zuletzt verteidigte insbesondere die Euro-päische Kommission den Standpunkt,den Zertifikathandel wie geplant auch fürden Luftverkehr einzuführen. Allerdingsbekräftigte man, sich dafür einsetzen zuwollen, den europäischen Airlines durchdas System keinen Wettbewerbsnachteilgegenüber Drittstaatenairlines entstehenzu lassen.

Die gemeinsame Erklärung finden Sie auf der BTW-Websitewww.btw.de unter dem Menüpunkt „BTW-Publikationen“

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Umweltzonen: Reisebusse brauchen „Freie Fahrt“

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den Städtetourismus ein unverzichtbarerFaktor. Rund ein Viertel der Besucher vonSehenswürdigkeiten und Events in denStädten reisen per Bus an. Nach einerStudie des dwif erwirtschaftet die Bus-touristik inklusive Verpflegung, Unterkunftund Reiseausgaben unterwegs einenBruttoumsatz von 10,5 Milliarden Euro.Gleichzeitig trägt der Reisebus als gene-rell umweltfreundliches Verkehrsmittel nurzu einem verschwindend geringen Teil zuden Gesamtemissionen bei, weshalbseine Einbeziehung in die Umweltzonen-verbote zu keiner merklichen Verbesse-rung führt.

Die zunehmend drohenden Fahrverbotesind daher unverhältnismäßig und müs-sen dringend abgewendet werden.Schnelle Änderungen der bestehendenUmweltzonenregelungen sind aus Sichtder Tourismuswirtschaft unerlässlich. Einegenerelle Ausnahme des Reisebussesvon den Vorgaben wäre die schlüssigsteVariante. Alternativ sind Übergangsvor-schriften für Euro III-Busse notwendig.

In einem gemeinsamen Schreiben an Politiker in Bund und Ländern fordertender Bundesverband der Deutschen Tou-rismuswirtschaft und seine Mitglieds -fachverbände für Hotellerie, Gastronomieund Bustouristik „Freie Fahrt für Reise-busse in Umweltzonen“. Der BTW, derDEHOGA Bundesverband, der Hotelver-band Deutschland (IHA) sowie der Inter-nationale Bustouristik Verband (RDA) ap-pellierten an fachlich mit dem Thema be-schäftigte Ministerien und Ausschüsse,die Branche bei der Lockerung bzw. Ver-meidung von Einfahrtbeschränkungen inUmweltzonen für Reisebusse mit so ge-nannten Euro III-Motoren zu unterstützen.

Noch bis Ende 2006 waren Euro III-Bussedie modernste lieferbare Fahrzeugnorm.Ab 2012 nun werden diese Fahrzeuge,die häufig noch nicht einmal wirtschaftlichabgeschrieben sind, zunehmend aus denUmweltzonen ausgesperrt. Die vorwie-gend mittelständischen und kleinen Bus-unternehmen sind in vielen Fällen nicht inder Lage, ihre Busflotten komplett zu er-neuern. Ohne kostspielige Umrüstungoder den Kauf von neuen Fahrzeugenkönnen sie keine Gäste mehr in die In-nenstädte zahlreicher interessanter Städ-tereiseziele bringen. Das schadet denBusunternehmern aber auch Hotellerie,Gastronomie, Veranstaltungs-Zentren undSehenswürdigkeiten vor Ort und damit einem erheblichen Teil der deutschenTourismuswirtschaft. Reisebusse sind für

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Nachtflugverbote: Deutschland muss internationaleDrehscheibe für den Flugverkehr bleiben

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Das Thema Nachtflugverbote beschäf-tigte die Tourismuswirtschaft auch imJahr 2011 intensiv. Der Hessische Ver-waltungsgerichtshof urteilte im Oktober,dass es am Frankfurter Flughafen zumin-dest vorerst keine Nachtflüge zwischen23 und 5 Uhr geben dürfe. Das Verbotwurde zwischenzeitlich vom Bundesver-waltungsgericht in Leipzig bestätigt. Auchdas Bestreben der nordrhein-westfäli-schen Landesregierung, die am Flugha-fen Köln-Bonn noch möglichen (Passa-gier-) Nachtflüge zu verbieten, wurde2011 offenkundiger. Beide Entwicklungensind aus Sicht der Tourismuswirtschaftein Unding. Sie stellen die Wettbewerbs-fähigkeit des Industriestandorts Deutsch-

land in Frage. Dabei wird zudem verges-sen, dass es zum Lärmschutz bereitsausreichende gesetzliche Vorgaben gibtund ignoriert, dass die Luftverkehrsunter-nehmen massiv in den Lärmschutz derAnwohner investieren.

Ein klares Bekenntnis zum Nachtflug inDeutschland forderte das Präsidium desBundesverbands der Deutschen Touris-muswirtschaft deshalb unter anderem imRahmen des 15. Tourismusgipfels.„Deutschland muss eine Drehscheibe fürden internationalen Luftverkehr bleiben.Das geht nicht, wenn Politik und Gerichteimmer mehr Flughäfen nachts zwangs-weise lahmlegen“, erklärte BTW-Präsi-dent Klaus Laepple stellvertretend für dasGremium. In einer immer globaler wer-denden Gesellschaft könne es nicht sein,dass der Industrie- und Tourismusstand-ort Deutschland auf diesem Weg provin-zialisiert wird.

Das Urteil des Bundesverwaltungsge-richts in Leipzig, nach dem am neuenHauptstadtflughafen BER Flüge zumin-dest in den Randzeiten zulässig sind, warein erstes Signal in die richtige Richtung.Laepple: „Aber Deutschland brauchtauch ‚echte’ Nachtflüge. Die Bundesre-gierung hat sich in ihrem Flughafenkon-zept ausdrücklich zum Nachtflug be-kannt. Deshalb ist auch die Bundespolitikin dieser Frage gefordert. Sie steht in derVerantwortung.“

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Page 32: BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

Verkehrsweißbuch der Europäischen Kommission:BTW nimmt Stellung

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gert werden, da dieses sich immerweiter verknappen wird und von teil-weise politisch unsicheren Lieferantenimmer teurer gekauft werden muss,was wiederum die wirtschaftliche Sicherheit der EU bedrohen kann.

n Die CO2-Emissionen des Verkehrs sollen bis zum Jahr 2050 um mindes-tens 60 Prozent gegenüber 1990 ge-senkt werden. Bis 2030 sollen auf einer Zwischenetappe die Emissionenum 20 Prozent gegenüber 2008 ge-senkt werden.

Dabei stellt die Kommission fest, dasseine Einschränkung der Mobilität keineOption sei, um diese Ziele zu erreichen.Diese Aussage wird vom BTW nach-drücklich unterstützt und sollte bei allenweiteren geplanten Maßnahmen berück-sichtigt werden. Positiv bewertet der BTWzudem Aspekte wie die Effizienzsteige-rung des Verbrauchs bei allen Verkehrs-trägern durch die Entwicklung neuer

Die EU-Kommission hat im März 2011 ein Weißbuch mit dem Titel „Fahrplan zueinem einheitlichen europäischen Ver-kehrsraum – Hin zu einem wettbewerbs-orientierten und ressourcenschonendenVerkehrssystem“ vorgelegt. Darin nenntsie zehn Ziele für ein wettbewerbsorien-tiertes und ressourcenschonendes Ver-kehrssystem.

Der BTW hat sich in einer Stellungnahmekritisch mit dem Weißbuch beschäftigt. ImVergleich zum vorausgegangenen Ent-wurf, der noch einen deutlich umweltbe-zogeneren Ansatz verfolgte, stellt dasWeißbuch eine deutliche Verbesserungdar, da es die verkehrsspezifischen Be-lange besser berücksichtigt. Der BTW be-grüßt auch, dass die Kommission nachder Veröffentlichung mehrfach betonte,dass es sich nicht um eine gesetz -liche Vorgabe, sondern vielmehr um ein Visionspapier handle.

Drei Hauptprobleme, die auf den Ver-kehrssektor in den kommenden Jahr-zehnten zukommen, benennt die Kom-mission in ihrem Weißbuch:

n Der Verkehrsbinnenmarkt soll vollendetund die Verkehrssysteme der östlichenund westlichen Teile Europas sollenoptimal für Wirtschaft und Gesellschaftmiteinander vernetzt werden.

n Die Abhängigkeit des Verkehrssektorsvom Öl (derzeit 96 Prozent) soll verrin-

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nachhaltiger Kraftstoffe und Antriebssys-teme sowie die effizientere Nutzung desVerkehrs und der Infrastruktur durch dieweitere Entwicklung von intelligenten Ver-kehrssystemen.

Das Verkehrsweißbuch enthält aber aucheinige für die Tourismuswirtschaft kriti-sche Aussagen. So will die Kommissionden Individualverkehr auf ein notwendigesMinimum reduzieren. Dieses Vorhabenlehnt der BTW genauso ab wie zusätzli-che Gebühren und die Aufhebung vonSteuervorteilen für Dienstwagen.

Die geforderte Effizienzsteigerung des ge-samten Verkehrs ist grundsätzlich zu be-grüßen. Sie darf aber nicht durch eineplanwirtschaftliche Brille betrachtet werdenund muss bereits bestehende verkehrs-spezifische Steuern und Abgaben berück-sichtigen. Politisch motivierte Verkehrsver-lagerungen lehnt der BTW ab, Technolo-gieneutralität sollte gewährleistet sein. DieSouveränität der Kommunen bei ihrenVerkehrskonzepten darf nicht angetastetwerden.

Die Kommission nennt auch eine Vielzahlvon Maßnahmen, mit denen der Verkehrnachhaltiger und wettbewerbsfähiger ge-staltet werden soll, u.a. die Einführung vonCO2-Obergrenzen für alle Verkehrsträger.Diese Maßnahme sieht der BTW kritisch,da quantitative Zielvorgaben keine Anreizedarstellen. Es sollten vielmehr Forschung

und Entwicklung gefördert werden, umpositive Anreize zu geben.

Die Schaffung eines einheitlichen euro-päischen Verkehrsraums begrüßt derBTW prinzipiell. Die Deckung der hohenKosten dafür unter anderem über die Internalisierung externer Kosten darf aberaus Sicht des BTW den Verkehr nichtweiter verteuern.

Kritisch merkt der BTW in seiner Stel-lungnahme auch an, dass die Aussage imWeißbuch, dass der europäische Luftver-kehr keinen „übermäßigen Belastungen“ausgesetzt werden darf, da dies denStandort EU als „globales Luftverkehrs-drehkreuz“ bedrohen würde, in direktemWiderspruch zur Einbindung des Luftver-kehrs in das europäische Emissionshan-delssystem steht.

Grundsätzlich würde es der BTW begrü-ßen, wenn sich die für Tourismus zustän-dige Generaldirektion Unternehmen in derEuropäischen Kommission viel stärker indie kommissionsinternen Konsultationeneinbringen und Gehör verschaffen würde,als dies bisher der Fall war, um die Inte-ressen der Tourismusindustrie und derReisenden zu schützen.

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„Ethisches Reisen“: BTW weist pauschale Vorwürfe zurück

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Tunesien zu stabilisieren. Der Bundesver-band der Deutschen Tourismuswirtschaftwies diese Vorwürfe deutlich zurück. „DerTourismus ist in vielen Regionen dieserErde ein unverzichtbarer Wirtschafts -faktor, der in erster Linie der Bevölkerungder Urlaubsziele zu Gute kommt. Nichtdas Ausbleiben von Touristen, sondernder Austausch zwischen Reisenden undder einheimischen Bevölkerung kann Re-formen anstoßen und damit etwas bewe-gen", kommentierte BTW-Präsident KlausLaepple die Aussage Brähmigs, dass sinkende Touristenzahlen den Reform-druck auf die Herrschenden deutlich er-höhen könnten und die damit verbundeneindirekte Aufforderung, solchen Zielenfern zu bleiben.

Die Frage, ob und wie ethisch Reisen seinkann und soll, steht bereits seit vielenJahren im Raum. Der BTW als AffiliateMember der UNWTO bekennt sich zumGlobal Code of Ethics der Welttourismus-organisation. Nachhaltiger Tourismuskann aus Sicht des BTW darüber hinauseinen wesentlichen Beitrag zur Öffnungautoritärer Regime leisten. Der Austauschzwischen Kulturen, der ganz besondersauch durch Tourismus gewährleistet wird,hat zweifelsfrei positive Auswirkungen aufdie Entwicklung offener Gesellschaften.

Der Arabische Frühling hat 2011 Frei -heit und Demokratie mit sich gebracht. Den Tourismus der Länder, allen voran Ägypten und Tunesien, jedoch trafen dieUmwälzungen hart. Die zeitweiligen Rei-sewarnungen des Auswärtigen Amtesführten dazu, dass Veranstalter Reisen indie betroffenen Gebiete absagten undkostenlose Umbuchungen ermöglichten.Viele Europäer, gerade auch Deutsche,stornierten geplante Ägypten- und Tune-sien-Reisen, die Buchungsnachfragebrach spürbar ein. Die Zurückhaltung derUrlauber hielt auch nach dem Ende derUnruhen über das gesamte Jahr 2011hinweg an. So sank die Zahl der deut-schen Urlauber in Ägypten beispielsweiseum rund 33 Prozent gegenüber 2010. Tunesien verzeichnete insgesamt ein Buchungsminus von 41 Prozent. Die ausbleibenden Touristen hatten unter anderem Entlassungen in den Hotels,Reiseagenturen und Restaurants der Länder zur Folge.

Im Zuge der politischen Umwälzungen inNordafrika kritisierte der Vorsitzende desTourismusausschusses im DeutschenBundestag Klaus Brähmig die Tourismus-branche dafür, dass sie über viele Jahreunbewusst dazu beigetragen habe, un-demokratische Systeme wie Ägypten und

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Bettensteuer: Immer mehr Städte belasten Übernachtungsgäste mit Zusatzabgabe

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Auch das Thema Bettensteuer beschäf-tigte den BTW im Jahr 2011 weiter. Gegenden Widerstand der Tourismuswirtschafthaben nach der Vorreiterstadt Köln 2011zahlreiche weitere Städte eine so genannteKultur- und Tourismusförderabgabe einge-führt. Einige Städte erheben prozentualeAbgaben (z.B. fünf Prozent vom Über-nachtungspreis in Köln oder Erfurt), in an-deren werden ein bis drei Euro pro Nachtfällig (z.B. in Göttingen oder Trier). Insge-samt ist die Zahl der Kommunen, die Bet-tensteuern beschlossen oder bereits ein-geführt haben, zwischenzeitlich auf rund20 angewachsen. Ähnlich viele diskutierennoch über eine mögliche Einführung. Posi-tiv anzumerken bleibt, dass es auch zahl-reiche Kommunen gibt, die zwar über dieBettensteuer diskutiert haben, deren Ein-führung letztlich jedoch ablehnten.

Verschiedene Gutachten kommen mittler-weile zu dem Ergebnis, dass Bettensteu-ern oder Kulturförderabgaben verfas-sungswidrig sind. Die Gerichte, die sich2011 in mehreren Fällen mit dem ThemaBettensteuer beschäftigt haben, bewer-teten die Steuer hingegen mehrheitlich alszulässig. Mit Blick auf die grundsätzlicheBedeutung der Urteile strebt der Deut-sche Hotel- und Gaststätten-Verbandeine höchstrichterliche Klärung an.

Die Bettensteuern konterkarieren ausSicht der Tourismuswirtschaft dasWachstumsbeschleunigungsgesetz und

die darin vorgesehene Mehrwertsteuer-senkung auf Übernachtungen. Denn dieKommunen und Städte versuchen dieSteuerausfälle durch die Einführung derBettensteuer zu kompensieren. Dabeiwurde mit der reduzierten Mehrwert-steuer lediglich Wettbewerbsgerechtigkeitim Vergleich zu den europäischen Nach-barn hergestellt. Zudem halten die Hote-liers Wort und nutzen die finanziellenSpielräume durch die reduzierte Mehr-wertsteuer für Investitionen in ihre Be-triebe und ihre Mitarbeiter. Allein 2010und 2011 investierten sie fast eine Milli-arde Euro zusätzlich in Neuanschaffun-gen, Renovierungen und Umbauten. Zu-dem schufen sie mehr als 11.000 neueArbeits- und Ausbildungsplätze. Bereitsdie Diskussion über das Thema Betten-steuer richtet Schaden an, weil so Unsi-cherheit geschaffen wird. Wer damit rech-nen muss, dass Spielräume, die durch dieMehrwertsteuersenkung entstehen, durcheine kommunale Sonderabgabe wiederaufgezehrt werden, wird wünschenswerteInvestitionen zurückstellen oder auf sieverzichten.

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Aschewolke: BTW für einheitliche europäische Regelungen und Stand by-Flüge

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Tourismuswirtschaft deshalb erneut ein-heitliche und praxisnahe europäische Regelungen hinsichtlich des Vorgehensbei Vulkanausbrüchen. „Wir braucheneinheitliche Standards bei den Asche-grenzwerten und klare Zuständigkeiten,um bei einem neuerlichen Ausbruch ge-wappnet zu sein und die Beeinträchti-gungen für die touristischen Unter -nehmen und ihre Kunden so gering wie möglich zu halten“, erklärte BTW-Prä -sident Klaus Laepple. „Hier ist auch derEU-Verkehrsministerrat gefordert, mög-lichst bald sinnvolle Lösungen zu präsen-tieren.“ Unter anderem muss nach An-sicht des BTW dafür gesorgt werden,dass sofort nach Ausbruch eines VulkansTestflugzeuge die tatsächliche Aschekon-zentration messen. Standby-Flugzeuge,die bei Bedarf umgehend starten können,sind unerlässlich.

Auch im Jahr 2011 war DeutschlandsLuftraum wieder kurzzeitig durch isländi-sche Vulkanasche beeinträchtigt. Zwarwaren die Auswirkungen nicht so gravie-rend wie bei der fast europaweiten Luft-raumschließung im Frühjahr 2010. Dochin Norddeutschland blieben am 25. Mai2011 nach einem Ausbruch des VulkansGrimsvötn mehrere Flughäfen stunden-weise gesperrt, die beiden größten deut-schen Airlines verzeichneten jeweils mehrals 100 Flugausfälle.

Die Luftraumschließung in Norddeutsch-land hätte mit rechtzeitigen Messflügenwahrscheinlich vermieden werden kön-nen, da die tatsächlich gemessenenWerte unter den theoretischen Prognosenlagen. Im Vorfeld der Tagung des EU- Verkehrsministerrats Mitte Juni 2011 for-derte der Bundesverband der Deutschen

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Fluglotsenstreik: Tourismuswirtschaft fordertVerzicht auf Arbeitskampf zur Unzeit

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Them

en des BTW

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Mitten in der Sommerferienzeit kündigtendie Fluglotsen im August 2011 mehrfachStreiks an, da sie ihre Tarifforderungennicht erfüllt sahen. Ein längerer Streikscheiterte insbesondere an einer Einst-weiligen Verfügung, die das ArbeitsgerichtFrankfurt erließ. Hätte der Streik tatsäch-lich wie geplant stattgefunden, wären ver-mutlich mehrere Tausend Flüge ausgefal-len. Urlauber und Geschäftsreisende ausund nach Deutschland sowie zahlreicheUnternehmen der Branche – von denLuftverkehrsunternehmen über die Reise-veranstalter bis hin zu Hotels und Event-locations – wären betroffen gewesen.

Der BTW kritisierte die Streikpläne deut-lich. „Ein solcher Luxusstreik einer kleinenGruppe eines der öffentlichen Hand ge-hörenden Unternehmens inmitten welt-weiter wirtschaftlicher Turbulenz würdevor allem auch die Urlaubsfreude zehn-tausender Bürger überschatten, kom-mentierte BTW-Präsident Klaus Laeppledas Vorhaben der Gewerkschaft der Flug-sicherung (GdF). „Mit dem Streikaufrufschießen die Fluglotsen völlig übers Zielhinaus. Einen Streik in der Hauptreisezeitüberhaupt nur in Erwägung zu ziehen, lässtdas notwendige Augenmaß klar vermis-sen.“ Allein schon mit der Ankündigungtorpedierten die bestens bezahlten Flug-lotsen über Wochen insbesondere auchden wohlverdienten Urlaub des kleinenMannes. Urlaubs-Vorfreude und Erholungwurden durch den geplanten Streik ge-

trübt – und das alles nur, weil die Flug -lotsen zu einem Zeitpunkt streiken woll-ten, an dem sie möglichst vielen normalenMitbürgern geschadet hätten.

Fraglos seien die Aufgaben der Fluglotsenäußerst anspruchs- und verantwortungs-voll, erklärte Laepple. Dafür verdientenFluglotsen aber auch weit überdurch-schnittlich, viele von ihnen mehr als100.000 Euro pro Jahr. Vor diesem Hin-tergrund sei es völlig unverständlich, wa-rum sie nicht auch außerhalb ihrer Arbeitmit Augenmaß und Verantwortung agier-ten, sondern rücksichtslos zu Lasten je-des einzelnen Reisenden den deutschenLuftraum mitten in der Hochsaison lahm-legen wollten.

Zum Schluss vermittelte im Tarifkonfliktdas Bundesverkehrsministerium. Im Ok-to ber einigten sich die Deutsche Flug si-cherung und die Gewerkschaft schließlichauf einen neuen Tarifvertrag, der eine Ge-haltserhöhung von 5,2 Prozent über eineLaufzeit von 17 Monaten vorsieht.

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… und vieles mehr

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Vertragsunterzeichnung des ITB-Partnerlands Ägypten

Im Dezember 2011 wurde in Kairo derVertrag der ITB Berlin mit ihrem Partner-land 2012 Ägypten offiziell unterzeichnet.BTW-Generalsekretär Michael Rabe warauf Wunsch des Partnerlandes als Vertre-ter der Deutschen Tourismuswirtschaftmit vor Ort.

DGT-Resolution

Bis zur Hälfte der touristischen Uni-Studi-engänge seien in Gefahr, warnten Profes-soren der Deutschen Gesellschaft fürTourismuswissenschaft (DGT) in einer Re-solution, die sie am 5. September 2011an den BTW übergaben. Die Professorensehen die Tourismuswirtschaft drama-tisch unterrepräsentiert, weshalb For-schung wie Lehre in Gefahr seien.

BTW-Präsident Klaus Laepple versprachseine Unterstützung. Es drohten fataleKonsequenzen für die Tourismus-Branche,wenn die Universitäten immer wenigerNachwuchs für die Unternehmen beisteu-ern. Die DGT übermittelte die Resolutionunter anderem an die Kultus- und Wissen-schaftsminister sowie an den Tourismus-Ausschuss des Deutschen Bundestags.

Nach der Resolutions-Übergabe: (von links): Michael Rabe (BTW), Hans Hopfinger (DGT), Klaus Laepple (BTW),Harald Pechlaner, Edgar Kreilkamp, Ronald Conrady und Anita Zehrer (alle DGT).

BTW-Generalsekretär Michael Rabe (links) und derägyptische Tourismusminister Mounir Fakhry Abdel Nour

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Tourismusgipfel 2011 –Reding, Westerwelle und Steinmeier zu Gast

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welle, der Vorsitzende der SPD-Bundes-tagsfraktion Dr. Frank-Walter Steinmeier,der ägyptische Vizeminister für TourismusHisham Zaazou sowie zahlreiche Vertre-ter der Tourismuswirtschaft.

BTW-Präsident kritisiert künstliche Preiserhöhungen und aktionistisches Handeln

„Das positive Image, das sich Deutsch-land als Privat- und Geschäftsreiseziel -gerade auch dank der Unternehmen undMitarbeiter der Tourismuswirtschaft - auf-gebaut hat, wird durch politische Ent-scheidungen wie Betten- und Luftver-kehrsteuer, Pläne für Bus- und PKW-Maut und die zunehmenden Nachtflug-verbote allzu gern in Frage gestellt“, kriti-sierte Laepple in seiner Eröffnungsrede.„Politische Entscheidungen, die den Reise -

Mehr Vernunft in den Ansprüchen undeine stärkere Anerkennung der Bran-chenleistungen hat BTW-Präsident KlausLaepple im Rahmen des 15. Tourismus-gipfels von der Politik gefordert. Weitmehr als 500 Teilnehmer aus Wirtschaft,Politik, Wissenschaft und Medien warenam 17. und 18. Oktober zum Branchen-treffen im Hotel Adlon in Berlin zusam-mengekommen. Der Tourismusgipfel desBTW erwies sich damit auch 2011 alszentrale Branchenplattform zum Networ-ken, Diskutieren und für den Austauschzwischen Politik und Wirtschaft.

Einmal mehr waren zahlreiche hochran-gige Redner und Diskutanten der Einla-dung des BTW gefolgt. So sprachen un-ter anderem die Vizepräsidentin der Euro-päischen Kommission Viviane Reding,Bundesaußenminister Dr. Guido Wester-

Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Frank-Walter Steinmeier

Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle

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preis künstlich und ohne Not verteuern,sind ein fatales Signal. Die Bürger werdensich auf Dauer fragen, ob sie ihr hart ver-dientes Geld tatsächlich für Luftverkehrs-abgaben, Bettensteuern, Bürokratie undCo. ausgeben wollen.“

Vivane Reding: Verlässliche Regeln für den Reisemarkt der Zukunft

Die Vizepräsidentin der EuropäischenKommission Viviane Reding hob in ihrerRede „bessere Zusammenarbeit“ als Zau-berwort hervor. Damit meine sie nicht nureine bessere Zusammenarbeit der ver-schiedenen Verkehrsträger oder von Po-litik und Wirtschaft, sondern vor allemeine bessere grenzüberschreitende Zu-sammenarbeit in Europa. Der Vertrag vonLissabon gebe auch den Auftrag, die EUals wichtigstes touristisches Ziel der Welt

zu stärken. „Das bedeutet einerseits,Rahmenbedingungen zu schaffen, diehelfen die Besucherzahlen aus Drittstaa-ten zu erhöhen. Das bedeutet aber auch,den Binnentourismus in der EU weiterauszubauen“, so Reding.

Die radikalen Veränderungen des Reise-marktes – unter anderem durch die Ent-wicklung des Internets und das rasantwachsende Angebot an Billigflügen –machten zudem eine Modernisierung der

Vizepräsidentin der EU Kommission Viviane RedingHisham Zaazou, Vizeminister für Tourismus der Arabischen Republik Ägypten

BTW-Präsident Klaus Laepple

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Pauschalreiserichtlinie nötig. Rund 56Prozent der EU-Bürger organisierten mitt-lerweile ihren Urlaub selbst und in 23 Pro-zent dieser Fälle würden so genannte „fle-xible oder dynamische Reisepakete“ ge-bucht, die bisher nicht in den Geltungs-bereich der Pauschalreiserichtlinie fielen.

Guido Westerwelle: Weltoffenere Visapolitik

Bundesaußenminister Guido Westerwellesprach sich in seiner Rede unter anderemgegen eine prohibitive Visapolitik aus. Essei Zeit, dass man sich in Deutschlandnicht sorge, wenn ausländische Gäste zu uns kommen, sondern freue, dassDeutsch land ein gefragtes Privat- undGe schäftsreiseziel sei. Deutschland müs -se sich weltoffener auch in der Visapolitikpräsentieren. Er habe deshalb gemein-sam mit den zuständigen Stellen Maß-nahmen ergriffen, die u.a. die Visavergabefür Reisende erleichtern, die Zusammen-arbeit mit privaten Dienstleistern z.B. inAnnahmezentren für Visaanträge aus-

bauen und die bargeldlose Zahlung ermöglichen. Mehr Jahresvisa, der Abbauvon Visapflichten, all das gehe, ohne dasSicherheitsniveau der Bundesrepublik zutangieren.

Westerwelle bot darüber hinaus auch an,dass der im Wesentlichen mittelständischgeprägte Tourismus, dessen Unterneh-men in der Regel keine eigenen Aus-landsrepräsentanzen haben, gerne aufdie Auslandsvertretungen des Bundes zu-rückgreifen könne.

Frank-Walter Steinmeier: Politik mussrichtige Rahmenbedingungen schaffen

Der Vorsitzende der SPD-Bundestags-fraktion Frank-Walter Steinmeier erklärtein seiner Rede, dass die Tourismuswirt-schaft genauso wie die Automobilindus-trie zu den Pfeilern der deutschen Wirt-schaft gehöre. Die Politik sei vor diesemHintergrund gefordert, die richtigen Rah-menbedingungen zur Stärkung des Tou-rismusstandorts Deutschland zu schaffen.

Mehr als 500 Gäste erlebten das spannende Programm des 15. Tourismusgipfels.

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ideen zu diesen Themenfeldern erfolg-reich umgesetzt wurden.

Die ITB habe den aufstrebenden asiati-schen Markt als Zukunftsmarkt entdecktund dort die ITB Asia etabliert, erklärteBTW-Vizepräsident Robert Salzl in seinerLaudatio. Die ITB habe zudem den Wis-sensdurst der Branche aufgegriffen undunter anderem das Erfolgskonzept ITBBerlin Kongress ins Leben gerufen.

Und sie habe frühzeitig verinnerlicht, dassdie neue Generation online tickt und ent-sprechend den Virtual Market Place so-wie das Forum „eTravelWorld“ im Rah-men der ITB Berlin geschaffen.

Dr. Christian Göke, Geschäftsführer derMesse Berlin, nahm den Preis entgegen.Er freue sich sehr, dass die ITB mit dieserAuszeichnung gewürdigt wird. Die MarkeITB stehe seit über 40 Jahren für die welt-weit führende Messe der Reiseindustrie inBerlin, aber auch für kontinuierliche Inno-vationen.

Infrastruktur spiele eine Schlüsselrolle, in-klusive struktureller Anpassungen an Ver-änderungen des Klimas, der Mobilität, derKommunikation und der Demographie.Notwendig sei Handlungs- und Investi -tionssicherheit im Hinblick auf den be-darfsgerechten und vorausschauendenAusbau des Straßen- und Schienennet-zes. Steinmeier kritisierte auch die Luft-verkehrsteuer. Die Einnahmen stünden inkeinem sinnvollen Verhältnis zu denNachteilen, die die Regelung für die Bran-che und die Verbraucher bringe.

Steinmeier forderte ein deutschlandwei-tes Tourismuskonzept, das die Wachs-tumspotenziale weiterentwickelt, Lö-sungsansätze für den drohenden Fach-kräftemangel bietet und das Auslands-marketing vorantreibt. Hinsichtlich desThemas Mindestlohn bat er die Branche,ihre Haltung zu überdenken. Angemes-sene Löhne generierten Nachfrage – undkämen damit gerade der Dienstleistungs-branche Tourismus zugute.

Innovationspreis der Tourismus-wirtschaft 2011 geht an die ITB

Der Innovationspreis 2011 der DeutschenTourismuswirtschaft wurde an die ITB ver-liehen. Der BTW würdigte damit, dass derZukunftsmarkt Asien, die fortschreitendeDigitalisierung und der Wissensdurst derBranche von der ITB frühzeitig als Chan-cen aufgegriffen und innovative Produkt-

Innovationspreisverleihung 2011: Michael Rabe, Dr. Christian Göke und Robert Salzl (v.l.n.r.)

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Michael Rabe, Ernst Hinsken, MdB, Klaus Laepple, Gabriele Hiller-Ohm, MdB, Dr. Frank-Walter Steinmeier, MdB,und Hans-Joachim Hacker, MdB (v.l.n.r.)

Ernst Fischer, Ingbert Liebing, MdB, Ingrid Hartges und Hans-Joachim Hacker, MdB (v.l.n.r.)

Dr. Christian Göke, Otto Lindner jun., Matthias Schultze, Joachim König und Moderator Klaus Hildebrandt (v.l.n.r.) diskutierten die Frage „Wie bleiben wir Weltmeister im Messe- und Veranstaltungsgeschäft?“.

Michael Frenzel, Klaus Laepple, Ernst Burgbacher, MdB, undKlaus-Peter Siegloch (v.l.n.r.)

Kurt Scholl, CEO der Hapimag AG

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Wolf-Dieter Zumpfort, Uwe Kattwinkel, Sören Hartmann, Ralf Corsten und Dr. Gerhard Rolfes (v.l.n.r.)

Norbert Fiebig, Petra Hedorfer, Volker Fasbender und Robert Salzl (v.l.n.r.)

Dr. Dirk Glaeßer, Staatssekretärin Gudrun Kopp, MdB, Samih Sawiris und Moderator Dr. Wolfgang Isenberg (v.l.n.r.)sprachen über den Beitrag, den Tourismus zur wirtschaftlichen Entwicklung in Schwellen- und Entwicklungs-ländern leisten kann.

Peter Schmitz, Dr. Michael Engel, Dr. Karl Obermair, Berthold Huber und Christoph Blume stellten sich den Fragen von Moderator Eberhard Krummheuer(v.l.n.r.) rund um das Thema, ob die Verkehrsträger auf die nächsten Wetter- oder Naturkatastrophen besser vorbereitet sind.

Parlamentarischer StaatssekretärErnst Burgbacher

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Die Referenten, Podiumsdiskutantenund Moderatoren:

Christoph Blume, ArbeitsgemeinschaftDeutscher Verkehrsflughäfen (ADV) +++Klaus Brähmig, MdB, Vorsitzender desTourismusausschusses im DeutschenBundestag +++ Ernst Burgbacher, MdB,Parlamentarischer Staatssekretär im BMWi+++ Dr. Michael Engel, Bundesverbandder Deutschen Fluggesellschaften (BDF)+++ Dr. Dirk Glaeßer, World Tourism Or-ganization (UNWTO) +++ Dr. ChristianGöke, Messe Berlin GmbH +++ Klaus Hildebrandt, fvw (Moderation) +++ Berthold Huber, DB Fernverkehr AG +++Dr. Wolfgang Isenberg, Thomas-Morus-Akademie (Moderation) +++ Joachim König, Europäischer Verband der Veran-staltungs-Centren (EVVC) +++ GudrunKopp, MdB, Parlamentarische Staats -sekretärin im BMZ +++ Eberhard Krummheuer, Handelsblatt (Moderation)+++ Klaus Laepple, BTW +++ Otto Lindner jun., Lindner Hotels AG +++ Dr. Karl Obermair, Allgemeiner Deutscher

Automobil-Club (ADAC) +++ Viviane Reding, Vizepräsidentin der EuropäischenKommission +++ Robert Salzl, Schörg-huber Stiftung +++ Samih Sawiris, Oras-com Development Holding AG +++ Peter Schmitz, Fraport AG +++ MarcSchnerr, DEHOGA (Gesamtmoderation)+++ Kurt Scholl, Hapimag AG +++ Matthias Schultze, German ConventionBureau (GCB) +++ Klaus-Peter Siegloch,Bundesverband der Deutschen Luft-verkehrswirtschaft (BDL) +++ Dr. Frank-Walter Steinmeier, MdB, Vorsitzender derSPD-Bundestagsfraktion +++ Dr. GuidoWesterwelle, MdB, Bundesminister desAuswärtigen +++ Hisham Zaazou, SeniorAssistant Minister of Tourism der Arabi-schen Republik Ägypten

Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbandsder Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL)

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des Luftverkehrs für die deutsche Touris-muswirtschaft heraus und forderte sinn-volle Rahmenbedingungen für Mobilitätsowie politische Entscheidungen mit Augenmaß. Nachdem einen Tag vor derVeranstaltung erneut drei Flughäfen auf-grund einer Aschewolke zum Stillstandgezwungen worden waren, mahnte er an,dass dieses Déjà-vu ein dringenderWeckruf sein müsse, in den Bemühungenum ein verlässliches und vor allem EU-weit harmonisiertes Verfahren nicht nach-zulassen. „Die deutsche Verkehrspolitiksteckt in einem Dilemma, solange Europasich nicht auf eine einheitliche Lösung mit Augenmaß verständigt", so Laepple.Klare Regeln seien aber nicht nur imSinne der zuständigen Politiker, sondernauch der reisefreudigen Bürger und derTourismuswirtschaft.

Am 26. Mai 2011 fand im HamburgerÜbersee-Club ein Dinner Talk des BTWund der Hamburg Tourismus GmbH statt.In der Dinner Speech des Aufsichtsrats-vorsitzenden der Deutschen LufthansaDr. Jürgen Weber ging es insbesondereum Entwicklungen in der Luftverkehrs-wirtschaft, politische Entscheidungen so-wie die aus seiner Sicht notwendigen Vo-raussetzungen dafür, dass der deutscheLuftverkehr auch in Zukunft erfolgreichsein kann. Zu seinen Forderungen zähltenunter anderem die faire Verteilung von in-ternationalen Streckenrechten und einestärkere Anerkennung für die umfangrei-chen Maßnahmen der Branche in SachenKlimaschutz.

Auch BTW-Präsident Klaus Laepplestellte in seiner Begrüßung die Relevanz

Dinner Talk in Hamburg zur Zukunft des Luftverkehrs

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Page 48: BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

EU-Beauftragten-Treffen: Verbraucherrecht, Nordafrika und Verkehrspolitik im Fokus

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Am 16. Juni 2011 trafen sich die EU-Be-auftragten des BTW mit Politikern undSpitzenbeamten der Europäischen Kom-mission im Europäischen Parlament inBrüssel. Moderiert wurde die Sitzungdurch den Abgeordneten und Vorsitzen-den des Rechtsausschusses des Euro-päischen Parlaments Klaus-HeinerLehne.

Veronika Manfredi, Referatsleiterin in derGeneraldirektion JUST – Verbraucher undMarketingrecht – erläuterte den aktuellenStand zur Neufassung der Pauschalreise-richtlinie. Die europäischen Institutionenbereiten seit längerer Zeit eine Novellie-rung der EU-Pauschalreiserichtlinie vor.Hintergrund, so Manfredi, seien die unteranderem durch Internetbuchungen undDynamic Packaging bedingten Struktur-veränderungen im touristischen Markt.Sowohl die Grenzen zwischen Reisever-anstaltern und Reisemittlern als auch zwi-schen der Individual- und Pauschalreisewürden zunehmend schwinden. Hinzu

komme eine zunehmend grenzüber-schreitende Dienstleistungserstellung.Daher sehe die EU, insbesondere im Hin-blick auf den Verbraucherschutz, Hand-lungsbedarf.

In der Diskussion mit dem Europaabge-ordneten Michael Gahler standen die Ent-wicklungen in Nordafrika und deren Fol-gen für den Tourismus im Mittelpunkt. MitSandro Santamato, Abteilungsleiter derGeneraldirektion MOVE – WirtschaftlicheAnalysen, Folgenabschätzung und Evalu-ierung – diskutierten die EU-Beauftragtenunter anderem über das Weißbuch Ver-kehr und weitere aktuelle Branchenver-kehrsthemen. Im anschließenden ge-meinsamen Erfahrungsaustausch der EU-Beauftragten wurde angeregt, im Rah-men einer Stellungnahme die Widersprü-che und Defizite des Weißbuchs heraus-zuarbeiten. Diese Stellungnahme wurdevom BTW im Herbst 2011 veröffentlichtund an die zuständigen Gremien übermit-telt (s. auch Kapitel „Themen des BTW“).

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ITB Berlin 2011: Erneut ausgebucht

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Der ITB Berlin Kongress konnte 2011 mitneuen Rekordzahlen aufwarten. Ein Plusvon 15 Prozent ließ die Teilnehmerzahl aufrund 14.000 steigen.

Das Partnerland Polen präsentierte sichunter anderem mit Blick auf die Fußball-Eu-ropameisterschaft 2012 der Weltöffent lich-keit. Überschattet wurde die Messe durchdas Erdbeben und den Tsunami in Japan.

BTW-Präsident mit optimistischer Prognose …

Im Rahmen der Eröffnungspressekonferenzder ITB Berlin 2011 konnte BTW-PräsidentKlaus Laepple von einem in vielen Berei-chen der Tourismuswirtschaft guten Jahr2010 berichten – trotz der Probleme undVerunsicherung, die Aschewolke, Mehr-wertsteuerdiskussion und Luftverkehr -

Vom 9. bis 13. März 2011 präsentierten11.163 ausstellende Unternehmen (2010:11.127) aus 188 Ländern (2010: 187) aufder 45. ITB Berlin ihre Produkte und dieneusten Reisetrends. Die führende Messeder internationalen Reiseindustrie war da-mit erneut ausgebucht. Die Zahl derFachbesucher blieb mit gut 110.000 sta-bil, die Zahl der Privatbesucher ging aufrund 60.000 zurück.

Rafal Szmytke, Präsident der polnischen Tourismusorganisation; Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekre-tär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand undTourismus; S.E. Adam Giersz, Minister für Sport und Tourismus, Polen; Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeistervon Berlin, Lech Walesa und BTW-Präsident Klaus Laepple (v.l.n.r.) beim Eröffnungsrundgang der ITB Berlin 2011.

© Messe Berlin

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Von der Politik forderte Laepple verlässli-che Rahmenbedingungen und den Ver-zicht auf neue Belastungen. Erforderlichseien unter anderem eine kritische, er-gebnisoffene Bewertung der Luftver-kehrsteuer und eine Anrechnung der Ein-nahmen aus dem Emissionshandel, freieFahrt für Reisebusse in den Umweltzo-nen, Planungssicherheit für die Hoteliersin Sachen Mehrwertsteuer, ein klares„Nein“ in Sachen Bettensteuern und eininvestitionsfreundliches Klima mit Rücken- deckung für Großinvestitionsprojekte wieStuttgart 21 oder den Hauptstadtflug -hafen BER.

… und positivem Fazit

BTW-Präsident Klaus Laepple zog nachder ITB ein positives Fazit: „Die Zeichenstehen weiter auf Aufschwung – in derTourismuswirtschaft insgesamt genausowie bei der ITB Berlin im Konkreten. Dasbeweisen die großartigen Aussteller- undBesucherzahlen der weltweit größtenTourismusmesse. Positive Nachrichtenund Prognosen prägten in diesem Jahrdas Spitzentreffen der Reisebranche,auch wenn die politischen Entwicklungenin Nordafrika natürlich ebenfalls im Raumstanden und diskutiert wurden“. Die guten Zahlen und die positive Atmo-sphäre stimmten zuversichtlich, dass diedeutsche Tourismuswirtschaft vor einemäußerst erfolgreichen Jahr 2011 stehe.

steuer mit sich gebracht hätten. Allerdingswies er auch darauf hin, dass die Ergeb-nisse auf dem nahezu branchenweit niedrigen Niveau des Krisenjahrs 2009aufgesetzt hätten.

Für 2011 prognostizierte Laepple einenweiteren Aufschwung. Allerdings hängedie endgültige Entwicklung auch davon ab,ob es wieder unliebsame Über raschun-gen wie eine Aschewolke oder zusätz -liche Steuerbelastungen gebe. Als kon-junktursensible Branche sei man zudemsehr abhängig von der gesamtwirtschaft-lichen Entwicklung. Als Trends nannte derBTW-Präsident Städte-, Kultur- und Event -reisen, Wellness- und Gesundheitsange-bote sowie das Thema Nachhaltigkeit.

©

BTW-Präsident Klaus Laepple sprach auch zu den Gästen der ITB-Eröffnungsfeier.

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Page 51: BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

Der B

TW im

BDI

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Der BTW im BDI

© Foto: Gregor Schlaeger, Lufthansa Bildarchiv FRA CI/I

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Page 52: BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

Eines der wichtigsten Themen in der Zu-sammenarbeit mit dem Bundesverbandder Deutschen Industrie (BDI) im Jahr2011 war die anstehende Einbeziehungdes Luftverkehrs in den europäischenEmissionshandel. Bereits frühzeitig hatder BTW darauf hingewiesen, dass derZertifikathandel ohne die ursprünglich zu-gesagte Einbeziehung der Drittstaatendem Luftfahrtstandort Europa schadet.Der Luftverkehr ist ein globaler Verkehrs-träger, dessen globale Klimawirkung ei-nes weltweiten Lösungsansatzes bedarf.Auch der BDI als Dachverband der deut-schen Industrie sieht den Luftverkehrs-Emissionshandel unter den gegebenenUmständen kritisch.

Unter anderem auf Anregung des BTWerstellte der BDI eine Broschüre mit Fra-gen und Antworten rund um den Emissi-onshandel, die über die Vor- und Nach-teile des Zertifikathandels für den Luft-fahrtstandort Deutschland aufklärt. Endedes Jahres wurde zudem eine gemein-same Erklärung von BTW und BDI zu-sammen mit dem Flughafenverband ADV,dem Bundesverband der Deutschen Luft-und Raumfahrtindustrie (BDLI), demDeutschen Verkehrsforum, dem Bundes-verband der Deutschen Luftverkehrswirt-schaft (BDL) und dem Bundesverbandder Deutschen Fluggesellschaften (BDF)an Bundeskanzlerin Angela Merkel sowiedie Bundesminister für Wirtschaft, Ver-kehr und Umwelt, Philipp Rösler, PeterRamsauer, und Norbert Röttgen über-sandt. Darin forderte die deutsche Wirt-schaft die Politik dazu auf, die für Januar2012 geplante Einbeziehung des Luftver-kehrs in den europäischen Emissions-handel um ein Jahr zu verschieben (s. auch Kapitel „Themen des BTW“).

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Emissionshandel: Fehlende Drittstaaten-einbindung macht Verschiebung nötig

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Page 53: BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

Auch der BDI nahm Stellung zum Weiß-buch Verkehr 2050, das die EuropäischeKommission im April 2011 vorgelegthatte. Der BTW brachte seine grundsätz-lichen Positionen in diese Stellungnahmemit ein (s. auch Kapitel „Themen desBTW“). So unterstützt auch die BDI-Stel-lungnahme das Vorhaben, einen einheitli-chen europäischen Verkehrsraum mitmehr Wettbewerb und mit einem voll-ständig integrierten Verkehrsnetz bis2050 zu schaffen. Das Ziel, Mobilität nochklima- und ressourcenschonender zu ge-stalten und zugleich die wirtschaftlicheWettbewerbsfähigkeit Europas zu stär-ken, habe für die deutsche Industrieoberste Priorität. Es sei wichtig, dass das

Weißbuch die Bedeutung des Verkehrsals Grundlage unserer Wirtschaft und Ge-sellschaft, des Binnenmarkts, der Reise-freiheit und der internationalen Zusam-menarbeit würdigt.

Der BDI teilt mit dem BTW auch die Ein-schätzung der Kommission, dass neueTechnologien für Fahrzeuge und Ver-kehrsmanagement sowie eine optimaleInfrastruktur für eine Verringerung der ver-kehrsbedingten Emissionen in der EU undweltweit ausschlaggebend sein werden.Gerade die deutsche Industrie liefere innovative Lösungen, um die Herausfor-derung einer nachhaltigeren Mobilität bewältigen zu können.

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Weißbuch Verkehr 2050: BDI-Stellungnahme unterstützt BTW-Position

BER: Flüge in Tagesrandzeiten sind un ver- zichtbar für Wirtschaft und Arbeitsplätze!Auch im Hinblick auf die von Anwohnern geforderte Ausweitung des Nachtflug-verbots auf die Tagesrandzeiten am neuen Hauptstadtflughafen BER hat derBTW seine Position unter anderem zusammen mit dem BDI vertreten. So spra-chen sich die deutschen Spitzenverbände aus Luftfahrt, Industrie und Touris-mus gemeinsam dagegen aus, Flüge in den Tagesrandzeiten am neuen Flug-hafen Berlin-Branden burg weiter einzuschränken.

Der durch die Genehmigungsbehörde bereits stark eingeschränkte Flugbetriebvon 22 bis 24 und von 5 bis 6 Uhr ist für die Wirtschaft und Arbeitsplätze in derRegion Berlin-Brandenburg unerlässlich. Gemeinsam mit dem BDI rief der BTWdazu auf, kein Risiko für das Wachstum in der Region einzugehen.

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© anweber – Fotolia.com

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Weitere fachliche Begleitung und Stellungnahmen

Neben der Einbindung des BTW und sei-ner Mitglieder in die Gremienarbeit desBDI hatte der BTW auch wieder bei zahl-reichen weiteren Themen und Initiativendes BDI die Möglichkeit, die Positionenund Argumente der Tourismuswirtschafteinfließen zu lassen. Dazu gehörten 2011unter anderem:

n Stellungnahme von acht Spitzenorga-nisationen der deutschen Wirtschaftzu den Anwendungsfragen der Hinzu-rechnung von Finanzierungsanteilen,in der auf Initiative des BTW u.a. die geplanten Hinzurechnungen von Reisevorleistungseinkäufen (z.B. Ho-tel einkauf) von Reiseveranstaltern kriti-siert werden

n Fachliche Begleitung des „Flughafen-pakets“ der Europäischen Kommis-sion

n Stellungnahme zum Entwurf des BMIfür ein „Gesetz zur Verbesserung derÖffentlichkeitsbeteiligung und Verein-heitlichung von Planfeststellungsver-fahren (PlVereinhG)"

n Fachliche Begleitung des Dialogs derTourismusunternehmen und ihrerBranchenverbände zum Thema Menschenrechte

In den Konjunktur-Report-Ausgaben desBDI war der BTW 2011 ebenfalls wiedermit Beiträgen zu den wichtigsten Entwicklungen der Tourismuswirtschaft vertreten.

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Tourismusausschuss im Deutschen Bundestag

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cher sind Marlene Mortler (CDU/ CSU),Hans-Joachim Hacker (SPD), Horst Meier- hofer (FDP), Kornelia Möller (DIE LINKE.)und Markus Tressel (Bündnis 90/Die Grünen).

Termine und Themen 2011

In der ersten Sitzung im Jahr 2011 trafendie Mitglieder des Tourismusausschussesmit dem neu gewählten Präsidenten desDeutschen ReiseVerbandes (DRV) JürgenBüchy zu einem Gespräch zu aktuellentourismuspolitischen Themen des Ver-bandes zusammen. Büchy stellte dabeiheraus, dass die Tourismusbranche einenganz wesentlichen Anteil zum wirtschaft-lichen Erfolg des Landes beitrage. Dadies der Öffentlichkeit aber nicht ausrei-chend im Bewusstsein sei, sehe er eineAufgabe seines Verbandes auch darin,die Bedeutung der Tourismuswirtschaftstärker publik zu machen.

„Die Deutsche Welle ist eine mediale Visi-tenkarte unseres Landes“, hob zu Anfangdes Jahres der Intendant der DeutschenWelle, Erik Bettermann, bei seinem Ge-spräch mit den Mitgliedern des Touris-musausschusses hervor. Aufgabe derDeutschen Welle sei es, Voraussetzungendafür zu schaffen, das Wissen überDeutschland vertiefen zu können. Dasschließe Werbung für Gebiete von touris-tischer Bedeutung und Attraktionen inDeutschland mit ein.

Die Deutschen gelten als Reiseweltmeis-ter. Die Voraussetzungen für diese Reise-lust schafft eine vielseitige Wachstums-branche, die so unterschiedlich ist wie dieWünsche und Interessen der Reisenden.Der Tourismusausschuss des DeutschenBundestages hat es sich zum Ziel ge-setzt, die vielen Facetten der Tourismus-politik zu bündeln, die Regierung in ihrenVorhaben zu kontrollieren und die Ent-wicklung und Vermarktung des Reise -landes Deutschland besser zu fördern.

Diese Aufgabe nehmen 18 Ausschuss-mitglieder unter dem Vorsitz von KlausBrähmig (CDU/CSU) und seiner Stellver-treterin Rita Pawelski (CDU/CSU) wahr.Die Arbeit im Tourismusausschuss wirdvorbereitet in den tourismuspolitischenArbeitsgruppen der Fraktionen. Ihre Spre-

Staatssekretär und Tourismusbeauftragter Ernst Burgbacher, MdB, BundeswirtschaftsministerDr. Philipp Rösler, MdB, und der Vorsitzende des Tourismus ausschusses Klaus Brähmig, MdB (v.l.n.r.)

@ Deutscher Bundestag /Lichtblick /Achim Melde

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Im Februar 2011 traf Rainer Brüderle inseiner Funktion als Bundeswirtschaftsmi-nister mit dem Ausschuss für Tourismuszusammen. Er stellte fest, dass Touris-mus, über den eigentlichen Wirtschafts-faktor hinaus, auch ein Brückenschlagzwischen Menschen sei. Tourismus ließesich auch als politische Vorfeldarbeit se-hen, weil man dadurch Sympathien undZusammenwirken für andere Wirtschafts-bereiche erschließen könne.

In den letzten Jahren ließen mehrere An-schläge erkennen, dass der Tourismus alsinternationale Wachstumsbranche in dasVisier von Terroristen gelangt ist. Ebenfallsim Februar war daher der Bundesminis-ter des Innern, Dr. Thomas de Maizière,Gast im Tourismusausschuss. Dabeispielten Themen wie Mitnahme von Flüs-sigkeiten im Handgepäck, Einsatz vonKörperscannern, Kontrolle von Luftfrachtim Passagierflugzeug oder Sicherheits-

maßnahmen bei sportlichen Großereig-nissen eine Rolle. Der Bundesinnenminis-ter warb um Verständnis für Sicherheits-maßnahmen im Zuge der Terrorbedro-hungen. „Wenn es ernst wird, hat die Sicherheit Vorrang“, betonte der Ministerim Ausschuss. Klaus Brähmig hob hervor,

Der damalige Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, MdB (links) im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Tourismusausschusses Klaus Brähmig, MdB

@ Deutscher Bundestag /Lichtblick /Achim Melde

Abgeordnete des Tourismusausschusses am Stand Polens auf der ITB Berlin

@ Deutscher Bundestag /Lichtblick /Achim Melde

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heit habe oberste Priorität. Mehr Unter-stützung durch die Politik forderte er beider Durchsetzung eines fairen Wett -bewerbs auf europäischer Ebene. Staats-unternehmen, wie die französische Bahn,entwickelten sich im deutschen Netz zuwichtigen Mitbewerbern, während dieDeutsche Bahn andererseits keinen Zu-gang zum französischen Markt erhalte.

Berlin schickt sich an, bei der Zahl derÜbernachtungen noch vor Ablauf desJahrzehnts die 30-Millionen-Grenze zuknacken. Wie der Geschäftsführer derBerlin-Marketing-Organisation „visitBerlin“Burkhard Kieker im Tourismusausschussmitteilte, sei dies bei Fortschreibung derbisherigen Wachstumsraten bereits imJahr 2018 möglich. Im vergangenen Jahrhabe Berlin mit 20,8 Millionen Übernach-tungen Rom von Platz drei der europäi-schen Tourismusmetropolen nach London

dass Sicherheit zunehmend zu einemStandortfaktor für touristische Destinatio-nen werde. Viele Gäste kämen nachDeutschland, weil sie hier ein Gefühl derSicherheit haben könnten.

„Hohe Kundenzufriedenheit, sympathi-sches Auftreten, Umweltorientierung undWirtschaftlichkeit“ nannte Bahn-Chef Rüdiger Grube vor dem Ausschuss fürTourismus als Kernpunkte für die weitereEntwicklung des Konzerns. RüdigerGrube legte die aktuelle Situation des Un-ternehmens dar und stellte sich zudemden Fragen der Ausschussmitglieder zudrängenden tourismus- und bahnpoliti-schen Themen. Insbesondere vor demHintergrund des viel diskutierten Ma-nagements der witterungsbedingten Pro-bleme durch die Bahn im vergangenenWinter betonte Grube, Kundenzufrieden-

@ Deutscher Bundestag /Lichtblick /Achim Melde

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, MdB(links) zu Gast im Tourismusausschuss unter Vorsitzvon Klaus Brähmig, MdB

@ Deutscher Bundestag /Lichtblick /Achim Melde

Der Geschäftsführer von visitBerlin Burkhard Kieker(links) und Ausschussvorsitzender Klaus Brähmig, MdB

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und Paris verdrängt. Mit einem Umsatzvon neun Milliarden Euro sei der Touris-mus der Wirtschaftsfaktor Nummer einsin der Hauptstadt. Der Ausschussvorsit-zende Klaus Brähmig (CDU) hob die Be-deutung Berlins als „Leuchtturm des Tou-rismusstandortes Deutschland“ hervor.

Bei einem Expertengespräch versuchtendie Abgeordneten des Tourismusaus-schusses neueste Erkenntnisse über Ge-sundheitsgefahren durch Schadstoffbe-lastungen in der Kabinenluft in Erfahrungzu bringen. Bei fast allen Verkehrsflug-zeugen wird die Frischluft für das Innereder Maschine über die Triebwerke ange-saugt. Lediglich eine Dichtung trennt mitÖl geschmierte Teile des Triebwerks vonder Kabinenluft. Die PilotenvereinigungCockpit forderte eine umfassende Unter-suchung möglicher Schadstoffbelastungin der Kabinenluft von Flugzeugen undverlangte Konsequenzen für den Gesund-

heitsschutz von Passagieren, Piloten undFlugbegleitern. Ein Vertreter von Airbusbetonte unter Verweis auf zahlreiche Mes-sungen seit den 90er Jahren, dass dieLuft an Bord von Verkehrsflugzeugen voneinwandfreier Qualität sei. Der Tourismus-ausschuss wird das Thema weiter auf-merksam bearbeiten. Es müsse alles ge-tan werden, um den Ausschluss gesund-heitlicher Gefährdung zu gewährleisten.

Im Oktober 2011 beschäftigte sich derTourismusausschuss mit dem Thema„Tourismus im ländlichen Raum“. DieWachstumszahlen im Bereich ländlicherTourismus bleiben hinter dem Wachstumdes Tourismus in Deutschland zurück. DieVorsitzende der Bundesarbeitsgemein-schaft für Urlaub auf dem Bauernhof, UteMushardt, verwies auf die neue Infor -mations- und Reservierungsplattformwww.landsichten.de. Diese länderüber-greifende Initiative ermöglicht bis jetzt

Bahn-Chef Dr. Rüdiger Grube (2.v.r.) zu Gast im Tourismusausschuss.

@ Deutscher Bundestag /Lichtblick /Achim Melde

de

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Aus diesem Grund dürfe die Senkung desMehrwertsteuersatzes auf keinen Fall zu-rückgenommen werden. Die BereicheGesundheits- sowie Kinder- und Jugend-tourismus zählte der Minister zu denWachstumsbereichen des deutschenTourismus, weshalb diese auch beson-ders gefördert werden müssten.

Auf Zustimmung aller Fraktionen des Tou-rismusausschusses stieß die für 2012vorgesehene Aufstockung der Finanzmit-tel für die Deutsche Zentrale für Touris-mus.

2.500 Gastgebern einen einheitlichen In-ternetauftritt. Ute Mushardt stellte jedochauch fest, dass dem ehrgeizigen Projektvor allem Geld fehle und deshalb eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus sinnvoll wäre.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler(FDP) war im November 2011 Gast desTourismusausschusses. Er unterstrich dieBedeutung des reduzierten Mehrwert-steuersatzes auf Übernachtungen: DieSenkung des Steuersatzes von 19 aufsieben Prozent trage wesentlich dazu bei,den Invest i tionsstau der Hotellerie zu mildern.

@ Deutscher Bundestag /Simone M. Neumann

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Der Tourismusbeauftragte der Deutschen Bundesregierung

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Tourismus trägt zu Wirtschaftsaufschwung bei

Am kräftigen Wirtschaftsaufschwung imJahr 2011 – das Bruttoinlandsproduktnahm gegenüber 2010 preisbereinigt um3 Prozent zu – hat der Tourismus einennicht unerheblichen Anteil. Mit 394 Mio.Gästeübernachtungen, von denen fast 64Mio. Übernachtungen auf ausländischeGäste entfielen, wurden die Rekordzah-len aus dem Jahr 2010 noch einmal über-troffen.

Wie wichtig der Tourismus für Deutsch-land ist, belegt die vom Bundesministe-rium für Wirtschaft und Technologie(BMWi) finanzierte Studie „Wirtschafts-faktor Tourismus Deutschland“, die dasDeutsche Institut für Wirtschaftsfor-schung (DIW econ GmbH) 2011 im Auf-trag des BTW durchgeführt hat. Erstmalsnach 2003 wurde hier die Bedeutung desTourismus für die deutsche Volkswirt-schaft detailliert und wissenschaftlich be-gründet untersucht. Die (auf das Jahr2010 bezogenen) Ergebnisse untermau-ern eindrucksvoll die Rolle des Tourismusals echter Jobmotor für Deutschland: DieZahl der in der Tourismusbranche direktBeschäftigten beträgt 2,9 Millionen. Dasentspricht einem Anteil von 7 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland. DieBranche erzeugt eine Bruttowertschöp-fung von nahezu 100 Milliarden Euro unddamit 4,4 Prozent der gesamten Brutto-

wertschöpfung der deutschen Volkswirt-schaft. Das sind beeindruckende ökono-mische Eckdaten einer facettenreichenWachstumsbranche mit positivem Image,deren Wirtschaftskraft lange unterschätztwurde.

Ernst Burgbacher, MdB, Parlamentari-scher Staatssekretär beim Bundesminis-ter für Wirtschaft und Technologie undBeauftragter der Bundesregierung für Mit-telstand und Tourismus sieht in der her-vorragenden Entwicklung des Deutsch-landtourismus auch eine Bestätigung fürdie Tourismuspolitik der Bundesregie-rung. Auf seine Initiative hin entschied derBund 2011, die Bundesmittel für dieDeutsche Zentrale für Tourismus (DZT)

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Zu den wichtigen tourismuspoli tischenProjekten der Bundesregierung in dieserLegislaturperiode gehört für Staatssekre-tär Ernst Burgbacher auch das 2011 neuangestoßene Projekt „Tourismus perspek -tiven in ländlichen Räumen“. Das Projektsoll dazu beitragen, die ländlichen Räumefür Touristen attraktiver zu machen.Wachstumstreiber im Deutschland-Tou-rismus ist bisher im Wesentlichen derStädtetourismus. Die ländlichen Räumehingegen hinken beim Wachstum zumeisthinterher. Gerade in den häufig struktur-schwachen ländlichen Räumen hat derTourismus aber eine besondere Bedeu-tung für Arbeitsplätze und Einkommen.Bei dem Projekt arbeiten das Bundesmi-nisterium für Wirtschaft und Technologie

weiter aufzustocken. Von 2012-2015plant der Bund nun jährlich zusätzlich 0,5 Mio. Euro, d. h. insgesamt weiterezwei Mio. Euro für die DZT ein. Die jährli-chen Zuwendungen für die DZT erhöhensich damit auf 27,7 Mio. Euro. Die zu-sätzlichen Mittel werden u.a. für eine Marketing- und Vertriebsagentur der DZTin Belgrad eingesetzt, die von 2012 anden Quellmarkt Südosteuropa bearbeitet.

Die FIFA Frauen-WM in Deutschland 2011hat die DZT für Marketing- und PR-Maß-nahmen für das Ausland genutzt, u. a. füreine Imagekampagne zu Familienurlaub,Städtetourismus und barrierefreiem Rei-sen im Rahmen eines vom BMWi mit750.000 Euro geförderten Projekts.

Staatssekretär Ernst Burgbacher, MdB, (2.v.r.) sprach im Rahmen des Tourismusgipfels und traf dort u.a. auf Michael Frenzel (links), Klaus Laepple (2.v.l.) und Klaus-Peter Siegloch

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und das Bundesministerium für Ernährung,Landwirtschaft und Verbraucherschutzsehr eng zusammen. Der Deutsche Reise- Verband bringt als Projektträger seine Ex-pertise in das Projekt ein. Die Ergebnissein Form von Handlungsempfehlungen undguten Praxisbeispielen sollen auf der Web-site www.tourismus- fuers-land.de präsen -tiert werden.

2011 fiel auch der Startschuss für einneues Projekt des BMWi zum barriere-freien Tourismus. Die Bundesregierungsetzt sich dafür ein, dass barrierefreiesReisen in der gesamten touristischenKette verankert wird. Nach Studien istBarrierefreiheit für 10 Prozent der Bevöl-kerung unentbehrlich, für 40 Prozent hilf-reich und für alle komfortabel. Die Teil-habe aller Menschen am Tourismus istauch angesichts des demographischenWandels von großer Bedeutung. Bei demneuen Projekt geht es um die Entwicklungund Vermarktung barrierefreier Angeboteund Dienstleistungen im Sinne eines Tourismus für Alle in Deutschland. VierModule umfasst das Projekt: EinheitlicheKennzeichnung barrierefreier touristischerAngebote; Entwicklung von Qualitäts-standards für barrierefreie Angebote;Qualifizierung der Leistungsträger entlangder touristischen Servicekette; Aufbau ei-ner Internet-Plattform zur Präsentationbarrierefreier Angebote und Dienstleistun-gen im Inland. Projektträger ist das Deut-sche Seminar für Tourismus (DSFT) in Ko-

operation mit der Nationalen Koordinie-rungsstelle Tourismus für Alle (NatKo).

Zu den tourismuspolitischen Arbeits-schwerpunkten der Bundesregierung gehörte 2011 auch das Projekt „Marke-tinginitiative Wassertourismus“. Mit die-sem Projekt soll durch verbessertes Mar-keting die Wassertourismus-DestinationDeutschland im internationalen Wettbe-werb gestärkt werden. Bausteine desProjekts sind die Harmonisierung undVerbesserung von Qualitätsstandards, einPraxisleitfaden für wassertouristische Unternehmen, Kommunen und Vereine,die Internetplattform www.wasser-und- urlaub.de sowie ein Messekonzept, dasdie attraktive Vermarktung Deutschlands

Staatssekretär Ernst Burgbacher, MdB

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In einer länger lebenden Gesellschaft bietet der Gesundheits- und Wellness-tourismus große Potenziale. Mit ihremProjekt „Innovativer Gesundheitstouris-mus in Deutschland“ hat die Bundes -regierung deshalb touristischen Nutzenmit der herausragenden medizinischenInfrastruktur in Deutschland verknüpft. ImSommer 2011 wurde das Projekt mit derVeröffentlichung von acht Praxisleitfädenabgeschlossen.

Der Tourismusbeauftragte der Bundesre-gierung hatte sich auch 2011 mit Themenzu befassen, die nicht auf seiner Wunsch-liste standen. So gilt es bei den ThemenUmweltzonen, Hygieneampel und Betten -steuer unnötige Bremsklötze für die Ent-wicklung des Tourismus auch aus seinerSicht zu verhindern. Dabei gibt es seinesErachtens Fortschritte. Aber auch 2012wird hier noch reichlich Überzeugungsar-beit zu leisten sein.

für Wasserfans aus dem In- und Auslandvorsieht. Viele Unternehmen wollen sichkünftig unter der neuen Dachmarke„Wassertourismus Deutschland" präsen-tieren – ein gelungenes Beispiel für Nach-haltigkeit, welche für die Bundesregierungbei allen ihren tourismuspolitischen Projekten ein unverzichtbares Kriteriumdarstellt.

Im Aufwind befindet sich auch der Fahr-radtourismus. Staatssekretär Ernst Burg-bacher sieht hier gleichwohl noch viel Potenzial. Gemeinsam mit dem Bundes-ministerium für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung und den BundesländernNordrhein-Westfalen, Niedersachsen,Sach sen-Anhalt, Brandenburg und Berlinfördert deshalb das Bundesministeriumfür Wirtschaft und Technologie das 2008begonnene Verbundprojekt „Länderüber-greifender Ausbau und Vermarktung derFernradroute D3“. Mit dem Ausbau der960 km langen Radroute sind inzwischenneue Qualitätsstandards in Infrastrukturund Marketing für deutsche Radfernwegegesetzt worden.

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EU-Politik

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1. Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission

Die Europäische Kommission hat im No-vember ihr neues Arbeitsprogramm 2012mit dem Untertitel „Europäische Erneue-rung“ vorgestellt. Darin kündigt sie an,ihre Arbeitsweise zu erneuern, um dieEuro-Wirtschaftsregierung maßgeblichmitzugestalten. Sie plant eine Neuvertei-lung der Ressourcen und eine noch vielstärkere Zusammenarbeit mit den Mit-gliedstaaten, um der Finanz- und Wirt-schaftskrise zu begegnen. Wirtschafts-und Währungskommissar Olli Rehn erhielt

weitreichende Kompetenzen, um dieStaatsfinanzen der EU-Mitglieder zu be-aufsichtigen.

Das neue Arbeitsprogramm umfasst ins-gesamt 129 Initiativen. Darüber hinaushat die Kommission Verzeichnisse zurVereinfachung und Verringerung des Ver-waltungsaufwands sowie über das Zu-rückziehen bestimmter Vorschläge vor -gelegt. Sie kündigte an, mit den anderenEuropäischen Institutionen sowie den verschiedensten Interessenvertretern zu-sam menarbeiten zu wollen.

„Aktuell aus Brüssel“ Neuer Newsletter informiert über Europa-Themen aus der Tourismusbranche

Mitte Dezember 2011 erschien dieerste Ausgabe des neuen BTW-Newsletters „Aktuell aus Brüssel“. Mitdiesem neuen Medium informiert derBTW seine Mitglieder und weitere In-teressierte über tourismusrelevanteThemen, Entwicklungen und Termineauf EU-Ebene.

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n Europäischer Rahmen für Sammel-klagen

n Alternative Streitbeilegungs-mechanismen im B2B-Bereich (Legislativmaßnahme geplant)

n Legislative Maßnahme zu einer neuenGeneration von Grenzkontrollen: RTP (Registered Traveler Programme)

n Mitteilung zur Energieeffizienz

n Mitteilung zum Energiebinnenmarkt

n Statut für eine Europäische Handels-gesellschaft

n Mögliche legislative Initiative zu Verjährungsfristen bei Ansprüchenaus grenzüberschreitenden Straßen-verkehrsunfällen

Folgende angekündigte Initiativen sindauch für die (deutsche) Tourismuswirt-schaft relevant

2012

n Überarbeitung der Pauschalreise-richtlinie

n Verordnung zum CO2-Ausstoss beiPKW und leichten Nutzfahrzeugen

n Europäisches Tourismuslabel (Legislativmaßnahme geplant)

n Mitteilung über den Bericht der wie-der eingesetzten High Level GroupCARS 21

n Überarbeitung der Verordnung zuden Rechten von Flugpassagierenbei Nichtbeförderung, Annullierungund großer Verspätung von Flügen

n Schiffpassagiersicherheit

n Liberalisierung des Schienenverkehrs(Legislativmaßnahme geplant)

n Legislative Maßnahmen zur Ein -beziehung der Schifffahrt in das be-stehende Emissionshandelssystem

n Review zur Luftqualität

n Europäische Verbraucheragenda

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n Mitteilung über PKW-Besteuerung

n Europäische Eisenbahnagentur (Legislativmaßnahme geplant)

n Sauberer Verkehr: Strategie für alternative Kraftstoffe

2013

n Straßenverkehrspaket: u. a.

– Mindestgesetzgebung für Straßensanktionen und derenDurchsetzung beim kommerziellenStraßenverkehr (legislativ)

– Mauterhebung für Straßen-kraftfahrzeuge (legislativ)

n Review zur Luftqualität (legislativ und nicht legislativ)

n Strategie für die CO2-Reduzierungvon schweren Nutzfahrzeugen

n Energietechnologien in einer zukünfti-gen Europäischen Energiepolitik(nicht legislativ)

n Energieeffizienz (nicht legislativ)

n Verbesserung der Umsetzung desBinnenmarktes für Kraftfahrzeuge (legislativ)

2014

n Grünbuch zum internationalen Privatrecht

n Intelligenter Fahrkartenverkauf, multi-modale Fahrpläne, Online-Reservie-rungen (legislativ und nicht legislativ)

n Verringerung von NOx (NitrogenOxide) in der Luftfahrt (legislativ undnicht legislativ)

Initiativen zur Erleichterung des Verwal-tungsaufwands bei folgenden Maßnah-men:

n Fahrgastsicherheit im Schiffverkehr(geplant: 2012)

n SES (Einheitlicher Europäischer Luft-raum): Vereinfachung der Verordnun-gen 549-552/2004 und der EASA-Verordnung (geplant: 2014)

2. Verkehr

Verkehrsträgerübergreifend

Verkehrsweißbuch/Entschließungdes EP zum einheitlichen europäischen Verkehrsraum

Die Kommission hat Ende März 2011 ihrneues Verkehrsweißbuch vorgestellt. Zuden Inhalten gab unter anderem der BTW

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Ausbau der europäischen Verkehrs-netze gefordert. Es soll dem prognos-tizierten Verkehrswachstum begegnet,die Zahl der Verkehrstoten bis 2020halbiert und eine verbesserte Co-Mo-dalität erreicht werden.

n Die schnelle Umsetzung des Einheitli-chen Europäischen Luftraums (SES)mit der damit einhergehenden Redu-zierung der funktionalen Luftraumblö-cke (FABs) wird genauso angemahntwie ein Kommissionsvorschlag zu ei-ner Charta der Passagierrechte, diealle Verkehrsträger umfassen soll.

n Eine zu genaue Festlegung auf einebestimmte Technologie z.B. bei Fahr-zeugen in Städten wird abgelehnt.

n Bei den Lenk- und Ruhezeiten wirdeine bessere Kontrolle der Umsetzungaktueller Regelungen einem neuenGesetzesvorschlag vorgezogen.

n In Sachen Transeuropäische Netzewird befürwortet, sich auf wichtigeKernnetze zu beschränken und lieberweniger Projekte gezielter voranzu-bringen.

n Energie- und Mehrwertsteuer sollenangepasst werden, um Wettbewerbs-verzerrungen in den Mitgliedstaatenund unter den einzelnen Verkehrsträ-gern zu vermeiden.

eine kritische Stellungnahme ab (s. auchKapitel „Themen des BTW“). Auch dasEuropäische Parlament befasste sich imRahmen eines – im Dezember 2011 an-genommenen – Initiativberichts mit demWeißbuch. Dabei kommt das Parlamentin Teilen zu ähnlichen Ergebnissen wie derBTW.

n Es kritisiert den Ansatz der Kommis-sion, um jeden Preis Verkehr von derStraße auf die Schiene oder die Was-serstraßen zu verlagern. Die Auswahldes Verkehrsmittels müsse sich nachdessen Effizienz in Bezug auf Wirt-schaftlichkeit, Umweltverträglichkeitund technischer Sicherheit richten.

n In der Entschließung wird die Relevanzvon Verkehr und Mobilität für die euro-päische Wirtschaft betont und der

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Luftverkehr

Emissionshandel im Luftverkehr: EU beharrt auf Start auch ohne Drittstaaten

Nach dem Urteil des Europäischen Ge-richtshof im Dezember 2011, nach demdie Einbeziehung des Luftverkehrs in dasEuropäische Emissionshandelssystemrechtmäßig ist und den Erklärungen deraußereuropäischen Emissionshandels-gegner (s. auch Kapitel „Themen desBTW“) haben Verkehrskommissar SiimKallas und mehrere Mitgliedstaaten wie-derholt betont, dass es wichtig sei, dassdie EU hier mit einer Stimme spreche.Kallas nannte es „ein Desaster“, wenn dieUmsetzung geltenden EU-Rechts nichterfolgen würde.

Allerdings äußerte sich Kallas nicht be-sonders optimistisch zu einem möglichenEinlenken der Drittstaaten. Vielmehr habesich deren Position in den vergangenenMonaten noch verhärtet. Kallas hatte ineinem Gespräch mit der Industrie erken-nen lassen, dass nicht so sehr er das Pro-blem sei, sondern vielmehr die Klima-kommissarin Connie Hedegaard.

Zu einer genauen Überprüfung der Folgendurch die ausbleibende Drittstaaten-Ein-bindung könnte es im Frühjahr 2013kommen, wenn geprüft wird, wer 2012wie viele Zertifikate verflogen hat und

dann eventuell zukaufen muss oder ver-kaufen kann. Zumindest haben Drittstaa-ten der EU erste Daten geliefert, anhandderer eine Berechnung möglich ist. Sorgebereiten vor allem die sogenannten Ver-geltungsmaßnahmen, die Drittstaaten wieChina z.B. den europäischen Fluggesell-schaften auferlegen könnten.

Mögliche Überarbeitung der Fluggastrechteverordnung 261/2004

Die Europäische Kommission hat im De-zember 2011 ihre Mitteilung zu Passa-gierrechten allgemein und ihre Konsulta-tion zu einer möglichen Überarbeitung derFluggastrechteverordnung 261/2004 ver-öffentlicht.

Passagierrechte sind nunmehr verkehrs-übergreifend für alle Verkehrsträger inEuropa festgeschrieben. Weiterhin plantdie Kommission die Einführung der „inte-

Verkehrskommissar Siim Kallas

© Europäische Kommission

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von „Verspätung“ in Abgrenzung zu „An-nullierung“ sowie „außergewöhnliche Um-stände“ sind Gegenstand der Konsulta-tion. Die Unklarheiten bei diesen Defini-tionen haben bereits zu mehreren Klagenvor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg geführt. Weiterhin befasstesich die Konsultation mit Haftungsfragen,z.B. wenn die Reiseunterbrechung außer-halb der Verantwortung der Fluggesell-schaft liegt, bei verlorenem Gepäck oderVerspätungen, die den Bodenabferti-gungsdiensten zuzuschreiben sind. Auchdie Themen Insolvenz eines Verkehrsträ-gers und Ausgleichszahlungen bei einemFluglotsenstreik wurden behandelt.

Das Europäische Parlament bereitete pa-rallel dazu einen Initiativbericht vor. Der

grierten verkehrsträgerübergreifendenReisetickets“, für die laut Aussage derKommission die Technologie bereits vor-liegt sowie eine Konsolidierung von Pas-sagierrechten in allen Verkehrsbereichen.

Durch die Konsultation sollen Mängel beider Flugpassagierrechtsverordnung be-nannt und entsprechend verbessert wer-den. Die Kommission wünscht eine kohä-rentere Arbeit der Nationalen Durchset-zungsstellen (NEBs – National Enforce-ment Bodies) bei der Behandlung von Passagierbeschwerden. Anderenfallsfehle es den einzelnen Verkehrsträgern anwirtschaftlichen Anreizen, die Passagier-rechte entsprechend zu gewähren. Ins-besondere die Aufklärung der Passagiereüber ihre Rechte sowie die Definitionen

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Berichterstatter im federführenden Ver-kehrsausschuss Keith Taylor schlug inseinem Berichtsentwurf im November vor,die Passagierrechte großzügig zu erwei-tern, sei es in Sachen Rücktrittsrechtbeim Kauf eines Flugtickets, bei Proble-men mit Passagierdaten (PNR), bei derInsolvenz von Fluggesellschaften oder beiverspätetem bzw. verloren gegangenemGepäck.

Neues PNR-Abkommen zwischen der EU und den USA

Der Rat der europäischen Innen- undJustizminister hat sich am 14. Dezember2011 auf ein neues Flugpassagierdaten-abkommen mit den USA geeinigt. Da-nach werden die Fluggesellschaften ver-pflichtet, PNR-Daten spätestens 96 Stun-den vor dem planmäßigen Abflug an dasUnited States Department of HomelandSecurity zu übermitteln und spätestens24 Monate nach Inkrafttreten des Ab-kommens die technischen Anforderungenfür die Anwendung des Push-Verfahrenszu erfüllen.

Folgende Passagierdaten müssen nachdiesem Abkommen übermittelt werden:

1. Der PNR-Buchungscode (Record Locator Code)

2. Datum der Buchung bzw. der Ausstellung des Flugscheins

3. Datum bzw. Daten des geplanten Flugs

4. Name(n)

5. Verfügbare Vielflieger- und Bonus-Daten (z.B. Gratisflugscheine, Upgrades)

6. Andere Namen in dem PNR-Daten-satz, einschließlich der Anzahl dererfassten Reisenden

7. Sämtliche verfügbaren Kontakt-informationen, einschließlich Informationen zum Dateneingeber

8. Sämtliche verfügbaren Zahlungs-/Abrechnungsinformationen (ohneweitere Transaktionsdetails für eine

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Flugschein nummer, Hinweis auf einen etwaigen einfachen Flug (OneWay Ticket) und automatische Tarifanzeige (Automatic Ticket Fare Quote)

15. Sämtliche Informationen zum Gepäck

16. Die Sitzplatznummer und sonstigeSitzplatzinformationen

17. Allgemeine Eintragungen inkl. OSI-,SSI- und SSR- Informationen

18. Etwaige APIS-Informationen

19. Die Historie aller Änderungen in Bezug auf die unter den Nummern 1bis 18 aufgeführten PNR-Daten

Kreditkarte oder ein Konto, die nicht mit der die Reise betreffendenTransaktionen verknüpft sind)

9. Die vom jeweiligen PNR- Datensatzerfasste Reiseroute

10. Das Reisebüro

11. Code-Sharing-Informationen

12. Informationen über Buchungs-splitting bzw. -teilung

13. Der Reisestatus des Fluggastes einschl.Bestätigungen/Eincheckstatus

14. Flugscheininformationen (Ticketing In formation), einschließlich

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Tourism

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Zwischenzeitlich hat auch das Europä i-sche Parlament dem Abkommen zuge-stimmt.

Flughäfen: Kommission legt neues Flughafenpaket vor

Die Europäische Kommission hat am 1. Dezember 2011 das neue Flughafen-paket vorgelegt. Es handelt sich dabei um drei Verordnungsvorschläge zu Zeit -nischen (Slots), Bodenabfertigung undFluglärm.

Slots Die Kommission schlägt die Einführungmarktbasierter Mechanismen vor, mit de-nen die knappen Kapazitäten von Zeitni-schen an Flughäfen besser ausgelastetwerden sollen. Fluggesellschaften sollenzugeteilte Zeitnischen künftig zu mindes-tens 85 Prozent statt wie bisher zu 80 Prozent nutzen, damit sie diese Slotsnicht verlieren. Bis zum Jahr 2025 sollenso – ohne zusätzliche Infrastruktur – anden europäischen Flughäfen bis zu 24 Millionen Passagiere mehr befördertwerden können. Gleichzeitig sollen Ver-spätungen verringert werden.

BodenabfertigungMit ihren Vorschlägen zur Bodenabferti-gung will die Kommission eine Qualitäts-und Effizienzverbesserung erreichen. DieZahl der Dienstleister bei Bodenabferti-gungsdiensten auf Großflughäfen, die

nach der geltenden Verordnung noch Zu-gangsbeschränkungen unterliegen (diesist der Fall bei Gepäckabfertigung, Vor-felddiensten, Betankung/Schmierstoffver-sorgung, Fracht- und Postabfertigung),soll von derzeit zwei auf drei angehobenwerden. Außerdem sollen die Flughäfendie Verantwortung für die Koordinierungder verschiedenen Dienste übernehmenund Mindestqualitätsnormen von denDienstleistern verlangen. Darüber hinaussoll jedem Luftverkehrsunternehmen dieSelbstabfertigung ermöglicht werden.

FluglärmMit dieser Verordnung möchte die Kom-mission eine einheitliche Anwendunglärmbedingter Betriebsbeschränkungenerreichen. Internationale Rechtsstreitig -keiten sollen zukünftig vermieden werden,indem diese EU-weiten Betriebsbe-schränkungen im Rahmen des von ICAOentwickelten „ausgewogenen Ansatzes“erteilt werden. Ebenso sollen die nationa-len Behörden auf Grund von strengerenVorschriften befugt werden, den lautestenFlugzeugen die Betriebsgenehmigung zuentziehen. Die Kommission selbst soll eineKontrollfunktion zur Prüfung weiterer Lärm- minderungsmaßnahmen erhalten, die Ent-scheidungen darüber oblägen aber wei-terhin den einzelnen Mitgliedstaaten.Hierzu sollen folgende Interessengruppenkonsultiert werden: Flughafenbetreiber,Luftfahrtunternehmen, Flugsicherung, Netz -manager sowie betroffene Anwohner.

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Österreich, Slowakei, Slowenien, Tsche-chien, Ungarn). Die entsprechenden Unterschriften sind Mitte 2011 erfolgt,seitdem ist aber keine Zusammenarbeitzu verzeichnen.

Straßenverkehr

Fahrgastrechte Kraftomnibusverkehr

Die Verordnung 181/2011 ist am 20. März2011 in Kraft getreten und gilt ab 1. März2013. Der Gelegenheitsverkehr, d. h. dieBustouristik, ist von der Verordnung bisauf die Bereiche Entschädigung und Hilfeleistung bei Unfällen sowie bei Beschädigung oder Verlust von Gepäckausgenommen. Bei Tod oder Körperver-

SES: Umsetzung der funktionalen Luftraumblöcke hakt

Die Thematik Single European Sky stehtseit langem auf den Tagesordnungen derverschiedenen Gremien. Das schlep-pende Vorankommen ist nicht so sehrtechnisch als vielmehr politisch bedingt,verursacht durch den mangelnden Willenzur Zusammenarbeit verschiedener Mit-gliedstaaten.

Bei der Umsetzung der so genannten„funktionalen Luftraumblöcke“ (FABs), dieeine wichtige Voraussetzung auf demWeg zum Single European Sky sind, wur-den 2011 nur wenige Fortschritte ge-macht. Es fehlt weiterhin an Kooperati-onsvereinbarungen und Unterschriften,obwohl sich die Mitgliedstaaten bereitsseit langem dazu verpflichtet haben. Lediglich zwei FABs (NUAC: Nordic Upper Airspace Centre: Dänemark undSchweden, sowie UK-Irland FAB) sind bisjetzt umgesetzt worden. Insgesamt sindneun FABs im SES vorgesehen.

Der mitteleuropäische FABEC (Deutsch-land, Belgien, Frankreich, Luxemburg,Niederlande, Schweiz) ist zwar im De-zember 2010 unterzeichnet worden. Diebeteiligten Mitgliedstaaten verteidigenaber ihre bisherigen Einnahmen und Privilegien und sind kaum auf Zusam-menarbeit bedacht. Ähnlich ergeht esFABCE (Bosnien-Herzegowina, Kroatien,

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letzung ist die Entschädigung auf 220.000 €/Passagier und 1.200 €/Gepäckstück be-grenzt. Bei der Beschädigung von Mobi-litätshilfen müssen die Reparaturkostenbeziehungsweise der Wiederbeschaf-fungswert vollständig übernommen wer-den. Hilfeleistungen nach Unfällen umfas-sen Essen, Kleidung, Transport und dieÜbernahme von Übernachtungskosten inHöhe von maximal 80 €/Person für maxi-mal zwei Übernachtungen.

Digitaler Tachograph (Kontrollgerät im Straßenverkehr)

Die Kommission hat im Juli einen Verord-nungsvorschlag hinsichtlich des Einsat-zes digitaler Tachographen präsentiert.Hauptargumente für die Anpassung seienVerstöße gegen Sozialvorschriften (Lenk-und Ruhezeiten), damit einhergehendeUnfälle und eine verbesserte Verkehrs -effizienz.

Verhandlungen im Rat und im Parlamentstellten zwar den Bedarf für eine neueVerordnung fest, da erhebliche Manipula-tionen an den derzeit genutzten Tacho-graphen festgestellt werden. Allerdingssei die Frage der Finanzierung problema-tisch. Die Mitgliedstaaten wehren sich ge-gen eine Übernahme der Kosten durchdie öffentliche Hand. Die Kommission istdarüber hinaus in Erklärungsnot, da mitder neuen Technologie zwar per Fernab-frage überprüft werden kann, ob das Ge-

rät ordnungsgemäß funktioniert, nichtaber, ob z. B. eine Überschreitung der er-laubten Arbeitszeit vorliegt.

3. Tourismuspolitik

Initiativbericht des EP zur Tourismus-mitteilung der Kommission

„Europa – wichtigstes Reiseziel der Welt:ein neuer politischer Rahmen für den eu-ropäischen Tourismus“: Zu diesemThema hat das Europäische Parlament imSommer 2011 einen Initiativbericht ange-nommen, der sich mit folgenden Punktenauseinandersetzt:

n Bekanntmachung von Europa als Reise ziel

n Aspekte des Zusammenhangs zwi-schen Tourismus und Verkehr (Anbin-dung von abgelegenen Regionen zurEntwicklung des Tourismus)

n Problematik der starken Saisonbin-dung des Tourismus

n Vereinheitlichung von Reisewarnungen,damit die EU mit einer Stimme spricht

n Vereinfachung der Visa-Ausstellung

n Erschließung neuer Zielgruppen (z.B. Personen mit eingeschränkterMobilität, sozial Schwache)

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n Abbau von Bürokratie, überschau -barere Informationen bei der Planungvon Urlaubsreisen

n Tourismus als wichtige Einnahme-quelle für Europas Wirtschaft

n Kulturelle Vielfalt Europas den Men-schen näher bringen

n Aufforderung an die Kommission, einen Zeitplan für die geplanten Maß-nahmen aus der Mitteilung vom Juni2010 zu veröffentlichen

n Rechte von Touristen (die Mehrheit derAbgeordneten mahnt die Überarbei-tung der Pauschalreiserichtlinie ausdem Jahr 1990 an)

n Problematik eines EU-Gütesiegels fürden Tourismus, da bereits eine Vielzahlvon Labels auf dem Markt sei

n Sicherheit in Hotels: Kohlenmono -xid-Sicherheitsmaßnahmen, Brand-vorschriften

n Zusammenarbeit der Regionen

n Belastende Überreglementierung für KMU

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Tourismusförderung in der Nebensaison

Die Europäische Kommission hat ge-meinsam mit verschiedenen Ländern,Fluggesellschaften und europäischenDachverbänden ein Pilotprojekt zur För-derung der Nebensaison im Tourismusbeschlossen. „50.000 Touristen“ schließtan die Mitteilung zum europäischen Tou-rismus von 2010 an. Darin hatte die Kom-mission betont, sich der Bekämpfung derSaisonabhängigkeit, der Schaffung vonArbeitsplätzen, einer stärkeren Wahrneh-mung Europas und der verstärkten Ko-operation mit Drittländern anzunehmen,um Europa als Urlaubsziel zu fördern.

Das neue Pilotprojekt soll von Oktober2012 bis März 2013 25.000 südamerika-nische Touristen nach Europa bringenund anschließend von Mai bis Oktober2013 eine entsprechende Zahl europäi-scher Touristen nach Südamerika. An-träge stellen können alle Bürger aus derEU, Argentinien, Brasilien und Chile, diefamiliäre, kulturelle oder erzieherische Bin-dungen oder ein besonderes Interesse fürden Bereich Gastronomie bzw. religiösenTourismus belegen können. Künftigkönnte die Initiative auf weitere Länder innerhalb wie auch außerhalb Europasausgeweitet werden.

Gegenwärtig nehmen an diesem Projektdie Regierungen von Frankreich, Italien,Litauen, Spanien, Argentinien, Brasilien

und Chile sowie Air France, Alitalia, BritishAirways, Iberia, die Lufthansa Group, TAPAir Portugal, der Europäische Verbandder Reiseveranstalter (ETOA) und der Europäische Verband der Reisebüros undReiseveranstalter (ECTAA) teil. Die Teil-nahmebedingungen werden von denLändern und Fluggesellschaften festge-legt.

4. Branchenübergreifende Politik

Richtlinie über die Rechte der Verbraucher

Der Vorschlag der Kommission zur Ver-braucherrechterichtlinie ist im Oktober 2011nach vielen Debatten und Änderungenvom Europäischen Parlament und vomRat angenommen worden. Sie muss vonden einzelnen Mitgliedstaaten bis MitteDezember 2013 in nationales Recht um-gesetzt werden und gilt ab 13. Juni 2014.

Die Richtlinie harmonisiert einige wichtigeBegriffsbestimmungen (z.B. Verbraucher,Unternehmer, Waren), verschiedene Ver-

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ment (EP) mit seinen Beratungen begon-nen und einen Initiativbericht vorbereitet.Der Bericht wurde im Februar 2012 an-genommen und der Kommission über-mittelt.

Das Parlament steht der Einführung vonSammelklagen kritisch gegenüber. Sam-melklagen nach US-amerikanischem Vor-bild werden von Parlament wie auchKommission strikt abgelehnt. Die Abge-ordneten begrüßen das Engagement derKommission, sich für starke Sicherungs-mechanismen gegen eine missbräuchli-che Prozessführung einzusetzen. Solltedie Kommission überhaupt einen Vor-schlag zu diesem Thema vorlegen,spricht sich das EP für einen horizontalenAnsatz aus, denn sektor-spezifische Re-gelungen würden der Idee der Vereinfa-chung des europäischen Rechtssystemszuwider laufen. Der gemeinsame Faktorsei nicht der Sektor, sondern der Antrag-steller, d.h. der Verbraucher.

Die Kommission will die Antworten auf dieKonsultation ergebnisoffen prüfen. DreiHandlungsoptionen kommen in Frage:

1. Lediglich die Veröffentlichung einer Mit-teilung und keine weiteren Initiativen

2. Mitteilung und Empfehlung an die Mit-gliedstaaten, wie man Sammelklagenin den einzelnen Mitgliedstaaten ein-führen bzw. umsetzen könnte

tragsformen, die gewerbliche Garantieüber die Gewährleistungshaftung hinausund regelt den Anwendungsbereich. Siegilt nicht für Verträge, die unter die Pau-schalreiserichtlinie fallen.

Von Ausnahmen abgesehen hat der Ver-braucher zukünftig europaweit ein Wider-rufsrecht von 14 Tagen für außerhalb vonGeschäftsräumen geschlossene Verträge,ohne dass er dafür Gründe angebenmuss. Kommt der Unternehmer seinenInformationspflichten über das Widerrufs-recht nicht hinreichend nach, verlängertsich dieses um 12 Monate. Macht derVerbraucher von seinem WiderrufsrechtGebrauch, muss er die Waren innerhalbvon 14 Tagen zurücksenden; der Unter-nehmer ist verpflichtet, den gezahltenPreis innerhalb von 14 Tagen nach Kennt-nisnahme zurückzuzahlen. Darüber hi-naus regelt die Richtlinie die Ausnahmenvom Widerrufsrecht, die Lieferfristen, denRisikoübergang, die genaue Preisangabesowie Sanktionen.

Die Kommission wird bis spätestens MitteDezember 2016 einen Bericht über dieUmsetzung der Richtlinie vorlegen und ge-gebenenfalls Anpassungen vorschlagen.

Sammelklagen

Parallel zur Konsultation in Sachen Sam-melklagen der Kommission (Februar bisApril 2011) hat das Europäische Parla-

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3. Sektorales oder horizontales legislati-ves Instrument.

Schlichtungsstelle (ADR und ODR)

Ende November 2011 hat die Kommis-sion zwei Gesetzesvorschläge zur alter-nativen Streitbeilegung vorgelegt. Dabeihandelt es sich einerseits um einen Richt-linienvorschlag zur Alternativen Streitbei-legung bei klassischen Verträgen (ADR)und einen Verordnungsvorschlag bei Online-Verträgen (ODR). Streitbeilegungs-stellen sollen bei klassischen Verträgeneine Einigung innerhalb von 90 Tagen er-zielen, bei Online-Verträgen sogar inner-halb von 30 Tagen.

Durch die bereits im Vorfeld enge Zusam-menarbeit mit Europäischem Parlamentund Rat ist zu erwarten, dass die beidenVorschläge bis Ende 2012 von den Ab-geordneten und vom Rat angenommenwerden und dementsprechend schnell inKraft treten.

Laut einer Mitteilung der Kommissionhatte im Jahr 2010 jeder fünfte Verbrau-cher innerhalb der EU Schwierigkeitenbeim Kauf von Waren oder Dienstleistun-gen. Insgesamt gibt es derzeit in der EU750 verschiedene Alternative Streitbeile-gungsmechanismen. Diese sollen nachden Vorschlägen vereinfacht werden. ImEinzelnen geht es um Qualitätsanforde-rungen an die Mitarbeiter der verschiede-

nen Schlichtungsstellen, damit eine un-parteiliche, transparente, effektive undfaire Schlichtung gewährleistet werdenkann. Unternehmer sollen ihre Kundenbereits bei Vertragsschluss über zustän-dige Schlichtungsstellen informieren. DieSchlichtungsstellen sollen bei grenzüber-schreitenden Verträgen automatisch zu-sammenarbeiten, um u.a. Sprachschwie-rig keiten zu vermeiden. Bei den klassischenVerträgen soll es den Mitgliedstaatenüberlassen bleiben, die Teilnahme an ADRund die anschließende Entscheidung bin-dend zu machen.

5. Energiepolitik

Energiesteuerrichtlinie

Die Europäische Kommission hat am 13. April 2011 ihren Vorschlag für eineneue Richtlinie zur Energiebesteuerungangenommen. Sollte der neue Vorschlag

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Energiefahrplan 2050: Kommission nimmt Mitteilung an

Die Kommission hat im Dezember 2011die Mitteilung „Energiefahrplan 2050“ an-genommen. Darin stellt sie fest, dass füreine Einsparung von mindestens 80 Pro-zent an Emissionen bis zum Jahr 2050die Energieproduktion EU-weit beinaheCO2-frei werden muss.

In der Mitteilung werden verschiedeneSzenarien vorgestellt, wie dies erreichtwerden kann, ohne dass die Energie -versorgung eingeschränkt oder die Wett-bewerbsfähigkeit beeinträchtigt würde.Demnach ist für dieses Ziel aus Sicht derAutoren ein Mix aus verschiedenen Ener-gietechnologien notwendig und eine Ver-teuerung der Energiepreise unumgäng-lich. Vor allem bei der Energieerzeugungbedürfe es erheblicher Investitionen biszum Jahr 2030. Die Mitgliedstaaten derEuropäischen Union sind in der Mitteilungaufgerufen, ihre Energiepolitik miteinanderabzustimmen.

vom Rat einstimmig angenommen wer-den, könnte die Richtlinie, die die Be-steuerung nicht nur nach dem CO2- Gehalt, sondern auch nach dem Energie-gehalt von Energieerzeugnissen vorsieht,Anfang 2013 in Kraft treten.

Bei den Aussprachen im EuropäischenParlament forderten die meisten Abge-ordneten eine Beachtung der Wettbe-werbsfähigkeit des Verkehrssektors undeine Fortentwicklung der europäischenDieseltechnologie, da moderne Diesel-fahrzeuge teilweise deutlich weniger gefährliche Emissionen emittierten als andere Motoren.

Nach Ansicht der Kommission stellen diein der Richtlinie vorgesehenen Über-gangsphasen bezüglich der Dieselbe-steuerung bis 2023 sicher, dass die Steu-ersysteme entsprechend angepasst wer-den können. Der Richtlinienvorschlagräume darüber hinaus den Mitgliedstaa-ten ausreichend Flexibilität ein.

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Der Verband

Wer wir sind und für was wir stehen

@ pantamedia communications GmbH, Berlin

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Über den BTW

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Tourismusmarketing. Es umfasst privatenTourismus und private Mobilität genausowie den Geschäftsreisesektor.

Seit seiner Gründung 1995 setzt sich derBTW für die gemeinsamen, übergreifen-den Interessen und Bedürfnisse der Bran-che ein. Mobilität zu erhalten und zu op-timieren ist dabei das oberste Ziel.Steuer- und Arbeitsmarktpolitik, Wettbe-werb, die Umsetzung des Klimaschutzesund das Thema Infrastruktur spielenwichtige Rollen. Der BTW vertritt gegen-über Politik und Öffentlichkeit die Interes-sen einer Branche, die aufgrund ihrer He-terogenität in der Vergangenheit nicht im-mer als Einheit wahrgenommen wurde.Dabei ist ihre Wirtschaftskraft durchausbeeindruckend, wie auch die Studie„Wirtschaftsfaktor Tourismus“ deutlichbelegt.

Mobilität und Reisen spielen in Deutsch-land eine wichtige Rolle. Seit Jahren sinddie Deutschen Reiseweltmeister. AuchDeutschland selbst wird als Urlaubszielfür Gäste aus dem In- wie Ausland immerbeliebter. Zusätzlich sind hierzulande je-des Jahr mehr als 150 Millionen Ge-schäftsreisen zu verzeichnen. Die Men-schen wollen mobil sein, reisen, Freundeund Geschäftspartner treffen und neueLeute und Kulturen kennen lernen. Genaudies möglich zu machen, ist das Ziel desBundesverbandes der Deutschen Touris-muswirtschaft (BTW) und seiner Mitglie-der.

Rund 40 der größten Unternehmen undVerbände aus allen Bereichen der Touris-muswirtschaft in Deutschland stehen hin-ter dem BTW. Das Spektrum reicht vomLuft-, Straßen- und Schienenverkehr überHotellerie und Gastronomie bis hin zum

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Der Verband

Damit diese Wachstumsbranche auch inZukunft angemessene Angebote bereit-stellen und den Bedürfnissen und Vor-stellungen der Kunden gerecht werdenkann, müssen die Rahmenbedingungenstimmen. Deshalb fordert der BTW u.a. ...

n . . . eine bedarfsgerechte Infrastruktur:Ob Straße, Schiene oder Luftverkehr -ohne eine funktionierende Infrastrukturist Mobilität undenkbar.

n . . . fairen Wettbewerb: Nur wenn Un-ternehmen in einem fairen Wettbewerbagieren, haben Sie die Chance, lang-fristig erfolgreich zu sein.

n . . . Klimaschutz mit Augenmaß: Klima-schutz ist richtig und wichtig. Entspre-chend handeln auch die Unternehmender Tourismusbranche. Mit immerneuen Maßnahmen wird der Treib-

stoffverbrauch reduziert, Klimaschutz-projekte werden initiiert. Der BTW for-dert, den Bemühungen der Branchemehr Beachtung zu schenken undständig neue, übereilte und unverhält-nismäßig kostentreibende Verpflich-tungen in Sachen Klimaschutz zu ver-meiden.

n . . . Verbraucherschutz ohne Überregu-lierung: Statt mehr Bürokratie in denBereichen zu schaffen, in denen dieVerbraucher ohnehin schon weitrei-chend geschützt sind, gilt es, unsin-nige Beschränkungen für die Kundenaufzuheben.

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Das BTW-Präsidium 2011

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Weitere Präsidiumsmitglieder

n Jürgen Büchy Präsident des Deutschen ReiseVerbandes (DRV)

n Richard Eberhardt Präsident des Internationalen Bustouristik Verbandes e.V. (RDA)

n Dr. Peter Fankhauser Vorsitzender des Vorstands der Thomas Cook AG

n Norbert FiebigVorstandsmitglied für Touristik und Finanzen der REWE Group

n Dirk Gerdom Präsident des Verbandes DeutschesReisemanagement e.V. (VDR)

n Thomas KroppLeiter Konzernpolitik der Deutsche Lufthansa AG

Präsident

n Klaus Laepple *

Vizepräsidenten

n Dr. Volker Böttcher *Vorsitzender der Geschäftsführungder TUI Deutschland GmbH

n Robert Salzl * Mitglied des Stiftungsrats der Schörg- huber Stiftung & Co. Holding KG

Vizepräsident und Schatzmeister

n Ernst Fischer * Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes e.V. (DEHOGA Bundesverband)

* Mitglieder des geschäftsführenden Präsidiums

des BTW

Stand: 31. Dezember 2011

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Der Verband

n Peter MeyerPräsident des Allgemeinen Deut-schen Automobil-Clubs e.V. (ADAC)

n Peter SchmitzVorstand Operations der Fraport AG

n Prof. Dr. Rainer Schwarz Sprecher der Geschäftsführung derFlughafen Berlin Brandenburg GmbH

n Ralf TeckentrupPräsident des Bundesverbandes der Deutschen Fluggesellschaften e.V.(BDF)

n Peter VerhoevenVorsitzender der Geschäftsführung der Accor Hospitality Germany GmbH

Stellvertretende Präsidiumsmitglieder

n Richard Bader Europäische Reiseversicherung AG

n Michael Garvens Flughafen Köln/Bonn GmbH

n Thomas Hailer Deutsches Verkehrsforum e.V.

n Burkhard Kieker Berlin Tourismus & Kongress GmbH

n Holger Taubmann Amadeus IT Group SA

n Dietrich von Albedyll Hamburg Tourismus GmbH

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Die BTW-Mitglieder im Jahr 2011

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n Accor Hospitality Germany GmbHn ADAC Allgemeiner

Deutscher Automobil-Club e.V.n Amadeus Germany GmbHn ANGELL Akademie Freiburgn Arabella Hospitality Group

GmbH & Co. KGn Autobahn Tank & Rast GmbHn Bayern Tourismus Marketing GmbHn Berlin Tourismus & Kongress GmbH n Bundesverband der Deutschen

Fluggesellschaften e.V. (BDF)n Cologne Business Schooln DB Vertrieb GmbHn Deutsche Lufthansa AGn Deutsche Zentrale für Tourismus e.V.

(DZT)n Deutscher Hotel- und Gaststättenver-

band e.V. (DEHOGA Bundesverband)n Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV)n Deutsches Verkehrsforum e.V.n Europa-Park Mack KG

Freizeit- und Familienpark n Europäische Reiseversicherung AGn Europäischer Verband der

Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) n Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

n Flughafen Düsseldorf GmbHn Flughafen Köln/Bonn GmbHn Flughafen München GmbHn Fraport AGn Gebr. Heinemann SE & Co. KGn Gesellschaft

für Konsumforschung (GfK)n Hamburg Tourismus GmbHn Handelsverband

Deutschland e.V. (HDE)n Hotel Adlon Kempinski Berlinn Hotelverband Deutschland e.V. (IHA)n INFOX GmbH & Co.

Informationslogistik KGn Messe Berlin GmbHn RDA Internationaler

Bustouristik Verband e.V.n Resort Development

Organisation (RDO)n Thomas Cook AGn Thüringer Tourismus GmbHn Touristik der REWE Groupn TUI AGn Verband Deutsches

Reisemanagement e.V. (VDR)

Stand: 31. Dezember 2011

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Page 87: BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

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Der Verband

tinuierlich erfasst die GfK Strukturen desMobilitätsverhaltens von Privatpersonenund liefert damit Wissen, welches Dienst-leistungsunternehmen im Verkehrs- undTourismussektor dabei hilft, wichtigeMarktentscheidungen zu treffen.

Mit dem GfK MobilitätsMonitor erfasst dieGfK Mobility monatlich das kompletteReiseverhalten ab 50 km in einer reprä-sentativen Panelstichprobe von 45.000Personen. Sowohl für Geschäfts- alsauch für Privatreisen erfolgt der Einstiegin die Befragung über die Fragen: Wannverreist wer, wohin, wie lange und zu wel-chem Anlass? GfK TravelScope steht in-nerhalb des GfK MobilitätsMonitors fürden Teilausschnitt der Urlaubsreisen – mitweitreichenden Details zum Informations-und Buchungsverhalten der Deutschen.

Neues Mitglied: Gesellschaft für Konsumforschung (GfK)

Auch im Jahr 2011 durfte der Bundes-verband der Deutschen Tourismuswirt-schaft wieder ein neues Mitglied in seinenReihen begrüßen: Mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) konnte dasSpektrum des BTW noch einmal erweitertwerden. „Wir freuen uns sehr, dass wir ei-nes der bekanntesten und ein mit derReise- und Mobilitätsbranche eng ver-bundenes Marktforschungsunternehmenals neues Mitglied hinzugewinnen konn-ten“, kommentierte BTW-Präsident KlausLaepple die Neuaufnahme.

Der Bereich GfK Mobility untersucht um-fassend die Mobilität der Deutschen imberuflichen Alltag und in der Freizeit. Kon-

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Die BTW-Geschäftsstellen

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Brüssel

Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW)

Avenue des Nerviens 851040 Brüssel, Belgien

Tel. +32 2 7 34 39 54Fax +32 2 7 34 39 54

Berlin

Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW)

Am Weidendamm 1A10117 Berlin

Tel. +49 30 72 62 5-40Fax +49 30 72 62 5-444

[email protected]

n RA Michael Rabe (Generalsekretär)

n Nicole von Stockert (Pressesprecherin)

n Jörg-Michael Rösner (Politische Kommunikation)

n Susanne Pinkwart, Carola Vergin (Sekretariat)

n Sandra van de Walle (Leiterin des BTW-Büros Brüssel)

Stand: 31. Dezember 2011

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Page 89: BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

Aus den Mitglieds-unternehmen und -verbänden

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Mitglieder

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Accor Hospitality Germany GmbH

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Rund um den Globus und über 330 Mal in Deutschland

Das Unternehmen, das im Jahr 1967 vonGérard Pélisson und Paul Dubrule ge-gründet wurde und im selben Jahr daserste Novotel im französischen Lille eröff-nete, ist heute europäischer Marktführerund weltweit der führende Hotelbetreiber.Accor bietet seinen Gästen in 92 Ländernmehr als 4.400 Hotels mit über 530.000Zimmern. 145.000 Mitarbeiter sind welt-weit bei Accor beschäftigt. Neben Frank-reich ist Deutschland einer der bedeu-tendsten Märkte für Accor. Ende 2011 istAccor in Deutschland mit über 330 Ho-tels und mehr als 40.000 Zimmern in 11 Marken vertreten.

In jeder Stadt das passende Hotel

Sowohl Geschäfts- als auch Freizeit -reisenden steht ein flächendeckendesHo telnetzwerk mit Häusern vom Luxus-bis zum Budgetsegment zur Verfügung.Je nach Reiseziel und Anspruch hat derGast weltweit die Wahl aus Häusern derMarken Sofitel, Pullman, MGallery, Novotel,

Suite Novotel,Mercure, Adagio, ibis, all seasons / ibis Styles, Etap Hotel /For mule 1 / ibis budget, hotelF1 und Motel 6.

Unter dem Motto „Open New Frontiers inHospitality“ gab Accor im September2011 seine neue Konzernstrategie be-kannt. Damit geht u.a. ein Rebranding derEconomy-Marken und die Neuausrich-tung der Marke ibis einher: die neue ibisFamilie umfasst die Marken ibis, ibis Styles (vorher: all seasons) und ibis budget (vorher: Etap / Formule 1). ibisHotels bieten „Wohlfühlkomfort zumBestpreis“ und sind zu erkennen am ro-ten Kissen-Logo. Die 87 deutschen ibisHotels sind in großen und mittelgroßenStädten, überwiegend in City-Nähe undunweit von Bahnhöfen oder Flughäfen zufinden.

Die individuellen ibis Styles Hotels mitdem grünen Kissen-Logo befinden sich inzentralen Innenstadtlagen und bieten„Designkomfort zum Sorglospreis“, dereine Vielzahl von Extras enthält. Ein ge-sundes Frühstücksbuffet, WLAN-Inter-

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Mitglieder

netzugang und nationale Fest netzgesprä-che sind in den zwölf deutschen ibis StylesHäusern gratis. Am 1. Ja nuar 2012 eröff-ne te das erste ibis Styles Hotel in Leipzig.

ibis budget steht für „Basiskomfort zumSparpreis“. Die 73 deutschen ibis budgetHotels mit dem blauen Logo liegen meistverkehrsgünstig und konzentrieren sichauf das Wesentliche. Bei der Innenaus-stattung wird großen Wert auf Komfort-faktoren wie gut beleuchtete Zimmer, einegeräumige Duschkabine, Flatscreen-TVund Multimedia-Anschlüsse gelegt. Ende2011 eröffnete das erste ibis budgetHotel in Bonn Süd Königswinter.

Punkte sammeln mit dem Treue-programm „Le Club Accorhotels“

Mitglieder des weltweiten, online-basier-ten und kostenfreien Treueprogrammsvon Accor, „Le Club Accorhotels“ (vorher:A|Club), können in mehr als 2.500 Hotelsder Marken Sofitel, Pullman, MGallery,Novotel, Suite Novotel, Mercure, Adagio,ibis, all seasons / ibis Styles und Thalassasea&spa für jeden ausgegebenen EuroPunkte sammeln und diese wiederum in flexibel nutzbare Hotel-Prämiengut-scheine oder Partner-Prämiengutscheinesowie in Flugmeilen derAirline Partner ein-lösen. Mitglieder profitieren zusätzlich voneiner Tauschmöglichkeit in Shell ClubSmart Punkte, bahn.bonus Punkte undkönnen außerdem ihr Punktekonto bei

den Partnern Lenôtre, Europcar und ClubMéditerranée aufbessern. Während derAufenthalte selbst kommen die Mitgliederje nach Status in den Genuss verschie-dener Vorzugsleistungen.

Ende 2011 zählte „Le Club Accorhotels“bereits über acht Millionen Mitgliederweltweit. (Quelle: DMR Report).

Mobile Services

Das Buchungsportal „accorhotels.com“ist über Applikationen für iPhone, Black-berry oder Samsung Bada und auch übereine für Smartphones optimierte mobileWebsite verfügbar, damit kann auf über3.000 der Marken Pullman, MGallery, Novotel, SuiteNovotel, Mercure, Adagio,ibis, all seasons/ ibis Styles, ibis budgetsowie hotelF1 zurückgegriffen werden.Durch die Speicherung ihrer bevorzugtenSuchkriterien können die Nutzer bei derHotelbuchung kostbare Zeit sparen. Mit-glieder des Treueprogramms „Le ClubAccorhotels“ brauchen nur ihre Karten-nummer anzugeben und schon sammelnsie jedes Mal Treuepunkte, wenn sie überihr Smartphone eine Buchung vornehmen.

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Accor auf Expansionskurs

Im Jahr 2011 verfolgte die Accor Gruppeihren Kurs des profitablen Wachstumsauch auf dem deutschen Markt weiter.Dabei setzt Accor überwiegend auf dasGeschäftsmodell Franchising und bietetseinen Franchisepartnern ein breites Port-folio leistungsstarker Marken.

Dazu zählen im Bereich der Economy-Hotellerie die 2011 neu segmentierte ibis-Familie mit den Marken ibis, ibis Styles(ehemals all seasons) und ibis budget(ehemals Etap) sowie die Marke Mercureim Midscale-Segment. Das neue MercureHotel Timmendorfer Strand ergänzt dasMarkenportfolio der Accor Hotelgruppe

ibis Styles Leipzig

seit April 2012 im Mittelklasse-Segment,speziell im Bereich der Freizeitdestina -tionen.

Ausbildung bei Accor

Von Aachen bis Dresden und von Flens-burg bis Garmisch engagieren sich fast7.000 Mitarbeiter im Dienste der Gast-lichkeit bei Accor.

Das Unternehmen ist in Deutschland dergrößte Ausbilder in der Hotellerie. Aktuellsind rund 1.700 Auszubildende in dendeutschen Hotels beschäftigt. Rund 600Azubis beginnen pro Jahr ihre Ausbildungbei Accor in Deutschland. Die Förderungvon Auszubildenden und Mitarbeitern er-

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folgt über interne und externe Wettbe-werbe wie zum Beispiel den alljährlichvergebenen Accor Azubi Award, die Aca-démie Accor und duale Studiengänge.Zudem betreibt Accor Kooperationen undPartnerschaften mit Fachhochschulenund Hotelfachschulen.

Nachhaltigkeit wird bei Accor großgeschrieben

In der Unternehmens-philosophie von Accorsind die Übernahmesozialer Verantwor-tung und der Einsatzfür den Umweltschutzseit langem fest veran-kert. Im Jahr 2011 setz-ten die Accor Marken Sofitel,Pullman, MGallery, Novotel, SuiteNovotel, Mercure, ibis, all seasons / ibisStyles und Etap/ ibis budget ihre Beteili-gung an der Aktion „Plant for the Planet“fort. Dabei fließen die durch wieder ver-wendete Handtücher eingesparten Ener-gie- und Wäschereikosten direkt in inter-nationale Aufforstungsprojekte. Rund umden internationalen Tag der Erde organi-

sieren die Mitarbeiter weltweit alljährlichUmweltschutz- und Hilfsaktionen. Eineweitere zentrale Rolle spielen Umwelt -managementsysteme wie ISO 14001(ibis) und EarthCheck (Novotel). 2011 un-terzeichnete Accor Deutschland den„Code of Conduct“ mit dem Ziel, Mit -arbeiter und Gäste für das Thema Kinder-schutz im Tourismus zu sensibilisieren.

Im April 2012 führte Accorsein neues Nachhaltig-

keitsprogramm PLANET21 ein, das das ThemaNachhaltigkeit in denMittelpunkt der Unter-nehmensstrategie stellt.

Damit trägt Accor denveränderten Kundenerwar-

tungen hinsichtlich Nachhaltig-keit Rechnung und hebt sein bis-

heriges Engagement in diesem Bereichauf eine neue Ebene – mit PLANET 21 willAccor eine Vorbildfunktion in der Hotelle-rie übernehmen. Das Nachhaltigkeitspro-gramm umfasst die sieben Themenberei-che Gesundheit, Natur, Emission, Innova-tion, Region, Arbeitsplatz und Dialog mitinsgesamt 21 konkreten Maßnahmen.

Mitglieder

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Verbraucherschützer Nummer eins

Der ADAC ist mit seinen 18 Millionen Mit-gliedern Deutschlands größter Mobilitäts-dienstleister und Verbraucherschützer. Miteinem umfangreichen Angebot für Urlaub,Reise und Freizeit sowie seinen Verbrau-cherschutztests zu Themen wie Raststät-ten, Tunnelsicherheit und Urlaubsneben-kosten trägt der Club dazu bei, die Inte-ressen aller Reisenden wirkungsvoll zuvertreten. 25 Millionen touristische Mit-gliederkontakte zeigen die unveränderthohe Nachfrage für die reisespezifischenLeistungen des ADAC. Dabei wird vonden Mitgliedern nach wie vor besondersdas ADAC TourSet, unser Reiseführer im Faltblattsystem, und die individuelleBeratung in den Geschäftsstellen der Re-gionalclubs geschätzt.

Reisetrends 2012

Auch 2012 haben die Deutschen lautADAC Reisemonitor klare Vorstellungenvon ihrem Urlaub. 64 Prozent der 4 300Befragten planen mindestens eine Reise.Die meisten möchten in Deutschland Ur-laub machen. Vor allem Nahziele, die mitdem Auto erreicht werden können, liegenhoch im Kurs. Das Auto ist mit Abstand(54,7 Prozent) das beliebteste Transport-mittel. Geht es ins Ausland, liegt Spanienin der Gunst der Befragten mit 10,3 Pro-zent vor Italien (9,8 Prozent). Über 14 Pro-

zent der Deutschen planen 2012 eineReise außerhalb Europas. Flugreisen le-gen also weiter zu. Gaben in 2011 nochetwa 34 Prozent an, eine Flugreise unter-nehmen zu wollen, so sind es jetzt 35,3Prozent. Vor allem die USA werden als Zielfavorisiert. Der ADAC Reisemonitor wirdeinmal jährlich erhoben und informiertüber Trends und Analysen zum Reisever-halten der deutschen Urlauber. Die reprä-sentative Trendstudie beschäftigt sich mitden Erwartungen, Entscheidungen undReisezielen rund um den Urlaub 2012.

„App“ heißt das Zauberwort

Immer mehr Menschen nutzen unser Informationsangebot über ihre Smart -

Allgemeiner Deutscher Automobil-Club (ADAC)

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Phones und Tablet-PC’s. Nach der ADACPannenhilfe-App ist die ADAC Maps-Appdie beliebteste Anwendung unserer Mitglieder. Schon über 700 000 iPhone-Besitzer nutzen ADAC Maps als App. Damit ist diese Applikation die erfolg-reichste Reiseanwendung des ADAC undschafft es regelmäßig unter die Top 20 imApp Store. Seit Mai gibt es die mobileADAC Maps-Anwendung auch für An-droid-Smartphones. ADAC Maps gibt minutengenau Auskunft über den Ver-kehrsfluss auf Autobahnen und Bundes-straßen in Deutschland, Österreich undder Schweiz.

Freizeitbroschüre und Autobahnatlasfür unsere Mitglieder

Jedes Jahr bedankt sich der ADAC beiseinen Mitgliedern für ihre Treue mit ei-nem speziell produzierten Geschenk. AlsJahresgabe 2012 erfreut sich die Freizeit-broschüre Welterbestätten Deutschlandbesonderem Interesse. Sie ist in dieserArt einmalig und nicht im Handel erhält-lich.

Außerdem gibt es den „Autobahn -atlas Deutschland“, der sich durch einenbenutzerfreundlichen Maßstab auszeich-net. Bei den Kartenprodukten wird be-sonderer Wert auf Lesefreundlichkeit unddie Angabe von Freizeitinformationen ge-legt.

Mitfahrer online gesucht

„Gemeinsam fahren. Bares sparen.“ istdas Motto des Automobilclubs, dessenMitfahrclub als einziger ohne versteckteNebenkosten oder Premiumleistungen ar-beitet. Hinzu kommt: Jedes Auto, das inder Garage bleibt, schont die Umwelt,spart CO2, verringert die Verkehrsdichteauf den Strassen und entlastet den oh-nehin knappen Parkraum.

Der ADAC Mitfahrclub ist eine Online-Ver-mittlungsplattform, die in Kooperation mitmitfahrgelegenheit.de täglich mehr als

Mitglieder

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600 000 Fahrten in Deutschland undEuropa anbietet. Unter www.adac- mitfahrclub.de kann sich jeder Internet-nutzer, auch ohne ADAC Mitgliedschaft,anmelden.

Allein 2010 konnte der ADAC Mitfahrclubüber 3 Millionen Fahrten vermitteln unddabei mehr als 250 000 Tonnen CO2 ein-sparen.

Mobil sein – mobil bleiben: Ob mit Caravan, Boot, Oldtimer oder Motorrad

Der ADAC setzt seit Jahren auf eine kom-petente Zielgruppenberatung für Camper,Skipper, Oldtimerfans und Motorradfahrer.

2011 wurde die Zusammenarbeit mit demANWB – dem niederländischen Auto -mobilclub – ausgebaut, von der insbe-sondere die Campingfreunde in Zukunftprofitieren sollen. Zudem deckt der jährli-che Wohnmobiltest Stärken und Schwä-chen der Caravans auf und ist somit einenützliche Hilfe beim Kauf eines Campers.

2011 war auch Jubiläumsjahr: 100 JahreSportschifffahrt im ADAC.

Für alle Wassersportfreunde organisiertder Club in Kooperation mit Cardinal Boa-ting alljährlich die Maritime Deutschland-reise. 2011 lud die ADAC Sportschifffahrtgemeinsam mit ihren Partnern alle Was-

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Mitglieder

sersportbegeisterten zum Schnupperkursin Sachen Hausbooturlaub auf Rhein,Dortmund-Ems- und Mittellandkanal ein.Tausende Interessierte hatten quer durchDeutschland Gelegenheit, während derso genannten „Open days“ eines der Fe-rienboote selbst zu steuern. Publikums-magnet und Highlight der diesjährigenSchiffstour war Koblenz, wo zeitgleich dieBundesgartenschau stattfand.

Das bringt uns 2012

Mindestens zwölf große ADAC Verbrau-cherschutztests aus dem Umfeld Reiseund Touristik sind 2012 geplant. „Tunnel-test“, „Rodelbahntest“ oder der große eu-ropäische „Raststättenvergleich“ werdenauch 2012 Missstände aufdecken undBetreiber zwingen, in die Sicherheit für dieVerbraucher zu investieren.

Zudem baut der ADAC sein digitales Angebot konsequent weiter aus. Neues-ter Zuwachs ist die kostenlose SkiGuide-App des ADAC Verlags, die bereits über80.000 Mal heruntergeladen wurde. Damitist die mobile Applikation bereits heute einSenkrechtstarter im digitalen Angebotdes Automobilclubs. Der mobile SkiGuideenthält über 500 ausführlich beschrie-bene Skigebiete im gesamten Alpenraumund liefert zu jedem einzelnen den aktuel-len Pistenzustand, Schneebericht undWetterdaten. Weitere Apps sind geplant.

2012 feiert die Deutsche Alleenstraße ihr20-jähriges Jubiläum. Gegründet wurdedie „Arbeitsgemeinschaft Deutsche Al-leenstraße“ 1992 mit dem Ziel, erhaltens-werte Alleen zu schützen und eine touris-tische Verbindung zwischen den altenund neuen Bundesländern herzustellen.Zu dieser Arbeitsgemeinschaft gehörtauch der ADAC. Mittlerweile erstrecktsich die Deutsche Alleenstraße auf einerLänge von 2 900 Kilometern quer durchDeutschland. Sie ist damit die längste Fe-rienstraße unter den 150 Themenroutenin der Bundesrepublik. Der ADAC wirdden Ausbau der Deutschen Alleenstraßeauch 2012 weiter fördern.

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ANGELL Akademie Freiburg GmbH

Optimaler Einstieg zum beruflichen Aufstieg

Die Führungsriege der alteingesessenenBrauerei Ganter hörte den angehendenAssistenten im Tourismusmanagementgespannt zu, als sie die Ergebnisse ihrerMarktforschung zum geplanten Besu-cherzentrum der Brauerei präsentierten.

Wie sehen potentielle Kunden aus? Waserwarten sie von einem Besucherzentrumund welchen Eintrittspreis würden siezahlen? Diesen und weiteren Fragen gin-gen die Studierenden bei einer groß an-gelegten Umfrage in Freiburg auf denGrund. Mit den ausgewerteten Daten lie-ferten sie dem Unternehmen wichtige In-formationen für die Planung des Zen-trums. Zudem sammelten sie Erfahrun-

gen für ihren späteren Job. „Alles, was wirin der Theorie gelernt haben, konnten wirbei diesem Projekt praktisch anwenden.Dabei haben wir nicht nur inhaltlich eini-ges herausgefunden, sondern auch vielüber soziale Prozesse gelernt“, resümiertdie angehende Assistentin im Tourismus-management Birte Volkers.

Derartige Lernerfahrungen werden imweiteren Projektverlauf auch die ange-henden Assistenten im Eventmanage-ment machen; sie entwickeln auf Grund-lage der vorliegenden UmfrageergebnisseKonzepte für die Umsetzung des Besu-cherzentrums. So gehen an der ANGELLAkademie Freiburg nicht nur Ausbildungund Praxis Hand in Hand, auch die Stu-diengänge sind bestens untereinandervernetzt.

Praxiserfahrungen mit Unterhaltungswert: Studierende für Air Berlin auf dem Freiburger Presseball.

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Mitglieder

Die Kooperation mit Ganter ist nur einesvon vielen Beispielen für den praxisorien-tierten Unterricht der ANGELL AkademieFreiburg. Ob es um die Konzeption einesHotels für Legoland, die Entwicklung ei-ner neuen Marke für den ReiseanbieterTravel to Nature oder einen Marketing -einsatz für Air Berlin beim FreiburgerPresseball geht: Die Studierenden habenviele Möglichkeiten, ihr theoretisches Wis-sen in die Praxis umzusetzen. Dazu dientauch das obligatorische 16-wöchigePraktikum im In- oder Ausland; attraktiveStellen lassen sich dank eines großenNetzwerks an Wirtschaftspartnern undder hauseigenen Career Services schnellund unkompliziert finden.

Theoretische Wissensvermittlung mit ho-hem Praxisanteil und eine starke Verzah-nung mit der Wirtschaft bilden seit 20 Jah-ren die Basis für fundierte, moderne undauf die Bedürfnisse der Branche abge-

stimmte Ausbildungen und Studiengängein Tourismus, Hotellerie und Event. „DieErfahrung mit unseren mehr als 2.100 Ab-solventen zeigt, dass die Employability unserer Abgänger immens hoch ist. Wirbieten unseren Studierenden den optima-len Einstieg zum beruflichen Aufstieg“, soAntoinette Klute-Wetterauer, Geschäfts-führerin der ANGELL Akademie Freiburg.

Lernen mit Kick

Die hohe Praxisorientierung zeigt sichauch, wenn es auf dem ANGELL-Cam-pus heißt: „Auf die Plätze, fertig, los!“ Mitvoll beladenem Tablett und hochkonzen-triert starten angehende Assistenten imHotelmanagement den Servierparcours.Hier ist Geschwindigkeit gefragt und he-runtergefallenes oder falsch platziertesBesteck bedeutet Strafzeiten.

Was sportlich klingt, ist Teil des Unter-richts von Arne Kuder, Praxisreferent fürHotelmanagement an der ANGELL Aka-demie Freiburg. Um den Studierendenalle Facetten des Hotelgewerbes nahe zubringen, greift der Praxisexperte das einoder andere Mal auf unkonventionelleLehrmethoden zurück, sei es beim Cock-tailmixen, beim Eindeckseminar oderbeim Kochseminar unter Extrembedin-gungen. „Die Studierenden sollen erle-ben, was es bedeutet im Hotelgewerbezu arbeiten, um optimal auf das Berufsle-ben vorbereitet zu sein“, so Arne Kuder.

ANGELL meets industry: Beim „Forum Tourismus“ stehen Größen der Branche, hier Otto Lindner, den Studierenden Rede und Antwort.

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Individuell und flexibel: Unser Ausbildungskonzept

An der ANGELL Akademie Freiburg kön-nen Studierende ihre Ausbildung indivi-duell und flexibel gestalten. Das Beson-dere am Bachelor-Abschluss ist, dass erzwei integrierte Berufsabschlüsse bein-haltet: nach dem ersten Ausbildungsjahrden Abschluss als Staatlich geprüfte/rWirtschaftsassistent/in und nach demzweiten Studienjahr optional als Assis-tent/in im Tourismus-, Hotel- oder Event-management. Im dritten Jahr können dieStudierenden schließlich den Bachelor-Abschluss erwerben. Wer also nach einoder zwei Jahren erst einmal in den Beruf

einsteigen will, kann seine akademischeQualifikation problemlos zu einem späte-ren Zeitpunkt vorantreiben.

Auch der internationale Wechsel ist mög-lich; das dritte Studienjahr können Stu-dierende an einer der Partnerhochschu-len der ANGELL Akademie Freiburg – inGroßbritannien, Irland, Finnland, Austra-lien oder den USA – absolvieren. Mit deminternationalen Bachelor-Abschluss ha-ben sie beste Qualifikationen für einen er-folgreichen Berufseinstieg.

Wer sich darüber hinaus für Manage-mentaufgaben vorbereiten will, dem bietetdie ANGELL Business School einen Mas-

Das traditionelle Outdoor-Teamtraining macht Spaß und fördert die kooperativen Fähigkeiten der Studierenden.

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Mitglieder

terstudiengang an. Dieser Abschlusskann im Rahmen eines einjährigen Voll-zeitstudiums oder berufsbegleitend inzwei Jahren erworben werden.

Mit Schlüsselqualifikationen zum beruflichen Erfolg

Damit unsere Studierenden für ein dyna-misches Arbeitsumfeld gewappnet sind,bedarf es nicht nur fundierter Fachkennt-nisse, sondern auch persönlicher und so-zialer Fähigkeiten. Die Vermittlung vonSchlüsselqualifikationen ist daher integralerBestandteil der Ausbildungs- und Studi-engänge der ANGELL Akademie Freiburg.Das traditionell zu Beginn der Ausbildungstattfindende Outdoor-Teamtraining machtnicht nur Spaß, sondern fördert die ko-operativen und kommunikativen Fähigkei-ten der Studierenden. Und in der Veran-staltungsreihe „Persönlichkeitstraining“stehen Konflikt- und Beschwerdemanage-ment, Präsentation, Rhetorik und selbst-bewusstes Auftreten, interkulturelle Kom-petenzen, Projektmanagement und Be-werbungstraining auf dem Programm.

Optimale Rahmenbedingungen

An der ANGELL Akademie Freiburg zustudieren, bedeutet Lernen unter hervor-ragenden Voraussetzungen. Das mo-derne Akademie-Gebäude bietet denStudierenden Computerräume mit neus-ten Rechnern, Seminarräume mit moder-

ner Präsentationstechnik sowie eine ver-netzte Bibliothek mit zahlreichen deut-schen und englischen Fachtiteln. „Erfolg-reiches Lernen bedarf optimaler Rah-menbedingungen. Diese möchten wir mitunserer Infrastruktur und einer lernför-dernden Atmosphäre gewährleisten”, soAntoinette Klute-Wetterauer.

Für das leibliche Wohl der Studierendenist ebenfalls gesorgt. Die Bioteria bietetvom kleinen Snack bis zum komplettenMittagessen - vorwiegend in Bio-Qualität– für jeden die passende Mahlzeit. Und

wer bei schönem Wetter einfach mal ent-spannen oder in Ruhe lernen möchte, fürden ist das nahe gelegene Dreisamuferoder ein schattiges Plätzchen auf demCampusgelände genau das Richtige.

Lernen mit bester Ausstattung in den modernen Räu-men der ANGELL Akademie Freiburg.

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Arabella Hospitality SE

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Als Führungsgesellschaft für den Un-ternehmensbereich Hotel betreibt die Arabella Hospitality SE das Asset Ma-nagement für die 22 im Eigentum be -findlichen und gepachteten Hotels inDeutschland, Österreich, der Schweizund auf Mallorca. Dabei vertritt sie die Inte -ressen der Schörghuber Unternehmens- gruppe gegenüber dem amerikanischenJoint-Venture-Partner Starwood Hotels &Resorts, eine der weltweit führenden Ho-tel gruppen.

Beide Gesellschaften verbindet seit 1998eine enge Partnerschaft, die 2011 in dieÜbernahme des Managements für dasGros des bestehenden Hotelportfoliosdurch Starwood Hotels & Resorts mün-dete. Die Hotels gehören den bekanntenMarken St. Regis, The Luxury Collection,Westin, Sheraton sowie Four Points bySheraton an.

Neuordnung der langjährigen Partnerschaft

2011 wurde die erfolgreiche deutsch-amerikanische Zusammenarbeit neu aus-gerichtet: Seit 1. Juli betreibt StarwoodHotels & Resorts das operative Manage-ment von 20 der insgesamt 22 Hotels derGruppe, während sich die Arabella Hospi-tality SE als Eigentümerin oder Pächterindieser Häuser auf die Entwicklung, denBetrieb und den Besitz von Hotelimmobi-lien konzentriert. In dieser neuen Konstel-lation bleibt die Arabella Hospitality SEweiterhin einer der wichtigsten Partner fürStarwood Hotels & Resorts in den Regio-nen Europa, Afrika und Mittlerer Osten.Die Hotels wurden voll in die bestehenden regionalen Strukturen der amerikanischenHotelkette integriert. Auch künftig wollenbeide Partner mit gemeinschaftlichen Pro-jekten erfolgreich wachsen: In den kom-menden zwei Jahren werden sie mit demSheraton Hotel Zürich und dem WestinHamburg zwei neue Hotels eröffnen.

Die Arabella Hospitality SE übernimmt Führungsaufgaben

Im Zuge der Übertragung der Manage-mentverantwortung auf Starwood Hotels& Resorts wurde die Führungsstrukturdes Hotelbereiches der Schörghuber Un-ternehmensgruppe gestrafft. Die ArabellaHospitality Group GmbH & Co. KG wurdeauf ihre Muttergesellschaft Arabella Hos-

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Mitglieder

pitality SE übertragen. Die Rechtsformder Societas Europaea ist eine Aktienge-sellschaft nach europäischem Recht, diemit einem Einheitsboard nach amerikani-schem Vorbild ausgestattet werden kann.Durch diese Organisationsstruktur werdenEntscheidungswege deutlich verkürzt.Das Board wurde gemäß den neuen Auf-gaben des Hotelbereiches zusammengestellt. Unter der Führung von Dr. KlausN. Naeve als Chairman of the Board sindDr. Jürgen Büllesbach, Christoph Michlund Alexandra Schörghuber als Memberof the Board vertreten sowie – für dasoperative Management verantwortlich –die beiden bisherigen Geschäftsführer derArabella Hospitality Group GmbH & Co.KG, Reinhold Weise als CEO und StefanFischbach als CFO.

Fokus auf strategisches und wertorientiertes Wachstum

Die Konzentration auf nachhaltiges Wachs- tum durch eigene Hotelimmobilien ist eineRückbesinnung auf die Kernstrategie desUnternehmensbereiches Hotel mit demZiel, den Wert des Immobilienbestandeszu sichern und durch geeignete Maßnah-men zu steigern. Diese Strategie beinhal-tet sowohl Immobilienverkäufe als aucheine sinnvolle Erweiterung des Hotelport-folios durch den Bau oder den Erwerbneuer Häuser. Vor diesem Hintergrundhat die Arabella Hospitality SE ihr gesam-tes Portfolio neu bewertet und sich 2011

von Hotelimmobilien getrennt, die ihrenAn forderungen nicht mehr gerecht wur-den. So veräußerte sie das ehemaligeFour Points by Sheraton Königshof inDresden und das ArabellaSheraton HotelSeehof in Davos aus strategischen Grün-den. Bereits 2009 hatte die SchörghuberUnternehmens gruppe entschieden, ihretouristischen Aktivitäten in Südafrika zubeenden und sich auf die europäischenKernmärkte zu konzentrieren. Daher wur-den die beiden 5-Sterne-Häuser TheWestin Cape Town und das ArabellaWestern Cape Hotel & Spa zu Beginn desJahres 2011 verkauft.

Am 12. Mai wurde der Grundstein für dasneue Sheraton Zürich Hotel gelegt, dassich im 80 Meter großen Hochhaus desHard Turm Parks befinden wird. Das mar-

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kante freistehende Gebäude wird derzeitim Trend-, Wohn- und Büroviertel ZürichWest errichtet. Mit 197 Zimmern undSuiten wird das neue Hotel der MarkeSheraton zehn Etagen des 24-stöckigenBaus belegen. Die Eröffnung ist für Früh-jahr 2014 geplant. Das Sheraton ZürichHotel wird neben dem Sheraton NeuesSchloss Hotel das zweite Haus der MarkeSheraton in Zürich sein.

Investitionen in Substanz und Qualität

Die umfassenden Investitionen der ver-gangenen Jahre in Substanz und Qualitätder Hotels wurden 2011 konsequent fort-gesetzt. Rund 10,1 Millionen Euro flossenallein in Maßnahmen zur Modernisierungausgewählter Hotelimmobilien. So wurde

die Lobby des Sheraton München Ara-bella park Hotel generalsaniert. Der 440Quadratmetergroße Empfangsbereichpräsentiert sich seit April als stimmungs-voller Treffpunkt. Er wurde mit edlen Materialien und geschmackvollen Farb-akzenten umgestaltet sowie mit der Inter-netlounge Link@Sheraton, bestehend aussechs hochmodernen PC-Terminals undkostenlosem Internetzugang für dieGäste, ausgestattet.

Im Mai öffnete das Sheraton Alpenhotelam Spitzingsee nach umfassender Reno-vierung der Hotelzimmer und des Ein-gangsbereiches wieder seine Pforten. DieHaustechnik wurde grundlegend saniert,die Gästebäder in 82 Zimmern und Apart-ments des Hauptgebäudes modernisiert,

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Mitglieder

der Lobby- und Barbereich komplett saniert sowie die öffentlichen sanitärenAnlagen im Hauptgebäude erneuert.Auch das Konferenzzentrum und der Ball-saal im Westin Grand Frankfurt erstrahlenseit 25. September in neuem Glanz. ImRahmen der achtwöchigen Renovie-rungsmaßnahmen wurde der Konferenz-bereich modern möbliert, die Räumekomplett saniert sowie die Veranstal-tungstechnik rundum erneuert. Der Ball-saal wurde mit aufwändiger Beleuchtungund edlem Bodenbelag ausgestattet unddie Wandflächen überarbeitet.

Ausgezeichnete Gastronomie

Eine Auszeichnung der besonderen Arterhielt das Gourmetrestaurant Es Fum

unter der Leitung von Küchenchef Tho-mas Kahl im St. Regis Mardavall MallorcaResort. Es wurde im Dezember vom spa-nischen Guide Michelin mit einem Sterngeehrt. Mit dieser Prämierung bestätigteder renommierte Gastronomieführer demEs Fum erstmals seine hohe gastronomi-sche Qualität, die sich besonders durchKreativität in der Menügestaltung sowieeinen exzellenten und sehr persönlichenService auszeichnet. Damit zählt es zuden insgesamt sechs Sternerestaurantsauf der Baleareninsel. So erlesen wie dieSpeisen präsentiert sich auch das Hotelals Ganzes: Das St. Regis Mardavall Mallorca Resort ist Mitglied der edlen Hotelmarke St. Regis und gehört weltweitzu den 18 auserwählten Häusern dieserexklusiven Marke.

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Autobahn Tank & Rast

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Moderner Dienstleister auf der Autobahn

Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr: DasRaststätten-Unternehmen Autobahn Tank& Rast bietet mit seinen Pächtern einenumfassenden Service auf deutschen Auto -bahnen. Reisende erwartet abwechs-lungsreiches Essen, vielfältige Einkaufs-möglichkeiten, Sanitäranlagen, Hotelbet-ten, Tagungsräume sowie Tankstellen.Weitere Serviceleistungen ergänzen dasAngebot – vom Geldautomaten überWasch-, Dusch- und Babywickelräumebis hin zu Kinderspielplätzen.

Die Autobahn Tank & Rast betreibt mit ih-ren Pächtern im deutschen Autobahnnetzrund 340 Tankstellen sowie rund 370Raststätten (einschließlich 50 Hotels). Da-mit ist das Unternehmen der führende

Anbieter von Gastronomie, Einzelhandel,Hotellerie und Kraftstoff auf den Auto-bahnen in Deutschland. Rund 500 Millio-nen Reisende besuchen jedes Jahr dieServicebetriebe der Tank & Rast.

Qualität und moderne Dienstleistungen

Als Dienstleistungsunternehmen stelltTank & Rast den Kunden in den Mittel-punkt. Gelebte Kundenorientierung undkonsequentes Qualitätsmanagement sindwichtige Pfeiler der Geschäftspolitik. Des-halb überprüft das Unternehmen ständigalle Serviceleistungen und stimmt sie aufdie wechselnden Bedürfnisse und Wün-sche der Kunden ab.

Weitere strategische Eckpfeiler sind dieEntwicklung innovativer Konzepte undDienstleistungen sowie die Zusammenar-

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TANK & RAST

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Mitglieder

beit mit starken Partnern und Marken. Seitder Privatisierung 1998 hat das Unterneh-men über 800 Millionen Euro in das Rast-stättennetz investiert.

Neben baulichen Veränderungen inves-tierte Tank & Rast in die kontinuierliche Ver-besserung von Service und Qualität. Mitder Dienstleistungsmarke Serways und derGastronomiemarke Gusticus setzt Tank &Rast seine Qualitätsoffensive weiter fort.Unter der Marke Serways betreibt Tank &Rast in seinem Servicenetz heute über 180Rastanlagen, die sich durch eine beson-dere Kundenorientierung, Familienfreund-lichkeit und Servicequalität auszeichnen.

Seit dem Jahr 2011 ist Tank & Rast auchan Standorten neben der Autobahn ver-treten. Der erste Autohof eröffnete im Ge-werbegebiet Rheda-Wiedenbrück direktan der A 2. Es folgten der Autohof Brem-garten an der A 5 sowie der Autohof Salz-bergen (A30). Das Angebot und dieDienstleistungen der Autohöfe sind ins-besondere auf die Bedürfnisse von Lkw-Fahrern ausgerichtet.

Familienfreundliche Raststätten

Als Weiterentwicklung der Marke Serwayshat Tank & Rast bereits über 70 Stand-orte entlang der Hauptreiserouten zu be-sonders familienfreundlichen „Serways-KiDS“-Raststätten ausgebaut. Phantasie-

volle Spielecken in den Innenräumen undgroße Kinderspielplätze im Außenbereichmachen den Stopp auf der Autobahn zurBewegungspause. Kinderhochstühle undKinder-Menüs verbessern den Service fürFamilien zusätzlich.

Kulinarische Vielfalt

Besonders mit Blick auf die Wünsche jün-gerer Gäste arbeitet Tank & Rast seit Jah-ren mit bekannten Gastronomiemarkenwie etwa Burger King, McDonald’s, Nord-see, Barilla oder Lavazza, Segafredo undDallmayr zusammen. An über 200 italie-nischen Kaffebars von Segafredo und La-vazza können sich Reisende für die Wei-terfahrt entspannen.

Im Rahmen eines neuen Gastronomiekon-zeptes sorgt ein reduziertes Design dafür,

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dass die Aufmerksamkeit der Gästeschnell und einfach auf die Produkte ge-lenkt wird. Zudem stehen an der neuenSalatbar verschiedene, hausgemachte Salate zur Auswahl und an der „FrischenPfanne“ werden leichte Gemüse- undFleischgerichte sowie die heißgeliebtePasta frisch zubereitet. Diese modernenMarken und Angebote ergänzen die klas-sische Gastronomie. Deren eigenstän-dige, oft regional geprägte Angebote wer-den durch das Unternehmen und seinePächter ständig erweitert und verbessert.

Ausgezeichnetes Toilettenkonzept

Das Toilettenkonzept SANIFAIR gibt es innahezu allen Servicebetrieben von Tank &Rast. Die modernen SANIFAIR-Toilettenbieten Kunden ein klares Leistungsver-sprechen: kontrollierte Sauberkeit und Ser-vice in den Sanitäranlagen sowie eine ent-spannte Atmosphäre – überall und zu jederZeit. Mit SANIFAIR wird damit das gesamteRaststättenangebot attraktiver. 2008 wurdeSANIFAIR Gesamtsieger im Test „Beste öf-fentliche Toilette“ des unabhängigen Mei-nungsforschungsinstituts SWI aus Ham-burg. Zusätzlich punktet SANIFAIR mit freizugänglichen Behindertentoiletten und Ba-bywickelräumen. Saubere und moderneSanitäreinrichtungen erhöhen Akzeptanzund Frequentierung der Servicebetriebe.Denn viele Kunden entscheiden auf denSanitäranlagen, ob sie weitere Angeboteder Raststätte nutzen wollen. Tank & Rast

geht jedoch noch einen Schritt weiter undbietet dem Kunden mit dem erweitertenSANIFAIR-Konzept ein deutliches Plus anQualität und Service. Dazu gehören groß-zügige Babywickelräume mit besonderskinderfreundlicher Raumgestaltung, eineKundenzufriedenheitsgarantie und einekostenlose Service-Hotline. Des Weiterenist eine Zertifizierung der SANIFAIR Anlagenin den Autobahnbetrieben durch den TÜV-Rheinland als Maßnahme des aktuellenQualitätsprogramms abgeschlossen wor-den. Diese garantiert den Kunden einedauerhaft gesicherte und gleichbleibendhohe Qualität. In rund 350 SANIFAIR-An -lagen gibt es überdies Laien-Defibrillatorenfür lebensrettende Maßnahmen bei plötz li-chem Herzstillstand.

Komfortabel übernachten

Wird es einmal spät oder die Weiterfahrtist zu anstrengend, dann finden Reisendein den bundesweit rund 50 Autobahn-Ho-tels von Tank & Rast ruhige Zimmer fürdie Nacht. Für Familien stehen auchMehrbettzimmer zur Verfügung. Das Autoparkt sicher vor der Tür, und am nächstenMorgen wird ein reichhaltiges Frühstückim angrenzenden Rasthaus geboten.

Einkaufen rund um die Uhr

In rund 490 modernisierten Tank- undRastshops können Kunden 24 Stundenaus einem breiten Warensortiment wählen.

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TANK & RAST

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Mitglieder

Attraktivität und Aktualität des Warensorti-ments verbessert Autobahn Tank & Rastkontinuierlich. Gleichzeitig wird die Präsen-tation des Shopangebots ständig optimiert.

Kraftstoff & Service rund ums Auto

Die Tankstellen der Autobahn Tank & Rastbieten die verschiedenen Kraftstoffe allerbekannten Mineralölgesellschaften an.Darüber hinaus ist das umweltverträglicheFlüssiggas LPG an rund 130 Autobahn-tankstellen der Tank & Rast erhältlich.Weil sich das „Grüne Bewusstsein“ in derBevölkerung zunehmend durchsetzt,werden immer mehr Fahrzeuge mit Auto-gas betrieben. Auch diesem Trend trägtTank & Rast mit seinem Angebot Rech-nung. An rund 90 AdBlue-Zapfsäulenkönnen Dieselfahrzeuge mit dem abgas-reinigenden Zusatzstoff betankt werden.

Auch Nutzer von Elektrofahrzeugen müs-sen auf längere Autobahnfahrten nicht

verzichten: An acht Standorten entlangder A1 und A2 zwischen dem Ruhrgebietund Hamburg gibt es an den Rastanlagenultraschnelle RWE-Combi-Ladestationen.

Anerkannte Qualitäts- und Leistungsstandards

Die Anstrengungen der vergangenenJahre, die Raststätten konsequent zumodernisieren und höchste Qualitäts-und Leistungsstandards einzuführen,werden auch von unabhängiger Seite ge-würdigt. Der ARCD-Raststättenwettbe-werb 2010/2011 hat gezeigt: Die Ser-vicebetriebe von Tank & Rast werden vonden Reisenden in den Kategorien Hy-giene, Service und Gastronomie mit „sehrgut“ bewertet. Zudem wurde die Mehr-zahl der Raststätten von Tank & Rast im„ADAC-Raststättentest 2011“ mit „sehrgut“ oder „gut“ bewertet. Insbesonderedie hohe Servicequalität, das umfassendeAngebot, die gehobene Ausstattung, dieFamilienfreundlichkeit und die Sanitäran-langen wurden gelobt.

Weitere Informationen:

www.tank.rast.dewww.serways.dewww.sanifair.de

Hier erhalten Sie die kostenlose SerwaysApp als idealen Begleiter für unterwegs.

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BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH

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hart umkämpften Tourismusmarkt konntenicht nur behauptet, sondern sogar wei-ter ausgebaut werden“, bilanziert Dr. Mar-tin Spantig, der zusammen mit Jens Hu-wald im Januar die Geschäftsführung derby.TM übernommen hat. Mit dem perso-nellen Wechsel verbunden ist die strate-gische Neujustierung: „Künftig rückt dasin den Vordergrund, was über allem steht– die Dachmarke. Urlaub in Bayern ist mitseiner regionalen Vielfalt ein einzigartigesGesamterlebnis. Das soll durch die neuethematische Ausrichtung noch stärker alsbisher unterstrichen werden“, betont JensHuwald.

Wie sieht das in der Praxis aus? Das Mar-keting der bayerischen Tourismusbetriebekonzentriert sich künftig auf jeweils einegroße, schlagkräftige Sommer- und Win-terkampagne. „Diese stehen unter einemzentralen Thema, an das die einzelnenMaßnahmen gekoppelt werden“, erklärtSpantig. Pünktlich zum Start der Winter-saison 2012/13 soll die strategische Neu-strukturierung sichtbar werden.

Mit der starken Kampagne „Bayern. MeinWinterLichtBlick“ präsentiert sich Bayernals Winterwunderland für alle Zielgrup-pen. Zahlreiche Aktionen, Events und Ver-anstaltungen in Franken, Ost- und Ober-bayern sowie Allgäu/Bayerisch-Schwa-ben bündeln das bunte, urtypische Lo-kalkolorit der Regionen zum stimmigenGesamtkonzept.

„Urlaub in Bayern als einzigartiges Gesamterlebnis“

Weiter auf Erfolgskurs: Auch 2011 hat dieBAYERN TOURISMUS Marketing GmbH(by.TM) ihr Kernziel erreicht – Menschenaus aller Welt nachhaltig für Ferien imFreistaat zu begeistern. Mit knapp 30 Mil-lionen Gästeankünften und mehr als 80 Millionen Gästeübernachtungen konn-ten neue Rekorde erzielt werden. Umauch mittel- und langfristig verlässlich inder Wachstumsspur zu bleiben, hat sichdie Landesmarketing-Organisation, die imJahr 2000 gegründet wurde, strategischneu ausgerichtet. Nachdem in den ver-gangenen Jahren der Fokus auf derSchaffung und Etablierung zielgruppen-spezifischer Submarken wie Kinderland,WellVital oder Sightsleeping Hotels lag,soll künftig das Gesamtthema „Urlaub inBayern” mit schlagkräftigen Kampagnenin Szene gesetzt werden.

Dachmarke im Mittelpunkt

Das Interesse an Ferien im Freistaat istnach wie vor ungebrochen. Auch weltweitwird Bayern immer beliebter: Vergange-nes Jahr kamen 6.732.842 ausländischeTouristen und generierten 14.084.133Übernachtungen. Die Umsätze erreichtenmit insgesamt 31 Milliarden brutto einneues Allzeithoch. Der Tourismus zählt zueinem der wichtigsten Wirtschaftsfakto-ren im Freistaat. „Die Position im global

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Mehr Profilschärfe durch „Gesundes Bayern“

Sowohl bei den Tourismusverantwortli-chen, als auch in der Politik hat das breiteund zukunftsorientierte Feld des Gesund-heitsurlaubs höchste Priorität.

Bayern bietet wie kein anderes Bundes-land eine Fülle von Heil- und Gesund-heitsangeboten. Mit Naturschätzen wieMoor, Sole, Thermalwasser oder Heu so-wie den Gesundheitslehren von Schrothund Kneipp ist der Freistaat die unange-fochtene Nummer eins in Deutschland:Die bayerischen Heilbäder und Kurorte la-gen auch 2011 mit 4,4 Millionen Gästenund 22,1 Millionen Übernachtungen bun-desweit wieder an der Spitze. Diese Vor-

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Mitglieder

rangstellung soll künftig ebenfalls nochdeutlicher als bisher vermarktet werden.

In einem ersten Schritt wurde deshalb fürden Bayerischen Heilbäder-Verband(BHV) die Marke „Gesundes Bayern“(www.gesundes-bayern.de) gelauncht.Drei Säulen stützen jetzt den innovativenMarkenauftritt, der den BHV fit für die Zu-kunft macht:

n ein professionelles, umfassendes Ser-viceangebot mit kostenloser Telefon-beratung

n die schnelle Abrufbarkeit der gesam-ten ganzheitlichen Gesundheitskom-petenz

n eine konsequente Vernetzung mit derGesundheitswirtschaft

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Kernstück des Markenauftritts ist der so-genannte Indikationen- und Gesundheits-finder. Mithilfe dieser innovativen Such-maschine findet der Benutzer innerhalbvon nur wenigen, intuitiven Klicks die pas-senden Gesundheitsdienstleister in denBayerischen Heilbädern und Kurorten.Damit wird den Gästen bereits im Vorfeldeine optimale Planung ihres Aufenthaltesermöglicht.

Neues Web-Portal für barrierefreie Angebote

In Deutschland leben neun Millionen Men-schen mit Mobilitäts- oder Aktivitätsein-schränkungen: 48,4 Prozent würden laut

einer Studie des Bundeswirtschaftsminis-teriums häufiger verreisen, wenn es mehrbarrierefreie Angebote gäbe.

Bayern dient in dieser Hinsicht als Vorbild,sowohl was die Qualität als auch was dieDichte solcher Einrichtungen angeht: Eineaktuelle Studie des QualitätsmonitorsDeutschlandtourismus zeigt, dass diebayerischen Angebote für mobilitäts- undaktivitätseingeschränkte Personen deut-lich besser bewertet werden als der bun-desdeutsche Durchschnitt.

Das neue Informationsportal „Urlaub füralle“ (www.bayern.by/tourismus-fuer-alle)bündelt die Vielzahl der barrierefreien

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Mitglieder

ren Gästen mit Interesse an einem barrie-refreien Urlaub zugänglich zu machen.„Als erste deutschsprachige Urlaubsdes-tination binden wir die Zielgruppe in die-sem Bereich aktiv ein und machen siezum Qualitätsmanager“, sagt by.TM-Ge-schäftsführer Dr. Martin Spantig.

Das Info-Portal wird laufend aktualisiertund ergänzt. Anbieter und Orte könnensich bei Interesse an einer Aufnahme [email protected] wenden. Außer-dem besteht für Betriebe die Möglichkeit,sich die barrierefreien Angebote gezieltzertifizieren zu lassen (www.dehoga- bayern.de/qualitaetssiegel/zertifizierte-gastgeber).

Angebote in Bayern. Interessierte findenhier über 250 Links, die von barrierefreienHotels und Restaurants bis hin zu Mu-seen und anderen Freizeitmöglichkeitenreichen. Ein hochwertiger Filter und leichtverständliche Piktogramme zur schnellenOrientierung navigieren Interessierte bin-nen weniger Klicks zur gesuchten Infor-mation.

Das Portal der by.TM dient nicht nur derschnellen Information, sondern auch demErfahrungsaustausch der Gäste. Alle Ein-träge können auf der Internetseite kom-mentiert und bewertet werden. Ziel desPortals ist es, unabhängige Erfahrungs-berichte Reisender zu bündeln und ande-

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Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V. (BDF)

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Der Bundesverband der Deutschen Flug-gesellschaften (BDF) vertritt die Interes-sen der deutschen Linien-, Charter- undLow Cost-Carrier gegenüber Wirtschaftund Politik. Mitglieder sind Lufthansa, air-berlin, Condor, TUIfly, Cirrus Airlines undGermanwings. Ziel ist es, durch einestrukturierte und ergebnisorientierte Luft-verkehrspolitik die Stellung der deutschenLuftverkehrsunternehmen international zufestigen. Die Mitglieder des BDF zählenzu den weltweit sichersten und verbrau-cherfreundlichsten Fluggesellschaften.Sie befördern jährlich 120 Millionen Pas-sagiere mit 750 modernen Flugzeugen.Die Unternehmen erwirtschaften einenUmsatz von rund 27 Milliarden Euro proJahr. Insgesamt beschäftigen die BDF-

Fluggesellschaften rund 120.000 Mitar-beiter. Der Luftverkehr ist eine der weni-gen Wachstumsbranchen. Jedes Flug-zeug einer BDF-Airline ist in seiner Wirt-schaftsleistung mit einem mittelständi-schen Unternehmen vergleichbar: Nebenjährlich 160.000 beförderten Passagierenbeschäftigt es direkt 160 Mitarbeiter underwirtschaftet einen Jahresumsatz von 36Millionen Euro.

Der BDF – eine Erfolgsgeschichte

Die Wurzeln des Verbandes reichen bis1976 zurück, als sich Germanair, HapagLloyd und LTU zur ArbeitsgemeinschaftDeutscher Luftfahrtunternehmen (ADL)zusammenschlossen. Damals vertrat der

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Mitglieder

Verband ausschließlich die Interessen derChartercarrier. Im Laufe der Zeit liberali-sierte sich der Luftverkehrsmarkt und esentstanden neue Geschäftsmodelle unterden Fluggesellschaften, zum Beispiel dieLow Cost Carrier.

Die Etablierung des Verbandes, vor allemals Ansprechpartner für die Flughäfen,führte dazu, dass sich auch die DeutscheLufthansa für die Aktivitäten interessierteund beitrat. 2006 wurde die ADL in denBundesverband der Deutschen Flugge-sellschaften (BDF) umbenannt.

Seit November 2007 ist Ralf Teckentrup,Vorsitzender der Geschäftsführung derCondor Flugdienst GmbH, Präsident des

Verbandes. Geschäftsführer des BDF istDr. Michael Engel.

Gemeinsam mit den Flughäfen Wettbewerbsfähigkeit sichern

Der BDF setzt sich bei den Flughäfen füreine bedarfsgerechte Infrastruktur und fürinternational wettbewerbsfähige Betriebs -zeiten ein. Die Themenschwerpunkte desBDF sind zudem Angelegenheiten derEntgelte und der Flugsicherung, sodassdie deutschen Fluggesellschaften mitkonkurrenzfähigen Rahmenbedingungenim harten Wettbewerb bestehen können.

Um eine Spitzenposition im internationa-len Luftverkehr halten zu können, müssen

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sicherheits-Rankings – ein Großteil ist seitBetriebsaufnahme vollständig unfallfrei.Trotzdem birgt vor allem der Terrorismusneue und unkalkulierbare Gefahren.

Angesichts zunehmender Auflagen mussallerdings sorgfältig geprüft werden, wel-che Maßnahmen einen Mehrwert an Si-cherheit zu erzielen. Der BDF fordert, alleSicherheitsmaßnahmen unter Beibehal-tung der erreichten Sicherheitsstandardsregelmäßig auf Effektivität und Finanzie-rung hin zu untersuchen.

die Systempartner gemeinsam an wett-bewerbsfähigen Strukturen und Lösun-gen arbeiten. Der BDF unterstützt dieUmsetzung des Flughafenkonzepts derBundesregierung sowie ein stärkeres Engagement des Bundes bei der Koordi-nation.

Die Luftsicherheit ist dem BDF ein besonderes Anliegen

Die deutschen Fluggesellschaften bele-gen durchweg Spitzenplätze in den Luft-

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Mitglieder

Umweltschutz wird von den Flug-gesellschaften sehr ernst genommen

Umweltpolitisches Engagement über denEinsatz modernster Technik und einemöglichst effektive Nutzung von vorhan-denem Fluggerät ist für die Mitglieder desBDF selbstverständlich. Eine durch-schnittliche Auslastung von rund 80 Pro-zent bei den „Klassenbesten“ liegt weitüber dem Durchschnitt nicht nur im inter-nationalen Vergleich mit anderen Flugge-sellschaften, sondern auch mit Verkehrs-trägern wie Bahn oder Auto. Das mo-derne Fluggerät der BDF-Airlines ver-braucht weniger als 4 Liter Kerosin proPassagier und 100 Kilometer.

Die Fluggesellschaften streben eine ge-ringere Umweltbelastung an. Deshalbsetzt sich der BDF für eine verbesserte In-frastruktur, neue Technologien sowie ei-nen international aufgestellten Emissions-handel ein.

Darüber hinaus unterstützt der BDF jedeInitiative für ein besseres Luftverkehrsma-nagement in einem einheitlichen europäi-schen Luftraum. Da hier die höchstenEinsparpotentiale für Kerosinverbrauchund Schadstoffausstoß liegen, ist ein Sin-gle European Sky nicht nur von ökologi-schem, sondern in hohem Maße auchvon ökonomischem Nutzen.

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Cologne Business School (CBS)

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Studium an der CBS – Erste Stufe auf der Tourismus-Karriereleiter

Die Cologne Business School (CBS) isteine private Wirtschaftshochschule, diestaatlich anerkannt und international aus-gerichtet ist. Gegründet 1993, gehört dieCBS zu den Pionieren bei der Einführungvon Bachelorstudiengängen in Deutsch-land.

Bachelorstudiengang International Tourism Management

Beständig wachsende Umsatzzahlen sindnicht der einzige Grund, dass viele Schul-abgänger ihre berufliche Zukunft in derTourismusbranche suchen. Die Vielfalt dersich bietenden Aufgabenfelder, der Reizeiner Berufstätigkeit im Ausland, der Um-gang mit Menschen verschiedenster Kul-turen und die vielen Gestaltungsmöglich-keiten machen die Reisewelt zu einem

beliebten Arbeitgeber. Die CBS ist eineder führenden Hochschulen für akademi-sche Tourismusprogramme.

Der Bachelorstudiengang InternationalTourism Management wird in englischerSprache gelehrt und enthält zu 40 Pro-zent rein touristische Fächer. Durch dasbreit angelegte Studium mit Einblicken inalle Tourismusfelder qualifizieren sich dieStudenten für Tätigkeiten z.B. bei Reise-veranstaltern, Fluggesellschaften, Hotels,Kreuzfahrtreedereien, touristischen IT-Dienstleistern, Messe- und Kongresszen-tren sowie Stadt- und Regionalmarke-tingagenturen.

Die Studierenden erhalten neben einerfundierten theoretischen Ausbildung ei-nen umfassenden Einblick in die Praxis.Dieser beinhaltet diverse Exkursionen,Gastvorträge sowie Forschungsprojekteund wird durch ein Praktikum und einAuslandssemester sinnvoll ergänzt. Zu-sätzlich runden eine umfassende Spra-chenausbildung, Kurse in Soft Skills undPräsentationstechniken das Qualifikati-onsprofil ab. Diese Kombination bringenbeispielsweise Absolventen einer Hotel-fachschule oder ausgebildete Reisever-kehrskaufleute nur selten mit. Sie beherr-schen Teildisziplinen und haben keine ge-neralistischen Kenntnisse einer Branche,in der das Wissen über Zusammenhängesowie über Kundenwünsche von beson-derer Bedeutung ist.

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Touristische Fächer des Studiengangs:

n Introduction to Tourismn Tourism Marketingn Tourism Geographyn Tourism Lawn Hotel Business Operationsn Tourism Event &

Congress Managementn Tourist Behaviourn Tourism Projectn Sea & Terrestrial transportationn Aviation Managementn New Technologies in Tourismn Tour Operationsn Destination Managementn Tourism Business Electivesn Business Traveln Health Tourismn Sustainable Tourism

Masterstudiengang Sustainable Tourism Management

Absolventen eines Erststudiengangs mittouristischen Inhalten haben mit demMasterprogramm Sustainable TourismManagement die Möglichkeit, sich nochintensiver und wissenschaftlicher mit denAnforderungen der Branche zu beschäfti-gen und damit das Fachwissen zu errei-chen, das für Führungspositionen überallauf der Welt notwendig ist. Der Gesichts-punkt der Nachhaltigkeit im Tourismusstellt dabei einen besonderen Studien-schwerpunkt dar.

In stark zunehmendem Maße buchenUrlauber heute nicht einfach das billigsteHotel und wollen das ihnen aus der Hei-mat bekannte Essen vorfinden, sondernlegen Wert darauf, Destinationen ken-nenzulernen, in denen Landschaft undRessourcen durch die touristische Ent-wicklung der Region nicht auf Jahre zer-stört oder verschwendet wurden. Nichtmehr ausschließlich der eigene, sondernauch der Nutzen der Bevölkerung im Urlaubsort gerät in den Blickpunkt. Auf diese veränderte Nachfrage regierennicht nur kleine und mittelständige Unternehmen, sondern in zunehmen-dem Maße auch die großen Tourismus-konzerne.

Daher beschäftigen sich die Masterstu-denten der Cologne Business School inden Vorlesungen und Seminaren unteranderem mit den Gesichtspunkten derEthik, Verantwortung und Nachhaltigkeitim Tourismus.

Touristische Fächer des Studiengangs:

n Tourism Ethicsn Eco- and nature-based Tourismn Sustainable Tourism

Management Pro jectn Sustainable Destination Managementn Cultural and social anthropologyn applied diversity managementn Special Iss ues in Globalizationn Tourism research seminar i-iii

Mitglieder

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Unsere Absolventen

Absolventen der touristischen Studien-gänge der CBS sprechen mindestens dreiSprachen, haben Praktikums- und Aus-landserfahrung, verfügen über praktischeBranchenkenntnisse und haben be reitsmindestens eine wissenschaftliche Arbeitzu einem touristischen Thema geschrieben.

Vorteile und Möglichkeiten für Unternehmen

Sind unsere Studenten und Absolventeninteressant für Ihr Unternehmen? Nach

dem vierten Semester absolvieren alleBachelorstudenten des FachbereichsTourismus ein obligatorisches Praktikumin einem Unternehmen der Tourismus-branche. Im Masterstudiengang findetdas Praktikum zwischen dem 2. und dem3. Semester statt. Als Hochschule suchenwir stets Partner aus der Tourismusbran-che, um gemeinsam Forschungsprojekteanzugehen.

Dekan des Fachbereichs Tourismus istProfessor Dr. Guido Sommer, der unteranderem die Fächer Tourism DestinationManagement & Marketing, Aviation Ma-

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Mitglieder

nagement und Tour Operations lehrt. Erist auch Ansprechpartner für Unterneh-mens- und Verbändevertreter und verein-bart mit Ihnen Zielsetzungen und Schwer-punkte gemeinsamer Projekte.

Best Exhibitor Award ITB Berlin 2012

Die Tourismus-Welt hautnah kennen ler-nen können die Studierenden der CBS je-des Jahr auf der ITB in Berlin, wo sie un-ter anderem als Partner der Messe Berlindie besten Aussteller mit den begehrten„Best Exhibitor Awards“ auszeichnen.

In diesem Jahr wurden die Preise bereitszum zwölften Mal vergeben. Bewertethatte das studentische Messeteam alleEinzel- und Gemeinschaftsstände der ITBin elf Kategorien. Dabei nahmen sieStandgestaltung, Informationen, Service,Aktivitäten und Gesamteindruck genauunter die Lupe. Schirmherr des unter demMotto „Travelling Connects People“durchgeführten Projekts ist seit JahrenBTW-Präsident Klaus Laepple.

Höchste Qualität

Für höchste Qualität ist an der CologneBusiness School gesorgt: Neben derstaatlichen Anerkennung werden alle Stu-diengänge regelmäßig durch die unab-hängige Akkreditierungsagentur FIBAAüberprüft, die im Auftrag des Wissen-schaftsrates der Bundesrepublik Studien-programme untersucht und damit Quali-tät im Hochschulbereich sicherstellt.

Alle drei Jahre nimmt das Centrum fürHochschulentwicklung (CHE) die Qualitätvon Wirtschaftsstudiengängen kritischunter die Lupe. Das CHE bewertete dieCBS mit einer Gesamtnote von 1,6. Keineandere Hochschule im Kölner Raum er-reichte ein so positives Ergebnis. Damitzählt die CBS zu den Top BusinessSchools Deutschlands.

Kontakt:

Cologne Business School GmbH (CBS)Hardefuststraße 1, 50677 KölnTel.: (0221) 93180914Fax.: (0221) [email protected]

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Guido Sommer, Head of Tourism Department

Das ITB-Team 2012 der Cologne Business School vor dem Messestand der Hochschule

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Deutsche Bahn

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ICx, DB Navigator und Social Media:Bausteine für eine erfolgreiche Zukunft

Die Deutsche Bahn hat mit der Vertrags-unterzeichnung mit Siemens über die Be-stellung von bis zu 300 neuen ICx-Zügendie entscheidenden Weichen für den zu-künftigen Fernverkehr gestellt. 130 Zügehat die DB sofort abgerufen, weitere 90sind geplant; das mögliche Auftragsvolu-men für die 220 Züge beträgt rund sechsMilliarden Euro. Dies ist der größte Auf-trag in der Geschichte von DB und vonSiemens.

Technische Basis des ICx ist ein innovati-ves Plattformkonzept. Es erlaubt ein hohes

Maß an Flexibilität bei der Zusammen-stellung verschiedener Zugkonfiguratio-nen. Möglich wird dies durch sogenanntePowercars, die alle Komponenten einerAntriebseinheit in einem Wagen bündeln.Der ICx wird im ICE-Design und mit demICE-Komfortniveau in zwei Varianten ge-baut. Variante eins ist ein 7-teiliger Trieb-zug mit drei angetriebenen Powercars. Ererreicht eine Höchstgeschwindigkeit von230 Stundenkilometern und soll die Inter-city-Züge ablösen. Variante zwei ist ein10-teiliger Triebzug mit bis zu fünf Power-cars. Mit einer Höchstgeschwindigkeitvon 249 Stundenkilometern können dieseICx-Züge die ICE 1 und ICE 2-Flotte er-setzen.

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Mitglieder

Zu beiden ICx-Varianten gehören je einvoll ausgestattetes Bordrestaurant sowieein Bistro mit Stehbereich. Zudem verfü-gen die Züge über ein Familienabteil undFahrradstellplätze. Eine neue Sitzgenera-tion ermöglicht mehr Freiraum am Platz.Je Wagen sind bis zu sechs Deckenbild-schirme und in den Einstiegsräumen je-weils ein Monitor für Fahrgastinformatio-nen angebracht. Für Reisende mit einge-schränkter Mobilität verfügen die Zügeüber eine fahrzeuggebundene Einstiegs-hilfe und ein behindertengerechtes WC.

Dank seiner deutlich verbesserten aero-dynamischen Form reduziert sich derFahrwiderstand gegenüber den bishereingesetzten ICE-Zügen deutlich. Durcheine leichtere Bauweise konnte außerdem

das Gewicht bei einem 200 Meter langenZug um rund 20 Tonnen reduziert wer-den. Der Energieverbrauch pro Fahrgastsinkt um bis zu 30 Prozent gegenübervergleichbaren Bestandszügen. Die erstenICx-Züge sollen im Laufe des Jahres 2016in den Einsatz kommen.

Darüber hinaus fließen über 250 MillionenEuro in die Modernisierung der Intercity-Reisezugwagen. Bei 770 Fahrzeugen wirdder Innenraum ähnlich dem aktuellen ICE-Design neu gestaltet. Im zweiten Quartal2012 sollen die ersten Wagen in den Ein-satz gehen. Damit werden die Fahrzeugefür den weiteren Einsatz bis zur Inbetrieb-nahme der ICx-Flotte fit gemacht.

Neben der Modernisierung der Fahrzeug-flotte liegt ein Hauptaugenmerk auf demAusbau der Services und des Angebots.

So hat die Deutsche Bahn in Kooperationmit der SNCF im März 2012 eine Direkt-verbindung zwischen Frankfurt (Main) undMarseille in Betrieb genommen. Damitverkürzen sich die Reisezeiten zwischenSüdwestdeutschland und Südfrankreichum bis zu 90 Minuten. Die Direktverbin-dung zwischen Frankfurt und Marseilleführt über Mannheim, Karlsruhe, Baden-Baden, Straßburg, Mülhausen, Lyon, Avignon und Aix-en-Provence. Zum Ein-satz kommt der neue Doppelstock -zug TGV Euroduplex. Er erreicht auf dertäglichen Hin- und Rückfahrt Spitzen -

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geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h.Ein deutsch-französisches Zugteam be-treut die Gäste auf der gesamten Reise.

Der Internetzugang mit hoher Qualität imICE ist für viele Kunden ein wichtiger Fak-tor bei ihrer Entscheidung für die Bahn.Denn wie kein anderes Verkehrsmittel bie-tet der Zug optimale Bedingungen, umdie Reisezeit sinnvoll zu nutzen. Entspre-chend bauen die DB und die DeutscheTelekom gemeinsam den Internetzugangin der ICE-Flotte aus. Bis voraussichtlichEnde 2014 sollen weitere rund 185 ICE-Züge mit der dafür notwendigen Technikausgerüstet werden. Streckenseitig solldas 5.200 Kilometer lange ICE-KernnetzSchritt für Schritt die Internettechnik er-halten. Darunter sind beispielsweise die

besonders stark nachgefragten StreckenFrankfurt (Main)–Nürnberg–München,Dortmund–Berlin oder Hamburg–Berlin.Den Beginn markiert die Strecke Mann-heim–Freiburg, auf der seit Beginn desJahres 2012 der Internetzugang möglichist. Am Ende des Ausbauprogrammswerden rund 255 ICE-Züge rollende Hot-Spots sein. Dann wird die DB über dieweltweit größte internetfähige Hochge-schwindigkeitsflotte verfügen. Zudem istjetzt der Internetzugang über die TelekomHotSpots für alle Gäste in den DBLounges kostenlos.

Auch die Informationsservices erweitertdie DB. Im Rahmen eines Pilotprojektswerden Fahrgäste jetzt im Störungsfalloder bei Verspätungen aktiv informiert. Istein Zug mehr als zehn Minuten verspätetoder liegt eine andere Störung vor, wirdder Kunde per E-Mail benachrichtigt underhält einen Link auf eine Seite mit seinerindividuellen Verbindung und den ent-sprechenden Störungshinweisen. Wennnötig, bekommt der Reisende dort auchVerbindungsalternativen. Der neue Ser-vice auf bahn.de ist zunächst nur per E-Mail für angemeldete Kunden verfüg-bar, die online ein Fernverkehrsticket gebucht haben. Eine schrittweise Aus-weitung der neuen Dienstleistung für wei-tere Kundengruppen ist geplant.

Die Applikation „DB Navigator“ für dasiPhone und andere Mobiltelefone wurde

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Mitglieder

ebenfalls weiter verbessert und bereitsweit über drei Millionen Mal heruntergela-den. Damit können Reisende Fahrplanin-formationen abrufen, aktuelle Verspätun-

gen und Störungen werdenminutengenau direkt inder Fahrplanauskunftangezeigt. Auf Wunschkann man sich im Stö-rungsfall, ähnlich wiebei einem Navigations-gerät im Auto, alterna-tive Verbindungen an-zeigen lassen. Über dieneue, im Januar 2012eingeführte Applikation„DB Tickets“ ist der Fahrkartenkauf und die

Handy-Ticket-Verwaltung direkt über dasiPhone noch einfacher und komfortablergeworden. Eine Version für Android-Smartphones gibt es seit April 2012.

Mit Kundenservice und Dialog ist die DBerfolgreich im Social Web unterwegs: ImDezember 2011 starteten die beidenneuen Facebook-Auftritte – eine Seite fürden gesamten Konzern und eine für den Personenverkehr. Auf der Seite desKonzerns unter www.facebook.com/deutschebahn werden Neuigkeiten ausdem Unternehmen gepostet und Fragender User diskutiert. Beim Facebook- Auftritt des Personenverkehrs unterwww.facebook.com/dbbahn gibt es ne-ben Ticketaktionen und nützlichen Appli-

kationen auch aktuelle Fahrplaninforma-tionen sowie konkrete Antworten auf Fra-gen und Kritik zum Personenverkehrsan-gebot der DB. Neben Facebook hat sichauch der Twitter-Kanal der DB zu einerwichtigen Säule im Dialog mit den Kun-den ent wickelt – und das preisgekrönt:@DB_Bahn wurde in der Kategorie „So-cial Media“ mit den „Annual MultimediaAward 2012“ in Silber ausgezeichnet.

Aber auch die DB Reisezentren als einwichtiger Anlaufpunkt für die Kunden zurInformation und zum Fahrkartenkauf wer-den nicht vernachlässigt.

Allein 2012 stehen über acht MillionenEuro für Umbauten und neue Möblierun-gen bereit. Diese Investitionen wird dieDB auch in Zukunft weiter fortführen. Einherausragendes Beispiel ist das neueReisezentrum im Frankfurter Hauptbahn-hof. Auf insgesamt 615 QuadratmeternVerkaufsfläche erwartet Bahnkunden eingleichermaßen modernes wie funktiona-les Ambiente. Mit einer verbesserten Aus-stattung sowie der übersichtlichen An-ordnung der Verkaufsflächen wurde dasServiceangebot weiter ausgebaut. Vonder neuen Ausstattung profitieren insbe-sondere auch Menschen mit Mobilitäts-einschränkungen. Für sie steht ein Auf-rufsystem mit akustischen Hilfen und Blin-denschrift zur Verfügung. AbsenkbareTresen sorgen dafür, dass Rollstuhlfahreroptimal beraten werden können.

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Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband)

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Das Gastgewerbe – ein starkes Stückheimische Wirtschaft

Vielseitig, sympathisch, leistungsstark –das sind Gastronomie und Hotellerie inDeutschland. Das Gastgewerbe steht fürGenuss und Erholung, Kultur und Le-bensfreude. Es steht aber auch für mehrals eine Million Beschäftigte in 231.000Betrieben und fast 80.000 Ausbildungs-plätze.

Um die aktuellen Herausforderungen er-folgreich zu meistern, kommt es auch da-rauf an, dass die Politik die richtigen Wei-chen stellt. Dafür setzt sich der DeutscheHotel- und Gaststättenverband (DEHOGABundesverband) ein. Er vertritt die Interes- sen der gastgewerblichen Unternehmergegenüber Politik, Medien und Öffentlich-keit. Mit 70.000 Mitgliedern gehört derDEHOGA zu den Spitzenverbänden derdeutschen Wirtschaft. Im DEHOGA Bun-desverband sind 17 Landesverbände,

drei Fachverbände – der HotelverbandDeutschland (IHA), die UNIPAS (Union derPächter von Autobahn-Service-Betrieben)und der V.I.C. (Verband der Internatio -nalen Caterer in Deutschland) – sowie dievier Fachabteilungen Systemgastronomie,Gemeinschaftsgastronomie, Bahnhofs-gastronomie und Discotheken zusammen -geschlossen.

Umsatzplus in Gastronomie und Hotellerie

Gastronomie und Hotellerie blicken aufein erfreuliches Jahr zurück. Laut demStatistischen Bundesamt stieg der Um-satz der Hotels und Restaurants 2011nominal um 3,8 Prozent und real um 2,4Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dassind die besten Wachstumsraten seitüber zehn Jahren. Deutschland als Rei-seland steht bei den Gästen aus dem In-land und den Urlaubern aus der ganzenWelt weiterhin hoch im Kurs.

Der Aufschwung ist endlich auch in derGastronomie angekommen. Sowohl dasFirmengeschäft als auch der private Kon-sum legten zu. Mit einem nominalen Um-satzanstieg von 3,9 Prozent verbuchtendie Restaurants, Kantinen und Caterer diehöchsten prozentualen Umsatzzuwächseseit der Wiedervereinigung. Real schlugein Plus von 2,5 Prozent zu Buche. Mit einem Gesamtumsatz von gut 65 Milliar-den Euro netto ist im Gastgewerbe damitFoto: DZT/Landeshauptstadt Mainz

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endlich wieder das Vorkrisenniveau er-reicht. Für das Jahr 2012 rechnet der DEHOGA mit weiteren Zuwächsen beiden Übernachtungs- und Umsatzzahlen.

Hotels investieren in Deutschland

Die Senkung der Mehrwertsteuer aufÜbernachtungen hat zur guten Entwick-lung beigetragen und die internationaleWettbewerbsfähigkeit der Hotels nach-haltig gestärkt. Die Mehrwertsteuer istnun auch in Deutschland endlich fair undgerecht geregelt – gelten doch in 23 von27 EU-Staaten teilweise seit Jahrzehntenreduzierte Mehrwertsteuersätze für Be-herbergungsumsätze.

Die Hoteliers haben Wort gehalten undkräftig investiert. Da ist das Ergebnis ei-ner bundesweiten Umfrage zu den Aus-wirkungen der Mehrwertsteuersenkung,durchgeführt vom Institut für Manage-ment und Tourismus (IMT) der Fachhoch-schule Westküste. Für die Studie wurdendie durch die Mehrwertsteuersenkungausgelösten individuellen Investitions-maßnahmen von knapp 5.200 Gasthöfen,Pensionen und Hotels aus der gesamtenBundesrepublik ausgewertet und addiert.Zusammen haben diese Unternehmerfast eine Milliarde Euro zusätzlich in Neu-anschaffungen, Renovierungen, Energie-effizienzmaßnahmen sowie An- und Um bauten investiert. Außerdem habendie befragten Hoteliers 2010 und 2011mehr als 11.000 neue Arbeits- und Aus-bildungsplätze geschaffen. Die vom DEHOGA Bundesverband in Auftrag ge-gebene Untersuchung bestätigt damit dieamtlichen Beschäftigungsstatistiken. DasGastgewerbe ist und bleibt der Jobmotordes Tourismus.

Hemmnisse abbauen – Wachstumskräfte stärken

So positiv die konjunkturelle Entwicklungist, so groß sind die aktuellen politischenHerausforderungen für die Branche – unddamit für den DEHOGA Bundesverband.Trotz der nachweisbaren Impulse derMehrwertsteuersenkung für Hotels stehtdie Maßnahme immer wieder in der Kritik.Foto: Victor´s Residenz-Hotels

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Dabei ist doch wohl eines klar: Investitio-nen setzen Vertrauen in eine verlässlichePolitik voraus. Auch die Einführung kom-munaler Bettensteuern konterkariert diepositiven Effekte der Steuersenkung. DerDEHOGA und der Hotelverband Deutsch-land (IHA) wehren sich mit allen zur Verfü-gung stehenden Mitteln gegen diese po li-tische Wegelagerei. Im Sommer soll diemündliche Verhandlung der vom DEHOGAund der IHA unterstützten Klagen beimBundesverwaltungsgericht in Leipzig statt- finden.

Dringenden Handlungsbedarf sieht derDEHOGA bei der Mehrwertsteuerrege-lung für Speisen. So wird das Essen imGehen und Stehen mit sieben Prozentsteuerlich gefördert, während für dasfrisch zubereitete, liebevoll servierte Ge-richt im Restaurant 19 Prozent fällig wer-den. Für die Currywurst, die am Imbiss imStehen verzehrt wird, gelten sieben Pro-zent Mehrwertsteuer, die Currywurst, dieim Sitzen gegessen wird, wird mit vollen

19 Prozent belegt. Die Politik muss sichfragen lassen, ob es wirklich sinnvoll ist,die Tütensuppe beim Discounter mit sie-ben Prozent steuerlich zu begünstigen,während für die frische Spargelcreme-suppe in einem Restaurant satte 19 Pro-zent angesetzt werden. Und wie ist es zubegründen, dass für Hundefutter siebenProzent gelten, während der Fiskus beimSchulessen 19 Prozent Mehrwertsteuerverlangt? Mit der massiven Benachteili-gung der heimischen Gastronomie undden Widersprüchen muss Schluss sein.Nur ein einheitlicher reduzierter Mehr-wertsteuersatz für alle Speisen – unab-hängig von der Art der Zubereitung unddes Verzehrortes – ist fair, sinnvoll und lo-gisch.

Im Fokus der aktuellen Arbeit des DEHOGA Bundesverbandes steht zudemdie Diskussion um die Veröffentlichungder Ergebnisse der Lebensmittelkontrol-len. Der DEHOGA bekennt sich kompro-misslos zur Einhaltung der zu Rechtstrengen gesetzlichen Regelungen inDeutschland. Dabei setzt er auf Qualifi-zierung statt Stigmatisierung. Es ist un-verhältnismäßig, dass Gastronomen auf-grund einer Momentaufnahme über Mo-nate am Pranger stehen, auch wennlängst alle Mängel beseitigt sind. Die per-sonelle und technische Ausstattung derLebensmittelkontrolle kann eine rechts-konforme Umsetzung des angedachtenTransparenzsystems nicht gewährleisten.

Foto: ECOLAB

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Darüber hinaus sorgen die Debatte umdie Minijobs und einen gesetzlichen Min-destlohn sowie die extreme Kostenspiralebei den Urheberrechtsgebühren bei dengastgewerblichen Unternehmern für Ver-unsicherung und Verärgerung und ge-fährden damit den Aufschwung.

Gemeinsam die Zukunft gestalten

Eines der wichtigsten aktuellen Aufga-benfelder des DEHOGA und seiner Un-ternehmer ist die Sicherung des Fach-kräftebedarfs. Der DEHOGA unterstütztdie Gastronomen und Hoteliers mit viel-fältigen Aktivitäten darin, weiter in dieQualität der Ausbildung und Mitarbeiter-motivation zu investieren.

Der DEHOGA versteht sich als aktiverMitgestalter der Gesellschaft. Vor diesem

Hintergrund initiiert,unterstützt und be-gleitet der Verbandvielfältigste Aktionenund Kampagnen.Ein echtes Erfolgs-produkt des Ver-

bandes ist die Deutsche Hotelklassifzie-rung, an der mehr als 8.000 Hotels teil-nehmen. Auch auf dem Weg zu einheitli-chen Hotelsternen in Europa ist der DEHOGA mit der Gründung der Hotel-stars Union unter dem Dach des europä -ischen Verbandes HOTREC HospitalityEurope ein gutes Stück vorangekommen.

Elf Länder machen bereits mit und sorgenfür mehr Transparenz und noch bessereInformationen für den Reisenden (mehrdazu unter www.klassifizierung.de).

Mit Ratgebern wie „Gute Gastgeber fürAllergiker" oder „Kleine Gäste ganz groß“über Initiativen zu fahr-rad- bzw. motorrad-freundlichen Betriebenoder zur Förderung derregionalen Küche bis hinzu Wettbewerben und Kooperationen zurStärkung des nachhaltigen Tourismus –zu nennen wären hier die Umweltdach-marke Viabono, der DEHOGA Umwelt-check, die DEHOGA-Energiekampagne,der Deutsche Nachhaltigkeitspreis, diebundesweiten Geschmackstage oder der Bun deswettbewerb Nachhaltige Tourismus regionen – engagiert sich derDEHOGA für Gastgeber und Gäste.

Foto: Monkey Business – Fotolia.com

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Deutsche Lufthansa AG

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Trotz widriger Rahmenbedingungen:Lufthansa mit positivem operativem Ergebnis

Der Lufthansa-Konzern als größter euro-päischer Luftfahrtkonzern hat trotz nega-tiven, externen Einflüssen im vergange-nen Jahr 2012 ein operatives Ergebnisvon 820 Millionen Euro erzielt. Das Kon-zernergebnis wies allerdings ein Minusvon 13 Millionen Euro aus. Hier habensich besonders die negativen Ergebnis-und Bewertungseffekte der British Mid-land bemerkbar gemacht, darüber hinauszahlreiche Zusatzbelastungen, wie etwadie Luftverkehrsteuer oder der rasant ge-stiegene Ölpreis.

Die Zahl der Fluggäste ist wieder gestie-gen: 2011 wurde erstmals die 100-Millio-

nen-Marke durchgebrochen. 100,6 Millio-nen Gäste flogen mit den Konzernflugliniender Lufthansa Passage Airline Gruppe(Austrian Airlines, British Midland, BrusselsAirlines, Air Dolomiti, Eurowings, German-wings, Lufthansa Passage, SWISS). Dasentspricht einem Anstieg von mehr als 8%.Bei Lufthansa Passage allein stieg die Zahlder Passagiere um 11%.

Entwicklungen rund um den Lufthansa Konzern

Das Marktumfeld der Luftfahrtbranchehat sich gravierend verändert : Allein dieKosten für Kerosin stiegen im Vergleich zu2010 im Passagiergeschäft um mehr als25%. Die Gesamtkosten für Kerosin inder Passage-Airline-Gruppe betrugen 5,8Milliarden Euro, was zu einem Mehrauf-

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wand von 1,2 Milliarden Euro in der Pas-sage-Airline-Gruppe führte. Vor diesemHintergrund hat Lufthansa ein Sparpro-gramm verabschiedet, welches das Ge-samtergebnis bis Ende 2014 nachhaltigum mindestens 1,5 Milliarden Euro ver-bessern soll.

Im Oktober 2011 wurde am FlughafenFrankfurt die neue Landebahn eröffnet.Durch die neue Landebahn ist die Pünkt-lichkeit am Flughafen Frankfurt deutlichgestiegen und nun wieder auf einer Au-genhöhe mit den anderen europäischenDrehkreuzen.

Lufthansa wächst auch in Berlin mit 30neuen Zielen ab Sommer 2012. Die Ber-lin-Flotte der Airline wächst gleichzeitigvon neun auf 15 Flugzeuge. Insgesamtbeteiligte sich Lufthansa mit Investitionenvon mehr als 60 Millionen Euro am Flug-hafen BER. Der Ausbau schafft mehrerehundert neue Arbeitsplätze in der Haupt-stadtregion.

Lufthansa erhält IATA ‚Fast TravelAward‘ / Neue Investitionen

Lufthansa ist vom internationalen Luftver-kehrsverband IATA mit dem ‚Fast TravelAward‘ ausgezeichnet worden. Die IATAwürdigt damit die Innovationen für einfa-che, zeitsparende und flexible Prozessefür die Fluggäste. Im Fokus steht der rei-bungslose Reiseverlauf für Passagiere

und die Reduzierung von Wartezeiten,beispielsweise beim Einchecken, bei derGepäckaufgabe oder beim Einsteigen.Lufthansa ist die erste Fluggesellschaftweltweit, die gleich an zwei Standortendie Voraussetzungen für die Auszeich-nung erfüllt hatte. Außerdem gewannLufthansa 2011 den Skytrax World AirlineAwards als beste transatlantische Airlineim Bereich Produkt und Service-Qualität.

Um sich neben Neuerungen im BereichProdukt und Service auch im Bereich derEffizienz stetig zu verbessern, hat Luft-hansa 2011 insgesamt 35 neue Flug-zeuge bestellt. Davon sind unter anderem30 Flugzeuge der Airbus A320neo-Fami-lie für die Passage Airline Gruppe be-stimmt. Die Investition in neue Flugzeugestärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Flug-gesellschaften im Konzern. Für alle Mo-delle gilt: die Treibstoffeffizienz wird wei-ter verbessert während Betriebskosten,Lärm und Emissionen verringert werden.Mit der Bestellung setzt Lufthansa ihrekontinuierliche Modernisierung und Er-weiterung der Flotte fort.

B747-8 und die neue Business Class

Lufthansa ist “Launching Customer” derPassagierversion der Boeing 747-8. Dererste neue Lufthansa-Jumbo wird 2012ausgeliefert. Alle weiteren bestellten Flug-zeuge dieses Typs werden bis 2015 suk-zessiv in die Flotte aufgenommen wer-

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den. Mit dem Einsatz der Boeing 747-8geht Lufthansa einen weiteren Schritt inRichtung „Drei-Liter-Flotte“ (pro Passagierund 100 Kilometer). Die Boeing 747-8 isttreibstoffeffizienter als die bislang auf denLangstrecken üblichen Flugzeuge. DerLärmteppich der B747-8 wurde im Ver-gleich zum heutigen Jumbo-Jet (Boeing747) um 30 Prozent verkleinert. Die erstenZiele der B747-8 werden Washington,Los Angeles, Chicago, Delhi und Banga-lore sein. Der neue Flugzeugtyp wird mitder neuen Business Class ausgestattetsein: Mit einer horizontalen Liegeflächevon 1,98 Metern Länge präsentiert sichder neue Lufthansa Business Class Sitz.Per Knopfdruck lässt er sich zu einem bequemen Bett umwandeln. Der Sitzüberzeugt durch herausragenden Liege-

und Sitzkomfort, intuitive Bedienung, zusätzlichen Stauraum und ein verbes-sertes Unterhaltungsystem. Wenn 2012der neue Lufthansa-Jumbo, die Boeing747-8, den Liniendienst aufnimmt, kom-men Lufthansa-Gäste an Bord in den Ge-nuss der neuen Business Class.

Weitere neue Produkte an Bord und am Boden

Von April bis November 2011 wurdenzehn bestehende Boeing 747-400 neu inder Kabine ausgestattet. Die First Classverfügt nur noch über acht Plätze. BeimSitzkonzept der Boeing 747-400 gehtLufthansa neue Wege: Die Fensterplätzewurden zu vollwertigen Betten umgebaut,die mit einer über zwei Meter langen Lie-

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gefläche und einer hochwertigen Mat-ratze erstklassigen Schlafkomfort garan-tieren. Jedem Gast steht somit in der zu-künftigen First Class Kabine nicht nur einSitzplatz, sondern auch ein eigenes Bettzur Verfügung. In der Economy Classkönnen sich Gäste zudem ab sofort ihr ei-genes Unterhaltungsprogramm am per-sönlichen Bildschirm zusammenstellen.Zur Auswahl stehen eine Vielzahl vonSpielfilmen in bis zu acht Sprachfassun-gen, beliebte TV-Serien und spannendeDokumentationen.

Vielflieger mit Senator-Status können amFlughafen Frankfurt in der mit 1.800 Qua-dratmetern weltweit größten Lufthansa-Lounge entspannen. Im Abflugbereichdes Terminal 1 kommen Topkunden erst-mals in einer Senator-Lounge in den Ge-nuss eines modernen Wellness-Bereichesmit zehn Duschbädern und zwei SPA-Räumen. Auch in München können Top-kunden neue Lounges nutzen: Die Sena-tor Lounge wurde um 200 Quadratmetererweitert und bietet nun mehr als 100 zu-sätzliche Sitzplätze. Auch Business ClassPassagiere und Gäste mit Frequent Tra-veller Status können sich auf ein erwei-tertes Platzangebot freuen. Lufthansabietet im Terminal 2 insgesamt sechsLounges sowie ein Café auf rund 5.000Quadratmetern Fläche an.

Neue Ziele im Sommerflugplan 2012

Mit der Wiederaufnahme von Shenyangund dem Neuanflug nach Qingdao (Tsing-tao) weitet Lufthansa die Präsenz imWachstumsmarkt China aus. Seit dem26. März 2012 hebt dreimal pro Wocheein Airbus A340 mit 266 Sitzplätzen vonFrankfurt aus zum wichtigen Wirtschafts-standort Shenyang ab. Mit dem Weiter-flug nach Qingdao in der Provinz Shan-dong ist die Hafenstadt am Gelben Meererstmals mit dem weltweiten Lufthansa-Streckennetz verbunden. Lufthansa bie-tet ihren Kunden insgesamt 55 wöchent-liche Verbindungen zu sechs Zielen inChina.

Ab dem Sommerflugplan 2012 nimmtLufthansa das Ziel Moskau-Vnukovo neuin ihr Streckennetz auf. Die zwei täglichenFlüge ab Frankfurt ergänzen das beste-hende Angebot zum Moskauer FlughafenDomodedovo. Insgesamt werden ab dem25. März 2012 dann sechs tägliche Ver-bindungen zwischen Frankfurt und derrussischen Hauptstadt angeboten.

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Deutscher ReiseVerband (DRV)

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Der DRV: Stark für die Branche

Die Deutschen sind weiterhin Reisewelt-meister. Mehr als jede andere Nation ge-ben sie jährlich für Auslandsreisen aus – und zwar über 61 Milliarden Euro. DieTourismusbranche in Deutschland ist da-mit ein bedeutender Wirtschaftsfaktorund bietet rund 2,9 Millionen Arbeits-plätze. Rund 64.000 Personen sind beideutschen Reisebüros und Reiseveran-staltern tätig. Der Deutsche ReiseVerband(DRV) ist die führende Interessenvertre-tung der Tourismusbranche – dabei set-zen wir uns vor allem für die Anliegen undInteressen von Reiseveranstaltern undReisemittlern ein.

Hinter dem DRV steht eine bedeutendeWirtschaftskraft: Unsere Mitglieder – darunter auch zahlreiche Dienstleister –repräsentieren weit über 80 Prozent desUmsatzes des deutschen Reiseveranstal-ter- und Reisebüromarktes von jeweilsdeutlich über 22 Milliarden Euro.

Rekordjahr für die Tourismusbranche

Das Jahr 2011 bescherte dem Reise-büro-Vertrieb und den Reiseveranstalternein neues Rekordergebnis. Sowohl beimUmsatz als auch bei den Teilnehmerzah-len gab es in den vergangenen zehn Jah-ren kein besseres Jahresergebnis als dasdes touristischen Geschäftsjahres 2010 /2011. Demnach kletterte der Reisebüro -

umsatz gegenüber dem Vorjahreszeit-raum um 2,0 Milliarden Euro – und damitum rund 9,5 Prozent auf 22,4 MilliardenEuro. Auch der Umsatz der Reiseveran-stalter stieg um 2,0 Milliarden Euro (plusneun Prozent auf 23,3 Milliarden Euro).Besonders hohe Zuwächse gab es beiKreuzfahrten und Fernreisen. Als belieb-teste Auslandsreiseziele der Deutschenhaben sich 2011 erneut die KlassikerSpanien und Italien behauptet.

Rund fünf Prozent mehr Gäste als im Vor-jahr entschieden sich 2011 dafür, ihrenUrlaub bei deutschen Reiseveranstalternzu buchen: Insgesamt waren es 42,4 Mil-

Statistik: Anzahl und Umsatz der Reise-büros in den vergangenen zehn Jahren

Jahr Anzahl Umsätze

2002 14.235 22,0 Mrd. Euro2003 13.684 19,8 Mrd. Euro 2004 13.753 20,5 Mrd. Euro2005 12.639 20,7 Mrd. Euro2006 11.866 20,8 Mrd. Euro2007 11.404 21,4 Mrd. Euro2008 11.046 21,8 Mrd. Euro2009 10.717 19,0 Mrd. Euro2010 10.370 20,4 Mrd. Euro2011 10.240 22,4 Mrd. Euro

Quelle: DRV „Fakten und Zahlen zum deutschen Reisemarkt 2011“

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Mitglieder

lionen Urlauber. Damit ist die über Veran-stalter organisierte Reise – egal ob als Pa-ket- oder Bausteinangebot – gefragterdenn je und überzeugt gegenüber demselbst arrangierten Urlaub mit zahlreichenVorteilen. Die Anzahl der stationären Rei-sebüros ist 2011 nur noch leicht zurück-gegangen, so dass im Vergleich zum Ge-schäftsjahr 2009/2010 insgesamt 10.240und damit 130 Büros weniger am Marktsind (569 Schließungen standen 439Neueröffnungen gegenüber).

Stark für die Mitglieder

Der Ende 2010 neugewählte DRV-Präsi-dent Jürgen Büchy hat zu Beginn seinerAmtszeit den Ausbau des Expertenpoolsim Branchenverband angestoßen.

Es wurden mehrere neue Ausschüsseeingerichtet, um die fachliche Kompetenzdes Verbandes weiter auszubauen und

das Themenspektrumzu erweitern. Zu denneuen Gremien ge-hören der DRV-Aus-schuss Datenschutz,der DRV-AusschussBetrugsbe kämpfung,der DRV-AusschussKrisenmanagement(bis her die Arbeits-gruppe zu Sicher-heitsthemen) und derDRV-Expertenkreis

Rei severtrieb als Interessenvertretung desstationären Vertriebs (bisher Kommunika-tionsgremium Vertrieb, kurz KGV).

DRV koordiniert branchenübergreifende Krisen

Eine der Kernaufgaben des DRV ist dieKoordination der internen und externenKommunikation der Branche in Krisenfäl-len. Bereits seit einigen Jahren verfügendie großen Reiseveranstalter im DRV übereigene Krisenstäbe und kleinere Veran-stalter über Krisenbeauftragte, um Ge-fahrenquellen möglichst schon im Vorfeldauszuschalten bzw. im Schadenfall raschund wirksam helfen zu können. Unterdem Dach des DRV gibt es eine Krisen-koordination in engem Kontakt mit denKrisenstäben und -beauftragten der Mit-gliedsunternehmen sowie den zuständi-gen staatlichen Stellen.

Eine weitere zentrale Aufgabe des Deut-schen ReiseVerbands ist die Entwicklungund Bereitstellung von Standards zumNutzen der gesamten Branche. Um dasbereits professionell aufgestellte Krisen-management für die Reiseanbieter weiterzu perfektionieren, wurde 2011 unter demDach des DRV eine entsprechende Bran-chenlösung konzipiert. Mit diesem alsGlobal Monitoring bezeichneten Früh-warnsystem werden weltweit kritische Er-eignisse ermittelt, analysiert und über einweb basiertes Geoinformationssystem in

Der Ende 2010 neugewählteDRV-Präsident Jürgen Büchy.

Quelle: DRV

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einer Karte übersichtlich dargestellt. DieReisebranche kommt mit dem neuenGlobal Monitoring System ihrer Verant-wortung – weit über das gesetzlich gefor-derte Maß hinaus – nach größtmöglicherBetreuung und Sicherheit für die Gästevon Reiseveranstaltern nach.

Berufsbild Tourismuskaufleutestartete im August 2011

Am 1. August 2011 ging das neue Be-rufsbild der Tourismuskaufleute an denStart. Damit endete die Ära des Ausbil-dungsberufes „Reiseverkehrskaufmann/Reiseverkehrskauffrau“.

Der neue Ausbildungsberuf war notwen-dig geworden, um den veränderten Rah-menbedingungen der Tourismuswirtschaftauch in der beruflichen ErstausbildungRechnung zu tragen. Der DRV verantwor-tete auf Arbeitgeberseite federführend dieAusgestaltung des neuen Berufsbildes.

DRV-Projekt: Tourismus in ländlichen Räumen Deutschlands

Der Deutschlandtourismus boomt – dochdie ländlichen Regionen sind in den ver-gangenen Jahren hinter dem Wachstumzurückgeblieben. Wie steht es um die Per-spektiven für den Tourismus in ländlichenRäumen in Deutschland und welche Mög-lichkeiten gibt es, die ökonomische Situa-tion der Anbieter zu verbessern? DieserFragestellung geht der DRV im Auftragdes Bundesministeriums für Wirtschaftund Technologie (BMWi) nach. Der Start-schuss für das Projekt, das aufgrund ei-nes Beschlusses des Deutschen Bundes-tages mit finanziellen Mitteln des BMWigefördert wird, fiel im Dezember 2011. ImFokus der bis zum Januar 2013 terminier-ten Initiative wird die Erarbeitung konkre-ter Handlungsempfehlungen stehen.

Quelle: DRV

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Mitglieder

Stark für Nachhaltigkeit

Tourismus lebt von einer intakten Naturund gesunden Sozialstrukturen in denReiseländern. Ressourcenschutz und so-ziales Engagement sind für die Reise-branche daher von größter Bedeutung.Branchenübergreifend setzt sich der DRVmit eigenen Initiativen für nachhaltige Ent-wicklung in Tourismusregionen ein. DreiBeispiele:

n Umweltschutz: EcoTrophea für vorbildliche Projekte

Einmal jährlich kürt der DRV Touris-musprojekte, die im Bereich Nachhal-tigkeit neue Maßstäbe setzen. DerVerband ist dabei Vorreiter: Bereits seit1987 wird die EcoTrophea für vorbild-liche Nachhaltigkeitsprojekte verliehen.Die Auszeichnung setzt Zeichen undmotiviert andere Anbieter im Touris-musbereich zu noch mehr eigenemEngagement.

n Kinderschutz: Gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern

Die kommerzielle sexuelle Ausbeutungvon Kindern ist ein weltweites Pro-blem, das auch viele Urlaubsländerbetrifft. Gemeinsam mit seinen Part-nern setzt sich der DRV seit Jahren füreine Sensibilisierung von Beschäftig-ten im Tourismus sowie von Reisendenein. Gemeinsam mit Tourismusverant-wortlichen und in Kooperation mit sei-nen Partnern sowohl in Deutschlandals auch in den Reiseländern führt derDRV Schulungen in Tourismusunter-nehmen durch, um Mitarbeitern kon-krete Handlungsempfehlungen zu ver-mitteln.

n Nachhaltigkeitsinitiative: Futouris finanziert CSR-Projekte

Als Schirmherr unterstützt der Deut-sche ReiseVerband darüber hinaus die Nachhaltigkeitsinitiative Futouris(www.futouris.de), die seit 2009 zahl-reiche Nachhaltigkeitsprojekte in denZielländern durchführt. Über ein Dut-zend wurden bislang weltweit geför-dert, Schwerpunkte sind Bildung, Um-welt- und Klimaschutz sowie der Er-halt der biologischen Vielfalt in Reise-ländern.

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Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT)

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Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT)ist das nationale „Tourist Board“ Deutsch-lands mit Hauptsitz in Frankfurt am Main.Sie vertritt das Reiseland Deutschland imAuftrag des Bundesministeriums für Wirt-schaft und Technologie (BMWi) und wirdvon diesem aufgrund eines Beschlussesdes Deutschen Bundestages gefördert.Die DZT entwickelt und kommuniziertStrategien und Produkte, um das positiveImage der deutschen Reisedestinationenim Ausland weiter auszubauen und denTourismus nach Deutschland zu fördern.Dazu unterhält sie weltweit 30 Länderver-tretungen.

Jahresbilanz 2011: Reiseland Deutschland erfolgreicher denn je

Im Jahr 2011 konnte das ReiselandDeutschland seinen Rekord aus dem Vor-jahr erneut brechen und 63,7 Millionenausländische Übernachtungen verbu-chen. Damit ist Deutschland erfolgreicherdenn je und legt trotz der weltweit ange-spannten wirtschaftlichen Situation einenbeeindruckenden Jahresabschluss vor.

Auch seine Position als eines der belieb-testen Reiseländer in Europa konnteDeutschland in diesem Jahr eindrucksvollausbauen und signifikante Zuwächse ausden wichtigsten Quellmärkten verzeich-nen. So kann sich Deutschland 2011 miteinem Wachstum von sieben Prozent alszweitbeliebtestes Reiseziel der Europäer

nach Spanien (plus acht Prozent) bei allenReisen etablieren. Mit diesem Ergebniskonnte der Abstand zu Frankreich (Rangdrei, ein Prozent Plus) weiter ausgebautwerden.

Wesentlicher Wachstumsmotor ist dasGeschäftsreisesegment, das 2011 mit ei-nem Plus von sieben Prozent zu dieserpositiven Entwicklung beigetragen hat.Bei den Quellmärkten zeichnen beson-ders China, Indien und Brasilien mit zwei-stelligen Wachstumsraten bei Übernach-tungen für die Dynamik aus dem Auslandverantwortlich.

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Auch bei den internationalen Ankünftenentwickelt sich Deutschland mit einemPlus von sechs Prozent im Vorjahresver-gleich sehr positiv. Dieser Trend entsprichtdem Wachstum innerhalb Europas undliegt über dem weltweiten Wachstum von4,4 Prozent. Insgesamt verzeichneteDeutschland im Jahr 2011 28,4 MillionenAnkünfte aus dem Ausland.

Ausgezeichnetes Image für Reiseland Deutschland

Das Reiseland Deutschland behauptetseine herausragende Rolle im weltweitenVergleich nicht nur mit eindrucksvollenZahlen, sondern auch mit einem ausge-zeichneten Image. Dies belegt unter an-derem der Anholt-GfK Roper NationBrands Index (NBI), der jährlich dasImage von 50 Ländern unter den Ge-sichtspunkten Export, Regierungsgewalt,Kultur, Menschen, Tourismus sowie Im-migration/Investment misst. Der aktuelleNBI spricht Deutschland 2011 wie auchim Jahr zuvor weltweit das zweitbesteNationenimage zu.

Auch sein Image als touristische Destina-tion konnte das Reiseland Deutschland2011 wieder um einen Platz verbessernund liegt nun auf Position acht. SportlicheGroßereignisse prägen das internationaleImage genau wie Museen, Design undMusik. Ein stabiler fünfter Platz beim Imagefür Kultur belegt, dass das Reiseland

Deutschland weiterhin mit einer breiten Pa-lette kultureller Aktivitäten assoziiert wird.

Reiseland Deutschland mit Rücken-wind in die nächste Dekade

Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum:Nach den Rekordjahren 2010 und 2011hat Deutschland das Potenzial, sich aufder touristischen Weltkarte dauerhaft ei-nen festen Platz unter den beliebtestenReisezielen zu sichern.

Erheblich dazu beitragen wird das Ge-schäftsreisesegment, das die DZT 2012in den Fokus ihrer Marketingaktivitätenrückt. Bereits jetzt geben internatio-nale Gäste in Deutschland jährlich knapp15 Milliarden Euro für geschäftlich mo -tivierte Reisen aus. Dabei hat sichDeutschland zur beliebtesten Geschäfts-reisedestination europäischer Reisenderentwickelt. Insbesondere polnische, briti-sche und Schweizer Gäste wählenDeutschland als Geschäftsreiseziel –mehr als ein Drittel der Geschäftsreisen-den aus Europa kommt aus diesen dreiQuellmärkten.

Fast die Hälfte des Geschäftsreisevolu-mens entfällt auf pomotable Geschäfts-reisen, die die Bereiche Messen, Incenti-ves, Kongresse und Meetings umfassen.Sie sind ein wesentlicher Wirtschaftsmo-tor für das Deutschland-Incoming. Im ver-gangenen Jahr sind promotable Ge-

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schäftsreisen aus Europa nach Deutsch-land um fünf Prozent auf 5,3 Millionen ge-wachsen.

Zudem greifen die internationalen Ver-marktungsaktivitäten der DZT im Jahr2012 das Thema Weinkultur und Natur inDeutschland auf. Darüber hinaus werdenzu internationalen Kunst- und Kulturver-anstaltungen wie der documenta 13 inKassel oder den Feierlichkeiten rund umden 800. Geburtstag der Thomaner oderden 300. Geburtstag von Friedrich demGroßen erneut Besucher aus aller Welt er-wartet.

Bei einer weiteren positiven Marktent-wicklung und auf Basis der zielgerichte-ten Marketingaktivitäten der DZT kannder Erfolgskurs auch mittelfristig fortge-führt werden. Bis 2020 ist für das Reise-land Deutschland ein Plus von einem Drit-tel auf 80 Millionen Übernachtungen ausdem Ausland möglich.

Reiseland Deutschland multimedial und sozial erlebbar:www.germany.travel

Seit dem vergangenen Jahr präsentiertsich die DZT mit einem neuen digitalen In-ternetauftritt. Mit komplett neuer Technikund Nutzerführung schließt sie an welt-weite Standards an und bildet als Dach-

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Mitglieder

organisation das internationale Portal fürReisen nach Deutschland. Die Websitewww.germany.travel steht in 26 Sprachenzur Verfügung und versorgt sämtlichemodernen Endgeräte aus einem Systemmit Informationen zum Reiseland Deutsch -land.

Zentrales Thema sind darüber hinaus in-ternational ausgerichtete Social-Media-Ak-tivitäten etwa auf Facebook oder Twitter.

Durch den neuen Internetauftritt will dieDZT die Interaktion mit Endverbrauchern,touristischen Partnern und Medien stärkenund dadurch die Imagebildung des Reise-landes Deutschland positiv fördern.

Ziel der DZT ist es, die Tourismusdestina-tion Deutschland im World Wide Webpräsenter zu machen, damit das Reise-land seine führende Position in Europaweiter ausbauen kann.

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Europäische Reiseversicherung AG Ein Unternehmen der ERGO Versicherungsgruppe

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Seit über 100 Jahren begleitet die ERVihre Kunden auf Reisen rund um den Glo-bus. Mit bedarfsgerechten Produkten fürUrlaubs- und Geschäftsreisende und ei-nem weltumspannenden Netz aus Exper-ten, die im Notfall mit Rat und Tat zurSeite stehen, ist die ERV DeutschlandsMarktführer in Sachen Reiseschutz. Auchauf den internationalen Märkten hat sichdie ERV zu einem wichtigen Global Playerentwickelt. Diese Tatsache spiegelt sichnicht zuletzt in einem einheitlichen Mar-kenauftritt ebenso wie in der grenzüber-schreitenden Zusammenarbeit der Mitar-beiter wider. Neben dem Ausbau des in-ternationalen Geschäfts stand 2011 auchdie Diversifikation der Vertriebswege so-wie des Produktportfolios in den einzel-nen Ländern im Fokus. So kann die ERVheute Lösungen anbieten, die den Be-dürfnissen ihrer Kunden noch besser ent-sprechen.

Jahresversicherung im Fokus

Mit einer umfassenden Tarifreform hat dieERV ab 1. Juni 2011 die Bedeutung derJahresversicherung weiter gestärkt. DieJahres-Produkte wurden mit noch mehrVorteilen gegenüber den Einmal-Produk-ten ausgestattet, so dass der Abschlussvon Jahres-Policen auch schon in niedri-geren Preisstufen häufig günstiger ist alsEinzel-Versicherungen. Davon profitierennicht nur die Kunden, die mit einer Jah-res-Versicherung auf allen Reisen in ei-

nem Jahr rundum abgesichert sind, sondern auch unsere Vertriebspartner. Sie schaffen sich damit ein stabiles Provi-sionseinkommen, denn mit jedem Vertragsichern sie sich die Folgeprovision für dasnächste Jahr. Mit dem neuen ProduktHaus und Anreise plus bietet die ERV seit2011 nun auch einen Rundum-Schutz bei Einbruch, Schlüsselverlust und Auto-pannen.

Mobile Zielgruppe erreichen

Reiseentscheidungen werden heutzutagehäufig online und auch von unterwegs ge-troffen. Um den gestiegenen Ansprüchender Kunden in Sachen Buchbarkeit undInformationsbedürfnis entgegenzukom-men, hat die ERV im vergangenen Jahreine mobile Website eingeführt. Untermobil.erv.de haben Kunden die Möglich-keit, auch noch wenige Minuten vor ihrerAbreise für den medizinischen Schutz imUrlaub oder auf einer Geschäftsreise zusorgen. Auch eine Reiserücktritts-Versi-cherung oder ein RundumSorglos-Schutzkönnen un-ter Be-achtungder vor-gegebe-nen Ab-schlussfris-ten bequemun terwegs abge-schlossen werden.

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Um bei Urlaubern das Bewusstsein fürdas Thema Reiseschutz zu steigern, hatdie ERV 2011 eine umfangreiche End-kunden-Kampagne gestartet. Dazu ge-hörte beispielsweise eine Kooperation mitdem Verlagshaus Travel House Media.Darüber hinaus warb die ERV in mehre-ren großen Städten an den Flughäfen, U-und S-Bahnen sowie auf Infoscreens imöffentlichen Nahverkehr.

Neue Partnerschaften geknüpft

Auch im vergangenen Jahr konnte dieERV bestehende Partnerschaften festigenund neue aufbauen. Mit den Winterkata-logen 2011/2012 übernimmt die ERV dasReiseversicherungsgeschäft von ÖgerTours. Die Hotelsoftware caesar-data

setzt seit vergangenem Jahr auf die ERVund macht die Stornoversicherung überihr System buchbar.

Auch bestehende Partnerschaften konn-ten gefestigt werden. Die größten deut-schen Fluggesellschaften Airberlin, Luft-hansa und Condor haben ihr Angebot anERV-Versicherungsprodukten auf weitereLänder ausgeweitet. Die Fluglinie UkraineInternational Airlines (UIA) hat die ERV2011 als Onlinereiseversicherer für ihreKunden ausgewählt. Die ERV bietet nachdem aktuellen Vertrag Reiseversicherun-gen an den neun größten europäischenMärkten online an und sichert damit dievielen anreisenden Fans anlässlich derkommenden UEFA-Fußballeuropameister-schaft 2012 in der Ukraine und Polen ab.

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Internationale Wachstums-potentiale ausschöpfen

Die ERV baute ihre Präsenz in den wich-tigsten Märkten der Welt kontinuierlichaus. 2011 konzentrierte man sich nochstärker auf ausgewählte Märkte mit ho-hem Wachstumspotential im Bereich Reiseversicherung. Seit ihrer Integrationin die ERGO-Gruppe 2009 hat die ERVihre internationale Wachstumsstrategie an die Strategie von ERGO Internationalangeglichen mit dem Ziel, ihre Aktivitätenan Märkten in verschiedenen TeilenAsiens, Mittel- und Osteuropas und in an-deren ausgewählten Regionen zu ver-stärken.

Hohe Ertragsaussichten machen die in-ternationalen Märkte zu einem attraktivenZiel für weitere Expansionen in der Zu-kunft. Die ERV setzt dabei auf Fronting-Partnerschaften mit anderen Versicherern,

hauptsächlich aus der ERGO/Munich Re-Gruppe, und baut so Marktpräsenzen inAustralien, China, Indien, Mexiko, Neu-seeland, Thailand, Türkei und den USAauf. Das konstante Ziel der ERV ist, die Ef-fizienz dieses Geschäftsmodells weiter zuerhöhen, um das Marktwachstum so ge-winnbringend wie möglich zu nutzen.

Die internationalen Aktivitäten zeugen vonder Entwicklung der ERV, die sich immermehr als Global Player im Reiseversiche-rungsgeschäft etabliert. Außerdem bietetdas internationale Engagement der ERVdie Möglichkeit, ihre wichtigsten interna-tionalen Partner bei ihrer Expansion in dieMärkte der Zukunft zu unterstützen.

In sicheren Händen

Vor, während und nach der Reise in si-cheren Händen zu sein – dafür steht dieERV seit mehr als hundert Jahren. Ein

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wichtiger Bestandteil sind dabei die Not-rufzentralen rund um die Welt, die Kun-den der ERV im Notfall beratend zur Seitestehen und auch die Organisation desKrankenrücktransports übernehmen. Derumfassende Service der ERV setzt seit2009 schon deutlich vor der Reise an: Mitdem Medizinischen Beratungsservice hatdie ERV eine innovative Dienstleistung fürihre Kunden geschaffen, die auch 2011immer mehr Kunden in Anspruch nah-men. Fast jeder zweite Urlaub konntedank der erfahrenen Reisemediziner undihrer Empfehlungen bei der Frage zu„Storno ja oder nein?“ gerettet werden.

Ausblick 2012

Für die kommenden Jahre hat die ERVweitere Maßnahmen geplant, ihre Positionals einer der führenden internationalenReiseversicherer zu stärken. Mit innovati-ven Produkten, Buchungstechnologienund Vertriebswegen will die ERV weiter-

hin ihre Kunden vom hohen Qualitätsan-spruch und erstklassigen Serviceangebotüberzeugen. Im Fokus steht aber auchein ertragreiches Wachstum – durch Aus-bau und Stärkung aller Vertriebswege so-wie des internationalen Portfolios. Stabi-lität und Nachhaltigkeit sind dabei die we-sentlichen Grundpfeiler.

Durch stärkere Berücksichtigung regio-naler Gegebenheiten möchte die ERVsich noch näher am Markt und ihren Kun-den ausrichten. Die internationale Prä-senz bietet dabei zahlreiche Möglichkei-ten, mit einem länderübergreifenden Pro-dukt-Know-How auf die Bedürfnisse derReisenden überall auf der Welt einzuge-hen. Aufgrund des geschärften Bewusst-seins der Kunden für eine ganzjährige Ab-sicherung steht dabei der Ausbau desAbsatzes von Jahresversicherungen imFokus.

Das Internet spielt für die ERV eine immerwichtigere Rolle. Mit der stetigen Verbes-serung und Erweiterung der E-Com-merce-Angebote erkennt die ERV früh-zeitig die Bedürfnisse und Wünsche ihrerKunden.

Die Aktivitäten in ausgewählten Märktenin Europa, Australien, Asien, Nord- undSüdamerika eröffnen der ERV Wachs-tumschancen, während sie zusammenmit ihren Kunden in eine stabile und si-chere Zukunft blickt.

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Deutschlands größter Freizeitpark mit fünftem Spitzenhotel und neuer Holzachterbahn

Deutlich über vier Millionen Besucherim Jahr 2011/ Höchstes Investitions-tempo in der Unternehmensgeschichte

Der Europa-Park in Rust bei Freiburg liegtweiter im Positivtrend und zählte auch imJahr 2011 deutlich über vier Millionen Be-sucher. Deutschlands größter Freizeitparksetzt konsequent auf neue Attraktionenund meldet für die Jahre 2011/2012 dashöchste Investitionstempo in der 37-jäh-rigen Unternehmensgeschichte.

Neues 4-Sterne Superior Hotel „Bell Rock“

Der Europa-Park eröffnet im Juli 2012 seinfünftes Themenhotel „Bell Rock“ im NewEngland Style. Roland Mack, geschäfts-führender Gesellschafter des Europa-Park: „Wir sind mit unserem Hotel Resortan die Kapazitätsgrenzen gekommen. Im-merhin löst der Europa-Park jährlich ins-gesamt mehr als 1,8 Millionen Übernach-tungen in der Region aus.“ Die Auslastungder vier Erlebnishotels mit mehr als 90 Pro- zent bestätigt den Baubeschluss für dasweitere Hotel. Alle Europa-Park-Hotels er-freuen sich größter Beliebtheit und werdenJahr für Jahr mit zahlreichen Preisen aus-gezeichnet. „Der Europa-Park ist eine derbedeutendsten touristischen Attraktionen

in Deutschland“, bestätigt auch AndreasBraun, Geschäftsführer der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg.Deutschlands größter Freizeitpark wirddamit konsequent weiter zur Kurzreise-destination ausgebaut.

Das im Neuengland-Stil erbaute Ensem-ble, bestehend aus einem vierstöckigen,hellen Hauptgebäude und den fünf Neben -gebäuden, fügt sich auf einer Fläche von7.000 Quadratmetern harmonisch zu-sammen. Das Highlight bilden dabei diesechs im Leuchtturm untergebrachtenTurmsuiten. Die oberste Turmsuite erlaubtauf zwei Etagen einen 360 Grad Rund-umblick vom nördlichen SchwarzwaldRichtung Rheinebene, dem südlich gele-genen Breisgau bis hin zu den Vogesen.

Auf dem 40.000 Quadratmeter großenHotelgelände erstrecken sich neben demGebäudekomplex, ein maritimer Außen-bereich sowie der angrenzende Hotelparkund der neue Europa-Park Fitness-Clubmit Saunalandschaft.

Europa-Park GmbH & Co.Freizeit- und Familienpark Mack KG

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Weltweit beachtete Holzachterbahn„WODAN-Timburcoaster“

Am 31. März 2012 wurde die neue Holz-achterbahn „WODAN-Timburcoaster“ inBe trieb genommen. In gerade einmal neunMonaten entstand die erste Holzachter-bahn des Europa-Park: 1050 Meter lang,40 Meter hoch, über 100 Stundenkilome-ter schnell und mit einer maximalen Verti-kalbeschleunigung von bis zu 3,5 G. DerHolzgigant gilt weltweit als modernsterCoaster dieser Art und vereinigt Traditionmit High-Tech auf höchstem Niveau. Diemittlerweile elfte Achterbahn ergänzt dasAngebot auf dem 90 Hektar großen Park-gelände in spektakulärer Art und Weise.Damit wandelt der Europa-Park auf denSpuren der Geschichte seines Stamm-hauses Mack Rides in Waldkirch. Bereits1921 fertigte das FamilienunternehmenMack seine erste Holzachterbahn, bevornun knapp 100 Jahre später die erste,technisch hoch modifizierte Holzachter-

bahn in die Parklandschaft des Europa-Park integriert wurde. Holzachterbahnund neues Hotel mit über 1.000 Bettenbedeuten auch das höchste Investitions-tempo in der Geschichte des traditions-reichen Familienunternehmens.

Europa-Park als Leuchtturm

Das Motto für 2012 lautet „Leuchtturm im doppelten Sinne“: Der in den Hotel-komplex integrierte 35 Meter hoheLeuchtturm des „Bell Rock“ ist zum einenWahrzeichen des Hotels und gleichzeitigSymbol für die erfolgreiche wirtschaftlicheEntwicklung des Familienunternehmens.Der Europa-Park ist einer der größtenJob- und Wirtschaftsmotoren in Baden-Württemberg (2012 entstehen 300 neueArbeitsplätze), aber auch für den Touris-mus im gesamten Dreiländereck Schweiz,Frankreich und Deutschland hat derEuropa-Park absoluten Leuchtturm -charakter.

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Verweildauer der Besucher steigt:Hohe Qualität und Familienfreundlichkeit

Zunehmend mehr Besucher verweilen im-mer länger im Europa-Park und damitauch in der Region: Davon profitierenauch der heimische Einzelhandel und dieGastronomie. Die Mehrtagesgäste ver-bringen bereits im Durchschnitt rund 2,3 Tage im Europa-Park Erlebnis-Resort.Wissenschaftliche Untersuchungen desBesucherverhaltens bestätigen dem Eu -ro pa-Park auch für 2011 einmal mehrerstklassige Noten bei der Qualität.

Ob Fahrattraktionen, Shows, Hotel oderGastronomie, das Wachstum im Europa-Park wird von einem sehr hohen Gradder Zufriedenheit seiner Besucher beglei-tet. Ein herausragendes Beispiel ist das2011 neu eröffnete weltweit erste Loo-ping-Restaurant „FoodLoop“.

Bei allen Bewertungen wird immer wiederdie große Familienfreundlichkeit herausge-stellt: Die neue Familien-Attraktion „Volo daVinci“ und der Themenbereich „Märchen-wald“ zählen zu den beliebtesten im Park.Die Auswertung der Besucherbefragungspricht für sich: 98 Prozent aller Gästemöchten wieder kommen und 70 Prozentvon ihnen bereits in der nächsten Saison.

Zunehmend internationales Publikum

Die Besucherstruktur des Europa-Parkwird zudem immer internationaler. Mit jeweils knapp einer Million Besuchern liegen Schweizer und Franzosen nachden Deutschen ganz vorn. So übernach-ten an keinem anderen Ort in Deutsch-land mehr Schweizer als im Europa-ParkHotel Resort. Während der Wintersaisonlag der Anteil an französischen Besu-chern an manchen Tagen signifikant hochund trug maßgeblich zum großen Erfolg

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bei. Verstärkt besuchen auch Gäste ausÖsterreich, Benelux und den arabischenLändern den Europa-Park.

Neuland mit Produktion von 4D-Film

Auch der erste, exklusiv für den Europa-Park produzierte 4D-Film „Das Geheim-nis von Schloss Balthasar“ zählte bereitsinnerhalb der ersten Wochen mehr als200.000 Zuschauer. Aufgrund des großenErfolgs und der Nachfrage der Parkbesu-cher haben sich die Macher von MackMedia entschieden, eigens eine Som-merversion des Mulitmedia-Highlights zuproduzieren, das seit Saisonstart im Ma-gic Cinema 4D präsentiert wird.

Confertainment: Tagen und Feiern im Europa-Park

Nicht nur Urlauber und Touristen zieht esin den Europa-Park. Immer mehr Firmenor ganisieren Ausflüge nach Rust oder halten dort ihre Tagungen ab. Insgesamtstehen Firmen- und Privatveranstaltern im Hotel Resort und im Freizeitpark 26 Räumlichkeiten mit Platz für 10 bis2.000 Personen zur Verfügung. Der Be-reich „Confertainment“ konnte im vergan-genen Jahr erneut einen enormen Zu-wachs verzeichnen, zahlreiche Buchun-gen für das Jahr 2012 verdeutlichen denpositiven Trend. Auch mit der Dinner-Show „Cirque d’Europe“ wurde 2011 einneuer Besucherrekord erreicht.

Roland Mack ist Präsident des Weltverbandes der Freizeitindustrie

„Wir sind auch im internationalen Ver-gleich sehr gut aufgestellt“, so RolandMack. Der Europa-Park zählt zu den bes-ten Parks weltweit. Der geschäftsfüh-rende Gesellschafter wurde als ersterDeutscher zum Präsidenten der interna-tionalen Freizeitindustrie (International Association of Amusement Parks and Attractions, IAAPA) gewählt. Rund 4.500Unternehmen in über 90 Ländern sind in der Organisation vertreten und gene-rieren einen Gesamtumsatz von mehr als30 Milliarden Dollar jährlich.

www.europapark.com

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Dynamik und Zukunftschancen durchKooperation und Kommunikation

Das Festhalten an verkrusteten Struktu-ren führt selten zu den richtigen Antwor-ten für die Zukunft – das hat auch derArabische Frühling 2011 in einer ganzneuen Dimension deutlich gemacht, wosich die Jugend dieser Länder gegen alteStrukturen auflehnte, um neue Perspek -tiven für die Zukunft zu schaffen – mit Erfolg.

Auch wir in Deutschland und insbeson-dere in kommunalen Strukturen solltennoch viel mehr als bisher begreifen, dassdie Zeiten der langfristigen Planbarkeitvorbei sind. Veranstaltungen werden im-mer kurzfristiger gebucht, die Gesellschaftverändert sich so schnell wie niemals zu-vor und gleichzeitig sind die Kassen derKommunen leer und bieten derzeit wenigHoffnung, dem Sanierungsstau in öffentli-

chen Gebäuden wirkungsvoll entgegentreten zu können. Und auch wenn die Ent-wicklungen der vergangenen Monate wieFinanz- und Wirtschaftskrise sowie Schul-denschnitt unsere Branche bislang nochnicht im unmittelbaren Kerngeschäft tief-greifend getroffen haben und die meistenunserer Häuser durchaus ein positives Fa-zit für 2011 ziehen, sollten wir uns nicht inder trügerischen Sicherheit wiegen, dassdie Entwicklung so weiter geht.

„Mich interessiert vor allem die Zukunft,denn das ist die Zeit in der ich lebenwerde“ – so beschrieb Albert Schweitzerdie einzig sinnvolle Blickrichtung für allesaktive Handeln.

Auch der EVVC hat im vergangenen Jahrseine Strukturen erneut an einigen wich-tigen Stellschrauben weiter auf die Zukunft ausgerichtet und hat, insbeson-dere durch die neue intensive Koopera-

Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC)

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tion mit dem GCBGerman Conven-tionBureau, einenneuen und vielver-sprechenden Wegeingeschlagen.„Gemeinsam fürdie Branche“ lau-tet das Credo bei-

der Verbände, die ganz unterschiedlicheAufgabenschwerpunkte in der Branchewahrnehmen. Während sich der EVVC alsBranchenverband mit den Schwerpunk-ten Rechtsberatung, Aus- und Weiterbil-dung, politische Kommunikation sowieWissenstransfer versteht, also eher einklassischer berufsständischer Verbandist, steht das GCB in erster Linie als in-ternationale Marketing- und Vertriebs-plattform des Tagungs- und Kongress-standortes Deutschland.

Für beide Verbände bildet das großeThema „Green Meetings“ einen wesentli-chen Arbeitsschwerpunkt und so lag esauf der Hand, die Veranstaltung green-meetings&events seit 2009 gemeinsamzu entwickeln und im März 2011 im Con-gress Centrum Mainz zu einem ein-drucksvollen Format in Kongressgrößeauszubauen. Über 400 Teilnehmer aus al-len Bereichen der Veranstaltungsindustriegaben den organisierenden Verbändenrecht und machten Mut für mehr: Dienächste greenmeetings&events wird vom26. bis 27. Februar 2013 im darm-

stadtium stattfinden, wieder als eine ge-meinsame Veranstaltung von EVVC undGCB und mit zunehmender Beteiligunganderer Fach- und Berufsverbände.

Diese positiven Erfahrungen einer erstengemeinsamen Kongressveranstaltungwaren jedoch auch Auslöser für weitereIdeen und Aktivitäten: Was noch vor we-nigen Jahren kaum vorstellbar gewesenwar, wird nun in die Tat umgesetzt: Vom18. bis 20. Juni 2012 trifft sich nahezu diegesamte Veranstaltungsbranche zurMEXCON – der Meeting Experts Confe-rence – in Berlin.

Veranstalter der MEXCON 2012 sind derEVVC und das GCB, die jedoch insge-samt sieben weitere Branchenverbändeals Kooperationspartner für den Kongressgewinnen konnten. Diese sind

n ICCA – International Congress and Convention Association

n Deutschland-Chapter von MPI Meeting Professionals International

n Site – Society of Incentive & TravelExecutives

n Verband Deutsches Reise-management e.V. (VDR)

n Vereinigung Deutscher Veranstal-tungsorganisatoren e.V.

n Hospitality Sales and Marketing Association (HSMA)

n Vereinigung Deutscher Stadion-betreiber e.V.

EVVC-Präsident Joachim König

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Dieser erste große gemeinsame Bran-chenkongress der Veranstaltungswirt-schaft wird an drei Tagen erst- und ein-malige Möglichkeiten für das Networkingund den formellen und informellen Infor-mations- und Wissensaustausch bieten.Dies gleichzeitig verbunden mit einemKonzept der nachhaltigen Zeiteffizienz,denn alle beteiligten Verbände werdenihre eigenen Mitgliederversammlungenund jährliche Treffen integriert in die MEX-CON durchführen.

Ein weiteres elementares Ziel des Bran-chenkongresses in Berlin ist der Dialogmit der Politik verbunden mit einer weite-ren Steigerung der Wahrnehmung der

Veranstaltungsbranche – und auch daskann nur im Schulterschluss mit der ge-samten Veranstaltungswirtschaft wir-kungsvoll geschehen.

Bereits seit 2007 ist der Europäische Ver-band der Veranstaltungs-Centren in Berlinmit einem Hauptstadtbüro vertreten. Indieser Zeit sind entscheidende ersteSchritte geleistet worden. Nur eine unmit-telbare stabile Präsenz in der Hauptstadt,mit entsprechendem regelmäßigen Infor-mationszugang und „einem Ohr“ in Minis-terien und anderen Instanzen ist in derLage, die aktuellen Themen und deren Be-handlung wahrzunehmen und diese bran-chenrelevant zu filtern und auszuwerten.

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Nun gilt es, die Belange der Branche ge-meinsam und mit noch mehr Nachdruckund Synergien zu kommunizieren. Veran-staltungshäuser sind wichtige Elementeder Wirtschaftsförderung. Durch Kon-gresse, Tagungen und Events aller Art inStadt- und Mehrzweckhallen, Kongress-zentren und Eventlocations werden aufWegen der Wertschöpfung jährlich vieleMillionen Euro in die städtischen Haus-halte gespült und Arbeitsplätze vor Ortgesichert, die – im Gegensatz zu anderenBereichen - auch nicht ins Ausland ex-portiert werden können.

Deutschland hat eine Spitzenposition imRanking europäischer und weltweiter Ta-gungsdestinationen – durch hervorragen-des Image, beste Dienstleistung und guteInfrastruktur. Doch wie lange werden wirdiese Position noch bestehen können,wenn wir nicht dem immer größer wer-denden Sanierungsstau der kommunalenImmobilien begegnen? Veranstaltungs-häuser aus den 60er und 70er Jahren, dieneben den wettbewerbsrelevanten Not-wendigkeiten der Attraktivierung auch un-ter Brandschutz und energetischen As-pekten dringend sanierungsbedürftigsind, sind leider fast überall in Deutsch-land Standard. Gerade Sanierungen un-ter ökologischen und energetischen Ge-sichtspunkten bringen immer auch posi-tive ökonomische Effekte mit sich. Fürdiese Maßnahmen brauchen wir sinnvolle

Der Veranstaltungsmarkt 2010/2011 in Deutschland

Das Meeting- und EventBarometer

66,7 Mrd. € Gesamtumsatz

31,7 Mrd. € davon durch Veranstaltungsstätten

1 Mio Arbeitsplätze von der Branche generiert

30.000 direkte Beschäftigte3.000 Auszubildende

5 Auszubildende pro Location

Quelle: Tagungs- und Veranstaltungsmarkt Deutschland –Das Meeting- & EventBarometer 2010/2011, Herausgeber: EITW im Auftrag von EVVC, DZT und GCB

und praktikable Förderprogramme. Zins-günstige Kredite sind in Zeiten, in denenviele Kommunen gar keine Kredite mehraufnehmen können, kein wirklich produk-tives Instrument. Vielmehr wären echteFörderprogramme hilfreich, bei denenMaßnahmen, die im Bereich der Wärme-dämmung und der Energiekostenopti-mierung liegen, gezielt anteilig zu den In-vestitionskosten unmittelbar gefördertwerden.

Auf diesem Wege ließen sich sowohlCO2-Fußabdrücke als auch die ökonomi-schen Bilanzen verbessern und die ehr-geizigen Ziele der Bundesregierung hät-ten einen weiteren Schritt getan, auchwirklich in dem geplanten Zeitraum Wirk-lichkeit zu werden.

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Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

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Der Verkehrszahlen für den FlughafenBerlin Brandenburg entwickeln sich wei-ter positiv: Die Zahl der Passagiere an den Flughäfen Tegel und Schönefeldstieg im Jahr 2011 erstmals über die 24 Millionen-Marke: Insgesamt wurden24.033.456 Passagiere gezählt, dies istein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um7,7 Prozent.

Damit entwickelte sich der Luftverkehr inBerlin-Brandenburg auch im neunten Jahr in Folge besser als der Durchschnittder internationalen Verkehrsflughäfen inDeutschland (etwa plus 4,5 Prozent ge-genüber 2010; Quelle: Arbeitsgemein-schaft Deutscher Verkehrsflughäfen ADV).Mit diesem Ergebnis konnte zugleich derdritte Platz unter den deutschen Verkehrs-flughäfen behauptet und der Marktanteilauf über 12 Prozent gesteigert werden.

Auch in dem ersten Quartal des laufen-den Jahres wurden bereits über fünf Mil-lionen Passagiere an den beiden Flughä-fen registriert, ein Anstieg um 5,6% imVergleich zum Vorjahreszeitraum.

2011 wurden Tegel und Schönefeld voninsgesamt 86 Fluggesellschaften angeflo-gen. Insbesondere das innereuropäischeStreckennetz ist dicht geknüpft. Aus Ber-lin heraus wurden 172 Ziele in über 52Länder, davon 128 in Europa bedient.Auch das Langstreckenangebot wirdkontinuierlich verbessert. Unter anderemfliegt airberlin seit Januar nonstop nachAbu Dhabi und ab Mai nach Los Angeles.

Am 3. Juni 2012 eröffnet der FlughafenBerlin Brandenburg Willy Brandt. Na-mensgeber ist damit Altbundeskanzler undFriedensnobelpreisträger Willy Brandt, der

Foto: Schmieding&Obst

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mit seinem Leben und Wirken u.a. auchdie Neue Ostpolitik begründete. Ein pas-sender Name für einen Flughafen der viel-leicht einen letzten Mosaikstein in derKette der Deutschen Wiedervereinigungsymbolisiert. Mit der Inbetriebnahme desBER wird es erstmals einen gemeinsa-men Flughafen für alle Berliner in Ost undWest geben.

In Zukunft wird der gesamte Luftverkehrder deutschen Hauptstadtregion im Süd-osten Berlins konzentriert. Der neueFlughafen trägt den IATA-Code BER. DerAirport sichert ab 2012 die Luftverkehrs-infrastruktur für die Region Berlin-Bran-denburg und löst das bestehende Flug-hafensystem damit ab: Der FlughafenTempelhof wurde in einem ersten Schrittbereits am 30. Oktober 2008 geschlos-sen, die Schließung des Flughafens Tegelerfolgt in der Nacht vom zweiten zum drit-ten Juni 2012, mit der Eröffnung desFlughafens Berlin Brandenburg.

Das Konzept für den Flughafen BerlinBrandenburg sieht einen modernen Flug-hafen mit kurzen Wegen vor, bei dem dasTerminal zwischen den beiden parallel an-gelegten Start- und Landebahnen liegt.BER wird ein Flughafen der neuen Gene-ration: kostengünstig, funktional, weltof-fen mit moderner Architektur. Geschäfts-reisenden, Touristen und Unternehmenwird die Hauptstadtregion mit dem neuenFlughafen einen Airport mit besten Ver-

bindungen anbieten können, mit interna-tionalen Flügen, eigenem Autobahnan-schluss und einem Bahnhof direkt unterdem Terminal.

Vorgesehen ist 2012 eine Startkapazitätvon bis zu 27 Millionen Passagieren,diese kann bei Bedarf auf 45 Mio. Passa-giere erweiter werden. Damit stellt derFlughafen Berlin Brandenburg der deut-schen Hauptstadtregion die Kapazitätenzur Verfügung, die sie in den nächstenJahrzehnten benötigen wird.

Ein Sprungbrett nach Osten stellt die guteAnbindung an Polen dar; ein potentiellerZuwachs von zwei Mio. polnischen Pas-sagieren ist wahrscheinlich, denn für vieleBewohner Westpolens wird der neueHauptstadtflughafen besser zu erreichensein als sein polnisches Pendant.

Foto: Schmieding&Obst

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Die Perspektive ist klar: Der Flughafen Ber-lin Brandenburg wird ein Flughafen in derMitte Europas mit einem starken Schwer-punkt auf innereuropäischen Point-to-Point-Verkehren und ausgewählten Lang-streckenverbindungen. Traditionell habendie Berliner Flughäfen einen starken Ost-europa-Fokus. Mit der EU-Osterweiterunghat sich diese Tendenz verstärkt. Hinzukommt der strategische Vorteil der günsti-gen Lage in der Mitte Europas: Flugzeitennach Osteuropa und Asien sind eineStunde kürzer als von etablierten Dreh-kreuzflughäfen im Westen des Kontinents.

Marktplatz BER

Neben attraktiven Flugverbindungen fin-den die Passagiere auch ein breites Non-Aviation-Angebot am Flughafen BerlinBrandenburg. Insgesamt entstehen 150Verkaufseinheiten für den Non-Aviation-Bereich. Darin beinhaltet sind 28 gastro-nomische Betriebe und rund 20 Service-einrichtungen.

Das Herzstück der Retailkonzeption bil-det ein 9.000 Quadratmeter großerMarktplatz im Zentrum des Hauptter mi-nals. Dieser wird von allen abfliegendenPassagieren durchlaufen. Das Entree inden Markplatz bildet ein 1.800 Quadrat-meter großer Duty-Paid-Shop. Direktnach den Sicherheitskontrollen ist dieserShop als „Walk-through-Konzept“ ange-legt. Im an den Marktplatz angegliedertenFood Court werden auf 2.000 Quadrat-meter sieben verschiedene Gastronomie-einrichtungen angesiedelt.

Ein umfassender Branchenmix soll dieunterschiedlichen Bedürfnisse und Er-wartungen der Kundengruppen sicher-stellen. BER wird neben internationalenMarken auch regionale Konzepte aus Ein-zelhandel, Gastronomie und Service aufhohem Niveau präsentieren. Etwa dieHälfte der Geschäfte werden von Händ-lern aus der Region betrieben. Ein weite-res Alleinstellungsmerkmal gegenüber an-deren internationalen Drehkreuzen.

Foto: Günter Wicker

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Airport City

Zusätzlich zu Geschäften und Gastrono-mie im Terminalgebäude ist vor dem Ter-minal ein urbanes Dienstleistungszentrumgeplant: die Airport City. Hier werdenFluggästen und Flughafenbesuchern Ho-tels und Gastronomie, Konferenzmög-lichkeiten sowie weitere hochwertigeDienstleistungen zur Verfügung stehen.

Entlang der zentralen Plaza können aufvariablen Baufeldern des 16 Hektar gro-ßen Areals sechsgeschossige Gebäudemit einer Gesamtfläche von rund 148.000Quadratmeter Bruttogeschossfläche reali-siert werden. Gestaltete, begrünte Freiflä-chen sorgen für hohe Aufenthaltsqualität.

Bis zur Eröffnung des Flughafen BerlinBrandenburg werden hier neben einemVier-Sterne-Hotel mit angeschlossenemKonferenzbereich und einem Büro- undDienstleistungszentrum, ein Mietwagen -cen ter und vier Parkhäuser entstehen. DasStellplatzangebot zur Eröffnung des neuenFlughafens beträgt ca. 10.000 Parkplätze.

Beste Verbindungen

Der Flughafen Berlin Brandenburg verfügtüber einen sechsgleisigen Bahnhof mitdrei Bahnsteigen direkt unter dem Termi-nal, der sehr gute Verbindungen ins Ber-liner Zentrum und ins Umland ermöglicht.Das Ziel der Planer: Jeder zweite Rei-

sende kommt mit öffentlichen Verkehrs-mitteln zum neuen Flughafen.

Schon heute verbindet der Airport-Ex-press den Flughafen Schönefeld mit demBerliner Stadtzentrum. Ab Juni 2012 wer-den die Züge im 15-Minuten-Takt zwi-schen dem Berliner Hauptbahnhof unddem BER verkehren. Die Fahrzeit beträgteine halbe Stunde. Zahlreiche S-Bahn-(10-Minuten-Takt) und Busverbindungenergänzen das Angebot im ÖffentlichenPersonennahverkehr.

Die Deutsche Bahn wird den FlughafenBerlin Brandenburg in ihr Streckennetzaufnehmen und für regionale und interna-tionale Verbindungen sorgen. Ziele inner-halb Brandenburgs sind direkt ab BERmit der Regionalbahn erreichbar, Fernver-kehrsverbindungen bestehen u.a. nachHamburg, Hannover, Amsterdam, Bres-lau und Krakau. Die Schienenverkehrs-trassen von und zum neuen Flughafensind uneingeschränkt ICE-tauglich.

Der Hauptstadt-Airport ist auch auf derStraße optimal erreichbar: Über eine ei-gene Autobahnauffahrt auf die AutobahnA113 besteht eine direkte und schnelleAnbindung an die Berliner Innenstadt so-wie an den Berliner Ring A10. Mit der pa-rallel zur Autobahn verlaufenden vierspu-rigen Bundesstraße B96a wird der Flug-hafen zudem über eine zweite Straßen-anbindung verfügen.

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Flughafen Düsseldorf GmbH

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Düsseldorf International: Next Genera-tion Hub™ mit Passagierrekord

Kurze und komfortable Wege. Eine großeBandbreite an Airlines unter einem Dach.Und zahlreiche Langstreckenverbindun-gen. Plus eine Mindestumsteigezeit von35 Minuten. Sowie ein modernes Termi-nal mit einer einzigartigen Shop-Land-schaft. Die Passagiere von Düsseldorf In-ternational profitieren von diesen für einenFlughafen einzigartigen Charakteristika.Zusammenfassen lassen sie sich unter ei-nem Begriff: Next Generation Hub™.

„In den vergangenen Jahren haben wirdiese Alleinstellungsmerkmale kontinuier-lich herausgearbeitet und sowohl die Infrastruktur als auch das Streckennetz

immer weiter optimiert“, so ChristophBlume, Sprecher der Flughafenge-schäftsführung. „Dadurch hat sich derAirport zu einem leistungsstarken Luft-verkehrsdrehkreuz entwickelt. Zu einemHub der nächsten Generation.“

Die Zahlen belegen das: Erstmals mehrals 20 Millionen Fluggäste haben sich imvergangenen Jahr für Düsseldorf Interna-tional entschieden – ein Rekord in der Ge-schichte des größten Flughafens NRWs.Im Vergleich zu 2010 bedeutet das einPassagierplus von rund sieben Prozent.Damit ist der Airport der nordrhein-west-fälischen Landeshauptstadt erneut stär-ker gewachsen als der Bundesdurch-schnitt und konnte seinen Marktanteil inNRW auf über 55 Prozent ausbauen.

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Mitglieder

Jeder zehnte Passagier ein Umsteiger

Eine weitere Rekordmarke, die DUS imJahr 2011 geknackt hat: Zwei MillionenTransferpassagiere haben den Flughafengenutzt – bereits jeder zehnte Fluggastwar somit ein Umsteiger. „Gemeinsam mitunseren Airline-Partnern haben wir vielEnergie in den Aufbau neuer Strecken in-vestiert“, unterstreicht Blume. „Vor allemdie Drehkreuz-Strategie mit Air Berlin,Lufthansa und deren Netzwerkpartnernhat sich dabei ausgezahlt und für einWachstum unter anderem bei den Trans-ferpassagieren gesorgt.“

Innerdeutsch, europaweit und interkonti-nental – 70 Airlines fliegen von Düsseldorfaus zu 190 Destinationen weltweit. Da-runter beliebte Sommer- und Winterzielefür den Familienurlaub, Wirtschaftsmetro-polen für die Geschäftsreise, City-High-lights für den Städtetrip und ethnischeDestinationen für den Heimatbesuch.

Besonders gefragt ist unter anderem die2011 eingeführte Verbindung von Düssel-dorf nach Abu Dhabi mit Etihad Airways.Ab dem Sommer 2012 bietet die Airlinedie Strecke täglich an. Zudem wird esdann eine zweite tägliche Verbindungnach Abu Dhabi mit Air Berlin geben.Ebenfalls in Richtung Vereinigte ArabischeEmirate geht es mit Emirates. Die Flug-gesellschaft fliegt Dubai zweimal täglichmit einer Boeing 777 an. Wichtig für denWirtschaftsstandort NRW und den Ge-schäftsreiseverkehr ist zudem die Non-stop-Verbindung nach Peking mit AirChina.

Touristisch sind die neuen Air Berlin-ZieleLas Vegas und Curaçao interessant. Zu-dem bieten sich in Zusammenhang mitdem Oneworld-Beitritt der Airline welt-weite Verbindungen über Düsseldorf.Aber auch im Europaverkehr gibt es vieleneue Destinationen: Mit Lufthansa gehtes unter anderem nach Bari, Burgas,Ibiza, Knock und Zadar, mit Air Francenach Marseille und Nantes.

Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe

„Durch Investitionen in dreistelliger Millio-nenhöhe haben wir unsere Infrastruktur inden vergangenen Jahren stetig verbes-sert und gezielt den Ansprüchen der Air-lines und den Bedürfnissen der Passa-giere angepasst“, so Blume. In diesem

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Rahmen ist unter anderem mit Hangar 7,der von der Air Berlin-Gruppe zur War-tung der Flotte genutzt wird, die größteFlugzeughalle NRWs entstanden. Darü-ber hinaus hat der Düsseldorfer Airportdurch den Bau des terminalnahen Park-hauses P7 und des Mietwagenzentrumsdie Anzahl der Parkplätze auf rund20.000 erhöht.

Aktuell baut Düsseldorf International – vordem Hintergrund wachsender Passagier-zahlen und des steigenden Drehkreuz-verkehrs – seine Gepäckförderanlage für60 Millionen aus. Dadurch werdenschnelle Umsteigezeiten garantiert.

Service-Angebot von A bis Z

Von der Apotheke über den Supermarktund die VIP-Betreuung bis hin zur Zahn-arztpraxis: Das Service-Angebot amDrehkreuz Düsseldorf bietet alles, wasReisende benötigen. So stehen den Pas-sagieren und Besuchern des Airports un-

ter einem Terminaldach mehr als 100Shops, Bars, Cafés und Restaurants zurVerfügung – und das an 365 Tagen imJahr.

Gleich zwei renommierte Vier-Sterne-Ho-tels befinden sich direkt angrenzend anden Flughafen, das Sheraton DüsseldorfAirport Hotel und das Maritim Hotel Düs-seldorf. Neben komfortablen Übernach-tungsmöglichkeiten verfügen beide Häu-ser über moderne Konferenz- und Ta-gungsräume. Vervollständigt wird das An-gebot durch das Wölhaff-Konferenzcen-ter mitten im Terminal. DUS ist dadurchauch ein bedeutender Kongressstandort. . .

… ebenso wie eine beliebte Eventloca-tion. An jedem ersten Sonntag im Monatverwandelt sich das Terminal in eine ganzbesondere Airlebnis-Welt. Vom offiziellenTanzwettbewerb und der interaktiven Mo-denschau über das große Kindersom-merfest bis hin zum winterlichen Straßen-künstlerfestival – der Airlebnis Sonntagverspricht Einzigartiges und noch nie Dagewesenes in besonderer Flughafen-atmosphäre.

Die Umwelt im Blick

Der Flughafen ist sich auch seiner ökolo-gischen Verantwortung bewusst. So hater in den vergangenen Jahren eine Reihean CO2-Einsparungsmaßnahmen umge-

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setzt und beispielsweise eine der größtenPhotovoltaik-Anlagen in NRW in Betriebgenommen. Sie umfasst rund 8.400 So-larmodule. Der Airport hat sie gemeinsammit der Grünwerke GmbH, einem Toch-terunternehmen der Stadtwerke Düssel-dorf, errichtet. Es handelt sich um diegrößte Freifeldanlage im Sicherheitsbe-reich eines deutschen Verkehrsflugha-fens. Mit einer Leistung von circa zwei-tausend Kilowatt wird hier der Strom füretwa 600 Vier-Personen-Haushalte er-zeugt – bei gleichzeitiger Vermeidung vonbis zu 1.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2)pro Jahr.

Weiteres CO2-Einsparungspotenzial: Dasflughafeneigene Blockheizkraftwerk, opti-mierte Raumtechnikanlagen, der schritt-weise Einsatz von LED-Leuchtmittelnoder Energiesparlampen und viele weitereMaßnahmen sparen rund 9.900 TonnenKohlendioxid pro Jahr ein. Das sind rund17 Prozent der direkt beeinflussbarenCO2-Emissionen des Airports. Die Bemü-

hungen zur Reduzierung der Kohlendi-oxid-Emissionen aus dem Flughafenbe-trieb wurden mit einem Gütesiegel des re-nommierten Klimaschutzprogramms „Air-port-Carbon-Accreditation“ belohnt. Einewichtige Voraussetzung für die Zertifizie-rung war, dass Düsseldorf Internationalsowohl eine umfassende Klimaschutz-strategie als auch eine valide CO2-Bilanzvorweisen konnte. Den „grünen“ Wegplant der Flughafen auch in Zukunft kon-sequent weiter zu beschreiten.

Der Business-Park Düsseldorf Airport City

Der attraktive Business-Park DüsseldorfAirport City in unmittelbarer Nähe zumTerminal wächst konsequent weiter.Christoph Blume: „Vom börsennotiertenKonzern über die Spezialpraxis für Ra-diologie bis hin zur Unternehmensbera-tung – zahlreiche renommierte Unterneh-men haben sich in den vergangenen Jah-ren für die Airport City entschieden.“ Sohat beispielsweise die Siemens AG ihreNRW-Zentrale in den Business-Park ver-legt. Auch die MDAX-notierte GEA GroupAktiengesellschaft hat sich am Flughafenniedergelassen. Insgesamt sind es aktuellrund 3.300 Mitarbeiter von 50 Unterneh-men, die in der Airport City tätig sind. Ge-plant, entwickelt und erschlossen hat denStandort die Flughafen Düsseldorf Immo-bilien GmbH, eine Tochter der FlughafenDüsseldorf GmbH.

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Flughafen München GmbH (FMG)

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Münchner Flughafen erstmals auf Platz 6 in Europa

Der 1992 eröffnete Münchner Airport ge-hört nach wie vor zu den Wachstums-Lokomotiven im Kreis der passagier-stärksten Flughäfen Europas. Mit einemPassagieraufkommen von knapp 38 Mil-lionen im Jahr 2011 war München einerder am schnellsten wachsenden Airportsunter den „Top Ten“ Europas. Erstmalsbelegt München beim Fluggastaufkom-men Platz 6 in Europa. Seit Inbetrieb-nahme haben sich die Fluggastzahlen inMünchen damit mehr als verdreifacht. DieAnzahl der Flugbewegungen lag bei rund410.000. Der FMG-Konzern erwirtschaf-tete im vergangenen Jahr inklusive seiner14 Beteiligungsunternehmen Umsatz -erlöse in Höhe von weit über einer Milli-arde Euro.

Deutlich zugelegt hat 2011 am MünchnerFlughafen auch die Nachfrage nachTransportleistungen im Bereich der Luft-fracht. Das Frachtaufkommen von286.000 Tonnen bedeutet einen neuenRekordwert. Zusammen mit dem Luft-postaufkommen summiert sich die geflo-gene Fracht erstmals auf ein Cargo-Er-gebnis von über 300.000 Tonnen.

Der wichtigste Wachstumsmotor für denFlughafen München ist der Drehschei-benverkehr der Lufthansa und ihrer „Star-Alliance-Partner“. Insbesondere die Flug-gesellschaften dieses Luftfahrt-Bündnis-ses haben dazu beigetragen, dass derUmsteigeranteil am Münchner Airportmittlerweile bei 40 Prozent liegt. Reisendeaus aller Welt schätzen die hohe Aufent-haltsqualität und das bequeme Umstei-gen in München. Dies wurde bereitsmehrfach bei den jährlichen Umfragendes renommierten Londoner Luftfahrtfor-schungsinstitutes Skytrax bestätigt, beidem München von den Fluggästen regel-mäßig zu den fünf besten Flughäfen derWelt gewählt wird. Bereits sechs Mal –so auch bei der Befragung im Jahr 2011– lag der Münchner Airport im europa-weiten Vergleich an der Spitze.

Auch auf dem Non-Aviation-Sektor, dermittlerweile fast die Hälfte des Gesamt-umsatzes der Flughafengesellschaft aus-macht, setzt der Münchner AirportMaßstäbe: Mit über 200 Outlets auf rund

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35.000 Quadratmetern Fläche verfügt derFlughafen über ein quantitativ und quali-tativ hochwertiges Angebot im Laden-und Gastronomie-Bereich. Darüber hinausist der Münchner Airport auch Standortder weltweit einzigen Flughafenbrauerei.

Attraktives VIP-Angebot mit exklusivem Service

Für Fluggäste am Münchner Airport, dieihre Flugreise am Boden mit einem exklu-siven Service starten oder ausklingen las-sen wollen, hat die FMG ein attraktivesAngebot mit allem erdenklichen Komfort:Die lichtdurchfluteten Räume des neuen„VIP WING“ im Südflügel von Terminal 1verbinden auf 1.200 Quadratmetern in-ternationales Flair mit bayerischen Ak-zenten. Den Gästen stehen unter ande-rem Suiten, Konferenz- und Arbeits-

räume, Wireless-LAN, Ruhezonen, Du-schen, ein umfangreiches internationalesZeitschriften-Sortiment sowie ein über-konfessioneller Gebetsraum und ein ei-gener Raucherbereich zur Verfügung.

Das neue Lounge-Angebot können zah-lende Gäste unabhängig von ihrer Flugge-sellschaft oder Buchungsklasse in An-spruch nehmen. Das VIP-Service-Paketbeinhaltet unter anderem die kompletteGepäck- und Zollabfertigung, die Pass-kontrolle sowie einen Limousinen-Transferzwischen VIP-Lounge und dem Flugzeug.Der Empfang der VIP-Lounge ist ebensowie der angrenzende Bistrobereich mit Bargroßzügig gestaltet. Hier werden neben in-ternationalen auch typisch bayerischeSpezialitäten wie Weißwürste und Leber-käs angeboten. Für die Airport-Lounge istauch ein eigener Biergarten vorgesehen.

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Seit Ende November 2011 setzt die Flug-gesellschaft Emirates den Airbus A 380,das derzeit größte Passagierflugzeug derWelt, im Linienverkehr auf der Streckevon München nach Dubai ein. Emiratesbietet einen ihrer zwei täglichen Flüge vonMünchen nach Dubai mit dem A 380 an.Emirates ist die erste ausländische Flug-gesellschaft, die regelmäßig mit dem Air-bus A 380 nach München fliegt.

3. Start- und Landebahn beseitigt Verkehrsengpässe

Für den Münchner Flughafen wird im Jahr2025 ein Flugastaufkommen von 58 Mil-lionen bei insgesamt 590.000 Starts undLandungen prognostiziert. Dieses Auf-kommen kann ohne zusätzliche Kapazi-täten beim Start- und Landebahnsystemnicht bewältigt werden. Deshalb plant dieFMG den Bau einer dritten Bahn, derenFertigstellung nach jetzigem Stand imJahr 2015/16 möglich ist. Der FlughafenMünchen leidet bereits heute tagtäglichunter den Engpässen, die im bestehen-den Zwei-Bahn-System zwangsläufigproduziert werden. Zu den Verkehrsspit-zen stößt das Bahnsystem an seine Ka-pazitätsgrenzen – hier können die Wün-sche der Airlines nach zusätzlichen Start-oder Landefenstern schon lange nichtmehr berücksichtigt werden.

Ein leistungsfähiges Luftverkehrsdreh-kreuz zeichnet sich dadurch aus, dass es

die verschiedenen Verkehrsströme ausdem Kurz-, Mittel- und Langstreckenbe-reich auf effiziente Weise miteinander ver-netzt. Aus der Perspektive des Reisendenbedeutet dies, dass ihm etwa nach An-kunft in München, binnen kurzer Zeit zahl-reiche Anschlussflüge zur Verfügung ste-hen, die ihn zu seinem endgültigen Rei-seziel befördern. Im Jahr 2011 bot dasDrehkreuz München diese hohe Konnek-tivität mit insgesamt 241 Zielen in 70 Län-dern der Erde. Zum Vergleich: Im Jahr1995 – also zu Beginn der Drehkreuzent-wicklung – waren es nur 189 Ziele. Einenachhaltige und langfristige Wachstums-perspektive hat der Flughafen Münchennur durch den geplanten Ausbau desBahnsystems und die damit verbundendeKapazitätserweiterung von 90 auf dann120 planbare Flüge pro Stunde.

Auch die Passagierkapazität soll in denkommenden Jahren bedarfsgerecht er-weitert werden. Dafür ist der Bau einesSatellitengebäudes vorgesehen, das über

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Mitglieder

ein unterirdisches Personentransportsys-tem mit dem Terminal 2 verbunden wird.Mit dem Satelliten entstehen in der erstenAusbaustufe 27 zusätzliche gebäude-nahe Flugzeugabstellpositionen, die einschnelles und komfortables Ein- und Aus-steigen der Passagiere ermöglichen. DiePassagierkapazität für das neue Abferti-gungsgebäude liegt bei elf Millionen. DerSatellit wird voraussichtlich im Jahr 2015in Betrieb gehen.

Fortsetzung der 20jährigen Erfolgs-geschichte des Münchner Airports

Mit seinen strategischen Ausbauvor -haben schafft der Airport die Vorausset-zung zur Fortsetzung seiner mittlerweile20jährigen Erfolgsgeschichte. Es gibt

wohl wenige Verkehrsinfrastrukturprojektein Deutschland, die sich mit einer solchenWachstumsdynamik entwickelt habenund die weltweit über ein solches An -sehen verfügen wie der Münchner Flug-hafen.

Eine der Hauptaufgaben der kommendenJahre wird darin bestehen, diese hoheWertschätzung der Passagiere – auch inZeiten des Flughafenausbaus – zu erhal-ten. Der Flughafen München besitzt eineStrahlkraft, die weit über Bayerns Gren-zen hinausgeht. Er sichert hochwertigeArbeitsplätze in der Wirtschaft und ins -besondere im Tourismus, die nicht expor-tiert werden können, und trägt so zumgesamtwirtschaftlichen Erfolg Deutsch-lands bei.

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Fraport AG

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Fraport mit positiver Verkehrs- und Geschäftsentwicklung 2011

Umsatzplus von acht Prozent / Weiteres Wachstum bei Passagieren,Umsatz und operativem Ergebnis für 2012 erwartet

Die Verkehrs- und Geschäftsbilanz derFraport AG für 2011 ist erneut von deut-lichem Wachstum geprägt. Der FlughafenFrankfurt wartete im zurückliegendenJahr mit einem neuen Passagierrekordauf. Die Zahl von 56,44 Millionen Flug-gästen lag um 6,5 Prozent über dem Er-gebnis des Vorjahres. Zum Erfolg des Fra-port-Konzerns trugen auch wieder dieAuslandsflughäfen bei. Dies führte bei derFraport-Gruppe im Gesamtjahr 2011 zueinem Passagierergebnis von 96,63 Mil-lionen Fluggästen und damit zu einer Stei-gerung um 9,1 Prozent.

Die gute Verkehrszahlenbilanz spiegeltsich erneut in der positiven Entwicklungder Finanzkennzahlen des Unternehmenswider. Das operative Ergebnis (EBITDA)weist mit 802,3 Millionen Euro ein Plusvon rund 13 Prozent aus.

Die Beteiligungsflughäfen in Lima, Anta-lya und die beiden bulgarischen Flughä-fen in Burgas und Varna zeigten auch imletzten Jahr eine Top-Entwicklung. DerUmsatz stieg im Jahr 2011 um 13 Pro-zent auf 496,1 Millionen Euro und das

EBITDA um sechs Prozent auf 254,7 Mil-lionen Euro.

Die Geschäftsbereiche Aviation sowie Re-tail & Real Estate hatten in 2011 ebenfallseine sehr positive Entwicklung: Aviationverbuchte ein Umsatzwachstum von 11,7Prozent auf 774,9 Millionen Euro. Der Um-satz im Retail & Real Estate stieg um mehrals zehn Prozent auf 444,7 Millionen Euro.

Für 2012 erwartet Fraport bei den Pas-sagierzahlen in Frankfurt insbesondereaufgrund der Streiks wg. Tarifauseinan-dersetzungen zwischen der Gewerk-schaft der Flugsicherung und der FraportAG ein Wachstum von unter vier Prozent.Der Umsatz solle auf mehr als 2,5 Milliar-den Euro und das EBITDA um mindes-tens fünf Prozent ansteigen. Für 2012 er-wartet Fraport ein Konzernergebnis inetwa auf dem Niveau des Vorjahres. We-gen des positiven Geschäftsverlaufs 2011werden Vorstand und Aufsichtsrat derHauptversammlung am 11. Mai erneuteine Dividende von 1,25 Euro je Aktie vor-schlagen.

Kapazitätserweiterung mit Inbetrieb-nahme der neuen Nordwestlandebahnprägt 2011

Mit der Landung von BundeskanzlerinAngela Merkel auf der neuen LandebahnNordwest nahm die Fraport AG am 21.Oktober 2011 ihre vierte Bahn in Frank-

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Mitglieder

furt in Betrieb. Die Inbetriebnahme der2800 Meter langen Runway sichert dieZukunft des wichtigsten deutschen Dreh-kreuzes für internationale Mobilität. Mitdieser neuen Bahn kann der FrankfurterFlughafen die Kapazitätsengpässe über-winden und der internationalen Luftfahrtwieder Wachstumschancen bieten. Min-destens genauso wichtig ist aber, dass fürdie Fluggesellschaften und Passagierejetzt eine noch bessere Pünktlichkeit undQualität erreichen werden.

Das Kapazitätsplus durch die neue Lan-debahn wird schrittweise erschlossen. Mitdem Winterflugplan 2011/12 wurde derKapazitätseckwert zunächst auf 90 Flug-bewegungen pro Stunde erhöht.

Die Inbetriebnahme der Terminalerweite-rung A-Plus, die die Kapazität des Termi-nals 1 um sechs Millionen Passagierejährlich erhöht, wird für Juli 2012 avisiert.12.000 Quadratmeter für neue Shopsund Restaurants ausschließlich im Transitwerden die Retail-Flächen am Flughafenum ein Drittel erweitern, deutlich mehr Si-cherheitskontrolllinien werden den Reise-vorgang für die Passagiere schneller undangenehmer machen.

Flughafen Frankfurt: Deutschlands größte Arbeitsstätteauch 2011 deutlich gewachsen

Im vergangenen Jahrzehnt ist die Zahl derMenschen, die am Frankfurter Flughafen

Foto: Fraport AG

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arbeiten, um 12.500 auf aktuell 75.000gestiegen. Alleine 2011, dem Jahr der In-betriebnahme der Landebahn Nordwest,kamen an Deutschlands größtem Airport4.000 neue Beschäftigte hinzu. DieseZahlen ergeben sich aus der aktuellen Ar-beitsstättenerhebung der Fraport AG. Da-mit ist der Frankfurter Luftverkehrsstand-ort weiterhin die größte lokale Arbeits-stätte Deutschlands.

„Der Frankfurter Flughafen ist im vergan-genen Jahr nicht nur mit der neuen Lan-debahn gewachsen“, kommentierte Dr.Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzenderder Fraport AG, die Ergebnisse der Erhe-bung. „Auch mit der Eröffnung von ‚TheSquaire‘ – der Überbauung des Fern-bahnhofs – und dem neu entstehendenStadtteil ‚Gateway Gardens‘ hat Deutsch-lands führender Airport einen weiteren

entscheidenden Entwicklungsschritt voll-zogen. Und dieser schlägt sich insbeson-dere in den 2011 deutlich gestiegenenBeschäftigtenzahlen nieder. Sie belegendie große Bedeutung, die der FrankfurterFlughafen als Standortfaktor besitzt.Kaum eine andere Arbeitsstätte entwi-ckelt sich so dynamisch.“

Deutlich zugenommen hat auch die Zahlder Beschäftigten des Fraport Konzernsselbst: 2011 sind am Standort Frankfurt19.872 Menschen für den Flughafenbe-treiber beschäftigt – rund 1.000 Mitarbei-ter mehr als im Vorjahr.

Nachhaltigkeit: Fraport setzt verstärkt auf Elektromobilität

Die Fraport AG verfügt am FrankfurterFlughafen über mehr als 3.000 motorisierte

Foto: Fraport AG

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Fahrzeuge – bereits heute werden zehnProzent davon elektrisch angetrieben. Dieweitere Reduktion des Energieverbrauchsund der CO2-Emissionen durch sukzessiveUmstellung des unternehmenseigenenFuhrparks auf energieeffiziente Antriebe isterklärtes Ziel innerhalb der Klimaschutzak-tivitäten des Konzerns.

Ausblick : Sommerflugplan 2012 mit größerem Sitzplatzangebot ab Frankfurt

Mit Inkrafttreten des Sommerflugplans am25. März erhöht sich das Sitzplatzange-bot ab Frankfurt um 3,2 Prozent auf rund790.000 pro Woche. Das Wachstum wirdvor allem durch den Interkontinentalver-kehr (Ausweitung des Sitzplatzangebotsum 4,8 Prozent auf rund 285.000) unddurch den Einsatz größerer Flugzeuge

begünstigt. Die stärksten Wachstumstrei-ber sind Nordamerika als größter Marktim Langstreckenverkehr und der NaheOsten sowie die beiden kleineren Inter-kontinental-Märkte Lateinamerika undAfrika, das sich von den Unruhen des„Arabischen Frühlings“ erholt. Frankfurtbündelt damit 64,5 Prozent des deut-schen Interkontinentalverkehrs und un-termauert seine Position als DeutschlandsTor zur Welt und wichtige Drehscheibe iminternationalen Luftverkehr. Gleichzeitigsteigt die Anzahl der koordinierten Pas-sagierflüge moderat um 1,7 Prozent an.

Foto: Fraport AG

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Heinemann Duty Free wächst um 10.000 m²

Gebr. Heinemann unterstützt Expansion mit Bau eines weiteren Logistikzentrums

2012 wird das Jahr der Flughafen-Eröff-nungen: Gleich drei große europäischeAirports öffnen die Türen zu neuen Abflugwelten. In Deutschland geht derHauptstadt-Flughafen Berlin Brandenburg„Willy Brandt“ im Juni an den Start, gefolgtvom Frankfurter Flugsteig A-Plus imHerbst, während in der österreichischenMetropole Wien ab dem Sommer dasneue Terminal Skylink die Passagiereempfängt. An allen drei Flughäfen bereitetsich auch Duty Free Shopbetreiber Gebr.Heinemann auf den Start vor und gehtmassiv in die Expansionsoffensive: Zahl-reiche neue Shops nimmt das HamburgerUnternehmen in Betrieb. Neue Geschäfte

im russischen St. Petersburg sowie impolnischen Wrocław sind bereits im Früh-jahr hinzugekommen. Dort konnten Kon-zessionen für je zwei Shops gewonnenwerden. An den Flughäfen Köln/Bonn,Stavanger und Oslo wurden bestehendeShopflächen erweitert, wobei in Norwe-gen an allen Standorten die Marke Heine-mann Duty Free eingeführt wurde. Undauch in Italien finden die Reisenden jetztneue Shops von Heinemann: In Pisa undBologna konnte das Unternehmen dieDuty Free Konzessionen für sich gewin-nen und wird die Shops bis Ende 2012vergrößern sowie im Look der Einzelhan-delsmarke gestalten.

Um insgesamt 10.000 m² wird Heine-mann Duty Free 2012 wachsen. Das Unternehmen meistert somit weiterewichtige Schritte, um die Einzelhandels-

Der neue Heinemann Duty Free Shop in Oslo

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Gebr. Heinemann SE & Co. KG

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marke mittel- bis langfristig in allen wich-tigen Märkten der Welt zu etablieren. DieUmsätze, die Gebr. Heinemann im Ein-zelhandel erwirtschaftet, konnten in denvergangenen zehn Jahren bereits ver-sechsfacht werden. Mit den neuen Shopswird das Unternehmen diesen positivenTrend weiter vorantreiben.

Begünstigen werden diese Entwicklungauch die neuen Services von HeinemannDuty Free. Mit „Heinemann & Me“ hatGebr. Heinemann Ende 2011 erfolgreichein umfangreiches Kundenbegeisterungs -programm zusammengestellt. Den Mit-gliedern stehen besondere Vergünstigun-gen in den Shops sowie bei weiteren anden Airports tätigen Unternehmen zurVerfügung. Teilnehmen kann jeder, der einAnmeldeformular im Shop ausfüllt odersich über die Website www.heinemann-and-me.com oder die Heinemann & Me

App für Smartphones registriert. Nachund nach wird zudem die persönliche Be-lieferung von in Deutschland wohnendenKunden, das sogenannte „Home Deli-very“, an allen deutschen HeinemannDuty Free Standorten eingeführt. Parallelbaut das Unternehmen die Kommunika-tion über Social Media aus.

Kleinster Shop am Airport Knuffingen

Der mit Abstand kleinste Heinemann DutyFree Shop ging im Mai 2011 an den Start.Er ist ca. 1 m² groß und begrüßt die Rei-senden am Airport Knuffingen. Knuffingenkennen Sie nicht? Dann sollten Sie den10.000 Einwohner zählenden Ortschnellstens im Hamburger Miniatur Wun-derland, der größten Modelleisenbahn derWelt, besuchen. Auf 125 m² wurde nachden „Plänen“ des realen Hamburger Flug-

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hafens ein Airport im Maßstab 1:87 kre-iert. Und hier finden die Reisenden natür-lich auch einen Heinemann Duty Free.

Erfolg am Singapur Changi Airport

Doch Gebr. Heinemann ist auch mit an-deren Shopkonzepten im weltweiten Rei-semarkt überaus erfolgreich. Am Singa-pur Changi Airport finden die Reisendenjetzt einen „Vine & Leaf“ Shop. In demrund 100 m² großen Geschäft entdeckendie Fluggäste edle Weine und Zigarrenvon Premium-Marken. Mit Musik, die spe-ziell zusammengestellt wird, Duft-Marke-ting und Tastings werden die Kundenüber alle Sinne angesprochen. Zusätzlicharbeitet das Unternehmen mit interaktivenElementen wie einem großen Touch-Screen, der über Wissenswertes rund umden Genuss der Weine, Anbaugebieteund Zigarren informiert.

Mit neuen Shops auf den Weltmeeren unterwegs

Im Mai 2011 stachen sechs neue Heine-mann Shops an Bord der „Mein Schiff 2“in See. Das Kreuzfahrtschiff von TUI Crui-ses wurde an den Hamburger Landungs-brücken getauft und brach anschließendzur Jungfernreise auf. Auf den 14 Decksdes 12.000 m² großen Schiffs könnenfast 2.000 Passagiere das Leben und Ein-kaufen auf traumhaften Seereisen genie-ßen. Die Geschäfte von Gebr. Heinemann

bieten vom klassischen Duty Free Sorti-ment bis zu aktueller Mode ein breites An-gebot internationaler Top-Marken.

Im Swarovski Shop werden die Passa-giere mit wunderschönem Schmuck undden berühmten glitzernden Kristallorna-menten verzaubert. Der Shoppingbereichauf Deck 7 lockt außerdem im „Mein Stil“die Herren und im „Mein Lieblingsstück“die Damen mit entspannter Freizeitmode,bei „Mein Genuss“ mit einem umfangrei-chen Duty Free & Travel Value Sortimentsowie einer Vielzahl von Artikeln mit demLogo der „Mein Schiff“. Im Geschäft„Meine Schönheit“ finden die KreuzfahrerParfum und Kosmetik und bei „MeineFreude“ edle Accessoires und Schmuck.

Eigene Shops auf Fährschiffen:Neues Geschäftsfeld für Gebr. Heinemann

Im Oktober unterzeichneten Gebr. Heine-mann und Fjord Line einen Konzessions-vertrag über fünf Jahre für die Duty FreeShops auf zwei neuen Fähren der norwe-gischen Reederei. Fjord Line verbindet mitseinen Fährschiffen Norwegen mit demrestlichen Europa. Derzeit modernisiert dieReederei ihre Flotte durch den Bau zweier

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identischer Fähren für den Passagier- undGüterverkehr zwischen Dänemark undNorwegen. Diese Schiffe werden Ende2012 ihren Betrieb aufnehmen und sollenden Reisenden Abwechslung und Un ter-haltung bieten und so die bis zu 20 Stun-den langen Überfahrten zum Erlebnis werden lassen. In den je 500 m² großenShops wird Gebr. Heinemann das ge-samte Duty Free Sortiment von Spirituo-sen über Parfums und Kosmetika bis zuTabakwaren, Delikatessen und Süßwarenanbieten. Hier darf zu einem großen Teilnoch steuerbefreit eingekauft werden, daNorwegen nicht zur EU gehört. Die Pas-sagiere nutzen daher sehr gern die Zeit anBord der Fähren zum Shoppen.

Es ist das erste Mal, dass Gebr. Heine-mann Einzelhandelsgeschäfte an Bordvon Fährschiffen selbst führen wird. Ge-meinsam mit Fjord Line wird das Unter-nehmen dieses neue Geschäftsfeld ent-wickeln. Bisher hatte Gebr. Heinemannausschließlich Bordboutiquen auf Kreuz-fahrtschiffen betrieben sowie Shops aufFährschiffen beliefert.

Neues Logistikzentrum in der Mitte Deutschlands

Um das Wachstum des Unternehmensoptimal zu unterstützen, baut Gebr. Heine -mann in Erlensee nahe Frankfurt zurzeitein weiteres Logistikzentrum. Der Ort bietet durch seine Lage in der MitteDeutschlands optimale Bedingungen, wieGebr. Heinemann anhand von Waren-stromanalysen ermittelt hat. Mit dem ersten Spatenstich starteten im Herbst2011 die Bauarbeiten. Durch den Ent-schluss, ein zweites Logistikzentrum zuerrichten, setzt Gebr. Heinemann eindeutliches Zeichen: Der Bau unterstütztdie Expansionspläne des Unternehmens.Ein späterer Aus bau des Lagers in Erlen-see ist auf dem rund 53.000 m² großenGrundstück, das Gebr. Heinemann ge-kauft hat, durchaus möglich.

Rund 50 Millionen Euro investiert die Familie Heinemann in das neue Logistik-zentrum: Eine Investition in die Zukunftdes Familienunternehmens.

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Hamburg Tourismus GmbH

Langfristiger Erfolg durch enge Kooperation

Im Jahr 2011 verzeichnete die Hambur-ger Tourismuswirtschaft das zehnte Jahrin Folge einen Übernachtungsrekord. Ins-gesamt konnten 9,5 Mio. Übernachtun-gen und damit ein Zuwachs von 6,5 Pro-zent verzeichnet werden. Auch die Über-nachtungen aus dem Ausland entwickelnsich mit erstmals mehr als 2 Mio. Über-nachtungen in 2011 deutlich positiv(+10,2 Prozent). Eine deutschlandweiterstmalig durchgeführte Studie der Ham-burg Tourismus GmbH (HHT) in Hamburgzeigt: Die steigende Zahl an Touristen undÜbernachtungen in Hamburg wird von 86Prozent der Hamburger als positiv be-

wertet. Für die Hamburger ist der Touris-mus Antriebskraft für Umsatzsteige -rungen, Arbeitsplatzsicherung und mehr Lebensqualität.

Unternehmensstruktur der Hamburg Tourismus GmbH

Um die festgelegten Ziele zu erreichen,setzt die HHT im Hinblick auf ihre Unter-nehmensstruktur auf eine enge Vernet-zung aller Wirtschaftszweige, die an derTourismusentwicklung beteiligt sind. DieHHT orientiert sich dabei stets an den Be-dürfnissen des Marktes und passt sichflexibel den geänderten Anforderungenan, um die Leistungsfähigkeit des Unter-nehmens weiter zu steigern.

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Im Bereich Marketing sind Kooperationund Werbung, die weltweite Verkaufs -förderung sowie das Monitoring und Consulting konzentriert. Im Mittelpunktdes vertriebsorientierten Destinations-marketings steht der Internetauftrittwww.hamburg-tourismus.de mit rund 85 Millionen Page Impressions allein imJahr 2011 und umfangreichen Online- Buchungsmöglichkeiten. Ergänzt wird dieOnline-Buchungsplattform durch das un-ternehmenseigene Hamburg Sales undService Center sowie die Tourist Informa-tionen bzw. die Hamburg Information amHauptbahnhof. So werden jährlich rundeine Million Kundenkontakte hergestellt.Zusätzlich kommuniziert die HHT die ver-schiedenen Hamburg-Produkte über dieKataloge von Veranstaltern und Verkehrs-trägern an die Endverbraucher. Darüberhinaus umfasst der Bereich Vertrieb Produktentwicklung und -managementsowie Einkauf und Key Account-Manage-ment.

Die HHT hat derzeit rund 80 Mitarbeiterin der Zentrale in Hamburg sowie in denfünf Auslandsrepräsentanzen in NewYork, London, Shanghai, St. Petersburgund Dubai.

Das Gesamtbudget der HHT belief sich2011– bei einer Eigenfinanzierungsquotevon 73 Prozent – auf 11 Millionen Euro.Insgesamt erwirtschaftete das Unterneh-men 2010 einen Umsatz von knapp

26 Millionen Euro. Durch eigene Erträgebeispielsweise aus dem Produktverkaufsowie durch Beteiligungen und Koope -rationen mit den Partnern innerhalb undaußerhalb der Stadt erwirtschaftet undakquiriert die HHT jährlich Beiträge in Mil-lionenhöhe.

Die Marketingstrategie

Das Marketing der HHT richtet sich aufdie Vermarktung der ReisedestinationHamburg im Allgemeinen und des viel fäl-tigen Produkt- und Leistungsspektrumsder Hansestadt im Speziellen aus. DieMarketingstrategie basiert auf drei Säu-len: die touristischen Themenwelten, dieZielmärkte und die Zielgruppen. Konkretgeht es um die zielgruppengerechte undmarktspezifische Vermarktung der festgelegten Hamburg-Themen. Im Mittel-punkt der Strategie steht der Kunde. Zen-trale Bereiche der HHT, wie Einkauf, Ver-kauf, Produktmanagement, Marketing sowie Presse und Öffentlichkeitsarbeit arbeiten inhaltlich eng abgestimmt zu-sammen, um diesen in seiner jeweiligenLebenswelt zu erreichen.

Die 3-Säulen-Strategie des Marketings

Die touristischen Themenwelten stellendie herausragenden Inhalten des touristi-schen Angebots der Hansestadt dar. Sie garantieren eine zeitgemäße und op-timale Vermarktung der Metropole Ham-

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burg als touristische Destination und stär-ken dadurch die Marke Hamburg. DieHHT hat folgende Themenwelten defi-niert: die Maritime-Welt, die Kultur-Welt,die Shopping-Welt, die Erlebnis-Welt, dieMeeting-Welt und die MetropolregionHamburg.

Ein weiteres wichtiges strategisches Ele-ment stellt die eindeutige Festlegung derZielmärkte dar. Die HHT definiert die fürHamburg relevanten Zielmärkte mittelseine Klassifizierungssystems in A-Märkte,B-Märkte und Dynamikmärkte.

Um Hamburg künftig noch stärker vonanderen Destinationen abzuheben hat dieHHT in Zusammenarbeit mit dem Bera-tungsunternehmen Roland Berger Stra-tegy Consultants zudem eine neue, homogene Zielgruppensegmentierungaufgestellt. Neben soziodemografischenMerkmalen berücksichtigt die neue Seg-mentierung auch Werte-, Verhaltens-und/oder psychografische Kriterien.

Die Kernziele der Marketingstrategie

n Langfristige und konsequente Ver-marktung der Destination Hamburgüber Alleinstellungsmerkmale

n Erfolgreiche Umsetzung der neuenZielgruppenkommunikation

n Perspektivisch soll das Tourismusmar-keting die Metropolregion in den Mit-telpunkt stellen

Die Vertriebsstrategie vom Hamburg-Spezialisten

Im Mittelpunkt der Vertriebsstrategie derHHT steht der privat motivierte Tourist, deraus Deutschland und dem deutschspra-chigen Ausland kommt. Die HHT positio-niert sich als qualitätsorientierte Marke undbaut ihre Vertriebsaktivitäten ständig aus.

Die HHT bietet dem interessierten Rei-senden eines der vielfältigsten und brei-testen Hamburg-Angebote. Die Stan-dardprodukte reichen von einer Vielzahl

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einzelner Reiseprogramme über Hotel -angebote bis zu Stadtführungen. Zudemwird intensiv an neuen Produkten gear-beitet, die in den nächsten Jahren dasProfil der HHT als Qualitätsanbieter schär-fen und neue Zielgruppen ansprechen.

Das Produktmanagement ist die kreativeAbteilung für neue Produkte und Produkt-Innovationen. Sie kümmert sich um allevertrieblichen und betriebswirtschaftli-chen Aspekte rund um die ProdukteHamburg Reisen, Hamburg CARD undGruppenreisen und trägt damit wesent-lich zum Unternehmenserfolg bei.

Drehscheibe aller Aktivitäten: der ‚touristische Marktplatz‘

Grundlage und Drehscheibe aller ver-trieblichen Aktivitäten ist der ‚TouristischeMarktplatz‘. Dort werden alle Produkteund Dienstleistungen angeboten, die dieangeschlossenen Partner – auch über dieHHT hinaus – abverkaufen können. DieProdukte werden über die klassischenVertriebswege Hamburg Sales und Ser-vice Center und Internet veräußert.

Die Tochtergesellschaft: Die Hamburg Convention Bureau GmbH

Das Hamburg Convention Bureau (HCB)mit den beiden Gesellschaftern HamburgTourismus GmbH und Hamburg Messeund Congress GmbH nahm im November2009 seine operative Tätigkeit auf. Zieldes Unternehmens ist es, den Veranstal-tungsstandort Hamburg weltweit zu ver-markten und so die nationale und interna-tionale Akquisition von Businessveranstal-tungen zu optimieren und zu koordinieren.

One-Stop-Office für Veranstaltungsplaner

Unter dem Dach der Marketingorganisa-tion Hamburg Convention Bureau GmbH(HCB) haben sich mittlerweile 17 Partnerzusammengeschlossen, um die Positionder Meeting-Destination Hamburg nichtnur in Deutschland, sondern auch inter-national auszubauen. Sie wollen durch ihrgemeinsames Engagement die Hanse-stadt als eine der führenden Meeting-Destinationen Europas etablieren. So ver-steht sich das HCB als One-Stop-Officefür Veranstaltungsplaner, die ihre Veran-staltung in Hamburg durchführen möch-ten. Durch den Zusammenschluss unter-schiedlichster Branchendienstleister wieLocationanbieter, Hotels, Caterer, Agen-turen und Technikdienstleister kann dasHCB individuelle und flexible Leistungenaus einer Hand anbieten.

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Hotelverband Deutschland (IHA)

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Einsatz für die Hotellerie

Die Hotellerie profitiert vom anhaltendenAufwärtstrend im Deutschlandtourismusund bleibt auf Wachstumskurs. Die Chan-cen für ein erfolgreiches Jahr 2012 stehengut. Voraussetzung sind verlässliche so-wie vernünftige politische und rechtlicheRahmenbedingungen in Deutschland undEuropa. Die Politik ist aufgerufen, die Be-deutung der Hotellerie als Hauptleistungs- träger des Tourismus und Arbeitgeber zuunterstützen und die Unternehmer nichtmit immer neuen Abgaben und Regle-men tierungen zu belasten.

Dafür macht sich der HotelverbandDeutschland (IHA) stark. Der Hotelver-band zählt rund 1.400 Mitglieder aus Reihen der Privat-, Ketten- und Koopera-

tionshotellerie. Diese verfügen über rund170.000 Hotelzimmer und repräsentierendamit einen Anteil von mehr als 20 Pro-zent des deutschen Hotelmarktes. DerHotelverband ist Fachverband im Deut-schen Hotel- und Gaststättenverband(DEHOGA Bundesverband). Gemeinsamvertreten die Verbände die Interessen derHotellerie in Deutschland gegenüber Po-litik und Öffentlichkeit. Für seine Mitglie-der bietet der Hotelverband zahlreichehotelleriespezifische Dienstleistungen an.

Konjunktur: Hotellerie setzt Wachstumskurs fort

Die Deutschen sind nicht nur Reisewelt-meister, sondern haben ihr Land auch als fantastisches Urlaubsland entdeckt.Das Reiseland Deutschland wird zudem

Foto: Radisson SAS Frankfurt

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bei den Gästen aus aller Welt immer beliebter. Im Trend liegen Städte- undWellnessreisen. Auch der Geschäfts- undTagungstourismus befindet sich im Auf-wind.

Laut Statistischem Bundesamt stieg dieAnzahl der Übernachtungen in der Hotel-lerie im Jahr 2011 um 5,5 Prozent auf240,8 Millionen (Vorjahr 228,3 Millionen).Der Anteil ausländischer Touristen undGeschäftsreisender erreichte mit 51,4 Mil-lionen Übernachtungen eine neue Re-kordmarke (+6,2 Prozent). Die erfreuli-chen Ergebnisse spiegeln sich in denKennziffern der Hotellerie wider. Auslas-tung, Zimmerpreise und Zimmererträgeliegen in allen Segmenten im Plus. Und sokletterte der Umsatz der Hotels, Hotelsgarnis, Gasthöfe und Pensionen 2011 umnominal 3,9 Prozent (real 2,7 Prozent)nach oben auf 19,9 Milliarden Euro – unddas nach einem Plus in 2010 von nominal6,9 Prozent. Die Hotels in Deutschlandhaben damit die Rezession hinter sich ge-lassen und das Vorkrisenniveau erreicht.

Mehrwertsteuersenkung: Konjunkturprogramm für den Tourismusstandort Deutschland

Grund für die gute Entwicklung ist nichtnur die steigende Binnennachfrage. Auchdie Branche selbst konnte und kanndurch die Senkung der Mehrwertsteuerauf Beherbergungsleistungen – ein lang-

jähriges Ziel des Hotelverbandes und DEHOGA Bundesverbandes – wichtigeWachstumsimpulse setzen. Die Hoteliershaben massiv in ihr Produkt investiert unddas Preis-Leistungs-Verhältnis weiter ver-bessert. Die finanziellen Spielräume nutz-ten sie für Tausende Neueinstellungenund Investitionen in Millionenhöhe. Auchder Anstieg der bei der Bundesagenturgemeldeten offenen Stellen von durch-schnittlich mehr als 20 Prozent und derdrastische Rückgang der Arbeitslosen-zahlen belegen die außerordentlichenKonjunktureffekte der Mehrwertsteuer-senkung. Tausende Existenzen vielerkleiner Familienunternehmer und damitArbeitsplätze konnten gesichert werden.Die Einführung des reduzierten Mehr-wertsteuersatzes hat endlich für Steuer-gerechtigkeit in Europa gesorgt und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hotellerie nachhaltig gestärkt. Ein echtesKonjunkturprogramm für den Tourismus-standort Deutschland.

Bettensteuern: Steuer-diskussionen gefährden Aufschwung

Die bereits von mehr als 20 Kommunenbeschlossenen und in vielen weiterenKommunen diskutierten Bettensteuerngefährden den Aufschwung massiv. Bettensteuern stehen im krassen Wi -derspruch zum vom Bund und von den Ländern verabschiedeten Wachs-tums -beschleunigungsgesetz, schaden in

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erheblichem Maße dem lokalen Touris-mus, dienen keinesfalls einer zukunfts -festen Finanzierung öffentlicher Tourismus -aufgaben – und sind verfassungswidrig.Mehrere voneinander unabhängige Rechts- gutachten renommierter Kanzleien stützendie Rechtsauffassung des Hotelverban-des. Zusammen mit dem DEHOGA wehrtsich der Hotelverband politisch und juris-tisch gegen diese „Matratzen-Maut“. In den Bundesländern laufen derzeit diverse Gerichtsverfahren. Der IHA undder DEHOGA Bundesverband unterstüt-zen Klagen beim Bundesverwaltungsge-richt in Leipzig. Eine mündliche Verhand-lung ist für den Sommer 2012 angesetzt.

Zu den weiteren politischen Schwer-punktthemen des Hotelverbandes gehö-ren die Reform der Rundfunkfinanzierung,die Abwehr unverhältnismäßiger Ansprü-che der urheberrechtlichen Verwertungs-gesellschaften, eine transparente und

faire Gebührenpolitik der Kreditkarten -organisationen, ein zielführender Verbrau-cherschutz im Netz sowie die Forderungnach mehr Augenmaß beim Lancierenimmer neuer Normungsprojekte.

Online-Marketing und Vertrieb: Freier Wettbewerb im Netz gefordert

Neben den politischen Herausforderun-gen steht die zunehmende Bedeutungdes Internets für Kommunikation und Ver-trieb im Fokus der aktuellen Aktivitätendes Hotelverbandes. Große Sorge berei-tet den Hoteliers ihre wachsende struktu-relle Abhängigkeit von Online-Buchungs-portalen und die damit verbundenen Kos-tenbelastungen und Wettbewerbsbe-schränkungen. Der Hotelverband setztsich mit aller Kraft dafür ein, dass dieMärkte offen und wettbewerbsfähig blei-ben – zum Nutzen der Hotellerie, der Ver-triebspartner und der Gäste. Zusammen

Foto: Maritim proArte Hotel Berlin (www.maritim.de)

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mit seinen europäischen Partnerverbän-den hat der Hotelverband Benchmarksfairer Praktiken in der Online-Distributionerarbeitet. Zur Steigerung der Qualitätund Verlässlichkeit von Hotelbewertungs-portalen hat der Hotelverband unter demDach des europäischen Gastgewerbe-verbandes HOTREC zudem die Dialog-initiative mit den Portalbetreibern inten -siviert.

Europa: Mit gemeinsamen Initiativen punkten

Sehr erfolgreich entwickeln sich die Initia-tiven ServiceQualität Deutschland sowiedie Qualitätsinitiative des europäischenDachverbandes HOTREC European Hospitality Quality (EHQ). Mehr denn je istdie Serviceleistung der Schlüssel zum un-ternehmerischen Gewinn. Dabei kommtes auch auf ein professionelles Qualitäts-management an. Das ServiceQ steht fürbessere Kundenorientierung und fördertdie Servicekompetenz (mehr dazu unter

www.servicequalitaet-deutschland.de).Das deutsche Qualitätsprogramm wurdevon HOTREC im Rahmen seines EHQ-Systems europaweit anerkannt (mehrdazu unter www.hotrec.eu).

Um bessere Vergleichbarkeit und mehrTransparenz auf dem europäischen Hotel- markt geht es auch der Hotelstars Union.Deutschland ist Gründungsmitglied derunter dem Dach von HOTREC gestarte-ten Initiative. Zusammen mit seinen eu ro- päischen Partnerverbänden arbeitet dieIHA derzeit im Rahmen der HotelstarsUnion an einem europäischen Hotel -klassi fizierungssystem. Elf europäischeLänder sind bereits Mitglied bei der Hotelstars Union und haben die gemein-samen Kriterien der Hotelklassifizierungeingeführt. Die Resonanz zur gemein -samen Hotelklassifizierung ist außer -ordentlich positiv – sowohl von der Politik,den Hotelverbänden als auch von denVerbraucherschützern (mehr dazu unterwww.hotelstars.eu).

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INFOX GmbH & Co. Informationslogistik KG

Lösungsanbieter für die Touristik

Wenn es darum geht, Informationen anden Reisebüro-Counter und direkt an dieEndverbraucher zu bringen, ist INFOX derzentrale Dienstleister für die Touristik-branche. Über die bekannten Leistungender Informationslogistik hinaus bietet dasUnternehmen heute Full-Service in denBereichen n Digitaldruck, n Medienproduktion undn Datenmanagement.

Damit hat sich INFOX in den vergangenenJahren zu einem umfassenden Lösungs-anbieter für alle Belange der Verkaufs-förderung und Marketingunterstützungentwickelt.

Zahlen und Fakten im Überblick

n 500 internationale Reiseveranstalter,touristische Leistungsträger und Ziel-gebietsorganisationen kommunizierenregelmäßig über INFOX.

n 45.000 Reiseverkäufer lesen die E-Mail-, Fax- und Printinformationenaus dem Hause INFOX.

n 14.000 Reisevertriebsstellen erhaltenmit der „INFOX“ wöchentlich die Ver-kaufsunterlagen der INFOX-Kunden.

n 2.500 Reisebüros nutzen die INFOX-Dialogmarketing-Leistungen, um pro-fessionell und direkt beim Verbraucherzu werben.

n 400 Reisebüros sind an das digitalePoint of Sale-Werbenetz angeschlos-sen, welches ständig weiterentwickeltwird.

n Mehrere Millionen Druckerzeugnissefür die Touristik werden in den Digital-druckstraßen von INFOX produziert.

Investition in die Zukunft

Wie schon in den Vorjahren hat INFOXauch im Geschäftsjahr 2010/2011 weiterin Infrastruktur und Manpower investiert.Durch den Zukauf einer weiteren Dru-ckerei wurde die maschinelle Infrastrukturdes Unternehmens erheblich ausgebaut.Mit der Integration der neuen Digital-druckstraßen und Maschinen zur Weiter-verarbeitung gehört INFOX zu den größ-ten Digitaldruckereien in Deutschland.

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Hochwertige Reiseunterlagen

Ein wesentlicher Grund für den Ausbauder Druck-Kapazitäten und des Maschi-nenparks war die Gewinnung neuer Kunden im Bereich der Reiseunterlagen-Produktion.

So hat INFOX u.a. für einen der größtendeutschen Reiseveranstalter die Produk-tion, die Konfektionierung und den Ver-sand der Reiseunterlagen übernommen.Mit einem Zielvolumen von mehr als einerMillion Reisebooklets im Geschäftsjahr2011/2012 wird INFOX somit zum größ-ten unabhängigen Produzenten in diesemSegment.

Eine besondere Kompetenz besitzt INFOXim Bereich der Integration von 2D-Bar-codes für die Erstellung von Rail&Fly- Tickets. Das neue Couponscanning-Ver-fahren der Deutschen Bahn hat zum Jah-resanfang 2012 das Einsammeln der Fahr-scheine durch die Zugbegleiter abgelöst.

Die flexible INFOX Plattform für die Reise-unterlagen-Produktion lässt sich jederzeitindividuell an unterschiedliche Daten-schnittstellen und Formfaktoren anpas-sen. Nach der Einrichtung des Systemsläuft für die Kunden alles Weitere auto-matisch: Von der Übernahme der Bu-chungsdaten über die Generierung derDruckdaten bis zur Qualitätssicherungmittels Ausgangsscannung.

Kundenmailings: Kooperationswerbung mit hoher Effektivität und Kostenteilung

Besonderes Interesse innerhalb der Tou-ristikbranche konnte weiterhin das INFOXDialogmarketing-Angebot verzeichnen.

So nahmen im Geschäftsjahr 2010/2011rund 2.500 Reisebüros an insgesamt 150Kampagnen teil. Mit den Kooperations-mailings sprechen Reisebüros gemein-sam mit Reiseveranstaltern und Destina-tionen die Verbraucher an: Die Anbieterpräsentieren ihr Produkt, während derVertrieb seine Bestands- und Neukundenadressiert und sich als kompetenter An-sprechpartner für Buchungen präsentiert.Durch die Kostenteilung ergeben sich

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Vorteile für die Kooperationspartner undeine deutlich erhöhte Reichweite in der di-rekten Zielgruppenansprache.

Umgesetzt werden die Kampagnen vonINFOX stets unter Gewährleistung höchs-ter datenschutzrechtlicher Standards imUmgang mit den Kundendaten.

INFOX e-motion® – digitale Werbungim Reisebüro-Schaufenster

Zuwächse konnte im vergangenen Ge-schäftsjahr auch das INFOX e-motion®-Netzwerk verzeichnen. Das digitaleSchaufenster ist mittlerweile in 400 um-satzstarken Reisebüros deutschlandweitinstalliert.

Über die digitalen Werbeflächen imSchaufenster und im Verkaufsraum errei-chen die touristischen Werbespots denKunden direkt am Point of Sale. Zu denSendeinhalten des digitalen Schaufens-ters gehören touristische Werbung undInfotainment wie Reisewetter und Nach-richten.

Der Sendeinhalt kann durch verschiedeneBeiträge individuell ergänzt werden. Sokönnen Reisebüros Eigenwerbung oderReisewerbung im Branding Ihrer Ketten-oder Kooperationszugehörigkeit in dieSendeschleife einbinden. In der INFOXMediathek können sie zusätzliche touris-tische Werbefilme passend zum Produkt-angebot auswählen. Der INFOX-Content-Generator bietet darüber hinaus die Mög-lichkeit, vakanzgeprüfte Angebote in dasSendeprogramm auf zunehmen.

Auch hier besteht die Gelegenheit, Werbe-Kooperationen einzugehen. Durch dasSenden von Werbepots lokaler Partnerwie dem Autohaus in der Nähe oder derPizzeria an der Ecke ergeben sich für Reisebüros Möglichkeiten der Werbe-Re-finanzierung.

AGENTOURS: Reisen nur für Expedienten

Neu im aktuellen INFOX Portfolio ist derPEP-Veranstalter AGENTOURS. Auf demPortal www.agentours.de werden Reisen

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ausschließlich für Mitarbeiter von Reise-büros, Reiseveranstaltern und touristi-schen Verbänden angeboten. Dieser frü-her schon einmal erfolgreiche Servicewurde pünktlich zur ITB Berlin 2012 neuaufgelegt und bietet aufgrund der Kon-zentration auf die touristische Zielgruppeeinen echten Mehrwert für die Branche.

„Die INFOX“ – Grundversorgung der Reisebüros mit touristischen Werbemitteln

Trotz der Entwicklung zur digitalen Welt,behält das etablierte INFOX Counter-Mai-ling „die INFOX“ – mit dem sich das Unternehmen über die letzten 30 Jahrehinweg entwickelt hat – seine Bedeutungfür den stationären Reisevertrieb. Zum INFOX Selbstverständnis gehört diedeutschlandweite Belieferung aller 14.000

Reisebüros, unabhängig von der Größeoder Konzernbindung. Damit sichert INFOX auch für kleinere Reisebüros diekostenlose Grundversorgung mit touristi-schen Werbemitteln.

Ausblick 2012

Auch in Zukunft wird INFOX als zuverläs-siger Partner der Touristik in die Entwick-lung und den Ausbau innovativer Lösun-gen investieren. Dabei versteht sich INFOX als neutrale Kooperationsplattformfür alle Partner der Branche.

Neben dem etablierten Geschäft strebtINFOX im digitalen Bereich eine Auswei-tung der Dienstleistungen für den Ver-sand und die Gestaltung von digitalen Inhalten an – ganz im Sinne eines „DigitalContent Delivery Service“.

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Stark in Passage und Fracht

Der Köln Bonn Airport ist einer der bedeu-tendsten Verkehrsflughäfen in Deutsch- land. Seit 2002 setzt der Flughafen ver-stärkt auf das Low-Cost-Geschäft. Jähr-lich entscheiden sich knapp 10 MillionenPassagiere für den Flughafen der kurzenWege. Damit liegt der Köln Bonn Airportbundesweit auf Platz sechs.

35 Airlines fliegen von hier in rund 35 Län-der und zu rund 120 Zielen. Auch dasCargo-Geschäft, zweites Standbein desUnternehmens, prosperiert: Lag der Zu-wachs bei der umgeschlagenen Luft-fracht im vergangenen Jahr bei 13 Pro-zent auf 743.000 Tonnen, so wird dieFracht auch in diesem Jahr erneut kräftigum 8 Prozent auf die Rekordmarke von800.000 Tonnen zulegen. Damit belegtder Airport hinter Frankfurt und LeipzigPlatz 3 im Deutschland-Ranking – Passa-gieraufkommen und Frachtumschlag zu-sammengenommen ist es Rang fünf.

Passagierverkehr

Die Passagierzahlen am Köln Bonn Air-port haben sich seit dem Start der Low-Cost-Airlines knapp verdoppelt. Im ver-gangenen Jahr lagen die Verkehrszahlenangesichts schwieriger politischer undwirtschaftlicher Rahmenbedingungenleicht unter dem Vorjahresniveau. Die imJanuar 2011 eingeführte Luftverkehrs-

steuer hat sich am Köln Bonn Airport mitseinem hohen Anteil an Low-Cost-Ver-kehr und innerdeutschen Flügen negativausgewirkt. Auch die massiven Kapazi-tätsanpassungen von Air Berlin, derzweitgrößten Passagier-Airline am Flug-hafen, bremsten das Wachstum.

Luftfracht

Grund für die starke Entwicklung bei derLuftfracht ist die gute Konjunktur bei denbeiden Hauptkunden im Express-Fracht-geschäft des Flughafens, den weltweitoperierenden Logistik-Dienstleistern UPSund FedEx. UPS betreibt am Köln BonnAirport sein Europa-Drehkreuz und istgrößter Frachtkunde. Bis 2013 will UPS200 Millionen Dollar in den Bau eines er-

Köln Bonn Airport

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weiterten Sortierzentrums am Flughafeninvestieren. Künftig sollen dann stündlichstatt 110.000 Paketen bis zu 190.000Pakete abgefertigt werden. Auch die Zahlder Mitarbeiter wird von aktuell 2.300 um200 aufgestockt. Die Verlagerung des Fe-dEx-Drehkreuzes für Zentral- und Osteu-ropa von Frankfurt nach Köln im Jahre2010 war ebenfalls ein wichtiger Meilen-stein für den Fracht-Boom am Flughafen.FedEx und der Flughafen investierten zu-sammen rund 140 Millionen Euro in denBau einer neuen Frachthalle. Auch dasGeschäft mit der allgemeinen Fracht istsprunghaft angestiegen. In das CologneBonn Cargo Center, das dritte Frachtzen-trum am Flughafen Köln/Bonn, investierteder Airport vor zwei Jahren rund 25 Mil-lionen Euro.

Schnell erreichbar über Straße und Schiene

Geographisch liegt der Köln Bonn Airportinmitten einer der am dichtesten besie-delten Regionen Europas. Etwa 16 Millio-nen Menschen leben und arbeiten imUmkreis von 100 Kilometern um denFlughafen.

Darüber hinaus befindet sich der Flugha-fen im Zentrum einer der größten Import-und Exportregionen: Etwa 40 Prozent desBruttosozialproduktes der EU werden imRadius von 400 Kilometern um den Air-port erwirtschaftet. Diese Tatsache, die24-Stunden-Betriebserlaubnis, seine rund12.200 Mitarbeiter und die hervorragendausgebaute Verkehrsinfrastruktur sind

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das Kapital des Airports. Er verfügt überdrei Start- und Landebahnen, die größteist mit ihren 3.815 Metern Länge die ein-zige echte Interkontinentalbahn in NRW.

Der Köln Bonn Airport ist ideal über Auto -bahnen und Schnellstraßen zu erreichen.Der unterirdische Flughafen-Bahnhof ver-bindet die Terminals 1 und 2 miteinander.Täglich halten dort 170 Züge, unter an-derem Intercity, Regional- und S-Bahnen.Dadurch ist der Köln Bonn Airport sowohlmit dem Ballungsraum Ruhrgebiet imNorden, als auch mit der Rhein-Main-Re-gion um Frankfurt im Süden eng vernetzt.

Für Reisende, die mit dem Auto kommen,stehen in drei Parkhäusern insgesamt12.600 Stellplätze zur Verfügung.

Beispielhafter Service und attraktives Einkaufen

Damit Passagiere so schnell und komfor-tabel wie möglich ihr Ziel erreichen, gibtes in den Terminals 86 Check-In-Schalter,eine moderne Gepäckförderanlage trans-portiert bis zu 3.000 Koffer und Taschenpro Stunde. Über 55 Gates und 19 Flug-gastbrücken geht es zu den Flugzeugen.Allein im Terminal 1 gibt es 18 Passagier-kontrollstellen, weitere 10 im Terminal 2.Die Handelsfläche in den Terminals unddie Zahl der Geschäfte und Restaurantshaben sich in den letzten Jahren etwaverdreifacht auf knapp 10.000 Quadrat-meter. Am Köln Bonn Airport gibt es inbeiden Terminals fast 60 Shops, Bars undRestaurants. Passagiere und Besucherfinden hier attraktive Einkaufsmöglichkei-ten: Die Produktpalette der Geschäfte

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reicht von hochwertiger Herrenmode überoriginelle Damen-Accessoires bis hin zuden Kaffee-Spezialitäten von Starbucks.Viele Läden befinden sich außerhalb desSicherheitsbereichs auf der Landseite.Auch Abholer und Besucher erleben sodas ganz besondere Flughafen-Flair. EinÄrztezentrum, eine Apotheke und einrund um die Uhr geöffneter REWE-Su-permarkt runden das Angebot ab.

Jobgarant Flughafen

All das schafft zusätzliche Jobs und setztImpulse auf dem Arbeitsmarkt: Trotz derWirtschaftskrise und des Wegzugs vonDHL/Lufthansa Cargo ist die Zahl der Be-schäftigten am Köln Bonn Airport mit ins-gesamt mehr als 12.200 Mitarbeitern fastgleichbleibend hoch geblieben. Damit istdie Zahl der Beschäftigten seit der An-siedlung der Low-Cost-Carrier im Jahre2001 um 28 Prozent gestiegen. In derRegion hängen 24.000 Jobs vom Flug-hafen ab - bundesweit sind es Studienzufolge sogar 37.000. Bei der Flughafen-gesellschaft selbst sind rund 1.800 Men-schen beschäftigt.

Klima und Umwelt

Der Flughafen Köln/Bonn hat den Klima-schutz zum Unternehmensziel erklärt undsich verpflichtet, künftig nur noch C02-neutral zu wachsen. Ziel ist es, die Emis-sionen bezogen auf das Jahr 2005 lang-

fristig mindestens konstant zu halten. Bis2020 soll die Marke von jährlich 55.000Tonnen Kohlendioxid nicht mehr über-schritten werden. Dahinter steht die Über-zeugung, dass langfristig nur nachhalti-ges und klimafreundliches Wirtschaftenzum Unternehmenserfolg führt. Dank ei-nes Blockheizkraftwerks, zweier Solaran-lagen, die zu den größten in NRW gehö-ren, und innovativer Gebäudeklimatech-nik konnten seit 1998 mehr als 135.000Tonnen Kohlendioxid gespart werden. Indie insgesamt drei Solardachanlagen in-vestierte der Airport über sechs MillionenEuro.

Wahner Heide

Der Flughafen liegt am nordwestlichenRand des beeindruckenden Natur- undVogelschutzgebietes Wahner Heide. DasBetriebsgelände nimmt rund 20 Prozentder 5.000 Hektar großen Kulturlandschaftein. Die Wahner Heide ist Rückzugsgebietfür mehr als 700 seltene und teils be-drohte Tier- und Pflanzenarten. Im Unter-schied zur Naturlandschaft, die man weit-gehend sich selbst überlässt, muss dieKulturlandschaft Heide bewirtschaftet undgepflegt werden. Der Flughafen hat in denvergangenen Jahren rund 10 MillionenEuro in die Pflege der Heide investiert, umseine Ausbaumaßnahmen auszugleichen.So konnte der Bestand zahlreicher ge-schützter Tier- und Pflanzenarten stabili-siert und sogar vergrößert werden.

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Messe Berlin GmbH

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Starkes Wachstum, Top-Auslastung –Neues Ausstellungsgelände ab Juli 2012

Mit 182 Millionen Euro erreichte die Un-ternehmensgruppe Messe Berlin in 2011den bislang höchsten Umsatz in einemturnusmäßig veranstaltungsschwächerenungeraden Jahr. Das bedeutet gegenüber2009 eine Umsatzsteigerung von mehrals 14 Prozent. Auch im Vergleich derJahre 2008 und 2010 hatte die MesseBerlin ihren Umsatz erheblich gesteigert:um 8,5 Prozent auf den bisherigenHöchstwert von 217 Millionen Euro.

In den zurückliegenden zehn Jahrenkonnte die Messe Berlin ihren Umsatzmehr als verdoppeln. Diese Steigerungwurde fast ausschließlich im Inland er-reicht. Das Berliner Veranstaltungsge-

lände am Funkturm, das jetzt unter demNamen Berlin ExpoCenter City vermarktetwird, ist weltweit eines der am bestenausgelasteten Messegelände.

Zwei Drittel der Aussteller kommen aus dem Ausland

Mit ihren Leitmessen, erfolgreichen Aus-landsaktivitäten in Südostasien und demsehr gut verlaufenden Kongressgeschäftist die Messe Berlin in ihrer Marktpositioninternational noch stärker aufgestellt.

Zu den 51 Messen und Ausstellungen – darunter 15 Eigenveranstaltungen – aufdem Berlin ExpoCenter City kamen im Jahr 2011 mehr als 1,4 Millionen Besucher. Die Fachbesucherzahl lag bei rund 500.000. Die Eigenveranstal-

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tungen am Messeplatz Berlin verzeichne-ten erneut eine weit über dem Durch-schnitt liegende internationale Beteili-gung: Von den 20.353 Ausstellern reistenmehr als 66 Prozent aus dem Ausland an.

Zu den erfolgreichsten Eigenveranstal-tungen des Konzernverbunds im Auslandzählen die ITB Asia in Singapur, die ASIAFRUIT LOGISTICA in Hongkong sowieaußerhalb des Standortes Berlin drei weitere regionale Messen in Deutschlandwie die MeLa, Norddeutschlands größteLandwirtschaftsausstellung, die Regio-Agrar Bayern sowie die Agrarunterneh-mertage in Münster. Bei diesen Veran-staltungen wurden insgesamt zusätzlich2.500 Aussteller betreut. Mehr als117.000 Besucher informierten sich undschlossen Geschäfte ab.

Kongressgeschäft ebenfalls mit hoher Internationalität

Der Kongressbereich der Messe Berlinverzeichnete 2011 ebenfalls einen gutenGeschäftsverlauf. Im Internationalen Con-gress Centrum ICC Berlin, im Palais amFunkturm sowie in den Messehallen wur-den 438 Tagungen und Shows mit161.350 Teilnehmern durchgeführt. Beiden 146.000 Konferenzteilnehmern lagder Anteil auswärtiger Kongressbesuchermit nahezu 74 Prozent außerordentlichhoch.

Die von Veranstaltungen der Messe Ber-lin initiierten Ausgaben der auswärtigenMesse- und Kongressgäste brachten imvergangenen Jahr rund 1,8 MilliardenEuro Kaufkraftzufluss für die Hauptstadt-

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region. Die Berliner Messegesellschaft si-cherte damit über 20.000 Arbeitsplätzein Berlin und Brandenburg.

Für 2012 erwartet die Hauptstadt-Messeerneut ein Rekordjahr. Raimund Hosch,Vorsitzender der Geschäftsführung derMesse Berlin: „Unsere internationalenLeitmessen sind sehr gut gebucht. Wirgehen davon aus, dass wir unser Planzielvon 230 Millionen Euro Umsatz erreichen.Dazu kommt, dass die Messe Berlin indiesem Jahr mehrere neue Kapitel für denMesse- und Kongressplatz der Haupt-stadt aufschlagen wird. Wir werden in diesem Jahr mit der InternationalenLuft- und Raumfahrtausstellung ILA unserneues Messegelände Berlin ExpoCenterAirport direkt neben dem künftigenHauptstadtflughafen BER Berlin Bran-denburg International in Betrieb nehmen.Parallel dazu erweitern wir das Berlin ExpoCenter City mit einer kongress - tauglichen Messehalle neben dem Haupt- eingang Süd, die Ende 2013 fertigge-stellt sein wird. Wir schaffen damit erneutwichtige Voraussetzungen für weiteresüberdurchschnittliches Wachs tum in derHaupt stadtregion.“

ITB Berlin 2011: Mehr internationaleEinkäufer stärken weltweit führendenMarktplatz der Reiseindustrie

Mit einem deutlichen Plus bei Einkäufernaus dem Ausland und den besten Aus-

stellerzahlen aller Zeiten schloss die 45. ITB Berlin ihre Tore. Die internationaleLeitmesse der Reiseindustrie konnte trotzBahnstreik stabile Fachbesucherzahlenauf Vorjahresniveau verzeichnen. GuteMessegeschäfte gaben dem Aufschwungin der Tourismusbranche zusätzlichenSchub. Die ITB Berlin 2011 präsentiertemit Polen ein höchst attraktives Partner-land, das im Vorfeld der EURO 2012 derWeltöffentlichkeit seine touristischen Stär-ken zeigte.

Dr. Christian Göke,Geschäftsführer derMesse Berlin, blickte auf eine erfolgreicheVeranstaltung zurück: „Die ITB Berlin ziehtvon Jahr zu Jahr mehr internationale Ent-scheider an. Mittlerweile kommen über 40 Prozent der Einkäufer aus dem Aus-land. Damit kann die ITB Berlin nicht nurweltweit das ausgewogenste und inter-nationalste Portfolio an Ausstellern vor-weisen, sondern sie ist auch das interna-tionalste Fachbesucher-Event der Bran-che. Beste Voraussetzungen für beste

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Geschäfte: Wir gehen davon aus, dassdie Aussteller deutlich mehr Geschäfts-abschlüsse als im Vorjahr tätigen konntenund ein Volumen von mehr als sechs Mil-liarden verhandelt haben.“

11.163 ausstellende Unternehmen aus188 Ländern zeigten vom 9. bis 13. Märzerneut das komplette Spektrum der inter-nationalen Reiseindustrie. Das in diesemJahr neu geschaffene Forum „eTravelWorld“ zog mit Präsentationen und Semi-naren mehrere tausend Interessierte anund war ein voller Erfolg. Die Anzahl derFachbesucher blieb mit 110.791 stabil.Der ITB Berlin Kongress konnte hingegenmit neuen Rekordzahlen aufwarten. EinPlus von 15 Prozent ließ die Teilnehmer-zahl auf rund 14.000 steigen.

Zwei Ministergipfel sorgten in diesem Jahrauf der ITB Berlin für eine starke Präsenzaus internationaler Politik und Diplomatie.Der „UNWTO Silk Road Ministers’ Sum-mit“ brachte den nachhaltigen Seiden-straßen-Tourismus einen entscheidendenSchritt voran. Im Rahmen des ITB CSRDay fand der erste „Ministers´ Summit onClimate Change in Asia-Pacific“ statt.

Die Länder Nordafrikas nutzen das Bran-chentreffen, um den für sie unverzichtba-ren Tourismussektor wieder anzukurbeln.Ägypten präsentierte eine neue Werbe-kampagne, die den friedlichen Demokra-tisierungsprozess des Landes in den Mit-

telpunkt stellte. „Angesichts der jüngstenEreignisse in Ägypten und Tunesien, diezwei sehr wichtige Touristenziele sind,hatte die ITB Berlin dieses Jahr eine besondere Relevanz, „ sagte Taleb Rifai,Generalsekretär der UNWTO. „In demAugenblick, in dem wir das neue Ägyptenund Tunesien hier willkommen heißenkonnten, war ich von der bemerkenswer-ten Solidarität überwältigt, die die inter-nationale Tourismusgemeinschaft diesenbeiden Ländern entgegenbrachte.

Die ITB Berlin hat auch das steigendeVertrauen innerhalb des Tourismussektorsbestätigt. Das Jahr 2011 wird das be-eindruckende Wachstum der Tourismus-wirtschaft in 2010 konsolidieren. Ange-sichts dieser Entwicklung ist die ITB Berlin zum wiederholten Mal die idealePlattform für die UNTWO, um neue Ini -tiativen einzuführen, darunter das ersteGipfeltreffen.

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RDA Internationaler Bustouristik Verband

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Plus für Busreisen: entspannt, komfortabel, gesellig

Foto: Internationaler Bustourismusverband

In High-Tech-Bussen reisen macht jung und alt Spaß

Foto: Daimler AG

Rund 100 Millionen Busgäste

Die Gesellschaftsreise mit dem Bus ist einErfolgsmodell. Sie fördert wesentlicheZiele der europäischen Tourismuspolitik:Entzerrung von Urlauberströmen in denBallungszentren, Entwicklung des Touris-mus in der Fläche, Erschließung des Hin-terlandes. Mit keinem anderen Reisever-kehrsmittel „erfährt“ man hautnah Landund Leute, erlebt kulturelle Schätze frem-der Länder, geht auf Spurensuche zu ver-borgenen, nur auf Straßen erreichbarenPerlen.

Bustouristik ist ein beachtlicher Markt.Jährlich fahren rund 100 Mio. Menschenmit dem Reisebus. Über knapp 6 Mio. Ur-laubsreisende hinaus nutzen 19,4 Mio.Menschen dieses Verkehrsmittel in ihrenFerien im Zielgebiet zu mehrtägigenRundreisen, Ausflugsfahrten und Trans-fers. Besondere Stärke der Branche sindKurzreisen, die zu rund einem Viertel perBus erfolgen. Bus- und Gruppenreisen

attestiert die Marktforschung weiterhingute Perspektiven.

Die mittelständisch strukturierte Bustou-ristik sichert direkt und indirekt hundert-tausende Arbeitsplätze und trägt damitzur volkswirtschaftlichen Wertschöpfungund Stärkung der Tourismuswirtschaftbei. Mit ihrem Systemvorteil von flächen-deckendem Angebot, günstigem Preis-Leistungsverhältnis und hoher Umwelt-verträglichkeit erfüllt sie wichtige gesell-schaftliche und ökologische Aufgaben.Busreisen verbinden hohe Umweltfreund-lichkeit aufgrund des geringsten Aussto-ßes an schädlichen Abgasen wie CO2 mitPositiv-Faktoren wie Sicherheit, Flexibili-tät, Komfort, Geselligkeit, innovativenProgrammen und besonderer Sozialver-träglichkeit.

Weite Bevölkerungsschichten und Alters-gruppen verwirklichen mit den facetten-reichen Angeboten der Bus- und Grup-penreiseveranstalter ihre unterschied-

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lichsten Reisewünsche. Neben der Kern-zielgruppe Senioren finden immer häufi-ger junge Menschen Gefallen an Busrei-sen. Aktive Rad- und Wanderreisen, er-lebnisreiche Event-, Kultur- und Kulinarik-Touren, innovative Reisekombinationenmit Flugzeug, Fluss- und Seekreuzfahrt-schiffen ergänzen die klassische Palettegünstiger Ausflugs-, Tages- und Wo-chenendfahrten, reizvoller Städtetrips understklassiger Rund- und Studienreisen.Ein großes Potenzial sind neben den ca.550.000 Vereinen hierzulande zahlloseClubs und Clübchen, Freundes- und In-teresssenkreise sowie Schulklassen. Fürdas deutsche Incoming – ab Flughafenund direkt vom Quellmarkt – ist der Rei-sebus unverzichtbar.

Busgerechte Rahmen- und Wettbewerbsbedingungen

Um ihre gesellschafts- und sozialpoliti-schen Aufgaben zu erfüllen, benötigt dieBusbranche verlässliche politische, recht-

liche und steuerliche Rahmenbedingun-gen und einen fairen Wettbewerb. DerRDA kämpft als europäischer Spitzenver-band der Bustouristik für fiskalischeGleichbehandlung, gegen Überregulie-rung und wettbewerbsverzerrende Res-triktionen zu Lasten von Busunterneh-men, Mitarbeitern und Kunden. In derBundes- und Europa-Politik finden die In-teressenvertretung und die Argumentedes RDA immer mehr Zustimmung.

Eigene Sozialvorschriften für Busfahrer im Visier

Die Wiedereinführung der 12-Tage-Regelbei den Lenk- und Ruhezeiten 2010 warein Erfolg konzertierter Lobbyarbeit desRDA mit seinen Partnerverbänden. Aufder politischen Agenda der Branche unddes Verbands stehen jetzt busspezifischeSozialvorschriften wegen der unter-schiedlichen Anforderungsprofile vonBus- und Lkw-Fahrern. Der RDA setztsich für busgerechte Lösungen bei der

High-Tech zur Bus-Sicherheit: der neue Active Brake Assist bremst den Reisebus automatisch ab, wenn stehendeoder langsamere Fahrzeuge auftauchen. Fotos: Daimler AG

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neuen EU-Pauschalreiserichtlinie ein wieBeibehaltung von Mindestteilnehmerzah-len als Basis einer Reiseabsage und Mög-lichkeiten von Preisanpassungen. WeitereKernforderungen: uneingeschränkte Li-beralisierung des Fernbuslinienverkehrsmit erleichterten Genehmigungsverfahrenund ohne Verknüpfung mit einer Busmautsowie vollständige Aufhebung des Unter-wegsbedienungsverbots.

„Freie Fahrt“ in den Umweltzonen

Immer mehr Städte richten im Rahmender europäischen FeinstaubverordnungUmweltzonen ein. Diese undifferenziertenEinfahrverbote für den ökologisch ver-nünftigen, verkehrsraumsparenden Rei-sebus widersprechen wie auch die Be-lastung mit Mehrwert- und Ökosteuer klarden Klimazielen der Politik. Sie schadender Umwelt, den Busbetrieben und demStädtetourismus. Der RDA fordert des-halb nachdrücklich „Freie Fahrt“ für Rei-sebusse mit Euro III-Motoren bis 2015.Der Abbau von Defiziten an Lkw-Stell-plätzen an Autobahnraststätten, Korrek-turen am Bundeswegeplan und intelli-

gente Verkehrsmanagementsysteme sindweitere Ziele des RDA-Lobbying.

Internationale Interessen-vertretung seit 1951

Der RDA fördert seit über 60 Jahren dieBelange und Interessen seiner Mitgliederund der Bustouristik. Er nimmt nationalund international Einfluss auf die Gestal-tung der Rahmenbedingungen für dieBustouristik über sein Netzwerk zu Ent-scheidungsträgern in Politik, Verwaltung,Verbänden und Tourismuswirtschaft so-

Freie Fahrt für Reisebusse: Sie entzerren den Verkehr, sparen Verkehrsraum und schonen die Umwelt:Ein überzeugender Vergleich am UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn Fotos: Neoplan / RDA

Im Dialog mit der EU: Kommissions-Vizepräsident Antonio Tajani, RDA-Präsident Richard Eberhardt,Hauptgeschäftsführer Dieter Gauf Foto: RDA

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Mitglieder

wie die eigene Repräsentanz in Brüssel.Der im Mai 2011 gegründete Internatio-nale Bustourismusverband als gemeinsa-mer Verband von RDA und Gütegemein-schaft Buskomfort e.V. steigert die Effi-zienz der Lobby-, Image- und Öffentlich-keitsarbeit für die Branche.

Umfassendes Service- und Innovations-Netzwerk

Die Wettbewerbsfähigkeit seiner mittel-ständischen, heterogenen Mitglieder för-dert der RDA mit einem vielschichtigenServiceangebot. Schwerpunkte sindRecht, Steuer, Marktforschung, Betriebs-wirtschaft, Produktpolitik, Umwelt, Reise-leitung und Qualifizierung. Die verbands-eigene RDA-Akademie sichert mit einembreiten Seminarangebot den fundiertenTransfer von Ideen, Innovationen und pra-xisbezogenen Lösungen zur Entwicklungund Vermarktung bustouristischer Pro-dukte. Mit maßgeblichen Studien zur Um-welt, abgesicherten AGB und Leitfäden –neu zum Schlüsselmarkt Seniorenreisen– setzt der Verband Maßstäbe; ebenso imsensiblen Sicherheitsbereich mit dem

„RBI- RDA Bus Intervention“ (europawei-tes 24-Stunden-Unfall-Monitoring undeine Task Force) gemeinsam mit dem AvDAutomobilclub von Deutschland, der„Bus-Pilot“-Schulung mit der TÜV Rhein-land-Akademie und einem neuen Leitfa-den zum Notfallmanagement.

Internationaler Marktplatz

Der RDA-Workshop ist seit nahezu 40Jahren die produktpolitische Ideen- undInnovationsbörse der internationalen Bus-touristik. Die Pole-Position dieser Leit-messe und ihr temporäres Bus-Business-Portal RDA-WorkNet sichern der Brancheneue Marktsegmente und Einkäufer -gruppen.

Als führendes Netzwerk der Bus- undGruppentouristik in Europa setzt sich derRDA gegenüber Politik, Behörden undOrganisationen für die Interessen von ca.3.000 Betrieben – direkt oder über derenVerbände – aus mehr als 70 Branchen inüber 40 Ländern ein. Mitglieder sind dieführenden Busunternehmen und derenVertragspartner auf internationaler Ebene.

Städtereisen nach Paris mit modernen Reisebussensind „in“ Foto: gbk/MAN

Der RDA-Workshop ist die Leitmesse der internationa-len Bus- und Gruppentouristik Foto: RDA

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Resort Development Organisation (RDO)

Eine Zweitwohnung in aller Welt

Für immer mehr Menschen findet das Le-ben nicht mehr nur in denselben vierWänden statt. Gesellschaftliche Verände-rungen und technologischer Fortschritthaben zu einem tiefgreifenden Wandel inder Arbeit und Freizeit, in der Kommuni-kation und Mobilität geführt und neueWertmassstäbe gesetzt. Das Leben nacheigenen Vorstellungen zu gestalten undvon vorgegebenen Grundmustern abzu-weichen, ist für immer mehr Menschendie Devise. Diese veränderten Bedürf-nisse setzen jedoch auch neue Angebotevoraus, etwa die Möglichkeit, sich wäh-rend des Jahres an unterschiedlichenStandorten und Adressen aufhalten zukönnen. Unter dem Begriff Timesharinggibt es diese Angebote seit mehrerenJahrzehnten.

Die Kernidee von Timesharing ist die ge-meinsame und damit zeitlich verdichteteNutzung einer oder mehrerer Immobilienüber das ganze Jahr. Jeder Interessentkauft einen oder mehrere Anteile bzw.Wohnrechte, welche ihn zur entspre-chenden Nutzung dieser Immobilien be-rechtigen. Die Vorteile dieses Konzeptessind offensichtlich: Timeshare-Anlagensind gut oder sehr gut ausgelastet undhaben wenig Leerstand. Für die Stand-ortkommunen führen sie zur Ausweitungder Saisonzeiten bzw. Verminderung derSaisonabhängigkeit. Die Errichtung und

der Betrieb dieser Anlagen bedeuten einerseits grosse Investitionen bis in dielokalen Infrastrukturen hinein; anderer-seits profitieren die Kommunen jedochvon höheren Einnahmen und einer stär-keren Gästefrequentierung.

Die Realität aber sieht oft anders aus:Viele beliebte Feriendestinationen inEuropa und zunehmend auch in Deutsch-land sehen sich heute mit einer sehrernsthaften ökologischen Problematikkonfrontiert: dem ungebändigten Booman privaten Zweit- und Ferienwohnungen!Die Folgen sind nicht nur Landschafts-zerstörung und explodierende Mieten,sondern auch «kalte Betten» – Domizile,die nur wenige Wochen im Jahr genutztwerden. Während eine Standortgemeinde

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Hapimag Resort Bodrum/Türkei

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Mitglieder

von einer Timeshare-Anlage über dasganze Jahr von der hohen Auslastungund den Ausgaben der Gäste vor Ort pro-fitiert, leisten die vielen privaten Ferien-oder Zweitwohnungen keinen Beitrag fürdas lokale Wirtschaftsaufkommen. ImGegenteil, sie belasten mit Infrastruktur-kosten die kommunalen Haushalte.

Lösung für mobile und nachhaltige Lebensstile

Das im europäischen Markt für Teilzeit-wohnrechte führende Schweizer Unter-nehmen Hapimag bietet mit seinem Mo-dell eine nachhaltige Alternative zum pri-vaten Zweitwohnungsmarkt. Bereits 1963hat Hapimag das Wohnrecht auf Punkte-basis lanciert und damit das Timeshare-Konzept „erfunden“. Mit diesem Systembietet Hapimag ihren über 140 000 Mit-gliedern die größtmögliche Flexibilität beider Gestaltung ihrer Aufenthalte. Wäh-rend bei vielen klassischen Timeshare-

Anbietern die Nutzung der Immobilie aneinen bestimmten Standort und Zeitraumim Jahr gebunden ist, besitzen HapimagMitglieder ein flexibles Wohnrecht. Sie ha-ben die Möglichkeit, Ort und Zeitpunkt ih-rer Aufenthalte immer wieder frei auszu-wählen. Sie können ihr Wohnrecht auchauf andere Personen übertragen, z.B. anFamilienmitglieder oder Bekannte ausdem Freundeskreis. Wie viele Punkte füreinen Aufenthalt aufgewendet werdenmüssen, richtet sich in erster Linie nachder gewünschten Jahreszeit, der Dauerund Grösse des gewünschten Apart-ments. Die mit der Nutzung anfallendenKosten vor Ort gelten dabei immer für einApartment für mehrere Personen. Times-hare-Anlagen – insbesondere jene vonHapimag – bieten standortspezifischeServiceangebote, die den Aufenthalt zumehr als nur einer Übernachtung ma-chen, beispielweise Kinderbetreuung,Shop, Wellness, geführte Touren, Con-cierge-Service und Restaurant.

Hapimag Apartment in Tonda/Toskana Hapimag Apartment in Hörnum/Sylt

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Hapimag verfügt heute über 57 Adressenan herausragenden Lagen in ganz Euro -pa, Marokko und den USA. Darin ein-geschlossen sind Hausboote an drei Ba-sen in Deutschland und Frankreich. Dierund 5300 Apartments sind standortspe-zifisch, komfortabel und hochwertig ein-gerichtet.

Gemeinsam besitzen – individuell nutzen

Für Hapimag Mitglieder stellt sich ihr En-gagement als flexible, langfristige Siche-rung eines qualitativ hochwertigen Ur-laubs dar, was wesentlich günstiger ist alsder Erwerb eines privaten Ferienhauses.Der Vorteil für den Inhaber von Time-share-Anteilen liegt im erheblich geringe-ren Kapitaleinsatz als beim Erwerb einer

Ferienimmobilie. Der Immobilienkauf isteine beträchtliche finanzielle Investition,die grösstenteils nicht im Verhältnis zumNutzen liegt, da die Immobilie nur einenbegrenzten Zeitraum im Jahr genutztwird, jedoch die vollen Nebenkosten fürdas ganze Jahr zu zahlen sind – im Ge-gensatz zum Timesharing. Der Kauf vonTimeshare Anteilen ist in jedem Fall güns-tiger als der traditionelle Eigentumser-werb. Ausserdem sind beim Timesharingdie anfallenden Unterhalts- und Verwal-tungskosten geringer, da diese unter al-len Nutzungsberechtigten aufgeteilt wer-den. Ein weiterer Vorteil gegenüber demprivaten Immobilienerwerb ist, dass sichder Erwerber nicht um die Verwaltungund Instandhaltung der Immobilien küm-mern muss. Er ist auch nicht an einen Ur-laubsort für längere Zeit gebunden. Die

Hapimag Resort in Damnoni/Kreta

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Mitglieder

weltweite Flexibilität bei gleich bleibenderQualität ist ein weiterer Vorteil für den Er-werber von Timeshare-Anteilen.

Vorteilhaft ist auch der bedingte Schutzvor Preisanstiegen, Währungsschwan-kungen und Inflation in den zunehmendteurer werdenden Feriendestinationen.Das ergibt sich aus dem im Voraus be-zahlten Preis für den Erwerb und die Nut-zung der Ferienanlage für mehrere Jahre.Die langfristige Sicherung der Ferienun-terkunft ist somit ein entscheidender Vor-teil für den Erwerber. Besonders deutlichwird das in Ländern mit hoher Inflations-rate und hohen Hotelkosten.

Nutzung ist der Schlüssel zur Nachhaltigkeit

Das Sharing – frei von politisch oder ideo-logisch gefärbten Kollektivismus-Gedan-ken – entspricht dem Zeitgeist. Heute ist «collaborativeconsumption» in allerMunde. Die Idee des gemeinsamen Nut-zens, die vor knapp 50 Jahren auch zurGründung von Hapimag geführt hat, er-lebt auf vielfältige Weise einen Boom inder ganzen Welt. Auch von jüngerenMenschen wird das Sharing immer mehrals nachhaltige Alternative zum reinen Be-sitztum erkannt. Der Zugang zu einemAngebot erscheint heute vielen Menschenwesentlicher als der reine Besitz. Für mo-derne Leute mit einem mobilen Lebens-stil bietet Timesharing ideale Vorausset-

zungen. Darüber hinaus ist es auch fürdie Umwelt eine gute Lösung: Dank derverdichteten Nutzung sind Timeshare- Resorts ein ebenso nachhaltiger wiewertvoller Partner für die Gemeinwesenund die Wirtschaft vor Ort.

Weitere Informationen unter: www.hapimag.com

Hapimag ist Gründungsmitglied des eu-ropäischen Wirtschaftsverbandes derTeilzeitwohnrechtsbranche (RDO) und un-terstützt die Bemühungen des Verban-des, die Interessen der Verbraucher zuwahren und eine positive Entwicklung derTimeshare-Branche zu ermöglichen.

Weitere Informationen unter:www.rdo.com

Hapimag Resort in Andeer/Graubünden

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Page 202: BTW-Jahrbuch 2011 - Jahrbuch der deutschen Tourismuswirtschaft

Touristik der REWE Group

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Die ganze Welt des Reisens

Die Touristiksparte gehört neben demHandel zu den Kerngeschäften der REWEGroup. Über sechs Millionen Urlauberverreisten im Jahr 2011 mit einem der dreiPauschalreiseveranstalter ITS, Jahn Rei-sen und Tjaereborg oder mit den Indivi-dual- und Fernreiseveranstaltern Dertour,Meier’s Weltreisen und ADAC Reisen.

Die Pauschaltouristik mit den Veranstal-tern ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg ver-zeichnete im Jahr 2011 eine erfreulicheEntwicklung. Durch die Revolutionen An-fang 2011 in Ägypten und Tunesien fielenzwar zwei wichtige Urlaubsländer deutlichzurück, jedoch konnte ein Großteil derGäste auf Ziele in Spanien oder der Türkei umgebucht werden.

Mit einem hohen einstelligen Umsatzplusverzeichneten die Individual- und Fern -reiseveranstalter Dertour, Meier’s Welt -reisen und ADAC Reisen 2011 das bisherumsatzstärkste Jahr in der Unternehmens -geschichte. In allen relevanten Markt -segmenten wurde der Marktanteil stabilgehalten; und das trotz der politischenWirren in Nordafrika und der Natur- undNuklearkatastrophe in Japan.

Zum Vertrieb der Touristik der REWEGroup zählen die Filialen von Atlasreisenund DER Reisebüros, die Franchisebürosvon Derpart und Atlasreisen, die bundes-

weiten Business Travel Center von FCmTravel Solutions, die Geschäftsreisebürosvon Derpart Travel Service sowie die Ko-operationspartner der Reisebüro ServiceGesellschaft RSG, Deutscher Reisering,RCE, Pro Tours und TourContact. SeitMärz 2011 hat sich auch Karstadt Reise-büros der RSG angeschlossen.

REWE Pauschaltouristik setzt auf Flexibilität und Qualität

Das Jahr 2011 stand für die REWE Pau-schaltouristik im Zeichen der internenUmstrukturierung. Neue Vertriebstechno-logien und ein verändertes Verbraucher-verhalten veranlassten das Unternehmen,zu dem die Pauschalreisemarken ITS,Jahn Reisen und Tjaereborg gehören,sich neu auszurichten. Die neue Strukturgreift, was sich in einem deutlichen Er-gebnissprung niedergeschlagen hat.

Die im Jahr 2010 begonnene Qualitätsof-fensive setzte die REWE Pauschaltouris-tik fort. Kern war die gezielte Auswahlneuer Hotels mit besonderen Qualitäts-merkmalen für die Marken ITS, Jahn Rei-sen und Tjaereborg. Hierfür wurden zahl-reiche Häuser aus dem 20 Reisekatalogeumfassenden Portfolio ausgetauscht.

ITS fokussierte das Urlaubsangebot nochkonsequenter auf Familien. Erstmalig er-schienen zwei ITS-Kataloge für die Ur-laubsregionen Spanien/Portugal.

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Jahn Reisen erweiterte 2011 das Linien-flugprogramm und führte zwei neue Pro-duktlinien ein: Die Labels „Select“ und„Wellness-Oasen“ kennzeichnen nun inden Katalogen herausragende Hotels mitbesonderen Serviceleistungen oder ex-quisiten Wellness-Angeboten.

Ein eigenes Onlineportal für Gästefeed-back zur ständigen Qualitätskontrolle dereigenen Urlaubshotels startete die REWETouristik Hotels & Investments GmbH(RTH), zu der Club Calimera, ltihotels undPrimaSol Hotels gehören. Das Portal bil-det den Ausgangspunkt für einen umfas-senden Qualitätssicherungsprozess beider RTH.

Unter den Reisezielen waren die Gewin-ner des Jahres 2011 für die REWE Pau-

schaltouristik die Türkei und Bulgarien,auf der Fernstrecke Kenia und die Male-diven, bei den Autoreisezielen Deutsch-land, Tschechien und Österreich.

Ein anderes Wachstumsfeld war Clever-tours.com. Der Direktveranstalter, derReisen für andere Unternehmen kon -fektioniert und buchbar macht, wächst kontinuierlich und gewann im Jahr 2011zwei neue Partner hinzu. In der Schweizbrachte Clevertours.com zusammen mitITS Coop Travel die neue Marke „Ferien-hits“ auf den Markt.

REWE Bausteintouristik: Zuwachs am Mittelmeer und neue Zielgruppenangebote

Dertour, Meier’s Weltreisen und ADACReisen haben 2011 ihre Marktführer-schaft für Fern- und Individualreisen inDeutschland und Österreich weiter aus-gebaut. Insgesamt 45 Kataloge bieten diedrei Marken für Reisen in alle tou risti-schen Ziele auf allen fünf Kontinenten an.

Wachstumstreiber waren 2011 die Reise-angebote in Länder am Mittelmeer, mit einem Zuwachs im hohen zweistelligenBereich. Deutschland und seine Nach-barländer wuchsen einstellig, wohingegendie Länder Nordeuropas zweistellig zule-gen konnten. Städte- und Kurzreisenschlossen auf sehr hohem Niveau im ein-stelligen Prozentbereich ab, gleiches gilt

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für die Fernreisen. Stark rück läufig warenjedoch Japan und China infolge der Nu-klearkatastrophe in Fuku shima.

Deutlich erweitert und noch höherwertigausgerichtet hat Dertour sein Reiseange-bot im Premiumsegment. Dertour deluxewar 2006 in den Markt eingeführt wordenals Luxusmarke mit einem klaren Profil fürhöchste Ansprüche an Qualität, Komfort,Exklusivität und Leistung. Zum Winter2011/2012 hat Dertour dieses Angeboterheblich ausgebaut. Anstelle von bislangzwei Katalogen – eines Fern- und einesEuropakataloges –, präsentiert sich Der-tour deluxe nun mit einem um fast 100Prozent erweiterten Programm in fünf Ka-talogen.

Ebenfalls im Jahr 2011 hat Dertour erst-mals einen völlig neuen Familienkatalogmit dem Titel „Familienurlaub ganz nah“vorgestellt. Das Angebot ist auf die be-sonderen Bedürfnisse von Familien aus-gerichtet.

Eingeführt wurde damit auch ein neuesredaktionelles Konzept: Im Reisekatalogwerden Kinder und Erwachsene getrenntangesprochen, um das Interesse beiderZielgruppen zu wecken und ihre Fragenzu beantworten.

Der Fokus der Reiseangebote liegt aufUrlaub in Deutschland und in angrenzen-den Nachbarländern mit Anreise mit demeigenen Wagen.

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Online-Erfolg durch Kartenverkauf Olympische Spiele

Die Online-Präsenz der Veranstaltermar-ken Dertour, Meier’s Weltreisen, ADACReisen, ITS, Jahn Reisen und Tjaereborgwurde weiter ausgebaut. Modernere Be-nutzerführung und eine attraktive Darstel-lung der Produkte werden dem wach-senden Kundeninteresse an der Online-Präsenz gerecht. Dieses wird gestütztdurch Spezialportale wie Ocean 24, Der-hotel.com, Hausboot-Boerse.de oderCamperboerse.de.

Ein herausragender Erfolg war für denDertour Online-Vertrieb der Verkauf vonEintrittskarten für die Olympischen Spiele2012 in London, der eine noch nie dage-wesene Reichweite und Größenordnungerreichte.

Wichtigster Vertriebsweg: Reisebüro

Die stationären Reisebüros sind der um-satzstärkste Vertriebskanal der Reisever-anstalter der Touristik der REWE Group,mit einem Buchungsanteil von über 80 Pro- zent. Hierzu gehören die Filialen von Atlas- reisen und DER Reisebüros sowie dieFranchisepartner von Derpart und dasKooperationsdach RSG. Die ReisebüroService Gesellschaft (RSG) ist als durch-setzungsfähige Dachorganisation für Rei-se büro-Kooperationen in der deutschenReisebranche ein einflussreicher Interes-

sen verband. Mit ihren assoziierten Partner-Unternehmen gehörten der RSG im Jahr2011 mehr als 1.000 Reisebüros in ganzDeutschland an.

FCm Travel Solutions – der Experte für Geschäftsreisen

Über 70 Business Travel Center bietendeutschlandweit Firmenkunden profes-sionelle Betreuung an – von der Planung,Buchung und Abrechnung bis hin zurAnalyse und Optimierung des Reise -managements. Ein flächendeckendesVertriebsnetz, individuell ausgearbeiteteServicekonzepte und ein hoher technolo-gischer Standard zeichnen FCm TravelSolutions aus. Der deutsche Geschäfts-reiseexperte ist Partner des internationa-len Netzwerks von FCm Travel Solutionsmit Sitz im australischen Brisbane und hatsich auf die Organisation und Optimie-rung der Ge schäftsreisen mittelständi-scher Unterneh men und Konzerne spe-zialisiert. Das Netzwerk gehört mit über6.000 Mitarbeitern in mehr als 75 Län-dern zu den fünf führenden globalen Busi-ness Travel Ketten.

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Thomas Cook AG

Die Thomas Cook AG ist eine 100pro-zentige Tochtergesellschaft der ThomasCook Group plc, die seit dem 19. Juni2007 an der Londoner Börse notiert ist.Das Unternehmen bündelt die touristi-schen Aktivitäten der Gruppe in Deutsch-land, Österreich und der Schweiz. Auchdie Freizeitfluggesellschaft Condor gehörtzur Thomas Cook AG.

Der Name Thomas Cook geht auf dengleichnamigen „Erfinder der Pauschal-reise“ zurück, der bereits vor 170 Jahrenerste kommerzielle Gruppenreisen in Eng-land anbot. Am 5. Juli 1841 organisierteder britische Verleger Thomas Cook dieerste Zugreise für 500 Teilnehmer. DieReise führte von Leicester nach Loughbo-rough zu einem Abstinenzlertreffen. Eswar die Geburtsstunde der Pauschalreise.

In Deutschland war Josef Neckermannder Pionier des Massentourismus. Zu-nächst über sein Versandhandelsunter-nehmen Neckermann, später über denReiseveranstalter Neckermann Reisenmachte er seit den 60er Jahren Flugrei-sen für jedermann erschwinglich. 1963erschienen die ersten Reiseangebote inForm einer Beilage in den NeckermannVersandkatalogen. 1964 brachte Necker-mann dann den ersten eigenen Reiseka-talog in Deutschland auf den Markt.

Seither hat das Unternehmen eine erfolg-reiche Entwicklung durchlebt. In Deutsch-

land wurde aus Neckermann Reisen zu-nächst NUR Touristic und später, nachder Zusammenführung mit der CondorFlugdienst GmbH, C&N Touristic. Dieseübernahm 2001 die britische ThomasCook Holdings Ltd. und wurde in ThomasCook AG umbenannt. Im Jahr 2007 fu-sionierte die Thomas Cook AG mit dembritischen Unternehmen MyTravelplc zurThomas Cook Group plc. Die Zentrale derThomas Cook AG in Deutschland befin-det sich in Oberursel bei Frankfurt.

Die Thomas Cook AG ist der zweitgrößteAnbieter von touristischen Leistungenund Produkten in Deutschland. Im Veran-staltermarkt deckt Thomas Cook den ge-samten Bereich touristischer Leistungenfür verschiedene Zielgruppen ab. Füh-rende Veranstaltermarken – Neckermann

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schmack den richtigen Urlaub, vom All-inclusive-Badeurlaub am Mittelmeer oderauf der Fernstrecke, Rundreisen in fernenLändern, Städtetrips zu den Metropolenrund um den Globus bis zu Wellnesspro-grammen direkt vor der Haustür. Necker-mann Reisen ist führend in den Segmen-ten Familienurlaub (Katalog „Family“) undSport (Katalog „Sports“). Eine fast 50-jäh-rige Expertise und ein weltweites Dienst-leistungsnetz garantieren Gästen von Ne-ckermann Reisen einen rundum perfek-ten Urlaub bei einem besonders gutenPreis-Leistungsverhältnis. ZahlreichePreisvorteile wie Frühbucherrabatte undKinderfestpreise machen die Necker-mann Reisen noch attraktiver.

Thomas Cook wurde als Veranstalter imJahr 2003 aus der Taufe gehoben undbietet den Urlaub für anspruchsvolle Indi-

Reisen mit seinem breiten Spektrum vonReisen mit hervorragendem Preis-Leis-tungs-Verhältnis, Thomas Cook mit sei-nen Urlaubsangeboten für anspruchsvolleIndividualisten, der Türkei-Spezialist ÖgerTours, der Last-Minute-Anbieter BucherReisen sowie der erste No-Frills-Veran-stalter Air Marin - bieten jeder Kunden-gruppe ein spezifisch zugeschnittenesAngebot.

Neckermann Reisen macht's möglich –unter diesem Motto macht der Reisever-anstalter seit fast 50 Jahren Urlaub fürbreite Bevölkerungsschichten möglich.Neckermann Reisen ist der zweitgrößteReiseveranstalter Deutschlands und einMarkenzeichen für gute Qualität zu güns-tigen Preisen. Mit unterschiedlichstenLänder- und Zielgruppenkatalogen bietetNeckermann Reisen für jeden Ge-

Firmengrunder Thomas Cook Josef Neckermann

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vidualisten. Unter dem Motto „Ganz si-cher mein Urlaub“ konzentriert sich diegehobene Volumenmarke auf die dreiKernbedürfnisse Individualität, Sicherheitund Qualität. Im Mittelpunkt der Produkt-palette steht die individualisierte Pau-schalreise. Erholung plus Urlaubserlebnisals bequeme, perfekt organisierte Veran-stalterreise oder individuell zusammenge-stellt mit Reisebausteinen, die beliebigkombinierbar sind, dazu Extraleistungen,die passgenau hinzugebucht werdenkönnen, sowie die Zuverlässigkeit kom-petenter Partner – dafür steht Urlaub mitThomas Cook.

Bucher Last Minute ist der Spezialist fürKurzfristreisen Mit täglich über vier Millio-nen Angeboten in Destinationen der Nah-, Mittel-, und Fernstrecke hat Bucher Last

Minute das größte Angebot an Kurzfrist-reisen im deutschen Markt. Diese sind inüber 9.500 Reisebüros oder im Internetbuchbar.

Air Marin wurde im Januar 2010 als ers-ter No-Frills-Veranstalter in Deutschlandneu positioniert. Unter der Marke werdenals Kernprodukt nur Flug und Hotel an-geboten. Alle weiteren Leistungen könnenje nach Kundenwunsch ergänzt werden.

Im Juli 2010 übernahm die Thomas CookAG den Spezialveranstalter für Türkeirei-sen, Öger Tours. Mit dieser Akquisitionhat Thomas Cook seine Stellung im deut-schen Markt weiter gestärkt und seinePosition in der Türkei ausgebaut. Ge-meinsam mit Öger Tours ist ThomasCook nun Marktführer in den beidenwichtigsten Flugdestinationen am Mittel-meer, Mallorca und Antalya.

Seit der Sommersaison 2009 verfügtThomas Cook über eine eigene, exklusiveHotelmarke: Sentido Hotels & Resorts isteine internationale Hotelkette auf Basis ei-nes Franchise-Konzepts mit 4-Sterne-Plus Strandhotels. Sentido startete mit 17Hotels & Resorts in Ägypten, Kenia, Spa-nien, Griechenland, Zypern und der Tür-kei sowie zwei Nil-Kreuzfahrtschiffen. Aufder langjährigen Erfahrung der Hoteliersaufbauend, wurde eine völlig neuartigeHotelmarke geschaffen mit einem außer-gewöhnlichen Konzept auf gehobenem

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Niveau und in Partnerschaft mit den Tho-mas Cook Veranstaltern. Im Mittelpunktsteht die Ansprache aller Sinne der Kun-den. „Urlaub mit allen Sinnen“ ist folge-richtig das Motto von Sentido.

Die gesamte Produktpalette der deut-schen Veranstalter wird im österreichi -schen Reisemarkt von der Thomas CookAustria AG angeboten. Der Vertrieb inÖsterreich erfolgt über sämtliche Kanälewie Reisebüros, Internet und Call Center.

In der Schweiz werden die Produkte derdeutschen Veranstalter von der Tochter-gesellschaft Thomas Cook Service AG(SAG) vertrieben. Buchbar sind die Pro-gramme in mehr als 1.000 Reisebürosund über ein Call-Center.

Condor ist der bekannteste Markennameim deutschen Ferienflugmarkt. Seit mehrals 55 Jahren fliegt die Freizeitfluggesell-schaft deutsche Urlauber zu den schöns-ten Urlaubszielen am Mittelmeer und inder ganzen Welt.

Condor ist mit einer jährlichen Beförde-rungsleistung von rund sieben MillionenPassagieren und mit 77 internationalenZielen eine der führenden Freizeitflug -gesellschaften der Welt. Auf der Lang-strecke bietet Condor für anspruchsvolleKunden auf allen Flügen die ComfortClass an. Sie zeichnet sich durch beson-ders bequeme Sitze, ein großzügigesRaumangebot, ein exklusives Service-Konzept und ein individuelles Unterhal-tungsprogramm aus.

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Thüringer Tourismus GmbH

Thüringen 2011 in Zahlen

Im Jahr 2011 wurden in den ThüringerBeherbergungsstätten und auf Camping-plätzen (ohne Dauercamping) 9,5 Millio-nen Übernachtungen gezählt. Das sindrund 100 Tausend Übernachtungen mehrals im Vorjahr (+1,1 Prozent). Die Zahl derGästeankünfte stieg im gleichen Zeitraumum 92 Tausend auf 3,6 Millionen (+2,7Prozent). Damit konnte für Thüringen imJahr 2011 bereits das fünfte Jahr in Folgeein Anstieg der Gästeankünfte ausgewie-sen werden. Die Verweildauer pro Gastblieb im vergangenen Jahr mit durch-schnittlich 2,7 Tagen im Vergleich zumJahr zuvor auf einem konstanten Niveau.

Thüringen: Die neue Tourismusmarke– Eine starke Familienmarke

Thüringen ist grün, idyllisch, freigeistig, fa-cettenreich, bodenständig, inspirierend,traditionsbewusst und zentral. Diese achtWerte beschreiben das Wesen der neuenTourismusmarke Thüringen, mit der seitAugust 2011 für das Reiseland Thüringengeworben wird.

Ziel war es den einzigartigen Spannungs-bogen zwischen Kultur und Natur sowieTradition und Moderne in einer neuenMarke aufzugreifen und in einem Symbolzu visualisieren – dem Goethe Farbkreis.Dazu kommt die Bauhaus-Typo desSchriftzuges „Thüringen-entdecken.de“.

Entsprechend der Landestourismuskon-zeption bildet die neue FamilienmarkeThüringen künftig das verbindende visu-elle Band aller werblichen Auftritte im Thü-ringer Tourismus. Sie steht allen ThüringerTourismusanbietern zur Verfügung, dieWerte und Positionierung der Marke mit-tragen, sich dazu bekennen und ihre An-gebote darauf beziehen. Ein für die Um-setzung entwickeltes Markenhandbuchregelt die einheitliche Anwendung vonLogo, Schriften und Farbkomponente.

Die Tourismusmarke Thüringen ging be-reits erste Schritte auf dem Weg der ein-heitlichen Umsetzung. Bis zur ITB 2012wurde die neue Markenstilistik bereits beivielen Einzelmarken (Erfurt, Weimar, Thü-ringer Wald, Wartburg, Gera, Städterad-weg, Kyffhäuser) umgesetzt. So wird dieFamilienmarke immer sichtbarer und er-hält eine enorme Durchsetzungskraft inder Außendarstellung.

„Thüringen entdecken“ ist auch dasMotto der Kampagne, die mit der ITB inBerlin startete und insgesamt über 30 Mil-lionen Kontakte erreichen wird. Dazu ge-hören Fernsehspots vor der ARD Tages-schau, Anzeigen und Beileger in großenTageszeitungen sowie Onlineaktionen.Darüber hinaus soll der neu entstandeneTourismus-Film Lust auf einen Besuch inThüringenmachen.

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Thüringen 2012: Thüringen kulina-risch – IKA/Olympiade der Köche vom 5. bis 10. Oktober 2012 in Erfurt

1.600 wetteifernde Köche aus aller Weltin gläsernen Küchen, 1.800 Sitzplätze inden Restaurants in den Hallen und 1.700frisch zubereitete und servierte Menüs proMessetag: die IKA/Olympiade der Köche

ist der kulinarische Höhe-punkt für alle Köchinnen,Köche und Pâtissiers. Ausüber 50 Nationen treffensie sich vom 5. bis 10. Ok-tober 2012 wieder zum be-deutendsten Berufswett-bewerb und das auchschon zum 4. Mal in Erfurt.

Sportlicher Ehrgeiz stand vielleicht schonPate, als im Jahre 1900 die erste Interna-tionale Kochkunstausstellung (IKA) ins Le-ben gerufen wurde. Seither gilt die IKA alsMutter aller Kochkunstschauen. Sie istweltweit die älteste und zugleich auch diegrößte Ausstellung dieser Art. Anders alsim Sport geht es nicht darum, besondersschnell, hoch oder weit zu kommen. Bei dieser Olympiade zählt der gute Ge-schmack! Aber auch Präzision, Zeitma-nagement und Präsentation.

Besucher können täglich von 10 bis 18 Uhrbei den Zubereitungen der Köche in dengläsernen Küchen zuschauen und an-schließend in verschiedenen Restaurants

die Menüs der Mannschaften verkosten.Dazu gibt es auf der Messe Showkochenmit Spitzenköchen, Cocktail- und Barista-Shows, Konditorenschauen, Anbieter re-gionaler Spezialitäten, Wettbewerbe desVerbandes der Serviermeister und vielesmehr zu sehen.

Thüringen 2013: Jahresthema 2013„Aufbruch in die Moderne“

Richard Wagner und Henry van de Velde in Thüringen.

Kaum sind die finalen Klänge des begeis-tert aufgenommenen Franz-Liszt-Jahres2011 verhallt, da „komponiert“ Thüringenden nächsten kulturellen Höhepunkt: einThemenjahr anlässlich des 200. Geburts-tags von Richard Wagner (22. Mai 1813)und des 150. Geburtstags von Henry vande Velde (3. April 1863). Unter dem Motto„Aufbruch in die Moderne“ werden beideKünstler mit zahlrei-chen Veranstaltun-gen und Ausstellun-gen geehrt.

Thüringen lädt zum Richard-Wagner-Jahr 2013 ein

Vor allem in seinerersten Lebenshälftewar der in Leipzig ge-borene Musikdrama-

ThüringerTourismus GmbH

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tiker Richard Wagner mit dem Land Thü-ringen und insbesondere mit den StädtenWeimar, Eisenach, Meiningen, Jena undRudolstadt eng verbunden. Am 22. Mai2013 wäre er 200 Jahre alt geworden. EinGrund für das Reiseland Thüringen, Ri-chard Wagner 2013 wieder erlebbar zumachen. Die Städte Weimar, Meiningen,Jena und Rudolstadt werden 2013 inTheatern und Konzertsälen mit Opern,Konzerten, Schauspielen, Ausstellungen

und Stadtfüh-rungen zeigen,was sie mit Ri-chard Wagnerverbindet.

Mehr Informa tio-nen zu Veran-staltungen und

Ausstellungen im Richard-Wagner-Jahr2013 in Thüringen sowie Routentipps wer-den auf der Website wagner.thueringen- entdecken.de vorgestellt.

Das Van-de-Velde-Jahr 2013 in Thüringen

Henry van de Velde war das, was manheute als einen „Alleskünstler“ bezeich-net. Die Gestaltung eines Hauses und ei-nes Raumes, die Form von Kleidung undSchmuck, aber auch das Design von All-tagsgegenständen gehörten für ihn zu-sammen. Der Belgier, der 1902 nachThüringen kam, ignorierte die Grenzen

zwischen Kunst undKunsthandwerk und ge-staltete Objekte praktischfür jedes Gebiet des Le-bens. In Thüringen hinter-ließ er zahlreiche Spuren,auf denen im Jahr 2013anlässlich seines 150. Ge-burtstages gewandelt werden kann. DieImpulsregion Erfurt-Weimar-Jena nimmtden 150. Geburtstag des Künstlers zumAnlass, Henry van de Veldes Leistungensowie die seiner Mitstreiter und Schülernäher zu beleuchten. Eine Vielzahl vonAusstellungen und anderer Veranstal -tungen nicht nur an van de Veldes ehe-maligen Wirkungsorten, sondern auch inanderen bedeutenden Thüringer Kunst -institutionen, stehen im Fokus des van-de-Velde-Jahres 2013.

Henry van de Veldes Wohnhaus „Haus Hohe Pappeln“Fotograf: Jens Hauspurg, Bildeigner: Thüringer Tourismus GmbH

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Mehr Informationen zu Veranstaltungenund Ausstellungen im Van-de-Velde-Jahr 2013 in Thüringen sowie Routen-tipps werden auf der Website www.vandevelde2013.de vorgestellt.

Thüringen: Luther-Dekade: 500. Jahrestag der Reformation 2017

Luther in Thüringen

Luther und der FreistaatThüringen sind eng mitei-nander verbunden. Im Erfur-ter Augustinerkloster lebteer von 1505 bis 1512 alsMönch der damals nocheinheitlichen Kirche, ehe er1517 mit seinem berühmtenThesenanschlag in Witten-berg im heutigen Sachsen-Anhalt zum Reformatorwurde. In Eisenach auf derWartburg übersetzte er dasNeue Testament ins Deut-sche, in Schmalkalden weilte er, um dasBündnis der Protestanten gegen den ka-tholischen Kaiser zu schmieden.

Seit vielen Jahren kultiviert Thüringen er-folgreich sein lutherisches Erbe, indem esjährlich unter der Gesamtüberschrift„Wege zu Luther“ ein umfangreiches Ver-anstaltungsprogramm organisiert. ImRahmen dieser Veranstaltungen bietendie historischen Sehenswürdigkeiten

zahlreiche Dienstleistungen, Programmeund Exkursionen zu Luther an.

Auch die Lutherdekade lädt von 2008 bis2017 mit vielfältigen Veranstaltungen undReiseangeboten zur Spurensuche an Ori-ginalschauplätzen der Reformation ein.Es wird an den 500. Jahrestag des The-senanschlags erinnert, mit dem Luther

am 31. Oktober 1517 in Wittenberg die Reformationin Gang setzte. 2012 lautetdas Themenjahr „Reforma-tion und Musik“ und zeigt,wie die Reformation einenGrundstein der europäischen Musikkultur legte – vom Gemeindegesang bis zurHausmusik.

Ausführliche Informationenzu den Höhepunkten unddem gesamten Veranstal-tungsprogramm erhalten In-teressierte auf den Internet-

seiten www.luther-in-thueringen.com undwww.luther2017.de.

ThüringerTourismus GmbH

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TUI AG

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Die TUI AG ist Europas führender Touris-tikkonzern. Die Geschäftsbereiche TUITravel, TUI Hotels & Resorts und TUIKreuzfahrten bilden die World of TUI. ImGeschäftsjahr 2010/11 erwirtschaftetenrund 73.000 Mitarbeiter weltweit einenUmsatz von rund 17,5 Milliarden Euround ein operatives Ergebnis von 600 Mil-lionen Euro.

TUI Travel

TUI Travel ist die organisatorische Klam-mer für die Reiseveranstalter, den Vertrieb(Reisebüro und Online), die Fluggesell-schaften und die Zielgebietsaktivitätender World of TUI. TUI Travel ist in 180Ländern weltweit aktiv und betreut rund

30 Millionen Kunden aus 27 Quellmärk-ten. Das Geschäft gliedert sich in die vierBereiche Mainstream, Accomodation&Destination, Specialists&Activity undEmerging Markets.

Strategische Schwerpunkte der TUI Tra-vel sind unter anderem der Ausbau derdifferenzierenden Produkte sowie derAusbau des eigenen kontrollierten Ver-triebs und hier insbe -sondere die Stär-kung des Internetvertriebs.

TUI Hotels & Resorts

Mit 248 Hotels und über 157.000 Bettenführt TUI Hotels & Resorts als größter Ferienhotelier Europas die Hotelbeteili-gungen der World of TUI. TUI Hotels &Resorts umfasst Hotelmarken mit hohenLeistungs-, Qualitäts- und Umweltstan-

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dards, die an herausragenden und be-vorzugten Standorten eine Vielzahl vonHotelkonzepten bieten.

Zum Portfolio zählen unter anderem be-kannte Marken wie Riu, Robinson, Gre-cotel, Grupotel, Iberotel, und Dorfhotel.

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TUI Kreuzfahrten

Mit Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und TUICruises hat die TUI AG zwei Marken mitQualitätsanspruch im Portfolio, die mari-time Urlaubserlebnisse für unterschiedli-che Zielgruppen bieten. Hapag-LloydKreuzfahrten ist der führende Anbietervon Expeditions- und Luxuskreuzfahrtenim deutschsprachigen Raum. TUI Cruiseshat sich innerhalb kürzester Zeit als füh-rende Marke im Premium-Volumenseg-ment etabliert. Beide Marken erweiternihre Flotten im Jahr 2012.

Nachhaltiges Wirtschaften

Die ausgewogene Verbindung wirtschaft-licher Ziele mit sozialen, gesellschaftlichenund ökologischen Belangen ist eine derGrundlagen nachhaltigen wirtschaftlichen

Erfolgs. Im TUI Konzern ist Verantwortungfür Gesellschaft, Mitarbeiter und Umwelteine wichtige Leitlinie unternehmerischenHandelns sowohl bei strategischen Über-legungen als auch im Tagesgeschäft.In-ternationale Ratingagenturen und Nach-haltigkeitsana lysten bestätigen überzeu-gende Ergebnisse auf dem Gebiet derNachhal-tigkeit.

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Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)

Der GeschäftsreiseVerband VDR vertrittdie Interessen der Geschäftsreiseplanerin Deutschland. Der VDR bietet Unter-nehmen das Netzwerk und die fachlichenGrundlagen, um Mobilitätsmanagementprofessioneller auf- und auszubauen. Imengen Kontakt zu Vertretern aus Politik,Wirtschaft und anderen Verbänden opti-miert der Verband Deutsches Reisema-nagement e.V. die Rahmenbedingungenfür sichere, ökonomische, nachhaltigeund uneingeschränkte Dienstreisen.

Seit 1974 ist der Verband Ansprechpart-ner, wenn es darum geht, betrieblich be-dingte Mobilität zu optimieren. Mit seinen530 Mitgliedsunternehmen aller Branchenund Größenordnungen vertritt der VDR ei-nen Gesamtumsatz im Geschäftsreisebe-reich von jährlich mehr als zehn MilliardenEuro – das ist fast ein Viertel der Ge-samtausgaben deutscher Unternehmen.Dienstreisen sind damit ein nicht zu un-terschätzender Wirtschaftsfaktor, für denes gilt, Wege zu ebnen und Hürden kleinzu halten.

Einsatz für vereinfachtes Reisekosten-recht und Nachwuchsförderung

Eine der Hürden, die sich dem Verbandseit langer Zeit in den Weg stellen, ist diebürokratische Reisekostenabrechnung.Anfang des Jahres hat das Bundes finanz-ministerium endlich einen Bericht zur Reform und Vereinfachung des Reise kos-

tenrechts an den Finanzausschuss desBundestags übergeben. Er enthält Vor-schläge, wie die Abrechnung von Fahrt-kosten, Verpflegungsmehraufwand undUnterkunftskosten bei Auswärtstätig -keiten vereinfacht werden kann. Die Lösungsansätze zeigen, dass die Kritikder Verbände verstanden wurde. Vor-schläge für die Reform hatte eine Ar-beitsgruppe aus Steuerexperten acht gro-ßer Spitzenverbände wie der Bundesver-band der Deutschen Industrie e.V. (BDI)und der Deutsche Industrie- und Han-delskammertag e.V. (DIHK) formuliert, diesich für ein vereinfachtes Reisekosten-recht einsetzt. Ziel ist es, wichtige Reformvorschläge aus Sicht der Unter-nehmen zu verdeutlichen. Auch der VDRnahm an Sitzungen dieser Arbeitsgruppeteil.

Unermüdlicher Einsatz für die Belange der Geschäfts-reiseplaner: VDR-Präsident Dirk Gerdom auf der VDR-Herbsttagung 2011.

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Ein weiterer Meilenstein im Engagementdes VDR ist der Schwerpunkt „Ge-schäftsreisen“ in der Ausbildung für Rei-severkehrskaufleute. Mit der Neuordnungdes Berufsbildes wurde 2011 ein langjäh-riger Prozess abgeschlossen, bei demder VDR entscheidend mitgewirkt hatte.

Der VDR reagierte damit auf die Anforde-rungen der Unternehmen an ihre Reise-büro-Partner, die sich seit Jahren drama-tisch verändern. Die breite Masse der Rei-sebüros konnte den neuen Anfragen fach-lich nicht gerecht werden. Der Bereich Ge-schäftsreisemanagement sollte deshalb indie Reisebüroausbildung einbezogen wer-den. So wird qualifiziertes Fach- und Füh-rungspersonal ausgebildet, das den viel-fältigen Anforderungen im Bereich berufs-bedingte Mobilität gerecht wird.

Internationale Zusammenarbeit stärkt die Stimme gen Brüssel

Mit der GBTA Europe hat sich der VDR füreinen internationalen Partner entschieden,mit dem die Stimme des Geschäftsreise-marktes gen Brüssel gestärkt wird. Aus-führendes Gremium ist dabei die soge-nannte Advocacy Group mit Hauptge-schäftsführer Hans-Ingo Biehl als Vorsit-zender. Die Interessensvertretung will beider EU-Kommission, bei Regierungen undim Geschäftsreisemarkt als Stimme dereuropäischen Geschäftsreise- und Event-planer und als zentraler Ansprechpartner

für Kernthemen des Mobilitätsmanage-ments wahrgenommen werden. Außer-dem will sie das Engagement der natio-nalen Partnerverbände auf internationalerEbene unterstützen und bei Entscheidun-gen einbezogen werden, um sicher zustellen, dass die Interessen der Dienstrei-severantwortlichen gewahrt werden.

Der VDR bleibt in Deutschland auch wei-terhin erster Ansprechpartner für alle The-men rund um geschäftliche Mobilität. DiePartnerschaft mit GBTA Europe nutzt derVDR, um Netzwerk und Stellung inEuropa – auch auf politischer Ebene –weiter zu stärken.

Eine erste Frucht dieser Zusammenarbeitist eine Agenda mit Forderungen an dieeuropäische Kommission. Damit macht

Hans-Ingo Biehl (VDR-Hauptgeschäftsführer und Mitglied im Präsidium) ist Vorsitzender einer euro-päischen Lobby-Gruppe.

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sich die Advocacy Group im Namen dereuropäischen Dienstreiseplaner stark füreine gesunde Infrastruktur, sichere undeffiziente Reisen, einen transparenten undfairen Wettbewerb, angemessene Steu-ern und Entgelte sowie ein professionellesTravel Management auch im öffentlichenDienst.

Gemeinsam für den Schutz von Daten und Persönlichkeitsrechten

Bei einem Sorgenkind ist der Zusammen-halt der europäischen Verbände beson-ders gefragt: der Schutz personenbezo-gener Daten. Im Streit um die Speiche-rung von Fluggastdaten beziehen die Ver-bände eindeutig Stellung. Bei aller Wah-rung der Sicherheit muss auch derSchutz von Daten und Persönlichkeits-rechten im Blick behalten werden. DieVerbände stören sich vor allem an derfehlenden Transparenz und der Speiche-rung nicht zielführender Informationenzum Beispiel zur Religionszugehörigkeitund zur Anzahl der Gepäckstücke. Zieldes VDR ist es, das sehr komplexe undfür die Beteiligten nicht immer transpa-rente Thema der Datenprozesse im Sinneseiner Mitglieder aufzugreifen und für Auf-klärung zu sorgen. Das gilt auch bei ver-traglichen Abkommen mit den Flugge-sellschaften. Denn in der Geschäftsreise-branche sind Personen- und Unterneh-mensdaten besonders eng miteinanderverwoben. Der Geschäftsreisende hinter-

lässt ständig Informationen über sich undseinen Arbeitgeber: Wenn er den Anmel-debogen im Hotel ausfüllt, wenn er sichfür Veranstaltungen einträgt und am um-fangreichsten bei jeder Zahlung per Kre-ditkarte. Um Firmenkunden Sicherheit beiVertragsverhandlungen mit Fluggesell-schaften zu geben, hat der VDR einenStandard-Vertrag für seine Mitgliedsun-ternehmen entwickelt. Er enthält alle we-sentlichen Regelungen einer Rahmenver-einbarung für den Einkauf von Flugreisenund definiert wichtige Kundenansprüche.

Unterstützung intelligenter Mobilität

Neben dem Einsatz für den Schutz ge-schäftlicher und personenbezogener Daten und Informationen setzt sich derVDR auch für umwelt-schonende Geschäftsrei-sen und intelligente Alter-nativen ein. Neben einemWegweiser Nachhaltig-keit – ein Leitfaden fürTravel Manager für dieUmsetzung nachhaltigenTravel Managements imUnternehmen – hat derVDR bereits einen RFP-Nachhaltigkeit mit einem„grünen“ Fragenkatalogfür alle Leistungsträgerwie Flug, Bahn, Hotel,Mietwagen und Reise-büro entwickelt.

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Mit seiner Hotelzertifizierung bietet derVerband seit 2011 auch ein Zusatzmodulfür ökologisch und nachhaltig geführteHotels an. Das neue Zertifikat „CertifiedGreen Hotel“ zeigt die nachhaltige Qualitäteines Hotels und wird zusätzlich zu denPrädikaten Certified Business Hotel undCertified Conference Hotel verliehen. Undauch für Standards im CO2-Reportingsetzt der Verband sich ein. Gemeinsammit dem Kompensationsanbieter atmos-fair hat er einen Standard entwickelt, derCO2-Emissionen in allen Bereichen vonGeschäftsreisen weltweit methodisch er-fasst. Damit ist es Unternehmen erstmalsmöglich, in ihrer Nachhaltigkeitsberichter-stattung die CO2-Emissionen in diesembisher vernachlässigten Bereich standar-disiert zu ermitteln und auszuweisen.

Lorenz Szyperski, Leiter des VDR-FachausschussesNachhaltigkeit, war federführend beteiligt an der Erarbeitung des VDR-Standard CO2-Reporting Ge-schäftsreise.

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