Date post: | 05-Apr-2015 |
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Wie wird Wasser zu Trinkwasser?
Eine Präsentation von Steffen Heimburger &
Johannes MeyerHydrologie Kolloquium SoSe
2012Prof. Dr. rer. nat. Manfred Koch
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Gliederung1. Einführung und Allgemeines
1.1 Wasservorkommen und Wassernutzung1.2. Wasserbedarf
2.Trinkwassergewinnung 2.1 Grundwasser
3. Trinkwasseraufbereitung3.1 Verfahrensstufen3.2 Nachteile der Trinkwasseraufbereitung
4. Trinkwasserverteilung 4.1 Problempunkt Wasserleitungen
5. Qualitätsanforderungen an unser Trinkwasser 5.1 Weiches und hartes Wasser6. Fazit7. Quellenangabe
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1.1 Wasservorkommenauf der Erde Die Erde ist zu 70% mit
Wasser bedeckt Das ergibt ca. 1,4 Billiarden
Liter Wasser Davon sind 97,5%
Salzwasser Nur 2,5% Süßwasser
Diese 2,5% stehen dem Menschen aufgrund von technischen, technolo-gischen, topografischen und wirtschaftlichen Grenzen auch nicht vollständig zur Verfügung
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1.2 Wasserbedarf
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Ca. 120 L Trinkwasser werden pro Person und Tag in Deutschland verbraucht
Trinkwasserverteilung in Litern
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1.2 Wasserbedarf Durch eine sparsame Wassernutzung
sind die Wasserentnahmen in den letzten 20 Jahren um fast 30% zurückgegangen
Das verfügbare Wasserdargebot Deutschlands liegt bei ca. 188 Mrd. m3 davon werden aber nur rund 20% als Trinkwasser aufbereitet
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2. Trinkwassergewinnung Gewinnung in der Regel aus folgenden
Quellen: Grundwasser
aus natürlichen Vorkommen aus extra angereichertem Wasser
Oberflächengewässer aus Flüssen, Seen und Talsperren
Quellwasser Niederschlagswasser
(Regenwassersammelanlagen)
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2.1 Grundwasser Nach DIN 4049:
Unterirdisches Wasser, das die Hohlräume der Erdrinde zusammenhängend ausfüllt und dessen Bewegung ausschließlich von der Schwerkraft und den durch die Bewegung selbst auslösenden Reibungskräften bestimmt wird
Nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG): Unterirdisches Wasser in der Sättigungszone,
das in unmittelbarer Berührung mit dem Boden oder dem Untergrund steht
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Merkmale des Grundwassers Sehr hoher Reinheitsgrad Relativ konstante Temperatur bei ca. 10°C Zeigt kaum Qualitätsschwankungen geringe Fließgeschwindigkeiten (i.d.R. 1-10
m/d) Grundwasserneubildung
Überwiegend aus Infiltration von Niederschlag Geringer Teil durch infiltriertes Wasser aus
Flüssen und Seen
Eine sinnvolle Haushaltung des Grundwassers ist unabdingbar für eine nachhaltige Nutzung!
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Grundwasservorkommen Weltweit 30% des gesamten Süßwassers auf der Erde
besteht aus Grundwasser Sämtliche Kontinente (außer Antarktis) sind
von relativ homogenen Grundwasser unterlagert
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Grundwasser in Deutschland Fast 50% der deutschen Landesfläche weist ein reich- haltiges Vorkommen an Grundwasserleitern auf Rund 12% der Fläche wird von Kluft- und etwa 6% von Karstgrundwasserleitern eingenommen Etwa ein Drittel Deutschlands verfügt nur über lokale und geringe Grundwasservorkommen
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Grundwasserförderung Vertikale Fassung durch Schlag-, Schacht- oder Spülbrunnen anhand von in den Boden eingerammte Filterrohre Erfassung durch Horizontalfilter- brunnen mittels waagerecht vorgetriebener Filterrohre Und durch Uferfiltration
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Verfahren zur Erkundung von Grundwasservorkommen Hydrogeologisches Profil
Erstellung einer Grundwasser- höhenkarte
Geoelektrische Methode Messung des elektrischen Widerstands
Seismische Methode Durch Sprengungen oder Fallgewichte
Farbstoffmessung Zur Bestimmung von Fließgeschwindigkeit und
Fließrichtung
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3. Trinkwasseraufbereitung Je nach Entnahmeort des Rohwassers, muss
dieses noch physikalisch und (oder) chemisch Aufbereitet werden.
Mögliche Verunreinigungen sind z.B.: Nitrat, Nitrit und Pestizid Einträge aus der
Landwirtschaft. Aber auch Bakterien und Keime gelangen in das
Oberflächenwasser. Die Wasserwerke müssen die Schadstoffe
allesamt aussortieren bis das gereinigte Wasser der Trinkwasserverordnung entspricht.
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3.1 Verfahrensstufen1. Oxidation
2. Flockung
3. Filtration
4. Aktivkohle-Adsorption
5. Desinfektion
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1. Oxidation Belüftung oder Oxidationsmittel (Chlor, Ozon).Ziel: zur Entfernung von Schwefelwasserstoff
und Enteisung zur Verhinderung von Ablagerungen in Rohrleitungen.
2. Flockung Mit Hilfe des Flockungsmittels (z.B.
Aluminiumsalze) werden kleinere, ungelöste Feststoffe in größere Verbände überführt.
Ziel: Vorbereitung der Feststoffe zur Entfernung durch Filtration oder andere mechanische Behandlung.
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3. Filtration (Sand)Ziel: Entfernung von Feststoffen zur Verringerung der Partikel-gebundenenSchadstoffe.
4. Aktivkohle-AdsorptionZiel: Entfernung von Pestiziden und anderen gelösten organischen Stoffen.
5. Desinfektion
Zugabe von Chlor oder durch UV-BestrahlungZiel: Abwehr von pathogenen Organismen.
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3.2 Nachteile der Trinkwasseraufbereitung Hohe Kosten Es wird mit gefährlichen Substanzen
hantiert (z.B. Chlor) Entfernte Substanzen müssen
fachgerecht beseitigt werden Benötigte Technologien relativ teuer Spezielle Ausbildung notwendig
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4. Trinkwasserverteilung Das Wasserverteilungsnetz in Deutschland ist
ungefähr 400.000 km lang. Die Wasserwerke sind verpflichtet
einwandfreies Wasser bis zur Wasseruhr zu liefern. Das ist durch die strengen Vorschriften und Kontrollen auch gewährleistet.
Probleme mit der Wasserqualität entstehen oft erst in den Hausleitungen
Proben die direkt am Wasserhahn entnommen werden überschreiten oftmals die geforderten Werte der Trinkwasserverordnung
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Das hohe Oberflächen/Volumen-Verhältnis der gering dimensionierten Rohrleitungen, häufige und längere Stagnationszeiten des Trinkwassers in den Gebäuden und die höheren Umgebungstemperaturen unterstützen Korrosionsprozesse und mikrobielles Wachstum
Grundsätzlich gilt: je länger das Trinkwasser in den Rohren steht
umso mehr Schadstoffe können sich von den Rohrwandungen lösen
Die Menge und Art der Schadstoffe hängt hauptsächlich vom Material der Wasserleitung ab
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4.1 Problempunkt Wasserleitungen Kupferrohre
Am häufigsten verbreitet ca. 60% aller häuslichen Wasserleitungen sind aus Kupfer
Kupfer ist erst in hohen Konzentrationen schädlich
Bei Ph-Werten unter 7 kommt es zu Ablösungen, deswegen dürfen in Gebieten mit niedrigen Ph-Werten keine Kupferrohre verbaut werden
Mögliche Folgen: Leberschäden
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Verzinkte Bleirohre Sehr selten Steht das Wasser länger in den Rohren
kommt es zu rötlichen Verfärbungen und es riecht sehr unangenehm
Bei Schäden an der Zinkschicht gehen schädliche Stoffe in das Trinkwasser über wie z.B. das Schwermetall Cadmium
Mögliche folgen: Leber- und Nierenschäden
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Bleirohre In ca. 10% der Haushalte anzutreffen Dürfen seit 1973 nicht mehr verlegt werden Blei ist ein Nerven Gift, lagert sich in den
Knochen ein Mögliche Folgen: Die Blutbildung und Gehirnentwicklung vor allem bei Ungeborenen, Säuglingen und Kleinkindern kann beeinträchtigt werden. Bei Erwachsenen lagert sich das Blei in den
Knochen ein und kann während einer Schwangerschaft wieder ins Blut gelangen.
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Heutzutage werden Hauptsächlich Polyethylen- und Stahlleitungen verwendet, da die Rohrleitungen lebensmittelhygienische Anforderungen erfüllen müssen
Je nachdem welche inneren und äußere Belastungen zu erwarten sind
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5. Qualitätsanforderungen an unser Trinkwasser Die Nutzungsart des Wassers definiert dessen
Wasserqualitätsanforderungen
Trinkwasser ist für den menschlichen und tierischen Genuss bestimmt Unterliegt hohen Anforderungen an seine Herkunft, Aufbereitung und
Qualität Brauchwasser
Einsatz im industriellen und gewerblichen Bereich Qualität richtet sich nach den jeweiligen Anforderungen des
Verwenders Kühlwasser
Verwendung ausschließlich zu Kühlzwecken Entnahme meist direkt aus Fluss- oder Grundwasser Qualitätsanforderungen eher gering
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Trinkwassergütekriterien Das Trinkwasser sollte:
Appetitlich, farblos, klar und kühl sein Möglichst wenig Keime und absolut keine
Krankheitserreger beinhalten Einen angemessenen Gehalt an gelösten natürlichen
Salzen (z.B. Kalziumkarbonat) beinhalten Eine geringe Konzentrationen
gesundheitsschädigender chemischer Stoffe aufweisen
Keine Ablagerungen im Verteilungsnetz und
Korrosion verursachen Stets in genügender Menge
zur Verfügung stehen
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Um diese Qualitätsanforderungen zu gewährleisten werden in der Trinkwasserverordnung (TVO – 2011) folgende Sachverhalte geregelt:
Beschaffenheit des Trinkwassers Trinkwasseraufbereitung und zulässige
Betriebsmittel sowie deren Konzentration Beschaffenheit für Lebensmittelbetriebe Pflichten des Betreibers einer
Wasserversorgungsanlage Überwachung durch das Gesundheitsamt Vorgehen bei Straftaten und Ordnungswidrigkeiten
Trinkwasseranalysen werden von unabhängigen Instituten zu inoffiziellen Terminen vorgenommen
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Beispiele für Indikatorparameter, die nach TVO periodisch untersucht werden: Allgemein/ Physikalisch: Temperatur, pH-Wert,
elektr. Leitfähigkeit, Färbung, Trübung, usw. Chemisch: Blei, Uran, Cadmium, Arsen, Nickel,
Chrom, Antimon, Selen, usw. Mikrobiologisch: Escherichia coli,
Enterokokken, Legionellen, usw. Falls ein Verdacht auf stark kontaminiertes Wasser besteht, werden umgehend Maßnahmen dagegen ergriffen
Escherichia coli
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5.1 Weiches und hartes Wasser Wasserhärte beschreibt den im Wassers gelösten
Gehalt an Kalzium und Magnesium Natürliches Wasser ist niemals chemisch rein, neben
Gasen sind auch Salze enthalten die beim Durchsickern herausgelöst werden
Je härter das Wasser, desto mehr Salze sind darin gelöst
ist von Region zu Region unterschiedlich Härte wird vom Niederschlag beeinflusst (je mehr
Regen, desto weicher das Wasser) Es werden vier Wasser- härtebereiche unter- schieden
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6. Fazit
Das Trinkwasser in Deutschland gehört mit zu den strengsten Kontrollierten Lebensmitteln.
99% der Messergebnisse für die meisten mikrobiologischen, chemischen und physikalischen Parameter genügen den Güteanforderungen der Trinkwasserverordnung oder übertreffen sie deutlich.
Somit steht einem unbedenklichem Verzehr nichts im Weg.
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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!
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7. Quellenangabe Mutschmann/ Stimmelmayr: „Taschenbuch der Wasserversorgung“,
Franckh- Kosmos Verlag, Stuttgart, 2002 Grombach/ Haberer/ Merkl/ Trüeb: „Handbuch der Wasser-
versorgungstechnik“, Oldenbourg Verlag, München, 2000 Umweltbundesamt: „Rund um das Trinkwasser“, Broschüre, 2011 Umweltbundesamt: „Wasserwirtschaft in Deutschland“, Broschüre,
2010 Frechen, Prof. Dr. Ing. F. B.: „Grundlagen der
Siedlungswasserwirtschaft“, Vorlesungsskript, Universität Kassel, 2011
Frechen, Prof. Dr. Ing. F. B.: „Trinkwassergewinnung, Aufbereitung und Verteilung “, Vorlesungsskript, Universität Kassel, 2012
http://de.wikipedia.org/wiki/Trinkwasser http://www.umweltbundesamt.de/wasser/themen/trinkwasser/
index.htm http://www.trinkwasser.de/