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Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

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E i n f ü h r u n g

Band I dieser Ausgabe, die Anekdote, enthält (S. 259ff.) eine Schilderung der Zeitverhältnisse Prokops, seine Lebens-besehreibung und die Würdigung der Persönlichkeit wie des Gesamtwerkes, dazu nähere Untersuchungen über die Ge-heimgeschichte; die Gotenkriege (Band II) ergänzen die Aus-führungen mit Blick auf die „Bücher vom Kriege". An beide Publikationen sei hiemit erinnert, indessen scheint es mir doch als zweckmäßig, im folgenden nochmals ein kurzes Le-bensbild Prokops zu geben. Des weiteren gehe ich erneut auf die „Bücher vom Kriege" ein, wobei ich das früher Gebotene durch neue Gesichtspunkte zu ergänzen und Besonderheiten der „Perser- und Vandalenkriege" herauszuheben versuche.

Geboren wurde Prokop um die Wende vom 5. zum 6. nach-christlichen Jahrhunder t in der wohlhabenden, weltoffenen Hafen- und Provinzhaupts tadt Caesarea (Palästina) als Sohn angesehener Eltern, vielleicht Syrern, die sich aber ganz der griechischen Kul tur zugehörig fühlten. Wie uns sein Werk lehrt, empfing er eine gediegene, das Wissen seiner Zeit um-fassende Allgemeinbildung, die er später durch vielfältige Lektüre erweiterte. Juristische Studien, in Berytus oder Kon-stantinopel, schlossen sich an und verschafften dem noch ju-gendlichen „Rhe to r " 527 die Stellung eines Rechtsberaters im Stab des damaligen Festungskommandanten von Daras und späteren magister militum Orientis (529) Beiisar. Wem er diese glänzende, für sein Leben entscheidende Beförderung dankte, bleibt unbekannt . Jedenfalls war Prokop der ver-antwortungsvollen Aufgabe gewachsen und etwa 15 Jahre lang der Vertraute des berühmtesten Feldherrn seiner Zeit. Bis 531 weilte er bei ihm auf dem persischen Kriegsschau-platz, erlebte 532 an seiner Seite den blutigen Nikeaufstand in Konstantinopel und fuhr im Jahre darauf mi tder römischen Flotte gegen die Vandalen. Von Afrika aus folgte er 536 dem Feldherrn in den Gotenkrieg. Die Einnahme Ravennas und Beiisars Rückberufung nach Konstantinopel (540) beendeten seinen italischen Aufenthalt , nach dem wir ihn nur noch ein-

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mal an einem bestimmten Ort nachweisen können : 542 wäh-rend der großen Pest in der Reichshauptstadt . Dio dienstliche Zusammenarbeit mit Beiisar scheint sich nach dessen erneu-tem Einsatz in Italien (544) endgültig gelöst zu haben, dafür begann Prokop, meist in Konstantinopel weilend, nunmehr mit der Ausarbeitung seiner Schriften. Um 560 ist er wahr-scheinlich gestorben.

Gegenstand der prokopianischen Geschichtsschreibung sind vor allem die Taten Just inians I. (527-565), der zum letzten Mal den gewaltigen — freilich zum Scheitern verurteil-ten - Versuch einer Erneuerung des Imperium Romanum unte rnahm und dabei in Beiisar einen seiner großen Helfer fand. In drei Werken verschiedenen Umfangs geschieht die Auseinandersetzung mit dem genannten Stoff : den Anekdota, welche das Herrscherpaar und sein System einer schonungslosen, ja haßerfüllten Krit ik unterziehen und alles Unglück des Reiches ihrem angeblichen Verbrechersinn zur Last legen, den Bauten, die im Gegensatz dazu Just inians Leistungen als Baumeister mit Lob überhäufen, den acht Büchern vom Kriege, nach Inhalt und Umfang der bedeutendsten Schöpfung unseres Autors.

Die „Kriege" I - V I I und in gewissem Sinne auch das nach-träglich hinzugekommene Buch VI I I sind nach einem ein-heitlichen, sachlich-geographischen Plane angelegt; sie ent-standen auch, was die Reiho I - V I I anlangt, in einem einzi-gen, obschon mehrere Jahre umfassenden Arbeitsgang und wurden gleichzeitig (etwa 551) der Öffentlichkeit übergeben, ohne daß späterhin Änderungen oder Ergänzungen erfolgten (VIII 1/1). So zeigen die Perser-, Vandalen- und Gotenkriege weitgehende Ähnlichkeiten : Buch I, I I I und V (mit denen jeweils eine in sich geschlossene Darstellung beginnt) greifen, che sie auf die Zeit Just inians und damit auf die Gegenwarts-geschichte eingehen, zur Unterrichtung des Lesers in voraus-liegende Zeiten zurück, I bis auf den Tod des Kaisers Arka-dius (408), I I I auf den des Kaisers Theodosius I . (395), wäh-rend V mit der einjährigen Regierung des Romulus Augu-stulus (475/6) einsetzt. In jedem Falle sind markante Punkte der römischen Herrscherabfolge als Anfänge gewählt, dabei aber die zeitlichen Rückgriffe in I und I I I erheblich größer als in V und so auch nur mit Hilfe wesentlich längerer Dar-stellungen zu bewältigen: I und I I I stehen mit 55 bzw.

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46 Teubnerseiten Einlei tung ganzen 7 Seiten des Büches V gegenüber.

Herabgeführ t werden die geschichtlichen Ereignisse a m Ende der Perser-, Vandalen- und Gotenkriege (II, IV, VII) einheitlich auf das J a h r 550, doch auch hier fehlt es nicht an Abweichungen. Prokop ha t te ursprünglich zweifellos die Absicht, den einzelnen Büchern der Kriege einen annähernd gleichen Umfang zu geben; I , V und VI bewegen sich u m 140 Teubnerseiten, nur I I I bleibt - dem wesentlich engeren Stoffkreis Afrika zugehörig - etwas dahinter zurück. Dieses Prinzip ist in den abschließenden Büchern der drei großen Kriege, die 156 (II), 133 (IV) und 186 (VII) Seiten aufweisen, überraschend aufgegeben, der Grund für den jeweils größeren und dabei gegenseitig verschiedenen Umfang aber unschwer zu finden: Prokop ha t te , wie er selbst andeutet (VIII 1/1), fortlaufend Tagesereignisse auf den einzelnen Kriegsschau-plätzen nachgetragen, offenbar in der Hoffnung, einen „gro-ßen und überzeugenden" Abschluß finden zu können. Der unrühmliche Abgang Beiisars aus Italien (549) und die wach-senden Erfolge Totilas ließen ihn jedoch im J a h r e 550 diese Erwartung endgültig begraben, worauf er den genannten Zeitpunkt als notdürf t igen Abschluß fü r das Gesamtwerk wählte und die Veröffentlichimg vornahm. So kam es, daß I I , IV und V I I länger als die vorausliegenden Bücher wurden, am längsten VII , das den Gotenkrieg noch in hellem Brande zeigt, während die stilleren Fronten in Italien und im Osten nicht so viele Ereignisse beizusteuern vermochten und I I wie IV sogar noch etwas „angereichert" werden mußten , dami t der Anschluß an 550 in einiger Erzählungsdichte erreicht werden konnte. I n IV wird zu diesem Zwecke in of t ermü-dender Breite über Mordtaten und Verschwörungen auf dem Boden der neugewonnenen Provinz Afrika berichtet , in I I die bereits in I angewandte gelockerte Erzählweise vers tärk t fortgesetzt, die das eigentliche Kriegsgeschehen zuweilen ver-läßt und durch Hereinnähme innerrömischer Vorgänge (z. B. Pestschilderung, Schicksale Johannes ' des Kappadokers) sich der Reichsgeschichte nähert .

Prokop ha t , was Dichte und Straffhei t der Darstellung an-langt, den Unterschied zwischen seinen Berichten einerseits über den östlichen und afrikanischen, andererseits über den italischen Kriegsschauplatz deutlich empfunden und in seiner Chronologie zum Ausdruck gebracht. Während die Ereignisse

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in Italien nach thukydideischem Vorbild in das strenge Schema von Kriegsjahren gepreßt lind diese mit der gleich-mäßig wiederkehrenden Wendung (z.B. V 7/37) abgeschlos-sen werden: „Und der Winter ging zu Ende und damit das soundsovielte J a h r in diesem Kriege, den Prokop beschrieben ha t" , bedient sich unser Geschichteschreiber für die zeitliche Festlegung des Geschehens an den übrigen Fronten der Zäh-lung nach Herrscher jähren oder sonstiger - meist unsyste-matisch eingestreuter - Daten, wie sie der mehr „bunten" Erzählform seines zweiten Vorbilds, Herodots, entsprechen. Diese Zurückhaltung erschwert für uns in manchem die Aus-wertung der Bücher I - I V , geht aber, wie gesagt, weniger auf Unwissenheit des Verfassers als auf bestimmte Stilprinzipien zurück. Von diesen her erachtet er auch Wendungen wie „nachher" , „kurze Zeit zuvor" oder „in jenen Tagen" als •seinem Gegenstande angemessener, wobei wir nicht aus-schließen dürfen, daß eine uns modernen Menschen kaum mehr nachvollziehbare, dem antiken Betrachter aber unbe-wußt eigene Geringschätzung der „exakten" Zeit mitgewirkt haben mag.

Trotz dieser Schwächen ist auch das im vorliegenden 3. Bande unserer Ausgabe zusammengefaßte Werk Prokops klar und sinnvoll aufgebaut und erlaubt dem Leser, dem Ab-lauf der Begebenheiten samt den eingefügten Betrachtungen ohne Mühe zu folgen. Der Verfasser begnügt sich dabei nicht mit ausschließlich historischen Dingen, sondern verrät auch lebhaftes Interesse an anderen Wissensgebieten, auf denen er sich offenbar durch umfassendo Lektüre und reiches, per-sönliches Erleben Kenntnisse erworben hat . Besonders liegt ihm, wie der antiken Geschichtsschreibung seit Herodots Ta-gen, die Erdkunde am Herzen, sei es, daß er sich um die Schilderung eines Flußlaufes, eines Gebirgszuges oder der Lage eines Ortes bemüht , sei es, daß er zur Beschreibung ganzer Länder und Meere ausholt, um so dem Leser ein ge-naues Bild von den geschichtlichen Schauplätzen zu vermit-teln. Nicht minder beschäftigen ihn Fragen der Völkerkunde, namentlich wenn es sich um Menschen ferner Gebiete und verschiedener Lebensweise wie religiöser Auffassung handelt ; hier kommt bei ihm zuweilen eine fast romantische Freude am Einfachen, Naturnahen zum Ausdruck. Doch damit nicht genug, sprachkundig, wie Prokop ist - neben dem heimischen Griechisch verstand er sicher auch Latein und Syrisch und

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dürf te selbst des Gotischen und Persischen nicht völlig un-kundig gewesen sein - , übersetzt und deutet er gern fremde Wörter und Namen, liefert Angaben zu nichtgriechischen Amtsbezeichnungen und erläutert Begriffe ausländischen Staatsrechtes. An manchen Stellen möchte man fast anneh-men, daß er fremdsprachliche Literatur eingesehen hat . Pro-kop erweist sich außerdem als scharfer und sachverständiger Beobachter auf dem Gebiet der Medizin, streut Bemerkungen mythologischer, kunstgeschichtlicher Art ein und versteht sich auch etwas auf theologische Dinge. Ferner bemerken wir diplomatische Kenntnisse. Zahllos sind natürlich seine Anga-ben über kriegstechnisches Gerät, militärische Organisation und Truppenführung, dagegen treten juristische Fragen we-niger, als man bei einem Rechtsgelehrten und Verwaltungs-beamten erwarten sollte, in den Gesichtskreis des Leeers, der dafür aber manchen Blick in die - meist traurige - Regierungs-praxis t un darf. Dem Geiste seiner Zeit entsprechend huldigt Prokop auch den Orakeln und Vorzeichen und gibt über sein ganzes Werk hin Proben dieses mit dem an die Tyche eng ver-bundenen Glaubens. Schließlich sei noch eine gewisse Freude am Anekdotischen und Märchenhaften erwähnt .

Trotz der in solcher Interessenfülle liegenden Gefahren überschreitet unser Geschichtsschreiber nirgends die Grenzen des guten Geschmacks. Er verteilt geschickt und verständig seine „Beigaben" und weiß, ohne zu ermüden oder zu ver-wirren, dem Ganzen Lichter und Akzente aufzusetzen.

Wir müssen diese Fähigkeit des Komponierens im Zusam-menhang mit seinem stilistischen Können sehen. Hier besitzt Prokop eine klare, sachliche, von guten Überlieferungen be-st immte Ausdrucksweise. Er kann zwar nicht seine Zugehö-rigkeit zur Spätant ike verleugnen und erlaubt sich gegen-über klassischen Vorbildern beträchtliche Eigenwilligkeiten, in Wortschatz und Grammatik, im Gebrauch von Präposi-tionen, Kasus, Modus und Tempus sowie im Satzbau; auch finden wir manche umständliche Ausdrucksweise und Vulga-rismen. Man vergleiche indessen nur die Schöpfungen seiner Zeitgenossen Johannes Malalas und Johannes Lydus, u m die Güte des prokopischen Stiles zu erkennen! Unser Autor er-weist sich da als bedeutender Meister der Sprache, als „ein Künstler von hohen Graden" (Rubin), der kraftvolles, an-schauliches, eigenwüchsiges Griechisch schreibt. Bewundernd beobachten wir, wie er mit prüfendem Ohr und feilender

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Hand seine Sätze rhythmisch gliedert, die Satzklausel zur Anwendung bringt und Wörter nach den Gesetzen des Wohl-lautes wählt. Mag Prokop auch - zuweilen bis ins Wörtliche -Entlehnungen aus Herodot, Thukydides und anderen Histo-rikern vornehmen, er wird darüber nicht zum Plagiator oder läßt sich unter dem Eindruck des Vorbildes zur Entstellung der Wahrheit verleiten. Stets bemüht , leere Phrasen zu mei-den, paß t er im Gregenteil seine Ausdrucksweise möglichst dem Inhal t an. Dies kommt auch der ästhetischen Wirkung des Werkes zugute. Über längere Abschnit te hin liest es sich wie eine fesselnde Lektüre, ja erreicht manchmal fast dichterische Höhe. Solche Part ien finden wir vor allem in den Gotenkriegen, doch unser 3. und 4. Band weisen ebenfalls bedeutende stili-stische Leistungen auf, besonders wenn es gilt, über Schlachten und Belagerungen oder Schicksale einzelner Menschen wie ganzer Städte zu berichten oder psychologischen Fragen nach-zuspüren und Motive abzuwägen, wozu der lebenserfahrene, vielgereiste Mann gute Voraussetzungen mitbringt .

Reden und Briefe galten in der Antike als Schmuckstücke eines historischen Werkes, sie gaben dem Verfasser Gelegen-heit, seine rhetorischen Künste zu zeigen. Dieser Tradition und eigener Neigung folgend, ha t auch Prokop seine „Kriege" mit zahlreichen Reden ausgestattet , die meist vor entschei-denden Ereignissen wie Feldzügen, Schlachten und Friedens-schlüssen eingefügt, der Szene und den handelnden Personen besondere Wirkkraf t verleihen sollten. Die Menschen von heute finden an Rhetorik solcher Art nur noch wenig Gefal-len. ,,Blaß, gekünstelt, leer, von Gemeinplätzen wimmelnd" lauten daher in diesem Punkte viele Urteile über Prokop, so daß die Übersetzer jene Teile gerne aussparen oder nur sum-marisch wiedergeben. Indessen wird durch solche Kürzungen das Werk nicht nur in unzulässiger Weise verändert, es geht auch viel Wertvolles verloren. Entha l ten doch die Reden - einige auch in der Form wirkliche Glanzstücke voll Kra f t und Leben - eine Fülle bemerkenswerter Gedanken, beziehen Stellung zu Personen, Einrichtungen und Vorgängen und bie-ten dem Verfasser oftmals genutzte Gelegenheit, in unver-fänglicher Weise Empfindungen und Absichten der Gegen-partei auszusprechen, so daß eine gewisse Spannung zu dem mehr vordergründigen Fluß der Erzählung ents teht . Im übri-gen dür f t e in manchen Reden, namentlich den kürzeren, ein historischer Kern enthalten sein und pointeartig zugespitzte

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Wendungen vermutlich auf wörtliche Aussprüche der redend eingeführten Person zurückgehen.

Ähnlich steht es um die Briefe, doch ha t hier meiner Auf-fassung nach der Verfasser mehr aus originalem Material ge-schöpft . Als consiliarius und Leiter der Feldkanzlei führ te ja Prokop die gesamte dienstliche imd wahrscheinlich auch pri-vate Korrespondenz Beiisars und konnte sich darüber hin-aus bei seinen vielfältigen Beziehungen zu höchsten Dienst-stellen Einblick in deren Akten und diplomatische Sammlun-gen verschaffen. Seine Aufgabe war es dann, die amtlichen Schreiben in die wesentlich einfachere Ausdrucksform des Geschichtswerkes umzusetzen.

Wir nähern uns dami t der Frage nach Prokops Quellen. Gleich am Eingang zu den „Kriegen" (I 1/3) betont er, daß er sich bewußt sei, „von allen am geeignetsten fü r die Ab-fassung des Berichtes zu sein, aus keinem anderen Grunde, als daß er, zum Assessor des Feldherrn Beiisar bestellt, fas t allen Ereignissen persönlich beiwohnen konnte ." Man darf diese Behauptung nicht allzu wörtlich nehmen, da, wie schon erwähnt, der Autor nu r zwischen 527 und 540 nachweislich das Amt eines juristischen Beirates versah und auch während dieser Zeit nicht ununterbrochen in Belisars nächster Um-gebung weilte, spätestens aber 542 dessen Dienst verlassen und sich im Osten dee Reiches, vermutlich in Konstantinopel , der Abfassung seiner Werke gewidmet zu haben scheint. Gleichwohl bleiben noch sehr viele Ereignisse übrig, die er miterlebte, in Einzelfällen sogar mitgestaltete. K r a f t und An-schaulichkeit der Darstellung lassen die betreffenden Par t ien unschwer erkennen. Wils die Perserkriege anlangt , sind es in unserem 3. Bande die Kapitel von Prokops Ernennimg zum consiliarius in Daras (I 12/24) bis zur Abberufung Beiisars aus dem Osten (I 21/2); für den Vandalenkrieg sind es die Abschnitte von dessen Ausbruch ( I I I 12/3) bis zu Prokops und Salomons Flucht aus dem aufständischen Kar thago (IV 14/41). Die Nähe zu den Ereignissen steigert sich I I I 19/33 und 20/1 bis zur Ber ichters ta t tung in der Wir-Form.

Über sonstige Quellen Prokops zur Zeitgeschichte sind wir nur auf Vermutungen angewiesen. Literarische Werke kom-men bei dem geringen Abstand von den Dingen kaum in Frage ; so besteht sein schriftliches Material wohl im wesent-lichen aus den schon erwähnten amtlichen Korrespondenzen, namentlich Gesandschafts- und andere Dienstberichten, die

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bei Beiisar und in der Reiehszent ra le zusammenl ie fen und sicher durch ausführ l iche mündl i che Angaben ergänzt wur-den . Auße rdem können spä t e r e Reisen des Verfassers noch weitere ört l iche E i n d r ü c k e sowie Augenzeugenber ich te und lokale Über l ieferungen verschaff t h a b e n . W a s ihm das , , tau-sendohr ige B y z a n z " mit seinem Kaiserhof u n d den zahllosen Verb indungen über die Re ichsprovinzen h inweg bis in ferne B a r b a r e n l ä n d e r sonst noch a n Meldungen und Gerüch ten ve rmi t t e l t e , läßt sich n u r a h n e n . P r o k o p rede t , dar in der Un-t u g e n d an t ike r Geschichtsschreiber folgend, lediglich in ganz al lgemeinen A n d e u t u n g e n von seinen G e w ä h r s m ä n n e r n u n d auch d a n n meist nu r , wenn es gil t , Zweifel anzumelden . Auf jeden Fa l l sah er sich, wäh rend er an seinen Werken schrieb, einer Fül le des In t e r e s san t en u n d Aktue l len gegenüber u n d m u ß t e sich als geistvoller, aufgeschlossener Forscher l ebhaf t au fge ru fen fühlen , Wide r sp rüchen nachzugehen , Schlüsse zu ziehen u n d nach Eins ich ten in Dinge zu s t reben , die den mei-s t en Zeitgenossen verschlossen bl ieben.

Auch was die Quellen zur Vorgeschichte seiner Kriegs-sch i ldeningen an lang t , w a n d e r n wir vielfach im Dunkeln . Sie waren wohl sämtl ich schr i f t l icher N a t u r , l i terar ische Werke verschiedener Güte , die der Verfasser kü rzend ausschrieb und in seinen eigenen Stil umse tz t e . I r r t ü m e r u n d Mißvers tänd-nisse mögen sich dabe i in einiger Zahl eingeschlichen haben . Bis auf den heut igen T a g ist die Wissenschaf t noch nicht viel über die Ergebnisse des hochve rd i en t en Prokopforschers J . H a u r y h inausgekommen , der1) in den e inle i tenden Abschni t -t en gewisse Be rüh rungen P r o k o p s m i t Para l le lber ichten an-derer Au to ren fes ts te l l te , die aber keine Vorlagen unseres Hi s to r ike r s bi ldeten, sondern nu r aus gleicher Über l ieferung wie er schöpf ten . Leitler ist diese wie der Großtei l der f rühen byzan t in i schen His tor iographie bis auf geringe Res te ver-loren, so d a ß wir nur Priscus mit ziemlicher Sicherheit a l s einen G e w ä h r s m a n n P rokops nennen können . Dieser hoch-a c h t b a r e Geschichtsschreiber des 5. J a h r h u n d e r t s n . Chr. ha t als Zeitgenosse die Schicksale des Römer re iches bis e twa 470 b e h a n d e l t und die G r ü n d u n g und ers ten J a h r z e h n t e des Van-dalenre iches in Af r ika dabe i e inbezogen.

I m ganzen gesehen, zumal wenn wir von den Verhäl tnissen

') Prolegomena z u m 1. Bande seiner Teubne rausgabe (S. 7ff.) .

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EINFÜHRUNG 447

eines antiken Historikers ausgehen, dürfen wir tlie Quellen-lage bei Prokop als erfreulich bezeichnen. H a t er nun auch die Materialien derar t ausgewertet, daß wir seinen Ausfüh-rungen Glauben schenken und sie als wertvolle Fundgrube geschichtlichen Wissens betrachten können ?

In Anlehnung an Thukydides betont unser Autor ausdrück-lich, daß die Geschichtsschreibung der Wahrhei t dienen müs-se: „Wie der Redekunst Wortgewalt , der Dichtkunst Phan-tasie, so kommt der Geschichtsschreibung Wahrheit zu. Dem-entsprechend ha t er (Prokop) die Vergehen auch nicht der Nächststehenden verheimlicht, sondern alle Taten genau nie-dergeschrieben, sei es, daß sie gut , sei es, daß sie anders wa-ren ." Bekenntnisse dieser Art finden sich in der Antike leider zu oft , als daß wir ihnen ohne weiteres Glauben schenken können ; hinzu kommt noch bei Prokop, daß er in den Anek-dota einem ungezügelten, die Wahrhei t und Wirklichkeit außer Augen verlierenden Hasse nachgibt , in den „ B a u t e n " dagegen sich in dick aufgetragenen Schmeicheleien des glei-chen Just inians ergeht. Verharmlosen oder aus psycholo-gisch-politischen Gründen rechtfertigen läßt sich dieses Ver-halten nicht, es er laubt uns aber auch nicht, grundsätzliches Mißtrauen in alle Angaben des Autors zu setzen und der Glaubwürdigkeit der Perser- und Vandalenkriege nur mit Zweifel zu begegnen. In meiner E in führung zum 2. Band der Prokopausgabe (S. 1002) habe ich des näheren zu dieser Frage Stellung genommen und unter Hinweis auf zahlreiche Beob-achtungen dem Historiker hinsichtlich seiner Bücher vom Kriege Bemühen u m Objekt ivi tä t und Wahrheitsfindimg bestätigt . Dieses Urteil Schloß die Bücher I - I V ein, doch möchte ich es, was das Belisarbild in der Darstellung Pro-kops betrifft , gegenüber meinen bisherigen Auffassungen et-was modifizieren: Als Mitarbeiter und Parteigänger des gro-ßen Feldherrn ha t er seinen Helden allzu überschwänglich gepriesen und seine Gestalt in ein Licht gerückt, das mehr den ehrgeizigen Wünschen seines Auftraggebers als den wirkli-chen Leistungen entsprach. Das ließe sich, wenn auch mit einigen Bedenken, er tragen und mi t Dankbarkei t und Be-wunderung eines nahestehenden Mannes entschuldigen, billi-gen aber läßt es sich nicht mehr, wenn zuweilen fast jeder heilsame Entschluß, jedes ret tende Eingreifen nur Beiisar zugeschrieben wird, während Mißerfolge aus dem Versagen anderer oder aus ungenügenden Hilfsmitteln hergeleitet und

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erklärt werden. Nicht genug damit , zeigen gerade die Feld-züge in Persien, daß vielfach nur dort , wo Beiisar ficht, die Entscheidungen fallen, während die übrigen Kriegsschau-plätze aus dem Blickkreis des Lesers bleiben, daß ferner die Namen sehr beachtlicher Mitfeldherrn ungebührlich unter-drückt oder nur dann erwähnt werden, wenn sich ihnen irgond ein Makel ankleben läßt. Die Folge ist, daß die Vorgänge an der Ostfront mehrfach des inneren Zusammenhangs entbeh-ren und, wie meine entsprechenden Anmerkungen zum Text zu erweisen versuchen, wichtige Dinge erst ex silentio er-schlossen werden können. Auch wird dem arglosen Leser auf diese Weise manches verschwiegen, was dem „Helden" alles an - of t selbstverschuldeten - Widrigkeiten begegnete, und sogar die Anekdota bleiben den entsprechenden Nachtrag schuldig. Mehr noch : Sobald Beiisar von der Bühne eines Kriegsschau-platzes abtr i t t , verlieren die weiteren Ereignisse für den Autor an Glanz und Bedeutung, und die Berichterstat tung fließt sichtlich gedämpfter und schwungloser dahin.

Auch in anderen Fällen wird es dem Rhetor nicht leicht, den rechten Maßstab an hervorragende Persönlichkeiten an-zulegen. So wird der Vandalenkönig Gelimer mit seltsam un-männlichen, fast romantisch-weltfernen Zügen ausgestattet , die seine Wahl als des Vertreters nationaler Selbstbesinnung und har ter Politik kaum verstehen lassen, während der hel-denhafte , ritterliche Perserkönig Chosreos sich bei Prokop als ein habgieriger, betrügerischer Gewaltmensch darstellt. Es kann nicht überraschen, daß auch Just inians Bild in I - I V nicht der Wirklichkeit entspricht. Aus tiefer Abneigung her-aus bürdet der Autor dem Herrscher, der doch die ganze Ver-antwortung für deis Reich zu tragen ha t und erst das Wirken Beiisars und anderer ermöglicht, mehr oder weniger ver-hüllt fast alles Belastende auf, während die Erfolge nur höchst spärlich und dann mit Einschränkung ihrem Urheber ange-rechnet werden.

Wir berühren dami t die Grenzen, die Prokop gesteckt sind. E r kann sein Rhetorentum nicht verbergen und erweist sich, obschon vielseitig gebildet und reichbegabt, im Grunde doch nicht als unbestechlicher Historiker und tiefblickender Staatsmann, ebensowenig auch als sachkundiger Militär. Wie ihn die Schlachtschilderungen mehrfach als „schwachen" Taktiker zeigen, fehlen ihm die letzten Einsichten des Strate-gen: Wesentliches mengt sich of t mit Nebensächlichem oder

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wird ganz übersehen, die Freude an „schönen und interessan-ten Begebenheiten" heißt ihn diese übermäßig ausspinnen, während Entscheidendes lückenhaft geboten wird. Vor allem bleibt ihm das Ineinandergreifen von Vorgängen mehrfach unklar. Wohl ha t er in Beiisars Generalstab manches gelernt und versteht so, die einzelnen Kriegsereignisse im großen und ganzen aneinander zu knüpfen und die Hauptl inien der En t -wicklung viel besser als sein Fortsetzer, der Heimstratege und Jurist Agathias, herauszuarbeiten, aber die Fronten in ihrer Gewichtigkeit zu sehen und weit voneinander abliegende Kampfhandlungen hinreichend in gegenseitige Beziehung zu setzen, das ist ihm und - zu seiner Ent las tung sei es bemerkt - auch den meisten Reichshistoriographen versagt.

Die Kriege an der Ostfront und in Afrika mußten Prokop auf das Verhältnis zwischen Römer und Nichtrömer hinfüh-ren; in beiden Fällen waren es ja „Barbaren" , Perser und Vandalen, mit denen sich die Heere des Reiches in har ten Kämpfen t rafen, u m die al ten Grenzen zu verteidigen bzw. verlorene Provinzen zurückzuholen. Es ist hier nicht die Stelle, den jahrhundert langen Beziehungen zwischen dem Imperium und seinen Nachbarn nachzugehen. Jedenfalls ha-ben die gewaltigen Bewegungen der ausgehenden Antike, die nach dem Einbruch fremder Völker in den Mittelmeerraum mit der Auflösung des weströmischen Reichsteiles endeten, die Vorstellungen der einheimischen Bevölkerung und dami t auch die der Geschichtsschreiber s ta rk beeinflußt: Fu rch t und Abneigung waren die vorherrschenden Gefühle, mit de-nen die Römer den Fremdlingen begegneten, und der Groll saß umso tiefer, als das Reich die Barbaren gleichzeitig als Helfer in seinen Nöten brauchte. Kein Wunder , wenn Pro-kop, zumal als überzeugter Verfechter der überlegenen rö-misch-griechischen Kul tur , sich an verschiedenen Stellen sei-ner Werke in zornigen Klagen äußer t . Immer wieder spricht er von der Roheit , Habgier und Treulosigkeit der Barbaren, schilt ihre Zerstörungswut, der eine Wel ts tadt wie Antiocheia zum Opfer fiel, und fühl t sich in seinem Stolze gedemütigt , wenn Just inian einem Perserkönig Jahrgelder bezahlt oder dessen Gesandten einer besonders ehrenden Aufnahme wür-digt. „Von Natur aus herrscht eben Feindschaft zwischen Römern und Barbaren" (IV 28/14), und Roms Pflicht wäre es, sich gegen diese Feinde zu ermannen, ihnen mi t der Schärfe des Schwertes die gebührende Lehre zu erteilen (I

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19/22) u n d so die Anerkennung von Sicherheit und Vorrang zu erzwingen.

A n diesem entschiedenen Ton ist indessen n ich t überall von unse rem Geschichtsschreiber fes tgehal ten, wir finden auch einen P rokop , d e m es u m Ausgleich mit den Barbaren u n d u m Vers tändn i s f ü r sie zu t u n ist, der von al lgemeinem Fr i eden u n t e r den Völkern dieser Wel t spr icht . So werden zahlreiche dieser Fremdl inge mi t Unvore ingenommenhei t , j a m i t W ä r m e u n d Zuneigung dargestel l t u n d ihre T a t e n und Verd iens te sachlich gewürdigt , n i rgends rassische E inwände gegen sie e rhoben . Ih re schlichten, n a t u r n a h e n Verhältnisse erscheinen zuweilen geradezu romant i sch idealisiert. Prokops s toisch u n d christ l ich beeinf lußtem Denken en t sp r ing t schließlich manches Bekenntn i s zur Einhei t des Menschen-geschlechts . I I i / 1 8 lesen wir, d a ß auf Grund des Na tu r rech-tes K i n d e r E r b e n ihrer Väte r sind und „die Si t ten, die infolge ihrer Unterschiedl ichkei t e inander s te ts bei sämtl ichen Men-schen widers t re i ten , sich in diesem P u n k t e bei Römern und allen B a r b a r e n vereinigen". I m übrigen dür fen wir n icht ver-gessen, d a ß zur Zeit unseres Autors viele Männer barbar ischer H e r k u n f t in le i tenden und dienenden Stel lungen d e m Reiche ihre Hi l fe bo ten und sich aus dieser schon lange bes tehenden Ü b u n g ein Z u s t a n d entwickel t ha t t e , den selbst der stolzeste R ö m e r als gegeben h innehmen m u ß t e . Das a l te rnde Impe-r i u m w a r f roh , wenn es sich der s t a rken Arme barbar ischer So lda ten u n d der Kr iegser fahrung u n d T a t k r a f t f remdlän-discher T r u p p e n f ü h r e r bedienen k o n n t e ; es duldete ihre Sit-t en und Denkweisen bis hin zur sti l lschweigenden Tolerii·-r u n g ar ianischer „Ke tze re i " , ja ü b e r n a h m im Laufe der Zeit Ordnungen , die ursprüngl ich dem R ö m e r t u m ferngelegen h a t t e n . Das Verhäl tn is en t spann t e sich umso mehr , als mi t d e m A u f k o m m e n der j u s t i n i a n i s c h e n Dynas t ie die Germa-nenge fah r im Ba lkan endgül t ig gebann t schien und eine Re-g ie rungsübe rnahme durch L a n d f r e m d e nicht mehr in Frage k a m . Zuverlässig, sofern nur die kaiserl iche Regierung den Sold pünkt l i ch bezahlte , versahen se i tdem die barbar ischen V e r b ä n d e ihren Dienst imd ebenso auch die meis ten ihrer Volksgenossen in lei tenden Stel lungen. Germanen , Perser , Armenier , H u n n e n stell ten Fe ldher rn in der Reichsarmee. Viele von ihnen ha t Prokop in langjähr igem Verkehr kennen-gelern t u n d mit der Mehrzahl sichtlich gute E r f a h r u n g e n gemach t , so d a ß er ihre T a t e n neidlos ane rkenn t , j a bewun-

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(lerne 1 mit den römischen auf gleiche Stufe stellt. Jedenfalls ist mir keine Bemerkung gegenwärtig, in der Prokop einzelne Führer wegen ihrer Volkszugehörigkeit gegeneinander aus-spielt und Lob und Tadel unter diesem Gesichtspunkt ver-teilt.

Das bedeutet freilich nicht, daß er sämtliche Barbaren auf die gleiche Ebene stellt. Wer die Perser- und Vandalenkriege liest und auch die darin eingestreuten Bemerkungen über die Hunnen berücksichtigt, fühlt bald, daß dem Geschichts-schreiber die Perser, zumal noch unter ihrem ehrgeizigen und kriegerischen König Chosreos, sehr fremd und mit den Hun-nen zusammen als die „wahren" Reichsfeinde erscheinen. In seinen Augen hat ihr Denken und politisches Handeln fast etwas Unheimliches, vor dem sich jeder Römer hüten sollte. Nirgendswo klingt auch bei Prokop der Gedanke an, namhafte Gebiete und Bevölkerungsteile des „eigentlichen" Persien zu gewinnen und mit dem Reiche zu verschmelzen, obwohl Rom doch gerade an der mesopotamischen Front manche Gebietsansprüche aus älterer Zeit anzumelden ge-habt hätte. Demgegenüber stehen die Germanen, in unserem Falle die Vandalen, seinem Herzen viel näher, und er begrüßt es, wenn sie freiwillig mit dem Reiche Frieden schließen und dem bereits eingeleiteten Assimilierungsprozeß folgend, sich in den großen Verband zurückgliedern wollten. Der Kampf in Afrika wird daher weniger gegen Reichsfremde als gegen aufsässige Untertanen geführt und denn auch in einer Art und Weise beendet, daß die „schönen und stattlichen" Van-dalen samt ihrem König ins Reich übernommen werden. Hin-gegen vermittelt der Zusammenstoß mit den Maurusiern das deutliche Gefühl, daß hier Prokop ein ganz anderes, ein fremdartiges und bedenkliches Volkstum vor sich sieht. Sein Verhältnis zu den Sarazenen und ihren Führer Alamundarus gründet sich auf ähnliche Einstellung.

Ein weiteres Bekenntnis zum Germanentum liefert das Bild, das unser Autor von Gelimer entwirft. Ich habe oben betont, daß der letzte Vandalenkönig von der historischen Persönlichkeit abweicht ; er war nicht der schwächliche Phan-tast als der er in III und I V erscheint, eher das Opfer einer von langer Hand vorbereiteten Aktion der kaiserlichen Re-gierung und verräterischer Mitwirkung im eigenen Lager. Ihm leiht Prokop in seinem Unglück, um dessen Hinter-gründe er als consiliarius Beiisars nur zu gut unterrichtet ist,

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einen fast rührenden Glanz und macht ihn - vielleicht aus Schuldgefühl - zum schicksalgebeugten Dulder. Seine Brü-der Ammatas und Tzazon aber läßt er den rühmlichsten Hel-dentod sterben. Erinnert das nicht an Totila und Teja, dio ebenfalls idealisiert werden ?

Richten wir noch einen Blick auf Prokops politische und religiöse Einstellung, so bieten die Bücher I - I V zu dem erst-genannten Fragenkreis bei weitem nicht die Fülle von Aus-sagen wie etwa die Anekdota, lassen aber sein Grunddenken erkennen. Dies ist betont konservativ. Als Sproß einer wohl-habenden, sicher den „Geschlechtern" Cäsareas zugehörigen Sippe fühl te er sich durch eine weite Kluf t von der „ungebil-de ten" und „unmündigen" Masse getrennt, der er Goring-schätzung oder Mitleid entgegenbringt. Geltung haben für ihn nur Rang und Herkunf t , d .h . eine Gesellschaftsordnung, die den Vornehmen wirtschaftliche Privilegien und die hohen Stellen in Kaisers Dienst sichert. Damit ist auch seine Hal-tung gegenüber dem Kaiser tum best immt. Republikanische Sehnsüchte, wie sie in früheren Zeiten zur senatorischen Op-position gehörten, teilt er nicht mehr, er sieht in der monar-chischen Spitze und Staatsleitung eine Selbstverständlichkeit . Freilich muß es ein „maßvoller" Herrscher im Sinne des Se-nates sein, der sein oberstes Ziel in der Abwehr aller Neuerung und der Erhal tung des „Alten und Bewähr ten" sucht. Ge-recht und freigebig leite der Kaiser den Staat , vertraue die Ämter nur Würdigen an, pflege Frieden, Toleranz und Menschlichkeit und bewahre als christlicher Pantokrator das Imperium vor dem Ansturm des Unglaubens und der Bar-barei. Zum letzten Male ha t nach Prokops Auffassung das Reich einen solchen Kaiser in Anastasius besessen, seitdem aber sei es mit allem schlechter geworden und zwar in einem Maße, daß man in Just inian den Teufel in Menschengestalt, den Fürsten der Dämonen sehen müsse. Solch erbi t ter te Kri-t ik aus Prokops Munde überrascht, da doch Just inians ex-pansive, auf Erhöhung des römischen Namens abzielende Außenpolitik dem patriotischen Sinn des Geschichtsschrei-bers hä t t e zusagen können. In der Ta t scheint Prokop mit den Anfängen des Kaisers und den Erfolgen in Afrika und Italien zufrieden gewesen zu sein, angesichts der weiteron Entwicklung aber das Vertrauen verloren und die angewand-ten Methoden als verbrecherisch empfunden zu haben. Solche Wandlung findet in den historischen Ereignissen, soweit wir

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sie überblicken können, keine ausreichende Begründung und läßt uns im persönlichen Bereich des Verfassers danach su-chen. Man ha t an die Möglichkeit demütigender Behandlung Prokops durch das Herrscherpaar, an die Verfolgung bzw. Ermordung von Verwandten oder nahestehender Freunde gedacht ; mehr Gewicht besitzt die Vermutung, daß sich aus dem engen Verhältnis zu Beiisar manche Ent täuschung für seinen consiliarius ergab, der mit dem Feldherrn zu höchsten Würden aufzusteigen hoffte und durch Just inians Vorgehen gegen diesen sich um seine kühnen Erwartungen betrogen sah. Klarheit ist in unserer Frage nicht zu gewinnen, doch dürf te gekränkter Ehrgeiz in Prokops Denken eine gewisse Rolle gespielt haben; er hä t t e sonst nicht späterhin in den „Bau ten" Lobeshymnen auf den Kaiser angest immt, die sicherlich mit einer Auszeichnung belohnt werden sollten.

Perser- und Vandalenkriege brachten Prokop auch mi t religiösen Fragen in Berührung. I m Osten lernte er den Par-sismus, im Westen das Arianer tum kennen, im Reiche selbst kam er bei zahllosen Gelegenheiten mit der herrschenden Staatskirche, ihren Einrichtungen und Vertretern in Berüh-rung. Wohltuende Toleranz kennzeichnet jedes seiner Worte , und nur wo ihm engherziger Aberglaube begegnet, findet sich ein tadelndes Urteil über andere Religionen. Infolge seiner Zu-rückhaltung gegenüber dogmengebundenem Denken h a t man den Geschichtsschreiber zu einem heimlichen Heiden oder einem Freigeist machen wollen, mit Unrecht : E r glaubt an das Wirken eines lebendigen Gottes, der fü r Recht und Gerechtig-keit sorgt, die Menschen s t ra f t und belohnt und seinen erhabe-nen Willen nicht durchschauen läßt . Darüber hinaus gehört er der orthodoxen Reichskirche an und teilt ihre christliche Vorstellungswelt. Offensichtlich sagten ihm ihre Universali tät und die Ausgewogenheit ihres Systems zu, die ihm bei den Häret ikern zu fehlen scheint. E r lehnt da rum auch die Sekten ab, ohne freilich dem Kaiser und der staatlichen Gewalt das Recht auf gewaltsame Bekehrimg einzuräumen. Bemerkens-wert und nicht nur als Stilmittel abzutun sind die zahlreich eingestreuten Heiligen- und Wundergeschichten, die wie z .B. die Abgarerzählimg eine deutliche (durch sein Syrer tum be-dingte ?) Aufgeschlossenheit erkennen lassen und sich mi t der betonten Hochachtung decken, die Prokop allen geistlichen Personen sowie religiösen Stä t ten gegenüber empfindet. Dicht daneben wächst, eine allgemeine Erscheinung der damaligen

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Zeit, der Glaube an Traumgesiehte und Vorzeichen und wird mehr zu beweisen als zu widerlegen versucht. Auch Zauber und Dämonen sind unserem Geschichtsschreiber Wirklichkeit.

Verschiedentlich hat man Prokop als Aufklärer bezeichnet und sich dabei auf seinen Glauben an die Tyehe berufen, die an vielen Stellen seines Werkes begegnet und als „unpersön-liche Zwangsläufigkeit" an den Deismus des 18. Jahrhun-derts erinnert. Möglicherweise fühlte Prokop von Xatur aus eine gewisse Neigung zum Fatalismus, und persönliche Erleb-nisse sowie das Zusammensein mit Germanen, die dem Wyrd-Glauben huldigten, mochten dieses Denken verstärkt haben, indessen ergibt die genaue Überprüfung der einschlägigen Textstellen immer wieder die Tatsache, daß die Grenzen zwi-schen Theos und Tyche bei unserem Autor ineinander fließen und beide Bezeichnungen letztlich nur verschiedene Aspekte des Göttlichen darstellen. „Bei dieser Gelegenheit", lesen wir I I I 18/2, „mußte ich das Göttliche und Menschliche bestau-nen, wie der Theos von Kerne die Zukunft betrachtend be-stimmt, wie die Ereignisse ausgehen sollen. Die Menschen aber . . . wissen nicht, ob sie etwa einen Fehler begangen oder richtig gehandelt haben, alles damit der Tyche ein Weg gebahnt werde, auf dem sie zu dem längst Beschlossenen hinführt." Deutlicher noch spricht an. 4/44: „Menschendinge werden ja nicht nach dem Willen der Menschen, sondern Gottes entschieden. Schicksal heißen es die Sterblichen, wenn es ihnen unklar bleibt, warum die Dinge solchen Ablauf neh-men; denn was man nicht zu begreifen vermag, nennt man gewöhnlich Tyche." Gott und Schicksal sind nach diesen Ausführungen nicht nur weitgehend angenähert, der göttliche Wille dominiert sogar; mag die Tyche noch so große Gewalt besitzen, sie ist ebenso wie das in der Dämonenwelt repräsen-tierte Böse nur etwas vom Thoos Zugelassenes, unbegreiflich zwar, aber nicht unsinnig, allumfassend, doch in Gottes All-macht eingeschlossen. Dieso Auffassung geht letztlich auf Piaton zurück, Augustinus und Kaiser Julian, um zwei be-deutende Vertreter spätantiker Geistigkeit zu nennen, haben sie geteilt. Sie gab einem gläubigen Christen und damit auch Prokop die Möglichkeit, die altüberkommene und in literari-schen Vorlagen oft verwendete Tychevorstellung ohne grö-ßeren Anstoß in seine religiöse Welt herüberzunehmen. Der typisch heidnische Sinngehalt war so gut wie vollständig ver-loren und nur die alte Ausdrucksfonn erhalten geblieben.

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ΚI Χ F (' 11 It U X G 455

Schemen ohne Blut und K r a f t sind auch die in Prokops Schrif t tum hie und da erwähnten heidnischen Götter , My-then und Gebräuche. Er konnte sie umso unbedenklicher er-wähnen, als die herrschende Kirche ähnlich über derart ige . .Erinnerungsstücke" dachte und sie den Rhotoronschulen als dankbar verwendete „Requis i ten" überließ.

Die „Bücher über den Krieg" erfreuten sich weiter Ver-breitung. Mit Genugtuung bemerkt der Verfasser bereits am Anfang des Ergänzungsbandes (VIII 1/1), daß I bis VI I „in-zwischen herausgegeben und allenthalben im römischen Rei-che bekannt geworden seien" und er deshalb an ihnen nach-träglich nichts mehr ändern könne. Das Werk gewann in der Folgezeit dank seiner inhaltlichen Fülle und Güte, der klaren Darstellung und ansprechenden stilistischen Ausfor-mung solches Ansehen, daß drei Geschichtsschreiber, Aga-thias, Menander Protektor und Theophylaktos Simokattes, Fortsetzungen verfaßten und eine Art Reichshistorie begrün-deten. Als unter Kaiser Konstant inos Porphyrogennetos (913-959) nach dunklen Jah rhunde r t en die byzantinische Literatur wieder erblühte, gewann unser Alitor erneut Be-deutung: Er fand nicht nur Eingang in die Exzerptensamm-lungen des genannten Herrschers, sondern wirkte - vornehm-lich als Stilmuster - auch auf Männer wie Georgios Kedrenos, Zonaras, Johannes Kinnamos und Nikephoros Kallistos, wo-bei die Zahl seiner geistigen Erben wesentlich größer gewesen sein mag.

Im europäischen Westen wurde Prokop seit dem 14. J ah r -hundert gelesen, und zwar nach der Menge der uns vorlie-genden (ziemlich jungen) Handschr i f ten zu schließen, die Go-tenkriege mehr als die Bücher I - I V , die auch meist fü r sich allein d .h . ohne die zweite Tetrade (V-VII1) überliefert sind. Heute zählt der Autor t rotz der erwähnten Mängel zu den Großen der Geschichtsschreibung, ohne dessen Darstellung wir nur wenig über den Mittelmeerraum und die angrenzen-den asiatischen Länder während der ersten Hälf te des sech-sten Jahrhunder t s wüßten. Schade, daß sich die Dichtung noch nicht genügend der vielfach hochdramatischen Stoffe angenommen, jedenfalls das Vandalenreich und die Schick-sale seiner Könige so gut wie übergangen hat . Das törichte Wort vom „Vandalismus" könnte vielleicht dadurch einem weiteren Kreise als böswillige Erfindung ins Bewußtsein ge-bracht werden.

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E r l ä u t e r u n g e n

Prokops Kriegsgeschichte wird nach der fortlaufenden Zählung des Gesamtwerkes (Buch I mit VII I ) zitiert, von dem die „Perserkriege" die Bücher I und I I , der „Vandalen-krieg" und die anschließenden Kriegsereignisse in Afrika die Bücher I I I und IV umfassen. Zur Ergänzung der folgenden Ausführungen sei auch auf Angaben in den beiden bereits bei Erns t Heimeran München 1961 bzw. 1966 erschienenen Bände meiner Prokopausgabe „Anekdota" und „Gotenkrie-ge" verwiesen.

BUCH ι 1. K a p i t e l

Das einleitende Kapitel ist deutlich den auch sonst von Prokop als Vorbildern benützten „klassischen" Historikern Herodot und Thukydides nachgebildet (vgl. Anekdota S. 270 und Gotenkriege S. 998!). Man beachte die Hervorhebung der Person und Herkunf t des Verfassers, des - kriegerischen -Themas seines Werkes, der Aufgabe der Geschichtsschreibung, der besonderen Bedeutung des behandelten Gegenstandes, schließlich des belehrenden Wertes der Ausführungen für künft ige Heerführer, Politiker und sonstige interessierte Le-ser !

3 Prokops Behauptung, als juristischer Beirat (symbulos) „an fast allen Ereignissen persönlich teilgenommen zu haben", darf nur mit Einschränkung gelten (vgl. Anekdota S. 265!); hier geht er auch über Thukydides ' (121 u. 22) zurückhalten-de Erklärungen hinaus, der sich mit „bestmöglicher unmittel-barer oder mittelbarer Informat ion und gewissenhafter Aus-wer tung seiner Materialien" begnügt.

5 Übersteigerung gegenüber Thukydides, der sich phrasen-los u m Wahrheit und Objekt ivi tä t bemüht , liegt ebenfalls in dem nachdrücklichen Hinweis des „sine ira et s tudio" vor, das als Gemeinplatz der späteren antiken Geschichtsschrei-bung angehört (vgl. Anekdota S. 270 ff. und Gotenkriege S. 1001 ff.!).

Noch deutlicher verrät sich Prokops Verpflichtung gegen-

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E R L Ä U T E R U X G E X 457

über der mehr rhetorisch eingestellten nachthukydideischen Historiographie, wenn er (4) Rhetorik, Dichtkunst und Ge-schichtsschreibung (vgl. Diodor I 2, 2.7 !) von einander abzu-grenzen versucht und das Kapitel mit der eingehenden Schil-derung eines homerischen und zeitgenössischen Bogenschüt-zen schließt; der in Thukydides. „Archäologie" (I 2-19) be-absichtigte, auch Homer einbeziehende (19-11) wissenschaft-liche Nachweis, daß die Leistungen der Vergangenheit mit denen der Gegenwart keinen Vergleich aushalten, ist hier zu einem effektvollen, als Blickfang dienenden Kontrastbild verdichtet. Wie B . Rubin in dem seinem RE-Artikel „Pro-kopios von Kaisareia" eingefügten Kommentar mit Recht zu dieser Stelle betont, äußert sich in der Ausrichtung auf eine Einzelheit auch Prokops mehr dem fachlich Militärischen als dem umfassend Politischen zugewandte Denkart, die auch sein übriges Werk bestimmt und einen deutlichen Abstand zu Thukydides erkennen läßt. Enge Bindung an Beiisar und seinen Kreis dürfte dabei nicht ohne Einfluß auf den Histori-ker geblieben sein. Im übrigen vgl. H. Lieberich, Studien zu den Proömien in der griech. und byzant. Geschichtsschrei-bung I / I I , Programme München 1898 u. 1900!

2. K a p i t e l Kaiser Arcadius, der ältere Sohn Theodosius' I . , 377 ge- lf.

boren, 19. 1. 383 mit der Augustuswürde bekleidet, regierte nach dem Tode seines Vaters (17. 1. 395) bis zu seinem eige-nen Hinscheiden (1. 5. 408) die Osthälfte des römischen Reiches. Er war von Geburt an kränklich und überließ die Regierung des von äußeren Feinden (Germanen) und reli-giösen Wirren bedrohten Reiches meist fremden Händen, u.a. seiner tatkräftigen Gemahlin Eudoxia. Neben drei Töchtern hinterließ er den siebenjährigen( ! ) Theodosius I I . (408—450), einen ebenfalls wenig aktiven Herrscher, der sich gerne ge-lehrten Studien widmete.

In der Zeit von 337 (Tod Konstantins I.) bis 395 (Tod 3 Theodosius') versuchten zahlreiche Machthaber sich auf ge-waltsame Weise zu Kaisern aufzuschwingen; noch der letzte Feldzug Theodosius' I. galt der Beseitigung des „Tyrannen" Eugenius und seines Helfers Arbogastes (Schlacht am Frigi-dus. Herbst 394).

Theodosios' I I . Onkel Honorius (395-423), der jüngere 4 Sohn Theodosius' I . , verlegte unter dem Druck der Germa-

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Page 21: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

458 Γ Ii Ο Κ O Ρ

nengefah r (am 405) seine Residenz von R o m nach R a v e n n a , d a s se i tdem einen bedeu t enden A u f s c h w a n g n a h m . 406 s toßen Vanda len , B u r g u n d e n . Alanen und Sueben übe r den Rhe in nach Gallien und Spanien v o r ; a m 28. 8. 410 erobert König Alarich z u m Schrecken des ganzen Reiches die H a u p t -s t a d t R o m . seine Wes tgo ten lassen sieh anschl ießend in Süd-gallien und Span ien nieder .

Nach J u l i a n u s ' (361-363) unglückl ichem Perserfeldzug zwang König S c h a p u r I I . die R ö m e r , die S t ä d t e Nisibis und Singara sowie fünf südarmenische Sa t rap ien abzu t r e t en und Bei t räge zur Ver te id igung der sog. Kasp ischen Tore (heute P f o r t e von Dar ia l östlich des K a s b e k , anschl ießend Grusini-sche Hee r s t r aße ) zu leisten. Auße rdem wurden Iberien (heute e t w a Georgien) und das östlich angrenzende Albanien persi-schem Schutze unters te l l t . Infolge «1er Schwäche von Scha-pure I I . (gest. 379) Nachfolgern und der Bedrängnisse Ost-roms du rch Ge rmanen u n d H u n n e n kehr t e zwischen den Großreichen fiir längere Zeit Fr iede ein, doch blieb ein ge-fähr l icher E i n b r u c h in die römische Os t f ron t zurück .

Kön ig Isdigerdes I . (Yazdgard) regier te 399 bis 421. Be-m ü h t . die Macht des Königt ums zu heben , such te er im K a m p -fe gegen die Ver t r e t e r der mazda is t i schen Staatsrel igion und den persischen Hochade l Hilfe bei seinen christ l ichen Unte r -t a n e n u n d d a r ü b e r h inaus gewisse R ü c k e n d e c k u n g bei By-zanz. Die g u t e n römisch-persischen Beziehungen fanden ihren Ausdruck in der - nu r ehrenha lber ausgesprochenen -Beste l lung des Großher rn z u m V o r m u n d des jugendlichen Theodos ius I I . ; a u ß e r d e m war dessen Erz ieher Ant iochus persischer H e r k u n f t u n d gal t als V e r t r a u e n s m a n n Isdiger-des ' . Spä te rh in ve r such ten die Perser ihrersei ts die Adopt ion des jugendl ichen Thronfo lgers Chosroes bei Kaiser J u s t i n u s 1. zu erreichen (I 11).

I sd igerdes ' al lzu chr i s tenf reundl iche Pol i t ik t rug ihm bei seinen persischen Gegnern den S c h i m p f n a m e n , .Der Sün-d e r " ein u n d f ü h r t e wahrscheinl ich zu seinem gewal tsamen E n d e (421), worauf sein (2.) Sohn u n d Nachfolger Vararanes V . ( B a h r a m ) - er he r r sch te 421 bis 438 - eine chris ten feind-liche H a l t u n g e i n n a h m . E i n kurze r , d a d u r c h veran laß te r Kr ieg (421/2) ende t e zuguns ten Os t roms .

Das A u f t r e t e n des Anato l ius erfolgte wäh rend eines späte-ren Krieges (441), in d e m Kön ig Isdigerdes I I . (438-457) die R ö m e r u . a . zu gewissen Tr ibu t l e i s tungen zwang, vermutl ich

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Page 22: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

Κ R L A l' Τ Ε Κ Γ Ν Ο E Χ 459

für ri io Bewachung der Kaspischen Tore, wodurch das Ver-hältnis von 363 wieder hergestellt war. Wahrscheinlich um die Darstellung zu raffen und wirkungsvoller zu gestalten, hat Prokop seine Vorlage gekürzt und dabei beide Kriege zu-sammengeworfen. Prokops Bericht dürf te letzten Endes auf das bedeutende Geschichtswerk des Priskos (5. Jhd t . ) zurück-gehen, von dem neben Brechungen bei anderen Historikern beachtliche Fragmente vorliegen.

3. K a p i t e l Um die bis 502 währende Friedenszeit zwischen Ostrom

und Persien auszufüllen, bietet Prokop allerlei Interessantes über die Perserkönige und ihre Schicksale und läßt dabei -entsprechend dem Geschmack seiner zeitgenössischen Leser -neben Anekdotisch-Märchenhaftem auch ethnographische Angaben einfließen.

Die Regierung des Perozes (Firuz) von 457 bis 484 bedeute-te infolge der schrankenlosen Herrschaft des Adels und der Staatskirche einen Tiefpunkt königlicher Macht ; dazu kamen Angriffe kaukasischer Völker und der aus Innerasien vor-brechenden Ephthal i ten, der sog. weißen Hunnen, die um die Mitte dee 5. Jahrhunder t s ein Großreich im skvthischen Zweistromland (Syr-Darja und Amu-Darja) begründeten. Prokops Bericht über deren Aussehen, Lebensweise und staatliche Ordnung dür f te weitgehend den Tatsachen ent-sprechen und guten Quellen ents tammen.

Kaiser Leo I . (457-474) ha t te sich die Schwierigkeiten Persiens zunutze gemacht und die 441 bewilligten Tr ibute verweigert; Zenon 1. (474/5 und 476-491) schickte wenigstens einen Gesandten, vermutlich den Cod. Jus t . X I I 29/2 für 474 erwähnten magister officiorum Eusebius, der Perozes auf seinem Feldzug (etwa 481) begleitete. Die Kämpfe spielten in den östlichen Ausläufern des Elbursgebirges, wo die S tadt Gorgo (heute Gargan) liegt.

Als Kern der märchenhaf t ausgestalteten Erzählung darf man annehmen, daß Perozes unter sehr demütigenden Bedin-gungen zum Frieden genötigt wurde. Nach Josua Stylites X 8 mußte er sich auch zur Bezahlung eines beträchtlichen Lösegeldes verstehen und seinen Sohn Kabades als Bürgen stellen. Eusebius selbst, auf den unser Bericht irgendwie zu-rückgehen dürfte, wurde von Kaiser Zenon I . freigekauft .

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Page 23: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

460 PROKOP

4. K a p i t e l 1 Auf seinem zweiten, ebenfalls in der liegend von Gorgo

spielenden Feldzug (484) erlitt Perozes eine entscheidende Niederlage und fand mit zahlreichen Söhnen und fast dem ganzen Heer den Tod.

7 Das von den Ephthaliten angewandte Grabensystem scheint im Osten kein Einzelfall gewesen zu sein; jedenfalls haben sich die Römer vor Daras einer ähnlichen Abwehr bedient (I 13).

17 Die Geschichte von der wundersamen Perle dürfte orienta-lischer Fabulierkunst entstammen, doch weist die Absicht des römischen Kaisers (16), sie zu erwerben, auf einen byzan-tinischen Mittelsmann.

32 Prokops Angaben über die Nachfolge des Perozes sind z .T . unrichtig: Kabades (Kawad) war nicht der einzige überle-bende Sohn (Theoph. 136/25), er folgte auch nicht unmittel-bar seinem Vater in der Regierung, sondern erst nach der vier-jährigen Herrschaft (484-488) seines Onkels von Vaterseiten, des schwachen Königs Blases (Balas), dessen Zwischenregi-ment Prokop (5/2) fälschlicherweise später ansetzt und mit dem des (vom Autor nicht erwähnten) Zamasphes verwech-selt. Des letzteren Königtum währte von 497 bis 499.

34 Erst mit Kabades (488-497 und 499-531) gewann das Perserreich, das beträchtliche Gebiete an die Ephthaliten ver-loren hatte und vorübergehend sogar in deren Tributpflicht geraten war, allmählich seino Unabhängigkeit und innere Stärke zurück. Merw wurde persische Grenzfestung und blieb sie, bis zwischen 563 und 567 das Ephthalitenreich den An-griffen der Türken erlag.

5. K a p i t e l l Die Regierungsanfänge des Kabades waren sehr schwierig,

doch fand er im Kampf gegen die Feudalherrn und die maz-daistische Staatskirche die Hilfe der Mazdakiten, einer nach ihrem Gründer, dem Propheten Mazdak, benannten religiö-sen Bewegung, die Sozialrevolutionäre Ziele verfolgte. Mit ihren „kommunistischen" Plänen mag es zusammenhängen, daß man ihrem Gönner Kabades Neuerungssucht, vor allem die Einführung der „Frauengemeinschaft" vorwarf. 497 er-lag der Herrscher der Koalition seiner Gegner und wurde durch seinen Bruder Zamasphes ersetzt.

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Page 24: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

E R L Ä U T E R U N G E N 461

Das vorsichtige Vorgehen der Empörer beweist, daß Ka- 3 bades noch über eine mächtige Anhängerschaft verfügte. Ihn unterstützten auch die Ephthal i ten, die ihn offenbar als ihr Werkzeug zu benützen hofften. So erklärt sich auch das be-tont feindliche Auftre ten des Gusanastades, dee Befehlsha-bers der persischen Militärgrenze gegenüber den Ephthal i ten.

Das Stichwort „Ort des Vergessens" ist für Prokop eine 7 gefundene Gelegenheit, nicht nur über das auch sonst be-zeugte Gefängnis (Ammianus Marcellinus X X V I I 12/3, Vita 5. Joannis Eleemosynarii 48), sondern auch die rührende, sichtlich mi t Märchenmotiven durchsetzte Geschichte des Perserkönigs Pakurios und seines armenischen Gregners Ar-sakee zu berichten. Pakurios entspricht dem historischen Per-serkönig Schapur I I . , der nach seinem Siege über Kaiser Ju -lianus desssen Verbündeten, den Armenierkönig Arsakes, zwi-schen 364 und 368 hinterlistig gefangen setzen und im „Schloß der Vergessenheit" namens Azabana unter Martern hinrich-ten ließ. Wir haben hier, wie Prokop selbst bezeugt (9.40), einen armenischen Bericht vor uns, der das Schicksal des unglücklichen Königs romantisch veredelt. Vielleicht verbirgt sich hinter dem „treuen Armenier" (30) eine Erinnerung an Cylaces und Arabannes, die beide von Schapur zur Eroberung der noch von der Königinwitwe verteidigten armenischen Haup t s t ad t Artogeraesa ausgesandt, zu ihren Stammeegenos-sen übergingen und den Persern schweren Schaden zufügten (Amm. Marc. X X V I I 12/5£f.). Die Einfügung der Geschichte an unserer Stelle geschieht nicht ohne einigen Widerspruch: Während 40 ausdrücklich betont , daß nach Arsakes' Tod der „Ort des Vergessens" nicht mehr als Gefängnis benutz t wur-de, kommt nach 7 Kabades später dorthin in H a f t .

6. K a p i t e l Die Tatsache, daß Prokop den Namen der opferbereiten 1

Königin und auch ihr weiteres Schicksal nicht zu nennen ver-mag, sowie seine Bemerkung in 9 „daß die persischen Berichte sich widersprechen", beweisen die Unzulänglichkeit seiner Quellen; wahrscheinlich ha t er nicht wie sein Fortsetzer Agathias auf persische Originalquellen zurückgegriffen, sondern sich mit griechischen Mittelsmännern begnügt. Die Befreiung des Kabades war jedenfalls von langer H a n d vor-bereitet und wurde von einem Teil der persischen Großen un-terstützt . Seine Rückführung geschah dann mit Hilfe der

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462 P R O K O P

E p h t h a l i t e n , deren Einf luß sich Persien nach der K a t a s t r o p h e des Perozes (484) nu r langsam zu entziehen ve rmoch te ; Seo-ses' Aufs t ieg z u m zweiten Mann nach dem König und sein spä te re r S tu rz (I 11/3Iff.) hängen noch mit dieser Entwick-lung z u s a m m e n . I m übrigen ve r s tand es Kabades , aus dein K a m p f zwischen den Feuda lhe r rn und den Mazdakis ten N u t z e n zu ziehen und das K ö n i g t u m so zu s tä rken , d a ß er a n einen Waf fengang mit Byzanz denken konn te . P rokop h a t diese H i n t e r g r ü n d e wahrscheinl ich nicht gekannt oder n ich t d u r c h s c h a u t .

Milder, abe r ähnl ich wie K a b a d e s ve r fuh r später Chosroes mi t seinem rebell ierenden Sohne Anasozadus (VI I I 10/20). Die genaue Schi lderung der B lendung entspr ich t P rokops In te resse fü r medizinische und e thnographische Gegens tände u n d sollte den Leser fesseln.

7. K a p i t e l Die persische Forde rung nach Geldzahlungen f u ß t e wohl

auf d e m Ver t r ag von 441, dem sich aber Byzanz angesichts der persischen Schwäche in der Folgezeit mehr fach entzogen h a b e n d ü r f t e . Kaiser Anastasios, der durch geordnete Fi-n a n z v e r w a l t u n g einen be t rächt l ichen S taa t s scha tz ansam-meln k o n n t e (vgl. Anekdo ta 19/7, 8), scheint grundsätz l ich eine Geldhilfe n ich t abgelehnt zu haben ; indem er aber nur a n eine Anleihe dachte , wollte er wohl die al te Tr ibutpf l icht in aller F o r m abschüt te ln . Grundsätz l ich wünsch te er Frie-den , während K a b a d e s ein Raubkr i eg zur S t ä rkung der könig-l ichen Macht n ich t unwil lkommen war .

Der Kr ieg begann mi t einem Angriff auf die immer ge-f ä h r d e t e Grenze Armeniens im Nordabschn i t t der F r o n t ; d u r c h Ver ra t eroberte K a b a d e s Theodosiopolis (Erzerum), hierauf Martyropol is und legte sodann südwär t s s toßend, Ok tobe r 502 sich vor Amida, während eine zweite persische Armee gegen Edessa rückte . Der König wollte offensichtlich die seit d e m Verlust von Nisibis (363) aufgerissene römische Grenze noch weiter no rdwär t s zurückschieben und den römisch gebliebenen Res t Armeniens in seine Gewalt bringen.

Die VVundergeschichte des „hei l igen" J a k o b u s , der so ganz d e m syrischen Idea l zaubermächt iger Wüs tenmönche en t sp r i ch t , scheint lokalhistorischer Über l ieferung von Amida e n t n o m m e n zu sein. Sie beweist im übr igen, daß ephthal i t i -sche V e r b ä n d e (8) im Perserheer m i t k ä m p f t e n und K a b a d e s

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ERLÄUTERUNGEN 463

bemüht war, die religiösen Gefühle der Grenzbevölkerung zu schonen. Der örtlichen - nicht eben perserfeindlichen (vgl. 34) - Tradition gehört auch die eindrucksvolle Darstellung der Belagerung und Einnahme (11. J an . 503) Amidas an, mit der Prokop die große Reihe seiner vorzüglich erzählten Berichte über bedeutende Kriegsereignisse einleitet.

Prokop liebt es, mit sichtlicher Ehrerbietung, aber beton- 22 ter Distanzierung christliche Personen und Einrichtungen zu erwähnen, so daß man in ihm fast einen Nichtchristen vermu-ten könnte.

Die Deportation von Gefangenen wurde (nach altorientali- 34 schein Vorbild) von den Perserkönigen häufig durchgeführt und diente vornehmlich dazu, dem Herrscher gewerbe-fleißige Untertanen und so auch neue Einnahmequellen zu sichern (vgl. das Schicksal der Antiochenser I I 14/1); außer-dem erbrachten die Gefangenen beträchtliche Lösegelder (z.B. I I 13/2).

8. K a p i t e l Die genaue Aufzählung der römischen Befehlshaber und 1

ihrer Heeresgruppen läßt wie auch die ganze folgende Schil-derung auf amtliche Unterlagen schließen. Fast könnte man annehmen, daß Prokop durch die eindringliche Art des Be-richts wissenden Lesern die Notwendigkeit einer festen mili-tärischen Oberleitung klar machen und damit versteckte Kri-tik an Justinians späterer Kriegführung üben möchte. Oly-brius, vermählt mit der Tochter des Kaisers Valentinianus III . , einer Urenkelin Theodosius' I., war mit Unters tü tzung Geiserichs und Ostroms Sommer 472 vor Rom zum Kaiser ausgerufen worden, aber schon wenige Monate später ge-storben, ohne daß ihm bei der Übermacht des Patricius Ricimer und seines Nachfolgers Gundobald bedeutende Re-gierungsmaßnahmen möglich gewesen wären. Der Verbin-dung mit Olybrius' Tochter Jul iana Ariciana und der Zuge-hörigkeit zum Hochadel, weniger den eigenen Fähigkeiten, verdankte Areobindus seine bedeutende militärische Stel-lung.

Celer scheint von den Befehlshabern der tüchtigste gewesen 2 zu sein ; in seiner Hand lag der Abschluß des siebenjährigen Waffenstillstandes mit den Persern (I 9/24). Von den magi-stri militum praesentales Patricius und Hypat ius wurde letzterer später gegen seinen Willen in den Nikeaufstand

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464 P R O K O P

verwickelt und dabei - wahrscheinlich auf Theodoras Geheiß - „von Soldaten ermordet" (I 24/53).

3 Justinus, damals noch Truppenbefehlshaber, bestieg von der Stelle des Kommandeurs der Palastgarde (comes ex-cubitorum) aus am 9. Juli 518 den Kaiserthron und begründe-te die justinianische Dynastie. Er starb 1. August 527. Um den comes foederatorum Vitalianus, einem Germanen, sammelten sich in den letzten Regierungsjähren des Ana-stasios die unzufriedenen nichtrömischen Gruppen im Bal-kan; 513 erschien er mit Truppen vor Byzanz und erpreßte die schwache kaiserliche Regierung, unterlag aber 515 in einer Seeschlacht am Goldenen Horn und mußte sich nach Anchialos in Thrakien zurückziehen, in seinem Handeln ein Nachfahre Alarichs und Theodorichs und ein Wegbereiter der Hunnen- und Slavengefahr in Südosteuropa. Gegenkaiser ist er nicht gewesen. Nach dem Thronwechsel 518 ehrenvoll nach Byzanz zurückgerufen, fällt er einem ungeklärten Mordan-schlag zum Opfer. Bessas, Prokop wohlbekannt, spielt als Befehlshaber an ver-schiedenen Fronton eine bedeutende Rolle und erobert noch im hohen Alter (552) die wichtige, von den Persern vertei-digte Kaukasusfestung Petra (V I I I 11/62).

4 Bei dem Feldzug war die gesamte hohe Generalität des Ostens eingesetzt, was natürlich Rivalitäten zur Folge hatte; indessen war auch die große Ausdehnung der persisch-römi-schen Front sowie der Zwang, rasch der unerwarteten Gefahr zu begegnen, einer Ballung der Streitkräfte hinderlich.

5 Apion, ein geborener Ägypter, gehörte einer dortigen sehr reichen, uns mehrfach bezeugten Grundbesitzerfamilie an und genoß das besondere Vertrauen des Anastasios, doch scheint er nicht Mitregent gewesen zu sein, sondern nur besondere Vollmachten besessen zu haben. Während Prokop sonst den Beamten der Heeresintendantur mit betonter Kritik gegen-über steht, erfreut sich Apion überraschenderweise - als Orientale ? - seines Wohlwollens.

8 Die folgenden Kämpfe spielen in den Grenzlandschaften Sophene und Osrhoene östlich des Oberlaufes des Euphrats.

10 Areobindus stand mit seinen Truppen bei Arzamon (heute Harzam, auf dem Wege zwischen Konstantine und der Grenzfestung Daras) und drückte auf die persische Stadt Nisibis, während linker Hand Patricius und Hypatius in nördlicher Richtung gegen Amida am Oberlauf des Tigris

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E R L Ä U T E R U N G E N 465

(die Entfernungsangabe Siphrios-Amida mit etwa 70 k m st immt gut) vorgingen, um die Stadt den Persern wieder zu entreißen.

Der Vorstoß der Perser zwang die vorgeschobenen römi- 11 sehen Heeresgruppen zu schnellem, teilweise verlustreichem Rückzug auf das Festungsdreieck Konstantine-Edessa-Sa-mosata, wo unter dem Eindruck der Hunneneinfälle in die persischen Ostgebiete - vielleicht durch die Römer veran-laßt ? - die Offensive zum Stehen kam.

Mit Celere Eintreffen am linken Flügel der römischen Ar- 21 meen (Ende 503) und Kabades ' Rückkehr nach Persien be-ginnt der Umschwung; der römische Angriff über den Grenz-fluß Nymphios hinweg in die persische Grenzprovinz Arzanene diente der Abriegelung der vom Feinde besetzten Stadt Amida gegen Osten und leitete deren Belagerung und Rückerobe-rung ein.

9. K a p i t e l Von Kabades im Stiche gelassen, wurde Amida (Winter 1

503/4) durch die römischen Heere eingeschlossen und nach einjähriger Belagerung (Anfang 505) zur Übergabe genötigt. Die Art und Weise, wie die Perser Amida verteidigten, läßt ilarauf schließen, daß sie weniger daran dachten, sich eine dauernde Eroberung, vielmehr ein Faustpfand zu sichern und dadurch die Römer zu Zahlungen zu nötigen. I m übrigen scheint die Darstellung von 5 bis 19 mit ihren anekdotischen Ausschmückungen auf die nämliche Lokalüberlieferung zu-rückzugehen, die wir schon 7/5ff. feststellen konnten.

Anastasios' kluger Verzicht auf Eroberungen und Kaba- 24 des' Bindung durch die Hunneneinfälle ließen den Krieg nach Rückeroberung Amidas allmählich einschlafen und führten 505 zu Waffenruhe, 506 zu einem Frieden bzw. Waffenstill-stand auf sieben Jahre, der späterhin zweimal erneuert wurde. I m Verfolg seiner auf Beute und Geldzahlungen ausgehenden Politik begnügte sich der Perserkönig mit einem römischen Jahreszuschuß von 550 Pfund Gold für die Sicherung der Kaukasusgrenze.

10. K a p i t e l Die Vorstellung Prokops vom Verlauf des Taurus verrät 1

gewisse Ortskenntnisse, die sicher auf seinen längeren Auf-enthalt in diesen Gebieten zurückgehen. Indessen unterliegt

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466 P R O K O r

er einer in der Antike nicht seltenen Verwechslung der Kas-pischen Tore, die Alexander der Große auf dem Wege zwischen dem heutigen Teheran und Semnan durchzog, mit den Iberi-schen Toren ; östlich des Kasbek (Zentralkaukasus) führt jetzt durch diese in nordsüdlicher Richtung die sog. Grusinische Heerstraße. Die Sperrung dieser Einfallspforte gegen Hunnen und sonstige Barbaren lag gleichermaßen im Interesse von Byzanz und Persien.

13 Nach dem Friedensschluß von 506 zog die kaiserliche Re-gierung die nötigen Folgerungen und schuf in Grenznähe neue Verteidigungsanlagen : An der Stelle des heut igen Erzerum wurde Theodosiopolis zur starken Festung ausgebaut, gegen-über von Nisibis die gefährliche Einbruchstelle mit der Neu-schöpfung Daras-Anastasiopolis abgeriegelt. Letztere Maß-nahme verletzte zwar die Bestimmungen des Friedensver-trages von 363, mußte aber von dem im Hunnenkrieg ge-schwächten Perserreich hingenommen werden. Verschärfend auf das künftige Verhältnis zwischen beiden Staaten wirkte auch der Umstand, daß der Sitz des römischen Befehlshabers von Mesopotamien aus Konstantine nach Daras, also unmit-telbar an die Grenze, vorverlegt wurde. Dort beginnt zwei Jahrzehnte später Beiisar - mit Prokop als juristischem Bei-rat - seine große militärische Laufbahn ( I 12/24). Justinian hat späterhin die Festungen gegen Persien noch weiter ver-stärkt: Amida (aed. I I 3/27). Martyropolis (aed. I I I 2/11), Theodosiopolis aed. I I I 5/9ff.), Sperrforts zwischen Amidn und Daras (aed. I I 4/14) u.a.

11. K a p i t e l

ι Kaiser Anastasios starb hochbetagt am 8. Juli 518, nach-dem seine letzten Regierungsjahre durch den Aufstand des oben genannten (I 8/3) Föderatenführers Vitalianus und durch Auseinandersetzungen zwischen Orthodoxen und Monophysiten sehr getrübt worden waren. Angesichts der gespannten Lage im Reich und der Unzulänglichkeit seiner als Thronerben in Frage kommenden Neffen Hypatius, Pom-peiue und Probus (Konsuln 500-502) hatte der Herrscher auf die Regelung der Nachfolge verzichtet, die nach kurzem, hit-zigem Wahlkampf durch den Entscheid der Großwürdenträ-ger dem comes excubitorum Justinus zufiel. Während der neue Kaiser und sein Anhang die Stützen des alten Systems weitgehend entmachteten oder beseitigten, erschienen die drei

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E R L Ä U T E R U N G E N ' 4C7

erwähnten Prinzen so wenig gefährlich, daß sie auch in den folgenden Jahren noch zu hohen Amtern herangezogen wur-den. Die unglückliche Rolle, die sich Hypat ius und Pompeius im Nikeaufstand als „ E m p ö r e r " aufnötigen ließen (I 24/19ff.), entsprach ihrer passiven Denkweise, re t te te sie aber nicht vor dem Blutbefehl Theodoras. Diese wollte damit weniger die beiden Neffen des Anastasios als eine gefährliche Gegenströ-mung treffen, die im Senat wie auch im Militär und Volk - hier vor allem von den Monophysiten ausgehend — die neue Dynastie bedrohte. Das erhellt auch aus der späteren, als versöhnliehe Geste gedachten Vermählung der Nichte Jus t i -nians Preiecta mit Pompeius ' Sohn Johannes (VII 31/14) und aus der Rückgabe der konfiszierten Güter an die Nachkom-men des Hypat ius und Pompeius durch Just inian (I 24/58).

Kabades best immte durch testamentarische Verfügung sei- 3 nen Lieblingssohn Chosroes zum Nachfolger (I 21/17ff.). Nach seinem Tode (8. September 531) erreichte sein Vertrau-ter Mebodee die Zust immung der persischen Großen, so daß Kaoses (Kaus) des Erstgeburtsrechtes verlustig ging. Dieser verband sieh in der Folgezeit mit den Mazdakiten und konnte erst nach langen Auseinandersetzungen beseitigt werden.

Zames wurde später in eine Verschwörung gegen Chosroes 4 verwickelt und von ihm samt seinen Brüdern, männlichen Nachkommen und Mitverschworenen hingerichtet. Nur sein Sohn Kabades, den die Verschwörer als neuen König auser-sehen hat ten, wurde gerade noch geret tet und lebte später als römischer Staatspensionär in Byzanz (I 23/4ff.).

Innenpolitischer Druck best immte Kabades (524 ?), ebenso β wie früher schon Arcadius (I 2/7), den Thronerben vom Herr-scher des anderen Reiches an Sohnes S ta t t annehmen zu las-sen und so eine Art Rückversicherung zu erreichen ; vielleicht war auch an eine gewisse politische Zusammenarbeit gedacht.

Grund für die Ablehnung des persischen Ansinnens war ne-ben verfassungsrechtlichen Befürchtungen vor allem die schärfere Hervorhebung des Romgedankens durch die neue Dynastie, welche die Rückeroberung des Westens eben vorbe-reitend, dem Perserkönig Gleichberechtigung in aller Form nicht einräumen konnte . Überdies begann Byzanz gerade u m diese Zeit das wichtige Grenzgebiet Lazika a m Schwarzen Meer zu christianisieren und so der bisherigen persischen Überhoheit zu entziehen. Bis 561 wurde in der Folgezeit mit wechselndem Erfolg zwischen den Großreichen um diesen

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468 P R O K O P

nördlichsten Frontabschnit t gerungen, dann behaupteten sich die Römer endgültig als Herrn.

12 Proclus ist der Beamte nach dem Herzen Prokops, konser-vativ, unbestechlich und im Bewußtsein seines Rechtes auch dem Kaiser gegenüber unbeugsam.

23 Der Bericht über die Verhandlungen an der persisch-römi-schen Grenze fußt auf gutem Material und scheint diplomati-scher Korrespondenz entnommen.

31 Vielleicht ents tammt der eben genannten Quelle auch die Geschichte vom Untergang des Seoses - vom Hörensagen et-was anekdotenhaft aufgeputzt. Beziehungen zur Mazdaki-tenpartei , worauf der Vorwurf religiöser Neuerungssucht hin-deutet (34), können die Katastrophe beschleunigt haben.

12. K a p i t e l 2 Bei den hier genannten Kaspischen Toren handelt es sich

ebenso wie I 10/3 ff. um die Iberischen Tore, die Straße von Darial, die östlich des Kasbek den Taurus von Nord nach Süd quert . Südlich davon, im Gebiet des heutigen Kuraflusses (Georgien) mit dem Hauptor t Tiflis wohnten die Iberer, west-lich davon gegen das Schwarze Meer und den heutigen Kü-stenort Poti , im Einzugsbereich des Phasis (jetzt Rion), saßen die Lazen (Lasistan), während im Osten Iberiens, am Unter-lauf dee Kura , Perser siedelten.

3 Die Nachbarschaft zu Persien brachte die Lazen schon frühzeitig in Abhängigkeit vom Großkönig, steigerte zugleich aber auch ihren Selbstbehauptungswillsn, der sich u .a . in be-tonter Christlichkeit und in Anlehnung an die römische Reichskirche äußerte. Geistliches Zentrum war das Katholi-k a t Mzchet. Demgegenüber versuchten die Perser ihre Reli-gion und Lebensform einzuführen.

6 Bosporos entspricht der heutigen Stadt Kertsch, Cherson der Festung Sebastopol. Vermutlich versuchten die Römer, die Sabirischen Hunnen nicht zu einem Hilfszug für die Ibe-rer, sondern zu einem Angriff gegen Persien und zwar im R a u m des Kaspischen Meeres zu gewinnen. Probus, der jüng-ste von Kaisor Anastasius' Neffen, scheint der unbedeutend-ste von ihnen gewesen zu sein.

9 Petrus, Perser von Geburt, wurde in jungen Jahren vom späteren Kaiser Just inus gefangen genommen und unter des-sen Hausgesinde aufgenommen (II 15/7), stieg im Dienste Just inians zum Truppenbefehlshaber auf und erhielt damals

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Page 32: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

E E L Â U T E R U X G E X 46»

sein erstes selbständiges Kommando. In der Folgezeit bewähr-te er sich an der Ostfront als tapferer General.

Der Iberer Peranius erscheint ebenfalls späterhin als Trup- u penfiihrer im römischen Dienst, bekämpft die Goten (z.B. V 5/3) wie die Perser (z.B. I I 27/42).

Nach ihrem vergeblichen, mit zu schwachen Krä f t en unter- 19 nommenen Versuch, Iberien zu gewinnen, begnügten sich die Römer, an der Grenze von Lazien hinhaltenden Widerstand zu leisten. Die beiden von ihnen geräumten Festungen Skan-da und Sarapanis (heute Sorapani) deckten die Straße aus dem Riontal zum Oberlauf des Kura , das Einfallstor nach Iberien, und lagen zwischen den jetzigen Städten Kuta is und Tiflis.

Mit dem Einfall in Persarmenien verlagert sich der Grenz- 26 konflikt weiter nach Süden, ohne aber persisches Reichsgebiet im engeren Sinne zu erreichen. Dabei t r i t t ziemlich unver-mittelt der jugendliche Beiisar zum ersten Mal als selbständig handelnder Offizier auf, gemeinsam mit dem später als magi-ster praesentalis et per Armeniam (I 15/3) hochverdienten Sittas.

Wieso Beiisar trotz seiner - betont vorsichtig angedeute- 22 ten - Niederlage zum Kommandanten von Daras ernannt wur-de, übergeht der äußerst knappe Bericht mit vielsagendem Stillschweigen. Auf jeden Fall verdankte er als Gefolgsmann und Vertrauter dem neuen Herrscher Just inian seinen Auf-stieg; in gewissein Umfang gilt dies auch für Prokop.

13. K a p i t e l Die militärischen Anfänge Beiisars sind weniger erfreulich, 2

als es Prokop in seiner Darstellung wahrhaben will : Als sein Held unter s tarkem Einsatz von Arbeitskräften nördlich und südlich von Daras, bei Minduos und Thamuris (Zach. Rhe t . I X 2 p. 169), Sperren anzulegen versuchte, wurde er an beiden Orten, vornehmlich an letzterem, entscheidend geschlagen. Indessen erwähnt Prokop nur das Mißgeschick von Minduos und läßt überdies durch Einführung des Kutzes und Butzes und den nachdrücklichen Hinweis auf kaiserliche Befehle Be-liaars Mitschuld völlig in der Schwebe. Ebenso hören wir nichts von der gleichzeitigen Tätigkeit seines Altersgenossen und Rivalen Sit tas im nördlichen Frontabschnit t , wo er den Persern lähmende Schläge versetzt und sich die oben erwähn-te Beförderung zum kommandierenden General verdient.

Wiederum t u t Prokop in seiner Darstellung einen gewalt- β

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Page 33: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

470 PROKOP

Hamen Sprung vorwär t s und stellt uns den eben noch besieg-ten Beiisar als Oberbefehlshaber des Ostens vor (April 529), womi t er endlich den Einsät zpunkt f indet , zu erfreul icheren Le is tungen seines Her rn überzugehen, fier Schlacht von D a r a s (530).

Die immer scharlere Abriegelung der Os t f ron t nöt ig te die Perser , ihren S toß f ronta l gegen die H a u p t f e s t u n g im Mittel-a b s c h n i t t zu führen . Angelehnt an den s t a rken Waffenpla tz D a r a s und ges tü tz t auf ein geschickt angelegtes, im Z e n t r u m zurückspr ingendes Grabensys tem, dessen Verwendung die R ö m e r wahrscheinl ich von den Persern ü b e r n o m m e n ha t t en , k o n n t e sich d a s Heer Beiisars mit. e twa 25000 Mann d e m et-wa 40000, spä te r 50000 Mann zählenden Gegner einigerma-ßen gewachsen fühlen, umso mehr als der Oberbefehl bei den Persern nicht in besten H ä n d e n - Perozes f ü h r t e als Mitglied der Famil ie Mihran das A m t als erblicher Reichsgeneral - lag u n d ein Großtei l seiner T r u p p e n aus ungenügend bewaffneten u n d geübten , .armseligen Bauern ' ' , wie sie Beiisar (14/25) n e n n t , bes tand , die d a n n in der S tunde der Bewährung (14/52) versag ten .

Die folgende, auch noch das ganze

14. K a p i t e l umfassende Schilderung der Schlacht s tü tz t sich zweifellos auf Autops ie und eigene Aufzeichnungen P rokops und gibt einen ziemlich klaren Überblick über die Aufste l lung der T ruppen , die betei l igten Führe r und die Abfolge der Ereignisse. Dabei b e m ü h t sich der Verfasser durch E inschub von Einzelszenen, (vermutl ich fingierten) Reden und Briefen die Schilderung aufzu lockern und seine . .Kunst der Dars te l lung" zu en t fa l t en . E n t s p r e c h e n d der Tradi t ion griechisch-römischer Geschichts-schre ibung wird der Gegensatz zwischen R ö m e r n und Barba-ren deut l ich hervorgehobeil und letzteren bei aller - oft un-willigen - Anerkennung ihrer Leis tung doch eine gewisse Ge-r ingwert igkei t bestät igt ; m a n beachte vor al lem das Groß-sprecherisch-Herr ische als die bezeichnende Barbareneigen-schaf t ! Die F ü h r u n g des römischen Heeres, die geschickt zwischen Angriff u n d Verte idigung abwechselte, rasch umgrupp ie r t e und den Persern keine Möglichkeit zur E n t f a l t u n g ihrer zah-lenmäßigen Überlegenheit ließ, stellt Beiisar (und d e m be-w u ß t in den H in t e rg rund geschobenen Hermogenes) ein gutes

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Page 34: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

E R L Ä U T E R U N G E N 471

Zeugnis aus, ebenso auch die kluge Vorsicht bei der Verfol-gung des Gegners.

1 5. K a p i t e l Bei ihrer etwa gleichzeitig mit der Schlacht von Daras ι

gegen den Nordabschnit t der Front vorgetragenen Entla-stungsoffensive bedienten sich die Perser vor allem der mit dem Gebirgskrieg vertrauten Hilfsvölker, von denen die Su-niten und Sabirischen Hunnen nördlich des Kaukasus wohnen.

Der persische General Mermeroes, der in den folgenden 2 Jahrzehnten an der lazisch-armenischen Front eine sehr be-deutende Tätigkeit entfaltete, verfügte offenbar über besonde-re Ortskenntnisse und auch über eine starke Stellung beim König; trotz mancher Rückschläge behielt er dessen Ver-trauen.

Dorotheos, ein tüchtiger Soldat, stirbt, von Prokop und den 3 Seinen sehr betrauert , auf dem Zug gegen die Vandalen in Sizilien ( I I I 14/14).

Sittas, durch Vermählung mit Komito, der Schwester der Kaiserin Theodora, dem Herrscherhause eng verbunden, nahm neben seinem armenischen Oberbefehl auch das Amt des magister militum praesentalis mit Sitz in der Haup t s t ad t wahr.

Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen Über- 7 raschungs- und zugleich Erkundigungsvorstoß in das persi-sche Aufmarschgebiet hinein, der aber keine größeren Folgen zeitigte.

Die persische Stoßrichtung nördlich an Theodosiopolis 9 (Erzerum) vorbei in Richtung Trapezunt verrät deutlich die Absicht, das Schwarze Meer zu erreichen und das Land der Lazen vom römischen Reich abzuschneiden. Offenbar über die feindlichen Pläne unterrichtet, läßt die römische Füh-rung den Angriff auf einer Strecke von fast 200 k m voran-kommen, um ihn dann vor der Stadt Satala (100 k m südlich Trapezunt) abzufangen und unter beträchtlichen Verlusten abzuschlagen.

Im schwachen Gegenstoß gewinnen die Römer im Grenz- 18 gebiet bei Theodosiopolis die zwei Grenzfestungen Bolon und Pharangion, die später beim Friedensschluß 532 gegen Stütz-punkte im Lazengebiet den Persern zurückgegeben werden (1 22/18).

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Page 35: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

472 P R O K O P

19 Die Gewinnung des Tzanenlandes (zwischen dem heutigen Erzerum und Batum) war durch geschickte Unterhandlungen dee Sittae um 525 zu einem gewissen Abschluß gebracht wor-den und bildete einen der Gründe für den anschließenden Ausbruch des Perserkrieges. Noch 505/6 hatten die „wilden" Tzanen die Landschaft Pontus überfallen und ausgeplündert.

31 Mit dem kaiserlichen Schatzmeister Narses begegnet im prokopschen Bericht zum ersten Mal der späterhin so be-deutsame Feldherr im Gotenkrieg, der Nebenbuhler Belisare. Der jüngere Narses sowie Aratius und Isaak erscheinen in der Folgezeit ebenfalls als tüchtige Führer im römischen Heer.

16. K a p i t e l

l In durchaus sachlichem Ton faßt Prokop die zwischen Byzanz und den Persern bestehenden Streitpunkte zusam-men und benützt wahrscheinlich als Grundlage der von ihm geschickt aufgebauten Rede und Gegenrede diplomatisches Material. Dabei ist ein gewisser Tadel an der Regierung Justinians zu verspüren, die sich leichter Hand über die Zugeständnisse des Theodosius (vgl. I 2/12ff.) hinwegsetzt (6) und das Unrecht sogar noch vermehrt (7).

10 Die Regierungsjahre Justinians zählen vom 1. 4. 527, dem Tage seiner Bestellung zum Mitregenten seines Onkels Just inus; mit dem Ende seines 4. Regierungsjahres stehen wir demnach im Frühjahr 531. Die Jahreszählung erinnert an Thukydides, bei dem aber das einzelne Kriegsjahr erst mit dem Frühsommer beginnt.

17. K a p i t e l

l Die Perser, im Norden und in der Mitte der Front ohne Erfolg, versuchen mit schnell beweglichen Truppen und mit Hilfe landeskundiger Sarazenen - unter Führung des klugen, tatkräftigen, von den Römern sehr gefürchteten Scheichs Alamundaros (Mundhir) - weit gegen Süden ausholend und die feindlichen Sperrfestungen umgehend in Richtung auf das alte Ziel Antiocheia und das nördlich davon gelegene Land Kommagene durchzubrechen. Das Heer nahm dabei seinen Weg meist durch einsame Wüstengebiete und überschritt die kaum geschützte Euphratgrenze etwa in der Gegend der römischen Festungen Dura-Etiropos oder Kirkesion.

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Page 36: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

EKLÂUTEKUXGEX 473

P r o k o p benü tz t deis S t ichwor t Mesopotamien, u m einen s längst als nöt ig e m p f u n d e n e n geographischen Überbl ick über die östlichen Kriegsgebiete zu geben.

Die Angabe von den zwei Flußquel len bei Theodosiopolis 4 s t i m m t nur f ü r den E u p h r a t .

Bei Amida wendet sich der Tigris auf einer Strecke von et- 5 wa 150 k m nach Osten, u m d a n n wieder die alte südöstl iche H a u p t r i c h t u n g einzuschlagen.

D e n heu te noch fes ts te l lbaren Euphra t sumpf (Sazlyk) β d ü r f t e P r o k o p selbst gesehen haben .

Mythologische L e k t ü r e u n d persönliches Erleben bes t imm- 10 ten unseren Geschichtsschreiber, den an dieser Stelle e twas überraschenden E x k u r s über die Hei lung des Orestes einzu-fügen und d a m i t seiner Dars te l lung in den Augen der Leser einen gelehrten Anst r ich zu geben. Der Or tsname K o m a n a wurde mi t d e m griechischen W o r t fü r H a u p t h a a r (kome) in Verb indung gebrach t ; d a s Vorhandensein zweier solcher S täd te , des pont ischen (heute Gomanak) und des kappado-kischen K o m a n a , half d a n n die Geschichte der Heilung weiter ausspinnen. Von einer Lokal is ierung der Iphigeneia-Orestes-sage in der K r i m weiß P r o k o p ers t V I I I 5/23.

Die Beschreibung des wei teren Euphra t laufes , sofern es 21 römisches Gebiet be t r i f f t , zeigt P rokop im ganzen g u t un te r -r i ch te t ; persönliche E i n d r ü c k e scheinen neben der Benu t -zung li terarischer Quellen einherzugehen, denen er z . B . die E r k l ä r u n g des N a m e n s Osrhoene (24) ve rdank t . Schmerz-h a f t deut l ich ist i h m die du rch den Verlust von Nisibis veran-laß te Gefährdung des römischen Reichsgebietes (25).

Die ausführl iche, d e m Sarazenenführer in den Mund gelegte 30 ff. Rede f a ß t e inleuchtend u n d bereite auf die künf t ige Heim-suchimg der innerlich ze r rü t t e t en Provinz Syrien und ihrer H a u p t s t a d t Antiocheia hinweisend (36), die mutmaßl ichen Überlegungen der persischen Heereslei tung zusammen u n d dü r f t e von Gesprächen im römischen Generalstab und gewis-ser Kr i t ik an der Regie rung Jus t in i ans beeinflußt sein.

Das Auf t r e t en des A l a m u n d a r o s gibt P rokop Gelegenheit, 40 ff. dessen klarer und s t ra f fer F ü h r u n g die mangelhaf te Zusam-menarbe i t der römischen Fe ldher rn sowie die Schwäche des romt reuen Sarazenenherrschers Are thas gegenüberzustellen und unverhül l t zu kri t is ieren. Zugleich f ü h r t er in knappten Str ichen die Bedeu tung der Arabe r s t ämme im Vorfeld der beiden Großmäch te seinem Leser vor Augen : Auf persischer

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Page 37: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

474 l'HO κ οι»

Seite s t a n d e n die L a e h m i d e n mi t d e m wichtigen Verkehrs-k n o t e n p u n k t H i r a - 150 k m westl ich K t e s i p h o n a m R a n d e de r g roßen arabischen W ü s t e - als H a u p t s t a d t u n d dem langlebigen F ü r s t e n A l a m u n d a r o s (503-553), der seine Ein-flußsphäre bis in den R a u m von P a l m y r a a u s d e h n t e und m e h r f a c h auf eigene F a u s t gegen den Wes ten Raubkr iege f ü h r t e ; 529 war er bis in die N ä h e von Ant iocheia vorge-d r u n g e n . I h m gegenüber f ü h r t e J u s t i n i a n die bis dah in zer-s t r e u t e n römer f reund l ichen A r a b e r s t ä m m e z u s a m m e n und un te rs te l l t e sie d e m von ihm z u m K ö n i g e rhobenen Scheich A r e t h a s (Har i th ) . e inem Ghassan iden . Das Z e n t r u m von des-sen Her r schaf t sgeb ie t , d a s sich bis a n s R o t e Meer ausdehn te , lag unwei t von D a m a s k u s (in Gabi ja) . Lang j äh r ige E r f a h r u n -gen zeigten, d a ß L a e h m i d e n wie Ghassan iden n u r unsichere Hel fer ihrer großen Verbünde ton waren .

18. K a p i t e l

Bei isar e rkenn t sofor t die B e d r o h u n g von Süden her und w e n d e t sich nach Zurück lassung ausre ichender Sicherungs-t r u p p e n in den Fes tungen dos Mi t te labschni t t es wes twär t s n a c h der gu t befes t ig ten S t a d t Chalkis (50 k m östlich An-t iocheia) . D a m i t schneidet er den Zugang zu der mange lha f t ver te id ig ten Großs t ad t a b u n d zwingt die mi t e inem Über-raschungserfolg rechnenden Perser zur U m k e h r , unbes t re i t -b a r eine bedeu tende Le i s tung Beiisars, zumal bei seinem überwiegend aus F u ß v o l k bes tehenden Heer .

Die Dars te l lungen des wei teren Ver laufs der Kr iegshand -h ingen d ien t deut l ich der R e c h t f e r t i g u n g von Beiisars Vor-s icht , der die Gegner lediglich aus dein L a n d e h inausdrängen will.

Die R ö m e r folgen in Ostlicher R i c h t u n g u n d stellen dio Perse r a m Tage vor d e m Osterfest (19. 4. 531) a m Mittellauf des E u p h r a t , beim t i b e r g a n g zwischen Sura u n d Kall inikos. D a beide S t äd t e in R ö m e r h a n d waren , ve r füg t e Beiisar über eine n ich t ungüns t ige Opera t ionsbas is , u n d dies m a g ihn schließlich doch noch b e s t i m m t haben , den K a m p f zu wagen, ehe die Fe inde in ihr L a n d en twichen . I n einer längeren Rede (17ff.) g ib t ihm P r o k o p Gelegenheit , seine Über legungen nähe r auszuführen und d a d u r c h spä te re r Kr i t i k möglichst den W i n d aus den Segeln zu n e h m e n . Auch sein wei teres Ver-ha l t en in der Schlacht wird in helles L i ch t gerückt , während

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Page 38: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

ERLÄUTERUNGΕΧ 475

Malalas' Parallelbericlit (p. 461/8ff.) mehr die Handlungs-weise des - von Prokop gänzlich übergangenen - Mitfeld-herrn Hermogenes hervorhebt .

Im ganzen gesehen war trotz der Schlappe bei Kallinikos 51 Bclisars Abwehrtaktik von Erfolg begleitet gewesen; der ruhmlose und verlustreiche Abzug der Perser schuf die Vor-aussetzung für die baldige Aufnahme von Friedensgesprä-chen, obgleich Kabades sich zunächst gegen die Notwendig-keit noch sträubte. So hat Prokops Lob - wenn auch mit Ab-strichen - seine Berechtigung.

Schon mehrere Jahrhunder te vor Christi Geburt ha t ten die l Himyariten (Homeriten) um die Stadt Zhafar im Gebiet des heutigen Jemen ein Königreich gegründet, das sich zum Kräf tezentrum Südarabiens entwickelte und über das Rote Meer hinweg starken Einfluß auf das Reich von Aksum, den Vorläufer des jetzigen Äthiopien, übte . Beide Länder gerieten seit dem 4. nachchristlichen Jah rhunder t zunehmend in den Einflußbereich der Großmächte Byzanz und Persien, wobei letzteres - schon wegen des Indienhandels - seine Blicke auf Südarabien richtete und sich dabei der Hilfe seiner lachmi-dischen Freunde bediente, die Aksumiten hingegen nach An-nahme des Christentums auf die Seite des Westens t ra ten . I m Rahmen ihrer Persienpolitik erweiterten Jus t inus und J u -stinian planmäßig den römischen Einfluß in diesen Gebieten, um so die Südflanke des Gegners zu umgehen und den Weg nach Indien zu gewinnen. Schon die ersten Worte des Kapi-tels verraten, daß unser Geschichtsschreiber dem Unterneh-men sehr zurückhaltend gegenübersteht ; dabei ist er, was mit seiner Herkunf t aus Paläst ina zusammenhängen mag, über die Verhältnisse a m Roten Meer gut unterrichtet .

Ailaa, heute Elat , liegt am Nordende des Golfes von Akaba, 3 dessen Südausgang die Insel Iotabe beherrscht. Ailat und das beim heutigen Suez gelegene Klysma waren die römischen Aitsgangshäfen im Roten Meer.

Die Juden spielten in der damaligen arabischen Welt eine 4 bedeutende Rolle. Infolge Einwanderung und Missionierung bestanden sogar größere geschlossene Siedlungen, so auf der ínsel Iotabe, deren Besetzung durch R o m sie mit einer all-gemein romfeindlichen Hal tung erwiderten.

Der Schiffsverkehr lief - t rotz gefährlicher Riffe - im allge- β meinen der arabischen Westküste entlang, die über zahl-reiche natürliche Häfen verfügt .

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Page 39: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

476 P R O K O P

8 Abocharabos ( Abu-karib) stellte sich durch die symbolische, im Verkehr orientalischer Stämme mit R o m seit altere übli-chen Herrschaft siibereignung unter Just inians Oberhoheit und übernahm in Erweiterung; des ghassanidischen Macht-bereichs den Schutz von Südpalästina.

15 Über das Homeritenland hinaus scheint Prokop keine kla-ren Vorstellungen mehr zu besitzen.

20 Das peträische Arabien Wirde u m 70 n. Chr. unmittelbarer römischer Besitz.

21 Wichtige Übergangshäfen im Homeritenland waren auch Mucha (Mokka) und südlich davon Okalis.

22 Die Stadt Adulis entspricht in etwa dem heutigen Massaua ; der Gegenhafen auf arabischer Seite ist das heutige Kisan.

23 Schiffe ohne Eisenteile werden heute noch auf äthiopischen Seen verwendet.

24 Prokop scheint seine Krit ik an der Sage vom Magnetberg einem geographischen Handbuch entnommen zu haben.

25 Das Verbot des Eisenexports hängt mit dem allgemeinen römischen Verbot, Waffen auszuführen, zusammen.

27 Enge Verbindungen bestanden auch auf dem Landweg zwi-schen dem Reich von Aksum und der römischen Provinz Ägypten, die sich damals bis zum 1. Ka ta r r ak t und der Grenzstadt Elephantine (in der Höhe von Syene) ausdehnte. Die Ent fernung von dort nach Aksum beträgt in der Luftlinie e twa 1300 km, was mit Prokops „dreißig Tagemärschen" gut zusammenst immt.

28 Die Blemyer wohnten im 1. Jahrhdt .*n . r Chr . östlich des Flusses im großen Nilbogen zwischen Wadi Haifa (2. Ka-ta r rak t ) und dem 4. Ka ta r rak t , die Nobaten (Nubier) auf der linken Flußseite.

29 Dem seit dem 3. J ah rhd t . wachsenden Druck der Grenz-völker nachgebend, räumte Diokletian 296 den sog. Dode-kaschoinos und verlegte die Reichsgrenze nach Elephantine zurück. Mit der bedrängten Stadt Oasis dürf te die Oase Char-geh (200 k m westlich Luxor) gemeint sein, die 431 tatsäch-lich in Feindeshand fiel.

34 Philae, eine kleine Insel am Südende des 1. Nilkatarrakts , war schon in ägyptischer Zeit eine Haup t s t ä t t e des Isiskul-tes. Das Nebeneinander von christlichen und heidnischen Tempeln währte fast zweihundert J a h r e und wirkte aus-gleichend auf den Gegensatz Römer-Barbaren.

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Page 40: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

E R L Ä U T E R U N G E N 477

20. K a p i t e l

Der Krieg zwischen dem Negus Eia Asbeha und den Ho- l meriten wurde wohl durch die ehrgeizige Politik des (jüdi-schen) Homeritenkönigs Yusuf (Joseph) ausgelöst, der weit ausgreifend, ein südwestarabisches Großreich gründen wollte und dabei auch vor Greueltaten gegen Christen nicht zurück-schreckte. Die erste Unternehmung der Äthiopier u m 522 scheiterte nach anfänglichen Erfolgen. Daraufhin t r a t Yusuf mit Mundhir und dem Perserkönig in Verbindung, und nur durch Eingreifen Ostroms blieb der erstrebte Erfolg aus. Das zweite Unternehmen, von dem Prokop erzählt, begann mit gewisser römischer Unters tü tzung nach Pfingsten 525 und führ te zur vollständigen Unterwerfung und grausamen Be-s t rafung der Homeri ten. Sumyafa Aswa (Esimiphaios), der vor Yusuf fliehend, beim Negus Schutz gesucht ha t te , wurde zum - tributpflichtigen - Homeritenkönig bestellt und ge-tauf t , konnte sich aber auf diese Weise keine feste Stellung im Lande sichern. Gleichwohl suchte ihn Ostrom angesichts des ausbrechenden Perserkrieges (526) - sowie den Negus -- als Bundesgenossen zu gewinnen; dabei verwandte es sich für Kaisos (vgl. 10), der mit seiner und der Homeri ten Hilfe im Gebiet der Nabatäer eine Herrschaf t errichten und so das Bindeglied zum Süden schaffen sollte.

Zwischen 530 und 533 dür f t e Abraham als neuer Homeri- » tenkönig die Freiheit von Äthiopien e rkämpf t haben, ohne daß aber darüber sämtliche Beziehungen zu Ostrom und Äthiopien abgebrochen wurden.

Da die Eigenerzeugung an Seide t rotz aller Anstrengungen θ nicht ausreichte, wollte Byzanz unter Umgehung des persi-schen Zwischenhandels sich einen direkten Seeweg nach Ost-asien öffnen.

Schon die großen Entfernungen verurtei l ten die römische 12 ff. Politik letztlich zum Scheitern; 570 besetzte Persien das Homeritenland und machte es von sich abhängig.

Obwohl Prokop die Ereignisse um das Rote Meer nur in großen Zügen und, wie uns der Parallelbericht des Malalas beweist, mit Verkürzungen und Verwechslungen darbietet , sind doch die Zusammenhänge im ganzen klar zu erkennen und richtig beurteilt . I m übrigen verfolgte unser Geschichts-schreiber mit seinem Südlandsbericht sicherlich auch das Ziel, dem Leser nicht merken zu lassen, daß Beiisar infolge

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Page 41: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

478 P R O K O P

(1er Schlappe von Kallinikos das magisterium militum orien-tie an Sittas abgeben und nach Bvzanz zurückkehren mußte. E r war dort zunächst auch nicht für die Leitung des Van-dalenkrieges vorgesehen, sondern scheint diese Auszeichnung sich erst durch sein erfolgreiches Eingreifen im Xikeaufstand erworben zu haben.

21. K a p i t e l 2 Mit der Entstehung des in Armenien bewährten und durch

keine Niederlage belasteten magister militum praesentalis Sittas zog Justinian einen Trennungsstrich unter die Ver-gangenheit und suchte die Einheitlichkeit der Heerführung und das Vertrauen der Provinzbevölkerung wieder herzu-stellen.

4 Der vergebliche Vorstoß auf der Südroute veranlaßte Ka-bades, seinen Angriff wieder mehr auf die Mittelfront, gegen die südarmenische Festung Martyropolis zu verlegen. Ange-sichts der inzwischen in Gang gekommenen diplomatischen Verhandlungen wollte er zweifellos auf diese Weise seine Stellung stärken, doch scheiterte das Unternehmen letztlich an der Wachsamkeit des Sittas, der von Norden herbeieilend in geringer Entfernung von Martyropolis Stellung bezog, so-wie an der Gefahr eines erneuten Hunneneinfalls und Kaba-des' Erkrankung, die einen baldigen Regierungswechsel mit allenfallsigen Thronstreitigkeiten erwarten ließ. Der König starb am 8. 9. 531.

20 Dem fortschrittlichen, um Organisation des Reiches und Stärkung der königlichen Macht bemühten Chosroes trat in seinem Bruder Kaoses (Kaus) die auf Adel und Priestertum sich stützende konservative Richtung entgegen ; erst nach har-ten Kämpfen und der Beseitigung des Kaoses konnte die Ruhe wieder hergestellt werden. Letzterer war zweifellos wegen seiner dem Königtum abträglichen Haltung von der Thron-folge ausgeschlossen worden.

24 Belagerer und Belagerte erwarteten den Thronwechsel und damit einen raschen Abschluß der Kriegshandlungen.

2 2 . K a p i t e l l Die noch ungeklärte Lage im Perserreich, dazu der gefähr-

liche Nikeaufstand (Januar 532) in Konstantinopel sowie der Wunsch Justinians, freie Hand gegen den Westen zu be-kommen, wirkten im Sinne eines baldigen Friedens. Die alten

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Page 42: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

ER LÀUTE It L" XC¡ EX 479

Grenzen wurden wieder hergestellt, doch ließen die Römer mit «1er Übernahme gewisser, nicht eben bedeutender Geld-zahlungen und der Zuriickverlegung des Oberkommandos aus Daras eine wohlberechnete Nachgiebigkeit erkennen. Trotz seiner sonstigen Empfindlichkeit gegenüber Verletzun-gen römischer Würde ist Prokop im Grunde mit der erreichten Lösung einverstanden. Der Friedensschluß erfolgte Frühjahr 532.

23. K a p i t e l Das Ende der Feindseligkeiten zwischen Römern und

Persern gibt Prokop Gelegenheit, auf die inneren Verhältnis-se der beiden Staaten einzugehen. Dabei wendet er entspre-chend der kriegerischen Tendenz des Werkes sein besonde-res Augenmerk Umsturzversuchen oder der gewaltsamen Be-seitigung führender Männer zu. Die Jahre 532 bis 540 waren überdies für die beiden Großmächte kein wirklicher Friede der Entspannung, sondern nur eine Zeit mißtrauischen Be-obachtens und heimlichen gegenseitigen Überspielens.

Prokop ist dem tatkräftigen, ritterlichen, in der östlichen 1 Überlieferung sehr gepriesenen Perserkönig wenig günstig gesinnt, nicht allein weil er Roms gefährlichster Gegner ist, sondern offensichtlich auch „Fehler" wie sein Rivale in Konstantinopel aufweist : Maßlosigkeit, Neuerungssucht, Unzuverlässigkeit. Deshalb findet er auch den entschiedenen Widerstand der „tatkräftigen" (3), d.h. der selbstbewußten, feudalistisch denkenden Perser.

Die Palastrevolution, die Zamos und seinem Anhang das 4 Leben kostete imd die königliche Sippe spaltete, läßt sich zeit-lich nicht genau festlegen, dürfte aber schon um 533 anzu-setzen sein. Bei ihr spielte der Widerstand der Priesterkreise (Magier) gegen den neuen, westlich aufgeschlossenen Herrn eine bedeutende Rolle.

Die Geschichte von der Rettung des Prinzen und Thron- 7 Prätendenten Kabades erweckt ernste Zweifel ; anekdotische Züge mischen sich mit Unglaubwürdigkeiten. Sie geht wohl auf Erzählungen in Byzanz zurück, wo politische Flüchtlinge keine Seltenheit waren und Justinian - trotz begründeter Zweifel (24) - sich für alle Fälle einen Helfer zur Verfügung halten wollte.

Es handelt sich um den Einfalt 541, ein Jahr nach Wieder- 12 ausbruch des Krieges. Siehe II 17 !

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Page 43: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

480 PBOKOP

20 Die Geschichte von Mebodes enthäl t - ebenso wie die des Chanaranges — romanhaf te Züge; sie scheint mir irgendwie auch auf den „undankbaren, rachsüchtigen" Jus t in ian ge-münzt, der Buzes und Belisaj (an. 4/4fF.) in nicht minder unwürdiger Form seine Ungnade fühlen ließ.

24. K a p i t e l Der Nikeaufstand, den Prokop ebenso wie die große Pest

(II 22/6fif.) in Byzanz persönlich miterlebte, gibt ihm die Möglichkeit, sein Werk nicht nur durch einen Höhepunkt der Darstellungskunst zu bereichern, sondern auch die in der Haup t s t ad t wirkenden Krä f t e herauszustellen und seinen wieder aufsteigenden Helden Beiisar ins helle Licht zu rük-ken. Deutlich hebt er gleich zu Beginn der Schilderung ( 1 ) die verhängnisvolle Wirkung des Ereignisses für Senat und Volk hervor und distanziert sich damit vom Kaiser tum Just i -nians.

2 Weit ausholend berichtet unser Autor zunächst über die Geschichte der sog. Zirkusparteien und ihre gefährliche Rolle im öffentlichen Leben, vor allem in Byzanz, wo Prokop ihre Tätigkeit genau kennen und t rotz ihrer verschiedentlichen Opposition gegen das allmächtige Kaiser tum als ordnungs-feindliche Macht geradezu hassen gelernt ha t . In diesem Sinne lauten zahlreiche Aussagen der Anekdote (z.B. K a p . 7).

7 Ein bei Theophanes I 279 ff. erhaltenes Protokoll gibt uns die dem Nikeaufstand vorausgegangenen Wechselreden zwischen den Demen und dem Sprecher des Kaisers ziemlich wortgetreu wieder und bestät igt in Hauptzügen Prokops Dar-stellung. Das Überraschende und in seinen letzten Gründen auch heute noch nicht Erklärbare war die Einigung der bis-lang verfeindeten Zirkusparteien, dor Grünen und Blauen; zweifellos wirkten allgemeine Unzufriedenheit mit der har-ten und anspruchsvollen kaiserlichen Regierung und eine von Senat und Anhängern des früheren Herrschers Anasta-sios unters tützte Gregnerschaft gegen den „Emporkömm-ling" Jus t in ian zusammen.

11 Sehr rasch geht Prokop von der Schilderung des sich an-spinnenden Aufstandes zu den nach seiner Auffassung Hauptschuldigen auf kaiserlicher Seite über und zeichnet uns in Johannes dem Kappadoker und Tribonianus zwei in ihrem Auftre ten verschiedene, in ihrer Habsucht und Bestech-lichkeit aber gleich verwerfliche Persönlichkeiten. I n an.

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Page 44: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

E R L Ä U T E R U N G E N 481

21/9 spricht er deutlich aus, daß er keinen Unterschied zwi-schen dem Kaiser und seinen Gehilfen machen will.

Des Phokas wird auch an. 21/6 in rühmender Weise als 18 eines „Gerechtigkeitsfanatikers" und „durchaus unbestech-lichen Mannes" gedacht, so wie ihn Prokop in der Stellung eines praefectus praetorio gerne dauernd gesehen hätte.

Ihrem sonstigen Verhalten nach waren weder Hypatius 19 noch Pompeius den Anforderungen des kaiserlichen Amtes gewachsen; sie hatten sich daher im Gefühl ihrer Schwäche und wohl auch um dem von ihren Anhängern auf sie ausge-übten Druck zu entgehen, „schutzflehend" in die Nähe des Kaisers begeben, wurden aber schließlich von ihm als Be-lastung abgeschoben.

>' Die „Einrede Marias auf ihre Verwandten" sowie die an- 23 schließend (25) geschilderte Stellungnahme einer stärkeren Senatorengruppe bestätigen, daß neben der „Masse" auch der Adel am Umsturzversuch beteiligt war. Nach den Worten des Senators Orígenes und ihrer dilatorischen Tendenz dürfen wir auf eine breite, erst allmählich in Gang kommende Aktion schließen.

Die entscheidenden Worte der Kaiserin sind zweifellos 33 historisch und zum mindesten in den pointierten Stellen so gesprochen worden. Durch ihre Festigkeit in der Stunde der Gefahr gewann die Herrscherin bis zu ihrem Tode (648) eine unerschütterliche Stellung, im Staat und gegenüber ihrem Gemahl.

Beiisars plötzliches Auftreten läßt die Frage offen, ob er, 40 wie von Mundus ausdrücklich berichtet, rein zufällig in Byzanz zugegen war oder angesichts der Unzuverlässigkeit der Palastgarden und schon erwarteter Unruhen vorsichts-halber mit ergebenen Truppen herangeholt wurde.

Der entscheidende Angriff auf den Hippodrom führte Be- 48 lisar vom Kaiserpalast her durch das Bronzetor (Chalke!), während Mundus vom anderen Ende durch das sog. Tote Tor (Nekra) - dort wurden die Leichen bei den Spielen abgefah-ren - auf die Menge eindrang. Sein Vorgehen wird dabei (52) im Gegensatz zu Beiisar als etwas unsicher und unentschlos-sen hingestellt. Narses, der nach Malalae' Bericht (p. 476) durch Bestechungen nicht wenig zum Zerbrechen des Auf-standes beigetragen hatte, bleibt bezeichnenderweise bei Prokop unerwähnt.

Soweit wie möglich versucht der Geschichtsschreiber die 65

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Page 45: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

482 PROKOP

beiden Anastas iosneffen in ein günst iges Licht zu rücken , verschweigt aber wohlweislich den Urhebe r des E rmordungs -befehls.

25. K a p i t e l P rokop e rkenn t die außergewöhnl ichen Fähigkei ten des

J o h a n n e s als V e r w a l t u n g s m a n n an , füh l t sich aber von des-sen ungebi ldeter , rücksichts los zupackende r Ar t abges toßen (vg. I 24/13ff.) . E r h a ß t ihn ferner v o m S t a n d p u n k t der feudalen Her rensch ich t aus , der sich unser Geschichtsschrei-ber zugehörig füh l t , n ich t zu le tz t auch als Par te igänger Be-iisars, d e m J o h a n n e s schon e inmal zu Beginn des Vandalen-krieges ( I I I 10/7ff.) en tgegenge t re ten w a r u n d der das H a u s des Ges türz ten (Marc. com. 544) spä te rh in erhiel t .

Die im Folgenden gebotene Dars te l lung von der E n t -m a c h t u n g des ge fü rch te t en p rae fec tus prae tor io - sie spielte 542 - l äß t sich bei d e m geheimen C h a r a k t e r vieler Vorgänge und den gebotenen R ü c k s i c h t n a h m e n unseres Ber ich te rs ta t -ters (nament l ich gegenüber Theodo ra u n d Antonina) k a u m mehr auf ihren Wahrhe i t sgeha l t un te r suchen . Auffa l lend bleibt d a s völlige Z u r ü c k t r e t e n Beiisars u n d Ju s t i n i ans zö-gerndes Vorgehen gegen seinen Minister . Als Rivalen u m die Kaise rher r schaf t scheint er ihn nicht ge fü rch t e t zu haben , u n d so dü r f t en alle in dieser R i c h t u n g l au fenden Gerüchte den wah -ren Sachverha l t , u m den P r o k o p zweifellos ziemlich genau Be-scheid w u ß t e , n icht wiedergeben. Der Kaise r war möglicher-weise nach Ausb ruch des Zweif rontenkr ieges (540) und infolge des d a d u r c h s te igenden Einflusses der Genera l i tä t - siehe die im Win te r 542/3 spielende Abrede zwischen Buzes und Beii-sar und deren nachfolgende B e s t r a f u n g (an. 4/2ff . )! - der lä-stigen Mahnungen seines auf Sparsamkei t dr ingenden Finanz-ministers m ü d e geworden u n d opfe r te ihn seinen Feinden. Je -denfalls erfül l t es P r o k o p mi t s ichtl icher Freude , an einem der großen Her rn seiner Zeit e inmal in aller Offenheit Kr i t ik üben und ein Stück, d a s ganz den Geist der Anekdota a t m e t , der Kriegsgeschichte e infügen zu können . Diese E r g ä n z u n g d ü r f t e ers t nach Absch luß der „Pe r se rk r i ege" und zwar gleich-zeitig mi t d e m N a c h t r a g I I 30/49-54, der von weiteren Schick-salen des J o h a n n e s erzähl t , erfolgt sein.

Mit der in diesem Abschn i t t en tha l t enen Zei tangabe kom-men wir auf das J a h r 552 und e rha l t en einen wertvol len An-h a l t s p u n k t zur Abfassungsgeschiohte des Geschichtswerkes.

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Page 46: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

ERLÄUTERUNGEN 483

26 . K a p i t e l Dae Kapitel macht ebenso wie das vorausgehende den Ein-

druck eines Nachtrages, jedenfalls sprengt der Bericht über den Aufstands versuch in Daras (5 -12 ) den von I 26/4 lücken-los zu I I 1/1 laufenden Zusammenhang. In enger Verbunden-heit mit seiner alten Wirkungsstätte hielt Prokop die ihm aus zweiter oder dritter Hand zugekommene Geschichte für wich-tig genug, sein Werk damit an einer chronologisch passenden Stelle anzureichern.

BUCH II 1. K a p i t e l

Dem Sieg über das Vandalenreich (533/4) folgte der Angriff auf die Ostgoten: Berei ts am 31. 12. 535 zog Beiisar in Syra-kus (V 5/18), am 9. 12. 536 (V 14/14) in R o m ein. Gleichzeitig verstärkte Just inian in reger Bautät igkei t die Grenzbefesti-gungen gegen Persien und versuchte, den römischen Teil Ar-meniens durch militärische und verwaltungsmäßige Maßnah-men fest in die Hand zu bekommen. Dies sowie die finanzielle Ausbeutung des Landes schufen eine sehr gespannte Lage, die sich in Gewaltakten äußerte (vgl. I I 3 ! ) .

Die beiden Großmächte besaßen nur beschränkte Verfü-gungsgewalt über ihre sarazenischen Bundesgenossen und hat-ten aus diesem Grund, zweifellos aber auch um sich gewisse Bewegungsfreiheit zu sichern, auf deren ausdrückliche Einbe-ziehung in den allgemeinen Friedensvertrag des Jahres 532 verzichtet. E in Jahrhundert später nutzten die selbstbewußt gewordenen und lange schon in die Grenzprovinzen einsickern-den Sarazenen-Araber die Schwächung der beiden Großreiche und bemächtigten sich unter Führung der Kalifen weiter Ge-biete des mittelmeerischen und vorderasiatischen Raumes.

Die S t ra ta südlicli von Palmyra gehörte zum befestigten Grenzstraßensystem der S t ra ta Diocletiana und diente mit ihren verschiedenen Stützpunkten weniger der Verteidigung als der Überwachung der ziemlich offenen Reichsgrenzen.

I m Verhalten des Finanzmanncs (comes sacrarum largitio-nurn) Strategius und des Militärs Summus spiegelt sich die verschiedene Einschätzung der Grenzzone. Just inian, in sei-ner Art um Ausgleich bemüht, versucht zunächst durch Hin-halten Zeit zu gewinnen bzw. diplomatische Mittel anzuwen-den.

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Page 47: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

484 P R O K O P

12ff. Über die einzelnen Vorgänge ist Prokop - damals in Italien weilend - nur ungenau unterrichtet. Nach Anekdota 18/27 ff. zu urteilen, hält er Kaiser Just inian bei dessen „Mordlust" durchaus für fähig, böswillig Kriegsanlässe zu schaffen, er-klärt aber an gleicher Stelle Chosroes für einen „schlechten Charakter" . Die unausweichlich auf Krieg hindrängende En t -wicklung läßt auch die Frage nach dem Schuldigen und dem letzten äußeren Anlaß, der vielleicht in einem unvorsichtigen Schreiben Justinians gelegen haben mag, als unwesentlich erscheinen.

2. K a p i t e l iff. Die Gesandtschaft wurde etwa 538/9 von Chosroes zu Kte-

siphon empfangen. Wirkungsvoll schildert die natürlich von Prokop selbstverfaßte Rede (4-11) die seit 532 eingetretenen Verschiebung des Kräfteverhältnisses zwischen Rom und Per-sien sowie die daraus sich ergebende Allgemeinlage und bietet ihm gleichzeitig Gelegenheit, Justinians Charakter und Re-gierungsweise, vorsichtig zwar und unter Einflechtung be-schönigender Worte, im Stile der Anekdota zu schelten.

13 Der Hinweis auf Armenier und Lazen führ t zu einem wei-teren, bereits oben angedeuteten Kriegsgrund : Bedrückung der Grenzbevölkerung durch die kaiserliche Regierung.

3. K a p i t e l 2 Vornehmlich der bisher ziemlich unabhängige armenische

Landadel fühlte sich durch Einführung von Steuern sowie durch Grundenteignung betroffen; einige Mordtaten, die un-glückliche Betrauung des Akakios mit dem Prokonsulat (536) und persische Umtriebe führten schließlich dazu, daß der rö-mische Stat thal ter (539) einem Anschlag zum Opfer fiel. Die Mörder aber fanden wie schon im Falle Svineons, wo sie dem alten Königsgeschlecht der Arsakiden angehörten, Zuflucht in Persien.

8 Sittas, durch frühere Unternehmungen mit den östlichen Verhältnissen wohlvertraut und als Friedensstifter im Tza-nenland (I 15/24) bewährt, versuchte zunächst eine gütliche Beilegung des Aufstandes, scheint aber angesichts der drin-genden Befehle Justinians, vielleicht auch wegen der drohen-den persischen Kriegsgefahr, die Geduld verloren zu haben. Das Pharangion liegt nördlich von Theodosiupolis-Erzerum ;

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Page 48: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

E R L Ä U T E R U N G E N * 485

dort dürf ten auch der Ort Oinochalakon sowie die Wohnsitze der Aspetianen anzunehmen sein.

Sittas, neben Beiisar der bedeutendste Feldherr seiner Zeit 2β und als solcher auch von Prokop anerkannt , war vermutlich als römischer Oberbefehlshaber für den kommenden Perser-krieg vorgesehen ; sein Tod war mit einer der Gründe, die Ju -stinian (540) zur Versetzung Beiisars aus Italien an die Ost-grenze zwangen.

In deutlicher Parallele zu den Ausführungen von Wittigis' S2 ff. Gesandten und unter Anlehnung an Gedanken der Anekdota entfal tet Prokop als weiteren Kriegsgrund die armenische Frage. Die hier gebotene politische Rundschau zeigt unseren Geschichtsschreiber von den Erfolgen der kaiserlichen Er-oberungspolitik zwar durchaus beeindruckt, er lehnt indessen die maßlosen Ausdehnungsbestrebungen ab.

Unter Theodosius I . (379-395) war 387 Armenien etwa im 35 Verhältnis 1:4 zwischen Rom und Persien geteilt und der Sü-zeräne Herrscher des römischen Gebietes bald danach (390) durch unmittelbare kaiserliche Verwaltung ersetzt worden. Die dortigen Fürsten erhielten bei dieser Regelung die gleiche halbsuveräne Rechtsstellung, wie sie ihre seit dem Persersieg des Galerius (297) im Reichsverband lebenden südarmenischen Standesgenossen besaßen. Dazu gehörte namentlich die Steuerfreiheit.

Die römische Streitmacht war durch den übermäßigen 62 Kriegseinsatz in Afrika und Italien tatsächlich bedeutend ge-schwächt und einem persischen Großangriff nicht gewachsen. Beiisars angeblich illoyale Hal tung gegenüber dem Kaiser spielt gelegentlich der Einnahme von Ravenna und fällt in das J a h r 540, kann also den Gesandten nicht bekannt gewesen sein. Der Gedanke in Feindesmund drückt aber Prokops ge-heimes Wünschen aus.

Der persische Reichsrat beschloß Herbst 539 (13. Herrscher- 55 jähr Justinians) den Kriegsbeginn für Frühling 540.

4. K a p i t e l Kometen gehören wie Erdbeben, Seuchen, Überschwem- 1

mungen und dergl. zu den üblichen, in zahllosen antiken (und mittelalterlichen) Geschichtswerken erwähnten prodigia bel-li, an die Prokop trotz zur Schau gestellter Skepsis doch im Herzen glaubt. Die gegen Osten gerichtete Spitze des „schwertförmigen" Kometenschweifs weist auf den Perser-

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486 P R O K O P

krieg. Vgl. hiemit die gegen Osten gerichtete Hand des kaiser-lichen Reiterstandbildes, mit der Justinian ..den dortigen Barbaren gebietet, in ihrem Lande zu bleiben und nicht wei-ter vorzudringen" (aed. I 2/12)!

4 Die folgende Schilderung von Hunneneinfällen sprengt et-was den Zusammenhang, doch glaubt wahrscheinlich Prokop, seine wichtigen Notizen, welche die plötzlich einsetzende all-gemeine Bedrängnis des Reiches noch bedrückender erschei-nen lassen, am wirkungsvollsten hier anbringen und zugleich spätere Fälle (7) vorwegnehmen zu können. Dabei verrät die Wendung „alsbald", wie großzügig er oft mit zeitlichen Fest-legungen verfährt.

5 Der Hinweis auf die Einnahme von 32 Festungen unii 2 Mauersperren sowie der Stadt Kassandreia läßt vermuten, daß Prokop hier aus ähnlichen Quellen wie in seinen „Bauten", also einer Art Verzeichnis von Bauten Justinians, geschöpft hat. In diese Richtung weist auch die Bemerkung, die Bar-baren hätten zuvor keinen Angriff auf Mauern gewagt.

β Die für die Gefangenen genannte Zahl ist zweifellos über-trieben, wie auch die Angabe „ohne auf irgendwelchen Wider-stand gestoßen zu sein", die gern bei Einbrüchen wilder Volks-stämme gebraucht wird, mit Vorsicht aufzunehmen ist.

leff. In seinem reichlich hochfahrenden, phrasenhaften Ton war der Brief, sofern ihn nicht erst Prokop in diese Form umstili-siert hat, kaum geeignet, eine mäßigende Wirkung auf Chos-roee auszuüben; wahrscheinlich rechnete auch Justinian mit keinem Erfolg mehr, er hätte sonst eine Amtsperson und kei-nen Privatmann als Gesandten genommen.

5. K a p i t e l

ι Justinians 13. Regierungsjahr endete am 1. April 540. Kurz danach überschritt Chosroes, der selbst den Oberbefehl über-nommen hatte, bei Kirkesion den Euphrat und marschierte - auf der von Alamundarus 531 benützten Route - westlich des Flusses Richtung Antiocheia.

2 Dem Perserkönig ging es um Überraschung, weshalb er möglichst auf zeitraubende Belagerungen verzichtete. Die Mauer von Kirkesion war eben erst (aed. I I 6/2ff.) durch Ju-stinian verstärkt worden.

4ff. Über Zenobia und ihr Wirken scheint Prokop nur ungenü-gend unterrichtet. In der Zeit schwerer Bedrängnis des Römer-reichs durch innere Wirren und äußere Gegner machte sich

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ERLÄUTERUNGEN' 487

Zenobia als Herrscherin des Reiches von Palmyra (266-271) fast unabhängig und trieb eigene Politik, die zum Teil auch Rom zugute kam ; Kaiser Aurelian stürzte sie und machte sie zur Gefangenen.

Sicherung der rückwärtigen Verbindungen ließ offenbar die 8 Einnahme der befestigten Stadt Sura (Euphrat) als nötig er-schienen; außerdem sollte ein Exempel an der widerspensti-gen Stadt allgemeinen Schrecken verbreiten und die Gegen-wehr lähmen, ein Ziel, dem auch die Ent lassung des Ana-stasius nach Hause (27) diente.

Durch mehrfachen Wechsel des Standpunktes vermag Pro- liff. kop eine lebendige Darstellung der Geschehnisse um Sura zu geben, für die er wie über den gesamten Feldzug des Chosroes vom Einbruch ins römische Gebiet ab gute Quellen besitzt. Deutlich werden Tücke und Verschlagenheit als wesentliche Charakterzüge des Perserkönigs hervorgehoben und stempeln ihn zum „Barbaren" .

Sergiupolis (alter Name Resapha) erhielt seine Bezeichnung 2» von dem dort beigesetzten Märtyrer Sergius, einem Palast-offizier, der hier unter Maximinus Daia den Tod erlitt und wegen seiner „Wunder t a t en" der S tad t zu großem Auf-schwung verhalf. Ih r Wohlstand gab dem Ortsbischof bedeu-tenden Kredit , so daß er die Bürgschaft übernehmen konn-te. In den Jahren zuvor s tark befestigt, konnte S. Chosroes zur Belagerung nicht locken (aed. I I 9/6). Es ist bemerkenswert, wie weitgehend die Ortsbischöfe in Su-ra, Sergiupolis und vielen anderen Städten die Aufgaben der Ortsobrigkeit wahrnehmen und auch vom Perserkönig in die-ser weltlichen Eigenschaft anerkannt werden.

6. K a p i t e l Offenbar in der Erkenntnis , daß Buzes den Platz des 539 iff.

gefallenen Feldherrn Sit tas nicht voll ausfüllen könne, teilte Just inian den Oberbefehl im Osten und sah für Beiisar als dem erfahreneren General den augenblicklich bedrohteren Frontabschnit t zwischen Euphra t und Mittelmeer vor. Buzes selbst nahm an einer rückwärts liegenden Festungslinie bei Hierapolis, wohin seit 532 das militärische Oberkommando des Ostens von Daras verlegt worden war, Aufstellung und suchte durch Flankenbedrohung von Norden her den persi-schen Vorstoß auf das ungenügend gesicherte Antiocheia zu hemmen. In der Rede 3 -6 wird der Plan klar herausgestellt,

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488 P R O K O P

doch scheint die Ausführung auf Schwierigkeiten gestoßen zu sein, was Prokop (8) mit der ironischen Bemerkung abtut, Buzee sei spurlos verschwunden.

9 Ironisch beginnt auch der Bericht über die Unterstützung Antiocheias durch den Kaiser : Eine Vorausabteilung von 300 Mann und unsichere Hoffnung auf ein nachfolgendes Heer sollen die etwa 200000 Einwohner zählende, von vorausge-henden Heimsuchungen noch nicht ganz erstandene und in einem zu weiten, teilweise schadhaften Mauergürtel liegende Stadt schützen !

LOff. Der eingehende Bericht über Germanus' Tätigkeit in Antio-cheia sowie die genaue, dem archäologischen Befund entspre-chende Schilderung der Örtlichkeiten verraten gute Kennt-nisse des Verfassers (persönlichen Augenschein, amtlichen Bericht des Prinzen ?). Deutlich schwingt in der Erzählung eine gewisse Zuneigung für Germanus mit.

20 Chosroes, bisher als tückisch und habgierig gezeichnet, wird jetzt auch noch als ungebildet und maßlos hingestellt - ähn-lich einem Justinian, wie ihn die Anekdota sehen; dabei schil-dert ihn die persische Überlieferung als tapferen, großzügigen und ritterlichen König. Das Barbarische an Chosroes wird noch durch die Einführung seines Dolmetschers Paulus unter-strichen, der wenigstens über Grundlagen römischer Bildung und Erziehung verfügt.

24 Eine Stathme entspricht einem antiken Pfund = etwa % kg.

25 Die Behauptung, daß Chosroes gegen 1000 Pfund Gold die Räumung des Römerreichs und damit auch die Schonung Antiocheias zugesagt habe, dürfte einem Berichte des Bischofs Megas entstammen, von dessen Standpunkt aus die vorausge-henden wie folgenden Ereignisse gesehen werden.

7. K a p i t e l 1 Beroia (Aleppo), heute Haleb, eine alte orientalische Stadt

am Flusse Kuweit, erhielt von Seleukos Nikator ihren Namen und erfreute sich gewissen Wohlstandes und Glanzes, litt aber in ihrer Geschichte viel unter Krieg.

14 ff. Unmißverständlich schiebt Prokop den kaiserlichen Ge-sandten und damit Justinian selbst die Schuld am schließ-lichen Untergang Antiocheias zu. Der Kaiser konnte indessen doch den Bischof von Beroia nicht Verträge im Namen des Reiches abschließen lassen, das durch widerstandslose Unter-

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Page 52: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

ERLÄUTERUNGEN 489

werfung unter persische Forderungen in eine diplomatisch un-haltbare Lage geraten wäre.

Das Wechselgespräch zwischen Chosroes und Megas ist 20 ff. durch rhetorische Beigaben Prokops stark aufgeschwellt.

Das Verhalten der römischen Soldaten wirft ein bezeich- 37 nendes Licht auf ihre Einstellung zu Staat und Volk. Unbe-denklich (und ohne von Prokop gescholten zu werden!) t reten sie in den Dienst der Perser, so wie auch diese nicht selten sieh den kaiserlichen Fahnen anschließen. Häufiger beobach-ten wir den Partei Wechsel auf den westlichen Kriegsschau-plätzen, wo offenbar der Gegensatz zwischen Germanen und Kömern nicht so tief empfunden wird.

8. K a p i t e l Der Bericht über die Belagerung und Einnahme von An-

tiocheia ist nach guten Quellen ziemlich anschaulich und sachlich, dazu mi t einer inneren Anteilnahme geschrieben, die auf enges Verhältnis Prokops zu der Stadt schließen läßt . Gewisse Unklarheiten und Lücken sind freilich nicht zu ver-kennen.

Die Entsendung einer Truppe von 6000 Mann dür f t e auf 2 Anordnung des Generals Buzes geschehen sein, der vor seiner Ernennung zum Oberbefehlshaber des Ostens den Militärbe-zirk Libanon unter sich gehabt ha t t e (I 13/5) und sicher auch jetzt noch den dortigen Einheiten verbunden war. I m übrigen wollte er, wie 17 andeute t , noch ein weiteres Heer (Fußvolk Î) heranführen, so daß Antiocheia über genügend Verteidiger verfügt hät te . In beiden Fällen unterdrückt aber Prokop den Namen des ihm offenbar unsympathischen Rivalen Beiisars und nennt ihn nur kurz (17) bei der „unrühmlichen F luch t " seiner Reiterei.

In Prokops Darstellung erscheint das Verhalten der An- β tiochenser als sehr leichtsinnig, und der unglückliche Ausgang der Belagerung mochte ihm recht geben. Indessen waren doch in aller Eile zum Schutz des gefährdeten Mauerteils so be-deutende Verstärkungen angebracht worden (9), daß nach Prokops eigenen Worten die Abwehr der Feinde beinahe ge-glückt wäre (13) ; dazu besaßen die einheimischen Demen be-trächtlichen Kampfwer t (17) und vermochten sogar für sich allein den eindringenden Persern noch hinhaltenden Wider-stand entgegenzusetzen (28, 29). Chosroes selbst rechnete mit harter Gegenwehr, was ihn zu gewisser Nachgiebigkeit hin-

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Page 53: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

490 PROKOP

sichtlich seiner Geldforderungen bestimmte (4). Bei genauer Prüfung vermindert sich die Schuld der für die Sicherheit der Stadt Verantwortlichen um ein erhebliches Stück; statt dessen wirkten, wie es scheint, Unglück und Zufall in hohem Maße bei der Katastrophe mit.

10 Der als Feigheit dargestellte schnelle Abzug der römischen Besatzung hatte seinen Grund wohl darin, daß es sich um Berittene handelte und diese in Straßenkämpfen keine Ent-faltungsmöglichkeiten gehabt hätten. Außerdem befand sich Buzes höchstwahrscheinlich im Anmarsch und mußte, nach-dem er schon zu spät kam. die berittene Vorausabteilung wie-der an sich ziehen.

9. K a p i t e l

l Prokop sieht in den Ausführungen des Perserkönigs (1-6, 10), die ihm der Bericht des römischen Gesandten übermit-telt hat, nur niederträchtige Heuchelei des Feindes und den Versuch, die Römer zu überlisten und die Schuld an dem Morden von sich abzuwälzen, und wundert sich daher über das Schicksal (12, 13), das in seiner Ungerechtigkeit Verbre-chern zu Macht und Erfolg verhilft. Chosroes kann indessen nach dem fluchtartigen Abzug der römischen Truppen sehr wohl mit dem Einmarsch deshalb gezögert haben, um unnüt-zes Blutvergießen zu vermeiden und sein Heer fest in der Hand zu behalten, doch scheiterte dieser Plan dann am uner-warteten Widerstand der Ant iochenser, und die Entwicklung nahm ihren unaufhaltsamen Verlauf. Darauf deutet auch die Rede des Zaberganes (8/31 ff.), in der er den König zu ra-schem und rücksichtslosem Vorgehen drängt.

10. K a p i t e l

1 ff. Tieferschüttert vom Untergang Antiocheias, bemüht sich der Geschichtsschreiber vergeblich, das Unglück zu „ver-stehen" und mit dem Regiment eines persönlichen Gottes in Einklang zu bringen, an dessen Vorhandensein er, wie die vorausgehende Erwähnung von Wunderzeichen beweist, zweifellos glaubt. Der Ausweg der „Tyche" , den er sonst so gerne beschreitet, wird hier nicht gesucht.

lOff. Der Ablauf der Verhandlungen dürfte im Anschluß an die Gesandtenberichte einwandfrei wiedergegeben sein; beson-ders der Abschnitt 16-23 zeichnet sich durch Wirklichkeits-nähe aus.

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ERLÄUTERUNGEX 491

Chosroes' Forderung nach jährlichen Zahlungen deckt das 21 innerste Ziel seiner Politik auf : Byzanz soll in seinem Prestige getroffen und für die Zukunf t mit einer Verpflichtung be-lastet werden, die dem Perser jederzeit die Möglichkeit gibt, zu drohen oder gar anzugreifen.

Überraschenderweise berichtet Prokop so gut wie nichts 24 von militärischen Maßnahmen auf Römerseite und deutet nur indirekt an, daß das zwischen Chosroes und den römi-schen Gesandten in oder bei Antiocheia geschlossene vorläu-fige Abkommen auch einen Waffenstillstand umfaßte . Auf jeden Fall muß darin eine Demarkationslinie für das römi-sche und persische Heer sowie der Rückzugsweg der Gegner nebst Regelung ihrer Verpflegung festgelegt gewesen sein. Der Geschichtsschreiber ha t zweifellos davon gewußt, Buzes' Wirken militärisches Wirken aber unterdrückt , um dafür Chosroes' Auftreten besonders effektvoll - und für die kaiser-liche Regierung beschämend zu gestalten. Überdies standen ihm, wie die folgenden Schilderungen beweisen, sehr ein-drucksvolle Lokaltradit ionen zur Verfügung.

1 1. K a p i t e l U m Zusammenstöße zu vermeiden, ha t t e man offenbar 1

die römischen Truppen aus der Nachbarschaf t von Antio-cheia zurückgezogen. Apameia hingegen scheint auf Grund des Waffenstillstandsvertrages ursprünglich nicht für einen persischen Besuch vorgesehen gewesen zu sein, so daß die Ge-sandten Sondererlaubnis erteilen mußten .

Mit deutlichem Behagen wird der mutigen Ta t eines ge- 7 ff. wohnlichen Metzgers aus Antiocheia Erwähnung getan.

Das Kreuzwunder in Apameia ist sichtlich einer geistlich l4ff. beeinflußten Quelle entnommen.

Bei aller Abneigung gegen den „Barba ren" kann sich doch 32 Prokop nicht ganz dem Zauber entziehen, der von Chosroes' Persönlichkeit ausging. Sein innerstes Wesen ha t er freilich nicht erfaßt, wie die Schilderung des königlichen Bades und Opfers bei Seleukeia (1) erkennen läßt .

12. K a p i t e l Der König zog zunächst rein östlich, um dann von Chalkis 1

ab, einer starken, von Jus t in ian späterhin noch ausgebauten (aed. I I 11/1) Festung, links abzubiegen und nach Überque-rung des Euphra t s bei Barbelissos durch die Landschaf t Os-

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Page 55: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

492 P R O K O P

roene nordwärts auf Edessa zu marschieren; damit war die große Heerstraße nach Daras erreicht. Verpflegungsfragen dürften für die Wahl des Weges bestimmend gewesen sein.

8 ff. Der Briefwechsel zwischen Jesus und Abgar (Augaros) ist ungeschichtlich. Die Absicht, die altchristliche Kirche von Edessa unmittelbar an Christus anzuknüpfen und ihr aposto-lisches Ansehen zu verschaffen, dürfte zur Erfindung der Schriftstücke und der - vielfach bezeugten und in mehr-fachen Brechungen vorliegenden - Abgarlegende beigetragen haben. Ausführlich geht Eusebius in seiner Kirchengeschich-te (I 13) auf die Erzählung ein, die dort in den Jahren 28/29 und zu Zeiten Abgars V. (4 v. Chr. - 7 n. Chr. und 13-50 n. Chr.) spielt.

22 Diese Stelle beweist die immer wieder angezweifelte Tat-sache, daß Prokop - trotz aller Skepsis (30) - doch auf dem Boden des christlichen und zwar des orthodoxen Glaubens steht.

26 Die angebliche Versicherung Christi, daß die Stadt niemals von Barbaren eingenommen werde, ist bei Eusebius noch nicht erwähnt und dürfte erst in den Notzeiten des 4 . -6 . Jahr-hunderts erdichtet worden sein. Wahrscheinlich hat Prokop die Aufschrift an den Toren Edessas (26) persönlich gelesen.

29 Die Textlücke enthielt vermutlich eine Schilderung von der Überschwemmung des Skirtosflusses. Der Hinweis gilt den Bauten I I 7/2 ff. wo von besonderer Fürsorge Justinians um die heimgesuchte Stadt die Rede ist.

31 ff. Die erbaulichen Wundergeschichten finden eine Parallele im Berichte des Josua Stylites (58-63), der anläßlich der Be-lagerung Edessas 503 ebenfalls vom unmittelbaren Eingreifen Gottes für „seine S t a d t " erzählt. Auch 544 scheiterte trotz aller „Kreuzzugbogeisterung" der Perser der feindliche An-griff an der Festigkeit der Stadt und ihrem besonderen himm-lischen Schutz (I I 26).

13. K a p i t e l

β Mit sichtlicher Freude ergreift Prokop die Gelegenheit, den sonst mit Stillschweigen übergangenen Buzes bei einer Handlung zu erwähnen, die ihn in ein ungünstiges Licht rük-ken muß; dabei trifft auch den kaiserlichen Urheber des Ver-botes, Gefangene freizukaufen (vgl. Anekdota 12/9: „Römi-sches Geld kommt nicht zu Barbaren!" ) , schwerer Vorwurf.

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Page 56: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

ERLÄUTERUNGEN" 493

Belagerung oder gar Eroberung kam übrigens für den Perser kaum in Frage, da die Friedensverhandlungen ja noch schweb-ton und die Anwesenheit des obersten Befehlshabers eine ent-sprechende Besatzung voraussetzte.

Wenn die Städte dem Perserkönig bei seinem Vorbeimarsch 7 Gelder anboten oder bezahlten, so möchte ich nicht unbe-dingt an einen ungerechtfertigten Tribut, wie es Prokop dar-stellt, denken ; eher dürfte es sich um einen Beitrag zur Ver-sorgung des Perserheeres handeln, das auf diese Weise seine Bedürfnisse im Territorium der Städte ohne Plünderung decken konnte. Meine Vermutung wird durch die Angabe (15) gestützt, wonach der Perserkönig auf der vorletzten Station im Römerreich, in Konstantine, den Einwohnern ,,den gan-zen gewaltigen Proviant überließ, den er aus Anlaß der Be-lagerung (so deutet es Prokop!) für sein Heer hatte herbei-schaffen lassen." Vertragsgemäß mußte offenbar beim Pas-sieren der Reichsgrenze abgerechnet werden - dies geschah in Form der „großmütigen Schenkimg"; außerdem waren nicht unmittelbar berührte Städte mit Zahlungen zu verschonen -Chosroee nahm daher Karrhaes Angebot nicht an und um-kleidete den Verzicht mit dem eleganten Hinweis auf den nichtehristlichen Bevölkerungsteil der Stadt (7).

Martinus' Aufenthalt in Daras ist nicht Zufall, er war viel- ie mehr eben aus Italien zurückgeholt (VII 1/Í) und eilends in den Osten geschickt worden (II 14/9), um dort Daras zu ver-teidigen. Die Anwesenheit höchster Offiziere in Edessa und Daras deutet an, daß die Marschroute der Perser zwischen beiden Städten vorgesehen war und der Feind nicht nördlich ausbiegen durfte.

Was Chosroes zum Angriff auf Daras bewog, ist nicht genau festzulegen; wahrscheinlich reizte ihn aber die alte römische Trutzfestung gegenüber Nisibis, welche die Bedeutung dieser persischen Grenzstadt entwertete.

14. K a p i t e l Der positive Ton, in dem Prokop über die Ansiedlung der Iff.

verschleppten Antiochenser und die ihnen gewährten Vor-teile berichtet, muß nach den vorausgehenden harten Aus-fällen gegen Chosroes überraschen. Wahrscheinlich stammen seine Nachrichten aus Antiocheia, wohin die — vielleicht gar nicht so sehr mit Gewalt - Entführten den Zurückgebliebenen tröstliche Kunde zukommen ließen. Die Ruinen der Stadt -

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Page 57: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

494 P R O K O P

Bos tan e Kesra - Garten des Khosru - lassen sieh heute nocli am Tigris so. von Ktesiphon feststellen.

Auch heute noch ist der herrliche, aus Lorbeerbäumen, Eichen und Zypressen bestehende Hain von Daphne zu sehen, in dem eine schöne Kaskade in vielfach sich verästelnden Wasserfäden über den Felsen herabfällt. Der Ort, ursprüng-lich Apollo und Artemis geweiht, war als Vorstadt von Antio-cheia Schauplatz glänzender Wettspiele und Aufenthaltsort griechischer und römischer Genießer. Der Blitzschlag in den von Kaiser Julianus wiederhergestellten Tempel hatte bei dem abergläubischen Volk zu Christenverfolgungen geführt.

Im Jahre 525 wurde Antiocheia durch Erdbeben schwer heimgesucht, so daß es bei der Plünderung durch die Perser wahrscheinlich noch nicht ganz erneuert war. Justinian baute die in Rückgang befindliche Stadt in verkleinertem Umfang und mit günstigerer Mauerführung wieder auf und verlieh ihr den Namen Theupolis. Von diesen Taten des Kaisers berichtet Prokop nur in den Bauten'1 (II ÍO/2ff'.).

Hier verflicht der Geschichtsschreiber seine Berichte über die Perser- und Gotenkriege. Die Not im Osten zwang Justi-nian, Beiisar mit einer Anzahl von Offizieren (VII 1/1) - dar-unter auch Martinus - ohne Rücksicht auf die noch unge-klärten Verhältnisse in Italien 540 nach Byzanz zu berufen und Frühjahr 541 gegen die Perser zu entsenden. Ob Prokop seinen Herrn dorthin begleitete, ist nicht eindeutig zu klären, wahrscheinlich blieb er in Byzanz zurück und begann mit der Arbeit an seinen Geschichtswerken. Neben der Mittelfront östlich Antiocheia erschien besonders Armenien gefährdet, weshalb der vielfach erprobte Feldherr Valerianus das dorti-ge Kommando erhielt. 541 zielte der persische Vorstoß tat-sächlich auf die Nordfront.

15. K a p i t e l Weit ausholend behandelt Prokop die früheren Beziehun-

gen zwischen Rom und Lazien, das einstmals nur locker dem Reiche angegliedert, seit der neuen Dynastie mehr und mehr in die Auseinandersetzungen zwischen den Großmächten ein-bezogen und seit dem Übertritt des Ibererkönigs Gurgenes auf Lazengebiet (I 12/11) immer härter von kaiserlichen Beamten bedrückt und fiskalisch ausgebeutet wurde.

Mit sichtlicher Geringschätzung schildert Prokop den Widersacher Beiisars (an. 4/4), den aus Justinus' Kanzlei

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Page 58: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

Κ R LA υ Τ ERI-ΧΟΕ Χ 495

aufgestiegenen ehemaligen „Sklaven" Petrus, der Unbildung und Habsucht verband, indessen von Johannes Tzibus (9), einem noch größeren Schurken, abgelöst wurde. Vgl. hiezu Anekdota 21/20ff., wo von drei einander ablösenden, immer übleren Agentengruppen des Kaisers die Rede ist !

Aus religiösen Gründen (Christen!) waren die früher persi- 15 scher Oberhoheit unterstehenden Lazen auf römische Seite übergetreten (I 12/19 und 22/18).

Eingehend werden die Vorteile und damit der innere 27 Grund für den persischen Vorstoß Richtung Schwarzes Meer besprochen.

1 ti. K a p i t e l In betont sachlicher Berichterstattung wird Beiisar auf

seinem neuen Betätigungsfeld eingeführt ; er gibt sich jetzt nach seinem Siegeszug durch Afrika und Italien als primus inter pares und ordnet sich den Bedingungen einer echten Beratung mit den anderen Militärs willig unter. Aus dem of-fensichtlich guten, amtlichen Material, über das er verfügt, hebt Prokop gewisse Tatsachen hervor, die Beiisar von dem unbefriedigenden Ergebnis des anschließenden Feldzugs etwas entlasten können: 1. Die Kundschafter liefern unrichtige Meldungen (3), 2. Der Kaiser drängt in mehreren Schreiben auf rasches Vorgehen (5), 3. Die Feldherrn stimmen, obwohl zu freimütiger Meinungsäußerung aufgefordert (7), ein-mütig Buzes' und Petrus' Vorschlag zu und fordern die Offen · sive ( 16), 4. Den begründeten Bedenken der Truppenbefehls-haber im Libanon wird entsprechend Rechnung getragen (19).

1 7. K a p i t e l Die Lage der Festung Petra ist noch nicht endgültig ausge- 3

macht; wahrscheinlich dürfte der Ort etwa 15-20 km nörd-lich des heutigen Batum dicht am Meer zu suchen sein (II 17/18).

Die Charakteristik des Johannes Tzibus als „Krämer" und 11 „unkriegerisch" wird durch sein Verhalten in der Stunde der Gefahr weitgehend widerlegt.

Im ganzen gesehen, gibt Prokop einen klaren und sachli-chen, wenn auch kaum aus Autopsie, eher aus einer mili-tärischen Quölle geschöpften Bericht über die Einnahme von Lazien und Petra. Die römische Truppe scheint dem persi-

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496 P R O K O P

sehen Angreifer in keiner Weise gewachsen gewesen zu sein, sonst hätte sie sich nicht auf Defensive und Überraschungs-manöver beschränkt. Auch die mangelnde Nachrichtenüber-mittlung und Zusammenarbeit zwischen römischer Nord-und Mittelfront müssen überraschen.

18. K a p i t e l 4 Die Zaghaftigkeit Beiisars, der weder die schützende

Reichsgrenze aus dem Auge verlieren noch eine Belagerung von Nisibis wagen möchte, verrät die Schwäche der vorhande-nen römischen Hilfsmittel. Im übrigen denkt er sicher an sein eigenes Vorgehen anläßlich der Schlacht bei Daras (12). die ebenfalls in unmittelbarer Nähe eines Rückzugspunktes ge-schlagen wurde.

5ff. Beiisars Rede und Handtin (IGff.) sollen sein vorausschau-endes, realistisches Denken und sein überlegenes Führertmn beweisen, das sich auch dann durchsetzt, wenn ihm der Kaiser nicht mehr den absoluten Oberbefehl wie bei seinen bisherigen Unternehmungen anvertraut. Im ganzen gesehen, bleibt es bei einer römischen Niederlage vor Nisibis, doch fällt diese - wie die Verhöhnung von Petrus' Feldzeichen be-weist (26) - dem ungehorsamen, jugendlichen Draufgänger Petrus zur Last .

19. K a p i t e l Iff. Beiisar zieht an Nisibis vorbei gegen die etwa zwei Tage-

märsche (an. 2/24) östlich davon gelegene Festung Sisaura-non, die wesentlich schwächer als jene, besseren Erfolg ver-spricht. Sein Vorgehen hinterläßt einen auffallend gehemmten Eindruck, und deutlich muß sich Prokop bemühen, das Beste aus den Ereignissen herauszuholen und seinen Helden gegen alle Vorwürfe der Zaghaftigkeit unter Hinweis auf eigene Schwierigkeiten und die - durch Arethas' Unzuverlässigkeit (26flf.) - zunichte gemachten weitergreifenden Pläne 7.11 schützen. In den Anekdota (2/23fff.), wo Rücksichtsnahmen wegfielen, sparte er denn auch nicht mit Tadel an Beiisars Unentschlossenheit und nennt als innersten Grund dafür -neben Hofintrigen - Ehestreitigkeiten mit Antonina (2/16ff.). Im übrigen scheint unser Historiker über Einzelheiten des Kriegsunternehmens - vielleicht auch über den Geheim-schreiber Georgioe (22) - gut unterrichtet, verlegt freilich irrtümlicherweise Theodosiopolis statt an den Euphrat an

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ERLÄUTERUNGEN 497

dessen Nebenfluß Aborrhas, was persönliche Anwesenheit auf dem Feldzug in Frage stellt.

Der Streifzug des Arethas diente wohl vor allem dem Zweck, 15 das durch die persischen Erfolge des Jahres 540 gesunkene Ansehen der Ghassaniden zu heben und gleichzeitig Über-fällen des Alamundarus und seiner Stämme vorzubauen.

Es verwundert , daß die „heilige Zeit" der Sarazenen nicht S3 auch die Leute des Arethas von militärischen Unternehmun-gen abhielt.

Die Rede des Johannes faßt in knapper und zugleich 3etf. schonender Form die Gründe zusammen, die Beiisar zu einem - ehrenvollen - Rückzug bewegen konnten. Demgegenüber betont Prokop in den Anekdota (2/18ff.), daß der Feldherr infolge der Ankunf t seiner Gemahlin „das Wohl des Staates hinter seine häuslichen Angelegenheiten zurückgestellt habe" . Dadurch habe er sich die Gelegenheit nehmen lassen, bis Ktesiphon vorzudringen, die dortigen antiochensischen und römischen Gefangenen zu befreien und Chosroes den Rück-weg aus Lazien zu versperren. In den Anekdota (2/30) er-fahren wir auch, daß Valerianus als Befehlshaber in Armeni-en während Beiisars mat ten Angriffsunternehmens hunni-schen Hilfstruppen der Perser eine schwere Niederlage zuge-fügt habe, ein Ereignis, das offensichtlich an unserer Stelle mit Rücksicht auf den angeschlagenen Ruf des „Helden" verschwiegen wird.

20. K a p i t e l Der persische Vorstoß nach Lazien ha t te dort bedeutende 1

Erfolge gebracht, doch wäre es auf dem Rückmarsch infolge der starken Verluste fast zu einer Empörung gegen den Groß-herrn gekommen (an. 2/31 ff.), der seinen Adel nur mit Mühe beschwichtigen konnte.

Chosroes überschritt diesmal den Euphra t ziemlich weit 2 nördlich, unweit Sura und Sergiupolis, so daß sich Bischof Kandidos von Sergiupolis unmittelbar bedroht fühlen mußte .

Des Bischofs Schaukelpolitik zwischen den beiden Herr- 4 Schern mußte scheitern, da Just inian es grundsätzlich ab-lehnte, aus Reichsmitteln Städte oder Gefangene loszukaufen.

Die abschließende Verurteilung des Kandidos als eines 16 „Eidbrüchigen" muß überraschen, da doch seine Zusage unter drohender Gefahr und zu einem guten Zwecke erfolgt war.

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498 P R O K O P

Liegt hier eine tendensziöse Lokaltradition aus Sergiupolis vor, wo man das Schicksal des Bischofs von dem der Stadt trennen wollte ? Jedenfalls wird auch Justinian als der ..Zweit -schuldige" gebührend gerügt.

17ff. Chosroes' Ziel war es offensichtlich, einmal in Meeresnähe gelangt, dem Fruchtland nach Süden zu folgen und nach Plünderungen und Brandschatzungen vielleicht einige feste Stützpunkte am Mittelmeer zu gewinnen und die in Lazien eingeleitete Umklammerung des Römerreiches von Süden her zu ergänzen.

20 Während Buzes wie 540 um sein Hauptquartier Hierapolis eine Riegelstellung bezog, war Beiisars Kommandobereich zwischen Euphrat und dem Meer ohne einheitliche Führung, daher auch sein blitzartiger Aufbruch aus Byzanz, wo ihn in-terne Machtkämpfe und Intrigen übermäßig lang festgehalten hatten.

24 Den verzagten Mitfeldherrn gegenüber erscheint Belisar wieder als der großo Retter, durch dessen Vorstoß den Euph-rat entlang bis Dura-Europos die persische Rückzugslinie be-droht und Chosroes' Vormarsch tatsächlich zum Stehen ge-bracht wird.

21. K a p i t e l 2 In Fortsetzung des Lobpreise« auf Beiisar wird nunmehr

seine kluge Überlegenheit gebührend gewürdigt, die angeb-lich die Perser völlig über die Zahl seiner Truppen getäuscht und Chosroes zur Räumung des römischen Gebietes veranlaßt haben soll. In Wirklichkeit spielte bei der Entscheidung des Königs neben Furcht vor der allgemein wütenden Pest maß-geblich die Hoffnung mit, daß Justinian nunmehr zu ernsthaf-ten Friedensverhandlungen bereit sei.

26 Ein Waffenstillstand sollte, wie schon 540 bei Antiochein, die künftige Friedensregelung einleiten, was aber den Perser-könig nicht hinderte, gegen das auffallenderweise damals ent-festigte Kallinikos (31) einen Gewaltstreich zu führen. Indes-sen war Beiisar bis Edessa ausgewichen (27), ob aus Schwäche oder um Anschluß an Buzes Truppen zu finden, läßt sich nicht entscheiden; jedenfalls zog ihm der Verlust von Kallinikos schweren Tadel zu (an. 3/31) und erschüttert auch für uns den Glauben an seine „erfolgreiche" Heerführung 542.

34 Der grundlegende Stimmungsumschwung in Armenien zu-

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E R L Ä U T E R U N G E N 49»

dunsten der Römer verdiente nachdrücklicher hervorgehoben zu werden, wird aber von Prokop ebenso wie die näheren Um-stünde der Abberufung Beiisars ans dem Osten bewußt knapp abgetan. Nach Anekdota 4 / I f f . verabredete sich damals an-gesichts der Erkrankung Just in ians an Pest eine Anzahl Be-fehlshaber, u .a . Beiisar und Buzes, dahingehend, daß sie einen neuen Herrscher nicht ohne weiteres anerkennen wollten. Von Petrus und Johannes Phagae denunziert , wurde Buzes über zwei Jahre in Dunkelhaf t genommen, Beiisar seiner Leibgarde sowie des größten Teils seines Vermögens beraubt und als Be-fehlshaber abgesetzt ; in den Osten dur f te er nicht mehr zu-rückkehren, sondern mußte (nach Aussöhnung mit dem Kai-serpaar) als „Oberstallmeister" das undankbare Kommando in Italien antre ten. Über diese Tatsachen geht Prokop t rotz bester Unterr ichtung in den „Kriegen" mit „bered tem" Still-schweigen hinweg.

22. u n d 23. K a p i t e l Bei der mit großer Sachkenntnis und innerer Anteilnahme

aus eigenem Erleben gegebenen Schilderung der Pest benütz t Prokop Thukydides als Vorbild, läßt sich aber durch formelle Anlehnungen nicht zu sachlichen Unrichtigkeiten verleiten. Die Bubonenpeet, u m die es sich handelte, nahm ihren Aus-gang vom Roten Meer (Abeaeinien und Ägypten), erreichte 541 Konstantinopel, wütete dort vor allem im folgenden J a h r und breitete sich dann über die Reichsprovinzen und auch nach Persien aus. Die Ausführungen über die Pest, sichtlich als Prunks tück prokopischer Darstellung gedacht, brechen etwas aus dem Zusammenhang der Kriegsgeschichte und lassen einen späten Einschub vermuten. Manches spricht da fü r (so die Beobach-tungen an den Abschnitten über Johannes den Kappadoker I 25 und I I 30/49-54), indessen paß t der Bericht chronologisch gut an die Stelle und ist auch mit dem kriegerischen Gesche-hen, das durch das Auftreten der Pest nicht wenig beeinflußt wird (II 24/5 u. 12), verflochten. Überdies mußte er sich Pro-kop als vorzügliches Mittel empfehlen, den Leser über Beiisars unrühmlichen Abgang aus den Ostprovinzen hinwegzuführen, wo jetzt dessen ehemalige Unterführer Valerianus und Mar-tinus das Kommando inne hat ten , ersterer als magister mili-timi per Armeniam (II 14/8), letzterer als magister mili tum orient-is (II 24/13).

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24. K a p i t e l

Beiisars Abberufung sowie die Ausbreitung der Pest auf per-sisches Gebiet beeinflussen die Kriegshandlungen des Jahres 543.

1 Offenbar um die Umklammerung der römischen Nordfront, wo noch am ehesten bleibende Erfolge zu erringen waren, fort-zuführen, verlegte Chosroes Truppen dorthin, doch scheint Prokop über die Vorbereitungen auf persischem Boden unge-nau und nur durch den Bericht der römischen Gesandten in-formiert, der auch im folgenden die Grundlage der Darstellung bilden dürf te .

Der Name Aderbiganon lebt fort in der Landschaf t Aser-beidschan.

2 Die Gleichsetzung des hl. Feuers der Vesta mi t der ewigen Flamme im Feuerheiligtum der Perser ha t Prokop wohl einem kulturkundlichen Nachschlagewerk entnommen. Schon früh-zeitig läßt sich bei den Griechen diese Art von religiösem Synkretismus feststellen.

4 Mit Stolz erkennt Prokop in den beiden Rhetoren „arrivier-t e " Berufskollegen.

6 Der Ort Dubios, jetzt Dvin, liegt heute nahe der Dreiländer-ecke Iran-Türkei-Rußland und zwar in der sowjetischen Re-publik Armenien.

10 Mit Ironie wird über Just inians kurzsichtige und doppel-züngige Politik gegenüber Persien berichtet. Tatsächlich war die Lage im Perserreich ziemlich kritisch.

12 Das römische Heer ha t t e von Erzerum-Theodosiupolis bis Farqin-Martyropolis eine 200 k m lange nord-südliche Aus-gangsstellung bezogen.

13 Kitharizon ist ungefähr in der Mitte der Front zu suchen. 14 Die Landschaf t Chorzianene dehnt sich zwischen Tlicodo-

siupolis und Kitharizon. 15 Die Festung Phison, jetzt Fis, liegt 60 km südlich Kithari-

zon, unweit Martyropolis. 19 Indem die Mitte der römischen Fron t vorstürmte, mußten

sich die links und rechts befindlichen Heeresgruppen anschlie-ßen. Diese unters tanden den erst jüngst aus dem \Vesten ge-kommenen Feldherrn Valerianus und Martinus, denen als ihm wohlbekannten Kriegskameraden Beiisars Prokop nicht un-gern eine gewisse Vorsicht bescheinigte.

20 Die Vereinigung der Stoßkeile erfolgte wahrscheinlich nörd-

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E R L Ä U T E R U N G E N 501

lieh des Wansees ; am Nordfuß des Araratmassivs vorbei nahm dann das Heer nordöstlich Richtung auf Dvin. Mit Eroberung dieser Stadt , wo christliche Bevölkerung auf ihre Befreier war-tete, wäre ein wichtiger Umschlageplatz, dazu die persische, dem Arastal gegen das Schwarze Meer hin folgende Nach-schubstraße in römische Hand gekommen. Jus tus deckte in-zwischen die Südflanke.

25. K a p i t e l Dvins Bedeutung wird nachdrücklich hervorgehoben und 1

läßt das römische Unternehmen - im Widerspruch zu Prokope vorausgehenden abschätzigen Bemerkungen - als lohnend und wohl begründet erscheinen.

Der Ort Anglon dür f te an den Nordausläufern des Ararat 6 zu suchen sein.

Der Bericht verrät gute Quellen, ist aber offensichtlich in l3ff. einer für die römische Heeresführung ungünstigen Ar t gebo-ten ; sehr im Gegensatz zu Beiisars noch im J a h r zuvor bewie-senen überlegenen Feldherrn tum hören wir hier immer wieder von Disziplinlosigkeit der Truppen und dem Fehlen einer ein-heitlichen Führung. Die große numerische Überlegenheit der Römer unterstreicht die Schwere der Niederlage, die mi t Nar-ses' Tod - etwas zu einfach — eingeleitet, in völliger Auflösung des Heeres endet . Selbst die Tatsache, daß die Perser die Ver-folgung nur über eine kurze Strecke hin durchführen, wird in ein für die Römer ungünstiges Licht gerückt.

Die Ausmaße der Niederlage waren nicht so bedeutend, daß 33 sie an der allgemeinen Frontlage viel änderten. Die Perser wa-ren zufrieden, ihre Stellungen behaupte t zu haben.

Der Angriff der Gruppe Justus-Peranius ging in das Gebiet 35 südlich der Wansees.

26. K a p i t e l Chosroes' Angriff des Jahres 544 richtete sich - nach Abklin- 1

gen der Pest - wieder gegen den mittleren Teil der römischen Front und suchte, nachdem 540 der Durchbruch auf Antio-chcia gelungen, ein Ausgreifen nach Norden und 542 nach Süden aber nicht erreicht worden war, durch Einnahme des starken Edessa (heute Urfa in der Türkei) die Festungslinie Antiocheia-Daras aufzusprengen. Eine Art Kreuzzugsstim-mung in den Kreisen der persischen Staatskirche, die in Edes-sas Einnahme eine Prestigefrage (Abgarlegende !) erblickte,

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Γ>02 P R O K O P

mag bei dieser Absicht mitbestimmend gewesen sein. Der Be-richt schöpft aus sehr guten Quellen (wahrscheinlich sprechen Militärs als Augenzeugen) und ist ein Glanzstiick prokopischer Darstellungskunst.

» Obwohl der Geschichtsschreiber nichts vom persischen An-marsch berichtet, hatten die Römer den Feind erwartet. Das beweist die Tatsache, daß sich die Bauern mit Vieh und ihrer sonstigen Habe in die Stadt geflüchtet hatten, daß der Demos bewaffnet war und die römischen Oberbefehlshaber die Ver-teidigung persönlich leiteten, zum mindesten an Ort und Stel-le weilten.

27. K a p i t e l

iff. Eine vorzügliche, packende Schilderung auf Grund objek-tiven Materials und eigener Sachkenntnisse. Petrus wird wie-derum übergangen, Martinus nur als Verhandlungspartner erwähnt und auch das nicht immer in günstigem Sinn. Im übrigen zeigt die Belagerlingstechnik der Perser, daß sie den Römern gegenüber wohl bestehen kann ; zwei Monate bemüh-ten sie sich, die Festung zu nehmen. Zweifellos bedeutete die Belagerung den Höhepunkt des Feldzuges 544, es muß indes-sen doch auffallen, daß von Waffentaten an den sonstigen Fronten nichts berichtet wird. Liegt das an Prokops Quello oder entsprach dies seinen stilistischen Interessen ? Eher möchte ich an Letzteres denken.

28. K a p i t e l

Nach dem Angriff des Jahres 544 erkannte Chosroes, daß sich ein Durchbruch wie 540 weder an der Mittel- noch an der Südfront mehr erzielen lasse, und strebte einen Dauerfrieden an, freilich unter Aussparung Laziens. wo Persien die Erobe-rung des Jahres 541 zu behaupten hoffte.

2 Konstantianus und Sergius sollten schon 543 ( I I 24/4) als Gesandte in Tätigkeit treten, jedoch erkrankte der erstere und außerdem kam die Seuche nach Persien. Zum Feldherrn wur-de er, wie Prokop berichtet, nicht ernannt.

8 Wie auch das Beispiel des Stephanus zeigt ( I I 26/31 ff.), hatten die persischen Könige vielfach griechische Leibärzte. Tribunus setzte sich während seiner Tätigkeit am Königehof ( V I I I 10/1 If f . ) rühmlich für die Freilassung römischer Gefan-gener ein und genoß die besondere Achtung des Chosroes.

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ERLÄUTERUNGEN" 503

Der Waffenstillstand kam Frühjahr 545 zustande und schuf ll tien an fast allen Fronten schwer ringenden Römern wenig-stens im Osten für längere Zeit Entlastung.

Wie schon früher blieben auch jetzt die Sarazenen außer- 12 halb der zwischen den Großmächten getroffenen Abmachun-gen und konnten ihre Streitigkeiten austragen, doch behielt sich Persien wie Rom die Möglichkeit vor, sie nach Bedarf wieder für ihre Zwecke einzusetzen.

Menschenopfer sind bei den Sarazenen in jener Zeit mehr- 13 fach bezeugt. Die mit Aphrodite bezeichnete Gottheit dürfte mit Astarte gleichzusetzen sein.

554 verlor Alamundaros gegen Arethas Schlacht und Le- 14 ben.

Von den Chosroes zugeschriebenen zwei Plänen erscheint 15 der Anschlag auf Daras als unglaubwürdig ; mehr Wahrschein-lichkeit besitzt sein Vorhaben, das Persertum in Lazien zu stärken und sich so die wichtige Neuerwerbung zu sichern. Ausführlich nimmt Prokop (18-25) vom Standpunkt der Reichshauptstadt aus zum Problem Lazien Stellung und gibt bei dieser Gelegenheit auch einige (bei Reisenden oder Solda-ten gesammelte) Notizen (25-28) über die dortigen Verhältnis-se zum besten.

Der Bericht über die Gesandtschaftsreise des Isdigusnas (48) 31 ff. ist deutlich von Haß gegen den hochmütigen Perser getra-gen, der samt seinem Dolmetscher vom Kaiser viel zu ehren-voll behandelt, durch sein Auftreten jeden „echten Römer" beleidigen muß. So fällt auch für den Kaiser, der in seiner Bedrängnis doch den einflußreichen Perser bei guter Laune erhalten mußte, manch unverhüllter Tadel ab, während Beii-sar in seinem ehemaligen Sekretär und nunmehrigen Kom-mandanten von Daras Georgios (33) auch jetzt noch als der wahrhafte Schützer der Reichsinteressen erscheint (37).

So wird der Todfeind Roms, der eben noch Daras nehmen 44 wollte, überreich beschenkt ! Die Erbitterung Prokops über Justinian nähert sich dem Geist der Anekdota.

29. Kap i t e l

Die offenbar durch Spione oder romfreundliche Lazen über- 1 brachte Nachricht, daß die Perser an den Bau einer Kriegs-flotte dächten, ließ Justinian den Ernst der Lage erkennen; .549 wurde der Krieg in Lazien wieder aufgenommen.

Ks scheint, daß es zu einem allgemeinen Aufstand der La- 8

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504 P R O K O P

zen kam, vor dem sich die schwachen persischen Besatzungs-truppen in den Süden des Landes, nach Petra, zurückzogen, wo sie von den Einheimischen und später auch von dem rö-mischen Heer unter Dagisthaios belagert wurden. Diese See-feetung war, wie die spätere Entwicklung bestätigte, der Schlüssel zum Besitz von Lazien.

14 Der Fluß Boas-Phasis entspricht dem heutigen Rion, der im Kaukasus seine Quelle hat und bei der heutigen Stadt Poti ine Schwarze Meer mündet. Prokop verwechselt ihn hier mit dem Akampsis (heute Corach); dieser entspringt in Nordost-kleinasien, fließt an Pharangion vorbei und mündet beim heu-tigen Batum. Erst die Schilderung in 16 stimmt wieder auf den Phasig.

15 Nördlich der Lazen wohnten der Schwarzmeerküste entlang bis zum Asowischen Meer die Abasgen, Zechen ( V I I I 4/2), Saginer und Utigurischen Hunnen, während die Alanen und Sabirischen Hunnen jenseits des Kaukasus am Westufer des Kaspischen Meeres saßen.

18 Über die genannten Städte läßt sich Prokop gelegentlich der Kämpfe 550/1 näher in Buch V I I I aus.

21 Siehe hiezu I I 15/10! 25 Kleisurai von κλείειν = schließen, absperren, also Wegsper-

ren (vor allem an Engpässen). S3 Dagisthaios (gebürtiger Gote ?) war bei seiner Jugend und

der unübersichtlichen Lage der übertragenen Aufgabe offen-bar noch nicht ganz gewachsen, bewahrte aber das römische Heer vor gefährlichem Einsatz und zeichnete sich später - beim Italienzug des Narses - rühmlich aus : E r führte bei Tadinä den rechten römischen Flügel ( V I I I 31/4) und besetz-te anschließend Rom ( V I I I 33/21 ff.). Wohlgesinnt scheint Prokop dem Dagisthaios als dem Mitglied einer Beiisar abge-neigten Gruppe nicht.

43 Deutlich wird hier wie schon 32 Justinian als der letztlich Schuldige bezeichnet.

30 . K a p i t e l Unverhohlen drückt Prokop seine Bewunderung für die Per-

ser und ihr zähes Aushalten unter dem Befehl eines Generals aus dem Geschlechte der Mihran aus (dort ist das militärische Oberkommando vermutlich erblich), während Dagisthaios als Feldherr immer tiefer sinkt: Handstreich des Johannes (4), Täuschung durch Mirrhanes (11), übereilte Räumung des La-

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E R L Ä U T E R U N G E X 505

gers (13), Tzanen den Römern an Tapferkeit unterlegen (13), Spott des Mermeroes (17), ungenügende Hilfeleistung für Phubelis (22). Des weiteren gewinnt man den Eindruck, daß die Führving des kriegerischen Geschehens in Lazien mehr und mehr von den Römern auf die einheimischen Strei tkräfte übergeht. Wir haben hier vielleicht einen Nachklang jener Klagen vor uns, die (VII I 8/1) von den Lazen in Byzanz gegen Dagisthaios vorgebracht, dessen Sturz verursachten und von Prokop gern zur Kenntnis genommen wurde. Auf jeden Fall waren die gemeinsam von Römern und Lazen errungenen Er-folge sehr beträchtlich : Mermeroes mußte südlich des Phasis den Weg durchs Gebirge nehmen und schließlich wegen Man-gels an Lebensmitteln das Land in Richtung Dvin räumen. Nur ein Res tkommando blieb als Nach t rab zurück, wurde aber zerschlagen.

Damit endet das J a h r 549. 48 Wie schon Buch I endet auch Buch I I in Form eines Nach- 49 ff.

trags. Johannes der Kappadoker wird nun, nachdem ihn vor-her Haß und Verachtung Prokops getroffen haben, lächer-lich gemacht: E r ha t das „Augustuskleid" empfangen, und damit sind die „Zeichen", an die er geglaubt, erfüllt .

*

Uber das Zeitalter der jus t in ian i schen Dynastie und ihre kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten (vornehmlich gegen die Perser) sowie auf dem afrikanischen Schauplatz besitzen wir neben Prokop, Malalas und Corippus noch eine Reihe von Autoren, die uns in mehr oder weniger eingehen-der Form Angaben liefern. An erster Stelle ist Prokops Fort-setzer Agathias (Vgl. Band I I „Gotenkriege" S. 1107ff.) zu nennen, der, ohne sein großes Vorbild zu erreichen, die Jahre 552 bis 558 behandelte. An ihn schließt sich wiederum Menander Protektor a n ; sein wertvolles, inhaltsreiches Werk liegt leider nur noch in Fragmenten vor und dürf te die Zeit bis 582 umfaßt haben. Des weiteren ist die zwar etwas unkritische, aber auf guten älteren Quellen aufbauende Chronik des Mönches Theophanes heranzuziehen, welche bis 813 herabgeht. Die griechischen Quellen werden durch Angaben orientalischer Berichterstat ter ergänzt, z .B. des syrisch schreibenden Zacharias Rhetor , dessen Kirchenge-schichte in deutscher Übersetzung durch Ahrens und Krüger

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Page 69: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

506 MALALAS

(Leipzig 1899) vorliegt, und des Bischofs Johannes von Nikiu in Ägypten; seine Weltchronik ist in äthiopischer Fassung überliefert und durch die französische Übersetzung von H. Zotenberg (1883) und die englische Übertragung von R . H . Charles (1916) bekannt geworden. Für die Geschichte des Ostens sei auch Tabari , Geschieht« der Perser und Araber zurZe i t der Sassaniden, übersetzt von Th. Noeldeke, Leiden 1879, genannt. Schließlich liegen zur Auswertung noch hagiographische Li teratur , Brief- und Gesetzessammlungen (z.B. Corpus iuris civilis), Dichtwerke, Inschriften und Münzen und gewaltige Baureste jener Zeit vor.

M A L A L A S

Über die Lebensumstand e des Johannes Malalas oder Malelas aus Antiocheia liegen uns keine Nachrichten vor. Wir wissen lediglich aus genauen Untersuchungen seines Werkes, daß er von 491 bis in die siebziger Jahre des 6. Jahr -hunder ts gelebt hat und Zeitgenosse von vier Kaisern, u .a . Just inians I. und Jus t inus ' I I . war. Außerdem läßt der Bei-name, gebildet nach dem syrischen Worte malal d .h . Rhetor, auf ein Amt als Prediger oder Anwalt schließen.

Seine nur in einer einzigen (Oxforder) Handschrif t über-lieferte, am Anfang und am Ende verstümmelte und viel-leicht nur in Überarbei tung vorliegende achtzehnbändige Chronik behandelte in ihrem ursprünglichen Zustand die Weltgeschichte vom Beginn der biblischen Zeit bis 574 ; jetzt endet sie mit dem Jah re 563. Das historische Gerüst ist dem Alten und Neuen Testament sowie der Kirchengeschichte entnommen, und da rum schlingen sich in buntem Ranken-werk die griechischen Sagen, die Frühgeschichte der Assyrer, I taler und Ägypter sowie die Herrscherreihen der römischen Könige, dor Diadochen und römischen Kaiser. Hinzu kom-men allerlei Kuriositäten und pikante Erzählungen, und indem so der Verfasser Wichtiges und Unwichtiges ohne inneren Zusammenhang aneinander reiht, will er den Leser mehr unterhalten als belehren. Leitende Gedanken sind ihm fremd, höchstens daß er sich hüte t , bei den Mächten seiner Zeit, dem Kaiser und seiner Reichskirche, Anstoß zu erwecken. „So ist", wie Krumbacher in seiner Byzantini-

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Page 70: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

M A I - A L A S 507

schon Li tera turgeschichte (1891/S. 113) feststell t , „das Werk des Malalas ein geschichtliches Volksbuch im genauen Sinne des Wortes" , das d a n n in der Folgezeit auch immer wieder gelesen und ausgebeute t wurde und f ü r ein halbes J a h r -tausend byzant inischen Chronisten als Vorbild diente . Bei der unkri t ischen, feinerer Bi ldung en tbehrenden Denkweise fies Geschichtsschreibers dür fen wir an die Glaubwürdigkei t seiner Berichte keinen s t rengen MaBstab anlegen und die vielen Quellenangaben nicht allzu e r n s t h a f t nehmen . Gleich-wohl sind bei ihm manche Go ldkömer erhal ten geblieben. Dies gilt vornehmlich für die Zeit, die er selbst als Zeitge-nosse miterlebte, zunächst von Antiocheia, spä ter von Konstant inopel aus .

Obschon sich seine und Prokops Lebensbahnen zeitweise räumlich nahe kamen , lassen sich doch keinerlei Beziehun-gen zwischen beiden feststellen. I m Gegenteil . Während dieser sich in Dars te l lung und Ausdruck klassischen Vor-bildern verpfl ichtet füh l t , gefällt sich Malalas in na iver Er -zählerfreude und verwendet u n b e k ü m m e r t die lebendige Volkssprache, die m i t ihren Neubi ldungen von F o r m e n , ihrer vereinfachten Syn t ax und der Beimischung lateinischer und semitischer Wör te r das gesprochene Griechisch unserer Tage ahnen läß t .

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Page 71: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

Λ Ο Γ Ο Σ I H ' χρόνων 'Ιουστινιανού βασιλέως

Μετά δέ την βασιλείαν Ίουστίνου έβασίλευσεν 6 θειότατος Ι 'Ιουστινιανός ϊ τη λή και μήνας ζ ' κα'ι ήμέρας ιγ ' έν μηνί άπριλ-λίω πρώτη, Ινδικτιώνι πέμπτη, 2τους χρηματιζοντος κατά Άντιόχειαν πεντακοσιοστοΰ έβδομηκοστοΰ πέμπτου, έπί της ύπατείας Μαβορτίου. ήν δέ τη Ιδέα κονδοειδής, εΰστηθος, εΰρινος, λευκός, ούλ6ί>ριξ, στρογγύλοψις, εΰμορφος, άναφά-λας, άν9ττ)ροπρόσωπος, μιξοπόλιος τήν κάραν καί το γένειον, μεγαλόψυχος, χριστιανός, ϊχαιρε δέ τω Βενέτω μέρει, καί αύτός δέ ών Θράξ άπό Βεδεριάνας.

Ό δέ αύτός βασιλεύς έπί της ίκτης έπινεμήσεως τώ όκτω- 2 βρίω μηνί προηγάγετο κόμητα άνατολής έν 'Αντιόχεια ονόματι Πατρίκιον, Άρμένιον· ωτινι δέδωκε χρήματα πολλά, κελεύσας αύτώ άπελ&εϊν καί άνανεώσαι πόλιν της Φοινίκης εις τό λίμιτον τήν λεγομένην Πάλμυραν καί τάς έκκλησίας καί τά δημόσια, κελεύσας καί αριθμόν στρατιωτών μετά των λιμιτανέων κα!>έ-ζεσ$αι έκεΐ καί τόν δοΰκα Έμίσσης προς το φυλάττεσ&αι τά 'Ρωμαϊκά καί 'Ιεροσόλυμα.

Έ ν δέ τώ αύτώ χρόνω δ Πέρσης έπολέμησε τώ Λαζών βασι- 3 λεΐ Ζτα&ίω, ώς προσρυέντι 'Ρωμαίοις. ó δέ Λαζών βασιλεύς πέμψας έδεήθη του βασιλέως 'Ρωμαίων, αϊτών βοή!>ειαν παρ' αύτοϋ λαβείν· καί πέμψας αύτώ ó βασιλεύς 'Ιουστινιανός στρα-τηλάτας τρεις, Γιλδέριχ καί Κήρυκον καί Εϊρηναϊον, μετά πολ-

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Auszüge aus der Chronik des Johannes Malalas Buch X V I I I : „Zeitalter des Kaisers Jus t in ian"

(Text entnommen der Ausgabe L. Dindorf, Bonner Corpus 1831)

1. (p. 425,1-9) Nach der Regierung des Kaisers Iustinos herrschte der erhabenste Jus t in ian 38 Jah re 7 Monate 13 Tage, nachdem er am 1. April, in der 5. Indikt ion, im Jah re 575 der antiochensischen Ära, unter dem Konsulat des Mavortioe sein Amt angetreten hat te . E r war von ge-drungener Gestalt, ha t t e kräft ige Brust , wohlgestaltete Nase, weiße Hau t fa rbe und geringeltes Haar , dazu ein ge-rundetes Antlitz und angenehmes Äußere. Vorne etwas kahl, besaß Jus t in ian gewisse Rötung des Gesichtes und ein angegrautes H a u p t und Kinn. Er setzte sich tapfer fü r den christlichen Glauben ein. Seiner Gunst erfreute sich die Par-tei der Blauen. Er war eeiner Herkunf t nach ein Thraker und in Bederiana geboren.

2. (p. 425,10-426,5) Der nämliche Kaiser (Justinian) ließ im Monat Oktober, in der 6. Indiktion, den Comes des Ostens namens Patrikios, einen Armenier, der in Antiocheia saß, zu sich kommen, übergab ihm eine große Geldsumme und befahl ihm, dami t hinzugehen und eine phönikische, an der Grenzlinie des Reiches gelegene Stadt namens Pa lmyra sowie die Kirchen und öffentlichen Bauten wieder aufzu-richten. Außerdem sollte dor t eine Abteilung von Grenz-soldaten unter dem Dux vom Emesa Garnison beziehen, zum Schutz für das römische Gebiet und Jerusalem.

3. (p. 427,1-17) Zur nämlichen Zeit bekriegte der Perser (König Kabades) den Lazenkönig Stathios, da er sich den Römern angeschlossen ha t te . Der Lazenkönig e rba t sich daher durch eine Gesandtschaft Hilfe vom römischen Kaiser. Und Kaiser Just inian schickte ihm drei Feldherrn, Gilde-

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λής βοηθείας 'Ρωμαϊκής, καί συγκρούσαντες πόλεμον, ϋπεσον έξ άμφοτέρων πολλοί, και άκούσας ó βασιλεύς 'Ρωμαίων ήγα-νάκτησε κατά των στρατηλατών, ότι φ9όνω φερόμενοι ττρός εαυτούς οί στρατηλάται 'Ρωμαίων προδεδώκασιν αλλήλους, και άγανακτήσας ó βασιλεύς κατ' αύτών διεδέξατο αυτούς· και κατελθόντος Πέτρου στρατηλάτου και άττοκινήσαντος αύτούς της έξαρ/ίας και λαβόντος τά έξπέδιτα παρ' αύτών, άνε/ώρη-σεν έκεϊθεν.

Ό δέ αυτός βασιλεύς άνενέωσε πάλιν της 'Αρμενίας όνόματι Μαρτυρόπολιν, μετονομάσας αυτήν Ίουστινιανόπολιν, ποιήσας τά τε ίχη αύτής και τούς έμβόλους, ήσαν γάρ τω χρόνω φί>α-ρέντες, μετενέγκας έκεϊ και άνατολικον άριθμόν.

Έ ν δέ τώ προγεγραμμένω ετει της βασιλείας 'Ιουστινιανού 4 κατεπέμ<ρί>η στρατηλάτης 'Αρμενίας ονόματι Ζτίττας. έν γάρ τοις προλαβοϋσι χρόνοις ούκ είχεν ή αύτή 'Αρμενία στρατηλάτην, άλλα δοϋκας καί ίρχοντας και κόμητας. δέδωκε δέ δ αυτός βασιλεύς τω αύτώ στρατηλάτη αριθμούς στρατιωτών έκ των δύο πραισέντων καί άνατολής. καί στρατεύσας έντοπίους σκρι-νιαρίους έποίησεν έαυτω σκρινιαρίους στρατηλατιανούς i~ò &είας σάκρας, αίτησάμενος τον βασιλέα αύτόχ&ονας στρατεϋσαι, ώς είδότας τά μέρη της 'Αρμενίας, καί παρέσχεν αύτώ τούτο καί τά δίκαια τών 'Αρμενίων των δουκών καί τών κομήτων καί τούς ύπάτους αύτών, πρώην μέν οντάς καστρισιανούς στρατιώ-τας- ήσαν γάρ καταλυθεΐσαι αί πρώην οδσαι άρχαί. έλαβε δέ καί άπό τοϋ στρατηλάτου άνατολής άριθμούς τέσσαρας· καί γέ-γονεν ϊκτοτε μεγάλη παραφυλακή 'Ρωμαίοις. ήν δέ καί ó άνήρ πολεμικός· δστις καί τήν άδελφήν Θεοδώρας της Αύγούστας ήγάγετο πρός γάμον, όνόματι Κομιτώ, νυμφευί>εϊσαν έν τοις Άντ ιόχου, πλησίον τοϋ 'Ιππικού Κωνσταντινουπόλεως.

Έ ν αύτώ δέ τώ χρόνω συνέβη 'Ινδούς πολεμήσαι προς έαυ- Γ> τούς οί όνομαζόμενοι Αύξουμϊται καί οί Ό μ η ρ ΐ τ α ι - ή δέ αιτία τοϋ πολέμου αύτη.

Ό τών ΑίΞουμιτών βασιλεύς ένδότερός έστι τών Άμερ ιτών,

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rich, Kerykos und Eirenaios, mit starker römischer Streit-macht . Bei den folgenden Kämpfen fanden auf beiden Seiten viele den Tod. Als der römische Kaiser davon hörte, er-grimmte er über die Feldherrn, weil sie einander aus gegen-seitiger Mißgunst verraten hä t ten . Und in seinem Zorn setzte er sie ab, worauf der Feldherr Petros sich auf die Reise machte, die drei ablöste und selbst den Befehl übernahm. Dann kehrte er von dort zurück.

Der nämliche Kaiser ließ die armenische Stadt Martyro-polis neu aufbauen und ihre durch die Zeit schadhaf t ge-wordenen Mauern und Säulenhallen wieder instandsetzen. Er gab ihr aus diesem Anlaß den neuen Namen Just iniano-polis und legte auch eine Abteilung östlicher Truppen dort-hin.

4. (p. 429,16-430,11) In dem oben genannten J a h r (528) der Regierung Just inians wurde Zt i t tas (Sittas) zum Be-fehlshaber in Armenien e rnann t ; denn in den vorausgehen-den Zeiten ha t te das nämliche Armenien keinen Befehlsha-ber (magister militum), sondern nur duces, praefecti und comités. Der erwähnte Kaiser unterstell te dem erwähnten Befehlshaber Truppenabteilungen aus den Verbänden der beiden mag. mili tum praesentales und des mag. mili tum orientalis. Nachdem nun Zt i t tas sein Kommando angetreten hatte, machte er aufgrund kaiserlicher Anordnung Einhei-mische zu Beamten seiner Militärkanzlei; er ha t t e nämlich den Kaiser darum gebeten, daß Armenier wegen ihrer Orts-kenntnis bei ihm dienten. Das gewährte ihm der Kaiser, ferner die Rechte der armenischen duces und comités, und unterstellte ihm auch die Hypatoi , die ehemaligen (stationä-ren) Grenzsoldaten; denn die bisherigen Amter wurden auf-gelöst. E r empfing aber auch vom Magister Militum des Ostens vier Abteilungen und wurde seitdem ein s tarker Schutz für die Römer. Zt i t tas war überdies ein tüchtiger Soldat. Zur Gemahlin erhielt er die Schwester der Kaiserin Theodora namens Komito, die er im Palast des Antiochos nahe dem Hippodrom von Konstantinopel ehelichte.

5. (p. 433,3-434,18) Zur nämlichen Zeit geschah es aber, daß die Inder miteinander in Krieg gerieten, die sog. Auxu-miten imd Homeriten. Das kam durch folgenden Anlaß : Der König der Homeriten wohnt Ägypten näher als der Auxu-

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ó δέ των Ό μ η ρ ι τ ώ ν πλησίον έστί της Αιγύπτου, ol δέ πραγμα-τευταί 'Ρωμαίων δια των Ό μ η ρ ι τ ώ ν εισέρχονται εις την Αύξού-μην καΐ έπΐ τά ένδότερα βασίλεια των 'Ινδών, είσΐ γαρ 'Ινδών καί Αιθιόπων βασίλεια επτά, τρία μέν 'Ινδών, τέσσαρα δέ Αι-θιόπων, τά πλησίον δντα τοϋ Ώκεανοϋ έπί τά άνατολικά μέρη. τών ούν πραγματευτών είσελθόντων είς τήν χώραν των Ά μ ε ρ ι -τών έπί τό ποιήσασθαι πραγματείαν, έγνωκώς Δίμνος ό βα-σιλεύς τών Ά μ ε ρ ι τ ώ ν , έφόνευσεν αύτούς και πάντα τά αύτών άφείλετο, λέγων δτι οί 'Ρωμαίοι οί χριστιανοί κακώς ποιοϋσι τοις Ίουδαίοις έν τοις μέρεσιν αύτών καΐ πολλούς κατ' έτος φο-νεύουσι· καί έκ τούτου έκωλύθη ή πραγματεία, ό δέ τών Αύ-ξουμιτών βασιλεύς έδήλωσε τω βασιλεϊ τών 'Αμεριτών δτι Κα-κώς έποίησας φονεύσας 'Ρωμαίους χριστιανούς πραγματευτάς καί έβλαψας τά έμά βασίλεια, καί έκ τούτου είς έχθραν έτρά-πησαν μεγάλην καί συνέβαλον πρός άλλήλους πόλεμον. έν τω δέ μέλλειν τόν βασιλέα τών Αύξουμιτών πολεμειν συνετάξατο λέγων δτι 'Εάν νικήσω Δίμνον τον βασιλέα τών 'Αμεριτών, χρι-στιανός γίνομαι- υπέρ γάρ τών χριστιανών πολεμώ αύτω. καί νικήσας 6 βασιλεύς τών Αύξουμιτών καί παραλαβών αύτόν αίχ-μάλωτον, άνεΐλεν αύτόν καί πάσαν τήν βοήθειαν αύτοϋ, καί τήν χώραν καί τά βασίλεια αύτοϋ έλαβε.

Καί μετά τήν νίκην έπεμψε συγκλητικούς αύτοϋ δύο καί μετ' αύτών διακοσίους έν Άλεξανδρεία, δεόμενος τοϋ βασιλέως 'Ιουστινιανού ώστε λαβείν αύτόν έπίσκοπον καί κληρικούς καί κατηχηθηναι καί διδαχθήναι τά χριστιανών μυστήρια καί φω-τισθήναι καί πασαν τήν Ίνδικήν χώραν ύπό 'Ρωμαίους γενέσθαι, καί έμηνύθη τώ βασιλεϊ Ίουστινιανώ πάντα δια Λικινίου, αύ-γουσταλίου 'Αλεξανδρείας· καί έί>έσπισεν ό αύτός βασιλεύς δν-τινα βούλονται έπίσκοπον λαβείν αύτούς. και έπελέξαντο οί αύ-τοί πρεσβευταί 'Ινδοί τόν παραμονάριον τοϋ άγίου 'Ιωάννου τοϋ έν Άλεξανδρεία, άνδρα ευλαβή, παρθένον, ονόματι Ίωάννην, δντα ένιαυτών ώς έξήκοντα δύο. καί λαβόντες τόν έπίσκοπον καί τούς κληρικούς, ους αύτός έπελέξατο, άπήγαγον είς τήν Ίνδικήν χώραν προς Ά ν δ α ν τον βασιλέα αύτών.

Έ ν αύτω δέ τώ χρόνω συνέβη έχθραν γενέσθαι τοϋ δουκός 6 Παλαιστίνης Διομήδου, σιλεντιαρίου μετά τοϋ φυλάρχου Ά ρ έ -

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mitenkönig, der mehr im Landesinnern zu Hause ist. Daher nehmen die römischen Kaufleute , die nach Auxuma und in die mehr binnenländischen Königreiche der Inder reisen, ihren Weg durch díte Gebiet der Homeri ten. Es gibt nämlich sieben Königreiche von Indern und Äthiopiern, davon ge-hören drei den Indern, vier den Äthiopiern, und sie liegen in der Nähe des Ozeans gegen Osten zu. Als nun die römi-schen Kaufleute das Land der Homeri ten aus geschäftlichen Gründen betraten, bemerkte dies deren König Dimnos, ließ sie niedermachen und nahm ihre gesamte Habe an sich mit der Erklärung, die christlichen Römer mißhandelten die Juden in ihrem Gebiet und töteten alljährlich viele von ihnen. Daraufhin wurde der Handelsverkehr verboten. Der König der Auxumiten aber ließ dem Homeritenkönig folgen-des wissen: „Du has t übel daran getan, die christlichen römischen Kaufleute zu töten, und auch meinem Königreich Schaden zugefügt!" Dadurch gerieten sie in bi t tere Feind-schaft und begannen miteinander Krieg. Als nun der König der Auxumiten in den Kampf ziehen wollte, gelobte er : „Wenn ich Dimnos, den König der Homeri ten, besiege, werde ich Christ ; denn für die Sache der Christen führe ich j a mit ihm Krieg." Und der König der Auxumiten gewann den Sieg, nahm seinen Gegner gefangen und ließ ihn tö t en ; sein Heer aber vernichtete er und machte sich sein Land und Königtum zu eigen.

Nach dem Siege schickte er zwei seiner Vornehmen mit zweihundert Begleitern nach Alexandreia. Durch sie ließ er Kaiser Just inian bi t ten, er möge ihm einen Bischof und Geistliche zusenden, dami t sie in den christlichen Geheim-nissen unterwiesen und ge tauf t würden; das ganze indische Land aber solle unter die Römer kommen. All dies meldete Likinios, der Augustalis von Alexandreia, dem Kaiser Just i -nian, und dieser erklärte in einem Erlaß, sie könnten sich einen Bischof nach Wunsch nehmen. So wählten denn die Inder den Paramonarier des hl. Johannes in Alexandreia, einen frommen, unverheirateten Mann namens Johannes, der 62 Jahre zählte. Und sie nahmen den Bischof und die von ihm ausgewählten Geistlichen mit sich und fuhren zu ihrem König Anda nach Indien.

6. (p. 434,19—435,17) Zur nämlichen Zeit kam es dahin, daß der Silentiarios Diomedee, der Dux von Paläst ina, mit

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θα. ό δέ Ά ρ έ θ α ς φοβηθείς είσηλθεν είς τό ένδότερον λίμιτον έπΐ τά 'Ινδικά, καΐ μαθών τοϋτο 6 Άλαμούνδαρος ό Σαρα-κηνός των Περσών, έ π ι ^ ί ψ α ς αύτω τω φυλάρχω 'Ρωμαίων, πα-ραλαβών έφόνευσεν αύτόν· ήν γάρ μετά χιλιάδων τριάκοντα, καΐ μαθών ταϋτα ό βασιλεύς 'Ιουστινιανός γράφει τοις δουξί Φοινίκης καΐ 'Αραβίας καΐ Μεσοποταμίας καί τοις των έπαρ-χιών φυλάρχοις άπελθεΐν κατ' αύτοϋ και καταδιώξαι αύτόν καί τό πλήθος αύτοϋ. καΐ ευθέως άπελθόντες Ά ρ έ θ α ς ό φύλαρχος καΐ Γνούφας καΐ Νααμάν καί Διονύσιος 6 δούξ Φοινίκης καί 'Ιωάννης è της Εύφρατησίας καί Σεβαστιανός 6 χιλίαρχος μετά της στρατιωτικής βοηθείας· καί μαθών Άλαμούνδαρος ό Σα-ρακηνός ίφυγεν είς τά 'Ινδικά μέρη μεθ' ή ς είχε βοηθείας Σα-ρακηνικής. καί είσελθόντες ol δούκες 'Ρωμαίων καί ol φύλαρ-χοι μετά βοηθείας συνεπομένης, καί μηδαμοΰ αύτόν καταλα-βόντες, ώρμησαν έπί τά Περσικά μέρη, καί παρέλαβαν τάς σκηνάς αύτοϋ, καί αιχμαλώτους δέ ίλαβον πλήθος άνδρών καί γυναικών καί παιδίων καί 6σας εύρον καμήλους δρομωναρίας καί άλλα διάφορα κτήνη, ϊκαυσαν δέ καί κάστρα Περσικά τέσ-σαρα παραλαβόντες καί τούς έν αύτοΐς δντας Σαρακηνούς τε καί Πέρσας, καί ύπέστρεψαν είς τά 'Ρωμαϊκά μετά νίκης.

Έ ν αΰτώ δέ τώ χρόνω άπηγγέλθη Ίουστινιανώ τώ βασιλεϊ 7 δτι συμβολής γενομένης μεταξύ Περσών καί 'Ρωμαίων, έπί την Μεσοποταμίαν έπι^ιψάντων τών Περσών μετά χιλιάδων λ', καί Ξέρξου τοΰ υίοΰ τοΰ βασιλέως Κωάδου· ό γάρ Περόζης ό μείζων υίός αύτοϋ έπί την Λαζικήν καί την Περσαρμε-νίαν έπολέμει μετά βοηθείας πολλής· ό γάρ πατήρ αύτών Κωάδης έν αύτω τώ καιρώ ούκ ήλθεν έπί τά 'Ρωμαϊκά· έξήλ-θον δέ κατά τοΰ Μέραν καί Ξέρξου ό άπο δουκών Δαμασκοΰ Κουζτίς ό Βιταλιανοΰ, άνήρ μαχιμώτατος, καί Σεβαστιανός μετά τής Ίσαυρικής χειρός καί Προκληιανός ό δούξ Φοινίκης καί Βασίλειος δ κόμης, ήν δέ καί Βελισάριος μετ' αύτών καί Ταφαράς ό φύλαρχος. τοΰ δέ ίππου Ταφαρα προσκόψαντος κατενεχθείς έπί τήν γην έσφάγη, όμοίως δέ καί Προκληιανός· Σεβαστιανός δέ καί Βασίλειος έλήφθησαν αιχμάλωτοι, Κου-ζτίς δέ πληγδτος γενόμενος παρελήφθη, Βελισάριος δέ φυγή χρησάμενος διεσώθη. καί άπηγγέλθη τά γενόμενα τφ βασιλεϊ

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dem Phylarchen Arethas in Streit geriet. Arethas aber zog sich aus Furcht vor ihm auf das innere Grenzgebiet gegen Indien zurück. Sobald Alamundaros, der Sarazene auf Per-serseite, davon hörte, warf er sich auf den römischen Phy-larchen, nahm ihn gefangen und ließ ihn töten; er zählte nämlich in seinem Heer 30000 Mann. Kaiser Justinian ver-nahm dies und schrieb darauf den Duces von Phönikien, Arabien und Mesopotamien sowie den Phylarchen in den Provinzen, sie sollten gegen Alamundaros ausziehen und ihn und sein Heer verfolgen. Und sogleich rückten die Phylar-chen Arethas, Gnuphae und Naaman, ferner der Dux von Phönikien Dionyeios und Johannes, der Dux von Euphra-teeia, sowie der Chiliarch Sebastianos mit ihrer Heeresmacht ins Feld. Auf die Kunde davon floh der Sarazene Alamunda-ros samt seinen sarazenischen Kampfgefährten zu den indi-schen Landstrichen. Die römischen Duces und die Phylarchen aber setzten ihm mit ihrem Aufgebot nach und da sie ihn nirgends fassen konnten, drangen sie bis in persisches Gebiet vor. Dort erbeuteten sie seine Zelte, machten eine große Zahl Männer, Frauen und Kinder zu Gefangenen und führten, was sie an Dromedaren und verschiedenen anderen Zugtieren vorfanden, mit sich hinweg. Sie verbrannten auch vier persi-sche Festungen, nahmen die darin befindlichen Sarazenen und Perser gefangen und kehrten dann siegreich auf römi-sches Gebiet zurück.

7. (p. 441,13-442,7) Zur nämlichen Zeit erhielt Kaiser Ju-stinian die Nachricht, daß zwischen Persern und Römern eine Schlacht vorgefallen sei, nachdem die Perser mit 30 000 Mann unter der Führung von Xerces, dem einen Sohn des Königs Koasas, Mesopotamien überfallen hätten; sein älterer Sohn Perozes kämpfte ja indessen mit starker Heeres-macht gegen Lazien und Persarmenien. Der Vater Kotidas selbst zog zu dieser Zeit nicht wider die Römer. So rückten denn gegen den Meran und Xerxes der Exdux von Damaskus Kutzis, der Sohn dee Vitalianos, ein sehr streitbarer Mann, dann Sebastianos mit dem isaurischen Aufgebot, Prokleianos, der Dux von Phönikien, und schließlich der Comes Basileios. Bei ihnen befand sich auch Beiisar und der Phylarch Tapha-ras. Das Pferd des Tapharas aber stolperte, so daß er zu Boden stürzte und dabei den Tod fand ; ebenso erging es dem Prokleianos. Sebastianos und Basileios hingegen wurden ge-

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Ίουστινιανω, καί έλυπή &η σφόδρα, έπεσον δέ καί έκ των Περ-σών στρατηγοί μετά βοηθείας αυτών πολλής · καί ύπέστρεψαν είς την Ιδίαν αύτών χώραν.

"Επεμψε δέ ό αύτός βασιλεύς συγκλητικούς άπό Κωνσταντι- 8 νουπόλεως φυλάττειν τάς πόλεις της άνατολής μετά της αύ-τών βοηθείας, τόν μέν πατρίκιον Πλάτωνα έν Άμηδία, τόν δέ Θεόδωρον τόν πατρίκιον έν Έδέση, Άλέξανδρον δέ τον Ίερίου έν Βεροία, καί άλλους δέ συγκλητικούς έπί τό Σοΰρον καί Κων-σταντΐναν είς τό φυλάττειν τάς πόλεις, έπέμφθη δέ έν αύτω τω καιρώ καί ό πατρίκιος Πόμπιος μετά πολλής βοηθείας, έχων μεθ' έαυτοϋ Ίλλυρικιανούς καί Σκύθας καί Ίσαύρου καί Θράκας· καί ένδοσις έγένετο τοϋ πολέμου κατά σύνταξιν 'Ρω-μαίων τε καί Περσών διά τό γενέσθαι χειμώνας βαρείς.

Συνέβη δέ έν αύτω τω καιρώ ύπό θεομηνίας παθεΐν Άντιό-χειαν τό έκτον αυτής πάθος, ό 8έ γεγονώς σεισμός κατέσχεν έπί μίαν ώραν, καί μετά τούτου βρυγμός φοβερός, ώστε τά άνα-νεωθέντα κτίσματα ύπο τών πρώην γενομένων φόβων κατα-πεσεΐν καί τά τείχη καί τινας έκκλησίας. τά δέ συμβάντα ήκούσθη καί έν ταΐς άλλαις πόλεσι, καί πάσαι πενθοΰσαι έλιτά-νευον. έπαθε δέ καί μέρη τών πέριξ τής πόλεως· τελευτώσι δέ έν αύτω τω σεισμώ άχρι ψυχών πεντακισχιλίων. οι δέ περι-σωθέντες πολϊται είς τάς άλλας πόλεις, φανεροί δέ έν τοις δρε-σιν ώκουν. ό δέ πατριάρχης Έφραΐμιος πάντα τά γενόμενα άνήγαγε τώ βασιλεΐ· καί άκούσαντες οι έν τω Βυζαντίω τά συμ-βάντα έλιτάνευον έπί ήμέρας ίκανάς.

Έ ν δέ τώ αύτω χρόνω συνέβη παθεΐν υπό σεισμού Λαο-δίκειαν τό πρώτον αύτής πάθος· κατηνέχθη δέ ύπό τοϋ φόβου τό ήμισυ τής αύτής πόλεως καί αί συναγωγαί τών 'Ιουδαίων, άπώλοντο δέ έν αύτω τω φόβω χιλιάδες έπτά ήμισυ, Εβραίων τε πλήθος καί χριστιανών όλίγοι· αϊ δέ έκκλησίαι τής αύτής πόλεως έμειναν άρραγεΐς, περισωί>εϊσαι ύπό θεοΰ. ό δέ αύτός βασιλεύς έχαρίσατο τοις Λαοδικεύσιν είς έκχόϊσιν τής αύτών πόλεως κεντηνάρια δύο.

Έ ν αύτω δέ τω χρόνω μετεκλήθη 'Αντιόχεια Θεούπολις κατά κέλευσιν τοϋ άγίου Συμεών τοϋ θαυματουργού, ευρέθη

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fangen, auch Kutzis geriet - nach einer Verwundung - in Feindeshand. Lediglich Beiisar konnte sich durch die Flucht re t ten. Als diese Verluste Kaiser Jus t in ian gemeldet wurden, war er zutiefst be t rüb t . Es fanden aber auch auf Perserseite Feldherrn mit vielen ihrer Leute den Tod. Und so kehrten alle in ihr Land zurück.

8. (p. 442,18-444,4) Fernerhin entsandte der nämliche Kaiser Mitglieder des Senats aus Konstant inopel und ließ mit deren Hilfe den Städten des Orients seine Fürsorge an-gedeihen. Er schickte den Patrikier Pia ton zu diesem Zweck nach Amida, den Patrikier Theodoros nach Edessa, Alexan-dres, den Sohn des Hierios, nach Beroia und andere Sena-toren nach Sura und Konstant ine . Abgesandt wurde zur gleichen Zeit auch der Patrikier Pompios mit einer s tarken Strei tmacht von Illyrern, Skythen, Isaurern und Thrakern . Schwere Unwetter führ ten indessen dazu, daß die Römer und Perser einen Waffenstil lstand schlossen.

In der gleichen Zeit geschah es, daß Antiocheia durch Gottes Zorn seine sechste Heimsuchung erlitt . Das Erdbeben dauerte über eine Stunde, und darauf folgte ein furchtbares Grollen, so daß die nach den vorausgegangenen Schrecknis-sen neuerrichteten Bauwerke, Mauern und einige Kirchen wiederum einstürzten. Von den Ereignissen hörte man auch in den anderen Städten, und überall t rauer te man und flehte zu Gott . Auch Gebiete um die Stadt ha t t en zu leiden; so fanden bei dem genannten Erdbeben an die fünf tausend Menschen den Tod. Die Überlebenden begaben sich in die anderen Städte , eine große Menge haus te auch in den Bergen. Über alle diese Unfälle berichtete der Pat r iarch Ephra im an den Kaiser. Als man in Byzanz davon hörte, veranstal te te man viele Tage lang Bittgottesdienste.

Gleichzeitig erlebte Laodikeia sein erstes Erdbeben. Die halbe Stadt und die jüdischen Synagogen stürzten infolge des schrecklichen Ereignisses ein. Dabei kamen 5 % - t a u s e n d Menschen ums Leben, in der Hauptsache Juden und nur einige Christen. Die Kirchen hingegen blieben durch göttli-chen Schutz unversehrt . Da schenkte der Kaiser den Ein-wohnern von Laodikeia zwei Kentenar ien, damit sie ihre Stadt von Trümmern säuberten.

Zur nämlichen Zeit bekam Antiocheia einen neuen Namen und hieß jetzt - auf Veranlassung des hl. Symeon des Wun-

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δέ καί έν τη αύτη Άντιοχεία χρησμός άναγεγραμμένος, περιέχων οΰτως· Καί σύ, τάλαινα πόλις, Άντιόχου ού κληθήση. όμοίως δέ καί έν τοις χαρτίοις ευρέθη των τ α άκτα γραφόντων της αύ-τής πόλεως δτι έκραζαν κληδόνα διδοϋντες εις τό μετακλη-θηναι την αύτήν πόλιν. και άνηνέχθη ταΰτα τω αύτω βασιλει Ίουστινιανω. και έδωρήσατο θείαν φιλοτιμίαν τοις Άντιοχεϋσι καΐ Λαοδικεϋσι και Σελευκέσιν, ώστε κουφισθήναι τήν αύτών συντέλειαν έπΐ έτη τρία, χαρισάμενος ταϊς αύταΐς πόλεσι λίτρας διακοσίας καί τοις κτήτορσιν αξίας ίλλουστρίων.

Τώ δέ αύτω χρόνω Άλαμούνδαρος ó των Περσών Σάρα- 9 κηνός έλθών μετά Περσικής καί Σαρακηνικής βοηθείας έπραί-δευσε τήν πρώτην Συρίαν εως τών δρων 'Αντιοχείας, καύσας καί τόπους της αύτής χώρας, καί άκούσαντες τα γεγονότα οί έξαρχοι 'Ρωμαίων έξήλθον κατ' αύτών· καί γνόντες οί Σαρα-κηνοί, λαβόντες πάσαν τήν πραΐδαν δια τοΰ έξωτέρου λιμίτου έφυγον.

Άκούσας δέ ó αυτός βασιλεύς τά γενόμενα ύ-ò τών Σαρα-κηνών, πέμψας ούκ όλίγην βοήθειαν πεζικήν έκ της Φρυγών χώρας, τούς λεγομένους Λυκοκρανίτας, άπηλθεν έπί τά Σαρακη-νικά καί τά Περσικά μέρη. έν αύτω δέ τώ καιρώ προεβλήθη ίξαρχος 'Ρωμαίων Βελισσάριος ύπό τοΰ αύτοϋ βασιλέως· ήν γαρ διαδεχθείς Ύπάτιος ó πατρίκιος, ό πρό αύτοϋ ών στρατηλάτης, καταπιστευθείς δέ Βελισσάριος τά έξέρκετα καί τούς δούκας εις τήν κατά Περσών μάχην. έν αύτω δέ τω χρόνω έπέμφθη είς τά Περσικά 'Ερμογένης ό άπό μαγίστρων, ó Σκύθης, άνήρ σοφός.

Τ<ρ δέ ίουνίω μηνί της έβδόμης ίνδικτιώνος ταραχής γενο- 10 μένης έθνικής, συμβαλόντων γάρ τών Σαμαρειτών μεταξύ χριστιανών καί 'Ιουδαίων, πολλοί τόποι ένεπρήσθησαν έν Σκυ-θοπόλει έκ τών αύτών Σαμαρειτών, καί τοΰτο άκούσας ό αύτός βασιλεύς ήγανάκτησε κατά τοΰ άρχοντος Βάσσου· δντινα δια-δεξάμενος άπεκεφάλισεν έν αυτή τή χώρα. οί δέ Σαμαρεϊται γνόντες τήν καθ' έαυτών άγανάκτησιν, έτυράννησαν καί έστεψαν λήσταρχον όνόματι Ίουλιανόν, Σαμαρείτην, καί έκαυσαν κτή-ματα καί έκκλησίας καί έφόνευσαν πολλούς χριστιανούς, καί

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der tä ters - Theupolis. E s fand sich aber auch in dem gleichen Antiocheia ein Orakelspruch folgenden Inhalte aufgeschrie-ben : „Und du, unglückliche Stadt , wirst nicht mehr nach Antiochos heißen." Ebenso fand sich in den Aufzeichnungen der Chronisten dieser S tad t die Angabe, daß die Einwohner der Umbenennung lauten Beifall spendeten. Dies wurde dem Kaiser Jus t in ian berichtet, und so schenkte er den Bürgern von Antiocheia, Laodikeia und Seleukeia in seiner erhabenen Freigebigkeit Steuerfreiheit für drei J a h r e ; außer-dem erhielten die Städte zweihundert P fund (Gold), die Standespersonen aber die Würde eines Illustris.

9. (p. 445,1-7,10-19) Gleichzeitig zog Alamundaros, der sarazenische Verbündete der Perser, mit einer aus Persern und Sarazenen bestehenden Strei tmacht heran, plünderte Syria Pr ima bis zu den Grenzen von Antiocheia u n d ver-brannte die dortigen Landschaften. Als die römischen Be-fehlshaber davon hörten, rückten sie gegen die Feinde ins Feld. Die Sarazenen aber, die dies merkten, raf f ten die ge-samte Beute an sich und flohen dami t durch die äußere Grenzbefestigung. . . .

Der Kaiser vernahm, was die Sarazenen angerichtet ha t ten . Daher schickte er aus Phrygien viel Fußvolk, die sog. Lykokrani ten, und drang dami t in die sarazenischen und persischen Gebiete ein. Zur gleichen Zeit wurde Beiisar vom Kaiser zum römischen Dux bestell t ; denn der Patr ikier Hypatios, der vor ihm Magister Militum gewesen, wurde ab-gesetzt und dafür Belisar der Oberbefehl über die römischen Truppen und die Duces fü r den Krieg gegen die Perser übertragen. Gleichzeitig wurde der Exmagister (gewesene Magister) Militum Hermogenes, ein Skyt.he und kluger Mann, nach Persien entsandt .

10. (p. 445,19-447,21) I m Monat J u n i der 7. Indikt ion brach ein Volksaufstand aus : Die Samaritaner und J u d e n griffen nämlich die Christen an, wobei viele Gebäude in Skythopolis von den Samari tanern in Brand gesteckt wur-den. Der Kaiser, der davon vernahm, ergrimmte aber über den Präfekten Bassos, entsetzte ihn seines Amtes und ließ ihn ebendort hinrichten. Sobald nun die Samari taner er-fuhren, daß der Kaiser ihnen zürne, empörten sie sich und machten einen Räube rhaup tmann namens Iulianos, einen

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είσελθών έν Νεαπόλει έθεώρησεν ίπποδρόμιον μετά πλήθους Σαμαρειτών· και τό πρώτον βάϊον ένίκησε Νικέας τις, ήκίοχος χριστιανός, ήσαν δέ καΐ άλλοι έν τη αύτη Νεαπόλει ήνίοχοι, Σαμαρείται καΐ 'Ιουδαίοι, ουστινας ένίκησεν ό αύτός Νικέας ηνί-οχος - και έλθών προς τόν τύραννον, όφείλων τιμηθήναι, έπη-ρώτησε δέ αΰτόν ποίας υπάρχει θρησκείας; καί μαθών δτι χριστιανός έστι, καί εις σύμβολον δεξάμενος τήν τών χριστια-νών εύ&έως πρώτην νίκην κατ' αύτοΰ, δπερ καί γέγονεν, εύθέως πέμψας άπεκεφάλισε τον ήνίοχον έν τω ίπποδρομίω. έχρήσατο κακώς καί τω επισκοπώ της αύτής πόλεως, τοϋτο δέ γνόντες οί άρχοντες Παλαιστίνης καί ó δούξ Θεόδωρος ó σιμός τό της τυ-ραννίδος τόλμημα έμήνυσεν εύθέως τώ βασιλεϊ Ίουστινιανω· καί άπελθών δ δούξ κατ' αύτοΰ μετά πολλής βοηθείας, λαβών μεθ' έαυτοΰ καί τόν φύλαργον Παλαιστίνης- καί γνούς τοϋτο ύ τύ-ραννος 'Ιουλιανός ό Σαμαρείτης, φυγών έξήλθεν άπό Νεαπόλεως. καί κατεδίωξεν αύτόν ό δούξ μετά της έαυτοΰ βοηθείας, καί συν-έκρουσαν πόλεμον· καί έκοψεν ό δούξ έκ τών Σαμαρειτών πλή-θος, καί παρέλαβεν αύτόν Σαμαρείτην Ίουλιανόν, τοΰ θεού πα-ραδόντος αύτόν. καί άποκεφαλίσας αύτόν έπεμψε την κεφαλήν αύτοΰ μετά τοΰ διαδήματος τω βασιλεϊ Ίουστινιανω .καί δτε έγνώσθη τώ αύτω βασιλεϊ τα γενόμενα, το της τυραννίδος τών Σαμαρειτών καί τοΰ δυστυχούς 'Ιουλιανού, ή παρά τών άρχόν-των μήνυσις ευθέως κατέλαβεν έν Κωνσταντινουπόλει καί ή τοΰ τυράννου κεφαλή, ίπεσον δέ έκ τών Σαμαρειτών έν τω πολέμω χιλιάδες είκοσι· καί οί μέν έφυγον είς τό ορος το λεγόμενον Ά ρ -παρίζιν, άλλοι δέ είς τόν Τραχώνα είς τό λεγόμενον σιδηροΰν δρος. έλαβε δέ καί ό φύλαρχος Σαρακηνός ó τών 'Ρωμαίων πραϊδαν έξ αύτών χιλιάδας είκοσι παίδων καί κορασίων· ούσ-τινας λαβών αιχμαλώτους έπώλησεν έν τοις Περσικοΐς καί Ίνδικοϊς μέρεσιν.

Ό δέ αύτός βασιλεύς γνούς δτι πολλά κτήματα της Παλαι-στίνης έκαυσαν οί Σαμαρείται τήν αρχήν δτε έτυράννησαν, ήγα-νάκτησε κατά τοΰ δουκός Παλαιστίνης, διότι προ τοΰ έπιρ^ίψω-

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MAI.A LAS 521

Samaritaner, zu ihrem König; sie verbrannten Häuser und Kirchen und machten viele Christen nieder. Mit einer großen Schar Samaritaner aber zog Iulianos in Neapolis ein und schaute bei den Zirkusspielen zu. Und ein gewisser Nikeas, ein christlicher Rennfahrer, errang den ersten Preis. Es waren aber in der nämlichen Stadt Neapolis auch noch an-dere Rennfahrer, Samaritaner und Juden, welche der ge-nannte Nikeas besiegte. Als er nun zu dem Gewaltherrscher hinging, um seine Ehrung zu empfangen, fragte ihn dieser, welchem Glauben er angehöre. Da mußte Iulianos hören, daß Nikeas Christ sei, und er nahm die Tatsache, daß ein Christ gleich den ersten Sieg gegen ihn errungen habe, was auch tatsächlich der Fall war, als ein so übles Vorzeichen auf, daß er den Rennfahrer durch den Henker noch im Hippo-drom enthaupten ließ. Auch den Bischof der nämlichen Stadt behandelte er übel. Als die Präfekten von Palästina und der Dux Theodoros Simos von der frechen Herausforderung des Empörers Nachricht erhielten, erstatteten sie sogleich dem Kaiser Justinian Bericht ; der Dux aber zog gegen ihn mit einer beträchtlichen Streitmacht heran und nahm auch den Phylarchen von Palästina mit. Die Nachricht davon scheuch-te den Gewaltherrscher Julianos, den Samaritaner, aus der Stadt. Der Dux verfolgte den Fliehenden mit seinen Truppen, lieferte den Samaritanern eine Schlacht und machte eine große Zahl von ihnen nieder; dabei konnte er durch Gottes Eingreifen auch den Samaritaner Julianos gefangen nehmen. Er ließ ihn hinrichten und sandte sein Haupt mit dem Dia-dem an Kaiser Justinian. Und zur gleichen Zeit, da die erste Nachricht von der Empörung der Samaritaner und des un-seligen Julianos den Kaiser erreichte, traf auch schon die Vollzugsmeldung der Befehlshaber samt dem Haupte des Gewaltherrschers in Konstantinopel ein. An Samaritanern fielen in dem Krieg zwanzigtausend. Vom Rest flohen die einen zu dem Berg namens Arparizin, die anderen zogen sich auf den sog. Eisernen Berg Trochon zurück. Als Beute emp-fing aber auch der sarazenische Phylarch der Römer zwanzig-tausend samaritanische Jugendliche männlichen und weib-lichen Geschlechts. Diese Gefangenen nahm er mit sich und verkaufte sie in den persischen und indischen Gebieten.

Als im übrigen der Kaiser erfuhr, daß die Samaritaner zu Boginn ihrer Empörung viele Gebäude in Palästina nieder-gebrannt hätten, richtete sich sein Zorn gegen den Dux von

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522 H A L A L A S

σιν είς τά κτήματα ή είς τήν πάλιν, ή μόνον ήκουσεν δτι συν-άγονται, ούχ ώρμησε κατ' αύτών καί έσκορπίζοντο. καί δια-δεξάμενος τόν αύτόν δοΰκα άσχήμως έκέλευσεν αυτόν άσφαλι-σθέντα φυλάττεσί>αι. καί έπέμφθη άντ' αύτοΰ δούξ Ειρηναίος, Άντιοχεύς· δστις όρμήσας κατά των άπομεινάντων Σαμαρειτών έν τοις δρεσι, πολλούς άπώλεσε πικρώς τιμωρησάμενος.

Ό δέ των Περσών βασιλεύς Κωάδης δεξάμενος Έρμογένην 11 μάγιστρον, έν φιλία πρεσβείας πεμφθέντα μετά καί δώρων της άναγορεύσεως του βασιλέως 'Ιουστινιανού έν μηνί ίουλίω.

Έν αύτώ δέ τώ καιρώ Ερμογένης ο μάγιστρος ύποστρέψας 12 έκ τών Περσικών δούς τά δώρα άνήγαγεν αποκρίσεις παρά Κωάδου, βασιλέως Περσών, πρός Ίουστινιανόν, βασιλέα 'Ρω-μαίων, έπιφερόμενος σάκρας περιεχούσας ούτως.

Κωάδης βασιλεύς βασιλευόντων, ήλίου ανατολής, Φλαβίω Ίουστινιανώ Καίσαρι σελήνης δύσεως, ηΰραμεν έν τοις ήμετέ-ροις άρχαίοις άναγεγραμμένα άδελφούς ήμάς άλλήλων είναι, καί έάν τις έπιδεηθή σωμάτων ή χρημάτων, παρέχειν τον έτερον, καί μεμενήκαμεν έξ έκείνου καί μέχρι του παρόντος ούτως διατε-λούντες· καί ποτέ μέν έθνών ήμΐν έπανισταμένων, τοις μέν πα-ρατάξασθαι ήναγκάσθημεν, τούς δέ καί δια δόσεως χρημάτων ΰποταγηναι έπείσαμεν, ώς δηλον είναι πάντα τά έν τοις ήμε-τέροις θησαυροΐς άναλωθήναι. ταϋτα δέ καί Άναστασίω καί Ίουστίνω τοις βασιλεΰσι γεγραφήκαμεν, καί ήνύσαμεν πλέον ού-δέν· δθεν ήναγκάσθημεν παρατάξασ&αι πολέμου χάριν, καί πλησίον τών 'Ρωμαϊκών γενόμενοι τούς έν μέσω μηδέν άμαρτή-σαντας προφάσει της έκείνων άπει&είας άπολέσαι. άλλ', ώς χριστιανοί καί εύσεβεϊς, φείσασθε ψυχών καί σωμάτων, καί με-τάδοτε ήμΐν χρυσίου· εί δέ μή τοϋτο ποιείτε, εύτρεπίσατε εαυ-τούς πρός πόλεμον, προθεσμίαν ίχοντες δλου του ένιαυτοϋ, ίνα μή νομισθώμεν κλέπτειν τήν νίκην καί δόλω περιγίνεσί>αι τοϋ πολέμου.

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Palästina, weil dieser nicht schon vor den Überfällen auf die S tad t und die Landgüter , also gleich auf die erste Kunde von den Zusammenrottungen, gegen die Empörer vorgegangen sei und sie zerstreut habe. Er entsetzte daher den Dux seines Amtes und nahm ihn in schimpfliche Ha f t . An seine Stelle kam als Dux Eirenaios aus Antiocheia. Der ging gegen die Samariter vor, die sich noch in den Bergen aufhielten, und überlieferte viele zur har ten Strafe dem Tode.

11. (p. 447, 22-448,2) I m Monat Jul i aber empfing der Perserkönig Koades den Magister Militum Hermogenes auf freundliche Weise; er war nämlich mit einer Gesandtschaft und Grußgeschenken von Kaiser Just inian zu ihm geschickt worden.

12. (p. 449,15-450,17) Zur gleichen Zeit kehr te der Magi-ster Militum Hermogenes, nachdem er seine Geschenke über-reicht hat te , aus Persien zurück. Er brachte einen Brief als Antwort des Perserkönigs Koades an Just inian mit, und zwar lautete dieser: „Koades, König der Könige, Herrscher des Sonnenaufgangs, dem Flavios Iustinianos, dem Kaiser des Monduntergangs. Wir fanden in unseren Archiven nieder-geschrieben, daß wir Brüder zueinander seien und wenn einer von uns Hilfe an Menschen oder Geld brauche, diese ihm der andere zuteil werden lassen solle. Wir sind seit jener Zeit bis auf den heutigen Tag dieser Einstellung treu geblieben. Da uns nun zuweilen fremde Völker angriffen, mußten wir mit den einen Kämpfe ausfechten, während sich andere durch Geldzahlungen zur Anerkennung unserer Oberherrschaft ge-winnen ließen. Dies ha t ganz offensichtlich unseren Staate-schatz aufgezehrt. Wir haben uns daher schriftlich an Ana-stasios wie Iustinos gewendet, leider ohne Erfolg, so daß wir uns genötigt sahen, euch zu bekriegen und dicht an die rö-mischen Grenzen heranzurücken und die zwischen unseren Machtbereichen wohnenden, an sich unschuldigen Menschen dem Verderben preiszugeben, alles nur wegen der Hartnäckig-keit der beiden Kaiser. So schont denn, Christen und fromme Leute wie ihr ja seid, Leib und Leben und gebt uns von eue-rem Golde ! Andernfalls rüste t euch zum Krieg ! Ih r h a b t dazu ein ganzes J a h r Zeit, dami t wir nicht den Eindruck erwecken, als wollten wir den Sieg stehlen und durch List den Krieg gewinnen."

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Τ ώ δέ αύτώ χρόνω ό αυτός βασιλεύς 'Ιουστινιανός έδωρή-σατο τοις Άντιοχεύσι τήν Ιδίαν τόγαν, έχουσαν καί λίθους βασι-λικούς- κα'ι ήπλώθη έν τη εκκλησία τη λεγομένη Κασσιανοΰ.

Έ ν αύτώ δέ τω χρόνω κατεπέμφθησαν πρέσβεις 'Ρωμαίων έν 13 τοις Περσικοϊς μέρεσιν Ερμογένης καί 'Ρουφινος ó στρατηλά-της, έπί της ύπατείας Λαμπαδίου καί Όρέστου. καί φθασάν-των αϋτών το Λόρας το μετακλη9έν Άναστασιούπολις, μήνυ-σιν κατέπεμψαν τω βασιλεϊ Περσών Κωάδη · καί ύπερέθετο 6 αύτός βασιλεύς τοΰ δέξασθαι αύτούς. καί έν τω διάγειν αύ-τούς είς το Δόρας άμα Βελισαρίω τω στρατηλάτη σύν τοις άλλοις έξάρχοις καί τη στρατιωτική βοήθεια, καί άπληκευόντων αύτών έξω τοΰ Λόρας, τήν άπόκρισιν τοΰ βασιλέως Περσών δε-χόμενοι, ó Μηράμ ó πρώτος έξαρχος Περσών καί ó υιός τοϋ βασιλέως Περσών συν άλλοις έξάρχοις Περσών καθήμενοι είς τό Νίσιβι, καί γνόντες ότι έξω τοϋ Δόρας άπληκεύουσιν οί 'Ρω-μαίοι, έπέρ^ιψαν Πέρσαι μετά έβδομήκοντα χιλιάδων, διελόντες αύτούς είς τρεις αρχάς.

Καί γνόντες οί έξαρχοι 'Ρωμαίων, όρμήσαντες κατά Περσών συνέκρουσαν- καί συμβολής γενομένης έμίγησαν τά Περσών καί 'Ρωμαίων στρατόπεδα, καί έκοψαν 'Ρωμαίοι Πέρσας κατά κράτος, λαβόντες καί σίγνον Περσικών, ó δέ Μηράμ μετά ¿λί-γων φυγών σύν τώ υίώ τοΰ βασιλέως διεσώθη είς τό Νισίβιον. έν αύτη δέ τη συμβολή καί ίξαρχος Περσών κατεσφάγη όνό-ματι Σάγος, Σουνίκα τοϋ δουκός καί έξάρχου 'Ρωμαίων είς μο-νομαχίαν αύτόν προτρεψαμένου- και ήν ίδεΤν νίκην Περσικής άπονοίας, είς έδαφος ήπλωμένων νεκρών.

Καί γνούς τοϋτο Κωάδης ό Περσών βασιλεύς έπέτρεψεν είσελθεϊν τόν πατρίκιον 'Ρουφίνον άμα τώ κόμητι 'Αλεξάνδρα είς τήν πρεσβείαν.

Τή δέ συμπληρώσει τοΰ σεπτεμβρίου μηνός οί πρέσβεις 14 "Ρωμαίων οί πεμφί>έντες έν τοις ΓΙερσικοΐς ύπέστρεψαν ποιή-σαντες πάκτα. καί γνούς τοϋτο ό βασιλεύς 'Ιουστινιανός, δτι είρήνην ϊχει πρός 'Ρωμαίους, χαράς έπλήσθη. δεξάμενος γαρ τά γράμματα τών πάκτων καί άναγνούς εύρε περιέχοντα ούτως.

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Zur gleichen Zeit schenkte Kaiser Jus t in ian den Einwoh-nern von Antiocheia seine mit kaiserlichen Edelsteinen ge-schmückte Toga; man hängte sie dort in der Kirche des hl. Kassianos auf.

13. (p. 452,13-453,14) Zur nämlichen Zeit wurden unter dem Konsulat des Lampadios und Orestes Hermogenes und der Magister Militum Rufinos als Gesandte nach Persien ge-schickt. Nachdem sie in der Stadt Daras, die heute in Ana-stasiupolis umbenannt ist, eingetroffen waren, übermit tel ten sie dem Perserkönig Koades eine Botschaft , doch schob dieser den Empfang hinaus. Während sich nun die Gesandten zu-sammen mit dem Magister Militum Beiisar, den übrigen rö-mischen Befehlshabern und dem Heer - dieses lagerte vor der Stadt - in Daras aufhielten und die persische Antwort er-warteten, machten der Oberbefehlshaber der Perser Meram und der Sohn des Perserkönigs sowie die anderen persischen Befehlshaber, die sich im Räume Nisibis befanden, die Be-obachtung, daß die Römer außerhalb von Daras s tünden, und so griffen die Perser mit 70000 Mann in drei Abteilungen an.

Kaum hat ten die römischen Feldherrn davon erfahren, machten sie auch ihrerseits sich zum Angriff bereit und be-gannen die Schlacht. Dabei gerieten die römischen und per-sischen Truppen durcheinander, doch konnten die Römer ihre Gegner gewaltig aufs H a u p t schlagen und sogar ein per-sisches Feldzeichen erbeuten. Meram aber ret tete sich mit einigen wenigen Begleitern und dem Sohn des Königs nach Nisibis. In der Schlacht selbst fand außerdem der persische Befehlshaber namens Sagos den Tod, nachdem ihn der Dux und römische Feldherr Sunikas zum Zweikampf herausge-fordert hat te . Überall deckten Leichen den Erdboden, so daß der Sieg über die persische Tollkühnheit klar zu erkennen war .

Sobald der Perserkönig Koades von der Niederlage erfuhr, gestattete er die Einreise der beiden Gesandten, des Patr i -kicrs Rufinos und des Comes Alexander.

14. (p. 454,11—456,18) Ende September kehrten die römi-schen Gesandten, die nach Persien geschickt worden waren, nach Abschluß eines (Friedens-)Vertrages zurück, und Kaiser Justinian freute sich, als er hörte, daß die Römer nun Frieden hät ten. Nach Empfang und Lektüre des Begleitbriefes fand

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Page 89: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

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Άνελθόντες πρός ήμάς ot ήμέτεροι πρεσβευταί ol πρός τήν σήν σταλέντες ήμερότητα άπήγγειλαν ήμϊν τήν άγαθήν προαίρε-σιν της πατρικής ΰμών διαθέσεως, καΐ έπί πασιν εύχαριστήσα-μεν τω δεσπότη θεώ ότι πρέπον τή αύτοΰ άγαθότητι πράγμα γέ-γονε καί προέβη σύν θεω είρήνη εις ώφέλειαν των δύο πολιτειών. 6τι δέ μεγάλη δόξα καί έπαινός έστιν έν πάση τη γη παρά θεώ καί άνθρώποις τό είρήνην γενέσθαι μεταξύ των δύο κόσμων έπί της σης ήμερότητος καί ήμών των γνησίως ύμάς άγαπώντων πρόδηλόν έστι· καί οί έχθροί δέ έκατέρας πολιτείας καταπε-σοΰνται ταύτης σύν θεω γενομένης, δια τάχους τοίνυν έπικα-ταλήψονται ol ήμέτεροι πρεσβευταί, όφείλοντες άναπληρώσαι τα πρός άσφάλειαν τής είρήνης. εύχόμεθα γοΰν έν πολλοίς χρό-νοις την πατρικήν ύμών διάθεσιν περισώζεσθαι.

Καί έκπεμφθείς ύπό 'Ρωμαίων πάλιν 'Ρουφϊνος, δευτέρας άποκρίσεως καταπεμφθείσης έν τοις Περσικοϊς μέρεσιν, εύρε τόν βασιλέα Περσών άναδυέντα πρός τα δόξαντα μεταξύ αύτών ένε-κεν της είρήνης. φημισθέντος γάρ τούτου, ώς τών Σαμαρει-τών "Ρωμαίων άγανακτηθέντων ύπό του βασιλέως 'Ιουστινιανού, ώς προγέγραπται, φυγόντων καί άπελθόντων πρός Κωάδην, βα-σιλέα Περσών, άπό τής έαυτών χώρας Παλαιστίνης, καί έπαγ-γειλαμένων αύτω συμμαχεΐν· τό δέ πλήθος αύτών ήν χιλιάδες πεντήκοντα, έπηγγείλαντο δέ τών Περσών βασιλεΐ προδιδόναι τήν έαυτών χώραν, τήν Παλαιστίνην πασαν καί τούς αγίους τόπους, πόλιν έχουσαν διαφόρων βασιλέων χαρίσματα· χρυσοϋ τε γάρ πλήθος πολύ καί λίθων τιμίων Αναρίθμητος ποσότης· καί άκούσας ταϋτα ó βασιλεύς Περσών, καί πεισθείς τοις παρ' αύτών λεγομένοις, άνεδύη περί τό ποιήσαι τά πάκτα. άφορ-μήν δέ λαβών περί τών χρυσορ£>ύτων τών εύρεθέντων πρ<ί)ην έπί 'Αναστασίου του βασιλέως, όντων ύπό 'Ρωμαίους· ήν γάρ πρώην τά αύτά δρη ύπό τήν Περσών πολιτείαν· τά δέ χρυσό£-ρυτα δρη ύπάρχει μεταξύ τών όρων 'Αρμενίων 'Ρωμαίων καί Περσαρμενίων, ώς είδότες λέγουσιν· άτινα δρη φέρουσι χρυσόν πολύν· δτε γάρ βροχαί καί δμβροι γίνονται, κατασύρεται ή γη τών αύτών όρέων, λεπτίδας άναβλύζουσα χρυσοϋ· τά δέ αύτά δρη έμισθοϋντο τό πρότερόν τίνες άπό 'Ρωμαίων καί Περσών χρυσοϋ λιτρών διακοσίων· έξ ου δέ παρελήφθησαν τά αύτά 6ρη ύπό του θειοτάτου 'Αναστασίου, 'Ρωμαίοι μόνοι κομίζονται τήν θεσπισθεισαν συντέλειαν. καί έκ τούτου έγένετο διαστροφή περί τά πάκτα.

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er nämlich, daß der Text folgendermaßen laute te : „Unsere Gesandten, die zu Euer Gnaden entboten waren, verkündeten uns nach ihrer Rückkehr die Huld Euerer väterlichen Ge-sinnung. Und wir dankten in allem Gott dem Herrn, daß ein seiner Güte entsprechendes Werk zustande gekommen ist und ein Friede zum Heile beider Staaten dank seiner Hilfe hervortrat . Alle wissen ja, daß es viel R u h m und Lob auf der ganzen Erde bei Gott und den Menschen bedeutet , wenn Friede zwischen den zwei Weltreichen in der Zeit Euerer und unserer Gnade, die wir Euch aufrichtig lieben, einkehren darf. Die Feinde beider Staaten aber werden niederstürzen, wenn solches mit Gottes Hilfe Wirklichkeit wird. Unsere Ge-sandten werden sich daher so bald wie möglich einfinden, u m den Frieden zu ratifizieren. Unser Wunsch bleibt es jeden-falls, daß uns Euere väterliche Huld durch lange Zeiten er-halten bleibt."

Als aber Rufinos zum zweiten Male mit einem weiteren Schreiben von den Römern nach Persien geschickt wurde, mußte er feststellen, daß sich der Perserkönig, was die gegen-seitigen Abmachungen anlangte, eines anderen besonnen hat te . Es war nämlich bekannt geworden, daß die römischen Samaritaner, denen, wie schon gesagt. Kaiser Jus t in ian groll-te, geflohen seien und sich aus ihrem Lande Paläst ina hinweg zum Perserkönig Koadee begeben und diesem ihre Hilfe ver-sprochen h ä t t e n ; ihre Zahl aber belief sich auf 50000. Sie wollten ihrer Zusage nach dem Perserkönig ihr Land, ganz Palästina und die heiligen Stä t ten ausliefern, wo die Weihe-gaben verschiedener Herrscher lagen, eine große Menge Gold und zahllose Edelsteine. Als der Perserkönig dies vernahm, ließ er sich von ihren Worten best immen und zögerte mit dem Friedensschluß. Dabei nahm er die Goldgruben zum Vorwand, die einst in den Zeiten des Kaisers Anastasios au f · gedeckt worden waren und sich nun in römischen Besitz be-fanden. Die genannten Berge ha t t en nämlich einmal den Per-sern gehört; sie liegen j a auch, wie Sachkundige berichten, im Grenzgebiet von Römisch- und Persisch-Armenien. Diese Berge liefern viel Gold. Denn wenn Regenfälle und Wolken-brüche niedergehen, wird das Erdreich von dor t herunter-geschwemmt und läßt feine Goldblättchen zu Tage treten. Früher ha t t en einige Leute die Berge von den Römern und Persern für 200 P f u n d Gold gepachtet , seitdem diese aber von dem erhabenen Kaiser Anastasios in Besitz genommen

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Ή δέ των Σαμαρειτών προδοσία έγνώσθη 'Ρωμαίοις, ώς τί-νων έξ αύτών εύπορων συσχεθέντων έν τω ύποστρέφειν αύτούς άπό των Περσικών μερών, και γνωρισθέντων μετά τό άπελθεΐν αύτούς πρός Κωάδην, βασιλέα Περσών, και συντάξασθαι αύτώ ποιεΐν τήν προδοσίαν της Ιδίας χώρας, ώς προείρηται· ήσαν δέ ol γνωρισθέντες Σαμαρεΐται ονόματα πέντε· καί συσχεθέντες άπηνέχθησαν πρός τόν στρατηλάτην της ανατολής, καί έξητά-σθησαν παρ' αύτω, καί ώμολόγησαν τήν προδοσίαν ήν έμελέ-των. τά δέ πεπραγμένα αύτών άνεγνώσθη τω βασιλεϊ Ίουστι-νιανω.

Τω δέ αύτω καιρώ καί πρεσβευτής έπέμφθη ΰπό τοϋ βασι-λέως Περσών προς τόν βασιλέα 'Ρωμα ίων καί έπιδούς ας έπε-φέρετο σάκρας άπελύθη κομισάμενος δώρα.

Ό δέ βασιλεύς "Ρωμαίων άκουσας παρά τοϋ πατρικίου 'Ρου-φίνου τήν παρά Κωάδου, βασιλέως Περσών, παράβασιν, ποιήσας θείας κελεύσεις κατέπεμψε προς τόν βασιλέα των Αύξουμιτών· δστις βασιλεύς 'Ινδών συμβολήν ποιήσας μετά τοϋ βασιλέως τών Άμεριτών 'Ινδών, κατά κράτος νικήσας παρέλαβε τά βασίλεια αύτοΰ καί τήν χώραν αύτοϋ πασαν, καί έποίησεν άντ' αύτοΰ βα-σιλέα τών Άμεριτών 'Ινδών έκ τοϋ Ιδίου γένους Άγγάνην διά τό είναι καί το τών Άμεριτών 'Ινδών βασίλειον ύπ' αύτόν. καί άποπλεύσας ό πρεσβευτής 'Ρωμαίων έπί Άλεξάνδρειαν δια τοϋ Νείλου ποταμοΰ καί της 'Ινδικής θαλάσσης κατέφθασε τά 'Ινδικά μέρη. καί εΐσελθών παρά τω βασιλεϊ τών 'Ινδών, μετά χαράς πολλής ίξενίσθη 6 βασιλεύς 'Ινδών, δτι διά πολλών χρόνων ήξιώ-δη μετά τοϋ βασιλέως 'Ρωμαίων κτήσασθαι φιλίαν. ώς δέ έξηγήσατο ό αύτός πρεσβευτής, ότε έδέξατο αύτόν ó τών 'Ινδών βασιλεύς, ύφηγήσατο το σχήμα της βασιλικής τών 'Ινδών κατα-στάσεως δτι γυμνός υπήρχε καί κατά τοϋ ζώσματος είς τάς ψύας αύτοΰ λινόχρυσα ιμάτια, κατά δέ της γαστρός καί τών ώμων φορών σχιαστάς δια μαργαριτών καί κλαβια άνά πέντε καί χρυσά ψέλια είς τάς χείρας αύτοϋ, έν δέ τη κεφαλή αύτοϋ λινό-χρυσον φακιόλιν έσφενδονισμένον, έχον έξ άμφοτέρων τών μερών σειράς τέσσαρας, καί μανιάκιν χρυσοϋν έν τω τραχήλω αύτοΰ, καί ίστατο ύπεράνω τεσσάρων ελεφάντων εχόντων ζυγόν καί τροχούς δ', καί επάνω, ώς όχημα ύψηλόν ήμφιεσμένον χρυσέοις πετάλοις, ώσπερ έστί τά τών άρχόντων τών επαρχιών όχήματα άργύρω ήμφιεσμένα. καί ϊστατο επάνω ό βασιλεύς τών 'Ινδών

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worden waren, empfingen die Römer allein die ausbedungene Pacht . Dadurch kam es zum Vertragsbruch.

Vom Verrat der Samaritaner erhielten die Römer auf fol-gende Weise Kenntnis : Einige ihrer führenden Männer, fünf an Zahl, wurden bei ihrer Rückkehr aus Persien ve rha f t e t ; man ha t te nämlich nach ihrer Abreise zum Perserkönig Koa-das in Erfahrung gebracht, daß sie, wie schon gesagt, diesem ihr Land ausliefern wollten. Nach ihrer Verhaftung also wur-den sie zum Magister Militum des Ostens gebracht und ge-standen dort auf der Folter ihren geplanten Verrat . Kaiser Just inian aber erhielt von all dem schriftlichen Bericht. . .

15. (p. 456,21-459,3) Zur gleichen Zeit schickte der Perser-könig auch einen Gesandten an den römischen Kaiser. Dieser händigte sein Schreiben aus und wurde dann mit Geschenken entlassen.

Als aber der römische Kaiser durch den Patrikier Rufinos vom Wortbruch des Perserkönigs Koadas erfahren hat te , schickte er höchtseigenhändige Mahnschreiben an den König der Auxumiten. Dieser Herrscher ha t te in einer Schlacht den König der indischen Homeriten entscheidend geschlagen und sein Königtum und sein ganzes Land in Besitz genommen. An seiner Stelle aber bestellte er zum König der indischen Homeriten den Anganes aus seinem eigenen Geschlecht ; denn or ha t t e ja auch deren Königreich unter sich. Was den römi-schen Gesandten aber betraf, so fuhr dieser nach Alexandreia und nahm von dort seinen Weg nilaufwärts und über das Indische Meer in das Gebiet der Inder. Er machte deren Kö-nig seine Aufwartung, was diesen freudig überraschte ; hegte er doch schon lange den Wunsch, mit dem römischen Kaiser Freundschaft zu schließen. Nach dem Bericht des Gesandten sah bei dessen Empfang der König der Inder in seinem Auf-putz folgendermaßen aus : Er war am Oberkörper unbeklei-det, vom Gürtel und den Lenden aus flössen golddurchwirkte Leinengewänder herab. Am Leib und an den Schultern t rug er eine leichte Hülle, geziert mit Perlen imd Edelsteinen( ?) in Fünferordnung( ?), und an den Armen goldene Reifen. Sein Haup t war bedeckt mit einem geschwungenen H u t aus golddurchwirkter Leinwand, an dessen beiden Seiten vier Ket ten herabhingen, seinen Nacken umschloß ein goldenes Halsband. Der Herrscher stand hoch oben auf einem vier-

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βαστάζων σκουτάριον μικράν κεχρυσωμένον καί δύο λαγκίδια καΐ αύτά κεχρυσωμένα κατέχων έν ταΐς χερσίν αύτοϋ. καί ού-τως Ιστατο πάσα ή σύγκλητος αύτοϋ μεθ' δπλων καΐ αύλοί άδον-τες μέλη μουσικά.

ΚαΙ είσενεχθείς ¿ πρεσβευτής 'Ρωμαίων, κλίνας το γόνυ προσεκύνησε· καΐ έκέλευσεν 6 βασιλεύς 'Ινδών άναστηναί με και άναχθηναι πρός αύτόν. καΐ δεξάμενος την τοϋ βασιλέως 'Ρω-μαίων σάκραν κατεφίλησε τήν σφραγίδα, δεξάμενος δέ και τά δώρα τά πεμφθέντα ύπό τοϋ βασιλέως έξεπλάγη. λύσας δέ καί άναγνούς δι' έρμηνέως τά γράμματα, εύρε περιέχοντα ώστε όπλίσασθαι αύτόν κατά Κωάδου, βασιλέως Περσών, και τήν πλησιάζουσαν αύτώ χώραν άπολέσαι και τοϋ λοιποϋ μηκέτι συν-άλλαγμα ποιήσαι μετ' αύτοϋ, άλλα δί ής ύπέταξε χώρας τών Άμεριτών 'Ινδών δια τοϋ Νείλου έπί τήν Αίγυπτον έν Άλεξαν-δρεία τήν πραγματείαν ποιεϊσθαι. καί εύθέως ό βασιλεύς 'Ιν-δών Έλεσβόας έπ' δψεσι τοϋ πρεσβευτοϋ 'Ρωμαίων έκίνησε πόλεμον κατά Περσών, προπέμψας καί τούς ύπ' αύτόν 'Ινδούς Σαρακηνούς, έπηλθε τη Περσική χώρα ύπέρ 'Ρωμαίων, δηλώσας τω βασιλεϊ Περσών τοϋ δέξασθαι τόν βασιλέα 'Ινδών πολεμοϋντα αύτω καί έκπορθησαι πασαν τήν ύπ' αύτοϋ βασιλευομένην γην. καί πάντων οΰτως προβάντων 6 βασιλεύς 'Ινδών κρατήσας τήν κεφαλήν τοϋ πρεσβευτοϋ 'Ρωμαίων, δεδωκώς ειρήνης φίλημα, άπέλυσεν έν πολλή θεραπεία, κατέπεμψε γαρ καί σάκρας διά Ίνδοϋ πρεσβευτοϋ καί δώρα τω βασιλεϊ 'Ρωμαίων.

Έ ν αύτώ δέ τώ χρόνω ό αύτός βασιλεύς άγωνίσασθαι βου- 16 λόμενος κατά Περσών διά γης τε και θαλάσσης, εκπέμπει στρά-τευμα τοϋ φυλάξαι άτάραχον τήν πολιτείαν 'Ρωμαίων.

Τω δέ αύτω χρόνω δέησις κατεπέμφθη Έφραΐμ ίω πατριάρ-χη παρά τών άπομεινάντων έν αίχμαλωσία ύπό Άλαμουνδάρου Σαρακηνοϋ, ώς πικραΐς τιμωρίαις δεδέσθαι αύτούς. τινάς γαρ καί άπεκεφάλισεν έξ αύτών, φοβούμενος μήπως και προδροσία έξ αύτών γένηται. καί τίνες προσπεσόντες αύτώ παρεκάλεσαν όλί-

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Page 94: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

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räderigen und von vier Elephanten gezogenen Wagen, den goldene Plat ten ( ?) umgaben, so wie sich die Leiter unserer Provinzen silberner bedienen. So also s tand der König der Inder oben und t rug einen kleinen vergoldeten Schild und zwei kleine, ebenfalls vergoldete Lanzen in seinen Händen. Gleichermaßen s tanden seine Großen in Waffen u m ihn, wäh-rend Flötenspieler ihre Weisen erklingen ließen.

Als nun der römische Gesandte vorgelassen wurde, beugte er das Knie und bezeugte seine Verehrung. Und der indische König befahl mir(!) aufzustehen und näherzukommen. Dann nahm er das Schreiben des römischen Kaisers entgegen und küß te das Siegel. Mit Staunen empfing er auch die ihm vom Kaiser zugesandten Geschenke. Nachdem er sodann den Brief erbrochen und sich durch einen Dolmetscher h a t t e vor-lesen lassen, fand er als Inha l t die Aufforderung, er solle sich gegen den Perserkönig Koades rüsten, dessen Nachbarge-biet verwüsten und künft ighin mi t ihm keinen Handelsver-kehr mehr pflegen, sondern durch das Land der von ihm un-terworfenen indischen Homeri ten und auf dem Nil nach Ägypten und Alexandreia den Warenaustausch leiten. Und sogleich, noch vor den Augen des römischen Gesandten, be-gann der Inderkönig Elesboas Krieg gegen die Perser und griff, nachdem er auch die ihm untertänigen sarazenischen Inder vorausgeschickt ha t te , zugunsten der Römer Pereien an. Den Perserkönig aber ließ er wissen, er solle den Inder-könig als seinen Gegner erwarten und damit rechnen, daß sein gesamtes Herrschaftsgebiet verwüstet werde. Nachdem nun dies so geschehen war, faßte der Inderkönig das H a u p t des römischen Gesandten, gab ihm den Friedenskuß und ent-ließ ihn mit besonderer Auszeichnung. E r ließ auch Briefe und Geschenke durch einen indischen Gesandten dem Kaiser Just inian zugehen.

16. (p. 460,7-467,22) Zur gleichen Zeit wollte der genannte Kaiser mit den Persern zu Wasser und zu Lande Krieg führen und sandte daher ein Heer aus, u m die Ruhe des römischen Reiches zu sichern.

Gleichzeitig erging an den Patr iarchen Ephraimios ein flehentlicher Bericht der bei Alamundaros in Gefangenschaft lebenden Römer : Dieser habe sie har ten Strafen unterwor-fen, einige von ihnen sogar aus Furch t vor Verrat en thaupten lassen. Einige warfen sich ihm daher zu Füßen und ba ten ihn

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Page 95: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

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γων ήμερων ένδοσιν γενέσθαι αύτοϊς ττρός το πέμψαι δέη σι ν έν τη 'Ρωμαίων πολιτεία του έκπεμφθήναι χρήματα είς άνάρ-ρυσιν αυτών, και ταϋτα άκουσας Άλαμούνδαρος, χαίρων, φησί, παρεκλήθη· και δεδωκώς προθεσμίαν ήμερων έξήκοντα, άντι-φωνήσαντος υπέρ αύτών Ταϊζάνου του άρχιφύλου Σαρακηνών, και της δεήσεως έκπεμφθείσης, άνεγνώσθη έν Άντιοχεία, καΐ με-τά δακρύων πάντες είς τά λεγόμενα γαζοφυλάκια έν έκαστη έκ-κλησία καθ' ô ηύπόρει τις μετεδίδου. έν οίς πρώτος κατα-νυχθείς ό πατριάρχης σύν τοις κληρικοΐς και τοις δρχουσιν έξ οικείας προαιρέσεως μετέδωκαν. και άναγνωσθείσης της δεήσεως της παρά των αιχμαλώτων πεμφθείσης, ήτησε πας ó δήμος του άχθήναι πάνδημον και τοϋ πανδήμου άχθέντος και τάπητος άπλωθέντος, έκαστος καθ' δ ηύπόρει έρριπτεν έν τω τάπητι. και συναχθέντων πάντων και έκπεμφθέντων άνερρύσθησαν οί αιχμάλωτοι.

Τώ δέ αύτω χρόνω κατεπέμφθη ό μάγιστρος Ερμογένης έν τοις άνατολικοις μέρεσιν ενεκεν τοϋ ΙΙερσικοϋ πολέμου· ήν γάρ ό βασιλεύς 'Ρωμαίων μαθών δτι στρατηλάτης Περσών Έξαράθ όνόματι μετά Περσικής βοηθείας, έχων μεθ' έαυτοΰ και βάνδον βασιλικών, ώρμησεν έπι τά 'Ρωμαϊκά, καΐ Άλαμούνδαρος δέ, βασιλίσκος Σαρακηνών, μετά πολλής ένόπλου βοηθείας, δια τοϋ Κιρκησίου έλθών άνεφάνη είς Καλλίνικον, πόλιν της Όσ-δροηνής.

Και γνούς ταϋτα Βελισάριος ό στρατηλάτης, άπελθών εις συμμαχίαν τών δουκών μετά χιλιάδων οκτώ, έν οΐς ευρέθη και Άρέθας ό φύλαρχος μετά χιλιάδων πέντε, όρμήσαντες δέ οί Πέρσαι μετά τών ίδίων Σαρακηνών νυκτός κατεσκήνωσαν πλη-σίον τοϋ κάστρου Γαββουλών, έχον παρακείμενον καί μικρόν πο-ταμόν· καί ποιήσαντες εκεί φοσσάτον έσκόρπισαν πέριξ τοϋ φοσσάτου τριβόλους σιδηρούς έπί πολύ διάστημα, μίαν έαυτοϊς έάσαντες είσοδον. καί έλθόντος όπισθεν αύτών Σουνίκα τοϋ δουκός μετά χιλιάδων τεσσάρων, καί εύρηκώς τινας έκ τών Περ-σών καί Σαρακηνών πραιδεύοντας τά παρακείμενα χωρία καί καταδιώξας, έφόνευσεν έξ αύτών ολίγους, συλλαβόμενος καί τι-νας έξ αύτών· οΰστινας έξετάσας έμαθε περί τών βεβουλευ-μένων.

Ό δέ μάγιστρος 'Ρωμαίων καταλαβών τήν Ίεράπολιν, καί μαθών δτι είς τά 'Ρωμαϊκά έσκήνωσαν οί Πέρσαι, έξελθών πρύς Βελισάριον πλησίον δντα τών Περσών μετά Στεφάνου καί

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Page 96: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

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um einen Aufschub von wenigen Tagen, damit sie inzwischen ein Bittgesuch ins Römerreich schicken und die Zahlung von Lösegeldern für sich erreichen könnten. Als Alamundaros dies vernahm, ließ er sich, wie er sagte, den Vorschlag wohl gefallen und räumte ihnen eine Frist von sechzig Tagen ein, nachdem sich der Sarazenenscheich Taizanos für sie verbürgt hatte. Die Bittschrift ging also ab, wurde in Antiocheia ver-lesen, und die Einwohner der Stadt legten insgesamt unter Tränen, ein jeder nach Vermögen, seine Beisteuer im sog. Opferstock der einzelnen Kirche nieder. Von Mitleid gerührt, machte der Patriarch samt seinen Geistlichen und den Be-amten den Anfang mit der freiwilligen Spende. Das Volk aber verlangte, nachdem die Bittschrift der Gefangenen verlesen worden war, eine allgemeine Versammlung; diese fand auch statt , und ein Teppich wurde ausgebreitet, auf den ein jeder seinen angemessenen Beitrag legte. Schließlich wurde der gesamte Erlös übersandt und damit die Freilassung der Ge-fangenen erkauft.

Zur gleichen Zeit wurde der Magister Militum Hermogenes wegen des Perserkrieges in den Osten entsandt. Dem römi-schen Kaiser war nämlich berichtet worden, daß der persi-sche Feldherr Exarath mit Heeresmacht und dem königlichen Feldzeichen das römische Gebiet angegriffen habe. Auch Ala-mundaros, der sarazenische Kleinkönig, war mit starker Streitmacht an Kirkesion vorbeigezogen und bei Kallinikos, einer Stadt von Osdroene, aufgetaucht.

Auf die Kunde davon kam der Magister Militum Beiisar den Duces mit 8000 Mann zu Hilfe; darunter befand sich auch der Phylarch Arethas mit 5000 Kriegern. Die Perser aber rückten mit ihren Sarazenen nachts aus und lagerten sich nahe der Festung Gabbula, an der auch ein Flüßchen vorbeiströmt. Hier legten sie ein Grabenwerk an und ver-teilten weithin im Umkreis eiserne Fußangeln, wobei sie für sich selbst nur einen einzigen Zugang freiließen. Inzwischen kam der Dux Sunikas mit 4000 Mann in ihren Rücken und da er mehrere Perser und Sarazenen auf Beutezug gegen die nahen Orte traf, verfolgte er sie und ließ einige niederma-chen. Einige nahm er auch gefangen und erfuhr von diesen beim Verhör Näheres über die Absichten der Perser.

Der römische Magister Militum kam indessen nach Hiera-polis und erhielt dort die Nachricht, die Perser hätten auf rö-mischem Gebiet Lager bezogen. E r begab sich daher in die

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Page 97: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

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"Αψκαλ έξάρχων και Σίμμα του δουκός μετά χιλιάδων τεσσάρων, έπί Βαρβαισισσόν την πόλιν και άγανακτήσαντος Βελισαρίου κατά Σουνίκα, διότι αύθεντήσας επήλθε τω Περσικώ στρατώ, και φθάσαντος του μαγίστρου έποίησεν αυτούς γενέσθαι φίλους, προτρεψάμενος όρμήσαι κατά ΙΙερσών. και μεσολαβηθέντων των Περσών σύν τοις Σαρακηνοΐς έπί τήν κώμην τήν λεγο-μένην Βεσελαθών καί Βατνών και των πέριξ πόλεων, καί ποι-ήσαντες οί Πέρσαι διά ξύλων μηχανήματα καί διορύξαντες, έστρεψαν τό τείχος Γαββουλών, καί είσελθόντες δσους ηυρον έφόνευσαν, έπαρόντες καί αιχμαλώτους, καί άλλους 8έ τόπους παρέλαβον ποιήσαντες αιφνίδιους καταδρομάς.

Οί δε Άντιοχεϊς άκούσαντες τά γενόμενα, έφυγον έπί τήν πάραλον της Συρίας, των δέ στρατηγών 'Ρωμαίων δηλωσάν-των έαυτοΐς τοϋ έτοίμως έχειν συγκροϋσαι μετ' αΰτών· ήν γαρ δηλωθέν έκ τών Περσών τοϋ συναφθήναι τόν πόλεμον, καί παραλαβόντες πασαν τήν πραΐδαν, νυκτός έφυγον· καί μαθών ταϋτα Βελισάριος καί οί έξαρχοι 'Ρωμαίων, έπιδιώξαντες κατέ-λαβον αυτούς· καί στραφέντες οί Πέρσαι έστησαν, καί τάξαντες έαυτούς έσκήνωσαν έπί τό λίμιτον πέραν τοϋ Εύφράτου βου-λευόμενοι. ομοίως δέ καί οί έξαρχοι 'Ρωμαίων στρατολογήσαν-τες έστησαν κατέναντι τών ΙΙερσών, κατά νώτου έαυτών τάξαν-τες τόν Εΰφράτην, Βελισαρίου έπιτρέψαντος τά πλοία παρά τάς δχθας τοϋ ποταμού έστάναι. εις δέ το κατά μεσημβρίαν μέρος έσκήνωσεν Ά ρ έ θ α ς μετά Δωροθέου καί Μάμαντιος, έξάρχων Ίσαύρων, είς δέ το άρκτωον Σουνίκας καί Σίμμας έχοντες στρα-τόν. καί τη ι9·' τοϋ άπριλλίου έν άγίω σαββάτω τοϋ πάσχα έγένετο ή συμβολή τοϋ πολέμου, όρμησάντων γαρ τών Περσών κατά Σουνίκα καί Σίμμα, καί άντιστάντων 'Ρωμαίων, δόλω 8έ-δωκαν οί Πέρσαι νώτα έπί τούς ιδίους έαυτών. καί ύφ' Êv γε-νόμενοι Πέρσαι, προσεσχηκότες οτι 'Ρωμαίοι κατά νώτου έχουσι τόν Εύφράτην, όρμήσαντες σύν τοις Σαρακηνοϊς συνέκρουσαν τόν πόλεμον, καί πολλών πεσόντων έξ αμφοτέρων τών μερών, έν οΐς έπεσον άπό μέν Περσών Άνδράζης, χιλίαρχος, καί Νααμάν, υιός Άλαμουνδάρου, έκ δέ 'Ρωμαίων Σαρακηνών έλήφθη "Αβρός όνόματι δούξ· καί Στεφανάκιος δέ πληγείς έπεσε, της γαρ άμιξίας γενομένης, ó "Αψκαλ είς μέσον Περσών όρμήσας, καί τοϋ ϊππου αύτοΰ πατήσαντος λείψανον, είς μέσον αύτών άπώλετο · οί δέ Φρύγες έωρακότες τον έξαρχον έαυτών πεσόντα καί τό βάν-

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Page 98: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

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Stadt Barbaisissos und zu Beiisar, der mit den Exarchen Stephanos und Apskal sowie mit dem Dux Simmae zusam-men dort in der Nähe der Perser stand und über 4000 Mann verfügte. Beiisar war über Sunikae wegen seines eigenmäch-tigen Vorgehens gegen die Perser verärgert, indessen sorgte der Magister Militum nach seinem Eintreffen dafür, daß sich die beiden aussöhnten, worauf er den allgemeinen Angriff auf die Perser befahl. Diese wurden samt ihren Sarazenen zwischen dem Dorfe namens Beselathon und Batnae und den umliegenden Städten eingekreist, doch durchbrachen sie mit ihren hölzernen Belagerungsmaschinen die Mauer von Gab-bula und machten sie dem Erdboden gleich, drangen sodann in die Stadt ein und ließen jeden, den sie fanden, über die Klinge springen oder nahmen ihn gefangen. Auch andere Plätze brachten sie durch plötzliche Angriffe in ihre Gewalt.

Die Einwohner von Antiocheia, die von den Vorgängen hörten, zogen sich fluchtartig auf den Küstensaum Syriens zurück. Die römischen Feldherrn ließen indessen ihre Trup-pen wissen, sie sollten sich für einen Kampf mit den Per-sern bereit halten; denn auch die Perser hatten die Ab-sicht zu erkennen gegeben, eine Entscheidung auf dem Schlachtfeld zu suchen. Sie machten sich jedoch bei Nacht mitsamt ihrer ganzen Beute davon. Als Belisar und die rö-mischen Exarchen dies bemerkten, setzten sie ihnen nach und holten sie ein. Daraufhin machten die Perser kehrt und stellten sich zum Kampf. Nachdem sie ihre Truppen geordnet hatten, bezogen sie jenseits des Euphrat am Limes ihr Lager und berieten sich über ihr weiteres Vorgehen. In gleicher Wo ise sammelten auch die römischen Exarchen ihr Heer und nahmen den Persern gegenüber Aufstellung, und zwar mit dem Rücken gegen den Fluß, dessen Ufern entlang Beiisar seine Schiffe ankern ließ. Arethas, Mamas und Dorotheos, der Exarch von Isaurien, lagerten südwärts, während Suni-kas und Simmas mit ihren Truppen gegen Norden zu ihren Platz hatten. Am Ostersonntag, 19. April, fiel die Entschei-dung : Die Perser griffen Sunikas und Simmas an und wichen, als die Römer Widerstand leisteten, listigerweise auf die Ihren zurück. Sobald sie dann, miteinander vereint, bemerkten, daß die Römer den Euphrat im Rücken hatten, gingen sie mit den Sarazenen wieder zum Angriff vor, und der Kampf entbrannte von neuem. Von beiden Parteien fanden dabei viele den Tod, unter ihnen auf Perserseite der Chiliarch An-

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Page 99: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

536 MALALAS

δον αύτοϋ ύπό Περσών συλληφθέντα είς φυγήν έτράπησαν, σύν αύτοϊς δέ και ol Σαρακηνοί ' Ρωμα ίων , άλλοι δέ έπέμειναν σύν Ά ρ έ θ α μαχόμενοι , ύπέλαβον δέ τίνες δτι κατά προδοσίαν των φυλάρχων αύτών δέδωκαν νώτα φανεροί τών Σαρακηνών. "Ισαυ-ροι δέ πλησίον αύτών έστώτες και είδότες τούς Σαρακηνούς φεύ-γοντας, έρριψαν έαυτούς έν τ ώ Εύφράτη, νομίζοντες περάν. Βελισάριος δέ έωρακώς τό γενόμενον, λαβών μεί>' έαυτοϋ τύ ίδιον βάνδον άνήλθεν έν πλοίω • και περάσας τον Εύφράτην ήλθεν εις Καλλίνικον. συνηκολούθησε δέ αύτώ και ó στρατός αύτοϋ· και ol μέν είς πλοία έμβάντες, οί δέ μετά τών ϊ π π ω ν έκκολυμβήσαι βουλόμενοι, έπλήρωσαν τον ποταμόν λειψάνων. Σουνίκας δέ και Σ ί μ μ α ς έπέμειναν μετά ΙΙερσών μαχόμενοι · και οί δύο έξαρ-χοι έπιμείναντες μετά τοϋ περιλειφθέντος στρατού άποβάντες τών ί π π ω ν πεζικήν μάχην έμάχοντο γενναίως, και τακτ ικώς χρησά-μενοι πολλούς άπώλεσαν έκ τών Περσών, ού συνεχώρησαν δέ αύτοϊς καταδιώξαι τούς φεύγοντας, άλλα και μεσολαβήσαντες τρεις έκ τών έξάρχων αύτών δύο μέν έφόνευσαν, ένα δέ ζώντα συνέλαβον τ ώ ονόματι Ά μ ε ρ δ ά χ , όίνδρα πολεμικόν, της δεξιάς αύ-τοϋ άπό τοϋ άγκώνος τμηθε ίσης ύπο Σουνίκα. και επέμειναν μαχόμενοι μετά τοϋ ιδίου στρατού- και έπιλαβομένης έσπέρας, τών Περσών δ ιωχθέντων έπί μίλια δύο, οί έξαρ/οι ' Ρ ω μ α ί ω ν σύν τώ στρατώ είσηλθον είς Καλλίνικον πόλιν. και τη έξης ήμέρα ηλίου άνατείλαντος έξήλθον άπό Καλλινίκου πόλεως, περάσαν-τες τόν Εύφράτην μετά τοϋ ιδίου στρατού και τών πολ ιτών · και έσκύλευσαν τά λείψανα τών ΙΙερσών. και μαθών πάντα τά γενόμενα έν τ ω πολέμω ó μάγιστρος, έδήλωσε τ ω βασιλεϊ ' Ρ ω -μαίων. και έντυχών τοις γράμμασιν ó βασιλεύς 'Ιουστινιανός, κελεύσας διά γ ρ α μ μ ά τ ω ν 'Γζίττα τ ώ στρατηλάτη πραισέντου, έν 'Αρμενία διάγοντι , καταλαβεϊν τήν άνατολήν πρός συμμαχ ίαν · δστις Τ ζ ί τ τ α ς και ΓΙερσικάς χώρας παρέλαβε, παρελθών δέ διά τών 'Αρμενίων όρέων είσηλθεν εις Σαμόσατα- έκελεύσθη δέ και Κωνσταντίολος καταλαβεϊν τήν άνατολήν, γνώναι τήν άλήθειαν τοϋ πολέμου, και καταλαβόντος αύτοϋ Άντ ιόχε ιαν , έξώρμησε πρός τούς έξάρχους ' Ρ ω μ α ί ω ν , όφείλων τήν πασαν άλήθειαν μαθε ΐν .

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M A L A L A S 537 drazes und Xaaman, ein Sohn des Alamundaros. Abros, der Dux der römischen Sarazenen, geriet in Gefangenschaft, und Staphanikios wurde tödlich verwundet. Während so das Kampfgetümmel hin- und herwogte, stürmte Apskal mit-ten unter die Perser hinein und bezahlte, da das Pferd über eine Leiche stürzte, seine Kühnheit, von Feinden umringt, mit dem Leben. Sobald die Phrygier ihren Exarchen gefallen und sein Feldzeichen in den Händen der Perser sahen, wand-ten sie sich zur Flucht und mit ihnen zusammen auch die rö-mischen Sarazenen. Andere setzten mit Arethas den Kampf fort. Wie man von gewisser Seite vermutete, war der Verrat der sarazenischen Phylarchen offensichtlich an der allgemei-nen Flucht schuld. Als die Isaurer, die dicht neben den Sara-zenen standen, deren Flucht bemerkten, stürzten sie sich in der Hoffnung, hinüberschwimmen zu können, in den Euphrat. Angesichts der allgemeinen Auflösung nahm Beiisar sein Feldzeichen mit sich, bestieg ein Schiff und erreichte nach Überquerimg des Euphrats Kallinikos. Ihm folgten auch sei-ne Truppen. Ein Teil davon benützte Fahrzeuge, die anderen versuchten zusammen mit ihren Pferden hinüberzuschwim-men, wobei es viele Tote gab, die dann den Strom hinab-trieben. Sunikas aber und Simmas kämpften weiterhin mit den Persern und hielten mit dem Rest des Heeres stand, ja die beiden Exarchen stiegen sogar von den Pferden und foch-ten tapfer zu Fuß, wobei es ihrem taktischen Geschick ge-lang, zahlreiche Perser zu töten. Und sie hinderten diese nicht nur an der Verfolgung der Flüchtlinge, sondern faßten auch drei persische Exarchen, von denen sie zwei töteten, den drit-ten namens Amerdach, einen tapferen Mann, zum Gefange-nen machten; diesem hatte Sunikas den rechten Arm vom Ellenbogen an abgehauen. So standen die römischen Exar-chen denn mit ihren Leuten den Kampf durch; nicht genug damit, verfolgten sie die Perser auch noch zwei Meilen weit und zogen schließlich bei Einbruch der Dunkelheit samt ihrem Heer in der Stadt Kallinikos ein. Anderntags nach Sonnenaufgang verließen sie Kallinikos, überquerten mit ihren Truppen und den Bürgern den Euphrat und plünderten die Leichen der Perser. Als der Magister Militum sich von den sämtlichen Kriegsereignissen unterrichtet hatte, be-richtete er an den römischen Kaiser. Dieser erteilte nach Ein-gang der Meldung dem magister militum praesentalis Tzittas in Armenien schriftlichen Befehl, sich in den Osten zu begeben

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Έ γ ν ώ σ θ η δέ 'Ρωμαίοις δτι έξαρχοι Περσών μετά Περσικής βοηθείας και Σαρακηνών ήλθαν έπί την Όσδροηνήν, φοσσεύσαν-τες τό κάστρον τό λεγόμενον Άβγερσατον, τό κτισθέν ΰπό Ά β -γάρου, τοπάρχου της Όσδροηνών πόλεως· είχε δέ παλαιόν τεί-χος πλίνθινον. ol 8έ ένδοθεν φύλακες βέλεσι κατατοξεύσαντες έθανάτωσαν έκ των Περσών ίνδρας χιλίους· και άπορήσαντες βελών, σφενδόναις χρησάμενοι πολλούς έξ αύτών έθανάτωσαν. όθεν οί Πέρσαι στενούμενοι και διαφόροις χρησάμενοι μηχαναις, όρύξαντες τό πλίνθινον τείχος του κάστρου ύπεισήρχοντο. γνόν-τες δέ οί έκ του τείχους τήν γενομένην ΰπό βαρβάρων διορυγήν, κατελθόντες έκ του τείχους τους ύπεισερχομένους Πέρσας ξίφε-σι κατανήλισκον. και γνόντες οί Πέρσαι, έν τω άσχολεϊσθαι τους στρατιώτας 'Ρωμαίων είς τήν διορυγήν λαβόντες σκάλας προσήγγισαν τ ώ τείχει νυκτός· καΐ είσελθόντες παρέλαβον τό κάστρον καΐ πάντας άνεϊλον· τινές 8έ έκφυγεϊν δυνηθέντες άπήγ-γειλαν τά γενόμενα· κάκεϊθεν ol Πέρσαι έξορμήσαντες άνεχώ-ρησαν είς τά Περσικά.

ΚαΙ μαθών Κωνσταντίολος τά συμβάντα παρά του μαγί-στρου καΐ τών λοιπών έξάρχων, έςώρμησεν έν Βυζαντίω, καΐ άνήγαγε τά συμβάντα τω βασιλει. άκηκοώς δέ παρά Κωνσταν-τιόλου τά περί της συμβολής τοϋ πολέμου, διεδέξατο μέν Βε-λισάριον τής στρατηλασίας, προαγαγών δέ Μοϋνδον έποίησεν αύτί>ν στρατηλάτην άνατολής. τώ δέ Ιουνίω μηνί τών στρατη-λατών "Ρωμαίων κατά Περσών εύτρεπιζομένων, Άλαμούνδαρος ó τών Σαρακηνών βασιλίσκος γράψας 'Ρωμαίοις δια Σέργιόν τινα διάκονον ώστε πεμφθήναι αυτόν πρός αυτόν, ίνα δί αύτοΰ μηνύση τω βασιλεϊ 'Ρωμαίων πάκτα ειρήνης, καΐ Σεργίου κατα-πεμφθέντος πρός τόν βασιλέα 'Ρωμαίων μετά και τών γραμμά-

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und an den Kampfhandlungen tei lzunehmen; und dieser be-setzte auch persische Gebiete. Nach einem Marsch durch die armenischen Berge gelangte er nach Samosata. Auch Kon-stantiolos bekam die Weisung, in den Osten zu kommen und sich ein wahrheitsgetreues Bild von der Kriegslage zu ver-schaffen. Sobald er in Antiocheia war, reiste er denn auch zu den römischen Exarchen und bemühte sich, die volle Wahr-heit zu erfahren. . .

Die Römer aber erhielten Kunde, daß die persischen Ex-archen mit persischer und sarazenischer Strei tmacht in Os-droene eingefallen seien und das dortige Kastell Abgersaton, das einst Abgaros, der Toparch der S tadt der Osdroener, an-gelegt hat te , mit einem Graben eingeschlossen h ä t t e n ; der Ort ha t t e nur eine alte Ziegelmauer. Indessen schoß die Be-satzung des Kastells mi t Pfeilen herab und tötete so tausend Perser. Als ihnen die Pfeile ausgingen, benützten sie Schleu-dern, die ebenfalls vielen Gegnern den Tod brachten. I n ihrer Bedrängnis setzten die Perser verschiedene Belagerungs-maschinen ein, untergruben so die Ziegelmauer des Kastells und drangen ins Innere. Sobald die Leute auf der Mauer aber bemerkten, daß die Barbaren durchgebrochen seien, stiegen sie herab und machten die von unten herankommenden Geg-ner mit den Schwertern nieder. Die Perser, welche dies sahen, nahmen die Gelegenheit wahr, da die römischen Soldaten ganz mit der Abriegelung und der Einbruchsstelle beschäf-tigt waren, und brachten nächtlicherweile Leitern an die Mauern heran. Auf diese Weise drangen sie in das Kastell , eroberten es und töteten die gesamte Besatzung. Nur einige wenige konnten entkommen, die dann das Ereignis meldeten. Die Perser aber machten sich davon und kehrten in ihr Land zurück.

Sobald Konstantiolos durch den Magister Militum und die übrigen Exarchen eingehende Nachricht über die Ereignisse eingezogen hat te , kehr te er nach Byzanz zurück und er-s ta t te te dem Kaiser Meldung. Dieser vernahm aus Kon-stantiolos' Munde, was sich in der Schlacht zugetragen h a t t e ; er setzte daraufhin Beiisar als Befehlshaber ab und beför-derte an seiner Stelle den Mundos zum magister mil i tum per orientem. Als sich im Monat Jun i die römischen Feldherrn gegen die Perser rüsteten, schickte der sarazenische Klein-könig Alamundaros ein Schreiben an die Römer, daß ein ge-wisser Diakon Sergios zu ihm entsandt werden möge; er

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540 MALALAS

των των ύττό Άλαμουνδάρου πεμφθέντων, καΐ έντυχών τοις γράμμασιν ό αύτός βασιλεύς, ούκ έπαύσατο έπιστρατεύειν κατά Περσών, και πέμψας 'Ρουφϊνον έν Περσίδι πρεσβευτήν, γράψας αύτώ τοϋ άγαπήσαι φιλίαν· τιμή γάρ έστι και δόξα ποιήσαι τάς δύο πολιτείας έν ειρήνη διάγειν εί δε μή τοΰτο ποιήσει, τήν Περσικήν γήν δί έμαυτοΰ καταλήψομαι.

Έ ν ταύτώ δε κατεπέμφθη και Σέργιος διάκονος προς Άλα-μούνδαρον βασιλέα μετά δώρων βασιλικών, έν αύτώ δέ τω χρόνω κατεπέμφ&ησαν δώρα παρά τοΰ βασιλέως 'Ρωμαίων τώ βασιλεϊ Περσών· όμοίως δέ καί ή Αΰγουστα κατέπεμψε τη βα-σιλίσση Περσών, τη οΰση αύτοϋ αδελφή, καί καταλαβόντες 'Ρουφΐνος και Στρατήγιος τήν Έδεσηνών πόλιν έμήνυσαν Κωά-δη, βασιλεϊ Περσών, καί άνεβάλετο του δέξασθαι αύτούς, ότι ήν πέμψας κατά 'Ρωμαίων λαθραίως.

Έ ν αύτώ δέ τω χρόνω κατεπέμφθη είς τά άνατολικά Δη-μοσθένης, έπιφερόμενος καί χρήματα ούκ όλίγα είς το εύτρεπίσαι κατά πόλιν απόθετα σίτου ένεκεν της μετά Περσών συμβολής· καί καταλαβόντος αύτοϋ Άντιόχειαν έξήλ&εν έπί τήν Όσδροηνήν.

Έ ν αύτώ δε τω χρόνω καί μήνυσις κατεπέμφ&η παρά Ερ-μογένους ένεκεν της συμβολής τοϋ πολέμου 'Ρωμαίων τε καί Περσών, στρατηγοί γάρ Περσών καταδραμόντες μετά βοηθείας χιλιάδων εξ, ώς όφείλοντες παραλαβεϊν Μαρτυρόπολιν · ήσαν γάρ σκηνώσαντες είς τά μέρη Άμίδης παρά τω λεγομένω Νυμ-φίω ποταμώ. άντικαταστάντες δέ 'Ρωμαίοι Πέρσαις ούκ έδυνή-θησαν τρέψαι αύτούς. καί δευτέραν σύγκρουσιν συμβαλόντες, καί τρακτάτω φυγής χρησάμενοι 'Ρωμαίοι, έδόκουν φεύγειν. οί δέ Πέρσαι καταδραμόντες, νομίσαντες αύτούς διώκεσ&αι, έλυσαν τά έαυτών τάγματα· στραφέντες δέ 'Ρωμαίοι έκοψαν έκ τών Περσών χιλιάδας δύο, χειρί λαβόντες καί τινας έξάρχους αύτών αιχμαλώτους, άφειλάμενοι έξ αύτών καί βάνδα. τών δέ λοιπών έκφευγόντων έκπεραν τον Νυμφίον ποταμόν έν τοις ρεύμασι τοΰ ποταμού άπώλοντο διωκόμενοι· 'Ρωμαίοι δέ ύπέστρεψαν είς Μαρτυρόπολιν. ó δέ δούξ 'Ρωμαίων σύν τοις κτήτορσιν έξελ-θών έσκύλευσε τά λείψανα τών Περσών, τούς έξάρχους αύτών έν φρουρά άποθέμενοι.

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wolle durch dessen Vermitt lung dem römischen Kaiser Friedensangebote machen. Und Sergios begab sich mit Alamundaros' Schreiben zum römischen Kaiser. Jus t in ian las es, setzte aber den Krieg gegen die Perser unvermindert fort. Er schickte freilich auch Rufinos als Gesandten nach Persien und gab ihm die schriftliche Weisung, er solle sich um Freundschaft bemühen. Es sei nämlich ehrenvoll und rühmlich, wenn er es dahin bringen könne, daß die beiden Staaten in Frieden lebten. Sei aber der Feind dem abgeneigt, so wolle er selbst Persien angreifen.

Indessen schickte der Kaiser auch den Diakon Sergios mi t fürstlichen Geschenken an König Alamundaros. Gleichzeitig wurden dem Perserkönig Geschenke vom römischen Kaiser überbracht. Desgleichen t a t auch die Kaiserin gegenüber der persischen Königin, ihrer „Schwester". Als nun Rufinos und Strategies in der S tadt Edessa eingetroffen waren, meldeten sie sieh bei Koadas, dem Perserkönig, an, doch dieser schob die Audienz hinaus, da er heimlich ein Heer gegen die Römer ins Feld geschickt ha t te . . . .

Zur nämlichen Zeit ging Demosthenes mit beträchtlichen Geldmitteln in den Osten, u m in den einzelnen Städten Ge-treidespeicher für den Perserkrieg anzulegen. Er kam dabei auch nach Antiocheia und begab sich dann nach Osdroene weiter.

17. (p. 468,10-470,18) Zur gleichen Zeit lief von Hermo-genes ein weiterer Bericht über eine Schlacht zwischen Römern und Persern in Konstant inopel ein. Persische Feldherrn hat ten mi t 6000 Mann angegriffen und drohten Martyropolis einzunehmen ; sie ha t ten nämlich im Gebiet von Amida beim Flusse Nymphios Lager bezogen. Die Römer waren ihnen wohl entgegengetreten, ha t ten sie aber nicht be-siegen können. Beim zweiten Zusammenstoß nun verstellten sich die Römer und ta ten so, als ob sie fliehen wollten. Die Perser, in der Meinung, ihre Gegner machten sich tatsächlich davon, griffen daraufhin an und lösten ihre festen Verbände auf. Plötzlich vollführten jedoch die Fliehenden eine Kehr t -wendung und streckten 2000 Perser nieder, wobei sie auch einige ihrer Exarchen gefangen nahmen und verschiedene Feldzeichen erbeuteten. Der Rest floh und fand, während die Römer nachsetzten, beim Versuch, den Fluß Nymphios zu überschreiten, in den Fluten den Tod. Darauf kehr ten die

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Έ ν αύτώ δέ τφ χρόνω καί Δωρόθεος ó της 'Αρμενίας στρα-τηλάτης έχων 'Ρωμαϊκήν χείρα πολεμικήν ώ ρ μη σε κατά Περσών · καί περιγενόμενος απώλεσε Περσαρμενίους καί Πέρσας, πικρώς αύτοϊς χρησάμενος· παρέλαβε δέ και πολλά καστέλλια Περσι-κά· έν οίς παρέλαβε καστέλλιον όχυρον κείμενον έπάνω δρους, μίαν δδόν έχον μονοπατιού, όθεν κατιόντες ol έκεισε ύδρεύοντο έκ τοϋ παρα^έοντος ποταμού, ο'ι δέ πραγματευταί των Περ-σών πάντα όσα έπεφέροντο έν τη πραγματεία έκεισε άπετίθουν, ώς άσφαλοΰς τοϋ τόπου δντος. καί μηνυθέν τω αύτώ Δωρο-θέω, παρεφόσευσε τω κάστρω φυλάττων την άνοδον αύτοϋ· και λιμώξαντες ol ένδοθεν Πέρσαι, δρκοις πεισθέντες προέδωκαν. καί καταπεμφθείσης μηνύσεως ύπό Δωροθέου τω βασιλεΐ Ίουστι-νιανώ περί τών ευρεθέντων έν τω καστελλίω, έξέπεμψε Νάρ-σην κουβικουλάριον έπί τω παραλαβεΐν τά άποκείμενα έν τω κα-στελλίω. καί κατελθόντος Νάρσου παρέδωκαν πάντα.

0 1 δέ έξαρχοι Περσών άνήγαγον τά γενόμενα τώ αΰτών βασι-λεΐ · καί έκπεμφθέντος πλήθους στρατοϋ Περσικού, ήλθον πλη-σίον Μαρτυρουπόλεως· ήν γαρ λαβόντες άπόκρισιν ύπό τοϋ αυ-τών βασιλέως μή ύποστρέψαι έν Περσίδι, εως ού τό αύτό κα-στέλλιον άντιπαραλάβωσι. καί έπιστάντες τω τόπω, παρεκάθι-σαν πολεμοΰντες καί κατορύσσοντες κλίμακάς τε ποιοϋντες καί τώ τείχει έπανορθοϋντες. ύστερον δέ πύργον ύψηλόν δια ξύλων μηχανησάμενοι ούδέν ήδυνήθησαν ώφελήσαι· ήν γάρ έκεισε φοσσευθείς άνήρ σοφός, δστις άντιμηχανησάμενος ταίς τών Περσών έπιβουλαϊς, ποιήσας έσωθεν ύψηλότερον πύργον, καί τών Περσών έκ τοϋ πύργου έξωθεν μαχομένων, τών δέ 'Ρωμαίων έσωθεν έκ τοϋ πύργου αντιμαχομένων, κίων απελύθη ύπό μηχανή-ματος καί πάντα κατέστρεψεν έως έδάφους, καί Πέρσας δέ πολ-λούς συναπώλεσεν. ώς οδν είδον τό γεγονός οί λοιποί Πέρσαι, φθειρόμενοι καί άκηκοότες ώς Ζίττα στρατηλάτου 'Ρωμαίων κατ-ερχομένου πρός βοήθειαν τών βντων έν τω καστελλίω, άνεχώ-ρησαν οί αύτοί Πέρσαι, φοβούμενοι μήπως καί κυκλευθώσιν. άκούσας δέ ταΰτα ό βασιλεύς 'Ιουστινιανός διεκώλυσε τούς έαυ-τοϋ πρεσβευτάς τοϋ είσελθεΐν έν Περσίδι άχρι δευτέρας αύτοϋ μηνύσεως, άλλ' έμειναν εις τά 'Ρωμαϊκά συν τοις δώροις.

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MALALAS 543

Sieger nach Martyropolis zurück. Der römische Dux aber verließ mit den vornehmen Bürgern die Stadt und plünder-ten die Leichen der Perser; ihre Exarchen n a h m man in H a f t .

Zur nämlichen Zeit zog auch Dorotheos, der Befehlshaber von Armenien, mi t einer römischen Strei tmacht gegen die Perser, errang einen Sieg und spielte den Persarmeniern und Persern übel mit . Er eroberte dazu viele persische Festun-gen, darunter ein starkes Kastell. Dieses lag auf einem Berg und ha t te nur e i n e n für einen einzelnen Mann begehbaren Zugang, den die Besatzung benützte, um aus dem vorüber-strömenden Flusse Wasser zu schöpfen. Die persischen Kauf -leute aber hat ten ihren ganzen Gewinn dort als an einem sicheren Platze niedergelegt. Davon ha t te Dorotheos er-fahren, weshalb er das Kastell belagern und den Zugang be-wachen ließ. Die persische Besatzung litt denn auch bald Hunger und kapitulierte, nachdem man ihr die persönliche Sicherheit eidlich zugesagt hat te . Uber die in der Fes tung vorgefundenen Schätze berichtete Dorotheos an Kaiser Just inian, und der entsandte zu ihrer Übernahme den K a m -merherrn Narses, dem man nach seinem Eintreffen alles aushändigte.

Die persischen Exarchen erstat teten ebenfalls ihrem König Bericht, worauf dieser ein starkes Heer ins Feld schick-te, mit dem sie vor Martyropolis zogen. Sie ha t ten nämlich von ihrem Herrscher den Befehl erhalten, nicht eher nach Pereien zurückzukehren, als bis sie die Festung eingenom-men hät ten. Daher näherten sie sich dem Platz und belager-ten ihn mit Waffengewalt: Sie gruben zunächst Stollen und fertigten Leitern, u m diese gegen die Mauer zu verwenden, späterhin errichteten sie auch noch einen hohen hölzernen Turm, doch blieb ihnen jeder Erfolg versagt; denn es befand sich in der Stadt ein erfahrener Ingenieur, der den persischen Anschlägen zu begegnen wußte und innerhalb des Mauer-rings einen alles überragenden Turm erbauen ließ. Während nun die Perser vor, die Römer hinter der Mauer sich von ihren Türmen aus bekämpften, wurde ein Säulenstück von einer Maschine abgeschossen und schmetterte alles zu Boden, wobei auch viele Perser den Tod fanden. Sowie die restlichen Perser dieses Unglück sahen, war ihre Kra f t gebrochen, und da sie auch gehört hat ten, der römische Magister Militum Zi t tas komme der Besatzung zu Hilfe, fürchteten sie, umzingelt zu

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Τ η δέ όγδόη του σεπτεμβρίου μηνός 6 βασιλεύς Περσών 1 8 Κ ω ά δ η ς , άκηκοώς τά συμβάντα Πέρσαις κακά ύπό ' Ρ ω μ α ί ω ν , καΐ αίφνίδιον παρεθείς τά δεξιά μέρη, και άγαγύν τόν δεύτερον αύτοϋ υΐόν Χοσδρόην, άνηγόρευσε βασιλέα, έπι&είς αύτω στέφα-νον τ η κορυφή· καΐ άρ^ωστήσας ήμέρας πέντε 6 των Περσών βασιλεύς Κ ω ά δ η ς τελευτα, ών ένιαυτών πβ' και μηνών τρ ιών· έβασίλευσε δέ έτη μγ ' και μήνας δύο.

" Ο τ ε δέ άνηγορεύ&η βασιλεύς Περσών Χοσδρόης, έδήλωσε τοις πρεσβευταΐς "Ρωμαίων διά Περσοϋ Μαγιστριανοϋ είσελθεΐν έν τοις Περσικοϊς και ποιήσαι ειρήνης πάκτα μεταξύ ' Ρ ω μ α ί ω ν τε και Π ε ρ σ ώ ν · τών δέ πρεσβευτών ' Ρ ω μ α ί ω ν μη άνασχεθέντων είσελθεϊν είς τά Περσικά δίχα κελεύσεως βασιλικής, άπολογού-μενοι, Ού τολμώμεν τά πρός ύμας καταφθάσαι, και γνούς ταϋτα ό Περσών βασιλεύς, γράψας έπιστολήν έπεμψε προς τόν βασιλέα Ίουστινιανόν, αίτών έπιτραπήναι τούς πρεσβευτάς ' Ρ ω -μαίων είσελθεΐν έν Περσίδι και πάκτα ποιήσαι. και γράψας φιλικήν έπιστολήν ó βασιλεύς Περσών, άπέστειλε δια 'Ερμογένους μαγίστρου· ήντινα μήνυσιν δεξάμενος δ βασιλεύς ' Ρ ω μ α ί ω ν άντέγραψεν, Ή μ ε ΐ ς ούκ έπιτρέπομεν τοις ήμετέροις πρεσβευ-ταΐς πρός ύμας καταλαβεΐν- οΰτε γάρ έπιστάμεθά σε βασιλέα Περσών.

ΚαΙ αύτω τ ω χρόνω ó βασιλεύς Περσών τούς οντάς ύπό την αύτοϋ πολιτείαν Μανιχαίους έκέλευσε θρησκεύειν ώς βούλονται. οί δέ μάγοι Περσών, λυπηθέντες έπΐ τ ω συμβάντι, βουλευσάμενοι μετά τών συγκλητικών ήβουλήθησαν έκβαλειν αύτόν τής βασι-λείας και ποιήσαι άντ' αύτοϋ τόν άδλεφόν αύτοϋ. καΐ γνούς ταϋ-τα ό βασιλεύς Περσών, τον μέν άδελφόν αύτοϋ άπεκεφάλισε, συγ-κλητικούς δέ καΐ μάγους φονεύσας γράφει τ ω βασιλεϊ ' Ρ ω μ α ί ω ν έπιστολήν περιέχουσαν τριών μηνών ένδοσιν πολέμου. καΙ άντέ-γραψεν ό ' Ρ ω μ α ί ω ν βασιλεύς τ ώ μαγίστρω τοϋ δέξασ&αι τήν τών τριών μηνών ϊνδοσιν και δοΰναι ομήρους και λαβείν άπό Περσών, κελεύσας Σ τ ρ α τ η γ ί ω και 'Ρουφίνω τοις πρεσβευταϊς άνελθεϊν έν Βυζαντίω.

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M A L A L A S 545

werden, und t ra ten den Rückzug an. Auf die Nachricht da-von gab der Kaiser seinen Gesandten Befehl, mit der Reise nach Persien auf neue Weisung zu warten, und so blieben sie mit ihren Geschenken auf römischem Boden.

18. (p. 471,11-473,4) Am 8. September erlitt der Perser-könig Koadas auf die Nachricht von der schweren persischen Niederlage durch die Römer plötzlich eine rechtsseitige Lähmung. Er ließ daher seinen zweiten Sohn Chosdroes rufen, setzte ihm die Krone aufs H a u p t und bestellte ihn zum König. Nach fünftägiger Krankhei t s tarb dann der König Koades im Alter von 82 Jahren und drei Monaten und nach einer Regierung von 43 Jahren und 2 Monaten.

Als nun Chosdroes zum Perserkönig bestellt war, ließ er die römischen Gesandten durch den Perser Magistrianoe wissen, sie sollten doch nach Persien kommen, um einen Friedens-vertrag zwischen Römern und Persern abzuschließen. Die römischen Gesandten aber wollten nicht ohne kaiserliche Genehmigung die Reise antre ten und entschuldigten sich dami t : Wir fühlen uns nicht befugt, in Eurer Sache eigen-mächtig zu handeln. Daraufhin schickte der Perserkönig einen Brief an Kaiser Jus t in ian und ersuchte ihn, die Reise der römischen Gesandten nach Persien zwecks Abschlusses eines Friedensvertragea zu genehmigen. Die Übermit t lung des in freundlichem Tone gehaltenen Schreibens übernahm der Magister Militum Hermogenes. Nach seinem E m p f a n g erteilte der römische Kaiser folgende Antwor t : „Wir lassen unsere Gesandten nicht zu dir kommen, da wir dich als Perserkönig nicht anerkennen."

Zur gleichen Zeit gestat te te der Perserkönig den in seinem Reiche lebenden Manichäern freie Religionsübung. Die persi-schen Magier aber nahmen daran Anstoß, verabredeten sich mit den Großen des Reiches und wollten Chosdroes vom Throne stürzen und da fü r seinen Bruder zum König machen. Sobald der Perserkönig davon erfuhr , ließ er seinen Bruder enthaupten und ebenso die schuldigen Großen samt Magiern hinrichten. Dann schrieb er an den römischen Kaiser einen Brief, darin er einen dreimonatigen Waffenstil lstand anbot . Der römische Kaiser aber wies den Magister Militum an, den dreimonatigen Waffenstillstand anzunehmen und mi t den Persern Geiseln auszutauschen ; die Gesandten Strategios und Rufinos aber wurden nach Byzanz zurückberufen.

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546 M A L A L A S

Καί αύτω τώ χρόνω Ούννοι Σάβηρες περάσαντες δια των Κασπίων πυλών άνεφάνησαν έν τοις 'Ρωμαϊκοΐς μέρεσι, πραι-δεύοντες έπί την 'Αρμενίων χώραν· καί άπλώσαντες έαυτούς κατ-έσχον έως της Εύφρατησίας καί της δευτέρας Κιλικίας και των Κυρηστικών. καί γν&ύς τοϋτο ό βασιλεύς 'Ρωμαίων, μεταστειλά-μενος τόν πατρίκιον 'Ρουφΐνον έκέλευσεν αύτω έξελθεΐν έπί τά άνατολικά μέρη καί μαθεΐν εί από του βασιλέως Περσών ήλθον κατά 'Ρωμαίων, καί έξελθών 'Ρουφϊνος καί μηνύσας τω βασιλεϊ Περσών, εύρεν δτι ού κατά γνώμην του βασιλέως Περσών ol αύ-τοί Ούννοι παρήλθον· καί γράψας Δωροθέω τω στρατηλάτη 'Αρμενίας όπλίσασθαι κατά των αύτών Οΰννων, καί άκούσαν-τες ol Ούννοι, λαβόντες τήν πραιδαν πασαν ύπέστρεψαν δί ών έπανήλθον τόπων, καί καταδιώξας αυτούς ó στρατηλάτης Δω-ρόθεος άφείλατο παρ' αύτών ούκ όλίγην πραιδαν.

Έ ν αύτω δέ τώ /ρόνω της δεκάτης ίνδικτιώνος συνέβη ΰπό 19 τίνων άλαστόρων δαιμόνων πρόφασιν γενέσθαι ταραχής έν Βυ-ζαντίω Εύδαίμονος, έπάρχου πόλεως οντος καί έχοντος άτάκτους έν φρουρά έξ αμφοτέρων των μερών, καί έξετάσαντος διάφορα πρόσωπα εύρεν έξ αύτών όνόματα επτά αιτίους φόνων καί ψη-φισάμενος τών μέν τεσσάρων καρατόμησιν, τών δέ τριών άνα-σκολοπισμόν. καί περιβωμισθέντων αύτών άνά πασαν τήν πό-λιν καί περασάντων αύτών, καί τών μέν κρεμασθέντων, έξέπεσαν δύο τών ξύλων ραγέντων, ένός μέν Βενέτου, καί έτέρου Πρασί-νου. καί έωρακώς ó περιεστώς λαός τό συμβάν εύφήμησαν τόν βασιλέα, άκηκοότες δέ οί πλησίον του άγίου Κόνωνος μοναχοί καί έξελθόντες, εύρον έκ τών κρεμασθέντων δύο ζώντας κειμέ-νους εις τό έδαφος, καί καταγαγόντες αυτούς πλησίον θαλάσ-σης, καί έμβαλόντες έν πλοίω, έπεμψαν αύτούς έν τώ άγί<ρ Λαυρεντΰρ έν άσύλοις τόποις. καί γνούς ταϋτα 6 τής πόλεως έπαρχος, πέμψας στρατιωτικήν βοήθειαν έφύλαττεν αύτούς έκεισε δντας. καί μετά τρεις ήμέρας ήχθη τό ίπποδρόμιον τό όνομα-ζόμενον τών ειδών· είδοί δέ ονομάζονται, διότι πάντας τούς προκύπτοντας έν ταις στρατείαις ό βασιλεύς 'Ρωμαίων έν άριστο-δείπνοις τρέφει έν τω αύτοϋ παλατίω, χαριζόμενος έκάστω τά τοϋ πριμικηράτου. του δέ Ιπποδρομίου αγομένου τή τρεισκαι-δεκάτη τοϋ ίανουαρίου μηνός, τά αμφότερα μέρη παρεκάλουν

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M A L A L A S 547

Zur nämlichen Zeit drangen die Sabirischen Hunnen durch die Kaspischen Tore und erschienen, bis nach Armenien hin plündernd, auf römischem Gebiet. Sie überschwemmten bei ihren Zügen das Land bis an die Grenzen von Euphratesia , Kilikia I I und Kyrest ika . Der römische Kaiser, dem dies gemeldet wurde, ließ sogleich den Patr ikier Rufinos kommen und befahl ihm, in den Osten zu reisen und Kunde einzu-ziehen, ob die Hunnen auf Veranlassung des Perserkönigs die Römer angegriffen hä t ten . So machte sich Rufinos auf den Weg und erfuhr auf seine Anfrage beim Perserkönig, daß die genannten Hunnen ohne dessen Willen eingebrochen seien. Just inian gab daraufhin Dorotheos, dem Magister Militum in Armenien, den Befehl, sich gegen jene Hunnen zu rüsten ; diese aber kehrten, sowie sie davon hörten, mit der gesamten Beute auf den gleichen Wegen, auf denen sie gekommen waren, nach Hause zurück.

Der Nikaaufstand 532

19. (p. 473,5-477,3) Zur gleichen Zeit, in der 10. Indikt ion, geschah es, daß auf Veranlassung irgendwelcher böser Geister in Byzanz eine Empörimg ausbrach. Das war unter dem Stadtpräfekten Eudaimon. Dieser ha t t e von beiden Parteien Unruhest if ter gefangen gesetzt und bei den Unter-suchungen gegen verschiedene Personen festgestellt, daß sieben der Verhafteten an Morden beteiligt gewesen waren. Vier von ihnen sollten daher en thaupte t , drei aufgepfählt werden. Als man nun die Verbrecher durch die ganze Stadt geführt und schließlich auf das jenseitige Ufer gebracht hat te , brachen bei zweien, die zur Aufpfählung verurteil t waren, die Marterhölzer, und sie s türzten zu Boden, der eine Mitglied der Blauen, der andere der Grünen. Das Volk im Umkreis, das den Vorfall sah, brach daraufhin in Segensrufen für den Kaiser aus. Die Mönche beim hl. Konon aber, die dies erfuhren, machten sieh auf den Weg und fanden von den Aufgepfählten noch zwei lebend am Boden liegen. Diese schafften sie ans Meeresufer, legten sie in ein Schiff und brachten sie schließlich in das Asyl beim hl. Laurentios. Auf die Nachricht davon schickte der S tadtpräfekt ein Kom-mando dorthin und ließ die Verbrecher bewachen. Drei Tage später fanden die Pferderennen, Idus genannt , im Zirkus

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548 MALALAS

τον βασιλέα φιλανθρωπευθήναι. έπέμενον δέ κράζοντες εως τοϋ είκοστοϋ δευτέρου βαΐου, και άποκρίσεως ούκ ήξιώθησαν. τοϋ δέ διαβόλου έμβαλόντος αύτοϊς λογισμόν πονηρόν, έκραζον ττρός αλλήλους. Φιλάνθρωπων Πρασίνων και Βενέτων πολλά τά έτη. και τοϋ Ιππικού άπολύσαντες κατήλθον τά πλήθη φιλιάσαντα, δεδωκότες έαυτοις μαδάτα έκ τοϋ λέγειν Νίκα, δια το μή άνα-μιγήναι αύτοϊς στρατιώτας ή έςκουβίτορας· και οΰτως είσήλαυ-νον. βραδείας δέ γενομένης ώρας ήλθον έν τ ω πραιτωρίω τοϋ έπαρχου της πόλεως, αΐτοΰντες άπόκρισιν περί των προφύγων των δντων έν τω άγίω Λαυρεντίω. και μή τυχόντες άποκρίσεως ύφήψαν πΰρ έν τω αύτω πραιτωρίω· έκαύθη δέ το πραιτώριον και ή χαλκή τοϋ παλατιού έως των σχολών και ή μεγάλη έκ-κλησία καΐ ó δημόσιος έμβολος· και έπέμεινεν ó δήμος εΐσελαύ-νων άτάκτως. και πρωίας γενομένης, τοϋ βασιλέως κελεύσαν-τος άχθήναι ίπποδρόμιον, και κρεμασθέντος τοϋ έξ ϊθους βήλου, ύφήψαν πάλιν ol αύτοί δημόται έν τη άναβάθρςι τοϋ ίττπικοϋ-

καί έκαύθη μέρος καί τοϋ δημοσίου έμβόλου έως τοϋ Ζευξίπ-που. και έςελθόντες οι περί Μοϋνδον και Κωνσταντίολον και Βασιλίδην μετά βοηθείας κατά κέλευσιν τοϋ βασιλέως, βουλόμε-νοι κατασιγήσαι τά στασιάζοντα πλή!>η • κατέκραζε γαρ το πλή-θος 'Ιωάννου τοϋ έπίκλην Καππάδοκος και Τριβουνιανοϋ τοϋ Κοιαίστωρος και τοϋ έπάρχου της πόλεως Εύδαίμονος- και ταύ-τα παρ' αύτών άκηκοότες οί έκπεμφθέντες συγκλητικοί άνήγαγον τω βασιλεϊ· καί ευθέως διεδέχθησαν της άρχής δ τε 'Ιωάννης και Τριβουνιανός και Ευδαίμων, και έξελθόντος Βελισαρίου μετά πλήθους Γοτθικού, και συμβολής γενομένης, πολλοί έκ τών δημοτών κατεσφάγησαν. θυμωθέν δέ το πλήθος και έν άλλοις τόποις ϊβαλον πΰρ καί τινας ατάκτως έφόνευον. τή δέ όκτωκαι-δεκάτη τοϋ αύτοϋ μηνός άνήλθεν ό βασιλεύς έν τ ω Ί π π ι κ ώ βα-στάζων τόν αγιον μεγαλειον · καί μαθόντες οί δχλοι άνήλθον, καί προσεφώνησεν αύτοις μεθ ' όρκων μανδάτα· καί πολλοί μέν τοϋ δήμου έκραζον αύτόν βασιλέα, έτεροι δέ έστασίαζον, κράζοντες Τπάτιον. καί λαβόντες οί δήμοι τον αύτόν Ύπάτιον άπήγα-γον αύτόν έν τώ λεγομένω φόρω Κωνσταντίνου· καί στήσαντες αύτόν έν ϋψει εις τούς βαθμούς καί άφειλάμενοι έκ τοϋ παλατιού σίγνα καί μανιάκιον χρυσοϋν, περιέθηκαν αύτω έν τή κεφαλή, καί λαβόντες αύτόν άπήγαγον έν τώ Ί π π ι κ ώ , βουλόμενοι άναγά-γαι αύτόν έν τώ βασιλικώ καθίσματι . έσπευδε γάρ τό πλήθος φορεσίαν βασιλικήν έκβάλαι αύτω έκ τοϋ παλατιού- ήν γάρ μα-θών 6 Ύπάτιος δτι ό βασιλεύς άνεχώρησε· καί καθεσθείς έν τ ώ καθίσματι μετά θράσους έτυράννει.

Άνελθόντων δέ δια τοϋ καθίσματος όπισθεν Μούνδου καί

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H A L A L A S 549

s ta t t . I dus (Eidoi) aber heißen sie, weil der römische Kaiser alle militärischen Spitzen in seinem Palast bewirten läßt und dabei den einzelnen die Würde eines Primicerius verleiht. Während nun am 13. J anua r die Zirkusspiele abgehalten wurden, ba ten beide Parteien den Kaiser, Gnade walten zu lassen. Doch obschon sie bis zum 22. Wettkampf weiter-lärmten, erhielten sie keine Antwort. Da gab ihnen der Teufel einen bösen Gedanken ein, und sie riefen sich gegen-seitig zu : „Den menschenfreundlichen Grünen und Blauen viele J a h r e ! " Nachdem die Zirkusspiele zu Ende waren, verbrüderten sich die Massen und verließen den Platz. Sie hat ten, dami t nicht etwa Soldaten oder Exkubitoren sich unter sie mischten, das Losungswort „Nika" vereinbart, und so drangen sie in die Stadt ein. Es war schon spät am Tage, als sie vor das Gebäude des Stadtpräfekten zogen und wegen der Leute, die sich unter den Schutz des hl. Laurentios geflüchtet hat ten, Antwort verlangten. Diese wurde ihnen verweigert. Daraufhin legten sie Feuer an die Präfektur, und nicht nur sie, auch die Chalke des Kaiserpalastes bis hin zur Kaserne der Scholen wurden ein Raub der Flammen. Ferner sanken die Große Kirche und die öffentliche Säulenhalle in Asche, während das Volk seine Gre waltakte fortsetzt«. Am Morgen darauf ließ der Kaiser Zirkusspiele halten und wie gewöhnlich das Zeltdach aufspannen, die Empörer aber leg-ten Feuer an der Treppe zum Hippodrom, wodurch auch ein Teil der öffentlichen Säulenhalle bis zum Zeuxippos zerstört wurde. J e t z t rückten auf kaiserlichen Befehl Mundos, Konstantiolos und Basilides mit Heeresmacht aus, um die aufrührerischen Massen zum Schweigen zu bringen; diese tobten nämlich gegen Johannes mit dem Beinamen „Kappa-doker", dann gegen den Quästor Tribunianos und den Stadt-präfekten Eudaimon. Als die ausgesandten Senatoren dies hörten, erstat teten sie dem Kaiser Bericht, der sogleich Johannes, Tribunianos und Eudaimon ihrer Ämter enthob. Nun rückte Beiisar mit einer Abteilung Goten aus. Es kam zu einem Kampf und da viele Demenmitglieder fielen, geriet die Masse in Wut , legte auch noch an anderen Stellen Feuer und ließ es sogar zu wilden Mordtaten kommen. Am 18. Tage des gleichen Monats erschien der Kaiser im Hippodrom, das Hl. Evangelium in Händen, und richtete an das Volk, das sich auf die Nachricht hievon dort versammelt hat te , unter eidlichen Zusicherungen beruhigende Worte. Ein Großteil

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550 HALALAS

Κωνσταντιόλου κ a i Βελισαρίου καΐ άλλων συγκλητικών καΐ βοηθείας ένόπλου, λαθραίως έξελθών Ναρσής κουβικουλάριος καΐ σπαθάριος ύπέκλεψέ τινας τους τοϋ Βενέτου μέρους, ^ογεύ-σας αύτοις χρήματα, καΐ στασιάσαντές τίνες έκ του πλήθους έκραζον Ίουστινιανόν βασιλέα τη πόλει- διχονοήσαν δέ τό πλή-θος ώρμησαν κατ' άλλήλων. των δέ στρατηλατών είσελθόντων μετά βοηθείας έν τ ω Ιπποδρομία», έξ Αμφοτέρων των είσόδων ήρξαντο κόπτειν τά πλήθη · καΐ άλλοι μέν έτόξευον, ετεροι δέ κατ-έσφαζον. κρυφή δέ έξελθών Βελισάριος τόν μέν ' ϊ π ά τ ι ο ν καΐ Πομπήιον χειρί συνελάβετο, και είσήγαγεν αύτούς τω βασιλεΤ Ίουστινιανω. και προσέπεσαν ύπό τούς πόδας τοϋ αύτοϋ βασι-λέως άπολογούμενοι καΐ λέγοντες, Δέσποτα, πολύς ήμϊν κόπος έγένετο ώστε συναγάγαι τούς έχθρούς τοϋ κράτους ύμών έν τ ω Ίπποδρομίω. καΐ αποκριθείς προς αύτούς ό βασιλεύς είπε, Κ α -λώς μέν πεποιήκατε· ει δέ έπείθοντο ύμΐν προστατοΰσι, διά τί μη τοΰτο έποιήσατε πρό τοϋ καυθήναι πασαν τήν πόλιν; καΐ έπιτραπέντες ol σπαθάριοι ύπό τοϋ βασιλέως παρέλαβον και άπέκλεισαν 'Τπάτιον καΐ Πομπήιον. οί δέ έν τ ω Ιπποδρομία σφαγέντες ήσαν χιλιάδες τριάκοντα πέντε μικρώ πλέον ή έλασσον, και τη έπαύριον έσφάγησαν Ύπάτιος καί Πομπήιος , καί έ ^ ί -φησαν τά λείψανα αύτών έν θαλάσση. ó δέ αύτός βασιλεύς έσή-μανε τήν έαυτοϋ νίκην έν πάσαις ταϊς πόλεσι καί τήν άναίρεσιν τών τυράννων, έπιβαλλόμενος κτίζειν τούς καυθέντας τόπους, ϊκτισε δέ πλησίον τοϋ παλατίου καί ώρεϊον καί κιστέρνας υδάτων διά τό έν περιστάσεσιν έχειν άπόθετα.

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des Volkes begrüßte ihn als Kaiser, die übrigen aber randa-lierten und riefen nach Hypatios. Und schon hatten sich die Demen dessen Person bemächtigt und führten ihn zum sog. Konstantinsforum. Hier stellten sie Hypatios hoch oben auf die Stufen, holten aus dem Palaste kaiserliche Abzeichen sowie eine goldene Kette herbei und legten ihm diese aufs Haupt. Nachdem die Masse auch noch einen Kaiserornat aus dem Palaste eilends beigeschafft hatte, geleitete man ihn in den Hippodrom, um ihn zur Kaiserloge zu bringen. Hypatios aber, in der Meinung, der Kaiser habe sich zurückgezogen, ließ sich in der Loge nieder und begann frech seine ange-maßte Herrschaft. Inzwischen waren von rückwärts her durch die kaiserliche Loge Mundos, Konstantiolos, Belisar und andere Vornehme mit einer Streitmacht emporgestiegen, während der Kammerherr und Spatharios Narses heimlich den Palast verließ und durch Geldspenden einige Angehörige der Blauen Partei für sich gewann. Einzelne Aufrührer aus der Masse verlangten daraufhin mit lauter Stimme, daß Justinian der Stadt als Kaiser wiedergegeben werden müsse, worauf sich die Menge entzweite und die Menschen überein-ander herfielen. Jetzt drangen die Feldherrn mit ihren Truppen in den Hippodrom ein und ließen von den beiden Eingängen her auf die dichtgedrängten Haufen einbauen, dabei schössen die einen mit Pfeilen, während die anderen ihre Schwerter verwendeten. Beiisar aber stieg heimlich zur Kaiserloge empor und nahm eigenhändig Hypatios und Pompeioa fest und schleppte sie vor Kaiser Justinian. Dort warfen sich beide dem Herrscher zu Füßen und verteidigten sich mit den Worten: „Herr, es kostete uns harte Mühe, die Feinde Eurer Herrschaft hier im Hippodrom zusammenzu-holen." Darauf entgegnete ihnen der Kaiser: „Trefflich ge-handelt! Wenn sie aber euren befehlen gehorchten, warum habt ihr dies nicht schon getan, bevor die ganze Stadt in Flammen aufging ?" Dann führten die Spathare auf kaiserli-chen Befehl Hypatios und Pompeios ins Gefängnis ab. Die Zahl derer aber, die im Hippodrom ums Leben gekommen waren, belief sich auf etwas mehr oder weniger als dreißig-tausend. Tags darauf brachte man den Hypatios und Pom-peios um und warf ihre Leichen ins Meer. Und der Kaiser machte seinen Sieg und den Sturz der Empörer in allen Städten bekannt, mit dem Zusatz, daß er die verbrannten Gebäude wieder herstellen wolle. In der Nähe seines Palastes

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552 M A L A L A S

Έ ν αύτώ Si τώ χρόνω έξήλθε 'Ρουφΐνος έν τοις Περσικοίς 20 μέρεσι μετά ί>είων ύπομνηστικών τοΰ ττοιήσαι μετά Περσών πά-κτα ειρήνης.

Έ ν αΰτ£> 8è τω χρόνω ύπέστρεψαν έκ των Περσικών Ερμο-γένης καΐ 'Ρουφΐνος, έπιφερόμενοι μεθ' έαυτών καί πάκτα ειρή-νης των δύο πολιτειών 'Ρωμαίων τε και Περσών τών δύο πολι-τειών άχρι της τών άμφοτέρων ζωής, άναδοθέντων μέν Πέρσαις τό μέρος τών Φαραγγίων μετά πάντων τών αιχμαλώτων, 'Ρω-μαίοις δέ τα κάστρα τά περιληφθέντα ύπό Περσών σύν τοις πα-ραληφθεΐσι, συνθεμένων τών δύο βασιλέων καί όνομασάντων έν τοις πάκτοις εαυτούς άδελφούς είναι κατά το άρχαΐον ίθος, και ίνα εί τις δεηθή έαυτών ή χρημάτων ή σωμάτων είς συμ-μαχίαν, άφιλονείκως παράσχωσι. και τούτων προβάντων, άνε-χώρησαν τά άμφότερα έξπέδιτα, 'Ρωμαίων τε καί Περσών, του πολέμου κατασχόντος λ ' καί £να ένιαυτόν άφ' ού ήν άνελθών έν τοις 'Ρωμαϊκοΐς Κωάδης 6 Περσών βασιλεύς πολεμών, ώς προγέ-γραπται έπί της βασιλείας 'Αναστασίου, καί την παράληψιν Ά μ ί -δης, ώς προγέγραπται, καί την προς 'Ρωμάίους άποκατάστασιν της αύτης πόλεως Ά μ ί δ η ς καί τούς μερικούς πολέμους τών Σαρα-κηνών έπιδρομών.

ΜηνΙ ίουνίω ίνδικτιώνος γ ' παρελήφθη 'Αντιόχεια ή μεγά- 21 λη ύπό Χοσρόου, βασιλέως Περσών, καί έπέμφθη εις το πολε-μήσαι Γερμανός ζωσθείς στρατηλάτης μετά καί τοΰ ιδίου αύ-του υίοϋ Ίουστίνου. καί μηδέν ώφελήσας έκάθητο έν 'Αντιόχεια, άγοράζων τον δργυρον νομισμάτων β' ή τριών τήν λίτραν έκ τών αύτών Άντιοχέων.

Ό δέ βασιλεύς Περσών εισήλθε καί έν Ά π α μ ε ί α καί έν έτέ-ραις πόλεσι της άνατολής.

Μηνί αύγούστω άπεζώσθη 'Ιωάννης ó έπίκλην Καππά- 22 δοξ, δις διανύσας τήν τών έπάρχων άρχήν. καί δημευθείς έπέμφθη έν Κυζίκω, κληρωθείς διάκονος έν 'Αρτάκη · κάκεϊσε φρατριάσας μετά τίνων κτητόρων άνεϊλον Εύσέβιον τον έπί-σκοπον της αύτης Κυζικηνών πόλεως, μαθών δέ ó βασιλεύς καί

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ließ er auch einen Getreidespeicher und Wasserzisternen anlegen, u m im Bedarfsfall Reserven zu haben.

20. (p. 477,4-6; 477,12-478,7) Zur nämlichen Zeit begab sich Rufinos mit kaiserlichen Aufträgen nach Persien, um mit den Persern einen Friedensvertrag abzuschließen. . . . Zur gleichen Zeit kamen Hermogenes und Rufinos aus Per-sien zurück, und sie brachten einen Friedensvertrag mit, der zwischen dem römischen und persischen Reich für die Le-bensdauer beider Herrscher gelten sollte. Danach sollten die Perser das Gebiet von Pharangion nebst allen Gefangenen zurückerhalten, die Römer aber die von den Persern erober-ten Festungen und ihre Besatzungen. So verglichen sich beide Herrscher und bezeichneten sich im Vertrag nach al tem Herkommen als Brüder, und wenn einer von ihnen Geld oder Hilfstruppen brauche, so sollten sie sich gegenseitig dami t freundschaftlich aushelfen. Nach diesen Abmachungen marschierten beide Heere, das römische wie das persische, nach Hause. Der Krieg aber ha t te im ganzen 31 J a h r e ge-dauert , angefangen von dem Zeitpunkt, da unter der Re-gierung des Kaisers Anastasios - wie dor t schon erwähnt -der Perserkönig Koades das Römerreich angegriffen ha t te . Inzwischen war von den Persern die S tadt Amida erobert worden und wieder an die Römer zurückgekommen, und die Sarazenen hat ten wiederholt da und dor t ihre Uberfälle aus-geführt .

21. (p. 479,23-480,7) I m Monat Jun i der 3. Indikt ion er-oberte der Perserkönig Kosdroes die Großstadt Antiocheia. Ihn zu bekämpfen, wurde Germanos zum Magister Militum ernannt und zusammen mit seinem Sohn Iustinos dorthin entsandt . E r vermochte jedoch nichts auszurichten und nahm Aufenthalt in Antiocheia, wo er den Einwohnern das Pfund Silber für zwei oder drei Goldstücke abkauf te .

Der Perserkönig aber nahm auch Apameia und andere Städte des Ostens in Besitz.

22. (p. 480,16-481,2) I m Monat August wurde Johannes mit dem Beinamen Kappadoker, der zweimal die Präfek tur verwaltet hat te , seines Amtes entkleidet. Sein Vermögen wurde eingezogen, er selbst nach Kyzikos verbannt und in Artake zum Diakon geweiht. Darauf zettelte er mit einigen

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Page 117: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

554 M A L A L A S

άγανακτήσας κατά τοϋ αύτοϋ 'Ιωάννου, πέμψας έξήτασεν αύτον έκεϊ δια τόν γενόμενον φόνον. καΐ κατά κέλευσιν τοϋ αύτοϋ βασιλέως έκεϊθεν έξωρίσθη έν Άντ ίνω . καί μετά χρόνον άνα-κληθείς τελευτα έν Βυζαντίω.

Ί8ών δέ κύριος δ θεός ότι έπληθύνθησαν ai άνομίαι των άν- 23 θρώπων, έπήγαγε πτώσιν ανθρώπων επί της γης είς έξάλειψιν έν πάσαις ταϊς πόλεσι και έν ταϊς χώραις. έπεκράτησε γαρ ή θνησις έπΐ χρόνον, ώστε μή αύταρκεϊν τούς θάπτοντας, τινές γαρ και έκ των Ιδίων οίκων έν ξυλίνοις κραβάτοις έξέφερον, καΐ ούδέ οδτως έξήρκουν. έμενον γαρ καί τινα των σκηνωμάτων έπί ήμέρας 4τα-φα· τινές γαρ καί των Ιδίων προσγενών τήν ταφήν ούκ έβλεπον. έπεκράτησε δέ ή εύσπλαγχνία τοϋ θεοΰ έν Βυζαντίω έπί μήνας δύο.

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Page 118: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

M A L A L A S 555

Besitzenden eine Verschwörung an und beseitigte Eusebios, den Bischof eben dieser S tad t Kyzikos. Die Nachricht davon erzürnte den Kaiser, so daß er eine Kommission absandte, um Johannes wegen der Mordtat zu verhören. Und auf kaiserlichen Befehl verbannte man ihn von Kyzikos nach Antinoupolis, doch wurde er später nach Byzanz zurückge-rufen, wo er starb.

23. (p. 482,4-11) Da der Herrgot t sehen mußte, daß sich die Verbrechen der Menschheit vervielfacht ha t ten , schickte er eine Pest über die Erde, welche die Einwohner in sämtli-chen Städten und Ländern austilgen sollte. Das Sterben war so schlimm, daß die Totengräber nicht mehr ausreichten. Es genügte auch nicht, daß einige ihre Toten aus den Häusern auf hölzernen Pritschen zur Beisetzung hinaustrugen; denn selbst Särge blieben tagelang stehen. Einige sahen nicht ein-mal die Beerdigung ihrer eigenen Angehörigen. So suchte der Zorn Gottes zwei Monate lang die Stadt heim.

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A n m e r k u n g e n zu d e n A u s z ü g e n a u s d e r C h r o n i k d e s

H A L A L A S

1. Schon lange vor seiner Erhebung zum Kaiser (518) ha t te der damalige Führer der kaiserlichen Leibgarde, der aus dem lateinischen Sprachgebiet, der heutigen Stadt Üsküb (vgl. an. 6/2), s tammende einfache, aber durchaus begabte Bauern-sohn Jus t inus seinen Schwestersohn Flavius Petrus Sabba-tiu8 Iustinianus nach Konstantinopel kommen und ihn in richtiger Erkenntnis seiner ungewöhnlichen Fähigkeiten in der höheren Bildung seiner Zeit unterweisen lassen. Ju -stinian war um 482 als Sohn eines offenbar schlichten Mannes Sabbatius zu Tauresium bei Bederiana (aed. IV1/17; 28) -nahe Üsküb - geboren und stieg als präsumptiver Regierungs-nachfolger nach 518 rasch zur Würde eines magister equi tum et pedi tum praesentalis mit dem Titel eines Patricius auf. 521 wurde er Konsul und nahm in der Folgezeit als Berater wesentlichen Anteil an der Regierung seines Onkels, so daß Prokop mehrfach dessen Regierungszeit der des Jus t in ian zurechnet. Zunehmende Kränklichkeit veranlaßte den alten Kaiser, seinen Neffen am 1. April 527 zum Nobilissimus zu erheben und am 4. April 527 (nebst seiner Gemahlin Theodo-ra) zum Mitregenten zu krönen. Bereits am 1. August 527 s tarb Just inus.

Die Verwendung der antiochensischen Ära hängt mit den engen Verbindungen des Verfassers zu der genannten Stadt zusammen. Vielleicht schöpfte er aus einer dortigen Chronik.

Das Bild, das Malalas vom Äußeren des Kaisers zeichnet, s t immt mit den entsprechenden Andeutungen Prokops und den uns erhaltenen (natürlich höfisch-konventionellen) Dar-stellungen Just inians auf Münzen und Mosaiken ziemlich genau überein. Besonders charakteristisch für ihn sind das große, blitzende Auge, die gedrungene, volle Gesichtsform und die Stirn, die K r a f t und Entschiedenheit ausstrahlen. Von mittlerer Größe, war er athletisch gebaut und verriet

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A Χ Μ E R Κ L* X G Ε Χ 557

durch helle, leicht rötliche Hautfarbe sowie gelocktes Haa r westliche Herkunft , in manchem gewiß Beiisar ähnlich, der ebenfalls dem thrakisch-illyrischen Räume (Geburtsort Germania unweit Philoppopel) ents tammte.

2. In der langen, fast ungestörten Friedenszeit des 5. Jahr -hunder ts waren die römischen Grenzbefestigungen gegen Persien nicht entsprechend unterhalten worden; erst die bösen Erfahrungen des Perserkrieges 502-506 veranlaßten das Reich zu größeren Anstrengungen, die in der Anlage der s tarken Grenzfestung Dara (gegenüber Nisibis) gipfelten. Unter Jus t inus und Just inian wurde, wie uns zahlreiche Hin-weise aus der zeitgenössischen Literatur , namentlich den „ B a u t e n " Prokops, sowie heute noch vorhandene, ausge-dehnte Ruinen beweisen, der Schutz der Grenzen im Osten (wie auch an der Donau, in Ägypten, Afrika und Italien) planmäßig verstärkt . Zu diesem Zwecke wurde teils die vor-handenen Städte neu ummauer t und mit Einrichtungen wie Wasser- und Getreidespeichern versehen, teils limites mit einzelnen Kastellen angelegt. Die einzelnen Abschnit te der Verteidigungslinien unterstanden duces, die zugleich auch die Zivilgewalt ausübten und mit Markgrafen des Mittel-alters verglichen werden können. Besondere Bedeutung k a m der Oasenstadt Pa lmyra zu, die ungefähr auf halbem Wege zwischen Emesa und der Euphratgrenze gelegen, Sarazenen-vorstöße aus dem arabischen Raum gegen Antiocheia oder Jerusalem abwehren sollte. Ihre Befestigung unter Jus t in ian wird von Prokop (aed. I I l l /10ff .) ausführlich berichtet .

3. Der seit dem Regierungsende des Jus t inus zwischen Römern und Persern spielende Krieg nahm seinen Ausgang von Versuchen beider Parteien, sich der östlich des Schwarzen Meeres gelegenen Gebiete von Lazien und Iberien zu bemächti-gen und so von der Nordflanke aus den Gregner zu überflügeln ; christliche Mission leistete wesentliche Vorarbeit für Byzanz. Die Römer, welche ihre iberischen Verbündeten vor dem persischen Zugriff nicht zu schützen vermochten, sandten wenigstens den Lazen Hilfe und zwar nach Prokops Angabe (I 12/14) den Eirenaios, der aber mit seinem Heer die Aufgabe nur vorübergehend zu lösen vermochte (I 12/19). Prokop läßt diese Hilfeleistung noch vor dem Regierungswechsel Just inus-Just inian spielen und noch früher (I 12/9) den Petrus, einen Schützling des Just inus und tüchtigen, von Prokop freilich wegen seines Verhältnisses zu Beiisar (an.

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Page 121: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

558 M A L A L A S

4/4) wenig geschätzten Soldaten, in die lazisch-iberischen Kämpfe eingreifen. Die Chronologie scheint demnach nicht ganz gesichert .

Die wichtige Stadt Martvropolis (heute Farqin), unweit des Grenzflusses Nymphios (heute Batman-su, linker Nebenfluß des oberen Tigris) in der Landschaft Sophanene gelegen, war nach Prokops Bericht (aed. I I I 2/4ff.) ohne wirkungsvolle Verteidigungseinrichtungen gewesen und daher von Kabades auf seinem Feldzug gegen Amida (am Oberlauf des Tigris) 502 ohne Mühe eingenommen worden. Infolgedessen ver-s tärk te Just inian sehr erheblich die Befestigung von Marty-ropolis (aed. I I I 2/11) und verlieh der Stadt als ihr 2. Gründer seinen Namen.

4. Schon in seinen ersten Regierungsjahren (528) bildete Jus t in ian aus Armenia I und I I sowie Armenia interior einen geschlossenen Kommandobereich (Cod. lus t . I 29/5), dem auch der Pontus Polemoniacus und gewisse Grenzgebiete wie Sophanene angehörten, und bestellte zum ersten magister mili tum per Armeniam et Pontum Polemoniacum et gentes den sehr tüchtigen Militär Sittas (I 15/3; 21/3), dessen R u h m zeitweise den des Beiisar überstrahlte. Die bisherigen Ämter der duces und comités wurden dadurch aber nicht, wie Ma-lalas will, überflüssig. Gleichzeitig wurde die Zivilverwaltung der neugeschaffenen Militärprovinz vorbereitet und mit Novelle 31 vom 18. 3. 536 in Geltung gesetzt. Ausführlich ha t Prokop die militärische Befestigung Armeniens im 3. Buch der „Bau ten" geschildert. Damit wurde in den Jahren 528-540 ein starkes Bollwerk gegen Persien für den wohl als un-ausweichlich erkannten Krieg geschaffen.

5. Bei den Auseinandersetzungen zwischen Homeri ten (Himyariten) in Südostarabien und dem äthiopischen Königreich von Aksum - Malalas spricht allgemein von Indern - geht es vor allem um die Beherrschung der Han-dels-(Seiden-)Straßen nach Indien. Um 520 erlangte der jüdische König Yusuf großen Einfluß in Südostarabien und verfolgte im Zuge der Begründung eines großjüdischen Rei-ches die Christen aufs härteste, worauf der Äthiopenkönig Eia Asbeha (bei Prokop Έλλησθαΐος, vgl. 120/1) nach einem ersten vergeblichen Versuche im Jahre 525 mit überlegener Truppenmacht Yusuf schlug (und tötete), sein Land in Besitz nahm und einen Herrscher seiner Wahl einsetzte (bei

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A N M E R K U N G E N 559

Prokop Έσιμιφαΐος, vgl. I 20/1). Byzanz wirkte dabei im Hintergrunde durch diplomatische Maßnahmen und gewisse Hilfeleistungen mit und bediente sich auch der Unters tützimg kirchlicher Kreise.

Die Äthiopier waren schon seit etwa 335, also längst vor Just inian, Christen, was aber nicht verhinderte, daß sie sich weitere geistliche Unterstützung und zwar von Alexandreia erbaten, dessen monophysitisch eingestellter Glaubensrich-tung sie sich besonders eng verbunden fühlten.

6. Die Ursachen für den Streit zwischen Diomedes und dem Führer der römerfreundlichen Sarazenen Arethas lassen sich nicht genau feststellen, jedenfalls erlangte dadurch und durch den nahenden Thronwechsel in Persien Alamundaros (Mun-dhir) wieder freiere Hand zu einem Uberfall auf Reichsge-biet (528). Dem Gegenstoß der vereinigten römischen Be-fehlshaber entzog sich Alamundaros durch Flucht in die Wüste, wobei er seine Haupts tad t Hira den Feinden zur Plünderung überlassen mußte. Schon 529 konnte er einen neuen Einbruch in syrisches Gebiet wagen.

7. Die genannte Schlacht fand bald nach Just inians Regie-rungsantr i t t s ta t t und entbrannte um die Festung Thannu-ris, etwa 60 km südlich von Dara, deren Ausbau zwecks Stärkung der Südflanke von Just inian seinem neuernannten Befehlshaber von Dara, Beiisar, anbefohlen worden war, durch den persischen Sieg aber verhindert werden konnte . Prokop kennt die Festung wohl (aed. I I 6/14), erwähnt aber die für Beiisar wenig rühmliche und von Just inian übel auf-genommene Affäre mit keinem Worte, sondern vermengt sie mit einer ähnlichen Unternehmung der Perser gegen Min-duos, eine römische Grenzfestung nördlich von Nisibis (I 13/2ff.), deren Verstärkung durch die Perser ebenfalls durch Waffengewalt unterbunden wurde. Prokop läßt bei dieser Gelegenheit Kutzes in persische Gefangenschaft geraten und gibt ihm stillschweigend die Schuld am römischen Mißerfolg, während Belisars Rolle im Dunkeln bleibt.

8. Die von Kabades 503 eroberte, im Friedensschluß von 506 den Römern zurückgegebene Stadt Amida am Oberlauf des Tigris erhielt durch Just inian (aed. I I 3/27) eine stärkere Ummauerung und wurde in einen bis Dara reichenden Be-festigungsgürtel einbezogen (aed. I I 4/14).

Ebenso wurde das wiederholt umkämpf te Edessa ver-stärkt (aed. I I 7/11) und den für die Sicherheit der S tad t

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560 M A L A L A S

gefähr l ichen Überschwemmungen des Flusses Skir tos durch Anlage eines neuen Bet tes begegnet (aed. I I 7/9).

Die syrische S t ad t Beroia k o n n t e sich t ro tz h a r t e r Be-d rängn i s du rch König Chosroes in der Folgezeit vor Erobe-r u n g bewahren ( I I 7/34).

Die Grenzs tad t Sura a m mit t le ren E u p h r a t w u r d e nach E i n n a h m e u n d Zerstörung durch Chosroes von J u s t i n i a n wieder a u f g e b a u t (aed. I I 9/1 ff.)

K o n s t a n t i n e , e twa in der Mit te der von Edessa nach D a r a l au fenden wichtigen Heers t raße , gewann du rch die Rück-ver legung des römischen Obe rkommandos Ost von D a r a dort-h in (I 22/3) erheblich an Bedeu tung (seit 532). Of fenbar we-gen s t a rke r Befes t igung der S tad t m u ß t e Chosroes auf einen e rns t en Angriff verzichten (II 13/8ff.).

Ant iocheia er lebte wiederholt , nament l i ch in den J a h r e n 347, 457, 526 und 528 schwere Brände und E r d b e b e n ; da-du rch n a h m die Zahl seiner Einwohner (unter J u s t i n i a n wohl k a u m m e h r 200000) bet rächt l ich ab , und die über langen S t a d t m a u e r n k o n n t e n n ich t mehr en tsprechend gepflegt werden . Nach der g rausamen Zers törung du rch Chosroes 540 stel l te J u s t i n i a n die S t ad t mi t großem A u f w a n d wieder her u n d g a b ihr eine bessere Mauer füh rung (aed. I I 10/2ff.). Der n e u e N a m e Theupol is (vg. auch aed. I I 10/2) d ü r f t e v e r m u t -lich im Z u s a m m e n h a n g mi t der E r r e t t u n g Ant iocheias vor d e m Überraschungsangr i f f des A lamundaros 531 (I 18/ l f f . ) ver l iehen worden sein, setzte sich jedoch n ich t d u r c h .

Von den verheerenden E r d b e b e n im R ä u m e Ant iocheia-Seleukeia-Laodikeia berichtet auch P r o k o p an . 18/41, wobei er d e m „ D ä m o n " Jus t i n i an die Schuld zuschiebt .

9. I m März 529 stieß Alamundaros t ro tz der Rücksch läge des vorausgehenden J ah re s (siehe A n m e r k u n g 6!) u n t e r Um-g e h u n g der römischen Grenzsperren von Südos ten her aus der W ü s t e he raus zu seinem ersten „ r a i d " - der zwei te er-folgte m i t persischer U n t e r s t ü t z u n g 531 und n a h m in gewis-sem Sinne den Fe ldzug 540 vorweg - gegen Syrien u n d Antio-cheia vor , m u ß t e sich aber vor den römischen T r u p p e n wie-der in sein Gebiet zurückziehen.

Die L y k o k r a n i t e n gehören wie die Isaur ier zu den von der Re ichsgewal t ziemlich u n b e r ü h r t e n „ N a t u r v ö l k e r " K iem-asiens, die m a n aber gern fü r Kriegsdienste heranzog.

H y p a t i o s , der spä te r in den Nikaau f s t and verwickel te Neffe des Ka i se r s Anastasios , eine achtenswerte , in d ip lomat i schen

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Page 124: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

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Aufträgen bewährte Persönlichkeit, ha t te als Oberkomman-dierender des Ostens versagt und •wurde April 529 - offenbar unter dem Eindruck des oben genannten Sarazenenüberfalls -durch den jungen Festungskommandanten von Dara, Beii-sar, ersetzt. Zur Unters tützung wurde diesem der erfahrene Soldat und Diplomat Hermogenes an die Seite gestellt (I 13/10).

10. Jun i 529 brach wieder einmal (wie schon unter Zenon und Anastasios, vgl. aed. V 7/5 u. lOff.) ein großer, von Pro-kop an. l l /24ff . u. 18/34 erwähnter Samariteraufstand aus, wahrscheinlich mitveranlaßt durch den kurz vorausliegenden Angriff des Alamundaros und diesmal umso gefährlicher, als Verbindungen zum persischen Landesfeind liefen. Daher auch das scharfe Vorgehen Just inians gegen den als schuldig be-fundenen Präfekten Bassos und die rasche und blutige Unter-drückung der Bewegung durch die Regierungstruppen. Zen-t rum des Aufstandes war wieder der „heilige" Berg Garizim (bei Malalas Arparizin genannt), an dessen Fuß die S tad t Neapolis liegt (aed. V 7/1 ;5). Der Berg Trochon entspricht dem heutigen el-Lega, einem Lavaplateau, dessen Höhlen stets als Zufluchtsorte dienten. I m weiteren Verlauf der Er-eignisse t ra ten 530 etwa 50000 Samaritaner zu den Persern über und versprachen Kabades, Palästina auszuliefern. Durch dieses Angebot trugen sie wesentlich dazu bei, daß die nach der persischen Niederlage von Dara 530 eingeleiteten Frie-densverhandlungen ergebnislos blieben.

11. u. 12. Die Gesandtschaftsreise des Hermogenes fällt in die Mitte des für die Römer gefährlichen Jahres 529 und soll-te unter dem Vorwand, König Kabades offiziell von Regie-rungsantr i t t Just inians zu unterrichten, vornehmlich dazu dienen, den Gegner einem gewissen Stillhalten oder gar Frie-densschluß geneigter zu machen. Prokop spielt auf die da-malige diplomatische Tätigkeit I 13/11 nur mit einem allge-meinen Hinweis an.

Der zweifellos guten Quellen entnommene Brief des Per-serkönigs hebt deutlich den finanziellen Kernpunkt - im übri-gen nur eine Prestigefrage - hervor und läßt den späteren Friedensvertrag 532 schon in seinem wesentlichen Inha l t er-kennen. Damals scheint so etwas wie eine befristete Waffen-ruhe zustande gekommen zu sein.

13. Frühjahr 530 traf Hermogenes beim Heer in Dara ein, während der kaiserliche Gesandte Rufinos (I 13/11) in

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Page 125: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

562 MA L A I . A S

Hierapolis am Euphra t Quartier nahm, beide offensichtlich bereit, die Friedensgespräche des letzten Jahres sofort wieder aufzunehmen und wenn möglich, bald zum Abschluß zu brin-gen. Kabades wollte indessen durch einen plötzlichen An-griff das Kriegsgglück noch einmal versuchen.

Über die Schlacht bei Dara (Juni 530) gibt Prokop als Augenzeuge einen wesentlich genaueren Bericht (I 13/13ff.), rückt dabei aber Beiisars Verdienste allzu sehr in den Mittel-punkt . Dort ist auch die Heldentat des Sunikas erwähnt , der den persischen Feldherrn Baresmanas samt seinem Banner-träger tötete (I 14/47,50).

14. Die bald nach der Schlacht von Dara an den Perserhof abgegangene römische Gesandtschaft scheint von dem in seinem Selbstvertrauen erschütterten König einen günstigen Bescheid erhalten zu haben. Anläßlich seines zweiten Besu-ches bei Kabades, den Prokop allein erwähnt (I 16/4ff.), fand jedoch Rufinos dessen Hal tung wieder versteift , die Quer-treibereien der Samaritaner waren nicht ohne Wirkung ge-blieben. Als Haup tpunk te der künft igen Friedensregelung kristallisierten sich aber schon heraus : Zuschüsse der Römer für die Bewachung der Kaspischen Tore, Rückgabe der Goldgruben bei Erzerum und Schwächimg der Grenzfest ung Dara .

15. Nach dem Sieg der Auxumiten über die Homeriten im J a h r e 525 (siehe Nr. 5!) suchte Bvzanz die am Südausgang des Roten Meeres gewonnene Stellung nicht nur zur Verbes-serung seines Fernhandels, sondern auch zu politischen Zwek-ken auszunützen und Auxumiten wie Homeriten zu gemein-samem Vorgehen gegen Persien zu gewinnen. Prokop erwähnt die Aktion Just inians I 20/ i f f . und meldet deutliche Zweifel an ihrer Zweckmäßigkeit an, man muß ihr indessen doch ge-wisse Bedeutung beimessen, zumal die byzantinische Diplo-mat ie auch von Norden her den Persern Feinde (Hunnen) erweckte.

Die von Malalas gelieferte anschauliche Schilderung des Negus, seiner Bekleidung und seines Hofstaates ist unmittel-bar — einmal bricht die Erzählweise in der 1. Person durch ! -dem Bericht des Rufinus entnommen und beweist die scharfe Beobachtungsgabe kaiserlicher Diplomaten.

16. Die von Alamundaros in Gefangenschaft gehaltenen Römer dürf ten im wesentlichen von seinem Zuge 529 gegen Syrien und Antiocheia s tammen, dessen Beute er ha t t e un-

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Page 126: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

A N M E R K U N G E N ' 563

gestört hin wegführen können. Vielfach spielte bei der Ver-schleppung von Reichsuntertanen die Absicht mit , für ihre Freigabe entsprechende Lösegelder zu erzielen. Die römische Regierung schritt - aus fiskalischen Gründen - wiederholt dagegen ein, z .B. gelegentlich des Versuches der Edessener, gefangene Einwohner von Antiocheia loszukaufen (II 13/1 ff.)» konnte aber damit nicht entscheidend durchdringen. Den vorliegenden Bericht verdankt Malalas seinen guten Lokal-kenntniseen von Antiocheia.

Die Ereignisse auf dem persischen Kriegsschauplatz fallen in das J a h r 531 : Unter maßgeblicher Mitwirkung des Ala-mundaros überschritt ein persisch-sarazenisches Heer bei Kirkesion den Euphra t und stieß, indem es der Route des Jahres 529 folgend, die wohlbefestigten römischen Provinzen Mesopotamien und Osrhoene südlich umging, wiederum ge-gen Syrien und Antiocheia vor, wurde aber durch Beiisars Flankendruck (aus nördlicher Richtung) schließlich zur Um-kehr genötigt. Prokops (118/1 ff.) und Malalas' Berichte stim-men im wesentlichen überein, wobei letzterer t rotz mancher Unsicherheit wertvolle Einzelheiten zur Ergänzung bei-steuert. Die anschließende Schilderung der Schlacht von Kallinikos entwirft gegenüber Prokops Darstellung ein we-nig günstiges Bild von Beiisars Führerrolle; er wird sogar wegen seines Mißerfolges nach einer eingehenden Untersu-chung als Feldherr abgesetzt. Unter Hinweis auf seine baldi-ge Neuverwendung im Vandalenkrieg (I 21/2) ha t Prokop diesen dunklen Augenblick im Leben seines Helden geschickt übergangen.

Offenbar um die Römer zu beschäftigen und von der eige-nen Schwäche abzulenken, un te rnahm Kabades noch im Som-mer des gleichen Jahres den an sich bedeutungslosen An-griff auf Abgersaton an der Mittelfront. Vielleicht veranlaßte der persische Vorstoß die Entsendung des Demosthenes in den Mittelabschnitt der Ostfront , wo er sich um die Verbes-serung der Versorgungseinrichtungen bemühte .

Justinian war nach Kallinikos sichtlich bestrebt, den Krieg zu beenden, und schickte daher nicht nu r eine Gesandtschaft an Kabades, sondern verschmähte es auch nicht, das Ange-bot des „Kleinkönigs" Alamundaros mi t Geschenken zu ho-norieren. Nach Prokops Bericht (I 21/1) ging lediglich Hermogenes unmittelbar nach der Schlacht an den Perser-

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Page 127: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

564 H A L A L A S

hof, wurde aber ungnädig und ohne Bescheid entlassen, da der König immer noch nicht aufgeben wollte.

17. Der Angriff galt der Nymphiosfront (Sophonene-Süd-armenien) und sollte Martyropolis in persische Hand bringen. Während Malalas von zwei Vorstößen berichtet, erwähnt Prokop nur den zweiten während des Mittsommers (I 21/5;14) und führ t den Abzug der Perser auf eine römische List zurück ; Malalas hingegen spricht vom drohenden Herannahen Sittas ' und der kraftvollen Verteidigung der Stadt . Wahrscheinlich rechneten die Perser mit baldigem Thronwechsel und betrie-ben die Belagerung von Martyropolis nicht mit allem Kach-druck.

18. Die Bestellung des zweitgeborenen - übrigens außer-ordentlich fähigen - Sohnes Chosroes zum König war ein Zugeständnis an den persischen Adel. Dies bestätigt auch die Persönlichkeit des von Prokop (I 21/7) erwähnten Testa-mentsvollstreckers Mebodes, des Mitglieds einer der vor-nehmsten Adelshäuser. Der Anhänger der mazdakischen Richtung, der ältere Prinz Kaus, wurde übergangen.

Das römische Zögern, mit dem neuen König in Verhand-lungen einzutreten, ha t te seinen Grund wohl in Jus t in ians Bemühen, eine günstigere Ausgangsstellung zu erlangen ; außerdem war Chosroes' Stellung durch die Gegnerschaft des älteren Bruders und der hinter ihm stehenden Magier noch durchaus nicht gefestigt.

Wie weit der Einbruch Sabirischer Hunnen durch Persien veranlaßt war oder lediglich der Raublust der Steppenvölker entsprang, läßt die Quellenlage nicht eindeutig feststellen. Jedenfalls waren die ungebetenen Gäste Bedrohung für beide Parteien (I 21/13ff.) und mochten dazu beitragen, den Ab-schluß eines allgemeinen Friedens zu beschleunigen.

19. Die Schilderung des Nikeaufstandes (Januar 532) ent-häl t gegenüber Prokops Darstellung (I 24/1 ff.) eine Fülle neuer Einzelheiten, welche die chronologische Abfolge der Ereignisse deutlicher herausstellen und auch Narses' be-deutsame Rolle sichtbar werden lassen ; nicht nur der Waffen-einsatz Beiisars, sondern auch die Uneinigkeit von Just in ians Gegnern und Narses' Geschicklichkeit führen die kaiserliche Sache schließlich zum Sieg. Zweifellos gelingt es Prokop, durch kräftige Herausstellung von Beiisars Verdienst, von Hypat ios ' und Pompeius ' Unschuld und Theodoras impo-nierendem Fürstenstolz sowie durch eingestreute Reflexionen

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seine Darstellung zu einer großartigen künstlerischen Lei-stung zu erheben, ich möchte demgegenüber aber doch Ma-lalas' gewiß naiver und allzu loyaler Darstellung als wirk-lichkeitsnäher den Vorzug geben.

20. Malalas' knapper Bericht über den Friedensschluß 532 erwähnt nichts von den bei Prokop (I 22/1 ff.) ausführlich geschilderten, für die römische Sache wenig rühmlichen Hin und H e r der Verhandlungen mit Chosroes, auch nichts von den römischen Geldzahlungen und der Zurücknahme des rö-mischen Oberkommandos aus der Grenzfestung D a r a ; s t a t t dessen kehr t er diejenigen Passagen des Abkommens heraus, welche dieses als Nichtangriffspakt, ja als Freundschaf ts -ver t rag erscheinen lassen und unterstreicht damit - als loya-ler Un te r t an - die offiziel gewünschte Auffassung.

21. Der sehr dürftige Bericht über die Einnahme und Zer-s törung Antiocheias 540 muß bei einem Antiochenser ent-täuschen. Wollte Maiala etwa das für die kaiserliche Re-gierung so schmerzliche Ereignis möglichst unterdrücken ? Der zusammenhanglose Hinweis auf Germanos' - wohl eigen-nützigen - Versuch, die Silberschätze der S tadt an sich zu bringen (oder vor dem Zugriff der Feinde zu ret ten ?), läßt eine willkürliche Verkürzung des uns vorliegenden Textes als sehr möglich erscheinen. Eine solche Annahme dürf te auch die Kürze des vorausgehenden Abschnittes 22 erklären.

22. Johannes der Kappadoker, der infolge des Nikaauf-standes für kurze Zeit von seiner Stelle abberufen, in seiner zweiten Amtsperiode fast ein Jahrzehnt als praefectus prae-torio gewaltet hat te , fiel nach Prokops ausführlichen, im ein-zelnen nicht nachprüfbaren Angaben (I 25/20ff.) Antoninas (Gemahlin Beiisars) List und höfischen Intrigen zum Opfer (Mitte 541). Die Hintergründe des Sturzes lassen sich nicht mehr aufhellen, doch dürf te der ob seiner rücksichtslosen Energie sehr verliaßte Finanzmann in einem Augenblick äußerster Bedrängnisse in Ost und West dem Zorn des Vol-kes und führender Militärkreise geopfert worden sein; Pro-kops glühender Haß deutet jedenfalls auf Feindschaft zwi-schen Belisar und dem Finanzgewaltigen, der den Wünschen des Militärs nicht voll entsprechen wollte oder konnte. Der Kaiser selbst scheint Johannes nicht völlig fallen gelassen zu haben. Malalas' Bericht bietet - ohne eigene Stellungnahme -die offiziell bekanntgewordenen Fakten, die sich im übrigen mit Prokops Angaben decken.

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Page 129: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

566 M A L A L A S

23. Die Schilderung der großen Pest des Jahres 542 bei Malalas zeigt uns noch einmal den Unterschied zwischen dem bescheidenen Chronisten und Prokops an Thukydides ge-schulter Beobachtungsgabe und Darstellungskraft. Malalas sieht, sofern der vorliegende Text uns nicht verstümmelt vor-liegt, nicht weiter als der Mann aus dem Volke.

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Page 130: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

L i t e r a t a r h i n w e i s e

A u s g a b e n :

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Gesamtausgaben :

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P e r s e r - u n d V a n d a l e n k r i e g e , Ü b e r s e t z u n g e n in A u s w a h l

Lateinisch :

R. Voiaterranus, Perser-, Vandalenkrieg, Romae 1509 H. Grotius, Historia Gothorum (mit Vandalenkrieg), Am-

stelodami 1655

Deutsch:

Fr. Kanngießer, Kriegsgeschichte I - IV, Greifswald 1827/31 D. Coste, Vandalenkrieg-Gotenkrieg (i.A.), München 1966

(Sammlung „Die Geschichtsschreiber der deutschen Vor-zeit", Leipzig 1885, neu herausgegeben von A. Ritthaler)

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Page 131: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

568 L I T E R A T U R H I N W E I S E

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Page 132: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

L I T E R A T U R H I N W E I S E 569

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Page 133: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

570 LITERATUBHINWEISE

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L I T E R A T U R H I N W E I S E 571

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572 L I T E R A T U R H I N W E I S E

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Page 137: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

574 L I T E R A T U R H I N W E I S E

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Wrede, F., Die Sprache der Vandalen, S t r aßburg 1886 Winkler, S., Zur Prob lemat ik der Volksbewegungen un te r

Jus t in i an (Bemerkungen zu Prokop) , Studi i Classice 3/1961, 429-433

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Page 138: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

ZUR T E X T G E S T A L T U N G

Die in der folgenden Übersicht angeführten Codices und Ausgaben sind :

<: - Codex Vaticanus graecus 1001 O = Codex Ottobonianus graecus 82 Ρ = Codex Parisinus graecus 1702 V = Codex Vaticanus graecus 152 Dew. = Η. Β. Dewing, Procopius with an English translation, The

Loeb Classical Library 1-VIII, London 1914-1940 Hy. = Procopii Caesariensis opera omnia, recognovit J. Haury,

Vol. I, Exemplar iteratimi, Lipeiae in aedibus B. Q. Teubneri MCMXXXVI

IlyW. = Procopii Caesariensis opera omnia, recognovit J. Haury, Vol. I, Edilio stereotypa correction addenda et corrigenda adiecit G, Wirth, Lipeiae in aedibus Teubneri MCMLXII

Tusculum = Vorliegende Ausgabe von Otto Veh; eigener Lösungsversuch mit* bezeichnet.

Daneben wurden zur Gestaltung des Textes herangezogen:

Η = Cocex Monacensi« graecus 267 W =• Codex Ambroeianus X 135 sup.; beide enthalten die Excerpta

Constantiniana de legationibus. llofHch. — C. Hoescheiius, Bella, Augusta Vindelicorum 1607 Maltr. » Maltretus, Corpus Byzantinae Historiae, Parisiis 1862/3, Neu-

druck Venetlis 1729 Dind. = L. Dindorf, Corpus Scriptorum Historicorum Byz. Bonnense

( = Bonner Corpus) I-III, 1833-1838.

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Page 139: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

576 Z U E l ' E X T G E S I A L T l ' X G

Seite/ ZeUe Codices Dew. Ην

68/21 GPV διασώσασθαι διασώσασθαι διασώσασθαι 112/20 GPV ταραχής άπάστ,ς ταραχή;, άπάσης ταραχής άπάστ,ς 116/22 G P V Ü7t£p υπέρ υπέρ 122/24 GPV ήγτ,σαμέντ, ήγησαμένη ήγησαμένη 130/30 GPV ταϋτα ταύτα ταϋτα 132/5 186/18 GPV στρατιωτών στρατιωτών στρατιωτών 190/12 GPV τ-ύχτ,ν τύχην τύχην 220/30 GPV άπολουμέντ,ν άπαλουμένην άπολουμέντ,ν

f G διατιθεμένοις διαθεμένοις διαθεμένοι; 228/16 j Ρ δια&έμενο;

V διαθεμένοις 234/12 GPV οϋτε οϋτε οϋτε 250/15 GPV τίσασθαι τίσασθαι τίσασθαι 278/25 GPV κατ' αυτόν κατ* αυτόν κατ* αυτόν

1 G δλλοτι ίλλοθι ίϋλλοθι 304/33 Ρ ί λ λ ο

V άλλοτο 324/24 GPV ένδόντες ένδόντες ένδόντες

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Page 140: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

Z U R T E X T G E S T A L T U N G 577

Hy\V Hoesch. Maltr. Dind. Tuaculum

διασώσασθαι τ α ρ α χ ή ς ίτζάστ,ς

i - έ ρ ήγησαμένη ταϋτα

διασώσασθαι ταραχής άπάσης ύπέρ ήγησαμένη ταϋτα

διασώσεσθαι (Vermutung Herwerden) ταραχής τ ή ς · άπάσης ύπέκ · ήγησαμένη* gestrichen τ 'αυτά · hinter ξητεϊν s t a t t Punk t ein Fragezeichen·

στρατιωτών στρατιωτών στασιωτών τΰχην ά~ολουμ.έντ4ν δια δεμένοις

τύχη ν άττολουμένην διαθεμένο ις

τιμήν* άπολομένην* διατιθεμένοις

οΰτε τίσασθαι κατ* αυτόν άλλοθι

οΰτε τίσασθαι κατ' αύτόν άλλοθι

ού · τίσεσθαι (Vermutung Herwerden) κατ* αυτό· &λλο τ ι ·

ένδόντες ένδόντες ένδιδόντες*

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Page 141: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

VERZEICHNIS DER EIGENNAMEN (Die römischen Ziffern beziehen sich auf die Buchzählung des griechischen

Textes, die arabischen Zahlen vor dem Schrägstrich bezeichnen Kapitel)

Άβανδάνης Abandanes, persischer Kanzleibeamter im Heere des Chosroes, I I 21/1, 9, 13

Ά β α σ γ ο ί Abasgoi, Abasgen, kaukasisches, zwischen Römern und Persern str i t-tiges Grenzvolk, I I 29/15

'Αβόρρας Aborras, Fluii, mündet bei Circesium in den Euphra t , I I 5/2, 19/29 Άβοχάραβυς Abocharabos, sarazenischer Unterfürs t , I 19/10, 11, 13 Ά β ρ α μ ο ; Abramos, Abraham, christlicher König der Homeriten, I 20/3 ff. Ά β υ δ ο ς Abydos, Stadt an den Dardanellen gegenüber von Sestos, I I 4/9 'Αγαμέμνων Agamemnon, sagenhafter König von Mvkenä, f ü h r t die Griechen

nach Troja , I 17/11 Ά γ γ λ ω ν Anglon, Stadt und Festung in Persarmenicn, I I 25/5, 10, 15 Ά δ α ρ β ι γ ά ν ω ν Adarbiganon, persische Kul ts tä t te , I I 24/1, 2, 12 'Αδεργουδουνβάδης Adergudunbades, persischer Adeliger und hoher Kron-

beamter (Chanaranges), I 6/15, 18, 23/9, 13, 22 Άδόλ ιος Adolios, Sohn des Akakios, Armenier, römischer Feldherr, I I 3/10,

21/2, 18. 20, 24/13, 25/35 'Αδάνιχος Adoniciios, Besatzungskommandant in Chalkis, I I 12/2 Ά δ ο υ λ ι ς Adulis, Stadt in Äthiopien, nahe dem Roten Meer, I 19/22, 20/4 άδρασταδάραν σαλάνης Adrastadaran Salanes, hohe persische Würde, I 6/18,

11/25, 38 'Αείμαχος Aeimachos, Metzger, tötet einen vornehmen Perser, I I l l / 8 f f . Άζαρέ&τ,; Azarethes, persischer Feldherr, I 17/1, 18/1, 9, 27, 37, 51, I I 27/41 Ά & ί ν α ι Athenai, Athen, Siedlung am Schwarzen Meer, nahe dem Lazcnland,

I I 29/22, 30/14 'Αιγάν Aigan, Massagele, Haushofmeister Bclisare, I 13/20, 14/39, 42 Α ίγυπτο ; Aigyptos, Ägypten, I 19/3, 25/43, I I 22/6 ΑΙ&Ιοττες Aithiopes, Ätliloper, Volk südlich von Ägypten, I 19/1. 23, 20/1, 9, 12,

I I 3/40 ΑΙλάς Ailas, Stadt am Arabischen Golf, I 19/3, 19, 24 ' Ακάκιος Akakios, Vater des Adolios, Prokonsul von Armenien, I I 3/5, 7, 21/2 'Αλαμούνδαρος Alamundaros, mächtiger Sarazenenscheich auf Seiten der Per-

ser, I 17/1, 40, 45, 18/1, 9, 30, I I 1/3, 13, 3/47, 4/21, 10/16, 16/17, 19/34, 28/13

'Αλανοί Alanoi, Alanen, barbarisches Volk am Asowschen Meer, I 15/1, I I 29/15, 29

"Αλβανοί Albanoi, Albanen, Volk im Taurusgcbirge, I 10/1 'Αλεξάνδρεια Alexandreia, Haupts tad t Ägyptens, I 25/44, I I 22/6 'Αλέξανδρο; Alexandres, 1. Alexander der Große, König von Mazedonien (350—

323), I 10/9, I I 2/15 2. Senator, Gesandter, I 22/1

Άμαζάσπτ-,ς Amazaspes, Statthalter von Armenien, I I 3/3, 5 'Αμβαζούκης Ambazukcs, Hunne, Wächter der Kaspischen Tore, I 10/10, 12 "Αμβρος Ambros, christlicher Sarazene, I I 20/10, 14 "Αμιδα Amida, römische Stadt am Tigris, I 7/5, u. a . a .O . Ά μ μ ώ δ ι ο ς Ammodios, Ort in der Nähe der römischen Grenzfestung Daras, I

13/15, 38, I I 28/35 'Αναστάσιος Anastasios, 1. römischer Kaiser (491-518), I 7/1 u . a . a . O .

2. Bürger aus Daras, I 26/8, I I 4/15, 26, 5/27, 9/10 13/15, 38, I I 28/35

"Αναστασιούπολις Anastasiupolis, 2. Name von Daras (nach dem Kaiser Ana-stasios, dem 2. Stadtgründer, so benannt), I 10/13

Ά ν α τ ό λ ι ο ; Anatolios, römischer Gesandter, I 2/12-15, 16/6

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V E R Z E I C H N I S D E R E I G E N N A M E N 579 "Ανδρέας Andreas. Einwohner von Konstantinopel, I 13/30-39 Άνια3έδης Aniabedes, persischer Feldherr, II 17/4, 12 'Αντιόχεια Antiocheia, Hauptort Syriens, I 37/36 u. a.a.O. Άντωνίνα Antonina, Gemahlin Beiisars, I 25/1 Iff. Άπάμεια Apameia, Stadt in Syrien, II 11/2, 4, 14, 29, 32 Ά - ί ω ν Apion, einflußreicher Ägypter unter Kaiser Anastasios, I 8/5 Άρα3ία Arabia, Arabien, I 19/2, 6, 20 Άράτ ιο ; Ara tíos, Armenier, tritt aus persischen in römische Kriegsdienste, I

12/22, 15/31 Άργήκ Argek, tapferer Soldat, II 26/27 Άρέ&ας Arethas, Führer der auf Römerseite stehenden Sarazenen, I 17/47,

18/7, 35, 36, II 1/3-7, 16/5, 19/11, 15, 26, 28/12 Άρεόβινβο; Areobindos, römischer Feldherr im Osten I 8/1, 10, 11, 9/1 ' Αρζάμων Arzamon, Landschaft Mesopotamiens, I 8/10 Άρζανάνη Arzanane, Landschaft Armeniens jenseits des Flusses Nymphius,

I 8/21, 15/7 Άρκάδιος Arkadios, Kaiser der östlichen Reichshälfte (395-408), I 2/1,7 'Αρμενία Armenia, Armenien, zwischen Byzanz und Persien hart umk&mpftes

Grenzland, I 5/9, 10/1, 17, 21 u. a.a.O. Άρσάκης Arsakes, 1. Stammvater der Arsakiden, der Könige von Armenien,

I I 3/32 2. König von Armenien, kämpft gegen den Perserkönig Pakurios, I 5/10ff. 3. letzter Armenierkönig, abergibt sein Land Kaiser Theodosios II. . II 3/35 4. Armenier, Führer der Leibwache des Sureñas, II 5/11

Άρσακίδαι Arsakidai, Arsakiden, Gruppe in Armenien, II 3/32, 35 Άρσίνης Arsines, Fluß in Persarmenien, mündet in den Euphrat, I 17/21 Άρτα3άνης Artabanes, Arsakide, erfolgreicher römischer Feldherr, doch von

zweifelhafter Charakterart, in Afrika und Italien tstig, I I 3/25 'Αρτάκη Artake, Vorstadt von Kyzikos, I 25/31 "Αρτεμις Artemis, Göttin der Jagd, I 17/11, 15, 18 ' Αρχαιόπολις Archaiopolis, Stadt in Lazien, I I 29/18 'Ασία Asia, Asien, II 4/9 Άσκάν Askan, tapferer Massageie, I 13/21, 14/44, 18/38, 41 Άσπεβέδης Aspebedes, vornehmer, einflußreicher Perser, I 9/24, 11/5, 21/4, 5,

23/6 Άσττετιανοί Aspetlanoi, Aspetlanen, Armenier, II 3/12-18 Άσσυρία, Άσσύριοι Assyria, Assyrien, I 17/6, 22, II 14/4, 19/11, 15, 16, 24/1,

12, 28/4 Άτταχας Attachas, Ort nahe MartyropoHs, I 21/9 Αδγαρος Augaros, Fürst von Edessa zur Zeit des Augustus, II 12/8ff. Αύγουστος Augustos, Augustus, 1. erster römischer Kaiser (43 v. - 14 n. Chr.),

II 12/8-19, 21/3, 30/52 2. Geräteverwalter In der Sophienkirche zu Byzanz, II 30/53, 54

Αΰξωμις Auxomle, Stadt Äthiopiens, I 19/17, 22, 27 'Αφροδίτη Aphrodite, Göttin der Liebe, II 28/13 Βαλεριανός Valerianos, Oheim des Damianos, römischer Truppenführer im

Osten, in Afrika und Italien, II 14/8, 24/6, 12, 19, 25/17 Βαράδοτος Baradotos, Bischof von Constantine, I I 13/13-15 Βαρβαρικόν πεδίον Barbarikon Pedion ( = Barbarenfeld), nahe Scrgiopolis, I I

5/29 Βαρεσμανάς Baresmanas, Perserführer, I 13/16, 14/32, 45 ff. Βαρλαοϋ πύλαι Barlau Pylai (Barlaostor), Tor in Edessa, II 27/44 ΒασιλεΙδης Basileides, Patrizier, Quästor Justinians, I 24/18 Βασίλειος Basileios, Vater des Edesseners Johannes, II 21/27 Βασσάκης Bassakes, armenischer Führer, II 3/29ff., 21/34 Βασσίκιο; Bassikios, treuer Freund des Armenierkönigs Arsakes, I 5/18, 28 Βάτνη, Βάτναι Batne, Batnai, Stadt bei Edessa, II 12/31 Βελισάριος Beiisarios, Beiisar, passim Βένετοι Venetoi (die Blauen), Zirkuspartei, I 24/2, 49, II 11/32 Βέροια Beroia, Beröa, Stadt Syriens, II 6/17ff., 7/2, 5, 9, 34, 35, 12/1 Βέσσας Bessas, gebürtiger Gote, römischer Feldherr, im Osten und in Italien

mit verschiedenem Erfolge tätig, I 8/3, 21/5 Βηρος Veros, Herulerführer, II 24/14,18

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580 V E R Z E I C H N I S D E R E I G E N N A M E N

Βιθυνία, Βιθυνοί Blthynia. Bithynien, Landschaft In Kleinaelen, II 28/23 Βιταλ ιανός Vltalianos, Sohn des Patriciolus, Empörer, I 8/3, 13/10 Βλάσης Blases, Bruder des Perserkönigs Perozes, verdrängt diesen zeitweise,

I 5/2, β/17 Βλέμυες Blemyes, Biemyer, Barbarenvolk in Nubien - Oberägypten, I 19/28B". Βλτ,σ-/άμης Bleschames, Befehlshaber der persischen Festung Sisauranon, I I

19/3, 24, 25 Βόα; Boas, Bezeichnung eines Teiles des Flusses Phasis (im Gebiet des Kau-

kasus), II 29/14, 1β Βότ,ς Boes, persischer Feldherr, I 12/10 Βοραΐδης Boraides, Justinians Neffe von Bruderseite, I 24/53 Βόσπορος Bosporos, Stadt am Schwarzen Meer, I 12/7, 8, II 3/40 Βούζης Buzes. römischer Feldherr im Osten, I 13/5, 19ff., 21/5, II 3/28ff.,

«/Iff. , 13/β, 1β/1β, 20/20 Βουλικάς Bulikas, Hafenstadt der Homerlten, I 19/21 Βραδούκιος Bradukios, Dolmetscher, II 28/41 Βυζάντιον Byzantion, Byzanz ( = Konstantinopel), passim Βώλον Bolon, Festung in Persarmenien, I 15/18, 36, 22/3, 18 Γα βαλα (Gen.) Gabalas, Vater des Arethas, I 17/47 Ι'αβουλών χωρίον Gabulon Chorion ( = Platz der Gabuler), Stadt im Gebiet

des Euphrat, I 18/8 Γάζη Gaze, Gaza, Stadt in Phöniklen, I 19/20 Γαλατία Galatia, Landschaft in Kleinasien, II 28/23 Γερμανός Germanos, Neffe Justinians, Patrizier und bewährter Feldherr, II

β/10, 7/18 Γεώργιος Georgios, Geheimschreiber Beiisars, II 19/22, 23, 28/33 ff. Γλώνης Clones, persischer Befehlshaber von Amida, I 7/33, 9/4 ff. Γοδίδισκλος Godidisklos, Gote im Heere des Anastasios, I 8/3 Γοργώ Gorgo, Stadt an der Grenze von Persien, I 3/2, 4/10 Γότθοι Gothoi, Goten, II 2/1, 15/10, 18/24, 21/4 Γουβάζης Gubazes, Silentlarius Justinians, König von Lazien, I I 17/2, 29/2, 9,

11, 27, 29, 31, 30/23, 29ff., 39ff. Γουργένης Gurgenes, König von Iberien, I 12/4, 5, 11-13, II 28/20 Γουσαναστάδης Gusanastades, hoher persischer Würdenträger (Chanaranges),

I 5/4 ff.. 6/18 Δάγαρις Dagaris, Leibwächter, I 15/β, 22/18, 19 Δαγισθαιος Dagisthalos, Dagisthäus, römischer Feldherr an der Ostfront und

in Italien, II 29/10, 11, 33, 34, 40, 30/11, 22, 35, 39, 42 Δάρας Daras, von Kaiser Anastasios angelegte Grenzfestung gegen Persien,

daher auch Anastasiupolis genannt, I 10/13, 16/6ff. u.a.a.O. Δάφνη Daphne ( = Lorbeer), Vorstadt von Antiocheia, II 8/25, 11/4-6, 14/5 Διογένης Diogenes, Leibwächter Beiisars, II 21/2, 18, 20 Διοκλητιανός Diokletianos, Kaiser Diokletian (284-305), I 19/29 ff. ΔομεντΙολος Domentiolos, Neffe des Feldherrn Buzes, II 24/15 Δούβιος Dubios, Ort in Persarmenien, II 24/6, 8, 25/1 ff., 30/33 Δωρόθεος Dorotheos, 1. römischer Truppenführer, I 13/21,

2. Befehlshaber von Armenien, I 15/3ff. 'Εβραίοι Ebraioi, Hebräer, I 19/4 "Εδεσσα Edessa, römische Stadt in Nordmesopotamien, 117/24 u. a.a.O. ΕΙρηναϊος Eirenaios, römischer Feldherr, I 12/14 'Ελένη Helene, Helena, Mutter Kaiser Konstantins, I 24/30 Έλες>αντίνη Elephantine, Grenzstadt in Südägypten, I 19/27, 34, 35 'Ελλάς Hellas, Griechenland, II 4/8, 11 "Ελληνες Hellenes, Griechen, zur Zeit Prokops auch Bezeichnung für Heiden,

I 19/35, 20/1, 25/10 Ελλησθεαΐος Hellestheaios, König von Äthiopien, I 20/1, 5-7, 9ff. Ενδιήλων Endielon, Ort bei Amida, I 7/5

'Ερμογένης Hermogenes, magister officiorum, auch als Truppenführer und Ge-sandter eingesetzt, I 13/12ff., 14/1, 20ff., 16/10, 18/16, 21/1, 10, 23, 22/16

Έρουλοι Heruloi, Heruler, Barbarenstamm, wiederholt im Kriegsdienst der Römer, I 13/20, 14/39, 24/41, 43, 52, II 3/21, 21/4, 24/12, 14, 25/26, 27

ή "Ερυθρά θάλασσα das Rote Meer, I 19/2, 19, 26, I I 3/41 'Εσιμιφαϊος Esimiphalos, christlicher König der Homeriten, I 20/1, 3, 9 ff.

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V E R Z E I C H N I S D E R E I G E N N A M E N 581 "Εστία Hestia, Vesta, römische Gattin des Herdfeuers, II 24/2 ΕΟαρι; Euaris, Schöpfer der Kirche des Erzengels Michael in Treton, I I 11/17 Εύρώττη Europe, Europa, II 4/4 Εύρωπός Europos, Stadt am Euphrat, II 20/24, 27, 21/1 Εύσέβιος Eusebios, 1. Gesandter Kaiser Zcnons, I 3/8

2. Bischof von Kyzikos, I 25/37 Ευφημία Euphemia, 1. Tochter Johannes des Kappadokers, I 25/13ff.,

2. Gemahlin des Chosroes, II 5/28 Εύφράτης Euphrates, Euphrat, I 17/4 u. a.a.O. Εύφρατησία Euphratesia, zweite Bezeichnung für die Landschaft Kommagene

am Euphrat, I 17/2, 23, II 20/17, 20 Έφ&αλΐται Hephthalitai, hunnische Stimme, I 3/2ff., 3/ l l ff . , 4/12fT., 6/10,

7/1, 8, 13 Έφραίμιος Ephraimios, Patriarch von Antiochela, II 7/17 Ζα3«ργάνης Zaberganes, vornehmer Ferser, I 23/25ff., II 8/30ff., 2e/16ff. Ζάμης Zames, Sohn des Perserkönigs Kabadas, von der Nachfolge ausgeschlos-

sen, I 11/4, 23/4 ff., II 9/12 Ζεύξιττπος Zeuxippos, Badeanlage in Byzanz, I 24/9 Ζηνο3ία Zenobia, Stadt am Ostrand Syriens, von Zenobia gegründet, I I 5/4-7 Ζήνων Zenon, oströmischer Kaiser (474-491), geborener Isaurier, I 3/8 Ζηχοι Zechoi, Zechen, Volksstamm am Nordostufer des Schwarzen Meeres, Π

29/15 Θεοδόσιος Theodosios II . , oströmischer Kaiser (408-450), Sohn des Arkadlos,

Enkel Theodosios· I., I 2/1, 7, 12, 15, II 3/35 θεοδοσιούπολις Theodosiupolis, 1. Stadt nahe den Euphrat- und Tigrisquellen,

I 10/18, 19, 15/2, 32, 17/4, I I 24/12, 13, 25/1 2. Stadt am Fluß Aborrhas, nahe Daras, II 19/29

Θεοδώρα Theodora, Gemahlin Justinians, I 24/33ff., 25/4, 22, 30 Θεόδωρος Theodores, 1. Verfertiger von Belagerungsmaschinen, II 13/26

2. Referendar, I I 23/6 Θεόκτιστος Theoktistos, Befehlshaber Im Libanon, II 8/12, 17, 16/17, 19/33,

24/13 θερμοπύλαι Thermopylai, Thermopylen, Engpaß in Mittelgriechenland, II 4/10 Θεσσαλία Thcssalia, Thessalien, Landschaft in Nordgriechenland, II 4/10 θευδέριχος Tlieuderichos, Theodorich, Oatgotenkönig (493-526), I 8/3 θιλασάμων Thilasamon, Ort nahe Amida, I 9/14 Θρ4κη Thrake, Thrakien, Gebiet nördlich der Agfiis, I 13/5, I I 19/32, 21/4 Θωμάς Thomas, 1. Bischof von Apamela, I I ll/16ff., 29, 30

2. römischer Gesandter, I 22/1 3. Truppenfahrer in Lazien, II 30/5

'Ιάκωβος Jakobos, Eremit, I 7/5fr. 'Ιάσων Jason, sagenhafter Führer des Argonautenzuges, II 17/2 'Ιβηρία, "Ι3ηρες Iberia, Landschaft im Kaukasusgebiet, I 10/1, 4, 12/2ff., 14,

15/20, 22/16, II 25/3, 28/20, 29/16-18 Ίεράπολις Hlerapoiis, Stadt am Euphrat, 113/11,17/22, I I 6/2ff., 7/2, 9/2,20/20 'Ιερόν Hieron, Platz bei Byzanz, II 11/14, 20/18 'Ιησούς Jesus, Sohn Gottes, I I 12/22ff. Ίλδίγερ Ildiger, Schwiegersohn Antoninas, tüchtiger römischer Truppenführer

in Armenien, Afrika und Italien, II 24/13 'Ιλλυρία, 'Ιλλυριοί Illyrla, Illyrien, Gebiet östlich des Adriatlschen Meeres,

I 24/41, I I 4/5, 21/4 Ινδοί Indoi, Inder, I 19/3, 23ff., 20/12, II 25/3 'Ιόνιος κόλπος Jonisches Meer, zwischen Griechenland und SQditallen, I I 4/4 'Ιουδαία, 'Ιουδαίοι Judaia, Judia , I 20/1, I I 12/24 Ιουλιανός Julianos, 1. Helliger, II 10/8

2. Bruder des Summos, I 20/9, II 1/10, 7/15, 16 'Ιουστινιανός Justicíanos, Justinian I., römischer Kaiser (527-565), passim Ίουστίνος Justinos, Justiiius, römischer Kaiser (518-527), Onkel Justlnians,

I 8/3 u .a .a .O. Ίοϋστος Justos, Justus, Neffe Justinians, Truppenführer im Osten, I 24/53,

I I 20/20ff., 24/15, 20, 25/35, 28/1 Ίσαάκης Isaakes, Isaak, Armenier, römischer Feldherr In Armenien und Italien,

115/32, I I 24/14, 25/24 Brought to you by | provisional account

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Page 145: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

582 V E R Z E I C H N I S D E R E I G E N N A M E N

"Ισαυροι Isauro!, Isaurier, kriegstüchtigcs, halbbarbarisches Volk im östlichen Kleinasien, I 18/7, 38

Ίσδιγέρδης Isdigerdes, Perserkönig. I 2/7ff. Ίσδιγούσνα; Isdigusnas, vornehmer Perser, als Gesandter verwendet, I I 28/10,

31, 39. 43 ~Ισις Isis, ursprünglich ägyptische, später allgemein verehrte weibliche Gottheit,

I 19/35 ' Ιταλία, 'Ιταλοί Italia, Italien, II 3/42 'Ιφιγένεια Iphigeneia, Tochter Agamemnons, I 17/l lff . Ίωιίνντ,ς Johannes, 1. Arsakide, Vater des Artabanes und Schwiegervater des

Bassakes, II 3/29, 31 2. aus Edessa, Sohn des Basileios, II 21/27 3. mit dem Beinamen Guzes, Sohn des Thomas, Armenier, römischer

Truppenführer, II 30/4 4. mit dem Beinamen „der Kappadoker", tüchtiger, aber rücksichtsloser

praefectus praetorio Justinians, durch Intrige Theodoras gestürzt, I 24/11 ff.. 25/1 ff., I I 30/49ff.

5. Sohn des Lukas, römischer Truppenführer. I 17/44 β. Befehlshaber in Mesopotamien, II 14/12, 18/1β 7. Sohn des Niketes, römischer Truppenführer, I 13/21, I I 19/36, 24/15 8. Sohn des Ruflnus, Gesandter, II 7/15, 9/1, 10/10ff. 9. mit dem Beinamen Tzibos, harter Steuerbeamter in Lazien, I I 15/9 ff.,

17/5ff., 29/21 10. Empörer in Da ras, I 26/5 ff. 11. mit dem Beinamen „Phagas" ( = Fresser), Befehlshaber an verschie-

denen Fronten, II 19/15, 28, 24/15 Ί ω τ ά β η Iotabe, Insel im Arabischen Golf, I 19/3, 4 Καβάδης Kabades, 1. jüngster Sohn des Perserkönigs Perozes, Perserkönig,

I 4/2 u. a .a .O. 2. Sohn des Zames, Enkel des Königs Kabades, I 23/4, 7ff., 23, 24

Καδισηνοί Kadisenoi, Kadisener, barbarischer Volksstamm in Medien, I 14/38 Κα&ολικός Katholikos, Bezeichnung des Bischofs von Persarmenien, I I 25/4 Καίσαρ Kaisar, Caesar, Kaiserbczelchnung, in späterer Zeit fü r den Thron-

erben. II 11/35, 21/9 Καισάρεια (Καισαρεύς) Kaisareia, Caesarea, Stadt in Palästina, Geburtsort

Prokops, I 1/1 Καϊσός Kaisos, vornehmer Mann, I 20/9-10 Καλλίνικο; Kallinikos, 1. Stadt in Mesopotamien, am Euphrat gelegen, I 18/13,

50, I I 11/28, 21/30 2. Akklamation ( = „trefflicher Sieger") Justinians, I I 8/29, 30/3

Κάνδιδος Kandidos, Bischof von Sergiupolis, II 5/31, 32, 20/2, β, 15, 16 Καόσης Kaoses, ältester Sohn des Perserkönigs Kabades, I 11/3, 21/20-22,

I I 9/12 Καττπαδοκία, Κατττταδόκαι Kappadokia, Gebiet im östlichen Kleinasien, I 10/1,

I I 28/23 Κάρραι, Καρρτ,νοί Karrhai, Carrhae, Stadt in Mesopotamien, II 13/7, 27/15 Κάσ-ιαι ττύλαι Kaspiai Pylai, Kaspische Tore, wichtiger Engpaß nahe dem

Kaspischen Meere, I 10/4ff., 12/2, 16/7, 22/5, I I 10/21 Κασσάνδρεια Kassandrcia, Stadt in Thrakien, früherer Name Potidaia, I I 4/5 Καύκασος Kaukasos, Kaukasus, Gebirge, I 15/26, I I 15/3, 29, 28/22, 29/14 Κέλερ Keler, Celer, magister offleioruni unter Anastasios, I 8/2, 21, 9/1, 24,

I I 15/7 Κελεσηνή Kelesene, Landschaft in Großarmenien, I 17/11, 21 Κέρας Keras ( = Horn), Goldenes Horn, Meeresbucht in Byzanz, I 6/1 ff. Κεραταϊον Kerataion, Platz in Antiochcia, I I 10/7 Κι&αρίζων Kitharizon, Festung in Armenien, I I 24/13 Κιλικία, Κίλικες Kilikia, Cillcien, Landschaft im Südosten Klcinasiens, I 10/1,

I I 5/4, 6/21, 26/29 Κιρκήσιον Kirkesion, starke Festung am Euphrat, II 5/2-4 Κόλχοι Kolchoi, Kolcher, Volk am Ostrand des Schwarzen Meeres, später Lazen

genannt, I 11/28. II 15/15, 17/2 Κόμανα Komana, 1. Stadt in Kappadokien, I 17/18, 19

2. Stadt am Pontus, I 17/12 ff.

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Page 146: Werke, 3, Perserkriege () || Anhang

V E R Z E I C H N I S D E R E I G E N N A M E N 583 Κομμαγτ,νή Kommagene, Landschaft am Euplirat , später Euphratcsia genannt ,

I 17/2, 23, 25, 18/2, I I 20/17 Κούτζης Kutzes, Bruder des Buzes, I 13/5,8 Κτησιφών Ktesiphon, Stadt in Mesopotamien, Hauptor t des Pereerreichcs,

I I 14/1, 28/4, 5 Κύζικος Kyzikos, Stadt an den Dardanellen, I 25/31, 37 IT. Κύριλλος Kyrillos, Cyrillus, römischer Feldherr in Afrika, I 13/21 ΚΟρος Kyros, Perserkönig ( + 529), Gründer des Reiches, I I 2/15 Κωνσταντιανό; Konstantianos, Iliyrier, kaiserlicher Gesandter an Chosroes, I I

24/3, 4, 5, 28/3 Κωνσταντίνε Konstantine, Stadt in Mesopotamien, I 8/10, 22/3, I I 13/8, 13ff.,

14/12 Κωνσταντίνος Eonstant inos, römischer Kaiser (306-337), Gründer von Kon-

stantinopel, I 24/9, 24 Λαζική, Λαζοί Lazike, Lazenland, am Ostufer des Schwarzen Meeres, einst

Kolchis genannt , I 11/28 u. a . a .O . Λευκόσυροι Leukosyroi ( = ,.Weiße Syrer"), alte Bezeichnung f ü r Kleinarme-

nier, I 17/21 Λή£>ης cppoúpiov Lethes Phrurion ( = Festung des Vergessens), in Persien gelegen,

I 5/7, 8, 29, 34, 40 Λίβανος Líbanos, Libanon, Gebirge in Syrien, I I 8/2, 19/17, 19/33 Λιβελάριο; Libelarlos, römischer Feldherr, wegen Feigheit abgesetzt, I I 12/23,

24 Λιγουρία Liguria, Ligurien, Küstengebiet in Nordwestitalien, I I 2/1 Λογγΐνος Longinos, Führer der Isaurier, I 18/7 Λουκάς Lukas, Vater des Johannes, I 17/44 Λυκάονες Lykaones. Lykaoner, Einwohner der innerkleinasiatischen Landschaft

Lykaonlen, im Heere BeUsars, I 18/40 Μαδδηνοί Maddenoi, Sarazenen, 119/14, 20/9 Μαιώτις Maiotis, heute Asowsches Meer, I 10/6 Μακεδόνες Makedones, Mazedonier, I I 28/4 (τά) Μακρά τΐίχτ, Makra Teiche ( = die Langen Mauern), Befestigungsmauern

von Byzanz, bis zum Sinus Mêlas, I I 4/8 Μάμας Mamas, Bischof von Daras, I 26/8 Μαρία Maria, Gemahlin des Hypatios, I 24/23 Μάρκελλος Markellos, 1. Neffe Justinlans von Schwesterseite, I I 28/2

2. Truppenführer, Gardepräfekt, I 13/21, 25/24, 27 Μαρτϊνος Martinos, Truppenführer in Afrika und Italien, spSter magister mili-

tum Orientis, I 21/27. I I 13/16, 14/9, 24/13, 14, 19, 25/17, 26/25, 45, 27/6, 45, 46

Μαρτυρόπολις Martyropolis, s tark befestigte Stadt nahe Amida, I 8/22, 21/5, 6 ff., I I 24/15

Μασσαγέται Massagetal, Barbaren, I 21/13 Μεβόδης Mebodes, angesehener Perser, 111/25, 31, 21/17ff., 22, 27ff. Μέγας Megas, Bischof von Beroia (Syrien), I I 6/17ff., 7/14,19, 23ff. Μέλας Mêlas ( = Schwarz), Meeresgolf bei Byzanz, I I 4/8 Μελίτη νή Melitene, Hauptor t von Kleinarmenien, I 17/21 Μερμερόης Mermeroes, persischer Feldherr. I 15/2, 7, 9, 21/5, 27, I I 29/13,

30/1, 8-10, 18, 19, 33 Μεσοποταμία Mesopotamia, Mesopotamien, I 17/2, 23ff., 22/3, I I 19/31, 26/1,

14/12 Μήδεια Medeia, Medea, Sagengestalt aus der Argonautensage, Gemahlin des

Jason, I I 17/2 Μήδοι Medoi, Meder, Bezeichnung f ü r Perser, 11/17 u. a . a .O . Μίνδουος Minduos, römische Grenzfestung gegen Nisibis, I IS /2 ,16/7 Μιρράνης Mirrhanes, Festungskommandant von Petra , I I 30/7 Μιχαήλ Michael, Erzengel, I I 11/6ff. Μολάτζης Molatzes, Führer des Gebietes Libanon, I I 8/2, 17 Μοϋνδος Mundos, magister militum in Illyrien, I 24/41, 52 Μοχήρησις Mocheresis, S tadt und Landschaft in Lazien, I I 29/18 ΜοψουεστΙα Mopsuestia, Stadt Ciiiciene, I I 10/2 Ναβέδης Nabedes, persischer Festungskommandant, I I 18/9, 19, 24/6, 25/5ff.

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584 V E R Z E I C H N I S D E R E I G E N N A M E N

Ναρσής Narses, 1. Persarmenier, comes sacrarum largitionum, später römischer Befehlshaber und Nebenbuhler Beiisars in Italien, I 15/31, 25/24. 27 2. Persarmenier, persischer Uberläufer, dann römischer Befehlshaber, I

12/22, 15/31, 19/37, II 24/12, 25/11. 23, 24 Νείλος Neilos, Nil, I 19/29, 35 Νεκρά είσοδος Nekra ( - Toten-)Eingang, am Zirkus in Byzanz, I 24/52 Νίκα Nika, Losung ( · „Siege" I) des „Nika"-Auf6tandes in Byzanz (532), I 24/10 Νικήτας Niketas, Sohn des römischen Befehlshabers Johannes, 113/21, II 19/36,

24/15 Νίσιβις Nisibis, starke persische Grenzfestung in Mesopotamien, nahe Daras,

I 10/14 u. a.a.O. Νοβάται Nobatai, Nobaten, wohnen am Nllufer, I 19/28ff. Νύμςραι Nymphai, Nymphen, II 11/Θ Νύμφίος Nymphios, Fluß bei Martyropolis, I 8/21, 22. 21/6, II 15/7 "Οασις Oasis, Stadt, umschwärmt von Nobaten, I 19/30 Όββάνης Obbanes, Niederlassung am Euphrat, I I 12/4 Όδονά8>ος Odonathos, Herrscher von Palmyra, Gemahl der Zenobia ( + 273),

I I 5/5, β ΟΙνοχαλάκων χωρίον Olnochalakon Chorion, Ort in Armenien, I I 3/15 Όκτάβη Oktabe, Ort In Armenien, I 15/9 Όλύβριος Olybrios, römischer Adeliger, später Kaiser (472), I 8/1 Όμηρίται Homeriten, Volk im heutigen Jemen, I 19/lff-, 14, 21, 20/1, 2, 9ff.,

II 3/41 "Ομηρος Horneros, Homer, I 1/19 ' Ονώριος Honorios, Honorius, römischer Kaiser (395-423), I 2/4 Όρέσττ,ς Orestes, Führer des Argonautenzuges, I 17/11 ff. Όροκασιάς Orokasias, höchster Punkt in Antiocheia, II 6/10 Όρόντης Orantes, Fluß bei Antiocheia, I I 6/10, 8/3 "Οσιρις Osiris, Gott (Ägypten), I 19/35 "Οσροηνή Osrhoene, Landschaft in Nordwest-Mesopotamien, I 17/24, 34 Όσρόης Osrhoes, Verbündeter der Perser, I 17/24 Ούαραράνης Vararanes, Perserkönig, I 2 / l l f f . Οϋαρράμης Varrhames, wird Chanaranges, I 23/10ΙΓ., 22 Ούίττιγις Wittigls, Ostgotenkönig (536-540), II 2/1 ff., II 14/10 Ούννοι Unnoi, Hunnen, I 3/1 u. a.a.O. Πακούριος Pakurios, Perserkönig, I 5/lOff. Παλαιστίνη Palaistine, Palästina, I 19/2ff., I I 1/9, 20/18, 22/6 Παλμύρα Palmyra, wichtige Handelsstadt in Ostsyrien, von Kaiser Aurelian

zerstört (273), II 1/6 Πάρθοι Parthoi, Farther, ihr Reich bis zum Euphrat reichend, I I 3/32 Πασχαλία Paschalia, Osterfest, I 18/15 Πατρικίολος Patriklolos, Patriciolus, Vater des Vitalianus, I 8/3 Πατρίκιος Patrikios, Patricius, 1. höchster Rang unter den römischen Vorneh-

men, wiederholt erwähnt, 2. Phryger, magister miiitum praesentaüs, I 8/2ff., 9/5ff.

Παύλος Paulos, Paulus, Dolmetscher des Chosreos, I I 6/23, 24, 7/5, 8/4, 7, 12/1, 33, 26/14, 27/24, 45

Περάνιος Peranios, Peranius, König von Iberlen, I 12/11, II 24/15 u. a.a.O. Περόζης Pcrozes, 1. Perserkönig, I 3/lff., 4/lff.,

2. persischer Feldherr, I 13/16, 17, 14/5ff., 17/26, 27 3. Vater der Mörder Symeons, II 3/3

ΓΙέρσαι Persai, Perser, passim Περσαρμενία Persarmenia, Persarmcnien, östlicher, von den Persern beherrsch-

ter Teil, I 10/1 u. a.a.O. Πέτρα Petra, 1. Stadt in Lazien, I I 15/10, 17/3, 18, 29/20 u. a.a.O.

2. königliche Residenz in Arabien, I 19/20 Πέτρος Petros, Petrus, gebürtiger Arzanener, später verdienter röniischcr

Feldherr im Osten, I 12/9, 18/6, 42, II 15/6, u. a.a.O. Πηλοϋσιον Pelusion, Pelusium, Stadt im östlichen Nildelta, II 22/6 Πιτιοΰς Pltlus, Festung in Lazien, II 29/18 Πιτυάξης Pityaxes, persischer Feldherr, I 13/16, 14/32, 38 ΠλακιλλιαναΙ Plakillianal, Palast in Byzanz, I 24/30

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V E R Z E I C H N I S D E R E I G E N N A M E N 5 8 5

Πομπήιος Pompelos, Pompeius, als Thronprätendent nach dem Nikaaufstand von Justinian getötet, I 24/19, 55ff.

Ποντικοί Pontikoi, Pontiker, Anwohner des Pontos Euxeinos (Schwarzes Meer), Nachbarn der Lazen, I 17/14ff., I I 15/4, 29/19

Πόντος Pontos, Pontus (Euxinus) = Schwarzes Meer, I I 15/4, 28/23, 29/18 Ποτίδαια Potidaia, Stadt im thrakischen Chersones, später Kassa ndreia ge-

nannt, I I 4/5 Πράσινοι Prasinoi, die „Grünen", Zirkuspartei in Byzanz, I 24/2, I I 11/32 ΙΙρΙαιτος Priapos, Priapus, heidnische Gottheit, I 19/35 Πρόβας Probos, Probus, Patrizier, Neffe des Kaisers Anastasius, I 12/6, 9 Πρόκλος Proklos, Proclus, Quästor, I 11/11 ff. Προκόπιος Prokopios, Prokop, Verfasser des vorliegenden Geschichtewerkes,

I 1/1 ff., 12/24 Πυλάδης Pylades, Freund und Gefährte des Orestes, I 17/11 'Ρεκί&αγγος Rekithangos, römischer Befehlshaber im Libanon, in Lazien und

IUyrien, I I Ιβ/17, 19/33, 34, 30/29 'Ρεκινάριος Rekinarios, Recinarius, römischer Gesandter an Chosroes, I I 27/25 ' Ριζαίον Rhizaion, Stadt in Lazien, I I 29/22, 30/14 •Ροδόττολις Rhodopolis, Stadt in Lazien, I I 29/18 ' ΡουφίνιαναΙ Ruflnianal, Besitz Beiisars in einem Vorort von Byzanz, I 25/21, 23 'Ρουφΐνος Ruphinos, Ruflnus, Patrizier, römischer Gesandter, vornehmlich am

Perserhof, I 11/24, 38, 13/11, Ιβ/lff . , 22/lff. , I I 7/15 ' Ρωμαίοι Romaioi, Romäer, Römer, Bezeichnung der Einwohner des römischen

Reiches (auch der griechisch sprechenden östlichen Hälfte), passim 'Ρώμη Rome, Roma, Rom, alte Reichshauptstadt, passim Σάβειροι Sabetroi, Sahiren, Hunnenstämme, I 15/1, I I 29/15, 29, 30/28 Σακκίκη Sakkike, Mutter des Alamundarus, I 17/1 Σαμόσατα Samosata, Stadt am Euphrat, I 17/22, 23 Σαρακηνοί Sarakenoi, Sarazenen, Nomadenstimme im römisch-persischen

Grenzgebiet, I 17/45ff., u. a .a.O. Σαραττανίς Sarapanis, befestigte Grenzstadt in Lazien, I I 29/18 Σάρος Saros, Sarus, Fluß in Ostkleinasien, mQndet bei Tarsos, I 17/17 Σατάλη Satale, Stadt in Armenien, I 15/9, 10 Σβλεΰκεια Seleukeia, Seleucia, 1. Stadt am Tigris, Π 28/3

2. bedeutende syrische Hafenstadt, I I 11/1 Σενέκιος Senekios, Senecius, röm. Geisel, I 21/17 Σεόσης Seoses, treuer Anhänger des Perserkönigs Kabades, I 6/4(T., 11/25, 31ff. Σεργιούττολις Sergiupolls, Stadt in der Landschaft Palmyrenc (Ostsyrien),

I I 5/29, 20/5 ff. Σέργιος Sergios, Sergius, 1. berühmter Heiliger, I I 5/29

2. aus Edessa. Gesandter an Chosroes, I I 24/3, 4, 28/3 Σηστός Sestos, Sestus, Stadt auf der europäischen Seite des Hellesponts, gegen-

über von Abydos, I I 4/9 ΣιλβανΑς Silvanos, Silvanus, Vater des Ruflnus, I 11/24, 16/4 Σίμμας Simmas, Massagete im römischen Dienst, I 13/21, 14/44 Σισαυράνων Sisauranon, Sisauranum, persische Festung bei Nisibls, I I 19/2, 24 Σίττας Slttas, tüchtiger römischer Feldherr an der Ostfront, 1 12/20, 22,15/3ff.,

21/3ff., I I 3/8ff., Σίςρριος Siphrios, Siphrius, Festung bei Amida (Tigris), I 8/10 Σκάνδα Skanda, Stadt in Lazien, I I 29/18 Σοΐναι ττύλαι Soinai Pylai, Tor in Edessa, I I 27/41 Σολόμων Solomon, Armenier, tötet Sittas, I I 3/27 Σοϋμμος Summos, Summus, Befehlshaber in Palästina, I I 1/9 ff. Σουνίκας Sunikas, Massagete im römischen Dienst, I 13/20, 14/39ÍF. Σουνίται Sunitai, Nachbarvolk der Alanen, I 15/1 Σούρων ττόλις Suron Polis, Stadt Sura am Euphrat, I 18/14, I I 5/8ff., 9/1 ff. Σοφανηνή Sophanene, Provinz Armeniens mit Hauptort Martyropolis, I 21/6 Σοφίας νεώς Sophias Neos, Kirche der Heiligen Weisheit, Hagia Sophia, I 24/9,

I I 30/53 Στεφανάκιος Stephanakios, Stcphanacius, Führer der Isaurer I 18/7 Στίφανος Stephanos, Stephanus, Arzt aus Edessa, I I 26/31 ff. Στράτα Strata, unter Sarazenen strittiges Gebiet südlich von PalmjTa, I I 1/6 ff

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586 V E R Z E I C H N I S D E E E I G E N N A M E N

Στρατήγιος Strategios, Strategius, comes sacrarum largitionum, etwa Finanz-minister, I I 1/9, 11

Συκαί Sykai ( = Feigenort), Vorstadt von Byzanz. I I 23/9 Συμεώντ,ς Symeones, Simeon, 1. Heiliger, I 9/18

2. Perearmenier, I 15/29, I I 3/1 ff. Συρία Syria, Syrien, I 17/34 u. a . a .O . Ταραύνων χωρία Taraunon Churia, Landschaft in Persarmeuien, I I 25/35 Τατιανός Tatianos, Tatianus, Chorege ( = Leiter der Heeresverwaltung), I I 10/2 Ταϋροι Tauroi, Ort der Landschaft Kelt's ene (Großarmenien), I 17/ l l f f . Ταύρος Tauros, Taurus, Gebirge in SQdkleinasien, I 10/1, 15/20, 17/17 Τζάνοι Tzanoi, Tzanen, Volk im Kaukasus, I 15/19 ff. u .a . a .O. Τίγρτ,ς Tigres, Tigris, I 11/27 u. a . a .O . Τιμόστρατος Timostratos, Timostratus, Bruder des Ruflnus, I 17/44 Τραϊανό; Traíanos, Traianus, Doryphor Beiisars, Unterführer , I I 19/15, 28 Τραττεζοϋς Trapezus, Trapezunt , S tadt am Sildufer des Schwarzen Meeres,

I I 29/22, 30/14 Τρι&ουνιανός Tribunianos, Tribonianus, Pamphylier , Quästor (quaestor sacri

palati), Letter des Justizwesens) I 24/11 ff., 25/2 Τριβοϋνος Tribunos, Tribunus, berühmter römischer Arzt , I I 28/8-10 Τρι -υργ ία Tripyrgia, Stadtteil von Edessa, I I 27/41 " Υπάτιος Hypatios, Hypatius, Neffe des Kaisers Anastasius, Patrizius, magister

militum Orientis, in den Nikaaufstand verwickelt, von Just inian ermordet, I 8/2ff . u . a . a . O .

Φά&ριζος Phabrizos, Phabrizus, persischer Feldherr, I I 28/16, 29/2, 3, 30/32 Φαράγγιον Pharangion, Pharangium, Festung in Persarmeuien, 115,18,29, 22/3,

1», I I 3/1, 7, 29/14 Φάρα; Pharas , Heruler, im römischen Dienst, I 13/19ff„ 14/32, 39 Φαρεσμάνης Pharesmanes, Kolcher, römischer Truppenführer , I 8/3 Φασις Phasis, Fluß in Kolchis, heute Rion, I 15/21, I I 29/16, 30/241Γ. Φίλαι Philai, Pilae, Nilinsel in SüdSgypten, I 19/34 ff. Φιλημού» Philemuth, Anführer der Heruler, I I 24/14, 18 Φισών Phison, Festung nahe Martyropolis, I I 24/15 Φλωρέντίος Florentios, Florentius, tapferer Thraker, I 15/15 Φοινίκη Phoinike, Phönizicn, I I 16/17 Φοινίκων Phoinikon, ein von Sarazenen bewohnter Platz, I 19/8, 12, 13, I I 3/41 Φούβελις Phubelis, Laze, bekämpf t Perser, 11 30/22, 23 Φωκάς Phokas, praefectus praetorio, I 24/18 Χαλκϊ, Chalke, Vorhalle im Kaiscrpalast zu Byzanz, I 24/47 Χαλκίς Chalkis, Stadt in Nordsyrien bei Beroia, I 18/8, I I 12/1 ff. Χαναράγγτ,ς Chanaranges, 1. hohe persische Würde, I 5/4, 6/12, 23/7ff.,

2. persischer Feldherr, I 21/4, 15, 27 Χερρόνησος Cherronesos, Chersones, Halbinsel in Thrakien, I I 4/8, 9 Χερσών Cherson, griechische Kolonie auf der Krim, I 12/7 Χορζιανηνή Chorzianene, Landschaft Armeniens nalie Persien, I I 24/14 Χοσρόης ciiosroes, Perserkönig (531-579), Zeitgenosse und großer Gegner J li-

st iiiiaiis. passim Χοσρόου 'Αντιόχεια Chosrou Antiocheia. von Chosroes angelegte Stadt ,,Ncu-

antiochela" nahe Ktesiphon, darin Gefangene aus Antiochcia angesiedelt, I I 14/1, 4

Χριστιανοί Christianoi, Cliristen, I 17/18 u. a . a .O . Χριστός Christos, Christus, I I 11/14 Χρύστ,ς Chryses, Ingenieur, I I 3/2ff., 15ff. 'Πριγένης Orígenes, Senator, am Nikaaufstand beteiligt, I 24/26ff.

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