St. Gallenkirch-Gortipohi-Gaschurn (-Partenen)
·Projekt: Silvretta Nova (Erweiterungsabsichten)
•
225
I. Kurzcharakteristik der strukturellen Stärken und Probleme
der Gemeinden St.Gallenkirch (ohne Gargellen) und Gaschurn
1 .I Räumliche Voraussetzungen als Fremdenverkehrsorte
I .II Landschaft
+ Relativ großflächige und sanft geneigte Schwemmfächer auf der
Sonnenseite mit z.T. noch ansprechend geprägter bergbäuerlicher
Kulturlandschaft.
+ Abwechslungsreiche Hochgebirgslandschaften von Silvretta und
Verwallgruppe mit steigender Attraktivität in den Hochregionen
der innersten Talbereiche.
Steile Talflanken mit teilweise eher ernstem Charakter mindern
die Attraktivität der Kulissenwirkung der Gebirgsumrahmu~g.
1.12 Klima
+ Verhältnismäßig günstige klimatische Verhältnisse mit ausge
prägten Reizklimafaktoren; im Winter mit überdurchschnittlicher
Schönwetterhäufigkeit und hoher Schneesicherheit in den Schi
gebieten.
1.13 Besiedlung
+ Einzelne Reste reizvoller Alt-Montafoner Bausubstanz (z.T. in
Galgenul, Gortipohl , Gaschurn- Außerbach), teils auch gute An
passung von Neubauten an die Landschaft und die talschafts
spezifische bauliche Eigenart.
Allzu sehr 1n die Länge gezogenes Siedlungsband entlang der Tal
straße.
Auffällige Zersiedlungserscheinungen und starke Zurückdrängung
der in ihrer Eigenart sehr gefälligen typischen Montafoner Bau
formen.
227
Fortschreitende Minderung der Attraktivität der Ortschaften durch
weitere Bautätigkeit und Verkehrsentwicklung zu befürchten . Auch
Campingplätze (mit Dauercamping) fallen im Siedlungsgebiet z .T.
störend auf.
Folgerung:
Die Erhaltung der für das Erscheinungsbild des Talbereiches typischen Häuser, Häusergruppen und unverbauten Fluren müßte verstärkt betrieben werden.
+ Für den voraussehbaren Bedarf der ansässigen Bevölkerung noch
ausreichende Reserven an potentiellen Bauflächen.vorhanden.
Einengung der effektiven Bauflächen durch Gefahrenzonen sowie
durch die Notwendigkeit, der weiteren Zer siedlung entgegenzu
wirken und in den ortsnahen Bereichen ausreichende bäuerlich
genutzte Freiflächen für die Naherholung zu sichern.
Durch verstärkte Bautätigkeit zur Schaffung zusätzlicher Fremdeu
verkehrseinrichtungen vermehren sich die Schwierigkeiten, den
künftigen Baulandbedarf der ansässigen Bevölkerung ausreichend
zu decken.
1.2 Infrastruktur
I . 21 Straßen
+ Großteils hinreichend leistungsfähige Talstraße (B 188) mit
mäßigen Steigungen .
B 188 auf längeren Abschnitten durch Siedlungsgebiete führend
und an verschiedenen Stel len durch Lawinen und Wildbäche ge
fährdet .
Wechselseitige Beeinträchtigung von Verkehrs- und Siedlungsentwicklung besonders bei den Ortsdurchfahrten von St .Gallenkirch und Gortipohl.
Die bestehende Umfahrung des Ortskerns von Gaschurn auf der Trasse der früheren Schmalspurbahn entspricht nicht mehr den Er-
228
fordernissen. Für ihre Sanierung ist bereits ein Detailprojekt ausgearbeitet (1978 Beginn mit Bauvorbereitungen, Bauzeit ca. 3 Jahre).
Wegen Lawinengefahr ist bei der B 188 in der Innerfratte pro Winter mit insgesamt 2 bis 7 Tagen Straßensperre zu rechnen.
Für eine Neutrassierung der B 188 im Bereich St .Gallenkirch -Gortipohl (mit Tunnel- und Galerienbauten im Bereich MaurenBadmunt) liegt ein generelles Projekt vor .
+ Untergeordnetes Straßennetz zur Binnenerschließung bereits sehr
ausgedehnt und z.T . gut ausgebaut (u .a. Ausbau der Landesstraße
St.Gallenkirch- Galgenul 1978 fertiggestellt).
1.22
(+)
Zur Erschließung der Hochlagen wurden auch einige längere Zufahrten angelegt (z.B. von St.Gallenkirch zum Grasjocb, Verbauungsgebiet Grappes, Garfrescha- Alpe Nova-Versettla; Partenen-Kops-VerbellaMottatobel u.a.), wodurch z .T.
aber auch empfindliche Landschaftsschäden entstanden sind.
Parkplätze
Angebot an Parkplätzen entspricht an durchschnittlichen Betriebs
tagen dem Bedarf.
Ca . I . 500 Stellplätze bei der Talstation der Garfreschabahn, ca. 850 Stellplätze nahe der Talstation der Versettlabahn (einschließlich Straßenränder). An Spitzenbesuchstagen treten Parkprobleme auf.
I .23 Öffentlicher Verkehr
+ Täglich 6 bis 9 Postomnibuskurse Sehruns - St.Gallenkirch -
Gaschurn - Partenen.
+ Dichter Schibusverkehr auf der Strecke St .Gallenkirch - Gaschurn
- Partenen.
Zunehmende Einführung von über das Tal hinausgehenden Schibus
verbindungen (z.B. Rheintal- St.Gallenkirch).
229
I .24 Ver- und Entsorgung
+ Überwiegend ausreichende Wasserversorgung.
Probleme der Abwasserbeseitigung sind vor allem Ln St.Gallenkirch
noch ungelöst.
Kanalisierung von Gaschurn ist zwar bereits weit fortgeschritten, die Herstellung der ARA St . Gallenkirch (Abwasserverband Innermontafon) ist aber noch ausstehend (keine konkreten Terminsetzungen). Die Abwasserbeseitigung i m Bereich St . Gallenkirch-Gortipohl geschieht noch ohne kommunale Anlagen.
1.3 Bedarf der ansässigen Bevöl kerung an Erwerbsmöglichkeiten
(mit Gargellen und Partenen)
1.31 Wohnbevölkerung und Berufstätige
I .311 Wohnbevölkerung
I .312
1971
Richtwert 1990
Wohnhafte Berufstätige
a) Volkszählung 1971
Land- und Forstwirtschaft
Prod.Gewerbe und Industrie
Energie- und Wasserversorgung
Bauwesen
Beherbergung, Gaststättenwesen
St .Gallenkirch
I. 970 Ew.
max . 2.300 Ew.
abs. %
so 6,9
128 ..,
I 7, 6 1
65 8,9 >45,1 I
136 18 ' 6 J 113 ts, sl
Gaschurn
I. 710 Ew.
: max . 2.000 Ew.
I
! abs. %
29 4,7
77 12 41
21:1~49 , 3 131 . 98 15,8j
. 98 15,8} I Verkehr 65 8,9 rs,sl 45 7,2 44,2
übr. Dienste, Haushaltungen 154 21 , I 1
132 21 '2
Unbekannt 18 2,5 II I, 8
Insgesamt 729 100,0 621 100,0
Anteil a n Wohnbevölkerung 37 % 36 %
b) Richtwert 1990 max. 830 max. 720
(Annahme : 36 % der Wohnbevölkerung)
230
Von der ansässigen Bevölkerung der gesamten Innerfratte werden
1990 maximal 200 Arbeitsplätze mehr benötigt als 1971.
" W o h n h a f t e " B e r u f s t ä t i g e 9 7 6 Aufgliederung der Gesamtzahl der Berufstätigen nach Haushaltslisten 1976:
Die von den Gemeinden zur Verfügung gestellten Zahlen der "wohnhaften" Berufstätigen von 1976 sind höher als jene von 1971, obwohl die Wohnbevö l kerung weder in St.Gallenkirch noch in Gaschurn seither nennenswert zugenommen hat. Da in den Haushaltslisten auch vorübergehend anwesende Saisonbeschäftigte angeführt sind, lassen sich die Zahlen von 1976 somit nur sehr grob mit den Volkszählungsergebnissen von 1971 vergleichen.
davon St.Gallenkirch Gaschurn Partenen
abs. % abs. % abs. %
land- und Forstwirtschaft 41 5,1 22 3,1 3 1,1 Prod. Gewerbe und Industrie 132 16,2} 176 24,9} 74 26,5} Energie- und Wasserversorgung 96 11,8 39,6 146 20,6 52,3 89 31,9
Sauwesen 94 11,6 48 6,8 10 3,6
Seherbergung, Gaststättenwesen 206 "·'} 182 "·'} 62 "·'} Verkehr 73 9,0 52,3 40 5,6 44,6 .13 4,7
übr. Dienste, Haushaltungen 146 18,0 94 13,3 28 10,0
Unbekannt 24 3,0
Insgesamt 812 100,0 708 100,0 279 100,0
Berufspendler 1971
S t . G a 1 1 e n k i r c h : 357 Auspendler (258 Tagespendler), davon 56% innerhalb des Mentafons (34 % Schruns, 15 % Gaschurn) und 20 % in den Raum Bludenz. Ca . 20 Tagespendler (8 %) mit mehr als 30 Minuten Fahrzeit. 57 Einpendler (19 Tagespendler).
G a s c h u r n : 219 Auspendler (127 Tagespendler), davon 46% innerhalb des Mentafons (34 % Schruns) und 20% nach Bludenz. Ca. 10 Tages-
·pendler (8 %) mit mehr als 30 Minuten Fahrzeit. 130 Einpendler (57 Tagespendler).
Berufspendlerwesen in beiden Gemeinden stark entwickelt, zur
Hauptsache aber mit zurnutbaren Pendeldistanzen.
62,0
36,9
231
I .32 Möglichkeiten und Probleme der Inanspruchnahme von Erwerbs
möglichkeiten
a) außerhalb der Fremdenverkehrswirtschaft
232
s t . G a 1 1 e n k i r c h :
Trotz des stark entwickelten Tourismus noch keineswegs einse~t~ge Abhängigkeit der Berufstätigen vom Fremdenverkehr. Von den in St.Gallenkirch wohnenden Berufstätigen sind mehr als 3/4 außerhalb der Fremdenverkehrswirtschaft - großteils in Industrie und produzierendem Gewerbe (1971: 45 %) - erwerbstätig (s iehe wirtschaftliche Gliederung der Berufstätigen) . Mehr als die Hälfte der Berufstätigen sind aber außerhalb der Gemeinde beschäftigt, und zwar vorwiegend in den Nachbargemeinden Sehruns und Gaschurn sowie im Raum Bludenz .
Von den Arbeitsplätzen innerhalb der Gemeinde entfielen 1971 insgesamt 10 % auf die Land- und Forstwirtschaft, 23 % auf das produzierende Gewerbe, 28 % auf das HGS- Gewerbe, 36 % auf sonstige Dienstleistungen.
Die innerhalb der Gemeinde bereits bestehenden nichtbäuerlichen Erzeugungsbetriebe (z.B. Möbel- und Kunsttischlereien und andere Betriebe der Holzverarbeitung, Kunstschmiede) entsprechen durchaus den gegebenen Standortvoraussetzungen. Für spezialisierte Kleinbetriebe dieser und anderer Art sind bei entsprechender Umweltverträglichkeit vermutlich noch weitere Entwicklungsmöglichkeiten gegeben .
Die Zahl der überwiegend kleinen bergbäuerlichen Betriebe (2/3 mit weniger als 5 GVE) wird noch weiter zurückgehen. Zukunftsaussichten für die Landwirtschaft nach Agrarstrukturerhebung 1974: Von 132 Betrieben ist für 89 die Nachfolge als gesichert anzusehen (davon aber nur für drei als Vollerwerbsbetriebe).
G a s c h u r n
Annähernd die Hälfte (I 971: 49 %) der in der Gemeinde wohnenden Berufstätigen - die Auspendler mi tberücksichtigt - sind im sekundären Sektor (prod. Gewerbe, Industrie, Energiewirtschaft, Bauwesen) beschäftigt . Nach der VZ 1971 waren daneben 16 % im HGS- Gewerbe, 28 % im übrigen Dienstleistungswesen und 5 % in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. Aber auch innerhalb der Gemeinde fiel der sekundäre Sektor 1971 mit 40 % der Arbeitsplätze (1961: 34 %) am stärksten ins Gewicht.
Der Hauptgrund liegt im Arbeitsplätzeangebot der VIW (1978 mit insgesamt 130 Beschäftigten in Partenen). In der Gemeinde Gaschurn sind der Weiterentwicklung der Energiewirtschaft wie auch sonstiger nichtbäuerlicher Erzeugungsbetriebe schon von den räumlichen Voraussetzungen her enge Grenzen gesetzt.
Zukunftsaussichten für die Landwirtschaft nach Agrarstrukturerhebung 1974: Von 113 Zuerwerbsbetrieben ist nur für 65 die Nachfolge als gesichert anzusehen.
Folgerungen:
Bei den in der Innertratte wohnenden Berufstätigen ist der
Anteil der dem sekundären Sektor (prod . Gewerbe, Industrie,
Energiewirtschaft, Bauwesen) Zugehörigen sehr hoch (1971:
St.Gallenkirch 45 %, Gaschurn 49 %), vor allem bedingt durch
die hier bei den VIW gegebenen Beschäftigungsmöglichkeiten
sowie durch geeignete Möglichkeiten zum Auspendeln.
Das Angebot an Erwerbsmöglichkeiten im sekundären Sektor
kann in der Innertratte selbst aber nur in sehr begrenztem
Umfang erweitert werden.
Die Aufrechterhaltung der landwirtschaftlichen Nutzung in
dem für notwendig erachteten Umfang könnte in absehbarer
Zeit auf beträchtliche Schwierigkeiten stoßen.
b) innerhalb der Fremdenverkehrswirtschaft
S t G a 1 1 e n k i r c h
Bei den Ortsansässigen ist der Anteil der hauptberuflich im HGS-Gewerbe Beschäftigten im Zeitraum 1961 bis 1971 von 19 % auf 16 % zurückgegangen, obwohl zugleich die Beschäftigungsmöglichkeiten im HGS-Gewerbe weiter ausgeweitet wurden. Inzwischen ist der HGS-Anteil wieder angestiegen. In der Wintersaison 1977/78 beschäftigten 32 Betriebe des HGS-Gewerbes insgesamt 247 Arbeitnehmer (davon 225 als "Arbeiter" eingestuf t
Bevorzugt wird Zusatzverdienst aus dem Fremdenverkehr durch die Vermietung von Privatzimmern und Ferienwohnungen (1978 über 200 Vermieter) sowie durch Saisonbeschäftigungen als Schilehrer (1978 insgesamt ca. 50, zu Saisonspitzen bis zu 75 Schilehrer, davon 30 bis 60 in Gargellen).
Bei den Seilbahnen von Silvretta Nova (einschließlich Gaschurn), sind 40 Personen ständig und insgesamt 70 bis 80 in ger Saison beschäftigt. ·
G a s c h u r n :
In den vergangeneu Jahren erfolgte ein starker Ausbau des HGS-Gewerbes. Im Winter 1977/78 beschäftigten 29 Betriebe 307 Arbeitnehmer (davon 272 als "Arbeiter" eingestuft). 1976 betrug bei 278 vorhandenen "familienfremden Arbeitskräften" der Anteil der Ortsansässigen nur mehr 32 % (Untersuchung von R. Stenek). Nach Stenek ist im Beherbergungswesen daneben auch bei den Vermietern selbst ein sehr hoher Anteil von Zuwanderern festzustellen (nur 46 % der Vermieter aus Vorarlberg) .
·Zuerwerb aus dem Fremdenverkehr durch die Vermietung von Privatzimmern und Ferienwohnungen (1978 über 185 Vermieter) und durch verschiedene Saisonbeschäftigungen. Gaschurn hat unter den Fremdenverkehrsorten des Montafons die höchste Schilehrerzahl (1977/78: 45 den ganzen Winter beschäftigt,
233
davon aber nur mehr 2/3 Montafoner; während Saisonspitzen ca. 70 Schilehrer).
Die bei den Seilbahnen von Silvretta Nova Beschäftigten sind unter St.Gallenkirch zusammengefaßt.
Folgerungen:
Die ansässige Bevölkerung zeigt nach wie vor großes Inter
esse an Zuerwerb durch den Fremdenverkehr.
Das Angebot an Arbeitsplätzen im HGS-Gewerbe geht bereits
erheblich über den derzeitigen Bedarf der ansässigen Be
völkerung hinaus. Damit ergeben sich zunehmend Schwierig
keiten, geeignetes Personal von auswärts zu bekommen.
Es wäre anzustreben, daß sich in vermehrtem Maße Ein
heimische Fremdenverkehrsberufen zuwenden.
1.33 Steueraufkommen der Gemeinden 1976
+ St. Gallenkirch und Gaschurn haben pro Kopf der Bevöl-
kerung ein relativ hohes Steueraufkommen aufzuweisen.
St. Gallenkirch Gaschurn
Grundsteuer s 445 . 888, -- s 878.396,--
Gewerbesteuer s 990 . ISO,-- s 1,936.259,--
Getränkesteuer s 2,605.040,-- s 1,798.995,--
Lohnsummensteuer s 602.566,-- s 904.858,--
s 4,643.644, -- s 5,518.508,--
Pro Kopf der
Gesamtbevölkerung s 2.190,-- s 2.280,--
234
1.4 Angebot und Nachfrage in der Fremdenverkehrswirtschaft
1.41 Beherbergung
B e t t e n a n g e b o t
Winter 1976/77
St.Gallenkirch Gortipohl Gaschurn + Partenen
itr gewerbl. Seherbergungsbetrieben 5oo L34 .5 ~~. 7S ~~0,1 ~l 1.242 l~8,7 ~~ 1 Privatquartieren 950 65,5 % 310 79,9 % 1.308 51,3% '
insgesamt 1.450 388 2.5501)
Sommer 1977 in gewerbl. Seherbergungsbetrieben 509 (31 ,2 %~ 133 !25,8 %~ 1.157 (45,4 %) Privntquartieren 1.123 (68,8% 382 74,2 % 1.308 !51,3 il sonstigen UnterkUnften 85 3,3%
insgesamt 1.632 515 2.550
insgesamt
1.820 ~~1,5 ~l 2.568 58,5 %
4.388
1.799 (38,3 %) 2.813 ~59,9 i{
85 1,8 %
4.697
I) Nach Mitteilung der Gemeinde stehen im Winter 1978/79 in Gaschurn und Partenen insgesamt 2.867 Gästebetten zur Verfügung: in Gaschurn I .977 (davon 987 Betten in gewerblichen Beherbergungsbetrieben, d.s. 49,9 %); in Partenen 890 Gästebetten (davon 525 in gewerblichen Beherbergungsbetrieben, d.s. 59,0 %) , inklusive der drei Seherbergungsbetriebe i n der "Höhenzone" (Silvrettasee, Zeinisjoch und Piz Buin mit insgesamt 230 Betten).
B e h e r b e r g u n g s f o r m e n (ohne Privatquartiere)
Kuransta 1 t Hotels, Hotel-Restaurants Gasthöfe Gasthof-Pensionen Pensionen
zur Vermietung angebotene f et· i err.-ohnungen, -hiiuser, Ap;>~rtements
St.Gallenkirch Gortipohl Betriebe/Betten Betr./Betten
1/ 23 l/105 4/133 8/136
24/ca.200
1/ 32 1/ 13 5/101
T)01'iiiC be!i'1elie in der "Hi:iilenzone"
Gaschurn Betr./Betten
1/ 93 7/486 1/ 11
20/347
29/ca .160
Partenen1) I insgesamt Betr./Betten Betr./Betten
1/ 93 2/ 80 101sa9 2/ 57 5/205 1/ 60 6/206 8/155 41/739
8tca.50 61/ca.410
235
Q u a 1 i t a t i v e A u s s t a t t u n g liehen Beherbergungsbetriebe
der gewerb-
Die in den örtlichen Bettenverzeichnissen aufscheinenden und klassifizierten gewerblichen Beherbergungsbetriebe spiegeln die ortsweise großen Qual itätsunterschiede wider:
St. Ga 11 enki rch Gortipohl Gaschurn Partenen1) insgesamt Kate orien Betten % Bet ten % Betten 01
" Betten % Betten %
A1/A 223 23,8 223 12,2 A 195 20,8 195 10,6 A/B 121 12,9 121 6 ,6 B 23 5,8 114 12,2 136 38,6 273 14,9
- - -· .... ·- -··· .. ·-- -·· ··-1--·- ·- ---·-B/C 165 41,6 60 17,1 1 225 12,3 C/D 209 52,6 146 100,0 284 30,3 156 44,3 795 43,4
insgesamt 397 100,0 146 100,0 937 100,0 352 100,0 .1 .832 100,0
1) ohne Betnebe in der "Höhenzone"
Im Raum St. Gallenkirch-Gaschurn werden fast 60 % der Betten
(ohne Berücksichtigung der Ferienwohnungen!) in Privatquartieren
angeboten. Mit Ausnahme von Gaschurn ist die Beherbergungs
struktur ungünstig.
+ Für Montafoner Verhältnisse relativ hoher Anteil der gewerblichen
Betten in Gaschurn und Parteneu (Winter 49 %, Sommer 45 %).
+ Gaschurn besitzt e~n qualitativ gutes Bettenangebot (70 % der ge
werblichen Betten in den Kategorien Al - A/B).
In St.Gallenkirch und Gortipohl fehlen Hotelbetten und ist ins
gesamt der auf gewerbliche Betriebe entfallende Bettenanteil re
lativ gering (St.Gallenkirch 35 %, Gortipohl 20 %).
In St.Gallenkirch , in Gortipohl sowie in Part eneu werden die
gewerblichen Gästebetten vorwiegend in den Kategorien B/C und
C/D angeboten.
236
I .42 Nachfrage
N ä c h t ~ g u n g e n
St.Gallenldrch
im Berichtsjahr 1976/77 in allen Unterkünften
Gortipohl Gaschum Partenen inss~s.!wt
Winterhalbjahr 1976/77 80.213 54,41 36.422 56,2~ 145.369 61,4% 50.280 S5,7S 312.284 57 ,9~ Sorr~erhalbjahr 1977 67.349 45,61 28.347 43,81 91.368 38,61 40.008 44,3S 227.070 42,1: Berichtsjahr insgesamt 147. 5621) 64.7691)
Von den gesamten Nächtigungen im Berichts-jahr 1976/77 entfielen auf: g~werbl. Seherbergung 36,9 s 19,6 :t.
Privatquartiere 60,9 s 58,5 s s~nsti9e (incl.Camping) .2 ,2 s 21,9 s
Anteil der Ausländer-nächt i 9ungen Winter 1976/77 96,6 s 98,7 s Sorm1er 1977 96,2 s 99,0 s
Mittlere Aufenthalts-dauer in Tagen Wi nttr 1976/77 7,3 6,6 Sommer 1977 8,2 8,9
236.737
51,6 : 36,9 s 11,4 s
94,6 I
95,7 I
8,0 9,5
90.2881>2>
67,5: 31,8 s 0,7 I
96,2 I
95,4 I
8,1 5,4
539.356
46,4 s 45,2 :; 8,4 s
95,8 :; 96,2 :;
7,7
8,0
1) Nach Mitteilung der Gemeinde ist in St.Gallenkirch und Gortipohl durch den hohen Privatbettenanteil die "Meldedunkelzahl" sehr hoch; sie wird auf 20 bis 30 S geschätzt. Auch in Partenen ist die Ounkelzahl sehr hoch.
2) Etwa 30.000 Obernachtungen entfallen auf die Seherbergungsbetriebe Silvrettasee, leinisjoch und Piz Buin, zwei Drittel davon auf das llinterhalbjahr.
B e t t e n a u s 1 a s t u n g 1976/77
Zahl der Belegstage St.Gallenkirch Gorti ohl Gaschurn Parteneo ins esamt
Winter 1976/77 ~
gewerbliche Betten 65 72 88
Privatbetten 5o1> 571) 551>
insgesamt 55 60 71
S0111l1er 1977 gewerbliche Betten 43 53 64
Privatbetten 381) 531) 341)
insgesamt 39 53 48
1) Bedingt durch die hohe "Meldedunkelzahl" bei den Privatquartieren (20 bis 30 %) erzielen diese de facto eine höhere Auslastungszahl, als die Statistik wiedergibt .
81 531)
65
57 381)
46
237
+ Große Gesamtnächtigungszahl.
Innerfratte gehört in bezug auf die Gesamtnächtigungszahl zu den
stärkst frequentierten Zwei-Saisonen-Gebieten Österreichs.
Infolge Frequenzrückganges bzw. Stagnation im Sommerhalbjahr
wird die Wintersaison immer dominierender.
Weiterhin starker Ausbau des Seilbahnangebotes fördert die Ver
stärkung des saisonalen Ungleichgewichtes.
+ In der Wintersaison ist das vorhandene Bettenangebot relativ
gut ausgelastet, besonders in der Gemeinde Gaschurn.
+ Gewerbliche Betriebe in der Gemeinde Gaschurn erreichen im
Winter die beste Auslastungsquote unter allen Montafoner Ge
meinden (sehr hohe Auslastungsquote auch im gesamtösterreichi
schen Vergleich).
Im Sommer sind die Gästebetten der Innerfratte im Schnitt weit
aus schlechter ausgelastet als 1n der Wintersaison (um rund I bis
3 Wochen kürzere Belegsdauer!).
In der Außerfratte ist das Sommerbettenangebot besser ausgelastet.
N a c h f r a g e e n t w i c k 1 u n g (inklusive Gargellen)
Im B e r i c h t s j a h r insgesamt kontinuierlicher Frequenzanstieg im Zeitraum 1965/66 bis 1975/76. In diesem Zeitraum erhöhte sich die Za~lderÜbernachtungen (ohne Berücksichtigungder Frequenzen in Massenquartierenund auf Campingplätzen) von 275.000 auf 598.000 (+I 17 %); die starken Zunahmen in den Wintersaisonen konnten bis 1975/76 die Sommereinbußen seit 1974 wettmachen; im Berichtsjahr 1976/77 erstmals ein Gesamtrückgang der Nächtigungszahl um fast 42.000.
In der W i n t e r s a i s o n zeigt sich in den letzten Jahren eine sehr dynamische Aufwärtsentwicklung; die Zahl der Nächtigungen erhöhte sich im Zeitraum 1965/66 bis 1977/78 von rund 97.000 auf 365.000 (+ 277 %). In der Gemeinde St.Gallenkirch mußten nach jahrelangen kontinuierlichen Zuwächsen in der kürzeren Wintersaison 1977/78 erstmals Frequenzeinbußen von knapp über 10.000 Nächtigungen hingenommen werden (in kürzeren Wintersaisonen scheint sich in St.Gallenkirch das Übergewicht an Privatbetten auf die Nächtigungszahl ungünstig auszuwirken). In .Gaschurn dagegen konnte die Stagnationsphase 1974/75-1976/77 durch die sehr starke Zunahme in der letzten Wintersaison (1977/78) überwunden werden (Nächtigungszuwachs: + 30.000, trotzverkürzter Wintersaison).
238
In der S o m m e r s a i s o n war bis 1973 in der Innertratte (inklusive Gargellen) eine sehr günstige Nachfrageentwicklung zu beobachten; 1973 wurden insgesamt 305.000 Nächtigungen erzielt; dieser Nachfragerekord konnte bis heute nicht mehr erreicht werden; 1974 mußten Frequenzeinbußen in der Höhe von rd. 50 .000 Nächtigungen verzeichnet werden; in den darauffolgenden zwei Jahren (1975 und 1976) wurden zwar Übernachtungszuwächse erzielt , die aber im Sommer 1977 wieder verloren gingen (1977: 253.000 Übernachtungen).
+ Kontinuierlicher Anstieg der Gesamtfrequenz bis 1975/76.
Die Zunahmen im Wintertourismus glichen in den letzten Jahren
die Frequenzeinbußen im Sommer aus.
+ Innertratte insgesamt verzeichnete in den letzten 12 Winter
saisonen eine sehr dynamische Aufwärtsentwicklung .
Ab 1974 Rückgang bzw. Stagnation des Sommertourismus. In der
Saison 1976/77 konnte die Zunahme ~m Winter den Rückgang im
Sommer nicht mehr wettmachen.
1.43 Verpflegung
Nach Erhebungen für die Ortsplanung St.Gallenkirch und Gortipohl sowie nach Auskunft der Gemeinde Gaschurn ergibt sich folgende Verpflegskapazität: St .Gallenkirch: I .830 Sitzplätze in Hotels, Gasthöfen und Restau
Gortipohl: Gaschurn:
Partenen:
rants; ohne Alpengasthof Garfrescha (250 Plätze) 210 Sitzplätze in Gasthöfen
I .252 Sitzplätze in Hotels, Gasthöfen und Restaurants; ohne Bergrestaurant Versettla (800 Plätze)
526 Sitzplätze in Hotels, Gasthöfen und Restaurants (ohne die 360 Verpflegsplätze in der "Höhenzone").
+ Insgesamt ist im Talbereich in etwa e~n ausreichendes Verpflegs
angebot vorhanden.
1.44 Freizeit- und Erholungseinrichtungen (ohne Seilbahnen)
+ Gaschurn und Parteneo besitzen bereits ein recht gutes Angebot
an Freizeit- und Erholungseinrichtungen.
' st.Gallenkirch und Gortipohl bieten noch wenig touristische Frei
zeiteinrichtungen .(vor allem Schlechtwettereinrichtungen) an.
Angebot an guten Wauderwegen (ohne touristischen KFZ-Verkehr)
ist noch nicht ausreichend.
239
1.45 Bestehende Seilbahnen
· Höhen-schräge unter- rörder- Transport-
Anlage Länge schied Leistung kapazität m m Pers/ti PersHm/h
Zubringeranlagen: OSB Garfrescha I 1.390 612 1.400 856.800 ESL Versettla I 1.446 511 872 445.592
Rückholanlagen: SL Vermiel 1+11 . 139/169 61 2.243 136.823
Sportbahnen: DSB Garfresc~ )II 1) 904 410 1.440 590.400 SL Garfrescha 573 198 1.300 257 .400 ESL Versettla 111) 1.307 515 836 430.540 SL Spattla 567 172 1.200 206 .400 SL Burgkopf 646 258 1.016 262.128 Sl Jöchle I+II 942 306 2.500 765.000 SL Schwarzköpfle 1+11 1.423 534 2.400 1,281.600 Sl Gampapinger Älpele
I+Il 620 180 2.600 468.000 SL Nova I 845 314 1.440 452 .160 Sl Garfrescha 450 70 1.400 98 .000
übungslifte im Talbereich: Sl Außergosta 603 155 890 137.950 SL Vallüla 194 31 822 25.482
1) Diese Anlagen erfullen neben einer Sport- auch eine Zubringerfunktion
Die gesamte T r a n s p o r t k a p a z i t ä t d e r Sportbahnen im Schigebiet beträgt 4,811.628 PersHm/h.
Für eine V o 1 1 a u s 1 a s t u n g der Sportbahnen (Annahme: 0 6 Stunden Betriebszeit bei allen Sportbahnen, 0 3.500 Höhenmeter tägliche Fahrleistung pro Schifahrer) sind rund 8.200 Schifahrer erforderlich. Da drei Anlagen im Schigebiet auch eine Zubringerfunktion erfüllen (DSB Garfrescha II, SL Garfrescha, ESL Versettla II) reduziert sich die Schifahrerzahl um 500- 700, daher insgesamt 7 . 500-7.700 Schifahrer täglich für eine Vollauslastung notwendig. Zum Vergleich die Spitzenfrequenz im Winter 1976/77: 8 .500 Schifahrer, im Winter 1977/78: ca. 10.000 Schifahrer.
+ Insgesamt ein sehr großes und leistungsfähiges Seilbahnangebot.
Das Schigebiet Silvretta Nova ist neben Lech-Zürs das attraktivste
Schigebiet in Vorarlberg.
Folgerung :
Infolge der Ausweitung des Sportbahnenangebotes in jüngster Zeit
dürfte die rechnerische Vollauslastung nur an relativ wenigen
Tagen erreicht werden.
240
- ~ + Es besteht derzeit e1n ungünstiges Verhältnis zwischen dem um
fangreichen und leistungsfähigen Sportbahnenangebot und der Zu
bringerförderleistung.
Die Zubringeranlagen benötigen mehr als drei Stunden (3,2 Stunden),
um die für die Vollauslastung der Sportbahnen notwendigen Schi
fahrer 1ns Schigebiet zu transportieren.
- ~ + In Anbetracht der Nordexposition ist das Fehlen von Zubringern
mit witterungsgeschützten Beförderungsmitteln besonders nachteilig.
Inanspruchnahme des Silvretta Nova G~bietes im Winter 1976/77
Pro Tag fuhren durchschnittlich 2.800 Schifahrer ins Schigebiet. Die Zubringeranlagen Garfrescha I und Versettla I benötigten daher im Saisonschnitt de facto mehr als 1,5 bzw. 1,8 Stunden pro Tag, um die Schifahrer ins Schigebiet zu befördern. In der Wintersaison 1977/78 wurden im Schnitt bereits über 3.000 Schifahrer pro Tag erreicht.
~ Zahl der ~täglicher Mindestzeitaufwand. Winter 1976/77 Bergfahrten rur die Berörderung der
pro Tag Schifahrer ins Schigebiet
Garfrescha I (St.Gallenkirch) Dezember 977 1,1 Stunden Jänner 1.742 1,9 Februar 1.818 2,0 März 1.196 1,3 April 1.128 1,3
Versettla (Gaschurn) Dezember 1.112 1,3 Jänner 1.711 2,0 Februar 1.999 2,3 März 1.459 1,7 Apri 1 1.525 1,8
Durch die Erhöhung der Zubringerförderleistung bei der Garfreschabahn I in der Wintersaison 1977/78 von 900 auf I .400 Pers/h hat sich der durchschnittliche tägliche Zeitaufwand für die Beförderung der Schifahrer ins Schigebiet verringert.
Inanspruchnahme des Silvretta Nova Gebietes an Wochenenden und Feiertagen im Winter, I 976/77 und I 977/78:
An den \.Jochenenden bzw. Feiertagen des Winters I 976/77 lag die durchschnittliche Schifahrerzahl um 35 % höher als an Wochentagen. Im Winter 1976/77 f uhren pro Wochentag durchschni ttlich 2.500 Schifahrer ins Schigebiet , an Samstagen , Sonn- und Feiertagen wurde das Silvretta Nova Gebiet dagegen von durchschnittlich 3.400 Schifahrern besucht. Der tägliche Mindestzeitaufwand für die Beförderung der Schifahrer ins Schigebiet erhöhte sich an den Wochenenden bei den Zubringeranlagen Garfrescha I und Versettla I auf
241
durchschnittlich 2,0 bzw. 2,1 Stunden.
Im Winter 1977/78 wurde das Schigebiet Silvretta Nova an Samstagen, Sonn- und Feiertagen bereits von durchschnittlich 4.300 Schifahrern besucht. Die Zubringeranlagen Garfrescha I und Versettla I benötigten im Schnitt de facto mehr als 1,7 bzw. 2,4 Stunden, um die Schifahrer ins Schigebiet zu transportieren.
~ täglicher Mindestzeitaufwand ~ Zahl der Bergfahrten an fiir die Beförderung der
Schifahrer ins Schigebiet an
Winter 1976/77 Sonn- und Samstagen Sonn- und Samstagen Feiertagen
1977/78 Feiertagen 1976/77 1977/78 1976/77 1977/78 1976/77 1977/78 1976/77 1977/78
Garfres'<IJ.Ll (St~Gallenk1rch) in Stunden Dezember 1.222 893 957 1.087 1,4 D,6 1,1 0,8 Jänner 2.587 3.590 2.191 2.413 2,9 2,6 2,4 1,7 Februar 2.450 3.976 2.311 3.039 2,7 2,8 2,6 2,2 März 1.951 2.667 1.151 2.778 2,2 1,9 1,3 2,0 April 1.544 2.276 1.108 1.864 1,7 1,6 1,2 "1,3
Versettla 1 (Gaschurn) Dezember 1.492 1.203 1.161 1.493 1,7 1,4 1,3 1,7 Jänner 2.463 3.104 1.654 2.191 2,8 3,6 1,9 2,5 Februar 2.572 2.819 1.981 2.324 2,9 3,2 2,3 2,7 März 2.020 2.121 1.180 2.419 2,3 2,4 1,4 2,8 Apt•il 1.890 1.618 1.256 1.372 2,2 1,9 1,4 1,6
Inanspruchnahme des bestehenden Seilbahnenangebotes durch Urlaubsgäste in St.Gallenkirch, Gortipohl und Gaschurn:
In der Wintersaison 1976/77 wurden rund 258.000 Schifahrernächtigungen erzielt (rund 286.500 Nächtigungen in allen Unterkünften, inklusive der 20%igen "Meldedunkelzahl" bei den Privatquartieren; Schifahreranteil der Gäste liegt bei maximal 90 %).
Das bedeutet, daß im Durchschnitt pro Tag etwa 1.900 logierende Schifahrer anwesend waren (Saisondauer von Dezember bis Mitte April, d. s. 135 Tage) •
Im Saisonschnitt 1976/77 besuchten pro Tag 2.900 Schifahrer das Silvretta Nova Gebiet und die Übungslifte im Talbereich.
Folgerung:
Somit waren "nur" etwa 65 % der täglich anwesenden Schifahrer Urlaubsgäste aus St.Gallenkirch, Gortipohl und Gaschurn; die restlichen 35 %, absolut etwa 1.000 Schifahrer, waren demnach Tagesgäste (z.T. auch Einheimische) bzw. Schiurlauber aus anderen Montafoner Talorten (inklusive der im Schnitt 200 bis 300 Schifahrer aus Partenen).
242
Im Saisonschnitt 1976/77 entsprach die Frequenz der 1. Sektion
der Versettlabahn an Wochentagen und an den Wochenenden einer Voll
auslastung von 1,7 bzw. 2 ,1 Stunden/Tag. Es kann daher angenommen
werden, daß oft lange Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen.
Durch die starken Frequenzsteigerungen im Winter 1977/78 bei der
Versettlabahn hat sich die Situation noch verschärft. Die Erhöhung
der Zubringerförderleistung bei der Garfreschabahn hat die "Warte
zeiten" trotz erheblicher Frequenzzunahme (z.T. infol ge Umschich
tung der Besucher zur Garfreschabahn) verkürzt.
An Wochenenden mit starkem Ausflugsverkehr "Verdrängung" von Ur
laubsgästen der Innertratte und von Einheimischen bei den Seil
bahnen.
1.46 Verhältnis Seilbahntransportkapazität- Beherbergungskapazität
Derzeitige Transportkapazität der Sportbahnen, inklusive der Übungslifte im Talbereich: 4,975.060 PersHm/h (5 ,295.624 PersHm/h mit Partenen) .
Beherbergungskapazität im Winter 1976/77: 3.500 (4.160 mit Partenen-Talbereich)
.. 1 . 1 PersHm/h Verha tn~szah : w· t b tt
~n er e en
Bisherige Entwicklung
I .421 (I .273 mit Partenen)
Im Zeitraum 1970-1977 hat sich die Zahl der Winterbetten in St.Gallenkirch, Gortipohl und Gaschurn sowie im Talbereich Parteneu von etwa 2 . 800 auf 4.160 erhöht (+50%). Im gleichen Zeitabschnitt wurde die Sportbahnentransportkapazität aber von 1,21 Mio. auf 5,30 Mio. PersHm/h gesteigert (+ 338 %).
. kl h"l . hl PersHm/h Entw~c ung der Ver a tn~sza : w· t b tt ~n er e en
430 ( 1970)----7 1.273 (1977)
Das Sportbahnenangebot ist im Verhältnis zur Zahl der vor
handenen Gästebetten sehr groß.
In den vergangeneu Jahren erfolgte keine organisch zwischen dem
Betten- und dem Seilbahnangebot abgestimmte Entwicklung.
Um die Seilbahnen rentabel betreiben bzw . entsprechend aus
lasten zu können, ist eine starke Nachfrage von Tagesgästen
243
sow~e von Urlaubern aus anderen Montafoner Orten erforderlich.
Die Entwicklungstendenz geht zu immer stärkerer Abhängigkeit von
Tagesgästen . Mit zunehmender Anziehung von Tagesgästen ver
mindert sich jedoch die Attraktivität der Innerfratte als Ur
laubsgebiet.
2. Erweiterungsprojekt Silvretta Nova
Vorbemerkungen
Im September 1978 wurde von der Silvretta Bergbahnen Gesellschaft ein abgeändertes Ausbaukonzept für die weitere Erschließung des Schigebietes Silvretta Nova vorgelegt.
In einer"!. Ausbaustufe" ist nun beabsichtigt, eine neue Zubringeranlage, und zwar eine Einseilumlaufbahn in 2 Sektionen, von Galgenul (Talsohle am Eingang des Gargellentales) ins Schigebiet Silvretta Nova (Gampapinger Berg), zu errichten. Gleichzeitig ist der Bau einer Doppelsesselbahn "Garfrescha Nord" vorgesehen. Im ursprünglichen Ausbaukonzept war anstelle der Doppelsesselhahn eine Schlepplift- Zwillingsanlage projektiert .
In einer s p ä t e r e n A u s b a u p h a s e (etwa vier bis fünf Jahre nach Abschluß der I. Ausbaustufe, bei entsprechender Nachfrage auch schon früher; dies hängt auch von der Realisierung anderer Projekte im Montafon ab) sollen dann parallel zur bestehenden Versettlabahn eine Einseilumlaufbahn in zwei Sektionen sowie drei weitere Doppelsesselbahnen und zwei Schlepplifte, davon eine Zwillingsanlage, errichtet werden. An den Bau der Doppelsesselbahn Schwarzkopf, die vor allem im unteren Bereich stark lawinengefährdet wäre, wird vorerst nicht gedacht.
Der bestehende Versettla-Sessellift in Gaschurn würde nach Errichtung der Einseilumlaufbahn möglicherweise abgetragen, da nach den derzeitigen Annahmen der Geschäftsführung der Silvretta Nova Bergbahnen mit drei leistungsfähigen Zubringern das Auslangen zu finden wäre. Dies ist - folgt man dem derzeitigen Ausbaukonzept - allerdings in Frage zu stellen (vgl. Pkt. 2.23~
2.1 Räumliche Eignungsvoraussetzungen
2.1 I Lage des Erschließungsgebietes und Erreichbarkeit
Abrundungen im bisher erschlossenen Schigebiet bzw. an dessen Rande sowie Erweiterung auf den südlichen und den südwestlichen Bereich des Gampapinger Berges.
Zubringer-Talstation Galgenul: ca. 0,8 km vom Ortszentrum St.Gallenkirch, ca. 3,5 km von Gortipohl, ca. 6,5 km von Gaschurn sowie 7 bis 8 km von Sehruns entfernt
244
Seilbahnverbindung: Länge Fahrzeit
EUB Galgenul-Gampaping I. Sektion I ,8 km 7,5 Min. 2.Sektion I ,6 km 6,7
3,4 km 14,2
EUB Gaschurn-Versettla I • Sektion I ,3 km 5,5 2.Sektion I ,3 km 5!5
2,6 km I I , 0
+ Die Situierung der Zubringeranlage in Galgenul würde die von
außerhalb der Innerfratte kommenden Besucher vor dem Raupt
siedlungsgebiet abfangen. Erhebliche Entlastung der Einheimischen
und der Gäste vom Ausflugsverkehr.
2 . 12
2 . I 3
Der Zubringerengpaß in Gaschurn wird vorerst nur teilweise be
hoben - auf etliche Jahre schwächster Zubringer (auch ohne
Witterungsschutz) im Bereich des "Bettenschwerpunktes" Gaschurn.
Höhenlage und Exposition des Erschließungsgebietes
Erweiterungsgebiete liegen in einer Höhenlage zwischen 1. 560 m und 2. 200 m ü .M. Außerdem Nutzung weiterer Übungshänge im Talbereich bei St.Gallenkirch. Erweiterungsgebiete sind ost- bzw. nordwestexponiert.
Ausdehnung des zusätzlichen Schigeländes und nutzbarer Höhen
unterschied
Insgesamt ca. 130 ha Bruttoschifläche. Die Summe der zusätzlich nutzbaren Höhenunterschiede beträgt ca . 2.100 m.
a) 2. Sektion der Zubringeranlage Galgenul-G~mpaping (• auch Sportb~hn}
b) Doppelsesselbahn Garfrescha Nord {Anlage 70 G)
Ausdehnung
bessere Ausnutzung des bereits genutzten nach Norden exponierten Bergrückens des Gampapinger Berges
zusätzliches Schigelände 13-14 ha
{Anlage 70 c) c) Ooppe l sesselb~hn Gampapingalpe }
"'65 ha d} Schlepplift Gampapinger Älpele III
{Anlage 70 H)
e) Schlepplift-Zwillingsanlage Gampaping I+ll {Anlage 70 F)
f) Doppelsesselbahn Schwarzköpfle (Anhge 70 D)
g} Schlepp11ft Gantekopf
""'28 ha zusätzlich bessere Ausnutzung des bereits genützten nach Nordosten exponierten Bergrückens des Gampapinger Berges
zusätzlich bessere Ausnutzung des bereits genützten nach Nordosten exponierten Bergrückens des Gampapinger Berges
"-' 10 h
Nutzbarer Höhenunterschied in m
,.._,400 m
--v 340 m
'V340 m
.v 300 m
--v 450 m
80 m
245
+ Es werden große und übersichtliche Schihänge zusätzlich er
schlossen , zum Teil wird bereits genutztes Schigelände durch
die geplanten Anlagen intensiver ausgenutzt .
+ Die projektierten Anlagen erschließen mehrere Schihänge mit
mittlerem Höhenunterschied.
2.14 Hangneigungen und Geländebeschaffenheit
+ Die geplanten Erweiterungsanlagen im Silvretta Nova Gebiet er
schließen Geländeteile mit ähnlich günstigen Neigungs- und Ge
ländeverhältnissen wie im bereits genutzten Schigebiet.
Verbindung zwischen Garfrescha-Abfahrt und Talstation der neu
geplanten Zubringerbahn (ca . 2000 m) verläuft im Bereich zum
Teil steiler Hangpartien über der Talsohle.
2.15 Von den Geländeverhältnissen her mögliche Schiabfahrten und
Pistenbreiten
Schiabfahrten ins Tal:
Von der Bergstation der geplanten Zubringeranlage GalgenulGampaping kann die bereits bestehende und gut ausgebaute "Talabfahrt" entlang der Garfreschabahn benützt werden. Im unteren Bereich ist aber der Bau eines längeren Schiweges im Waldbereich zur Talstation Galgenul erforderlich (gedacht ist an eine Kombination von Schi- und Forstaufschließungsweg). Bei der projektierten Zubringerbahn Gaschurn, die parallel zur bestehenden Versettlabahn errichtet werden soll, kann die bestehende Talabfahrt nach Gaschurn benützt werden.
+ Abfahrten bis ins Tal möglich.
Die Verbindung zur Talstation der geplanten Einseilumlaufbahn
nächst Galgenul müßte mittels eines langen, einen Steilhang an
schneidenden Schiweges hergestellt werden.
+ Im eigentlichen Schigebiet breite Pistenflächen, Schaffung
mehrerer Schiabfahrten bei den geplanten Anlagen möglich (Fall-
246
linienabfahrten, Abfahrten 1n weiten Schleifen).
Die Garfrescha-Talabfahrt wird sehr stark belastet werden.
2.16 Schneeverhältnisse
+ Sehr günstige Schneeverhältnisse erlauben im Schigebiet Silvretta
Nova die Ausübung des Schisportes vom Dezember bis in den April.
2.17 Vegetation
+ Breitflächiges Bergwiesengebiet oberhalb der Waldgrenze.
Schlägerungen für die I. Sektion der Zubringeranlage Galgenul
Gampaping sowie für die Anlage eines Schiweges von der Garfrescha
Abfahrt zur Talstation Galgenul sind notwendig.
Folgerung:
Vertretbarkeit der notwendigen, sich in bescheidenem Rahmen haltenden Schlägerungen ist im Hinblick auf die Steillage aus forsttechnischer Sicht noch zu prüfen.
2.18 Naturgefahren
Beurteilung der Lawinengefahr durch Wi ldbach- und Lawinen~erbauung, Gebietsbauleitung Vandans:
Die nachstehend angeführten geplanten Seilbahn- bzw. Liftanlagen mit den dazugehörigen Pisten weisen eine Lawinengefährdung auf:
E i n s e i 1 u m 1 a u f b a h n (2 Sektionen):
V e r s e t t 1 a
Die Versettla-Umlaufbahn, die etwa parallel zur bestehenden Sesselliftanlage geführt werden soll, ist an mehreren Stellen der Lawinengefahr ausgesetzt. Die Kosten für die Beseitigung dieser Gefahren liegen zwischen 15 und 20 Mio. Schilling. Es besteht ein Lawinenverbauungsprojekt, das auch genehmigt ist und in Kürze zur Durchführung kommen wird. Die Silvrettabahnen sind, wie auch andere Interessenten, an der Finanzierung dieses Projektes beteiligt. Die Verbauungen im Rahmen dieses Projektes dienen auch der Sicherung der Ansiedlungen und der verschiedenen Verkehrswege . Mit der Realisierung soll 1979 begonnen werden -mehrere Jahre Baudauer. Nach neuesten Informationen betragen die Kosten der erforderlichen Lawinenverbauung (Ziggiam Lawine) ca. 40 Mio. Schilling; Baukostenanteil der Seilbahngesellschaft: lt. Angabe der Geschäftsführung 8 %.
247
D o p p e 1 s e s s e 1 b a h n - Anlage 70 B
S c h w a r z k o p f
Von der geplanten Doppelsesselbahn ist sowohl die Talstation gefährdet als auch ein Teil der Lifttrasse und der Piste. Die Kosten für die Sicherungsmaßnahmen würden einen so hohen Betrag ausmachen, daß das Objekt absolut unwirtschaftlich würde. Nach Mitteilung der Geschäftsführung der Silvretta Bergbahnen Gesellschaft wird an die Errichtung dieser Anlage derzeit nicht mehr gedacht.
D o p p e 1 s e s s e 1 b a h n - Anlage 70 C
G a m p a p i n g a 1 p e
Die Anlage ist sowohl hinsichtlich der Bahn als auch der Piste nicht unbeträchtlichen Gefahren ausgesetzt. Die Sicherungsmaßnahmen hiefür werden mit 3 bis 6 Mio. Schilling veranschlagt.
D o p p e 1 s e s s e 1 b a h n - Anlage 70 D
S c h w a r z k ö p f 1 e
Die Anlage und die dazugehörige Piste können im wesentlichen als lawinensicher angesehen werden. Es wäre denkbar, daß im oberen Bereich gewisse Maßnahmen durchgeführt werden müßten (Kosten maximal I Mio . Schilling) .
S c h 1 e p p 1 1 f t
- Anlage 70 F G a m p a p i n g I und II
Die geplante Anlage und die Schipiste sind im wesentlichen als sicher anzusehen. Ein gewisser Vorbehalt besteht im oberen Bereich (mögliche Verbauungskosten I Mio. Schilling).
D o p p e 1 s e s s e 1 b a h n N o v a - Anlage 70 A
Die Anlage ist im wesentlichen als sicher anzusehen . Bei der Schipiste sind kleinere lokale Verbauungsmaßnahmen erforderl ich (300.000 Schilling) .
Nach der vorliegenden Grobbeurteilung: max. Verbauungskosten von insgesamt 11,5 Mio. Schilling (ausgenommen Einseilumlaufbahn Galgenul-Gampapi ng).
Für die Zubringeranlage Galgenul-Gampaping liegt noch kein lawinentechnisches Gutachten vor! In dieses müßte auch der geplante Schiweg zurück zur Talstation der Sektion I einbezogen werden.
Ein Teil der neu geplanten Anlagen ist beträchtlichen Gefahren
ausgesetzt und kann nur mit erheblichem Aufwand gesichert werden.
+ Ein Teil ist hingegen nicht oder nur wenig gefährdet. Daher könnten
sich bei Verzicht auf die eine oder andere Erweiterungsmaßnahme
die verbleibenden notwendigen Verbauungskosten in wirtschaftlich
tragbarem Rahmen halten.
248
2.19 Natur- und Landschaftsschutz
Vorläufige Grobbeurteilung der geplanten Erschließungsmaßnahmen durch die Vorarlberger Naturschau:
+ Ergänzung bestehender Erschließungen.
Weitere Verstärkung der Verkehrsanziehung in der Innerfratte
(vgl. Pkt. 3.6). Mit zunehmender Entfernung der Verkehrsanziehungs
punkte vom Taleingang steigen die Verkehrsbelastungen für das
Montafon . Somit entstehen auch größere Landschaftsschäden durch
Maßnahmen zur Bewältigung des zusätzlichen Verkehrsaufkommens.
Besonders im Dauersiedlungsgebiet werden die Folgewirkungen der
zusätzlichen Seilbahnen (vgl. Abschnitt 3) mit weiteren nachteili
gen Veränderungen der Landschaft verbunden sein. Der Erholungs
wert der Fremdenverkehrsorte St.Gallenkirch, Gortipohl und Gaschurn
wird dadurch fortschreitend vermindert.
Bezüglich der neuen Zubringeranlage Galgenul-Gampaping sind nach
einer ersten Grobbeurteilung folgende Nachte i le zu erwarten:
Zerstörung des freien Bereiches des Suggadinschwemmkegels;
störende Eingriffe in den Schutzwald der Schattenseite;
Über beanspruchung der Landschaft in den Hochlagen;
Anstoß zur weiteren Zersiedlung in den Bereichen St . Gallenkirch
und Galgenul;
die geplanten Großparkplätze sind voraussichtlich stark einsehbar.
2.2 Seilbahntechnik
2.21 Zubringerbahnen
Als zusätzliche bzw. als Ersatzzubringer sind zwei Einseilumlaufbahnen in jeweils zwei Sektionen geplant; Mittelstationen können dur chfahren werden.
Höhen-unter- Förder- Transport-
Länge schied leistung kapazität m m Pers/h PersHm/h
Galgenul-Gampaping 1. Sektion 1.800 800 1.200 960.000 2. Sektion 1.600 400 1.440 576.000
Gaschurn-Versettla 1. Sektion 1.345 510 1.400 714 .000 2. Sektion 1.273 510 1.400 714.000
249
Die ersten Sektionen der Einseilumlaufbahnen führen durch Waldgebiet, daher großteils windgeschützt. Die zweite Sektion der Zubringeranlage Galgenul verläuft in waldfreiem Gebiet ent l ang des Gampapinger Bergrückens; eventuell windanfällig.
+ Einseilumlaufbahn ist ein "komfortables" und leistungsfähiges
Zubringersystem. Witterungsgeschützte Beförderungsmöglichkeiten
(gegebenenfalls auch für den Rücktransport) erhöhen die Gesamt
attraktivität.
+ Die zweiten Sektionen der beiden geplanten Zubringeranlagen er
füllen auch eine Sportfunktion (vor allem Mittelstation Brand
Gampaping).
2.22 Sportbahnen
Höhen-unter- Förder- Transport-
Länge schied Leistung kapazität Anlage m m Pers/h PersHm/h OSB Garfrescha Nord (70.G) 1.100 340 1.400 476.000 OSB Gampapingalpe (70.C) 1.500 340 1.400 476.000 DSB Schwarzköpfle (70.0) 1.400 450 1.400 630.000 OSB Nova I (70.A) 1) 1.000 320 1.400 448.000 SL Gantekopf (70.E) 500 80 1.400 112.000 SL Gampaping (70.F) 2) 1.200 300 2.800 840.000. SL Gampapinger Älpele III (70.H) 800 200 1.400 280.000
Talbereich: SL I nnerz i ggam 400 130 1.400 182.000 SL Außergant 400 60 1.400 84.000
3,528.000
-1) ErfUllt zu 50 % eine RUckholfunktion 2} Zwillingsanlage
Die zweiten Sektionen der beiden Zubringeranlagen erfüllen auch eine Sportfunktion: I ,290.000 PersHm/h, die bei Vollauslastung zu ca. 50% für den Sportbetrieb nutzbar sind (vgl. Pkt. 3.13). Gesamte zusätzlich installierte Sportbahnentransportkapazität im Silvretta Nova Gebiet: 4,552.000 PersHm/h. Inklusive der Anlagen im Talbereich: 4,818.000 PersHm/h.
250
2.23 Verhältnis Zubringeranlagen- Sportbahnen
Um die für die Vollauslastung der bestehenden und der geplan t en Sportbahnen täglich notwendigen Schifahrer ins Schigebiet Silvretta Nova zu transportieren (derzeit rund 7.600, nach der I. Ausbaustufe 8.900, bei V o 1 1 ausbau insgesamt rund 13.900 Schifahrer, vgl. Pkt. 3.13), be-nötigen die Z u b r i n g e r a n 1 a g e n mindestens 2,6 Stunden nach der I. Ausbaustufe sowie 2,9 bei Vollausbau. Die bestehende Versettlabahn wurde mitberücksichtigt, da ansonsten bei Vollausbau mit 3,5 Stunden ein noch ungünstigeres Verhältnis auftreten würde, als es heute (3,3 Stunden) vorliegt.
Im Verhältnis zur künftigen Zubringerkapazität ist das geplante
Sportbahnenangebot sehr groß, weshalb der Zubringerdienst bei
Vollausbau im Falle der Vollauslastung noch immerhin mindestens
2,9 Stunden in Anspruch nehmen würde.
Folgerung:
Eine geringere Vergrößerung der Sportbahnentransportkapazität als vorgesehen ist zu erwägen (z.B. Verzicht auf Anlagen, die teure Lawinenschutzbauten erfordern).
2.24 Pistenbau und Pistenpflege
+ Aufgrund der günstigen Oberflächen- und Geländeverhältnisse ist
in der Höhenzone kein nennenswerter Pistenbau erforderlich; die
Pistenpflege stößt auf keine Schwierigkeiten.
Für die Herstellung der Talabfahrt vom Gampapinger Berg nach
Galgenul ist im unteren Bereich der Bau eines langen Schiweges
in steilem Waldgelände erforderlich.
2.3 Projektbezogene Infrastruktureinrichtungen
2.31 Zufahrten
Die Talstation der Z u b r i n g e r a n 1 a g e G a 1 g e -n u 1 - G a m p a p i n g liegt unmittelbar an der neu ausgebauten Verbindungsstraße St.Gallenkirch-Galgenul, Zufahrt aus Richtung Sehruns über den Anschluß Galgenul, aus Richtung St.Gallenkirch-Gortipohl-Gaschurn über die B 188 und die Verbindungsstraße (L 86).
Die Zufahrt zur bestehenden und zur a n 1 a g e i n G a s c h u r n der Umfahrung Gaschurn entscheidend
geplanten Z u b r i n g e r -wird durch die Sanierung
verbessert.
251
+ Nach Fertigstellung der Straßenausbauten werden sehr günstige
Zufahrtsmöglichkeiten vorhanden sein.
2.32 Parkplätze
Bei der Talstation der Zubringeranlage G a 1 g e n u 1 -Ga m p a p in g ist eine Stellfläche für 1.400 PKW (~4.000 Personen) vorgesehen; bei entsprechender Nachfrage besteht die Möglichkeit, den Parkraum für insgesamt 2.500 PKW auszubauen. Parkflächenangebot bei der Versettlabahn in Gaschurn: für 800 PKW (~2.300 Personen)
bei der Garfreschabahn in St.Gallenkirch: für 1.500 PKW (~4.200) Personen. Bei Vollauslastung der Sportbahnen (entspricht 2,7 Stunden Vol lauslastung der Zubringer) werden 13.100 Schifahrer anwesend sein; 75- 80 % kommen mit PKW, d.s. rund 3.500 PKW.
+ Künftig ein insgesamt sehr großes Parkflächenangebot vorhanden.
In Gaschurn könnte das Angebot an Stellplätzen nach Fertigstel
lung der Umfahrungsstraße auf insgesamt ca. 1.200 erweitert
werden.
2.33 Ver- und Entsorgung
Wasserversorgung
Für die Wasserversorgung der Mittelstation der Zubringeranlage Galgenul-Gampaping wird eine Wasserleitung (Trinkwasser sowie Nutzwasser für die Schnee- Erzeugung) vom Vermielbach verlegt.
Abwasser- und Abfallbeseit i gung
Projektunterlagen fehlen.
Stromzuleitung
Projektunterlagen fehlen.
252
3. Auswirkungen der Realisierung des Erweiterungsprojekte s
3.1 Erhöhung der Seilbahnkapazität
3. I I Zubringer
Zubringeranlagen
Bestand
Projekt Galgenul (= "I .Ausbaustufe")
Bestand + "I .Ausbaustufe"
Projekt Gaschurn
Bestand + Projekte
Förderleistung ab Talstation
Pers/h
2.272
1.200
3.472
I .400
4.872 (inkl. des bestehenden ESL Versettla)
Es wurde hier vorerst angenommen, daß die bestehende Versettlabahn im Hinblick auf die geplante große Ausweitung des Sportbahnenangebotes weiter betrieben werden müßte (vgl. Pkt. 2·. 23).
Bei Realisierung der beiden Zubringeranlagen wird sich die stündliche Zubringerförderleistung ab dem Talbereich mehr als verdoppeln.
+ Der Bau einer zusätzlichen leistungsstarken Zubringeranlage
verbessert die derzeit zu geringe Zubringerförderleistung wesent
lich (Reduktion der Wartezeiten).
(+) Dem Bedarf an erhöhter Zubringerförderleistung in Gaschurn als
Übernachtungsschwerpunkt würde (nach der derzeitigen Planung
allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt) Rechnung getragen.
Weitere Folgerung:
Durch Erhöhung der Zubringerkapazität bei gleichzeitiger qualitativer Verbesserung des Beförderungsangebotes (Witterungsschutz) könnte ein mit starker Erhöhung der Schifahr er- und Bettenzahl etc. verbundener Entwicklungsboom ausgelös t werden.
253
3. 12 Sportbahnen
Sportbahnen
Bestand Höhenzone I) Bestand Talbereich
Projekte Höhenzone " J.Ausbaustufe" 2 )
"2.Ausbaustufe"
Projekte Talbereich
Bestand+Projekte nach Vollausbau
Höhenzone Talbereich
insgesamt
Transportkapazität
PersHm/h
4 , 811.628 163 . 432
I ,052.000
3 , 500.000
266.000
9,363.628 429 . 433
9,793.06 1
I) Einschließlich der 2. Sektionen der Zubringeranlagen (vgl. Pkt. 1.45)
2) DSB Garfrescha Nord (70.G) sowie 2. Sektion der Zubringeranlage Galgenul- Gampaping
Folgerung:
Nach den derzeitigen Plänen würde der Vollausbau im Silvretta Nova Gebiet eine Verdoppelung der Sportbahnentransportkapazität mit sich bringen.
+ Noch mehr Wahlmöglichkeiten für den Schifahrer .
Die Verdoppelung der Transportkapazität würde den bereits be
stehenden Überhang an Sportbahnentransportkapazität gegenüber
der Beherbergungskapazität und damit die Abhängigkeit von Tages
gästen noch erheblich vergr ößern (vgl. auch Pkt . I .46).
3 . 13 Erforderliche Schifahrerzahl für die Vollauslastung der
Sportbahnen
Nach Endausbau sind für eine Vollauslastung der projektierten Sportbahnen im Silvretta Nova Gebiet pro Tag rund 6 . 300 Schifahrer zusätzlich erforderlich (Annahmen: 0 6 Stunden Betriebszeit, Fahrleistung der Schifahrer durchschnittlich 3500 Höhenmeter pro Tag) . Bei den zweiten Sektionen der neuen Zubringeranlagen und der DSB Nova wurde mit einer 3stündigen (= SO%igen) Sportbahnfunktion gerechnet.
Nach Abschluß der "J. Ausbaustufe" sind für eine Vollauslastung rund 1.300 Schifahrer pro Tag zusätzlich notwendig.
254
Folgerung:
Für die Vollauslastung der bestehenden und der geplanten Anlagen zusammen wären nach Vollausbau rund 14.000 Schifahrer pro Tag erforderlich.
? Es ist näher zu prüfen, ob und w~e häufig diese hohe Schifahrer
zahl in Abhängigkeit von der Realisierung anderer Montafoner
Projekte erreicht werden kann.
3.2 Investitionserfordernis
"!.Ausbaus tufe"
Nach Mitteilung der Geschäftsführung der Silvretta Bergbahnen Gesellschaft: insgesamt .v] 00 Mio. Schilling
(Zubringeranlage mit Restaurant, Parkplatz, Wasserleitung, Doppelsesselbahn), davon entfallen etwa 60-70 Mio. Schilling auf die zwei Sektionen Einseilumlaufbahn mit Restaurant .
"2. Au s b a u s t u f e "
Laut Kostenschätzung vom November 1977: insgesamt 145 Mio. Schilling (inklusive 11,5 Mio. Schilling für Lawinenverbauungen)
gesamte Investitionskosten (Vollausbau): N250 Mio. Schilling
Form der Finanzierung ist noch nicht bekannt.
3.3 Umsatzerfordernis
3.31 Sommerbetrieb
Zubringer Galgenul-Gampaping wird voraussichtlich keinen Sommerbetrieb haben. Ob die Einseilumlaufbahn Gaschurn-Versettla im Sommer in Betrieb sein wird, muß noch geklärt werden, dies ist auch davon abhängig, ob der Einsessellift Versettla abgetragen wird oder nicht.
3.32 Winterbetrieb
Eine Rentabilitätsstudie liegt noch nicht vor! Nach Mitteilung der Geschäftsführung der Silvretta Bergbahnen Gesellschaft beträgt in der I. A. u s baustufe der erforderliche Umsatz etwa 15 Mio. Schilling (= 17-18 % des für Seilbahnen und Schiabfahrten eingesetzten Kapitals). Dies ist im gegebenen Fall als einigermaßen realistisch anzusehen. Da es sich hier um ein Erweiterungsvorhaben handelt und damit bestimmte Aufwandspositionenniedriger sind als bei Neuerschließungen (z.B. kein zusätzliches Führungspersonal, unterproportionale Mehrkosten der Verwaltung, Pistenpflege etc.) und auch ein Kostendeckungsbeitrag von Seiten der bestehenden Anlagen zu erwarten ist, kann das Umsatzerfordernis tiefer angesetzt werden als bei einer gleichwertigen Neuerschließung.
255
Umsatzerfordernis in der 2. A u s b a u s t u f e (Annahme: ebenfalls 17-18% des eingesetzten Kapitals) : rund 25 Mio. Schilling zusätzlich.
Zum Vergleich: Gesamteinnahmen Winter 1977/78: 48 , 2 Mio. Schilling (Die Geschäftsführung schätzt, daß die Gesamteinnahmen beiden bestehenden Anlagen in den nächsten Jahren auf etwa 65 Mio. Schilling ansteigen werden).
Folgerungen:
Die für die beiden Ausbaustufen angeführten Umsatzerfordernisse sind als Mindestbeträge anzusehen. Bei Anhalten des Einnahmentrends könnten die erforderlichen Umsätze erreichbar sein .
3.4 Erforderliche durchschnittliche Schifahrerzahl pro Winterbe
triebstag zur Erreichung der Rentabilitätsschwelle
Mögliche Winterbetriebstage: 130 Durchschnittlicher Erlös je Schifahrer/Tag: 60 % des Preises einer Tageskarte.
I . A u s b a u s t u f e :
Erlös je Schifahrer 126.-- S (Tageskartenpreis 210 .-- S; Winter 1978/79: 190.-- S). Zusätzlich erforderliche Schifahrerzahl pro Tag: 900.
Zur Kostendeckung für die bestehenden und die geplanten Anlagen sind durchschnittlich 3.900 Schifahrer pro Tag erforderlich.
2. A u s b a u s t u f e :
Erlös je Schifahrer 138.-- S (Tageskartenpreis 230.-- S). Zusätzlich erforderliche Schifahrerzahl pro Tag: ~eitere 1.390.
Nach V o 1 1 a u s b a u sind täglich insgesamt 0 rund 4.900 Schifahrer erforderlich, um e ine Kostendeckung für die bestehenden und die geplanten Anlagen zu erzielen . Das heißt, nach Abschluß der 2. Ausbaustufe (Vollausbau) sind um etwa 0 1.900 Schifahrer pro Tag mehr erforderlich, als bereits heute das Schigebiet frequentieren .
Wie viele Schifahrer tatsächlich zusätzlich erforderlich wären, kann erst nach einer Rentabilitätsanalyse für den derzeitigen Bestand ermittelt werden.
3.5 Betten- und Nächtigungserfordernis
3.51 Bettenerfordernis
Basisannahmen: Erforderlicher Gesamtwinterumsatz beträgt nach der I. Ausbaustufe 63,2 Mio. Schilling (weiterhin 48,2 Mio. S für die bestehenden sowie etwa 15,0 Mio, S für die projektierten Anlagen) und nach der 2. Ausbaustufe (= Vollausbau) insgesamt 88,2 Mio. Schilling (Bestand und Projekte); etwa 20% des für die Kostendeckung der neuen und der bestehenden Anlagen erforderlichen Winterumsatzes erfolgen durch Tagesgäste und ein-
256
heimische Schifahrer; rund 10 % der nötigen Schifahrer kommen aus der Außerfratte bzw. aus Gargellen; ein Gästebett bringt 1m Schnitt 8.000 bis 8.500.-- S Umsatz bei den Seilbahnen (laut Mitteilung der Geschäftsführung der Silvretta Bergbahnen Gesellschaft rechnet man für Gaschurn mit 0 9.000.-- S pro Bett).
Winterumsatz 1977/78 bei Silvretta Nova: 48,2 Mio. Schilling; etwa 70 i. des Umsatzes bei den Seilbahnen wird durch die Urlaubsgäste in St.Gallenkirch, Gortipohl, Gaschurn und Partenen erzielt(= 33,7 Mio. Schilling), das sind pro Bett rund 7 .900.-- S, ohne Partenen 8.700.-- S.
Daher erforderliche Gesamtbettenzahl (Bestand+ Erfordernis):
I. Ausbaustufe 2. Ausbaustufe
Bestand Winter 1978/79: (mit Parteneu Talbereich)
zusätzlich erforderlich
I. Ausbaustufe 2. Ausbaustufe
Zum Vergleich:
5.200 - 5.500 7.250- 7.700
4.540
660 - 960 2 . 7 I 0 - 3 . I 60
Nach den vorliegenden Zielsetzungen der Ortsplanungen werden von den einzelnen Orten bzw. Gemeinden fol gende Beherbergungskapazitäten langfristig (1990) angestrebt:
St.Gallenkirch: max. 1 .500 Betten Gortipohl: max. 1 .000 Betten Gaschurn max. 3.000 Betten Partenen (Talbereich) max. 800 Betten
insgesamt: max. 6.300 Betten
+ Das mit der I. Ausbaustufe verbundene Erfordernis liegt innerhalb des Rahmens der von den Gemeinden längerfristig
angestrebten Erweiterung des Beherbergungsangebotes.
Dem sich nach den Zielvorstellungen ergebenden Zuwachs von
ca. I . 7 50 Gästebetten ( + 39 %) bis etwa 1990 steht ein sich
nach der 2. Au s b a u s t u f e (Vollausbau) ergebendes
Mehrerfordernis von rund 2 . 700 - 3. 150 Betten ( + 60 bis 70 %) 1m
Talbereich gegenüber.
257
3.52 Nächtigungserfordernis
W i n t e r
Annahmen: Erforderlicher Gesamtwinterumsatz für die beiden Ausbauphasenwie unter Pkt. 3.51 angeführt; nach Abschluß der 1. Ausbaustufe sind insgesamt 3.900 Schifahrer, nach Abschluß der zweiten 4.900 Schifahrer pro Tag erforderlich (vgl. Pkt.3.4); 130 Betriebstage.
entsprechend den notwendigen Schitagen von Logiergästen in St.Gallenkirch+Gortipohl+Gaschurn+ Parteneu
Dazu unter Annahme von 10 %"NichtschifahrerAnteil"
insgesamt rund
zum Vergleich: Winterhalbjahr 1977/78
daher zusätzlich erforderlich rund
erforderliche Zahl der Winternächtigungen nach
1. Ausbaustufe 2. Ausbaustufe
351 .000 442.000
39.000 49 .000
390.000 490.000
305.ooo1)
85.000 185.000
1) ohne Nächtigungen 1n den Beherbergungsbetrieben der "Höhenzone "
Folgerungen:
Nach Abschluß der 1. bzw. der 2. Ausbauphase müßte die Zahl der Winternächtigungen um 28 % bzw. 61 % größer sein als in der Saison 1977/78. Die erforderliche absolute Zunahme der Winternächtigungen nach der 1. bzw. der 2. Ausbauphase entspricht in etwa der Frequenz, die in Gargellen bzw. in Sehruns im Winter 1977/78 erreicht wurde .
Gleichzeitig müßte die Winterauslastung der Betten in St .Gallenkirch+Gortipohl+"Gaschurn+Partenen von etwa 65 Belegstagen auf etwa 70 bis 75 Belegstage erhöht werden.
+ Die mit Abschluß der 1 . Ausbaustufe notwendige Frequenzsteigerung dürfte voraussichtlich zu realisieren sein, konnte doch im Zeitraum 1973/74 bis 1977/78 die Zahl der Winternächtigungen in der Innerfratte (ohne Gargellen) um 39 % gesteigert werden (absolut: + 91.000).
? Ob die für den Vollausbau erforderliche sehr starke Erhöhung der Zahl der Winternächtigungen in verhältnismäßig kurzer Zeit realisiert werden kann, ist in Frage zu stellen und in erheblichem Maße von der Entwicklung in anderen Teilen des Montafons abhängig.
258
S o m m e r
Unter Annahme einer gleichen (an sich sehr unbefriedigenden) Auslastungsquote wie im Sommer 1977 (~ 46 Belegstage) müßten bei einer Erhöhung der Zahl der Betten in der erforderlichen Größenordnung nach der I. Ausbaustufe etwa 30.000- 44.000, nach der 2. Ausbaustufe etwa 125.000 - 145.000 zusätzliche Sommernächtigungen erzielt werden.
In Anbetracht der derzeitigen Entwicklung des Sommertourismus in
alpinen Gebieten werden die nach der 2. Ausbauphase zusätzlich
erforderlichen Sommernächtigungen kaum zu erziel en sein.
V e r ä n d e r u n g d e r n ä c h t i g u n g s a b -h ä n g i g e ~ F r e m d e n v e r k e h r s i n t e n s t ä t
(Gen~inden St .Gallenkirch - ohne Gargellen-und Gaschurn)
"derzeit" "künftig"1) F1·cmdenverkehrs intens ität (zum Vergleich: (Voll ausbau) ausgedrückt durch: f·lontafon insges.)
Gästebetten je K~pf der 1,2 1,8-1,9 Wohnbevö 1 kerung2 ( 1,1 ) "Bevölkerungsdichte" in der Hochsaison (Wohnbevölkerung/Z~h l der Gästebetten je km2 Dauer- N425 ·± 570 siedlungsraum)2)3) (478) Bevölkerungs- und flächenbe-zogene Nächtigungsintens ität: Zahl der Nächtigungen im ße-richtsjahr4)
• je Kopf der Hohnbevölkcrunl) 143 ( 116)
211-216
. je km2 Gemeindefldche5) N2,200 (6.315)
! 3.400
• je km2 Daue1·s iedl ungsraum 197f. "'27 .000 ! 42.000 (26.513)
1) bezogen auf die ermittelten Betten- uhd iHicht igungserfordernissc 2) für "derzeit" : max. Zahl der G~stebetten 1977, Wohnbevölkerung
unter BerUc ksi chtigl:ng eines Drittels det' l t. "Gcmeindespiegel" geschätzten Zunahme 1971-1990 (l·li tteh1ert)
für "künftig": ~lohnbevö 1 kerunq unter Uerücks i chti qunq von Z\tei Dritteln der geschätzten Zunahme 1971-1990
Zunahme in X
56-65
± 35
48-51
t 55
! 55
3) ohne Berücksicht i g~;ng der vonibergenend \'tohnha ften Saisonbeschäftigten sowie der A~sflugs~äste
4) für "de1·zeit": i~ächtig·mgen im Berichtsjahr 1976/77. 5) Abschlag für Gargellen grob geschätzt.
259
3.6 Verkehrsaufkommen durch Tages- und Urlaubsgäste
T a g e s g ä s t e
Nach der 1. bzw.der 2. Ausbaustufe werden im Schnitt täglich zusätzlich 900 bzw. 1.900 Schifahrer benötigt; unter der Annahme, daß 30 % der Schifahrer Tagesgäste und Urlauber aus der Außerfratte bzw. Gargellen sind und vorwiegend mit dem Pkw zu den Zubringertalstat i onen kommen, ergibt sich folgendes zusätzliche Verkehrsaufkommen :
1. Ausbaustufe: 0 2. Ausbaustufe : 0
pro Tag 90 Pkw, Saison insgesamt: 11 . 700 pro Tag 190 Pkw, Saison insgesamt : 24 .700
Dieses zusätzliche Verkehr saufkommen konzentriert sich aber auf die Wochenenden sowie die Vormittags- und Abendstunden.
Zum Vergleich: Derzeit sind in Saisonschnitt rund 750 Tagesgäste (ohne Gäste aus Partenen) im Silvretta Nova Gebiet , d.s . 200 bis 250 Pkw/Tag, in der Saison 26.000-32.000 Pkw auf der Talstraße B 188.
U r 1 a u b s g ä s t e
Infolge der notwendigen großen Steigerung der Betten- und damit der Logiergästezahl nach Abschluß der 2 . Ausbauphase entsteht ebenfalls ein beträchtliches zusätzliches Verkehrsaufkommen auf der Talstraße (besonders zu den bevorzugten An- und Rückreisetagen) sowie speziell auch im Siedlungsgebiet während der Urlaubszeiten.
Die Realisierungdesbeabsichtigten Vollausbaues zöge e1n außer
ordentlich verstärktes Tagesgästeverkehrsaufkommen im Tal nach
sich, vor allem bis zur Ta l station Galgenul.
Daß Tagesgästeverkehrsaufkommen würde sich etwa verdoppeln.
Nach Vollausbau starke zusätzliche Belastung der Talstraße und
im besonderen des Siedlungsgebietes durch Urlaubsgäste .
3.7 Flächenbedarf 1m Dauersiedlungsraum
G ä ~ t e u n t e r k ü n f t e
Annahmen: Zusätzlich 660- 960 bzw. 2.700- 3.150 Betten nach der I. bzw. der 2 . Ausbauphase; Anteil an gewerblichen Betten mindestens 2/3; 20 m2 Bruttogeschoßfläche je Bett, Baunutzungszahl = 25.
Flächenbedarf:
I. Ausbaustufe: + 5,0 bis 7,5 ha zusätzlich 2. Ausbaustufe : +21,5 bis 25,0 ha zusätzlich
260
V e r k e h r s f 1 ä c h e n
Annahme: 30- 40 m2 je Gästebett
Flächenbedarf:
1. Ausbaustufe: + 2,0 bis 4,0 ha zusätzlich 2. Ausbaustufe: + 8,0 bis 12,5 ha zusätzlich
D i v e r s e F o 1 g e e i n r i c h t u n g e n
Z.B. Ausbau des öffentlichen und des privaten Dienstleistungswesens
Annahme: 10 m2 je Gästebett
Flächenbedarf:
1. Ausbaustufe: + 0,5 bis 1,0 ha zusätzlich 2. Ausbaustufe: + 2,7 bis 3,0 ha zusätzlich
Zusätzlicher F 1 ä c h e n b e d a r f ~ n s g e s a m t
I . Ausbaustufe: + 7,5 bis 12,5 ha zusätzlich 2. Ausbaustufe: + 32,2 bis 40,5 ha zusätzlich
(Zusätzlicher Flächenbedarf für die von auswärts benötigten Arbeitskräfte noch nicht mitberücksichtigt!).
Folgerung:
Der Flächenbedarf nach Realisierung der 2 . Ausbaustuf e wäre sehr beträchtlich.
Laut Unterlagen für die Ortsplanung G a s c h u r n sind rund 10,0 ha Bauflächen vorgesehen.
Für die Orte St.Gallenkirch, Gortipohl und Galgenul sieht der Entwurf des Flächenwidmungsplanes Bauflächen (derzeit bereits bebaut + künftig bebaubar) im Gesamtausmaß von 47 ha vor, wobei 10 bis 12 ha für die weitere Bebauung zur Verf ügung stehen.
+ Der für die 1. Ausbaustufe notwendige Flächenbedarf kann ab
gedeckt werden.
Es ist offenkundig, daß bei Vol l ausbau das Flächenangebot bei
weitem nicht ausreicht.
3.8 Auswirkungen auf die Ver- und Entsorgung
Der Bedarf an zusätzlicher Ver- und Entsorgungskapazität wäre sehr beträchtlich.
Vor allem im Bereich St.Gallenkirch-Gortipohl würden bei Voll
ausbau erhebliche Probleme auftreten (vgl . Pkt. 1.24).
3 . 9 Bedarf an Arbeitskräften (nach Vollausbau)
B e h e r b e r g u n g s - u n d G a s t s t ä t t e n w e s e n
Annahmen: mindestens 2/3 der zusätzlich erforderlichen Betten werden in gewerblichen Beherbergungsbetrieben bereitgestellt; auf 100 zusätzliche gewerbliche bzw. ·private Betten entfal len 25 bzw . 4-5 Berufstätige im Hotel - , Gast- und Schankgewerbe (HGS) .
261
Zusätzlicher Bedarf:
I. Ausbaustufe: 120- 17S Arbeitskräfte 2. Ausbaustufe: 490 - S70 Arbeitskräfte
Zum Vergleich: In der Wintersaison 1977/78 beschäftigten die Betriebe im HGS-Gewerbe in den Gemeinden St.Gallenkirch und Gaschurn insgesamt SS4 Arbeitnehmer (Zahl der Selbständigen nicht bekannt).
S o n s t i g e f r e m d e n v e r k e h r s b e z o g e n e E i n r i c h t u n g e n
Annahme: Aus 100 Gästebetten resultieren in der Hochsaison weitere S-10 Arbeitsplätze.
Zusätzlicher Bedarf:
I. Ausbaustufe: SO- · 70 Arbeitskräfte 2. Ausbaustufe: 200 - 240 Arbeitskräfte
davon
S e i 1 b a h n e n
Bei Normalverkehr in der I. Ausbaustufe mindestens IS, nach Vollausbau mindestens 2S Beschäftigte zusätzlich, in der Hochsaison (Weihnachten, Wochenenden) insgesamt etwa 2S bzw. SO Beschäf tigte zusätzlich.
Zum Vergleich: Derzeit sind bei der Silvretta Bergbahnen Gesellschaft 40 Personen ständig beschäftigt, zwischen 70 und 80 während der Hochsaison.
S c h i s c h u 1 e n
In der I. Ausbaustufe zusätzlich etwa 10, nach der zweiten Ausbauphase etwa 20-40 Schilehrer.
Zum Vergleich: Derzeit 60, in der Hochsaison 80-90.
Zusätzlicher B e d a r f a n A r b e i t s k r ä f t e n in der Fremdenverkehrswirtschaft im weitesten Sinne i n s g es a m t :
I . Ausbaustufe: 170- 2SO Arbeitskräfte 2. Ausbaustufe: 700 - 800 Arbeitskräfte davon rund SO i. Saisonbeschäftigte.
Zum Vergleich:
1971: I .3SO in den Gemeinde~ St.Gallenkirch und Gaschurn wohnhafte Berufstätige, davon 211 (IS,6 i.) im HGS-Gewerbe.
1990: Errechnet max. I .SSO wohnhafte Berufstätige in der Innerfratte, davon bei einer Steigerung des HGS-Anteiles auf 2S i. insgesamt max. 390 im HGS-Gewerbe, d.h . zusätzlich sind höchstens 180 der in St.Gallenkirch und Gaschurn wohnhaften Berufstätigen für diesen Wirtschaftszweig zu gewinnen.
262
Folgerungen:
+ Der im Raum St.Gallenkirch-Gaschurn auf absehbare Zeit zu er
wartende Arbeitsplätzebedarf (speziell im HGS-Gewerbe und in
anderen fremdenverkehrsbezogenen Branchen) könnte bereits mit
der Verwirklichung der I. Ausbauphase abgedeckt werden.
Bei Realisierung des Gesamtprojektes würde sogar ein zusätzliches
Arbeitsplätzeangebot entstehen, dessen Größenordnung ein Mehr
faches der in der Innerfratte auf absehbare Zeit zusätzlich er
forderlichen Zahl von Arbeitsplätzen betrüge (unter Annahme
einer künftig absolut etwa gleich starken Pendelwanderung,
vgl. Pkt. 3. I).
Selbst wenn künftig eine starke Bereitschaft der einheimischen
Bevölkerung zu unselbständiger Beschäftigung im HGS-Gewerbe auf
treten sollte, wäre eine sehr große Zahl zusätzliche~ von aus
wärts kommender Arbeitskräfte erforderlich .
263
Partenen
Projekt: A. Obertromenier (Erweiterung)
Projekt: B. Versal (Neuerschließung)
265
1. Kurzcharakteristik der strukturellen Stärken und Probleme
von Parteneu
1.1 Räumliche Voraussetzungen als Fremdenverkehrsort
1.11 Landschaft
+ Sehr abwechslungsreiche Hochgebirgslandschaften in Silvretta
und Verwall.
1.12
+
Lage des Ortes in enger Talsohle zwischen steil abfallenden wald
bedeckten Hängen; daher wenig ortsnaher Bewegungsraum.
Klima
Hohe Schneesicherheit sowie günstige Besonnungsverhältnisse in
den Hochlagen.
Ortsbereich von Parteneu im Winter sehr lange im Bergschatten
(ca. zwei Monate hindurch ohne direkte Sonneneinstrahlung) und
mit tiefen Temperaturen (Lufttemperatur im Winter durchschnitt
lich- 3,1°C in 1020 m Höhe).
1.13 Besiedlung
+ Relativ geschlossener Hauptsiedlungsbereich ohne unzuträgliche
"Maßstabsfehler". Noch weitgehend ursprünglich geprägtes Sied
lungsbild gegen den Talschluß hin (Bereich Gufelgut-Loch).
Siedlungscharakter stark durch VIW-Kraftwerke und dazugehörige
Gebäude und Anlagen geprägt.
Bedingt durch beengte Talsohlenlage und Naturgefahren äußerst ge
ringe Reserven an Bauflächen.
Im 1. Entwurf des Flächenwidmungsplanes sind nur sehr wenig zusätz
liche Bauflächen (ca. 20.000 m2) vorgesehen.
267
1.2 Infrastruktur
1. 21 Straßen
+ B 188 von Bludenz bis Parteneu mit mäßigen Steigungen und den
gegenwärtigen Verkehrsbedürfnissen großteils entsprechend aus
gebaut. Daran anschließend Sil vretta- Hochalpenstraße (Maut
straße der VIW mit Wintersperre) als attraktive Touristenstraße.
Im Sommer Belastung des engen Talraumes durch den touristischen
Durchzugsverkehr über die Bielerhöhe.
Zufahrtsstraße an mehreren Stellen durch Lawinen und Wildbäche
gefährdet.
Zwischen Gaschurn und Parteneu sind zur Minderung der Lawinengefahr größere Stützverbauungen teils in Arbeit, teil s zur kurzfrist i gen Realisierung geplant. Beim Gättertobel i st zur Sicherung der B 188 der Bau eines Schutztunnels geplant .
Näheres über geplante Ausbau- und Schutzmaßnahmen für die B 188 im Zusammenhang mit anderen Projekten entlang der Talstraße erwähnt.
Die Silvretta-Hochalpenstraße kann im Winter nicht durchgehend offen gehalten werden. Eine Winterzufahrt zur Bielerhütte (Hotel Silvrettasee mit Winterbetrieb; Ausgangspunkt für Schitouren) besteht von Parteneu aus über den Schrägaufzug nach Trominier und von dort aus durch Kleinbusverbindungen auf einer hinreichend wintersicheren Zufahrtsstrecke.
I .22 Parkplätze
1.23
+
Stellflächen für 120 PKW bei der Talstation der Vermuntbahn
sowie öffentliche Stellflächen für weitere 100 PKW im engeren
Ortsbereich.
Öffentlicher Verkehr
Gute Verkehrsbedienung durch Postomnibusverbindungen Sehruns -
Parteneu (im Sommer bis Bielerhöhe und zum Kops-Stausee) sowie
durch Schibusverkehr Parteneu - Gaschurn - St.Gallenkirch.
268
1.24 Ver- und Entsorgung
+ Überwiegend ausreichende Wasserversorgung und Ortskanalisation
mit eigener mechanisch-biologischer ARA.
1.3 Bedarf der ansässigen Bevölkerung an Erwerbsmöglichkeiten
1.31 Wohnbevölkerung und Berufstätige
1.311 Wohnbevölkerung
1971 : 614 Einwohner
Richtwert 1990: maximal 700 Einwohner (unter der Annahme einer Bevölkerungszunahme um maximal 15 % wie für die ganze Gemeinde Gaschurn).
1.312 Berufstätige
Eine Gliederung der Wohnbevölkerung nach Berufsgruppen liegt aus den Ergebnissen der Volkszählung 1971 für Parteneu nicht gesondert vor.
Vom Gemeindeamt Gaschurn wurde eine Aufgliederung nach den Baushaltslisten für 1976 zur Verfügung gestellt, wobei jedoch neben den ständig in Parteneu wohnhaften Berufstätigen auch vorübergehend anwesende Saisonbeschäftigte miteingerechnet sind.
Land- und Forstwirtschaft
Prod. Gewerbe und Industrie
Energie- und Wasserversorgung
Bauwesen
Beherbergung u.Gaststättenwesen
Verkehr
Übrige Dienste, Haushaltungen
Insgesamt
abs.
3
74
89
10
62
13
28
%
I , I
26,5 } 31,9
3 , 6
22,2 } 4,7
10 0
279 100,0
62,0
36,9
davon Auspendler abs . %
49
21
10
2
4
87
66,2
23,6
100,0
3,2
7,7
14,3
31 , 2
Über die Einpendler liegen für 1976 keine Zahlenangaben vor. Es mag in diesem Zusammenhang jedoch genügen, auf den Beschäftigtenstand der VIW in Parteneu hinzuweisen, bei dem der Einpendleranteil 1978 54 % (70 Beschäf~igte) betrug.
269
1.32 Möglichkeiten und Probleme der Inanspruchnahme von Erwerbs
möglichkeiten
a) außerhalb der Fremdenverkehrswirtschaft
Die VIW sind der wichtigste Arbeitgeber mit 129 Beschäftigten in Parteneu (Stand Frühjahr 1978, ohne Saisonarbeiter),von denen 59 in Parteneu wohnhaft sind. Gegenwärtig ist etwa jeder Dritte in Parteneu wohnhafte Beschäftigte bei den VIW beschäftigt. In der Energiewirtschaft sind in Zukunft jedoch keine wesent lichen Erweiterungen der Beschäftigungsmöglichkeiten zu erwarten.
Der Anteil der in anderen Bereichen des sekundären Sektors Berufstätigen (prod. Gewerbe, Industrie, Bauwesen) ist mit ca. 30 % verhältnismäßig hoch. Dieser Anteil ist vor allem mit der Zunahme des Auspendelns angestiegen. 70 % der in diesen Wirtschaftszweigen Beschäftigten haben nämlich ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde Gaschurn.
b) innerhalb der Fremdenverkehrswirtschaft
Hauptberufliche Erwerbsmöglichkeiten in der Fremdenverkehrswirtschaft sind vor allem im HGS-Gewerbe (22 % der Berufstätigen) in Parteneu (7 Betriebe) und im benachbarten Gaschurn sowie bei den Seilbahnen beider Orte gegeben.
Daneben besteht auch ein starkes Interesse an nebenberuflichen Einkünften aus dem Fremdenverkehr durch die Vermietung von Privatzimmern und Ferienwohnungen (1978 ca . 50 Vermieter 1n Partenen) und durch die Tätigkeit als Schilehrer.
1.4 Angebot und Nachfrage in der Fremdenverkehrswirtschaft
1.41 Beherbergung
B e t t e n a n g e b o t
Nach Mitteilung der Gemeinde Gaschurn werden derzeit in Parteneu insgesamt 890 Betten angeboten, davon 230 Betten in der "Höhenzone" (Hotel Silvrettasee, Gasthöfe Zeinisjoch und Piz Buin). In gewerblichen Beherbergungsbetrieben stehen insgesamt 525 Gästebetten (59 %) zur Verfügung.
B e h e r b e r g u n g s f o r m e n
In Parteneu gibt es nach dem örtlichen Bettenverzeichnis folgende Beherb'ergungsformen (inklusive der Betriebe in der "Höhenzone"):
Hotels Hotel-Pensionen Gasthöfe Gasthof-Pensionen Pensionen
Privatquartiere
Zur Vermietung angebotene Ferienwohnungen, -häuser, Appartements
270
Betriebe/Betten
2/120 1/ 40 4/207 1/ 60 8/155
ca. 50/365
8/ca . 50
Q u a 1 i t a t i v e A u s s t a t t u n g der gewerblichen Beherbergungsbetriebe laut Bettenverzeichnis:
Kategorien Betten %
AI so1) 13,7
B 1362) 23,4
B/C ISO 25,8
C/D 2163) 37,1
insgesamt 582 100,0
davon in der "Höhenzone" I) 80 Betten; 2) 90 Betten; 3) 60 Betten
+ Für Montafoner Verhältnisse relativ hoher Anteil der gewerb
lichen Betten (insgesamt 59%, im Talbereich 45 %).
Im Talbereich werden die gewerblichen Gästebetten vorwiegend
in den Kategorien B/C und C/D angeboten.
I .42 Nachfrage
N ä c h t ~ g u n g e n
Winterhalbjahr 1976/77
Sommerhalbjahr 1977
Berichtsjahr insgesamt
Von den gesamten Nächtigungen im Berichtsjahr 1976/77 entfielen auf:
gewerbl. Beherbergung
Privatquartiere
sonstige (incl . Camping)
im Berichtsjahr 1976/77 ~n allen Unterkünften
50.280 55,7 %
40.008 44,3 % 90.2881)2)
67,5%
31,8 %
0,7 %
Anteil der Ausländernächtigungen
Winter 1976/77 96,2 %
95,4 % Sommer 1977
Mittlere Aufenthaltsdauer in Tagen
Winter 1976/77
Sommer 1977
8,1
5,4
I) Nach eingeholten Informationen ist die "Meldedunkelzahl". sehr hoch; sie wird bei den Privatquartieren auf 20 bis 30 % geschätzt.
2) Etwa 30.000 Übernachtungen (= ein Drittel) entfallen auf die Beherbergungsbetriebe Silvrettasee, Zeinisjoch und Piz Buin, zwei Drittel davon auf das Winterhalbjahr
271
B e t t e n a u s 1 a s t u n g I 9 7 6 I 7 7
Es stehen zwar diesbezüglich keine detaillierten Daten für Partenen zur Verfügung, doch dürfte die Auslastungsquote der Betriebe im Talbereich von Partenen weit unter den Werten der übrigen Orte der Innerfratte liegen (um mindestens 0 ca. 15-25 Tage kürzere Belegsdauer!) .
· - ~ + Im Talbereich ist das Bettenangebot schlecht ausgelastet.
+ ~ - Ausgeglichenes Verhältnis von Winter- und Sommersaison 1m Talbe
reich.
N a c h f r a g e e n t w i c k 1 u n g
Vom Fremdenverkehrsverband Mentafon werden die Nächtigungszahlen von Gaschurn und Partenen erst ab dem Berichtsjahr 1976/77 getrennt ausgewiesen.
In der W i n t e r s a i s o n 1977/78 hat sich die Zahl der Nächtigungen gegenüber jener von 1976/77 von 50 . 280 auf 54.690 erhöht (+ 8,8 %; zum Vergleich Gaschurn: + 8,4 %).
1 .43 Verpflegung
Insgesamt 6 Betriebe mit allgemeiner Verpflegstunktion im Ortsbereich mit insgesamt 626 Verpflegsplätzen. In der "Höhenzone" stehen weitere 360 Verpflegsplätze zur Verfügung .
+ Im Talbereich ist in etwa ein ausreichendes Verpflegungsangebot
vorhanden.
1.44 Freizeit- und Erholungseinrichtungen (ohne Seilbahnen)
+ Partenen und das nahe Gaschurn besitzen zusammen ein recht gutes
Angebot an Freizeit- und Erholungseinrichtungen.
272
1.45 Bestehende Seilbahnen
Höhen-schräge unter- Förder- Transport-Länge schied leistung kapazität
Anlage m m Pers/h PersHm/h
Zubringeranla~e 1 ) Stb Vermunt )3) 1.436 701 102 71.502
s2ortbahnen SL Tschambreu3)' 679 201 908 182.508 SL Bova3) 480 149 308 45.892 SL Livinar 293 89 450 40.050 SL Mini 216 31 490 15.190
1) In wintertouristischer Hinsicht erfüllt die Standseilbahn Vermunt derzeit eine Zubringerfunktion zur Sielerhöhe (Silvrettasee) sowie zu den Ausgangspunkten für Schitouren in der Silvretta. Dort befindet sich auch der . Schlepplif~ Si~vretta~ee (935 Pers/h, 109 .395 PersHm/h) der VIW. Fur d1e Zubr1ngung von der Bergstation der Standseilbahn zur Sielerhöhe ist ein wintersicherer und noch ausbaufähiger Kfz-Verkehr der VIW eingerichtet (Förderleistung derzeit ca. 60-80 Pers/h).
2) In 1402 m Seehöhe, bei Krümmer VIII, eine Aus- und Zusteig -stelle vorhanden, daher auch Sportfunktion bis Krümmer VIII (36.924 PersHm/h).
3) Gemeinsame Tageskarte
Die gesamte T r a n s p o r t k a p a z i t ä t d e r S p o r t b a h n e n beträgt 320.564 PersHm/h, inklusive der Stb Vermunt bis "Krümmer VIII" (ohne die Schlepplifte Silvrettasee und Heilbrennerhütte mit insgesamt 182.539 PersHm/h).
Für eine V o 1 1 a u s 1 a s t u n g der Sportbahnen (Annahme: 6 Stunden Betriebszeit, ~ 3.500 Höhenmeter tägliche Fahrleistung pro Schifahrer) sind rund 550 Schifahrer erforderlich.
- ~ + Kein attraktives und leistungsfähiges Seilbahnangebot im fuß
läufigen Nahbereich von Parteneu vorhanden, nur kleinere Anlagen
im Talbereich werden angeboten.
Die Anlagen in Parteneu weisen neben denen in Silbertal die
niedrigste durchschnittliche Transportkapazität pro Sportbahn
im Montafon auf, nämlich rund 64.000 PersHm/h/Anlage (Silvretta
Nova: 351.400, Golm: 150.300).
- -7 + Gute Erreichbarkeit des nur ca. 3,5 km entfernten Silvretta
Nova Gebietes (Versettlabahn).
+ Zugang zu attraktivsten Schitourenmöglichkeiten in der Silvretta
durch Kombination Vermuntbahn-Straßentunnelverbindung der VIW
zur Bielerhöhe erleichtert.
273
Inanspruchnahme des Liftangebotes im Winter 1976/77
Nach Auskünften werden die Anlagen in Parteneo nur bei Schlechtwetter in Anspruch genommen; bei Schönwetter in der Innerfratte fahren die in Parteneo logierenden Wintergäste zu 90 bis 95 % ins Silvretta Nova Gebiet.
Im Winter 1976/77 wurden etwa 35.000 Übernachtungen (mit Berücksichtigung der hohen Meldedunkelzahl bei den Privatquartieren) im Talbereich registriert, das entspricht durchschnittlich 250 bis 260 Schifahrern pro Tag in Parteneo (Annahmen: 95 % Schifahreranteil, 130 Saisontage). Das bedeutet, wenn 0 90 bis 95% der in Parteneo logierenden Schifahrer ins Silvretta Nova Gebiet fahren, daß die Anlagen in Parteneo pro Tag ~ nur von ca. 30-40 Urlaubsgästen des Ortes frequentiert werden.
- ~ + Der überwiegende Teil der in Parteneo logierenden Wintergäste
fährt im Silretta Nova Gebiet Schi.
1.46 Verhältnis Seilbahntransportkapazität- Beherbergungskapazität
Derzeitige Transportkapazität der Sportbahnen: 320.546 PersHm/h
Beherbergungskapazität im Winter 1976/77: rund 660 Betten (ohne Beherbergungsbetriebe in der "Höhenzone").
Verhältniszahl: PersHm/h 486 Winterbetten
- -- + Die verfügbare Seilbahntransportkapazität entspricht zwar an
nähernd der Bettenzahl im Talbereich, das bestehende Seilbahn
angebot ist aber zu unattraktiv, um dem Bettenangebot entsprechend
frequentiert zu werden.
274
2. Erweiterungs- und Neuerschließungsprojekt
A.2
A. 2. 1
A. 2. 11
In Partenen stehen zwei Erschließungsprojekte zur Diskussion,
die im folgenden jedes für sich behandelt werden.
Erweiterungsprojekt Obertromenier
Räumliche Eignungsvoraussetzungen
Lage des Erschließungsgebietes und Erreichbarkeit
Lage des Erweiterungsgebietes Obertromenier südlich von Partenen im Anschluß an die Bergstation der bestehenden Standseilbahn Vermunt im Gemeindegebiet Gaschurn.
Zubringer-Talstation Partenen: unmittelbar am südlichen Ortsrand von Partenen
Seilbahnverbindung: Länge Fahrzeit (bei 2,8 bzw. 3,0 m/sec.
Stb Partenen-Tromenier I ,4 km
davon ab Aus- und Einsteig-stelle bei Krümmer VIII 0,6 km
Fahrgeschwindigkeit nach Umbau)
7,9- 8,6 Minuten
3,3 - 3,6 Minuten
+ Talstation der Zubringeranlage ist für die in Partenen logierenden
Schifahrer zu Fuß erreichbar.
+ Geringer Zeitaufwand von der Talstation der Zubringeranlage ins
Erweiterungsgebiet Obertromenier.
A.2.12 Höhenlage und Exposition der Erweiterungsgebiete
Erweiterungsgebiet Obertromenier liegt in einer Höhenlage zwischen 1730 und 2035 m ü.M. Zusätzlich wird auch der Bereich von derbestehenden Aus- und Einsteigstelle bei Krümmer VIII bis zur Bergstation Tromenier ?.wischen 1400 und 1730 m Seehöhe nutzbar. Erweiterungsgebiet ist nordexponiert.
+ Im Hinblick auf die Schneesicherheit (vgl. Pkt. A.2.16) günstige
Höhenlage und Exposition, aber
vor allem im Hochwinter nur beschränkte Besonnung.
275
A.2.13
A.2. 14
Ausdehnung des Schigeländes und nutzbarer Höhenunterschied
Nutzbarer Höhenunterschied
in m
Sesselbahn Obertromenier 300
Stb Vermunt Krümmer VIII-
Ausdehnung
40-42 ha BruttoSchifläche Bergstation Tromenier 330 ----------------------------------------
zusätzlich 630
Höhenunterschied Partenen-übertromenier ca. 1.000 m.
Im Verhältnis zur gesamten Investitionssumme (vgl . Pkt. A.3.2)
wird ein relativ kleinräumiges Schigelände zusätzlich erschlossen.
Hangneigung und Geländebeschaffenheit
Geländebedingt kommt für den Schibetrieb zwischen geplanter Bergstation Obertromenier und Krümmer VIII das östlich der Bahntrassen gelegene Gelände in Betracht; vom Krümmer VIII zur Talstation der Standseilbahn wird die bestehende Schiabfahrt westlich der Bahntrasse verwendet. Das heißt, das unterste Drittel des verfügbaren Schigeländes ist gegenüber den anderen Abschnitten stark versetzt. Die Verbindung Untertromenier-Unterführung der Standseilbahn bei Krümmer VIII ist durch die Anlage eines 600-700 m langen Schiweges möglich .
Hangneigungen: Großteils zwischen 25 und 35 % geneigt, im Bereich zwischen Ober- und Untertromenier liegt eine Steil stufe, die an der günstigsten Stelle etwa 50 %Neigung aufweist.
Geländebeschaffenheit: insgesamt ein mitunter stark kupiertes und kleingegliedertes Gelände) das z.T. felsdurchsetzt ist .
+ Abwechslungsreiches, daher "interessantes" Gelände,
aber für den Massenschibetrieb z.T. zu unübersichtlich.
(+) In der Höhenzone ist in beschränktem Umfang (bei Ausholzung des
"Zunders") Schiübungsgelände für Anfänger vorhanden.
A.2.15 Von den Geländeverhältnissen her mögliche Schiabfahrten und
Pistenbreiten
Schiabfahrt ins Tal: Der 600-700 m lange Schiweg und die insgesamt noch längere Querfahrt im Bereich Untertromenier-Krümmer VIII vermindert die Attraktivität dieser ansonst.en sehr anspruchsvollen Talabfahrt.
276
Schigelände in der Höhenzone:
Das in Frage kommende Gelände ist mindestens 300 m breit; die Anlage einer Abfahrt in weiten Schleifen ist möglich , ebenso sind die Voraussetzungen für Fallinienabfahrten vorhanden.
+ Im Bereich der Sesselbahn Abfahrten mit verschiedenem Schwier ig
keitsgrad möglich.
+ Durchgehende,z.T. interessante Talabfahrt von der Bergstation
der geplanten Sesselbahn nach Partenen möglich (großer Höhenunter
schied) ,
wird aber durch lange Querpassage entwertet.
Eine Talabfahrt unmittelbar von der Bergstation der Standseilbahn
ist nur als Tourenabfahrt für geübte Schifahrer vorhanden.
7 Sehr genaues Studium der möglichen Schiabfahrten bzw . der · günstig
sten Trassierung erforderlich.
A. 2. 16
+
A.2. I 7
+
Schneeverhältnisse
Es können in bezug sowohl auf die Schneesicherheit als auch auf
die Schneequalität sehr günstige Verhältnisse während der ge
samten Wintersaison erwartet werden.
Vegetation
Erweiterungsgebiet liegt überwiegend oberhalb der Waldgrenze.
Zum Teil dichtes Krummholz (Latschen), das erst bei hoher Schnee
lage überdeckt wird.
Für die Verbindung Untertromenier- Krümmer VIII mittels eines
Schiweges werden Schlägerungen notwendig sein.
"277
A.2.18
?
A.2.19
Naturgefahren
Beurtei lung der Lawinengefahr durch Wildbach- und Lawinenver
bauung, Gebietsbauleitung Vandans steht noch nicht zur Verfü
gung; das Erweiterungsgebiet dürfte aber im wesentlichen
lawinensicher sein.
Natur- und Landschaftsschutz
Vorläufige Grobbeurteilung der geplanten Erweiterungsmaßnahmen durch die Vorarlberger Naturschau:
+ Angemessene Raumbeanspruchung in dem bereits durch die bestehende
Standseilbahn Vermunt erschlossenen Gebiet.
+ Geringe Eingriffe in die Landschaft durch hinzukommende Aufstiegs
hilfen und Folgeeinrichtungen in Partenen.
A. 2.2
A.2.21
+
Ein langer Schiweg in bewaldetem Steilgelände würde beträchtliche
Eingriffe in das Landschaftsbild mit sich bringen.
Seilbahntechnik
Zubringerbahn
Als Zubringer dient die bestehende Standseilbahn Vermunt, die nach Umbau eine Förderleistung von 300 Pers/h aufweisen könnte (ein baureifes Ausbauprojekt wurde bereits erarbeitet). Da die Trassenführung der Anlage nicht geändert werden kann (die Wartungsarbeiten an den parallel verlaufenden Druckleitungen müssen gewährleistet sein), ist keine höhere stündliche Förderleistung erzielbar.
Höhen-unter- Förder- Transp())rt-
Länge schied leistung kapazität m m Pers/h PersHm/h
Stb Partenen-Tromenier I .436 701 300 210 . 300
Als Zubringer dient die bestehende Standseilbahn Vermunt, die keine
reine Zubringer-, sondern auch eine Sportbahnfunktion erfüllt, aber
auf eine höhere stündliche Förderleistung gebracht werden muß.
Der Umbau erfordert ein hohes Investitionsvolumen (vgl. Pkt. A.3.2).
278
A.2.22
A. 2.23
Sportbahnen
Höhen-unter- Förder- Transport-
Anlage Länge schied leistung kapazität m m Pers/h PersHm/h
DSB Obertromenier 850 300 l .000 300.000
Aufgrund der für eine Schlepptrasse z.T. ungünstigen Geländeverhältnisse ist eine geländeunabhängigere Doppelsesselbahn geplant. Es erscheint denkbar, daß im Bereich Obertromenier eine weitere Sportbahn errichtet werden kann. Dies wäre noch eingehend zu prüfen.
Verhältnis Zubringeranlage - Sportbahn
Um die für die Vollauslastung der projektierten Sesselbahn täglich notwendigen Schifahrer ins Schigebiet zu transportieren (510 Schifahrer, Vgl. Pkt. A.3.13), benötigt die Zubringerbahn nach Umbau mindestens 1,7 Stunden.
+ Die Zubringerkapazität entspricht gerade der zur Zeit geplanten
Sportbahnkapazität.
A.2.24
+
A.2.25
Folgerung:
Bei einem darüber hinausgehenden Sportbahnenangebot (Bau eines weiteren Liftes)reicht die vorgesehene Förder leistung der Standseilbahn nicht mehr aus.
Pistenbau und Pistenpflege
Pistenpflege stößt auf keine Probleme.
Für die Verbindung Untertromenier-Krümmer VIII sind erhebliche Ge
ländebewegungen (Anlage eines 600-700 m langen Schiweges) und die
Herstellung einer "Schibrücke" (Unterführung bei der Standseilbahn)
erforderlich.
Verpflegungseinrichtungen 1m Erweiterungsgebiet
Derzeit ist eine Imbißstube mit 25 Sitzplätzen bei der Bergstation der Standseilbahn vorhanden. Unter der Annahme, daß mindestens für je 7 Besucher ein Verpflegsplatz vorzusehen ist, werden im Bereich Obertromenier bei Vollauslastung der Seilbahn wenigstens 70-80 Verpflegsplätze benötigt.
279
A.2 .3
A.2.31
+
A.2.32
+
A.2.33
?
A.3
A.3. 1
A.3. II
Projektbezogene Infrastruktureinrichtungen
Zufahrten
Talstation der Zubringeranlage liegt unmittelbar an der hier
gut ausgebauten Talstraße B 188 (Umfahrungsstraße von Partenen).
Parkplätze
Parkfl äche unmittelbar bei der Talstation Vermunt für 120 PKW vorhanden, weitere Stellplätze im Ortsbereich.
Einigermaßen ausreichende Stellflächen bereits vorhanden.
Ver- und Entsorgung
Diesbezügliche Projektunterlagen fehlen.
Bezüglich der Stromzuleitung sind keine Probleme zu erwarten.
Auswirkungen der Realisierung des Projektes
(mit Feststellung wichtiger Engpässe)
Erhöhung der Seilbahnkapazität
Zubringer
Zubringeranlage
Förderleistung ab Talstation
Pers/h
Bestand 102 Nach Umbau Erhöhung um 200
300
Nach dem Umbau würde die Förderleistung der Standseilbahn trotz Ver
dreifachung noch immer niedrig sein und einem künftig über die der
zeitigen Absichten hinausgehenden Ausbau des Sportbahnenan-
gebotes entgegenstehen (vgl. Pkt. A.2.23).
+ Mit dem geplanten Ausbau der Vermuntbahn wird sich auch die Zubringer
funktion im Winter zur Bielerhöhe (mit Schlepplift Silvrettasee) und ·
damit in das außerordentlich attraktive Tourengebiet der Silvretta
verbessern.
280
A.3.12
A.3.13
Sportbahnen
Sportbahnen
Bestand Talbereich
Projekt!)
Bestand+Projekt
Transportkapazität
PersHm/h
320.546
368.226
688.772
1) inklusive 50 % der Transportkapazität der umgebauten Standseilbahn Vermunt
Folgerung:
Die Sportbahnentransportkapazität würde sich bei Realisierung des Erweiterungsprojektes zwar verdoppeln, das Angebot an Sportbahnen sich aber nur um eine Anlage erhöhen (vgl. Pkt. A.2.22).
Erforderliche Schifahrerzahl für die Vollauslastung der
Sportbahnen
Für die Vollauslastung der projektierten Sportbahnen sind pro Tag 510 Schifahrer zusätzlich erforderlich (Annahmen: 6 Stunden Betriebszeit, Fahrleistung der Schifahrer 0 3.500 Höhenmeter pro Tag). Legt man der Stb Vermunt eine 3stündige Sportfunktion pro Tag zugrunde,erhöht sich die Schifahrerzahl um rund 180 pro Tag. Daher insgesamt rund 700 Schifahrer pro Tag zusätzlich erforderlich.
+ Für die Vollauslastung ist eine relativ geringe Zahl an Schi
fahrern notwendig.
281
A.3. 2 Investitionserfordernis
Nach Mitteilung von Ing. Brodt (VI W):
Umbau der bestehenden Standseil-bahn Vermunt (inklusive Stations-umbau in der Höhe von ca. 11 Mio . S) ca. 30,0 Mio. Schilling
Doppelsesselbahn Obertromenier 15,0 Mio. Schilling
Pistenbau 5,0 Mio . Schilling
insgesamt ca. so,o Mio. Schilling
Das Investitionserfordernis für den Umbau der Standseilbahn und
der Stationsgebäude ist sehr hoch. Das Verhältnis zwischen der
Gesamtinvestitionssumme und der installierten Sportbahnentrans
portkapazität (nur eine Anlage) ist sehr ungünstig.
Folgerungen:
Würde man das gesamte für das Erweiterungsvorhaben bekanntgegebene
Investitionsvolumen zugrunde legen, ergäben sich derart hohe
quantitative Erfordernisse bei den zu beachtenden Folgewir kungen,
daß an eine Realisierung nicht zu denken ist.
So müßte beispielsweise die für die Vollkostendeckung erforderliche durchschnittliche Schifahrerzahl/Tag höher sein als jene, die für eine Vollauslastung der Anlagen notwendig ist. Da dies als unrealistisch anzusehen ist, wurden folgende Überlegungen angestellt:
+ Das Investitionserfordernis für den seilbahntechnischen Umbau (Renovierung) der Standseil bahn Vermunt in der Höhe von ca . 19 Mio. Schilling wird nicht in Rechnung gestellt . Ein Umbau der Anlage wird voraussichtlich auch ohne das Erweiterungsvorhaben Obertromenier in absehbarer Zeit durchgeführt .
+ Anstelle der Doppelsesselbahn Obertromenier könnte ein leistungsfähiger Einsessellift (900- 1 .000 Pers/h) installiert werden (Kosten: etwa 8 Mio. Schilling).
+ Als "f remdenverkehrsbezogener" Umbauanteil bei der Standseilbahn werden nur die Investitionskosten für die Stationsumbauten (ca . II Mio. Schilling) berücksichtigt.
Dabei ergibt sich ein " f r e m a e n v e r k e h r s b e -z o g e n e s " I n v e s t i t i o n s e r f o r d e r n 1 s von insgesamt c a • 2 4 M i o . S c h i 1 1 i n g • Diese Summe wird den nachstehenden Ausführungen zugrunde gelegt.
282
A.3.3
A.3.3 1
Umsatzerfordernis
Das mit der projektierten Erweiterung verbundene zusätzliche Umsatzerfordernis hängt auch vom Betriebsergebnis der bestehenden Anlagen ab. Eine fundierte Schätzung des Umsatzerfordernisses ist daher erst nach genauerer betriebswirtschaftlicher Untersuchung möglich.
Sommerbetrieb
Sesselbahn erschließt schönen Aussichtspunkt und könnte daher in der warmen Jahreszeit eine gewisse Frequenz erzielen.
Annahme: rund 15.000 Berg- und Talfahrten bringen 300.000.-- bis 350.000.-- S Sommerumsatz.
Zum Vergleich: Bei der bestehenden Standseilbahn Vermunt wurden in den letzten drei Sommersaisonen (1975-1977) zwischen 20.000 und 23 . 500 Beförderungen registriert.
? Ob die Sesselbahn im Sommer kostendeckend betrieben werden kann,
ist noch näher zu prüfen.
A.3.32 Winterbetrieb
Annahme: für die Vollkostendeckung erforderlicher Winterumsatz der Anlage etwa 17-18% des eingesetzten Kapitals minus Sommerumsatz: = N 3, 9 Mio. Schilling.
Zum Vergleich: Winterumsatz 1976/77 der Golmerbahnen betrug 12,6 Mio. Schilling.
(+) Der im Hinblick auf die angenommenen "fremdenverkehrsbezogenen"
Investitionen erforderliche Winterumsatz liegt in einer Größen
ordnung, die seine Realisierbarkeit in Parteneu zumindest vorstell
bar erscheinen läßt.
A.3.4 Erforderliche durchschnittliche Schifahrerzahl pro Winterbetriebs
tag zur Erreichung der Rentabilitätsschwelle
Mögliche Winterbetriebstage: 130 Durchschnittlicher Erlös je Schifahrer/Tag: 60 % des Preises einer Tageskarte. Erlös je Schifahrer 78. -- S (Tageskar tenpreis 130 . - - S; zum Vergleich Winter 1977/78: 120.-- S). Erforderliche Schifahrerzahl pro Tag: 380 zusätzlich.
+ Die für die Vollkostendeckung erforderliche Schifahrerzahl ist
nicht allzu groß.
283
A.3.5
A.3.51
A.3.52
Betten- und Nächtigungserfordernis
Bettenerfordernis
Basisannahmen: Kein nennenswerter Winterumsatz durch Tagesgäste und Schifahrer, die in anderen Montafoner Talorten logieren; ein Gästebett in Parteneu bringt im Schnitt 3.500.-- S Umsatz bei den Seilbahnen. Dieser niedrige Ansatz ist wie folgt begründet: Das Erweiterungsgebiet besitzt im Vergleich zum konkurrierenden Schigebiet Silvretta Nova eine bescheidene Zugkraft, der Durchschnittserlös wäre relativ niedrig, die in Parteneo logierenden Schifahrer würden weiterhin in starkem Maße andere Schigebiete, vor allem das Silvretta Nova Gebiet, aufsuchen.
Erforderliche Gesamtbettenzahl: Bestand am 28.2.1977 (Partenen Talbereich)
zusätzlich erforderlich:
Folgerung:
1. 100 660
440
Es wären etwa um 67 % mehr Winterbetten als heute anzubieten.
Nächtigungserfordernis
W i n t e r
Annahme: Während 130 Betriebstagen sind pro Tag durchschnittlich 380 Schifahrer erforderlich. Demnach müßte für die 'projektierten Anlagen eine Nächtigungszahl von Schifahrern in der Höhe von mindestens ca. 49.500 in Parteneo erreicht werden. Das heißt, unter Berücksichtigung der Nichtschifahrer und der Tatsache, daß von den logierenden Schifahrern auch andere Schigebiete in Partenenbzw. im Mentafon frequentiert werden, müßten insgesamtca . 70.000 bis 72.000 Winternächtigungen erzielt werden (erforderliche Bettenauslastung in der Wintersaison: durchschnittlich ca. 65 Tage).
Zum Vergleich: Übernachtungen im Winterhalbjahr 1976/77 (Talbereich): 35.000.
Folgerung:
? Es wäre noch eingehender zu prüfen, ob in Parteneo eine Verdoppe
lung der Winternächtigungen in einem relativ kurzen Zeitraum zu
realisieren ist .
S o m m e r
Unter der Annahme einer gleich hohen Auslastungsquote wie im Sommer 1977 (0 ca. 50 Belegstage) müßten bei einer Erhöhung der Bettenzahl in der erwähnten Größenordnung etwa 20.000 zusätzliche Sommernächtigungen erzielt werden .
284
A.3.6
Die zusätzlich erforderlichen Sommernächtigungen werden nur
schwer zu erzielen sein, wenngleich das Mehrerfordernis - ab
solut gesehen - relativ bescheiden ist.
Verkehrsaufkommen durch Tages- und Urlaubsgäste
T a g e s g ä s t e
+ Es ist ke i n nennenswer tes zusätzl i ches Ver kehrsaufkommen zu er-
warten.
U r 1 a u b s g ä s t e
+ Aus der notwendigen Steigerung der Betten- und der ~ogiergäste
zahl wird kein großes zusätzliches Verkehrsaufkommen auf der
gesamten Talstraße des Montafon resultieren.
A. 3.7 Flächenbedarf im Dauersiedlungsraum
G ä s t e u n t e r k ü n f t e
Annahmen: Mindestens rund 440 Betten zusätzlich ; 20 m2 Bruttageschoßfläche je Bett, Baunutzungszahl = 40 (= stärker verdichtete Bebauung) .
Flächenbedarf: + 2,2 ha.
V e r k e h r s f 1 ä c h e n
Annahme: 30-40 m2 je Gästebett Flächenbedarf: + 1,5 ha
D i v e r s e F o 1 g e e i n r i c h t u n g e n
Z.B. Ausbau des öffentlichen und des privaten Dienstleistungswesens; werden voraussichtlich nicht notwendig sein.
Zusätzlicher + 3,7 ha .
F 1 ä c h e n b e d a r f i n s g e s a m t
Laut Unterlagen für die Ortsplanung Partenen sind etwa 2,0 ha Baufläche vorgesehen.
(+) Der aus dem Erweiterungsprojekt resultier ende Flächenbedarf
könnte noch annähernd gedeckt werden.
285
A.3.8
+
A.3.9
Auswirkungen auf die Ver- und Entsorgung
Realisierung des Projektes würde im Talbereich keine allzu
großen zusätzlichen Anforderungen an die Ver- und Entsorgungs
einrichtungen stellen.
Bedarf an Arbeitskräften
B e h e r b e r g u n g s -w e s e n
u n d G a s t s t ä t t e n -
Annahmen: mindestens 2/3 der zusätzlich erforderlichen Betten werden in gewerblichen Beherbergungsbetrieben bereitgestellt; auf 100 zusätzliche gewerbliche bzw.private Betten entfallen in der Regel 25 bzw. 4-5 Berufstätige im Hotel-, Gast- und Schankgewerbe (HGS).
Zusätzlicher Bedarf: 75 bis 80 Arbeitskräfte
S o n s t 1 g e f r e m d e n v e r k e h r s b e z o g e E i n r 1 c h t u n g e n
Annahmen: aus 100 Gästebetten resultieren in der Hochsaison weitere S(bis 10) Arbeitsplätze.
Zusätzlicher Bedarf: N 20 Arbeitskräfte, davon
S e i 1 b a h n (eine Doppelsesselbahn)
Zusätzlich 5 bis 6 Arbeitskräfte
S c h i s c h u 1 e
Etwa 10 bis 15 Schilehrer
n e
Zusätzlicher B e d a r f a n A r b e i t s k r ä f t e n in der Fremdenverkehrswirtschaft im weitesten Sinne 1 n s g e -s a m t : 95 bis 100, davon rund 50 % Saisonbeschäftigte.
+ Die potentiellen Arbeitskraftreserven könnten ausreichen, um
die entstehenden Dauerarbeitsplätze großteils mit Einheimischen
zu besetzen.
286
B.2. Versal (Neuerschließung)
B. 2. 1
B.2.11
Vorbemerkungen
Von der Montafon Touristik-Hotelbetriebsges.mbH & Co.KG wurde ein etwas abgeändertes Ausbaukonzept für die Erschließung des Versalplateaus mitgeteilt.
In einer 11 1 • A u s b a u p h a s e 11 ist nun neben dem Bau der Zubringerbahn beabsichtigt, das Versalplateau mit fünf Doppelsesselbahnen und zwei kleineren Schleppliften zu erschließen. Weiters sollen, in Abänderung der urspünglichen Baukonzeptio~ kleiner dimensionierte Tal- und Bergstationsgebäude (inklusive Bergrestaurant) der Zubringerbahn errichtet werden.
In einer 11 2. A u s b a u s t u f e 11 (etwa zwei bis drei Jahre nach Abschluß der 1 • Ausbauphase) sollen dann weitere drei Doppelsesselhahnen und ein kleiner Ubungslift im Schigebiet gebaut werden.
In einer s p ä t e r e n A u s b a u p h a s e ist vorgesehen, die Erschließung über die Verbellsalpe weiter nach Osten ins Gebiet der Westlichen Fluhspitzen und des Zeinisjoches auszudehnen und eine Verbindung mit dem Schigebiet von Galtür (Paznaun) herzustellen. Nach Mitteilung der zuständigen Gebietsbauleitung der Wildbach- und Lawinenverbauung (OFstR.Dipl.Ing. Schilcher) ist dieses Erweiterungsgebiet derart stark lawinengefährdet, daß diese Erschließung kaum in Betracht kommt.
Folgerung:
Es werden deshalb bei der fo lgenden Projektanalyse (vorerst) nur die beiden ersten Ausbauphasen berücksichtigt.
Räumliche Eignungsvoraussetzungen
Lage des Erschließungsgebietes und Erreichbarkeit
Lage des Schigeb ietes Versalplateau nördlich von Partenen, durchwegs im Gemeindegebiet von Gaschurn. Talstation der Zubringeranlage liegt fast unmittelbar am östlichen Ortsrand von Partenen.
Seilbahnverbindung:
Pb Parteneu-Versal
Länge
2.100 m
Fahrzeit
6 Minuten
+ Talstation der Zubringeranlage ist für die in Parteneu logierenden
Schifahrer zu Fuß erreichbar.
+ Geringer Zeitaufwand von der Talstation der Zubringeranlage zu den
Schigebieten.
Ungünstige Lage am Talschluß des Montafon . Langer Anfahrtsweg für
Tagesgäste und Besucher aus anderen Talorten. Talauswärt s gelegene
Schigebiete fangen den Großteil der Tagesbesucher ab.
287
B.2.12
.
Höhenlage und Exposition des Erschließungsgebietes
Erschließungsgebiet liegt zwischen 1800 und 2470 m ü.M.
a) Versalmulde 2130 - 2470 m westsüdwestexponiert
b) Verbella-Ost 2140 - 2440 m ostexponiert
c) Gibau-Furkla 1810 - 2470 m nordexponiert
d) Schassnergrat 2010 - 2280 m westexponiert
+ Höhenlage im Hinblick auf Schneeverhältnisse vorteilhaft (vgl .
Pkt. B.2.16).
+ Schihänge des Versalplateaus weisen unterschiedliche Besonnungs
verhältnisse im Laufe des Tages auf. Gute Besonnung des Berg
stationsbereiches der Zubringerbahn bzw. der Versalmulde -
vorteilhaft auch im Hinblick auf Anfängerschibetrieb.
B.2.13 Ausdehnung des Schigeländes und nutzbarer Höhenunterschied
Insgesamt 500 bis 600 ha Nettoschifläche. Die Summe der nutzbaren Höhenunterschiede beträgt in der I. Ausbauphase I . 865 Höhenmeter. Im 2. Ausbauabschnitt werden weitere 1.040 Höhenmeter angeboten . Nach Vollausbau: insgesamt rund 2.900 m.
Nutzbarer Höhen-unterschied in m Ausdehnung
a) VersalnM.ilde
DSB Tafamunt1> 150 osa· versallJ 275 DSB Jöchle 210 SL Fendulal) 60 "-'180 - 220 ha SL Ralllna 60
755
b) Verbella-Ost
DSB Verbellall 300 SL Sattel11ftl) ____2Q_
390
c) Gibau-Furkla
DSB Ibaul ) 530 DSB Augstenberg 500 DSB Furk 1 a llord 1) 330
SUdl) 130
"'280 - 320 ha
1.490
d) Scha ssner9rat
DSB Schassa 270 "'40 - 60 ha
insgesamt 2.905
1) Anhgen, die- in der l. Ausbauphase errichtet werden.
288
+ Insgesamt sehr großflächiges und übersichtliches Schigelände
mit zum Teil überdurchschnittlichen Höhenunterschieden (Gibau
Furkla-Bereich) .
B.2.14 Hangneigungen und Geländebeschaffenheit
H a n g n e i g u n g e n
Mit Ausnahme von einzelnen Steilzonen 20 bis 45 % geneigt; Hangneigungen für Anfänger, schwächere Schiläufer und sehr geübte Fahrer sind vorhanden. Mit geringen Ausnahmen für einen Massenschibetrieb hervorragend geeignet.
G e 1 ä n d e b e s c h a f f e n h e ~ t
Das gesamte Gelände zeichnet sich durch eine sehr günstige Gliederung der Berghänge, durch Geländestufen, Bodenwellen, Mulden und runde Rücken aus . Bei der Errichtung von Berg- und Talstationen sowie Anlage der Seilbahntrassen werden stellenweise Geländekorrekturen erforderlich sein; für Schipisten nur sehr geringfügige Erdbewegungen notwendig.
+ Hindernisfreies und sehr günstig gegliedertes Gelände mit optimaler
Vielfalt der Neigungsverhältnisse.
+ In der Höhenzone sind keine nennenswerten Geländekorrekturen er-
B.2.15
forderlich.
Von den Geländeverhältnissen her mögliche Schiabfahrten und
Pistenbreiten
Schiabfahrten ins Tal:
Die Steilheit des Geländes, der zum Teil in den Steilhängen zu schlägernde Wald und auch die Gefährdung durch Lawinen dürften die Möglichkeit der Errichtung einer Talabfahrt für den Massenschibetrieb ausschließen.
Schiabfahrten und Pistenbreiten:
In der Höhenzone ist das Angebot an breiten Schipisten mit mehreren Abfahrtsmöglichkeiten sehr groß und qualitativ hochwertig .
+ Sehr großes und qualitativ hochwertiges Schipistenangebot; meist
völlig freies und "überbreites" Schigelände.
Errichtung einer Talabfahrt für den Massenschibetrieb ist kaum
möglich.
289
B.2 .16
+
B. 2. 17
+
B.2.18
Schneeverhältnisse
Höhenlage des Erschließungsgebietes läßt sehr günstige Schnee
verhältnisse während der gesamten Wintersaison und bis 'ins
Frühjahr erwarten (Gebiet ist für seinen Schneereichtum bekannt !).
Vegetation
Große Alpweidegebiete oberhalb der Waldgrenze.
Bei schlechter Witterung fehlt der Schutz des Waldes. Bei Nebel
Orientierungsschwierigkeiten und Gefahr des Verirrens im weit
läufigen, baumlosen Gelände,
Zur Vermeidung eines Verirrens von Schifahrern in lawinengefährdete Bereiche bzw. unwegsames Gelände ist eine wirksame Absicherung unbedingt notwendig.
Naturgefahren
Beurteilung der Lawinengefahr durch Wildbach- und Lawinenverbauung, Gebietsbauleitung Vandans:
Hinsichtlich Lawinensicherheit kann das in das Projekt einbezogene weitläufige Schiareal als relativ günstig eingestuft werden. Die vorhandenen Gefährdungen haben lokalen Charakter und sind durchaus beherrschbar. Die Sicherungsmaßnahmen im Schigebiet werden kostenmäßig grob mit 4,0 bis 8,0 Mio. Schilling angeschätzt.
+ Im Verhältnis zur gesamten Investitionssumme nur geringe Aufwen
dungen für Lawinenschutzbauten erforderlich.
B.2.19 Natur- und Landschaftsschutz
Vorläufige Grobbeurteilung der geplanten Erschließungsmaßnahmen durch die Vorarlberger Naturschau:
+ Verhältnismäßig geringe Geländeveränderungen ~ Schigebiet.
+ Sehr geringe Eingriffe ~n den Bergwald.
Von allen Orten des Tales ist Partenen am weitesten vom Talein
gang entfernt; damit auch entsprechend größere Verkehrsbelastungen
für das Montafon und größere Landschaftsschäden durch Maßnahmen
zur Bewältigung des zusätzlichen Verkehrsaufkommens.
290
B.2.2
B.2.21
B.2.22
Uberbeanspruchung des engen Talbodens durch die erforderlichen
Überbauungen (vor allem zur Schaffung eines sehr hohen Ange
botes an Gästebetten und Parkraum).
Befürchtung im Hinblick auf unsichere Rentabilität: Verun
staltung der Landschaft durch "Ruinen".
Seilbahntechnik
Zubringerbahn (auch: Rückbringerbahn)
Als Zubringerbahn ist eine Pendelseilbahn mit einem Wagenfassungsvermögen von 220 Personen und einer stündlichen Förderleistung von 2.100 Personen vorgesehen. Die Anlage hat auch eine Rückbringerfunktion zu erfüllen.
Höhen-unter- Förder- Transport-
Länge schied leistung kapazität m m Pers/h PersHm/h
Pb Partenen-Versal 2.100 I .020 2. 100 2' 142.000
Die Erschließung des Versalplateaus von Parteneo aus ist im
vorgesehenen Umfang wahrscheinlich nur mit einer sehr leistungs
fähigen und daher sehr teuren Pendelseilbahn möglich.
Ein schrittweiser Ausbau am Versalplateau ist nur bedingt möglich,
da die Kapazität der Pendelseilbahn von vornherein auf den Vollaus
bau im Schigebiet ausgelegt werden muß.
Sportbahnen
Höhen-unter- rorder- Transport-
länge schied Ieistunq kapazität Anlage m m Pers/h PersHm/h
1. Ausbaustufe: DSB Tafamunt (31.E) 620 150 1.400 210.000 DSB Versal (31.F) 1.250 275 1.400 385.000 DSB Verbella (31.H) 1.150 300 1.400 420.000 OSB Furkla Nord/SUd (31.J) 1.500/590 330/130 1.200 552.000 OSB Ibau (3l.L) 1.700 530 1.400 742.000 SL Fendula (31.N) 250 60 1.200 72.000 SL Sattellift (3l.P) 450 90 1.200 108.000
insgesamt 2,489.000
2. Ausbaustufe: DSB Jochle (31.G) 1.000 210 1.400 294.000 OSB Augstenberg (3l.K) 1.600 500 1.400 700.000 DSB Schassa ~31.H) 1.250 270 1.400 378.000 SL Ramma (3 .0) 290 60 1.200 72.000
insgesamt 1,444.000
nach Vollausbau 3,933.000
291
B.2.23
Die geplante Sportbahnentransportkapazität beträgt nach Vollausbau 3,933.000 PersHm/h, davon werden über 60% in der I. Ausbaustufe installiert. Die durchschnittliche Transportkapazität pro Anlage (ist als ein "Attraktivitätsindikator" zu bezeichnen) ist mit 357.500 PersHm/h (nach Vollausbau) sehr hoch. Zum Vergleich: Silvretta Nova 35I.400, Gargellen I82.500 PersHm/h pro bestehender Sportbahn.
Verhältnis Zubringeranlage - Sportbahnen
Um die für die Vollauslastung der geplanten Sportbahnen pro Tag notwendigen Schifahrer ins Schigebiet zu transportieren (in der I. Ausbaustufe 4.270, nach Vollausbau insgesamt 6.750 Schifahrer, vgl. Pkt. B.3.I3), benötigt die Zubringeranlage Ende der I. Ausbauphase mindestens 2,0 Stunden, nach Vollausbau bereits mindestens 3,2 Stunden. Da vom Versalplateau nach Parteneo keine Schiabfahrt für den Massenschibetrieb möglich ist, wird auch für den Rücktransport mindestens der gleiche Zeitaufwand erforderlich sein .·
+ Für die I. Ausbauphase am Versalplateau reicht die Förderleistung.
der Zubringeranlage gerade aus, um die für eine Vollauslastung
notwendigen Schifahrer in einem akzeptablen Zeitraum ins Schige
biet zu befördern.
Nach Vollausbau am Versalplateau ist im Verhältnis zur Zubringer
kapazität das geplante Sportbahnenangebot sehr groß, weshalb der
Zubringerdienst im Falle einer Vollauslastung der Sportbahnen
mindestens 3,2 Stunden in Anspruch nehmen würde.
In diesem Fall wird es beim Rücktransport der Schifahrer ins Tal
lange Wartezeiten geben, da erfahrungsgemäß die Schifahrer weit
gehend zur gleichen Zeit ihren "Schitag" beenden und die Talfahrt
antreten. ---Bei allenfalls auftretenden Betriebsstörungen während des "Rück
bringerzei traumes" (Starkwind, .technisches Gebrechen u .dgl.) er
geben sich für die Schifahrer in der Höhenzone erhebliche Probleme
(Unterbringungsmöglichkeiten für Schifahrer?). Im Hinblick darauf
erhebt sich auch die Frage, ob die nunmehr vorgesehene verkleinerte
Ausführung der Bergstation inklusive Bergrestaurant vertretbar
ist (vgl. Pkt. B.2.25).
292
B.2.24
+
B.2.25
Pistenbau und Pistenpflege
Aufgrund der günstigen Oberflächen- und Geländeverhältnisse ist
im Bereich der Sportbahnen kein nennenswerter Pistenbau er
forderlich; die Pistenpflege stößt auf keine Schwierigkeiten.
Die Schaffung e1ner "Talabfahrt" würde sehr umfangreiche Gelände
bewegungen erfordern.
Verpflegseinrichtungen im Schigebiet
Im Bergstationsbereich der Zubringeranl age ist ein Restaurant mit 680 gedeckten Sitzplätzen geplant. Weitere 200 Verpflegsplätze sind als Terrassenplätze vorgesehen, die bei Schlechtwetter überdeckt werden können.
Unter der Annahme, daß mindestens für je 7 Besucher ein Verpflegsplatz vorzusehen ist, werden im Schigebiet bei Vollauslastung der Sportbahnen in der 1. Ausbauphase mindestens 600 , nach Vollausbau 950 Verpflegsplätze benötigt .
+ Ausreichende Verpflegskapazität im Schigebiet nach der 1. Ausbau
phase.
Für den Vollausbau am Versal ist die geplante Verpflegskapazität
zu gering dimensioniert.
? Ob weitere Verpflegseinrichtungen, die im weitläufigen Schigebiet
ohnedies notwendig erscheinen , vorgesehen werden, ist noch zu
klären.
B. 2.3
B. 2.31
+
B.2.32
Projektbezogene Infrastruktureinrichtungen
Zufahrten
Talstation der Zubringeranlage liegt direkt an der hier gut ausge
bauten Talstraße B 188 (Umfahrungsstraße von Partenen).
Parkplätze
Unmittelbar an der Talstation der Zubringerbahn ist eine Parkgarage für insgesamt 1.050 PKW geplant; weiters sind Stellflächen für ca. 1.000 PKW-Einheiten in der Nähe der Talstation vorgesehen.
293
Insgesamt Parkflächen für über 2.000 PKW (max. ca . 6.000 Personen).
+ Das geplante Parkflächenangebot reicht aus, aber
B.2.33
der große Bedarf an KFZ-Stellflächen ist zum Teil nur durch den
Bau einer sehr kostenintensiven Parkgarage zu decken.
Die "freien" KFZ-Stellflächen im Bereich der Talstation liegen
in Gefahrenzonen und müssen in der Nacht geräumt werden.
Ver- und Entsorgung
Stromzuleitung
+ Ringleitung über bereits bestehende Oberleitungssysteme der VIW
sowie unterirdisch als Kabelleitungen von den VIW projektiert
(Zuleitung würde von den VIW in die Gesellschaft eingebracht
werden).
Wasserversorgung
+ Quellfassungen in der Höhenzone lt. Projektdarstellung mit aus
reichenden Versorgungsmöglichkeiten vorgesehen.
Abwasser- und Abfallbeseitigung
Abwasser: Nach den geologischen Gutachten bestehen Versickerungsmöglichkeiten in der Höhenzone - allerdings in einiger Entfernung von der Bergstation.
Abfälle: Feste Abfälle werden mit der Pendelseilbahn talwärts befördert.
Erstellung geeigneter Abwasserbeseitigungsanlagen ziemlich auf
wendig.
294
B.3
B .3 .I
B.3. I I
B.3. 12
Auswirkungen der Realisierung des Projektes
(mit Feststellung wichtiger Engpässe)
Erhöhung der Seilbahnkapazität
Zubringer
Zubringeranlage
Projekt Pb Parteneu- Versal
Sportbahnen
Sportbahnen
Bestand Talbereich
Projekte Höhenzone I. Ausbaustufe 2. Ausbaustufe
Bestand+Projekte nach Vollausbau
Talbereich Höhenzone insgesamt
Zum Vergleich:
Förderleistung ab Talstation
Pers/h
2 .100
Transportkapazität
PersHm/h
320.564
2,489.000 1,444.000
320.564 3,933.000 4,253.564
Transportkapazität der bestehenden Sportbahnen in der gesamten Innerfratte (inklus i ve Übungslifte im Talbereich):
6,689.429 PersHm/h, ohne Gargellen: 5,295.624 PersHm/h.
Folgerungen:
Nach Abschluß der 2. Ausbaustufe (= Vollausbau) würde die bestehende Transportkapazität in der Innerfratte (ohne Gargellen) in wenigen Jahren um fast 75 % angehoben sein.
Die Erhöhung der Transportkapazität in Parteneu würde den be
stehenden Überhang an Sportbahnentransportkapazität gegenüber der
Beherbergungskapazität in der Innerfratte (ohne Gargellen) noch
sehr wesentlich vergrößern.
295
B.3.I3 Erforderliche Schifahrerzahl für die Vollauslastung der
Sportbahnen
Für eine Vollauslastung der projektierten Sportbahnen am Versalplateau sind pro Tag nach Abschluß der I. Ausbauphase 4.270, nach Vollausbau insgesamt 6.750 Schifahrer notwendig (Annahmen: 6 Stunden Betriebszeit, Fahrleistung der Schifahrer 0 3.500 Höhenmeter pro Tag).
Zum Vergleich: Im bestehenden Schigebiet Silvretta Nova sind für eine Vollauslastung rund 7.600 Schifahrer pro Tag notwendi g ; Spitzenfrequenz Lm Winter I977/78: ca. 10.000 Schifahrer.
? Es ist sehr genau zu prüfen, ob und wie häufig diese sehr hohe
Schifahrerzahl in Abhängigkeit von der Realisierung anderer
Montafoner Projekte erreicht werden kann.
B.3.2
B.3.3
B.3.31
Investitionserfordernis
Eine detaillierte Investitionskostenschätzung für das etwas abgeänderte Ausbaukonzept wurde dem ÖIR noch nicht übergeben. Nach Auskunft der Montafon Touristik-Hotelbetriebsgesellschaft beträgt qas Investitionserfordernis für den Vollausbau 260 bis 270 Mio. Schilling, davon entfallen etwa 220 bis 230 Mio. Schilling auf den I. Ausbauabschnitt.
Die Gesamterschließung erfordert eine sehr hohe Investitionssumme,
wobei der überwiegende Teil in einem kurzen Zeitraum getätigt
werden muß.
Finanzierung erscheint nach vorliegenden Informationen nicht ge
sichert.
Umsatzerfordernis
Die von der Montafon Touristik-Hotelbetriebsgesellschaft erstellte "Wirtschaftlichkeitsstudie" wurde dem ÖIR nicht übermittelt. Es wurden nur die vom Institut für Fremdenverkehr und Verkehrswirtschaft an der Hochschule St.Gallen verfaßten "Nachfrageanalysen" von I977 und I978 (= mit modifizierter Ertragsschätzung) zur Verfügung gestellt .
Sommerbetrieb
Die Montafon Touristik-Hotelbetriebsgesellschaft schätzt die Einnahmen aus dem Sommerbetrieb auf 5,0 Mio. Schilling.
Zum Vergleich: Sommereinnahmen bei den Hochjochbahnen I977: 3,7 Mio. Schilling bei rund 260 . 000 berg- und talwärts beförderten Personen.
296
B.3.32
Die Versalbahn würde zwar auch im Sommer einen attraktiven Anziehungspunkt darstellen (eindrucksvoller Rundblick und unbeschwerliche Bergwanderungen) und eine entsprechende Frequenz erzielen, es ist aber zu berücksichtigen, daß der wichtigste Ausgangspunkt für Sommerwanderungen in diesem Gebiet Kops ist und dieser auch mit dem Auto erreichbar ist (großer Parkplatz). Außerdem sind die Bemühungen der VIW zu berücksi·chtigen, bei der bestehenden Tafamuntbahn einen öffentlichen Sommerverkehr einzuführen.
Daher Sommerumsatz bei der Versalbahn: max . 4,0 Mio. Schilling.
Winterbetrieb
Nach Unterlagen und Informationen der Montafon Touristik-Hotelbetriebsgesellschaft sind für die I . Ausbauphase der Erschließung Betriebskosten in der Höhe von 33,7 bis 35,3 Mio. Schilling sowie zusätzlich 26,0 Mio. Schilling Aufwendungen für Kapitaldienst und Abschreibungen berechnet worden. Daher Vollkosten insgesamt: 59,7 bis 61,3 Mio. Schilling(= erforderlicher Umsatz für Vollkostendeckung). Der erforderliche Umsatz beträgt demnach etwa l/4 des eingesetzten Kapitals. Die übermittelte Schätzung der jährlichen Kosten kann daher als realisitsch angesehen werden.
Umsatzerfordernis im Winter Ende der 1 • A u s b a u s t u f e : 55,7 bis 57,3 Mio. Schilling.
Umsatzerfordernis Ende der 2 . A u s b a u s t u f e (Annahme: ebenfalls 1/4 des eingesetzten Kapitals): rund 10,0 Mio. Schilling zusätzlich. Daher für die Vollkostendeckung erforderlicher W i n t e r u m -s a t z E n d e d e r 2 . A u s b a u s t u f e : rund 65,0 bis 67,0 Mio. Schilling.
Zum Vergleich: Gesamteinnahmen bei den Silvretta Nova Bahnen im Winter 1977/78: 48,2 Mio. Schilling.
Nach Mitteilung der Geschäftsführung der Montafon Touristik-Hotelbetriebsgesellschaft wird anfangs auf die Eigenkapitalverzinsung verzichtet! Das bedeutet, daß bei einem Eigenkapitalanteil von 50 % und einer Eigenkapitalverzinsung von etwa 7 % der erforderliche Winterumsatz Ende der 1. Ausbaustufe um rund 8 , 0 Mio. Schilling , Ende der 2. Ausbaustufe um weitere rund 1,5 Mio . Schilling, daher insgesamt um etwa 9,5 Mio. Schilling tiefer anzusetzen ist. Bei den nachstehend angeführten Auswirkungen bzw. Erfordernissen und deren Größenordnungen wird auch der "Verzicht auf die Eigenkapitalverzinsung" berücksichtigt.
In Anbetracht des nur wenige Kilometer entfernten sehr attraktiven Schigebietes Silvretta Nova wird es außerordentlich schwierig sein ,
die erforderliche Nachfrage bzw. den notwendigen überaus hohen
Winterumsatz zu erzielen.
Der Umsatz müßte um fast 40 % höher sein als jene~ den die Silvretta
Nova Bahnen im Winter 1977/78 erreichten,und bereits nach kurzer
297
B.3.4
Anlaufzeit in einer Höhe liegen, wie er von Österreichischen Seil
bahnunternehmen nur in einzelnen Ausnahmefällen erreicht wird.
Erforderliche durchschnittliche Schifahrerzahl pro Winterbe
triebstag zur Erreichung der Rentabilitätsschwelle
Mögliche Winterbetriebstage: 130 Durchschnittlicher Erlös je Schifahrer/Tag: 60 % des Preises einer Tageskarte.
I . A u s b a u s t u f e
Erlös je Schifahrer 132.-- S (Tageskartenpreis 220.-- S) Erforderliche Schifahrerzahl pro Tag: 3.300 (2.800 Schifahrer pro Tag bei Verzicht auf die Eigenkapitalverzinsung)
E n d e d e r 2 . A u s b a u s t u f e :
Erlös je Schifahrer 138.-- S (Tageskartenpreis 230.-- S) Erforderliche Schifahrerzahl pro Tag: 3.700 (3.100 Schifahrer pro Tag bei Verzicht auf die Eigenkapitalverzinsung)
Zum Vergleich: In der Wintersaison 1977/78 wurde das Silvretta Nova Gebiet von rund 3.000 Schifahrern pro Tag frequentiert; das Gargelleuer Schigebiet wurde im Winter 1977/78 pro Tag von durchschnittlich 1.000 Schifahrern besucht.
Folgerung:
? Für einen rentablen Schibetrieb ist e1ne im Durchschnitt sehr
große Zahl von Schifahrern erforderlich. Es ist zweifelhaft, ob
diese zusätzlich zu Silvretta Nova und Gargellen in der Inner
fratte erzielbar ist.
B.3.5
B.3.51
Betten- und Nachfrageerfordernis
Bettenerfordernis
Basisannahmen:
Mit welchem Umfang und welcher Struktur der Nachfrage bei Realisierung gerechnet werden kann, ist beim Versalprojekt lagebedingt in besonders hohem Maße davon abhängig, welche Ausbauten bzw. Neuerschließungen in den anderen Teilgebieten des Mentafon verwirkl icht werden. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, inwieweit sich das Schiangebot am Versalplateau gegenüber Silvretta Nova würde durchsetzen können.
Die Basisannahmen für die in den folgenden Abschnitten ermittelten Erfordernisse und Auswirkungen wurden daher in zwei Varianten getroffen.
298
V a r i a n t e 1 :
Sie geht von einer realistisch-zurückhaltenden Einschätzung der möglichen Entwicklung der Nachfrage seitens Tagesgästen (Ausflugsverkehr, Einheimische) sowie Gästen, die in anderen Montafoner Orten logieren,aus und von der Annahme, daß auch im übrigen Montafon Verbesserungen bzw. Erweiterungen des Schiangebotes (z.B. Schaffung attraktiverer Zubringer ins Silvretta Nova Gebiet) erfolgen.
Etwa 1/5 des für. die Kostendeckung der projektierten Anlagen erforderlichen Winterumsatzes erfolgt durch Tagesgäste; etwa 1/10 der nötigen Schifahrer kommen aus anderen Montafoner Talorten.Ein Gästebett bringt im Schnitt 8.000,-- bis 8.500,-- S Umsatz bei den Seilbahnen.
V a r i a n t e 2
Die getroffenen Annahmen kommen den optimistischen Erwartungen der Promotoren hinsichtlich der weiteren Nachfrageentwicklung auf dem Sektor des Ausflugsverkehrs und der Stellung der Versalbahnen in bezug auf konkurrierende Schigebiete entgegen.
Etwa 1/4 des für die Kostendeckung der projektierten Anlagen erforderlichen Winterumsatzes erfolgt durch Tagesgäste; etwa 1/4 der nötigen Schifahrer kommen aus anderen Montafoner Talorten; .. d. h. es resultiert insgesamt die Hälfte der erforderlichen Nachfrage .. ~us nicht am Platz logierenden Schifahrern; ein Gästebett bringt 1m Schnitt 8.000.-- bis 8.500.-- S Umsatz bei den Seilbahnen.
Daher erforderliche Gesamtbettenzahl:
I . Ausbaustufe:
(bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung)
Bestand im Winter 1978/79 (Partenen Talbereich)
zusätzlich erforderlich
(bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung)
Ende 2. Ausbaustufe:
(bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung)
Bestand im Winter 1978/79
daher zusätzlich erforderlich
(bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung)
Variante I
4.650 - 4 . 950
(4.000 - 4.250
660
3.990 - 4.290
(3. 340 - 3. 590
5 .430- 5.780
(4.610 - 4.900
660
4 • 770 - 5 . 120
(3.950 - 4.460
Variante 2
3.330 - 3.540
2.860 - 3.040)
660
2.670 - 2 .880
2.200 - 2.380)
3 . 880 - 4 . 130
3.290 - 3.500)
660
3.220 - 3.470
2 . 5 60 - 2. 810)
299
B.3.52
'
Selbst bei der "optimistischen" Annahme, daß rund die Hälfte des
für die Vollkostendeckung erforderlichen Umsatzes bei den Seil
bahnen durch Tagesgäste und Urlauber aus anderen Montafoner Orten
erzielt werden kann, wären etwa fünfmal so viele Winterbetten (bei
Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung: etwa viermal so viele) als
heute im Talbereich Parteneu anzubieten.
Übernachtungserfordernis nach Abschluß der 2. Ausbaustufe
W i n t e r
Annahmen: Während 130 Betriebstagen sind pro Tag durchschnittlich 3.700 Schifahrer erforderlich (3.100 bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung);
Variante 1: 1/5 der Schifahrer sind Tagesgäste, 1/10 der Schifahrer kommen aus anderen Montafoner Orten;
Variante 2: 1/4 der Schifahrer sind Tagesgäste, 1/4 der Schifahrer kommen aus anderen Montafoner Orten.
Daher in Parteneu für die geplanten Anlagen am Ende der 2. Ausbauphase erforderliche Schifahrerlogiergäste pro Tag :
Variante 1: durchschnittlich 2.590 (2. 1 70 bei Verzicht auf Eigen-kapitalverzinsung)
Variante 2: durchschnittlich 1.850 ( 1 .550 bei Verzicht auf Eigen-kapitalverzinsung)
Daher in Parteneu erforderliche Nächtigungen von Schifahrern:
Variante 1: 337.000 zusätzlich (282.000 bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung)
Variante 2: 240.000 zusätzlich (201.000 bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung)
Zum Vergleich; Übernachtungen im Winterhalbjahr 1976/77: rund 35.000 im Talbereich von Partenen.
Die Zahl der Winternächtigungen von Schifahrern in Parteneu müßte
innerhalb weniger Jahre auf das 7fache (Variante 2) bzw. auf etwa
das 10fache (Variante I) gesteigert werden.
Folgerung:
Die stark erhöhte Zahl von Betten müßte in der Wintersaison ~m Durchschnitt ca. 65 Tage lang ausgelastet werden.
S o m m e r
Unter der Annahme einer gleichen Auslastungsquote wie im Sommer 1977 (durchschnittlich rund 50 Belegstage) müßten bei einer Erhöhung der Zahl der Betten in der erforderlichen Größenordnung nach Ende der 2. Ausbaustufe
300
B.3.6
nach Variante I :
nach Variante 2:
238.000 bis 256.000 (197.000 bis 223.000 bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung)
161.000 bis 173.000 (128.000 bis 140.000 bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung)
zusätzliche Sommernächtigungen erzielt werden.
Zum Vergleich: insgesamt 40.000 Nächtigungen ~m Sommer 1977 (mit "Höhenzone").
In Anbetracht der derzeitigen Entwicklung des Sommertourismus
werden die zusätzlichen Sommernächtigungen kaum zu realisieren sein.
Verkehrsaufkommen durch Tages- und Urlaubsgäste
T a g e s g ä s t e
Nach Ende der 2. Ausbaustufe werden im Schnitt täglich 3.700 Schifahrer benötigt (3.100 Schifahrer bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung);
Variante I:
1/5 davon Tagesgäste, 1/10 sind Besucher aus anderen Montafoner Talorten, d.s. täglich mindestens 1.100 Schifahrer, die überwiegend mit dem PKW zur Zubringeranlage kommen: 0 täglich rund 370 PKW, in der Saison insgesamt 48.000 PKW (40.000 PKW bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung);
Variante 2:
I/4 davon Tagesgäste, 1/4 sind Besucher aus anderen Montafoner Talorten, d.s. täglich 1.850 Schifahrer, die überwiegend mit dem PKW zur Zubringeranlage kommen; 0 täglich rund 600 PKW, in der Saison insgesamt 78.000 PKW (67.000 PKW bei Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung), die sich auf die Wochenenden sowie Vormittags- und Abendstunden konzentrieren.
U r 1 a u b s g ä s t e
Infolge der notwendigen Steigerung der Betten- und damit der Logiergästezahl entsteht ebenfalls ein beträchtliches zusätzliches Verkehrsaufkommen (besonders zu den bevorzugten An- und Rückreisetagen) sowie speziell auch im engen Siedlungsgebiet während der Urlaubszeit.
Realisierung des Projektes zöge bei beiden getroffenen Annahmen ein
hohes zusätzliches Verkehrsaufkommen durch Tagesbesucher auf der ge
samten Talstraße nach sich.
Starke zusätzliche Belastung der Talstraße und des Siedlungsgebietes
durch Urlaubsgäste.
301
B.3.7 Flächenbedarf im Dauersiedlungsraum
G ä s t e u n t e r k ü n f t e Annahmen: Variante 1: zusätzlich 4.770-5.120 Betten
(3.950-4.460 Betten bei Verzicht auf Eigen-kapitalverzinsung);
Variante 2: zusätzlich 3.220-3.470 Betten (2.560-2.810 Betten);
Bruttogeschoßfläche je Bett, Baunutzungszahl = 40 (stärker 20m2 verdichtete Verbauung).
Flächenbedarf: Variante 1 : + 22,4 bis 25,6 ha (+ 19,8 bis 22,3 ha)
zusätzlich
Variante 2: + 16,1 bis 17,4 ha (+ 12,8 bis 14, 1 ha)
zusätzlich.
V e r k e h r s f 1 ä c h e n
Annahme : 30-40 m2 je Gästebett
Flächenbedarf: Variante 1 : + 14,3 bis 20,5 ha (+ 11 , 9 bis 17,8 ha)
zusätzlich
Variante 2: + 9, 7 bis 13,9 ha (+ 7,7 bis 11,2 ha)
zusätzlich.
D i v e r s e Z.B . Ausbau des öffentlichen und des privaten Dienstleistungswesens
F o 1 g e e i n r i c h t u n g e n
Annahme : 10 m2 je Gästebett
Flächenbedarf: Variante 1 : + 4,8 bis 5, 1 ha (+ 4,0 bis 4,5 ha)
zusätzlich
Variante 2: + 3,2 bis 3,5 ha (+ 2,6 bis 2,8 ha)
zusätzlich .
Zusätzlicher F 1 ä c h e n b e d a r f i n s g e s a m t
Variante 1 : + 41 ,s bis 51 ,2 ha (+ 35,7 bis 44,6 ha)
+ bis 34,8 ha ( + 23, 1 bis 28' 1 ha). Variante 2: 29,0
Laut Unterlagen für die Ortsplanung Parteneu sind nur etwa 2 ,o ha
Baufläche vorgesehen.
Es ist offenkundig, daß dem aus der erforderlichen Tourismusentwick
lun~ in der ermittelten Größenordnung resultierenden Flächenbedarf
in Parteneu nur zu einem Bruchteil entsprochen werden kann.
Der Flächenbedarf ist auch im Bereich Gaschurn-Partenen bei weitem
nicht und auch in der gesamten Innerfratte - unter Berücksichtigung
der anderen Erfordernisse - nicht abzudecken (vgl. Erweiterungspro-
jekt Silvretta Nova, Pkt. 3 . 7).
302
B.3.8
B. 3.9
Auswi rkungen auf die Ver- und Entsorgung
Der Bedarf an zusätzlicher Ver- und Entsorgungskapazität ~m Tal
bereich von Parteneu wäre außerordentlich hoch und mit entsprechen
den Kosten verbunden.
Bedarf an Arbeitskräften (Ende der 2. Ausbaustufe)
B e h e r b e r g u n g s -w e s e n
u n d G a s t s t ä t t e n -
Annahmen: 4/5 der zusätzlich erforderlichen Betten werden in gewerblichen Beherbergungsbetrieben bereitgestellt (der Anteil wurde deshalb mit 4/5 angenommen, weil das Potenial an weiteren Privatvermietern bzw. für die Erweiterung bestehender Privatquartiere in Parteneu nicht mehr allzu groß sein dürfte); auf 100 zusätzliche gewerbliche bzw. private Betten entfallen 25 bzw. 4-5 Berufstätige im Hotel- , Gast - und Schankgewerbe (HGS).
Zusätzlicher Bedarf: Variante 1: 1.000 bis 1.030 Arbeitskräfte (825 bis 930 Arbeitskräfte bei
Verzicht auf Eigenkapitalverzinsung) Variante 2: 670 bis 725 Arbeitskräfte
(535 bis 585 Arbeitskräfte)
S o n s t i g e f r e m d e n v e r k e h r s b e z o g e n e E i n r i c h t u n g e n
Annahme: Aus 100 Gästebetten resultieren in der Hochsaison weitere 5-10 Arbeitsplätze
Zusätzlicher Bedarf: Variante 1: 355 bis (295 bis
Variante 2: 240 bis (190 bis
davon:
S e i 1 b a h n e n
380 Arbeitskräfte 335 Arbeitskräfte) 260 Arbeitskräfte 210 Arbeitskräfte)
Nach Unterlagen der Montafon Touristik- Hotelbetriebsgesellschaft sind für den Betrieb der Sportbahnen im Schigebiet ca. 30 Mann vorgesehen sowie 4 Mann für die Pistenpräparierung. Mit der Zubringeranlage dürften bei Normalverkehr insgesamt mindestens 40 Personen erforder lich sei n, in der Hochsaison (Wochenenden, Weihnachten etc . ) ca . 80 Personen .
S c h i s c h u 1 e
Zusätzlich etwa 35 bis 70 Schilehrer (= ähnlich wie im Silvretta Nova Gebiet).
Zusätzlicher B e d a r f a n A r b e i t s k r ä f t e n in der Fremdenverkehrswirtschaft im weitesten Sinne ~ n s g e -s a m t :
303
Variante 1: 1.355 bis (1.120 bis
Variante 2: 910 bis (725 bis
1.410 Arbeitskräfte 1.265 Arbeitskräfte)
965 Arbeitskräfte 795 Arbeitskräfte)
davon rund 50 % Saisonbeschäftigte.
Zum Vergleich:
1971: etwa 220 wohnhafte Berufstätige in Parteneu insgesamt, davon fast jeder Dritte bei den VIW beschäftigt
1990: mit maximal etwa 250 wohnhaften Berufstät igen kann gerechnet werden.
Folgerung:
Der sehr hohe Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften muß größten
teils durch Ortsfremde gedeckt werden.
Es entsteht e~n zusätzliches Arbeitsplätzeangebot, dessen Größen
ordnung ein Mehrfaches der in der Innerfratte auf absehbare Zeit
zusätzlich erforderlichen Zahl von Arbeitsplätzen betrüge, selbst
wenn man eine künftig starke Bereitschaft der einheimischen Be
völkerung auch zu unselbständiger Beschäftigung im HGS-Gewerbe an
nimmt (vgl. Erweiterungsprojekt Silvretta Nova, Pkt. 3.9).
304
Gargellen
Projekt: Erschließung des Alptobelkessels (Erweiterung der Schafbergerschließung)
305
I. Kurzcharakteristik der strukturellen Stärken und Probleme
von Gargellen
1.1 Räumliche Voraussetzungen als Fremdenverkehrsort
1.11 Landschaft
+ Von Natur aus sehr reizvoll ausgestattetes Hochtal.
+ Ruhige Sackgassenlage.
I .12 Klima
+ Bekannter Höhenluftkurort (1410 m- 1560 m ü.M.) mit sehr
günstigen klimatischen Verhältnissen zu jeder Jahreszeit (über
durchschnittliche Schönwetterhäufigkeit, angenehme Temperatur
verhältnisse, hochalpines Reizklima, hohe Schneesicherheit).
I .13 Besiedlung
+ Stark touristisch geprägtes, aber großteils noch ansprechend
gestaltetes Siedlungsbild.
Einzelne Bauten (z.B. Appartementhäuser) stören das Gesamt
bild.
Bedingt durch Gelände und Naturgefahren ("Rote Zonen" auch im
engeren Ortsbereich) sind die Reserven an Bauflächen sehr eng
bemessen.
1.2 Infrastruktur
I .21 Straßen
+ B 192 ist zwischen Galgenul und Gargellen überwiegend den Ver
kehrsbedürfnissen entsprechend ausgebaut.
307
1.22
+
1.23
+
' I. 24
+
Die Zufahrtsstraße ist an mehreren Stellen lawinengefährdet
(pro Winter durchschnittlich insgesamt 3 bis 7 Tage Straßen
sperre).
Parkplätze
Stellflächen für insgesamt ca. 700 PKW vorhanden .
Öffentlicher Verkehr
2 bis 5 Postomnibuskurse von Schruns-Bahnhof nach Gargellen.
Ver- und Entsorgung
Ortswasserversorgung und Ortskanalisation (mit eigener mechanisch
biologischer ARA) überwiegend ausreichend . .
I .3 Bedarf der ansässigen Bevölkerung an Erwerbsmöglichkeiten
I .3I Wohnbevölkerung und Berufstätige
197I: 104 Einwohner
Richtwert 1990 (lt. Ortsplanung Gargellen): 140 Einwohner .
Uber die Zahl der Berufstätigen und die sektorale Verteilung liegen keine exakten Zahlen vor. Es ist jedoch anzunehmen, daß hier über 90 % der Berufstätigen direkt oder indirekt vom Fremdenverkehr abhängig sind, womit unter den Orten des Montafons mit Abstand die höchste wirtschaftliche Abhängigkeit vom Fremdenverkehr gegeben ist.
1.32 Möglichkeiten und Probleme der Inanspruchnahme von Erwerbsmög
lichkeiten
Der Bedarf der ansässigen Bevölkerung an Erwerbsstellen in der Fremdenverkehrswirtschaft dürfte hinreichend gedeckt sein.
Die Chancen für die Schaffung von Erwerbsmöglichkeiten außerhalb der Fremdenverkehrswirtschaft sind in Gargellen selbst jedoch sehr gering.
308
1 .4 Angebot und Nachfrage Ln der Fremdenverkehrswirtschaft
1.41 Beherbergung
B e t t e n a n g e b o t
gewerbl . Beherbergungsbetriebe Privatquartiere
insgesamt
Winter 1976/77
776 165
941
82,5 i. 17,5 i.
Sommer 1977
776 165
941
82,5 i. 17,5 i.
B e h e r b e r g u n g s f o r m e n (ohne Privatquarti~re)
Hotels
Pensionen
zur Vermietu~g angebotene Ferienwohnungen, -häuser, Chalets
1977/78 Betriebe/Betten
9/484
8/133
16/ca.220
Q u a 1 i t a t i v e Beherbergungsbetriebe
A u s s t a t t u n g der gewerblichen
Von den im örtlichen Bettenverzeichnis aufscheinenden und klassifizierten gewerblichen Beherbergungsbetrieben mit insgesamt 629 Betten entfallen 56 i. auf die Kategorien A-B .
Kategorien Betten %
A 52 6,5
A/B 235 38, I
B 70 11 '3
B/C 64 10,4
C/D 208 33,7
insgesamt 629 100,0
+ Im Hinblick auf eLne hohe Wertschöpfung aus dem Fremdenverkehr
besitzt Gargellen eine günstige Struktur des Beherbergungsange
botes - außerordentlich hoher Anteil der Betten in gewerblichen
Betrieben.
+ In qualitativer Hinsicht weist Gargellen nach Gaschurn (ohne
Partenen) das relativ beste Beherbergungsangebot im Montafon auf.
309
'
1.42 Nachfrage
N ä c h t 1 g u n g e n im Berichtsjahr 1976/77 Winter 1976/77 Sorrwner 1977 insgesamt
In allen UnterkUnften 74.977 = 63,8 % 42.509 = 36 ,2 % 117.486
gewerbl. Seherbergung 82,5 % 82,1 % 82,4 %
Privatquartiere 17,5% 17,9 % 17,6 s Ausländernächtigungen 96,8 % 97,0 s 96,8 %
Mittlere Aufenthaltsdauer 7,5 Tage 7,0 Tage
B e t t e n a u s 1 a s t u n g I 9 7 6 I 7 7
gewerbliche Betten Privatbetten
insgesamt
Winter 1976/77 ~ Zahl der Belegstage
Gargellen {Montafon ~)
78 (66) 79 ( 40)
. 80 (51)
Sonmer 1977 0 Zahl der Belegstage
Gargellen (Montafon 0) 45 (68) 46 (52)
45 (58)
Nächtigungen im Berichtsjahr 1976/77 nach Angaben des örtlichen Fremdenverkehrsvereines:
Für die amtliche Fremdenverkehrsstatistik bzw. für die Jahresstatistik des Verkehrsverbandes Montafon (siehe oben) werden von Gargellen nur die Nächtigungszahlen jener Urlaubsgäste bekanntgegeben, die auch eine Übernachtungstaxe entrichten müssen. Da in Gargellen die Nächtigungen von Kindern davon ausgenommen sind, scheinen sie in der offiziellen Übernachtungsstatistik nicht auf!
Inklusive der Übernachtungen von Kindern wurde im Berichtsjahr 1976/77 in Gargellen demnach folgende Frequenz erzielt:
Nächtigungen in allen Unterkünften: 142.358 davon im Winterhalbjahr 1976/77: 91.603 (= 64,3 %)
im Sommerhalbjahr 1977 50.755 (= 35,7 %)
Bettenauslastung 1976/77:
gewerbliche Betten Privatbetten
insgesamt
Winter 1976/77 0 Zahl der Belegstage
99 85
97
Starke Dominanz der Wintersaison.
Sommer 1977 0 Zahl der· Belegstage
52 59
54
Ein weiterer Ausbau des Seilbahnangebotes fördert die Verstärkung
des saisonalen Ungleichgewichtes.
310
+ In der Wintersaison ist das gesamte Bettenangebot sehr gut ausge
lastet; im Durchschnitt erreichen die Gargellener Betriebe die
höchste Auslastungszahl unter allen Montafoner Orten.
+ Privatquartiere, die im Winter wie auch im Sommer angeboten werden,
erzielen in der Sommersaison die mit Abstand höchste Auslastungs
zahl im Montafon.
1.43
+
I . 44
+
Gegenüber der Wintersaison ist das Bettenangebot ~m Sommer schlecht
ausgelastet.
N a c h f r a g e e n t w i c k 1 u n g
Für Gargellen stehen dem ÖIR die "offiziellen" Nachfragedaten des Verkehrsverbandes Mentafon nur für den Zeitraum 1973/74 bis 1976/77 zur Verfügung:
In den letzten B e r i c h t s j a h r e n insgesamt ist keine kontinuierliche Frequenzzunahme feststellbar; im Berichtsjahr 1975/76 trat zwar eine Erhöhung um rund 8.000 Nächtigungen ein, sie wurde im darauffolgenden Jahr (1976/77) aber wieder eingebüßt; die Nächtigungszahl hat sich bei etwa 117.000 eingependelt.
In der W i n t e r s a i s o n wechseln geringe Zu- bzw. Abnahmen bei den Nächtigungen ab; in der Saison 1977/78 mußte ein Rückgang um 4,2% hingenommen werden (Montafon insgesamt: + 3,1 %).
S o m m e r s a i s o n : nach bescheidenen Zunahmen im Zeitraum 1974 bis 1976 (absolut: + I .700 Übernachtungen) mußte im Sommer 1977 eine Frequenzeinbuße um 5.300 Übernachtungen hingenommen werden.
Folgerung:
In der Wintersaison dürfte in Gargellen der "Nächtigungsplafond" erreicht se~n.
Stagnation bzw. Rückgang ~m Sommertourismus.
Verpflegung
Insgesamt ausreichendes Verpflegsangebot vorhanden.
Freizeit- und Erholungseinrichtungen (ohne Seilbahnen)
Gargellen besitzt im Verhältnis zum Bettenangebot ein gutes Ange
bot an Freizeit- und Erholungseinrichtungen.
Im Winter Mangel an geräumten Spazierwegen und geeigneten Langlauf
möglichkeiten.
311
\
1.45 Bestehende Seilbahnen Höhen~ unter- Förder- Transport-
Anlage Länge schied leistung kapazität
m m Pers/h PersHm/h Zubringeranlage:
OSB Gargellen Il) 1.077 306 1.000 306.ooo1> SEortbahnen:
OSB Gargellen 11~2) 1.167 405 1.109 449 . 145 ESL Gargellen 11 ) 1.117 391 400 156.400 SL Schafberg 490 174 910 158.340 SL Gargellner Köpfle 819 222 1.004 222.888 SL Valzifenz 747 244 768 187.392
Obun2slifte im ortsnahen Bereich: SL Hadri sa 179 43 720 30.960 SL Vergalden 300 68 510 35.680
1) 2)
erfüllt neben einer Zubringer- auch eine 50 %ige Sportfunktion. erfüllen auch eine Zubringerfunktion
Die gesamte T r a n s p o r t k a p a z i t ä t d e r Sportbahnen im Schigebiet beträgt 1,327.165 PersHm/h (inklusive Ubungslifte im ortsnahen Bereich: I ,393.805 PersHm/h).
Für eine V o 1 1 a u s 1 a s t u n g aller Sportbahnen (Annahme: 6 Stunden Betriebszeit - bei den Sesselbahnen Gargellen II und III wurde mit einer Betriebszeit von 5,5 Stunden gerechnet, da diese Anlagen auch eine Zubringerfunktion zu den drei Schleppliften erfüllen; ~ 3.500 Höhenmeter tägliche Fahrleistung pro Schifahrer) sind rund 2.300 Schifahrer notwendig (davon etwa 100 Schifahrer für die ortsnahen tlbungslifte).
Zum Vergleich: an Rekordbesuchstagen wird das Gargelleuer Schigebiet von etwa 2.900 Schifahrern frequentiert.
+ Insgesamt bereits ein sehr gutes Seilbahn- und Pistenangebot
vorhanden.
(+) Es besteht derzeit ein noch akzeptables Verhältnis zwischen dem
Sportbahnenangebot in der "Höhenzone" (3 Schlepplifte, 2 Sessel
bahnen) und der Zubringerförderleistung. Die "Zubringeranlage"
(DSB Gargellen I) benötigt rund I ,9 Stunden, um die für die Voll
auslastung der Sportbahnen notwendigen Schifahr er i ns Schigebiet
zu transportieren.
Würde die DSB Gargellen I dieselbe stündliche Förderleistung wie
die DSB Gargellen III aufweisen (1.109 Pers/h), würde sich der
Zeitaufwand bei der Zubringeranlage von 1,9 auf I ,7 Stunden bei
Vollauslastung der Sportbahnen verringern.
Inanspruchnahme des Gargelleuer Schigebietes im Winter 1976/77
Auf die Schafbergbahnen entfielen im Winter 1976/77 knapp 14 % der Gesamteinnahmen der Montafoner Seilbahnen (12,8 Mio. Schilling); daraus ist zu schließen, daß in der Saison 1976/77
312
•
(bei 135 Saisontagen) etwa 1.000 Schifahrer pro Tag das Schigebiet frequentierten.
Inanspruchnahme des bestehenden Seilbahnangebotes durch Urlaubsgäste aus Gargellen:
Im Winter 1976/77 wurden rund 82.000 Schifahrernächtigungen (inklusive Kinder) erzielt (rund 91.600 Nächtigungen bei allen Unterkünften, Schifahreranteil der Gäste liegt bei 90 %).
Das bedeutet, daß im Durchschnitt pro Tag rund 600 logierende Schifahrer anwesend waren (Saisondauer von Dezember bis Mitte April, d.s. 135 Tage).
Im Saisonschnitt 1976/77 besuchten pro Tag etwa 1.000 Schifahrer das Gargelleuer Schigebiet.
Folgerung:
Somit waren "nur" rund 60 % der anwesenden Schifahrer Urlaubsgäste aus Gargellen.
+ Trotz seiner relativ abseitigen Lage wird Gargellen im Wochenend
ausflugsverkehr sowie im Tagesbesuchsverkehr von Schiurlaubern
aus anderen Montafoner Talorten stark frequentiert.
? Bei Realisierung von Erschließungsprojekten in anderen Montafoner
Orten ist ein Rückgang der Schiurlauber, die nicht in Gargellen
nächtigen, möglich. Es wären dann bereits ohne weiteren Ausbau
des Seilbahnangebotes von Gargellen mehr Betten am Platz erforder
lich.
1.46 Verhältnis Seilbahntransportkapazität- Beherbergungskapazität
Derzeitige Transportkapazität der Seilbahnen, inklusive der Übungslifte in Ortsnähe: 1 ,393.805 PersHm/h.
Beherbergungskapazität im Winter 1976/77: 941
Verhältniszahl: P:rsHm/h = 1 . 481 w~nterbetten
+ Gargellen besitzt von allen Montafoner Wintersportorten das günstig
ste Verhältnis Sportbahnentransportkapazität : Winterbetten; eine
so hohe Verhältniszahl ist in der Regel in solchen Wintersportorten
vorhanden, die im Tages- bzw. Wochenendausflugsverkehr sehr stark
frequentiert werden.
313
Folgerung:
Die im Verhältnis zur Bettenzahl relativ große Seilbahntransportkapazität erfordert, da eine Vollauslastung der Anlagen durch Gargelleuer Schiurlauber nicht erreicht wird, einen starken Zustrom von Schiurlaubern aus anderen Montafoner ~ten sowie von Tagesgästen.
2. Erweiterungsprojekt Erschließung des Alptobelkessels
Die Gargelleuer Seilbahn GesmbH beabsichtig~ den schitechnisch sehr günstig zu beurteilenden weitläufigen Alptobelkessel mit einem 800 m langen Schlepplift und einem kurzen Einsessellift (als Rückbringungsanlage bei lawinengesperrter Alptobelabfahrt) zu erschließen. Im bestehenden Schigebiet soll das Angebot an Schleppliften durch eine weitere Anlage abgerundet werden.
Naturgefahren
Das Erweiterungsvorhaben im Alptobelkessel wurde bezüglich der Lawinengefahr von der Wildbach- und Lawinenverbauung, GebietsbauLeitung Vandans,begutachtet. Das vorliegende Ergebnis zeigt, daß die Errichtung eines Sessel- und eines Schleppliftes wegen Lawinengefahr nicht vertretbar ist.
Ergebnis des lawinentechnischen Gutachtens vom 22.6.1978:
Sessellift "Gargellner Köpfle":
Die Sesselbahn führt in den Talboden des Alptobelkessels, der rundum lawinengefährdet ist. Nach den bestehenden Richtlinien ist an eine Erstellung dieser Bahn aus S{cherheitsgründen. nicht zu denken.
Schlepplift "Gargellner Joch":
Der Schlepplift ist geplant in der Mulde des Alptobels, der rundum lawinengefährdet ist. Eine Errichtung dieser Anlage ist nach den bestehenden Vorschriften nicht denkbar.
Folgerung:
Da die Realisierung des geplanten zusätzlichen Schleppliftes am Schafberg keine nennenswerten Erfordernisse bzw. Auswirkungen nach sich zieht, kann auf eine detaillierte Beurteilung in bezug auf die übrigen Gesichtspunkte verzichtet werden.
Verbindung des Gargelleuer Schigebietes mit dem Madrisa-Schigebiet
(Schweiz) über das Gafier-Retschen Joch oder das Schlappiner Joch
Von seiten der Madrisabahn-Klosters und der Gargelleuer Seilbahn GesmbH. wird langfristig der Zusammenschluß der beiden Schigebiete angestrebt. Hiezu wird die Herstellung einer Seilbahnverbindung entweder über das Gafier-Retschen Joch oder über das Schlappiner Joch in Betracht gezogen. Diesbezüglich liegen aber noch keine konkreten Projektunterlagen vor.
314
Anhang 5
Dokumentation zu Abschnitt 6 des Schlußberichtes
GEGENÜBERSTELLUNG ERSCHLIESSUNGSABSICHTEN - BEDARF UND ENGPÄSSE
Vorgaben und Annahmen
Tabellarische Obersichten
315
'
1. Bedarf an zusätzlicher Seherbergungskapazität
1.1 Bettenbedarf aufgrundder Entwicklung der Erwerbsverhältnisse (zu Abschnitt 6.12 des Schlußberichtes)
Der Ermittlung des kurz- und mittelfristigen Bettenbedarfs wurden folgende V o r g a b e n u n d A n n a h m e n zugrunde gelegt:
• B e t t e n z a h 1 1977/78
• Kurz- und mittelfristige Zunahme der im Montafon dauern wohnhaften H G S -B e r u f s t ä t i g e n bzw. ihres Anteiles an den gesamten wohnhaf~en BerufstätiQen ist höchstens in jenem Ausmaß möglich , wie es im Abschnitt 2.4 des Schlußberichtes ermittel t wurde .
• Im Zeitraum 1970/71 - 1977/78 haben nach den verfügbaren Daten sowohl die Zahl der im Montafon dauernd wohnhaften als auch jene der von auswärts kommenden HGS-Berufstätigen in etwa proportional mit der Zahl der gewerblichen Betten zugenommen (vgl. Tabelle 2 des Schlußberichtes) Der Vorschau bis 1990 wird daher zugrundegelegt, daß in nachstehenden R e 1 a t i o n e n keine nennenswerte Änderung zu erwarten ist: + Verhältnis "Zahl der einheimischen zur Zahl der talfremden HGS-Berufs
tätigen" + Verhältnis "Zahl der einheimischen {bzw. talfremden) HGS-Berufstätigen
zur Zahl der gewerblichen Betten" e Eine E r h ö h u n g d e s A n t e i 1 e s d e r g e w e r b -
1 i c h e n an den gesamten B e t t e n ist im Montafon zu erwarten bzw. anzustreben: + im Hinblick auf den derz'eit strukturell problematisch hohen Anteil der
Privatquartiere, im besonderen in der Außerfratte und im Bereich St.Gallenkirch-Gortipohl (vgl. "Projektanalysen", Anhang 4, jeweils Pkt 1.41)
+ da das Potential an zusätzlichen Privatvermietern nicht mehr al l zu groß sein dürfte
+ weil sich die Nachfrage für die Privatquartiere allgemein ungünstig entwickelt
+ weil in den meisten Orten ein Mangel an gewerblichen Betrieben mit gutem bis sehr gutem Angebot besteht
+ weil der von den Voraussetzungen her noch ausbaufähige Zwei-Saisonen-Be-trieb vielfach eine gute Auslastung ermöglicht.
Folgender Anstieg des Anteiles der gewerblichen an den gesamten Betten erscheint bei einigermaßen günstiger ~eiterentwicklung der touristischen Nachfrage und entsprechendem Ausbau des Montafoner Angebots noch als realistisch:
Jahr 1970/71 1977/78
1983-85 1990
esamten Winterbetten ohne Massen uartiere
Außerfratte Innerfratte 36 53 32 48
35-38 52-54 40-45 55-60
Montafon 42 38
41-44 45-50
317
Tabelle 1 ·
Bettenbedarf im Hinblick auf die Erwerbsmöglichkeiten
. Außerfratte Innerfratte Montafon
e Höchstbedarf an Winterbetten in gewerbl. Betrieben
1983-85 4.000- 4.600 2.800-3 .200 6.800-7. 800 1990 5.000- 5.800 3.200-3.700 8.200-9.500
e entsprechender Zuwachs
.; , ••
1977/78 bis 1983-85 abs. 6"00- 1.200 200- 600 800- 1.800 % 18-35 8-23 13-30
1977/78 bis 1990 abs. 1.600- 2.400 600-1.100 2.200- 3.500 % 47-71 23-42 37-58
e Höchstbedarf an Winterbetten insges.
1983-85 10.500/11.400-12 .000/13.100 5. 000/5.200-5 .700/5 .900 15 .500/16.600-17 .700/19.000 1990 11.100/12.500-12.900/14.500 5.300/5.800-6 .100/6.700 16.400/18.300-19.000/21.200
e entsprechender Zuwachs 1977/78 bis 1983-85 abs. 100/ 1.000- 1.600/ 2.700 0/0 - 300/ 500 0/ 800- 1.900/ 3.200
% 1/10 - 15/26 0/0 - 6/9 0/5 - 12/20 1977/78 bis 1990 abs. 700/ 2.100- 2.500/ 4.100 0/ 400- 700/1.300 600/ 2.500- 3.200/ 5.400
% 7/20 - 24/39 0/7 - 13/24 4/16 - 20/34
Anmerkung -zur Tabelle: Die :niedersten und die höchsten Werte des Höchstbedarfes an Winterbetten in gewerblichen Betrieben und Privatquartieren insgesamt bzw. des entsprechenden erforderlichen Zuwachses basieren auf der Kombi~ation von Annahmen fUr relativ geringe bzw. besonders starke Veränderungen. Der Höchstbedarf bzw. der dementsprechende erforderliche Zuwachs an Winterbetten insgesamt liegt am wahrschei nlichsten im Bereich der beiden mittleren Werte.
1.2 Bettenbedarf aufgrundder möglichen Nachfrageentwicklung (zu Abschnitt 6.13 des Schlußberichtes)
318
Vorgaben u n d A n n a h m e n
• B e t t e n z a h 1 1977/78
• Mögliche kurz- und mittelfristige N ä c h t i g u n g s z u w ä c h s e in gewerblichen Betrieben und Privatquartieren (ohne Massenquartiere, Campingplätze u.ä.) laut Abschnitt 2.57 des Schlußberichtes.
Die günstigenfalls zu erwartende Entwicklung der Zahl der Sommernächti gungen wurdeanges ichtsder herrschenden Tendenzen sehr zur ück haltend eingeschätzt, jene bezüglich der Zahl der Winternächtigungen einigermaßen optimisti sch.
• Die künftige A u s 1 a s t u n g der Seherbergungskapazität wird insgesamt höher angesetzt als die derzeitige, + weil sie in den vergangen Jahren zeitweise bereits deutlich höher
lag;
+ weil in Orten mit heute mäßiger Auslastung primär ei ne Verbesserung herbeigeführt werden müßte, was bei entsprechendem Ausbau, vo·r allem der Wirttersaison , auch im Bereich des Möglichen liegt;
+ weil der Zuwachs an Betten mit dem Schwergewicht bei den gewerblichen Betrieben angenommen wurde (vgl. oben) , die notwendigerweise eine relativ hohe Auslastung erzielen müssen;
+ weil Betten, die derzeit nur im Sommer angeboten werden, künftig im wesentlichen in beiden Saisonen herangezogen werden .
Tabelle 2
Angenommene Veränderung der Auslastung
Außerfratte lnnerfratte Montafon
Winterhalbjahr 1977/781) 40 67 49
1982/83-84/85 50 - 55 70 - 75 55 - 60 1989/90 55 - 60 75 - 85 60 - 65
Sommerhalbjahr 1978 58 44 54 1983-85 58 - 63 45 - 50 55 - 60 1990 58 - 63 45 - 55 55 - 60
Berichtsjahr 1977!781) 98 111 103 1982/83-84/85 108 - 118 115- 125 110 - 120 1990 113 - 123 120 - 140 115 - 125
1) Bezogen auf jene ·Betten, die im Winter bzw. in beiden Saisonen angeboten werden.
Tabell e 3
Bettenbedar f aufgr und der glichen Nachfrageentwicklung
Außert ratte lnnerlr~tte Hontafon
e Höc:hs tbedlr f t n Betten I 2 3 4 I 2 3 4 I 2 3 4 !:m~ ~~~i Nassen-
Wlnterha lbjahr 1982183-84185 9.800110.800-10.9001 12.000 6. 5001(7 .1oo! -7 .1oo1> 1(7 .600) 17 .2001(18.700)2>- 18.aoo1> 1(20.500)
1989190 10.800111.800-13.3001 ( 14. 500) 7 .10018. 0001 -8 . 2001) 1(9.300) 19. 2001(20.800) 2) -(23 .100)2) 1(25. 000)
S....rha lbj ahr 1983415 11.400/ 12.400 6.000 I 6.700 17.000 I 18.500 I
1990 12.2001 13. 300 6.000 I 7.300 18.300 I 20.000
BerichtsJahr 1982183-84/85 10.600/11.600-11.200/ 12.200 6.200/6.8001) -6 .600 17 .2oo'J 16.900/ 18.5001) - 17.900 1 19. 50011
1989/90 11.400/12 .400·12 .800/ ( 13. 900) 6. coon. 5oo1 l -7.400 1(8.600)2) 18.400/ 2o.ooo1l - zo.soo1> 1 22.6001> e entsprechender -
8etUIIZUlOIChS lllnterllalbj ahr•l 1977/78 bis 1982/83-84/ 85 abs . 010 - 0/
s 1.100 1.100/ • -1.6oo1l I 800/(2.300) 2) - 2.coo1l I
1977/78 bis 1989/90 abs. 0/ s
900· 2.4001 1.700/2.6oo1>-2.8oo1l 1 2.800/(4.400) 2) - (6.700) 2>,
~rllalbJahr 1978 bis 1983-85 abs . 5001 1.500 600
s 11.300 600 I 2.100
1978 bis 1990 abs . 1.300/ 2'.400 600 11.900 1.900 I 3.600 l
· Berichtsjahr• l 1971/78 bis 1982/83-84185 abs. 01 700- 300/ 1.300
s 800/1 . 4001) -1.200 /1.8001) 5001 2.1oo1l - 1.500 I 3.1001)
1977/78 bis 1989190 abs. 500/ 1. 500- 1. 9001 s
1.000/ 2.1001) -2. 000 1(3.200)1) 2.000/ 3.6001) - 4.4001) I 6.2001)
Bezug auf d ie Vorgaben bzw . Anna hmen:
Spa lte 1: Untergrenze der maxlulen Zunalvllen der Nlicht lgungszahliObe~renze der angenOtm>enen Yon-bls-Aushstung
Spalte 2: Untergrenze der 11axlulen Zunahllen der ~chtigungszahl/Untergrenze der angenomenen Von-bh-Auslastung
Spal t• 3: Obergrenze der •axlmalen Zunahoe der MVchtlgungszahl/Obergrenze der angen<lllll10nen Von- biS -Aus lastung
Spa l te 4 : Obergrenze der maximalen Zunahme der HKchti gungszahliUntergrenze der angenommenen Von-bis-Auslastung
() Wer te i n Klammern: Bei di esan Bettenzahl en können sowohl d ie f Ur das SQI!Jllerhal bjahr a l s auch d ie f'tir das Beri chtsjahr vorgegebenen Auslastung swer te nicht erreicht werden . Sie werden daher - mit Ausnahme der mit 2) gekennzeichneten Werte (s iehe unten ) - ausgeschieden.
I)
2)
Sei d iesen Bettenzahlen wird zwar di e fUr das ~rhalbjahr vorgegebene Hlndestau slastung nicht ene icht, wohl aber die für das Be richtsjahr ange1101J11ene Untergrenze , wenn eine entsprechend gute llinterauslastung (i11 Bereich des oberen Wertes der je..elllgen Von-bis Vorgabe) erzielt wird.
Aus lastungsvorgabe f ür dos Sommerha lbjahr wird deu t lich, die fUr das BerichtsJahr angenommene Untergrenze nur knapp verfehl t.
1)2) Da d i ese Seherbergungskapazitäten unter bestimmten Voraussetzungen der Nachfrageentwicklung noch zuf rie<lenst ellend ausgelas tet werden könnten, werden di e ermi ttel ten Werte im weiteren noc h berücksichtigt. .
3) Der angegebene entsprechende Bettenzuwachs bezieht si ch auf die Zahl der Im Sonmer 1978 angebotenen Betten, die in der Außertratte bzw. i• Montafon lnsgesa11t 1111 500 höher i s t als die Zahl der lllnterbetten . Falls diese nur i11 s-r angebotenen Betten nicltt "wintertest• g.,..cht werden k!SMen , erhöht sich der i• gegebenen Fall erforderlicllt Bettenzuwachs entsprechend.
319
• 2. Bedarf an zusätzlicher Seilbahnkapazität
2.1 Bedarf an zusätzlicher Sportbahnentransportkapazität (zu Abschnitt 6. 22 des Schlußberichtes)
320
V o r g a b e n u n d A n n a h m e n :
• Sport b a h n e n t r a n s p o r t k a p a z t ä t 1977/78 lt. Tabelle 11, Anhang 1
• Zahl der W i n t e r b e t t e n 1977/78 • K ü n f t i g e r H ö c h s t b e d a r f a n W i n t e r -
b e t t e n entsprechend den Ergebnissen von Abschnitt 6.14 im Schlußbericht.
• Für das Montafon ist folgendes V e r h ä 1 t n i s d e r S p o r t -b a h n e n t r a n s p o r t k a p a z i t ä t z u r B e h e r -b er g u n g s k a p a z i t ä t als derzeit erforderlicher Wert anzusehen:
Verhältniszahl (V) PersHm/h (der Sportbahnen) - 750 bis 900 Zahl der Winterbetten -
Begründung: + Der in den vergangen Jahren verschiedentlich verwendete Erfahrungswert
V = 500 bis 1.000 (in Abhängigkeit von der Gästestruktur, wie des Schifahreranteiles unter den Logiergästen und des Ausflügleranteiles unter den Seilbahnbenützern) hat sich offensichtlich nach oben verschoben . Dies dürfte vor allem auf ein Ansteigen der durchschnittlichen Fahrleistungen der Schiläufer und auf den Wunsch nach einem möglichst vielfältigen Sportbahnenangebot zurückzuführen sein.
+ Nach Untersuchungen, die im Zusammenhang mit der Ausarbeitung des Tiroler Seilbahnkonzeptes von der Abteilung Je -Landesplanung des Amtes der Tiroler Landesregierung vorgenommen wurden, ergbit sich unter Berücksichtigung qualitativer Angebotsaspekte, daß für Winterurlaubsorte ein Richtwert von V = 600 bis 700 (bezogen auf reine Sportbahnentransportkapazität, ohne Berücksichtgiung von Ausflugsverkehr) anzusetzen ist.
+ Im Montafon ist noch im besonderen Bedacht zu nehmen: - auf den überdurchschnittlich hohen Schifahreranteil unter
den Winterlogiergästen - auf die große Zahl von Zweitwohnsitzen (eigengenutzten Ferien-
wohnungen)
- auf den sehr starken Winterausflugsverkehr.
Innerhalb des Montafons ist die Verhältniszahl aufgrund des höheren Schifahreranteiles und der überdurchschnittlichen Fahrleistungen der Schifahrer in der Innerfratte, der unterschiedlichen Seherbergungsstruktur etc. zu differenzieren.
Weiters ist damit zu rechnen, daß sich die bedarfsgerechte Verhältniszahl weiter erhöhen dürfte: + weil sich der Anteil der Schifahrer an den Logiergästen noch erhöhen
kann + weil das durchschnittliche Fahrkönnen und damit die tägliche Fahr
leistung der Schifahrer noch ansteigen dürfte + weil sich damit auch der Wunsch nach einem vielseitigen Schiangebot
noch verstärken und damit ein entsprechend entwickeltes Seilbahnangebot zu einem immer wichtigeren Konkurrenzfaktor werden könnte.
+ Die zunehmende Beliebtheit des Langlaufsportes wurde- den hiefür im Montafon gebotenen Voraussetzungen - einkalkuliert.
e Zubringeranlagen sollen die für die Vollauslastung der Sportbahnen erforderlichen Schifahrer in h ö c h s t e n s z w e i S tu n d e n befördern können (günstiger Wert : 1,5 Stunden).
• Die im Talbereich noch zusätzlich möglichen übungslifte können bei der Ermittlung der erforderlichen Zubringerförderleistung vernachlässigt werden.
• Steigerung der durchschnittlichen Fahrleistung pro Schifahrer und Tag bis 1982/83-84/85 um ca. 5 % bis 1989/90 um ca. 10 %
Tabelle 4
Der Bedarfsermittlung zugrundegelegte Verhältniszahlen
Verhältniszahl Außerfratte Innerfratte Montafon
Ist-Wert 1977/78 273 1.239 603
Soll-Wert 1977/78 650-800 950-1.100 750- 900 1982/83-84/85 700-850 1.000-1.150 800- 950
1989/90 700-900 1.000-1.200 800-1.100
Tabelle 5
Bedarf an zusätzlicher Sportbahnentransportkapazität
1 Sportbahnent ransport-i kapazit~t i n 1.000 PersHm/h Außerfratte Innerfratte ~1ontafon
e~stand 1977/78 2. 836 6.689 9. 525
l l I I
! Sedarf
I 1977/78 6 . 700-8 .300 5 .100-5 . 900 11.8CJ-14 . 200 i
1982/83-34/85 7. 700/ 9. 300-3 . 4()0/10.200 6 . 000/6.900-7 . 000/8 . 0~0 13. 700/16.2CQ- 15. 400/18.2(Y.) ;
1989/90 8. 400/10.800-9. 000/11.500 6.500/7.800-7.500/9.000 14.SOO/l8.600- 16.5C0/20.500!
I Fehlbestdnd (-) bzw. Oberhang (+) 1977/78 i n 1.000 PersHm/h - J . 900/ -5.400 +1. 600/+ 700 -2. 300/-4 . 700
j Erfo~derl icher Kapazitlits- I zul·;achs in I. COO Perslh/h
4 . 2001 6 . 700- 5. 900/ 8 . 700 1 bis 1982/83-34/85 abs . 4.200/ 6. 500-5 .600/ 7.400 0/ 200- 300/1. 300 1 148/221! - 196/260 0/3-5/20 44/70 - 62/91 1
bis 19C9/90 abs. 5.400/ 8 . 000-6.200/ 8.700 0/1.100- 800/2.300 5.400/ 9.100- 7.000/ 11.000 J % ~90/231 - 217/ 306 0/17- 12/ 35 56/95 - 73/115
321
• 2.2 Bedarf an zusätzlicher Zubringerförderleistung
(zu Abschnitt 6.23 des Schlußberic~tes)
V o r g a b e n u n d A n n a h m e n :
• F ö r d e r 1 e i s t u n g Tabelle 11, Anhang 1
der Zubringeranlagen 1977/78 ab Tal laut
• 1977/78 vorhandene zubringerabhängige S p o r t b a h n e n t r a n s -p o r t k a p a z i t ä t sowie kurz- und mittelfristiger Bedarf laut Tabelle 6.
Tabelle 6
Bedarf an zusätzlicher Zubringerförderleistung
Zubringerabhängige Sportbahnenkapazität in ,1.000 PersHm/h Außerfra t te Innerfratte Montafon
Bestand 1977/18 2.660 6.140 8.800
Bedarf 1977/78 6. 500-8.100 4.600-5.400 11.100-13.500 1g82/83-84/85 7.500/ 9.100-8.200/10.000 5.500/6.400-6.500/7.500 13.000/15.500-14 .700/17.500
1989/90 8.200/10.600-8.800/11.300 6.000/7.300-7.000/8.500 14.200/17.900-15.800/19.800
Zubringerförderle1stung in Pers/h
Bestand 1977/78 2.100 3.270 5.370
Bedarf 1977/78 5.600-7.000 4.000-4.600 9.600-11.600 1982/83-84/85 6.100/ 7.400-6.700/ 8.100 4.500/5.200-5.300/6.100 10.600/12.600-12.000/14.200
1989/90 6.500/ 8.400-7.000/, 8.900 4.800/5.800-5.500/6.700 11.300/14.200-12.500/15.600
Fehlbestand an Zubringer-förderleistung in Pers/h bezogen auf Sportbahnenbestand 1977/78 600 1.600 2.200 Sportbahnenbedarf 1977/78 3.500-4.900 700-1.300 4.200- 6.200
Erforderliche zusätzliche Zubringerförderleistung in Pers/h bis 1982/83-84/85 abs. 4.000/ 5.300-4.600/ 6.000 1.200/1.900-2.000/2.800 5.200/ 7.200- 6.600/ B.SOO
I 190/252 - 219/286 36/58 . 61/85 96/133 - 122/163
bis 1989/90 abs. 4.400/ 6.300-4.900/ 6.800 1.500/2.500-2.200/3.400 5.900/ 8.800- 7.100/10.200 I 210/300 - 233/324 45/76 - 67/103 109/163 - 131/189
322
3. Begrenzung der Erschließungstätigkeit durch Engpässe
3.1 ~~paßkomponente "Bauland für Touri smusentwi ckl ung" (zu Abschnitt 6.33 des Schlußberichtes)
Zugrunde gelegte V o r g a b e n u n d A n n a h m e n
• Bau landangebot laut Punkt 2.1 des Schlußberichtes
• Bauflächenbedarf: 55 bis 60 m2/Gästebett + 20m2 Bruttogeschoßfläche/Bett + akzeptable Baunutzungszahl für Flächen mit Unterkunftneubauten schwankt
im Mentafon zwi schen 25 und 50 gewichtete durchschnittliche Baunutzungszahl = 30 bis 35 (wegen Flächenknappheit wird für künftige Bebauung der obere Wert herangezogen)
• Verkehrsflächenbedarf: 30 bis 40 m2/Gästebett
• Flächenbedarf für diverse Folgeeinrichtungen: 10 m2/Gästebett
• Flächenbedarf pro Gästebett insgesamt: 95 bis 110m2, davon 85 bis 100 m2 im Brutto-Bauland-Bereich
• Ermittelter maximal erforderli cher kurz- und mittelfristiger Bettenzuwachs laut Pkt. 6.14 des Schlußberichtes
• Bettenerfordernis bei Realisierung der Ausbauabsichten entsprechend den Ergebn i ssen der "Projektanalysen" (vgl. Anhang 4, jeweils Pkt. 3.7).
Tabelle 7 Möglicher Bettenzuwachs im Vergleich zum Bedarf und zu den Erschließungsabsichten
Bezugsgröße/Bezugsraum Außerfratte Innerfratte Mcintafon
Für Tourismusentwicklung verfügbares Brutto-Bauland
in ha 40 - 45 10 - 15 50 - 60
Zahl der zusätzlichen Bettenil
Aufgrund des Baulandangebotes möglicher Bettenzuwachs 4.000 - 5.300 1. 000 - 1. 700 5.000 - 7.000
Höchstbedarf 1977/78 bis 1982/83-84/85 600 - 1.600 600 - 1.600 1.200 - 3.200
1977/78 bis 1989/90 1.600 - 2.600 1.100 - 2.100 2.700 - 4.700
Erforderl i cher Zuwachs gegenüber 1977/78 bei Realisierung der ge-samten Erschli eßungsprojekte (reduzierter Stand Anfang 1979)
Summe 1. Ausbaustufen 3.500 - 6.000 5.500 - 6.500 9.000 - 12.500 Vol lausbau 6.500 - 9.000 8.000 - 9.500 14.500 - 18.500
"Angestrebte" Zunahme bis 1990 aufgrund ungefährer Vorgaben der Gemeinden f ür die Flächen-widmung 3.000 - 4.000 2.200 5.200 - 6.200
1) Der Verg l ei ch des flächenbedingt möglichen Bettenzuwachses mit dem Bedarfs- bzw. von den Erschli eßungsabsichten abhängigen sowie mit den Zielvorstellungen ist für das Mentafon insgesamt insofern nur mit Einschränkungen möglich, als die ermittelte Bettenzahl mitunter zwar im Tal untergebracht werden kann, jedoch nicht nach der angefUhrten Verteilung auf Außer- und Innerfratte. In letzterer würde nämlich die Kapazitätsgrenze eher errreicht werden als in der Außerfratte. Sinngemäß gilt dies auch für den Vergleich zwischen flächenbedingt möglichem Bettenzuwachs und Erfordernissen der Realisierung der Projekte bzw. Zielvorstellungen der Gemeinden in der Außerfratte .
323
3.2 Engpaßkomponente "Ausmaß der Schigebiete" (zu Abschnitt 6.34 des Schlußberichtes)
Zugrunde gelegte V o r g a b e n u n d A n n a h m e n :
• Bedarf an S p o r t b a h n e n t r a n s p o r t k a p a z i -t ä t lt. Pkt. 6.22, des Schlußberichtes
• Für die Vollauslastung erforderliche Z a h 1 a n Sc h i -f a h r e r n /Tag lt. "Projektanalysen" (vgl . Anhang 4, jeweils Pkt. 1.45 und 3.13)
e A u s m a ß d e r S c h i g e b i e t e lt. "Projektanalysen" (vgl. Anhang 4, jeweils Pkt. 2.13)
e 1 h a präpariertes Schigelände reicht im Durchschnit f ü r 3 0 S c h i f a h r e r
• Bei Vollauslastung der Seilbahnen soll diesem Flächenangebotsstandard noch Rechnung getragen werden .
e Maximal zwei Drittel der für die Vollauslastung erforderlichen Schi fahrer befinden sich gleichzeitig auf den Pisten.
3.3 Engpaßkomponente "Aufnahmefähigkeit der Talstraße"
(zu Abschnitt 6.35 des Schlußberichtes)
324
Zugrunde gelegte V o r g a b e n u n d A n n a h m e n :
• Ergebnisse der S e i 1 b a h n b e n ü t z e r b e f r a g u n g und S o n n t a g s v e r k e h r s z ä h 1 u n g im M~rz 1978 (vgl. Anhang 2):
+ Derzeitiger Ausbaugrad der Talstraße (B 188) im äußersten Talbereich entspricht einer Aufnahmefähigkeit von weniger als 1.000 PKWEinheiten/h in Richtung Walgau.
+ Am 12. März 1978 entfielen 58 %des in der Zeit von 15.00 bis 19 .30 Uhr talaus fließenden Verkehrs (insgesmt 3.441 PKW, 23 Busse) auf die Zeit zwischen 16.00 und 18.00 Uhr; etwa ebenso hoch war der Antei l am 19. März 1978 (bei wesentlich schwächerer Frequenz).
+ Sonntagsrückflutverkehr zur Zeit der Verkehrsspitze zwischen 16.00 und 18.00 Uhr setzt sich im wesentlichen aus Tagesgäste und Kurz urlaubern zusammen.
+ Der Anteil der Nicht-Montafoner Tagesgäste und der Kurzurlauber unter den Seilbahnbenützern betrug am 12. März 1978 rund 55 %. Das waren rund 7.2000 der insgesamt etwa 13.000 Seilbahnbenützer und entspricht etwa 2.500 PKW-Einheiten, die auf Nicht-Montafoner Tagesgäste und auf Kurzurlauber entfallen (ohne Berücksichtigung der kleineren Erschließungssysteme bzw. isolierter Lifte im Talbereich).
• Es wird zwar angestrebt, künftig eine gegenüber heute geringere a n -t e i 1 s m ä ß i g e B e a n s p r u c h u n g d e r S e i 1 -b a h n e n d u r c h Nicht-Montafoner T a g e s a u s f 1 U g -1 e r herbeizuführen, doch wird dies für Sonntage nur schwer zu erreichen sein bzw. könnte ein Zurückgehen des Tagesausflügeranteiles durch ein Ansteigen des Kurzurlauberanteiles kompensiert werden. Der künftige Anteil der Tagesausflügler und Kurzurlauber zusammen kann da her für Sonntage mit durchschnittlich intensivem Ausflugsbereich mit 50 bis 55 % angenommen werden.
• Bei durchgehendem V o 1 1 a u s b a u d e r B 1 8 8 in der Außerfratte mit 7,5 m Fahrbahnbreite erhöht sich hier die Aufnahmefähigkeit auf 2.000 PKW-Einheiten pro Stunde in einer Fahrtrichtung (1 Autobus== PKW-Einheiten). Die A 14 kann bei groß zU g i g e m A u s b a u d e r E i n b i n d u n g d e r B 1 8 8 1.500 bis maximal 1.700 PKW-Einheiten/h aufnehmen, zumal mit einem beträchtlichen Verkehrsstrom auch aus Richtung Klostertall Arlberg (S 16) gerechnet werden muß.
• Die Kapazität der B 188 und ihre Anbindung an die A 14 sollen n o c h e i n i g e r m a ß e n a u f d i e V o 1 1 a u s 1 a s t u n g d e r S p o r t b a h n e n a b g e s t i m m t s e i n (mit der an Wochenendtagen und Feiertagen doch relativ häufig zu rechnen ist) nicht jedoch auf die erfahrungsgemäß nur an wenigen Tagen pro Jahr auftretenden, erheblich darüber hinausgehenden Spitzenfrequenzen des Ausflugsverkehrs.
• An Sonntagen mit Vollauslastung der Sportbahnen soll der RUckflutverkehr der Tagesgäste und Kurzurlauber von der Talstraße bzw. ihrer Anbindung an die A 14 z u z w e i D r i t t e 1 n i n n e r h a 1 b v o n z w e S t u n d e n b e w ä 1 t i g t w e r d e n k ö n n e n .
• D u r c h s c h n i t t 1 i c h e B e s e t z u n g der PKW bzw. pro PKW-Einheit im Sonn- und Feiertagsausflugsverkehr: + heute: um 2, 7 Personen/PK~/
unter Berücksichtigung der Busse ca. 3,0 Personen/PKWEinheit
+ künftig: lnfolge Tendenz zu stärkerer Benützung von Autobussen bzw. Erhöhung der PKW-Kosten Zunahme möglich, daher Annahme von 3,0 bis 3,3/PKW-Einheit.
• S p o r t b a h n e n t r a n s p o r t k a p a z i t ä t und Z a h 1 d e r für die Vollauslastung erforderlichen Sc h i -fahre r (vgl. Pkt 6.22 des Schlußberichtes und Anhang 4 "Projektanalysen", jeweils Pkt 1.45 und 3.13)
3. 4 Engpaßkomponente "Aufnahmefähigkeit der Autoabste 11 p 1 ätze" (zu Abschnitt 6.36 des Schlußberichtes)
Zugrunde gelegte V o r g a b e n u n d A n n a h m e n :
• Ergebnisse der S e i 1 b a h n b e n ü t z e r b e f r a g u n g 1 9 7 8 (vgl. Anhang 2) + An beiden Zähltagen zusammen:
- Drei Viertel der Besucher kamen mit PKW, über 6 %mit Reiseund Schibussen;
- die nicht im Montafon wohnhaften Tagesgäste durchwegs, die Kurzurlauber bis 90 % und die Haupturlauber zu immerhin 68 % mit Straßenverkehrsmitteln zu den Talstationen.
+ An Sonntagen mit stärkerem Ausflugsverkehr erfolgt offenbar eine noch stärkere Verlagerung zur Benützung von Straßenver-· kehrsmitteln. Am Sonntag, den 12. März 1978, mit etwa durchschnittlich starkem Ausflugsverkehr: - 80 % der Seilbahnbenützer kamen mit PKW, 8 %mit Bussen - 40 % Tagesbesucher, 20 % Kurzurlauber , 40 % Haupturlauber.
• An der B e s u c h e r s t r u k t u r a n S o n n t a g e n mit günstigen Voraussetzungen für den Ausflugsverkehr dürfte sich (das Ausbleiben tiefer wirkender Störfaktoren vorausgesetzt) vorerst nicht viel ändern. Eine Verlagerung zu anteilsmäßig stärkerer Auto· busbenützung erscheint denkbar. Daher Annahme für die k ü n f t i g e n V e r k e h r s v e r · h ä 1 t n i s s e a n S o n n t a g e n mit durchschnittlich starkem Ausflugsverkehr:
+ 70/80 % PKW-Benützer + 15/10 % Busbenützer + 85/90 % der Gäste benützen Straßenverkehrsmittel
• Durchschnittliche Besetzung der Fa ~ r zeuge an Sonntagen: + derzeit 2,7, künftig 2,7 bis 3,0 Personen pro PKW + 40 PersonPn pro Bus
325
Tabelle 8
e F 1 ä c h e n b e d a r f (lt. österreichischem Seilbahnkonzept, (Teil I, S. 168 f.): + 1 na reicht durchschnittlich für max. 500 PKW (ohne Zu- und Ab
fahrten) • F 1 ä c h e n b e d a r f (lt . österreichischem Seilbahnkonzept,
(Teil I, S. 168 f.): + 1 ha reicht durchschnittlich für max. 500 PKW (ohne Zu- und Ab
fahrten)
+ 1 Bus entspricht 5 PKW e Das Stellflächenangebot soll zumindest auf den Bedarf bei rechne
rischer V o 1 1 a u s 1 a s t u n g der Sportbahnen abgestimmt werden.
• Für Vollauslastung erforderliche Zahl von Schifahrern/Tag lt. "Projektanalysen" (vgl . Anhang 4, jeweils Pkt. 1.45 und 3.13).
e Angaben der Gemeinden bzw. Projektträger über v e r f ü g b a r e u n d v o r g e s e h e n e S t e 1 1 f 1 ä c h e n (vgl . "Projektanalysen" im Anhang 4, jeweils Pkt. 1.22 und 2.32).
Gesamtbedarf an Kfz-Ste11fllichen bei Vollauslastuns der Sportbahnen
Sportbahnentrans· Außerfra t te Innerfrette Hontafon · POrtkapazität PIOI-Einheiten ha PIOI·Einheiten ha Pkli-Einhe1ten ha
Bestand 1977/78 1.500 3,0 3.500 7,0 5.000 10,0
Bedarf 1977/78 3.500-4.400 7,0- 8,8 2.700-3.100 5,4- 6,2 6.200- 7.500 12.4-15,0
1982/83-84/851) 3.500-4 .600(5 .000) 7 ,0-· 9,2(10,0) 2.800-3. 400( 4 .000) 5,6- 6,8(8,0) 6.300· 8.000( 9.000) 12 ,6·16,0(18,0) 1989/901) 3.600·5.200(5.600) 7 ,2-10,4(11,2) 3. 000-3. 800(4.400) 6 ,0· 7 ,6(8,8) 6.600· 9.000(10.000 13,2·18,0(20,0
Bestand+Projekte
SUIIIIe 1. Ausbaustufen 3.000·4.000 6,0· 8 ,0 3. 500-4.300 7,0- 8,6 6.500- 8.300 13,0·14,6
Vollausbau 5.200-6.500 10,4-13,0 5.800-7.000 11,6-14,0 11.000·13.500 22,0·27 ,0
1) Olvle BerUcksichtigung des jeweils niedrigsten enaitteltan (unwahrscheinlichen) Wertes.
3.5 Engpaßkomponente "Kapazität der Wasserversorgungs- und Abwasserreinigungsanlagen" (zu Abschnitt 6.37 des Schlußberichtes)
Zugrunde gelegte V o r g a b e n :
• Kurzcharakteristik der einschlägigen Gegebenheiten und Hinweise auf Projekte unter Pkt. 2.3 des Schlußberichtes.
• Ergebnisse der "Projektana lysen" (vgl . Anhang 4, jeweils Pkt. 2. 33)
3.6 Engpaßkomponente "Angebot an touristischen Arbeitskräften" (zu Abschnitt 6.38 des Schlußberichtes)
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Zugrunde gelegte V o r g a b e n u n d A n n a h m e n :
• M i t t e 1 f r i s t i g e r H ö c h s t b e d a r f der Montafoner Bevölkerung an neuen Erwerbsmöglichkeiten, im besonderen a n H G S - A r b e i t s p 1 ä t z e n , entsprechend den Ergebnissen von Abschnitt 2.2 des Schlußberichtes
• A r b e i t s k r ä f t e b e d a r f b e i v o 1 1 e r R e a -1 i s i e r u n g d e r E r s c h 1 i e ß u n g s a b s i c h t e n b z w . - w ü n s c h e entsprechend den Ergebnissen der "Projektanalysen" (siehe Anhang 4, jeweils Pkt. 3.9).
3.7 Engpaßkomponente "Nachfrageentwicklung" (zu Abschnitt 6.39 des Schlußberichtes}
Zugrunde gelegte V o r g a b e n u n d A n n a h m e n :
• Oberlegungen betreffend die realistischerweise zu erwartende Nachfrage im Abschnitt 2.56 des Schlußberichtes
• Bettenbedarf aufgrund der Nachfrageentwicklung laut Abschnitt 6.14, des Schlußberichtes
• Bedarfsgerechte Erweiterung der Seilbahnkapazität gemäß den Ergebnissen des Abschnittes 6.2 des Schlußberichtes
• Nachfrageerfordernisse in bezugauf die Realisierung aller Projekte siehe "Projektanalysen" (Anhang 4, jeweils Pkt 3.52).
3.8 Engpaßkomponenten "verfügbare Investitionsmittel" und "Erfordernisse der Wirtschaftlichkeit" (zu Abschnitt 6.3.10 des Schlußberichtes)
Zugrunde gelegte V o r g a b e n u n d A n n a h m e n :
• I n v e s t i t i o n s - u n d N a c h f r a g e - b z w U m s a t z e r f o r d e r n i s s e entsprechend den Ergebnissen der "Projektanalysen" (vgl . Anhang 4, jeweils Pkt. 3.2, 3.3 und 3.52).
• Realistischerweise zu erwartende Nächtigungszuwächse vgl. Abschnitt 2.56 des Schlußberichtes.
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