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Stelzbockausgabe 3

Date post: 25-Mar-2016
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Stelzbockausgabe 3
20
3. Ausgabe Magazin der United Supporters Luzern gratis Gerne erinnern wir uns an das Heimspiel gegen die Young Boys in der Vorrunde. Den Blitzstart der gemein- hin gemächlichen Berner (0:1 in der 2. Minute) wusste unsere Mannschaft souverän zu beantworten; am Ende siegte sie nach einer überzeugenden Leis- tung hochverdient mit 3:1. Mann des Spiels war der Doppeltorschütze und standfeste Abwehrturm Lucien Mettomo, der heute aus bekannten Gründen leider passen muss. Dies soll unsere Man- nen aber selbstverständ- lich nicht daran hindern, weiterhin ihr neues Ge- sicht der Rückrunde zu zeigen. Bis anhin nahm sich die Mannschaft das von uns lancierte Motto «Raus aus den Tiefen der Tabelle» zu Herzen und be- geistert mit Leidenschaft, Kampf und Spielfreude. Die galaktische Rück- runde nimmt ihren Lauf. Und wer weiss, nach einem allfälligen Sieg über die Berner können wir uns nicht nur mit drei weiteren Punkten von der Abstiegszone absetzen, sondern tatsächlich heim- lich nach vorne schielen. Unsere lautstarken Fans werden hoffentlich ebenso ihren Beitrag leisten und das Team bestmöglich unterstützen, damit wir demnächst zu den Sternen greifen können! Hinauf in neue Sphären!
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Page 1: Stelzbockausgabe 3

3. Ausgabe Magazin der United Supporters Luzern gratis

Gerne erinnern wir uns an das Heimspiel gegen die Young Boys in der Vorrunde. Den Blitzstart der gemein-hin gemächlichen Berner (0:1 in der 2. Minute) wusste unsere Mannschaft souverän zu beantworten; am Ende siegte sie nach einer überzeugenden Leis-tung hochverdient mit 3:1. Mann des Spiels war der Doppeltorschütze und standfeste Abwehrturm Lucien Mettomo, der heute aus bekannten Gründen

leider passen muss.

Dies soll unsere Man-nen aber selbstverständ-lich nicht daran hindern, weiterhin ihr neues Ge-sicht der Rückrunde zu zeigen. Bis anhin nahm sich die Mannschaft das von uns lancierte Motto «Raus aus den Tiefen der Tabelle» zu Herzen und be-geistert mit Leidenschaft, Kampf und Spielfreude. Die galaktische Rück-runde nimmt ihren Lauf.

Und wer weiss, nach einem allfälligen Sieg über die Berner können wir uns nicht nur mit drei weiteren Punkten von der Abstiegszone absetzen, sondern tatsächlich heim-lich nach vorne schielen. Unsere lautstarken Fans werden hoffentlich ebenso ihren Beitrag leisten und das Team bestmöglich unterstützen, damit wir demnächst zu den Sternen greifen können!

Hinauf in neue Sphären!

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HerausgeberDas vorliegende Magazin ist eine Publikation der United Supporters Luzern, 6000 Luzern. Die United Supporters im Internet: www.us-luzern.ch

RedaktionDaniel Britschgi, Pat-rick Leisibach, DiegoStocker (alle Text), Da-niel Erni (Layout). Choreo-Bilder werden mit freundlicher Genehmigung von footballislife.ch.vu und amade.ch abgedruckt.

KontaktWir freuen uns über je-des Feedback! Mit einem E-Mail an unsere [email protected],oder an einem Heimspiel des FC Luzerns am USL-Stand beim Eingang zur Zone 2 kannst du mit uns Kontakt aufnehmen.

SpendenDas Magazin wird in ehren-amtlicher Arbeit produziert und kostenlos verteilt. Bei-träge zur Deckung unserer Aufwendungen sind jeder-zeit herzlich willkommen.Spenden nehmen wir ger-ne am USL-Stand beim Eingang zur Zone 2 oder per Überweisung anUnited Supporters 6000 Luzern, RaiffeisenbankRegion Stans, Konto-nummer 94453.19, Clea-ring 81223, Postkonto60-6536-8, IBAN CH74 8122 3000 0094 4531 9 entgegen.

Herzlichen Dank!

Impressum Bilder aus der Kurve

2 Aktuelle USL-Aktionen

Luzern - St. Gallen

Luzern - Sion

Basel - Luzern

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EditorialLiebe FCL-Fans

Was war in letzter Zeit in der Presse nicht alles über die Fans des FC Luzern zu le-sen...!

Die fragwürdige Berichter-stattung blieb nicht folgenlos. Unter dem öffentlichen Druck klammerten sich Verantwort-liche sofort an repressive Massnahmen, die im schlech-testen Falle alle Matchbesu-cher betreffen. Verstärkte Eintrittskontrollen, «Sicher-heits-Zuschlag» auf sämtliche Tickets und noch heftigere Polizeipräsenz sind das Re-sultat.

Zudem wird das «Fanprojekt» wiederholt als präventive Ein-richtung erwähnt. Doch wofür genau steht «Fanprojekt»? Was heisst das für uns kon-kret? Der Stelzbock soll da ein wenig Licht ins Dunkel brin-gen. Wir haben einen Basler Fanarbeiter über seine Erfah-rungen befragt und zeigen auf, wie das Konzept in Luzern umgesetzt werden soll.

Einen wesentlichen Anteil widmen wir auch den Young Boys aus Bern, unserem heu-tigen Gegner. Ob dieses Prä-dikat aber tatsächlich auf YB zutrifft, wird auf den nächsten Seiten zu lesen sein.

Dazu wie gewohnt die neu-esten Infos rund um die USL und spannende Kolumnen. Viel Spass beim Lesen!

Jan MüllerPräsident USL

«Es könnte etwas Grosses entstehen!»Keine Fanszene ist mo-mentan auf der Allmend so gern gesehen, wie die-jenige der Berner Young Boys. Wie es dazu kam, erfahrt ihr ab Seite 4.

Ei Stadt i de SchwiizDie Rapper EMM und Steven Egal erweisen der Stadt Luzern und dem FCL mit einer wahren Hym-ne die Ehre. Was an der Plattentaufe im Roadhouse abging, erfahrt ihr auf Seite 18.

FanprojektWas kann ein Fanprojekt leisten, und was nicht? Wie sieht der Stand der Dinge in Luzern aus? Und welche Erfahrungen mach-te man in Basel mit einem ähnlichen Projekt? Hinter-grundberichte ab Seite 13.

Stelzbock-AwardHollywood hat den Oscar, Luzern den Stelzbock. In einem satirischen Bei-trag werden Menschen ausgezeichnet, die sich im letzten Jahr rund um den FC Luzern und dessen Fans in Szene gesetzt haben. Seite 10/11.

Inhaltsverzeichnis 3

Weitere Themen: Kolumne Oldschool Seite 8 Fan-Kurven Seite 12 Im Block: Commando Bianco Blu Lucerna Seite 19 Neues im USL-Shopsortiment Seite 20

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Die Fanszenen Bern und Luzern - beide zeigten in der jüngsten Vergangenheit, wie man die Kurve in eine farbenfrohe Augenweide verwandelt.

4 Hintergrund FCL - YB

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft?

Rückblende, 22. Oktober 2006: Es ist ein Sonntag im Herbst, wie er schö-ner nicht sein könnte. Nur eine Hundertschaft Polizis-ten, die in Vollmontur vor dem Bahnhof postiert ist, stört die Bilderbuchidylle in der schönsten Stadt am See. Touristen fragen sich besorgt: Terrorwarnung? Nein, bloss ein Fussball-spiel! «Szenenkundige» Beamte der Luzerner Po-lizei haben herausgefun-

Das Gastspiel der Young Boys aus Bern stellt eine willkommene Ab-wechslung im Schwei-zer Ligaalltag dar. «Ge-meinsam feiern» lautet für einmal die Devise, denn mit keiner anderen Fanszene versteht man sich momentan so gut.

den, dass die Young Boys aus Bern auf der Allmend zu Gast sind. Ganz klar: Da ist Randale angesagt! Kurz vor 13 Uhr geht es auch schon los. Eine Bus-ladung Berner Chaoten nä-hert sich dem Roadhouse, dem Treffpunkt der Luzer-ner Fans. Die gelbschwarze Meute kündigt ihr Kommen mit Rauchpetarden – im Polizeijargon auch gerne Sprengsätze genannt – an. Für die Gesetzeshüter gilt es jetzt ernst: Helm auf! Doch dann passiert Un-vorgesehenes: Die Berner Fans werden von den Lu-zernern mit offenen Ar-men empfangen. Es wird gemeinsam gelacht, ge-liirt und getrunken. Von Gewalt keine Spur! Die verdutzten Freunde und Helfer fragen sich irritiert: Was ist da eigentlich los?

Fragen über Fragen

Ja, was ist da eigentlich los? Wie kommt es, dass Luzerner und Berner plötz-lich zusammen feiern? Wie kommt es, dass die Young Boys aus Bern von Luzerner Fussballfans im Internet mit überwältigen-der Mehrheit zum sym-pathischsten Gegner der Hinrunde gewählt wurden?

Einzelne Exponenten bei-der Fanlager pflegen schonseit längerer Zeit Kontak-te miteinander. Vor allem Vertreter der Casual- und Groundhopping-Szene kennen sich seit Jahren gut. Mit der Zeit weiteten sich die Kontakte auf im-mer mehr Gruppen aus. Im Januar 2006 wurden die Zaungäste zum ers-ten Mal ans Hallenturnier

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Hintergrund FCL - YB 5

der Ostkurve eingeladen.Natürlich revanchierte man sich am USL-Grüm-pi mit Einladungen nach Bern. In der letzten Runde der Aufstiegssaison 2006 wollte es der Zufall, dass Luzern in Baulmes spielen sollte, während YB in Yver-don zu Gast war. Berner und Luzerner beschlos-sen, zusammen einen Tag früher anzureisen. Man campierte an den wun-derschönen Gestaden des Neuenburgersees und ver-ging sich gemeinsam an Spanferkel Paul. Im Herbst dann luden die USL Berner Fans zum oben erwähnten gemeinsamen Apero ein.

Parallel dazu kam sich auch die Kategorie C bei-der Städte näher. Obschon sich Bern und Luzern in der Vergangenheit öfter als Rivalen gegenüber-standen, diente der Zu-sammenschluss der Zür-cher (Hardturmfront mit City Boys) als Auslöser zu einer neuen Zweckge-meinschaft. Aus diesem Bündnis heraus entwi-ckelte sich nach und nach eine echte Freundschaft.

Den Moment geniessen

Wie weiter? Auch wenn es gute Gründe gibt, einer Fanfreundschaft im eige-nen Land kritisch gegen-überzustehen, darf man konstatieren, dass das gute Verhältnis der bei-den Fanszenen auf einem soliden Fundament gebaut ist. Die gegenseitige Sym-pathie ist keine künstliche Sache, sondern das Resul-

tat jahrelanger persönli-cher Kontakte. Besonders positiv ist die Tatsache, dass das freundschaftliche Verhältnis sehr breit ab-gestützt ist. Normalos, Ul-

traorientierte, Groundhop-per, Kategorie C – überall kennt und schätzt man sich. Trotzdem sollte in Sa-chen Freundschaft nichts überstürzt werden. Den Ball flach halten und denMoment geniessen, lautet die Devise. Die Zukunft

wird es zeigen, ob wir heute am Anfang einer echten und dauerhaf-ten Freundschaft stehen.

In Yverdon labten sich Luzerner und Berner gemeinsam an Schweinchen Paul (†13.05.06).

United Supporters Luzern und Ostkurve Bern - zwei Organisationen mit vie-len Gemeinsamkeiten.

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6 Hintergrund FCL - YB

Rollschuh ist einer der führenden Köpfe der Berner Ostkur-ve. Wir sprachen mit ihm über gemein-same Besäufnisse, F a n f r e u n d s c h a f -ten und Liederklau.

Was dachtest du, als von Seiten der USL eine Einladung zu ei-nem gemeinsamen Apé-ro ins Haus flatterte?Ich nahm das Ganze sehr positiv auf. Die Ostkur-ve beschloss denn auch kurzerhand, die Busfahrt um eine Stunde vorzu-verlegen, um der Einla-dung nach zu kommen.

Welche Reaktionen wa-ren aus dem Rest der YB-Szene zu vernehmen?Überrascht war man nicht, da doch schon seit Jahren diverse Berner und Luzer-ner Einzelpersonen privat Kontakte haben. Durchaus positiv war, dass nicht nur die Ostkurven-Busfahrer am Apéro waren, sondern auch etliche Zugfahrer der Einladung Folge leisteten.

Hat das gemeinsa-me Saufen Spass ge-macht? Sollte man es wiederholen?Uns hat es ganz klar Spass gemacht und der Mei-nungsaustausch hat sicher jedem gefallen. Es war eine gelungene Abwechslung zu den restlichen Spielen. Einer Wiederholung steht von unserer Seite sicher-

lich nichts im Wege, da wir ja bekanntlich dem Alko-hol nicht abgeneigt sind.

Was kommt als nächstes? Etwa ein Freundschaftsschal?Ein Freundschaftsschal wäre doch übertrieben, denn bis zum jetzigen Zeitpunkt beschränkt sich das Ganze ja noch weitge-hend auf einzelne Fankrei-se. Ein gutes Verhältnis untereinander ist aber in unserem Interesse.

In der heutigen Zeit der Repression kommt wohl noch einiges auf die ak-

tiven Fanszenen zu, und da kann man Verbündete immer gut gebrauchen. Die USL und die Ostkurve werden sicherlich weiter-hin ihre Kontakte pfle-gen und wer weiss, was die Zukunft bringen wird.

Wie denkst Du all-gemein über Fan-f r e u n d s c h a f t e n ?Wenn international eine Fanfreundschaft zustande kommt, finde ich das sehrpositiv. Aber eine Freund-schaft sollte von der gan-zen Kurve getragen werden und nicht nur auf einzelne Gruppierungen zurückzu-führen sein. Eine Freund-schaft im eigenen Land muss sehr belastbar sein. Nehmen wir mal an, YB und Luzern führen eine Freund-schaft: Interessiert die noch jemanden, wenn wir Ende Jahr im Cupfinal auf-einander treffen? Falls ja, dann macht eine Freund-schaft Sinn und es könnte

«Es könnte etwas Grosses entstehen!»

«In der heutigen Zeit der Repression kann man Verbün-dete immer gut gebrauchen.»

«Nehmen wir mal an, YB und Luzern führen eine Freundschaft: Interessiert die noch jemanden, wenn wir Ende Jahr im Cupfinalaufeinander treffen?»

Rollschuh

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etwas Grosses entstehen.

Woher kommt Dei-ner Meinung nach das gute Verhältnis der beiden Szenen?Die Sympathie hat ihren Ursprung in einzelnen Pri-vatkontakten. Nebst diver-sen Groundhopping-Touren gab es auch schon einige gegenseitige Spielbesu-che. Luzerner waren z.B. in Lokeren und Belgrad mit dabei, und auch wir haben schon einige FCL Spiele besucht. Mittlerweile gibt es sehr viele Kontakte untereinander und auch die Partys werden meist zahlreich besucht. Die beiden Szenen sind sich sehr ähnlich, wobei Ihr schon eine komische Spe-zis seid, wenn man an ein paar bekannte Exponen-ten eurer Szene denkt...

Was hältst Du im All-gemeinen von der

Luzerner Szene?Die Luzerner Szene wur-de in der NLB zur Einheit, und die so genannten Kut-ten und Ultraorientierten kamen einander wieder näher. Jetzt in der NLA ist natürlich eine Riesen-euphorie vorhanden, was man auch an der Anzahl Auswärtsfahrer sieht, welche Luzern momen-tan mitbringt. Wie stark

die Luzerner Fanszene aber wirklich ist, wird sich in 2-3 Jahren zeigen, wenn der triste NLA Alltag ein-gekehrt ist. Den momen-

tanen Aufschwung gilt es zu nutzen, um für die Zu-kunft vorzusorgen, was die USL auch hervorragend macht, so wie ich das mit-bekomme. Euer Auftritt im Hinspiel in Bern war stim-mungsmässig übrigens der beste Gästesupport im Wankdorf in der Hinrun-de, knapp vor dem FCZ.

Zu guter Letzt und in aller Freundschaft: Habt ihr eigentlich kein schlechtes Gewissen, dass ihr Luzern stän-dig die Lieder klaut?Ständig die Lieder klaut? All diese Melodien wurden im Ausland aufgeschnappt an irgendwelchen Spielen! Leider ist der prozentuale Anteil an wirklich eigen-ständigen Liedern überall auf der Welt sehr klein. Schaut zum Beispiel die viel gelobten Griechen an, diese kopieren Lie-der von den Argentiniern,

Ostkurve Bern – auf der Allmend immer gern gesehen.

Hintergrund FCL - YB 7

«Euer Auftritt im Hinspiel in Bern war s t immungsmäss ig übrigens der bes-te Gästesupport im Wankdorf in der Hin-runde!»

Rollschuh

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diese werden dann von den Deutschen übernom-men und landen irgend-wann mal in der Schweiz. Ich mag gar nicht darüber streiten, wer nun zuerst was gesungen hat. Aber wir können uns ruhig dar-auf einigen, dass die «YB Wurst» sowie «Häbet nech am Bänkli» aus Luzern kommen und «Kennst Du die Perle» sowie «Im Sta-dion singet 10‘000 Fans» aus Bern. Übrigens ist die Gefahr sehr gross, dass Ende April neues Liederma-terial nach Luzern kommt, da ja mit Panda, Master und Wiesel drei Diebe der Extraklasse Argentinien unsicher machen werden.

Und wer hat nun tat-

sächlich das Cola Weiss erfunden?Wir Berner haben dieses Getränk von befreundeten Österreichern aus Linz

serviert bekommen. Mit-tlerweile wird das Ge-tränk in Bern nicht nur in Stadionbeizen serviert, sondern auch in etlichen Pubs und Restaurants. Ob

nun irgendein betrunkener Luzerner in der Not von selbst auf diese Mischung gekommen ist, wage ich zu bezweifeln. Ansonsten behaupte ich mal, dass das Eichhof Bier seinen Ursprung in Bern hat...

Die OSTKURVE BERN wird von jungen aktiven Perso-nen aus der Berner Szene geleitet. Die OK-BE ist we-der Fanclub noch Dachver-band. Das Ziel des offenen Zusammenschlusses ist es, die Fankurve daheim und auswärts wieder auflebenzu lassen; voll gequetscht mit jungen und alten Leu-ten die Freude und Emoti-onen zeigen für den BSC YB und zusammen durch dick und dünn gehen.

8 Hintergrund FCL - YB

«Den momentanen Aufschwung gilt es zu nutzen, um für die Zukunft vorzusorgen, was die USL auch hervorragend macht, so wie ich das mitbe-komme.»

Rollschuh

Oldschool: Wiesels Rosinenverhalten haben. Okay, vom bekannten Velowurf werden die Berner wohl auch noch in zehn Jahren sprechen...Man begegnete den Ber-nern immer mit Bewunde-rung – und ok, manchmal auch mit einem leichten Schmunzeln – wegen der bedingungslosen Treue zu ihrem Verein, die aus mei-ner Sicht in der Schweiz einzigartig ist. Oder wer unterbricht seine EM 96 Tour in England und fliegtfür ein Freundschaftsspiel von YB in die Schweiz zu-rück und dann wieder auf die Insel?! Oder wer sagt seinem Chef, er müsse für jedes YB-Spiel frei bekom-men, sonst würde er kün-digen...?!

Aus meiner Sicht begrüsse ich natürlich den Kontakt zu Bern, dieser sollte aber in erster Linie als Feier-gemeinschaft verstanden werden. Für eine wirkli-che Freundschaft, in der es den Fans in einem Di-rektduell egal ist, wer ge-winnt, ist die Schweiz wohl wirklich noch nicht so weit und Luzern und Bern wohl auch nicht!!!»

Wiesel war langjähriger FCL-Fan. Heute besucht er regelmässig Spiele im Ausland, beim FCL trifft man ihn nur noch ab und zu. Dafür schreibt er jetzt exklusiv Kolumnen im Stelzbock.

Früher war alles bes-ser, wollen uns Nos-talgiker oft weisma-chen. Aber wieviel davon stimmt? In die-ser Kolumne erinnert sich ein Zeitzeuge, wie es wirklich war in den goldenen Jahren.

«YB/Luzern... momen-tan sind ja viele auf dem United Pfad. Früher war das nicht immer so! In den 90ern gab es oft Schwierig-keiten unter den Fangrup-pen. Trotzdem war schon damals immer ein gewis-ser Respekt den Berner gegenüber vorhanden, die sich auch immer den Um-ständen entsprechend fair

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Ein Gastbeitrag von Mark, Old Town Bern.

«Von Feindschaft zu re-den wäre auch Mitte der 90er Jahre übertrieben gewesen, aber es gab du-rchaus einige Momente, in denen sich die Berner und Luzerner nicht sonder-lich mochten. YB war zu diesem Zeitpunkt ein Scherbenhaufen, sportlich immer am Ende der Tabelle und finanziell imewigen Kampf gegen den Konkurs. Die Luzerner Fans (denen dieselbe Situation später selbst widerfahren würde) liessen es sich in regelmässigen Abständen nicht nehmen, uns mit Gesängen wie «Eine kleine Spende…» auf unsere aussichtslose Situation aufmerksam zu machen. Zu dieser Zeit bestand das Lager der YB-Fans fast ausschliesslich aus wenigen Allesfahrern und Hools der East-Side. An-lässlich eines Hallenturni-ers in der Saalsporthalle Zürich wurden die ca. 15

anwesenden YB-Anhänger von einer grösseren Zahl Luzerner mit dem erwähn-ten Gesang provoziert, was einen Tribünensturm der East-Side zur Folge hatte. Auch auf der All-mend kam es einige Male zu Handgreiflichkeiten. ImGegensatz zu diesen un-schönen Erlebnissen gab es aber auch schon früher freundschaftliche Kontakte zu Luzernern mit gemein-samen Groundhopping-Ausflügen oder gegen-seitigen Spielbesuchen.

Nachdem sich die Situation bei uns endlich beruhigt hatte und YB (ironischer-weise dank gütiger Mithilfe von diversen Luzernern wie Koller und Theiler) fi-nanziell wieder auf sicher-en Beinen stand, nahmen die Konflikte ab. WährendYB einen sportlichen Auf-schwung verzeichnen konn-te, waren es diesmal die Luzerner, welche mit finan-ziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Durch un-terschiedliche Liga-Zuge-

hörigkeiten gab es weni-ger Aufeinandertreffen, so dass man das Verhältnis eher als neutral/gleich-gültig einschätzen konnte.

Die Entwicklung beider Vereine und der Fanszene weist viele Parallelen auf: Nach einer finanziellschwierigen Zeiten mit Ab-stechern in die NLB wurde der Aufstieg geschafft und die Fanbasis stark verbes-sert. Beidenorts ist die Ultra-Bewegung stark im Kommen oder teilweise schon etabliert. Trotz allem ist der harte Kern recht übersichtlich und hat einen guten Einfluss im Stadion.

Heute geniesst Luzern in Bern einen guten Ruf, auch was die Zusammenset-zung der Fanszene betrifft. Der Zusammenhalt scheint gross zu sein, und der Gä-steauftritt im Wankdorf war nach Meinung von vie-len der bisher beste Sup-port im neuen Stadion. Es gibt kleinere Streitig-keiten unter den YB-Fans, welche Lieder die Luzerner nun schlussendlich von uns «geklaut» haben; in Erinnerung bleibt vor al-lem das zelebrierte «Auf-steigerjungs», welches wir ja bekanntlich einge-führt haben. Wieviel davon Ironie oder «Rache» für von euch geklaute Lieder ist, dies ist wohl jedem selbst zu überlassen…

In diesem Sinne, alles Gute für die Zukunft! »

Rivalität – Gleichgültigkeit - Sympathie. Hintergrund FCL - YB 9

«... der bisher beste Support im neuen Stadion.»

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10 Die Stelzbock-Verleihung

«Undercover»-Awardan HeinzIm Oktober 2006 traf sich eine USL-Delegation mit der FCL-Vereinsleitung zu ei-nem informellen Gespräch im Restaurant Schützen-haus. Mit von der Partie war auch Heinz, der hinter den Bäumen vis-à-vis des Restaurants in ehrenvoller Mission tapfer Stellung be-zog. Der Auftrag von FCL-Sicherheitschef Daniel Ry-ter war hochbrisant: Heinz musste die Sicherheit der FCL-Führungsetage garan-tieren. Keine leichte Auf-gabe, wenn man sich die Unberechenbarkeit und latente Gewaltbereitschaft der Chaotentruppe USL vor Augen führt. Undercover-Agent Heinz leistete aber ganze Arbeit: Die FCL-Vereinsleitung konnte das gefährliche Treffen körper-lich unversehrt verlassen.

«Hyperbel»-Award anWalter StierliIm Spätherbst 2006 sorg-ten unbändige Horden von Chaoten rund um die FCL-Heimspiele für bürger-kriegsähnliche Zustände. Familienväter konnten sich nicht mehr auf die Allmend wagen, ohne um die Ge-sundheit ihrer Kinder zu bangen. Der FCL bereitete dem Spuk ein Ende, indem er mutig Stadionverbote verteilte. Darunter auch an

gemeingefährliche Gewalt-täter, die aufgrund eines Bierbecherwurfs eindeutig als Anführer der maro-dierenden Hooligan-Trup-pen identifiziert werdenkonnten. Walter Stierli höchstpersönlich durfte vor versammelter Presse die frohe Botschaft ver-künden: «Wir ziehen die-jenigen zur Rechenschaft, die am schlimmsten ge-wütet haben. 15 schlim-me Chaoten können locker 200 Mitläufer mitreissen. Es macht also Sinn, die Anstifter aus dem Weg zu ziehen.» Beruhigende Worte eines Ehrenmanns! «Music Star»-Award an Silvia KaufmannIm Frühjahr 2006 zauberte die singende Barmaid und selbst ernannte Mallorca-Königin Silvia Kaufmann ein fetziges Fan-Lied aus ihrer musikalischen Mottenkiste. «We love football» hiess die musikalische Perle, welcher zuvor bei der Wahl zum offiziellen SchweizerWM-Song die wohlver-diente Anerkennung unbe-greiflicherweise verwehrtblieb. Die FCL-Vereinslei-tung jedoch erkannte das Hitpotential des schmissi-gen Songs und kürte ihn kurz entschlossen zur neu-en Stadionhymne. Die Sta-dion-Premiere wurde zum Triumph für die blondier-

te Stimmungskanone aus dem Luzerner Hinterland. Das begeisterte Publikum liess es sich nicht nehmen, die beschwingte Darbie-tung mit enthusiastischen Pfiffen lautstark zu unter-malen. Nach dem Spiel führten unzählige euphori-sche Gästebucheinträge zu einem Serverzusammen-bruch und zur vorüberge-henden Schliessung von Silvia Kaufmanns Website.

«Street Credibility»-Award an Edwin RudolfDass man auch mit wenig Geld viel erreichen kann, bewies der FCL mit sei-ner Aufsehen erregenden Kampagne «Rote Karte für die Gewalt!» Für läppische 20’000 Franken gelang den FCL-Marketing-Strategen eine eindrückliche Antwort auf die Gewaltexzesse rund um die FCL-Spiele. Im Zen-trum der brillanten Kampa-gne standen neben FCL-Spielern auch berühmte Persönlichkkeiten aus dem öffentlichen Leben, die mutig Stellung bezogen. Echte Stars und Sympa-thieträger, wie zum Beispiel Edwin Rudolf, der ehemali-ge Direktor der Schweizer Sporthilfe. «Null Toleranz der Gewalt. Randalierer und Schläger gehören vor Gericht und nicht in die Stadien» verkündete der szenenkundige Oldie. Star-

And the Stelzbock goes to...Hollywood hat den Oscar, Luzern den Stelzbock. Mit ei-nem Stelzbock-Award werden Persönlichkeiten geehrt, die sich im letzten Jahr durch herausragende Leistungen um die Luzerner Fussballszene «verdient» gemacht haben...

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Die Stelzbock-Verleihung 11

ke Worte, die mit Sicher-heit keinen gewaltbereiten Jugendlichen kalt lassen!

«BouleAward» an Hugo BischofStellvertretend für die ge-samte Redaktion der Neu-en Luzerner Zeitung ehren wir Hugo Bischof für seine hervorragende journalis-tische Arbeit im letzten halben Jahr. In seiner Be-richterstattung über die

Ausschreitungen rund um die FCL-Spiele zeichnete sich der eloquente Vollbluts-Journalist durch gewissen-hafte Recherchearbeit und hohe Fachkompetenz aus. Seine differenzierte Be-

trachtungsweise, die es ihm erlaubte, den Lesern auch die positiven Seiten einer lebendigen Fankul-tur nahe zu bringen, kann nicht genug gelobt werden. Mutig und in der heutigen Zeit nicht selbstverständ-lich ist die standhafte Wei-gerung des prinzipientreu-en und unbestechlichen Journalisten-Cracks, sich für Vereins- und Polizei-interessen sowie den von Verbandsseite gesteuerten Propaganda-Wahn im Vor-feld der EM 08 einspannen zu lassen. Danke Hugo!

«Volksnähe»-Award anWilly EicherKein Polizist ist so nahe an den Fans dran wie Willy Ei-cher. Das bewies der «Chef Planung und Einsatz» der Kantonspolizei Luzern ein-drücklich am Auswärtsspiel gegen die Zürcher Grass-hoppers. Im Bestreben, die Erfahrungswelt des gewöhnlichen Fussballfans hautnah mitzuerleben, liess sich der erfahrene Gesetzeshüter unvorsichti-gerweise auf eine Diskussi-on mit den Zürcher Deltas ein. Die Deltas taten, was sie in solchen Situationen immer tun: Sie griffen be-herzt zum Pfefferspray. Was Hauptmann Eicher sofort zu Tränen rührte. Und uns irgendwie auch.

«Ich Chef, du nix»-Award an Ernst Röthlis-bergerWer erinnert sich nicht ger-ne an die Debatte um die USL-Stellungnahme Ende November. Kaum wurde diejenige publiziert, war

sich der Interims-Polizei-Boss nicht zu schade um eine unmittelbare, fundier-te Machbarkeitsanalyse. In seiner kompetenten, auto-ritären Art und Weise wuss-te er sofort zu berichten, dass ein alternativer An-kunfts- und Abfahrtsort von Extrazügen mit Gästefans unmöglich ist. (Bestätigten Gerüchten zufolge soll der Kommandant der Stadtpo-lizei nur zwei Monate spä-ter offiziell einen Antrag andie SBB gerichtet haben, Fanzüge künftig in Vorots-bahnhöfen anzuhalten...)

«Kompetenz»-Award anYves HolenwegerAls die Gewaltexzesse rund um die FCL-Spiele aus-zuufern drohten, griffen gottlob sachverständige Politiker beherzt in die fest-gefahrene Debatte ein. An vorderster Front SVP-Frak-tionschef Yves Holenweger, der mit erfrischenden Voten für neuen Schwung in der Hooligan-Diskussion sorg-te. Im Wissen, «dass die Sicherheitslage an Fuss-ballspielen völlig entglitten sei», regte er an, dem FCL das Stadion zu kündigen. Keine Freude hatte der Stadtluzerner Polit-Polte-ri hingegen am unnützen «Pseudo-Fanprojektli». Auch der 2-Franken-Sicher-heitszuschlag scheint ihm lächerlich, da «angesichts der immensen Sicherheits-kosten viel zu gering». Es bleibt zu hoffen, dass solch geballte Fachkompetenz vom Stimmvolk an den nächsten Wahlen entspre-chend gewürdigt wird...

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Fussball gehört irgend-wie zu unserem Leben. Die meisten KollegInnen stam-men aus dieser Szene. Auf viele tolle Ereignisse kön-nen wir zurückblicken, sei es an Heimspielen oder auf Auswärtsfahrten mit dem FCL, aber auch an Spielen im Ausland. Wäh-rend den Spielen wird supportet was das Zeug hält, zum stelzen bleibt davor oder danach noch genügend Zeit. Ebenfalls ist die Kurve nicht dazu

da, um Modeshows zu veranstalten, sonst kann’s schon mal passieren, dass es knallt… Lieber noch mögen wir gepflegte Fahr-ten an Auswärtsspiele mit reichlich Moscato, Prosec-co oder härterem Stoff. Dass dann ein - eh schon locker sitzender - Zahn ei-nes Mitfahrers aus einem ungenannten Kaff dran glauben muss, hat’s auch schon gegeben… Ansons-ten sind wir immer da, um die Jungs mal wieder unter den Tisch zu saufen, sinn-los zu liiren oder im Aus-land neue Länderpunkte zu sammeln. Durch wei-tere Aktionen oder Loya-lität in schwierigen Zeiten ist uns der nötige Respekt gewiss.

Aber so einiges hat sich in der letzten Zeit geän-dert. Der Fussball lebt von den Fans. Ist das Feuer auf den Rängen, ist es auch auf dem Platz! Doch wenn

gewisse Herren das nicht bald begreifen, gibt es lei-der wohl eines – hoffent-lich fernen – Tages keine richtigen Fans mehr. Das Aus für König Fussball? Wir werden’s sehen... Oder müssen wir dafür sorgen, dass auch hier wir Frauen an die richtigen Positionen kommen?!?

Mangelndes Interesse an der Kommerzware Fussball bewegen die eine, andere negative Ereignis-se die andere, ab und zu (oder halt für die nächste Zeit) den Spielen fern zu bleiben. Die Freundschaf-ten neben dem Platz blei-ben natürlich bestehen. Und da gibt es ja noch eine U21, welche der Mo-dernisierung noch nicht ganz zum Opfer gefallen ist…»

Bandwurm & Dräcksgoof

Früher war alles besser!

12 Fan-Kurven

«Vor zig Jahren dank Papa das erste Mal in der Kurve live dabei, bis vor kurzem an jedem Spiel on tour. Früher noch Gänse-haut und Euphorie, heute meist nur noch durch übermässigen Alkoholkonsum in Stimmung.

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Wunderwaffe Fanprojekt?Nach den Ausschrei-tungen rund um die FCL-Spiele im letz-ten Jahr waren sich Verein, Polizei sowie Vertreter von Stadt und Kanton einig: Ein Fanprojekt muss her! Da muss die kritische Frage erlaubt sein: warum eigentlich?

So entschieden der FC Lu-zern nach den Ausschrei-tungen im Spätherbst 2006 auf die Karte Repression setzte, so unmissverständ-lich machte Mike Hauser, der FCL-Verantwortliche für Sicherheitsfragen, klar, dass die repressiven Mass-nahmen durch präventive Fanarbeit flankiert werdenmüssen. Der FCL liess den Worten erfreulicherweise Taten folgen und beauf-tragte die Hochschule für Soziale Arbeit, ein so ge-nanntes «Präventionskon-zept gegen Gewalt und Randale» auszuarbeiten. Unter der Leitung von Pro-fessor Jörg Häfeli machte sich das Projektteam in Rekordgeschwindigkeit an die Arbeit. Läuft alles rund, kann das «Präventions-konzept» bereits anfangs September in die Tat um-gesetzt werden.

Schon früh in der Konzep-tionsphase wurden Fan-vertreter mittels Interview zum Thema befragt. Die USL nutzten diese Gele-genheit, um auf drei wich-

tige Punkte hinzuweisen, die unserer Meinung nach für den Erfolg eines Fan-projekts in Luzern unab-dingbar sind.

Eigeninitiative der Fans respektieren!

Anders als beispielswei-se in Basel entspringt das Fanprojekt nicht einem unmittelbaren Wunsch der Fans. Zwar wurden auch in Luzern aktive Fans schon vor Jahren mit der Idee ei-nes Fanprojekts beim Ver-ein vorstellig. Damals aber standen weder eine Fuss-ball-EM im eigenen Land noch eine wegweisende und im Ausgang ungewis-se Abstimmung über ein neues Stadion vor der Tür. Und auch die Medien hat-ten «Fan-Randale» noch nicht als kampagnentaug-liches Thema für sich ent-deckt. Entsprechend stiess

die Idee bei Verein und Be-hörden auf taube Ohren.

Die aktiven Fans begegne-ten dem jahrelangen Va-kuum, das in Luzern in Sa-chen Fanarbeit herrschte, mit Eigeninitiative. Die USL nehmen sich heute vieler Sachen an, die normaler-weise klassische Aufgaben eines Fanprojektes sind. Das reicht von der Suche nach Räumlichkeiten und Treffpunkten, über die Or-ganisation von Auswärts-fahrten und Events, bis zur Vertretung von Fananlie-gen gegenüber Verein und Behörden. Die aktive Fans-zene in Luzern darf mit Recht stolz auf das ohne fremde Hilfe Erreichte sein und hat guten Grund, einer möglichen Vereinnahmung dieser Errungenschaften durch ein «offizielles» Fan-projekt kritisch gegenüber zu stehen.

Für Sicherheit zu sorgen ist Aufgabe der Polizei, nicht die eines Fanprojekts.

Hintergrund: Fanprojekt 13

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Ziele ehrlich offen le-gen!

Wer bei den aktuellen Dis-kussionen um präventive Fanarbeit genau hinhört, dem fällt auf, dass von offizieller Seite nie von ei-nem «Fanprojekt» gespro-chen wird, sondern immer von einem «Präventions-konzept gegen Gewalt und Randale» die Rede ist. In einer frühen Projektskizze der HSA wird als Ziel die Entwicklung und Umset-zung von mittel- und lang-fristig wirksamen Massnah-men zur Verhinderung von Gewalt und Randalismus von Fans genannt. Unter anderem gelte es nach «geeigneten Massnahmen in den Bereichen Präven-tion, Früherkennung und Repression» zu suchen.

Die USL halten diese Ziel-setzung für zu einseitig. Ein Fanprojekt hat sich in erster Linie für die Fans einzusetzen und eine le-bendige Fankultur zu för-dern. Bei Konflikten zwi-schen Fans und Verein,

Polizei und Behörden sollte es vermittelnd eingreifen und wenn nötig als Medi-ator tätig werden. Sinnvoll scheint uns zudem eine verstärkte Jugendarbeit zu sein, unter der wir das behutsame Heranführen ganz junger FCL-Anhän-ger an die aktive Fanszene verstehen. Kontrollierende oder gar sanktionierende Tätigkeiten dürfen jedoch genauso wenig die Aufga-be eines Fanprojekts sein, wie ihm die Verantwortung für die Sicherheit in und ausserhalb des Stadions übertragen werden darf. Für diese Aufgaben sollten nach wie vor Verein und Polizei zuständig bleiben.

Unabhängigkeit bewah-ren!

Damit ein Fanprojekt er-folgreiche Arbeit leisten kann, muss zwischen Fan-projekt-Mitarbeitern und aktiven Fans ein Vertrau-ensverhältnis entstehen. Ein solches ist nur mög-lich, wenn das Fanprojekt jederzeit seine uneinge-

schränkte Unabhängigkeit bewahrt. In einer Medien-mitteilung von Anfang Ja-nuar teilte der FCL mit, das die Konzeptserstellung des Fanprojekts unter Einbe-zug aller relevanten Akteu-re (Polizei, Stadt und Kan-ton Luzern, SBB, VBL etc.) geschieht. Für eine diffe-renzierte Auslegeordnung mag es zwar durchaus sinnvoll sein, dass man sich in der Konzeptionsphase möglichst viele Meinungen einholt. Spätestens aber bei der Zielsformulierung muss sich das Fanprojekt eindeutig von Partikularin-teressen einzelner Akteure abgrenzen. Ebenso darf es sich zu keinem Zeitpunkt vom FC Luzern, der das Projekt zu einem guten Teil mitfinanziert, instrumenta-lisieren lassen. Sonst wird das Fanprojekt zum Vorne-herein zum Scheitern ver-urteilt sein.

Unter www.us-luzern.ch stehen zusätzliche Infor-mationen über das Fanpro-jekt zum Download bereit.

Eigeninitiative der Fans soll respektiert und gewürdigt werden.

14 Hintergrund: Fanprojekt

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Thomas Gander, das Fanprojekt gibt’s nun bereits seit gut vier Jah-ren. Wie sieht die Bilanz aus?Es gibt Höhen und Tiefen in unserer Arbeit, aber im Moment sehe ich positiv in die Zukunft! Das Fanpro-jekt hat sich mittlerweile zu einer Institution ent-wickelt, die in der Basler Fanszene gut verankert ist und zu einem Begriff im Basler Fussballumfeld wurde.

Die Basler Fanszene steht also hinter dem

«Die Akzeptanz der aktiven Fans ist entscheidend!»

Fanprojekt?Die Akzeptanz der aktiven Fans ist für die Arbeit ei-nes Fanprojekts entschei-dend. Ohne geht es nicht. Das Vertrauen wird einem allerdings nicht geschenkt, man muss es sich verdie-nen und immer wieder neu erarbeiten. Ich bin jetzt seit zwei Jahren beim Fan-projekt dabei. Es hat viel-leicht anderthalb Jahre ge-dauert, bis ich das Gefühl hatte, eine Vertrauensba-sis zu den Fans geschaffen zu haben.

Wie ist es dem Fanpro-jekt gelungen, das Ver-trauen der Fans zu ge-winnen?Man wird an seinen Taten und Worten gemessen! Wenn die Fans merken, dass man sich für sie und ihre Fankultur einsetzt und sie zu begreifen versucht,

dann wächst das Vertrau-en. Wichtig ist auch, dass man elementare Spielre-geln einhält: So verhan-deln wir nur in Anwesenheit oder in Absprache mit Fans mit Verein oder Behörden. Hintenherum gemauschelt wird bei uns nicht. Wir müssen beweisen, dass wir für unsere Fans ein loyaler Partner sind, auch wenn wir von aussen un-ter Druck gesetzt werden.

Besteht dieses Vertrauen, können wir uns auch mal kritisch gegenüber den Fans und ihrem Verhalten positionieren und ihnen «unsere Meinung sagen».

Hast Du ein Beispiel für Druck, der von aussen kommt?Nehmen wir zum Beispiel das letzte Auswärtsspiel des FC Basel in Zürich, die berühmt-berüchtigte Feu-er-Choreo. Ich wurde kurz zuvor über dieses Vorha-ben in Kenntnis gesetzt und hielt die Durchführung der Choreo in Anbetracht aller getroffenen Vorsichts-massnahmen für vertret-bar, wenn auch absolut an der Grenze. Prompt verlangte der FCZ danach von mir die Herausgabe von Namen und drohte mich resp. das Fanprojekt strafrechtlich zu verfolgen. Da mussten wir standhaft bleiben und uns wehren und einmal mehr klärend unseren Job erläutern.

Von Vereinsvertretern und Behörden wird oft die Gewaltprävention als oberstes Ziel eines Fanprojekts genannt.Ich halte diese einseitige Gewichtung für falsch. Ein Fanprojekt hat in erster Li-nie für die Fans da zu sein. Dabei gilt es die Entwick-lung der Fankultur zu ver-folgen (auch kritisch) und sich mit den vielen Betei-ligten (Fan, Verein, Polizei, etc) über eine tolerierbare

Das Fanprojekt in Ba-sel setzt sich für eine lebendige Fankultur ein und geniesst da-bei den Rückhalt der aktiven Fanszene. Wir sprachen mit Fan-projekt-Mitarbeiter Thomas Gander.

Thomas Gander

«Ein Fanprojekt hat in erster Linie für die Fans da zu sein.»

Thomas Gander

Hintergrund: Fanprojekt 15

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Form konstruktiv zu «strei-ten». Dies ist ein ständiger Prozess. Ein Fanprojekt soll fördern, koordinieren, be-raten und vermitteln. Und es soll sich falls notwendig anwaltschaftlich für Fanin-teressen einsetzen, ohne sich jedoch von der Fans-zene instrumentalisieren zu lassen. In der heutigen Zeit, wo derart massiv und undifferenziert gegen die Fans aus den Fankurven geschossen wird, ist das besonders wichtig. Greift dieses Vorgehen, ist dies der erfolgreichste Weg zur Prävention von Gewalt.

Ein Fanprojekt soll sich also für eine positive Fankultur einsetzen?Positive Fankultur, das ist auch so ein Unwort! Wer bestimmt denn, was po-sitiv ist und was negativ? Ich spreche lieber von einer lebendigen, kreati-ven und selbstbestimm-ten Fankultur. Dass eine solche Fankultur Grenzen auslotet und diese auch

mal überschreitet, ist – vor allem wenn man die junge Fanszene in der Schweiz betrachtet – erklärbar. Wer das verkennt, lebt an der Realität vorbei. Das von den Medien oft beschwore-ne Idealbild eines Fussball-fans gibt es einfach nicht – ausser man zerstört die Fankurven, wie es in Eng-land und Deutschland pas-siert! Die Folgen, die dann in den unteren Ligen spür-bar werden, bleiben medi-al und kommerziell ohne grosse Bedeutung.

Sprechen wir über die Unterstützung einer le-bendigen Fankultur. In Luzern sehen das die aktiven Fans sehr kri-tisch. Zwischen «Fans unterstützen» und «Fans vereinnahmen / kontrollieren» scheint uns ein schmaler Grat zu sein. Wie gelingt es dem Fanprojekt Basel, hier nicht abzustürzen?Jede Fanszene muss für sich selbst entscheiden,

inwieweit sie Unterstüt-zung erhalten möchte. Für uns ist klar, dass wir nur dort aktiv sind, wo dies auch gewünscht wird. Es ist nicht unser Ziel, Fans zu vereinnahmen, sondern ihnen Anstösse zu geben, in Selbstverantwortung ihr Fansein auszuleben. Gleichzeitig möchten wir ihre Bedürfnisse erkennen. Wichtig ist eine offene Form der Kommunikati-on, die auch in kritischen Phasen Fanarbeit und Fans nicht auseinander bringt.

In Luzern soll sich das geplante Fanprojekt vor allem um die ganz jun-gen Fans (U 16) küm-mern.Das ist nicht der Weg, den wir hier in Basel gehen. Wir wollen mit den Leuten zusammenarbeiten, die in der Muttenzerkurve auch wirklich das Sagen haben, ohne die «Nachrückenden» zu vergessen. Alles andere wäre eine Alibiübung. Nach den Vorfällen vom 13. Mai

Gander: «Ich hielt die Durchführung der Choreo in Anbetracht aller getroffenen Vor-sichtsmassnahmen für vertretbar, wenn auch absolut an der Grenze.»

16 Hintergrund: Fanprojekt

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2006 verlangte man von uns, dass wir uns von den Tätern distanzieren. Das lehnten wir ab. Wir distan-zierten uns zwar in aller Deutlichkeit von den Ge-walttaten, aber nicht von den Tätern. Denn genau für diese Leute sind wir auch da!

Das Basler Fanprojekt wird vom FC Basel mit-finanziert. Ist da dieUnabhängigkeit noch gewährleistet?Ob die Unabhängigkeit eines Fanprojekts unan-getastet bleibt, hängt von der Bereitschaft der Ver-einsführung ab, in eine sinnvolle Fanarbeit zu in-vestieren. In Basel haben wir das Glück, mit Vizeprä-sident Bernhard Heusler einen Mann im FCB-Vor-stand gefunden zu haben, der früher selbst in der Muttenzerkurve stand und sich sehr engagiert für eine gute Fanarbeit ein-setzt. Ich denke, die Ge-fahr ist grösser, dass von den Sicherheitsinstanzen versucht wird, ein Fanpro-jekt für eigentlich repressi-ve Zwecke einzusetzen.

Wie ist das zu verste-hen?Man darf nicht vergessen, dass z.B. die Polizei die Staatsmacht repräsentiert. Entsprechend wird denn auch argumentiert: «Ihr werdet von öffentlichen Geldern finanziert, alsoschaut zu, dass sich euer Klientel gesetzeskonform verhält.» Dass dies in vie-

len Bereichen der Sozialen Arbeit nicht funktioniert, ist schwer begreifbar zu machen. So werden wir leider immer noch viel zu sehr als Ausführungsge-hilfen der Gesetzeshüter betrachtet und nicht als Fachleute der sozialen Ar-beit, von denen man viel-leicht auch mal was lernen könnte.

Gibt’s Tipps aus Basel fürs Luzerner Fanpro-jekt?Wichtig scheint mir, dass man die wirklich aktiven und führenden Leute aus der Fanszene mit ins Boot holt. Ohne das Wohlwol-len der Leaderfiguren läufterfahrungsgemäss nichts. Die Zieldefinition soll-te gut überlegt sein und klar – auch von der akti-ven Fanszene – formuliert werden. Hier ist es wichtig, dass man sich nicht von zu vielen Interessen (Politik, Verein, Polizei) leiten lässt, sondern die Anliegen und Methoden der sozialen Ar-beit ins Zentrum setzt! Nie-mals sollte vergessen wer-den, dass Fanarbeit eine langfristige Angelegenheit ist. Erfolge stellen sich nicht schon nach ein paar Monaten ein. Wir in Basel verfolgen die Entwicklung in Luzern mit grossem In-teresse und hoffen, dass da was Gutes entsteht. Als ausgleichender Part zu dem heute vorhandenen Sicherheitswahn und der Stigmatisierung von gan-zen Fanszenen kann es in der Schweiz nicht genü-gend Fanprojekte geben!

• Kostenrahmen: jähr-lich ca. Fr. 160’000.- bis Fr. 200’000.- (Person-alkosten, Miete Räumli-chkeiten, Infrastruktur)• Finanzierung: 4 Säu-len: Kanton, Stadt, Club und Private (Sponsor-ing, Spenden, Stiftungen)• Organisatorische An-bindung: Eigenständige– operativ von den Geldge-

bern unabhängig – ge-schaffene Stelle. Gründ-ung eines Trägervereins, in welchem Geldgeber, Fach-personen und Fans Einsitz haben. Wer entscheidend oder beratend einsitzt, muss in den Traktanden klar geregelt sein.• Personal: voraussich-tlich 90-120 Stellenpro-zent (mit mindestens 2

Personen zu belegen), Rekrutierung wird wo-möglich durch Trägerverein oder HSA vorgenommen.• Nächste Schritte: Po-litischer Entscheid im April 2007, danach Feinkonzept (inkl. Ein-fliessen Fanbedürfnisse).• Frühester Start derUmsetzung: anfangsSeptember 2007

Fanarbeit Luzern – Das ist geplant:

«Wir distanzierten uns zwar in aller Deutlichkeit von den Gewalttaten, aber nicht von den Tätern. Denn genau für diese Leute sind wir auch da!»

Thomas Gander

Hintergrund: Fanprojekt 17

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A Star Is Born: «Ei Stadt i de Schwiiz»Die kurzfristige Spielver-schiebung zum Saisonstart stellte das Event-Team vor ein grosses Problem: Wann findet denn nun bitteunsere Plattentaufe statt? Nach einigen Diskussionen und dank der Flexibilität seitens der Künstler als auch des Roadhouse ge-lang es uns schliesslich, die ganze Sache auf den Sonntag zu verschieben. Ein herzliches Danke-schön an alle flexiblenInvolvierten, dafür keine Grüsse an die Instanz, der wir diese unsinnige Ver-schiebung und die damit verbundenen Umstände zu verdanken haben...

Skeptische Blicke

So durfte man also ein-erseits gespannt sein, wieviele Leute sich am Sonntagmorgen nach Fas-nachts- oder anderen Ab-stürzen ins Roadhouse begeben würden. Ander-erseits waren wir nicht sicher, wie die beiden doch etwas unterschiedlichen Welten des «Fussballs» und des «Hip-Hops» wohl zusammen klarkommen würden. Ein paar skeptische Blicke zwischen den Lagern waren denn zu Beginn auch deutlich auszumachen.

Als sich das Roadhouse ge-gen Mittag bereits prächtig gefüllt hatte, wussten wir, dass die Verschiebung auf den Sonntag uns wohl weniger Leute gekostet hat, als erst befürchtet. Gegen halb zwei verschob

sich schliesslich das ganze Lokal in den Konzertraum, der bis auf den allerletzen Winkel gefüllt wurde. Als die beiden Rapper EMM und Steven Egal dann in LU-Vollmontur mit einem Sion-Diss die Bühne be-traten gab es kein Halten mehr. Die beiden heizten dem Publikum von der allerersten Sekunde gekon-nt ein und Diggy brachte mit seinen fetten Beats den Raum zum Beben.

Begeisterte Ovationen

«Obschon man natürlich nicht davon ausgehen kann, dass das Publikum sehr hip-hop-interessi-ert und dann bei solchen Songs sehr textsicher ist, bekamen wir die Re-frains der beiden Luzerner Songs gut um die Ohren gebrüllt. Eine solche Be-geisterungsfähigkeit und auch die bedingungslose Unterstützung für so ein Projekt habe ich noch nie

erlebt,» zeigte sich EMM nach dem Konzert be-geistert. Dass es auch dem Publikum gefallen hat, zeigte sich neben den begeisterten Ovationen nach dem Konzert auch an den Warteschlangen, als es um den Kauf der CDs und Shirts ging. Weiter war gut zu beobachten, wie sich die anfangs dis-tanzierten Grüppchen von Hip-Hoppern und Fussball-fans bei Bier und Musik im-mer mehr durchmischten.

Nach dem Vollerfolg sollte einer Performance im Sta-dion eigentlich nichts mehr im Wege stehen, oder? «Auf jeden Fall und jed-erzeit, allerdings müssen die Refrains zuerst in den Köpfen von allen Leuten sitzen - dann gibt’s einen richtigen Chor!» freuen sich die beiden schon jetzt.

Die CD ist weiterhin erhält-lich am USL-Stand sowie unter www.us-luzern.ch.

18 CD-Projekt USL & EMM

EMM, Steven Egal und Diggy heizten im proppevollen Roadhouse so richtig ein.

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Im Block: Commando Bianco Blu Lucerna 19

Deine Fangruppe will hier erscheinen? Melde dich per E-Mail an [email protected]!

In dieser Rubrik stellen sich Grup-pen aus dem Lu-zerner Fanblock selbst vor.

«Höi! Wir vom Com-mando Bianco Blu Lu-cerna (CBBL) sind eine junge und motivier-te Fangemeinschaft. Durchschnittsalter: 16! Mit diesem Alter hat man es in der Kurve nicht immer einfach. Oft wird man nicht wirklich toleriert oder wird als «Picco» abgestempelt. Wir haben allerdings bemerkt, dass man schnell akzeptiert wird, wenn man mit Herz ak-tiv dabei ist.

Offiziell bestehen wirerst seit dieser Saison. Angefangen haben wir als eine kleine, unauf-fällige und namenlose Gruppe in der Saison nach dem Abstieg. An-wesend waren wir zuerst jedoch eher als Einzel-personen und weniger als Gemeinschaft. Die Spiele wurden jedoch immer mehr zu einem Treffpunkt. Im Frühjahr 2006 begannen wir, in-spiriert durch die aus-gezeichneten Aktionen der US Luzern, unsere ersten Ideen umzuset-zen. Das aktive Fanle-ben wurde zur Sucht, die Fantasie wurde im-mer grösser, und immer

mehr Stoff bekam mit einem Hauch von Farbe ein neues Gesicht. Die im Allgemeinen positi-ven Reaktionen seitens anderer Fans motivierten uns, noch weitere Fah-nen zu basteln. Langsam und unauffällig nahm die CBBL Formen an. Immer mehr fingen wir an, an-dere Schweizer Fussball-stätten mit den Flaggen Luzerns zu erkunden.

Wir begannen nun langsam zu verstehen, wie viel uns der FCL ei-gentlich bedeutet. Heu-te sind wir in der Kurve, um den FCL akustisch und optisch voll und ganz zu unterstützen. Anfangs Saison waren wir praktisch die Ers-ten, WO ausserhalb des so genannten harten

Kerns, mehrere Fahnen schwangen. Auch an den Auswärtsfahrten sind wir immer vertreten.

Heute wird uns dau-ernd von den guten al-ten Zeiten erzählt. Wir hoffen, dass man dies später auch von unse-rer Generation behaup-ten kann. Somit geben wir unser Bestes, die Fankultur der Allmend bestmöglich aufrecht zu erhalten und unserem momentan sehr schlech-ten Ruf in den Medien zu widersprechen.

Stolz auf unsere Far-ben, stolz auf unsern Club, schwingen wir stolz die Flagge Luzerns!

LG CBBL»

Süchtig nach Support

Die CBBL machten in Basel mit «Höi»-Doppelhaltern auf sich aufmerksam.

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20 Shopinfos

Winter-Accessoires im USL-Shop

Handschuhe «LU 1901», erhältlich für CHF 25 (CHF 5 Rabatt für Mitglieder).

Wollmütze «LU» in dunkelblau & schwarz, CHF 25 (CHF 5 Rabatt für Mitglieder).

Weitere Artikel Normal- / MemberpreisCD «Ei Stadt i de Schwiiz» CHF 10 / CHF 8T-Shirt «Zibung - Luzern lebenslänglich» CHF 25 / CHF 20Wollschal «Luzern 1901» CHF 25 / CHF 20Seidenschal «Luzern 1901» CHF 20 / CHF 15Oldschool-Shirt CHF 70 / CHF 55 Alle Artikel sind erhältlich im USL-Shop beim Stadioneingang zur Zone 2.

Das Bild zum Schluss


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