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Sonderbeilage Januar 2012 Private Equity • Buyouts • M&A ... · wie vor die Nähe zu Mittel-...

Date post: 11-Aug-2020
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1 Sonderbeilage Januar 2012 Das Magazin für Investoren und Entrepreneure VentureCapital Magazin VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de SONDERBEILAGE SONDERBEILAGE Private Equity in Österreich Private Equity in Österreich 5. Jahrgang 5. Jahrgang powered by Mit Special Section 10 Jahre
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1 Sonderbeilage Januar 2012

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

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SONDERBEILAGESONDERBEILAGE

Private Equity in ÖsterreichPrivate Equity in Österreich5. Jahrgang5. Jahrgang

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Mit Special Section

10 Jahre

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Sie haben einen guten Riecher für‘s Geschäft.

Wir sind Ihre verlässlichen Anwälte in allen Venture Capital Angelegenheiten.

Wir achten auf eine rasche Reaktionszeit und einen hohen Spezialisierungsgrad, weil der wirtschaftliche Er-folg sehr oft von kurzfristig erarbeiteten und klaren Lösungen abhängt. WMWP ist eine auf Wirtschaftsrecht spezialisierte Anwaltskanzlei mit Standorten in Wien und Klagenfurt.

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Sonderbeilage „Private Equity in Österreich“ 3www.vc-magazin.de

Gruß

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Sehr geehrte Damen und Herren,

ich darf Ihnen auf diesem Wegezum zehnjährigen Bestehen der Austrian Private Equity and Ven-ture Capital Organisation (AVCO)sehr herzlich gratulieren.

Als Dachorganisation der österrei-chischen Beteiligungskapitalindus -trie bieten Sie einerseits jungenUnternehmerinnen und Unterneh-mern die Möglichkeit, sich mit interessierten Wachstums kapital -gebern zu vernetzen, sind anderer-seits aber auch die engagierteInteressenvertretung für Ihre Mit-glieder gegenüber Politik und Wirt-schaft.

Meine Aufgabe als Finanzministerinist auch, attraktive Rahmenbedin-

gungen für die private Finanzierungvon Unternehmen zu schaffen.Neben dem kontinuierlichen Defizitabbau und der Schulden-bremse bekenne ich mich zu eineraktiven Kapitalmarktpolitik, dennsie ist mit dem wirtschaftlichen Erfolg Österreichs untrennbar ver-bunden. In diesem Sinne wollen wirunser Steuerrecht künftig verbes-sern. Meine Prämissen dabei sind:weniger, einfacher, leistungsgerech-ter und wirtschaftsfreundlicher.

Durch die Finanzierung von Projek-ten mit Venture Capital eröffnensich in Österreich große Chancen.Die AVCO setzt durch ihre Tätigkei-ten wichtige Impulse für Wachstumsowie Beschäftigung. Sie macht

dadurch den WirtschaftsstandortÖsterreich attraktiver für Investo-ren aus dem In- und Ausland.

Für das unermüdliche Engagementund den Einsatz der AVCO für un-sere heimische Wirtschaft dankeich Ihnen sehr und darf Ihnensowie der gesamten Branche auchfür die kommenden zehn Jahrealles Gute und weiterhin viel Erfolgwünschen.

Grußwort

Dr. Maria Fekter

Dr. Maria FekterBundesministerin für Finanzen

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3 GrußwortDr. Maria Fekter, Bundes-ministerin für Finanzen

Überblick

6 Mehr investieren! Österreich bietet eine attrak-tive Unternehmerlandschaft– aber zu wenig Private Equity

Standort

10 „Österreichische Unter-nehmen werden oft unter-schätzt“Interview mit Thomas Moserund John Chapman, Mana-ging Partner, Pontis Capital

12 Unsichere Zeiten erforderneinen stabilen Finanzie-rungspartner Beim Gesellschafterwech-sel ist eine durchdachte,flexible Finanzierungs-struktur nötigDr. Roland Leitinger, Ober-bank Opportunity Fonds

14 „Wir wollen Venture Capital-Investoren mobilisieren“Interview mit DI BernhardSagmeister, Geschäftsfüh-rer, aws Austria Wirtschafts -service

16 Von Kartellrecht bis VerfallsklauselnAktuelle rechtliche Fragenbei Eigenkapital-Transakti -onenDr. Martin Wiedenbauer,WMWP Rechtsanwälte

Praxis

18 „Es gibt mehr als genughervorragende Investitions -möglichkeiten“Interview mit Dr. MatthiasHallweger, Vorstand, HMWEmissionshaus, und MichaelMotschmann, Vorstand,MIG Verwaltungs AG

19 Technologietransfer inÖsterreichWie funktioniert die Umset-zung von Ideen aus demHochschulbereich in erfolg-reiche Geschäftsmodelle?Mag. (FH) Thomas Bluth,Guardian Business Services

20 Aus der Steiermark zurMarktführerschaftSensor Dynamics: Erfolg-reicher Exit mit VentureCapital

22 „Gegessen wird immer“Wiener Kühlhaus WKFGmbH: Lebensmittellage-rung mit Private Equity

Special Section – 10 Jahre AVCO

24 Ein Rückblick auf die Ent-wicklung der Private Equity-und Venture Capital-Branchein ÖsterreichDr. Jürgen Marchart, AVCO

26 Glückwunsch und weiter so!Stimmen aus dem Verband

29 „Die AVCO hat der Bran-che ein Gesicht gegeben“Interview mit Thomas Jud,Geschäftsführer, ImproveoBeratungs-GmbH

Service

30 Sponsoren der Sonderbei-lage im Portrait

Impressum

13. Jg. 2012, Nr. 1

„Private Equity in Österreich“Sonderbeilage des Venture -Capital Magazins (5. Jg.)

Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de,www.goingpublic.deRedaktion: Susanne Gläser (Projektlei-tung Sonderbeilagen und Extrahefte),Torsten Paßmann (Redaktionsleiter), Mathias Renz (Verlagsleiter)Mitarbeit an dieser Ausgabe:Dr. Doris Agneter, Mag. Thomas Bluth,Mag. Fred Duswald, Mag. Gerhard Fiala,Holger Garbs, Dajana Hentschel, Dr.Christian Kaltenegger, Dr. Roland Leitin-ger, Dr. Jürgen Marchart, Martin Walka,Dr. Martin Wiedenbauer, Dr. RobertWinkler Lektorat: Sabine Klug, Magdalena Lam-melGestaltung: Holger Aderhold, AndreasPotthoffTitelbild: Waldteufel, moonrun, HennieKissling, Felix Horstmann – FotoliaDruck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

VentureCapitalMagazin

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Gemeinsam schneller ans Ziel.

PONTIS Capital ist eine der führenden, unabhängigen Growth Capital Gesellschaften in Österreich mit einem soliden, langjährig erfahrenen Management-Team. Der Investmentfokus liegt auf wachstumsstarken, technologieorientierten sowie innovativen Unternehmen im unteren Mittelstand in der DACH-Region.Durch eine zuverlässige, unternehmerische Partnerschaft über einige Jahre arbeiten wir am gemeinsamen Erfolg.

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Österreichische Unternehmen haben hervorragend ausge-bildete Mitarbeiter, meist beste Kontakte nach Mittel- undOsteuropa, sind in vielen Bereichen Marktführer und habenzudem jede Menge Kapitalbedarf – eigentlich sollte der Be-teiligungsmarkt florieren. Während ausländische Investorenbereits großzügig zugreifen, ist die einheimische Brancheseit der Finanzkrise jedoch noch nicht recht in Schwung ge-kommen. Das Fundraising läuft teils schleppend, und auchdie regulatorischen Rahmenbedingungen sind nicht ideal.2011 gab es dennoch viele positive Nachrichten.

Stagnierender MarktDer österreichische Beteiligungsmarkt ist – im Ver-gleich zu größeren europäischen Märkten wie Deutsch-land, Frankreich oder Großbritannien – überschaubar:Im Jahr 2010 wurden laut Statistik des europäischenBranchenverbands EVCA insgesamt rund 699 Mio. EURin 89 österreichische Unternehmen inves tiert. 2009 wa-ren den Unternehmen nur 186 Mio. EUR zugeflossen,2008 waren es noch 326 Mio. EUR gewesen. Doch das imVergleich sehr gute Investitionsvolumen des Jahres2010 war vor allem einem großen Deal geschuldet: DerUS-Finanzinvestor One Equity Partners erwarb im ver-gangenen Jahr in einem Squeeze-out 75% der Anteile ander Management Holding Constantia Packaging GmbHund nahm sie von der Börse. Der Deal machte mit rund590 Mio. EUR den Löwenanteil des Dealvolumens 2010aus – die Investi tionstätigkeit hat also auch im Vorjahrweiter abgenommen.

Aufschwung 2011 spürbarFür 2011 liegen noch keine finalen Zahlen vor, der öster-reichische Branchenverband Austrian Private Equityand Venture Capital Organisation (AVCO) erhebt dieZahlen nur einmal jährlich am Anfang des Folgejahres.Dennoch sprechen Marktteilnehmer von einem Auf-schwung zumindest im ersten Halbjahr 2011. „2009 warfür die Beteiligungsbranche hier-zulande ein schlechtes Jahr gewe-sen, 2010 gab es eine positive Ent-wicklung, die sich auch im erstenHalbjahr dieses Jahres fort setzte“,berichtet Mag. Bernd Lechner, Mit-glied des Vorstands des Mittel-standsinvestors EK Mittelstandsfi-nanzierungs AG (EK Fin). Mit derbes seren Stimmung auf dem Markt für Unternehmensfusionen und -über nahmen habe auch die Invest-menttätigkeit spürbar angezogen, so Lechner. Doch dieEntwicklung verlangsamte sich im Sommer. „Seit August beherrscht die europäische Schuldenkrise diewirtschaftliche Situ ation, die Unsicherheit ist groß“,sagt der Investor.

Zögerliche NeuinvestmentsDementsprechend hielt sich die heimische Branche mitNeuinvestments vielfach noch zurück. Seit Ausbruchder Finanzkrise konzentrierten sich viele österreichi-sche Beteiligungsgesellschaften auf die Stabilisierungihres bereits bestehenden Portfolios. Laut EVCA- Statistik waren 2010 nur knappe 30% der Investitionenin österreichische Unternehmen Neuinvestments.Auch Lechner, dessen EK Fin für die Unicredit BankAustria einen 50 Mio. EUR großen Fonds verwaltet, berichtet: „Unser Fonds ist nahezu ausinvestiert, dieverbleibenden Gelder sind für unsere bestehenden Beteiligungen reserviert. Wir haben zuletzt den Fokusdarauf gelegt, unsere Portfoliofirmen durch die Krisezu begleiten, und haben gesehen, dass die Erfahrungeines Private Equity-Investors hier sehr nützlich seinkann.“

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insgesamt Venture Capital

Private Equity-Investitionen in Österreich

(in Mio. EUR)

Quelle: EVCA

Mag. Bernd Lechner, EK Fin

Mehr investieren!

Österreich bietet eine attraktive Unternehmerlandschaft –aber zu wenig Private Equity

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Die Sonderbeilage

„Private Equity in Österreich“

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Private Equity • Buyouts • M&A

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Bedarf an Eigenkapital großAttraktive Beteiligungsmöglichkeiten gibt es in Öster-reich aber allemal, ist sich Lechner sicher: „Die zuneh-mende Bankenregulierung wird die Kreditaufnahmekünftig erschweren, deshalb werden sich die Unterneh-men hierzulande verstärkt um Eigenkapital lösungen bemühen müssen, und das Produkt Eigen kapital -finanzierung wird weiterhin angeboten werden“, meintder Mittelstandsinvestor. Und noch ein anderer Trendzeichnet sich ab: Zahlenmaterial des Forschungsinsti-tuts KMU Forschung Austria zufolge liegt die Eigenkapi-talquote österreichischer Unternehmen nur bei durch-schnittlich 25,7%. Private Equity dürfte in den kommen-den Jahren also gefragt sein – ebenso bei Nachfolge -lösungen: KMU Forschung Austria rechnet damit, dassdiese Thematik bei einem Fünftel der heimischen klei-nen und mittleren Unternehmen bis 2019 ansteht.

Investoren aus dem Ausland zeigen InteresseDementsprechend greifen viele Finanzinvestoren ausdem Ausland auf dem österreichischen Markt zu. Sowurden die größten Transaktionen des Jahres 2011 un-ter der Federführung externer Private Equity-Gesell-schaften geschlossen: Der Antikörper-Entwickler F-StarBiotechnologische Forschungs- und Entwicklungs-ges.m.b.H. hatte im April stolze 15 Mio. EUR bei inter na -tionalen Finanziers einsammeln können. Der LondonerPrivate Equity-Geber Climate Change Capital investierteim Juli 8 Mio. EUR in den Wärmepumpenhersteller Neura GmbH. Das Medizintechnik-Unternehmen Mira-cor Medical Systems GmbH sammelte im September ineiner zweiten Finanzierungsrunde 7 Mio. EUR von deut-schen Venture Capital-Gesellschaften ein, hier war auchdie heimische Förderbank Austria Wirtschaftsservice(aws) mit von der Partie. „Österreich ist für uns ein in-teressanter Investmentmarkt“, berichtet Oliver Wed-drien, Geschäftsführer der DZ Equity Partner GmbH, ei-

ner in Frankfurt ansässigen Toch-ter der DZ Bank für Eigenkapitalfi-nanzierung. Seine Gesellschaft hatein eigenes Büro in Wien einge-richtet, drei Professionals erarbei-ten dort mögliche Investitionsge-legenheiten. „Der Markt ist dem inDeutschland sehr ähnlich, manspricht dieselbe Sprache und hatähnliche Strukturen. In unseremFokus steht der familiengeführteMittelstand – und hier bieten sich in Österreich vieleMöglichkeiten“, erklärt Weddrien. DZ Equity Partner er-warb in Österreich zuletzt im Juli 2011 die Wiener Kühl-haus WKF Ges.m.b.H. aus den Händen der AltinvestorenB & C Industrieholding und Prologis European Develop-ments (siehe Fallstudie S. 22).

Vorteile für UnternehmenEin weiterer entscheidender Standortfaktor ist nachwie vor die Nähe zu Mittel- und Osteuropa. „In Öster-reich bestehen traditionell enge Verbindungen zu den

Nachbarländern im Osten undSüdosten. Damit eröffnet sich einhervorragender Marktzugang“, sagtDr. René Siegl, Geschäftsführer derAnsiedlungsagentur Austrian Busi -ness Agency (ABA) – Invest in Aus -tria. „Neben den sehr guten Le-bensbedingungen und dem hohenAusbildungsniveau der Mitarbei-ter spricht auch die sehr flexibleund vorteilhafte Gewinnbesteue-rung mit 25% für den Standort“,

fügt er hinzu. Forschung und Entwicklung in Unterneh-men fördert der österreichische Staat außerdem imRahmen der Initiative „Forschungsplatz Österreich“.

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Private Equity-Transaktionen in Österreich 2011 (Auswahl)

Unternehmen Tätigkeitsfeld Beteiligungsgesellschaften Anlass Volumen in Mio. EUR

AMAG Austria Metall AG, Ranshofen Metallverarbeitung CP Group 3, Wien IPO 266

SensorDynamics AG, Graz Halbleiter u.a. i4g Investment, Wien; DEWB VentureCapital, Jena; Fidura, München; Pontis Capi-tal, Wien; Siemens Venture Capital, München

Trade Sale 164

F-Star Biotechnologische Forschungs- und Entwicklungsges. m.b.H., Wien

Biopharmazie u.a. De Novo Ventures, Menlo Park; SR One,Conshohocken; TVM Capital, München

Wachstum 15

Neura GmbH, Regau Cleantech Climate Change Capital, London Wachstum 8

Miracor Mediacal Systems GmbH, Wien Medizintechnik u.a. Earlybird Venture Capital GmbH, Ham-burg; SHS Gesellschaft für Beteiligungsma-nagement, Tübingen

2. Finanzierungs-runde

7

SeaLife Pharma GmbH, Tulln Biotechnologie PP Capital, Wien; Tecnet Equity, St. Pölten Wachstum 2

Ugichem Gesellschaft für organische Chemie mbH, Innsbruck

Medizin u.a. V+, Landshut Wachstum 2

ShopShare GmbH, Längenfeld Software Creathor Venture, Bad Homburg Wachstum siebenstellig

Quelle: eigene Recherche (kein Anspruch auf Vollständigkeit)

Oliver Weddrien, DZ Equity Partner

Dr. René Siegl, ABA – Invest in Austria

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Überblick

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Neuer Player: Mountain CleantechDementsprechend orientieren sich auch neue Playernach Wien, Salzburg, Linz & Co.: Im November eröff -nete die Schweizer Beteiligungsgesellschaft MountainCleantech eine Niederlassung in Österreich und möch-te verstärkt auf Einkaufstour gehen. Derzeit würdenbereits drei mögliche Transaktionen einer näherenPrüfung unterzogen, berichtet Jürgen Habichler, Managing Partner der Cleantech-Gesellschaft. Im Oktober haben er und sein Team das First Closing ihres zweiten Fonds Mountain Cleantech Fund II in Hö-he von 23 Mio. EUR bekannt gegeben. Cornerstone- Inves tor ist die aws, die sich im Rahmen der Clean-tech- Initiative des österreichischen Wirtschaftsmini-ste riums am Fonds der Schweizer beteiligte. Mit sol-chen Investments will die Förderbank mehr Beteili-gungs kapital ins Land holen.

Schwieriges FundraisingDie öffentliche Hand spielt insgesamt eine große Rollefür die heimische Beteiligungsbranche: Laut AVCOstammten 2010 fast 38% der Mittel, die österreichischeFonds im Fundraising einwerben konnten, aus staatli-chen Quellen. Mit einer Venture Capital-Initiative stelltdie aws derzeit 5 Mio. EUR für Frühphasenfonds zurVerfügung – und setzt dabei auf private Koinvestments(siehe Interview S. 14). Das Fundraising-Volumen stagniert dennoch seit Jahren: 2010 sammelten öster-reichische Fonds laut EVCA-Statistik 268 Mio. EUR ein,2009 waren es 286 Mio. EUR gewesen, auch 2008 beliefsich das Volumen nur auf rund 247 Mio. EUR. Als Pontis Capital im Sommer ein First Closing bei 30 Mio.EUR vermeldete, wurde die Nachricht entsprechenderleichtert in der Branche aufgenommen.

Starke Business Angels-SzeneDas Kapital sammelte Pontis bei institutionellen Inves -toren aus dem eigenen Land und aus dem Ausland ein.Unter anderem hat sich auch der European Invest-ment Fund (EIF) engagiert. Das sei jedoch das einzigeInvestment im Venture Capital-Bereich gewesen, dasder Fonds 2011 in Österreich getätigt hat, sagt Dr.

Markus Schillo, Leiter desERP/EIF-Dachfonds im EIF. „Als relativ kleines Land hat Öster-reich eine recht überschaubareInvestorenlandschaft. Es gibt we-nige international tätige öster -reichische Fonds im Frühphasen-segment. Die Fonds konzentrie-ren sich im Gegenteil stark aufden Heimatmarkt“, beschreibtSchillo die Situation. AttraktiveInvestitionsmöglichkeiten für den EIF sieht er im infor-mellen Beteiligungsmarkt: „Es gibt vor Ort eine starkeBusiness Angels-Basis und viele gute junge Techno -logieunternehmen. Wir können uns daher vorstellen,im Rahmen einer Business Angels-Initiative hier akti-ver zu werden“, kündigt er an.

AIFM-Umsetzung mit FragezeichenWas die Beteiligungsbranche bislang über alle Inves -titionsphasen hinweg gehemmt hat, ist der ungenü-gende rechtliche Rahmen. Nachdem die Reform desMittelstandsfinanzierungsgesellschaften-Gesetzes(sog. MiFiG) das Korsett für Private Equity-Gesell-schaften sehr eng schnürte – eine neuerliche Reformist nicht in Sicht –, müssen sich die Fonds nun auch aufdie Umsetzung der AIFM-Richtlinie in österreichischesRecht vorbereiten. Hier könnten neue Regulierungendrohen: Brancheninsidern zufolge verfolgt die Finanz-marktaufsicht FMA derzeit einen sehr strengen Ansatz, nach dem jeder Fonds unter die EU-Richtliniefallen soll – auch Fonds mit einem Volumen unter 100Mio. EUR, die Grenze, die das Regelwerk selbst zieht.Die allermeisten österreichischen Fonds fallen unterdiese Grenze und hatten deshalb gehofft, von den zusätzlichen Auflagen der Richtlinie ausgeschlossenzu bleiben. Wie die österreichische Lösung am Endeaussehen wird, steht aber noch offen.

FazitÖsterreich bietet Beteiligungsgesellschaften attrak -tive Investmentchancen: Das mittelständisch geprägteUnternehmertum, das bislang stark auf Bankenfinan-zierung gesetzt hat, wird in den kommenden Jahrenverstärkt auf Eigenkapitallösungen angewiesen sein.Forschung und Innovation werden in den etablierten,aber vor allem in jungen Unternehmen groß geschrie-ben. Dennoch leidet die Branche vor Ort an einem lückenhaften gesetzlichen Rahmen und an fehlendenInvestoren aus dem eigenen Land. Wer jedoch Kapitalin den Taschen hat, könnte in den kommenden Mona-ten auf gute Deals stoßen.

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Fundraising österreichischer Private Equity-Fonds

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In einem ansonsten eher trüben Marktumfeld meldete sichPontis Capital im Juli dieses Jahres mit einer Erfolgsnach-richt: Die Wiener gaben das First Closing ihres zweitenFonds Pontis Growth Capital Fund II (PGC II) bekannt. 30Mio. EUR hatten die Beteiligungsmanager einsammelnkönnen – bis Mitte 2012 ist ein Gesamtvolumen von 60Mio. EUR angestrebt. Thomas Moser und John Chapman,beide Managing Partner bei Pontis, berichten im Interviewmit Susanne Gläser von ihren Erfahrungen beim Fundrai-sing und von ihrer Investitionsstrategie.

VC Magazin: Pontis Capital hat im Juli das First Closingdes Pontis Growth Capital Fund II bekannt gegeben. Wienehmen Sie das Fundraising-Umfeld in Österreich der-zeit wahr? Moser: Derzeit findet ein deutlicher Wechsel in der Inves-torenlandschaft statt. Gerade bei Banken und Versiche-rungen führen die regulativen Neuerungen durch BaselIII und Solvency II zu Zurückhaltung. Beispielsweise hatsich in Gesprächen mit Versicherungen herausgestellt,dass sie noch nicht wissen, wie viel Eigenkapital im Ein-zelnen für Kapitalzusagen an Private Equity-Fonds wieden unseren unterlegt werden muss – oft schiebt mansolche Engagements daher lieber auf, bis Klarheitherrscht. Hier spürt man eben noch die Auswirkungender Finanz- und Wirtschaftskrise. Auch wir haben biszum ersten Closing deutlich länger gebraucht als ursprünglich vorgesehen.Chapman: Gleichzeitig gibt es europaweit die positiveEntwicklung hin zu öffentlichen Koinvestment-Pro -gram men, die sehr hilfreich sind. Der European Invest-ment Fund (EIF) ist hier sicher ein sehr wichtiges Instru-ment – der EIF ist übrigens auch bei uns investiert. Soein Commitment ist immer auch ein Argument für andereInvestoren, bei einem Fonds einzusteigen.

VC Magazin: Welche weiteren Investoren konnten Siefür den PGC II gewinnen?Moser: Zum Stand des First Closings stammten etwazwei Drittel der 30 Mio. EUR, die wir bis dahin eingesam-melt hatten, von institutionellen Investoren aus Öster-reich. Der Rest kommt vom EIF und von einem kleineren

Family Office. Etwa die Hälfte der Investoren aus unse-rem ersten Fonds konnten wir von einem Folgeengage-ment überzeugen. Darüber hinaus haben wir einige SoftCommitments erhalten, die es bis zum Final Closing Mit-te 2012 zu finalisieren gilt.

VC Magazin: Der neue Fonds setzt auf das ThemaWachstum und Mittelstand, der erste Fonds aus IhremHause lief noch unter dem Label Venture Capital. Wiekam es zu dieser Änderung in der Investitionsstrategie?Chapman: Wir begreifen das mehr als eine organischeWeiterentwicklung denn als einen radikalen Kurswech-sel. Wir sind hier vor allem den Anforderungen unsererInvestoren gefolgt, die nur schwer für das Thema Ven -ture Capital zu begeistern sind. Außerdem gibt es fürden Seed-Bereich inzwischen viele gute Finanzierungs -instrumente und spezialisierte Fonds. Wir sehen den großen Bedarf eher bei der Stärkung der Eigenkapital-positionen etablierterer Unternehmen und bei der Finanzierung von Internationalisierungsschritten.Moser: An den grundsätzlichen Kriterien, nach denenwir Unternehmen auswählen, hat sich im Übrigennichts geändert: Die Unternehmen müssen einen gewis-sen Reifegrad vorweisen und Beweise für ihr weiteresWachstumspotenzial erbracht haben. Wir wollen Unter-nehmen dabei unterstützen, in Auslandsmärkte zu expandieren. Gerade in den USA oder auch Asien bieten

„Österreichische Unternehmen werden oft unterschätzt“

Interview mit Thomas Moser und John Chapman, Managing Partner,Pontis Capital GmbH

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Thomas Moser John Chapman

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sich jungen europäischen Firmen viele Chancen – wirhaben das richtige Netzwerk, um ihnen diese Internatio-nalisierung zu ermöglichen.

VC Magazin: Viele Investoren sind auch deswegen zu-rückhaltend mit Neucommitments an Beteiligungs-fonds, weil sie mit den Renditen in den vergangenenJahren unzufrieden waren. Wie entwickeln sich dieRückflüsse Ihres bereits ausinvestierten ersten Fonds?Moser: Wir haben bislang knapp die Hälfte des einge-setzten Kapitals an unsere Investoren zurückgezahlt,das ist verglichen mit dem Branchendurchschnitt beiVintage Year-Betrachtung recht ordentlich. Welche Ren-dite am Ende erzielt werden kann, hängt allerdings vonden Exits ab, die noch ausstehen. Von den zwölf Invest-ments des Fonds hatten wir mit UC4 Software und SensorDyna mics zwei sehr erfolgreiche Exits. Im Portfoliostehen derzeit noch fünf Beteiligungen zum Verkauf an.Chapman: Die größte Herausforderung für europäischeBeteiligungsgesellschaften wird genau hier liegen: DasExit-Klima ist relativ schwierig, die hohe Volatilität anden Börsen erschwert Peergroup-Vergleiche. Die Bewertungen sind eher rückläufig.

VC Magazin: Der PGC II legt seinen regionalen Schwer-punkt auf die DACH-Region. In welchen Bereichen sehenSie derzeit interessante Investitionsmöglichkeiten?Chapman: Wir sehen interessante Unternehmen derzeitin Bereichen wie E-Commerce oder Online Retail, aberauch in der Reisebranche, z.B. im Segment Online Travel. Gerade in Österreich sind auch Machine to Machine-Konzepte spannend. Die Unternehmen hierzu-lande haben außerdem eine starke Marktstellung im Bereich Mobile Media, in der Medizintechnik oder imUmweltbereich.Moser: Österreichische Unternehmen werden oft inzweierlei Hinsicht unterschätzt: zum einen, was die Innovationsfähigkeit angeht, zum anderen bezüglichder Qualität des Führungspersonals. Der österreichi-sche Heimatmarkt ist ohne Zweifel klein, aber geradedeshalb müssen Unternehmen früh auf Expansion setzen. Dieses Denken ist hierzulande tief verwurzelt,gerade nach Osteuropa bestehen beispielsweise auchstarke Verbindungen. Und weil viele österreichische Unternehmer z.B. in Großkonzernen bereits internatio-nal gearbeitet haben, bringen sie für die schnelle Inter-nationalisierung auch die besten Voraussetzungen mit.

VC Magazin: Die Rahmenbedingungen für Finanzinves -toren in Österreich sind nach wie vor schwieriger als inNachbarstaaten. Welche Verbesserungen würden Siesich wünschen?Moser: Dies würde ich so nicht pauschal sagen. Es giltaber aus unserer Sicht jedenfalls zu beachten, dass beieiner geplanten Umsetzung der AIFM-Richtlinie durch

die österreichischen Aufsichtsbehörden – die dafür einWahlrecht haben – nicht auch kleine Fonds unter das Regelwerk gestellt werden, die ja gerade die heimischeBranche dominieren. Der Fokus sollte verursachungs-gerecht dort liegen, woher der Bedarf an zusätzlicherRegelung durch AIFM auch kommt, nämlich im Bereichgroßvolumiger Buyout- sowie Hedgefonds. Der volks-wirtschaftliche Nutzen, den gerade auch kleinere Private Equity-Fonds stiften, würde hiermit erheblichnegativ beeinträchtigt werden. Darüber hinaus wäreauch eine echte Alternative bei der Wahl der Rechts-form wünschenswert, die den Branchenbedürfnissentatsächlich Rechnung trägt. Wir haben unseren zweitenFonds als GmbH & Co. KG etabliert, was in Ordnung ist,aber eben auch kein Königsweg.

VC Magazin: Herr Chapman, Sie sind kürzlich neu alsdritter Managing Partner zu Pontis gestoßen. WelcheImpulse möchten Sie geben?Chapman: Mein Einstieg bei Pontis Capital wurde erstim Oktober kommuniziert, aber die Zusammenarbeitbesteht schon seit über einem Jahr. Ich war früher u.a.bei dem deutschen Investor TVM Capital als GeneralPartner sieben Jahre tätig und habe somit viel Erfah-rung im Bereich von Technologie-Investments inEuropa entwickeln können. Ich konnte erfreulicherwei-se ein großes internationales Netzwerk über die vielenJahre aufbauen, das ich entsprechend nutzen werde,um noch mehr Dealflow zu generieren. Auch bei derWeiterentwicklung des Portfolios und gerade bei der In-ternationalisierung von Unternehmen denke ich, michund mein Netzwerk gut einbringen zu können. Und aufder Exit-Seite habe ich ebenfalls einen zusätzlichenBlickwinkel, der die langjährige Erfahrung des beste-henden Managementteams noch weiter ergänzt.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

[email protected]

www.vc-magazin.de

Zu den Gesprächspartnern:

Thomas Moser und John Chapman sind ManagingPartner bei der Wiener BeteiligungsgesellschaftPontis Capital GmbH. Moser ist Spezialist für Betei-ligungen im Hochtechnologiebereich, als Auf-sichtsrat und Beirat mehrerer Portfoliounterneh-men tätig und war als Finanzvorstand Mitglied imLeitungsgremium der AVCO. Chapman ist im Okto-ber 2011 zu Pontis gestoßen. Frühere Stationen wa-ren u.a. die Banken Bankers Trust, BNP Paribasund die Venture Capital-Gesellschaft TVM Capital.

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Egal ob Übernahme einer fremden Firma oder Nachfolge-lösung im eigenen Unternehmen: Gesellschafterwechselstellen eine besondere Herausforderung für alle Beteiligtendar. Neben dem Ausloten unzähliger organisatorischer,rechtlicher, steuerrechtlicher und betriebswirtschaftlicherFragestellungen stellt sich das Aufstellen einer solidenFinanzierungsstruktur als besondere Herausforderungdar. Gerade kleineren und mittelständischen Unterneh-men fehlt hier oft die Erfahrung, weswegen ein starkerund zuverlässiger Finanzierungspartner, der auch überden Tellerrand der Finanzierung blickt, einer der wichtigs -ten Partner im Rahmen einer solchen Transaktion ist.

Banken agieren zurückhaltendStudien führender Wirtschaftsforschungsinstitutezeigen, dass sich die Konjunkturaussichten – zumin-dest für 2012 – zunehmend eintrüben. Nichtsdestotrotzstehen zahlreiche Unternehmen vor einem Nachfolge-thema bzw. wollen manche Unternehmen geradedeswegen Chancen auf eine attraktive Akquisitionaufgrund niedrigerer Bewertungsniveaus nutzen. DerTrend, solche Transaktionen mit einem – im Vergleichzu früheren Jahren – niedrigeren Leverage-Niveau zufinanzieren, ist schon länger erkennbar. Dies mag zumeinen auf eine verstärkte Risikofokussierung von(Groß-)Banken als Auswirkung der Wirtschaftskrise

zurückzuführen sein, andererseits aber auch auf dasverstärkte Risikobewusstsein der Unternehmen imHinblick auf eine solide Finanzierungsstruktur. Aktuellwird die Situation für finanzierungssuchende Unter-nehmen dadurch verschärft, dass manche (Groß-)Banken selbst in eine schwierigere Situation gekom-men sind und bei der Finanzierung (mittelständischer)Unternehmen besonders vorsichtig bzw. zurückhaltendagieren.

Fieberkurve zeigt KapitalbedarfGesellschafterwechsel in Zeiten unsicherer Konjunk-turaussichten und schwerer abzuschätzender Aus -wirkungen auf das Unternehmen erfordern eine auchim Krisenfall flexible Finanzierungsstruktur. Konjunk-turbedingt kann sich für Unternehmen durchaus eineSituation ergeben, die sich sinnbildlich mit einer Fieber -kurve vergleichen lässt, wobei die Körpertemperatureines Menschen dem Liquiditätsbedarf eines Unter-nehmens entspricht (siehe Abbildung). Während derdurchschnittliche Kapitalbedarf (grüne Linie) von je-dem Unternehmen meist problemlos dargestellt undaufgebracht werden kann, sind hingegen bei – aus wel-chen Gründen auch immer – stark schwankenden Li-qui ditätsbedürfnissen (rotes Feld unter blauer Linie)viele Unternehmen überfordert.

Risikokapital hilft gegen FieberGrundsätzlich sollte ein Unternehmen über Fi-nan zierungsrahmen verfügen, die ausreichendsind, um auch Phasen einer „erhöhten Tempe-ratur“ bis hin zu einem „echten Fieber“ zu ver-tragen. Bereits hier ist es wichtig, auch überflexible und nachrangige Kapitalarten wie etwaMezzanine-Kapital oder Eigenkapital (= PrivateEquity) zu verfügen. Essenziell bzw. lebensret-tend wird Risikokapital aber spätestens dann,wenn die kritische Temperatur (42°C) überschrit -ten wurde und die Fieberkurve noch weiter nachoben ausschlägt, wie es viele Unternehmenbereits während der letzten Wirtschaftskriseerleben mussten. Diese Situation kann gleicher -

Unsichere Zeiten erfordern einen stabilen Finanzierungspartner

Beim Gesellschafterwechsel ist eine durchdachte, flexible Finanzierungsstruktur nötig

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Zeit

42 °

Liquiditäts-bedarf

Max. aufbringbaresKapitalvolumen mitFremdkapital (= ohneEigen- und Mezzanin-kapital)

DurchschnittlicherLiquiditätsbedarf

AktuellerLiquiditätsbedarf

37 °

Körpertemperaturbei Menschen

Liquiditätsbedarfbei Unternehmen

Körper-temperatur

KritischerGrenzwert

Durch-schnitt

ErhöhterGrenzwert

Ausreichende Liqui-ditätsreserve dankEigen- und/oderMezzaninkapital

Fieberkurve

Der Kapitalbedarf von Unternehmen als Fieberkurve

Quelle: Oberbank Opportunity Fonds, eigene Darstellung

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Standort

Sonderbeilage „Private Equity in Österreich“ 13

maßen für Menschen wie für Unternehmen lebens- bzw.existenzbedrohend werden, wenn z.B. in der Vergan-genheit langfristige Investitionen kurzfristig finanziertwurden und dann in Zeiten eines akuten Liquiditäts -bedarfs auch keine weiteren Finanzierungslinien mehrzur Verfügung gestellt werden (können). Die Erhöhungdes Grenzwertes (gestrichelte schwarze Linie) ist dasZiel einer flexiblen Finanzierungsstruktur, ohne diesenerhöhten Grenzwert droht die Insolvenz (rotes Feld).

„Sicherheitspolster“ essenziellEine auch in Ausnahmesituationen widerstandsfähigeFinanzierungsstruktur verfügt idealerweise über einenSockel mit Risikokapital (Eigen- und/oder Mezzanine-Kapital). Neben der sicheren Basis, die eine solideEigenkapitalquote verschafft, bietet die Flexibilitätvon Mezzanine-Kapital große zusätzliche Sicherheit,da Tilgungen im Falle fehlender Cashflows zu einemspäteren Zeitpunkt stattfinden können und solcheSituationen zu keiner Fälligstellung führen. Darüberhinaus werden die Bilanzstruktur und die Haftkapital-quote gestärkt, wodurch ein verbessertes Rating -ergebnis erzielt wird und Sicherheiten für zukünftigeProjekte nicht gebunden werden. Durch jeden „neuen“Euro an Eigenkapital und Mezzanine-Kapital lässt sichim Schnitt eine Multiplikation auf ein bis zwei weitereEuro Fremdkapital erreichen. In Zeiten, in denen dieeigenen Kunden – oft sehr kurzfristig – eine Verlänge-rung der Zahlungsziele benötigen, die Lieferanten ihrGeld aber früher haben wollen, kann eine solide Haft-kapitalquote ein Argument sein, zusätzliche Linien fürdie Überbrückung dieser Situation zu bekommen. FürUnternehmen, die dieses „Sicherheitspolster“ nichthaben, kann – wieder das Bild der Fieberkurve verwen -dend – das plötzliche Fieber (= kurzfristig auftretender,zusätzlicher Liquiditätsbedarf) tödlich sein.

Checkliste für den GesellschafterwechselBei der Strukturierung der optimalen Finanzierungs-struktur für einen Gesellschafterwechsel sollten jeden -falls folgende Themen berücksichtigt werden:

• Anpassung der Laufzeiten und Tilgungsterminean die Kapitalflüsse des Unternehmens – Flexibili -sierung in Abhängigkeit der Unternehmensentwick-lung

• Erfolgsabhängige Finanzierungskosten• Nach Möglichkeit Einbeziehung des Verkäufers in die

vertragliche Gestaltung der Kaufpreiszahlung durchVereinbarung von Vendor Loans (Verkäuferdarlehenzur Kaufpreisstundung) oder Earn-outs (variable Zah -lung, bei der ein Teil des Kaufpreises vom zukünftigenUnternehmenserfolg abhängt)

• Wahl des Kapitalnehmers: Muttergesellschaft, Zwi-schengesellschaft (NewCo) oder zu kaufende Ziel -gesellschaft (Target)

• Strukturierung verschiedener Fremdkapitalschichten:Akquisitionslinien für den Anteilserwerb, Investitions-(Capex-)Linien, Betriebsmittellinien für Working Capi -tal-Finanzierungen

• Sicherstellung einer soliden Haftkapitalquote durcheinen kreativen Finanzierungsmix und unter Beach-tung aller Fördermöglichkeiten, um ein entsprechendgutes Rating aufweisen zu können

• Sinnvolle (Finanz-)Kennzahlen zur Unternehmens-steuerung

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Zum Autor

Dr. Roland Leitinger istGeschäftsführer des 2006gegründeten OberbankOpportunity Fonds mitSitz in Linz (Oberöster-reich). Er verfügt überviele Jahre Erfahrung inder Private Equity- undMezzanine-Kapital-Szeneals Kapitalgeber und Un-ternehmensberater undhat zahlreiche Publi ka -tio nen zu diesem Themaverfasst.

Oberbank Opportunity Fonds

Die Oberbank begleitet ihre Kunden gemeinsam mit dem Oberbank Opportunity Fonds im Rahmen des „One Stop-Ansatzes“ mit allen Ka-pitalarten (Eigen-, Mezzanine- und Fremdkapital) und allen Bankprodukten und -dienstleistungen bei ihren Vorhaben. Auch in Zeiten einesschwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds verfügt die Oberbank über ausreichend Kapital und ist investitionsbereit.

Fondsvolumen: 150 Mio. EUR

Regionale Kernmärkte: Österreich, Bayern

Zielgruppe: KMU und Großunternehmen

Finanzierungsanlässe: Expansions- und Wachstumsfinanzierungen, Finanzierungen aller Arten von Gesellschafterwechseln(MBO, MBI, Nachfolgelösungen, Abschichtungen ausscheidender Gesellschafter, Spin-offs, GoingPrivate etc.), Überbrückungsfinanzierungen bis zum Börsengang oder Trade Sale

Realisierte Transaktionen seit Bestehen: 30 (davon bereits 8 Exits bzw. Rückführungen)

Weiterführende Informationen finden Sie unter: www.oberbank.at bzw. www.oberbank-equity.at

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Die Zurückhaltung institutioneller und privater Anlegereuropaweit macht auch der österreichischen Venture Capital-Branche zu schaffen: Fondsmanager habengroße Schwierigkeiten, Kapital für die Förderung jungerUnternehmen zu akquirieren, beklagt DI Bernhard Sag-meister, Geschäftsführer der Förderbank aws AustriaWirtschaftsservice GmbH. Im Rahmen der Venture Capital-Initiative hat die aws im vergangenen Jahr 15Mio. EUR für Investments in Frühphasenfonds bereitge-stellt. In diesem Jahr sollen durch einen zweiten Callweitere 5 Mio. EUR zur Verfügung gestellt werden. ImInterview mit dem VentureCapital Magazin berichtetSagmeister über die Hintergründe der Initiative und dieaktuelle Situation im Frühphasenbereich.

VC Magazin: Herr Sagmeister, welche Kriterien legen Siefür Ihre Fondsbeteiligungen an?Sagmeister: Unser Ziel ist es, Venture Capital-Investo-ren zu mobilisieren und Start-ups den Zugang zu Kapi-tal zu ermöglichen. Deshalb investieren wir gezielt inFrüh phasenfonds. Wir verfolgen keinen Branchenfo-kus, sodass das anfallende Risiko breiter gestreut ist.Entscheidend ist, dass die Ergebnisse unserer Bemü-hungen schnell bei den Unternehmen ankommen – dasFondsmanagement muss in der Lage sein, kurzfristigweiteres Kapital einzusammeln und dieses schnell zuinvestieren.

VC Magazin: Welche Erfahrungen haben Sie im Rah-men des ersten Calls der Venture Capital-Initiativegemacht, die Sie nun bei der Umsetzung des zweitenCalls einbringen?Sagmeister: Der wohl bedeutendste Faktor ist, dasswir unseren Investitionsfokus von Anfang an sehr klardefinieren müssen. Wir haben festgestellt, dass beson-ders der Begriff Frühphase unterschiedlich aufgefasstwird. Auch der Bezug zu Österreich ist uns wichtig undmuss immer wieder sichergestellt werden. Ein weite-rer Punkt ist, dass die Fonds, in die wir investieren, zusätzliches Kapital mobilisieren müssen – schließlichsoll unser Engagement zu weiteren Investitionen anre-gen.

VC Magazin: Wie beurteilen Sie die aktuelle Fundrai-sing-Situation österreichischer Venture Capital-Gesell-schaften?Sagmeister: Die Situation in Österreich ist bereits seitmehreren Jahren sehr schwierig. Ein Grund dafür ist,dass sich Banken, die als Investoren einen Teil des Venture Capital-Bedarfs decken, in den letzten Jahrenimmer mehr aus dem Markt für Beteiligungskapital zu-rückziehen. Sie werden durch Regulierungen wie BaselIII zu größerer Vorsicht gezwungen, wodurch ihre Inves -titionsbereitschaft sinkt. Wenn sich nichts ändert, bedeuten die aktuellen Entwicklungen den Niedergangder Venture Capital-Branche in Österreich.

VC Magazin: Ziel Ihrer Initiative ist es, auch private Inves-toren für Commitments an VC-Fonds zu gewinnen. Wel-che Bilanz ziehen Sie bislang? Welche weiteren Möglich-keiten sehen Sie, um privates Kapital zu mobilisieren?Sagmeister: Wir sind sehr zufrieden mit der Entwick-lung unserer Initiative. Mittelfristig werden private Inves-toren aber trotz aller Bemühungen nur geringfügig mehrKapital investieren. Daher ist es wichtig, dass vorhande-ne Initiativen, wie die der aws, langfristig und kontinuier-lich gestaltet werden. Eine Möglichkeit, weiteres Kapitalzu mobilisieren, sehen wir beispielsweise in unsererBusiness Angels-Börse i2, die Privatinvestoren und Unternehmen zusammenbringt.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch.

[email protected]

„Wir wollen Venture Capital-Investoren mobilisieren“

Interview mit DI Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer, aws Austria Wirtschaftsservice GmbH

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Zum Gesprächspartner

DI Bernhard Sagmeister ist Geschäftsführer deraws Austria Wirtschaftsservice GmbH, der Förder-bank des Bundes für Wirtschaftsförderung. DieBank vergibt günstige ERP-Kredite, Haftungen undZuschüsse an Unternehmen, um diese bei der Finanzierung ihrer Projekte zu unterstützen.

DI Bernhard Sagmeister

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Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken

Wir beschäftigen uns seit Jahren mit gesundem Wachstum.

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einer vertrauensvollen Zusammenarbeit ist. Diese Partnerschaft bedeutet für uns, das Unternehmen und die Erträge gemeinsam voll Sorgfalt zu entwickeln. Nachhaltiges Wachstum ist eben unsere Leidenschaft.

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Bei jedem Venture Capital-Projekt müssen die Gestal-tungswünsche der Beteiligten in ein rechtlich vorgegebe-nes Korsett geschnürt werden. Fallweise wird dabei derRechtsrahmen als (zu) eng empfunden – und der trans-aktionsbegleitende Anwalt rutscht in die Rolle des „müh-samen Spielverderbers“. Einige der in der Praxiserwünschten Vorgehensweisen können aber mitunterrechtliche Konsequenzen auslösen, die im schlimmstenFalle das gesamte Transaktionsmodell und somit das Investment gefährden. Wir behandeln hier aktuelle The-men des Transaktionsalltags, wobei einige Problemstel-lungen den Mitgliedern der Venture Capital Communitysicher bereits begegnet sind, andere Punkte sind abervielleicht auch dem „ältesten Hasen“ neu.

Die stille Beteiligung als kartellrechtlich relevanter ZusammenschlussIm Rahmen von stillen Beteiligungen sichert der Investor sein Engagement durch (meist umfangreiche)Mitwirkungs- und Zustimmungsrechte ab (z.B. durchZustimmung zum Jahresbudget, Rechte zur Bestel-lung, Nominierung oder Abberufung von Geschäfts-führern). Sollten solche Informations- und Kontroll-rechte dem Investor ermöglichen, das Marktverhaltendes Targets zu beeinflussen, könnte ein Zusammen-schluss aufgrund einer „sonstigen Verbindung“ vorlie-gen, der anmeldepflichtig ist, wenn die entsprechen-den Umsatzschwellen überschritten werden. Dies istim Rahmen der Zeitplanung entsprechend zu berück-sichtigen, weil dann jedenfalls vier Wochen für dasPrüfungsverfahren (Phase I) vor der Bundeswett -bewerbsbehörde einzuplanen sind.

Darauf hinzuweisen ist, dass es zwar grundsätzlich eine kartellrechtliche Private Equity-Ausnahme gibt,die aber in der Praxis sehr eingeschränkt ausgelegtwird und daher dieses Thema nicht entschärft.

Bestellung von Sicherheiten durch Tochter gesellschaftenIn der Praxis wird häufig angedacht, dass eine operativtätige Tochtergesellschaft Sicherheiten zugunsten des

Investors bestellt. Hier besteht die Gefahr einer „ver-deckten Einlagenrückgewähr“: Durch die Übernahmeder Haftung durch eine Tochter ist das Target als deren Gesellschafter bereichert. Sollte dieser Berei-cherung keine entsprechende Gegenleistung – etwain Form einer Avalprovision – gegenüberstehen, erhält das Target als Gesellschafter der Tochter einen unrechtmäßigen Vorteil. Eine Rechtsfolge eines solchen, den Kapitalerhaltungsgrundsätzen widersprechenden Geschäfts ist dessen Unwirksam-keit. Als Sicherungsempfänger ist es gerade zumSchutz des eigenen Investments daher geboten, bestellte Sicherheiten auf ihre Rechtswirksamkeit zuprüfen.

Rechtliche Unsicherheiten bei NachrangigkeitserklärungenBei Hybridfinanzierungen wird üblicherweise eineNachrangigkeitserklärung im Hinblick auf die gewähr-ten Mittel (z.B. Gesellschafterdarlehen) abgegeben.Dadurch wird es dem Target ermöglicht, die Finanzie-rung als Eigenkapital darzustellen, wodurch aufgrundeines besseren Ratings die Fremdfinanzierungskostensinken können; bei „richtiger“ Formulierung werdendiese Mittel auch nicht bei der Prüfung der Insolvenz-antragsvoraussetzungen berücksichtigt.

Es ist aber zu beachten, dass eine Reihe von praxis -relevanten Fragen im Zusammenhang mit Nachrangig-keitserklärungen von der Rechtsprechung noch nichtabschließend geklärt wurde. So ist insbesondere frag-lich, ob eine einmal getroffene Nachrangigkeitsverein-barung wieder gekündigt werden kann (bzw. welcheAuswirkung eine ausgesprochene Kündigung hat)oder wie nachrangig gewährtes Kapital im Fall der Insolvenz des Targets und nachfolgendem Sanierungs-plan behandelt werden soll – mit anderen Worten: Giltdie Quote des angenommenen Sanierungsplanes auchfür die Rückzahlungsverpflichtung des nachrangig gewährten Kapitals? Der zentrale Fokus dabei ist jedenfalls auf die konkrete Formulierung der Nachran-gigkeitserklärung zu legen.

Von Kartellrecht bis Verfallsklauseln

Aktuelle rechtliche Fragen bei Eigenkapital-Transaktionen

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Verdeckte Sacheinlagen bei SPVBeteiligungen erfolgen mitunter in der Form einerÜbertragung von Betrieben in zuvor (gemeinsam) gegründete Special Purpose Vehicles (SPV). Regel -mäßig wird bei dieser Beteiligungsvariante aber dieGefahr der Verwirklichung einer verdeckten Sach -einlage übersehen: Gesellschafter A (Investor) undB (Beteiligungsnehmer) gründen ein SPV und stattenes mit dem erforderlichen Kapital aus. Unmittelbarnach Gründung des SPV verkauft Gesellschafter B seinen Betrieb an das SPV. Im Ergebnis erhält Gesell-schafter B daher sein für die Gründung aufgewen -detes Kapital zurück und bringt stattdessen seinenBetrieb ein – hier könnte eine verdeckte Sacheinlagegegeben sein.

Die Gefahr der verdeckten Sacheinlage liegt in denstrengen gesetzlichen Kapitalerhaltungsbestimmun-gen bei Gesellschaftsgründungen: eine verdeckteSacheinlage befreit nicht von der Verpflichtung, dasKapital für den übernommenen Geschäftsanteil andem SPV einzuzahlen; das kann insbesondere in einernachfolgenden Insolvenz des SPV zu einer Doppelzah-lung der Stammeinlage führen.

Unwirksamkeit von Verfallsklauseln bei PfandbestellungenEine Vereinbarung, wonach ein Gläubiger bei Fälligkeitseiner Forderung das dafür bestellte Pfand automa-tisch einziehen darf, ist nach österreichischem Rechtunwirksam. Diese Bestimmung ist auch bei der Ver-handlung von Beteiligungsverträgen zu berücksichti-gen: mitunter wird von Investoren gewünscht, dassder Mitgesellschafter des Targets für die Ansprüchedes Investors gegenüber dem Target mithaftet. Als Sicherheit wird zusätzlich die Übertragung seines Geschäftsanteils an dem Target für den symbolischenPreis von 1 EUR vertraglich zugesagt, sollte der Mitge-sellschafter nicht zahlen können. Diese Regelung ermöglicht dem Investor aber – bei einer wirtschaft -lichen Betrachtungsweise – nichts anderes als die Ein-ziehung eines vom Gesellschafter bestellten Pfandesund könnte daher möglicherweise als unwirksam beurteilt werden.

Unzulässigkeit von Debt Equity Swaps?Im Fall der Finanzierung des Target durch Fremdkapi-tal (z.B. Gesellschafterdarlehen) wird von den beteilig-

ten Parteien fallweise ein Wandlungsrecht vorgesehen,wonach das gewährte Gesellschafterdarlehen in Eigen-kapital gegen neue Anteile am Target umgewandeltwerden kann. Auch wird unter anderem immer wiedergewünscht, dass ein Gesellschafterdarlehen mit vor-handenen liquiden Mitteln zurückgezahlt werden soll,um diese Mittel gleich wieder im Rahmen einer Bar -kapitalerhöhung (und somit gegen Ausgabe neuer Anteile) in die Gesellschaft einzuzahlen. DerartigeDebt Equity Swaps durch Barkapitalerhöhung sind jedoch unzulässig; gerade in der Insolvenz des Targetswäre der Kapitalerhöhungsbetrag neuerlich einzuzah-len.

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Zum Autor

Dr. Martin Wiedenbauer istGeschäftsführer der WMWPRechtsanwälte GmbH, einerauf Wirtschaftsrecht spe-zialisierten Anwaltskanzleimit Standorten in Wien undKlagenfurt. Er berät mitSchwerpunkt auf Gesell-schafts- und Unterneh-mensrecht, Umgründungenund Unternehmenstrans -aktionen, der rechtlichenPrüfung von Unternehmen(Legal Due Diligence) unddem öffentlichen Sektor. Dr.Robert Winkler ist eben-falls Geschäftsführer derWMWP Rechtsanwälte GmbH.Seine Schwerpunkte liegenin den Bereichen Gesell-schaftsrecht, Finanzierungsowie Restrukturierungs-management.

Foto: Visual Concepts - Fotolia

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Österreich bietet Frühphasenfinanziers jede Menge attraktiver Investitionsmöglichkeiten, davon ist MichaelMotschmann überzeugt. Er ist Beteiligungsmanager derMünchener MIG Fonds, die auch in Österreich seit Jah-ren Kapital von Privatanlegern in viel versprechendejunge Unternehmen investieren. In diesem Jahr habendie MIG Fonds zum Stand Oktober bereits 30 Mio. EURbei österreichischen Privatanlegern eingesammelt. Öster-reich sei im Fundraising ein wesentlicher Erfolgsfaktor,berichtet Dr. Matthias Hallweger, Vorstand der HMWEmissionshaus AG, die die Fonds auflegt und anbietet.Im Interview geben Hallweger und Motschmann eine Ein-schätzung des österreichischen Marktes und verraten,warum sie besonders im Biotech-Bereich Chancen sehen.

VC Magazin: Wie stehen die österreichischen Anlegerder Assetklasse Venture Capital gegenüber?Hallweger: Die weltweiten Turbulenzen an den Finanz-märkten haben schon zu erheblicher Unsicherheit beivielen Anlegern geführt. Die österreichischen Anlegermussten mit so manch gescheiterter Vermögensanla-ge einige Nackenschläge zusätzlich hinnehmen. Gera-de der kritische Anleger jedoch ist es, den wir hier mitunserer glasklaren Transparenz in den MIG Fonds füruns überzeugen können. Und genau diese Transparenzverbunden mit dem Leitgedanken, die Gelder der MIGFonds nur in Österreich und Deutschland zu investie-ren, führt zu einer hohen Akzeptanz bei den österrei-chischen Anlegern.

VC Magazin: Mit AFFiRiS, Biocrates Life Sciences undPDC Biotech sind die MIG Fonds derzeit gleich an dreiösterreichischen Biotech-Unternehmen beteiligt. Wasmacht die österreichische Biotech-Branche für Inves -toren attraktiv?Motschmann: Österreich weist in der Spitze ein sehr ho-hes Bildungsniveau aus und verfügt damit über exzellent ausgebildete Arbeitskräfte. Eine konstruktiveFörderlandschaft führt zudem zu erleichtertem Zugangzu verschiedenen finanziellen Fördertöpfen. So hat sichinsbesondere in Wien und Innsbruck ein enger Kern qua-litativ hervorragender Biotech-Unternehmen gebildet.

VC Magazin: Gibt es in Österreich auch potenzielleKäufer für junge Biotech-Unternehmen?Motschmann: Die Biotechnologie ist im wahrsten Sinnedes Wortes eine internationale, grenzüberschreitendeBranche. Insofern werden wir für herausragende Quali-tät eines Biotech-Unternehmens auch immer Käufer fin-den. Österreichische Unternehmen haben sich auf Käu-ferseite in den letzten Jahren nicht übermäßig hervor-getan für große Deals der Biotech-Szene, auszuschlie-ßen für die Zukunft ist es jedoch nicht.

VC Magazin: Welche Vorteile bietet der StandortÖsterreich Biotech-Unternehmen? Wo gibt es Verbes-serungspotenzial?Motschmann: Die Vorteile liegen unter anderem im hohen Ausbildungsniveau, in der guten Förderland-schaft, im kooperativen Verwaltungsverhalten undnicht zuletzt in der Standortattraktivität als solches.Wenn man am Standort Österreich einen Nachteil über-haupt betonen will, dann könnte es die noch geringe An-zahl an Biotech-Unternehmen im Vergleich zu den mög -lichen Kapazitäten sein. Österreich könnte schlicht undergreifend noch mehr Biotechnologie vertragen.

VC Magazin: Welche anderen Branchen halten Sie inÖsterreich für interessant?

„Es gibt mehr als genug hervorra-gende Investitionsmöglichkeiten“

Interview mit Dr. Matthias Hallweger, Vorstand, HMW Emissions-haus AG, und Michael Motschmann, Vorstand, MIG Verwaltungs AG

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Wünschen sich mehr Biotechnologie in Österreich: Dr. Matthias Hallweger (links)und Michael Motschmann.

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Praxis

Motschmann: Österreich hat in vielen Bereichen exzellente F&E-Unternehmen aufzuweisen, wie z.B. inunterschiedlichsten Bereichen der Automobiltechno-logie, Solartechnologie, Medizintechnik und des Maschinenbaus generell. So bieten sich für uns alsFondsmanagement auch sehr interessante Invest-mentmöglichkeiten in diesen Feldern in Österreich.Das hohe Niveau unterscheidet sich von dem inDeutschland nicht wirklich.

VC Magazin: Wie generieren Sie Ihren Dealflow ausÖsterreich?Motschmann: Über unsere Investmenttätigkeiten derletzten Jahre hat die Marke „MIG“ geradezu eine Sog-wirkung entfaltet. Wir erhalten viele Bewerbungen fürInvestitionen, auch und gerade aus Österreich. Nachwie vor jedoch ist der qualitativ hochwertigste Kanalfür unseren Dealflow die direkte Ansprache aus unse-rem breit gefächerten Netzwerk. Dies gilt für Öster-reich ebenso wie für Deutschland. Nicht die Invest-

ment-Opportunitäten in Deutschland oder Österreich,sondern das hierfür notwendige Kapital ist der limitie-rende Faktor. Hervorragende Investmentmöglichkei-ten gibt es aus unserer Sicht mehr als genug.

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Zu den Gesprächspartnern:

Dr. Matthias Hallweger ist Vorstand der HMW Emis-sionhaus AG, dem Emissionshaus der MIG Fonds.Michael Motschmann ist Vorstand der MIG Verwal-tungs AG, dem Fondsmanagement der MIG Fonds.Sie investieren in innovative Wachstumsunterneh-men aus den Bereichen Energie- und Umwelttechno-logie, Medizintechnik, Biotechnologie sowie Hoch-und Informationstechnologie.

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Österreichische Universitäten und Hochschulen bieten einsehr gutes Umfeld für die Entstehung von innovativenIdeen. Doch wie gelingt es, dieses Potenzial der Forscherzu fassen, um daraus ein wirtschaftlich erfolgreiches Unter-nehmen zu bauen, welches nachhaltig positiv zum Wirt-schaftsstandort und -wachstum beiträgt?

Inkubatoren fördern den TransferNoch vor zehn Jahren zeigte Österreich im internationa-len Vergleich eine sehr mäßige Gründungsdynamik auf.Daraufhin wurde beispielsweise begonnen, landesweitInkubatorzentren zu implementieren, angelehnt an dasangelsächsische Vorbild, wo diese Kultur bereits seitüber 30 Jahren sehr erfolgreich gelebt wird. Ein Inkuba-torzentrum schlägt die Brücke zwischen Forschung undWirtschaft. Konkret bedeutet dies, Impulse im Hoch-schulbereich zu setzen (z.B. durch Businessplan-Wett-bewerbe) und innovative Gründungsvorhaben zu unter-stützen und zu begleiten.

Know-how und KapitalDie beiden größten Probleme, welche innovative For-scherteams haben, ist der Mangel an wirtschaftlichemKnow-how und an finanziellen Mitteln. Je höher der In-novationsgrad einer Idee, desto höher sind auch dienotwendigen finanziellen Ressourcen. In dieser frühenUnternehmensphase findet man aber kaum private institutionelle Finanzgeber, sodass Inkubatorzentrenhier neben Beratung und Coaching durch erste finan-zielle Investments die Gründung beschleunigen kön-nen. Gemeinsam mit dem Gründungsteam wird dannmeist eine Anschlussfinanzierung durch öffentliche För-derungen angestrebt.

Zahlreiche ErfolgsbeispieleÜber diesen Weg konnten in Österreich über 300 Unter-nehmen gegründet werden. Laut einer Studie der For-schungsförderungsgesellschaft FFG aus dem Jahr 2010kommen knapp 50% aller Projekte (noch) aus dem Be-reich IKT (Software, IT, Telekommunikation), den Restteilen sich der Life Sciences-, Physical Sciences- und derUmweltbereich. Ca. 90% aller Unternehmen sind nochim Markt aktiv und mehr als 70% zeigen eine sehr positi-

ve Umsatzentwicklung. Über 80% dieser Unternehmenkönnen sich bereits nach der Inkubationsphase ausdem eigenen Cashflow finanzieren.

Wer schießt Kapital nach?Die verbleibenden 20% der Unternehmen sind meist je-ne mit einem äußerst hohen Innovationsgrad, welchereine Voraussetzung für eine starke Skalierung und da-mit für die Schaffung eines erfolgreichen internationa-len Unternehmens bildet. Hier setzt sich jedoch dasProblem der Weiterfinanzierung verstärkt fort. Für klas-sische Venture Capital-Geber sind diese Unternehmennoch nicht reif genug. So bleibt einzig eine (Weiter-)Fi-nanzierung über öffentliche Förderungen oder überBusiness Angels. Die Business Angels-Kultur steckt inÖsterreich aber noch in den Kinderschuhen, wenn-gleich man beobachtet, dass auch hier immer mehrBusiness Angels-Netzwerke landesweit entstehen.

FazitDer erfolgreiche Transfer von innovativen Ideen ausdem Hochschulbereich in wirtschaftliche Unternehmenerfordert, dass der gesamte Prozess von der Idee bishin zur erfolgreichen Etablierung am Markt gemanagedwird. Die (Finanzierungs-)Lücke hin zu einem VentureCapital-fähigen Unternehmen muss jedoch noch bessergeschlossen und die Zusammenarbeit aller einzelnenAkteure und Stakeholder noch verbessert werden.

Technologietransfer in Österreich

Wie funktioniert die Umsetzung von Ideen aus dem Hochschul bereich in erfolgreiche Geschäftsmodelle?

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Zum AutorMag. (FH) Thomas Bluth,MSc, ist unabhängigerBerater bei GuardianBusiness Services. DasNetzwerk hat sich auf dieBeratung von innova -tiven Wachstumsunter -neh men spezialisiert, dieaußerhalb ihrer Kern-kompetenzen strategi-sche und operative Un -terstützung benötigen.

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Praxis

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Mit einem Kaufpreis von 164 Mio. USD gilt die Über-nahme der Grazer Sensor Dynamics AG durch den US-Konzern Maxim Integrated Products als einer der größtenösterreichischen Exits der vergangenen Jahre. Der neueEigentümer will das Wachstum forcieren und neue Geschäftsfelder erobern.

Regional verwurzeltNeben Lead-Investor I4G waren auch die Wiener PontisCapital, Siemens Venture Capital, die Jenaer DEWB sowie Fidura Capital Consult aus München an SensorDynamics beteiligt. Bereits seit der Gründung von Sensor Dynamics im Jahr 2003 war auch die SteirischeBeteiligungsfinanzierungsgesellschaft (StBFG) mit anBord. Deren Geschäftsführer Alexander Schwarz erin-nert sich: „Nach entsprechender Grobanalyse des Busi-nessplans hat sich die StBFG sehr frühzeitig ‚commit-ted‘, an der Finanzierung teilzunehmen, und war sodann auch tatsächlich Investor der ersten Stunde.“Gemeinsam mit I4G bildete die StBFG das Fundamentder Series A-Runde. Seit 1999 bietet die StBFG auch Venture Capital-Finanzierungen für Start-up-Unterneh-men an und ist somit die einzige regionale Beteiligungs-gesellschaft mit einem adäquaten Venture Capital- Finanzierungsangebot. „Es war ein Ziel, dass möglichstviele hoch qualifizierte Mitarbeiter am Standort Lang einen nachhaltigen Arbeitsplatz erhalten“, so Schwarz.„Ein Unternehmen von überregionaler Bedeutung sollteheranwachsen, das dem wirtschaftspolitischen Leit -thema ‚Automotive‘ angehört, mit seinem europaweitbekannten Steirischen Automobil-Cluster als Dreh- undAngelpunkt“, ergänzt der Investor.

Auf dem Weg zur Marktführerschaft2008 gelang Sensor Dynamics der Eintritt in den globa-len Markt mit dem Kontaktaufbau zu Entwicklungs-partnern in den USA und Südkorea. Wenig später erfolgte der Einstieg in die Serienfertigung. „Durch denEinsatz von Venture Capital konnten wir in neue Berei-che investieren und in technologisch zukunftsweisen-de Gebiete vorstoßen, die uns als Industriemanageraufgrund des hohen technologischen Risikos ver-schlossen bleiben“, unterstreicht Gründer und CFOHerbert Gartner und fügt hinzu: „So konnten wir eineReihe von hochinnovativen Produkten in den Berei-chen Inertial MEMS und Wireless Sensors sowie Ener-gy Harvesting bis zur Serienreife entwickeln.“ Mit Erfolg: Sensor Dynamic konnte die Beschäftigungszah-len in den letzten Jahren kontinuierlich auf über 60Mitarbeiter steigern. Zwar hat es durch die weltweiteWirtschafts- und Finanzkrise eine Verzögerung des ursprünglich geplanten Verkaufstermins gegeben.„Diese Verzögerung wird jedoch durch den erfreu -lichen Exit-Erlös wettgemacht“, betont Schwarz.

AusblickSchon bald will das Unternehmen die weltweite Markt-führerschaft erlangen. „Die Übernahme durch Maximzielt auf einen nachhaltigen Wachstumskurs für alleProduktlinien“, erläutert Gründer Gartner. „Durch diestarke Marktposition des Mutterkonzerns erobern unsere Produkte neben dem Automotive- und Indus -triemarkt zukünftig auch den rasant wachsendenSmart phone- und Tablet-PC-Markt“, sagt Gartner, dersich künftig als Business Angel engagieren möchte.

Holger [email protected]

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Aus der Steiermark zur Marktführerschaft

Sensor Dynamics: Erfolgreicher Exit mit Venture Capital

Foto: Sensor Dynamics

Foto: Sensor Dynamics

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Ein Investor bereinigt im Zuge eines Strategiewechselssein Portfolio, ein anderer will seines um ein vielverspre-chendes Investment ergänzen – so geschehen zwischender B&C-Gruppe und DZ Equity Partner. Im Mittelpunkt:Die Wiener Kühlhaus WKF GmbH. Das florierende Unter-nehmen ist österreichischer Marktführer in seinem Segment.

Überzeugender MarktführerIm Jahr 1978 gegründet, befand sich die Wiener Kühl-haus WKF GmbH von Beginn an auf Wachstumskurs.Heute verfügt das Unternehmen über ein Lagervolu-men von rund 150.000 m3 und Platz für immerhin36.000 Euro-Paletten. Mit einem Marktanteil von 35%ist die WKF österreichischer Marktführer im Bereichtemperaturgeführte Lagerung von tiefgekühlten Le-bensmitteln sowie im Bereich Sammlung und Verarbei-tung von Rohstoffen für die Heimtiernahrungsindu-strie. Gewichtige Faktoren, die auch das Managementder Beteiligungsgesellschaft DZ Equity Partner über-zeugten. „Die WKF hat ein überzeugendes Geschäfts -modell und ein erfahrenes Management-Team. Zudemhat sie sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt“,erläutert Markus Krischmann, Direktor Österreich beiDZ Equity. Seit vier Jahren ist die Frankfurter Beteili-gungsgesellschaft mit einem eigenen Standort in Wienpräsent und Krischmann ist von Beginn an dabei. Ausge-stattet mit Eigenkapital der DZ Bank ist sie ihm zufolgeunabhängig von überhöhten Renditeerwartungen somanchen angelsächsischen Investors bei einem gewöhnlichen Private Equity-Fonds.

Partnerschaftliche ZusammenarbeitAuch in den vergangenen Jahren der Finanzkrise hatsich der Lebensmittelmarkt weitgehend resistent ge-gen über Konjunkturschwankungen gezeigt. „Gegessenwird immer“, sagt Rainer Schreckenthaler, Geschäfts -führer der WKF, mit einem Augenzwinkern. Ihm war eswichtig, mit DZ Equity Partner einen Inves tor an seinerSeite zu wissen, der an einer langfristigen und partner-schaftlichen Zusammenarbeit interessiert ist. „MeinZiel ist, dass wir gemeinsam das Unternehmen erfolg-reich weiter voranbringen, wobei der Fokus auf Stabili-

tät und auf einem auch künftig hohen Ertragsniveauliegt“, erläutert Schreckenthaler. Ohne Details nennenzu wollen, verweist Investor Krischmann auf „unter-schiedliche Möglichkeiten zum Ausbau des Geschäfts“.

Für die weitere Entwicklung sieht Schreckenthaler dieWKF gut positioniert: „Wir sind als Marktführer heutebestens aufgestellt, um den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu begegnen. Dies betrifft insbeson-dere unsere hervorragende technische Ausstattung.Mit den geplanten weiterführenden Investitionen im Be-reich Kältetechnik sollten wir uns auch in den nächs tenJahren gut im Markt behaupten können.“ Dabei verstehtsich DZ Equity Partner als „strategischer Sparringspart-ner“, so Krischmann, der dem Unternehmensmanage-ment bei Bedarf auch gern sein internationales Exper-tennetzwerk als Unterstützung zur Verfügung stelle.

AusblickSeine positiven Erfahrungen mit Private Equity-Inves -toren möchte WKF-Geschäftsführer Schreckenthalergern weitergeben. „Es wird immer Unternehmen geben, für die es Bedarf an dieser speziellen Art der Finanzierung gibt“, unterstreicht er. Doch er weißauch um die vielerorts noch bestehenden Hemmun-gen: „Mir ist durchaus bekannt, dass es bei vielenösterreichischen Unternehmen Berührungs ängstegibt“, räumt er ein. Ängste, die man durch eine höhereTransparenz seitens der Private Equity-Branche mögli-cherweise etwas verringern könnte.

Holger [email protected]

„Gegessen wird immer“

Wiener Kühlhaus WKF GmbH: Lebensmittellagerung mit Private Equity

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Foto: Wiener Kühlhaus WKF GmbH

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Nachgefragt bei Markus Krischmann, Direktor Österreich, DZ Equity Partner

VC Magazin: Herr Krischmann, warum hat sich DZEquity Partner an der Wiener Kühlhaus beteiligt –was hat Sie überzeugt?Krischmann: Das waren gleich mehrere Faktoren:Die WKF hat ein überzeugendes Geschäftsmodell,ein erfahrenes Management Team und hat sich inden vergangenen Jahren gut entwickelt. Zudem istdie WKF Marktführer in ihrer Branche.

VC Magazin: Welche Ziele verfolgen Sie mit IhremEinstieg in die WKF?Krischmann: Bei der WKF handelt es sich um einlangfristig ausgelegtes Investment. Unser Ziel ist,das Unternehmen erfolgreich und solide weiterzu-entwickeln. Dazu prüfen wir natürlich unterschied -liche Möglichkeiten zum Ausbau des Geschäfts.

VC Magazin: Haben Sie in der Vergangenheit bereitsvergleichbare Investments in der Lebensmittel -branche getätigt?Krischmann: In dieser Branche war dies unser erstesInvestment, insgesamt ist die DZ Equity Partner abergar nicht auf bestimmte Industrien beschränkt. Wir ha-

ben jedoch schnell festgestellt,wie spannend diese Branche ist, inder sich die WKF bewegt. Folge -invest ments in diesem Bereich wä-ren daher durchaus denkbar, auchwenn es aktuell noch keine kon-kreten Pläne gibt.

VC Magazin: DZ Equity Partnerist auch stark in Österreich enga-giert. Wie beurteilen Sie die Lage für Investoren imLand?Krischmann: Unsere Gesellschaft ist seit vier Jahrenin Österreich mit einem eigenen Standort präsent.Der Markt dort ist sehr spannend, es gibt viele famili-engeführte mittelständische Unternehmen, die Welt-marktführer in ihrer Branche sind, also echte „Hidden Champions“. Inzwischen sind wir mit dreiInvestment Professionals vor Ort und zuversicht-lich, dass wir auch in den nächsten Jahren dort er-folgreich investieren werden.

VC Magazin: Danke für das Gespräch.

Markus Krischmann

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Zehn Jahre AVCO – wie haben sich wohl die Gründungs-mitglieder des Dachverbandes der österreichischen Private Equity- und Venture Capital-Industrie die kom-menden (oder aus heutiger Perspektive die vergange-nen) zehn Jahre vorgestellt? Damals wurde die AVCOvon der Private Equity-Industrie für die Private Equity- Industrie ins Leben gerufen. Von Anfang an als selbststän-dige und unabhängige Organisation konzipiert, tritt dieAVCO seither für eine Weiterentwicklung der Brancheein.

Branchenstandards schaffenVor zehn Jahren befand sich die österreichische PrivateEquity- und Venture Capital- Industrie zwar nicht mehrin den Kinderschuhen. Sie war (und ist) im internatio-nalen Vergleich jedoch jung und weist bis 2007 stetigsteigende Investmentvolumina bis hin zu 335 Mio. EURauf. Im selben Zeitraum schritt auch die Professionali-sierung laufend voran. Die AVCO nimmt dabei von Anfang an eine moderierende und gestaltende Rolleein. Mit dem AVCO-Verhaltenskodex, mit dem sich dieAVCO-Mitglieder zu fairem und verantwortungsvollemVerhalten gegenüber Investoren, Beteiligungsunter-nehmen und Syndikatspartnern kommittieren, aberauch mit den AVCO „Investor Relations Richtlinien“(IRR) erhöht der Verband zusammen mit seinen Mit-gliedern die Transparenz und Professionalität derBranche. Insbesondere gilt das für die IRR, die auf Basis guter internationaler Praxis die Beziehungenzwischen Investoren und dem Fondsmanagement sowie die damit verbundenen Rechte, Pflichten undGestaltungsmöglichkeiten in verständlicher Weisedarstellen und für eine produktive Partnerschaft zwi-schen Investoren und Management festschreiben. Dadurch wird die Transparenz und Zugänglichkeit derAssetklasse erhöht und das Private Equity Investingfür Investoren erleichtert.

Erklärungsnot durch MiFiGDie rechtlichen Rahmenbedingungen in Form der Mit-telstandsfinanzierungsaktiengesellschaft (MiFiG) wa-ren in dieser Phase der Entwicklung der Beteiligungs-

industrie und den Anfangsjahren der AVCO in Öster-reich wenn auch ausreichend, so doch eine Insel -lösung und im Ausland weitgehend unbekannt undsorgten daher im internationalen Fundraising nichtnur für erhöhten Erklärungsbedarf, sondern erwiesensich sogar als Hürde. Seit der Abschaffung der MiFiG„alt“ bzw. Einführung der nicht praxistauglichen MiFiG„neu“ Anfang 2008 herrscht ein Gesetzesvakuum beiden Fondsstrukturen. Als ob das nicht schwierig genug gewesen wäre, begann zeitgleich die internatio-nale Wirtschaftskrise – und die österreichische Bran-che kam damit doppelt unter Druck.

Warten auf NeuinvestmentsVon 2008 bis heute sank das Investmentvolumen wie-der bis auf 127 Mio. EUR, und auch das Fundraising erwies sich in der jüngeren Vergangenheit als Heraus-forderung. Die Maßnahmen zur Transparenzsteige-rung und Professionalisierung der Branche erwiesensich jedoch als Erfolg, und es kam zu so gut wie keinenZurücknahmen von in der Vergangenheit getätigtenKapital-Committments. Einen Beteiligungsinvestor imKreise der Eigentümer zu haben, erwies sich für dieUnternehmen einmal mehr als entscheidender Vorteil,um den Herausforderungen der internationalen Wirt-schaftskrise zu begegnen. Neben dem Einbringen von

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10 Jahre AVCO

Ein Rückblick auf die Entwicklung der Private Equity- und Venture Capital-Branche in Österreich

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Know-how und Netzwerken nutzten die österreichi-schen Fonds ihre (noch) vollen Tanks, um ihre bereitsbestehenden Portfoliounternehmen als starker Part-ner gegebenenfalls auch mit Folge-Investments durchdie Krise zu bringen. Gleichzeitig gingen zwar dieNeuinvestments zurück, es wurden jedoch zahlreicheProjektanbahnungen und Due Diligence-Prozessedurchgeführt, um zukünftige Investments auf Schienezu bringen. Nach diesen schwierigen Zeiten bleibt esnun abzuwarten, wann diese Investments realisiertwerden.

Neue Herausforderung AIFMBisher sind die österreichischen Marktteilnehmer unddie österreichischen kleinen und mittelständischenUnternehmen (KMU), die auf das Wachstumskapitalangewiesen sind, trotz doppelter Belastung durch Finanzkrise und fehlender nationaler Rahmenbedin-gungen gestärkt aus der Krise hervorgegangen. Wir erwarten mit Spannung die Entwicklungen der nächs -ten zehn Jahre. Diese werden insbesondere deshalb interessant, weil auf EU-Ebene Mitte 2010 die AlternativeInvestment Fund Manager (AIFM) Directive beschlos-sen wurde, die zum Ziel hat, systematische Risiken desFinanzmarkts zu kontrollieren, die Interessen der Inves -toren zu schützen und für mehr Transparenz zu sor-gen. Ziele, die der AVCO und der österreichischen Private Equity und Venture Capital-Industrie ebenfallsein Anliegen sind und daher voll inhaltlich unterstütztwerden.

Unternehmen brauchen optimierte RichtlinieDie vorliegende Directive unterscheidet jedoch leidernicht zwischen den verschiedenen Anlageklassen undden damit verbundenen, variierenden Risiken für denFinanzmarkt und hat daher im Zuge der Implementie-rung der AIFM-Richtlinie in nationales Recht noch gro-ßes Optimierungspotenzial, um die genannten Zieletatsächlich zu erreichen. Nur wenn durch internatio-nale Best Practice-Regelungen sowohl die EU als auchÖsterreich zu attraktiven Finanz- und Wirtschaftsplät-zen ausgebaut werden, ist auch in Zukunft die Eigen -

kapitalausstattung österreichischer KMU garantiert.Damit wären die Unternehmen gut gerüstet, um die aktuelle Krise hinter sich zu lassen.

FazitMan darf annehmen, dass diese turbulenten Zeiten,die die österreichische Private Equity und Venture Capital-Industrie durchgemacht hat, den Gründungs-mitgliedern der AVCO nicht vor Augen waren, als derDachverband vor einem Jahrzehnt aus der Taufe geho-ben wurde – sehr wohl aber die Funktion, die die AVCOwährend dieser Zeit und unter diesen Umständenübernimmt. Sie bildet eine Stimme für die gesamteösterreichische Beteiligungsindustrie, ist unermüd-lich für eine Verbesserung der Rahmenbedingungenaktiv, erarbeitet Know-how über die Private Equity-und Venture Capital-Branche und ist ein verlässlicherPartner und engagierte Interessenvertretung für ihreMitglieder gegenüber Politik und Wirtschaft.

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Zum Autor

Dr. Jürgen Marchart istseit Januar 2007 Ge-schäftsführer der Aus-trian Private Equity andVenture Capital Organi-sation (AVCO), derDachorganisation derösterreichischen Betei-ligungskapitalindustrie.Die AVCO deckt mit ih-ren 44 Mitgliedern über80% des privaten öster-

reichischen Beteiligungsmarktes ab und fungiertals unabhängige Informations- und Know-how-Stel-le, engagierte Interessenvertretung, aktive Networ-king-Einrichtung und als Nahtstelle zu nationalenund internationalen Organisationen.

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Mag. Fred Duswald, Geschäftsführer der Recap Management GmbH, ist seit 2010 Vorstandsvorsit-zender der AVCO.

Ich wünsche uns noch weitere erfolgreiche Dekaden!

Vor 10 Jahren wurde der PrivateEquity- und Venture Capital-Dachverband in Österreich, dieAVCO, von der Beteiligungs -industrie selbst ins Leben geru-fen. Als Mitglied begleitet Recap die AVCO nun bereits dieHälfte dieses Weges und alsVorstand habe ich nun bereitsseit mehr als einem Jahr die Ehre, die Geschicke der AVCOgemeinsam mit meinen Vor-standskollegen zu lenken. DieseZeit war von sich wandelnden europäischen und natio-nalen Rahmenbedingungen geprägt, für deren Gestal-tung sich die AVCO in der Vergangenheit engagiert ein-gesetzt hat, sich aber natürlich auch in Zukunft weiterengagieren wird.

Ich wünsche der AVCO alles Gute zum „10er“ und nochviele weitere erfolgreiche Dekaden, um die Interessenihrer Mitglieder zu vertreten.

Dr. Doris Agneter, Geschäftsführerin, tecnet equityNÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH, war von2006 bis 2010 AVCO-Vorstand.

Don Quijote oder David gegen Goliath?

Die Tätigkeit der AVCO im glo-balen Umfeld könnte man vonaußen betrachtet als einenKampf gegen Windmühlen be-zeichnen. Nationale und inter-nationale Rufe gegen „Heu-schrecken“ oder unreflektierteMeinungen gegen die Finanzie-rungswelt generell sind derWind, der einem Eigenkapital-geber und damit auch dessenDachorganisation ins Gesichtbläst. Dabei hat gerade die Eigenkapitalfinanzierung keinerlei spekulativen Cha-rakter, sondern dient stabilisierend im wahrsten Sinnedes Wortes den Unternehmen, somit der Realwirt-schaft und im Endeffekt der Volkswirtschaft.

Aus der Innensicht der AVCO, die ich für vier Jahre hat-te, muss ich feststellen, dass die Aufgaben, die zu bewältigen waren, keinerlei Ähnlichkeit mit Windmüh-len hatten. Sie fühlten sich viel mehr an wie der KampfDavid gegen Goliath: große Aufgaben im Ausmaß einesGoliath, die David mit der Steinschleuder trotzdem bezwungen hat.

Für mich ist die AVCO eine wichtige Stimme für einwichtiges volkswirtschaftliches Instrument, die wei-ter laut gehört werden soll. In diesem Sinne wünscheich dem David der Unternehmensfinanzierung allesGute und uns allen, dass er weiter aktiv bleibt undkämpft.

Glückwunsch und weiter so!

Stimmen aus dem Verband

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Mag. Fred Duswald

Dr. Doris Agneter

HappyBirthday

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Sonderbeilage „Private Equity in Österreich“ 27

Martin Walka, Geschäftsführer der Hannover FinanzAustria, war ab 2002 im Vorstand der AVCO und von2004 bis 2006 Vorstandsvorsitzender.

Dynamische Unternehmensentwicklungen fördern

10 Jahre AVCO – so ein Jubilä-um lädt zu einem Rückblick ein.Die Gründung unserer Bran-chenvertretung fiel noch in dieAufbruchzeit des Venture Capital und Private Equity inÖsterreich. Immer neue Mana -gementteams formierten sich,es gab eine große Anzahl voninteressierten Investoren, vieleProjekte wurden umgesetzt –dies alles getragen vom Auf-bruchgeist einer zumindest fürÖsterreich neuen Industrie. Aber schon bald ändertesich das Umfeld – die Blase am neuen Markt platzteund auch die Beteiligungsfonds mussten sich einemhärteren Umfeld stellen.

In den folgenden Jahren gab es dann eine stetige Ent-wicklung, Erfahrungen wurden gesammelt, manchemit Misserfolgen verbunden, vielfach aber auch mitErfolgen für Unternehmen und Investoren. Die Unbe-schwertheit der späten 1990er-Jahre kehrte wohl niemehr zurück – aber wie auch: Die Arbeit eines Betei -ligungsmanagers ist kein Spaziergang, sie erfordert eine Vielzahl von fachlichen wie menschlichen Fähig-keiten, man kann auch sagen: Sie erfordert hohe Pro-fessionalität. Und gerade dazu hat auch die AVCO eini-ges beigetragen, man denke nur an die Investor Relati-ons Guideline oder die Fachseminare. Die Gründer undaktiven Mitglieder der AVCO haben darüber hinausaber vor allem auch gezeigt, dass Kooperation undTransparenz ein wesentlicher Geist unserer ja oft als„superkapitalistisch“ bezeichneten Branche ist. Undin diesem Geist haben die Venture Capital- und PrivateEquity-Manager in eine Vielzahl von Unternehmen investiert, neue Arbeitsplätze geschaffen und Innova-tionen umgesetzt.

Die Branche ist somit reifer geworden, und mit ihr hatsich die AVCO weiterentwickelt und wird dies weitertun. Wir alle fordern und fördern in unserem Geschäftdynamische (Unternehmens-)Entwicklungen, ich wün-sche dies auch der AVCO und unserer ganzen Indus -trie.

Dr. Christian Kaltenegger, Geschäftsführer, Clean-tech Financial Advisory GmbH, war von 2006 bis2009 Vorstandsvorsitzender der AVCO.

Lohnende Aufgaben für die Zukunft

„Worauf es ankommt, ist, dassvor lauter Konjunkturpaketenund Rettungsschirmen derBlick auf die Zeit nach der Krisenicht getrübt wird.“ Mit diesemAufruf schließt Ralf Dahrendorfseine höchst treffende Analyseder aktuellen Krise, die er imWesentlichen als Krise des„Pumpkapitalismus“ identifi-ziert. So möchte ich den Blickkurz auf die nächsten 10 Jahreder AVCO richten. Vieles, wofürdie AVCO eintritt, wird in den nächsten Jahren ent-scheidend sein, um aus der Krise herauszufinden. Dasunternehmerische Wagnis bleibt das Herzstück vonWachstum und Entwicklung – und mit dem Wagnis ver-bunden die Investition, das Eigenkapital. Es wird fürdie AVCO noch wichtiger werden herauszuarbeiten,dass systemisches Risiko, das in bestimmten Finanz-produkten und Konzepten des Finanzmarktes steckt– und tatsächlich vermindert werden muss –, nicht mitdem notwendigen und richtigen Risiko des Unterneh-mers und des Investors in die Realwirtschaft gleichge-setzt werden kann. Diese Aufgabe wird nicht leichterwerden. Die Rahmenbedingungen für Risikokapital wa-ren und sind in Österreich nicht optimal. Und so istdiese Finanzierungsform bislang über eine Nischenexis-tenz nicht wirklich hinausgekommen. Dies zu ändernwird ein wichtiges Element für die Zukunftsfähigkeitdieses Landes sein. Wahrlich eine lohnende Aufgabefür die nächsten 10 Jahre!

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Martin Walka Dr. Christian Kaltenegger

10 JahreAVCO

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Sonderbeilage „Private Equity in Österreich“28

Mag. Gerhard Fiala, Managing Partner, Pontis Capi-tal GmbH, war Mitbegründer und von 2001 bis 2004erster Vorstandsvorsitzender der AVCO.

Inhaltliche Arbeit und internationale Marktstandards

Die ersten Gedanken zur Eta-blierung einer Dachorgani -sation in Österreich hatte ichmit ein paar Branchenkollegen bereits Ende 1999. Da sich dieSzene in Österreich erst sorichtig Ende der 90er-Jahreetablierte, sah ich (damalsnoch als Partner bei einer anderen Private Equity-Gesell-schaft tätig) die Notwendig-keit, – nach internationalemVorbild – auch in Österreich einen Dachverband zu etablieren, dessen Aufgabees sein sollte, zur verstärkten Institutionalisierungder auflebenden Branche und ihrer Akteure beizu -tragen.

Im Vorfeld der Gründung ist uns auch Dr. HolgerFrommann, vormaliger Geschäftsführer des deut-schen Branchenverbands BVK, beratend zur Seitegestanden. Letztlich haben wir dann mit siebenGründungsmitgliedern im Jahr 2000 die AVCO gegründet, womit zugleich auch meine (arbeitsinten-sive) Zeit als erster (ehrenamtlicher) Vorstandsvor-sitzender der AVCO begonnen hat. Im Frühjahr 2001haben wir als sechsköpfiger Verbandsvorstand Thomas Jud zum ersten AVCO-Geschäftsführer bestellt, der eine hervorragende Aufbauarbeit geleis-tet und wesentlich zur Positionierung der AVCO alsprofessionelle, kompetente Dachorganisation bei -getragen hat.

So ist es beispielsweise gelungen, bis 2004 die An -zahl der Mitglieder deutlich zu steigern – von sieben

auf knapp 50 (ordentliche und assoziierte) – sowieeine Reihe wesentlicher branchenrelevanter The-men (papiere) zu erarbeiten und v.a. mit Entschei-dungs trägern der öffentlichen Hand zu diskutieren.Themen waren u.a. die Schaffung alternativer Fonds-strukturen, der Zugang zu geeigneten Kapitalquel-len/Investoren, die Integration der Venture Capital-und Private Equity-Branche in die österreichischeTechnologie- und Wirtschaftsstrukturpolitik etc.Ebenso wurde bereits frühzeitig ein Verhaltenskodexfür Branchenakteure geschaffen. Alles geschah mitdem Interesse, inter nationale Marktstandards ehest-möglich auch in Österreich zu schaffen.

Ich denke, es konnte damit und mit nachfolgenden Aktivitäten bis heute einiges erreicht werden. Aller-dings war gerade das Marktumfeld der vergangenenzwei bis drei Jahre nicht gerade förderlich, sodass ins-besondere im Bereich der Fondsstrukturen, vor allemaber hinsichtlich der zunehmenden Regelungsbestre-bungen (z.B. AIFM) auch in Österreich noch einiges zutun bleibt. Dies liegt im Interesse einer nachhaltigen,positiven Branchenentwicklung, die im Unterschiedzu anderen finanzwirtschaftlichen Bereichen wohlauch nachweislich realwirtschaftlichen Nutzen stiftetund zu unternehmerischem Wachstum maßgeblichbeiträgt.

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Mag. Gerhard Fiala

Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

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Sonderbeilage „Private Equity in Österreich“ 29

Thomas Jud, Geschäftsführer der Improveo Beratungs-GmbH und von 2001 bis 2006 erster Geschäftsführer derAustrian Private Equity and Venture Capital Organi sation(AVCO), war am grundlegenden Aufbau des Branchen-verbands beteiligt. Im Interview spricht er über die Grün-dung des Verbands, die Herausforderungen, die im Laufeder Zeit überwunden werden mussten, und die Entwick-lung der heimischen Private Equity-Branche.

VC Magazin: Herr Jud, Sie waren von April 2001 bisEnde 2006 Geschäftsführer der AVCO und haben dieersten Schritte des Verbands mitgestaltet. Wie haben Sie die Gründung erlebt?Jud: Die AVCO wurde 2000 von sieben österreichi-schen Private Equity-Häusern als Verein gegründetund in ihren Grundzüge organisiert. Ich wurde nachwenigen Monaten als Geschäftsführer Mitglied desTeams. Für mich war das eine tolle Möglichkeit, einProjekt von Anfang an mitzuentwickeln und zu ver-wirklichen. Dazu gehörten unter anderem der Auf-bau eines Netzwerkes sowie der aktiven Beratungs-und Servicedienstleistungen, aber auch die Auswahleiner fähigen Mitarbeiterin, die die AVCO nach wievor nach Kräften unterstützt.

VC Magazin: Was waren die größten Herausfor -derungen in der Anfangszeit?Jud: Zu Beginn war es schwierig, Nichtmitgliedervon der AVCO zu überzeugen. Wir mussten eine Community aus Private Equity-Gesellschaften, Bera-tern und Sponsoren schaffen, um in diesem UmfeldFuß zu fassen. Das versuchten wir unter anderemüber ein Whitepaper, in dem Brancheninfor -mationen, Ziele, Projekte und ein Verhaltenskodexfestgehalten wurden. Außerdem konnten wir ein Veranstaltungs- und Seminarprogramm umsetzenund uns in der Politikberatung positionieren, wasletztlich auch die finanzielle Basis für die Aktivitätender AVCO gestärkt hat.

VC Magazin: Wie hat die Politik in Österreich auf dieGründung reagiert?

Jud: Die politische Reaktion auf die Grün-dung der AVCO wardurchaus positiv. AusSicht der Politik botenPrivate Equity undVenture Capital alter-native Möglichkeitender Innovations- undWachstumsfinanzie-rung für KMU. Die Private Equity-Bran-che war zuvor inÖsterreich nur unzu-reichend organisiert,und nun gab es einen zentralen Ansprechpartner, umdie Potenziale auszuloten.

VC Magazin: Was haben Sie mit der AVCO in IhrerZeit als Geschäftsführer erreicht? Was hätten Sienoch gerne angehen wollen?Jud: Ein wesentlicher Punkt, den wir erreicht haben,war, der österreichischen Private Equity-Szene einGesicht zu geben. Die AVCO wird landesweit ernstgenommen und wird als Dachorganisation in Meinungsbildungs- und Politikgestaltungsprozesseeinbezogen. Was noch nicht gelungen ist, ist dieSchaffung neuer Fondsstrukturen, die aber für diePrivate Equity- und Venture Capital-Branche essenziell ist. Grund für das bisherige Scheitern indiesem Bereich ist die zögerliche Haltung der Politik.Neu hinzu kommt nun die europaweite Regulierungdes Private Equity- und Venture Capital-Geschäftsdurch die AIFM-Richtlinie. Werden für die nationaleUmsetzung der EU-Richtlinie keine vernünftigen Lösungen gefunden – und derzeit sieht es ganz undgar nicht danach aus –, dann haben wir ein echtesProblem.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

[email protected]

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„Die AVCO hat der Branche ein Gesicht gegeben“

Interview mit Thomas Jud, Geschäftsführer, Improveo Beratungs-GmbH

Thomas Jud

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DZ Equity Partner GmbH ist die Beteiligungsgesell-schaft der DZ BANK AG und zählt zu den führendenEigenkapitalfinanzierern in Deutschland, Österreichund der Schweiz. Das besondere Merkmal von DZEquity Partner ist die langfristige Ausrichtung der Investments und die Bereitschaft, sich auch minder-heitlich an mittelständischen Familienunternehmenzu beteiligen.

Als Tochter der DZ BANK, des Spitzeninstituts der Genossenschaftsbanken in Deutschland, stellt DZEquity Partner seit mehr als drei Jahrzehnten die Nach -haltigkeit der Unternehmensentwicklung ihrer Beteili-gungen vor kurzfristiges Exit-Denken. Derzeit umfasstdas Portfolio 64 Beteiligungen, die von DZ Equity Part-ner mit eigenen Mitteln sowie aus Fondsvermögen inHöhe von 450 Mio. EUR finanziert wurden.

DZ Equity Partner will ihre Marktführerschaft imdeutschen Sprachraum ausbauen und wird sich auchin Zukunft erfolgreich dem Wettbewerb stellen. Dabeiwird besonderer Wert auf die Einhaltung der strate -gischen Grundsätze und Leitlinien gelegt:

„Maßgeschneiderte und passgenaue Lösungen ermög-lichen eine langfristige, partnerschaftliche Zusam-menarbeit zwischen dem Unternehmer und uns mitdem Ziel, das Unternehmen langfristig zu entwickeln.Als wesentliche Werte der Zusammenarbeit sehenwir Offenheit, Partnerschaft, Vertrauen, Kompetenzund Verantwortung. So können wir aus Kapital Nut-zen und Werte für alle Beteiligten schaffen.“

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Die Oberbank – stabiler Finanzierungspartner fürden MittelstandDie Oberbank als finanziell gesunde, unabhängige undzuverlässige Regionalbank begleitet ihre Kunden gemeinsam mit dem Oberbank Opportunity Fonds imRahmen des „One-Stop-Ansatzes“ mit allen Kapitalar-ten (Eigen-, Mezzanine- und Fremdkapital) und allenBankprodukten und -dienstleistungen bei ihren Vorha-ben. Auch in Zeiten eines schwierigen gesamtwirt-schaftlichen Umfelds verfügt die Oberbank über aus-reichend Kapital und ist investitionsbereit!

Kennzahlen per 31.12.2010Bilanzsumme: 16.768,4 Mio. EUR Betriebsergebnis: 218,3 Mio. EUR Jahresüberschuss vor Steuern: 114,5 Mio. EUR Mitarbeiterstand: 1.996 PersonenGeschäftsstellen: 143 Stellen (in Österreich, Bayern,

Tschechien, Slowakei und Ungarn)Kernkapitalquote: 10,50%

Oberbank Opportunity Fonds: Fondsvolumen: 150 Mio. EUR Regionale Kernmärkte: Österreich, BayernZielgruppe: KMU und GroßunternehmenFinanzierungsanlässe: Expansions- und Wachstums finanzierungen, Finanzie-rungen aller Arten von Gesellschafterwechseln (MBO,MBI, Nachfolgelösungen, Abschichtungen ausschei-dender Gesellschafter, Spin-offs, Going Private etc.),Überbrückungsfinanzierungen bis zum Börsengangoder Trade Sale Realisierte Transaktionen seit Bestehen:30 (davon bereits 8 Exits bzw. Rückführungen)

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Service

WMWP Rechtsanwälte GmbH ist eine auf Wirtschafts-recht spezialisierte Anwaltskanzlei mit Standorten inWien und Klagenfurt. Sämtliche Partner unsererKanzlei verfügen über langjährige Erfahrung und beraten in- und ausländische Klienten in nahezu allenBereichen unternehmerischer Tätigkeit.

Die Partner von WMWP veröffentlichen regelmäßig injuristischen Fachzeitschriften und tragen als Referen-ten bei Fachseminaren vor. Damit sind wir einerseitsimmer über die aktuellsten rechtlichen Entwicklun-gen bestens informiert und andererseits über die

sich regelmäßig ändernden Bedürfnisse der Wirt-schaft am neuesten Stand. Diese laufende Aktualitätvon Wissenschaft und Praxis ermöglicht es uns, unse-ren Klienten maßgeschneiderte Lösungen anzubie-ten und diese in neue Geschäftsbereiche zu begleitenund rechtlich zu beraten.

www.wmwp.at

PONTIS Capital wurde 2005 gegründet und ist mittler-weile eine der führenden Growth Capital-Gesellschaf-ten in Österreich. Das Unternehmen steht aus-schließlich im Besitz des Managements und wird alsPartnerschaft geführt. Neben dem Hauptsitz in Wienist die Gesellschaft auch aus München heraus tätig,um die Nachfrage im deutschen Markt besser bedie-nen zu können. PONTIS Capital hat gegenwärtig zweiFonds unter Management, dotiert von namhaften institutionellen Investoren v.a. aus dem DACH-Raum,und investiert aktuell aus ihrer zweiten Fondsgene -ration PONTIS Growth Capital II („PGC II“).

Die Gesellschaft verfügt über ein solides, unter -nehmerisches Management-Team, dessen führendePersonen individuell seit dem Entstehen der öster-reichischen Venture Capital- und Private Equity- Szene Ende der 90er-Jahre in diesem Bereich erfolg-reich tätig sind und darüber hinaus langjährige Erfahrung aus dem M&A-Geschäft sowie der Indus -trie mitbringen. Vor kurzem wurde das Management

Team um John Chapman, vormaliger General Part-ner von TVM Capital, erweitert.

Der Investmentfokus liegt auf wachstumsstarken,technologieorientierten, jüngeren sowie innovativenUnternehmen im unteren Mittelstand. Branchen-schwerpunkte bilden vor allem die Informations- undKommunikationstechnologie, Medizintechnik undneue Materialien sowie Umwelttechnologie. Unter-nehmen in der Frühphase (Start-ups) liegen nicht imInvestmentfokus.

PONTIS Capital versteht sich als sehr aktiver Inves -tor, dessen Investment-Team sich in sämtlichen strategischen und finanziellen Belangen der Betei -ligungsunternehmen entsprechend intensiv mit einbringt und damit wesentlich zur wertsteigerndenUnternehmensentwicklung beiträgt.

www.pontiscapital.at

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Affiris AG – Innovatives Biotechnologie-Unternehmen, ermöglicht

die Entwicklung maßgeschneideter Impfstoffe auf Peptidbasis.

Erfolgreicher Abschluss der klinischen Phase-I-Studie der Alzhei-

mer Impfstoffe AFFITOPE-AD01 und AD02, Start der klinischen

Phase-II von AD02www.affiris.com/html/de/impfstoffe/morbus_alzheimer_interessierte_kontakt.php

Abschluss des größten bisher in Österreich getätigten Biotech-

Lizenzdeals für die Alzheimer-Impfung von Affiris mit GlaxoSmith-

Kline, meilensteinabhängige Zahlungen von bis zu 430 Mio. Euro.

Affiris AG, ein Beteiligungsunternehmen der MIG Fonds.

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