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Januar 2010, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... fileeltweit führend in der...

Date post: 29-Aug-2019
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Ausblick 2010: Erholung im Buyout-Bereich, Zurückhaltung bei Venture Capital Vorsichtiger Optimismus Vorsichtiger Optimismus VentureCapital Magazin Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital Magazin 1 Januar 2010, 12,50 Euro www.vc-magazin.de Das Magazin für Investoren und Entrepreneure Gemeinsam stark EVCA, BVK und VC Magazin: Mit einer Stimme sprechen Nachverhandlungen von Buyout-Deals Gründe für überhöhte Kaufpreise und Strategien für Nachverhandlungen „Mega-Buyouts sind nach wie vor sinnvoll“ Interview mit Dr. Stefan Hepp, CEO der SCM Strategic Capital Management AG Mit Special „Healthcare in Bavaria“ und Jahresplaner 2010
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Page 1: Januar 2010, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... fileeltweit führend in der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Morbus Alzheimer Affi ris AG, Wien Protagen AG,

Ausblick 2010: Erholung im Buyout-Bereich,Zurückhaltung bei Venture Capital

Vorsichtiger OptimismusVorsichtiger Optimismus

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inPrivate Equity • Buyouts • M&A

VentureCapitalMagazin

1 Januar 2010, 12,50 Euro

www.vc-magazin.de

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

Gemeinsam starkEVCA, BVK und VC Magazin:

Mit einer Stimme sprechen

Nachverhandlungenvon Buyout-DealsGründe für überhöhte Kaufpreise und

Strategien für Nachverhandlungen

„Mega-Buyouts sindnach wie vor sinnvoll“Interview mit Dr. Stefan Hepp, CEO der

SCM Strategic Capital Management AG

Mit Special „Healthcare in Bavaria“und Jahresplaner 2010

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Weltweit fü

hrend in der Entwicklung

eines Impfsto

ffes gegen

Morbus Alzheimer

Affi ris AG, Wien Protagen AG, Dortmund

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VentureCapital Magazin 1/2010 3www.vc-magazin.de

Editorial

Neue Wege

Liebe Leserinnen und Leser,

am Jahresende blicken wir zurück –und sehen 2009 Höhen und Tiefen:Rasant bergab ging es im 1. Quartal.Anfangs war die allgemeine Stim-mung am Boden, die Finanzmärkterauschten in den Keller, und die Pri -vate Equity-Industrie verfiel in eineSchock starre.

Mit gewaltigen Konjunkturprogram-men und in dieser Dimension nie fürmöglich gehaltenen Rettungsmaß -nahmen für den Bankensektorstemmten sich Politik und Notenban-ken erfolgreich gegen den drohendenKollaps des Finanzsystems. Siedrückten die Zinsen und überflutetendie Marktteilnehmer mit Liquidität.So entstand Anlagedruck, der sichzunächst in einem Rückgang der zu-vor exorbitant gestiegenen Risiko-prämien für Anleihen zweitklassigerBonität niederschlug. Im 2. Quartal2009 setzten die Aktienmärkte zu ei-ner Rallye an, die – zumindest in ihrerAnfangsphase – in krassem Gegen-satz zur enttäuschenden Entwicklungder Realwirtschaft stand.

Zwar ist es so, dass Börsenkurse einenbevorstehenden Aufschwung häufigvorwegnehmen. Dass jedoch nicht nurAktien, sondern in dieser konjunk -turellen Schwächephase auch Roh-stoffpreise drastisch an Wert gewan-nen, lässt sich nur durch Spekulation

begründen. Schließlich nahm dieNach frage der Industrie nach Me tallen,Öl & Co. auch in dieser Wirtschafts-flaute ab. Deutlicher als alle anderenSignale belegt dabei der fortwäh -rende Anstieg des Goldpreises einebeginnende Flucht in Sachwerte, dienicht duplizierbar sind. Der (einzig)logische Grund, um ein relativknappes, aber unverzinstes und fürkaum etwas verwendbares Gut wieGold als Anlageobjekt zu kaufen, istAngst vor Inflation.

Ist diese gerechtfertigt? Bis heuteverharren die Inflations raten in denmeisten entwickelten Ländern aufniedrigem Niveau. Die jährlicheRendite deutscher Staatsanleihenmit zehnjähriger Laufzeit liegt aktuellbei etwa 3,5%. Beides nicht geradeIndizien dafür, dass Geldentwertungunmittelbar bevorsteht.

Die Finanzmärkte spiegeln damit etwaswider, was sich vielleicht als kumula-tive Ahnungslosigkeit bezeichnenlässt. Ein Teil der Akteure erwartetaufgrund der Politik des billigenGeldes ein baldiges, deutliches An-ziehen der Inflation, selbst Begriffewie Hyperinflation und Währungs -schnitt werden genannt. Andere Ex-perten verweisen auf die schwacheAuslastung der Industrie und einehohe Arbeitslosigkeit – ein Umfeld,

in dem Preissteigerungen unwahr-scheinlich sind.

Eines dürfte jedoch sicher sein: Diedrastischen Maßnahmen zur Rettungdes Finanzsystems haben uns aufeinen Weg geführt, dessen Verlaufund Ziel wir nicht kennen. Wer auf„Business as usual“ hofft, dürfteschon bald eines Besseren belehrtwerden.

Was die Private Equity-Branche für2010 erwartet, lesen Sie in unsererTitelstory auf den S. 14–19.

Frohe Weihnachten wünscht Ihnen

[email protected]

Editorial

Andreas Uhde, Chefredakteur

Möchten Sie mit Ihrem Geld etwas Gutes tun, solange es noch etwas

wert ist?

In dieser Ausgabe finden Sie gemeinnützige Institutionen, die sich über Ih-re Unterstützung freuen. Die jeweiligen Anzeigenmotive haben wir selbst-verständlich auch in diesem Jahr kostenfrei abgedruckt.

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Special SituationsDurch die schwierige Situation auf den Kredit-märkten geraten zahlreiche Unternehmen trotz eines langfristig tragfähigen Geschäftsmodells in fi-nanzielle Schwierigkeiten. Die Einstiegspreise sind günstig wie nie.

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In Krisenzeiten

Wir

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steigen andere aus.

steigen ein!

RWB Global Market Fonds

Secondary IIIAber auch Private Equity Investoren wie Pensions-kassen und Stiftungen geraten durch die Krise in Zugzwang und trennen sich derzeit zu niedrigen Preisen von ihren Private Equity Beteiligungen.

Wer daher jetzt investieren kann, hat hervorra-gende Einstiegskonditionen, die eine Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite bieten.

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6 www.vc-magazin.de

Inha

lt

VentureCapital Magazin 1/2010

3 EditorialNeue Wege

Auslese

8 Statistiken, Top-News und Tendenzen

Titelthema

14 Vorsichtiger OptimismusAusblick 2010: Erholung imBuyout-Bereich, Zurückhaltungbei Venture Capital

Märkte & Zahlen

20 AIFM-SpecialGemeinsam starkPartikularinteressen zurückstel-len – in Brüssel mehr erreichenDörte Höppner, Bundesver-band Deutscher Kapitalbeteili-gungsgesellschaften, AndreasUhde VentureCapital Magazin

21 AIFM-SpecialWas gibt es Neues in SachenAIFM-Regulierung?Interview mit Uli Fricke, Ge-schäftsführerin der TriangleVenture Capital Group

22 AIFM-SpecialBranche sollte geschlossen auftreten EVCA: Mehr Schlagkraft durchneue StrukturJavier Echarri, European PrivateEquity & Venture Capital Asso-ciation

24 Menschen & MacherMarc-Michael BraunTeil 38 der Serie

26 Executive Talk„Wir werden Gespräche mitPrivate Equity-Häusern füh-ren“Executive Talk mit ProfessorKlaus Hekking, Vorstandsvor-sitzender der SRH Holding

Early Stage & Expansion

28 VC-Kolumne vonDr. Michael BrandkampKooperationen zwischen Großen und Kleinen

29 „Wir haben kein Problem, ausreichend Co-Investoren zu finden“Interview mit Ralf Meyer, Geschäfts führer von hannoverimpuls

32 Investor im PortraitGut vernetzte Business AngelsTeil 101: Team Europe VenturesManagement GmbH

34 Irische Software- und Clean-tech-Firmen auf Kapitalsuche2. International Investor Forum2009 von Enterprise Ireland inLondon

36 Türöffner und SparringspartnerNeue Initiative bringt Gründerund Beiräte zusammen

38 Chance für Biotechnologie-Unternehmen?Der 2. Call der InnovativeMedicines Initiative

39 Biotechnologie und Pharma –Veranstaltung in Heidelbergam 11. Dezember

Mittelstand/Buyouts

40 Nachverhandlungen von Buyout-DealsGründe für die überhöhtenKaufpreise und Strategien für NachverhandlungenDavid Cayet, Stefan Herrmann,Accuracy

42 25-jähriges FirmenjubiläumWGZ Initiativkapital feiert imFlughafen Münster/Osna brück

43 M&A-Kolumne vonCarsten Burger, Close BrothersAufhellung am Horizont?Bewertungsniveaus bleiben moderat

14 Vorsichtiger Optimismus

Ausblick 2010: Erholung imBuyout-Bereich, Zurückhal-tung bei Venture Capital

Nach dem Krisenjahr 2009 blickt die

Beteiligungsbranche etwas zuversicht-

licher in die Zukunft. Der konjunktu-

relle Aufschwung dürfte nicht nur bei

den Unternehmen, sondern auch bei

vielen Private Equity-Gesellschaften für

ein Aufatmen sorgen. Allerdings ist der

Ausblick auf das Jahr 2010 nicht unge-

trübt. Die Renditeerwartungen haben

einen kräftigen Dämpfer erhalten.

20 Gemeinsam stark

EVCA, BVK und VC Magazin:Mit einer Stimme sprechen

Auf S. 21 gibt Uli Fricke ein Update über

den Stand der Verhandlungen in Sachen

AIFM-Direktive. Der Regulierungspro-

zess stockt zwar, die Gefahr negativer

Auswirkungen für Private Equity ist aber

nach wie vor präsent. Dörte Höppner

(BVK), Javier Echarri (EVCA) und An -

dreas Uhde (VC Magazin) rufen auf S. 20

und 22–23 die Marktteilnehmer dazu auf,

in Brüssel geschlossen aufzutreten.

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VentureCapital Magazin 1/2010 7www.vc-magazin.de

Inhalt

53 „Die größte Hoffnung liegt inuns selbst“Stammtisch des Venture CapitalClubs München

54 Case StudyDer Sonne entgegenHeliatek schließt eine der größ -ten Finanzierungsrunden 2009

Datenbank

56 Deal-Monitor

46 „Mega-Buyouts sind nach wievor sinnvoll“Interview mit Dr. Stefan Hepp,Gründer und CEO der SCM Stra -tegic Capital Management AG

Auf dem 9. Schweizer Private Equity &

Corporate Finance Kongress in Zürich

hielt Dr. Stefan Hepp, Gründer und CEO

der SCM Strategic Capital Management

AG, das Key Note Referat. Mit kernigen

Aussagen wie „Venture Capital ist als

institutionelle Anlageklasse tot“ fes-

selte er die Zuhörer. Im Anschluss an

sein Referat stellte sich Dr. Stefan Hepp

den Fragen von Andreas Uhde.

40 Nachverhandlungen von Buyout-DealsGründe für überhöhte Kaufpreise und Strategien für Nachverhandlungen

Bei einzelnen Akquisitionen wurden Kauf -

preise gezahlt, die zu einem Goodwill

führten, der nahezu die Höhe des Kauf-

preises erreichte. Nach dem Untergang

von Lehman ist von derartigen Transaktio -

nen kaum mehr zu hören oder zu lesen.

Wie konnte es in den vergangenen Jah-

ren zu diesen Goodwill-Deals kommen,

und welche Möglichkeiten gibt es, jetzt

Nachverhandlungen zu führen?

Private Equity-Dachfonds

44 Privatanleger bremsen dasFundraising Dachfonds leiden unter man-gelndem Vertrauen von Inves-toren und Beratern

46 „Mega-Buyout-Fonds sindnach wie vor sinnvoll“Interview mit Dr. Stefan Hepp,Gründer und CEO der SCM Stra -tegic Capital Management AG

Entrepreneurship

50 Entrepreneurship-Flash

51 „No business to be done on adead planet“Die 2. Münchener Cleantech-Konferenz

51 Elevator Pitch– apprupt GmbH

52 Warnsignale für InvestorenErkenntnisse aus vier JahrenHigh-Tech Gründerfonds

62 EventsVeranstaltungen für VCs,Gründer und Dienstleister

63 Zitat des Monats

63 Ausblick/Impressum

64 Stellenmarkt

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8 www.vc-magazin.de

Aus

lese

VentureCapital Magazin 1/2010

Grafik des Monats

Unternehmen des Monats Ranking des Monats

Universität des Monats

Talfahrt vorerst gestopptIn den vergangenen acht Quartalen sank das German Pri-vate Equity Barometer sechs Mal und erreichte im zwei-ten Quartal 2009 sein Rekordtief. Nun stieg der Geschäfts -klimaindex für den deutschen Beteiligungsmarkt um 19,5Punkte und hat mit dem höchsten Wert seit einem Jahrseine Talfahrt vorerst gestoppt. Der Stimmungsaufschwungam deutschen Beteiligungsmarkt steht aber noch auf ei-nem schwachen Fundament, denn er basiert im Wesent-lichen auf einer Verbesserung der Geschäftserwartungen.Außerdem profitiert er von einer Aufwärtskorrektur beiErwartungen und Lagebewertung im Spätphasensegment,welches von der Finanz- und Wirtschaftskrise besondersgetroffen wurde. Bei den Venture Capital-Gebern bliebdie Stimmung auf dem Niveau des vorherigen Quartals.

Potsdam vor Wuppertal und DresdenDie besten Gründungsvoraussetzungen finden Studen-ten an der Universität in Potsdam. Zu diesem Ergebniskommt der Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie undTourismusforschung an der Ludwig-Maximilians-Univer-sität München. Die regelmäßig unter dem Titel „Vom Stu-denten zum Unternehmer“ erstellte Studie beurteilt 59deutsche Universitäten anhand von acht Themenfel-dern, darunter direkte Wissensvermittlung, hochschul-politische Rahmenbedingungen sowie Ausgründungsak-tivität.

Dominanz der AngelsachsenAus der Sicht institutioneller Investoren in Venture Capitalund Private Equity stellen angelsächsische Länder, mit denUSA an der Spitze, die attraktivsten Zielregionen dar. DieSchweiz und Deutschland rangieren auf den Plätzen achtund zehn, Österreich nimmt den 19. Rang ein. Die Einteilungbasiert auf dem erstmals erhobenen Index „Global Ven-ture Capital and Private Equity Country Attractiveness“.Insgesamt wurden 66 Länder auf sechs Kontinenten be-rück sichtigt und anhand von sechs Schlüsselfaktorenbewertet: Konjunktur, Tiefe der Kapitalmärkte, Steuersys -tem, Investorenschutz und Corporate Governance, gesell -schaftliches und soziales Umfeld sowie Unternehmer-kultur. Der Index wurde von der IESE Business School derUniversity of Navarra ins Leben gerufen und von derWirtschaftsberatung Ernst & Young finanziert.

Dokumente populärer als VideosGleich drei Start-ups mit einem Video-basierten Ge-schäftsmodell mussten sich direkt hinter einer Doku-mentenplattform einreihen, als deutsche-startups.denach dem „Start-up des Jahres 2009“ suchte. Für Pa-perC, das komplette Fachbücher digital und kostenfreizugänglich macht, entschieden sich gut 20% der 41 Ju-ry-Mitglieder. Das junge Unternehmen aus Leipzig kön-ne „das wissenschaftliche Arbeiten revolutionieren”,begründete Max Wittrock von mymuesli seine Entschei-dung. Auf die fünf nachfolgenden Start-ups entfielen je-weils 10-13% der Stimmen. Mehr Details unterwww.deutsche-startups.de

Top 10 der besten Universitäten für Gründer

Platz Universität Punktzahl Bundesland

1 Universität Potsdam 285 Brandenburg

2 Bergische Universität Wuppertal 273 Nordrhein-Westfalen

3 Technische Universität Dresden 262 Sachsen

4 Technische Universität München 257 Bayern

5 Otto-von-Guericke-UniversitätMagdeburg

253 Sachsen-Anhalt

6 Rheinisch-Westfälische Techni-sche Hochschule Aachen

251 Nordrhein-Westfalen

7 Universität Duisburg-Essen 249 Nordrhein-Westfalen

8 Technische Universität Berlin 245 Berlin

9 Universität Stuttgart 242 Baden-Württemberg

10 Universität Rostock 240 Mecklenburg-Vor-pommern

Quelle: Ludwig-Maximilians-Universität München

Top 6 der deutschen Internet-Start-ups

Start-up Geschäftsfeld Website

PaperC Dokumentenplattform www.paperc.de

CaptchAd Online-Videowerbung www.captchaad.com

Sofatutor Videolerndienst www.sofatutor.de

Cavi.tv InVideo-Shopping-Dienst www.cavi.tv

KaufDa Schnäppchenführer www.kaufda.de

wooga Social Games www.wooga.net

Quelle: deutsche-startups.de

Die zehn attraktivsten Länder aus Investorensicht

Platz Land1 USA2 Kanada3 Großbritannien4 Australien5 Hongkong6 Singapur7 Japan8 Schweiz9 Niederlande

10 Deutschland

Quelle: IESE Business School der University of Navarra

Ges

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2003

80

60

40

20

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-40

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2004 2005 2006 2007 2008 2009

Gesamtmarkt Frühphase Spätphase

German Private Equity Barometer

Quelle: BVK/KfW

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10 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 1/2010

Aus

lese

Mit wenig Geld in Phase III– und schnell zum PatentDas Europäische Patentamt hat dem bio-pharmazeutischen Unternehmen AntisensePharma GmbH einen zusätzlichen Patent-schutz auf die Verwendung seines Leit -produkts Trabedersen gewährt. Das Regens -burger Unternehmen erhält damit eineumfassende Marktexklusivität für die Ver-wendung dieses Wirkstoffs, u.a. bei derBehandlung von Erkrankungen des zentra-len Nervensystems und Tumorerkrankun-gen. Die klinische Prüfung von Trabe -dersen hat im Jahr 2000 angefangen, 2006erfolgte die Einreichung des Patents. Ne-ben den Gründungsgesellschaftern undprivaten Investoren sind mehrere VentureCapital-Geber an Antisense Pharma be -teiligt, darunter die MIG Fonds und dieS-Refit AG, die zusammen über 60 Mio. EURKapital aufbrachten. Im Interview berich-tet Dr. Karl-Hermann Schlingensiepen, Un-ternehmensgründer und CEO der AntisensePharma GmbH, über die Hintergründe derPatenterteilung und die Planungen für dieZukunft.

Smart Investor 1/2010• Titelstory:

Kapitalmarktausblick 2010

• Wein-Investments:

Wie aus Oechsle Prozente werden

• Unternehmensanleihen:

Warum die Rally 2010 endet

• Finanzsozialismus: Vorwärts immer,

rückwärts nimmer

Mehr unter www.smartinvestor.de

12010 www.smartinvestor.de

Januar 2010 / 5,00 EUR

12010

Smart InvestorDas Magazin für den kritischen Anleger

Smar

t Inv

esto

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HOCHPROZENTIGES:Investments in Weinbereichern das Depot

HOCHAKTUELL:Finanzsozialismus:auf dem Vormarsch

HOCHGEPUSHT:Dubai erschreckt die Märkte – zu Recht?

Kapitalmarkt-ausblick 2010

Kapitalmarkt-ausblick 2010

Crosslinks

GoingPublic Magazin 1/2010

• Rückblick 2009:

im Zeichen der Krise

• Kapitalmarktausblick 2010:

Kommt die IPO-Welle?

• Powered by Numbers: Ergebnis-

kennzahlen bei Börsengängen

• Steuern & Recht – was sich im

neuen Jahr ändert

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Goi

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www.goingpublic.de

Magazin

GoingPublicDas Kapitalmarktmagazin

Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen

BEREINIGT ODER NICHT?Kennzahlen beiBörsengängen

BLICK NACH BRÜSSELUnternehmens- undKapitalmarktrecht 2010

NACHHALTIGE IRESG-Themen in derFinanzkommunikation

IPOs auch wieder in Deutschland? Die große GoingPublic Umfrage

Wann kommt das Eisbrecher-IPO?

Wann kommt das Eisbrecher-IPO?

Mit dem GoingPublicKapitalmarktkalender 2010

Italienische Zielunternehmen füh-ren die Liste der 20 größten Pri -vate Equity-Transaktionen imNovember an: Die Übernahmenvon Esaote und Permasteelisawaren den Investoren jeweils mehrals 200 Mio. EUR wert. Insgesamtwurde nur in sieben Fällen dieGrenze von 100 Mio. EUR ge-knackt, darunter bei den deut-schen Unternehmen Home Shop-ping Europe aus Ismaning und

Dunkermotoren GmbH aus Bonn-dorf, bei denen Axa bzw. TritonBeteiligungsberatung das Ruderübernehmen. Insgesamt wurdeneuropaweit 1,7 Mrd. EUR in -vestiert, gegenüber dem MonatOktober (6,2 Mrd. EUR) ent-spricht das einem Rückgang von72%. Die Zahl der Transaktionennahm dagegen binnen Monats-frist von 74 auf 87 zu, was einemPlus von 18% entspricht.

Italien führt Top 20 an

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Die grössten Private Equity-Transaktionen im November

Platz Transaktions-wert in Mio. EUR

Zielunternehmen Investoren

1 280 Esaote SpA Banca Carige, Equinox InvestmentCompany, MPS Venture, Intesa San-Paolo, Ares Life Sciences

2 221 Permasteelisa SpA InvestIndustrial, Alpha Associati

3 180 Home Shopping EuropeGmbH & Co. KG

AXA Private Equity

4 168 Urban& Civic Ltd Global Innovation Partners

5 165 New holding company Astorg Partners

6 145 Dunkermotoren GmbH Triton Beteiligungsberatung

7 100 Banque Degroof SA Compagnie Benelux Participations

Quelle: Zephyr published by BvD

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Auslese

Nachgefragt bei Dr. Karl-Hermann Schlingensiepen, Unternehmensgründer und CEO der Antisense Pharma GmbH

VC Magazin: Ime u r o p ä i s c h e nDurchschnitt ver-gehen bei pharma-zeutischen Pro-dukten etwa fünfJahre von der Ein-reichung eines Pa-tents bis zur Ge-währung des Pa-tentschutzes. Wa-rum hat es bei Ih-nen weniger alsdrei Jahre ge-braucht?Schlingensiepen: Grundsätzlich mussein Patent für den Fachmann überra-schend sein – und wenn Sie eine Pa-tentanmeldung einreichen, bekom-men Sie praktisch immer Entgegen-haltungen. Unser Patent ist aber soinnovativ, dass wir die Einwände derPrüfer schnell aus dem Weg räumenkonnten.

VC Magazin: Was bedeutet der um-fangreiche Patent- und damit Ver-marktungsschutz konkret?Schlingensiepen: Er steigert den Fir -menwert und die Attraktivität fürPharmapartner. Es gibt nur sehr we-nige Produkte, die in Phase III sindund Patentschutz bis 2026 genießen.Aus den Mitteln, die durch Koopera-tionen generiert werden, können wiraußerdem die Produkte weiterent -wickeln, die sich derzeit in der Pipe-line befinden.

VC Magazin: In der pharmazeuti-schen Industrie ist der Weg von derErfindung bis zur Vermarktung derlängste. In welcher Form standen Ih-nen die Investoren zur Seite bzw.hinter Ihnen?Schlingensiepen: Unsere Erfolge inder klinischen Entwicklung habenunsere Investoren immer wiederüberzeugt, erneut in Antisense zu in-vestieren. Außerdem haben wir sehr

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effektiv gewirtschaftet und sind mitweniger als 60 Mio. EUR in diePhase III gekommen – das ist ausmeiner Sicht schon etwas Einzigar -tiges. Ich bin daher sehr zuversicht-lich für unsere nächste Finanzie-rungsrunde.

VC Magazin: Von insgesamt sechsInvestoren haben Sie über 60 Mio.EUR Venture Capital eingeworben,zuletzt im November vor zwei Jahren27 Mio. EUR. Welche Schritte könnendamit noch finanziert werden?Schlingensiepen: Ohne ins Detailgehen zu wollen, kann ich sagen, dasswir uns zurzeit in einer weiteren Fi-nanz ierungsrunde befinden, um dielaufende Phase III-Studie in Anaplas-tischem Astrozytom weiter durchzu-führen und eine Phase III-Studie inPankreaskarzinom zu starten.

VC Magazin: Danke für das Ge-spräch.

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Anfang Dezember setzte der Bun -desverband Deutscher Kapital be -teiligungsgesellschaften (BVK) inAsien seine internationale Road-show-Reihe für institutionelle Inves-toren fort. In Tokio und Peking infor-

mierten Dr. Helmut Vorndran (Ven-tizz Capital Partners), Dr. HendrikBrandis (Earlybird Venture Capital)und BVK-Geschäftsführerin DörteHöppner über den deutschen Kapi-talbeteiligungsmarkt. In Tokio erhiel-

ten sie dabei Unterstützung vonder Deutschen Botschaft und in Pe-king vom Europaabgeordneten Burk-hard Balz (EVP-ED). Die erste Reisedes BVK ging im Mai dieses Jahres indie USA.

Internationale Roadshow des BVK in Asien

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12 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 1/2010

Aus

lese

Bezogen auf die Anzahl der finanzierten Unternehmenseit 2007 haben sich Deutschland, Österreich und dieSchweiz (DACH) zur führenden Region in Europa entwi-ckelt. Ihr Anteil stieg von 17% auf 23% in den ersten dreiQuartalen 2009. Der vormalige Spitzenreiter Großbritan -nien/Irland musste in dieser Zeit einen Rückgang von 24%auf 19% verzeichnen. Frankreich führte 2008 die Ranglistemit 24% der finanzierten Unternehmen an, liegt im laufen -den Jahr aber ebenfalls bei 19%. Bezogen auf das inves-tierte Kapital lagen die Angelsachsen im Vergleich derdrei größten europäischen Private Equity-Märkte kons -tant an der Spitze. Die Zahlen wurden Anfang Dezembervon der European Private Equity und Venture Capital As -sociation (EVCA) im „Buyout Report 2009“ veröffentlicht.

Mehr als drei Viertel aller weltweiten Private Equity-Investoren (Limited Partners, LPs) werden auslau-fende Engagements 2010 aus Unzufriedenheit mitdem Management (General Partners, GPs) und derTransparenz der Fonds nicht erneuern. Die Einstel-lung gegenüber Private Equity hat bei vielen Investo-ren insbesondere in Europa und Asien innerhalbihrer eigenen Organisation massiv Schaden genom-men. Grund ist die schlechte Performance der Anla-geklasse, weshalb der Anteil der Investoren, die inden nächsten drei bis fünf Jahren eine Nettorenditevon 16% und mehr erwarten, von 43% auf 29% gefal-len ist. Das sind zwei Kernaussagen des jüngstenGlobal Private Equity-Barometers von Coller Capital.Weitere Ergebnisse: Rund zwei Drittel aller Inves -toren haben die Investmentkriterien geändert undsind jetzt weniger risikobereit, etwa die Hälfte hatdas Prüfungsverfahren vor einem Neuinvestmentverschärft und fordert ein besseres Reporting vonihren Fondsmanagern. Für die elfte Auflage des Baro-meters wurden weltweit 108 Private Equity-Investo-ren befragt.

DACH ist spitze Rückzug der Investoren�TOP �

Flop

Der Strukturwandel auf den Finanz-märkten, die Anforderungen von Ba-sel II sowie die Finanzmarktkrisestellen Unternehmen permanentvor die Frage, welche Finanzie-rungsinstrumente genutzt werdensollen. Im Vergleich zu den Vorjah-ren hat Beteiligungskapital dabei anBeliebtheit abgenommen und findetnur noch halb so viel Zustimmung

wie Mezzanine – in den Vorjahrenbefanden sich diese Instrumentemeist auf Augenhöhe. Weitere Er-gebnisse: Die größte Bedeutungwird kontinuierlich der Innenfinan-zierung beigemessen, und Leasinghat einen konstanten Aufwärtstrendverzeichnet. Die Befragung wird seit2002 regelmäßig von der KfW durch-geführt.

Akzeptanz von Private Equity sinkt

Bedeutung von Finanzierungsinstrumenten

Quelle: KfW-Unternehmensbefragung, verschiedene Jahrgänge

Europas grösste Private Equity-Märkte 2007–2009

Finanzierte Unternehmen in %

Investiertes Kapital in %

2009* 2008 2007 2009* 2008 2007DACH 23 21 17 12 21 19

Frankreich 19 24 21 14 18 17

Großbritannien/ Irland

19 20 24 28 26 29

*Januar bis September; Quelle: EVCA/PEREP_Analytics

+++ München – Der Beteiligungs-bestand der BayBG BayerischenBeteiligungsgesellschaft stieg imGeschäftsjahr 2008/09 (Bilanz-stichtag 30.09.2009) von 297 Mio.auf 309 Mio. EUR. +++ Hamburg –Das Emissionshaus HCI CapitalAG hat in den ersten neun Mona-ten des Jahres 2009 mit 100,3Mio. EUR rund 80% weniger Kapi-tal platziert als im Vorjahreszeit-raum. Der Anteil von PrivateEquity sank dabei von 4,5 Mio.EUR auf null. +++ München – Alseinzigem deutschen Unterneh-men wurde amiando der Titel„Technology Pioneer 2010“ desWorld Economic Forum verlie-hen. +++ London – Bei den euro-päischen M&A Awards 2009,ausgerichtet von der FinancialTimes und mergermarket, wurdeAxa Private Equity als PrivateEquity-Gesellschaft des Jahresgeehrt.

Newsticker

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Vorsichtiger Optimismus

Ausblick 2010: Erholung im Buyout-Bereich, Zurückhaltung bei Venture Capital

Nach dem Krisenjahr 2009 blickt die Beteiligungsbrancheetwas zuversichtlicher in die Zukunft. Der konjunkturelleAufschwung dürfte nicht nur bei den Unternehmen, sondernauch bei vielen Private Equity-Gesellschaften für ein Auf -atmen sorgen. Allerdings ist der Ausblick auf das Jahr 2010nicht ungetrübt. Das Niveau der Jahre 2006 bis 2008 wirdlängst nicht wieder erreicht werden. Die Renditeerwar -tungen haben einen kräftigen Dämpfer erhalten. Und derBereich Venture Capital wird wohl weiterhin durch Investi -tionszurückhaltung geprägt werden.

Zwischen Zuversicht und SkepsisEin Jahr der Normalisierung soll 2010 werden – so unge-fähr lassen sich die Erwartungen und auch Hoffnungenvieler Marktteilnehmer in der Beteiligungsbranche zu-sammenfassen. Eine leichte Belebung – ausgehend vondem niedrigeren 2009er Niveau – wäre ein anderesSchlagwort, das die Perspektiven für das neue Jahr be-schreiben würde. Doch das ist nur ein grober gemeinsa-mer Nenner. Die Erwartungen variieren zwischen Zuver-sicht und Skepsis. Insbesondere zwischen den Marktbe-reichen Venture Capital und Buyouts bestehen erhebli-che Differenzen, was die voraussichtlichen Investitions-aktivitäten angeht. Und schwierig bleibt die Einschät-zung, inwieweit die Banken „mitspielen“ – sprich: zu grö-ßeren Fremdfinanzierungen wieder bereit sein werden.

Besserer Dealflow erwartet „Für 2009 hatten wir insgesamt mehr erwartet, der Deal-flow war schon sehr dünn“, sagt Jan Janshen, Partner beider global tätigen und auf Midmarket-Buyouts fokussier-

ten Beteiligungsgesellschaft Advent International. „Nachdem Übergangsjahr 2009 mit der nun anscheinend er-reichten Bodenbildung erwarten wir für 2010 eine Norma-lisierung. Das heißt, der Dealflow sollte allmählich wiederansteigen.“ In den USA sei das Buyout-Geschäft schonwieder angesprungen, während es in Europa einschließ-lich Deutschland erst langsam anlaufe. Janshen verweistdarauf, dass die USA als eine der ersten Regionen vomweltweiten Wirtschaftsabschwung erfasst wurden und da-durch auch früher als andere wiederaus diesem Zyklus herauskämen. Ererwartet auch in der Finanzierung ei-ne gewisse Normalisierung, dasheißt: Die Bereitschaft der Bankenzur Vergabe von Fremdkapital wirdwieder steigen. „Das betrifft auchGrößenordnungen über 100 Mio.EUR pro Bank. Fremdfinanzierungenab etwa 500 Mio. EUR werden aberwohl weiterhin vorwiegend überClub Deals zustande kommen.“

Belebung bei Mid Cap-Buyouts So dürften dann auch wieder Finanzierungen in der Grö-ßenordnung von 1 Mrd. EUR möglich sein. Bei einer 50/50-Finanzierung – je hälftig Eigen- und Fremdkapital – würdedas eine Dealgröße von 2 Mrd. EUR ergeben. Mit weitmehr als dieser Größenordnung rechnet Janshen abervorerst nicht, hier sei kaum eine spürbare Verbesserungzu erwarten. Andere Marktteilnehmer teilen die Einschät-zung, dass sich der Markt für große bzw. sogar Mega-Buy-

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VentureCapital Magazin 1/2010

Jan Janshen,Advent International

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outs erst sehr langsam wieder beleben wird. Aber so„tot“, wie dieses Marktsegment im letzten Quartal 2008und im ersten Halbjahr 2009 war, dürfte es nun doch nichtbleiben. Auch hier könnten die USA eine Vorreiterrollespielen. Am ehesten eine Belebung schon im ersten Halb-jahr 2010 erwarten Experten bei Mid Cap-Buyouts, wo esweiterhin gute Investitionsmöglichkeiten gebe.

Buyout-Fonds haben reichlich GeldKapital für neue Beteiligungen ist in den Buyout-Fondsnach den erfolgreichen Closings in den Jahren 2007 und2008 reichlich vorhanden. Nachdem in den vergangenen15 Monaten nur sehr wenig investiert wurde, nimmt derInvestitionsdruck zu. Nach Worten von Dr. Michael Inhes-ter, Partner bei P+P Pöllath + Partners, war nach Ausbruchder Kreditkrise allgemein erwartet worden, dass die Akti-vität im Bereich Secondary Invest-ments signifikant zunehmen würde.So hatte etwa die Veräußerung vonweiten Teilen des 3i-Portfolios gera-de Anfang 2009 diese Annahme be-legt. „Das Jahr 2009 hat gezeigt, dasssich viele dieser Erwartungen nichtrealisiert haben. An sich müsste dieZeit jetzt reif sein für solche Transak-tionen; aber offensichtlich ist dieStimmung noch nicht so weit.“

Chancen für RestrukturiererWährend Small und Mid Cap-Buyouts mit hohem Eigenka-pitalanteil finanziert werden, hängen größere Deals stär-ker von der Finanzierungsbereitschaft der Banken ab.„Ich denke, dass langsam die Finanzierungsfähigkeit für

größere, gemäßigte LBO-Transaktionen zurückkehrt“,sagt Dr. Henrik Fastrich von Orlando Management. „DieBuyout-Branche kommt aus ihrem Attentismus heraus.“

Gute Investitionschancen sieht er fürSpezialisten für Sondersituationenund Restrukturierungen wie Orlan-do. Insbesondere operativ gut aufge-stellte Unternehmen mit intaktemGeschäftsmodell, die aber durch einenLiquiditätsengpass in eine Sonder -situation geraten sind und finanzielleUnterstützung brauchen, seien attrak -tiv. Einen weiteren Marktfaktor siehtFastrich darin, dass viele Konzernesich noch von Teilen ihrer diversi -

fizierten, teils problematischen Beteiligungen trennenwerden. Stefan Theis, Vorstand der auf kleine und mitt -lere Buyouts spezialisierten capiton AG, sieht ebenfallsSpin-offs als Teil einer 2010 zunehmenden Transaktions-aktivität im Bereich Small und Mid Caps.

Preisdifferenzen überbrückenDifferenzen in den Preiserwartungen zwischen Verkäu-fern und Käufern sind derzeit häufig noch der Knack-punkt, an dem mancher Deal scheitert. Aber der zuneh-mende Finanzierungsdruck vieler Unternehmen – vordem Hintergrund der Bankenzurückhaltung und der inden kommenden Jahren auslaufenden Mezzanine-Finan-zierungen – dürfte manchen Unternehmer offener werdenlassen für Beteiligungskapital. Schließlich müssen neueAufträge im Aufschwung aus dem Konjunkturtal finan-ziert werden, zugleich müssen Anschlussfinanzierungenauf die Beine gestellt werden. Überbrücken lassen sich

Titelthema

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Dr. Henrik Fastrich,Orlando Management

Dr. Michael Inhester, P+P Pollath + Partners

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unterschiedliche Kaufpreisvorstellungen laut capiton-Vorstand Theis weiterhin mit Earn-out-Modellen, bei de-nen der Verkäufer bei einer positiven Entwicklung des

Unternehmens eine Nachzahlung auf den Kaufpreis erhält.Eine andere Option ist die Rückbeteiligung des Verkäufersam Unternehmen, sodass er an einem späteren Exit-Erlösmitverdienen kann. Aus Theis’ Sicht könnten 2010 und 2011interessante Investitions- und Auflegungsjahre werden.

BVK sieht ErholungssignaleVerhalten positiv blickt auch der Bundesverband Deut-scher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ins Jahr

2010. Nach den ersten dreiQuartalen 2009, die von derFinanz- und Wirtschaftskri-se dominiert wurden, zeig-ten sich erste Erholungsan-zeichen, hieß es im Novem-ber. Schon im 3. Quartal zogdas Investitionsvolumen inDeutschland nach BVK-An-gaben auf 837 Mio. EUR an,mehr als in den ersten bei-den Quartalen zusammen.Einem Investitionsplus imzuvor brachliegenden Buy-out-Bereich stand aller-dings eine Stagnation imVenture Capital-Markt aufniedrigem Niveau gegen-über. Diese zweigeteilte Ent-wicklung des Beteiligungs -

geschäfts sieht der BVK zumindest kurzfristig weiterhin.Ein robuster Konjunkturaufschwung könne zu weitererDynamik im Buyout-Geschäft beitragen und sowohl dieGeschäftsaussichten der Unternehmen als auch ihreNachfrage nach Beteiligungskapital befeuern.

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VentureCapital Magazin 1/2010

Nachgefragt bei Frank Dornseifer, Geschäftsführer Recht und Policy

des Bundesverbandes Alternative Investments (BAI)

VC Magazin: Was ist das Ziel derAIFM-Richtlinie?Dornseifer: Erstens sollen Managervon Alternative Investment-Fonds einereinheitlichen europäischen Regulie-rung unterworfen werden; dadurchsollen auch mögliche Risiken für dieFinanzmarktstabilität minimiert wer-den. Zweitens sollen Investoren durchdiese Regulierung und durch mehrTransparenz geschützt werden.

VC Magazin: Was ist der Kernpunkt Ihrer Kritik am Ent-wurf der Kommission?Dornseifer: Man sollte nicht alle Finanzinvestoren übereinen Kamm scheren – Hedgefonds, Private Equity, Roh-stoff-, Immobilien- und Infrastrukturfonds usw. DerenGeschäftsmodelle sind nicht nur höchst unterschiedlich,die überwiegende Mehrheit ist zudem nicht systemrele-vant. Eine Gleichbehandlung unter der Richtlinie wärealso praxisfremd und im Ergebnis kontraproduktiv.

VC Magazin: Weshalb begrüßen Sie die Änderungsvor-schläge aus dem Europaparlament?

Dornseifer: Zum einen, weil die Investoren hinreichendgeschützt, aber nicht bevormundet werden. Und sie kön -nen – unter bestimmten Voraussetzungen – weiterhin inDrittstaaten investieren. Ganz wichtig erscheint mir, dasses abgestufte Aufsichtsanforderungen für die Managerkleinerer Fonds geben soll. Zudem hat Herr Gauzès mitseinen Vorschlägen versucht, die Diskriminierung desGeschäftsmodells Private Equity zu beheben.

VC Magazin: Welchen Standpunkt vertritt die Bundesre-gierung hierbei, und wie sehen Sie den weiteren Fort-gang der Richtlinie?Dornseifer: Aus meiner Sicht tritt die Bundesregierungseit der Bundestagswahl nachdrücklicher in den Ver-handlungen auf. Die Berücksichtigung der Besonderhei-ten der deutschen Fondsindustrie wurde ausdrücklichim Koalitionsvertrag niederlegt. Im Europaparlamentwird nun – zunächst im Wirtschaftsausschuss – überÄnderungsanträge beraten und abgestimmt. Nach Ab-stimmungen in Parlament und Rat könnte die Richtlinieim Herbst 2010 unter Dach und Fach sein, wenn keinewesentlichen Verzögerungen auftreten. Die Umsetzungin den Mitgliedstaaten wird dann voraussichtlich 2011folgen – mit sehr viel Detailarbeit auf nationaler Ebene.

Frank Dornseifer

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BuyoutsLater-Stage-InvestitionenEarly-Stage-Investitionen

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Q3Q2Q1Q4Q3Q2Q1Q4Q3Q2Q12007

3.688,5216,0118,3

2.182,2628,3102,5

1.245,7628,391,5

1.827,2269,379,8 1.071,0

588,784,1

1.683,7483,7125,2

3.523,2366,1134,6

527,1529,494,6

67,7170,280,1

87,0140,872,8

491,4267,478,3

2008 2009

Vierteljährliche Private Equity-Investitionen von 2007 bis 2009

Quelle: BVK-Statistik, Der deutsche Beteiligungsmarkt im 3. Quartal 2009

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VentureCapital MagazinSponsoring-Partner 2009

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Wenig Geld in Venture Capital-FondsIm 3. Quartal 2009 waren nach einer Studie der VDI Nach-richten und der Münchner Beratungsgesellschaft Fleisch-hauer, Hoyer & Partner im Venture Capital-Bereich amehesten Software-Unternehmen ge-fragt, gefolgt von Internetfirmen. Da-gegen wurde in Life Science und inCleantech weniger investiert. „Dasvorhandene Kapital in den deut-schen Venture Capital-Fonds reichtbei Weitem nicht aus, um in ausrei-chendem Maß junge Unternehmenzu finanzieren“, sagt auch MatthiasGrychta, Partner bei Neuhaus Part-ners. Und mit einer kurzfristigen Be-lebung des Fundraisings sei nicht zurechnen; so stehe bis weit in das neue Jahr hinein diePortfoliopflege bei vielen Fonds an oberster Stelle. Vom

Wunschziel eines schnellen Returns habe mansich in den letzten Jahren immer mehr entfernt.„Als Venture Capital-Investor muss man heutemehr Zeit mitbringen, mindestens drei bis fünfJahre, um das Unternehmen zu entwickeln.“Eine Belebung des Dealflows erwartet auchGrychta am ehesten im Small und Mid Cap-Segment und zum Teil auch bei Large Buyouts.

Investoren senken RenditeerwartungenEnttäuschende Reportings und Fondsbedingun -gen haben international bei vielen Investoren inPrivate Equity-Fonds für Ernüchterung gesorgt,wie aus einer Umfrage von Coller Capital, ei-nem weltweit führenden Investor im Sekundär -markt für Private Equity, hervorgeht. MangelndeTransparenz sei ebenfalls ein Grund, weshalbsich 2010 mehr als drei Viertel aller PrivateEquity-An leger (Limited Partners, LPs) weltweit

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Kreditknappheit macht Sorgen„Im Venture Capital-Bereich dagegendürfte der Schwerpunkt weiterhin inder Zukunftssicherung bestehenderund weniger in der Finanzierung neu-er Beteiligungen liegen“, so der BVK.Wellington Partners-Investmentma-nager Reitberger sieht aber zumin-dest für sein Haus einen Aufwärts-trend: „Wir haben im zweiten Halb-jahr wieder normal investiert, unddas werden wir auch 2010 tun.“ Sor-gen bereitet ihm weiterhin die knap-

pe Kreditversorgung. „Indirekt betrifft uns das auch. Wirspüren, dass die Kunden unserer Beteiligungsunterneh-men unter dem Credit Crunch leiden.“ Er hoffe, dass dieKreditklemme nachlasse, aber momentan sei das nochnicht absehbar.

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VentureCapital Magazin 1/2010

Nachgefragt bei Stefan Lemper, Club Cooee, und Dr. Gerhard Hahner, Science4Life

VC Magazin: Was wünschen Sie sichvon der neuen Bundesregierung? Lemper: Für ein Land, das wie Deutsch -land von Innovation abhängt, wün-sche ich mir nach französischem Vor-bild eine stärkere Begünstigung fürjene, die Innovation außerhalb vonKonzernen hervorbringen, und sol-che, die dies finanzieren. Hahner: Ich wünsche mir, dass unse-re neue Bundesregierung dafür sorgt,dass Deutschland für Existenzgrün-der ein interessantes Land bleibt und dass man diesbe-züglich auch einmal über steuerliche Maßnahmen nach-

denkt. Schließlich profitieren alle vongesunden Neugründungen.

VC Magazin: Was ist die dümmsteFrage, die Sie je von einem Investorgehört haben? Hahner: Ein Investor stellt nur dum-me Fragen, wenn er keine Fragen stelltund sich dadurch vielleicht ein profi-tables Geschäft – gerade in den LifeSciences und der Chemie – entgehenlässt.

Lemper: Wozu soll es gut sein, wenn Leute virtuell mitei-nander kommunizieren?

Stefan Lemper Dr. Gerhard Hahner

Matthias Grychta, Neuhaus Partners

Christian Reitberger,Wellington Partners

24%

61%

13%2%

SchlechtBefriedigendGutExzellent

Erwartungen der LPs für 2010 aufgelegte Private Equity-Fonds

Quelle: Coller Capital Global Private Equity Barometer Winter 2009-2010

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Wirkungsvoller präsentieren – mehr erreichen

nicht an neuen Fonds ihrer bishe -rigen Fondsmanager (General Part -ners, GP) betei li gen wollen, heißtes. „Die Ren di te erwartungen derLPs sind während des letztenJahres dras tisch gesunken.“ DieFinanz- und Wirtschaftskrise hateben vielen Fonds die Perfor-mance verhagelt – mit negati-ven Folgen für das Fundraising.

Exit-Kanäle bleiben engSchwierig bleibt nach vorherrschenderMeinung auch die Situation bei denExits. Die Aktienkurse haben sich zwardeutlich erholt, sindaber vor erneutenRückschlägen nichtgefeit. Das „Voraus-laufen der Börse“birgt nach Einschät-zung von Theis dieGefahr, dass sie alsein wichtiger Orien-tierungsmaßstab dieUnternehmensbe wer -tun gen – auch fürnicht börsennotierte Firmen – schon wie -der zu hoch treibt. IPOs sind ohnehinschwer zu platzieren, wie u.a. der vor we -nigen Wochen wegen mangelnden Inves-to reninteresses abgesagte Börsengangder Hochtief-Tochter Concessions gezeigthat. Ob Trade Sales oder Secondaries2010 ein wenig Luft verschaffen können,darüber herrscht noch Unsicherheit.

„Explosive Gemengelage“Das gilt auch für die Frage, ob die Finanz-krise schon weitgehend überwundensei. Sicher scheint, dass die Insolvenz-welle weiter ansteigen wird, wie dies amEnde einer Krise und im beginnendenAufschwung üblicherweise der Fall ist.Dazu kommen weitere hohe Wertberich-tigungen der Banken in unbekannterHöhe. Capiton-Vorstand Theis spricht voneiner „explosiven Gemengelage“ ange-sichts der hohen, überschüssigen Liqui-dität durch die Notenbanken, der man-gelnden Eindämmung der Ursachen derKrise, einigen schon wieder zu Übertrei-bungen neigenden Märkten und mögli-cherweise anderen, noch unter derOberfläche schlummernden Problemen.

Besserung bei RahmenbedingungenBewegung gibt es bei den rechtlichenRahmenbedingungen. Auf nationalerEbene geht es nach Betreiben der Re -gierungskoalition in Richtung mehr Fle-xibilität für Finanzinvestoren: Bei derZinsschranke soll die höhere Freigrenzevon 3 Mio. EUR dauerhaft gelten, zudemdie Nutzbarkeit von Verlustvorträgenverbessert werden. Auf europäischerEbene sorgt die Richtlinie für Alterna tiveInvestment Fund Manager für Gesprächs -stoff. Die Branche hofft hier, dass Brüs-sel vom ersten noch sehr strikten Richt-linienentwurf deutlich abweichen undeine für die Branche akzeptablere Regu-lierung finden wird (siehe Kurzinterviewim Kasten und Interview mit Uli Frickeauf S. 21).

Fazit:Genügend Geld in den Fondstöpfen trifftauf eine leicht gestiegene Bereitschaftder Banken zur Fremdfinanzierung, waseine Belebung des Buyout-Marktes imJahr 2010 zur Folge haben sollte. Spin-offs und Finanzierungsengpässe beivielen Unternehmen sprechen aus Ver-käufersicht dafür. Allerdings dürftensowohl Dealflow als auch die Investi -tionsvolumina noch weit hinter demVorkrisen-Niveau zurückbleiben. Schwie -rig bleibt generell das Fundraising, dasaber weniger den Buyout- als vielmehrden in Deutschland chronisch kapital-schwachen Venture Capital-Fonds Sor-gen macht. Aus diesem Grund dürftedie Investitionszurückhaltung vielerVenture Capital-Gesellschaften vorerstanhalten.

Bernd [email protected]

VentureCapital Magazin 1/2010 19www.vc-magazin.de

Stefan Theis,capiton

Die attraktiven Private Equity-Transaktionen*

1. Käufe aus der Insolvenz („Chapter 11“)

2. Spin-offs aus Konzernen

3. Secondary Buyouts

4. Familienunternehmen/Verkäufe durch das Management

5. Public-to-Private Deals

* in den kommenden zwei Jahren, Erwartung der LPsQuelle: Coller Capital Global Private Equity Barometer Winter 2009–2010

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Gemeinsam stark

Partikularinteressen zurückstellen – in Brüssel mehr erreichen

Z ahlreiche Signale deuten darauf hin, dass die Wirtschaftssysteme der etablier-ten westlichen Länder das Schlimmste überstanden haben. Davon profitiertnicht zuletzt die Private Equity-Branche: Die Beteiligungshäuser bringen wieder

mehr Deals zum Abschluss, selbst große Transaktionen jenseits der 1-Mrd.-USD-Markesind wieder möglich. Nachdem auch hierzulande der Sturm erst einmal abgeflaut ist,setzt sich ein zutiefst verunsicherter Mittelstand mit seiner Unternehmensfinanzierungauseinander und überlegt, wie er seine Eigenkapitalquote stärken kann. Diese Nachfragespüren die Mittelstandsfinanzierer – sie stoßen auf zunehmende Aufgeschlossenheitbei ihren Gesprächspartnern. Frühphasenfinanzierungen sind so gefragt wie eh und je –also alles wieder im Lot?

D er zaghafte Aufschwung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die gesamteFinanzwirtschaft vor gewaltigen Herausforderungen steht. Staatliche Ein-griffe – direkt im Wege der Regulierung, indirekt als wesentlicher Anteilseigner

großer Finanzinstitute – werden zunehmen, Auswirkungen auf die Private Equity-Branchescheinen unvermeidbar. Die gegenwärtig diskutierte AIFM-Richtlinie zur Regulierungvon Managern alternativer Investmentfonds manifestiert die Bemühungen der Politik,den gesamten Investmentmarkt stärker zu kontrollieren.

D as Problem der Regulierung liegt nicht in der Regulierung per se, sondern in de-ren Umsetzung. Wenn z.B. Beteiligungsgesellschaften dazu verdonnert werden,Businesspläne von Portfoliounternehmen im Hinblick auf Personalplanung

und strategische Planung zu veröffentlichen – wie im ursprünglichen Entwurf derAIFM-Richtlinie tatsächlich vorgesehen –, ist ein signifikanter Wettbewerbsnachteilfür betroffene Unternehmen die unweigerliche Folge. Daher kämpfen die Interessen -vertreter der Branche in Brüssel mit Hochdruck für eine sinnvolle Ausgestaltung derRegulierung.

U m möglichst viele Entscheidungsträger er -folgreich über die Bedeutung von Pri vateEquity aufzuklären und von den positiven

Effekten der Finanzierungsform zu überzeugen,sind die Verbände auf die volle Unterstützungder Branchenteilnehmer angewiesen. Wer indiesem Prozess Partikularinteressen einer Ge-sell schaft oder eines Marktsegmentes in denVordergrund stellt, verursacht Unsicherheitund riskiert schädliche Konsequenzen für diegesamte Branche. Nur wenn alle Markt -teilnehmer – vom Frühphasenfinanzierer bishin zum großen Buyout-Haus – in Brüssel miteiner Stimme sprechen und die Bedeutungder gesamten Branche betonen, könnendie Argumente der Interessenvertreterüberzeugen.

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VentureCapital Magazin 1/2010

Zu den Autoren

Dörte Höppner ist Geschäftsführerin des Bundesver-bandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V.Andreas Uhde ist Chefredakteur des VentureCapitalMagazins.

AIFM-Special

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VentureCapital Magazin 1/2010 21www.vc-magazin.de

Märkte &

Zahlen

AIFM-Special

Was gibt es Neues in Sachen AIFM-Regulierung?

Interview mit Uli Fricke, Geschäftsführerin der Triangle Venture Capital Group

VC Magazin: Auf dem EVCA Venture Capital Forum imOktober haben Sie über die Auswirkungen der AIFM-Di-rek tive auf die Private Equity-Branche referiert. Wie hatsich der Verhandlungsstand in Brüssel seitdem verändert?Fricke: Es ist sehr viel passiert. Bis zum Ende der vergan-genen Woche hat es umfangreiche Verhandlungen dazu imEuropäischen Ministerrat gegeben, der sich neben demECON-Ausschuss im Europäischen Parlament und derEU-Kommission mit dieser Direktive befasst. Die Schwe-den, die derzeit die Ratspräsidentschaft innehaben, warensehr unglücklich darüber, dass sie keinen Kompromiss-text verabschieden konnten. Es gab zu viele Themen, beidenen sich die Länder nicht einigen konnten.

VC Magazin: Bei welchen Themen kam es denn zu keinerEinigung im Ministerrat?Fricke: Das fängt an beim Wirkungsbereich der Direktive,also der Frage nach einer Mindestgröße, ab der sie für ei-nen Fonds oder einen Fondsmanager gilt. Man ist sichnicht einig darüber, wie Nicht-EU-Manager behandelt wer-den, die Nicht-EU-Fonds platzieren. Es gibt keine Einigungim Hinblick auf die Managervergütung und auch nicht imHinblick auf die Depotbank.

VC Magazin: Geht es bei der Managementvergütung umdie Frage der Umsatzsteuer?Fricke: Nein, das hat damit nichts zu tun, sondern mitÜberlegungen zur Begrenzung von Bonuszahlungen. Die-ser Punkt wurde neu eingeführt. Das ist ein fehlgeleiteterAnsatz, weil hier offensichtlich nicht verstanden wordenist, dass es kein besseres Instrument zur Interessen-gleichschaltung gibt, als den im Private Equity-Bereichrein auf Ausschüttungen basierenden Carried Interest.

VC Magazin: Welche Elemente der Direktive fanden dennbereits Zustimmung?Fricke: Einig ist man sich bei der Verpflichtung zur exter-nen Bewertung des Portfolios, die für bestimmte Anlage-formen aus Sicht des Ministerrats nicht zwingend erfor-derlich sein wird. Man hat zudem einen Kompromiss fürdie Eigenkapitalunterlegung bei den Managern gefunden,mit der die Branche wahrscheinlich zurechtkäme. Beiden Veröffentlichungspflichten der Portfoliounterneh-men hat man ebenfalls eine Einigung gefunden, die aberfür die Private Equity-Branche noch nicht optimal ist.

VC Magazin: Wie geht es jetzt weiter in Sachen AIFM-Regu -lierung?

Fricke: Die Tatsache,dass es im Minister-rat keinen kompro-missfähigen Gesamt -entwurf gibt, hat zurFolge, dass die AIFM-Direktive in die nächste Präsident-schaftsperiode übergeht. Die Spanier werden das Themadamit im kommenden Jahr erneut aufgreifen. Sie wollenaber zunächst abwarten, was der ECON-Ausschuss desParlaments sagt. Das wird erst im April geschehen. Daherkönnte es gut sein, dass die Spanier im Ministerrat garnicht viel am Entwurf arbeiten werden, sondern ihn mehroder weniger an die Belgier übergeben.

VC Magazin: Was erwarten Sie vom ECON-Ausschuss?Fricke: Das Parlament und der ECON-Ausschuss habenAnfang der letzten Woche ihren Kompromissvorschlagvorgelegt. In diesem Papier gehen zumindest die prinzipiel-len Überlegungen in der Einleitung in die richtige Richtung.Diese Erklärungen müssen nun in konkrete Gesetzestexteüberführt werden. Das soll bis Februar passieren. EVCAund BVK arbeiten nun sehr intensiv daran, dass sich sinn-volle Ansätze in den Gesetzestexten widerspiegeln.

VC Magazin: Kann man auf Basis dieser EntwicklungenEntwarnung geben?Fricke: Auf keinen Fall! Die große Herausforderung be-steht nach wie vor darin, dass mit dieser Direktive alle Alter -native Asset Manager abgedeckt werden sollen. Dabei istes ein großer Unterschied, ob jemand täglich verbriefteAnleihen handelt oder ein Portfolio mit acht bis zehn Unter -nehmen in einem Fonds für drei bis sieben Jahre hält. Weildie anderen Interessenvertreter auch sehr aktiv sind, ist esunglaublich wichtig, dass die Venture Capital- und PrivateEquity-Branche in diesem Prozess deutlich gehört wird.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

[email protected]

Uli Fricke

Zur Gesprächspartnerin

Uli Fricke ist Geschäftsführerin der Triangle VentureCapi tal Group Management GmbH und Chairman Electder European Private Equity and Venture Capital Asso-ciation (EVCA).

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Branche sollte geschlossen auftreten

EVCA: Mehr Schlagkraft durch neue Struktur

Bereits seit Jahren arbeitet die European Private Equityand Venture Capital Association (EVCA) daran, alle Inte-ressengruppen an einem Tisch zu versammeln und dereuropäischen Beteiligungsbranche eine gemeinsameStimme zu verleihen – denn nur auf diese Weise lassensich die Anliegen der Branche gegenüber der allgemeinenÖffentlichkeit und den EU-Regulationssphären nachdrück -lich vertreten. Gerade weil Brüssel aufgrund der vielenunterschiedlichen Interessen, die dort auflaufen, sehrkomplex ist, ist es von entscheidender Bedeutung, andieser Stelle geschlossen aufzutreten.

Stärkere EinflussmöglichkeitenNicht zuletzt aus diesem Grund hat sich die EVCA 2009dazu entschlossen, ihre Struktur zu modifizieren undradikal zu vereinfachen. Erklärtes Ziel war es, die Ein-flussmöglichkeiten ihrer Mitglieder auf die Entschei-dungsfindungen zu stärken und eine bessere Zusam-menarbeit zwischen den nationalen Verbänden undder EVCA zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit dennationalen Branchenverbänden haben das Wirtschafts-prüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG und dieEVCA Anfang des Jahres einen ersten Strukturentwurferarbeitet. Alle Mitglieder der EVCA erhielten übermehrere Monate hinweg die Möglichkeit, zu diesem Vor-schlag Stellung zu nehmen und die finale Form derStruktur durch ihre eigenen Wünsche und Anregungenmitzubestimmen. Diese wurde letztlich im Rahmen eineraußerordentlichen Generalversammlung am 16. Novem -ber 2009 in Brüssel verabschiedet.

Bessere Koordination Die alte Struktur der EVCA wurde überarbeitet, radikalvereinfacht und maßgeblich demokratisiert: Die dreibislang existierenden Plattformen – Large Buyouts(EPER), Mid Market und Venture – werden von nun aneigenständig ihre Prioritäten setzen und einen eigenenPlattform-Rat (Platform Council) wählen. Zusätzlichwird eine „LP Platform“ ihre Arbeit aufnehmen undzukünftig die Interessen der institutionellen Investoreninnerhalb der EVCA vertreten.

Der Platform Council trägt die Verantwortung dafür,dass die Interessen der jeweiligen Plattformmitgliederbeachtet werden. Jede Plattform kann hierbei ihre eige-nen Schwerpunkte setzen und die Services anbieten,

die ihre Mitglieder benötigen. Auf diese Weise erhältjedes Mitglied die Möglichkeit, unmittelbarer und de-mo kratischer auf die Aktivitäten der EVCA Einfluss zunehmen. Gleichzeitig wurden die Entscheidungsprozes-se verkürzt.

Ein Platform Council besteht aus wenigstens siebenRepräsentanten der jeweiligen Plattform. Ihre Auswahlist hinsichtlich ihrer geographischen Lage, der Unter-segmente und der Größe der dahinter stehenden Betei-ligungsunternehmen bewusst ausgewogen. Drei derCouncil-Repräsentanten werden ausgewählt, um einePosition innerhalb des EVCA-Vorstands einzunehmen –einer von ihnen als Platform Chairman. Ein weiterervertritt seine Plattform darüber hinaus im neu aufge-stellten Public Affairs Executive.

Branchenstimme auf EU-EbeneDie Gründung des Public Affairs Executive (PAE) stelltdie größte Veränderung innerhalb des Verbandes dar:Als Nachfolgeinstitution zur Brussels Task Force trägtdas Gremium Sorge für eine optimierte Zusammenar-beit zwischen der EVCA und den nationalen Verbändenund stellt sicher, dass diese mit einer gemeinsamenStimme auf EU-Ebene vertreten werden.

Das neue Gremium kommt immer dann zusammen,wenn eine Lobby-Initiative alle Plattformen betrifft. Essetzt sich aus den Repräsentanten der Platform Councils(VC, Mid Market, LP, EPER) und Vertretern der natio -nalen Verbände zusammen. Der Vorsitz obliegt demamtierenden EVCA Chairman. Bei all seinen Tätigkeitenist das PAE einer European Representative Group (ERG)Rechenschaft schuldig. Diese vereint sowohl alle natio-nalen Verbände als auch die EVCA und berät das PAE inseiner Arbeit.

Der neue VorstandDer neue Vorstand der EVCA besteht fortan aus zwölfgewählten Mitgliedern: jeweils drei Vertreter der einzel-nen Plattformen zuzüglich des EVCA Chairman. DerVorstand agiert im Namen der gesamten Branche inAngelegenheiten, die alle Plattformen gleichermaßenbetreffen. Darüber hinaus fungiert er als konfliktlösen-des Organ, das verhindern soll, dass sich die Plattfor-men mit ihren einzelnen Anliegen in die Quere kommen.Eine seiner wichtigsten Aufgaben besteht darin, ein

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AIFM-Special

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gemeinsames Modell für die pan-europäische undbranchenübergreifende Lobbyarbeit mit den nationa-len Verbänden zu entwickeln.

Als Nachfolger von Jonathan Russell, 3i, hat RichardWilson, Partner von Apax Partners, jüngst seine Amts-zeit als nunmehr 26. Vorsitzender der EVCA angetreten.Er wird dafür Sorge tragen, dass die neue Führungs-struktur der EVCA implementiert wird und effektiv undnachhaltig für die Interessen der ganzen Branche arbei-tet. Eine erste Probe hierfür ist das andauernde Engage-ment im AIFMD-Prozess. Darüber hinaus wird Wilsondie große Bandbreite bestehender Leistungen sowieden Wert neuer, in der Planung befindlicher Mitglieder-services kommunizieren. Und – nicht zuletzt – wird ersicherstellen, dass die wichtige Rolle, die die Beteili-gungsbranche für die europäische Wirtschaft spielt, mitharten Zahlen untermauert wird.

Das Team um Wilson besteht aus Dr. Hendrik Brandis(VC, Earlybird), Chris Masek (Mid Market, IK Invest-ment Partners) und Vincenzo Morelli (Large Buyouts,TPG Capital), um nur die jeweiligen Vorsitzenden der

Plattformen zu nennen. Die Füh-rungsriege der neuen LP-Plattformbefindet sich derzeit noch im Aufbau.

Herausforderungen und PerspektivenAuf der einen Seite gilt es für dieEVCA nun, den an sie gestellten Er-wartungen gerecht zu werden. Hier-bei wiegen die Ansprüche der einzel-nen Mitglieder innerhalb der Platt -formen selbstverständlich ebensoschwer wie die der vier Plattformeninnerhalb der Gesamtbranche. Aufder anderen Seite muss der Verbandseine Lobbyarbeit fortführen undhierbei verdeutlichen, dass sich dieBranche geschlossener denn je fürangemessene Regulierungen starkmachen wird. Der PAE hat seine Ar-beit aufgenommen und wird diesenicht nur bis zum Ende des AIFMD-Prozesses fortsetzen, sondern darü-ber hinaus immer dann in Erscheinung

treten, wenn ein entsprechender Handlungsbedarfbesteht. Dies tut er ganz im Sinne der EVCA, die sichJahr für Jahr als leitender Advokat für und durch ihreMitglieder etabliert hat.

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Zahlen

Die neue Struktur der EVCA

VentureCapital Magazin 1/2010 23www.vc-magazin.de

Zum Autor

Javier Echarri ist Gene-ralsekretär der EuropeanPrivate Equity & VentureCapital Association. Der1983 gegründete Verbandder europäischen Beteili-gungskapitalbranche sitztin Brüssel und vertritt dieInteressen von mehr als1.300 Mitgliedern.

AIFM-Special

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Marc-Michael Braun

Teil 38 der Serie: Köpfe der deutschsprachigenPrivate Equity-Szene

Journalist, Pressesprecher, Unternehmensvorstand, Invest-mentdirektor – Marc-Michael Brauns beruflicher Werdegangist ähnlich abwechslungsreich wie seine privaten Hobbys:Big Game Fishing, Bildhauerei, Gleitschirmfliegen und Fa-milie. Seit rund einem Jahr ist der gebürtige Hamburger alsInvestment Director für den Venture Capital-Arm innerhalbder Conetwork Erneuerbare Energien (CEE), einer Tochter-gesellschaft von Lampe Corporate Finance, verantwortlich,wo er das Handwerkszeug des Venture Capitalisten mit derVerbundenheit zur Natur verbinden kann.

Vom PR-Fachmann zum Venture CapitalistenAufgewachsen ist der heute 42-Jährige in Hamburg, zeit-weise auch in São Paolo und Riad, wo sein Vater überlängere Zeiträume als Consultant tätig war. Nach Abiturund Bundeswehr zog es ihn für ein viermonatiges Projektim Bereich Müllentsorgung und Recycling nach Nepal,bevor er in der Hansestadt sein BWL-Studium begann.„Für mich stand immer fest: Das Leben ist enorm vielfältig,und ein BWL-Studium bietet die Flexibilität, verschiedeneDinge auszuprobieren“, sagt Braun und belegt das nichtzuletzt mit seinem eigenen Lebenslauf. Nach einemkurzen Engagement bei der Werbeagentur Lintas wech-selte er 1993 zur Dr. Neuhaus Telekommunikation KGaA,wo er wenig später den gesamten Außenauftritt des 260-Mitarbeiter-Konzerns verantwortete. Als FirmengründerGottfried Neuhaus sein Unternehmen 1994 an Sagem ver-kaufte und nach dreijähriger Übergabephase dort aus-schied, verließ auch Braun das Unternehmen – und wech-selte die Seite. Fortan saß er Unternehmenssprechern alsRedakteur des Fachmagazins PC Mobil (IWT Verlag inVaterstetten bei München) und später für die Computer-BILD (Axel Springer Verlag in Hamburg) gegenüber – bissich Ende 1999 ein alter Bekannter meldete: Dr. GottfriedNeuhaus.

Neuhaus, einst als IT-Manager des Jahres gekürt, hattebeschlossen, die Start-up-Finanzierung zu professionali-sieren, und hierzu die Techno Nord VC GmbH gegründet.Anfang 2000 holte er den damals 33-jährigen Braun als In-vestmentmanager und PR-Verantwortlichen in sein Team.„Eine faszinierende Branche und eine sehr interessante,wenn auch turbulente Zeit“, erinnert sich Braun an dieJahre bis 2007, in denen er u.a. für vier Monate interimis-tisch als CFO von Doc Morris fungierte, mehrere Auf-sichtsrats- und Vorstandsmandate bekleidete und gemein -sam mit Michael Moritz von CatCap die Veranstaltungs-reihe „Venture Lounge“ ins Leben rief.

Exit-SzenarienAls 2007 für das Un -ternehmen New -ten tion ein CFO ge -sucht wurde, muss -te Braun, der dasUnternehmen seitdem Einstieg von Techno Nord begleitete, nicht langeüberlegen. Als Geschäftsführer des Software-Unternehmensverantwortete er fortan die Bereiche Finanzen, InvestorRelations, Personal, Recht und Interne Organisation. Nacherfolgreicher Durchführung einer weiteren Finanzie-rungsrunde 2007 gelang Ende 2008 ein Trade Sale des Un-ternehmens an die börsennotierte Sinner Schrader AG.

Marc-Michael Braun vollzog im Rahmen der Transak -tion auch seinen persönlichen Exit und agiert seitdem alsInvestment Director bei Conetwork. „Der Bereich der er-neuerbaren Energien hat mich schon immer sehr gereizt,ich habe damals gezielt das Gespräch mit Conetwork ge-sucht und dort ein extrem kompetentes Team angetrof-fen, von dem ich im Bereich der Umwelttechnologien viellernen konnte“, bekennt der heute zweifache Familienva-ter. Rund ein Viertel des 100 Mio. EUR umfassenden CEE-Fonds ist aktuell für Investments in technologieorientierteCleantech-Unternehmen vorgesehen, der Rest für Betrei-bergesellschaften und Projekte im Bereich erneuerbareEnergien.

Auch privat verbringt der 42-Jährige gern viel Zeit in derNatur und im nahe seinem Haus gelegenen Wald – beimSpielen mit den Kindern, beim Mountainbiking oder beimChainsaw-Carving, einer Holzbearbeitungstechnik mit derKettensäge. „Diese Form der Holzbearbeitung passt zumeiner Lebenseinstellung: Man arbeitet schnell und hart,sägt auch mal daneben. Dann muss man flexibel sein unddem Ganzen eine andere Form geben“, erklärt Braun.

[email protected]

Menschen & Macher

Seit August 2007 werden im Rahmen dieser Serie promi-nente Dealmacher vorgestellt. Unter den bisher portrai-tierten Köpfen befinden sich neben „Branchendinos“ wieGustav Egger (Deutsche Beteiligungs AG) auch Buyout-Manager wie Steve Koltes (CVC Capital Partners) undThomas Pütter (Allianz Capital Partners) sowie Aufstei-ger der jüngeren Generation wie Marc Samwer (EuropeanFounders Fund) und Christian Angermayer (ABL-Gruppe).

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„Wir werden Gespräche mit PrivateEquity-Häusern führen“

Executive Talk mit Professor Klaus Hekking, Vorstandsvorsitzender der SRH Holding

Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar wegist. Die Lebensweisheit von Mark Twain gilt für Prof. KlausHekking, den Vorstandsvorsitzenden der SRH Holding, eherumgekehrt. Sein Unternehmen verdient durch eigene Hoch-schulen an der Bildung. Als zweites Geschäftsfeld betreibtdie SRH Holding auch Krankenhäuser. Welche Chancen diesektorübergreifende Versorgung für Krankenhäuser bietet,warum Fernuniversitäten als Investment für Private Equity-Häuser lohnen und ob er mit seinem Unternehmen in dennächsten Jahren an die Börse gehen will, verrät Prof. KlausHekking im Gespräch mit Georg von Stein.

VC Magazin: Ihr Geschäftsgebiet sind Bildung und Ge-sundheit. Was sind für Sie die Herausforderungen in dennächsten Jahren?Hekking: Die Bildungsausgaben in Deutschland liegennoch deutlich unter dem OECD-Durchschnitt. Wir rech-nen mit einem Wachstum von etwa 15% bis 2012, getragenvor allem durch die Hochschulen. Die Zahl der Studieren-den wird nach Schätzungen der Kultusministerkonferenzvon derzeit 2,1 Millionen bis 2015 kräftig auf etwa 2,4 Mil-lionen wachsen. Die Bundesregierung hat ja in ihrer Koali-tionsvereinbarung die Förderung der Bildungsausgabendeutlich betont. Ein Problem dabei ist, dass in Deutsch-land die Bildung zum ganz überwiegenden Teil in staatli-cher Hand liegt. Die Privaten haben einen Marktanteil vonnur 4%, bei den Fachhochschulen sind es 10%. Hier gilt eszuzulegen, indem man sich von den öffentlichen Hoch-schulen bei der Exzellenz der Lehre differenziert.

VC Magazin: Und im Krankenhausbereich?Hekking: 1998 hatten wir 16,8 Millionen Krankenhaus -fälle und liegen 2008 bei 17,4 Millionen Fällen. Das sind3,6% Zuwachs. Dort rechne ich trotz sinkender Bevöl -kerungszahlen weiterhin mit moderatem Wachstum.Hatten wir 1998 noch etwa 2.300 Krankenhäuser, waren es2008 weniger als 2.100 Krankenhäuser und auch wenigerBetten. Also müssen weniger Krankenhäuser die Fällebewältigen. Das hat zum Teil selektiv Wachstum bei ein-zelnen Krankenhausträgern ermöglicht. Es bleibt aberein Verdrängungswettbewerb. Ich gehe nicht davon aus,dass es – wie noch in den 90er-Jahren – zu einer weite -ren Privatisierungswelle kommt. Wir haben inzwischenim Krankenhausmarkt in etwa eine Ein-Drittel-Paritätzwischen öffentlichen, gemeinnützigen und privaten

Trägern. Und auch die öffentlichen Krankenhäuser sinddurch Verbundbildung sowie andere Strategien effizientergeworden.

VC Magazin: Aber wird der Wettbewerb bei Krankenhäu-sern und die Erzielung von guten Renditen durch die Fall-pauschalen und Gesundheitsreform nicht schwerer?Hekking: Im Gegenteil. Die Fallpauschalen waren für dieKrankenhäuser keine schlechte Entwicklung. Dadurch istdeutlich mehr Wettbewerb entstanden, und die Budget-Deckelungen sind entfallen. Es hat uns natürlich gezwun-gen zu rationalisieren und Kosten zu senken, weil jaDurchschnittswerte erreicht werden sollten. Aber das allesist mittlerweile passiert. Und von der nächsten Gesund -heitsreform erwarte ich keine gravierenden Veränderun-gen des Wettbewerbs.

VC Magazin: Welche Chancen stecken für Krankenhäuserin der ganzheitlichen Gesundheitsversorgung?Hekking: Das ist die Kernfrage. Im Krankenhausmarkt be-legen Rhön, Helios und Asklepios die ersten Stellen. Wirstehen nach Umsatz an siebter Stelle. Die großen Kran-kenhausketten haben viele Krankenhäuser gekauft undzu einem überregionalen Gebilde gebaut. Unsere Gegen-strategie zielt darauf ab, Versorgungsmodelle im Sinne ei-

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Executive Talk

Prof. Klaus Hekking

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nes ganzheitlichen Angebotes aufzubauen. Damit meineich, in einer abgegrenzten Region den ambulanten Be-reich, die Rehabilitation und die stationäre Behandlungzusammen anzubieten.

VC Magazin: Aber was macht SRH in Richtung Vorsorge?Hekking: Ich bin skeptisch, ob die Prävention wirklichnun der große Kostensenker im Gesundheitswesen seinkann. Ganz entscheidend ist hier Gesundheitsbildung inpunkto Ernährung, Bewegung und anderen Themen gegenZivilisationskrankheiten. Wir bearbeiten das über unsereGesundheitsfachschulen und -hochschulen. Wir sind auchMitglied der neu gegründeten Stiftung für Prävention, diedie Landesregierung von Baden-Württemberg ins Lebengerufen hat. Hier machen sich Krankenkassen, entspre-chende Träger, Pharmaindustrie und Landesregierung ineinem übergreifenden Konzept Gedanken darüber, welchePräventionsstrategien geeignet sind.

VC Magazin: Nun zum Thema Bildung: Was ist Ihnen daein großes Anliegen an den Gesetzgeber?Hekking: Wir haben insgesamt in Deutschland knapp 400Hochschulen, der Großteil in staatlicher Hand. Sie wer-den über den Wissenschaftsrat oder die Kultusminister-konferenz homogen gesteuert. Amerikaner, Japaner,Australier und andere liegen im weltweiten Hochschul-wettbewerb deutlich vor uns, weil sie mehr Raum gebenfür unterschiedliche Konzepte und Wettbewerb zwischenprivaten und öffentlichen Hochschulen. Außerdem istHochschulbildung als deutsche Exportmarke relativ unter -entwickelt.

VC Magazin: Welche ganz konkreten Dinge sollten alsogetan werden?Hekking: Das sogenannte Akkreditierungsverfahrenmuss überprüft werden wie auch die Vertretung privaterHochschulen in den gesamten Hochschulgremien. Esmüsste die Frage gestellt werden, ob der Staat nicht nachdem Motto investieren sollte: „Ich als Staat gebe dirStudierender Geld, damit du dir ein ordentliches Studiumfinanzieren kannst, und du suchst dir deinen besten An-bieter aus!“ Und der Gesetzgeber sollte sich dem Themawidmen: Wie entwickelt man den Bereich Fernstudium inDeutschland weiter?

VC Magazin: Sehen Sie das auch als ein Investitionsthe-ma für Private Equity?Hekking: Im Bereich des Fernstudiums können für Pri -vate Equity interessante Returns on Investment erzieltwerden. Unsere Fernhochschule liegt mit einer Umsatz-rendite von 18% ja deutlich über unserem operativenErgebnis von 6,5%. Sie können Fernuniversitäten schlank,flexibel und rentabel organisieren. Wir selbst werden eineReihe von Gesprächen mit Private Equity-Häusern füh-ren. Man kann das auch angehen wie der Klett-Verlag,der sich vor Kurzem über eine Schuldverschreibung etwa50 Mio. EUR zur Wachstumsfinanzierung ins Unternehmengeholt hat.

VC Magazin: Bör-sen gang, Trade Sale,Secondaries. Wiesähe dann die Exit-Strategie aus?Hekking: GoingPub lic wäre mir alseine vernünftigeExit-Strategie amliebsten. Wir ha-ben es in Deutsch-land geschafft, dasszwei gute Kranken-hauskonzerne ander Börse platziertsind. Als HerrMünch vom RhönKlinikum vor meh-reren Jahrzehntenan die Börse gegan -gen ist, haben ihn

manche Krankenhausexperten für verrückt gehalten.Und ein börsennotiertes Bildungsunternehmen gibt esnoch nicht. Das wäre auch im internationalen Geflechtwichtig, dass so ein Thema bei uns börsenfähig ist.

VC Magazin: Was wären außerhalb von SRH Bereiche, indie Sie investieren würden?Hekking: Internationales Marketing. Man müsste schauen,wie Deutschland sich international besser verkaufenkönnte. Dann sollte man für große Produktinnovationendas Kapital hier bereitstellen, damit die Innovationennicht ins Ausland abwandern. Interessant sind auch dieBereiche der regenerativen Energien und Logistik. Wiefindet die Versorgung in Deutschland noch statt, wenn dieSpritpreise bei 5 EUR liegen und es in allen Städten Um-weltzonen gibt? Für solche Logistikherausforderungenbraucht es stimmige Ideen. Es gibt da ja z.B. Überlegun-gen, Autobatterien im Kongo auf Solarfeldern aufzuladenund dann nach Deutschland zu schaffen.

Georg von [email protected]

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Märkte &

Zahlen

Zum Gesprächspartner

Prof. Klaus Hekking ist Vorstandsvorsitzender derSRH Holding und engagiert sich u.a. im Vorstand derBaden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft, imBeirat der Dresdner Bank und in mehreren Aufsichts-räten. Die SRH Holding ist eine unabhängige Stiftungfür Bildung und Gesundheit und betreibt private Hoch-schulen, Berufsfach- und allgemeinbildende Schulen,Bildungszentren sowie Krankenhäuser. 2008 gehörtenzum Kon zern 34 Unternehmen mit 7.675 Mitarbeitern,der Umsatz lag bei 514,3 Mio. EUR.

„Going Public wäre mir als eine vernünftige Exit-Strategieam liebsten.“

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VC-Kolumne

Die Venture Capital-Szene ist übersichtlich. Man kenntsich und redet miteinander – auch über sogenannte Tar-gets – Unternehmen, die nach einer Finanzierung suchen:Venture Capitalisten syndizieren, was gut ist. Allerdingskann so selbst für spannende Unternehmen eine Absageeines einzigen Venture Capitalisten zur Absage aller anderenVenture Capitalisten führen. So geschehen bei einem, wieich finde, starken Life Science-Unternehmen aus Nord-deutsch land. Aber anstatt nach all den Absagen die Flinte

ins Korn zu werfen, baute das Management einen Kontaktzu einem großen Mittelständler auf, entwickelte eineVerbundförderung in Millionenhöhe und sicherte so zuattraktiven Terms die Finanzierung des Unternehmens.

Große Unternehmen, die von der Krise nicht völlig gelähmtsind, suchen nach Innovationen und haben auch Start-upsins Visier genommen. Die Bereitschaft der Großen, mitkleinen Hightech-Unternehmen zu kooperieren oder auchGeschäfte zu machen, ist gewachsen. Early Stage-Investo-ren kennen die Risiken, die sich ergeben, wenn sich kleineUnternehmen zu früh mit großen Corporates einlassen.Eine zu enge Bindung an große Unternehmen können Ent-wicklung und Wachstum nachhaltig gefährden. Dennochdürfen wir die Chancen der Kooperationen nicht aus denAugen verlieren. Wie wäre es, wenn wir Early Stage-Inves-toren einem Portfoliounternehmen, sagen wir, die ersten1 bis 2 Mio. EUR Umsatz ermöglichen würden? Venture Ca-pi tal-Investoren, die ihren Start-ups Türen zu den Großenöffnen, stiften Mehrwert. Technologiekooperationen undProduktverkäufe erzeugen Cashflow. Es lohnt sich, nichtnur ad hoc beim Verkauf der Beteiligungen an die Großenzu denken, sondern systematisch ein Netzwerk zu Corpo-rates aufzubauen.

Kooperationen zwischen Großen und Kleinen Zum Autor

Dr. Michael Brandkamp istGeschäftsführer der High-TechGründerfonds ManagementGmbH mit Sitz in Bonn. Vordem Aufbau des High-TechGründerfonds verantworteteer als Abteilungsdirektor in-nerhalb der KfW Bankengrup-pe den Bereich Innovationsfi-nanzierungen und Beteiligun-gen.

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Themenfokus: „Hightech, Cleantech & Software“. Bonn, 04. Februar 2010.Innovative Entrepreneure präsentieren vor aktiven Investoren.

Infos & Anmeldung: www.venture-lounge.de

Medienpartner, Sponsoren & Kooperationspartner:Veranstalter:

Wenn Businessrichtig „High“ macht.

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VentureCapital Magazin 1/2010 29

„Wir haben kein Problem, ausreichend Co-Investoren zu finden“

Interview mit Ralf Meyer, Geschäftsführer von hannoverimpuls

Seit Januar 2007 leitet Ralf Meyer die Aktivitäten der Wirt-schaftsentwicklungsgesellschaft hannoverimpuls. Das An-gebot reicht von Seminaren für Gründungswillige über Busi-nessplan-Wettbewerbe bis hin zu Coachings zur Optimie-rung der IT-Infrastruktur in etablierten Unternehmen. VorKurzem hat hannoverimpuls mit dem Hannover Beteili-gungsfonds ein neues Vehikel für Eigenkapitalinvestmentsan den Start gebracht und vermarktet seine Beteiligungs-fonds nun unter der Dachmarke Invest-Impuls. Ralf Meyerspricht über Konzeption und Ausrichtung, die Zusammenar-beit mit der privaten Venture Capital-Szene und seine Wün-sche für 2010.

VC Magazin: Der hannover innovation fonds ist als Start-up-Investor in der Region Hannover seit Ende 2006 aktiv.Wie viele Unternehmen hat der Fonds bisher finanziert,und wie entwickeln sich diese?Meyer: Mittlerweile haben wir uns an 13 Unternehmen ineinem sehr frühen Stadium beteiligt. Damit liegen wirüber Plan – wir hatten ursprünglich bis Ende 2009 zehnBeteiligungen angestrebt. Eine dieser Projektgesellschaf-ten aus der Produktionswirtschaft konnten wir schon zueinem echten Start-up weiterentwickeln, das wir nun imZuge einer Folgefinanzierung mit dem Hannover Beteili-gungsfonds in eine neue Dimension führen. Außerdemkonnten wir die Zusammenarbeit mit der Leibniz Univer-sität Hannover im letzten Jahr deutlich intensivieren undbekommen von dort viel versprechende Spin-outs ange-boten. Mit dem Verlauf des Fonds sind wir vor diesemHintergrund sehr zufrieden.

VC Magazin: Mit 4 Mio. EUR ist das Volumen des hanno-ver innovation fonds relativ überschaubar. Lassen sichmit so begrenzten Mitteln Innovationen überhaupt sinn-voll anfinanzieren? Meyer: Wir halten es gerade mit einem so kleinen Fonds-volumen für sinnvoll, Projekte in einem sehr frühen Sta -dium mit bis zu 200.000 EUR zuzüglich des Kapitals vonCo-Investoren anzufinanzieren, um dem Markteintrittnäher zu kommen. In dem Moment, wo sich Unternehmengut entwickeln und wir eine Folgefinanzierung erreichenkönnen, erhält der hannover innovation fonds zudemRückflüsse, wodurch der Fonds langfristig handlungs -fähig bleibt.

VC Magazin: Mit dem neu aufgelegten Hannover Beteili-gungsfonds, kurz HBF, ergänzen Sie die Finanzierungs-möglichkeiten des bereits seit drei Jahren tätigen hanno-ver innovation fonds. Das Grundprinzip des HBF – ge-meinsame Investitionen mit Privatinvestoren, Volumenbis 1,5 Mio. EUR je Unternehmen – ähnelt stark der Ar-beitsweise des bundesweit aktiven ERP-Startfonds derKfW Bankengruppe. Warum hat der HBF dennoch eineDaseinsberechtigung? Meyer: Der HBF hat eine andere Ausrichtung als derERP-Startfonds. Die privaten Co-Investoren suchen in derRegion Hannover einen öffentlichen Investor, der einenhohen Betreuungsaufwand liefern kann. Diesen Ansprucherfüllen wir mit Invest-Impuls durch die Integration in diehiesige Wirtschaftsförderung. Der ERP-Startfonds alsüberwiegend passiver Investor ist hingegen auf starkePrivatinvestoren angewiesen, die sich selbst um dieEntwicklung der Portfoliounternehmen kümmern. Fernersetzt der ERP-Startfonds eher auf reifere Unternehmen,während wir uns mit dem HBF bereits in einer früherenPhase engagieren.

VC Magazin: 50% des 24 Mio. EUR schweren HBF stam-men aus dem Europäischen Fonds für Regionale Ent -wicklung. Wie aufwendig waren die Verhandlungen mitder EU?

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Early Stage & Expansion

Ralf Meyer

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Meyer: Nachdem wir uns für das Fondsmodell entschie-den hatten, das wir nun umgesetzt haben, war es relativeinfach. Der Weg dorthin war allerdings lang, weil wirals regionale Partner nie direkt mit der EU verhandelnkönnen. Wir mussten immer über das Land und denBund gehen. Dort gibt es andere Vorstellungen von Wirt-schaftsförderungsfonds, was es erschwert hat, einenKompromiss zwischen Fremd- und Eigenkapitalfonds zufinden. Dadurch haben wir Zeit verloren. Mit dem heuteerreichten Ergebnis sind wir aber hundertprozentig zu-frieden.

VC Magazin: Nach Schleswig-Holstein und Bremen erhältdas Land Niedersachsen den höchsten Pro-Kopf-Anteilaller westdeutschen Bundesländer aus dem EU-Förder-programm „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Be-schäftigung“. Profitieren in Hannover ansässige Unter-nehmen aufgrund dieses Programms von standortbezo-genen Förderangeboten, die es beispielsweise in Bayernoder Baden-Württemberg nicht gibt? Meyer: Das kann ich nur mit teils – teils beantworten.Ein gutes Drittel von Niedersachsen um die Region Lüne-burg wird gefördert wie die neuen Bundesländer. ZweiDrittel von Niedersachsen werden hingegen so gefördertwie die restlichen Bundesländer. In Hannover haben wirdaher pro Kopf genauso viel EU-Geld zur Verfügung wieNordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg oder Bayern.Das EFRE-Programm hat sich für Hannover aber auf je-

den Fall gelohnt, weil wir die einzige Region in Nieder-sachsen sind, die auf den revolvierenden Einsatz dieserMittel gesetzt hat. Einige, gerade etabliertere Bestands-unternehmen sehen das zwar nicht so positiv, weil sieZuschüsse gewohnt waren. Den jungen Technologie -unternehmen ist Unterstützung im Fondscharakter eher

„Private Co-Investo-ren suchen in derRegion Hannovereinen öffentlichen

Investor, der einen hohen

Betreuungsaufwandliefern kann.“

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vertraut. Insofern bieten wir im Zuschussbereich gegen-über anderen Bundesländern keine Vorteile, wohl aberdurch die aufgesetzten Eigenkapitalfonds.

VC Magazin: Für den HBF sind Sie auf private Co-Inves -toren angewiesen. Wie überzeugen Sie Finanzinvestorenvon den Qualitäten der hier ansässigen Start-ups? Meyer: Wir bekommen eine relativ hohe Aufmerksamkeitvon den privaten Investoren, die den hohen Betreuungs-aufwand wertschätzen, den wir hier vor Ort leisten. Wirhaben daher kein Problem, ausreichend Co-Investoren zufinden. Der Engpass liegt eher im Bereich aussichts -reicher Projekte. Dennoch sind wir in der Lage, bereitsin einem sehr frühen Stadium immer wieder aussichts -reiche Geschäftsmodelle zu identifizieren, die sich amMarkt bewähren. Jeden interessierten Investor ladenwir ein, mit uns das Gespräch zu suchen oder zu zweiVeranstaltungen zu kommen, die wir für 2010 planen.

VC Magazin: Bis heute gibt es keine private Venture Capi-tal-Gesellschaft mit Sitz in Hannover. Warum?Meyer: Hierzu besteht wahrscheinlich einfach keineNotwendigkeit, weil wir die Betreuung der finanziertenUnternehmen übernehmen.

VC Magazin: Sie würden sich von der Ansiedlung einesRisikokapitalgebers aber nicht bedroht fühlen, oder?Meyer: Nein, ich würde das sogar unterstützen. UnsereAufgabe besteht darin, auf Marktversagen zu reagieren.Wenn es das gleiche Instrument privatwirtschaftlich

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Während die Region um Lüneburg im Rahmen des EFRE-Programms eine den neuenBundesländern vergleichbare Förderung bekommt, ...

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geben würde, zögen wir uns sofort zurück. Um diesenöffentlichen Fördergedanken nicht zu verwässern, habenwir uns dafür entschieden, keine privaten Gesellschafteraufzunehmen. Wir sind ein rein öffentliches Unterneh-men. Hätten wir einen privaten Gesellschafter, käme eszu einem Zielkonflikt.

VC Magazin: Das Management der beiden Fonds habenSie einem privaten Fondsmanager übertragen. Warum?Meyer: Bevor ich einen Stab mit Mitarbeitern hätte auf-bauen können, der dieses Geschäft so macht wie unserGeschäftsbesorger, wäre viel zu viel Zeit vergangen.Außerdem wären das gebundene Arbeitskräfte gewesen.So habe ich einen Geschäftsbesorger, der das Fonds -management für uns so lange übernimmt, wie es für unssinnvoll ist. Ein temporärer Fonds braucht natürlich auchtemporäre Mitarbeiter.

VC Magazin: Wieso fiel die Wahl auf EnjoyVenture?Meyer: Wir haben eine europäische Ausschreibungdurchgeführt und uns sehr viele Fondsmanager an -gesehen. EnjoyVenture hat uns gerade aufgrund der Ex-pertise im Bereich Spin-offs und Ausgründungen ausHochschulen überzeugt. Da auch der Track Recordgepasst hat, haben wir uns für diesen Manager ent -schieden.

VC Magazin: Bei der Gründung von hannoverimpuls imJahr 2003 sind Sie mit dem Ziel angetreten, bis 2012

rund 28.000 neue Arbeitsplätze in Hannover zu schaffen.Werden Sie diese ambitionierte Marke erreichen können? Meyer: Wir sind auf einem guten Weg und haben bisheralle unsere Ziele erreicht bzw. übererfüllt. Derzeit liegenwir mit 1.000 bis 1.500 Arbeitsplätzen über Plan. Wir ge-hen daher davon aus, die 28.000 Arbeitsplätze auf jedenFall zu schaffen.

VC Magazin: Was wünschen Sie sich für das Jahr 2010 –für die Unternehmen in der Region Hannover und sichpersönlich?Meyer: Den Unternehmen kann ich nur wünschen, dasssie 2009 das Schlimmste hinter sich gebracht haben.Noch so ein Jahr, und wir werden das nicht so glimpflichüberstehen. Privat habe ich das Fahrradfahren 2009stark vernachlässigt und wünsche mir, dass ich imnächsten Jahr über 3.000 km komme – das habe ich indiesem Jahr leider nicht geschafft.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Early Stage & Expansion

Zum Gesprächspartner

Ralf Meyer ist Geschäftsführer der Wirtschaftsent-wicklungsgesellschaft hannoverimpuls. Mit 55 Mitar-beitern unterstützt hannoverimpuls Unternehmen beider Ansiedlung und dem Ausbau ihrer Aktivitäten inder und um die Landeshauptstadt Niedersachsens. ImFokus stehen dabei insbesondere die sechs BranchenAutomotive, Energiewirtschaft, Informations- undKom munikationstechnologie, Life Sciences, optischeTechnologien und Produktionstechnik.

„Hätten wir einen privaten Gesellschafter,

käme es zu einemZielkonflikt.“

... haben zwei Drittel von Niedersachsen, darunter auch die Landeshauptstadt Hannover,Fördergelder wie andere westliche Bundesländer zur Verfügung.

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Gut vernetzte Business Angels

Teil 101: Team Europe VenturesManagement GmbH

Im Frühjahr 2002 ging Lukasz Gadowski in Leipzigmit Spreadshirt an den Start. Sein Angebot: Individu-ell bedruckte Textilien und Accessoires wie Tassenoder Baseballkappen. Die wesentliche Inno vation derNeugründung lag im Vertriebskanal: Jeder Website-Betreiber kann Spreadshirt kostenfrei in sein Inter-netangebot integrieren und ein eigenes Spektrum anDesigns anbieten. An jedem verkauften Artikel ver-dient der jeweilige Website-Betreiber mit. Heutezählt Spreadshirt mehr als 400.000 Shop-Partner undbeschäftigt knapp 300 Mitarbeiter. Sechs Jahre nachder Gründung von Spreadshirt übernahm Gadowski die Po-sition des Aufsichtsratsvorsitzenden und zog sich aus demoperativen Geschäft zurück. Seitdem widmet er sich ver-stärkt seiner Tätigkeit als Business Angel, die er mit der Be-teiligungsgesellschaft Team Europe Ventures auf eine neueEbene hieven will.

Alter: 32 – Investments: 65+„Als Business Angel und Mitgründer diverser Internetun-ternehmen habe ich angefangen und viel darüber gelernt,wie ein Team aufgestellt sein muss“, sagt Lukasz Gadows kiund wirkt dabei wie ein alter Hase im Beteiligungsgeschäft.Dieser Rolle wird er mit einem privaten Portfolio von etwa15 Lead-Investments und mehr als 50 Co-Investments trotzseines Alters von gerade einmal 32 Jahren durchaus ge-recht. Der Frage, wie er bei der Vielfalt der Beteiligungennoch den Überblick behält, entgegnet Gadowski: „Meine Co-Investments manage ich nicht aktiv. Die sehe ich ähnlich wieein Aktienportfolio, bei dem man aber die Vorstände kennt.“

Vor gut einem Jahr gründete Gadowski die Beteili-gungsgesellschaft Team Europe Ventures mit Sitz in Berlin.Als weitere Geschäftsführer gewann er Steffen Höllinger,der Gadowski bereits beim Aufbau seines bisherigen Port -folios unterstützt hat, seinen früheren KommilitonenPawel Chudzinski – zuletzt Investmentbanker – und KoljaHebenstreit, der bei Spreadshirt für das globale OnlineMarketing verantwortlich zeichnete. Die Idee: In sehr frühen

Phasen eine hohe Wertschöpfung zu generieren. Hierzusetzt Team Europe Ventures vor allem auf Eigengrün -dungen. Hierbei bringen sich Gadowski und seine Kollegendirekt in den Gründungsprozess ein, nicht selten kommtsogar die Geschäftsidee selbst aus den eigenen Reihen.Die Leitung der Unternehmen übernehmen jedoch externeGeschäftsführer, die über das eigene Netzwerk, das beste-hende Portfolio oder ab und an auch im Zuge einer direktenAnsprache z.B. über Xing gefunden werden. Sofern die Qua -lifikationen stimmen, dürfen das gern auch Leute sein, dieselbst keine gute Idee haben, aber trotzdem gern gründenwollen.

Kein „spray and pray“Die Aufstellung von Team Europe Ventures bezeichnetGadowski als die eines institutionalisierten BusinessAngels. Wer dabei an Dr. Cornelius Boersch und seineMountain Partners-Gruppe denkt, habe jedoch ein falschesBild vor Augen. Gadowski: „Wir definieren uns ganz andersals Conny Boersch. Unser Ziel ist nicht ‚spray and pray‘,sondern pro Jahr ein bis zwei Eigengründungen und dreibis vier ausgewählte Investments im Seed-Bereich zumachen, die wir mit Beträgen von 250.000–500.000 EURanfinanzieren und uns intensiv um die jeweiligen Firmenkümmern.“ Ausfälle soll es möglichst keine geben und in-vestiert wird nur, wenn die vier Geldgeber davon über-zeugt sind, dass eine Firma auf jeden Fall Erfolg habenwird – selbst dann, wenn Gadowski und seine Kollegennicht einsteigen würden.

Fokus Internet Der Tätigkeitsschwerpunkt von Team Europe Venturesorientiert sich klar an der Expertise der handelnden Per-so nen. Investiert wird in Geschäftsmodelle rund um dasInternet: Lead Generation, E-Commerce, Software-as-a-

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VentureCapital Magazin 1/2010

Kurzprofil Team Europe Ventures Management GmbH

� Typ: Venture Capital-Investor

� Standort: Berlin

� Gründung: 2008

� Zahl der Investment-Professionals: 4

� Internet: www.teameurope.net

Investor im Portrait

Team Europe Ventures Management hat seine Geschäftsräume in Sichtweite des Berliner RotenRathauses. Im Bild die Geschäftsführer Steffen Hoellinger (links) und Lukasz Gadowski.

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Service, mobiles Internet, Spiele, Werbung, Inhalte undInfrastruktur. Der Dealflow erreicht Gadowski und seineKollegen im Wesentlichen über persönliche Kontakte,aber auch andere Investoren und Jungunternehmer, dieihre erste Geschäftsidee umsetzen, kommen aktiv aufTeam Europe Ventures zu. Ein Alleinstellungsmerkmalsieht Gadowski darin, dass es nur sehr wenige BusinessAngels gebe, die in einer so frühen Phase neben Geld auch„wirklich hilfreichen Support“ geben. „Die meisten ver-stehen sich nicht als echte Partner des Teams, sondernals reine Investoren.“

Track Record: brands4friends bis StudiVZBei vielen der heute erfolgreichen deutschen Internetun-ternehmen hatte Gadowski seine Finger im Spiel: Für dieShopping-Community brands4friends verhandelte er in ei -nem frühen Stadium die Finanzierung, weil der Ideengeberzwar Branchenexpertise, aber kein Gründungs-Know-how mitbrachte. Anschließend half er bei der Komplettie-rung des Teams und vermittelte einen Distributionsdealmit dem Studentennetzwerk StudiVZ, an dessen Entwick-lung Gadowski von der Gründung bis zum Exit ebenfallsbeteiligt war. Für die Madvertise Mobile AdvertisingGmbH entdeckten die vier Köpfe von Team Europe Ven -tures zunächst die Geschäftsidee und stellten dann dasTeam sowie die Finanzierung zusammen. Auf Letzteres istGadowski besonders stolz: „Für Madvertise haben wir 15Business Angels aus der Werbung, dem Publishing bzw.dem mobilen Marketing gewonnen. Diese Partner helfennicht nur dem Start-up bei seiner Entwicklung, sondernhaben auch einen einmaligen Marktüberblick. Es wird indieser Branche kein Wettbewerber entstehen, von demnicht mindestens einer unserer 15 Business Angels Windbekommt.“

First Closing für eigenen FondsEnde Oktober 2009 wurde der Team Europe VenturesFund ins Handelsregister eingetragen. Mit ihrem ersteneigenen Fonds, der ein mittleres einstelliges Millionen -volumen erreichen soll, möchten die vier Partner ihre Ak-tivitäten ausbauen und klarer strukturieren. Gadowskisagt: „Wir sind stolz darauf, dass wir einen kleinen Fondsmit Internetunternehmern und aktiven Business Angelsauflegen konnten.“ Rund ein Dutzend Investoren habensich bisher an dem Fonds beteiligt, darunter zum Beispieldie Gründer der Online-Agentur Iven & Hillmann, StudiVZ-Investoren und der MüllerVerlag. Spätestens im Februarsoll das Second Closing erfolgen, die Zahl der Investorensoll 20 nicht übersteigen. Zur Zeichnung eingeladen wur-de dabei nur das eigene Netzwerk – alles Personen, mitdenen Team Europe Ventures bereits vorher zusammen-gearbeitet hat.

Mehr Mut!Für den deutschen Markt wünscht sich Gadowski mutigereUnternehmer und mehr Innovation: „Copycats sind völliglegitim, ich mache das selbst ja auch. Die ganz großenTreffer landet man aber nur, wenn man selber innoviert.Hier sind die Gründer in Deutschland mit wenigen Aus-nahmen, wie z.B. Christophe Maire, nicht so stark.“ Vonder Politik erhofft sich der Spreadshirt-Gründer eine stär-kere Förderung von Investments in frühen Phasen – dasfranzösische Modell mit Steuervergünstigungen fürAn leger in Venture Capital-Fonds könnte dabei als Vor -bild dienen. Auch was die Venture Capital-Versorgungin Deutschland angeht, besteht aus Sicht GadowskisVerbes serungspotenzial: „Abgesehen von Earlybirdund Neuhaus Partners macht die VC-Szene hierzulandekeine Internetdeals, in denen ein Unternehmen in einerA-Runde in einer ordentlichen Größenordnung, z.B. mit2 Mio. EUR, kapitalisiert wird und der Investor dann auchzum Unternehmen steht. Wellington steigt später ein unddie anderen beteiligen sich entweder früher oder garnicht mehr.“

AusblickFür 2010 sind ein bis zwei Eigengründungen und drei bisvier Neuinvestments geplant. Trotz des frühen Ein-stiegszeitpunktes verhandelt das Team anders als bei-spiels weise der High-Tech Gründerfonds jede Bewer-tung individuell, wobei es eine typische Spanne gibt,die laut Gadowski seit Oktober 2008 bei 0,5–1,5 Mio.EUR liegt. Um die Vision von Team Europe Ventures(„Wir wollen eines der führenden Internetunternehmenin Europa werden“) wahr werden zu lassen, soll jedesJahr ein weiteres europäisches Land erschlossen wer-den. Wohin 2010 erstmals die Reise geht, steht jedochnoch nicht fest. Wenn es darum geht, Gewinne zu reali-sieren, schielt Gadowski nicht in Richtung Börse: „Dasist für uns viel zu viel Aufwand, Regulierung und unsereAnteile können wir auch nicht direkt verkaufen. AlsSeed-Investor sind Trade Sales unser bevorzugter Exit-Kanal – wir sind aber auch schon mal in einer B-Finan-zierungsrunde ausgestiegen.“

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Early Stage & Expansion

Investitionsschwerpunkte

� Phase: Seed

� Branchenschwerpunkt: Internet

� Region: Deutschland

VentureCapital Magazin 12/2009 33www.vc-magazin.de

Portfolio/Eigengründungen (Auswahl)

Unternehmen Branche

apomio GmbH Preisvergleich für Medikamente

Beko Käuferportal GmbH Einkauf von Unternehmensbedarf

brands4friends Shopping-Community

imedo GmbH Gesundheitsportal

Madvertise Mobile Advertising GmbH Mobile Werbung

Mister Spex GmbH Brillen

Mymuesli GmbH Individualisiertes Müsli

Pomocni Sp. z o.o. Lead-Generation

SponsorPay GmbH Monetarisierung/Internet

The European Magazine Politikmagazin

Quelle: Europe Ventures Management

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Irische Software- und Cleantech-Firmenauf Kapitalsuche

2. International Investor Forum 2009 von Enterprise Ireland in London

Dass die Grüne Insel mehr zu bieten hat als Kerrygold,Guinness und reizvolle Landschaften, zeigte das 2. Interna-tional Investor Forum von Enterprise Ireland am 12. Novem-ber im Hilton Tower Bridge Hotel in London. Dort präsen-tierten sich rund 30 irische Start-ups aus verschiedenenHightech-Sektoren Vertretern von Venture Capital-Gesell-schaften aus Europa und Japan. Im Unterschied zur erstenVeranstaltung des Vorjahres, als die Sektoren Cleantech undLife Sciences im Vordergrund standen, lagen die Schwer-punkte diesmal auf Cleantech und Software.

32 Start-ups treffen 79 Venture CapitalistsGarrett Murray, Senior Investment Adviser des Veranstal-ters Enterprise Ireland, ist mit dem Event zufrieden:„Diesmal konnten sich 32 junge Hightech-Firmen in Ele -vator Pitches und individuellen Gesprächen vorstellen,12 mehr als 2008. Besonders erfreulich, dass die Zahl derVenture Capitalists von rund 60 im Vorjahr auf nun 79gestiegen ist – dies signalisiert ein wachsendes Interesse anirischen Start-ups“, sagt Murray. 34 Investment Managerkamen aus Großbritannien, 13 aus Deutschland, zehn ausFrankreich und sogar sieben aus Japan. Aus Deutschlandwaren unter anderem Vertreter der Corporate VCs vonSiemens, Bosch, SAP und BASF mit von der Partie. Dasprimäre Ziel sei, Kontakte zu schaffen, die irischen Fir-men für die Bedürfnisse internationaler Investoren zusensibilisieren und unter der europäischen Venture Capi-tal-Szene ein Bewusstsein für die Attraktivität irischerTechnologiefirmen zu schaffen, so Garrett Murray. „DieAuswahl der Firmen und die vorgestellten Geschäfts -modelle waren interessant“, erklärt Claus-Georg Müller,Vorstandsvorsitzender der MIC AG, eines auf die Früh-phase spezialisierten Technologie-Investors aus Mün-chen. Mit zwei Start-ups will er weitere Gespräche führen.

Enterprise Ireland fördert irische Firmen im AuslandAls innovatives, aber relativ kleines Land mit rund 4,3 Mil-lionen Einwohnern ist Irland stark auf ausländische Märk-te und externes Kapital angewiesen. Unternehmen dabeizu unterstützen, internationale Investoren und Kundenzu gewinnen sowie die Exporte zu steigern, ist Ziel vonEnterprise Ireland. Die Regierungsorganisation verfügtüber 32 Auslandsbüros – die deutsche Niederlassunghat ihren Sitz in Düsseldorf. Darüber hinaus unterstütztEnterprise Ireland auch viel versprechende Start-ups als

Co-Investor selbst mit Kapital: „2008 haben wir 30,7Mio. EUR Eigenkapital in 105 Unternehmen investiert“,sagt Garrett Murray. Besonderen Wert legt Enterprise Ire-land bei der Auswahl der Firmen auf Qualität. So sind diemeisten Spin-offs aus renommierten Universitäten desLandes wie etwa dem Trinity College in Dublin, haben er-fahrene Business Angels und Wissenschaftler mit anBord oder werden von Serial Entrepreneuren geleitet.Außerdem sind die irischen Start-ups auf ihre Investi -tionsreife hin überprüft und ausgewählt worden – sie habenhauptsächlich einen Investitionsbedarf zwischen 1 Mio.und 10 Mio. EUR.

Breites Spektrum an Geschäftsmodellen„Wir suchen derzeit Investoren für unsere zweite Finan-zierungsrunde in Höhe von 5 Mio. EUR“, sagt FiachraGreen von Phive Plasma Technologies. Das Unternehmenmit Sitz in Dublin hat eine Technologie entwickelt, mit derSolarzellen wesentlich effizienter und kostengünstiger alsbisher produziert werden können. Das ist nur ein Beispielaus dem vielfältigen Spektrum der Cleantech-Firmen,die sich auf dem Forum präsentierten: Solarprint etwaarbeitet an flexiblen, effizienten Solarzellen der drittenGeneration, Bioplastech stellt umweltfreundliches, kompos -tierbares Plastik aus Abfällen her, und SELC hat ein intel -ligentes, energiesparendes Straßenbeleuchtungssystementwickelt. Im Software-Bereich sorgt Treemetrics dafür,

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Networking in London: v.l.n.r. Mark Gillett (Enterprise Ireland), Dieter Kraft (RobertBosch Venture Capital), Torsten Wipiejewski (VNT Management)

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Forstwirtschaft mithilfe von spezieller Messtechnik undkünstlicher Intelligenz effektiver zu betreiben, Clinics inMotion ist auf eLearning im Gesundheitswesen speziali-siert, und Sentry Wireless hat die erste Firewall-Plattformfür SIM-Cards in Mobiltelefonen entwickelt. „Wir habendie Vision, das weltbeste Web-GIS zu werden“, erklärtPhilip O’Doherty, CEO der Firma eSpatial, die zu 90% derInvestmentgesellschaft IIU (International Investment &Underwriting) und zu 10% Enterprise Ireland gehört. Das

1997 gegründete Unter -nehmen kombiniert inter-netbasierte geographischeInformationssysteme, Web-Karten und Location BasedServices.

AusblickNach Angaben von Enter-prise Ireland soll das Inter-national Investor Forumauch im Herbst 2010 wiederstattfinden und sich als re-gelmäßiges jährliches Eventin der europäischen Ven -ture Capital-Szene etablie-

ren. Zudem ist geplant, das Programm weiter auszubauen.Statt wie bisher zwei Technologiesektoren stehen beimnächsten Mal voraussichtlich die drei Branchen LifeSciences, Cleantech und Software auf der Agenda. Wei -tere Informationen und Profile der irischen Start-upsgibt es bei Enterprise Ireland in Düsseldorf (Kontakt:Mark Gillett, [email protected]).

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Die Schwerpunkte des 2. International Investor Forum von Enterprise Ireland lagen auf Cleantech und Software.

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Türöffner und Sparringspartner

Neue Initiative bringt Gründer und Beiräte zusammen

Eine bahnbrechende Technologie, ein mit unterschiedli-chen Fähigkeiten qualifiziertes Team und das nötige Kapital,um die ersten Schritte von der Theorie in Richtung Praxis zugehen. Was nutzt einem Start-up, das so gut aufgestellt ist,die Aufnahme eines Beirats? Eine ganze Menge, sagen Per-sonalberater Guido Happe und Dr. Alexander Frankenbergvom High-Tech Gründerfonds. Gerade potenzielle Highflyerkönnen aus Sicht der beiden Experten von einem stark ver-netzten Mentor profitieren.

Nicht jeder Beirat ist sinnvollSelbst kleine Unternehmen werden von Beratern jegli-cher Couleur umworben, die ihre Dienstleitungen an denMann bringen wollen: Anwälte, Corporate Finance-Häuserund PR-Berater bemühen sich gerade in konjunkturellschwierigen Zeiten um Start-ups als Auftraggeber. Nichtjeder Unternehmensberater hält dabei, was er verspricht.So entsteht bei Gründern gelegentlich Frustration – undeine gewisse Skepsis gegenüber externen „Hilfskräften“.

Guido Happe, Initiator des Beiratforums und im Haupt-beruf Personalberater, legt Wert darauf, dass ein Beirat eineandere Funktion als ein Berater erfüllen sollte: „Ein Beiratsollte das Unternehmen kontinuierlich begleiten, bei stra-tegischen Themen als Sparringspartner dienen und in der

Lage sein, durch sein Netzwerk Türen zu öffnen, die demGründerteam ansonsten verschlossen bleiben.“ Ein gestan -dener Unternehmer mit relevanter Branchenerfahrungund hilfreichen Kontakten zu potenziellen Kunden sei meist

eine gute Wahl. Happe weiß, wovoner spricht – im Umgang mit Start-upskennt er sich bestens aus: Allein fürden High-Tech Gründerfonds hat erin den letzten vier Jahren rund 40 Ge-schäftsführungspositionen bei Port-folio unternehmen besetzt. Zudem hatHappe selbst zwei Unter nehmen ge-grün det und Beiratsmandate ausgeübtsowie Beiräte für verschiedene anderejunge Unternehmen gefunden.

Beiräte wollen gewonnen werdenUm einen Weggefährten, der das Gründerteam spürbarvoranbringen kann, müssen sich die Unternehmer aktivbemühen. Schließlich sind erfolgreiche Köpfe der Wirt-schaft nicht auf den Job als Beirat in einem jungen Unter-nehmen angewiesen. Daher ist Überzeugungsarbeit ange-sagt – ähnlich wie bei der Suche nach einem Finanzinves-tor. Zudem sollte sich das Unternehmerteam nicht gerade

Nachgefragt bei Günter Junk, Vorstand der Astaro AG und Mitglied des Beiratforums

VC Magazin: Warum engagieren Siesich als Beirat?Junk: Weil mir Deutschland alsWirtschaftsstandort am Herzen liegtund mir junge, innovative Unter -nehmen auch am Herzen liegen.Deshalb macht es mir Spaß, michdort zu engagieren, wo es andereauch tun – und damit ein Unterneh-men in diesem Land nach vorne zubringen.

VC Magazin: Was ist das wichtigste Merkmal, wonachSie die Unternehmer auswählen, mit denen Sie zusam-menarbeiten?Junk: Dass die Menschen eine klare Vorstellung vondem haben, was sie eigentlich wollen und ich mich mitdiesen Zielen identifizieren kann.

VC Magazin: Welche Eigenschaft schreckt Sie ab?Junk: Wenn es einfach nur ums Geld verdienen geht,dann habe ich kein Interesse. Ein Unternehmer solltenicht Unternehmer werden, weil er einen Weg sucht, umam schnellsten reich zu werden.

VC Magazin: Was können Sie einem jungen Unterneh-men bieten?Junk: Eine ganze Menge Erfahrung. Fehler, die man selbstschon einmal gemacht hat, muss das Gründerteam ja nichtwiederholen. Zudem stehe ich als Ansprechpartner fürDiskussionen zur Verfügung. Dabei geht es nicht nur darum,Ratschläge zu geben, sondern die Unternehmer zu hinter -fragen und damit in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

VC Magazin: Und was erwarten Sie vom Gründerteam?Junk: Inspiration, weil ich von der Arbeit als Beirat auchselbst etwas lernen möchte.

Günter Junk

Guido Happe,Beiratforum

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Early Stage & Expansion

dann um einen Beirat bewerben, wenn das Geschäftsmo-dell in einer Krise steckt. Ein sinnvoller Zeitpunkt ist nachder ersten Finanzierungsrunde, schließlich stellt der Markt -zutritt für viele Start-ups eine große Hürde dar. Vermitteltder Beirat in dieser Phase Gespräche mit Entscheidungs-trägern bei wichtigen Zielkunden, profitiert das Start-upungemein. Happe warnt jedoch davor, solche Termine auf dieleichte Schulter zu nehmen: „Auch wenn sie dank des Beiratsschnell zustande gekommen sind, müssen solche Gesprä-che sehr gut vorbereitet werden.“ Auf dem Spiel steht nichtnur die Geschäftsbeziehung, sondern auch das Image desBeirats. Eine schwache Vorstellung der vom Beirat emp-fohlenen Unternehmer fällt schließlich auf ihn zurück.

Klares Bekenntnis vonnötenUm die Beiratsvermittlung zu professionalisieren,hat Guido Happe das Beiratforum ins Leben ge-rufen. Zusammengefunden haben sich darin elfetablierte Persönlichkeiten des Wirtschaftsle-bens, die grundsätzlich dazu bereit sind, wachs-tumsstarke Technologieunternehmen bei ihrerEntwicklung persönlich zu unterstützen. Wer einendieser Experten als Beirat gewinnen möchte,kann sich bei Happe mit der Motivation für seineAnfrage und einer Kurzvorstellung des eigenenUnternehmens bewerben. Dieser kostenfreieProzess soll die Experten davor schützen, vonAd-hoc-Anfragen überrollt zu werden. Happe führt

aus: „Vor einer Bewerbung sollte sich das Unternehmer-team gründlich mit dem Thema auseinan dergesetzt habenund ein klares Bekenntnis zur Zusammenarbeit mit demBeirat abgeben. Hierzu gehört vor allem die Bereitschaft,vom Beirat zu lernen und vor kontroversen Gesprächennicht zurückzuschrecken.“ Das ist nicht jedermanns Sa-che, wie Dr. Alexander von Fran kenberg, Geschäftsführerdes High-Tech Gründerfonds weiß: „Für manche Gründerist es schwierig, jemanden an Bord zu holen, der alleszehnmal besser kann.“

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Das Beiratforum

Das vor rund einem Jahr aufgesetzte Beirat-forum ist eine Initiative von erfahrenen Ma-nagern aus unterschiedlichen Branchen. DieMitglieder des Beiratforums haben sich zumZiel gesetzt, expandierende Unternehmenbei der Bewältigung marktwirtschaftlicherHerausforderungen zu unterstützen. Das Bei-ratforum übernimmt Mandate, vermitteltManager als Beiräte an Unternehmen und re-cherchiert Informationen zum Thema. Zu-dem bietet das Beiratforum Start-ups zwei-mal im Jahr die Chance, an einem Strategie-spiel teilzunehmen. Die beiden besten Unter-nehmen gewinnen die Vermittlung eines Bei-rates sowie eine Recruiting- und Kommuni-kationsberatung. Mehr Informationen [email protected].

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Chance für Biotechnologie-Unternehmen?

Der 2. Call der Innovative Medicines Initiative

Regelmäßig geht dem Partnering zwischen Pharma undBiotech eine Zeit der intensiven Prüfung voran. Als Instru-ment einer „permanenten“ wechselseitigen Unternehmens-prüfung eignen sich gemeinsame Entwicklungsprojekte.Eine Möglichkeit, diese so entscheidende Phase durch Drittefinanzieren zu lassen, bietet die Innovative Medicines Initia -tive (IMI) (www.imi-europe.org).

I. IMI – ein ÜberblickDas Förderprogramm hat eine Laufzeit bis 31.12.2017, dieMittel werden in einmal jährlich stattfindenden Aus-schreibungen (Calls) verteilt. Im derzeit aktuellen 2. Callwerden Mittel in Höhe von bis zu 76,8 Mio. EUR an kleineund mittlere Unternehmen vergeben. Der Call ist seit dem27.11.2009 offengelegt, die Frist zur Abgabe der Anträgeist der 8.2.2010. Gefördert wird mit dem strategischenZiel, zentrale Engpässe bei der Medikamentenentwick-lung zu beseitigen. Konkreter Gegenstand der Förderungist die Finanzierung von Konsortien, deren MitgliederProjektanträge stellen, welche die im Call genanntenTopics adressieren. Von den neun Topics des aktuellenCalls betreffen drei den Bereich Verbesserung Knowledge-Management, insbesondere die Verbesserung der Daten-standards, sodass Industrie, akademische Forschungund Zulassungsbehörden zum einen die Wirksamkeit und

Sicher heit neuer Medikamente besser beurteilen können,zum anderen die Daten für diese besser zugänglich ge-macht werden können. Die übrigen sechs Topics zielenauf die Verbesserung der Wirksamkeit von neuen Medika-menten gegen Krebs, entzündliche Erkrankungen und In-fektionskrankheiten (Details zu den Topics des 2. Callssiehe www.imi.europa.eu/calls-02_en.html).

Die Antragstellung erfolgt in zwei Phasen: In Phase 1wird von einem Konsortium eine „Expression of Interest“abgegeben, die sich auf eines der Topics bezieht. DieseInteressenbekundung wird einer Expertenprüfung unter-zogen, auf deren Basis dann regelmäßig nur ein Konsortiumpro Topic zur Abgabe eines Vollantrags aufgefordert wird.In Phase 2 wird der Vollantrag erneut überprüft. Bei posi-tivem Ausgang der Prüfung müssen dann zwei Verträgegeschlossen werden: zum einen ein „Project Agreement“,welches die Rechte und Pflichten der Konsortialmitglie-der untereinander regelt (insbesondere die Frage des geis -tigen Eigentums), zum anderen das „Grant Agreement“,welches die Rechtsbeziehung zu IMI JU (Joint Undertaking)zum Gegenstand hat („Model Grant Agreement“ siehe unterwww.imi.europa.eu/documents_en.html). Vorausset zungist in jedem Fall, dass ein Mitglied der EFPIA (EuropeanFederation of Pharmaceutical Industries and Associations)Teil des Konsortiums ist. Welches EFPIA-Mitglied an wel-chem Topic Interesse hat, ergibt sich aus der detailliertenBeschreibung der Call-Topics (www.imi.europa.eu/docs/imi-ju-2009-call-topics-14092009_en.pdf).

II. Die Regelungen zum geistigen EigentumIm 1. Call haben sich im Zusammenhang mit den Rege -lungen des geistigen Eigentums zahlreiche kritische Fra-gen bei der Konsortialbildung gestellt. Bereits in derVorlage zum Grant Agreement finden sich Regelungenzum Umgang mit dem geistigen Eigentum. Das ModelGrant Agreement geht jedoch davon aus, dass die Parteiendiese Regelungen im Project Agreement abweichendkonkretisieren können.

Grundsätzlich schlägt IMI JU folgende Systematik imProjekt vor: Einerseits wird über eine zeitliche Kompo-nente differenziert zwischen Background, Foregroundund Sideground. Andererseits werden Regelungen für dieNutzungsrechte der Konsortialpartner an der IP vorge-schlagen.

So soll Background solche IP sein, die zur Durchfüh-rung des Projekts (wie im Project Agreement definiert)

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VentureCapital Magazin 1/2010

≈ 3 months

Research Agenda

Call definition

Stage 1: Scientific excellence

Stage 2: Feasibility and scientific excellence (draft project agreement)

Contract Execution

Call Topics

Call

Full Project Proposal

2nd Peer Review

1. Project Agreement2. Grant Agreement

Expression of interest

1st Peer Review

Invitation to Submit Fall Proposal

≈ 3 months

≈ 2 months

Schematischer Ablauf der IMI-Antragstellung

Quelle: Weitnauer Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater

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notwendig ist und einem der Konsorten vor Beitritt zumKonsortium gehört. Sideground ist die IP, die im Rahmenund während der Laufzeit des Projekts bei einem Konsor-ten entsteht, jedoch weder zur Erreichung der Ziele desProjekts (wie im Grant Agreement definiert) noch zurDurchführung des Projekts oder der weiteren Nutzungvon Foreground zu Forschungszwecken notwendig ist.Eigentum an Sideground steht dem Konsorten zu, der esentwickelt. Foreground schließlich ist das im Projekt neugeschaffene IP, das nicht Sideground ist. Eigentum an Fore -ground steht dem Konsorten zu, der es entwickelt. Vonder Eigentumsregelung für Sideground und Foregroundkann im Project Agreement abgewichen werden.

Für die Nutzung werden im Wesentlichen folgende Vor-schläge gemacht: A. Background: Dies muss im Project Agreement definiert

werden. Die anderen Konsorten dürfen diese IP dann– während der Laufzeit des Projekts kostenfrei nut-

zen, um das Projekt durchzuführen und die Zieledes Projekts zu erreichen.

– Für die Nutzung von Foreground zu Forschungszwe-cken während und nach der Laufzeit des Projektswird den anderen Konsorten die nicht-exklusiveNutzung von Background entweder kostenfrei oderzu „fair and reasonable terms“ eingeräumt. Schließ-lich soll es möglich sein, Dritten nach der Laufzeitdes Projekts Nutzungsrechte an Background zu rei-nen Forschungszwecken an Foreground zu „fair andreasonable terms“ einzuräumen.

B. Foreground:– Während der Laufzeit des Projekts besitzen alle

Konsorten das Recht der kostenfreien Nutzung desForeground der anderen Konsorten, um das Projektdurchzuführen und die Ziele des Projekts zu errei-chen.

– Für die Nutzung von Foreground zu Forschungszwe-cken während und nach der Laufzeit des Projektswird den anderen Konsorten die nicht-exklusiveNutzung daran entweder kostenfrei oder zu „fairand reasonable terms“ eingeräumt. Schließlich solles möglich sein, Dritten nach der Laufzeit des Pro-jekts Nutzungsrechte an Foreground zu reinen For-schungszwecken zu „fair and reasonable terms“einzuräumen.

III. FazitDie klare Abgrenzung der eigenen Schutzrechte noch inder Konsortialfindung und die Formulierung einer klarenund interessengerechten Verteilung der während des Pro-jekts anfallenden Rechte und deren Nutzung im ProjectAgreement ist notwendig, um eine sinnvolle Möglichkeitdes Partnerings durch IMI zu eröffnen.

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Early Stage & Expansion

Biotechnologie und Pharma – Veranstaltung in Heidelberg am 11. Dezember

Am Nachmittag des 11. Dezember lud Weitnauer Rechts-anwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater in die VillaBosch in Heidelberg. Unter dem Titel „Förderung – Inno-vation – Partnering/Exit“ referierten mehrere Expertenzu den Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischenBiotechnologie- und Pharma-Unternehmen. Der Standortwar nicht zufällig gewählt, gehört die MetropolregionHeidelberg mit dem Deutschen Krebsforschungszen-trum, der Molekularbibliothek EMBL sowie den Univer-sitäten in Heidelberg, Mannheim und Kaiserslautern zuden führenden Life Science-Clustern in Deutschland.Schwerpunkt der Vorträge war die oben beschriebeneInnovative Medicines Initiative, die mit stattlichenFördergeldern winkt, aber insbesondere im Bereich desgeistigen Eigentums durchdachte Vereinbarungenzwischen den an einem Forschungsprojekt beteiligtenPartnern erfordert. Für den Verkauf eines Biotechno -logie-Unternehmens an einen Pharmakonzern gab esim Schlussreferat des Tages praktische Empfehlungen.

So gilt es, die Qua-litäten des jungenUnternehmens rea -listisch zu präsen-tieren, auf die rich-tige Person zur Ver -marktung der Fir-ma zu setzen undWettbewerb zwi-schen mehrerenKäu fern auf zu -bauen (was aber

auch umgekehrt funktioniert!). Zudem sehen die tat-sächlichen Ziele einer Pharmafirma für einen Wirk -stoffkandidaten oft anders aus, als ein Biotechnologie-Unternehmen vermutet – es lohnt sich also, gemachteAnnahmen zu hinterfragen.

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Dr. Wolfgang Weitnauer während seiner Eröffnungs-rede

Zum Autor

Kai Grunwald ist Rechts-anwalt und Partner imHeidelberger Büro vonWeitnauer RechtsanwälteWirtschaftsprüfer Steuer-be rater. Die Kanzlei ist aufdie Beratung von Technolo -gieunternehmen und Ven -ture Capital-Gesellschaftenspezialisiert.

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Nachverhandlungen von Buyout-Deals

Gründe für die überhöhten Kaufpreise und Strategien für Nachverhandlungen

Auch in Deutschland wurde in den Jahren 2006, 2007 undzum Teil auch noch Anfang 2008 eine spektakuläre Trans-aktion nach der anderen abgeschlossen. Die Folge: EinLeverage von 80% war keine Seltenheit, und die Bereitschaftvon Investoren, einen höheren Kaufpreis zu bieten, stiegstetig an. Bei einzelnen Akquisitionen wurden Kaufpreisegezahlt, die bei der anschließenden Kaufpreisverteilung(Purchase Price Allocation) zu einem Goodwill führten, dernahezu die Höhe des Kaufpreises erreichte. Nach demUntergang von Lehman ist von derartigen Transaktionenkaum mehr zu hören oder zu lesen. Es sei denn, es geht umdie Aufarbeitung der zurückliegenden Transaktionen imRahmen von Nachverhandlungen und Streitigkeiten zwischenden damaligen Käufern und Verkäufern. Wie konnte es in denvergangenen Jahren zu diesen Goodwill-Deals kommen,und welche Möglichkeiten gibt es, um jetzt Nachverhand-lungen zu führen?

Wie alles begann …Seitens der Private Equity-Häuser stand ein hoher Be-stand an liquiden Mitteln zur Verfügung. Auf internatio -naler Ebene frisch eingeworbenes Kapital brachte für diePrivate Equity-Fonds aber auch den Druck mit sich,dieses Geld zu investieren. Gleichzeitig herrschte unterden Banken ein harter Wettbewerb, um sich als MandatedLead Arranger bei den größten Transaktionen zu positionie -ren. Dies führte zu aggressiven Angeboten bezüglich derFinanzierungskonditionen, vor allem mit hohem Leverage

und niedrigen Zinsmargen. Das Ergebnis war eine hoheWettbewerbsintensität unter den Private Equity-Häusern,die sich in den Auktionsprozessen gegenseitig zu überbie -ten versuchten und so die Kaufpreise in die Höhe trieben.

Die Goodwill-Transaktionen aus heutiger Sicht Die den damaligen Transaktionen zugrunde liegendenAnnahmen einer kurzfristigen Wertsteigerung unterstel-len ein konstantes und langfristiges Wirtschaftswachstum.Heute sind die meisten internationalen Absatzmärktegewaltig eingebrochen, und auch bei einer mittelfristigerwarteten Marktbelebung lassen sich die damals unter-stellten Wertsteigerungspotenziale nicht ohne Weiteresrealisieren. Die Ergebnisse (EBITDA) der Unternehmensind eingebrochen, und die aus gegenwärtigen Transak-tionen oder Börsenkursen abgeleiteten EBITDA-Multipli-katoren sind aufgrund der aktuellen konjunkturellen Lagemassiv geschrumpft.

Anlässe und Strategien für eine Neuverhandlungder Kaufpreise Als Käufer stellt sich nun die Frage, ob die Erosion derUnternehmenswerte ausschließlich auf die gegenwärti-gen Marktbedingungen zurückzuführen ist oder ob auchder Verkäufer eine Mitschuld an den nicht bestätigtenErwartungen trägt. Ein Anlass zur Neuverhandlung derdamaligen Kaufpreise kann daher dann vorliegen, wennes einen begründeten Verdacht gibt, dass seitens desVerkäufers Aufklärungspflichten zur erwarteten wirt-schaftlichen Entwicklung verletzt oder wissentlich falscheAngaben gemacht wurden.

Dabei steht jeweils die kurzfristige Generierung vonliquiden Mitteln für den Käufer im Vordergrund derBestrebungen. Sei es, um zusätzliche Liquidität für eineRestrukturierung zu schaffen, oder einen Teil des verlore-nen Wertsteigerungspotenzials durch eine Ausgleichs-zahlung vom Verkäufer erstattet zu bekommen.

Ein weiterer Anlass kann gleichwohl in den Bedingungendes damals abgeschlossenen Verkaufsvertrags gefundenwerden: Viele Kaufpreisanpassungsklauseln (z.B. Earn-out-Klauseln) wurden zu wenig präzise formuliert, wodurchviel Spielraum für Interpretationen und damit auch Streitig-keiten eröffnet wird. Dies wird durch die konjunkturelleEntwicklung noch zusätzlich verschärft, da Preisanpas-sungsklauseln oft keine Anpassung des Kaufpreises imFalle einer negativen Geschäftsentwicklung (z.B. Umsatz-

Das Wesentliche in Kürze:

� Die Goodwill-Deals der Vergangenheit bieten häufigAnlass für Nachverhandlungen.

� Die Tatsache, dass aktuell eine Wertminderung einge -treten ist, reicht alleine nicht für eine Nachverhandlungaus. Vielmehr muss ein zumindest anteiliges Ver-schulden des Verkäufers festgestellt werden können.

� Neben einer direkten Nachverhandlung auf Basis vonKaufpreisanpassungsklauseln bietet sich auch dieMöglichkeit einer Mediation, eines Schiedsgerichts-verfahrens oder eines ordentlichen Gerichtsprozesses.

� Wichtig ist nicht nur die Klärung der rechtlichenPosition zur Möglichkeit einer Nachverhandlung desKaufpreises, sondern auch eine belastbare Quantifi-zierung des entstandenen Schadens, um die Ansprü-che zu untermauern.

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rückgang oder Margenverschlechterung) vorsahen(sogenannte asymmetrische Preisanpassungsklauseln).Es ist daher frühzeitig abzuwägen, welche Strategie ammeisten Erfolg versprechend erscheint: Neben der direktenNachverhandlung des Kaufpreises zwischen Käufern undVerkäufern besteht die Möglichkeit einer durch fremdeDritte geleiteten Mediation sowie einer Klage, entwedervor einem Schieds- oder einem ordentlichen Gericht.

Um den Druck auf die gegnerische Partei zu erhöhen,wird dabei in vielen Fällen im ersten Schritt eine formaleKlage eingereicht, auch wenn die Parteien den Rechtswegnur selten bis zum Ende beschreiten und sich vorher übereinen Vergleich einigen. Gleich welcher der beschrie benenWege eingeschlagen wird: Eine einvernehmliche Lösungsollte im Interesse aller Parteien diskret und in einemzeitlich überschaubaren Rahmen gefunden werden.

Aktuelle Fälle einer KaufpreisnachverhandlungDass Kaufpreisnachverhandlungen nicht nur in der Theo-rie möglich sind, sondern auch in der Praxis geführt werden,zeigt eine Reihe von Beispielen. Im Jahr 2008 hatte dieKabel Deutschland GmbH (KDG) ein Netz mit 1,1 Millio-nen Kabelanschlusskunden von Orion Cable für einenKaufpreis von rund 500 Mio. EUR erworben. Weil dieübernommenen Kabelhaushalte offenbar einen deutlichgeringeren Ertrag abwarfen als erwartet, forderte KDG ei-nige Monate später eine anteilige Kaufpreisrückerstat-tung. Im Frühjahr 2009 wurden sich beide Parteien einig,der KDG wurde ein Betrag in Höhe von 67,5 Mio. EURerstattet.

Ein weiteres in der Öffentlichkeit bekanntes Beispiel,in diesem Fall für die Verletzung von Aufklärungspflichten

des Verkäufers, ist die Begleitung des Management-Buyouts der Deutz-Tochter Deutz Power Systems GmbH& Co. KG durch den Finanzinvestor 3i. Dieser strengte imOktober 2008 eine Klage gegen den Verkäufer wegenVerletzung der Aufklärungspflichten des Verkäufers an.

Ebenfalls wissentlich falsche oder unzureichendeAngaben werden dem Verkäufer bei einer der größerenTransaktionen im deutschsprachigen Raum in den ver-gangenen Jahren angekreidet. Der Kaufpreis lag beimehreren Hundert Mio. EUR. Hierbei deckte der KäuferMonate nach Abschluss der Transaktion auf, dass das alshistorisches und geprüftes EBITDA einer Tochtergesell-schaft im Ausland ausgewiesene Ergebnis nicht dem tat-sächlichen Ergebnis entsprach. Weil in dieser Tochterge-sellschaft ein wesentlicher Teil des EBITDA der Gruppeerwirtschaftet wurde, hatte der Fehler im Rechnungs -wesen nicht nur den falschen Ausweis der historischenErgebnisse eines Geschäftsjahres zur Folge. Die gesamtePlanung der künftigen Entwicklung der EBITDA-Marge,auf der die Transaktion beruhte, baute auf falschenPrämissen auf. Zur Bemessung des dadurch erfolgtenSchadens wird gegenwärtig eine Quantifizierung vorge-nommen, um die genauen Auswirkungen auf den Kauf-preis für die Unternehmensgruppe zu ermitteln.

Fazit:Die Zahl der öffentlich bekannten Fälle ist bislang relativgering, weil alle beteiligten Parteien aufgrund der hohenSensibilität des Themas an absoluter Diskretion interes-siert sind. Diese Beispiele belegen jedoch, dass eine nach-trägliche Kaufpreisanpassung, gleich auf welchem Wege,nicht nur in Einzelfällen angestrebt wird und durchauslohnenswert sein kann.

Zu den Autoren

David Cayet (l.) ist Managing Partner des 2009 in Frank -furt eröffneten Büros der europäischen Beratungs -gesellschaft Accuracy. Stefan Herrmann (r.), Director,verantwortet den Bereich Valuation bei Accuracy inDeutschland. Accuracy beschäftigt insgesamt über140 Mitarbeiter an sechs Standorten in Europa.

Hoffnungen auf kurzfristige Wertsteigerungen nach Transaktionen mit überhöhtenKaufpreisen erwiesen sich vor allem in den letzten Monaten oft als rosige Illusionen.

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25-jähriges Firmenjubiläum

WGZ Initiativkapital feiert im Flughafen Münster/Osnabrück

Ein Flughafen ist ein ungewöhnlicher Ort für eine Feier –und doch passt er zum Jubiläum einer Beteiligungsgesell-schaft: Man schmiedet Pläne, denkt an gemeinsame Reisenund freut sich über das eine oder andere (manchmal mitetwas Verspätung) erreichte Ziel.

„Hands-on“-UnterhaltungDie gut 120Gäste erwartetenicht nur we-gen der kuli -narischen Ge-nüsse ein gehalt -voller Abend.Unter dem Mot-to „Zurück indie Zukunft –Rückblick undein Blick nachvorn“ führte Fernsehmoderatorin Claudia Kleinert sprit-

zig durch dasP r o g r a m m :Erin nerungenweckte die ver-filmte Zeitreisein die Jahre1984–2009, ei-nen per sön li -chen Rück blickgaben die beidenGeschäftsführer

der WGZ Initiativkapital, und musikalische Unterhaltungkam von denEurocats. Mit ei -nem Streif zugdurch die ChartszurückliegenderJahre gelang esden vier Sänge-rinnen, das Pu-blikum im Ver-lauf des Abendsmitzureißen.

Alternative Energieversorgung Als Hauptrednersprach Prof. Dr. FritzVahren holt, der als Vor -stands vor sit zen dervon RWE Innogy dieÖkostromaktivitätendes Essener Ver sor -gungs konzerns ver-antwor tet. In seinemVor trag mit dem Ti -

tel „Wüste & Meer – die Zukunft der Energieversorgung“machte er deutlich,wie dringend unserPlanet auf neue Lö -sungen angewiesenist: Weltweit steigtdie Energienachfra -ge bis 2050 an, vor al-lem getrieben durchdie wirt schaftlicheEntwick lung aufstre-bender Länder in Asien. Schon zwischen 2015 und 2020wird der fossile Verbrauch jedoch nicht mehr mit dem Vo-

lumen der Neuentde-ckun gen von Öl, Gas& Co. in Einklang zubringen sein. Koh leund alternative Ener-giequellen müssendie Lücke aus SichtVahrenholts schlie-ßen – eine große He-rausforderung fürdie Gesellschaft.

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Charme trifft Kompetenz: Claudia Kleinert führte durchdas Programm.

Großformatig: Wichtige Ereignisse lebten in derverfilmten Zeitreise noch einmal auf.

Veranstaltungsort Flughafen: Interessante Perspektivenwaren für die Gäste garantiert.

Unübersehbar: Die Sängerinnen der Eurocats kamen beimPublikum gut an.

Sprach über Wege künftiger Energieversorgung: FritzVahrenholt, Vorstandsvorsitzender, RWE Innogy

Lukullisches: Trotz der Sicherheitsauflagen kamendie Gaumenfreuden nicht zu kurz.

Hinweis

Mehr über die WGZ Initiativkapital und ihre Historiefinden Sie auf Seite 42 der Ausgabe 10/2009 desVentureCapital Magazins.

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Aufhellung am Horizont?

Bewertungsniveaus bei Fusionen und Übernahmen bleiben moderat

Das Jahr 2009 war für nahezu alle Industrien von einemerheblichen Nachfrageeinbruch geprägt. Insbesonderestark vom Export abhängige Unternehmen wie solche imMaschinenbau und der Automobilindustrie hatten hier-mit zu kämpfen. Die wirtschaftlich angespannte Situationhat sich auch auf den Markt für Fusionen und Über -nahmen ausgewirkt. Dem Datenbankanbieter ThomsonFinancial zufolge ist das weltweite Volumen angekün -digter Transaktionen von Januar bis November 2009 imVergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 29% von 1,8Bio. auf 1,3 Bio. EUR eingebrochen. Die Anzahl der Trans-aktionen ging um rund 9% von knapp 37.173 auf 33.985zurück. Der unterproportionale Rückgang der Anzahl anTransaktionen verglichen mit dem Volumen reflektiertinsgesamt gesunkene Bewertungsniveaus, eine Verschie-bung hin zu kleineren, mittelständischen Transaktionensowie eine signifikante Zunahme an Restrukturierungs-und Insolvenzverkäufen. Der Rückgang der M&A-Aktivi -tät geht allerdings nicht nur auf ein schwieriges wirt-schaftliches Umfeld und einen unsicheren Ausblick zurück,sondern ist auch durch den nahezu vollständigen Wegfallder für Finanzinvestoren so wichtigen Akquisitionsfi -nanzierungen getrieben. Die anhaltende Vorsicht der Kre-ditinstitute führt auch aktuell noch zu Schwierigkeitenbei der Syndizierung größerer Kreditpakete und zu ge -nerell wesentlich restriktiveren Vergabekriterien fürAkquisitionsdarlehen.

Strategische Käufer hingegen können Übernahmen oft-mals problemlos mit existierenden Barmitteln und Kredit-linien finanzieren. Die anhaltende Unsicherheit der ge-samtwirtschaftlichen Entwicklung zwang allerdings auchdiese zur Vorsicht. Die Anforderungen an die Unterneh-mensprüfung im Verkaufsprozess (Due Diligence) nah-men dadurch merklich zu. Ein beispielhafter Sektor, derauch in Anbetracht des schwierigen Umfelds weiterhinfür Investoren von hohem Interesse ist, ist „erneuerbareEnergien“. Trotz Finanzierungsengpässe bei Projekten,teils geänderter politischer Rahmenbedingungen sowieeines Nachfragerückgangs nach Komponenten motiviertder langfristig positive Ausblick insbesondere indus -trielle Käufer zu einem Engagement. Neben einer Konsoli-dierung zieht der zunehmende Reifegrad der Technolo-gien sowie des Marktes auch industrielle Großkonzernean. Zum Beispiel hat Bosch mit der Akquisition einesMehrheitsanteils an Aleo Solar seine Photovoltaikaktivi-täten um eine weitere Wertschöpfungsstufe ergänzt, undSiemens hat mit dem Erwerb der israelischen Solel seinProduktportfolio für solarthermische Kraftwerke er -weitert. General Electric will mit der Akquisition desnorwegischen Windturbinenherstellers Scanwind seineKompetenz im Windkraftbereich auf den WachstumsmarktOffshore ausbauen.

Ausblick: Eine Aufhellung des gesamtwirtschaftlichenAusblicks wird sich vermutlich erst mittelfristig positivauf das M&A-Umfeld auswirken. Die EZB und führendeWirtschaftsforschungsinstitute haben erst kürzlich ihreWachstumsprognosen für 2010 angehoben. Kurzfristigbesteht jedoch die Gefahr, dass eine anhaltend zögerli -che Kreditvergabe der Banken zu einer Verknappung derLiquidität führt. Es wird deshalb auch damit gerechnet,dass die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen 2010 dasbisherige Rekordniveau von 2004 erreicht und gegebe-nenfalls überschreitet. Die Bedeutung von Transaktionenmit Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten sollteaus diesem Grunde weiter zunehmen. Durch den Wegfallhoher Akquisitionsdarlehen werden Finanzinvestorenzudem auch in naher Zukunft nicht in der Lage sein,Höchstpreise in einem Wettbewerb um attraktive Unter-nehmen zu bezahlen. Dies wird weiterhin moderateBewertungsniveaus zur Folge haben.

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uyoutsM&A-Kolumne

Zum Autor

Carsten Burger ist Assistant Di -rector bei der Close BrothersGmbH, wo er insbesondereTrans aktionen im Industriesek -tor begleitet und den Kompe-tenzbereich erneuerbare Ener -gien verantwortet. Die CloseBrothers GmbH ist Teil von CloseBrothers Corporate Finance,einem der führenden unab-hängigen Corporate Finance-Beratungshäuser.

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Privatanleger bremsen das Fundraising

Dachfonds leiden unter mangelndem Vertrauen von Investoren und Beratern

In den Jahren 2006 und 2007 wurden die Initiatoren der Pri-vate Equity-Retailfonds mit Rekordplatzierungen jenseitsvon 2 Mrd. EUR (inklusive Infrastruktur) regelrecht verwöhnt.Nachdem sich das Volumen schon 2008 halbiert hat, brachte2009 einen neuerlichen Tiefschlag. Vermutlich endet das Fund -raising im Jahr 2009 bei deutlich weniger als 400 Mio. EUR.Wenngleich eine Marktbereinigung im Gange ist, steckendie Branchenführer nicht den Kopf in den Sand.

Die Turbulenzen schlagen durchDie Finanzkrise und die mit ihr verbundene negativeNachrichtenlage haben dem Vertrieb der Private Equity-Fonds für Privatanleger schwer zugesetzt. Selbst breit ge-streute Dachfonds, deren Verlustrisiko auch in hartenZeiten wegen des Diversifikationseffektes vergleichswei-se gering ist, haben die Investoren gar nicht oder nurnoch mit Samthandschuhen angegriffen. Das gilt in ersterLinie für Newcomer und No-Name-Anbieter, denen gegen-über auch so mancher Vertrieb skeptisch geworden ist.Allerdings hat nicht nur die Krise so manches Porzellanzerbrochen. Denn in diesem Jahr lernen die Privatanlegerauch die unerfreulichen Seiten unternehmerischer Betei-ligungen kennen. Einige der ersten Publikumsfonds ausdem Auflegungszeitraum 1999/2000 können nicht, wie ur-

sprünglich in Aussicht gestellt, Ende 2009 oder im nächs-ten Jahr aufgelöst werden.

Fonds laufen längerEinige Fonds haben eine Verlängerung der Laufzeit beschlos -sen oder denken zumindest darüber nach. Beispiels weisehat der Fonds I von HCI Capital schon die Verlängerungs-option bis Ende 2010 gezogen. Beim Nordcapital PrivateEquity 1 sieht es derzeit danach aus, dass der Fonds längerals bis Ende 2010 läuft, weil einige Zielfonds selbst ihreLaufzeit ausgedehnt haben. RWB lässt Kunden des erstenFonds gegen Zahlung einer Abfindung aussteigen, obwohlder Fonds nicht wie geplant jetzt schon liquidiert wird.Die Grundlaufzeit des BVT-CAM I en-det zwar erst 2012, das Thema ist aberdennoch präsent. GeschäftsführerWolf gang Müller: „Die durch eine Viel -zahl von Private Equity-Managernangekündigten Exits sind nur auf Ba-sis eines wiedererstarkten Exitmark-tes realisierbar. Bleibt die Erho lung anden Märkten nachhaltig und kommtdie Konjunktur wieder in Schwung,dann sollten in den letzten zwei Jahren

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Auswahl von in der Platzierung befindlichen Private Equity-Retail-Dachfonds

Fonds Lancierung Schwerpunkt Zielvolumen Mindestbetei-ligung o. Agio

Anmerkung

BVT-CAM VIII September 09 Internationale Secondaries 20,0 Mio. EUR 10.000 EUR Blindpool

Hansa Treuhand PE Partners 2 Asien

Mai 09 Buyouts in China 24,7 Mio. USD 20.000 USD Beteiligung an Dachfonds Adveq Asia II

KGAL Private Equity Class 10 Januar 08 Buyouts Mid und Large Cap

100,0 Mio. EUR 10.000 EUR Partner Allianz Capital Partners;derzeit 5 Zielfonds

König & Cie. International PE II März 07 Buyouts Europa 35,0 Mio. EUR 10.000 EUR derzeit 7 Beteiligungen

MPC Private Equity 11 April 09 Europäischer Mittelstand 21,5 Mio. EUR 10.000 EUR 4 Zielfonds stehen fest

Nordcapital Secondary-Tranche PE Fonds 9

April 09 Buyouts weltweit k.A. 15.000 EUR Beteiligungen zu 80% des Nennbetragserhältlich; 6 Zielfonds per 31.03.2009

Ökorenta Zukunftsenergien I April 09 Erneuerbare Energien 100,0 Mio. EUR 10.000 EUR Hybridfonds max. 30% in Zielfonds, Rest direkt in Zielunternehmen

RWB Global Market Secondary III

August 09 Internationale Secondaries offen, mind. 3,0 Mio. EUR

10.000 EUR max. 30% in RWB-Gesellschaften; zu Beginn 3 Zielfonds gezeichnet

RWB SMF China III November 09 China k.A. 10.000 EUR

Star Value Int. Immobilienwerte März 09 Real Estate Private Equity 25,0 Mio. EUR 10.000 EUR Beteiligung an QS REP SCA SIF

Wölbern PE 02 Life Science Juli 07 Life Science 32,0 Mio. USD 25.000 USD Hybridfonds; Zielfonds MPM BioVentures IV

Wölbern PE 03 Pro Klima März 08 Klimaschutz und Umwelttechnologie

160,0 Mio. EUR 10.000 EUR Hybridfonds; 5 Zielfonds

Einige der genannten Fonds sollen Ende 2009 geschlossen werden.Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Quelle: eigene Recherche, Angaben der Emittenten.

Wolfgang Müller,BVT

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zurückgehaltene Exits in den Jahren 2010 und 2011 durch-geführt werden und damit zu Rückflüssen führen. An-dernfalls verlängern sich die Haltedauern noch weiter.“

Der Vertrieb stocktHinsichtlich der Rolle des Vertriebs ist eine Differenzie-rung angebracht. Berater, die das Thema Private Equitynicht als Modeprodukt gesehen haben, sondern ihrenKunden eine Beteiligung im Rahmen einer ordentlichen„Asset Allocation“ anbieten, dürften großteils weiterhinin dieser Anlageklasse aktiv sein. Dabei bauen einigeVermittler derzeit auf Secondaries als „historisch günstigeInvestitionsgelegenheit“. Bei Vertrieben, die bisher ledig-lich auf Trends gesetzt haben und erst ab 2005 ohne jegli-ches Know-how auf den Zug gesprungen sind, ist das Fund -raisingvolumen spürbar nach unten gegangen. Einigewerden vom Markt verschwinden. Dass es insgesamt nichtmehr so rund läuft wie in den vergangenen Jahren, istauch an der Emissionshistorie zu sehen. Einerseits wurden2009 deutlich weniger Private Equity-Fonds auf den Marktgebracht als noch 2008. Andererseits befinden sich etlicheFonds schon seit langer Zeit in der Platzierung – um dannhäufig trotzdem unterhalb des Zielvolumens geschlossenzu werden. An sich – da sind sich die Initiatoren zu Rechtvöllig einig – müsste das Geschäft gerade jetzt, wo antizyk -lisches Investieren angebracht wäre, besser laufen.

Keine schnelleren Mühlen in ÖsterreichDer österreichische Markt ist im Vergleich zu Deutsch-land winzig. Nur etwa eine Handvoll Emissionshäuser bietenRetailfonds an; das Fundraising bewegt sich auf sehr nied -rigem Niveau. Die Erwartungen von BVT, seit 2008 und zu-letzt rund sieben Monate ohne Produkt in Österreich aktiv,haben sich nicht erfüllt. „Dies lag unserer Meinung nachnicht unbedingt am Private Equity-Thema an sich, sondernvielmehr an einem durchgängigen deutlichen Nachgeben

des Gesamtmarktes im Bereich dergeschlossenen Fonds“, betont Mül-ler. Die RWB AG ist mit einer eigenenin Innsbruck ansässigen Tochterge-sellschaft im deutschen Nachbarlandvertreten. Vorstand Norman Lemkehält sich bedeckt über die Entwick-lung des Österreich-Geschäfts. Ähn-lich wie in Deutschland könnte esauch in Österreich besser laufen – sosteht es zwischen den Zeilen.

Ruhigeres FahrwasserDie meisten Marktbeobachter rechnen mit einer Marktbe-reinigung auf Anbieter- und Vertriebsseite. „Bei einigenAnbietern, die erst in den vergangenen Jahren Private Equity-Fonds in die Produktpalette aufgenommen haben, eigeneTeams beschäftigen und noch keine kritische Masse er-reicht haben, dürfte fraglich sein, inwieweit weitere Fondsaufgelegt werden“, konstatiert Peter Welge, Vorstand der zurNordcapital Gruppe gehörenden equitrust AG. HCI Capitalwill aufgrund der guten Einstiegschancen eigentlich gerne

einen neuen Fonds auflegen, schrecktaber dennoch davor zurück: „Wegender durch die Finanzkrise geändertenAnlegerpräferenzen haben wir an derPlatzierbarkeit dieser Assetklasse beiPrivatanlegern Zweifel. Ich möchteaber nicht ausschließen, dass die HCIGruppe zu einem späteren Zeitpunktdie erfolgreiche Reihe ihrer PrivateEquity-Dachfonds fortsetzt“, sagt Vor -stand Dr. Oliver Moosmayer.

Alexander [email protected]

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„Mega-Buyout-Fonds sind nach wie vorsinnvoll“

Interview mit Dr. Stefan Hepp, Gründer und CEO der SCM Strategic Capital Management AG

Auf dem 9. Schweizer Private Equity & Corporate FinanceKongress, der am 9. Dezember in Zürich stattfand, hielt Dr.Stefan Hepp, Gründer und CEO der SCM Strategic CapitalManagement AG, das Key Note-Referat. Sein mit aussage-kräftigen Zahlen und deutlichen Worten gespickter Vortragfesselte die Teilnehmer, sorgte mit kernigen Aussagen wie„Venture Capital ist als institutionelle Anlageklasse tot“aber auch für lange Gesichter bei dem einen oder anderenMarktteilnehmer. Im Anschluss an sein Referat stellte sichDr. Stefan Hepp den Fragen von VentureCapital Magazin-Chefredakteur Andreas Uhde.

VC Magazin: Für das dritte Quartal 2009 berichten zahl-reiche Private Equity-Dachfondsmanager seit Längeremerstmals wieder von steigenden Bewertungen auf NAV-Basis. In welchen Bereichen des Marktes fällt die Wertauf-holung am deutlichsten aus?Hepp: Regional lässt sich diese Entwicklung am stärkstenin Asien beobachten, weil dort der Anteil an den börsen-notierten Unternehmen in den Portfolios größer ist als inEuropa und den USA und sich auf die Portfoliobewertungniederschlägt. Ansonsten profitieren die Bewertungenquerbeet, was vor allem durch die Erholung der Ver-gleichsmultiplikatoren getrieben ist. In immobilienlasti-gen Bereichen sind die Bewertungen hingegen nach wievor gedrückt.

VC Magazin: Halten Sie die Wertaufholung der letztenMonate für nachhaltig?Hepp: Beim Aufwerten agieren die Manager sehr vorsich-tig und zurückhaltend. Das passiert selektiv, und man hat

nicht den Eindruck, dass die Börsenentwicklung rechne-risch eins zu eins nachvollzogen wird. Des Risikos einesRückschlags an der Börse ist man sich bewusst undmöchte sich die Peinlichkeit ersparen, z.B. im erstenQuartal 2010 wieder abzuschreiben.

VC Magazin: Während Ihres soeben gehaltenen Vortragssagten Sie, dass Private Equity-Fonds weltweit 400–500 Mio.EUR an zugesagtem, aber noch nicht investiertem Kapitalzur Verfügung hätten. Könnte eine Wiederbelebung des

Private Equity-Marktes – der ja zwangsläufig mit steigen-den Kapitalabrufen einhergeht – dazu führen, dass Limi-ted Partner erneut in Liquiditätsengpässe geraten?Hepp: Die Gefahr besteht prinzipiell. Ich glaube abernicht daran, dass sich die Kreditmärkte so schnell wan-deln, dass das ganze Eigenkapital auch tatsächlich inves-tiert werden kann. Insofern halte ich dieses Szenario fürunwahrscheinlich.

VC Magazin: Sind Mega-Buyout-Fonds vor diesem Hinter-grund aus Ihrer Sicht derzeit attraktive Investments?Hepp: Auch die Mega-Buyout-Fonds, die jetzt aufgelegtwerden, werden kleiner als ihre Vorgänger. Dennoch sindMega-Buyout-Fonds nach wie vor sinnvoll. Schließlichgibt es keinen rationalen Grund zu glauben, warum einUnternehmen in der Größenordnung von Hertz, Hilton,Alliance Boots oder SunGuard in Zukunft nicht mehr fürPrivate Equity-Häuser interessant sein sollte. Unter Um-ständen ändert sich die Finanzierung – mehr Eigenkapi-tal, weniger Fremdkapital –, aber dann werden sich auchdie Bewertungen zum Einstiegszeitpunkt ändern. EineTransaktion mit 10 Mrd. USD wird dann zu einem Dealmit 5 Mrd. USD. In beiden Fällen brauche ich 3 Mrd. USD

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VentureCapital Magazin 1/2010

Dr. Stefan Hepp

„Beim Aufwerten agieren die Manager sehr vorsichtig.“

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Private Equity-Dachfonds

Eigenkapital. Per se halte ich Mega-Buyout-Fonds durchaus für plausibel und auch diegekauften Firmen für valable Investitions -gegenstände. Die Frage ist, zu welchen Bewer -tungen solche Übernahmen stattfinden.

VC Magazin: Sie beobachten, dass sich man-che Limited Partner auf Zielfondsebene mitt-lerweile vor dem First Closing zusichern las-sen, dass sie ihr Commitment später deutlichreduzieren können. Betrifft Sie das auch alsDachfonds-Manager?Hepp: Nein, wir haben bei keinem Kunden einThema von Illiquidität oder Überallokation.Eher das Gegenteil: Die Budgets der Kundenwerden aufgrund des Marktumfeldes jetztschon im zweiten Jahr nicht voll investiert.

VC Magazin: Sie propagieren aber doch eine beständigeAllokation in die Anlageklasse Private Equity mit jährlich

in etwa gleich hohen Commitments. Was raten Sie IhrenKunden dann im gegenwärtigen Marktumfeld, wo Sie dieBudgets nicht voll allokieren können?Hepp: Das ist in der Tat ein Problem. Das, was ich meinenKunden rate, kann ich mangels Angebot derzeit nicht um-setzen. An sich wäre es wünschenswert, auch jetzt konti-nuierlich zu investieren. Das funktioniert aber nicht – wir �

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„Das, was ich meinen Kunden rate,kann ich mangels Angebot derzeit nicht umsetzen.“

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VentureCapital Magazin 1/2010

Zum Gesprächspartner

Dr. Stefan Hepp ist Gründer und CEO der SCM Stra -tegic Capital Management AG. Mit einem betreutenAnlagevolumen von über 6,5 Mrd. USD ist SCM ein füh-render Schweizer Anbieter von Management- undBeratungsdienstleistungen für alternative Anlagen.

predigen Wasser und haben den Wein. Es ist aber nicht soschlimm, wie es aussieht: Weil im Transaktionsmarktnichts läuft, haben zahlreiche Fonds noch viel Geld, umInvestitionen zu tätigen. Wenn diese Fonds neue Dealsabschließen, diversifizieren sie ihr Portfolio auf der Zeit-achse bis hinein in die Gegenwart.

VC Magazin: Sie sagten, Venture Capital sei als institutio-nelle Anlageklasse tot. Das ist eine sehr deutliche Aussa-ge. Kann sich Venture Capital zukünftig nicht wieder rech-nen – Stichwort antizyklisches Investieren?Hepp: Uns vorliegende Zahlen zeigen, dass selbst breitdiversifizierte, gute Venture Capital-Dachfonds mit dieserAnlageklasse kein Geld verdienen. Das Argument, es liefso schlecht, es muss einfach wieder besser werden, hö-ren wir schon seit fünf Jahren. Das glaubt kein Investormehr einfach so. Diese Einschätzung gilt übrigensselbst dann, wenn man Top-Tier-Fonds miteinbezieht.Wenn Ihnen solche zuvor zugangsbeschränkten Fondsnun wieder angeboten werden und Sie die Unterlagenstudieren, freuen Sie sich in der Regel darüber, dass Siedie letzten zehn Jahre nicht eingeladen wurden.

VC Magazin: Sie erwarten, dass bis zu 50% der Manage-mentteams keinen neuen Fonds mehr auflegen können.Machen die General Partner dennoch weiterhin ihrenJob, oder brechen Teams auseinander, beispielsweiseweil keine Aussicht mehr auf das Erreichen der Gewinn-betei ligung besteht?Hepp: Wir haben keinen solcher Fälle im Portfolio. Aberdas Problem ist natürlich akut. Es ist eine logische Konse-quenz der gegenwärtigen Lage, dass jüngere und mittelal-te Teammitglieder von schlecht laufenden Fonds mögli-cherweise keinen Sinn darin erkennen, bei diesem Arbeit-geber weitere fünf Jahre ihrer Karriere zu vergeuden. Vorallem, wenn sie kein Eigentumsinteresse an der Firma ha-ben. Wenn das passiert, schafft das Probleme für Investo-ren. Nicht unbedingt, wenn die Dealsourcer gehen – dieDeals sind ja schon gemacht –, sondern wenn diejenigengehen, die für die Betreuung der Firmen verantwortlich

sind. Nach dem Jahr 2000 hatten wir verschiedenesolcher Fälle in unserem Portfolio, die sehr ärger-lich und aufwendig sind.

VC Magazin: Unter welchen Voraussetzungen in-vestiert SCM in einen Private Equity-Fonds imdeutschsprachigen Raum?Hepp: Unsere Kriterien für Private Equity-Mana-ger in Deutschland sind die gleichen wie überallsonst auf der Welt. Den Markt finden wir interes-sant, weshalb wir auch dort investieren. Wir su-chen erfahrene Teams, idealerweise mit einemFokus auf bestimmte Branchen und schauen unsbevorzugt Fonds an, die mindestens 200 Mio. EURgroß sind.

VC Magazin: Was möchten Sie der Branche zumJahresende noch mit auf den Weg geben?

Hepp: Die Branche muss sich sicherlich bemühen, trans-parenter zu werden. Sie muss sich zudem bemühen, inder Politik ein Verständnis ihres Wirkens zu befördern,um zu verhindern, dass total kontraproduktive Regelnund Vorschriften auf sie zukommen. Dabei darf man nichtaus den Augen verlieren, dass Private Equity einen kleinen

Teil in einem institutionellen Portfolio darstellt. Diese Insti -tutionen haben nur eine begrenzte Manpower. Die Industriemuss sich somit auch darüber Gedanken machen, wie neueVorschriften die Investoren tangieren. Wenn die Industriedas nicht erkennt und nur jeder Manager darauf achtet, ober selbst von einer Regulierung erfasst wird, werden sich dieInvestoren irgendwann von Private Equity abwenden, weildie Komplexität der Anlageklasse zu hoch geworden ist.

VC Magazin: Interessant, dass Sie dieses Thema so be-wegt – oder gibt es in der Schweiz ähnliche Regulierungs-bestrebungen wie in Brüssel oder Berlin?Hepp: Nein, bisher ist mir in dieser Richtung nichts be-kannt. Die Schweizer Anlagevorschriften sind relativpragmatisch, was sicher auch ein Grund für die lebhaftePrivate Equity-Szene hierzulande ist.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

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Größer als Vorgängerfonds

Kleiner als Vorgängerfonds

Unverändert Erstfonds

Entwicklung der Fondsgrösse im Vergleich zum

Vorgängerfonds

Quelle: SCM 2007 Terms & Conditions Studie

„Die Branche muss sich bemühen, transparenter zu werden.“

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50 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 1/2010

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Entrepreneurship-Flash

+++ London – Beim aktuellen Wett-bewerb „Deloitte Technology Fast500“ für Europa, Nahost und Afrikaerreichte posterXXL AG, Sieger derdeutschen Vorausscheidung, denfünften Rang. +++ Mannheim – Wäh-rend der International ConvertingExhibition (ICE) wurde die Isissentronics GmbH, ein Portfolio-Un -ternehmen von Leonardo Venture,mit dem ICE Europe InnovationAward 2009 ausgezeichnet. +++Wien – Im Rahmen des ersten öster -reichischen Business Angel Daywurde Manfred Reichl (ex-RolandBerger) als „Business Angel desJahres“ geehrt. +++ Mülheim an derRuhr – Den von Zenit e.V. zum fünf-ten Mal ausgeschriebenen Innova-tionspreis hat m2p-labs gewonnen,eine Ausgründung aus der RWTHAachen. +++ Hannover – Rund 700Gründungen wurden innerhalb desersten Jahres durch das Online-An -gebot www.gruendungs werk statt-hannover.de unterstützt.

Newsticker

Bis ein neues Medikament für denMarkt zugelassen wird, muss es teureund zeitaufwendige Tests durch lau -fen. Mit einer neuen Techno logie, dieeine schnellere und kostengünstigereAnalyse von Arzneimittelwirkungenerlaubt, hat Nanion Technologiesnun die Jury des Wettbewerbs „StepAward“ überzeugt. Das Spin-off desCenter for Nano Science (CeNS) derLudwig-Maxi milians-Universität Mün -chen setzte sich als Gesamtsiegerdurch. Der Hauptpreis ist mit einemScheck sowie Dienst- und Sachleis-tun gen (u.a. Patentrecherche und Be-ra tung) im Gesamtwert von 100.000EUR dotiert. Die vier Kategoriensieger

erhalten jeweils ein Servicepaket imWert von 10.000 EUR. Der Wettbewerbwurde von Infraserv Höchst unddem FAZ Institut initiiert, zu denHauptförderern gehören u.a. MerckSerono und Sanofi-Aventis. WeitereDetails unter www.step-award.de

Ausgezeichnete Innovationen

Im Zuge der jüngsten EuropeanTech Tour wurden 25 der vielver-

sprechendsten Hightech-Unterneh-men Europas aus dem Segment Webund Mobile prämiert. Aufgeschlüs-selt nach Herkunft stellt Deutsch-land mit 13 Siegern, darunterbrands4friends, Experteer und Plis-ta, den Löwenanteil der Gewinner.Wesentliche Auswahlkriterien wa-ren u.a. Einzigartigkeit der Techno-logie, Geschäftsmodell und Umset-zungspotenzial. Mehr Details unterwww.techtour.com

Dominanz deutscher Gründer

Top 25 junger europäischer

Hightech-Unternehmen

Anzahl der Sieger nach Herkunftsland

13 Deutschland

4 Großbritannien

je 2 Belgien, Schweiz

je 1 Frankreich, Israel,Schweden, Türkei

Quelle: European Tech Tour

Sieger des Step Award 2009

Unternehmen Kategorie Standort

Nanion Technologies GmbH Gesamtsieg München

Activaero GmbH Markt/Kunde Gemünden (Wohra)

ChemCon GmbH Prozesse Freiburg im Breisgau

Trion Pharma GmbH Produkt/Technologie München

Cabot Nanogel GmbH Finanzen Frankfurt am Main

Quelle: F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen

Gründer- und Ideenwettbewerbehelfen dabei, Geschäftsideen in dieTat umzusetzen. Mit Expertenwis-sen und Rat erleichtern sie denTeilnehmern den Weg in die Selbst-ständigkeit, die Sieger erhalten da-

rüber hinaus vielfach finanzielleUnterstützung. Bei den vier Veran-staltungen, die im Januar enden,können angehende Gründer über dieFeiertage noch an ihren Business -plänen feilen.

Endspurt über Weihnachten

Gründerwettbewerbe im Januar

Wettbewerb Einsendeschluss 2010 Region

StartUp-Impuls 4. Januar Hannover

Senkrechtstarter 13. Januar Bochum

start2grow alle Branchen 18. Januar Bundesweit

MBPW 19. Januar München

Quelle: eigene Recherche

Vier Hochschulteams aus Dortmund,Düsseldorf, Münster und Siegen wur -den Ende November als Gewinnerdes Wettbewerbs „patente Erfinder2009“ ausgezeichnet. Den ersten Preiserhielt ein Forscherteam aus derUniversität Münster für ein biotech -nologisches Verfahren, auf den Plät -zen folgten Gruppen der UniversitätSiegen (Hightechwerkstoff für Lithi-um ionenakkus) und der TechnischenUniversität Dortmund (Leichtbau-anwendungen im Automobilbereichund im Luftfahrtsektor). Für ein neu -artiges Verfahren zur Mattierungvon Pulverlacken erhielt ein Duoder Universität Düsseldorf denSon derpreis „Technologietransfer“.Insgesamt bewarben sich 132 For-scher aus 20 Universitäten undHoch schulen um die vom NRW-In-novationsministerium und der Pro -vendis GmbH ausgelobten Preise.Weitere Informationen unterwww.innovation.nrw.de

Patente Erfinder aus NRW

Die Sieger des Step Award 2009

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Kurz vor Beginn der Klimakonferenz in Kopenhagen trafensich am 3. Dezember in der bayerischen LandeshauptstadtInvestoren, Berater, junge und etablierte Unternehmen zur2. Münchener Cleantech-Konferenz. Auf der gut besuchten,von Munich Network organisierten Veranstaltung im Hausder Bayerischen Wirtschaft gab es Vorträge und Diskussio-nen zu allen Facetten der Umwelttechnologien.

Warten ist keine Option mehrDen Anfang machte mit einer Keynote Ludwig Karg vonder Nachhaltigkeitsberatung B.A.U.M. Consult. „Wartenist keine Option mehr“, erklärte er. Es sei günstiger, in denKlimaschutz zu investieren, als später die Folgekostentragen zu müssen. Denn: „There is no business to be doneon a dead planet“, zitierte Karg den US-amerikanischenUmweltaktivisten David Brower. Wie man auch mit Um-welttechnologien Geld verdienen kann – etwa im Hinblickauf erneuerbare Energien, Effizienzpotenziale und dezen-trale Energieversorgung – deutete Karg kurz an. Die fol-genden Vorträge griffen konkrete Einzelaspekte heraus.

Smart Grids und E-MobilityWie intelligente Energiesysteme – sogenannte SmartGrids – aussehen, erläuterte Dr. Tevfik Sezi von Siemens.Mit seinem Unternehmen Proton Motor Systems bietetThomas Melczer eine Kombination aus Brennstoffzellen-technologie und Elektroantrieb an – eine von vielen mög-lichen Mobilitätslösungen der Zukunft, die bereits beiAusflugsschiffen, Kehrmaschinen und bald Bussen zumEinsatz kommt. Bereits kurz vor der Marktreife ist das„Zuhausekraftwerk“ von Lichtblick und VW und damit einneues Konzept der dezentralen Energieversorgung, wieLichtblick-Chef Dr. Christian Friege erläuterte: 100.000miteinander vernetzte „Zuhausekraftwerke“ könnten be-reits zwei Atomkraftwerke ersetzen. Nach diesen Vorträgenkonnten die Teilnehmer ihre gewonnenen Erkenntnisse inDiskussionen zu den Themen Nachhaltige Holznutzung,E-Mobility, Solar 2.0 und Smart Grids vertiefen.

Oliver Bö[email protected]

Entrepreneurship

Elevator Pitch

apprupt GmbH*

Der Markt für mobile Applikationen hat im letzten Jahr einbesonders starkes Wachstum erfahren. Verantwortlichhierfür war vor allem Apple mit seinem iPhone und demdazugehörigen App Store, der es Drittentwicklern erstmalsermöglicht, eigens geschriebene Programme (Apps) zentralan den Endkonsumenten zu vertreiben. Mittlerweile gehtdie Anzahl der angebotenen Apps auf die 120.000 zu, proMonat werden weltweit über 100 Millionen dieser Pro-gramme gedownloadet. Beeindruckende Zahlen, wennauch erst der Anfang der „mobilen Revolution“. Doch dasrasante Wachstum bringt ganz eigene Probleme mit sich:

Der Endnutzer findet sich im Netz der unzähligen Apps nichtmehr zurecht, eine Entdeckung neuer Programme findetzumeist nur über die unzulänglichen Toplisten des AppStores statt. Auf der anderen Seite haben Developer – nebenWord-of-Mouth und viralen Aktivitäten – kaum Möglich-keiten, ihre iPhone Apps zu vermarkten, geschweige denndie Effizienz der gewählten Kanäle feststellen zu können.

Apprupt löst als erstes mobiles Affiliate-Netzwerk für Apps dieProbleme der Vermarktung und Intransparenz für den Deve -loper, indem es iPhone Apps (weitere Plattformen fol gen)dezentral sowohl über zielgruppenspezifische, dezen tra leApp Stores als auch über kontextuell relevante Verlin -kungen auf (mobilen) Webseiten von Publishern distribuiert.

So profitieren Developer von der zusätzlichen Reichweite,Publisher bieten Nutzern relevante Inhalte über eine zusätz -liche Einnahmequelle, und Nutzer finden relevante Apps amPoint-of-Interest. Im letzten Jahr konnte apprupt deutsch-landweit ein reichweitenstarkes Partnernetzwerk (u.a. GMX,FTD, web.de, freenet) aufbauen. Weiteres Kapital wird nunfür ein Vorantreiben des Wachstums innerhalb Deutsch-lands und über die Grenzen hinaus gesucht. Weiterhinsind Partner von Relevanz, die die Firma mit spezifischemBranchenwissen und Netzwerk unterstützen.

* Selbstdarstellung des Unternehmens

apprupt GmbH

� Firmensitz: Hamburg

� Internetadresse: www.apprupt.com

� Gründungsjahr: 2008

� Branche: Mobile

� Anzahl der Angestellten: 9

� Kapitalbedarf: 2 Mio. EUR

� Alleinstellungsmerkmal: Performance-Marketing für mobile Apps

� Ansprechpartner: Jascha Samadi

� Funktion: Geschäftsführer

VentureCapital Magazin 12/2009 51www.vc-magazin.de

„No business to be done on a dead planet“

Die 2. Münchener Cleantech-Konferenz

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52 www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 1/2010

Warnsignale für Investoren

Erkenntnisse aus vier Jahren High-Tech Gründerfonds

Auf Einladung von Aurelia Private Equity findet an jedemersten Mittwoch der geraden Kalendermonate das Ven -ture Capital-Meeting in Frankfurt statt. Der Besuch selbstist kostenfrei, nur das Mittagessen bezahlt jeder Teil -nehmer selbst. Am 2. Dezember referierte Dr. Alexandervon Frankenberg, stellvertretender Geschäftsführer des

High-Tech Gründerfonds, vor über 80 Beratern, Gründernund Kapitalgebern. Der Titel seines Rückblicks „180 Invest-ments – lessons learned“ verdeutlicht die herausragendeStellung, die der erst seit vier Jahren aktive High-TechGründerfonds in der deutschen Frühphasenfinanzierungeinnimmt.

Vorsicht vor multiplen PreisträgernNeben einer Vorstellung der Aktivitäten des High-TechGründerfonds präsentierte von Frankenberg eine auf denbisherigen Erfahrungen basierende Aufstellung von Warn -signalen. Sobald sich einzelne dieser Punkte beobachtenlassen, deute dies mit relativ großer Wahrscheinlichkeitdarauf hin, dass sich ein Portfoliounternehmen auf demWeg in eine Krise befindet:

� Das Management zieht Geld aus dem Unternehmen.� Das monatliche Reporting fehlt, ist zu spät oder inkorrekt.� Das Unternehmen betreibt keine Website oder ist auf-

grund von Meinungsverschiedenheiten nicht in derLage, ein anderes vergleichbar kompliziertes Projektumzusetzen.

� Viele Prämierungen, Fernseh- und Radioauftritte (einoder zwei Preise bei Businessplan-Wettbewerben sindo.k., mehr lassen darauf schließen, dass Arbeitszeitfalsch allokiert wird)

� Arroganz, die über gesundes Selbstbewusstsein hinaus -geht

� Viele interne oder externe Streitereien� Hohe Fluktuation� Große Autos (oder andere Statussymbole)� Langsame Geschwindigkeit

Der gesamte Vortrag von Dr. Alexander von Frankenbergsteht unter www.aurelia-pe.de/vc-meeting-frankfurt zumAbruf bereit.

[email protected]

Jurgen Leschke von Aurelia Private Equity begrüßte die Anwesenden.

Dr. Alexander von Frankenberg vom High-Tech Gründerfonds während seines Vortrags

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Entrepreneurship

„Die größte Hoffnung liegt in uns selbst“

Stammtisch des Venture Capital Clubs München

Mit einem Vortrag über die aktuelle Lage von Private Equityunter „Schwarz-Gelb“ bescherte Dr. Peter Terhart, Vorstands -vorsitzender des Branchenverbandes BVK und der S-RefitAG, dem Venture Capital Club München Anfang Dezemberein volles Haus. Anlass war der letzte Stammtisch des Clubsim laufenden Jahr.

Technologie-PitchesAufgetischt wurden den rund 70 Gästen zunächst zweiTechnologieunternehmen, die per Elevator Pitch um eineFinanzierung durch Venture Capital-Geber warben: DieScintillate Software GmbH möchte die Qualität der Ultra-schalldiagnostik in der Medizin verbessern, die SupploGmbH & Co. KG wartete mit einer Online-Marketingplatt-form für europäische Produkte auf.

Das Henne-Ei-ProblemMit dem Hauptgang gab es Terharts Bericht zur Lage inBerlin. Die Private Equity-Branche werde, so die Erkenntnis

aus Koalitionsvertrag und ersten Regierungskontakten, alswichtiger und fördernswerter Wirtschaftsfaktor aufgefasst.Auch Venture Capital solle ernster genommen werden alsbisher. Mehr als vage Versprechungen könne er aber nichtweiterreichen. Die Ursache liege in der Findungsphase derRegierung, meinte er bedauernd und zog ernüchternd alsFazit: „Die Hoffnung liegt in uns selbst.“ Der Vorstands-vorsitzende verwies an dieser Stelle auf die Initiativendes BVK und schloss mit der Überlegung, dass man sichdurch Verbesserung von Ergebnissen und Ruf der Bran-che in der Öffentlichkeit grundsätzlich mehr politischesGehör erhoffe und damit bessere Rahmenbedingungen.Gastgeber und Moderator Dr. Christoph von Einem kom-mentierte dies süffisant als Henne-Ei-Problem und warfein, dass mehr Erfolg in der Branche eben erst durch bes-sere Voraussetzungen durch den Staat möglich sei.

Florian Schieß[email protected]

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Der Sonne entgegen

Heliatek schließt eine der größten Finanzierungsrunden 2009

Als Pioniere auf dem Gebiet der or-ganischen Photovoltaik gründetenWissenschaftler der UniversitätenUlm und Dresden vor drei Jahrendie Heliatek GmbH. Neben ihremeigenen Kapital konnten sie für dieEntwicklung einer innovativen So-larzellentechnologie zunächst Geldaus dem High-Tech Gründerfondsabrufen. Zusätzliche Finanzierun-gen für die Anlaufphase kamen dannvon einem weiteren Risikoinvestorsowie von Industriekonzernen. Nunsteht das Unternehmen vor demSprung vom Labor zur Produktion.Und wieder sind es Venture Capital-Fonds und strategische Investoren,die im Rahmen einer großen Finan -zierungsrunde insgesamt 18 Mio.EUR für den Bau einer ersten Pro-duk tionsanlage bereitstellen.

Forscher gründen Start-upErneuerbare Energien gelten wegen der globalen Sorgeum das Klima für viele als die Zukunftsbranche des 21.Jahrhunderts. Doch auch in diesem Markt herrscht einharter Wettbewerb, in dem auf Dauer nur die innovativs-ten Unternehmen überleben werden. Einer dieser erfolg-reichen Pioniere könnte schon bald die Heliatek GmbHsein. Das Start-up ist 2006 aus einer Forschungskoopera-tion der Universitäten Dresden und Ulm entstanden undsteht für eine neue Generation der Photovoltaik. Anders

als herkömmliche Solarzellen, die das Sonnenlicht mit -hilfe von Siliziumplatten in Energie umsetzen, nutzt dieHeliatek-Technologie dünne Schichten aus organischenFarbstoffen zum Einfangen der Sonnenstrahlen zurStromerzeugung. Dabei werden chemisch aus Kohle -wasserstoffen synthetisierte Moleküle aufgedampft undauf Folien gelagert. „Gegenüber den bisherigen Herstel-lungsmethoden der Photovoltaik bietet unsere Technolo-gie deutliche Effizienz- und Kostenvorteile“, sagt Ge-schäftsführer Dr. Andreas Rückemann. Nicht minderwichtig: Diese Module können flexibler gestaltet werdenund sind deutlich leichter als bekannte Lösungen. Damiterweitert sich auch das Anwendungspotenzial, das vonmobilen Lösungen bis zum Einbau in Gebäude oder demEinsatz in abgelegenen Gebieten ohne Stromnetz reicht.

Risikokapital für die AnlaufphaseFür die Seedfinanzierung sorgte eine Beteiligung deshalbstaatlichen High-Tech Gründerfonds in Höhe von500.000 EUR. Die Side-Investments – Bedingung für dasEngagements des Fonds – übernahmen mit 50.000 Eurodie Gründer sowie mit 100.000 Euro der Business Angelund Industrieberater Dr. Harald Eggers. Für die weitere

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VentureCapital Magazin 1/2010

Case Study

Kurzprofil Heliatek GmbH

� Vision: Massenproduktion von kostengünstigen undleichten Solarzellen

� Gründungsjahr: 2006

� Unternehmenssitz: Dresden

� Mitarbeiterzahl: 30

� Umsatz 2008: 0

� Umsatz 2009 (erwartet): 0

� Internet: www.heliatek.com

� Investoren: High-Tech Gründerfonds, Wellington Partners,RWE Innogy, BASF Venture Capital, Bosch,Technologiegründerfonds Sachsen, eCapital

Die beiden Gescha ftsfuhrer der heliatek GmbH: Dr. Andreas Ruckemann und Dr. Martin Pfeiffer

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VentureCapital Magazin 1/2010 55

Entwicklung waren jedoch schon bald größere Geld -summen erforderlich. Da traf es sich gut, dass 2007 dieIndustrieunternehmen Bosch und BASF mit dem Bun -desministerium für Bildung und Forschung (BMBF) diegemeinsame Förderung der organischen Photovoltaikbeschlossen hatten. Ein Ergebnis dieser Kooperation:Die BASF Venture Capital GmbH und die Robert BoschGmbH investierten im Sommer 2007 jeweils 1,6 Mio. EURin Heliatek. Weiterer Teilnehmer dieser ersten großenFinanzierungsrunde war neben dem erneut engagiertenHigh-Tech Gründerfonds der Finanzinvestor WellingtonPartners. Die Venture Capital-Gesellschaft, die bereits seitrund fünf Jahren einen Fokus auf erneuerbare Energienlegt, war als damaliges Mitglied im Investmentkomitee desHigh-Tech Gründerfonds auf das Unternehmen aufmerk-sam geworden. „Wir glauben, dass die Solarbranche erstam Beginn ihres Wachstums steht; davon werden jedochnur Wettbewerber mit starkem Alleinstellungsmerkmalprofitieren“, sagt Wellington-Partner Bart Markus.

Venture Capital für den MarkteintrittNach seiner Einschätzung ist Heliatek auf diesem Wegschon weit gekommen. „Bislang wurden alle Ziele desBusinessplans übertroffen“, sagt Markus. Das ist auch gutfür die Finanzierung. Denn Heliatek erhält das Geld derInvestoren in Tranchen immer dann, wenn vereinbarteMeilensteine erreicht sind. Das Kapital der ersten Rundefloss vor allem in die Suche nach Molekülen und diedeutliche Steigerung von Effizienz und Lebensdauer derModule. Was dies alles wert ist, wird jedoch erst derSchritt in die Produktion entscheiden. Das dafür notwen-dige Kapital wurde nun im November 2009 in einer zwei-ten großen Finanzierungsrunde unter Führung vonWellington Partners bereitgestellt. Neu im Boot ist derWagnisfinanzierer des RWE-Konzerns, der vom Potenzialder Solarzelle ebenso überzeugt ist wie der ebenfalls neuhinzugekommene Finanzinvestor eCapital entrepreneurialPartners mit Sitz in Münster und der Technologiegrün-derfonds Sachsen. Und nicht zuletzt hat sich die Invest-mentbank GP Bullhound Sidecar, die dem Unternehmenbei der Präsentation vor potentiellen Investoren zur Seitestand, selbst bei Heliatek engagiert.

Start in die ProduktionAuch die bisherigen Partner Bosch und BASF stellen nunweitere Mittel bereit und bringen zudem zusätzlichen Input.„BASF liefert mit seinem Know-how einen immensenBeitrag zur Erforschung geeigneter Moleküle, Bosch istein wichtiger Partner für die Entwicklung marktfähigerProdukte“, sagt Markus. Er und die Beteiligungsmanagerder anderen Investoren stehen dem Unternehmen auchals Beiratsmitglieder zur Seite: Dort diskutieren sie dieStrategie, vermitteln Kontakte und helfen bei der Suchenach geeignetem Personal. Der heutige Geschäftsführer

Rückemann fand auf diesem Wege ebenso zum Unterneh-men wie der künftige Vice President für die Produktion.Der Löwenanteil der Mittel aus der jüngsten Finanzie-rungsrunde wird nun in den Aufbau einer Fertigungs -anlage in Dresden fließen. Auch die ersten Kontakte zuKunden für zunächst kleinere flexible Produkte wie etwaelektronische Markisen sind bereits geknüpft, und dieSerienfertigung für Industriedächer soll voraussichtlich2011 starten. „Künftige Massenprodukte könnten schonbald aber auch Solarzellen in Form getönter Fenster -scheiben oder Module zur Energieversorgung infrastruk-turschwacher Gebiete in Asien oder Südamerika sein“,sagt Rückemann.

Norbert [email protected]

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Erstrundenfinanzierungen des

High-Tech Gründerfonds

MobileBits GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Software/Entwicklung von Spielen für „App-Store-

Plattformen“

Volumen: nicht veröffentlicht (Co-Investor: MAZ level one GmbH,

Hamburg)

Venture Capital-Finanzierungen

Erst- und ZweitrundenfinanzierungenBasisnote AG Bern

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: u.a. LUKB Wachstumskapital AG, Luzern; Kantonal-

bank Zürich

Volumen: 2 Mio. CHF (2. Finanzierungsrunde)

Das 2007 gegründete Unternehmen hat in enger Zusammenarbeit mit

der ETH Zürich und der Universität Lausanne den „Chemistry-Check“

entwickelt und getestet. Der Speichel-Schnelltest erhebt und digitali -

siert den individuellen Geruchstyp für die Verwendung als zusätzli che

Matching-Komponente auf Online-Partnervermittlungs-Platt for men.

Cavi Int. GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: Kalmund Capital Beteiligungs GmbH, München

Volumen: nicht veröffentlicht (2. Finanzierungsrunde)

Cavi bietet im Internet verkaufenden oder werbenden Unternehmen

eine inVideo-Lösung: Internetnutzer können dabei auf ein Produkt

klicken, das sie im Video sehen, und es direkt online kaufen.

Curetis AG Holzgerlingen

Tätigkeitsfeld: Life Sciences

Investoren: aeris Capital, Pfäffikon; LSP Life Science Partners,

Amsterdam/München; BioMedPartners, Basel; KfW Mittelstands-

bank, Frankfurt, via ERP-Startfonds

Volumen: 18,5 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde)

Curetis ist ein molekulardiagnostisches Unternehmen, das im Au-

gust 2007 gegründet wurde und sich auf die Entwicklung und Ver-

marktung verlässlicher, schneller und kosteneffizienter Geräte zur

Diagnose schwerer Infektionskrankheiten spezialisiert hat.

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VentureCapital Magazin 1/2010

Unter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischerReihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Detailszu den jeweiligen Meldungen. Gegliedert ist der Deal-

Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin-den sich Secondaries, Exits und Fund raisings/Commit -ments (neue Fonds).

Die Transaktionen des vergangenen Monats

Elara Pharmaceuticals Heidelberg

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: EMBL Ventures, Heidelberg; KfW Mittelstandsbank,

Frankfurt, via ERP-Startfonds; Wagnisfinanzierungsgesellschaft für

Technologieförderung in Rheinland-Pfalz mbH (WFT), Mainz

Volumen: 2,6 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde)

Das 2006 gegründete Heidelberger Biotech-Unternehmen Elara

Pharmaceuticals ist auf die Entwicklung von Krebstherapeutika

spezialisiert. Durch den Zufluss weiterer 2 Mio. EUR aus den

BMBF-Förderprogramm GoBio sowie dem Spitzenclusterpro-

gramm der Region Rhein-Neckar (BioRN) erreicht diese Finanzie-

rungsrunde ein Gesamtvolumen von 4,6 Mio. EUR.

eZelleron GmbH Dresden

Tätigkeitsfeld: Cleantech

Investoren: eCapital Entrepreneurial Partners AG, Münster;

Technologiegründerfonds Sachsen Verwaltungs GmbH; Leipzig;

Fraunhofer Venture, München

Volumen: 2,4 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde)

Die eZelleron GmbH entwickelt und vertreibt mobile Stromversor-

gung auf Basis von Brennstoffzellentechnologie. Die Brennstoffzel-

len können in andere Systeme integriert oder als externe Ladege-

räte verwendet werden. Die Mittel aus der ersten Finanzierungs-

runde sollen für die Weiterentwicklung der patentierten Technolo-

gie verwendet werden.

Heliatek GmbH Dresden

Tätigkeitsfeld: Solartechnologie

Investoren: Wellington Partners Venture Capital GmbH München;

RWE Innogy Ventures, Essen; BASF Venture Capital, Ludwigshafen;

High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn; eCapital entre-

preneurial Partners AG, Münster; Technologiegründerfonds Sachsen

Start-up GmbH & Co. KG, Leipzig; GP Bullhound Sidecar, London;

Robert Bosch GmbH, Stuttgart

Volumen: 18 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)

Nähere Informationen siehe Deal des Monats

Hematris Wound Care GmbH Ottobrunn

Tätigkeitsfeld: Life Sciences

Investoren: Aurelia Private Equity GmbH, Frankfurt;

KfW Mittelstandsbank, Bonn

Volumen: 2,0 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)

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Hematris hat eine neuartige Wundauflage entwickelt. Diese soll

schwerste, selbst arterielle verletzungsbedingte Blutungen und

äußere Blutungen nach chirurgischen Eingriffen innerhalb weniger

Minuten stoppen. Mit dem Investment von 2,0 Mio. EUR soll der

Markteintritt von der Wundauflage finanziert werden.

Nanohale GmbH Dortmund

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: u.a. KfW Mittelstandsbank, Frankfurt, via ERP-Startfonds

Volumen: 0,5 Mio. EUR (Aufstockung 1. Finanzierungsrunde)

Nanohale ist ein im Jahr 2007 gegründetes Biotechnologieunterneh -

men mit Sitz in Dortmund, das eine auf polymeren Trägersystemen

basierende Technologie für den Transport von Medikamenten

kommerzialisiert. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung zur weiteren

Finanzierung der Forschungs- und Entwicklungsprojekte wurden

als neue Gesellschafter ein privater Leadinvestor sowie die KfW

Mittelstandsbank aufgenommen.

Prima Live Ltd. Malta

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: Mountain Super Angel AG, St. Gallen

Volumen: „sechsstellige Summe“ (2. Finanzierungsrunde)

Auf seinem Online-Spieleportal gimigames.de bietet Prima Live so-

genannte Brain- und Skillgames an. Nutzer können unter Einsatz

von Kleinstbeträgen ihre Intelligenz und Geschicklichkeit in ver-

schiedenen Spielen wie Sudoku und Memory auf die Probe stellen.

Die erste Finanzierungsrunde im „oberen sechsstelligen Bereich“

hatte im Sommer DuMont Venture angeführt.

Xendex Holding GmbH Wien

Tätigkeitsfeld: Software

Investoren: u.a. Pontis Capital GmbH, Wien

Volumen: 3,5 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde)

Xendex wurde 2001 in Österreich gegründet und gilt als einer der

führenden Entwicklerstudios für Handy- und Internet-Spiele in

Europa. An der 2. Finanzierungsrunde beteiligen sich mit Pontis und

einer Gruppe von Business Angels dieselben Investoren, die in einer

1. Runde im Juni 2008 das Unternehmen bereits mit 3,6 Mio. USD

finanziert hatten.

Weitere Finanzierungsrunden

Arteris Inc. San Jose

Tätigkeitsfeld: Halbleiter

Investoren: Qualcomm Inc., San Diego; ARM Holdings plc,

Cambridge; Synopsys Inc., Mountain View; Docomo Capital, Palo

Alto; Crescendo Ventures, Palo Alto; TVM Capital GmbH; München;

Ventech, Paris

Volumen: 9,7 Mio. USD (4. Finanzierungsrunde, 1. Tranche)

Das in Paris gegründete Unternehmen mit Sitz in San José entwickelt Net -

work-on-Chip (NoC)-Lösungen. Neu hinzugekommen sind in die ser Fi -

nanzierungsrunde die strategischen Investoren Qualcomm und ARM.

B2X Care Solutions GmbH München

Tätigkeitsfeld: After-Sales-Dienstleistungen

Investor: Grazia Equity GmbH, Stuttgart

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

B2X Care Solutions erbringt im Auftrag großer Markenhersteller,

Handelsketten und Telekommunikationsanbieter weltweit Service-

und Garantieleistungen für Produkte aus den Bereichen Unterhal-

tungs elektronik, Telekommunikation und Informationstechnologie.

C.En Ltd. Zürich

Tätigkeitsfeld: Cleantech

Investoren: u.a. Generali Group, Triest

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

C.En hat eine Technologie für die Wasserstoffspeicherung entwi-

ckelt. Der italienische Versicherungs- und Finanzkonzern Generali

erweitert mit dieser Finanzierungsrunde die Investorengruppe.

Covagen AG Zürich

Tätigkeitsfeld: Life Sciences

Investor: Ventech, Paris

Volumen: nicht veröffentlicht (3. Finanzierungsrunde)

Covagen ist als Spin-off aus der ETH in Zürich hervorgegangen

und entwickelt Proteinwirkstoffe zur Behandlung von Krebs und

Entzündungskrankheiten. Mit dieser Finanzierungsrunde kommt

Ventech als neuer Investor hinzu. Karl Nägler von Ventech wird

Mitglied im Board von Covagen.

Datenbank

Deal des Monats

Heliatek GmbH Dresden

Tätigkeitsfeld: Solartechnologie

Investoren: Wellington Partners Venture Capital GmbH, München; RWE Innogy Ventures, Essen; BASF Venture Capital, Ludwigshafen;

High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn; eCAPITAL entrepreneurial Partners AG, Münster; Technologiegründerfonds

Sachsen Start-up GmbH & Co. KG, Leipzig; GP Bullhound Sidecar, London; Robert Bosch GmbH, Stuttgart

Volumen: 18 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)

Die 2006 als Spin-off der Universitäten Dresden und Ulm gegründete Heliatek GmbH entwickelt organische Solarzellen aus sogenann-

ten „kleinen Molekülen“, organischen Farbstoffen, die chemisch aus Kohlenwasserstoffen synthetisiert werden. Das Unternehmen be-

schäftigt an den Standorten Dresden und Ulm insgesamt 30 Mitarbeiter. An einer ersten Finanzierungsrunde im Juni 2007 hatten sich

mit BASF und Bosch gleich zwei strategische Investoren beteiligt.

Die neuen Mittel wird Heliatek in erster Linie für den Aufbau einer ersten Produktionsanlage in Dresden nutzen. Das Unternehmen

setzt bei diesem Schritt zur Massenfertigung seine proprietäre Tandemtechnologie ein, um flexible und sehr leichte PV-Module auf

Folie herzustellen. Ihr Gewicht soll bei lediglich 500 Gramm pro Quadratmeter anstatt der heute üblichen 20 Kilogramm pro Quadrat-

meter liegen.

VentureCapital Magazin 1/2010 57www.vc-magazin.de

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Gehrlicher Solar AG Neustadt

Tätigkeitsfeld: Erneuerbare Energien

Investoren: Conetwork Erneuerbare Energien Holding GmbH & Co.

KGaA, Hamburg; Deutsche Kreditbank AG, Berlin

Volumen: ca. 16 Mio. EUR (Projektfinanzierung)

CEE baut im fränkischen Gutenstetten einen Freiflächen-Solarpark

mit einer elektrischen Leistung von rund 6 Megawatt-Peak (MWp).

Die Beteiligungsgesellschaft stellt das Eigenkapital und wird nach

Fertigstellung auch die kaufmännische Leitung des Parks über-

nehmen. Weitere Partner sind die Gehrlicher Solar AG, die als

Generalunternehmer den Bau und späteren technischen Betrieb

verantwortet, und die Deutsche Kreditbank AG (DKB) als Fremd-

kapitalgeber.

Kinaxo Biotechnologies GmbH Martinsried

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: u.a. Leifina GmbH, München; Conmit Invest GmbH,

Grünwald

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Kinaxo ist ein Biotechnologieunternehmen im Bereich der zellulären

Profilierung von Wirkstoffen, insbesondere für Kinase-Inhibitoren.

Neben den neu hinzugekommenen Investoren Leifina und Conmit

sind auch die bisherigen Partner High-Tech Gründerfonds, BioM,

Mountain Partner, die Max-Planck-Gesellschaft und der ERP-Start-

fonds wieder an der Finanzierungsrunde beteiligt. Mit den Mitteln

soll die Entwicklung von Biomarkern finanziert werden, die eine

gezieltere Krebstherapie ermöglichen.

I2S Intelligente Sensorsysteme Dresden GmbH Dresden

Tätigkeitsfeld: Automobilzulieferer

Investoren: SC-Kapitalbeteiligungsgesellschaft mbH, Chemnitz;

SIB Innovations- und Beteiligungsgesellschaft mbH, Dresden; CFH

Beteiligungsgesellschaft mbH, Leipzig, via Wachstumsfonds

Mittelstand Sachsen

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Seit 2001 entwickelt, montiert, kalibriert und vertreibt i2s Druck-,

Luftmassen- sowie Temperatursensoren. Vorrangiger Kunde ist die

Automobilindustrie. Der Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen

(WMS) hat sich mit einer typisch stillen Beteiligung an dem Unter-

nehmen beteiligt. Die Mittel der Beteiligung sollen für Betriebsmit-

tel im Zuge des weiteren Unternehmenswachstums sowie zur Stär-

kung des Eigenkapitals genutzt werden.

Oxagen Ltd. Abingdon (UK)

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: u.a. Novartis Venture Fonds, Basel

Volumen: 16 Mio. GPB (3. Finanzierungsrunde)

Oxagen entwickelt entzündungshemmende Medikamente. In der

Entwicklung befindet sich u.a. ein Asthma-Medikament in Phase

IIb. An der von Novartis Venture Fonds angeführten Finanzie-

rungsrunde beteiligen sich auch die Altinvestoren MPM Capital,

SV Life Sciences, Advent Ventures, Bessemer Venture Partners,

Omega, Abingworth, IBT, Red Abbey und The Wellcome Trust.

Polikum GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Healthcare

Investor: Palamon Capital Partners, London

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Die Polikum Gruppe – gegründet 2004 – ist eine der größten in -

tegrierten ambulanten Leistungserbringer in Deutschland. In einem

MVZ von Polikum übernehmen Ärzte fachübergreifend und ver-

netzt die ambulante Versorgung der Patienten. Dabei können sie

auf eine gemeinsame digitale Patientenakte und eine zentrums-

weite Terminsteuerung zurückgreifen. Für Palamon ist Polikum

das zwölfte Investment seines European Equity II Fonds.

Procédés Chénel Beilken Digital Printing

Werbegesellschaft mbH Lemwerder

Tätigkeitsfeld: Event-Dienstleistungen

Investor: NWU Nordwest Unternehmensbeteiligungsgesellschaft

der Sparkasse Bremen mbH

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Procédés ist Anbieter für kreative Konzepte für Raum-, Event- und

Messegestaltung. Die Procédés-Systeme bestehen standardmäßig

aus großformatigen, bedruckten Textilien, die auf Aluminiumrahmen

gespannt werden.

Upside Shopping GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: Crédit Agricole Private Equity, Paris; eVenture Capital

Partners, Hamburg; Rocket Internet GmbH, Berlin

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Die im Mai 2009 gegründete Upside Shopping ist der Betreiber von

Dealstreet.de, einer Auktions- und Shopping-Plattform, die Marken -

produkte aus dem Hightech- und Entertainment-Bereich verstei-

gert und direkt verkauft. Der Einstieg bei der Upside Shopping ist das

erste Investment der Crédit Agricole Private Equity im Rahmen

einer Kooperation mit Rocket Internet. Ziel dieser Partnerschaft

ist der Auf- und Ausbau innovativer Web-Geschäftsmodelle aus

Deutschland heraus.

yd yourdelivery UG Berlin

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: u.a. Mountain Super Angel, St. Gallen

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Mittels einer Kapitalerhöhung, die als Wandeldarlehen aufgelegt

wird, hat die Mountain Super Angel als Leadinvestor 10% an your-

delivery übernommen. Als weitere Gesellschafter konnten unter

anderem Mark Korzilius, der Gründer der Vapiano-Kette, und

Michael Brehm, Mitgründer von StudiVZ, gewonnen werden. Das

Unternehmen ist Anbieter einer Software-as-a-Service-Lösung

(SaaS) im B2B-Bereich der webbasierten Essensbestellungen.

Buyouts

Angiokard Medizintechnik GmbH Freiburg

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Investor: Equitrust AG, Hamburg

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Angiokard entwickelt kundenspezifische Sets für Kardiologie,

Radiologie, Chirurgie und Intensivmedizin. Zur Produktpalette

des 1987 gegründeten Unternehmens gehören auch Druckmess-

systeme, Sets für die Chirurgie, Infusionstechnik und Geräteme -

dizin mit dem EECP-System, einem nicht-invasiven System zur Be-

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VentureCapital Magazin 1/2010

Page 59: Januar 2010, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... fileeltweit führend in der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Morbus Alzheimer Affi ris AG, Wien Protagen AG,

handlung von Angina pectoris- und Herzinsuffizienz-Patienten.

Equitrust löste die Masterflex AG als Hauptgesellschafter ab.

InternetCorp Rumänien

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: 3TS Capital Partners, Wien

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Mit einem Marktanteil von 10% an der Online-Werbung ist Inter-

netCorp einer der führenden Internetanbieter in Rumänien. 3TS

ergänzt mit der Minderheitsbeteiligung seinen Cisco Growth

Fund.

R. Häsler AG Möhlin (Schweiz)

Tätigkeitsfeld: Heizungsinstallationen

Investor: Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA, Frankfurt

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Häsler erbringt Dienstleistungen im Bereich der Heizungsinstal -

lation und -wartung. Mit über 80 Mitarbeitern an fünf Standorten

und einem Jahresumsatz von mehr als 20 Mio. CHF ist Häsler der

größte Heizungsinstallateur in der Nordwestschweiz. Heliad über-

nimmt die Gesellschaft im Rahmen einer Nachfolgelösung vom

bisherigen Alleinaktionär Roland Häsler.

Meyer Burger Technology AG Baar (Schweiz)

Tätigkeitsfeld: Solarindustrie

Investor: New Value AG, Zürich

Art der Transaktion: Fusion

Transaktionsvolumen: nicht bekannt

Mit der Fusion zwischen Meyer Burger Technology und dem New-

Value-Portfoliounternehmen 3S Industries soll eine weltweit aktive

Solartechnologiegruppe entstehen, die alle wesentlichen Techno-

logieschritte in der Wertschöpfungskette abdeckt. Für den Zusam-

menschluss ist ein Aktienumtauschverhältnis von 11,2 Aktien der

3S Industries in eine Aktie von Meyer Burger Technology verein-

bart worden. Die Aktionäre beider Unternehmen müssen der

Transaktion noch mit jeweils Zwei-Drittel-Mehrheiten zustimmen.

Datenbank

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Sic Processing AG Hirschau

Tätigkeitsfeld: Solartechnologie

Investor: Cleantech Invest AG, St. Gallen

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: 0,6 Mio. EUR

SiC Processing ist Marktführer in der Rückgewinnung und

Auf bereitung von Sägesuspension in der Wafer-Produktion für

die Photovoltaik- und Halbleiterindustrie. Das im Jahr 2000 ge -

gründete Unternehmen erwartet im Geschäftsjahr 2009 Um -

sätze in Höhe von ca. 100 Mio. EUR. Durch den Kauf von zu-

sätzlichen Anteilen eines Altaktionärs konnte Cleantech Invest

die seit knapp zwei Jahren bestehende Beteiligung verdoppeln

und hat nun insgesamt 1,19 Mio. EUR in das Unternehmen in-

vestiert.

Stowa GmbH & Co. KG Engelsbrand

Tätigkeitsfeld: Uhrenmanufaktur

Investor: Vorwerk Direct Selling Ventures GmbH, Düsseldorf

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Stowa stellt mechanische Armbanduhren her und vertreibt diese

weltweit im Online-Direktvertrieb. Die Marke Stowa besteht seit

1927. Als zweite Uhrenmarke gehört „Jörg Schauer“ zum Un -

ternehmen. Trotz Wirtschaftskrise konnte Stowa zuletzt weiter

wachsen. Mit den zusätzlichen Mitteln will das Unternehmen

seine Marktstellung ausbauen und das internationale Wachstum

beschleunigen.

Tura Great Neck (USA)

Tätigkeitsfeld: Optik

Investor: Barclays Private Equity, London, via Eschenbach Optik

GmbH, Nürnberg

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Die Nürnberger Eschenbach Gruppe übernahm zum 01. Dezember

2009 den US-amerikanischen Eyewear-Anbieter Tura. Barclays Pri-

vate Equity ist seit Juli 2007 mit 70% Mehrheitseigentümer der

Nürnberger Eschenbach Gruppe.

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60

Vertical Network Media GmbH München

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: Cresces Technologie GmbH & Co. KGaA, Düsseldorf

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Vertical Network Media wurde im September 2008 gegründet und

realisiert Markenportale nach dem „Vertical Network Prinzip“:

Dabei sollen attraktive Zielgruppen adressiert und für die werbe-

treibende Wirtschaft erschlossen werden. Cresces übernimmt

50,1% des Unternehmens. Die Höhe der Transaktion beläuft sich

auf einen Betrag im unteren einstelligen Millionenbereich. Die

rest lichen Anteile halten unter anderem die Wunder Media GmbH,

der Geschäftsführer Todd Covell sowie der Gesellschafter und

Beirat Peter Christmann der Vertical Network Media.

Secondary Deals

4DForce GmbH Meiningen

Tätigkeitsfeld: Software

Veräußernder Investor: mic AG, München

Erwerbender Investor: Venture Plus GmbH & Co Fonds 2 KG,

Kumhausen

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

4DForce hat sich auf BCI (brain computer interface)-Technologien

spezialisiert und stellt diese im Medizinbereich bereits erprobte

und angewandte Entwicklung der Spielindustrie zur Verfügung.

Die V+ Beteiligungs 2 GmbH beteiligt sich als zusätzlicher Investor

an der mic-Tochter.

BuyVIP S.L. Madrid

Tätigkeitsfeld: Internet

Veräußernder Investor: Mountain Super Angel, St. Gallen

Erwerbender Investor: Debaeque Venture Capital, Barcelona

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

BuyViP ist als geschlossener Club organisiert, der seinen 4,5 Mio.

Mitgliedern in sieben Ländern exklusive Angebote aus dem Be-

reich Fashion und Lifestyle zu reduzierten Preisen zur Verfügung

stellt. Zu den Investoren gehören u.a. Bertelsmann, Cipio Partners

und Kennet.

Devin AD Sofia

Tätigkeitsfeld: Getränkeindustrie

Veräußernder Investor: Soravia Group, Wien

Erwerbender Investor: Advent International, Boston

Transaktionsvolumen: 40 Mio. EUR (Börsenwert der verkauften

Anteile)

Devin ist Bulgariens größter Vertreiber von Mineralwasser und

Softdrinks. Advent International erwarb rund 79% der Aktien von

Soravia und einigen Kleinaktionären. Das Management von Devin

hält weiterhin 6,7% der Anteile.

Exits

a:k:t: Informationssysteme AG Passau

Tätigkeitsfeld: Software

Investor: S-Refit AG, Regensburg

Art der Transaktion: Verkauf an das Management

Volumen: nicht veröffentlicht

Die a:k:t: Informationssysteme AG ist ein führender Anbieter von

Order-Management-Systemen für den Vertrieb von Telekommuni-

kations-, Internet- und verwandten Diensten in Deutschland. Das

Unternehmen beschäftigt mehr als 140 Mitarbeiter und betreut

nationale und internationale Kunden wie die Deutsche Telekom,

Vodafone und O2. S-Refit investierte im November 2000 in das

Software-Unternehmen und ermöglichte mit der Kapitalbeteili-

gung das Wachstum des Passauer Unternehmens.

Implenia AG Dietikon (Schweiz)

Tätigkeitsfeld: Baudienstleistungen

Investor: Laxey Partners Ltd., Isle of Man

Art der Transaktion: Aktienverkauf

Volumen: ca. 240 Mio. CHF (Börsenwert der verkauften Anteile)

Implenia ist das größte Schweizer Baudienstleistungsunterneh-

men. Laxey platzierte seine im April 2007 erworbene Beteiligung

von 51,92% bei verschiedenen privaten und institutionellen Anle-

gern. Der österreichische Baukonzern Strabag, der an einer Über-

nahme von Implenia interessiert war, kam nicht zum Zug.

Perrin GmbH Nidderau

Tätigkeitsfeld: Spezialarmaturen

Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft

mbH, Hannover

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Perrin ist ein Hersteller von Spezial-Kugelhähnen für industrielle

Anwendungen mit einer führenden Position bei metallisch dich-

tenden Systemen. Die Nord Holding Unternehmensbeteiligungsge-

sellschaft mbH hat gemeinsam mit dem Management 100% der An-

teile am Spezialarmaturenhersteller an die börsennotierte KITZ

Corporation (Japan) veräußert.

Oliver Bö[email protected]

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VentureCapital Magazin 1/2010

Der Deal-Monitor entsteht mit freundlicher Unterstützung des

Page 61: Januar 2010, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... fileeltweit führend in der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Morbus Alzheimer Affi ris AG, Wien Protagen AG,

Know-how für den Mittelstand

Die Unternehmeredition 2010

Erscheinungstermin: 20. Februar 2010

Anzeigenschluss: 8. Februar 2010

Druckunterlagenschluss: 12. Februar 2010

Katja Sauerbrey, Johanna Wagner, Laura Rehberger

Tel. +49 (0) 89-2000 339-56, -50, -55; [email protected],

[email protected], [email protected]

Next: „Unternehmensnachfolge 2010“ Ansprechpartner Anzeigen

2009 Juni 2009, 9,80 Euro III/2009

UnternehmerEdition

Unt

erne

hmer

Edi

tion

Mezzanine 2009Mezzanine 20094. Jahrgang4. Jahrgang

Know-how für den Mittelstand

Dr. Lutz Aschke, Geschäfts -führer der Limo LissotschenkoMikrooptik GmbH

Individuallösungen im Vordergrund

powered by

Erscheinungstermin: 23. Okt. 2010Anzeigenschluss: 11. Okt. 2010

2009 August 2009, 9,80 Euro IV/2009

UnternehmerEdition

Unt

erne

hmer

Edi

tion

Know-how für den Mittelstand

Beteiligungskapitalaus Unternehmersicht

Private Equity 2009Private Equity 20093. Jahrgang3. Jahrgang

Christoph Hanschke, geschäftsführender Gesellschafter, Remy & Geiser GmbH

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Erscheinungstermin: 28. Aug. 2010Anzeigenschluss: 16. Aug. 2010

2009 Dezember 2009, 9,80 Euro VI/2009

UnternehmerEdition

Unt

erne

hmer

Edi

tion

Chancen in fremden Märkten

InternationalisierungInternationalisierung

Know-how für den Mittelstand

3. Jahrgang3. Jahrgang

powered by

Joachim Hunold, CEO,Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG

Erscheinungstermin: 04. Dez. 2010Anzeigenschluss: 22. Nov. 2010

2009 April 2009, 14,80 Euro II/2009

UnternehmerEdition

Unt

erne

hmer

Edi

tion

Das bewährte Nachschlagewerk

7. Jahrgang7. Jahrgang

Know-how für den Mittelstand

Mittelstands-finanzierung 2009

Mittelstands-finanzierung 2009

Gerhard Weber, Vorstandsvorsitzender,

Gerry Weber International AG

Foto: Wolfgang R

udolf/Neue W

estfälische

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Erscheinungstermin: 30. April 2010Anzeigenschluss: 19. April 2010

NEU!

2010 Februar 2010, 9,80 Euro I/2010

UnternehmerEdition

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erne

hmer

Edi

tion

Know-how für den Mittelstand

HerausforderungUnternehmensnachfolge

HerausforderungUnternehmensnachfolge

Phasen der Unternehmensnachfolge – Psychologische Aspekte – Finanzierung – M&A –

Private Equity – MBO / MBI – geeignete Nachfolger – Stiftungslösungen – rechtliche Aspekte –

Interviews, Fallstudien, Unternehmerstandpunkte u.v.m.

Generationswechselerfolgreich meistern

Erscheinungstermin: 20. Feb. 2010Anzeigenschluss: 08. Feb. 2010

2009 Oktober 2009, 9,80 Euro V/2009

UnternehmerEdition

Unt

erne

hmer

Edi

tion

Wege aus der Krise

Turnaround 2009Turnaround 20092. Jahrgang2. Jahrgang

Know-how für den Mittelstand

Matthias Stotz (links) und Werner Wicklein,Geschäftsführer, Junghans GmbH und Co. KG

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Erscheinungstermin: 12. Juni 2010Anzeigenschluss: 31. Mai 2010

NEU!

2010 (4. Jg.): 28.8.2010 (5. Jg.): 23.10.

2010 (4. Jg.): 4.12.

2010 (8. Jg.): 30.4.2010 (3. Jg.): 12.6.

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VentureCapital Magazin 1/2010

Datum & Ort Veranstalter Event

16.–18.01.2010 Halle an der Saale

Halle Messe www.halle-messe.de

Chance 2010: Messe u.a. zu den Themen Existenzgründung, Unternehmensent-wicklung, Ausbildung und Studium

19.01.2010 Bonn

NUK Neues UnternehmertumRheinland e.V.www.neuesunternehmertum.de

NUK-Forum „Innovation“: Plattform für Erfahrungsaustausch und Networking fürGründer und Jungunternehmer

22.–24.01.2010 Dresden

Ortec Messe und KongressGmbHwww.messe-karrierestart.de

KarriereStart: Messe für Ausbildung und Studium, Weiterbildung und Personalsowie Existenzgründung und UnternehmensentwicklungTeilnahme: 5 EUR

23.–25.01.2010 Newport Beach, CA (USA)

IBF*International Business Forum www.ibfconferences.com

12th Annual Corporate Venturing & Strategic Investing Conference: Treffpunkt für Vorstände und Geschäftsführer von Technologieunternehmen, Venture Capital-Gesellschaften und Venture Capital-finanzierten Start-ups Eintritt: 1.195 USD

27.01.2010 Bergisch Gladbach

Euroforum www.euroforum.de

Strategien für Familienunternehmen: praxisnahe Inhalte aus steuerlicher und juristischer Sicht Preis: 1.249 EUR

27.–28.01.2010 Mannheim

Fonds professionell MultimediaGmbH www.fondsprofessionell.de

Fonds Professionell Kongress: Treffpunkt der deutschen Finanzdienstleistungsbranche Preis: ab 12 EUR

28.01.2010 Frankfurt

G+J Wirtschaftsmedien GmbH,Faktor 3 AG www.ftd.de/konferenzen

FTD-Hotspot Mikrofinanzierung: Potenziale, die sich Investoren und Kleinunter-nehmern bieten Preis: 390 EUR

02.–03.02.2010 Frankfurt

Verband Geschlossene Fonds e.V. www.vgf-summit.de

VGF-Summit 2010: Jahresauftaktveranstaltung für den Markt der geschlossenen Fonds Teilnahme: 300 EUR

03.02.2010 Paderborn

Patent Offensive Westfalen Ruhr(POWeR) www.patente-gruendungen.de

POWeR Investment Forum: Unternehmensgründungen aus Hochschulen treffenKapitalgeber

08.–11.02.2010 Berlin

ICBI www.icbi-events.com

SuperReturn International: Jährliches Zusammentreffen von rund 1.500 Entscheidungsträgern der internationalen Private Equity-Szene Teilnahme: ab 1.499 GBP (1 Tag), bis 3.698 GBP (4 Tage)

18.–19.02.2010 Frankfurt

Handelsblatt Konferenz www.handelsblatt.com

M&A Summit: Die aktuellen M&A-Trends 2010/11, u.a. Dept-Equity-Swaps, M&A mit der öffentlichen Hand und Emerging Markets Teilnahme: 1.899 EUR

04.–05.03.2010 Monaco

MC Services AG www.cleanequitymonaco.com

CleanEquity Monaco 2010: Cleantech-Konferenz mit vielen Unternehmens -präsentationen

Events

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VentureCapital Magazin 1/2010 63www.vc-magazin.de

Datenbank

Impressum

11. Jahrgang 2010, Nr. 1 ( Januar)

Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

Redaktion: Andreas Uhde (Chefredakteur), Torsten Paßmann, MathiasRenz, Markus Hofelich

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Oliver Bönig, Dr. Michael Brandkamp, CarstenBurger, David Cayet, Javier Echarri, Alexander Endlweber, Bernd Frank,Kai Grunwald, Stefan Herrmann, Dörte Höppner, Norbert Hofmann, FlorianSchießl, Georg von Stein

Lektorat: Sabine Klug, Magdalena Lammel

Gestaltung: Holger Aderhold

Titelbild: © artivista | werbeatelier - Fotolia

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Karin Hofelich, Katja Sauerbrey, Johanna Wagner Tel.: 089-2000339-50, Fax: 089-2000339-39

Erscheinungstermine 2010: 29.01. (2/10), 26.02. (3/10), 26.03. (4/10), 30.04.(5/10), 21.05. (6/10), 25.06. (7-8/10), 27.08. (9/10), 24.09. (10/10), 29.10.(11/10), 26.11. (12/10), 17.12. (1/11)Sonderausgaben: 10.07. (Tech-Guide 2010), 9.10. (Start-up 2011)

Preise: Einzelpreis 12,50 EUR, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl.Sonderausgaben) 148,00 EUR (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, [email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellenzugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garantie für dieRichtigkeit der Angaben kann allerdings nicht über nommen werden. Beiallen eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kürzungen oder Nichtabdruck vor.

Nachdruck: © 2009 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, ins-besondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nichtgestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomecha nischemWege (Photokopie, Mikro kopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbotfallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet unddie Vervielfältigung auf CD-ROM.

ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

Ausblick

„Venture Capital ist als institutionelle Anlageklasse tot!“

Dr. Stefan Hepp, Gründer und CEO der SCM Strategic Capital Management AG,während seines Key Note-Referats am 9. Dezember auf dem 9. SchweizerPrivate Equity & Corporate Finance Kongress in Zürich. Mehr von Dr. StefanHepp im Interview auf den S. 46–48 dieser Ausgabe.

VentureCapitalMagazinDas VentureCapital Magazin

2/2010 erscheint am 29. Januar

Schwerpunktthemen: Ausgründungen/Early Stage/Internet

Märkte & Zahlen:– Vis-a-vis: Übernahme eines Finanzdienstleisters– Private Equity-Regulierung: Das Neueste aus Brüssel

Early Stage & Expansion:– Venture Capital in Australien– Frühphaseninvestoren im Dialog

Entrepreneurship:– Vom Wissenschaftler zum Unternehmer– Kurzportraits: Aussichtsreiche Geschäftsmodelle im

Internet

Mit Sonderbeilage „Private Equity-Markt Schweiz“

– Mit Private Equity durch die Wirtschaftskrise

– Aktive Investoren in der Frühphase

– Bestandsaufnahme: Dachfonds in der Schweiz

– Rahmenbedingungen für Investoren und Unter-nehmer

– Fallstudien, Interviews, u.v.m.

Zitat des Monats

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Leben

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66 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 1/2010

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Die paneuropäischeVenture Capital-Gesell -schaft Wellington Part-ners stärkt mit der Beru-fung von Alexandre Gont-hier zum Venture Partnerihre Präsenz im Sektor

digitale Medien. Zu den früherenStationen des Serial Entrepreneurgehören u.a. iPin/Valista und Paymo.Seit 2004 ist er als Business Angelund Berater im Fundraising aktivund konnte hier zur Entwicklung vonFirmen wie BuyVIP oder Mobile 365beitragen.

In den vergangenen Wo-chen hat sich die Schwei-zer Tochtergesellschaftvon Ventizz Capital Part-ners um zwei Kräfte ver-stärkt. Dr. Bernd Loeserwechselte von der Bos-

ton Consulting Groupzur Ventizz ManagementConsulting AG, MarcBeermann von der Stra -tegieberatung Bain &Company.

Mit Beginn des neuenJahres erweitert sich derKreis der Partner derösterreichischen Sozie-tät CHSH Cerha HempelSpiegelfeld Hlawati umvier neue Anwälte. So

verstärkt Dr. Thomas Trettnak das Cor-porate & Commercial Team. DerRechtsanwalt gilt als Spezialist fürdie rechtliche Begleitung von M&A-Transaktionen (speziell PrivateEquity und Venture Capital), Ge -sellschaftsrecht und Umstruktu -rierungen.

Die internationale Sozie-tät Mayer Brown LLP hatmit Wirkung zum 1. Januar2010 weltweit 14 neuePartner ernannt, daruntervier in Deutschland. Zuihnen gehört Dr. Dr. Adem

Koyuncu. Die Schwerpunkte des pro-movierten Mediziners und Juristen lie -gen in den Bereichen Gesellschafts-recht und Life Sciences.

Nach zwölf Jahren als Un-ternehmensberater – da-von die Hälfte bei der taviaconsulting GmbH – been-det Dr. Matthias Kromayerdiese Tätigkeit zum Jah-reswechsel. Nach einer

kur z en Pause wird er von Februar2010 an als Vorstand das Team der MIGVerwaltungs AG beim Management derMIG-Fonds unterstützen.

People

EVCA unter neuer Führung

Ende November übernahm Richard Wilson (links), Partner des Buyout-HausesApax Partners, die Führung der European Private Equity and Venture CapitalAssociation (EVCA) von Jonathan Russell, Managing Partner des paneuro-päischen Investors 3i. Als neuer Vorstandsvorsitzender wird er auch dasneu gegründete Gremium für Public Affairs anführen, den Zusammen-schluss unabhängiger nationaler Verbände und der Vertreter der vierEVCA-Plattformen. Wilson gehört seit 1995 dem Team von Apax an und istdarüber hinaus aktives Mitglied der British Venture Capital and PrivateEquity Association (BVCA).

zieht. Judith Lembkes „Cappuccino-Gespräche“, die zwischen 2006 und2009 in der Frankfurter AllgemeinenSonntagszeitung veröffentlicht wur-den, sind reizende, amüsante Ge-schichten – ähnlich wie „Schokoladezum Frühstück“, nur eben mit Wirt-schaft statt Männern als Thema. DerStil erinnert an die Leichtigkeit derKinderbücher Astrid Lindgrens. Er-schienen bei Frankfurter AllgemeineBuch, 198 Seiten, 17,90 EUR.

Ob als lockere Lektüre über die Feiertage oder als kleineAufmerksamkeit: „Neulich in meinem Café“ von JudithLembke passt zu beiden Anlässen. Bei den „ökonomi-schen Gesprächen beim Cappuccino“, so der Untertitel,handelt es sich um 97 Kurzepisoden, die eine etwas an -dere Chronik der Wirtschafts- und Finanzkrise darstellen.Im Mittelpunkt stehen eine Friseurin, die den Traum vonder Haarwäscherin zur Millionärin lebt, ein VWL-Studentim 26. Semester, der Struktur und Ordnung in die öko no -mische Alltagsbewältigung bringt, und Café-Besitzer Rocco,der aus Verzehrgewohnheiten und Zahlungsmoral sei nesAngestellten Rückschlüsse auf die Gesamtkonjunktur

Soeben erschienen

Page 67: Januar 2010, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital ... fileeltweit führend in der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Morbus Alzheimer Affi ris AG, Wien Protagen AG,

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Liebe Leserinnen und Leser,

wir wünschen Ihnen und Ihren Familien

besinnliche Weihnachten

und einen erfolgreichen Start

ins Jahr 2010!

Ihr Team des

VentureCapital Magazins

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