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russland - fragen.fotosession.itfragen.fotosession.it/russland/russland.pdf · Jedoch dafür...

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1 1 Russland 2002/2003 Ein Handbuch für all jene die sich auf dieses Abenteuer einlassen Bacher Christoph Bacher Sonja
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Russland 2002/2003

Ein Handbuch für all jene die sich auf dieses Abenteuer einlassen

Bacher Christoph Bacher Sonja

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INHALT EINFÜHRUNG 4

ENTSTEHUNGSGESCHICHTE 4 KURZ ZU UNS 4 KONTAKTE 5 HOMEPAGE 5 E-MAILS 5 LOHNT ES SICH?! 5

STUDIUM 6

ANRECHNUNG DER SUBJEKTE 6 AUSWAHL DER SUBJEKTE 6 STIPENDIUM 6 VISUM 7 EINREISEVISUM UNBEFRISTET (STUDENTEN): VORAUSSETZUNGEN FÜRS VISUM 7 AUS- UND EINREISEERLAUBNIS 7 SPRACHE 7 ANREISE 8 ANREISEVARIANTEN 8 RESÜME DER ANREISEVARIANTEN 9 FLUGTICKETS 9 ÜBERGEPÄCK IM FLUGZEUG 9 FLUGHAFENWECHSEL IN MOSKAU 10 RUND UMS ZUGFAHREN IN RUSSLAND 11 ABHOLUNG 12 UNTERBRINGUNG 13 BETTZEUGS 13 SPANNUNGSNETZ UND STECKER 13 HEIZUNG 14 WASCHEN DER KLEIDUNG 14 UNIVERSITÄT 15 PROGRAMM 15 VORLESUNGSUNTERLAGEN 15 PRÜFUNGEN 15 ÖRTLICHKEITEN 16 MENSEN 17 KONTAKTE 17 RUSSISCH KURS 17 ANSPRECHPARTNER IN PERM 18 SEROVA TAMARA SERGEEVNA 18 SHISHKINA LARISA PETROVNA 18 INSTITUTSKOORDINATOR 18 TASHKINOVA LUBOV PETROVNA (RUSSISCHLEHRERIN) 18 NIKITIN SERGEJ ROSTISLAVOVICH 18

NÜTZLICHES 19

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MEDIZINISCHE VERSORGUNG 19 SICHERHEIT 19 KLEIDUNG 20 RICHTIG ANZIEHEN 20 BEISPIEL FÜRS ANZIEHEN 21 ATMUNG DURCH DEN MUND 22 KLIMA 22 HERBST 22 WINTER 23 FRÜHLING 24 SOMMER 24 KÄLTEGEFÜHL, AUCH FÜR RUSSEN IM WINTER 24 GELD 25 TELEFONIEREN 25 EINKAUFEN VON LEBENSMITTELN 26 ÖFFIS 27 BESUCH VON FREUNDEN 27 ZOLLBESTIMMUNGEN 28

KULTUR UND FREIZEIT 29

THEATER, BALLET UND KINOS 29 NACHTLEBEN 29 TATSCHKAS 30 FREIZEIT 31 INTERNET-CAFES 31 RESTAURANTS UND CAFES 31 AUSFLÜGE 32 SCHIFAHREN UND LANGLAUFEN 32 REISEN 33 TRANSSIBIRISCHE EISENBAHN 34

EINIGE REGELN 35

LITERATUR UND INTERNET 37

LITERATUR 37 INTERNET 37

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EINFÜHRUNG Entstehungsgeschichte Als wir in Perm waren, habe ich (Christoph) angefangen, einige Erfahrungen und Eindrücke zu dokumentieren, eher nur stichwortartig und etwas durcheinander. Jedoch langsam wurde es immer konkreter. Nach dem Aufenthalt jedoch geriet dieses Dokument eher wieder in Vergessenheit, bis zu dem Moment, an dem uns ein etwaiger neuer Perm-Kandidat ein Mail geschrieben hat, um sich ein paar Infos zu holen. Da habe ich dieses Schriftstück wieder ausgegraben und habe begonnen alles zu überarbeiten und auch mit einigen Fotos zu versehen. Sonja, die uns auch in Perm besucht hat, hat schließlich die Aufgabe des Korrekturlesens übernommen. Sie hat auch einige ihrer Russlandeindrücke in dieses Dokument mit einfließen lassen. Zudem möchte ich mich auch noch bei all jenen bedanken, die mir sonst noch wertvolle Hinweise gegeben haben. Wir hoffen, dass ihr euren Nutzen aus diesem Dokument ziehen könnt, wobei wir uns nicht nur auf den universitären Bereich beschränkt haben, sondern wir wollten vielmehr einen Führer für alle etwaigen Probleme, die auf euch zukommen könnten, verfassen. Sollte jemand irgendjemand Fehler finden oder nützliche Anregungen haben, so kann man sich an mich ([email protected]) wenden.

Kurz zu uns Bacher Christoph Ich studiere an der TU Wien Elektrotechnik, mit Schwerpunkt auf Nachrichten- und Informationstechnik. Das Auslandsjahr in Russland war mein 5. Studienjahr. In Russland habe ich alle mir noch fehlenden Fächer absolviert, sodass mir jetzt nur mehr meine Diplomarbeit fehlt. Ich kann nur sagen, wer sich einmal für Russland begeistern konnte, der wird nie mehr von dieser Begeisterung losgelassen, ein Leben lang! Ciesielski Lukas Student des Bauingenieurwesens an der TU-Wien. Weber Martin Student des Bauingenieurwesens an der TU-Wien. Bacher Sonja Hallo! Ich studiere an der Wiener HU Slawistik (Russisch) und Anglistik und Amerikanistik. Bedingt durch mein Russisch-Studium verweile ich von Zeit zu Zeit, wenn es mein Budget zulässt, in Russland. So habe ich es mir auch nicht nehmen lassen, das Angebot der kostenlosen Unterkunft in Perm von Seiten meines Bruders Christoph in Anspruch zu nehmen, was ich dann effektiv auch drei Wochen lang gemacht habe. Ich habe an der Permer PGTU am Russischkurs, den auch Martin, Lukas und mein Bruder besucht haben, und an einer Vorlesung in russischer Stilistik teilgenommen. Was ich bei meinen Russlandaufenthalten immer wieder feststelle, ist, dass die russische Kultur große Unterschiede zu der unsrigen aufweist. Diese zu ergründen ist mitunter sehr interessant...Das Buch „Kulturschock Russland“ kann ich nur wärmstens empfehlen. Die russische Kultur und deren Aspekte erscheinen in „Westleraugen“ oftmals paradox. Aber das werdet ihr sicher selbst herausfinden ;) Viel Spaß dabei ;)

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Kontakte Homepage Von den ersten Monaten unseren Aufenthalts haben wir eine Homepage, die einige Fotos enthält, gemacht. Dort könnt ihr euch einige Eindrücke holen, wie es in Perm so aussieht.

http://stud3.tuwien.ac.at/~e9726391/Perm2002

E-Mails Bacher Christoph: [email protected] Ciesielski Lukas: [email protected] Weber Martin: [email protected] Bacher Sonja: [email protected]

Lohnt es sich?! Die erste Frage, die man sich stellt, wenn man ein Auslandssemester plant ist sicherlich: Was bringt mir das ganze, sei es in Bezug auf das Studium so wie bzgl. der Lebenserfahrung? Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Wir jedenfalls haben von diesem Auslandsjahr profitiert. Wir haben eine neue faszinierende Kultur kennen gelernt, haben uns eine neue Sprache angeeignet, haben viele neue Orte gesehen und das Beste: wir haben auch unsere gesetzten universitären Ziele erreicht.

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STUDIUM Anrechnung der Subjekte Für die Anrechnung (im Nachhinein) gibt es 2 Möglichkeiten.

• So wie bei Erasmus: man holt sich dieselben Formulare wie beim Erasmus-Programm, streicht das Wort Erasmus durch, ersetzt es durch den Ausdruck Joint Study und füllt den Bogen soweit aus, als dass das Joint Study Programm mit dem Bogen übereinstimmt. Z. B. den Erasmusstipendium Teil braucht man nicht auszufüllen.

• Oder mit dem speziellen Formular der Studienabteilung zu den jeweiligen Wiener Professoren gehen und fragen, ob sie das jeweilige, dort absolvierte, Fach anrechnen.

Die erstere Möglichkeit hat den Vorteil, dass man eine Liste der absolvierten Fächer und Noten erstellt, welche man anschließend dem STUKO (Studienkommission) – Vorsitzenden vorlegt. Dieser schaut sich die ganze Sache an und segnet sie ab, sofern die Sachen als akzeptabel anerkannt werden. Dies hat den Vorteil, dass man nicht zu jedem einzelnen Professor hinlaufen, und sich dessen Unterschrift holen muss. Das kann selbstverständlicherweise sehr aufwendig sein. Nachteile hat diese Methode eigentlich keine. Ich würde also jedem die erstere empfehlen. Auf die zweite würde ich nur zurückgreifen, wenn der STUKO- Vorsitzende etwas im Nachhinein nicht anrechnen möchte, aus welchem Grund auch immer, so kann man dann immer noch zu dem betreffenden Professor gehen, dessen Fach man angerechnet haben möchte und mit ihm darüber sprechen. So etwas kommt jedoch in der Regel nicht vor, und man kann sofort versuchen mit dem STUKO- Vorsitzenden einen für beide Seiten akzeptablen Kompromiss zu finden.

Auswahl der Subjekte Im Prinzip kann man alle Fächer, die es in Wien gibt, auch mehr oder weniger in Perm absolvieren. Die Lehrpläne der PSTU1 sind an jene der TU Wien angeglichen, jedoch sind diese sehr schwer im Internet oder sonst wo zu finden, und wenn man etwas findet, dann stimmen diese mit den aktuellen nicht mehr überein. Aus diesem Grund ist es schwierig sich schon vorher eine Anrechnungsliste absegnen zu lassen, bei normalen Fächer jedoch stellt das kein Problem dar, denn man findet sicher ein Fach in Perm, das in Wien akzeptiert wird. Im Normalfall, sollte man sich eine Liste machen, mit den Fächern die man machen möchte, und dazu sollte man noch den Inhalt aus dem Lehrzielkatalog, bzw. das Inhaltsverzeichnis des Skriptums dazuschreiben, und diese Liste sollte man dann mitnehmen, bzw. den Koordinatoren übergeben. Diese Liste dient den Koordinatoren dazu, sich zu orientieren, welches Fach in Perm diesem am ehesten entspricht. In speziellen Fällen, bei speziellen Vorlesungen, Praktikas, Projekten, Diplomarbeiten usw., kann man dann immer noch entscheiden, wie man das betreffende Subjekt realisieren will. Man sollte sich in diesen Fällen schon vorher mit den dortigen Koordinatoren in Verbindung setzen und nachfragen wie und ob es in der gewünschten Form möglich ist. Besonders bei größeren Projekten sollte man auch auf jeden Fall mit den Wiener Professoren darüber reden, ob diese dann auch das abgeschlossene Projekt akzeptieren und anrechnen würden.

Stipendium Man erhält von der TU-Wien einen einmaligen Reisekostenzuschuss ca. 1500 Euro und noch vor Ort in Perm ein Stipendium seitens der PSTU, 1500 Rubel/50 Euro2 pro Monat. Das entspricht dem Gehalt eines Assistenten an der Permer Uni! Man sollte sich auf alle Fälle

1 PSTU Perm State Technical University 2 Umrechnungskurs ca.: 1 Euro entspricht ca. 30 Rubel (2003)

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selbst um das Stipendium in Perm kümmern, bzw. danach fragen, da es sonst gern vergessen werden könnte.

Visum Einreisevisum unbefristet (Studenten): Voraussetzungen fürs Visum

• Aidstest • Einladung von der „Staatlichen Technischen Universität Perms“ (PSTU) • Evtl. Krankenversicherung, jedoch ist diese für die Art von Visum nicht unbedingt

erforderlich, es könnte sein, dass wir über die Uni in Perm versichert sind, aber das weiß ich nicht genau. Über die Notwendigkeit einer Reiseversicherung bei einem längeren Studienaufenthalt sollte man sich am besten direkt beim Konsulat erkundigen (s. u. Medizinische Versorgung).

• Reisepass (egal welche Staatsbürgerschaft, wir haben alle am russischen Konsulat in Wien angesucht: Pole, Italiener und Österreicher), wobei dieser noch lange genug gültig sein sollte.

Die Ausstellung des Visums am Konsulat dauert im Normalfall 2 Wochen. Je schneller man das Visum braucht, desto höher wird der Preis. Auch die Nationalität ist entscheidend für den Preis! Angeblich sollte das Visum für Studenten gratis sein die mit dem „Joint Study“ Programm nach Russland gehen. Jedoch dafür braucht man eine sogenannte „Verbalnote“ vom Aussenministerium über die transnationalen Abkommen bzgl. des Studentenaustauschs. Die Einladung von Perm und eine Bestätigung des Ausseninstituts der TU – Wien reichen anscheinend nicht aus?!

Aus- und Einreiseerlaubnis Wenn man nun in Russland angelangt ist, so kann man nicht ohne weiteres ausreisen und wieder einreisen. Dazu benötigt man 2 spezielle „Karten“ mit Passfoto, eine für die Ausreise, die andere für die Wiedereinreise. Es dauert einige Zeit bis diese ausgestellt werden, daher sollte man sich ca. 1,5 Monate vor der ersten Ausreise bei den jeweiligen Ansprechpartnern, diese werden weiter unten aufgelistet, danach erkundigen.

Sprache Grundkenntnisse der Sprache sind unbedingt erforderlich!!! Man sollte der Alltagssprache mehr oder minder mächtig sein (die Lektionen in Russisch-Lehrbüchern sind meistens alltagsbezogen, zum Beispiel: Telefongespräche, Wie kaufe ich ein?, Wie frage ich nach dem Weg? usw. Diese sind zumeist sehr nützlich). Wichtig ist es auch, die kyrillische Schrift lesen zu können, denn ansonsten kann es schwierig werden, Ämter, spezielle Geschäfte usw. aufzuspüren. Schreiben sollte man auch schon können, zumindest in Blockschrift, denn um das obligatorische Formulare ausfüllen, wird man nicht drum herumkommen. Und bitte seid nicht verzagt, wenn euch die Russen nicht auf Anhieb verstehen, das liegt an der „falschen“ Betonung der Wörter (die Betonung im Russischen gehört zu den wohl schwierigsten Kapiteln der russischen Sprache). Wiederholt einfach ein paar mal das Gesagte, und ihr werdet sehen, mit der Zeit, wird man es auch verstehen. Die Kommunikation mit anderen Studenten dürfte problemlos verlaufen, da die meisten englisch, deutsch, oder auch anderweitige Fremdsprachen beherrschen. Bei den Professoren könnte es da etwas schwieriger werden, was deren Fremdsprachenkenntnisse anbelangt. Aber auch dies ist im Umbruch begriffen, da die älteren langsam von den nachkommenden, jüngeren Generationen abgelöst werden.

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Anreise Anreisevarianten Es gibt im Prinzip 4 Varianten um nach Perm zu kommen:

• Flug nach Moskau, Zug nach Perm. • Flug nach Moskau, Flug nach Perm. • Zug nach Moskau, Zug nach Perm. • Direktflug nach Perm.

Flug nach Moskau, Zug nach Perm Für den Flug nach Moskau stehen mehrere Fluglinien zur Auswahl, daher können die Preise auch stark variieren. Meistens ist die tschechische Fluglinie „Czech Airlines“ eine der günstigsten (ca. 300 Euro mit Taxen, Round Trip), jedoch mit dem Nachteil behaftet, dass man in Prag umsteigen muss. In Moskau kommt man dann immer am internationalen Flughafen (Sheremetevo 2) an. Von dort aus muss man dann zum Zugbahnhof Ярославский вокзал (Jaroslav-Bahnhof) fahren. Am besten nimmt man einen Mini-Bus „marshrutka“ bis zum „rechnoi vokzal“ (Dauer: ca. 20. min), anschließend fährt man mit der dunkelgrünen Metrolinie zur Ringlinie (braune Linie), und mit dieser dann weiter zur Station „Komsomolskaya“, dort befindet sich dann der Bahnhof. Es ist auf keinen Fall ratsam mit einem Taxi zu fahren, da diese für ihre Dienste von Ausländern stark überhöhte Preise verlangen. Die Zugfahrt von Moskau nach Perm dauert ca. 21 Stunden. Eine einfache Fahrt im Kupee kostet ca. 900 Rubel/30 Euro. Für Infos zum Zugfahren in Russland siehe weiter unten. Flug nach Moskau, Flug nach Perm Für diese Art der Anreise wählt man am besten die russische Fluglinie Aeroflot. Auch hier kommt man am internationalen Flughafen (Shremetevo 2) in Moskau an. Man muss dann vom Terminal 1 (internationaler Flughafen) zum Terminal 2 (nationaler Teil) fahren (s. u. Flughafenwechsel). Kosten von Wien aus mit Jugendtarif ca. 450 Euro, <= 25 Jahre, ansonsten ca. 560 Euro, Round Trip. Zug nach Moskau, Zug nach Perm Es gibt einen Direktzug von Wien nach Moskau (ca. 180 Euro, einfache Fahrt, ca. 31 Stunden). Jedoch sollte man sich vorher erkundigen, ob man ein Transitvisum für eines der zu durchquerenden Länder braucht (üblicherweise für Tschechien, Polen und Weißrussland). Für Weißrussland brauchen EU-Bürger unbedingt ein Transitvisum. Man kann sich dies auf keinen Fall an der Grenze ausstellen lassen. Man sollte sich schon vorher in Wien darum kümmern. In Moskau kommt man dann am Zugbahnhof „Belorusskaya“ an, von dort muss man dann mit der Metro zum Jaroslav-Bahnhof (Station „Komsomolskaya“) wechseln. Die Zugfahrt von Moskau nach Perm dauert ca. 21 Stunden und eine einfache Fahrt im Kupee kostet ca. 900 Rubel/30 Euro. Für Infos zum Zugfahren in Russland siehe weiter unten. Direktflug nach Perm Man kann vom Frankfurt aus direkt nach Perm fliegen, und zwar mit Lufthansa. Wobei aber in Nizhny Novgorod oder in einer anderen Stadt eine Zwischenlandung gemacht wird. Diese Variante ist bei weitem die teuerste.

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Resüme der Anreisevarianten Die ersten 2 Varianten sind zu empfehlen. Die 1. ist billiger, aber auch ein bisschen mühsamer, da man das Gepäck quer durch Moskau bis zum Bahnhof, von dem die Züge in Richtung Osten abfahren, befördern muss. Und natürlich sollte man auch schon vorher wissen, wo sich dieser befindet, und wie man am besten dorthin kommt. Falls man alleine reist, ist es empfehlenswert, vor allem, wenn es die erste Russlandreise ist, einfach von Moskau weiter nach Perm zu fliegen. Die 3. Variante ist auch nicht schlecht, vor allem wenn man sehr viel Gepäck mitnehmen möchte, denn so spart man sich die teuren Übergepäckgebühren der Fluglinien. Man muss sich aber ein Transitvisum für die jeweiligen Länder, die man durchquert, besorgen und auch die Fahrt dauert viel viel länger... Die 4. Variante ist nicht zu empfehlen, da diese die teuerste ist und es ja genug Alternativen gibt.

Flugtickets Es wäre ratsam ein авиабилет (Flugticket) zu erwerben, bei dem man das Rückflugsdatum ohne Probleme verschieben kann, sprich ein Open Date Ticket. Oder zumindest sollte man versuchen ein Ticket zu kaufen, bei dem das Rückflugdatum gegen eine kleine Gebühr verschoben werden kann. Bei normalen Linienflügen ist dies im Normalfall möglich. Bei der авиалиния (Fluggesellschaft) Aeroflot kostet das Umbuchen des Fluges ca. 30 Euro. Dies kann in Perm problemlos gemacht werden, und zwar, zum Beispiel, im Reisebüro auf der улица Ленина (Leninstraße). Der Hinflug sollte möglichst in der Früh getätigt werden, damit man in Moskau genügend Zeit zum Umsteigen hat, sei es auf die Eisenbahn oder ein Inlandsflugzeug. Ebenso sollte der Rückflug in der Früh erfolgen, somit erspart man sich, zum Beispiel, eine Nacht im Hotel, oder am Flughafen...was eigentlich oft gar nicht mal so uninteressant sein könnte... Man sollte nach Möglichkeit ein Flugticket erwerben, das sich auf ein Jahr beläuft. Sollte man in der Zwischenzeit zwecks Ferien nach Hause fliegen wollen, so kann man sich vor Ort ein Flugticket (авиабилет) besorgen. Am besten kauft man ein Ticket, das sich auf ein Monat beläuft, das heißt, man kann max. 1 Monat zu Hause bleiben, bevor man den Rückflug antritt. Ein Monatsticket ist im Grunde genommen um einiges billiger, als ein sogenanntes „Jahresticket“. Die Flugtickets können in einem Flugbüro in Perm erstanden werden. Auch für Ausländer stellt dies keine Probleme dar. Empfehlenswert ist es, das Visum bereits in seinem Reisepass zu haben, wenn man die Flugtickets (in Wien) kauft. Man kann sie aber auch schon erwerben, noch bevor man das Visum hat. Es kann aber durchaus sein, dass man danach gefragt wird. Also lieber früh genug das Visum beantragen, damit dann alles reibungslos verläuft.

Übergepäck im Flugzeug Man sollte sich auch vorher bei der entsprechenden Fluglinie informieren wie viel ein Kilogramm Übergepäck kostet (da man bei der Hinreise sicher viel Gepäck mit sich führt); normalerweise sind bis zu 20 kg erlaubt. Es gilt auch anzumerken, dass es einen Preisunterschied des Übergepäcks bei einem nationalen Flug (innerhalb Russlands, z.B.

Tupolev 134A in Budapest

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Moskau-Perm) und bei einem internationalen Russlandflug (Moskau-Wien) gibt. Bei einem internationalen Flug werden ca. 8 Dollar pro Kilogramm Übergepäck (bei Aeroflot) berechnet (die Preise für Übergepäck hängen aber auch von den jeweiligen Fluggesellschaften ab, bei Austrian Airlines verlangt man pro Kilo Übergepäck stolze 13 Euro). Bei einem nationalen Flug, zum Beispiel beim Aeroflot-Flug von Moskau nach Perm, wird pro Kilogramm Übergepäck nur mehr 1 Dollar verlangt. Wobei hier anzumerken ist, dass man üblicherweise auch das Handgepäck abwiegen muss. Falls man einen Laptop besitzt, kann man sich glücklich schätzen, denn dieser muss nicht auf die Waage, daher empfiehlt es sich die überflüssigen Pfunde in Form von Büchern, etc. einfach in der Laptoptasche zu verstauen, somit spart man sich einige zu bezahlende Kilos. Was das Übergepäck betrifft, so ist es ratsam immer genug Bargeld oder eine Kreditkarte dabei zu haben, damit die evt. Zahlung so schnell wie möglich abgewickelt werden kann. Einen Geldautomaten am Flughafen zu suchen kann u. U. aufwendig sein. Manchmal wird sogar ein Auge zugedrückt, wenn ein paar Kilo zuviel auf der Gepäckswaage aufscheinen, das hängt aber definitiv von der Laune des jeweiligen Angestellten ab.

Flughafenwechsel in Moskau Falls man sich für einen Flug bis nach Perm entscheidet, so muss man in Moskau mit großer Wahrscheinlichkeit vom Terminal 2 (Шереметьего 2, internationaler Teil) zum Terminal 1 (Шереметьего 1, nationaler Teil fahren). Die Terminals liegen etwa eine halbe Busstunde voneinander entfernt. Wer von Wien aus losfliegt kommt im Normalfall am internationalen Teil an, der Weiterflug von Moskau nach Perm erfolgt aber ausgehend vom nationalen Flughafen. Daher ist der „Flughafenwechsel“ erforderlich. Die Überfahrt sollte auf keinem Fall mit einem Taxi erfolgen, da Ausländer bzw. Touristen üblicherweise über den Tisch gezogen werden (50 Euro für 15 min. Fahrt). Es gibt sogenannte Transfer- bzw. Shuttlebusse, die speziell für den Transfer der Passagiere eingerichtet wurden. Diese sind im Normalfall kostenlos. Einzige Voraussetzung, um diesen Dienst in Anspruch nehmen zu können, ist, dass man ein gültiges Flugticket besitzt. Am besten erkundigt ihr euch (in der Ankunftshalle, im Erdgeschoss) bei einem Informationsbüro (dieses kann folgendermaßen betitelt sein: Справка = Auskunft, справочное бюро = Auskunftsbüro , информация = Information, трансфер = Transfer) von wo und wann die Transferbusse abfahren. Die etwas betagteren Damen, die üblicherweise hinter dem Schalter sitzen, werden euch bitten, euch kurz hinzusetzen, und einen Moment zu warten. Sobald der nächste Bus vor der Tür steht, um die Passagiere abzuholen, werden sie euch persönlich dort hinbegleiten, und euch den Bus zeigen. Übrigens,

das Flughafenpersonal kann auch Englisch. Sollte man einen längeren Aufenthalt in Moskau haben (beim Aeroflotflug sind es ca. 8 Stunden) ist es wenig ratsam in die Stadt zu fahren, denn das Stadtzentrum liegt ziemlich einige U-Bahn-„Minuten“ vom Flughafen entfernt, und man kann sich leicht verirren, denn das Moskauer U-Bahn-System ist nicht so leicht durchschaubar, wie das in Wien (es gibt dort insgesamt 11 U-

Bahnlinien). Aber falls man dieses Abenteuer doch wagen will, oder sich einfach nur am Flughafen die Füße etwas vertreten möchte, ohne immer das lästige Gepäck mitzuschleifen, dem sei gesagt: Es gibt dort eine sogenannte камера хранения (Gepäckaufbewahrungsraum), wo man das Gepäck gegen eine kleine Gebühr hinterlegen kann. In der камера хранения

Flughafen Sheremetova in Moskau

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wird man üblicherweise von zwei Damen Willkommen geheißen. 1. Muss man seinen Koffer durch ein Scangerät laufen lassen. 2. Nimmt man den Koffer und geht zur zweiten Dame, die hinter einem kleinen Pult sitzt. Man sagt dieser für wie lange man den Koffer abgeben möchte, und bezahlt. 3. Man wird von dieser Dame in einen Raum voller Regale geführt, wo man den Koffer dann hinstellen kann. 4. Man bekommt eine Nummer, die sozusagen, als Abholschein gilt. Beim Abholen des Koffers ist diese mitzunehmen und vorzuzeigen, und alles verläuft reibungslos. (4 Stunden Kosten in etwa 2 Euro, und das Gepäck ist relativ sicher aufgehoben dort). Im Weiteren ist es wichtig anzumerken, dass der Koffer nach Möglichkeit nicht mit Schlössern versehen werden soll, da dies die Aufmerksamkeit von Dieben auf sich ziehen könnte, da diese aufgrund der Schlossanbringung annehmen werden, dass Wertgegenstände im Koffer untergebracht sind. Also lieber auf ein Schloss verzichten. Die Wertgegenstände gehören sowieso ins Handgepäck, das man immer bei sich tragen sollte.

Rund ums Zugfahren in Russland Die gesamten Fahrpläne der Eisenbahnen werden immer in Moskauer Zeit angegeben. Das betrifft auch die Zeitangaben auf den Zugtickets, sprich 2 Stunden sollte man dazuzählen um auf die lokale Ankunftszeit in Perm zu kommen. Es gibt relativ gute Fahrpläne, wobei man aber über einige Geographiekenntnisse verfügen sollte, da es nur 1 Direktzug nach Perm gibt (Er heißt „Кама“, so wie der riesige Fluss, der durch Perm fließt). Ansonsten kreuzen jede Menge der anderen Züge Perm. Im Prinzip kann man sagen, dass fast alle 2 bis 5 Stunden ein Zug in diese Richtung fährt, jedoch haben diese Züge meist ein anderes Endziel, z. B. Екатеринбург (Ekaterinburg), Омск (Omsk), Новосибирск (Novosibirsk), Владивосток (Wladiwostock), um nur einige zu nennen. Man sollte auch darauf achten welchen dieser Züge man letztendlich nimmt, da im Westen Russlands mehrere Strecken parallel verlaufen und nicht alle Perm kreuzen. Am besten erkundigt man sich einfach bei einem Informationsschalter. Im weiteren gilt es anzumerken, dass manche Zugdestinationen noch ihre alten Namen tragen (Geschichtskenntnisse wären daher auch von Vorteil), so zum Beispiel findet man auf Zugplänen oder Anzeigetafeln anstatt Екатеринбург (Ekaterinburg) dessen alte Bezeichnung, und zwar, Свердловск (Sverdlovsk). In den meisten Russland-Reiseführern werden die ehemaligen Namen russischer Städte, etc. auch angeführt. Generell sollten Ausländer ihre Tickets am Ausländerschalter kaufen, da das Personal dort zumeist auch englisch versteht. Man kann sie aber auch bei den „normalen“ Schaltern kaufen, allerdings sollte man sich dann nicht erwarten, dass dort jemand englisch versteht oder gar spricht. Da solltet ihr dann schon mit eurem Russisch auftrumpfen ;) Es gibt auch spezielle Schalter, wo man gegen eine Gebühr von 2 Euro schneller an die Reihe kommt, und dort ist es viel angenehmer und man kann auch mehr Zeit in Anspruch nehmen bei Beratung und Kauf. Bei den „normalen“ Schaltern hingegen sind die Warteschlangen üblicherweise länger und die Wartezeiten daher auch. Im weiteren ist es bei diesen Schaltern auch nicht gerade angenehm durch ein kleines Loch in der verspiegelten Wand zu sprechen. Man weiß da irgendwie nie so recht, ob die eigenen Worte nun Gehör gefunden haben, oder nicht.

Zug „Kama“

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Wichtig: Die Pässe müssen beim Ticketkauf vorgelegt werden, und meist auch beim Einsteigen in den Zügen. Die Tickets sind in der Regel nicht auf andere Personen übertragbar. Vom Preislichem und vom Komfort her sind „купе“ (Kupees) zu empfehlen, das sind geschlossene 4 – Bettabteile (Wir bezahlten ca. 900 Rubel/30 Euro. Es gibt auch die sogenannten „плацкартные билеты“ (Platzkarten) die im Prinzip den Kupees ähnlich, jedoch in offene Abteile gegliedert sind. Diese sind dafür so richtig urig ;) Die Preise variieren von Zug zu Zug, zum Beispiel der Zug „Kama“, der in Moskau bzw. in Perm startet ist einer der teureren, vielleicht um ein paar Euro, also doch noch leicht erschwinglich. Er fährt in etwa jeden zweiten Tag... Es gibt jedoch auch noch genug andere Züge. An Bord jedes Waggons befinden sich 2 Personen, die für das Wohlergehen der Reisenden im jeweiligen Waggon zuständig sind. Am Anfang der Fahrt wird Bettzeug (1 Kopfkissenbezug, 2 Leinentücher, 1 kleines Handtuch // die Matratzen und die Kissen selbst befinden sich bei Abfahrt bereits am jeweiligen Platz// falls man eine Decke haben möchte, so muss man einfach danach fragen, одеяло, die Decken sind kostenlos) gegen eine Leihgebühr von 30 Rubel/1 Euro zur Verfügung gestellt. Zudem gibt es auch heißes Wasser für Tee, oder evtl. kleine Fertiggerichte. Tee und Tassen bekommt man im Zug, und zudem gibt es auch kleine Snacks und Säfte, sollte man diese nicht beim Wagenpersonal erhalten, so kann man sich bis zum Speisewagen durchkämpfen, was manchmal sehr mühsam sein kann, wenn man 10 andere Wagons passieren muss. Dort kann man auch relativ gut essen. Man bezahlt für ein Essen (Suppe, Hauptgericht, Salat und ein Getränk) schon mal 5 Euro (dies ist für russische Verhältnisse sehr viel), in einer столовая (Mensa) zum Beispiel nur 1en Euro... In punkto Sicherheit gibt es kein höheres Risiko als sonst irgendwo, ganz im Gegenteil, die Leute wirken viel freundlicher und offener als bei uns im Westen. Es ist eher die Ausnahme, dass es bei längerer Fahrt zu keinem Gespräch zwischen den Passagieren im selben Abteil kommt. Auch in den offenen Abteils, sprich Platzkarten, ist es nicht gefährlich. Man erschrickt am Anfang vielleicht ein bisschen über die Enge und das Gedränge, doch das macht es dann erst recht gemütlich. Zudem sollte man auch aufpassen, dass man sich nicht gleich am Anfang schon betrinkt, weil wenn die Leute merken, dass ein Ausländer mitfährt, kann man da schon mal zu einem kleinen Umtrunk eingeladen werden und erste Kontakte mit den russischen Ess- und Trinksitten machen. Mittendrin aussteigen bei einem Suff geht nicht so leicht, daher ist es besser, wenn man schon vorher (höflich) abwinkt. Im Übrigen werden die Toiletten bei der Einfahrt in, während des Halts und bei der Ausfahrt aus der Station geschlossen, zwischendurch ist dann oft besetzt. Wenn man in Russland verweilt muss man sich prinzipiell in Geduld üben. Dort verläuft das Leben im allgemeinen nicht so geradlinig und organisiert wie bei uns.

Abholung Grundsätzlich wird man vom Bahnhof oder vom Flughafen abgeholt und zum Heim gebracht. Man sollte den Koordinatoren in Perm früh genug den Ort (Flughafen oder Bahnhof) und die Zeit der Ankunft mitteilen. Und man sollte sich evtl. auch deren Telefonnummer besorgen,

Platzkarten – Wagon

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damit man im Falle des Falles jemanden kontaktieren kann und nicht ganz alleine irgendwo herumirrt. Die Abholung wird meist durch Studenten des Spracheninstituts der PSTU erledigt. Die meisten von ihnen sprechen deutsch oder englisch, und man kann schon sofort nützliche Kontakte knüpfen. Im Grunde genommen sind alle sehr freundlich und hilfsbereit, diese Tatsache erleichtert den Start ins „Russenleben“ mit Sicherheit.

Unterbringung Die Unterbringung in Perm erledigt die PSTU, so dass man sich darum nicht kümmern muss. Wir haben in einem Studentenheim in der Nähe eines Teiles der Uni gewohnt (комплекс). Wobei dieser Teil ein bisschen außerhalb der Stadt liegt, dafür aber mitten im Wald, mit viel Natur. Im Heim haben wir nicht in Zimmern gewohnt, so wie die russischen Studenten, sondern in einer Art Wohnung mit einem Badezimmer (Klo, Dusche/Badewanne, Waschbecken), und einer kleinen Küche. Die Wohnung war für russische Verhältnisse total in Ordnung. Sollte man jedoch nicht in

dieser „Bleibe“ verweilen wollen, so sollte man mit den Koordinatoren vor Ort reden und sie werden helfen eine zufriedenstellende Lösung zu finden, wobei man nicht vergessen soll, dass man in Russland ist und man dort nicht unbedingt Superluxus erwarten kann. Für viele Leute dort ist schon fließend kaltes Wasser im Haus ein Luxus, geschweige den ein Klo im Haus, und nicht vor dem Haus. Die Kosten der Wohnung übernimmt die PSTU zur Gänze, wobei ein Zimmer ca. 2000 Rubel/60 Euro gekostet hat, der Preis war mehr nur eine „Hausnummer“, da das

Studentenheim auch irgendwie zur Uni gehört hat, aber das hat uns somit nicht weiter gekümmert... Später dann haben wir herausgefunden, dass der offzielle Preis pro Person pro Monat 550 Rubel/17 Euro, beträgt.

Bettzeugs Prinzipiell sollte Bettzeug schon vorhanden sein in den Zimmern im Heim. Es gibt Polster, Leintücher, Decken und ein kleines Handtuch. Bei den Decken ist anzumerken, dass diese sehr rau sind und nicht unbedingt für alle leicht erträglich. Ich hatte so etwas wie eine Allergie gegen diese Decken, Juckreiz und so. Aus diesem Grund habe ich mir so etwas wie ein Daunenbett gekauft.

Spannungsnetz und Stecker Das Spannungsnetz in ganz Russland beträgt 220 Volt, und die Typen der Steckdosen sollten ohne Probleme mit unseren Steckern kompatibel sein. Also es braucht keinen Adapter, lediglich kann es mal vorkommen, dass die Stifte der Stecker zu dick für die Dosen sind,

Unser Studentenheim Nr. 8

Blick in ein Zimmer unserer Wohnung

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besonders bei Leistungssteckern, aber da kann man auf dem Markt ohne Probleme einen Zwischenstecker kaufen. Ansonsten gab es eigentlich nie Probleme mit der Spannungsnetz, bzgl. Über- bzw. Unterspannungen. Auch die Versorgungssicherheit war gewährleistet, wir haben lediglich 1 Stromausfall erlebt.

Heizung Die Heizung richtet sich nicht nach den Außentemperaturen, sondern eher nach dem Motto, jetzt ist Dezember und im Dezember hat es normalerweise so und soviel Grad und dann wird dementsprechend geheizt, sollte es kälter oder wärmer sein als im Normalfall, so bekommt man das in den Häusern zu spüren (Uni, Studentenheim), es gibt leider keine Regelung. Empfehlenswert ist es, eine zusätzliche Zimmerheizung zu haben: Heizlüfter, Kochplatten aus der Küche... Die Stromversorgung ist ziemlich gut abgesichert, somit ist es kein Problem elektrisch dazuzuheizen. An den kältesten Tagen hatten wir in unseren Zimmern im Studentenheim in der Früh Temperaturen um die 11 Grad. Es wird auch im Frühjahr geheizt, jedoch ohne irgendwelche Regelung, sodass es im Zimmer manchmal schon sehr heiß werden kann. Die Kälte im Winter ist relativ gut zu ertragen, wenn man ein warmes Zuhause hat. In der Wohnung sollte man schon versuchen, so stark dazuzuheizen, damit man nicht friert und dadurch auch die Temperaturen im Freien besser übersteht.

Waschen der Kleidung Es war schon ein kleiner Schock, als wir mitbekommen haben, dass es keine Waschmaschine in der Wohnung bzw. im Heim, die allgemein zugänglich ist, gibt. Die Leute waschen hier vielfach noch mit der Hand, so taten es dann auch wir. Das hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich meine Wäsche ein Jahr lang mit der Hand waschen würde. Eine Lösung für das Problem könnte sein, sich einfach im Heim ein bisschen umzuhören, und Kontakte zu knüpfen, denn es gibt einige Leute im Heim, die eine Waschmaschine besitzen, und dann eure Sachen vielleicht mitwaschen könnten, natürlich gegen eine kleine Aufmerksamkeit von eurer Seite. Aber es geht auch mit der Hand, man nehme eine große Schüssel, Handwaschwaschmittel, Handschuhe und mit viel schweißtreibendem Drücken und Kneten klappt’s dann schließlich doch.

Kochplatten als Zimmerheizung

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Universität Programm So gut wie alle Vorlesungen finden auf Russisch statt. Sehr wenige Professoren sprechen englisch oder deutsch. Die Betreuung dort ist sehr individuell. Von den Sachen, die ich in Russland machen wollte, habe ich einen Plan zusammengestellt mit den Lehrinhalten aus dem Lehrzielkatalog und habe diese Liste dann meinem russischem Programmkoordinator übergeben, der sich das Ganze angeschaut und mir dann Professoren gesucht hat, die mich schließlich im jeweiligen Subjekt unterrichtet haben. Es waren immer Professoren, deren Spezialgebiet das jeweilige Subjekt war, wobei diese dann mittels des Lehrplanes das Programm zusammengestellt haben. Es war sehr viel Eigenengagement gefragt, und es war manchmal ziemlich aufwendig. Z. B. musste man häufig in Eigenarbeit zu Hause mehrere Kapiteln von Büchern durchackern, und diese dann in der nächsten Stunde dem Professor präsentieren. Die Inhalte wurden dann diskutiert und der Stoff wurde durchgearbeitet. Auch war es, je nach Fach, erforderlich Programme zu schreiben oder auch Übungen zu rechnen, was nicht so schwierig war, da die Sprachschwierigkeiten weniger zur Geltung kamen. Es sei jedoch gesagt: wie man zu seinen Fächern kommt, hängt sehr stark vom Institut, bzw. dem dortigen Programmkoordinator ab. Alles ist möglich, von Individualbetreuung, über Vorlesungen, Übungen bis hin zu Projekten und Praktikas.

Vorlesungsunterlagen Meist waren irgendwelche Unterlagen für die Vorlesungen verfügbar. Jedoch war das nicht so, dass man diese in einem Geschäft kaufen konnte. Sondern man hat sie vielmehr von den Professoren bekommen (meist geschenkt). In Büchergeschäften erhält man so gut wie keine höhere technische Literatur. Wenn Professoren ein Buch schreiben, dann geben sie es bei einem Verlag in Auftrag und kaufen dann die ganze Serie selbst und verkaufen diese dann selbst weiter, bzw. verschenken sie. Manchmal hat man von den Professoren Bücher leihweise zur Verfügung gestellt bekommen, oft waren diese einfach amerikanische Übersetzungen. Aber im allgemeinem waren die Unterlagen zufriedenstellend. Weiterführende Literatur hat man dann in den einzelnen Bibliotheken der Institute gefunden, wo man diese Bücher, mittels eines Bibliotheksausweises, problemlos ausleihen konnte.

Prüfungen Was Austauschstudenten betrifft, lassen die Professoren doch etwas Gnade über diese walten. Ausländische Studierende werden in der Regel nicht so streng bewertet, wie die Russen selbst, da sie es zum einen honorieren, dass man sich auf das Abenteuer Russland eingelassen hat, und zum anderen, dass man auch Schwierigkeiten mit dem Sprachgebrauch hat.

Martin bei Außeneinsatz auf Baustelle

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Die dortigen Professoren sind auch sehr oft daran interessiert, wie die Lehrinhalte der Fächer an der TU – Wien aussehen. Die Fächerinhalte der russischen, technischen Universität in Perm ähneln jenen der TU- Wien sehr stark. Das russische Niveau kann durchaus mit dem österreichischen mithalten.

Örtlichkeiten Wie immer gibt es mehrere Universitätsgebäude, die auf die ganze Stadt verteilt sind, und zwischen denen man je nach Vorlesung hin und her pendeln muss, aber das ist in Wien nicht anders. Auf dem Komplex, da wo sich das Studentenheim, in dem wir gewohnt haben, befindet, gibt es einige Fakultäten, u. a. Elektrotechnik (Gebäude A), Straßenbau (Gebäude B), Chemie (Gebäude W), Luft und Raumfahrt (Gebäude D). Die restlichen Gebäude der TU befinden sich dann an anderen Orten in der Stadt. Das Hauptgebäude, in dem unter anderem das

Spracheninstitut und auch noch andere Institute untergebracht sind, befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Endstation der Buslinien 41 und 16T. Um in das Hauptgebäude hineinzugelangen, benötigt man einen gültigen Studentenausweis, oder irgendeinen anderen Passierschein, da es in diesem Gebäude Wachpersonal am Eingang gibt. Solltet ihr am Anfang ohne Begleitung oder ohne einen russischen Studentenausweis dort erscheinen, solltet ihr dem Wachpersonal mitteilen, dass ihr Austauschstudenten seid und zu Frau Shishkina oder zu Frau Serova möchtet. Dann werdet ihr wahrscheinlich auf ein kleines Zimmer direkt neben dem Drehkreuz verwiesen, dort geht ihr hinein und wiederholt eure Anfrage. Der Wachmann dieses Zimmers wird dann mit euch hinausgehen, und den anderen Wachmännern bescheid geben, dass ihr passieren könnt (klingt schon fast ein bisschen nach Bundesheer gg*) Schlimmstenfalls steht auch im Visum des Reisepasses PSTU drinnen...

Wachta beim Eingang im Hauptgebäude

PSTU – Schild am Hauptgebäude

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Mensen Es gibt in mehreren Gebäuden Mensen, eine der besten, laut unserem Geschmack, ist die am Komplex im Gebäude A. Für einen Euro bekommt man ein volles Menü (Suppe Hauptgericht, Salat, Getränk, üblicherweise Tee, Nachtisch). Ansonsten gibt es auch im Hauptgebäude eine Mensa, das Essen dort ist jedoch nicht so gut, wie in der auf dem Komplex, aber dennoch auch genießbar. Die Speisen sind sehr einfach, aber nicht schlecht. Man isst meistens eine Suppe, gefolgt von einem Fleischgericht (Fleischlaibchen, Schnitzel, Würstel) mit einer Beilage (Pure, Nudeln, Reis, Kascha etc.) und einem zusätzlichen Salat und dann

meist noch einen Nachtisch. Von den Nachtischen und kleinen Häppchen gibt es eine relativ große Auswahl, jedoch sind diese zumeist eher fettig, aber dennoch gut. Die Russen essen im allgemeinen sehr fett.

Kontakte Was die Elektrotechniker betrifft, so kann ich sagen, dass diese, falls sie sich für einen Russlandaufenthalt interessieren, sich an den Herrn Professor Dietrich am ICT wenden können, denn das ICT kooperiert mit einem Permer Institut (ITAS). Am ICT arbeiten zeitweise auch russische Studenten aus Perm. Besonders wenn ihr an einer Diplomarbeit oder sonst an einem Projekt oder Praktikum interessiert seid, kann das euch die Sache erleichtern. Jedoch wenn euch lediglich einige Fächer interessieren, so könnt ihr sowieso alles problemlos über das Außeninstitut abwickeln.

Russisch Kurs Es wird von der Uni aus ein Russisch-Kurs organisiert. Meist findet dieser auch in sehr kleinen Gruppen statt, eigentlich sind nur die TU-Wien Studenten dabei. Er sollte etwa im Ausmaß von 4 Stunden pro Woche sein. Er wird durch das Joint Study Programm garantiert. Er findet im Hauptgebäude, also im Zentrum der Stadt, statt. Er wird seitens des Spracheninstituts organisiert. Meist erhält man durch den russisch Kurs Informationen über die Ereignisse, die am Institut stattfinden, zum Beispiel das „Java Jaw“. Das war ein Treffen einiger ausländischer Studenten mit russischen

Studenten, wobei es darum ging, sich im Fremdsprachengebrauch zu üben. Eine gute Möglichkeit um am Anfang neue Leute kennen zu lernen.

Mensa im Gebäude A (Elektrotechnik Fakultät)

Russisch Kurs im Hauptgebäude

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Ansprechpartner in Perm Serova Tamara Sergeevna Sie ist die eigentliche Koordinatorin zwischen Wien und Perm, und zudem auch der Vorstand des Spracheninstituts. Sie spricht perfekt deutsch. Leider ist sie eher selten anzutreffen, aus diesem Grund war unsere Ansprechpartnerin vorwiegend Frau. Shishkina, da wir sie öfters angetroffen haben.

Shishkina Larisa Petrovna Sie unterrichtet am Spracheninstitut der PSTU. Sie spricht perfekt deutsch. Und wenn man ein kleines Problemchen hat, so kann man sich immer getrost an sie wenden, und es werden dann alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dieses Problemchen zu lösen. Frau Shishkina ist wirklich sehr freundlich und hilfsbereit. Sie betreut auch noch andere Austauschstudenten die vorwiegend aus Deutschland oder den USA kommen. Es war eben sehr angenehm, wenn man seine Probleme auf deutsch vortragen konnte, da die Institutskoordinatoren nicht unbedingt deutsch sprechen. Auf alle Fälle arbeiten dort alle obgenannten eng zusammen, und alle werden euch helfen.

Institutskoordinator Man wird bei der Ankunft in Perm gleich einem Institut zugewiesen, welches dann die Aufgabe übernimmt, bei der Auswahl der Fächer und sonstigen universitären Sachen zu helfen. Dies übernimmt dann der Institutskoordinator.

Tashkinova Lubov Petrovna (Russischlehrerin) Man kann sich auch an sie wenden, da man sie (am ehesten) zu den vereinbarten Zeiten des Russischkurses antrifft.

Nikitin Sergej Rostislavovich Für uns war er eigentlich immer der „Visa-Sergej“. Er ist ein Angestellter im Hauptgebäude der PSTU. Wenn wir irgendwelche Fragen bzgl. Visen oder sonstiges hatten, so war er unser Mann. Es besorgt auch die Ausreise und Wiedereinreiseerlaubnis. Eine Info am Rande: Früher war es in Russland so, dass man sich trotz eines Visums nicht frei bewegen konnte, d.h. man konnte nicht jede beliebige Stadt oder Ortschaft bereisen. Wenn man durch Russland touren wollte, so brauchte man schon eine Art Sondergenehmigung. Alle Städte, die man zu bereisen beabsichtigte, mussten in den Reisepass eingetragen werden. Zum Glück ist dem heute nicht mehr so. Es gibt zwar noch einige Sperrgebiete (Tschetschenien vielleicht), aber ihre Anzahl ist im Schrumpfen begriffen. Über die etwaigen Sperrgebiete sollte man sich bei ihm evt. Informieren.

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NÜTZLICHES Medizinische Versorgung Wie die medizinische Versorgung in Krankenhäusern in Perm ist, können wir leider nicht sagen, da wir sie (glücklicherweise) nie benötigt haben. Apotheken (аптека) gibt es ziemlich viele, und es dürften durchaus alle gängigsten Medikament erhältlich sein. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn man eine Auslandskrankenversicherung abschließt, sodass eine Rückholung im Krankheitsfall abgedeckt ist, somit kann man sich u. U. einen Aufenthalt in einem russischem Krankenhaus ersparen. Für das Studentenvisum ist im Normalfall eine Krankenversicherung nicht Pflicht, für die anderen Arten der Visen schon. Aus diesem Grund haben sie 2 von uns nicht gemacht. Sie kostet in etwa pro Tag 1.50 Euro, das kann bei einem Aufenthalt von einem ganzen Jahr ziemlich teuer werden. Aber wir glauben, dass wir irgendwie über die Universität versichert waren, jedoch wer dazu mehr wissen möchte, der sollte sich an die zuständigen Koordinatoren wenden.

Sicherheit In Sachen Sicherheit gelten dieselben Regeln wie für andere Länder auch. Man sollte nie viel Bargeld mit sich haben. Zudem sollte man alle Sachen aus der Geldtasche nehmen, die man nicht unbedingt braucht, z. B. Führerschein, Plastikkarten, und andere. Am besten legt man sich eine Geldbörse zu, in der man nur Geld drinnen hat. Etwaige Dokumente und Karten sollte man dann in einer eigens dafür vorgesehenen Bauchtasche, oder sonst an einem sichereren Ort in Körpernähe verstauen, auf keinem Fall im Rucksack oder in einer Handtasche, da die sehr leicht entrissen werden können, bzw. heimlich im Gedränge in Menschenmengen aufgemacht werden können. Außerdem sollte man nie mit Geld protzen, wenn man irgendwo etwas kauft und die großen Rubelscheine beim Bezahlen nur so herausschauen lässt, so könnte es passieren, dass man vielleicht darauffolgend unliebsame Bekanntschaften macht. Alle Fälle gilt, umso weniger man als Ausländer auffällt, umso weniger erregt man den Verdacht, dass bei einem etwas zu holen wäre. Die Ausländer werden gut und gerne allzu oft mit Reichtum und Geld assoziiert. Damit man in der Menge so gut als möglich untergeht, sollte man sich nicht zu auffällig kleiden, gut geeignet dafür sind eher dunklere Farben der Kleidung. Lederjacken sind auch sehr verbreitet. Dies gilt jedoch vorwiegend für die Männer. Bei Frauen sieht die Sache etwas anders aus, sie ist genau umgekehrt, wenn du da nicht als superhochgestylte Tussi herumläufst, da fällst du echt auf. Ungeschminkt aus dem Haus, nie vorzustellen, kurz vor dem Verlassen eines Gebäudes sich noch mal versichern, ob die Haarpracht auch richtig sitzt, und evtl. noch ein bisschen kämmen, und den Lidstrich noch mal nachziehen.... Jedoch die Zeiten ändern sich... Auffallend ist auch, wenn man irgendwo hingeht und man lange herumbummelt. Viel besser ist es, dass man zielstrebig wirkt, eher schnell und zielgerichtet dahinschreitet, außer man geht spazieren, da ist es erlaubt, aber das tut man am Abend oder an den Wochenenden. Zudem ist es auch gut wenn man am Abend unterwegs ist oder sich auf Reisen begibt, dass man das in einer Gruppe tut, alleine und auf eigene Faust kann das manchmal gefährlich sein,

... noch mal schnell den Lidstrich nachziehen...

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besonders am Anfang, wenn man die Kultur noch nicht kennt, und evtl. einige Sachen missverstehen könnte.

Kleidung Entweder mitnehmen oder vor Ort kaufen, je nach verfügbarem Platz im Koffer. Im Grunde genommen kann man alle möglichen Kleidungsstücke, wie es sie hierzulande gibt, auch in Russland kaufen. Markenkleidung, wie Adidas, Puma, Nike, etc. kann man ohne Probleme auch dort erstehen (falls man dies möchte), allerdings sind die Preise dort in etwa gleich hoch für Markensachen,

wie bei uns, wenn nicht teilweise höher. Es gibt aber auch noch jede Menge an „gefälschter Markenware“ (bei Märkten), die dann im Grunde genommen sehr billig ist. Gute Sachen, wie warme Mantel usw. sind nicht wirklich billig, aber man muss bedenken, dass die Mäntel, warmen Pullis teilweise gar nicht mit unseren „Westeuropa-Wintersachen“ vergleichbar sind. Russische Wintersachen müssen gegen eine wesentlich harschere Kälte (Unterschiede in Materialien: echte Schafswolle, Pelze, etc.) schützen, als die unseren. Es gibt in Russland auch zahlreiche Märkte, wo man gute Kleidung für relativ wenig Geld kaufen kann (zum Beispiel Socken, lange Unterhosen, Pyjamas, T-Shirts, Hosen, etc.) In Russland produzierte Waren sind meist wesentlich billiger als Importwaren. Was man auf alle Fälle braucht, sind lange Unterhosen bzw. Thermounterwäsche, warme Pullis, Schal, Handschuhe, Mütze, warme Socken, warme Stiefel,

usw. und für den Winter natürlich einen warmen Wintermantel (diesen u. a. kann man dann vor Ort kaufen). Auf alle Fälle sollte die Jacke, oder der Mantel etwas länger sein, weil sonst friert man ziemlich stark an den Oberschenkeln, bzw. den Knien. Und wenn man eine Windjacke selbst mitnimmt, dann sollte diese schon etwas stärker sein, als eine normale, weil sonst reicht diese nur für die Übergangszeiten. Und ein echter russischer Mantel gehört so zu einem Aufenthalt schon dazu, ein bisschen Kult ; ) muss sein. Was manchmal auch nützlich sein kann, ist eine Fettcreme (Vaseline z. B.) mit der man sich die Zehen und das Gesicht eincremen kann, als Schutz vor der Kälte, und auch damit die Haut bei der Kälte nicht so stark austrocknet.

Richtig Anziehen Auch das sich richtig Anziehen im Winter will gelernt sein und ist natürlich sehr wichtig. Jedoch ist zuviel nicht immer das beste, und auch nicht möglich, weil mit mehr als 3 Paar Socken bekommt man leicht ein Platzproblem in den Schuhen. Auf alle Fälle sollte man sich ein Thermometer beschaffen, damit man in der Früh durch einen kurzen Blick darauf abschätzen kann, was man anziehen soll. Mit einem bloßen Blick aus dem Fenster sind die Temperaturen nur sehr schwer abschätzbar, eigentlich gar nicht. Die Temperaturen in Russland können von Tag zu Tag wirklich sehr stark variieren, ohne weiteres bis zu 20 Grad binnen Stunden. Auf alle Fälle sollte man sich so anziehen, dass man nur leicht friert wenn man im Freien nur so herumsteht. Wenn man sich bewegt so sollte man nicht mehr frieren, sondern eine angenehme Wärme fühlen. Jedoch sollte man auf keinen Fall schwitzen, denn ansonsten holt man sich sehr leicht eine Erkältung. Und nur keine Panik, wenn man

Russischer Bär bei –25°C

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andauernd leicht erkältet ist. Das ist eine gute Schutzreaktion des Körpers, besser ständig leicht und dafür nie so richtig.

Beispiel fürs Anziehen Kleidung bei minus 30 Grad und weniger (kommt relativ selten vor, bei uns lediglich einige Male, aber zumindest gewappnet sollte man sein):

• Schuhe innen gefüttert, sollten evtl. etwas höher sein, und auf alle Fälle sollten sie etwas größer sein, damit man mit den 2 Paar Socken oder mehr auch noch hineinkommt und die Füße nicht allzu sehr eingequetscht werden. Weil wenn sie zu eng anliegen, dann wird die Durchblutung gestört und das fördert das Kaltwerden der Füße.

• Schuheinlagen aus Filz gegen die Kälte vom Boden sind zu empfehlen, denn wenn man länger im Freien verweilt, so dringt die Kälte unaufhaltsam durch die Sohle und gelangt schlussendlich in die Schuhe. Diese Einlagen erhält man meist auf Märkten. Sie sind ziemlich günstig.

• 2 Paar Socken, 1 normales dickes Sockenpaar; sollte aber bis zu den Knien reichen (es gibt spezielle Socken für Wintersportler, diese sind zu empfehlen), das 2. Paar sollte dicker sein, Schafwollsocken oder ähnliches sind zu empfehlen; diese kann man ohne weiteres auch auf den Märkten erstehen (jedoch bei ersteren ist es vielleicht besser diese von Zuhause mitzunehmen).

• enganliegende Thermounterwäsche (1 Thermostretchhose bzw. 1 lange Unterhose od. Pyjamahose...)

• 1 normale Hose (Jeans oder Stoff), vorzugsweise winddicht. Jetzt gibt es auch so spezielle Thermohosen, die außen Winddicht sind und innen mit einen 2. Schicht gefüttert sind, echt ideal für diese Kälten.

• 1 Pullover mit hohem Kragen, dass dieser zumindest den ganzen Hals abdeckt. Zudem wäre es auch empfehlenswert, wenn dieser einen Reißverschluss hätte, damit man ihn in Innenräumen evtl. auch einfach ausziehen kann, im Falle, dass einem heiß wird. Gut eignen sich dafür auch Plüsch- (Felbel), Baumwoll-, Fließpullis, etc.

• Darunter noch einen leichten Pullover, ein langärmliges T-Shirt oder was ähnliches. • Und darunter noch ein Unterleibchen, dass evtl. den Schweiß aufsaugen kann. • Ein Schal ist sehr empfehlenswert,

besonders um die Nase zu schützen, da diese durch die Atmung sehr schnell abkühlt und am leichtesten „abfriert“. Ansonsten muss man sie ständig mit der Hand erwärmen. Mit dem Mund längere Zeit frei zu atmen ist nicht empfehlenswert, da man sich dadurch sehr schnell eine Lungenentzündung holen kann. Und man sollte sich nicht wundern, wenn man an den Wimpern gefrorene Wasserkügelchen vorfindet. Das ist darauf zurück zu führen, dass durch den Schal die feuchtwarme Atmungsluft nach oben „umgeleitet“ wird, und diese dann dort im Vorbeiziehen an den Wimpern sofort gefriert.

• Mütze, diese sollte man in Russland kaufen (bei uns kann man derartig warme Mützen nicht im Handel kaufen). Sie sind ziemlich dick und meistens 2-lagig (2 dünnere Schichten). Und der Teil für die Ohren ist zusätzlich nach oben geklappt. Dieser nach

Gefrorene Lider bei –20° C

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oben geklappte Teil sollte mindestens die Höhe der Ohren abdecken, damit die Ohren in ganzer Höhe mindestens 4-lagig geschützt sind, und nicht der obere oder untere Teil des Ohres friert. Diese Mütze sollte erst unter –10 Grad „erträglich“ sein, bei allen Temperaturen darüber sollte sie stark jucken. Somit weiß man, dass man die richtige gekauft hat. : )

• Handschuhe, am besten wären natürlich Fäustlinge. Diese sind aber nicht immer sehr praktisch. Es ist auf alle Fälle empfehlenswert, 2 Paar Handschuhe zu tragen, ein dünnes für innen und ein dickeres, winddichtes für außen. Sollte man dann zum Beispiel den Reißverschluss der Jacke öffnen wollen, wofür Fingerspitzengefühl notwendig ist, so braucht man nur 1 Paar auszuziehen und so ist man durch ein weiteres doch noch geschützt.

Die Kälte stellt ein Problem für Brillenträger dar. Jedes mal, wenn man in einen warmen Raum kommt, läuft die Brille an, bzw. das Kondenswasser gefriert sofort auf der Brille, und daher muss man das Eis jedes Mal abkratzen. Das ist sehr blöd, vor allem bei tieferen Temperaturen, da man dann unbedingt einen Schal benötigt. Da die Atmungsluft nach oben gerichtet wird, und der feuchte Atem an der Brille gefriert, läuft man entweder wie blind durch die Gegend, oder die Nase friert, weil man deshalb keinen Schal mehr trägt, echt blöd. Abhilfe schaffen können da Linsen, diese kann man ohne Probleme tragen, auch bei tiefsten Temperaturen.

Atmung durch den Mund Beim Amten durch den Mund bei tiefen Temperaturen sollte man die Zunge an den Gaumen drücken, sodass beim Einatmen die Luft im Mund verwirbelt und dadurch erwärmt wird. Somit beugt man dem vor, dass die kalte, eingeatmete Luft nicht sofort in die Lungen gerät. Man kann somit immer abwechselnd mal durch die Nase und mal durch den Mund atmen.

Klima Herbst Ziemlich regnerisch Zeit, nie Sonne, viel Matsch auf der Straße und den Gehwegen, deshalb

sind hohe Schuhe empfehlenswert. Vorteilhaft sind auch wasserfeste Kleidung und Schuhe mit weichen Sohlen, da diese rutschfester sind. In der Übergangsphase, bis der Boden vollständig mit einer Schneeschicht überzogen ist, kommt es sehr oft zu Glatteis auf allen Straßen, auch auf den Gehwegen, gestreut wird eher selten und vorwiegend nur in kommerziellen Teilen der Stadt, was auch für die Schneeräumung häufig zutrifft. Im Winter, wenn dann Schnee liegt ist es nicht mehr so glatt auf den Wegen, aber dennoch ist immer Vorsicht geboten beim Gehen.

Die erste Schneefälle setzen etwa ab Mitte Oktober (zumindest bei uns) ein. Der Schnee bleibt jedoch erst ab November fix liegen. Im allgemeinen eine eher eklige Zeit.

Kreuzung am Komplex im Herbst

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Winter Die Dunkelheit wegen der nördlichen Lage ist bemerkbar, es ist generell ständig dunkler als in unseren Breitengraden, wobei die fehlende Sonne komischerweise nicht so stark auf das Gemüt der Leute schlägt, wie das bei uns der Fall ist. Temperaturen im Winter können sehr unterschiedlich sein, Temperatursprünge innerhalb von 24 Stunden von –35 auf –5 Grad sind ohne weiteres möglich, natürlich auch umgekehrt. Was jedoch auffallend ist, es gibt so gut wie keinen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht, da die Sonne, sollte sie scheinen, sehr tief steht und sehr schwach ist. Im Winter scheint die Sonne häufiger, umso kälter, umso größer die Wahrscheinlichkeit. Im generellen jedoch scheint sie im Herbst und im Winter sehr selten.

Unter russischem Winter in Perm (gemäßigtes Kontinentalklima ; ) ) versteht man nicht ständig andauernde Temperaturen von minus 30 Grad, sondern viel eher große Temperaturschwankungen, die in den oben angegebenen Bereichen stattfinden können. Wobei Temperaturen von unter – 30 Grad normalerweise nie länger als 1 – 2 Tage andauern, alles andere ist eher die Ausnahme. Im Dezember 2002 bewegten sich die Temperaturen normalerweise im Bereich von –10 bis etwa –25 Grad. In unserem Fall waren vor allem der Dezember und auch der Januar die kältesten Monate. Die Kälte kann auch noch auslaufen

bis in den Februar, jedoch ab Februar, beginnt das Thermometer wieder ganz langsam zu steigen. Einige Kältewellen sind danach jedoch durchaus noch möglich. Die Höhe der Schneedecke betrug in etwa 1 m. Je nach Ort, wo man sich befindet, variiert sie...

Gefrorene Kama im November bei –25°C

Blick auf eine Strasse am Komplex

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Frühling Der Frühling ist dort im allgemeinen die sonnenreichste Zeit. Die Sonne scheint im Frühling ziemlich oft, und die Tage werden auch so langsam langsam wieder länger. Mit der Schneeschmelze beginnt wieder erneut die Matschzeit, diese kann recht eklig sein, aber bei milden Temperaturen und ein bisschen Sonne steht man das viel leichter durch. Es hängt auch immer davon ab, in welchem Teil der Stadt man sich befindet. Bei befestigten Wegen ist es halb so schlimm. Bis Ende März hat das Thermometer wieder die 0 ° Grenze überschritten. Wenn dann die Sonne scheint gibt es wieder

Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, diese belaufen sich in etwa auf 10 Grad. Ende April, Anfang Mai liegen die Temperaturen so um die 10 bis 15 Grad tagsüber. In der Nacht ist es ein bisschen kälter. Es ist erstaunlich, wie schnell der Großteil des Schnees schmilzt. Innerhalb von 1 Monat ist er so gut wie weg. In der Stadt, wo fleißiger geräumt wird, schon früher. So gegen Anfang Mai beginnt die Vegetation wieder grün zu werden.

Sommer So richtig warm wird es erst im Juni und Juli. Dies kann aber auch immer von Jahr zu Jahr variieren. Da kann man sich dann schon mit kurzen Hosen und T-Shirt ins Freie wagen. Im Juli sind wir sogar in der Kama schwimmen gegangen. Es gibt im Sommer relativ viel Sonne, die Stadt grünt und blüht. Es ist ziemlich lange hell. Mit Ende Juni, wird es nur mehr für einige wenige Stunden richtig dunkel, ansonsten ist es immer recht hell. Temperaturen von 28° hat es schon erreicht, aber höher lässt sich das Quecksilber kaum treiben. Das ist eher die Ausnahme. Zudem kühlt es auch recht schnell wieder ab, und der Wind, der bläst, ist auch nicht unbedingt eine superwarme Sommerbrise. Der Sommer ist kurz. Das Gute daran ist, dass ihn die Russen dafür umso intensiver erleben, zum Beispiel, mit viel шашлыкы (Fleischspießchen, vorzugsweise Schweine- oder Hühnerfleisch manchmal auch „streunender“ [scherzerl☺] Hund *g) und Bier am Hafen bei der Kama und bei sonstigen Feierlichkeiten (1.Mai/Tag der Arbeit, etc.), die im Sommer meist im Freien abgehalten werden...

Kältegefühl, auch für Russen im Winter Bis – 10° relativ warm Bis – 20° normal Bis – 30° kühl Unter – 30° kalt

Khokhlofka im Sommer

Pfützenspringen auf der Strasse im Frühling

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Wobei diese Angaben ohne Berücksichtigung des Windes zu verstehen sind. Dieser kann jedoch das subjektive Empfinden insoweit beeinträchtigen, sodass man manchmal annimmt, es wäre eigentlich um 10 Grad kälter, als das Thermometer anzeigt. Jedoch tritt stärkerer Wind sehr selten auf, auch leichte Brisen sind eher die Ausnahme im Winter, im Sommer weht der Wind stärker.

Geld Man bezahlt in Russland mit dem рубль Rubel. Das Kleingeld (Münzen mit geringen, man kann sagen, fast keinem Wert) werden Kopeken genannt. Im weiteren kann man manchmal auch mit US-Dollar oder vereinzelt auch mit Euro bezahlen, jedoch vorwiegend nur in den großen Metropolen, ansonsten ist der Rubel die Bezahlwährung. Wechselstuben gibt es im allgemeinen sehr viele (обмен валюты). Allerdings muss der Reisepass im Regelfall gezückt werden, um Geld wechseln zu können. Es gibt in der Stadt einige Bankomaten. Die meisten unterstützen Kreditkarten. Bankomatkarten, welche die Maestrofunktion benötigen, um Geld beheben zu können, funktionieren in den meisten Fällen auch problemlos. Es besteht auch die Möglichkeit direkt am Bankschalter Geld mit VISA abzuheben, dabei sollte man jedoch den Reisepass nicht vergessen. Reiseschecks sind nur Geldverschwendung. In internationalen Einrichtungen kann man immer mit Kreditkarte bezahlen, zum Beispiel in großen Hotels, noblen Restaurants, bei Fluggesellschaften, und auch in größeren Einkaufsläden (семья). Beim Bezahlen in kleineren Geschäften, bzw. in den Mensen sollte man darauf achten, dass man nicht zu große Scheine bei sich hat, 1000 Rubel sind sehr selten im Umlauf. Zudem wird in solchen Einrichtungen eher selten mit 500 oder 1000 Rubel -Scheinen bezahlt, da meist das nötige Wechselgeld fehlt, und es zu komplizierten Situationen kommen kann.

Telefonieren Im Heim gibt es ein Telefon unten beim Portier, das im Normalfall für alle Studenten zugänglich ist. Es ist ratsam sich vor Ort eine russische SIM Karte zu kaufen. Es gibt mehrere Handynetz-Anbieter, wobei wir uns für MTS entschieden haben, da dieser Provider in allen größeren russischen Städten vertreten ist. Jedoch kann es mittlerweile auch schon einen besseren Anbieter geben. Um nach Hause (Österreich, Italien, Polen) zu telefonieren haben wir spezielle Telefonkarten (vergleichbar mit denen aus Österreich, z.B. Procard, Servus, Unicard etc.) verwendet, da sich diese Art des Telefonierens als günstigste herausgestellt hat. Die Karte heißt восток-запад (Ost nach West) und es gab sie für 500 Rubel/18Euro und für 100 Rubel/3 Euro. Mit einer Karte von 500 Rubel, kann man 1 Stunde nach Europa telefonieren, wobei da noch die Kosten für die Verbindung zum lokalen Knoten der Kartengesellschaft in Perm hinzukommen.

Rechnung mit Leninbild

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Einkaufen von Lebensmitteln Einkaufen kann man eigentlich an vielen Orten. Oft gibt es diese kleinen Buden an den Straßenecken, wo man das Wichtigste bekommt. Oder es gibt auch kleinere Geschäfte, in denen man Lebensmittel erhält. Selbstbedienungssupermärkte, wie es sie hierzulande gibt, haben sich in Russland noch nicht flächendeckend durchgesetzt (außer in Moskau, St. Petersburg, etc.). Die kleineren Lebensmittelgeschäfte sind folgendermaßen organisiert: man teilt der Verkäuferin mit, welche Produkte man kaufen möchte (diese sind zumeist in Glasvitrinen ausgestellt, mit Preisschildchen versteht sich), diese holt die entsprechenden Produkte, welche man dann ausgehändigt bekommt. Das Angebot in den kleineren Geschäften ist selbstverständlich nicht so groß, wie in den Supermärkten, die es vereinzelt in Perm gibt (семья = Familie), man erhält jedoch das nötigste. Wichtig ist es, die Namen der Grundnahrungsmittel zu beherrschen, damit man dann im Endeffekt, auch die gewünschte Ware bekommt. In Supermärkten ist das Einkaufen natürlich einfacher...man nimmt sich was man haben möchte und geht zur Kassa.... Es gilt

auch zu bemerken, dass manche Wörterbücher Fehler beinhalten (so heißt, zum Beispiel Marmelade nicht мармелад, wie es in manchen Wörterbüchern vermerkt ist, sondern варенье oder джем, bei мармелад hingegen erhalt man kandierte Früchte). Der Langenscheidt Sprachführer –Russisch ist in dieser Hinsicht zu empfehlen (beinhaltet die wichtigstes Phrasen, die jeweilige Übersetzung, die Aussprache, etc.) und stellt wirklich eine gute Hilfe dar, was das alltägliche Leben betrifft. Um noch mal zu den Supermärkten zu

kommen: Es gibt in Perm bereits mehrere Filialen, die am besten zu erreichende, von uns aus gesehen, ist die in der Nähe des центральный рынок (Zentralen Marktes).

Blick auf Semja beim Zentralmarkt

Ein Eingang am Zentralmarkt

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Öffis Man kann entweder beim ‚Konduktor’ direkt bezahlen (meist weiblich) oder man kann sich ein Monatsticket kaufen. Der Preis für ein Ticket für alle Arten von Öffis (Bus, Trolleybus, Straßenbahn) beträgt 5 Rubel/ 16 Cent. Das Monatsticket kann man an Kiosken kaufen und kostet für Studenten 100 Rubel/3 Euro pro Monat. Wobei man mit diesem Ticket nur mit den Bussen fahren kann. Es gibt derartige Tickets gesondert auch für Trolleybusse und Straßenbahnen. Es gibt 2 Arten von Bussen: welche, die nur eine Nummer haben (41er, 7er ...) und welche, die auch noch ein T (dies steht für Taxi, diese Busse sind aber keine Taxis im konventionellen Sinne) nach der Nummer stehen haben (16T, 14T ...). Bei diesen Bussen muss man, auch wenn man ein Monatsticket besitzt, 3 Rubel extra bezahlen. Das liegt daran,

dass diese Busse etwas komfortabler sind und im Winter besser beheizt werden, als die anderen. Es gibt so gut wie keine Fahrpläne an den Bushaltestellen, bzw. hängen die Intervalle der Busse von der Tageszeit ab, wobei es einiges Insiderwissen erfordert um nicht zu lange auf die Busse warten zu müssen, bzw. um auch noch irgendeinen Platz im Bus zu bekommen, da es durchaus passieren kann, dass die Busse überfüllt sind

und keine Leute mehr aufnehmen können. Eine denkbar schlechte Zeit vom Komplex (Ort des Studentenheims) wegzukommen, ist gegen 11 bis 12 Uhr, da dann die meisten Studenten zwischen den Unigebäuden in der Stadt und jenen am Komplex hin und her pendeln. Zudem haben um diese Zeit auch so ziemlich alle Busfahrer Mittagspause, und es verkehren somit ein paar Busse weniger.

Besuch von Freunden Sollte euch jemand von Zuhause aus in Perm besuchen wollen, so dürfte dies kein Problem darstellen. Ihr braucht eine Einladung (diese ist Vorraussetzung für die Beantragung und für den Erhalt eines Visums); diese zu erhalten ist nicht so schwer, und es gibt dafür einige Möglichkeiten:

• Eure Freunde können von einer russischen Privatperson eingeladen werden • Man lässt sich von der Permer Uni eine Einladung ausstellen • Von zu Hause aus kann man eine entsprechende Einladung/Visum über eine

Organisation (z.B. im Internet) erlangen • Oder man lässt sich eine Einladung von einem Permer Hotel ausstellen, natürlich

gegen eine kleine Gebühr Wobei hier die erste Möglichkeit eher zu vergessen ist, da sie sehr aufwendig für die betreffende Person und unnötig ist, denn es gibt bessere und einfachere Möglichkeiten. Gegen die 2. Möglichkeit spricht eigentlich nichts. Diese macht sich vor allem bezahlt, wenn der Aufenthalt etwas länger dauern sollte, und außerdem macht es sich immer gut, wenn man eine Einladung von einer Universität hat. Da braucht man meist nämlich keine eigene Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Allerdings müssen die Angestellten der Uni dies erledigen. So ist es für diese etwas aufwendiger.

Kampf um Plätze im Bus beim Hauptgebäude

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Die Möglichkeit die Einladung über eine Organisation zu erlangen, ist auch nicht so schlecht. Jedoch muss man erst eine seriöse finden. Dann muss dieser Organisation der Reisepass zugeschickt werden. Dieser wird dann innerhalb der vereinbarten Zeitspanne retourniert, inklusive Visum versteht sich. Damit erspart man sich den Gang aufs Konsulat. Preislich gesehen ist diese Variante nicht wirklich teurer, aber besser ist es, sich einfach vorher eingehend zu informieren. Was wir meistens gemacht haben, ist, dass wir einfach zum Hotel пермтурист (Permtourist) , улица Ленина 58 (ulica Lenina 58), mit einer Kopie des Reisepasses der einzuladenden Person gegangen sind, und gefragt haben, ob sie uns eine Einladung für die betreffende Person ausstellen können. Es scheint dann bei den Behörden so auf, als würde diese Person im Hotel wohnen, dies muss aber nicht unbedingt sein. Man kann auch irgendwo anders wohnen. Innerhalb von 3 Tagen muss man sich dann polizeilich registrieren lassen. Man geht zum Polizeiamt, holt sich die entsprechenden Unterlagen, füllt diese aus. Man muss dann einen kleinen Betrag (ca. 2 Euro) bei einer staatlichen Bank „сперБанк“ (Sperbank) einbezahlen, danach erneut zum Polizeiamt gehen und die ausgefüllten Formulare und Einzahlungsbetätigung abgeben. Dann kriegt man einen Stempel in den Reisepass gedrückt, und das war’s auch schon (dies betrifft den Austauschstudenten selbst nicht, denn da wird die Registrierung von der Uni erledigt; falls die eingeladene Person, doch im Hotel wohnt, dann erledigt das Hotel die Registrierung). Jedoch sollte man sich immer informieren, ob so was noch in der Form nötig ist. Die Einladung erhält man üblicherweise innerhalb weniger Tage und sie kostet ca. 13 Euro. Das dürfte eigentlich relativ unkompliziert ablaufen...Man schickt dann einfach die Einladung nach Hause und dann liegt es an der eingeladenen Person, sich das Visum am Konsulat zu holen...Auf alle Fälle sollte die ganze Bürokratie früh genug erledigt werden...

Zollbestimmungen Beim Zoll darf man offiziell 1l hochprozentigen Alkohol mitnehmen, jedoch haben wir immer mehr mitgenommen. Wir wurden nie kontrolliert, sollte man jedoch mehr mithaben, und in eine Kontrolle geraten, so kann man immer darauf verweisen dass man das erste mal in Russland ist und man natürlich so viel als möglich von der russischen Kultur mit nach Hause nehmen möchte... ;) Bei der Zolldeklaration, falls man eine ausfüllen möchte, braucht man Laptop und Handy usw. nicht anzugeben, diese fallen unter Personal Things... Einzig wenn man mehr Bargeld mit sich führt, sollte man dies angeben, denn man darf nicht mit einer größeren Summe an Bargeld wieder ausreisen. Aber das braucht man eh nicht mitzunehmen, den man kann ja über Kreditkarte, Bankomatkarte zu Geld kommen.

Hotel Permturist

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KULTUR UND FREIZEIT Theater, Ballet und Kinos

Theater und Ballet gehören zu der russischen Kultur so wie der Wodka. Auf alle Fälle sollte man sich es mindestens einmal angesehen haben. Natürlich besonders zu empfehlen ist das Большой Театр (Bolschoj Teatr) in Moskau, falls ihr einen Ausflug dorthin macht, solltet ihr auf alle Fälle einen Besuch dort miteinplanen. Auch in Perm ist das Theater und das Ballet nicht schlecht, oft treten auch jüngere Artisten auf, denen öfters durchaus Fehler passieren, aber das macht es erst richtig sympathisch, und es ist dadurch nicht so steif. In Perm gibt es auch mehrere Kinos, es

befinden sich so gut wie alle am Комсомольский проспект (Komsomolskij Prospekt). Die Säle sind OK, und das Angebot der Filme ist auch gut, oft werden die Filme schon vor der deutschen Premiere gezeigt. So gut wie immer werden die Filme auf russisch gezeigt. Bei den neueren Filmen ist die Synchronisation meist gut, jedoch kann es oft passieren, dass man im Hintergrund die Originalsprache des Filmes noch hört. Am Anfang empfindet man dies meist als störend und ablenkend, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran, und konzentriert sich schließlich nur mehr auf das Russische. In den Filmen im Fernsehen ist es eigentlich meist viel schlimmer. Oft wird bei Filmen die russische Übersetzung, einfach in den normalen Ton des Filmes hineingelesen, oft nur von einem Sprecher für alle Rollen und zumeist sehr emotionslos. ; )

Nachtleben In Perm, sowie in jeder größeren Stadt, gibt es ein halbwegs normales Angebot an Discos und Kneipen. Und es werden ständig mehr. Auffallend dabei ist, dass bei den Discos der Eintrittspreis relativ hoch ist: 200 Rubel/7 Euro oder mehr. Was für Russen verdammt viel Geld ist. Meist können sich die normalen Studenten so was nur sehr selten leisten, da sie sowieso sehr wenig Geld zur Verfügung haben (meist nur 500-1000 Rubel/16-33 Euro pro Monat). Meist sind dort eher reichere Russen anzutreffen, oder jene die sich schon in der Arbeitswelt befinden. Jedoch gibt es auch einige billigere Discos, wo sich dann die Studenten tummeln. Auch ist ein Park oftmals ein beliebter Studententreffpunkt. Oft wird einfach auch nur im Studentenheim eine kleine Zimmerfete geschmissen. Irgend einen Anlass zu feiern gibt es immer. Da sind die Russen wirklich kreativ. In Discos gilt meist dieselbe Kleiderordnung, wie bei uns auch. Dass man nicht zu „schäbig“ angezogen sein und nicht unbedingt Turnschuhe tragen sollte, versteht sich von selbst. Schlimmstenfalls kann man sich auch darauf berufen, dass man Ausländer ist, das hilft

Bolshoj Teatr in Moskau

Saufgelage im Karusel

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bestimmt. Ansonsten ist das „Nachtleben“ (aber auch das Alltagsleben) recht altmodisch organisiert, und zwar in dem Sinne, dass der Mann für die Frau bezahlt (Eintritt, Getränke), ihr die Tür aufhält, ihr den Mantel abnimmt usw. ... Diese Sachen werden als selbstverständlich angesehen. Das sollte man nicht vergessen. Die Frauen werden sich nicht wirklich zu Dank verpflichtet fühlen, wenn ihr für sie Eintritt usw. bezahlt, da es in Russland als normal und irgendwie auch selbstverständlich angesehen wird. Dafür sind die Frauen, so sagt man, etwas häuslicher und weniger emanzipierter als die Westlerinnen. Alles hat so seine Vor- und Nachteile, wie man so schön sagt...

Tatschkas Am Abend wieder nach Hause zu kommen ist kein Problem. Die öffentlichen Verkehrsmittel fahren zwar nur bis etwa 23 Uhr, aber danach kann man auf die sogenannten Tatschkas (inoffizielle Taxis, Slang: тачка (Einzahl)) zurückgreifen. Das sind einfach normale Autos, die in der Nacht herumkurven und auf ein kleines Geschäftchen hoffen. Man kann jedes beliebige Auto anhalten, indem man einfach die Hand nach vorne streckt und winkt. Die Bewegung werdet ihr eh bald einmal zu sehen kriegen, am besten guckt man sie sich einfach von den Russen ab. Prinzipiell halten fast alle Autos an, die noch einen freien Platz haben. Außer die Autos der Neureichen, die großen Schlitten mit getönten Scheiben, da sollte man es erst gar nicht probieren. Wenn das Auto dann hält, macht man die Tür auf und handelt um den Preis. Es ist sehr wichtig, dass der Preis vorher ausgehandelt wird, denn ansonsten wird man gerne mal übers Ohr gehauen, vor allem als Ausländer. Bezahlt wird dann bei der Ankunft am gewünschten Ort. Zur Orientierung: Nachts vom Stadtzentrum bis zum Komplex, ca. 5 km, haben wir 100 Rubel/3 Euro bezahlt, pro Auto, und nicht pro Person (also alle zusammen). Wenn man sich über den Preis nicht einig wird, so schüttelt man am besten den Kopf und macht die Autotür wieder zu und nimmt das nächste Auto; man findet immer irgend jemanden, denn die Konkurrenz ist groß. Auf keinen Fall aber sollte man alleine oder auch zu zweit in ein Auto steigen, in dem bereits mehrere Leute drinnen sitzen, und zwar aus Sicherheitsgründen. Es sollte im Idealfall nur der Fahrer drinnen sitzen. Und gut wäre es, wenn man alleine mitfahrt, dass der Fahrer nicht unbedingt bemerkt, dass man ein Ausländer ist. Man sollte sich auf alle Fälle ruhig verhalten. Uns ist noch nie etwas passiert, es ist relativ sicher und geht schnell. Und auf alle Fälle sollte man die Strecke in etwa kennen, wohin man fährt. Dann merkt man sofort, wenn der Fahrer in die falsche Richtung fährt, oder irgendwo falsch einbiegt...

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Freizeit Internet-Cafes Es gibt in Russland mittlerweile ziemlich einige Internetcafes, wo man zu relativ günstigen Preisen ungehemmt surfen kann (1 Stunde = ca. 40 Rubl, etwa 1.20 Euro). Ein Internetcafe in Perm befindet sich, zum Beispiel, in Uni-Nähe (Hauptgebäude). Es nennt sich American Diner. Aber es gibt mehrere in der Stadt, am besten bei Studenten, etc. nachfragen. Man kann auch teilweise auf der Uni surfen, aber es funktioniert dort leider nicht immer, und der Trafik war noch beschränkt. Jedoch auch bei diesen Dingen ändert sich vieles.

Restaurants und Cafes

Für alle die Fast Food lieben, gibt es in Perm die Southern Friend (oder fried) Chicken Restaurants. Mac Donalds gibt es bis jetzt noch keines dort. Die Produkte, die dort angeboten werden, ähneln denen von KFC (Kentucky Friend (fried) Chicken, halt alles mit Huhn). Insgesamt gibt es bis jetzt 3 solcher Restaurants in Perm. 2 befinden am Комсомольский проспект (Komsomolskij Prospekt) und eines auf der улица Ленина (ulica Lenina). Des weiteren gibt es auf dem Komsomolskij Prospekt ein billigeres Restaurant, das карусель (Karussell) heißt. Dort kann man relativ günstig essen, wobei man sich die Speisen selbst holen muss. Jedoch im allgemeinen sind die Restaurants eher teuer in Russland, da dort sowieso nur die Reichen speisen.

Für den Hunger zwischendurch findet man jedoch immer irgend etwas, vor allem russische Snacks, пироги (Pirrogen, kleine Törtchen), слойки (Sloiki, Blätterteiggepäck), Cheburegs und Co, die so gut wie an jeder Straßenecke in den kioskartigen Geschäften verkauft werden, insbesondere im Zentrum. Wer gerne Kaffee trinken geht, der wird in Russland die Kaffeehäuser Wiens missen, da der dort erhältliche Kaffee normalerweise nicht besonders gut ist, oft nur so Fertigkaffee in Päckchen... Mittlerweile

jedoch haben einige ganz ansehnliche Cafes eröffnet. So zum Beispiel das Organza, das sich auch am Komsomolskij Prospekt befindet. Auch die Preise dort können sich sehen lassen, oft teurer als in Wien...

American Dinner am Komsomolskij Prospekt

Cafe Organza am Komsomolskij Prospekt

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Ausflüge Es gibt einige Gebiete in Perm, die sich als Tagesausflugsziel wunderbar eignen. Zum einen kann man einfach einige entlegene Stadtteile besuchen und sich dort ein bisschen umschauen. Die einzelnen Stadtteile der Stadt liegen ziemlich weit auseinander, eine halbe Stunde Busfahrt durch dünnbesiedelte Abschnitte bis zum nächsten Stadtteil ist durchaus denkbar. Weitere Ziele im Permer Gebiet, die zu empfehlen sind, sind unter anderem Perm36, Eishöhlen von Кунгур (Kungur) und Хохловка (Khokhlofka).

Perm36 war zu Zeiten des Kommunismus ein Arbeiterlager. Das Lager erkundet man am besten im Winter, denn da kann man sich besser vorstellen, wie hart die Bedingungen in einem solchen Lager gewesen sein müssen. In den Eishöhlen von Kungur, ein mehrere kilometerlanges Höhlengebilde, kann man in einigen Grotten Eiskristalle bewundern. Der größte Teil der Höhlen war, zu unserem Bedauern, so gut wie eisfrei. Die beste Jahreszeit diese zu besichtigen, soll angeblich der Februar sein. Khokhlofka ist eine Art Freilichtmuseum, wo man antike Häuser der ersten Siedler

bewundern kann. Die beste Jahreszeit dafür ist der Sommer; unter der Kategorie Klima/Sommer, findet man ein Bild dazu.

Schifahren und Langlaufen Etwas was wir von unseren Schigebieten nicht behaupten können, ist 100%ige Schneegarantie. Mit Schneemangel hat man in Russland sicherlich nicht zu kämpfen. Es gehört fast zum Pflichtprogramm, dass man mindestens 1mal am Ural im Winter schigefahren ist. Es gibt mehrere Möglichkeiten dorthin zu gelangen, am besten erkundigt man sich bei Studenten, oder einfach, auf die konventionelle Art, in einem Reisebüro. Dort kann man so was wie ein Fertigpaket buchen, aber man kann es auch auf eigene Faust machen. Jedoch sei vor den Preisen gewarnt, wer darauf hofft, ein Schnäppchen mit einem Schiurlaub in Russland zu schlagen, der wird zutiefst enttäuscht werden, da sich die Preise auf alle Fälle „sehen lassen“ können. Die Preise fürs wilde Schneevergnügen sind in etwa mit den österreichischen vergleichbar. Außerdem sollte man auch mal das Langlaufen ausprobieren. So etwas wie Loipen gibt es nicht wirklich, der Wald rund um den Komplex ist jedoch sehr dicht durch ein Geflecht an Schispuren durchzogen, wobei es sich auf diesen relativ gut fährt. Es ist so eine Art Volkssport der Russen, der besonders an den Wochenenden betrieben wird.

Perm36 im Winter

Skifahren auf Takmanaikha

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Reisen Am besten reist man durch Russland mit dem Zug (siehe oben „Rund ums Zugfahren“). Dies ist eine der günstigsten und wohl auch gemütlichsten Reisevarianten, denn die Züge sind, im Grunde genommen, gut ausgestattet, und man wird mit dem Nötigsten, dass man als Reisender so braucht, versorgt. Die Zugverbindungen zu anderen russischen Städten sind gut. Allerdings dauert eine Zugfahrt zu einer anderen Stadt bzw. Örtlichkeit länger, als hier bei uns. Das Minimum an Fahrtzeit dürfte sich auf mindestens 3-4 Stunden belaufen (im Schnitt muss man mit 8 oder 10 Stunden Zugfahrt rechnen). Ratsam ist es, sich einen Reiseführer (Lonely Planet z. B.), von den jeweiligen Städten, die man besuchen möchte, zu besorgen, denn da stehen zumeist die wichtigsten Infos bzgl. Unterkunft, Restaurants, etc. drinnen. Was man vielleicht anmerken kann, ist, dass die Zimmerpreise bei Hotels u.ä. gar nicht so billig sind, wie mancher vermuten würde

(Hotelzimmer in den Metropolen, wie Moskau, Sankt Petersburg, etc. sind eher teuer, aber dafür zumeist auch sehr gut ausgestattet). Vom Hotelpersonal kann man im Normalfall keine allzu überzogene Freundlichkeit erwarten. Man wird eher kühl und sagen wir korrekt behandelt. Manchmal unterscheidet sich die Ausstattung einiger Hotels stark von deren anderer, die Preise jedoch nicht. Man möchte vermuten, dass sich die Hotels einer Stadt (zum Beispiel Ekaterinburg, es gibt dort ca. 5 größere Hotels) bzgl. ihrer Preissetzung untereinander absprechen, und gleichviel verlangen, ungeachtet von Unterschieden den Komfort, die Lage, etc. betreffend. Falls man nicht allzu oft in Hotelzimmern übernachten und Geld sparen möchte, kann man die Reise auch so planen, dass man nachts mit dem Zug fährt, und dort auch schläft, und untertags die jeweiligen Städte besichtigt. Sollte man eine kleinere Stadt ansteuern und dort länger verweilen, so ist es gut, wenn man sich im voraus informiert, ob es dort Schlafmöglichkeiten gibt oder nicht. Schlimmstenfalls kann man ja bei irgendwelchen Leuten anklopfen und dort fragen ob sie einen Platz frei haben... Für ein kleineres Entgelt, kann man auch schon mal dort übernachten... Die Preise der Übernachtungen und sonstigem richten sich im allgemeinen meist nach dem touristischem Wert der Stadt, umso unbekannter die Stadt umso billiger ist sie auch. Jedoch sind dann auch Hotels, etc. auch schwieriger zu finden... Reiseziele, die es sich zu besuchen lohnt, gibt es in Russland sehr viele. Auf alle Fälle sollte man zumindest eine der Glanzmetropolen wie Moskau oder St. Petersburg gesehen haben und auch eine der unbekannteren, damit man besser vergleichen kann, wie unterschiedlich Russland überhaupt sein kann. Nicht-Moskauer, zum Beispiel, sagen über Moskau, dass Moskau nicht „das wahre“ Russland sei bzw. repräsentiere.

Moschee im Kreml von Kazan

MGU – staatliche Universität in Moskau

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Transsibirische Eisenbahn Zu einem Russlandaufenthalt gehört es auch schon fast dazu, dass man zumindest einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn gefahren ist. Man muss nicht unbedingt bis nach Wladiwostok fahren, es genügt auch schon wenn man bis zum Baikalsee fährt. Auf alle Fälle sollte man das Flair dieser Eisenbahn einmal selbst erlebt haben. Wir sind von Perm aus bis zum Endbahnhof in Wladiwostok gefahren, natürlich mit einigen Zwischenstopps an verschiedenen Orten. Auf alle Fälle ist der Baikalsee ein Muss. Ansonsten sollte man sich rechtzeitig informieren, was es sich zu besuchen lohnt und was vielleicht eher nicht. Am Ende sind wir jedoch zurückgeflogen (ca 260 Euro kostete der Flug nach Ekaterinburg, da nach Perm nichts mehr frei war), da die Fahrt doch ziemlich lange dauert, und zwar 120

Stunden im Zug ab Perm. Auf Dauer kann das Zugfahren ein bisschen langweilig und unangenehm werden, da man sich im Zug nicht wirklich gut waschen kann. Es wäre vorteilhaft, falls man einen solchen Trip machen möchte, dass man ihn vorher gut plant und organisiert, zum Beispiel, sich Gedanken darüber macht, was man sich alles ansehen und wie lange man an einem Ort verweilen möchte. Wir waren insgesamt 22 Tage unterwegs, vom 13 Juni bis Anfang Juli 2003. Unterkünfte zu finden war eigentlich nicht so schwierig, meist wird man am Bahnhof

angesprochen, ob man ein Zimmer oder eine Wohnung braucht. Die Preise variieren, sind jedoch ohne weiteres erschwinglich (ca. von 80 – 400 Rubel / 3 – 13 Euro, pro Person und Nacht). Zudem besteht auch die Möglichkeit, dass man vorwiegend in der Nacht fährt, so vergeht die Fahrzeit schneller und man erspart sich eine Nacht in einem Hotel. Die ganze Reise kostete in etwa nur 600 – 800 Euro mit allem inklusive. Die Zugfahrt bis nach Wladiwostok kostet in etwa 120 Euro, auf alle Fälle ein günstiger Trip.

Blick auf den Bahnhof in Wladiwostok

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EINIGE REGELN • Frauen (als Mann) gibt man grundsätzlich nicht die Hand, wenn man sich kennen

lernt. Auch bei Professorinnen ist das ungewöhnlich, außer sie wissen, dass das bei uns üblich ist. Küsschengesellschaft gibt es soweit auch noch nicht, am ehesten eine Umarmung, wenn man sich besser kennt, ansonsten ist meist das Winke Winke, oder eine Form der Verbeugung, das Beste.

• Wenn man sich irgendwo trifft, so begrüßen sich immer alle Männer mit einem Handschlag, auch wenn man nur Fußball spielen oder sonst wohin geht. Das wird auch oft beim Verabschieden so gehandhabt. .

• Man sollte, wenn man bei Freunden eingeladen ist, den Personen nie die Hand über die Türschwelle geben, denn das bringt Unglück, erst wenn man wirklich in der Wohnung drinnen ist und sich der schweren Kleidung entledigt hat, sollte man sich begrüßen.

• Kleine Mitbringsel, besonders aus der Ferne kommen immer gut bei Einladungen, ein österreichischer Wein, dazu ein paar Pralinen, das hebt die Stimmung. Auf alle Fälle sollte man immer eine kleine Aufmerksamkeit mitbringen. Man erhält meist in den größeren Geschäften ausländische Produkte, so wie Pralinen, Weine, Kekse, sollte man die mitgebrachten Geschenke schon verbraucht haben....

• Vor dem Essen wäscht man sich normalerweise die Hände, man wird auch manchmal darauf aufmerksam gemacht.

• Man läuft nie mit Stiefeln oder Schuhen durch eine Wohnung, entweder nur in Socken, selbstmitgebrachten Hausschuhen oder auch in zur Verfügung gestellten Pantoffeln.

• Beim Zugfahren, nachdem der Zug losgefahren ist, entledigt man sich der schweren Kleidung und man schlüpft in einen Trainingsanzug und Hausschuhe (da die Zugfahrten im Normalfall zumeist etliche bis viele Stunden dauern)

• Zu einigen Feiertagen beschenkt man sich mit kleinen Aufmerksamkeiten, Glückwunschkarten und sonstigem, auch dann ist es auf alle Fälle ratsam, wenn man ein paar Souvenirs von zu Hause (Österreich, etc. )mitnimmt.

• Wenn man zu einem Essen eingeladen wird, so soll man auf keinem Fall vorher etwas essen, denn bei den Russen wird immer ausgiebig gegessen und getrunken. Und wenn man nur wenig isst so könnte das missgedeutet werden. Auch wenn die meisten Russen ein bescheidenes Gehalt, Stipendium und dergleichen beziehen, versuchen sie Ihren Gästen nur das allerbeste zu bieten: Wenn man Gäste hat, kommt nur das beste Fleisch, der beste Sekt, etc. auf den Tisch (auch wenn sie es sich im Grunde genommen gar nicht leisten können).

• Russen sind im allgemeinen sehr abergläubisch; man sollte zum Beispiel nicht in einem geschlossenen Raum pfeifen, denn das bärge Unheil in sich.

Hinweise: - Und zudem ist es kein Problem einen Professor zuhause mal anzurufen oder einfach in das Büro des Professors zu platzen, auch ohne an zu klopfen. ;) Auch bei öffentlichen Ämtern ist es nicht unüblich ohne zu Klopfen, ein Zimmer zu betreten. Wenn man klopft und auf eine

Originelle Souvenirs aus Österreich

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Aufforderung wartet, dass man doch hineinkommen möge, so kann man lange warten...Meist wird man dann von den Russen komisch und mit einem verhaltenen Lächeln angeschaut... - Bei Russen ist es unüblich fremden Leuten mit einem Lächeln zu begegnen, so wird man zum Beispiel von der Verkäuferin hinter dem Tresen zumeinst gar nicht begrüßt oder angelächelt. Im Alltagsleben wird, für unsere Maßstäbe, miteinander eher „rau“ umgegangen. Aber dafür sind die Russen umso herzlicher, wenn man sie besser kennt.

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LITERATUR UND INTERNET Literatur Kulturschock Russland (Dieses Buch ist ein Muss) Barbara Löwe 264 Seiten, ca. 15 Euro ISBN 3-8317-1031-7 Transib-Handbuch (Mit einigen Infos über Städte entlang ihrer Routen) Hans Engberding, Bodo Thöns 456 Seiten, Tresche Verlag 2002, ca. 20 Euro ISBN 3-89794-008-6 Perestroika mit dem Motorrad (Ein bisschen Sowjetzeitflair) Hjalte Tin, Nina Rasmussen und ihre beiden Kinder ISBN 3-8940-5054-3 Lonely Planet über Russland (bzw. auch enthalten Ukraine und Weißrussland) Natürlich dann auch noch Wörterbücher und Grammatikbücher. Einige spezielle Wörterbücher sind auch in Perm erhältlich, zumeist viel billiger als bei uns. Jedoch ist das Angebot noch nicht so vollständig, aber es bessert sich ständig. In Moskau hingegen ist so gut wie alles erhältlich.

Internet Gutes russisch-deutsch, deutsch-russisch Wörterbuch bzw. ein online Wörterbuch http://www.rambler.ru/dict/ruen/ PSTU (Technische Universität in Perm) http://www.pstu.ru PSU (Universität in Perm, so etwas wie die Hauptuni in Wien) http://www.psu.ru Umfangreiche Linkssammlung zu Perm mit Webcams und Sonstigem Infos.... http://www.perm.de Lokale Seite über Perm http://www.perm.ru Webcam aus Perm mit Blick auf das Hauptgebäude der PSTU http://www.nevod.ru/local/webcam/film.html Infos über IRC- Kanal in Perm http://irc.perm.ru Telefonkarte восток-запад (Ost-West) http://www.ertelecom.ru/vostok-zapad


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