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Österreichisches Zollhaus unter Beschüß genommen · triken angewendet werden (zum Beispiel An-...

Date post: 18-Sep-2018
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P. b. b., Erscheinungsort Linz Verlagspostamt 4020 Linz Einzelpreis S 2.50 Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ) Folge 17 Wien-Linz, 15. September 1967 13. Jahrgang Österreichisches Zollhaus unter Beschüß genommen Zwei schwere Grenzzwischenfälle österreichische Beamte gefährdet Leipziger Flüchtling wurde in der March erschossen Ganz Österreich ist empört — Die Regierung protestiert Zwei schwere Zwischenfälle an der österreichisch-tschechoslowaki- schen Grenze haben das Verhältnis zwischen den beiden Staaten schwer belastet und zu scharfen Protesten der Regierung geführt. Die Oesterreicher sind, bis in die Reihen der Kommunisten hinein, über das Verhalten tschechischer Grenzsoldaten empört. munisfische „Voiksstimme stellen: Am Sonntag, dem 13. August, suchte eine achtköpfige tschechische Familie bei Gmünd über die österreichische Grenze in freies Land zu kommen. Sie wurde be- schossen, wobei fünf Personen verletzt wurden. Zahlreiche Geschosse schlugen bei der österreichischen Grenzabferfi- gungsstelle ein, zwei Zollbeamte waren in Gefahr, von Geschossen getroffen zu werden. Am Samstag, dem 26. August, wollten zwei Deutsche aus Leipzig an der March- mündung flüchten. Während der eine, trotz zahlreicher Geschofjgarben, heil das Ufer erreichte, wurde der andere, Richard Schlenz, als er bereits den auf österreichi- schem Gebiet liegenden Steinwall erreicht hafte, tödlich getroffen. Dabei schwamm ihm ein Tscheche bis an den Sfeinwall nach. Ein drifter Zwischenfall folgte am 31. Au- gust. 200 Meter oberhalb der March- mündung versuchten ein Tscheche und ein Pole, die March zu durchschwimmen. Die tschechischen Grenzwachen eröffneten das Feuer, die Schüsse schlugen aber diesmal nicht auf österreichischem Boden ein. Der Pole kam lebend nach Öster- reich, der Tscheche wurde abgetrieben. Bei dem ersten Fluchtversuch hatte es sich um die Familie des Tischlers Karl Sindar ge- handelt, der schon einmal aus der Tschechei geflohen und nach Venezuela gegangen war, dann aber eine Amnestie zur Rückkehr benutzt hatte. Diesmal floh er mit seiner Frau, zwei Töchtern, drei Söhnen und einem Enkel- kind. Die Flüchtlinge krochen unter dem Schlagbaum durch und rannten dann mit allen Kräften auf die 70 Meter entfernte österreichische Grenze zu. Garben aus Ma- schinenpistolen wurden ihnen nachgejagt, glücklicherweise wurde aber niemand schwer verletzt, und alle, bis auf den zwölfjährigen Sohn Tibor, kamen durch. Fünf Projektile schlugen in die Mauer des österreichischen Zollhauses unmittelbar unter dem Fenster eines Dienstzimmers ein, meh- rere in den Rasen nahe einem Auto, in dem ein Beamter sai). Im zweiten Falle waren zwei Leipziger bis an den Stacheldraht mit einem Auto heran- gefahren, auf das Autodach gestiegen und hatten den Zaun übersprungen. Sie waren zum Marchufer gelaufen und in voller Klei- dung in den Flufj gesprungen. Zwei tsche- chische Grenzsoldaten beschossen sie. Schlenz wurde getroffen und versank im Flufj. Die Erhebungen der österreichischen Behör- den haben festgestellt, dafj sich Schlenz schon an einem Steinwall im Flufj befand, der diesseits der Grenze angelegt ist. Empörtes Echo Österreich reagierte auf die Zwischen- fälle mit höchster Empörung. Sofort wurde die österreichische Beteiligung an drei Sportveranstaltungen mit der Tschechei abgesagt, Vizekanzler und Handelsmini- ster Dr. Bock sagte seinen Besuch der Brünner Messe ab, Grenzlandbesprechun- gen zwischen österreichischen und ungari- schen Politikern verfielen ebenfalls der Absage. Die niederösterreichische Sicher- heitsdirektion wurde beauftragt, Anzeige gegen Unbekannt wegen Mordes zu er- heben, österreichische Firmen haben ihre Betriebsausflüge in die Tschechei sistierf. Einer Demonstration kam die Beerdigung des Richard Schlenz in Hainburg gleich. Hunderte von Hamburgern beteiligten sich an der Trauerfeier. Die österreichische Presse sprach von Mord. Von der amtlichen „Wiener Zei- tung* angefangen nahmen alle Blätter in schärfster Form Stellung. Auch die kom- mufjfe fesf- Der Schutz der eigenen Grenze ist die eine Sache. Sie darf nicht in Wider- spruch zur anderen Sache geraten, zur Respektierung der Grenze der Nachbar- staaten." Der „Kurier" forderte, dafj die Auslieferung der tschechischen Mörder beantragt werde. Die „Presse" erwartete von der tschechischen Regierung, dafj sie mit allerlei Wortkunststückchen die Schuld auf andere abwälzen würde. Das könnte dem dortigen Regime nur noch mehr die Verachtung aller eintragen. . Die tschechische Regierung sah sich un- ter dem Druck dieser öffentlichen Meinung zunächst veranlagt, die Schützen von Gmünd abzuziehen und durch andere Soldaten zu ersetzen. Aber der tschechische Vertreter in Wien unterlief) es, sofort bei der österreichischen Regierung vorzu- sprechen, um das Bedauern seiner Regierung über die Verletzung der österreichischen Grenze zum Aus- druck zu bringen. Zwei Protestnoten der Regierung Das österreichische Aufjenministerium hat zunächst dem tschechischen Ge- schäftsträger eine Verbalnote übergeben und „in schärfster und nachdrücklichster Form" Protest erhoben sowie die Bestra- fung der Schuldigen verlangt. In einer zweiten Note an Prag wurde dieser Pro- test wiederholt und auf die Auswirkungen hingewiesen, die solche Übergriffe auf die beiderseitigen Beziehungen haben müfj- ten. Aufjerdem hat Aufjenminister Doktor Toncic nach seiner Rückkehr vom Urlaub den tschechischen Gesandten zu sich ge- rufen und ernste Vorstellungen erhoben. Die Tschechen haben ihrerseits zunächst in der Presse festgestellt, dafj die Grenzwachen in Obereinstimmung mit den Gesetzen ge- handelt hätten. Sie griffen die österreichische Öffentlichkeit an, dafj sie den Zwischenfall mißbrauche, um eine antitschechische Kam- pagne zu starten. Nur die Prefjburger „Prace" und das Jugendblatt „Miada Frortta" waren bereit, die Vorfälle zu be- dauern, wandten sich aber ebenfalls dage- gen, dafj öesterreich sie zur Aufstachelung gegen die Tschechoslowakei nütze. In der offiziellen Antwortnote wurde der gleiche Ton angeschlagen. „Die ge- genwärtigen antitschechischen Angriffe und repressiven Maßnahmen seien für die Entwicklung der gegenseitigen vorteilhaf- ten Beziehungen offensichtlich schädlich." Immerhin wurde gesagt, dafj die tsche- chischen Organe nicht die Absicht gehabt hätten, das souveräne Territorium Öster- reichs zu verletzen. Auf tschechischer Seite bestehe weiterhin guter Wille und Inter- esse an guten Beziehungen mit dem neu- tralen Österreich. Die österreichische Volksvertretung be- findet sich bis zum 26. Oktober in Ferien. Sie hat daher noch nicht zu den Zwischen- fällen Stellung genommen. Eine solche Stellungnahme kann aber natürlich nicht ausbleiben. Dabei wird das Gesamtver- hältnis zwischen Österreich und der Tsche- chei zur Sprache kommen müssen. Neues Gesetz über die Namensschreibung Anfragebeantwortung des Innenministers über Dokumentenbesdiaffimg Wie die „Sudetenpost" (Folge 13) meldete, haben die Abgeordneten Machunze und Ge- nossen an den Innenminister eine Anfrage we- gen der Dokumentenbeschaffung und Namens- schreibung gerichtet. Der Innenminister Dok- tor Hetzenauer gab darauf folgende Antwort: Das derzeit geltende Personenstandsgesetz sieht grundsätzlich nur die Verzeichnung von Personenstandsfällen (Geburt, Heirat und Tod) vor, die sich im Inland ereignen. Eine Eintra- gung von Personenstandsfällen österreichi- scher Staatsangehöriger, die sich im Ausland ereignet haben, in österreichischen Personen- standsbüchern kann nur dann erfolgen, wenn das Bundesministerium für Inneres dies ge- mäß § 41 des Personenstandsgesetzes aus- nahmsweise anordnet. Eine solche Anordnung erfolgt nur dann, wenn der betreffende Per- sonenstandsfall in dem Land, in dem er sich ereignet hat, entweder überhaupt nicht oder nicht ausreichend beurkundet wurde. Nach dem geltenden Personenstandsrecht müssen daher selbst Personen, die von ihrer Geburt an österreichische Staatsangehörige waren und hinsichtlich deren sich Personen- standsfälle im Auslande ereignet haben, sich zwecks Beschaffung von Personenstandsur- kunden an die zuständigen ausländischen Ma- trikenstellen wenden. Auch bei diesen Per- sonen, die also nie eine ausländische Staats- angehörigkeit besessen haben, kommt es vor, daß die ausländischen Schreib- oder Sprach- regeln bei der Eintragung in die dortigen Ma- triken angewendet werden (zum Beispiel An- fügung der Endung -ova bei Personen weib- lichen Geschlechts in der CSSR). In diesen Fäl- len besteht, sofern es sich um österreichische Staatsangehörige oder Staatenlose handelt, die im Inlande ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben, die Möglichkeit, gemäß § 8 des Gesetzes über die Aenderung von Fami- liennamen und Vornamen vom 5. Jänner 1938, deutsches RGB1.1, Seite 9, die richtige Schreib- weise des Namens mit allgemein verbindlicher Wirkung festzustellen. Daß die angeführten Schwierigkeiten in un- gleich stärkerem Ausmaß bei Umsiedlern und Heimätveftriebenen auftreten, ist dem Bun- desministerium für Inneres bekannt. Es wurde daher mit Erlaß vom 24. März 1965, ZI. 211.836- 9/65, den Heimatvertriebenen österreichischer Staatsbürgerschaft das Recht zuerkannt, an- stelle ihres in der ausländischen Geburtsur- kunde eingetragenen fremdländischen Vorna- mens den diesem Vornamen entsprechenden deutschen Vornamen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Leben, insbesondere aber im Verkehr mit den österreichischen Behör- den im In- und Ausland zu führen und auch den österreichischen Behörden die Verwen- dung der entsprechenden Vornamen gestattet. Voraussetzung hiefür ist allerdings, daß ur- sprünglich in das Geburtsregister der bei der Geburt gegebene deutsche Vorname eingetra- gen wurde und dieser erst bei später ausge- stellten Geburtsurkunden in die Landesspra- che übersetzt wurde. Ebenso wird der bereits zitierte § 8 des Na- mensänderungsgesetzes auch bei der Feststel- lung der richtigen Schreibweise von Familien- namen von Heimatvertriebenen und Umsied- lern, die inzwischen die österreichische Staats- angehörigkeit erworben haben oder als Staa- tenlose ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Öesterreich haben, in großzügi- ger Weise angewendet. Verlangt muß natur- gemäß werden, daß durch die Vorlage ent- sprechender Urkunden nachgewiesen wird, daß die ursprüngliche Schreibweise des Namens abgeändert wurde. Falls Matriken durch Kriegsereignisse ver- nichtet wurden, kann über Anordnung des Btmdesministeriums für Inneres gemäß § 41 PStG ohne weiteres eine Beurkundung in österreichischen Personenstandsbüchern erfol- gen, und es können auf Grund dieser Beur- kundung auch Personenstandsurkunden aus- gestellt werden. Im Bundesministerium für Inneres wird derzeit der Entwurf eines neuen Personen- standsgesetzes ausgearbeitet. Darin wird ver- sucht werden, auch die in der Anfrage er- wähnten Probleme einer Regelung zuzufüh- ren, die den berechtigten Interessen der Hei- matvertriebenen und Umsiedlern, soweit dies nur möglich ist, Rechnung trägt. lob für Österreich Von Gustav Putz MAN SPENDET ÖSTERREICH jetzt in der Welt, besonders in der Bundes- republik Deutschland, viel Lob wegen sei- ner energischen Proteste gegen die Grenz- zwischenfälle, die sich in den letzten Wo- chen bei Gmünd und an der Marchmün- dung ergeben haben. Man zieht Vergleiche mit der Haltung mancher Kreise in der Bundesrepublik, die trotz der vielen Morde an der „Mauer" noch immer in die soge- nannte „Deutsche Demokratische Republik" reisen, um zu demonstrieren, wie man trotz solcher Verbrechen sich immer stär- ker annähern könne. DIE VORFÄLLE BEI GMÜND und an der March haben in der Tat in weiten Kreisen Österreichs bis hinauf zu höchsten Politikern die Einstellung gegenüber der Tschechoslowakei verändert. In weiten Kreisen, aber bei weitem nicht in allen. Trotz der Vorfälle an der Grenze und trotz der empörenden Haltung der tsche- choslowakischen Regierung hat es bei- spielsweise die Oberösterreichische Ge- bietskrankenkasse nicht unterlassen, ihren Betriebsausflug in die Tschechoslowakei zu absolvieren, und auch private Unter- nehmungen meinen ihren Bediensteten einen Gefallen zu tun, wenn sie ihre Auto- busse zu den tschechischen Bierquellen lenken. Was muß noch geschehen, um bei allen Österreichern das Gefühl für natio- nale Würde zu wecken? Da genügen wohl Schüsse aus Maschinenpistolen nicht, da braucht es wohl Kanonenschüsse! Das Lob, das uns Österreichern derzeit gespendet wird, bedarf also einiger Einschränkungen. Darauf deutet auch ein Artikel hin, der in der „Wochenpresse" erschienen ist und harte Kritik am Außenministerium übte, das sich drei Tage Zeit ließ, um nach dem Zwischenfall von Gmünd eine Verbalnote zusammenzudrechseln, und das auch nach dem Vorfall an der March, der sich an einem Samstag nachmittag zutrug, wieder bis zur Wochenmitte brauchte, um den nötigen energischen Protest einzulegen. DIE EMPÖRUNG des österreichischen Volkes ist immerhin so weit gediehen, daß selbst die Kommunisten um ein verurtei- lendes Wort nicht herumkamen. Die Tsche- chen werden es wohl nicht dabei bewen- den lassen, daß sie die Schützen von Gmünd von ihren Posten abgezogen ha- ben, sondern sie werden sich in der näch- sten Zeit hüten, das Schießeisen so rasch an die Wange zu reißen wie bisher, wenn sie sich in der Nähe der österreichischen Grenze befinden. Und auf der österreichi- schen Seite wird man auf jeden neuen derartigen Fall noch schärfer reagieren — und da könnte sich denn dann doch die Folge einstellen, daß nicht nur der öster- reichische Vizekanzler einen Besuch in Mähren absagt und das Versandhaus „Quelle" die Autobusse mit seinen Be- triebsangehörigen in innerösterreichische Ausflugsorte umleitet, sondern daß es als Schande gelten wird, als Urlauber in ein Land zu gehen, das sich derartige Über- griffe gegen Österreich leistet. Das könnte tatsächlich, wie die tschechische Presse be- fürchtet, die Beziehungen zwischen Öster- reich und seinem nördlichen Nachbar emp- findlich stören. DER KERN DER SACHE liegt darin, daß ein Land, dessen Neutralität auch von der Tschechoslowakei anerkannt wird, es* immer als Hindernis nachbarschaftlicher Beziehungen ansehen muß, wenn an seiner Grenze Stacheldrähte gezogen und Wach- türme aufgerichtet sind, auf denen schwer- bewaffnete Grenzsoldaten sitzen. Die tschechische Regierung müßte andere Mit- tel finden, um ihre Bürger daran zu hin- dern, unbefugt die Grenzen zu überschrei- ten. Kein Staat — außer den kommuni- stisch regierten — verweigert seinen Bür- gern die Freizügigkeit, er läßt sie reisen, wohin sie wollen. Gibt es ordentliche Grenzübergänge mit freiem Verkehr her- ein und hinaus, dann kann man sich den Stacheldraht, die Soldaten und die Ma- schinenpistolen ersparen. Wenn man den tschechischen Zeitungen glauben darf, geht es mit der Wirtschaft des Landes ohnedies so gut aufwärts, daß eine Massenabwan- derung nicht zu fürchten ist. Wenn einer über die Grenze geht, von dem man be- In dieser Seebohm erkrankt . . . Seite 2 BRD setzte ihren Namen nicht durch Seite 2 Südtirol-Politik weicht sich auf .... Seite 2 Dichterstein in Offenhausen Seite 4
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P. b. b., Erscheinungsort LinzVerlagspostamt 4020 LinzEinzelpreis S 2.50 Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)

Folge 17 Wien-Linz, 15. September 1967 13. Jahrgang

Österreichisches Zollhausunter Beschüß genommenZwei schwere Grenzzwischenfälle — österreichische Beamte gefährdet — Leipziger Flüchtlingwurde in der March erschossen — Ganz Österreich ist empört — Die Regierung protestiert

Zwei schwere Zwischenfälle an der österreichisch-tschechoslowaki-schen Grenze haben das Verhältnis zwischen den beiden Staatenschwer belastet und zu scharfen Protesten der Regierung geführt. DieOesterreicher sind, bis in die Reihen der Kommunisten hinein, überdas Verhalten tschechischer Grenzsoldaten empört.

munisfische „Voiksstimmestellen:

Am Sonntag, dem 13. August, suchteeine achtköpfige tschechische Familie beiGmünd über die österreichische Grenzein freies Land zu kommen. Sie wurde be-schossen, wobei fünf Personen verletztwurden. Zahlreiche Geschosse schlugenbei der österreichischen Grenzabferfi-gungsstelle ein, zwei Zollbeamte warenin Gefahr, von Geschossen getroffen zuwerden.

Am Samstag, dem 26. August, wolltenzwei Deutsche aus Leipzig an der March-mündung flüchten. Während der eine,trotz zahlreicher Geschofjgarben, heil dasUfer erreichte, wurde der andere, RichardSchlenz, als er bereits den auf österreichi-schem Gebiet liegenden Steinwall erreichthafte, tödlich getroffen. Dabei schwammihm ein Tscheche bis an den Sfeinwallnach.

Ein drifter Zwischenfall folgte am 31. Au-gust. 200 Meter oberhalb der March-mündung versuchten ein Tscheche und einPole, die March zu durchschwimmen. Dietschechischen Grenzwachen eröffnetendas Feuer, die Schüsse schlugen aberdiesmal nicht auf österreichischem Bodenein. Der Pole kam lebend nach Öster-reich, der Tscheche wurde abgetrieben.

Bei dem ersten Fluchtversuch hatte es sichum die Familie des Tischlers Karl Sindar ge-handelt, der schon einmal aus der Tschecheigeflohen und nach Venezuela gegangenwar, dann aber eine Amnestie zur Rückkehrbenutzt hatte. Diesmal floh er mit seiner Frau,zwei Töchtern, drei Söhnen und einem Enkel-kind. Die Flüchtlinge krochen unter demSchlagbaum durch und rannten dann mitallen Kräften auf die 70 Meter entfernteösterreichische Grenze zu. Garben aus Ma-schinenpistolen wurden ihnen nachgejagt,glücklicherweise wurde aber niemand schwerverletzt, und alle, bis auf den zwölfjährigenSohn Tibor, kamen durch.

Fünf Projektile schlugen in die Mauer desösterreichischen Zollhauses unmittelbar unterdem Fenster eines Dienstzimmers ein, meh-rere in den Rasen nahe einem Auto, in demein Beamter sai).

Im zweiten Falle waren zwei Leipziger bisan den Stacheldraht mit einem Auto heran-gefahren, auf das Autodach gestiegen undhatten den Zaun übersprungen. Sie warenzum Marchufer gelaufen und in voller Klei-dung in den Flufj gesprungen. Zwei tsche-chische Grenzsoldaten beschossen sie.Schlenz wurde getroffen und versank im Flufj.Die Erhebungen der österreichischen Behör-den haben festgestellt, dafj sich Schlenzschon an einem Steinwall im Flufj befand, derdiesseits der Grenze angelegt ist.

Empörtes EchoÖsterreich reagierte auf die Zwischen-

fälle mit höchster Empörung. Sofort wurdedie österreichische Beteiligung an dreiSportveranstaltungen mit der Tschecheiabgesagt, Vizekanzler und Handelsmini-ster Dr. Bock sagte seinen Besuch derBrünner Messe ab, Grenzlandbesprechun-gen zwischen österreichischen und ungari-schen Politikern verfielen ebenfalls derAbsage. Die niederösterreichische Sicher-heitsdirektion wurde beauftragt, Anzeigegegen Unbekannt wegen Mordes zu er-heben, österreichische Firmen haben ihreBetriebsausflüge in die Tschechei sistierf.Einer Demonstration kam die Beerdigungdes Richard Schlenz in Hainburg gleich.Hunderte von Hamburgern beteiligten sichan der Trauerfeier.

Die österreichische Presse sprach vonMord. Von der amtlichen „Wiener Zei-tung* angefangen nahmen alle Blätter inschärfster Form Stellung. Auch die kom-

mufjfe fesf-Der Schutz der eigenen Grenze

ist die eine Sache. Sie darf nicht in Wider-spruch zur anderen Sache geraten, zurRespektierung der Grenze der Nachbar-staaten." Der „Kurier" forderte, dafj dieAuslieferung der tschechischen Mörderbeantragt werde. Die „Presse" erwartetevon der tschechischen Regierung, dafj siemit allerlei Wortkunststückchen die Schuld

auf andere abwälzen würde. Das könntedem dortigen Regime nur noch mehr dieVerachtung aller eintragen. .

Die tschechische Regierung sah sich un-ter dem Druck dieser öffentlichen Meinungzunächst veranlagt, die Schützen vonGmünd abzuziehen und durch andereSoldaten zu ersetzen.

Aber der tschechische Vertreterin Wien unterlief) es, sofort bei derösterreichischen Regierung vorzu-sprechen, um das Bedauern seinerRegierung über die Verletzung derösterreichischen Grenze zum Aus-druck zu bringen.

Zwei Protestnoten der RegierungDas österreichische Aufjenministerium

hat zunächst dem tschechischen Ge-schäftsträger eine Verbalnote übergebenund „in schärfster und nachdrücklichsterForm" Protest erhoben sowie die Bestra-fung der Schuldigen verlangt. In einerzweiten Note an Prag wurde dieser Pro-test wiederholt und auf die Auswirkungenhingewiesen, die solche Übergriffe auf diebeiderseitigen Beziehungen haben müfj-ten. Aufjerdem hat Aufjenminister DoktorToncic nach seiner Rückkehr vom Urlaubden tschechischen Gesandten zu sich ge-rufen und ernste Vorstellungen erhoben.

Die Tschechen haben ihrerseits zunächst inder Presse festgestellt, dafj die Grenzwachenin Obereinstimmung mit den Gesetzen ge-handelt hätten. Sie griffen die österreichischeÖffentlichkeit an, dafj sie den Zwischenfallmißbrauche, um eine antitschechische Kam-pagne zu starten. Nur die Prefjburger„Prace" und das Jugendblatt „MiadaFrortta" waren bereit, die Vorfälle zu be-dauern, wandten sich aber ebenfalls dage-

gen, dafj öesterreich sie zur Aufstachelunggegen die Tschechoslowakei nütze.

In der offiziellen Antwortnote wurdeder gleiche Ton angeschlagen. „Die ge-genwärtigen antitschechischen Angriffeund repressiven Maßnahmen seien für dieEntwicklung der gegenseitigen vorteilhaf-ten Beziehungen offensichtlich schädlich."Immerhin wurde gesagt, dafj die tsche-chischen Organe nicht die Absicht gehabthätten, das souveräne Territorium Öster-reichs zu verletzen. Auf tschechischer Seitebestehe weiterhin guter Wille und Inter-esse an guten Beziehungen mit dem neu-tralen Österreich.

Die österreichische Volksvertretung be-findet sich bis zum 26. Oktober in Ferien.Sie hat daher noch nicht zu den Zwischen-fällen Stellung genommen. Eine solcheStellungnahme kann aber natürlich nichtausbleiben. Dabei wird das Gesamtver-hältnis zwischen Österreich und der Tsche-chei zur Sprache kommen müssen.

Neues Gesetz über die NamensschreibungAnfragebeantwortung des Innenministers über Dokumentenbesdiaffimg

Wie die „Sudetenpost" (Folge 13) meldete,haben die Abgeordneten Machunze und Ge-nossen an den Innenminister eine Anfrage we-gen der Dokumentenbeschaffung und Namens-schreibung gerichtet. Der Innenminister Dok-tor Hetzenauer gab darauf folgende Antwort:

Das derzeit geltende Personenstandsgesetzsieht grundsätzlich nur die Verzeichnung vonPersonenstandsfällen (Geburt, Heirat und Tod)vor, die sich im Inland ereignen. Eine Eintra-gung von Personenstandsfällen österreichi-scher Staatsangehöriger, die sich im Auslandereignet haben, in österreichischen Personen-standsbüchern kann nur dann erfolgen, wenndas Bundesministerium für Inneres dies ge-mäß § 41 des Personenstandsgesetzes aus-nahmsweise anordnet. Eine solche Anordnungerfolgt nur dann, wenn der betreffende Per-sonenstandsfall in dem Land, in dem er sichereignet hat, entweder überhaupt nicht odernicht ausreichend beurkundet wurde.

Nach dem geltenden Personenstandsrechtmüssen daher selbst Personen, die von ihrerGeburt an österreichische Staatsangehörigewaren und hinsichtlich deren sich Personen-standsfälle im Auslande ereignet haben, sichzwecks Beschaffung von Personenstandsur-kunden an die zuständigen ausländischen Ma-trikenstellen wenden. Auch bei diesen Per-sonen, die also nie eine ausländische Staats-angehörigkeit besessen haben, kommt es vor,daß die ausländischen Schreib- oder Sprach-regeln bei der Eintragung in die dortigen Ma-triken angewendet werden (zum Beispiel An-fügung der Endung -ova bei Personen weib-lichen Geschlechts in der CSSR). In diesen Fäl-len besteht, sofern es sich um österreichischeStaatsangehörige oder Staatenlose handelt, dieim Inlande ihren Wohnsitz oder gewöhnlichenAufenthalt haben, die Möglichkeit, gemäß § 8des Gesetzes über die Aenderung von Fami-liennamen und Vornamen vom 5. Jänner 1938,deutsches RGB1.1, Seite 9, die richtige Schreib-weise des Namens mit allgemein verbindlicherWirkung festzustellen.

Daß die angeführten Schwierigkeiten in un-gleich stärkerem Ausmaß bei Umsiedlern undHeimätveftriebenen auftreten, ist dem Bun-

desministerium für Inneres bekannt. Es wurdedaher mit Erlaß vom 24. März 1965, ZI. 211.836-9/65, den Heimatvertriebenen österreichischerStaatsbürgerschaft das Recht zuerkannt, an-stelle ihres in der ausländischen Geburtsur-kunde eingetragenen fremdländischen Vorna-mens den diesem Vornamen entsprechendendeutschen Vornamen sowohl im öffentlichenals auch im privaten Leben, insbesondere aberim Verkehr mit den österreichischen Behör-den im In- und Ausland zu führen und auchden österreichischen Behörden die Verwen-dung der entsprechenden Vornamen gestattet.Voraussetzung hiefür ist allerdings, daß ur-sprünglich in das Geburtsregister der bei derGeburt gegebene deutsche Vorname eingetra-gen wurde und dieser erst bei später ausge-stellten Geburtsurkunden in die Landesspra-che übersetzt wurde.

Ebenso wird der bereits zitierte § 8 des Na-mensänderungsgesetzes auch bei der Feststel-lung der richtigen Schreibweise von Familien-namen von Heimatvertriebenen und Umsied-lern, die inzwischen die österreichische Staats-angehörigkeit erworben haben oder als Staa-tenlose ihren Wohnsitz oder gewöhnlichenAufenthalt in Öesterreich haben, in großzügi-ger Weise angewendet. Verlangt muß natur-gemäß werden, daß durch die Vorlage ent-sprechender Urkunden nachgewiesen wird, daßdie ursprüngliche Schreibweise des Namensabgeändert wurde.

Falls Matriken durch Kriegsereignisse ver-nichtet wurden, kann über Anordnung desBtmdesministeriums für Inneres gemäß § 41PStG ohne weiteres eine Beurkundung inösterreichischen Personenstandsbüchern erfol-gen, und es können auf Grund dieser Beur-kundung auch Personenstandsurkunden aus-gestellt werden.

Im Bundesministerium für Inneres wirdderzeit der Entwurf eines neuen Personen-standsgesetzes ausgearbeitet. Darin wird ver-sucht werden, auch die in der Anfrage er-wähnten Probleme einer Regelung zuzufüh-ren, die den berechtigten Interessen der Hei-matvertriebenen und Umsiedlern, soweit diesnur möglich ist, Rechnung trägt.

lob für ÖsterreichVon Gustav Putz

MAN SPENDET ÖSTERREICH jetztin der Welt, besonders in der Bundes-republik Deutschland, viel Lob wegen sei-ner energischen Proteste gegen die Grenz-zwischenfälle, die sich in den letzten Wo-chen bei Gmünd und an der Marchmün-dung ergeben haben. Man zieht Vergleichemit der Haltung mancher Kreise in derBundesrepublik, die trotz der vielen Mordean der „Mauer" noch immer in die soge-nannte „Deutsche Demokratische Republik"reisen, um zu demonstrieren, wie mantrotz solcher Verbrechen sich immer stär-ker annähern könne.

DIE VORFÄLLE BEI GMÜND und ander March haben in der Tat in weitenKreisen Österreichs bis hinauf zu höchstenPolitikern die Einstellung gegenüber derTschechoslowakei verändert. In weitenKreisen, aber bei weitem nicht in allen.Trotz der Vorfälle an der Grenze undtrotz der empörenden Haltung der tsche-choslowakischen Regierung hat es bei-spielsweise die Oberösterreichische Ge-bietskrankenkasse nicht unterlassen, ihrenBetriebsausflug in die Tschechoslowakeizu absolvieren, und auch private Unter-nehmungen meinen ihren Bediensteteneinen Gefallen zu tun, wenn sie ihre Auto-busse zu den tschechischen Bierquellenlenken. Was muß noch geschehen, um beiallen Österreichern das Gefühl für natio-nale Würde zu wecken? Da genügen wohlSchüsse aus Maschinenpistolen nicht, dabraucht es wohl Kanonenschüsse! Das Lob,das uns Österreichern derzeit gespendetwird, bedarf also einiger Einschränkungen.Darauf deutet auch ein Artikel hin, derin der „Wochenpresse" erschienen ist undharte Kritik am Außenministerium übte,das sich drei Tage Zeit ließ, um nach demZwischenfall von Gmünd eine Verbalnotezusammenzudrechseln, und das auch nachdem Vorfall an der March, der sich aneinem Samstag nachmittag zutrug, wiederbis zur Wochenmitte brauchte, um dennötigen energischen Protest einzulegen.

DIE EMPÖRUNG des österreichischenVolkes ist immerhin so weit gediehen, daßselbst die Kommunisten um ein verurtei-lendes Wort nicht herumkamen. Die Tsche-chen werden es wohl nicht dabei bewen-den lassen, daß sie die Schützen vonGmünd von ihren Posten abgezogen ha-ben, sondern sie werden sich in der näch-sten Zeit hüten, das Schießeisen so raschan die Wange zu reißen wie bisher, wennsie sich in der Nähe der österreichischenGrenze befinden. Und auf der österreichi-schen Seite wird man auf jeden neuenderartigen Fall noch schärfer reagieren —und da könnte sich denn dann doch dieFolge einstellen, daß nicht nur der öster-reichische Vizekanzler einen Besuch inMähren absagt und das Versandhaus„Quelle" die Autobusse mit seinen Be-triebsangehörigen in innerösterreichischeAusflugsorte umleitet, sondern daß es alsSchande gelten wird, als Urlauber in einLand zu gehen, das sich derartige Über-griffe gegen Österreich leistet. Das könntetatsächlich, wie die tschechische Presse be-fürchtet, die Beziehungen zwischen Öster-reich und seinem nördlichen Nachbar emp-findlich stören.

DER KERN DER SACHE liegt darin,daß ein Land, dessen Neutralität auch vonder Tschechoslowakei anerkannt wird, es*immer als Hindernis nachbarschaftlicherBeziehungen ansehen muß, wenn an seinerGrenze Stacheldrähte gezogen und Wach-türme aufgerichtet sind, auf denen schwer-bewaffnete Grenzsoldaten sitzen. Dietschechische Regierung müßte andere Mit-tel finden, um ihre Bürger daran zu hin-dern, unbefugt die Grenzen zu überschrei-ten. Kein Staat — außer den kommuni-stisch regierten — verweigert seinen Bür-gern die Freizügigkeit, er läßt sie reisen,wohin sie wollen. Gibt es ordentlicheGrenzübergänge mit freiem Verkehr her-ein und hinaus, dann kann man sich denStacheldraht, die Soldaten und die Ma-schinenpistolen ersparen. Wenn man dentschechischen Zeitungen glauben darf, gehtes mit der Wirtschaft des Landes ohnediesso gut aufwärts, daß eine Massenabwan-derung nicht zu fürchten ist. Wenn einerüber die Grenze geht, von dem man be-

In dieser

Seebohm erkrankt . . . Seite 2

BRD setzte ihren Namennicht durch Seite 2

Südtirol-Politikweicht sich auf . . . . Seite 2

Dichterstein inOffenhausen Seite 4

H E I M A T . U N D V E R T R I E B E N E N - P O L I T I K

hauptet, er sei ein unsoziales Element (wiedas die Tschechen jetzt bei dem geflüch-teten Sindar tun), dann sollen sie ihm einpaar Flüche statt Projektilen nachschickenund froh sein, ihn anzubringen!

MIT DEM NOTENWECHSEL zwischenWien und Prag wird und kann die Sachenicht abgetan sein. Das wissen sicher auchdie Tschechen, denen an guten Wirtschafts-beziehungen mit Österreich sehr gelegenist. Daher wird die Frage der Stachel-drahtgrenze zur Sprache kommen müs-sen. Es darf aber nun auch nicht aus-bleiben, daß die österreichische Seite aufden „Eisenbahnverkehr" an der Grenzehinweist. Der Fremdenverkehr ist bis jetztdurchaus einseitig geblieben, es sind Hun-derttausende Österreicher in die Tschecheigefahren, aber kaum je sieht ein öster-reichischer Fremdenverkehrsort Gäste ausder Tschechoslowakei. Es hat keinen Sinn,Handelsverträge auszuhandeln, und dabeidas wichtige Gebiet der unbeschränktenAusfuhr von Valuten in ein Land zu über-gehen, das uns keinen anderen Gegenwertals Schüsse zu bieten hat. So dick habenwir die Devisen nun auch nicht mehr, daßwir dem einseitigen Fremdenverkehr wei-ter zusehen könnten.

UND LETZTLICH: die Tschechen müs-sen in aller Deutlichkeit darauf hinge-wiesen werden, daß es offenbar bei ihnenBrauch ist, fremde Rechte zu verletzen.Jetzt das Recht der souveränen österreichi-schen Grenze, seit 22 Jahren das Eigen-tumsrecht österreichischer Staatsbürgeralter und neuer Staatsangehörigkeit.

Es wäre begrüßenswert, wenn dieSchüsse bei Gmünd und an der March nichtbloß dem österreichischen Publikum, son-dern auch der österreichischen Diplomatiedie Zunge lösen würden, um endlich alldas zu sagen, was schon lange hätte gesagtwerden müssen. Nur auf dem Boden derRechtlichkeit können geordnete Beziehun-gen zwischen zwei Nachbarn hergestelltwerden.

Seebohm ernsthaft erkranktDer Sprecher, Bundesminister a. D. Doktor

Ing. Seebohm ist in den letzten Tagen ernst-haft erkrankt und mußte in der Bonner Uni-versitätsklinik operiert werden. Entgegenden Warnungen und Mahnungen der Ärztehatte Dr. Seebohm die unerläßliche Ruhe-pause nicht eingelegt, die voraussichtlich zueinem harmloseren Verlauf der Gallenerkran-kung geführt hätte.

Posthume Ehrung fur Wenzel JakschAnläßlich des diesjährigen Tages der Hei-

mat in Berlin, der mit einer Großkund-gebung in der Waldbühne am 3. Septembervon über 20.00» Menschen begangen wurde,hat der Bund der Vertriebenen dem verstor-benen Präsidenten Dr. h. c. Wenzel Jakschposthum die höchste Auszeichnung des BdV,die Plakette „Für Verdienste um den deut-schen Osten und das Selbstbestimmungsrecht"verliehen. Durch diese Auszeichnung, mit deru. a. Konrad Adenauer, Paul Lobe, BischofJanssen und Oberkonsistorialrat Gülzow ge-ehrt worden sind, wird das Lebenswerk vonWenzel Jaksch in besonderer Weise gewür-digt.

Nachfolger für Dr. NahmNeuer Staatssekretär

Staatssekretär Dr. Peter-Paul Nahm, derin dieser Funktion seit dem 11. November1953 im Bundesministerium für Vertriebene,Flüchtlinge und Kriegssachgeschädigte tätigist, wird am 1. Dezember in den Ruhestandtreten. Nachfolger wird der frühere nord-rhein-westfälische Minister für Bundesange-legenheiten, Gerd-Ludwig Lemraer, ein Neffedes früheren Bundesministers Lemmer. Inseinen bisherigen Funktionen hatte der künf-tige Staatssekretär im Bundesvertriebenen-ministerium wenig Gelegenheit, sich inten-siver mit Fragen der Vertriebenen- undFlüchtlingspolitik zu beschäftigen.

BRD setzte ihren Namen nicht durchDürftiges Ergebnis der Handelsvertragsverhandiungen mit der Tschechel

Die Verhandlungen zwischen der Bundes-republik Deutschland und der Tschechoslowakei(über die wir in der letzten Ausgabe berichtethaben), sind am 4. August mit der Unterzeich-nung eines Abkommens abgeschlossen worden.Es wurde eine Erweiterung des beiderseitigenHandels um 25 Prozent vereinbart. Die Bundes-republik wird in Prag eine Handelsmission er-richten, die audi berechtigt sein wird, Visa antschechische Staatsbürger für Einreisen in dieBundesrepublik auszustellen. KonsularischenRechtsschutz für deutsche Staatsangehörige in derTschechoslowakei wird diese Handelsmissionnicht bieten können. Die deutsche Delegationmufjte insofern eine schwere Schlappe ein-stecken, als sich die Tschechen weigerten, in dentschechischen Text die Bezeichnung „Bundes-republik Deutschland" einzusetzen. Die Tsche-chen bestanden darauf, .Deutsche Bundes-republik" zu schreiben. Es wurde dies mittschechischen Sprachregeln begründet, in Wahr-heit aber ging es den Tschechen darum, derBundesrepublik nicht das Alleinvertretungsrechtfür Deutschland zuzuerkennen, sondern sie aufdie Stufe der „Deutschen Demokratischen Repu-blik" herunterzudrücken. Die deutschen Unter-händler und die Bundesregierung haben dieseDemütigung geschluckt.

Die Sudetendeutschen in der Bundesrepublikhat das Ergebnis der Verhandlungen schwer ent-täuscht. In einem grofjen Artikel nahm derSprecher Dr. Seebohm in der .SudetendeutschenZeitung" Stellung. Er stellte unter anderem fest,was alles nicht erreicht worden ¡st: die vonDeutschland gewünschte Aufnahme voller diplo-matischer Beziehungen, der konsularischeRechtsschutz für deutsche Staatsangehörige, diesich als Geschäftsreisende oder Touristen in dieCSSR begeben, weiters die Ueberprüfung undAmnestierung der zahlreichen Fälle verhafteteroder verurteilter deutscher Staatsangehörigeroder sudetendeutscher Volksgruppenangehöri-ger, die in tschechischen Gefängnissen undZuchthäusern sitzen. (Bis zur Klärung dieserFragen hätte die deutsche Bundesregierung denLandesverräter Frenzel nicht den Tschechenüberstellen dürfen.) Ferner die Erleichterung undBeschleunigung für die Ausreise von Sudeten-deutschen aus der CSSR, die Gleichstellung derdeutschen Volkszugehörigen mit den polnischen,ungarischen und ukrainischen Minderheiten, ins-besondere in kultureller Hinsicht, die Sicherungder Erhaltung und Pflege der in der alten Hei-mat zurückgelassenen Gräber.

Der Sprecher stellt in seinem Artikel fest:„So wie früher Wien und später Berlin

hat auch Bonn über unsere Köpfe hinweg ver-handelt und abgeschlossen. Wie 1918, 1938 und1945/46 sind wir wieder nur .Objekt^.und nicht

einmal befragtes Objekt gewesen. Dah diesnicht zum Vorteil der Bundesrepublik Deutsch-land gewesen ist, zeigt das Ergebnis von Prag.Offenbar ist unser Auswärtiges Amt nicht be-reit, unsere Erfahrungen und Kenntnisse fürDeutschland einzusetzen. Obwohl Bundeskanz-ler Kiesinger und Aufjenminister Brandt denVertretern unserer Volksgruppe im Februar 1967ausdrücklich versichert haben, dah die neuedeutsche Ostpolitik nicht hinter dem Rücken derVertriebenen geführt und dafj die Vertriebenenum ihrer Erfahrungen, Kenntnisse und Inter-essen willen jeweils rechtzeitig befragt undherangezogen werden sollen, ist dies weder vor

nodi während der Prager Verhandlungen ge-schehen. Dabei verfügen wir Sudetendeutschenim Fall Prag sicher über bessere und spradien-kundigere SaaSverständige, als es die jetzt inPrag eingesetzten Experten waren. Dies allesist — nicht um der Sudetendeutschen willen —sondern um Deutschlands und des deutschenVolkes willen tief zu bedauern. Eines stellen wirfest: Für diese Versäumnisse werden wir Su-defendeufschen weder die Prügelknaben ab-geben, noch uns als Störenfriede diffamierenlassen. Das ganze deutsche Volk aber wirdeinmal Gelegenheit nehmen, sich dazu seineGedanken zu machen."

Bestandaufnahme des UnrechtsSeiiger-Gemeinde schlägt Bildung einer neutralen Kommission vor

In Hof in Bayern fand vom 23. bis 27. Au-gust das 5. Bundestreffen der Seiiger-Gemein-de statt. In der Bundesversammlung wurdeder Sprecher der SL, Dr. Seebohm, mit großemBeifall begrüßt. Er würdigte in seiner An-sprache den verstorbenen Wenzel Jaksch undwies darauf hin, daß die großen Führer derösterreichischen Sozialdemokratie demDeutschtum der böhmischen Länder ent-stammten. Auch der Plan der deutschen Ein-heit in Form der großdeutschen sozialen Re-publik stammte nicht von Hitler, sondern vonden Sozialdemokraten Scheidemann und Ebert,Bauer und Renner. Seebohm sprach denWunsch aus, daß die Mitglieder der Seiiger-Gemeinde in der SL mitarbeiten. Ernst Paulerwiderte, daß zwischen der Führung der SLund der Seiiger-Gemeinde am 20. Juli inWiesbaden ein positives Gespräch stattgefun-den habe und daß es kein Zurück zur altenParteiung in der Heimat gebe.

Die Delegierten wählten einen neuen Bun-desvorstand, dem auch die vom BHE zur PSDübergetretenen hessischen Politiker FrankSeiboth und Dr. Heinz Kreutzmann sowie derLandesvorsitzende des BdV Bayern, WalterRichter, angehören.

Bei der feierlichen Eröffnung sagte Präsi-diumsmitglied Hasenöhrl: Die Sudetendeut-schen vertrauen darauf, was in der Regie-rungserklärung vom 13. Dezember 1966 zuge-sichert worden ist: die Obhutspflicht der Bun-desregierung gegenüber den Sudetendeutschenund allen Vertriebenen und Flüchtlingen. Erverlas eine Botschaft an die Tschechen, denendie Hand zur Versöhnung gereicht wird. DerVorsitzende des SL-Bundesvorstandes, DoktorBöhm, nahm zur Heimatpolitik der SL Stel-lung. Die SL müsse die politischen Ansichtenihrer sozialdemokratischen Freunde in ihren

Entscheidungen und in ihrer Haltung berück-sichtigen. „Wir stehen nicht hier", sagte er,„um die Restaurierung des Status quo anteals politisches Ziel zu verkünden. Was wirverlangen, ist nur eines: ein ehrlicher Inter-essenausgleich beider Seiten, eine Lösung imRahmen des Möglichen, die beide Betroffenen,die Sudetendeutschen und die Tschechen, frei-willig als das Fundament eines dauerhaftenFriedens akzeptieren können."

Bei der Hauptkundgebung sprachen derMinister für Gesamtdeutsche Fragen, Wehner,und der Vorsitzende der SPÖ, Dr. Kreisky.Diesem wurde die Seliger-Plakette verliehen.

In einer Entschließung wurde die Auf-fassung vertreten, daß eine Versöhnungzwischen dem deutschen und dem tschechi-schen Volk nur auf Grund einer Bestand-aufnahme dessen möglich sein werde, wasan Unrecht auf beiden Seiten geschehenist. Diese Bestandaufnahme sollte eineraus neutralen Persönlichkeiten bestehen-den Kommission übertragen werden.

Positive Prager ReaktionDie tschechische Presse und der tschechi-

sche Rundfunk reagierten auf die Veranstal-tung ungewöhnlich positiv. „Rude Pravo"z. B. stellte fest, daß „zum Unterschied vonden hetzerischen Reden, die alljährlich aufden Treffen der Sudetendeutschen Lands-mannschaft gehalten werden, sich die Aus-führungen der Redner in Hof durch eine ge-wisse Mäßigung und durch das Bemühenausgezeichnet haben, zu beweisen, daß diedeutschen Sozialdemokraten, die im tsche-choslowakischen Grenzgebiet gewohnt haben,sich von der revanchistischen Politik See-bohms und der anderen distanzieren."

Protestschritt des CSSR-Schriftstellers MnackoEr reiste nach Israel, um gegen den Antisemitismus In seinem Lande zu demonstrieren

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Wegen des hohen Verkehrsaufkommens —die Verkehrszählung von 1965 ergab bei Gän-serndorf eine Frequenz von mehr als 3000Autos täglich — plant das Bautenministeriumdie Fertigstellung der restlichen sechs Kilo-meter der Bundesstraße Nr. 8, die von Wienin nordöstlicher Richtung über Gänserndorfin die Tschechoslowakei führt Besonderswichtig ist dabei die geplante Umfahrung vonAderklaa, womit die Behinderung der Streckedurch die enge, unübersichtliche Ortsdurch-fahrt beseitigt wird. Auf den Landwirt-schaftsverkehr wird durch den Bau vonparallel zur Bundesstraße führenden Wirt-schaftswegen Rücksicht genommen.

13. Jahrgang/Folge 17Vom 15. Sept. 1967

Mit einer Erklärung, die großes Aufsehenerregte, hat der tschechische Schriftsteller La-dislao Mnacko, meistgelesener Literat seinerHeimat, Träger des höchsten Staatspreises,zweimal mit dem Titel „Verdienter Künstlerder Nation" ausgezeichnet, gegen die anti-israelische Politik seines Landes protestiertund gesetzwidrig sein Vaterland verlassen,um nach Israel zu reisen. Seine Erklärungveröffentlichte er in der „Frankfurter Allge-meinen Zeitung" und bekräftigte er in einemInterview im Österreichischen Fernsehen.

Durch seine Reise protestierte er gegen diePolitik der tschechoslowakischen Regierung.Da man in der CSSR in der Frage der Nah-ostkrise mundtot sei, sich überhaupt nichtdazu äußern dürfe und könne, er sich aberäußern wolle, sei er gezwungen, den außer-gewöhnlichen Schritt zu tun. Es sei ihm un-möglich, eine Politik zu unterstützen — seies auch nur stillschweigend —, die dazu führensoll, ein ganzes Volk auszurotten und einenganzen Staat zu liquidieren.

Mnacko warf in seiner Erklärung seinemLande vor, es habe seine Vergangenheit nichtbewältigt. Der Slansky-Prozeß diente dazu,eine antisemitische Welle hervorzubringen.Bis heute ist das nicht gutgemacht worden.Der Slansky-Prozeß selbst und seine Folgensind noch nicht durchdiskutiert worden, manwill dazu nicht Stellung nehmen. Es gibt nochVerantwortliche für die Ereignisse von da-mals, denen es vielleicht bequemer wäre, sichdurch eine neue antisemitische Welle zu recht-fertigen. Mnacko führt dafür ein kleines Bei-spiel an: kürzlich hat man den katholischenSchriftsteller Pavel Tigrid, der in Paris lebt,in Abwesenheit zu 14 Jahren Zuchthaus ver-urteilt. Mnacko stellt nun fest, daß man ineinem Zeitungsbericht über den Prozeß demNamen Tigrids seinen früheren Namen„Schönfeld" beigefügt hat. Schönfeld ist wäh-rend des Krieges zum Katholizismus über-getreten. Mnacko will diese Namensnennungnicht als Zufall ansehen. Die Slansky-Hetzewurde damals mit den gleichen Mitteln vor-bereitet. (Slansky hieß eigentlich SalzmannD. R.) Er habe, erklärt Mnacko, vor dieserEntwicklung Angst. Er möchte nicht „nocheinmal mitschuldig sein, sei es auch nur durchMitschweigen." Mnacko erinnert daran, daßdie CSSR seinerzeit als erste den Staat Israelanerkannt hat, nun sei sie die erste, die diediplomatischen Beziehungen abbrach. Man er-zähle in der CSSR nichts über die Aufbau-leistungen in Israel, man erzähle nur, daß einZweieinhalb-Millionen-Volk die arabischeWelt vernichten wollte. „Die kleinen Völkersind immer Aggressoren", stellt Mnacko mitBitterkeit und richtig fest, „die kleinen Völkersind immer schuld, die kleinen Völker sind

immer die tödliche Gefahr für die Groß-mächte."

Mnacko kündigte in seiner Erklärung an,er werde in seine Heimat zurückkehren undden Folgen nicht aus dem Weg gehen. „Siesollen mich einsperren, sie sollen mich ver-urteilen." Die Regierung der CSSR, von derMnacko in seiner Erklärung sagte, daß er sienicht sehr schätze, reagierte erbittert: sie ab-erkannte dem Schriftsteller die Staatsbürger-schaft, entzog ihm den Titel eines verdientenKünstlers und alle Auszeichnungen. Außer-dem wurde er aus der Kommunistischen Par-tei ausgestoßen. Der Schriftstellerverbandstieß Mnacko aus seinen Reihen aus. Mnacko,der laut UPI mit einer Jüdin verheiratet ist,hat in Tel Aviv seinen Standpunkt bekräftigt.Er sagte, selbst der einfache Mann in Pragsehe die arabischen Führer als Faschisten an.Aber aus Angst sagten die Tschechen nichtihre Meinung.

Mnacko hat schon vor Monaten den Zornder Prager Machthaber erregt, daß er einBuch „Wie die Macht schmeckt" im WienerMaiden-Verlag hatte erscheinen lassen, weiles in seiner Heimat nicht gedruckt werdendurfte. Das Buch legte die Mißstände in dertschechoslowakischen Diktatur bloß.

Tschechische Schriftsteller, Künstler undWissenschaftler haben einen Hilferuf an diegesamte freie Welt veröffentlicht, „die gei-stige Freiheit und die fundamentalen Rechtejedes vom Terror der Staatsgewalten bedroh-ten unabhängigen Künstlers zu retten". Siewerfen den Staatsbehörden vor, eine „Hexen-jagd von ausgesprochen faschistischem Cha-rakter" eingeleitet zu haben. Das Dokument,von 183 Schriftstellern, 69 Künstlern, 21 Film-und Fernsehschaffenden, 53 Wissenschaftlernund Publizisten unterzeichnet, wurde aus derCSSR in den Westen geschmuggelt.

Südtirol-Politik weicht sich aufFällt Österreich auf die Italienischen Wahlkampfföne herein!

Wie verwegen sich Italien in der Südtirol-Frage vorwagt, zeigt der Entschluß der StadtTriest, sich nicht mit ihrem gewohnten Son-derstand an der Wiener Herbstmesse zu be-teiligen. Hingegen begab sich eine Delegationder Stadt Triest zur Brünner Messe. Jeder-mann, der mit wirtschaftlichen Dingen zu tunhat, weiß, daß der Hafen Triest und damitdas gesamte Triester Wirtschaftsleben zumgrößten Teil vom österreichischen Umschlaglebt und daß eine Umleitung der österreichi-schen Transporte auf andere Häfen den wirt-schaftlichen Ruin der Adriastadt herbeiführenwürde.

Das können sich die Italiener aber erlauben,weil augenscheinlich die österreichische Politikin der Südtirolfrage immer weicher wird.Schon die Entsendung des Bundesheeres andie italienische Grenze zur Verhütung vonTerrorakten war ein Zeichen dieser Schwäche,wurde aber von den Italienern absolut nichtals Beweis guten Willens honoriert. AlsOesterreich in einer Note vorschlug, eine in-ternationale Untersuchungskommission einzu-setzen, reagierte die italienische Regierungs-presse sofort auf die unfreundlichste Art. Estritt klar zutage, daß die Südtirolfrage vonder christlichdemokratischen Partei in Italienunter den Blickwinkel der im kommendenJahre fälligen Wahlen gestellt wird. Auf einFernsehinterview des Bundeskanzlers DoktorKlaus und die Ankündigung, Oesterreich wer-de notfalls eine Europäisierung und Inter-nationalisierung der Südtirolfrage in Betrachtziehen, wozu die italienische Regierung durchihr EWG-Veto den Anlaß geboten habe, ant-

wortete die italienische Presse, Italien werdekeine Befassung des Europarates dulden. Derchristlichdemokratische Abgeordnete Folchisprach den verantwortlichen österreichischenPolitikern jeden Europa-Geist ab. Italien hatsogar den Spieß umgedreht und versteift sichauf eine Verankerung des Südtirol-Abkom-mens vor dem Internationalen Gerichtshof inDen Haag.

Eine Konferenz zwischen österreichischenund Südtiroler Politikern in Salzburg ver-suchte, einen Ausweg aus der Sackgasse zufinden. Man sprach hier bereits von der Mög-lichkeit einer „politischen" statt einer „juri-dischen" Verankerung und hat offenbar dieHoffnung, daß Italien Zugeständnisse des Pa-kets in der Praxis durchführen werde, bevores zu einer „Verankerung" komme. Allerdingsbetonte der Südtiroler LandeshauptmannMagnago, daß Südtirol Oesterreich nicht alsSchutzmacht verlieren wolle. Die SüdtirolerZeitung „Dolomiten" äußerte die Befürchtung,daß sich ein sensationeller Wandel in derösterreichischen Südtirolpolitik anbahne.

Italien hat ein Auslieferungsbegehren gegenzehn Tiroler Bürger gestellt. Mehrere öster-reichische Verbände nahmen in einer Ent-schließung an die österreichische Bundes-regierung gegen diese Auslieferung Stellung.Die Verbände verlangen die Anklage Italiensvor der UNO und den Abzug des Bundes-heeres von der Grenze. Unter den Unterzeich-nern nennen die „Salzburger Nachrichten"auch die Sudetendeutsche Landsmannschaftund die Heimatgruppe der Südmährer.

M E L D U N G E N A U S D E R A L T E N H E I M A T

Es däwnwnert. . .Die jüngsten Ereignisse an der österrei-

chisch-tschechischen Grenze haben, neben dentragischen menschlichen Akzenten, vielleichtauch etwas Positives gezeitigt, nämlich somanchem unserer Mitbürger die Augen zuöffnen und ihn etwas hellhöriger zu machen.Gerade zur rechten Zeit ist daher das Buchdes Wiener Wirtschaftswissenschafters DoktorErnst Hoor (Österreich 1918—1938 — Staatohne Nation — Republik ohne Republikaner)erschienen, in dem er seinen Landsleutenmangelndes Nationalbewußtsein vorwirft. Unddamit sind wir beim eigentlichen Kernpunktangelangt! Mangelndes oder verkümmertesNationalbewußtsein! Darüber haben wir Su-detendeutsche mehr als einmal den Kopf ge-schüttelt. Sagen durften wir natürlich nichts!Denn dann hätte man uns gleich als Nazisund Revanchisten an den Pranger gestelltund Rachegelüste den so freundlichen undentgegenkommenden tschechischen Nachbarngegenüber vorgeworfen! Aber Gedanken sindja zollfrei! Und so dachten wir, wie es unswohl in der Tschechoslowakei nach 1918 er-gangen wäre, wenn wir kein Nationalbewußt-sein gehabt hätten! Wo dann unsere Sprache,unser Brauchtum, unser Kulturgut gebliebenwären, wenn sie unser Nationalstolz nicht im-mer wieder gegen Fremdeinflüsse verteidigthätte? Es wäre manchmal bequemer gewesen,sich mit der Kompromißlösung „bißl bemisch,bißl daitsch" abzufinden.

Die Österreicher sind in der ganzen Weltals äußerst gutmütiges Volk bekannt und ha-ben außerdem eine Schwäche für alles Aus-ländische und Fremde. Sie bekennen es auchfreimütig und parodieren sich gerne selbst.Das aber macht den Österreicher höchstensnoch liebenswerter, wo es um Gastfreund-schaft, Fremdenverkehr, Kunst usw. geht.

Gefährlich wird es erst, wenn sich die Gren-zen zwischen Nationalbewußtsein und Gut-mütigkeit so weit verschieben, daß man daseine vom andern nicht mehr unterscheidenkann. Wenn wir als Sudetendeutsche dentschechischen Loyalitätsbeteuerungen äußerstskeptisch gegenüberstehen, hat das seinen gu-ten Grund. Wir haben mit den Tschechen ge-lebt und können ihre Mentalität besser be-urteilen, als es über Grenzpfähle und Stachel-drahtverhaue hinweg möglich ist. Überdiessind die heutigen Tschechen nicht die Tsche-chen der österreichisch-ungarischen Mon-archie! Sie wurden seit 1918 systematisch imHaß gegen alles Deutsche erzogen und ge-schult, und dieser Haß hat sie auch den Kom-munisten in die Arme getrieben. Wenn siesich heute verzweifelt gegen diese eiserne Um-klammerung zu wehren versuchen, weil siesich ihren Nationalstaat etwas anders vor-gestellt haben, wenn einzelne auszubrechenversuchen, so kommen sie keinesfalls als Be-kehrte, als plötzliche Deutschenfreunde, son-dern als Tschechen über die Grenze, wobeinicht einmal sicher ist, ob es sich - nicht. umAgenten handelt!

Wieder einmal zeigt der Kommunismus seinwahres Gesicht und seine scharfen Zähne,getreu seinem Grundsatz: Willst du nicht meinBruder sein, schlag' ich dir den Schädel ein!

Wenn wir angesichts der jüngsten Grenz-zwischenfälle als Neuösterreicher unsere war-nende Stimme erheben, so geschieht es des-halb, weil wir dieses schöne Land lieben ge-lernt haben, weil wir uns hier wohlfühlen,und verhüten möchten, daß aus den Funken,die immer häufiger überspringen, unversehensein gefährlicher Brand entstehen könnte. Dieösterreichische Regierung hat in der letztenZeit bemerkenswerte Ansätze für eine Ver-steifung des nationalen Rückgrates gezeigt.Wird sie diese Haltung auch Italien gegen-über beweisen, ist ihr, als zwar kleiner, abernationalbewußter, neutraler Staat die Achtunganderer Staaten gewiß. Erwin Schneider

Neues aus der seh lesischen HeimatEine Landsmännin, die vier Wochen zu Be-

such in unserer schlesischen Heimat weilte,hat mir für unsere Landsleute berichtet: Dasehemalige Bergstädtchen Engelsberg ist demVerfall preisgegeben. Das Geburtshaus desLiederfürsten E. S. Engelsberg, das sich in gu-tem Zustand befindet, während ringsum allesverfällt und größtenteils bereits abgerissenist, hat noch die Gedenktafel, wie sie uns inErinnerung ist. Der Ringplatz des Städtchensist ganz verwildert, jedoch hat man jetzt ober-halb der Kirche in Richtung zum Friedhof-gäßchen ein Blumenbeet mit der Zahl „700"bepflanzt, was auf den siebenhundert jährigenBestand von Lichtewerden hinweisen soll,nachdem man ja Engelsberg zu Lichtewerdeneingemeindet hat. Beim Weg nach Dittersdorfhat man beim Bach ein Bad errichtet und gehtauch daran, kleine Häuschen für Uebernach-tungen aufzustellen, wie man sie bereits inBad Karlsbrunn hinter dem neuen Kurhotelin großer Zahl für die Gebirgswanderer erbauthat. Diese Häuschen schießen in den Frem-denverkehrsgebieten wie Pilze aus dem Bo-den. In Engelsberg lebt und haust nun aucheine Zigeunerfamilie. Der von Olmütz nachEngelsberg versetzte Pfarrer hielt zu Anna inder Kirche am Annaberg eine hl. Messe, derdie noch dort lebenden Deutschen aus derUmgebung beiwohnten. Zum Schluß ging derPfarrer auf den Chor, wo er erst den Blas-balg treten mußte, um dann auf der Orgelein Annalied spielen zu können, das na-türlich in tschechischer Sprache! gesun-gen wurde. Die deutschen Teilnehmer ge-dachten bei der Messe mit Wehmut andie schönen Annafeste von einst. Die Lands-männin sprach nachher mit dem Pfarrer, weilsich an der Annabergkirche auch Verfallser-scheinungen bemerkbar machen, und ermeinte, daß vorerst seine größte Sorge dieBaufälligkeit des Kirchturms der Pfarrkirchein Engelsberg sei. Bei einem großen Sturm-wind wurden die links neben der Annaberg-kirche stehenden Bäume entwurzelt und sindauf das Kirchendach gefallen, so daß es jetztin die Kirche regnet. Leider findet der Pfarrernirgends Unterstützung, um diese Schädenbeheben zu können. Die „Engelsbergruh" aufdem Scheitelpunkt des Annaberges, dort, woder Liederfürst sich so gerne aufhielt und woer so manche Eingebungen für seine Werkeempfing, besteht nicht mehr. Die Landsmän-nin ging mit Bekannten zum Steinhübel, umPilze und Heidelbeeren zu sammeln, undmachte auch von Lauterseifen aus über dasQuellengebiet eine Wanderung auf dem Anna-berg. Bad Karlsbrunn befindet sich in gutemZustand, und die Kurhäuser machen von vorneinen recht netten Eindruck, nur darf mannicht hinter diese schauen, denn dort siehtes wüst aus, die reinsten Mistablagerungs-stätten. Auch liegen die Windbrüche in derUmgebung schon jahrelang und sind schon amVermodern. Von der seinerzeitigen Eleganzder Kurgäste ist natürlich keine Rede mehr.Aus der Karlsquelle hat man einen Kiosk ge-macht. Beim „Trompeterloch" kann man nochwie früher Sauerbrunn schöpfen. Die Kirchein Bad Karlsbrunn ist auf Glanz hergerich-tet, ebenso die in Klein-Mohrau. Es ist dasVerdienst des Klein-Mohrauer Pfarrers, daßdiese beiden Gotteshäuser instandgesetzt wer-den konnten, wozu er außerdem noch die da-für erforderlichen Mittel von Verwandten undFreunden beschaffte.

Die Schäferei dient Offiziersfamilien zumErholungsaufenthalt. Dafür ist die Barbara-hütte für den allgemeinen Touristenverkehrzugänglich, und es herrscht dort auch regerBetrieb. Die Schweizerei ist ebenfalls in gu-tem Zustand und wird von den Bergwande-rern gern aufgesucht. Die Schutzhütte beimHeidebrünnel ist hergerichtet und wird auch

Größte Glashütte der CSSR ¡n SettenzJugoslawen erhielten den Bauauftrag und die Montage

Mit dem Bau der größten Spiegelglashüttein der Tschechoslowakei wird in Settenz beiTeplitz-Schönau begonnen, und es werden fürdiesen Bau jugoslawische Facharbeiter ein-gesetzt, die jetzt nach der Beendigung derersten Bauetappe beim Bau der neuen Glas-hütte in Haida frei geworden sind. Der Bauin Haida wurde so exakt ausgeführt, daß diejugoslawische Baufirma Union EngineeringBelgrad sofort mit dem Bau in Settenz be-auftragt wurde, als sich Prag über die eng-lische Lizenz nach dem System Float geeinigthatte; Neben der ausgezeichneten Qualität derbisher in Haida geleisteten Bauarbeiten warfür die Betrauung der jugoslawischen Firma

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mit dem Bau in Settenz die Tatsache entschei-dend, daß die Jugoslawen weder mit Fach-kräften noch mit Material und BaumaschinenSchwierigkeiten haben, wie von den PragerZeitungen bei dieser Gelegenheit zugegebenwurde.

Die Spiegelglashütte in Settenz wird diegrößte Glashütte in der Tschechoslowakei seinund für Bau und Einrichtung 650 MillionenKronen erfordern. Bereits im Herbst werdenin Settenz 400 jugoslawische Facharbeiter ein-gesetzt, für die derzeit die Unterkünfte undBüroräume montiert werden. Die alte Glas-hütte soll während des Baues weiterarbeiten,alle nicht mehr verwendbaren Bauten werdenniedergerissen. Binnen zwei Jahren soll dieneue Spiegelglashütte im Rohbau fertig sein,die Jugoslawen wollen in zwei Arbeitsschich-ten zu je zehn Stunden arbeiten und später

drei Arbeitsschichten einführen, um rechtzeitigfertig zu werden. Auch die Montage der Ein-richtung wird von den jugoslawischen Fach-kräften besorgt werden.

Die Herstellung von Spiegelglas nach demenglischen Lizenzverfahren (die Tschechoslo-wakei hat als erster Obstblockstaat diese Li-zenz erworben, die Sowjetunion soll folgen)macht das Glätten und Schleifen der Spiegel-glasfläche überflüssig. Die Glasmasse wird aufflüssiges Zinn gegossen und gleicht sich soaus, als ob sie geplättet würde. Der Schmelz-ofen wird mit Oel geheizt, so daß die Ruß-plage entfällt. Die eine Fertigungsstraße wirdnach dem neuen System so viel leisten wie diebisherigen 18 Spiegelglasfertigungsstraßen inder Tschechoslowakei und somit viel Arbeits-kräfte einsparen.

Die große Investitionssumme kann nachPrager Berichten — da für Spiegelglas im In-und Ausland große Absatzmöglichkeiten ge-geben sind — bereits binnen vier Jahren nachBeginn der Produktion wieder hereingewirt-schaftet werden.

22 Prozent mehr Westtouristen

Die Zahl westlicher Touristen, die im er-sten Halbjahr 1967 die Tschechoslowakei be-sucht haben, hat sich gegenüber dem Ver-gleichszeitraum des vorangegangenen Jah-res um über 22 Prozent von 271.600 auf332.000 erhöht. Auch die Zahl der tschecho-slowakischen Staatsbürger, die in den erstensechs Monaten in ein westliches Land reisendurften, ist von 56.200 auf 81.000 gestiegen,ebenso die Zahl der Touristenreisen in öst-liche Länder von 440.300 auf 520.000. Etwasangestiegen ist auch die Zahl von Besuchernaus östlichen Ländern in der Tschechoslowa-kei auf knapp eine Million.

viel besucht. Von der Kirche sieht man nurnoch das Kreuz aus dem Trümmerhaufen her-vorlugen. Das Brünnel ist sauber und rein.Die seinerzeit vom Deutschen Orden errich-tete Schäfereistraße ist nur zu gewissen Stun-den des Tages einbahnig befahrbar. Der Gattemeiner Gewährsmännin, der das nicht wußte,wäre mit seinem Wagen von dem talwärtsfahrenden Linienbus beinahe von der Straßeverdrängt worden. Wenn man aber das aus-ländische Kennzeichen bemerkt, nimmt manüberall Rücksicht. Die Hauptverkehrsstraßensind staubfrei gemacht und gut befahrbar.Einige sind noch im Bau und daher Umlei-tungen notwendig. In Freudenthal wird vielabgerissen, und es entstehen dort große Neu-bauten.

Die ehemalige Industriestadt Jägerndorfist zur bedeutungslosen Kleinstadt herabge-sunken. Die Städte Olmütz, Brunn und Mäh-risch-Weißkirchen machen einen verwahrlo-sten und schmutzigen Eindruck. Römerstadtmacht auch einen guten Eindruck, ebensoKlein-Mohrau und Karlsdorf. Würbenthai hateinen großen Aufschwung genommen unddehnt sich immer mehr aus. Den Fremden ge-genüber ist man überall sehr zuvorkommendund bemüht sich, deutsch mit ihnen zu spre-chen. In den staatlichen Lebensmittelhandlun-gen sieht man den Inhabern sehr auf die Fin-ger. Wehe, wenn das Gewicht nicht genaustimmt! Für jedes fehlende Dekagramm muß

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der Inhaber dem Kontrollor 100 Kronen Strafeberappen. Außerdem muß er sich noch bei derKundschaft entschuldigen und ihr den durchdas fehlende Gewicht entstandenen Verlustersetzen. Die Landsmännin erlebte bei einerBekannten in Klein-Mohrau selbst einen der-artigen Fall. Die Leute in den verstaatlichenLäden sind an der Hebung des Umatzes nichtinteressiert, sie bekommen ihren Lohn, allesandere ist ihnen gleichgültig. Auch das Ar-beitstempo hat gegen früher bedeutend nach-gelassen. Recht komische Situationen ergebensich, wenn dort lebende Deutsche miteinandertschechisch sprechen und nach einer Weiledraufkommen, daß sie einander doch in ihrerdeutschen Muttersprache besser verstehen. Inmanchen Orten sieht man noch die deutschenAufschriften, und auch dort, wo sie seinerzeitüberstrichen wurden, kommen sie nun wiederzum Vorschein. Der urdeutsche Charakter desAltvaterlandes läßt sich auch sonst nicht ver-leugnen, dagegen nützt keine Tünche undtschechische Aufschrift, denn der ist naturge-geben und wird es auch in alle Zukunft blei-ben. Paul Brückner

BRUNO BREHM an seinem75. Geburtstag

In Altaussee feierte die Sudeten-deutsche Landsmannschaft, wiedie „Sudetenpost" schon berich-tet hat, den Dichter und Histori-ker Dr. Bruno Brehm zu seinem75. Geburtstag. Unser Bild zeigtden Jubilar im Gespräch mit demBundesobmann der SLÖ, Emil

Michel (links).

Mysteriöser Tod eines AmerikanersAm 20. August wurde aus der Moldau die

Leiche des amerikanischen StaatsbürgersCh. Jordan geborgen. Jordan war Stellver-treter des Vorsitzenden der amerikanischenjüdischen Hilfsorganisation „Joint" und waram 14. August aus Rumänien nach Prag ge-kommen. Er sollte Gespräche mit Funktio-nären der Jüdischen Kultusgemeinde in Pragüber die Lebensbedingungen der Juden inder CSSR führen. Am 16. August verließJordan am späten Abend das Hotel, um Zei-tungen zu kaufen und einen kleinen Spazier-gang zu machen. Von da ab wurde er nichtmehr gesehen. Die Obduktion der Leiche hatkeine Anzeichen von Gewalttätigkeit ergeben,auch waren Geld, Uhr und Ring bei der Lei-che. Der Direktor des Amerikanischen Jüdi-schen Kongresses, Richard Cohen, erklärtezu dem Fall: „Die tschechoslowakische Regie-rung trägt eine große Verantwortung für dieFeststellung aller Tatsachen, die seinen Todbetreffen. Diese Verantwortung nimmt mitRücksicht auf die vor kurzem durchgeführ-ten Aktionen der tschechoslowakischen Re-gierung gegen den Staat Israel und gegen dieeigene jüdische Minderheit noch größerenUmfang an." Bisher ist es nicht gelungen,die Umstände aufzuklären, die zum TodeJordans führten.

Zehntausende zur HopfenernteDie Saazer Hopfenernte hat sich, bedingt

durch starke Regengüsse, verzögert. Die er-sten Hopfenpflücker waren in Saaz am16. August eingetroffen, und bis 20. August,dem Beginn der Hopfenernte, waren in 29Sonderzügen und Hunderten von Autobusseninsgesamt rund 50.000 Studenten, Urlauberund freiwillige Brigadehelfer aus allen Tei-len des Landes in dieses Zentrum des tsche-choslowakischen Hopfenanbaus gekommen.

Hamsterfahrten eingestelltDas staatliche Reisebüro „Cedok" hat seit

geraumer Zeit Wochenend- und Kurzausflügein die von ausländischen Touristen, vor al-lem von westdeutschen Urlaubern, stärkerfrequentierten Badeorte Karlsbad, Marien-bad, Franzensbad und Teplitz, aber auch inandere grenznahe Städte, wie Asch und Eger,eingestellt. Enttäuschte Dauerkunden dieserFahrten haben sich bei der „Cedok"-Zentralein Prag darüber beschwert und sind inzwi-schen verständigt worden, daß man dieseAusflüge einstellen mußte, da die Kollektiv-fahrten in die genannten Bäder und grenz-nahen Städte von den Teilnehmern größten-teils dazu benutzt worden sind, dort allesaufzukaufen, was zu Hause nicht zu bekom-men ist. Dadurch sei nicht nur die Versor-gung in den internationalen Bädern beein-trächtigt worden, es sei darüber hinaus aberauch nicht einmal das Ziel der subventionier-ten Reisen erreicht worden, die Teilnehmermit den Schönheiten dieser Badestädte undmit den dort befindlichen Museen und Gale-rien bekanntzumachen.

Mehr Devisen für WestreisenAb 1. Jänner werden die staatlichen Reise-

büros in der Lage sein, für Reisen in kapita-listische Länder 20 Prozent der Devisenein-nahmen bereitzustellen, die durch westlicheTouristen ins Land fließen.

Tschechische Touristen meuternAugenscheinlich ist die tschechische Be-

völkerung nicht mehr bereit, sich in denFremdenverkehrszentren des eigenen Landesals Kunden zweiter oder dritter Klasse be-handeln zu lassen. Wie der Prager Rund-funk berichtet, haben sich in den letztenTagen zahlreiche Prager bei den zuständigenStellen darüber beschwert, daß ihre Anmel-dungen für einen Winterurlaub in der Tatramit der Erklärung zurückgewiesen wordensind, daß dies ein „Devisengebiet" sei undman sich doch später erkundigen soll, obnoch irgend ein Platz frei ist.

Ironisch konstatierte der Sprecher des Pra-ger Rundfunks, daß man in der Tschecho-slowakei jetzt genau zwischen Devisen-Aus-ländern, Devisen-Inländern, devisenlosenAusländern und devisenlosen Inländern zuunterscheiden habe, und der devisenloseInländer in den Augen der Fremdenverkehrs-funktionäre sozusagen zur untersten Kate-gorie zähle. Es sei erstaunlich, daß 23 Jahrenach der Befreiung die tschechoslowakischenTouristen in den slowakischen Bergen augen-scheinlich geringere Rechte hätten als diewestdeutschen oder belgischen Touristen.

Prag erhält eine UntergrundbahnIm Herbst 1966 hatte die Prager Stadtver-

waltung beschlossen, eine Unterpflasterbahnzu bauen. Beim Hauptbahnhof und beimMuseum wurden auch die Arbeiten schon be-gonnen. Dort sollte die Bahn in verhältnis-mäßig geringer Tiefe zu der neuen NuslerBrücke führen. Nunmehr hat die Regierungbeschlossen, eine richtige Untergrundbahn ineiner Tiefe von 20 bis 30 Metern zu bauen.Eine Tiefbahn als Uebergangsetappe hat dieRegierung abgelehnt. Eine Gesamtstudie desPrager Straßenverkehrs soll bis zum 30. Juni1968 ausgearbeitet werden. Für den Ent-schluß, eine richtige U-Bahn zu bauen, wardie Ueberlegung maßgebend, daß der Baumit weniger Störungen des Verkehrs durch-geführt werden kann. Für die Tiefbahnhatte man mit einer Baudauer von 15 Jah-ren gerechnet, die um fünf bis sieben Kilo-meter längere Untergrundbahn hofft man inacht bis zehn Jahren bauen zu können.Außerdem fährt eine U-Bahn schneller.Schließlich rechnet man mit einer Zunahmedes Kraftfahrzeugverkehrs. Heute besitzt je-der vierzehnte Prager ein Auto, für 1970rechnen Fachleute auf ein Verhältnis 1 :10und für 1980 mit 1 :5.

13. Jahrgang/Folge 17Vom 15. Sept. 1967

H E I M A T K U N D E U N D U N T E R H A L T U N G

enaazDort, wo der Hütfenbach in die Iser mündet,

breitete sie sich weit aus. Es war, als zögeresie, ihr deutsches Jugendland zu verlassen, umfernerhin nur mehr durch tschechische Gebietefliefjen zu müssen. Diese Ausweitung des Flus-ses nannte man die „Untere Scheibe', im Ge-gensatz zur «Oberen", die etwa zwei Kilometerweiter nördlich lag, und, von Felsen eingeengt,ziemliche Tiefe hatte.

In der Nähe der „Unteren Scheibe" stand aufder entgegengesetzten, bereits tschechischenSeite des Flusses, ein turmähnliches Gebäudemit, wenn ich nicht irre, zwei Stockwerken, der»Hungerturm" geheißen.

Wie das Haus zu dem Namen kam und werss gebaut hatte, ist mir nicht bekannt. Ich nehmean, es war derselbe Bauherr, der das Berg-schlofj errichten ließ, denn beide Gebäude hat-ten den gleichen nüchtern vierkantigen Baustil.

Im Hungerturm wohnten voreinst wahrschein-lich Bergleute, die in der Umgebung nachKupfer und Silber gruben. Als sich das als uner-giebig erwies, wanderten sie weg, und es zo-gen Weber ein, die in den entstehendenFabriken Verdienst fanden.

Dort wohnte auch ein Mann, den der Volks-mund „Sdieibenaaz" nannte, weil er Ignaz ge-tauft war und bei der Scheibe sein Zuhausehatte. Seinen richtigen Namen habe ich nieerfahren, erinnere mich aber noch, wie er, einegroße, kräftige Gestalt, mit einem martialischenDragonerschnurrbart, am Neujahrsmorgen bei denEltern erschien, um ein langes Glückwunsch-gedicht aufzusagen und dafür einen Oboluseinzustecken. Er war es auch, der uns das Win-terholz spaltete und aufschlichtete. Kam er, dieBogensäge wie ein Gewehr geschultert, durchden Ort, konnte es geschehen, daß ihm Gassen-buben, das Sägen nachäffend, zuriefen: .Riezraaz, riez raaz — Scheibenaaz!" Zumeist fander es unter seiner Würde, den Spott zu beach-ten. Nur wenn ¡hm so ein Bengel zu nahe kam,haute er ihm blitzschnell eine Tachtel hinter dieOhren.

Als er einmal mit der Holzarbeit fertig warund ihm meine Mutter die Jause auftischte,fragte sie ihn unter anderem nach seiner Le-bensgeschichte. Da erzählte er ganz Abenteuer-liches: Er sei bei der Herrschaft Waldarbeitergewesen. Wie er einmal nach der Arbeit imKlötzelwirtshause einkehrte, setzte sich ein Mannzu ihm und berichtete, daß da unten in Brasilienan fleißige Leute, die etwas vom Roden ver-stünden, Land vergeben würde. Wer Mut undKraft habe, könne es in ein paar Jahren zuansehnlichem Besitz bringen.

Das sei alles gut und schön, meinte Naaz,wer aber bezahle die Ueberfahrt? - -

Auch das Würde geregelt. MOR braüche: mir3¡nen Kontrakt zu unterschreiben, dann bekämeman die Fahrkarte nach Brasilien, wo sich allesWeitere finde.

Naaz blieb mißtrauisch. Vor dem Weiterenwarnte ihn etwas. — Ob er denn audi wirklichso eine „Finka", wie der Mann das Stück Landnannte, bekäme?

Nicht nur das, sogar die Werkzeuge zur Ro-dung und Bearbeitung sowie ein Jahr Ver-pflegung, weil er ja doch nicht gleich erntenkönne.

Nach langem Hin und Her und einigen Stam-perln Kümmel, hatte Naaz den Kontrakt unter-schrieben und war nach etwas mehr als einemMonat in Hamburg, wo er mit einem Schübelanderer Leute, die auch ins „gelobte" Landwollten, im Zwischendeck eines Seglers unter-gebracht wurde.

Anfangs ging alles gut, aber schon im Aermel-kanal und in der Biscaya war der Teufel los.Alles wurde seekrank. Oft schwankte das Schiffso mächtig, daß die unteren Enden des Groß-segels bald auf der Steuer- bald auf der Back-bordseite in die Wogenkämme tauchten. Dasbesserte sich erst, als sie die Kanarischen Inselnin Sicht bekamen.

Nach mehreren Wochen wurden sie in Bahiaausgeladen. Hier hatte er ein anderes Erlebnis:Auf einem Marktstand sah er einen BuschenBananen. Und weil diese Gurken billig warenund gut schmeckten, kaufte er einige und legtesie unter sein Schlafgesfell. In der Nacht wurdeer durch eigentümliches Pfeifen, Quietschen undsonderbares Huschen aufgeweckt. Als er sichaufsetzte und Licht machte, stob eine ScharRatten auseinander. Die Bananen aber warenverschwunden — mit Putz und Sfingei aufge-fressen.

Bald erwies es sich, dafj der Kontrakt zwarkein Schwindel, aber doch eine arge Enttäu-schung war. Das ansehnliche Stück Land, die.Finka", war Urwald. Er sah ein, dafj er dennie und nimmer allein roden würde. Also schloßer sich einer Nachbargruppe an, und sie be-gannen mit Axt, Säge und Feuer gemeinsamden Kampf gegen die urwüchsigen Gewalten.Allmählich schienen sie ihrer Herr zu werden.Es kam der September, und sie dachten daran,Brennholz für den Winter zu machen. Sie konn-ten es sich nur nicht erklären, wie es kam, dafjes statt kühler, immer heißer wurde. Der Säge-bock, den sie gemacht hatten, war abseits ge-stellt worden. Da wollte ihn einer wieder einma'herzuholen, fand ihn aber nicht, sondern ander Stelle, wo er gestanden war, einen Strauch.Als er näher hinschaute, sah er, dafj der Säge-bock lustig sprofjte. Auf seinen Ruf kamen alleherbei und schüttelten die Köpfe, denn dafj soetwas möglich wäre, hätten sie sich nicht einmalträumen lassen.

Bald nachher kam ein alter Brasilianer vorbeiund fragte, was sie mit dem vielen aufgeschlich-teten Kleinholz machen wollen. — Das wäre fürden Winter! Da lachte der Mann aus vollem

Halse, klatschte sich auf die Schenkel undprustete: «Gringos! — Jetzt kommt doch diaheifje Zeit, der SommerI"

.Wie das?"

.Ihr seid doch nidit mehr im Norden, sondernim Süden vom Aequator. Da wird's doch imDezember erst richtig heifjl"

So war es auch. Weihnachten kam, und dieHitze wurde unerträglich. Arbeiten war eineQual und zeitweise sogar unmöglich, denn esgofj, als sei der Himmel leck geworden. Dazudas viele Ungeziefer, das Geschrei der Affenund in den Nächten die Moskitos. Insektensirrten, zirpten, geigten und sägten, dafj anrichtigen Schlaf nicht zu denken war.

Ein Jahr ging dahin. Der Urwald war, bis aufwenige Baumriesen zwar besiegt, aber nochimmer nicht das üppig wuchernde Unkraut. Eswurde endlich kühler — was man so kühlernennen konnte. Dann kam wieder die heifjeZeit. So ging das zwei, drei Jahre dahin. Daschickte man Naaz eines Tages in die nächstegrofje Siedlung, Chinin und anderes zu holen,denn bald lag der eine, bald der andere mitFieber auf der Pritsche.

Wie er sich so durch die stickig heifjen Gas-sen hinschleppte — es war Abend — sah er ineinem Hause alle Fenster erleuaStet und hörteKinderstimmen singen:

.Gekommen ist die Segensnacht,die uns den heil'gen Christ gebracht..."Da wurde ihm ganz weich zu Mute. Er be-

sann sich, dafj ja wieder einmal Heiliger Abendist, in der Heimat die Christbäume brannten,draufjen so eine herrliche Kälte wäre, der

Schnee knirschte, stäubte und glitzerte, vomKirchturm die Glocken zur Christmette riefen undvon den Bergen, wie Glühwürmchen, die Later-nen der zur Kirche Pilgernden herabsteigen. Jadie Heimat! Die herrliche Heimat! Wie konnteer die nur verlassen, um hier, geplagt von Fie-ber und Ungeziefer bei schwerer Arbeit dahinzu-iiechen?

Hastig besorgte er die Einkäufe und eilte, soschnell er konnte, zur „Finka". Alle wundertensich, dafj er so bald wieder zurüde ¡st.

.Wieso bald?"

.Hattest doch Zeit, dich auszuruhen und diretwas zu gönnen!"

„Leute, ich will nicht früher ruhen und miretwas gönnen, als bis idi wieder daheim bin!"Nahm das, was ihm gehörte und geliehen war,und kehrte kurzerhand dem Urwald und damitder „Finka" den Rücken.

Man machte Schwierigkeiten, weil aber seineGesundheit ernstlich angegriffen war, dachteman, dafj ein kranker Mann so wenig wert seiwie ein Heimgekehrter und liefj ihn ziehen.

Es währte immerhin länger als ein Jahr, ehe erwieder die Koppen der Heimatberge begrüßenund die Iser rauschen hörte. — Damals sei erin den Hungerturm gezogen. — Niemehr wollteer die Heimat verlassen.

Das Schicksal war ihm gnädig und erfüllteseinen Wunsch, denn ihn deckte die Heimaterdeschon Jahre und aber Jahre, ehe die grofjeHatz begann, mit der man die vertrieb, derenUrahnen das Tal veredelt und urbar gemachthatten. AKaR

Simon Sechter, Anton Bruckners Lehrer

13. Jahrgang/Folge 17Vom 15. Sept. 19C7

Der grofje Meister der Tonkunst aus demSudetenlande ist am 10. September 1867 inWien arm wie eine Kirchenmaus gestorben. SimonSechter, dessen ganzes Leben eine ununterbro-chene Kette von Arbeit gewesen, war um seinHab und Gut gekommen und mufjte als fast80jähriger Greis darben. Er war ein schändlichmißbrauchtes Opfer seiner Gutmütigkeit gewor-den. Die Erbärmlichkeit jener, welche das Ver-trauen und die Herzensgüte des greisen Meistersso schändlich mißbrauchten, schändet sie selbst.

Simon Sechter wurde am 11. Oktober 1788 indem Städtchen Friedberg im Budweiser KreisBöhmens als Sohn mittelloser Eltern, die übrigensvon der Musik nichts versfanden, geboren. Lesenund Schreiben erlernte er von seinem BruderBartholomäus, ging dann auch bis zu seinemelften Jahre zur Schule, wo er anfing, Musik zulernen, anfangs mit Widerwillen, später mit Lust,so dafj er bald aus eigenem Antrieb Versuchezum Komponieren machte und sogar einige Mes-sen schrieb. Sein Lehrer war der RegenschoriJohannes Maxandt, der außer dem jungen Sechternoch viele Musikschüler hafte und für den ein-zelnen nicht viel Zeit verwenden konnte. Eineordentliche Anleitung gab es nicht, weder imViolin- noch Klavier- und Orgelspiel, die Haupt-sache blieb dem Fleiß des Schülers überlassen.

Im 14. Lebensjahr wurde unser junger Lands-mann bereits Schulgehilfe zu Pfarrkirchen inOberösterreich, ohne im mindesten für dieseStelle vorbereitet zu sein. Zum Glück war imWinter nicht viel zu tun, da Pfarrkirchen hochgelegen und die zur Pfarre gehörigen Orfschaf-fen ihre Kinder im Winter gar nidit zur Schuleschickten. So blieb der junge Schulgehilfe aufden Organistendienst beschränkt und studierteleißig die vorhandenen Musikwerke bewährter

Meister. Nach abermaligem Aufenthalt im Eltern-haus, wo er ohne jede Anleitung sich auf demKontrabaß einübte, kam er nach Linz, wo er dieNormalschule besuchte, um sich der Präparanden-prüfung zu unterziehen, jede freie Zeit aberzum Komponieren benutzte. Im Jahre 1804 nahmihn der Güferdirektor des Fürsten Sfarhembergals Korrepetitor für seine Kinder mit nach Wien.Er erhielt qleich anfanqs den Antrag, eine Damein der ¡talienisdien Singstunde am Pianino zubeqleifen, den er auch annahm. Während erbeim Unterricht half, lernte er dabei selbst.

Lektionengeben half ihm weiter, bis er imJahre 1809 beim Einzug der Franzosen seinegeringe Habe verlor. In dieser Zeit lernte erauch den berühmten Kontrabassisten Dragonettikennen, der sich damals in Wien aufhielt. Unserbegabter Landsmann setzte zu dessen Konzer-ten die Klavierbegleitung und blieb mit ihm auchspäter in schriftlichem Verkehr. Dragonetti, ein

Die heurigen Wiener Festwodien sind vorüber,in deren Rahmen zum erstenmal sämtliche Sym-phonien von Gustav Mahler aufgeführt wurden.

Am 7. Juli 1860 in Kalischt in Mähren geboren,verdankte der Komponist seine musikalische Aus-bildung dem Wiener Konservatorium. Nach Be-endigung seines Studiums führte ihn der Wegvorerst über Bad Hall, Prag, Leipzig nach Buda-pest. Als Direktor der Budapester Oper mußte ererfahren, daß ihm als Deutsdien gar mächtigeungarische Gegner gegenüberstanden, so daßer nach verhältnismäßig kurzer Zeit seine in je-der Beziehung hervorragende Stellung aufgabund wieder ins deutsche Sprachgebiet übersie-delte, nach Hamburg, wo man ¡hm nach demTode des großen Bülows audi die Leitung dergroßen Ordiesterkonzerte übertrug. Er war es,der Hamburg zu einer der ersten deutsdienOpernbühnen emporhob. Dieser Ruhm und seinein London dirigierten glänzenden deutschsprachi-gen Opernaufführungen waren die Veranlassung,daß er im Jahre 1897 an die damalige WienerHofoper berufen wurde, der er anfänglich alsstellvertretender Leiter und bald aber als Direk-tor vorstand. Große Verdienste erwarb er sidi

Original in jeder Beziehung, vergaß seinenFreund auch im Tode nicht und reihte ihn unterdie Erben seines nicht unbeträchtlichen Vermö-gens. Durch Empfehlung eines Freundes kamSimon Sechfer im Jahre 1810 als Klavier- undGesangslehrer in das Blindeninstifut. Nun gabes wieder neue Aufgaben, wie den Blinden dasKlavierspiel am siaSersten beizubringen sei. Zu-gleich komponierte er für die Zöglinge Lieder,ein- und mehrstimmig, sogar zwei Messen, undso war die Singstunde immer ein Fest, woraufsich alle freuten. Bald konnte sich der Meister mitseinen Schülern öffentlich hören lassen. Im Jahre1824 wurde ihm die Stelle eines zweiten Hof-organisten verliehen, und ein Jahr später rückteer nach Worz'scheks Tode zum ersten Hoforga-nisfen vor. So wuchs immer mehr sein Ruf alsLehrer der Harmonielehre und des Kontrapunktes.Selbst Franz Schubert, nachdem er bereits seineunvergänqlidien Werke geschaffen, hielt es nichtfür überflüssig, die Methode Simon Sechtersdurch eigene Erfahrung kennenzulernen. Er kamaber nicht mehr dazu, da Franz Schubert krankwurde und verschied. Kaiser Ferdinand hafte einRequiem unseres Meisters gehört, das ihm sehrgefiel. Simon Sechter widmete ihm eine großeMesse, wofür er mit der großen goldenen Me-daille ausgezeichnet wurde. Bald darauf erhieltder berühmte Meister audi den herzoglich Lucca-schen Ludwig-Orden.

Im Jahre 1850 erhielt der große Meister dieStelle eines Professors der Kompositionslehre amWiener Konservatorium, die er bis zu seinem Todeinnehatte. Die Zahl seiner Schüler aus allerHerren Ländern war nun so bedeutend, daß esmonatelanger Vormerkung bedurfte, um in einefreiqewordene Stunde einrücken zu können. Seinbedeutendster Schüler wurde Anton Bruckner.

Er war die Anspruchslosiakeit selbst, aus sei-nen Auqen sprach die vollste Gutmütigkeit, einechter Sohn unserer teuren Sudetenheimat. Am16. Jänner 1863 wurde der qroße Meister derTonkunst in Anerkennung seiner vieljähr'gen er-folgreichen Leistungen auf dem Gebiete dorMusik mit dem qoldenen Verdienstkreuz mit derKrone ausgezeichnet. Er hatfe sich diese Aus-zeichnung auch redlich verdient.

Es ist in diesem Rahmen einfach unmöglich,alle seine Werke aufzuzählen, denn allein zwi-schen 1850 und 1857 schrieb er an die 6000Fugen, abgesehen von den anderen Werken.Ein Band aus den Jahren 1818 bis 1819 enthälteine Sammlung „Deutscher Volksmelodien". Je-denfalls hat er eine große Anzahl wertvollerKompositionen hinterlassen, so daß er zu denqroßen Meistern der deutschen Tonkunst zählt.Die Stadt Wien ehrte sein Andenken durdi dieSechtergasse im 12. Bezirk.

PAUL BROCKNER

erhier mit den Wagner-Opern, die er besondersliebte und ohne Striche aufführte. Sein schwieri-ger Charakter jedoch hatte zahlreiche Feind-schaften heraufbeschworen, die ihn veranlaßfen,1907 seine Direktorenstelle zu verlassen. Er diri-gierte dann wohl zeitweise in New York, dodistarb er 1911 in seinem dauernden WohnsitzWien.

Als Komponist ¡st Mahler audi heute nodi um-stritten, obwohl seine zehn Symphonien allmäh-lich Eingang in die Konzertsäle finden. Wird ereinerseits als geistvoller, ideenreicher Tonsetzergelobt, finden andere wieder Formlosigkeit, ba-nale Melodienerfindung und gequältes Pathosin seinen Werken. Unumstritten jedodi auf alleFälle ist von allen seine hervorragende Beherr-schung des Orchesterapparates mit allen Raffi-nessen in Komposition, Instrumentation und derOrchesterleitung selbst.

Wenn wir als Sudetendeufsehe sowohl denDirigenten als audi den Komponisten GustavMahler so ausführlich behandeln, entspricht diesdeshalb unserer Anschauung, weil Mahler sidiimmer als Deutscher fühlte, hineingestellt in un-seren Raum, der ihm die Möglichkeit seiner Ent-

faltung gab, und dessen Potenz durch ihn zwei-fellos bereichert wurde, auch wenn er in unserenReihen Gegner zählt, die schließlich keinemKünstler erspart bleiben. Gewiß ist, daß er sein«Erfolge als Dirigent und Komponist als Deutscheraus Mähren errang, als der er zeitlebens galt.

ALFRED FISCHER

Ihr Name ist HeimatBegegnung mit Sudefendeutsdien am

Dichterstein Offenhausen

Der Dichterstein gehört nicht zu den Welt-wundern, deren Besuch heute zum „Prestige" derAutobesitzer gehören mag. Gewiß aber zählter zu jenem .Guten", dessentwegen man —entgegen allen bunten Illustrierten — auchheute nicht erst „in die Ferne schweifen" muß;er liegt näher. Im Grunde viel näher, als schließ-lich erst hinter der tschechischen Sprachgrenzevon heute erfahren zu müssen, daß unsereHeimatlandschaft, aus der wir vertrieben wur-den, wohl nodi die Schale von damals seinmag, aber nur bitteren Trank birgt.. .

Der alte Marki Offenhausen liegt gewiß einwenig abseits, audi der modernen „Heerstraßendes Fremdenverkehrs". Wer jedodi über dieHausruckberge nach Südwesten, von der Donaunach Südosten ins „grüne Herz Oberösferreidis",also in seine „Bannmeile" geriet, wird sidi baldd a h e i m fühlen, wenn — ja wenn er selbstnur dazu bereit ist.

Der „Dichterstein", diese einzigartige undbereits jetzt umfassende Sammlung „großer" und„kleiner" Namen, eingefügt in Mauern undSäulen, umschließt für jeden von uns, ganz einer-lei aus welcher Ecke des deutschen Sprach-raumes er kommen mag, ein Stück geistige Hei-mat selbst dann, wenn wir uns an diesen oderjenen Namen nur noch aus dem Lesebucheunserer früheren Jahre — wenn schon nicht ausanderen, stärkeren Gründen — erinnern könn-ten. Nidit jeder, dessen Name in den „Diditer-stein" Aufnahme gefunden hat, wird einemstrengen Maß für den „Dichter" entsprechen,viele dagegen sind nur durdi den so frag-würdigen modernen Geist der letzten Jahrzehnte„ausradiert" und des Nachhalls ihres Werkesberaubt worden. Wer sich diesem Denkmaldeutschen Schrifttums nähert, sollte also zunächstnichts „suchen", sondern sich der Freude desEnfdeckens hingeben.

Er ¡st in den Bannkreis des weiten Raumesder geistigen Heimat aller Deutschen getreten,die letztlich in Gefahr ist.

Wer seit Jahr und Tag an den Wegweisern,die ihn in diesen Kreis geführt hätten, vorbei-fuhr, versäumte bisher zumindest eine liebeBegegnung; hier mit Theodor S f o r m ausHusum in Schleswig, dort mit Friedrich P e r -k o n i g aus Fer lach in Körnten; da mit AdolfM e se h e n d ö rf e r aus Kronstadt in Sieben-bürgen, hier mir Konrad Ferdinand M e y e raus dem schweizerischen Zürich, Agnes M i e -g e I aus dem ostpreußischen Königsberg undJosef W e n t e r, aus Meran in Südtirol stam-mend, Matthias C l a u d i u s aus Reinfeld beiLübeck und Josef W e i n h e b e r aus Wien,sowie mit all den anderen, die — Grenzsteinengleich — hier aufzuführen wären.

Und eingeschlossen in diesen weiten Raumbegegnen wir schon heute 36 Namen aus densudetendeutschen Gebieten und — in ihnen —jener Heimat, die uns unverloren bleibt, wennnur wir sie — als unseren Besitz — nidit selbstaufgeben. Diese Namen weisen ihn aus:

Karl Bacher, der Südmährer, Zephirin Zeftl,der Böhmerwäldler, die Ebner-Eschenbachund Adalbert Stifter, Robert Hohlbaum ausJägerndorf und E. G. Kolbenheyer, GustavLeutelt aus Josefsthal bei Gablonz und KarlHans Strobl aus Iglau, Gustav Rothacker undEmil Hadina aus Troppau, Hans Watzlik ausNeuern, Bruno Hans Wittek aus Freudenthal,Rudolf Witzany aus Grafzen, Rainer MariaRilke aus Prag und Franz Spunda aus Olmütz,Rudolf Haas aus Mies; Lukas, Bienert, Eger-mann, Gangl, Herold, A. Hofmann, A. W. Kai-ner, V. O. Ludwig, Martinek und Matras,Ginzel-Miltschinsky, Mimra, Schott, Sdiultes,A. Seidl, O. Stauf v. d. March, Thum, Waldedc-Suso und Willscher.

Alle diese Namen stehen für eine Leistung,ob weit, oder kaum über die Grenzen der enge-ren Heimatlandschaft seines Trägers bekanntgeworden, ob zeitlos oder zeitgebunden. Zusam-men ein unverlierbarer Hausrat, gewiß immerwieder „an der Zeit" zu prüfen, doch nie billigabzugeben um irgendeiner modernen Aller-weltsware willen.

Es mag vielen noch mancher bedeutsamereName — nicht nur Goethe und Sdiiller — feh-len. Dies liegt zunächst an der Entwicklung desDenkmals und in der Planung weiterer Bau-abschnitte, ist aber audi darin begründet, daßjeder Namensstein seinen Stifter braudit, umnicht nur ihn, sondern auch den nächsten Bauteilerstellen zu können. Und: alles am „Dichter-stein" ¡st nicht nur aus dem Wunsdie, sondernvor allem aus der tätigen Bereitschaft zu ver-stehen, ein schriftstellerisches Lebenswerk, obgroß' oder „klein" — im Namen seines Ur-

hebers —, im Gespräch offen zu halten, dasum Heimat und Volk heute geführt werden muß;nicht zuletzt von den „Vertriebenen" und auseiner europäischen Verantwortung, die tiefergründet, als daß ihr mit Schlagwörtern — undsonst nicht viel — Genüge getan werden könnte.

Wenn in den künftigen Bauabschnitten u. a.auch Johannes von Saaz, Josef Hofmann, AntonGünther, Erwin Ott, A. W. Böhm, Elisabeth Soffe,Hedwig Teichmann aufgenommen werden, wirdes vor allem jenen zu danken sein, die ausWerk und Wirkung, die mit diesen und ande-ren Namen verbunden bleiben, das Erlebnis darHeimat in der Schicksalsbindung ihres Volkstumsnicht nur gewinnen, sondern audi in der Nof„bestehen" konnten und damit wesentlicheLebenshilfe den Kommenden bewahren wollen.

—dt.

S U D E T E N D E U T S C H E S K U L T U R S C H A F F E N 5

Hussitendenkmal in TachauUm eine tschechisch-nationale Tradition zu

dokumentieren, wurden in Tachau unter Be-teiligung von Partei- und Regierungspromi-nenz Feierlichkeiten zum Gedenken an denSieg des Hussitenführers Prokop des Kahlenüber ein Kreuzheer gefeiert, den die Hussitenin dieser Gegend im Jahre 1427, also vor 540Jahren errungen hatten.

Schon der Zeitablauf, der für diese Ver-anstaltungen gewählt worden war, ließ un-schwer erkennen, daß es sich hier mehr umeine politische Demonstration als um einhistorisches Gedenken handelte. Das bekun-det auch Ministerpräsident Lenart, der nichtnur die Errichtung eines hussitischen Denk-mals in dieser bis 1945 rein deutschen Stadtankündigte, sondern auch von „dunklenKräften" sprach, die schon wieder drauf unddran seien, einen neuen Kreuzzug gegen denFortschritt, gegen den Weltfrieden und ge-gen die Befreiungsbewegungen durchzufüh-ren. Die Tradition der hussitischen Vorfah-ren bezeichnete der Ministerpräsident als einInstrument der Inspiration für die „helden-haften Taten" des tschechoslowakischen Vol-kes auf allen Gebieten der Politik, der Wirt-schaft und der Kultur.

Elektrifizierung der EisenbahnenIn den kommenden Jahren soll der größte

Teil der Eisenbahnstrecken im westlichenTeil des Sudetenlandes elektrifiziert werden.Im kommenden Jahr will man zunächst dieStrecke von Falkenau über Eger nach Pilsenfür den elektrischen Bahnverkehr einrichten,später die Strecke von Falkenau nach Brun-nersdorf bei Kaaden, dann die Strecken vonPilsen nach Saaz und von Pilsen nach Böh-misch-Kubitzen bei Waldmünchen.

Verschärfter KirchenkursDas neue Gesetz über Vereine und Ver-

sammlungen wird erhebliche Schwierigkeitenfür Prozessionen und Wallfahrten bringen.Alle kirchlichen Umzüge müssen nun dreiTage vorher der Behörde angemeldet wer-den, was bisher nicht vorgeschrieben war.

Die Zahl der in diesem Jahre neugeweih-ten Priester betrug in der gesamten Tsche-choslowakei nur noch 19. Neun kamen ausdem Seminar von Leitmeritz, zehn wurdenin Preßburg ausgebildet. Vor dem zweitenWeltkrieg haben 13 Priesterseminare jähr-lich 250 bis 300 Weihekandidaten gestellt. ImSommerseminar 1967 studierten in Leitmeritz83 und in Preßburg 86 katholische Theologen.

Josef-Gangl-Festtage amUeber Anregung des „Hochwald" schlössen

sich die Böhmerwald-Heimatgruppen Lands-hut, Bayern, „Hochwald", Aigen und Ulrichs-berg i. M. zusammen und errichteten an derHeimatvertriebenen-Kirche Schöneben i. M.eine Josef-Gangl-Gedenktafel mit dem schö-nen Gangl-Spruch „In der Güte liegt diegrößte Bekehrungskraft". Zur Weihe dieserTafel am Sonntag, dem 3. September, fandensich die Landsleute, darunter die Heimat-gruppe Landshut, Bayern, mit 50 Personenschon am Samstag in Aigen i. M. ein. Dortfand Samstag abend ein gemeinsames Heimat-treffen im Gasthof Schiffner statt. Die Obmän-

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ner Georg Schwarz, Aigen, und Johann Fi-scher, Hochwald, Wien, hielten Ansprachen.Es spielte die Musikkapelle der HintenbergerBuam aus Aigen. Die Landsleute blieben bisspät in der Nacht in gemütlichem Beisammen-sein. Die Feier am Sonntag, dem 3. September,begann mit der hl. Messe, zelebriert von Pfar-rer und Dechant Josef Lorenz aus Ulrichsbergin der Kirche Schöneben, deren Bau ihm zuverdanken ist. Es war zugleich Brautmesse,da auch eine Trauung damit verbunden wurde.Der Herr Dechant gedachte auch Josef Ganglsund seines Spruches. Eine Abordnung der Mu-sikkapelle von Ulrichsberg spielte die Haydn-messe. Dann fand die Feier vor dem Denkmalstatt. Obmann Fischer begrüßte die Teilneh-mer, Amtsrat Franz Lenz hielt die Festrede,in der er den Zuhörern das Leben und WirkenJosef Gangls anschaulich vor Augen führte.An Aussprüchen des heimatvertriebenen Pfar-rers P. Siegmund Auer und des französischenAdvokaten Raoul Follereau wies er die Rich-tigkeit dieses Ausspruches nach. Er dankte denHeimatgruppen, die mit der Errichtung derGedenktafel eine große Tat sowohl in mensch-licher Hinsicht als auch vom Standpunkte dersudetendeutschen Volksgruppe vollbrachten.Eine Abordnung des „Hochwald" mit Ehren-obmann Johann Fischer legte sodann vor demDenkmal einen prächtigen Kranz nieder. Dannhielt Dechant Lorenz, der unsere Bestrebun-gen mit größtem Wohlwollen förderte, eineAnsprache, in der er den Wunsch aussprach,daß möglichst viele Menschen hier eine Rast-stätte finden mögen. Hierauf nahm er dieWeihe der Tafel vor. Zum Schluß ließ er fürdie Toten der Heimatvertreibung und für Jo-sef Gangl beten. Die Abordnung der Blasmu-sikkapelle von Ulrichsberg umrahmte dieFeier mit Musikvorträgen und spielte zumSchlüsse das Böhmerwaldlied, in das alle Teil-nehmer begeistert einstimmten. Dem Moldau-blick wurde ein Besuch abgestattet, von demman den Stausee gut sehen kann. Die Kirchein Schöneben enthält die Inschrift: „Wir ge-denken der Toten der Heimatvertriebenen."Sie ladet daher besonders diese zu häufigemBesuche ein. Sie befindet sich hundert Metervor der Staatsgrenze. In unmittelbarer Näheist eine Schule für 20 Kinder, die letzte Schulean der tschechisch-österreichischen Grenze.Früher gab es hier mehr Bewohner; wie auchanderswo meiden die Menschen die unmittel-bare Nähe der Grenze. Die Gedenktafel wurdeaus afrikanischem Asyanit in kunstvollerWeise von Steinmetz Hans Winkler in Aigen,der die Allgemeine Berufsschule in Krumm-au besucht hatte, geschaffen. Der Steinbruch-besitzer Wiltschko war sein Lehmeister, außer-dem war Lm. Schebesta sen. sein Lehrer. HerrWinkler ist seit jeher ein großer Freund derBöhmerwäldler.

I Hochwald ^_____Die traditionelle Wallfahrt zur Brünnler

Mutter Gottes nach Dornbach, Wien XVII,findet am Sonntag, dem 8. Oktober, in derüblichen Weise statt.

Es starben in Wien: Am 25. Juli MichaelWabro aus Gollnetschlag, Hausname Palei inGrom, 70 Jahre alt. Das Begräbnis fand am28. Juli auf dem Baumgartner Friedhof statt.

Der Verstorbene war seinerzeit Leitungsmit-glied der Heimatgruppe Kaplitz und Umge-bung. — Am 27. Juli Frau Emilie Holzhacker,Gattin unseres Zahlmeisters Karl Holzhacker,im 71. Lebensjahre. Die Beerdigung fand am31. Juli auf dem Döblinger Friedhof unterzahlreicher Beteiligung statt. Obmann Fischerlegte am Grabe einen prächtigen Kranz nie-der. Die Trauerfeier wurde eingeleitet mitdem Wuldaliede, gesungen von der Gesangs-riege „Böhmerwald" unter der Leitung vonDipl.-Ing. Franz Kufner. Die Einsegnungnahm Pater Othmar Sailer, Sohn des ehe-maligen Bürgerschuldirektors von Kaplitz,vor. Die Feier schloß mit dem Böhmerwald-lied. — Am 28. Juli starb Rechtsanwalt Dok-tor Walter Mardetschläger nach langemschwerem Leiden, 67 Jahre alt. — Am8. August verschied Herr Johann Klepp, Be-amter i. R. der OeBB, im 73. Lebensjahre.Er übte das Amt des Zahlmeister-Stellver-treters aus, solange es ihm der Gesundheits-zustand erlaubte. Das Begräbnis fand am17. August unter zahlreicher Teilnahme amJedleseer Friedhof statt. Obmann Fischer, deram Sarge einen großen schönen Kranz nieder-gelegt hatte, dankte dem Verstorbenen amGrabe für seine treue Mitarbeit.

Im August wurde Frau Emma Herasko,Witwe nach Dr. Josei HeraskQ aus Konrad-schlag, 80 Jahre alt. Zahlmeister Karl Holz-hacker vollendet am 13. September das75. Lebensjahr. Der Jubilar besaß in DeutschBeneschau in der Heimat in der Hofmühleeinen schönen Besitz und versieht in auf-opfernder Weise das Amt des Zahlmeisters.Ebenfalls am 13. September vollendeteSchuldirektorswitwe Frau Maria Straka inGroßreifling, Steiermark, das 80. Lebensjahr.Ihr Vater besaß in Gratzen das bekannteKaufhaus Buhl und war dort auch Bürger-meister. Unseren herzlichsten Glückwunsch.Am 29. Juli wurden in Wien Ernst und Ger-trude Trautenberger getraut. Der junge Ehe-mann stammt aus Sonors bei Gratzen. MitWirkung vom Juli wurde Bezirksrichter Dok-tor Rudolf Lenz zum Landesgerichtsrat beimBezirksgericht Wien-Hietzing ernannt. —Herr Wltschek jun., Wilhelmsburg, Gratzen,hat den zweijährigen Musikkurs an der Wie-ner Akademie beendet. Er erteilt nun Unter-richt an den Musikschulen in Haag und Wil-helmsburg. Außerdem ist er weiterhin Leiterder örtlichen Musikkapelle.

Trotz des sehr ungünstigen Wetters wurdeder für Samstag, 5. August, vorgesehene Grä-berbesuch am Südwestfriedhof in Wien plan-mäßig durchgeführt. Der erste Besuch galtdem Grabe des seinerzeitigen Obmannes desZweigvereines Böhmerwaldgau im Sudeten-

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deutschen Heimatbund, dem Obersten und Hof-rat Paul Meßner aus Prachatitz anläßlich des100. Geburtstages. Obmann Fischer legte einenprächtigen Kranz nieder. Es war sehr sinnvoll,daß Obmann Fischer anschließend den Nach-ruf verlas, den das unter der ObmannschaftMeßners entstandene Blatt „Die Säumerglocke,Nachrichtenblatt der Böhmerwäldler", demverstorbenen Böhmerwaldgauobmann gewid-met hatte. Es war ein besonderes Verdienstdes Hofrates Paul Meßner, daß er für dieVerbreitung der Werke des Böhmerwald-schriftstellers Josef Meßner, dessen Großneffeer war, sorgte. Dann begab sich die Abord-nung zum Grabe, in dem die frühere Schrift-führerin des „Hochwald", Frau Mitzi Kouba,und ihre Schwester, Frau Thérèse Czekaueraus Krummau, ruhen. Obmann Fischer legtezum dankbaren Gedenken ein schönes Blu-menbukett nieder. Zum Schluß wurde demGrabe des Oberrechnungsrates und Heimat-schriftstellers Ferdinand Maurer aus Mal-sching, dessen Todestag sich heuer zum 40. Maljährt, der Besuch abgestattet. Lm. Lenz verlas

Sonntag, 17. September 1967

Sommerfest in der Patenstadt KlosterneuburgIm Garten (bei schlechter Witterung in allen Räumen) des Stiftskellers

Beginn 15.00 Uhr

10.00 Kranzniederlegung am Sudetendeut-schen Platz in Klosterneuburg. Teil-nahme aller Amtsträger ist Pflicht.Gäste erwünscht.

10.30 Festsitzung im Sitzungssaal des Kloster-neuburger Rathauses. Daran sollen sichalle Amtsträger der SudetendeutschenLandsmannschaft beteiligen. Gäste will-kommen.P r o g r a m m d e r F e s t s i t z u n g :1. Heimatgedicht, gesprochen von einem

Mitglied der SudetendeutschenJugend.

2. Musikalische Einleitung.3. Eröffnung der Sitzung durch den

Bürgermeister der Patenstadt Klo-sterneuburg, Herrn Karl Resperger.

4. Begrüßung durch den BundesobmannLm. M jr. a. D. Emil Michel.

5. Festansprache, gehalten vom Bundes-kulturreferenten der SLÖ, Lm. Ober-studienrat Dipl.-Ing. Karl Maschek.

6. Gedicht, gesprochen von Lm. Bosek-Kienast.

7. Musik.8. Schlußwort des Landesobmannes

Wien, Niederösterreich und Burgen-land, Lm. Dr. Oskar Ulbricht.

9. Bundeshymne.12.00 Gemeinsames Mittagessen im Gast-

hause unseres Lm. Thiel, Agnesgasse(Vereinsheim der SLÖ-BezirksgruppeKlosterneuburg).

13.00 Kassaeröffnung und Einlaß in denStiftskellergarten, bei Schlechtwetter indie Lokalitäten des Stiftskellers.

15.00 Eröffnung des Sommerfestes durch denFanfarenzug der SudetendeutschenJugend.Begrüßung durch den BundesobmannLm. Mjr. a. D. Emil Michel.Festansprache, gehalten vom Bundes-geschäftsführer der SudetendeutschenLandsmannschaft in München, DoktorPaul Illing, München.Gartenkonzert der Kapelle Lm. PaulMeier (Neutitschein).

18.00—20.00 T a n z im Saale.20.00 Das Schlußwort spricht der Obmann

des Landesverbandes Wien, Nieder-österreich und Burgenland, Lm. DoktorOskar Ulbricht.Änderungen im Ablauf vorbehalten!

einen in der „Waldheimat" erschienenen Auf-satz. Frau Margarete Lenz verlas den eben-falls in der „Waldheimat" veröffentlichten undvon Hans Schreiber verfaßten Nachruf fürMaurer. Maurer war nicht nur ein ausgezeich-neter Heimatschriftsteller, sondern er kanndurch seine Militärschriften neben RudolfHans Bartsch und Robert Michel auch als Offi-ziersdichter bezeichnet werden. Obmann Fi-scher legte auch hier ein nettes Blumenbukettnieder.

Obmann Fischer erhielt vom Bürgermeisterder Marktgemeinde Langenlebarn in Nieder-österreich die Verständigung, daß der Ge-meinderat dem Ansuchen an „Hochwald"stattgegeben und in Langenlebarn zu Ehrendes Bürgerschullehrers und SchriftstellersFranz Langauer aus Gratzen, der dort be-erdigt ist, eine Straße als Franz-Langauer-Straße benannt hat. Hiefür danken wir dergenannten Gemeinde herzlich.

Kameradschaft des ehem. sudmährischenInfanterieregimentes Nr. 9 9 (Znaim)

Bei dçr Monatszusammenkunft am 14. Augustkonnte" Kf. Direktor in Ruhe Wysoudileinige einstige Bewohner der südmährischenGemeinde Guldenfurt (Bez. Nikolsburg) herz-lich willkommen heißen, darunter die Kame-raden Rudolf Frantz (Zistersdorf), AntonRaab (Heidelberg) des ehem. Schützenregi-mentes 24, und Zgsfhr. Matthias Schreier(Bammental, Hessen). Ferner beglückwünschteer Kam. Obit. i. Res. Ferd. Stix des ehemali-gen IR 80 zu seinem 78. Geburtstag. In glei-cher Weise übermittelte Kam. BroudréKf. Wysoudil und Kam. Franz Schmid (Nikols-burg/Regensburg) wohlgemeinte Wünsche zuihrem 74. Geburtstag, der für beide Ge-nannte auf den 11. August fiel.

In einer bemerkenswerten Zuschrift berich-tete Kam. Zgsfhr. Franz Muck (Joslowitz/Ligist, Stmk.) über seine Eindrücke vom19. Südmährertreffen in Geislingen, an demer als diesmaliger offizieller Abgesandter derKameradschaft 99 teilnahm. Kam. Korp. HansSlunsky (Guttenfeld) schloß mit einem an-schaulichen Bericht von seiner Ende Mai mitden Kam. Kusmitsch und Spermol unternom-

menen Fahrt ins ehem. oberital. Kampfgebietzwischen Brenta und Piave (Monte Grappa—Monte Asolone). Nächster Kameradschafts-abend am Montag, dem 9. Oktober, ab 19 Uhrim Restaurant Daschütz, Wien VIII, imStadtbahngebäude Josefstädterstraße, ver-bunden mit einem Vortrag: „50 Jahre Flitsch-Tolmein" von Kam. Obit. i. Res. Dr. OttoLachmayer, Ritter des Ordens der EisernenKrone III. Klasse, damals als Kompanie-kommandant zugeteilt dem galiz. IR 20.

BundesverbandBundesleitungssitzung

Die am 1. September durchgeführte Bundes-leitungssitzung in Wien brachte den Berichtdes Bundesobmannes über seine Besprechungmit dem Sprecher der SL, Min. a. D. Dipl.-Ing. Seebohm in Wiesbaden, im Beisein Dok-tor Schemberas, in der es sich wieder um deneinzuschlagenden Weg bezüglich der Entschä-digungsansprüche der in Oesterreich wohn-haften und diese Staatsbürgerschaft besitzen-den Sudetendeutschen handelte.

Nach Ansicht unseres Sprechers würden wirbei Inanspruchnahme des Bundesentschädi-gungsgesetzes, § 56, 60, schlechter daran seinals mit der Heranziehung des Artikels V desBad-Kreuznacher Abkommens. Es ist somitwieder dringend eine Vorsprache beim öster-reichischen Finanzminister erforderlich, umwomöglich noch im in Bearbeitung stehendenBudget 1968 wenigstens mit einem vorläufigenTeilbetrag unterzukommen. Dr. Schemberagab hiezu seine sachlichen Erläuterungen.

Die übrigen Referentenberichte erstrecktensich auf die laufenden Routinearbeiten undergaben die Bestätigung, daß die Sommer-Urlaubszeit keineswegs eine Erleichterung derArbeit in unserem Bund und der Bundesge-schäftsstelle bringt. Im Eingang zur Tages-ordnung hat der Bundesobmann unser lang-jähriges und vielbewährtes AusschußmitgliedLandsmann Escher zur Erreichung der Alters-grenze beglückwünscht.

Bei dieser Gelegenheit wird auch mitgeteilt,daß die Bundesgeschäftsstelle ab 1. Septemberwieder den normalen Betrieb aufnahm undjeden Dienstag und Donnerstag die Sprech-stunden durchführt.

Heimattreffen der Egerländer in SalzburgDem Egerländer Heimattreffen der Gmoin

Oesterreichs ging am 9. September die Haupt-versammlung voraus, auf der über ein JahrArbeit von den Gmoin Wien, Graz, Salzburgund Linz berichtet wurde. Im Mittelpunktstand vor allem die Sammlung für das Eger-land-Kulturhaus in Marktredwitz, dabeistrebt der Landesverband Oesterreich einemneuen Höhepunkte zu, erreichen doch seinebisherigen Spenden von privater Seite unddurch die Gmoin schon beinahe die 50.000-Schilling-Grenze. Für dieses Jahr wurdenochmals eine großzügige Spendenaktion be-schlossen, um die noch fehlende Summe biszur Grundsteinlegung des Egerland-Kultur-hauses zu erreichen. An dieser Stelle seinochmals allen Spenden vom Herzen ge-dankt, sie haben a.lle dazu beigetragen, demEgerland eine neue und würdige Kulturstättezu schaffen.

Im vergangenen Jahr kam in Oesterreichauch die erste Egerländer-Langspielplatte,verfaßt von unserer Mouhm Elisabeth Hütt-ner aus Wien, heraus, die sich längst dieHerzen aller Egerländer erobert hat. DieLichtbildreihe „Egerland heute" wurde inallen österreichischen Gmoin mit Begeiste-rung aufgenommen und fand auch in denGliederungen der Landsmannschaft lebhaf-ten Beifall. Es wurden bereits die Vorberei-tungen getroffen zum 75. Gründungsfest derEgerländer Gmoi in Wien, das am 18. und19. Mai 1968 stattfinden wird.

Zum Schluß dankte der BundesvorsteherErnst Bartl dem wiedergewählten Vorstanddes Landesverbandes mit LandesobmannDr. Alfred Zerlik an der Spitze für die vor-bildliche Arbeit

Es folgte ein Heimatabend im Augustiner-Bräu zu Salzburg mit einem sehr ab-wechslungsreichen Programm von Liedern,Tänzen und Vorträgen.

Der eigentliche Festtag war der Sonntag,der mit einem Festgottesdienst in der Uni-versitätskirche seinen Anfang nahm, wobeiunser Landsmann P. Anton Egerer einePredigt in Egerländer Sprache hielt, die allenGlaube und Heimat ganz nahe brachte.

Der Festzug bewegte sich vom Gotteshauszum Stieglkeller, wo im großen Saal um14 Uhr der eigentliche Festakt begann. DerVorsteher der Salzburger Gmoi konnte vieleGmoin, besonders aus Bayern, begrüßen,vor allem auch den Bundesvorsteher ErnstBartl, der anschließend in bewegten Wortenaufrief, der alten Heimat die Treue zu hal-ten. Bürgermeister Komm.-Rat Alfred Backwürdigte die Leistungen der heimatvertrie-benen Egerländer beim Wiederaufbau, dieFestrede hielt Landesobmann Dr. Alfred Zer-lik unter dem Motto „Unser Weg in die Zu-kunft".

Den fröhlichen Teil des Festnachmittagsbestritten vor allem unsere EgerländerNachtigall Mimi Herold mit ergreifendenVorträgen und Liedern aus der Heimat, fer-ner Tanzgruppen aus Bayern und die Flach-gauer Musikkapelle Obertrum. So klang dasschöne Fest in Freude und Frohsinn aus, dasallen wieder die alte Heimat näher gebrachthat und uns wieder Mut und Hoffnung gab,daß einmal doch wieder die Gerechtigkeit denSieg erhalten wird.

13. Jahrgang/Folge 17Vom 15. Sept. 1967

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Großtreffen der BöhmerwHIdler in Linz

Wien, NÖ„ BgldBöhmerwaldbund

Der Böhmerwaldbund begrüßt seine Mit-glieder nach der Sommerpause herzlich undlädt alle Landsleute ein, bestimmt zu un-serem ersten Heimatabend recht zahlreich amSamstag, dem 23. September, um 18 Uhr imRestaurant Schlögl, Wien 15, Sechshauser-straße 7, zu erscheinen. Auch an dem Som-merfest in Klosterneuburg wollen wir unsals starke Gruppe beteiligen.

Bund der Erzgebirger

Die herzlichsten Glückwünsche zum Ge-burtstag an alle August- und September-Geborenen. Dem goldenen HochzeitspaarDir. Wenzel und Frau Hermine Munzar über-brachten unser Obmann Dr. Ulbricht undKassier Langer im Namen aller Mitgliederund Freunde ein schönes Geschenk. Die Freu-de der Jubilare war groß. Am Samstag, dem12. August, fand in der „Praterfee" dasBrüxer Maria-Schnee-Fest statt. Welch un-zerreißbares Band zur Tradition gewordenes,uraltes Brauchtum flicht, kann man jedesJahr bei den Brüxern erleben. Es ist ein er-hebendes Gefühl, wenn Lm. Munzar die vie-len Briefe und Telegramme von Brüxernaller Stände vorliest, von Jugenderinnerun-gen bis zur einfachen, schlichten Gratulation.Aber jedem Schreiben ist eines zu entneh-men: an diesem Fest ist jeder einzelne Brüxerin Gedanken in der verlorenen Heimat. Dieschöne Stadt Brüx lebt nicht mehr, aber ihrBrauchtum erhält sich in ihren treuen Bür-gern, sie bleibt dadurch als ruhmreiche Berg-stadt in der Ueberlieferung bestehen. Tiefe

Hat dein Landsmann auch schon die

Sudetenpost?Gib sie ihm weiter und wirb ihn zum Bezug!

Auch in diesem Jahr zeigte sich wieder dieBeliebtheit der Linzer Böhmerwäldler-Tref-fen, denn Tausende Böhmerwäldler waren ausder Bundesrepublik Deutschland, aus Schwe-,den, den USA und anderen Ländern sowieaus Österreich zum 18. Großtreffen in Linzam 5. und 6. August herbeigeströmt, um Ver-wandte und Bekannte nach langer Zeit wie-derzusehen und Erinnerungen an die alte Hei-mat auszutauschen, aber auch, um ihr Be-kenntnis zur angestammten Heimat und zumdeutschen Volkstum zu dokumentieren. DieFestlichkeiten begannen am Samstag miteinem Begrüßungsabend im überfüllten Lin-zer Märzenkeller, zu dem Landesobmann Ha-ger auch zahlreiche Ehrengäste, unter ihnenals Vertreter des Landeshauptmannes Landes-rat Diwold, weiter Bürgermeister Aigner,Landtagsabgeordneten Blaimschein und dieVertreter der Verbände und Heimatgruppenaus Waldmünchen, Traunstein, Wien undMünchen usw., begrüßen konnte. LandesratDiwold drückte die Wertschätzung der Böh-merwäldler aus, welche sich nach der bruta-len Vertreibung durch ihren Fleiß und ihreTüchtigkeit in der neuen Heimat wieder eineExistenz geschaffen haben. BürgermeisterAigner stellte heraus, daß die Treffen zweiwichtige Aufgaben haben, nämlich dem ge-selligen Zusammensein und der Erinnerungzu dienen, aber auch, um die Heimat und de-ren Geschichte lebendig zu erhalten. Landes-obmann Hager erwähnte, daß aus den Aus-sagen der tschechischen Reisegruppen hervor-gehe, wie sehr heute die Vertreiber die Ver-triebenen beneiden um ihre Freiheit und ihrenWohlstand. Am Sonntag wurde vom Böhmer-

wäldler Geistlichen, dem Direktor des Taub-stummeninstituts, Kindermann, inderMinori-tenkirche im Landhaus ein Festgottesdienszelebriert, bei dem er die Böhmerwäldle]Landsleute aufrief, Gott zu lieben, da er siauch in der großen Not der Vertreibung nidivergessen habe, und das Recht auf Heimatnicht aufzugeben, denn das Unrecht müssewieder gutgemacht werden, damit auf derWelt wieder Friede werde — wie sogar Kardinal Dr. König einer sudetendeutschen Pilger-gruppe gegenüber ausführte. Daher seien di<Forderungen der „Sudetendeutschen Tagedurchaus gerecht, ungerecht hingegen sei es,wenn die Welt über das den Deutschen ange-tane Unrecht schweige, während immer vondeutschen Verbrechen gesprochen werde. Nochunverständlicher aber sei es, wenn sich so-gar maßgebliche Persönlichkeiten und Politikerzu so einer einseitigen und dem deutschenVolke schädlichen Haltung hergeben. Im An-schluß an den Gottesdienst wurde vom Vor-stand des Böhmerwäldlerverbandes in Anwe-senheit von Landsmann Stadtrat Fechter amStifterdenkmal auf der Promenade ein Kranzniedergelegt. Worte des Gedenkens an dengrößten Sohn des Böhmerwaldes, AdalbertStifter, sprach Ehrenobmann Prokurist Mi-chael Wollner. Der Nachmittag des Sonntageswar dem geselligen Beisammensein undeigentlichen Treffen gewidmet. Die Garten-anlagen und sämtliche Räume des Märzen-kellers konnten die erschienenen Menschen-massen kaum fassen. Den Abschluß der Ver-anstaltungen bildete ein Tanzkränzchen, bedem natürlich ganz besonders die Jugend aufihre Rechnung kam.

Ergriffenheit zeichnete die Gesichter der An-wesenden bei der Totenehrung, galt diesersymbolische Akt diesmal außer den teurenVerblichenen auch der vernichteten Stadt.Aber neben der Trauer über unabwendbaresSchicksal wächst in jedem Brüxer die felsen-feste Ueberzeugung, die teuren Toten unddie geliebte Stadt leben weiter in uns undunseren Kindern!

Wieder obliegt uns die traurige Pflicht, denTod zweier Mitglieder bekanntzuge-ben. Im gesegneten Alter von 88 Jahrenstarb Herr Dipl.-Ing. Rudolf Schneider,Generalfeldmarschalleutnant i. R. aus Krie-gern. Der teure Verblichene war einer dereifrigsten Besucher unserer Monatsabende,als es seine Sehkraft noch einigermaßen zu-ließ. Wir waren sehr stolz darauf, eine Per-sönlichkeit seines Ranges in unseren Reihenzu haben, unser ehrendes Gedenken ist ihmgewiß. Im 69. Lebensjahr starb plötzlich undviel zu früh unser sehr verehrtes treues Mit-glied Frau Hildegard Weißbach, Bankdirek-torswitwe aus Saaz. Frau Weißbach ist allenunseren Mitgliedern als großzügige Spen-derin zur Bereicherung der vielen Weih-nachtsfeiern wohlbekannt. Nie vergaß die

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neidisch zu unseren erfolgreicheren Brüdernüber die Grenze sehen, sondern daran den-ken, daß diese Stärkeren uns nur helfenkönnen, eben weil sie stark sind und hoffent-lich stark bleiben!

Der Tätigkeitsbericht des Bundespresserefe-renten Alfred Fischer, aufschlußreich wie in-haltschwer, verdient Beachtung und Beher-zigung aller Landsmannschaften. Lm. Fischerlegte seine eifrigen wie nutzlosen Bemühun-gen dar, Anschluß und Beachtung bei deruns ignorierenden heimischen Presse zu findenEin konkretes Beispiel: eine vor kurzem statt-gefundene Feier zu Ehren eines von derOeffentlichkeit anerkannten, verdientenLandsmannes. Landeshauptmann und Bürger-meister gaben ihm die Ehre durch ihre Teil-nahme an der Feierlichkeit, aber die Tages-zeitungen brachten nicht eine einzige Zeilevon dem in aller Form eingesandten Artikelohne entschuldigenden Kommentar, ledig-lich Dr. Schulmeister von der „Presse" ent-schuldigte sich mit. TerminschwierigkeitenWie viele Landsleute lesen nun die verschie-denen Tageszeitungen und erhöhen dadurchwesentlich deren Auflage, ihrerseits aberschweigen diese uns tot. Dies zur Informationfür unsere Zeitungsbezieher. Nun beleuchteteLm. Fischer die Probleme unserer eigenenPresse, der „Sudetenpost". Der Organisations-leiter der SLÖ, Lm. Fritsch, sprach nun überdie Aufgaben, welche er angeregt oder indie Wege geleitet hat, und seine Rede gipfeltein der eindringlichen Forderung, der Heimat-gedanke muß lebendig bleiben, die vielen Ge-nerationen, welche unsere Heimat zur Blütebrachten, haben ein Recht darauf. Recht mußRecht bleiben, in diesem Sinne sprach auchim Radio Graz Dr. Prexl, welche Rede unsLm. Fritsch die Gelegenheit gab, vom Ton-band zu hören.

Freudenthal

edle Frau, ein ansehnliches Paket für unsereBedürftigen stillschweigend abzugeben. InVerehrung und Wehmut nahmen wir vonFrau Weißbach Abschied.

Unser erster Monatsabend nach den Ferienwar, wie zu erwarten, von den unentwegtenMitgliedern besucht. Erfreulich, daß dieTreuesten immerhin die Hälfte des Saalesfüllen. Nach der Begrüßung gab unser Ob-mann Dr. Ulbricht eine kleine Vorschau übergeplante Zusammenkünfte und Veranstaltun-gen. Interessant war der Bericht Dr. Ulbrichtsals Landesobmann. Die BundesrepublikDeutschland erklärte sich im Prinzip einver-standen, eine größere Summe zur Erweite-rung der Ausgleichsforderung für Heimatver-triebene bereitzustellen. Ein Beweis, daß derDachverband die Zeit nicht ungenützt ver-streichen ließ. Nun kommt es auf die öster-reichische Regierung an, diese Summe so großwie möglich zu veranschlagen. Stärkt dieLandsmannschaft durch noch zahlreichereMitgliedschaft, rief der Redner aus, nurEinigkeit macht stark. Auch dürfen wir nicht

13. Jahrgang/Folge 17Vom 15. Sept. 19C7

Das auch heuer am Sonntag, dem 13. August,nachmittags abgehaltene zwanglose Beisam-mensein der Freudenthaler im Konditorei-Kaffee- und Heurigen-Lokal G. Wolff inNeustift am Walde war sehr gut besucht.In Verhinderung des Obmannes und Stell-vertreters begrüßte Lm. Ing. Schreier dieLandsleute, besonders aber die von auswärtsgekommenen, aufs herzlichste. — Den im MonatAugust geborenen Mitgliedern wünschte eralles Gute, gab die Veranstaltungen im näch-sten Monat bekannt und bat um rege Teil-nahme. Am 17. September um 15 Uhr ist dasSommerfest der Sudetendeutschen Lands-mannschaft in Klosterneuburg. — Am10. August wurde der Bennischer LandsmannHerr Alfons Gebauer auf dem Zentralfried-hof zur ewigen Ruhe gebettet. Nachrufe hiel-ten die Obmänner Lm. Meissner, Escher undRoßmanith. Lm. Gebauer hing sehr an seinerVaterstadt Bennisch, war fast immer bei denFreudenthaler Heimattreffen und hat durchVortrag seiner vortrefflichen Gedichte an derProgrammgestaltung mitgewirkt. Ebenfallsist der Johannesthaler Landsmann, HerrRittmeister Kessler, der unsere Heimatabendeöfters besuchte, gestorben.

Humanitärer Verein

Beim Vereinsabend am 3. September konn-te Obmann Escher als Gast aus der BRDseinen Vetter, den Ortsbetreuer von Karls-thal, Fritz Escher, mit seiner Gattin unterlebhaftem Beifall herzlich begrüßen. Sodanngedachte er der in der Ferienzeit verstorbe-nen Mitglieder und Freunde unseres Vereins,und zwar: Berta Hagen aus Hotzenplotz,Rudolf Keßler aus Petersdorf, Kreuzer ausNiederlindewiese und Alfons Gebauer ausBennisch. Dann machte er auf die Hedwig-feier am 15. Oktober aufmerksam und be-glückwünschte die Geburtstagskinder desMonats September, darunter Hedwig Mencik,

der auch ein Heimatbild überreicht wurde,und Heimatschriftsteller Paul Bruckner. Un-ter stürmischem Beifall trat dann unsere„Delia Carsten" auf, die Kompositionen vonToni Eichberger zu Gehör brachte, der sieauch am Klavier begleitete. ZauberkünstlerJack Linn konnte sehr viel Beifall einheim-sen. Nach der Pause sang unsere beliebteFr. Carsten „Toujours l'amour" und dannsprach Obmannstellvertreter Meidl ehrendeWorte zu Obmann Eschers 65. Geburtstag.Er berichtete, daß am Vorabend eine Ab-ordnung der Vereinsleitung bereits die Glück-wünsche übermittelt und Lm. Bruckner auchdie großen Verdienste des Geburtstagskindesgewürdigt hat. Lm. Jilg überreichte demsichtlich gerührten Obmann einen prachtvol-len Geschenkkorb, während ihm Lm. Brück-ner das süffige Geschenk des Herbergvatersüberreichte. Unsere Gesangskünstlerinbrachte noch zwei Kompositionen von ToniEichberger unter großem Beifall zu Gehör.Nicht vergessen sollen auch unsere beidenKünstler, Fr. Mayrfiauser, Viöliöej undHr. Gruber, Klavier, sein, die uns zwischen-durch mit stimmungsvoller Unterhaltungs-musik erfreuten.

Die Teilnehmer der Stiftsmesse unter Mit-wirkung des Engelsbergbundes am 1. Okto-ber, um 10 Uhr in der Schottenfeld-Pfarr-kirche, Wien 7, Westbahnstraße 17, versam-meln sich nachher im Hofe des Pfarrhausesund fahren zum gemeinsamen Mittagessenin unser Vereinsheim „Hotel Stadt Bamberg",Wien 15, Mariahilferstraße 167, wo um 16 Uhrder Vereinsabend mit Schlesischer Kirmesbeginnt.

Jauemig-Weidenau

In der Jauerniger Patenstadt V a i h i n g e nan der Enz bei Stuttgart fand in der Zeitvom 27. bis 30. Juli die 700-Jahr-Feier beieiner äußerst regen Beteiligung von über2000 Landsleuten aus Jauernig und Um-gebung statt.

Höhepunkte waren der Heimatabend inder Stadthalle am 29. und der Festgottes-dienst, daran anschließend die Festveran-staltung mit Ehrungen der HeimatseelsorgerErzpriester Latzel und Dr. Thanheiser, beidewaren 50 Jahre Priester im Dienste derHeimat.

Die Geschichte der Stadt beleuchtete Dok-tor Vietz, die Gesamtleitung stand bei demverdienstvollen Lm. Hans Pachi, Regensburg.

Die Wiener Landmannschaft war durchLm. Hans Knotig vertreten, da Obm. Inge-nieur Utner verhindert war. Eine ihm ver-liehene Auszeichnung für die Führung derWiener Ortsgruppe durch 20 Jahre übernahmsein Sohn Wolfram Utner, Wiesbaden. DenAbschluß bildete ein gemütlicher Abend inden gleichen Räumen am selben Abend.

Hervorgehoben sei noch die innige Anteil-nahme des Bürgermeisters P a l m der StadtVaihingen, sowie die treue Mitarbeit derLandsleute Wolf, Dr. Vietz und Fröhlich,sowie die Altbildspende von Wolfram Utneran die Patenstadt. Die Wiener Heimatabendefinden nun wieder regelmäßig am 4. Sams-tag jeden Monats, erstmalig nach den Ferienam 23. September im Vereinsheim statt.

M.-Ostrau,Oderberg,Friedek

Beachten Sie bitte die Einladung zumSommerfest im Garten des Stiftskellers vonKlosterneuburg am 17. September um 15 Uhr,das von der Bundesleitung und dem Landes-verband der SLÖ veranstaltet wird, welcheum einen zahlreichen Besuch der Landsleutebitten.

Bitte wollen Sie allfällige Standesände-rungen bzw. Änderungen Ihrer Wohnadres-sen s o f o r t bekanntgeben! Sie ersparensich und der Heimatgruppe nicht nur Arbeit,sondern auch unnötige Auslagen!

Unseren im September geborenen Mitglie-

dern gratulieren wir auf das herzlichste:Olga Beinhof er; Obermedizinalrat PrimariusDr. Arnold Fink; Emma Herzig; MoritzHladny; Alfred Krischke; Dipl.-Ing. KurtMallener; Else Pfeiffer (Villach); Dr. BrunoW. Solich; Olga Schmidl; Friedrich Schubert;Dipl.-Ing. Tschuschner; Dipl.-Ing. ViktorWoynar; Georg Zsidek.

Dachverband der Südmährer

Feierstunde beim SüdmährerkrenzDie bekannte Südmährische Sing- und

Spielschar (Stuttgart) gab in Hollabrunn einenHeimatabend. Die Mädchen und Burschen —etwa 40 an der Zahl — hatten es sich am3. August nicht nehmen lassen, das Südmäh-rerkreuz zu besuchen. Sie sahen Nikolsburg,sie sahen Südmähren, sie sahen das Land ihrerVäter. Dort oben erkannten die Burschen undMädchen: dieses Land ist und bleibt unsereHeimat! Zwei Lieder — unter ChormeisterProf. Proksch — drangen weit ins Land hin-aus. Erwin Zaijcek, der über die Entstehungder Gedenkstätte berichtete, sprach Worte derBesinnung. Tief ergriffen schied die Jugendvom Kreuzberg. — In Poysdorf wurde imKeller des Vizebürgermeisters Rieder kurzeRast gemacht. Auch hier zeigten die Sängerund Sängerinnen ihr hohes Können.

Wiener Neustadt

Am 9. September kamen wir wieder beieinem Heimabend zusammen. Obmann Schützteilte mit, daß der geplante Ausflug am kom-menden Sonntag, dem 17. September, nachKlosterneuburg sicher stattfinden wird, dasich eine genügende Anzahl von Teilnehmerngemeldet hat. Abfahrt um 7 Uhr früh vomHauptplatz (Eisenhandlung Siegl). Ferner be>-richtete der Obmann über den Fortgang derArbeiten zur Errichtung der Gedenkstätte aufdem hiesigen Friedhof. Der kommende Heim-abend am 14. Oktober wird im Zeichen desKirchweihfestes stehen. Eine Tombola wirdzur Unterhaltung der Landsleute beitragen.Nach dem offiziellen Teil des Abends blie-ben wir noch lange gemütlich beisammen.

KörntenVöllig unerwartet ist am 21. August unser

Landsmann und Freund, Direktor Alwin Ho-sak, in seiner Wahlheimat in Kärnten, Kla-genfurt-Viktring, im 70. Lebenjahre verstor-ben. Leider war es ihm nicht vergönnt, seinengerade angetretenen verdienten Ruhestandnoch einige Jahre mit seiner Gattin und seinerFamilie genießen zu können. Die überauszahlreiche Beteiligung an seiner Beisetzungund viele ehrende Worte am offenen Grabezeigten so recht, welch große Wertschätzungdem Heimgegangenen seitens seiner Lands-leute und der Kärntner entgegengebrachtwürde. Wir' alle verlieren mit ihm einen auf-rechten, pflichtbewußten und stets hilfsberei-ten, guten Menschen. In der alten Wallenstein-stadt Friedland im Isergebirge geboren, be-suchte er die Textilfachschule in Reichenberg,worauf der erste Weltkrieg ihn zu den Fah-nen rief. Mehrere Auszeichnungen sind einsichtbarer Ausdruck seiner selbstlosen Ein-satzbereitschaft für sein österreichisches Va-terland. Sein beruflicher Lebensweg wardurchaus nicht immer mit Rosen bestreut,doch gelang es ihm durch sein großes Können,seine Energie und Pflichterfüllung, verbundenmit menschlichem Einfühlungsvermögen, sichgroße Achtung bei Vorgesetzten und Unterge-benen, aber auch bei seinen Fachkollegen, weitüber die Grenzen Oesterreichs hinaus, zu er-werben. Seine sudetendeutschen Landsleuteund Freunde werden ihm stets ein ehrendesGedenken bewahren.

Prok. Hermann Tschirch, Landesobmann

OberösterreichBöhmerwäldler

Am 15. September feiert der Mitbegründerdes Verbandes der Böhmerwäldler, Ehrenmit-lied Ernst Hoffeiner, die Vollendung seines

65. Lebensjahres. Lm. Hoffeiner ist in Ga-weinstal, Bezirk Mistelbach, Niederösterreich,als Sohn der Eheleute Johann und Marie Hof-feiner, Gastwirt und Bauunternehmer, inDeutsch Beneschau geboren, und hatte nochsieben Geschwister (drei Buben und vier Mäd-chen). Nach Besuch der Volksschule inDeutsch Beneschau war er im Bahn- undItraßenbauunternehmen seines Vaters in Nie-

derösterreich, Wien, der Steiermark und Jugo-slawien zwischen 1916 und 1922 tätig. Von1922 bis 1924 mußte er bei der tschechischenWehrmacht in Neuhaus dienen. Im Anschlußdaran war er bis 1931 wieder im Unternehmendes Vaters tätig. Im Jahre 1932 war er Mit-begründer der Bauunternehmung Fritz undErnst Hoffeiner und Ing. Hermann Drossierin Deutsch Beneschau. Im Jahre 1936 schieder aus diesem Betrieb aus und übernahm dieelterliche Gastwirtschaft „Zum goldenenStern" in Deutsch Beneschau. Er verehelichtesich mit Frl. Johanna Wagner, Landwirtstoch-ter aus Deutsch Reichenau bei Gratzen. ImAugust 1939 wurde er zum Luftnachrichten-Regt. 17 in Amstetten einberufen. Er wurdebei der Heimatflugwache Waldetschlag, Brücka. d. Mur, und bei der Partisanenflugwache inugoslawien eingesetzt. Nach der Rückkehr

aus der Gefangenschaft wurde Lm. Hoffeineram 20. Juni 1945 von den Tschechen verhaftetund im Internierungslager Budweis bis31. Juli 1946 festgehalten. Anschließend wurdeer nach Steinerkirchen, Kr. Pfaffenhofen(Bayern) ausgesiedelt. Auf Umwegen gelanges ihm, 1946 nach Linz zu kommen, und esgab endlich das so lange ersehnte Wiedersehenmit seiner Gattin. Er konnte bei einer ameri-kanischen Dienststelle in Ebelsberg und Hör-

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sching als Bauvorarbeiter unterkommen. NachAbzug der Besatzungsmacht wurde er von derBundesgebäudeverwaltung in das Angestell-tenverhältnis übernommen, wo er z. Zt. nochtätig ist. Neben der Sorge um Beruf und Exi-stenz hat sich der Jubilar jedoch in der Volks-tumsarbeit besondere Verdienste erworben.So war er nicht nur langjähriger Obmann desDeutschen Turnvereines „Jahn" in DeutschBeneschau, sondern auch Mitglied allerSchutz- und Heimatvereine des Böhmerwal-des. Auch nach der Vertreibung konnte er alsvölkisch gesinnter Deutscher nicht abseits ste-hen. So war er Mitbegründer des Verbandesder Böhmerwäldler und langjähriger ver-dienstvoller Kassier dieses Verbandes. Alsbesondere Anerkennung für seine Verdienstewurde ihm nicht nur das goldene Ehrenzei-chen der Sudetendeutschen Landsmannschaft,sondern 1957 auch die seltene Auszeichnungder Ehrenmitgliedschaft des Verbandes derBöhmerwäldler verliehen. Der Geehrte warauch viele Jahre Kassier des Sprengeis Bin-dermichl der Sudetendeutschen Landsmann-schaft. Er hat darüber hinaus viele Böhmer-wäldler als Mitglied des Heimatverbandes ge-worben. So ist der Jubilar ein leuchtendesVorbild der Treue zur Heimat und der Volks-tumsarbeit, dabei aber in aller Bescheiden-heit, wie dies seinem Wesen entspricht, undihn im Kreise der Funktionäre und Mitglie-der so beliebt macht.

Die Verbandsleitung wünscht ihm daher,er möge die wohlverdiente Pensionierungrecht lange in Gesundheit und Rüstigkeit ver-bringen und auch weiterhin ein bewährterund geschätzter Mitarbeiter bleiben.

In der letzten. Zeit sind mehrere Lands7leute in die ewige Heimat abberufen worden.Am 29. Juli verschied plötzlich und unerwar-tet Lm. Wilhelm Powischer, Direktor derPolytechnischen Schule Freistadt, früher Ober-lehrer in Gollnetschlag bei Deutsch Bene-schau, geboren in Neudorf. (Siehe unter „Frei-stadt".)

Am 10. Juli starb die Oberlehrersgattin An-tonia Lassek aus Kaplitz, die am 13. Juli inSt. Martin unter zahlreicher Teilnahme bei-gesetzt wurde, am 14. August Karl Zeman ausRosenberg, bestattet gleichfalls am St.-Marti-ner Friedhof, am 19. August Frau Gruber ausKaplitz, beerdigt in St. Martin, und am26. August Martin Hietzker, gleichfalls ausKaplitz, beigesetzt auf dem St.-MartinerWaldfriedhof.

Bruna-Linz

Beim ersten Heimatabend am Samstag,16. September, um 18 Uhr im Blumauerstü-berl wird ein Bericht über unsere Teilnahmeam Bundestreffen der Brünner in Münchengegeben werden. Ing. Alfred Rügen wirdeinen Lichtbildervortrag über seine Reise nachGriechenland und in die Türkei halten.

Enns-Neugablonz

Am 7. September vollendete Josef Kloss ausKukan, wohnhaft in Enns, Florianerweg 28,das 64. Lebensjahr; am 8. Marie Simon ausFriedland, in Enns-Neugablonz 8, das 69. Le-bensjahr; am 9. Josefine Frank aus Hosterlitz,in Enns, Hiesendorf 43, das 75. Lebensjahr;am 12. Walter Blaha, geboren in Düsseldorf,in Enns-Neugablonz 20, das 59. Lebensjahr;am 16. Christiane Friedl aus Grünwald, inEnns, Perlenstraße 22 a, das 51. Lebensjahr;Josef Pauer aus Gablonz, Schürerstraße, inEnns, Feldstraße 3, das 74. Lebensjahr; MaxSeitz aus Gablonz, Talstraße 5, in Enns, Stie-gengasse 12, das 78. Lebensjahr; am 19. Her-mine Blass aus Teplitz, in Enns-NeugablonzNr. 18, das 72. Lebensjahr; Hermine Scharfaus Gablonz, Felsengasse 5, in Enns-Neu-gablonz 4, das 73. Lebensjahr; am 26. Brun-hilde Waniek, geb. Vogt, aus Grünwald, inEnns-Neugablonz 4a, das 55. Lebensjahr; am30. Maria Ambros aus Unterfraun 12, in Enns-Neugablonz 18, das 80. Lebensjahr. Namensdes Vorstandes und aller Heimatfreundewünscht die Sudetendeutsche Landsmann-schaft Enns den Hochbetagten einen schönen,geruhsamen Lebensabend und den noch involler Schaffenskraft Stehenden und weiterhinTätigen Gesundheit und alles Gute.

Freistadt

In den abgelaufenen sechs Monaten gabenwir vier langjährigen Mitgliedern unsererOrtsgruppe das letzte Geleit Frau JosefineTannich, Forstdirektorsgattin in Freistadt,eine herzensgute und bescheidene Natur, dieum das Wohl ihrer Lieben mütterlich besorgtwar, starb ganz unerwartet am 17. Februar

im 77. Lebensjahre. Am 4. Mai schied im61. Lebensjahr die HutmachermeistersgattinMizzi Prückl überraschend schnell von uns.Sie teilte Freud und Leid in stiller Gelassen-heit mit ihrem Ehegatten. Hochbetagt, seinelangjährige Krankheit geduldig tragend,starb am 7. Juli der 84jährige BrunnenmeisterMatthias Zeiner. Seine Ehegattin sorgte sichals stilles, braves Hausmütterchen im Vereinmit ihren Kindern (eine Tochter lebt inSchweden, eine zweite in Westdeutschland),um dem Getreuen den Lebensabend zu ver-schönern. Lm. Zeiner war ein ehrenhafter undgewissenhafter Handwerker. Er stammte ausStrodenitz bei Budweis. Eine Todesnachrichterschütterte die Reihen unserer sudetendeut-schen Landsleute: am Samstag, dem 29. Juli,verschied im besten Mannesalter (55. Lebens-jahr) unser langjähriger Schriftführer Wil-helm Powischer, Direktor der polytechnischenSchule in Freistadt, an den Folgen eines Herz-infarktes. In wochenlang gehegter Vorfreudeerlebte er — wie nie zuvor seit der Aussied-lung — mit seiner Frau und seinen zweiSöhnen, beide äußerst pflichtbewußte, hoff-nungsvolle Medizinstudenten, in der Woh-nung seiner Schwester in Kogl am Atterseeund in Anwesenheit aller seiner Geschwistereine vereinbarte Familienferienwoche. InFrohsinn und Humor, in ungetrübter Heiter-keit und stillem Gedenken an die Heimat ver-rauschten die Stunden im trauten Kreise sei-ner Lieben allzurasch. Und inmitten dieserbesinnlichen Tage trat ihn jäh der Tod an.Der Verstorbene war in Neudorf, Bezirk Bud-weis, hart an der Sprachgrenze am Fuße desHahnenberges, als zweites von fünf Kinderngeboren. Sein Vater, Oberlehrer an der Volks-schule Neudorf, starb ebenfalls an den Fol-gen eines Herzinfarktes mit 56 Jahren; seineMutter verlor er im fünften Lebensjahre.Lm. Powischer trat beruflich in die Fuß-stapfen seines Vaters und wirkte in seinerHeimat zuletzt als Oberlehrer an der Volks-schule Gollnetschlag, Bezirk Kaplitz. Er sorgtefür seine damals noch unversorgten Ge-schwister und bot ihnen eine gemütlicheHeimstatt. Im Jahre 1945 suchte er mit Frauund Kind bei den Schwiegereltern in Frei-stadt Zuflucht. Anfangs schaffte er im Be-triebe seines Schwiegervaters, erlebte aberbald an der Volksschule Windhaag bei Frei-stadt seine Wiedereinstellung als Lehrer.Nach zweijähriger Verwendung berief manihn an die Hauptschule Freistadt. Zu Beginndes Schuljahres 1966 ;67 wurde er zum Direk-tor der polytechnischen Schule in Freistadtbestellt. Hier wie an den früheren Wirkungs-orten legte er in unermüdlicher und vorbild-licher Weise sein pädagogisches Geschick,seine ganze Liebe in den Dienst der ihm an-vertrauten Jugend. Darüber hinaus leitete ereine Reihe von Volkstanzgruppen in Freistadtund Umgebung, stellte seine Tenorstimmeder Chorgemeinschaft des Männergesangver-eines Freistadt 1849 und dem Kirchenchorzu Diensten und war Mitglied des Turnver-reines Freistadt. In- seiner- kargen -Freizeitlenkte er gerne seine Schritte in die freieNatur. Die Beliebtheit und die Wertschätzung,deren sich der verstorbene Landsmann er-freute, zeigte sich bei der feierlichen Bei-setzung am Mittwoch, dem 2. August, aufdem Friedhof in Freistadt, sowohl im Hin-blick auf die große Trauergemeinde als auchin den Ansprachen des Geistlichen, des Ver-treters der Schulbehörde, der Lehrerschaftund der Vereine. Landesobmann Hager, Linz,ein Jugendfreund des Verblichenen, dankteim Namen der Landesleitung der SLOÖ undder Bezirks- und Ortsgruppe Freistadt demHeimgegangenen für die treue Mitarbeit, diedurch Verleihung der goldenen Ehrennadelsichtbare Anerkennung gefunden hat. An-schließend nahmen die Obmänner der beidenOrtsgruppen Kefermarkt und St. Oswald inkernigen und aufrichtigen Dankesworten vonihrem Landsmann Abschied. Mit einem Chorvon H. Kronsteiner, vorgetragen von demLehrerchor, verstärkt durch Mitglieder derChorgemeinschaft des MännergesangvereinesFreistadt, schloß die Begräbnisfeier. Wir wer-den unseren teuren Toten ein bleibendes Ge-denken bewahren! Wer im Gedächtnis sei-ner Lieben lebt, ist nicht tot.

Riesen- und Isergebirgler

Die Heimatgruppe der Riesen- und Iser-gebirgler lädt ihre Landsleute zum erstenHeimatabend nach den Ferien am 28. Septem-ber, um 20 Uhr im Sportkasino recht herzlichein. Landsmann Egon Walter wird über Mün-chen und über die Olympiade 1972 einen in-teressanten Vortrag halten.

Steyr

Unsere heurige Autobusfahrt, die am20. August stattfand und in die grüne Steier-mark führte, schien leider vom Wettergottnicht begünstigt zu sein. Dessenungeachtetfreuten wir uns alle, so schöne Teile unsererneuen Heimat kennenzulernen. Die Fahrtging von Steyr über Bad Hall, Kremsmünsternach Gmunden, Ebensee, wo eine kleine Pauseeingeschaltet wurde, weiter über Bad Ischi,Goisern nach Hallstatt, um die neuerbauteAussichtsterrasse und Tunnels zu bewun-dern. Dann hinauf nach Gosau, über PaßGschütt gegen Radstatt zu, wo Mittagsrastgemacht wurde. Obwohl sich die Sonne nichtzeigen wollte, gaben wir unser Ziel, zumStoderzinken zu kommen, nicht auf. UnserVergnügungsobmann Anders, der die Reiseleitete, gab während der Fahrt geschichtlicheErläuterungen und fand dankbare Zuhörer.Zurück ging es über Liezen, den Pyhrnpaßund das Steyrtal. Eine kleine Gemeinschaftzeigte wieder, daß wir nur zu gerne solchefrohe Stunden als Erlebnis verzeichnen.

Die Landsleute werden herzlichst einge-laden, die Monatsabende rege zu besuchen,der nächste findet am Samstag, dem 7. Okto-ber, wie immer im Schwechater-Hof um20 Uhr statt

Südmährer in Linz

Dem Verband ist es gelungen, die auf höch-ster Stufe stehende südmährische Sing- undSpielschar aus Baden-Württemberg, der we-gen ihres hervorragenden Könnens ein beson-derer und verdienter Ruf vorausgeht, für eineinmaliges Gastspiel im Rahmen eines Hei-matabends in Linz, OOe., zu gewinnen. Ob-mann Nohel konnte am 5. August im vollbe-setzten Hause des Gasthofes Weißes Lamm inLinz 37 gestaltende Mitglieder der auf Oester-reich-Tournee weilenden Sängerschar unterder Leitung des Musikpädagogen ChorleiterProksch herzlich begrüßen.

Mit Freude wurde festgestellt, daß auchzahlreiche Vertreter der sonstigen Gruppender SLOÖ wie auch der Landesleitung erschie-nen waren. So konnte Obmann Hager, Org.-Leiter Schebesta, Dr. Zerlik, KulturreferentG. Corazza, Lm. Ing. Jungbauer von den Böh-merwäldlern, Lm. Ing. Stähr von den Bielitz-Bialern, Ing. Ehrenberger und Lm. Ma-rischler von der „Bruna", Lm. Elsinger alsVertreter der Salzburger Gruppe, Lm. Dittrichvom Landvolk wie auch die Linzer und Wel-ser Jugendgruppe unter P. Ludwig begrüßtwerden. Dir.-Stellv. der Land- und Forstwirt-schaftlichen Vers.-Anstalt Linz, Herr Dr. Ho-fer, und einige österreichische Freunde be-ehrten uns mit ihrem Besuche.

Unsere Gäste, die sich durch ihre völkerver-söhnenden und völkerverbindenden Auslands-tourneen nach den nordischen Staaten Schwe-den, Norwegen, Finnland und durch die vielenRundfunksendungen einen guten Namen ge-macht haben, boten auch uns Gelegenheit, hei-matliches Brauchtum in Lied, Wort, Musikund Tanz in bester Vollendung erleben zukönnen, und haben uns damit auch einenschönen, genußreichen und besinnlichen Abendbereitet, der uns wieder die verlorene Heimatvor Augen führte.

Mit herzlichem heimatlichem Dank an dieSingschar und an die Landsleute und Gästekonnte der schöne Heimatabend beschlossenwerden.

Unser Landsmann und langjähriges Mit-glied H. Theodor Haas aus Miezmanns, Kr.Znaim, hat nach Uebertritt in den Ruhestandsein Domizil von Lina nach A-4600 Wels,Thalheim-Aigen 94, verlegt. Die Verbands-leitung der Südmährer wünscht ihm und sei-ner Gattin einen schönen, ruhigen Lebens-abend, weitere gesunde Pensionsjahre undviel Freude mit Kindern und Enkelkindern.

GeburtstageLm. Augustin Balzer aus Zlabings, am 21. Au-

gust — 65 Jahre, in Linz, Scharitzerstr. 24 b;Lm. Josef Habelt aus Znaim, am 26. August —

65 Jahre, in Pasching-Langholzfeld, Stein-weg 12;

Lm. Anton Leuchtenmüller aus Znaim, am11. August — 71 Jahre, in St. Valentin,Hauptstraße 41;

Lm« Heinrieh Sigmund ausMisslitz, am 3. Sep-tember — 75 Jahre, in Wien, ErdbergerstraßeNr. 127;

Lm. Laurenz Bradt aus Modes 31/82, am 3. Au-gust — 78 Jahre, in Traun-Oed, Haideweg 13;

Lm. Andreas Anderlik aus Prittlach, am23. August — 78 Jahre, in Hörsching 19;

Lm. Laurenz Schmid aus Znaim-Guldenfurth,

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am 7. August — 79 Jahre, in Linz, G.-v.-Peuerbach-Str. 34;

Lm. Franz Hadinger aus Znaim, am 5. Sep-tember — 90 Jahre, in Neuhofen a. d. Kr.,Schloß-Gschwendt-Str. 16.Allen Jubilaren gehen auf diesem Wege die

besten Wünsche zu.Mutter Frau Theresia Kober geb. Frantz

aus Neusiedl starb am 5. Juli in Linz nachlanger, schwerer Krankheit im 88. Lebens-jahr. Sie wurde auf dem Stadtfriedhof SanktMartin bei Linz zur ewigen Ruhe beigesetzt.

Nach längerem schwerem Leiden ist am2. August unser altes getreues Mitglied Lm.Thomas Nowotny aus Mühlfraun bei Znaimin Maria Neustift, Blumau 21, verstorben. DerVerblichene stand im 82. Lebensjahre.

Der große Bildband„Südmähren — Antlitz einer deutschen Land-

schaft" ist erschienen und wird in den näch-sten Tagen an alle Vorbesteller unter Nach-nahme des Preises und der Versandspesenverschickt. Statt der ursprünglich geplanten132 Seiten umfaßt das Werk nunmehr 264Seiten, enthält 66 Seiten Text und statt derzuerst vorgesehenen 370 nunmehr 552 einfar-bige und 12 mehrfarbige Bilder auf Kunst-druckpapier. Außerdem enthält das Buch einegenaue Landkarte 1 : 200.000. Trotz des bedeu-tend erweiterten Umfanges und der dadurchweit größeren Herstellungskosten hat derLandschaftsrat den Verkaufspreis dieses ein-malig schönen Erinnerungswerkes bis zumheurigen Treffen bei DM 20.— belassen. Nachdem Bundestreffen kostet der BildbandDM 24.— plus Versandspesen und wird denBestellern per Nachnahme zugesendet wer-den. In seinem schmucken Leineneinband, dermit dem Landschaftswappen in Goldprägunggeschmückt ist, eignet sich das Werk besondersals Geschenkband für Freunde und Ver-wandte. Die halbe Auflage ist durch Vorbe-stellungen bereits verauft, und es ist anzuneh-men, daß die restliche Auflage auch sehr baldverkauft sein wird. Ein Nachdruck kann nichtmehr erfolgen. Es ist daher zu empfehlen, sichrechtzeitig Exemplare zu bestellen. Das Aus-lieferungslager für Oesterreich ist in Linz/D.,und es wollen daher alle Bestellungen ausOesterreich nur an den Verteiler für Oester-reich, Lm. Josef Nohel, 4020 Linz, Weißen-wolffstr. 3/14, gerichtet werden. No

SalzburgFünfzig Bruchsaler Landsleute besuchten

uns für zwei Tage. Es waren liebe Lands-leute unter Führung des KreisobmannesLm. Erhard Dreßler und des KulturreferentenLm. Langer, die, erwartet vom Landes-obmann Freinek, Geschäftsführerin AnniLeeb und Ausschußmitglied Elisabeth Kar-mann, im Gasthof „Goldfasan" eintrafen undherzlichst begrüßt wurden. Leider hat derRegen die Führung durch das abendlicheSalzburg sehr beeinträchtigt. Lmn. Leebunterhielt die Landsleute bis zum baldigenSchlafengehen. Am Samstag-Morgen wurdenach einem Einkaufsbummel um 10 Uhr dieFührung durch Salzburg durch Herrn undFrau Leeb und deren Bruder Lm. Emil Kochfortgesetzt. Abends fanden sich wieder allebeim „Goldfasan" zu einem gemütlichenBeisammensein ein. Lmn. Leeb sorgte inihrer bekannt humorvollen Weise für guteLaune. Der Abreisetag am Sonntag war der40 jährigen Bestandsfeier der „Eghalanda-Gmoi" gewidmet. Alle Landsleute waren vonder Schönheit Salzburgs äußerst angetan, vonder Fahrt, dem Essen und der Nächtigungbegeistert und nahmen schwer Abschied.

Die „Eghalanda-Gmoi", mit der uns einelangjährige Zusammenarbeit verbindet,feierte ihren 40jährigen Bestand. An demschönen Trachtenfestzug und den Festlich-keiten beteiligten sich unsere Landsleute sehrzahlreich. Die Landesleitung übersandte imNamen der Sudetendeutschen Salzburgs so-wie im eigenen Namen die besten Glückwün-sche und überreichte eine Spende.

Zu Beginn der Herbstarbeit wird die Lan-desleitung ein Rundschreiben über die künf-tige Tätigkeit aussenden. Wir bitten schonheute alle Mitglieder, diesem volle Aufmerk-samkeit zu schenken und die Tage für denBesuch der Veranstaltungen vorzumerkenund freizuhalten.

Zur Ankunft einer „Christiane Maria Mar-gare tha" gratulieren wir herzlichst Lm. Dok-tor Adolf Sallmann und Gattin.

Der Landesverband mußte wieder von dreitreuen Mitgliedern traurigen Abschied neh-men. Es starben: Albert Vater (77), ThérèseGaube (75) und Ing. Erich Klimitschek (60).Wir werden ihnen stets ein ehrendes Ge-denken bewahren.

Die allerherzlichsten Geburtstagswünscheübermitteln wir: zum 89. Edmund Prida,zum 80. Melanie Bouda, zum 70. WilhelmBracher, Anni v. Lichtenfels, Irene Tandler,zum 65. Emilie Zeughan, und zum 60. Elisa-beth Wider. Allen anderen, die im Septem-ber ihr Wiegenfest feiern, sei genau so herz-lich gratuliert, doch können wir sie aus Platz-mangel nicht namentlich anführen, da es weitüber 30 sind.

Zentralberatungsstelle d. YD in SalzburgDie Zentralberatungsstelle wird aus.Anlaß

der Anbringung einer Plakette für den ver-storbenen Pater Stefan, der steh besondersin der ersten Zeit nach der Vertreibung beiden amerikanischen und österreichischenDienststellen für die Heimatvertriebeneneingesetzt hat, am Samstag, dem 21. Oktober,um 16 Uhr, eine Feier veranstalten, bei derHerr Erzbischof Dr. Andreas Rohracher dieEinweihung dieser Plakette am „Haus derDonauschwaben", Friedensstraße 14, vorneh-men wird.

Salzburger HeimatWir machen unsere Mitglieder darauf auf-

merksam, daß die Salzburger Heimat zurExistenzgründung und -Sicherung sowie zurSchaffung von Wohnung und EinrichtungDarlehen bis zur Höhe von S 20.000.— ge-währt. Anmeldungen und Auskünfte werdenin der Geschäftsstelle Erzherzog-Eugen-Straße 60 entgegengenommen.

SteiermarkGraz

Wenn die Sing- und Spielschar Eßlingendas Kunststück zuwege brachte, während desUrlaubsmonats August — und noch dazu aneinem Sonntag — den Heimatsaal mit Be-suchern vollzufüllen, dann erübrigt sicheigentlich jedes gedruckte Lobeswort. Jeden-falls hatte unser Landesobmann Gleißner nichtzuviel versprochen, als er in seiner Begrüßungam 13. August den Anwesenden zwei Stun-den gehaltreicher Unterhaltung in Aussichtstellte. Unsere Gäste aus Württemberg habenunter Führung des Landsmannes Schneiderihr Programm „Heimatland Sudetenland vomAltvater bis zum Böhmerwald" in jeder Hin-sicht erfolgreich durchgeführt. Die mundart-lichen und schriftdeutschen Gedichte und Lie-der fanden in den Herzen der Hörer starkenWiderhall und weckten freundlich-wehmütigeErinnerungen. Besonders gefiel das Lied vomnordmährischen Heidebrünnlein. Ebenbürtigesboten die Instrumentalmusiker und Tanz-gruppen. Zu den einzelnen, nach Landschaftengegliederten Programmpunkten fand ein kun-diger Ansager inhaltsvolle Einführungsworte,die uns zeigten, welche wirtschaftlichen,künstlerischen und geistigen Werte die Erz-und Riesengebirgler, die Egerländer und Böh-merwäldler und alle anderen ihrer böhmischenHeimat gegeben haben und welche diese ihnenbis heute schuldet, selbst wenn die Vertreiberund jetzigen Machthaber dies leugnen undverschweigen. Zwischendurch erfuhren wireiniges über Geschichte und Leistungen derSpielschar und über die verschiedenen Volks-trachten, in denen die Mitwirkenden ihre Ab-stammung kundtaten. An diesem schönenFestabend nahmen auch Landsleute aus Brück,Judenburg, Leoben sowie Gäste teil, die nichtaus unserer Heimat stammen.

13. Jahrgang/Folge 17Vom IS. Sept. 1967

8 D A S L E B E N I N D E R L A N D S M A N N S C H A F T

Judenbu rg

Wieder riß der Tod eine schwer ersetzbareLücke in unsere Reihen. Am 7. August starbnach längerer Krankheit die LandsmänninTheresia Kraut, geb. Müller, im Alter von66 Jahren. Die in Biela, Bezirk Tetschen-Bodenbach, geborene Landsmännin wurd«1945, wie fast alle Sudetendeutschen, mitihrem Ehegatten nach Ostdeutschland evaku-iert, ihrer gesamten Habe beraubt, ihr müh-sam erbautes Häuschen beschlagnahmt. VonOstdeutschland flüchteten sie mittellos nachWestdeutschland und von hier „schwarz" zuihrer Tochter nach Judenburg. Ein neueLeben begann. Harte Arbeit wurde geleistet,bis sie gemeinsam mit ihrem Schwiegersohnwieder ein Häuschen errichten konnten. Dochdie harte Bürde drückte die Landsmänninins Grab. Sofort nach ihrer Ankunft in Juden-burg schloß sich Frau Kraut der Lands-mannschaft an und übernahm trotz ihresAlters die Stelle eines Subkassiers. Sie wurdeso das Bindeglied zwischen den Landsleutenund der Bezirksleitung. Welcher Beliebtheitsich Frau Kraut erfreute, bewies die zahlreicheBeteiligung der Landsleute bei ihrer Be-erdigung. Lm. Bauer sprach am offenen GrabeWorte des Abschieds und legte einen Kranzals Zeichen des Dankes nieder. Die fremdeErde sei ihr leicht!

Die Kränze beim ersten Grabe waren nochfrisch, da ereilte uns die zweite Todesnach-richt, daß die Landsmännin Emma Kromb-holz, geb. Kral, am 10. August im 84. Le-bensjahre in Möderbrugg verstorben ist. Am14. August wurde die in Schönau geboreneund bis zu ihrer Vertreibung in Schlossen-dorf bei Böhmisch-Leipa wohnhafte Lands-männin zu Grabe getragen. Hier sprach Ob-mann Oberförster Gaubichler Worte desAbschieds und des Dankes für die Liebe undTreue zur Heimat.

Leibnitz

Unser treues Mitglied, Frau Anna Hain,wohnhaft in Wagna, starb nach schwerenLeiden im 73. Lebensjahr. Am 25. Juli 1967fand in der Grazer Feuerhalle die Ver-abschiedung statt.

Ab Oktober, immer am 1. Samstag desMonats, finden in Finnachers Gasthof inLeibnitz unsere monatlichen Zusammenkünftestatt. Um zahlreichen Besuch wird gebeten.

Mit Wünschen bedacht102. Geburtstag

Am 24. August wurde in Hauskirchen Nr. 7Landsmann Martin Hauer aus. Voitelsbrunnbei Nikòlsburg zu seinem 102. Geburtstag, dener am 27; August begehen konnte, besondersgeehrt. Am 24. August trafen Herr Ministera. D. Erwin Zajicek sowie Herr Scheibenreif,Präsident der nö. Landwirtschaftskammer,Obmann des Bauernbundes und Nationalrat,in Hauskirchen ein und beglückwünschtenHerrn Hauer. Präsident Scheibenreif über-reichte ihm das Dekret über den Hilflosenzu-schuß. Am 26. August ehrte eine Abordnungder Landsmannschaft „Thaya" mit dem Ob-mann Hans Wagner Martin Hauer und über-gab ihm einen Geschenkkorb und eine Ehren-gabe. Am 27. August fand die offizielle Feierstatt. Mit Musik marschierten der Bezirks-hauptmann, Abgeordneter Hubinger, Landes-

rat Bierbaum, Präsident Reither, Bürgermei-ster Zornig und die Gemeindevertreter zumHause Herrn Hauers. Die Bevölkerung warzahlreich erschienen. Herr Bürgermeister Zor-nig gratulierte Herrn Hauer und übergab ihmeinen Geschenkkorb und eine Ehrengabe derGemeinde. Der Bezirkshauptmann hielt eineAnsprache, auch Landesrat Bierbaum, Abge-ordneter Hubinger und Präsident Reither fan-den treffende Worte. Nach der Feier fand imGasthaus Denner ein gemütliches Beisammen-sein statt. Presse und Fernsehen waren auchanwesend. Langer

Goldene HochzeitenIn den vergangenen Tagen feierten wir Su-

detendeutsche in Wien mit zwei Paaren „Gol-dene Hochzeit". Zwei Paare, die sich vor 50Jahren fanden, sich nicht nur um ihre Fami-lien, sondern auch um die Heimat und ihreVolksgruppe große Verdienste erwarben. Eswar am 5. August das Ehepaar Direktor undKonsulent Wenzel und Frau Hermine Munzaraus Brüx und am 16. August das EhepaarProfessor Alfred und Frau Paula Scholz ausGablonz a. d. N., die an den Altären der Kir-che St. Gertrud bzw. der Deutsch -Ordenskir-che den vor 50 Jahren geschlossenen Bund er-neuerten. Der Rückblick auf die gemeinsamdurchlebten Ereignisse dieser fünf Dezenniender Jubelpaare gab den Jüngeren einen klei-nen Anschauungsunterricht über harmonischverlaufende Ehen, über treue Gemeinschaft inguten und schlechten Zeiten, die trotz vielerSchicksalsschläge, die beiden Jubelpaarennicht erspart blieben, die Gemeinsamkeit nurfester banden. War schon die Zeit, in die die„Grüne Hochzeit" fiel, nicht leicht, so warendie anschließenden Jahre in der neuerrichte-ten Tschechoslowakei, mit allen Nöten des täg-lichen Lebens in der Nachkriegszeit, für alleEheteile eine schwere Belastung. Der mit denJahren eintretende Kindersegen jedoch konnteso manche Düsternis aufhellen. Wir wissen,daß sich unsere Jubelpaare glänzend durch alldie Zeiten durchgerungen haben, doch bliebaber auch ihnen die Vertreibung nicht erspart.Wie wir alle, kamen auch sie aller Habe ent-blößt hierher und mußten noch einmal einneues Leben aufbauen. Aber allen Wider-ständen trotzend, konnten unsere LandsleuteDir. Munzar und Prof. Scholz sowohl durchihr reiches Wissen und Können wie auch durchihren Arbeitsgeist und ihre Schaffenskraftwieder aufsteigen, unterstützt von ihren treu-sorgenden Ehefrauen, die tapfer mit ihrenMännern jenen Unrat durchwateten, den dieZeit hochspülte.

Nun erneuerten und bekräftigten sie denünfzigjährigen Bund. Die zahlreichen Ver-

wandten und Heimatgenossen, die diesen fei-erlichen Gottesdiensten beiwohnten, gaben

eugnis von der Beliebtheit der Jubelpaareund von der Anerkennung ihrer Leistungen.Auch die Bundesleitung hat sich neben denzuständigen Heimatgruppen als Gratulant ein-

estellt, deren Wünsche wie aller anderenauch darin gipfelten,, daß den „Goldenen Ehe-paaren" ein zufriedenes Alter in Ruhe undSorglosigkeit noch viele Jahre im Kreise ih-rer Familien vergönnt sein möge.

Auch die „Sudetenpost" als Sprachrohr dersudetendeutschen Oesterreicher schließt sichdiesen Wünschen vollinhaltlich an.

HochzeitFrl. Heidegeerd Burczik, Tochter des Sozial-

referenten der SLOÖ, Hans Burczik, ver-mählte sich am 26. August mit Herrn Diplom-ingenieur Wolfgang Rachmann aus Neuß amRhein. Wir wünschen viel Glück!

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Volkstumsfahrt in die BretagneAn der Volkstumsfahrt in die Bretagne,

organisiert und veranstaltet von der SDJ-Deutschland, nahmen heuer sechs SDJleraus Oesterreich teil. Zwei Wiener und vierWelser ließen es sich nicht nehmen, an die-sem Erlebnis teilzuhaben. Von München ausbegann die Fahrt, ging über den Heiligen-hof, Saarbrücken, Verdun, Reims, Rouenund Caen in die Bretagne. In zwei Ortenmachten wir Aufenthalt von je drei Tagen.In Plouezel gestalteten wir gemeinsam miteiner bretonischen Dudelsackbläser- undVolkstanzgruppe einen groß angekündigten„Internationalen Volkstumsabend mit Liedernund Tänzen aus Deutschland und Oester-reich".

In Concarneau marschierten wir beim „Festder blauen Netze" im drei Kilometer lan-gen Festzug mit, der fast ausschließlich ausDudelsackbläsern bestand; eine ohrenbetäu-

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bende Angelegenheit, aber sehr malerisch.Wir bekamen viel Schönes zu sehen.: Dome,

Kathedralen, Schlösser. Aber auch das Ver-gnügen kam nicht zu kurz: Wir badeten desöfteren im Atlantik, was um so mehr Freudebereitete, da nach anfänglichem Regenwetterdie Sonne immer intensiver herabbrannte.Auch den westlichsten Punkt Frankreichs,Pointe du Raz, eine weit in den Atlantik hin-einragende schmale Halbinsel, suchten wirauf. Die Rückfahrt führte über St. Nazaire,Nantes, das Loiretal nach Kolmar im Elsaß.Nach einem kurzen Besuch in Straßburgrollte der Bus, zeitweise ohne Windschutz-scheibe (die zerplatzt war), weiter in Rich-tung Heimat.

Landesgruppe Wien„Donauschwabbier" am 25V26./27. August

1967 unterwegs.Freitag, 23 Uhr, Wien-Nußdorf. Treffpunkt

der Faltbootfahrer der Wiener SDJ. Es sindlässig gekleidete Burschen und Mädchen —mit frohen Gesichtern.

Mit dem Schiff geht es donauaufwärts,aber bald wird es still an Bord des Dampfers.An Deck sieht man die müden Recken aufLuftmatratzen und in Schlafsäcke gehüllt,ein wahrlich buntes und friedliches Bild.

Auch ich bin bald eingeschlafen, das mono-tone Stampfen der Schiffsmotoren wird da-zu gleichfalls beigetragen haben. Aber plötz-lich verspüre ich einen Ruck und höre nochein schleifendes Geräusch. Wir waren aus derFahrtrinne gekommen: Dichter Nebel um-gab unser Schiff, die Sicht betrug keine zehnMeter. Die Maschinen wurden herunter-gedrosselt, und es ging nun stundenlang ganzlangsam Meter um Meter weiter. Wegen der

Verspätung entschlossen wir uns, schon inMelk auszusteigen. Der Tag wurde wunder-schön sonnig. Wir verstauten unsere Aus-rüstungsgegenstände in den Booten und stie-ßen vom Ufer, das Stift Melk grüßte uns, undnach einer Biegung war es nicht mehr zusehen.

Den „Donauschwabbier" unterscheidet vomrichtigen Faltbootfahrer, daß er nur rudert,wenn es unbedingt nötig ist. Also, wenn„feindliche" Schiffe, Bögen oder Punenfeldernahen. Sonst überläßt er es der Strömung,die ihn je nach Wasserstand mit acht biszwölf Kilometern pro Stunde vorwärtstreibt.Lustig ist es, wenn sich der ganze Verbandnebeneinanderreiht und gegenseitig festhält.Am Spätnachmittag erreichten wir eine In-sel vor Stein. Dort zogen wir die Boote anLand und bauten ein kleines Zeltdorf undeine Feuerstelle. Jetzt begann eine lustigeSpießbraterei. Anschließend saßen wir rundums Feuer, und mit den lodernden Flam-men stiegen unsere Lieder sternenwärts. AmMorgen weckte uns herrlicher Sonnenschein,was einige zu einem Bad in der Donau er-munterte. Dann hieß es von der „Robinson"-Insel Abschied nehmen, und um ein schönesErlebnis reicher „schwabbelten" wir heimnach Wien. —ger—

HeimumbauSeit Ende Juli tut sich im Heim Weidmann-

gasse allerhand: Es wird umgebaut! Die er-sten drei Wochen hat es noch so ausgeschaut,als ob Granaten eingeschlagen hätten.Jetzt ist das lockere Mauerwerk herunter,es wurde teils frisch angeworfen und jetztwird ausgemalt, Wandverkleidung befestigt,Licht neu installiert usw. Sorgen macht unsnur noch die Zwischendecke, die wir einzu-ziehen beabsichtigen.

Statt der Heimabende am.Mittwoch findendaher jetzt Arbeitseinsätze statt, die auch anSamstagen vormittags fortgesetzt werden.Auch du bist herzlich eingeladen, mitzutun.

Weinlesefest in KlosterneuburgAm 1. Oktober findet in der Patenstadt

Klosterneuburg ein Weinlesefest statt, zu demauch die Sudetendeutsche Landsmannschafteingeladen wurde. Die SDJ-Wien hat nun dieTeilnahme am Festzug übernommen. Wirwerden mit einem geschmückten Lkw daranteilnehmen. Auch wollen wir sonst mit einerstarken Besucheranzahl auffallen. Wer Lusthat und die notwendige Zeit, der melde sichbei Gerhard Zeihsei im Heimabend, wo auchalles Nähere bekanntgegeben wird, undschriftlich an 7, Siebensterngasse 38/14.

Berichtigung:In der letzten Ausgabe der „Sudetenpost"

ist mir ein Fehler unterlaufen. Der Klub imEspresso ZERO hat folgende Adresse: Wien 4,Favoritenstraße 1.

Sprechstunden der Landesleitung: JedenMontag von 20—21 Uhr, Wien 7, Siebenstern-gasse 38/14.

Heimabende: Jeden Mittwoch von 20—21.30Uhr, Wien 17, Weidmanngasse (von 19—20Uhr Tischtennis).

Klub: Jeden Samstag von 18.30—20 Uhr,Wien 4, Favoritenstraße 1.

SUDETENPOST

Linz, Goethestraße 63, Fernsprecher 27 3 69Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaftin Österreich (SLÖ). Eigentümer, Herausgeberund Verleger: Sudetendeutscher Presseverein,Obmann Ing. Alfred Rügen. Verantwortlich fürden Inhalt: Gustav Putz, Linz. Alle Linz,Goethestraße 63.Druck: Druckerei und Zeitungshaus J. WimmerGesellschaft m. b. H. & Co., Linz, Promenade 23.Die Zeitung erscheint zweimal monatlich. Be-zugspreis vierteljährlich S 13.80. EinzelnummerS 2.50. Die Bezugsgebühr wird durch die Posteingehoben.Anzeigenannahme: Linz, Goethestr. 63 (27 3 69).Anzeigentarif: Im Textteil je mm Höhe und32 mm Breite S 1.90. Auflage kontrolliert. Ent-geltliche Einschaltungen im Textteil sind durchP R gekennzeichnet.Postsparkassenkonto 73.493, Bankkonto bei derAllgemeinen Sparkasse in Linz, Konto 2813.

Erscheinungstermine 1967

Folge 18 am 29. SeptemberEinsendeschluß am

Folge 19 am 13. OktoberEinsendeschluß am

Folge 20 am 27. OktoberEinsendeschluß am

Folge 21 am 10. NovemberEinsendeschluß am

Folge 22 am 25. NovemberEinsendeschluß am

Folge 23 am 7. DezemberEinsendeschluß am

Folge 24 am 22. DezemberEinsendeschluß am

25. September

9. Oktober

23. Oktober

6. November

21. November

4. Dezember

18. DezemDer

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