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ratgeber bauen 4/2011

Date post: 10-Mar-2016
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ratgeber bauen wendet sich an Bauherren und Renovierer. Diese finden neben Reportagen über Neu- und Altbauten zahlreiche Informationen aus der Baupraxis. Zusätzlich zu dem großen Titelthema und einem Special bringt jede Ausgabe weitere Berichte rund ums Haus, etwa über Baustoffe, Konstruktionsweisen, Innenausbau und über Bad- und Küchenausstattung. Beiträge zu Geld und Recht sowie zu Wohnen und Garten runden das Informationsangebot ab.
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ratgeber bauen ratgeber bauen TITELTHEMA UMBAUEN & RENOVIEREN Verjüngungskur für das Haus Sorgt für mehr Sicherheit und Komfort Vernetzte Haustechnik Freundliche Nebenräume schaffen Keller ausbauen Modernste Hausausstellung Europas Fertighauswelt Köln 17. Jahrgang Deutschland 2,50 Österreich: 2,85 Benelux: 2,95 Italien: 3,40 Schweiz: sFr 5,20 FÜR JEDES ALTER Intelligente Wohnungen WWW.RATGEBERBAUEN24.DE neubau • umbau • RenovieRen AUSGABE 4/2011
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Sorgt für mehr Sicherheit und Komfort

vernetzte haustechnikFreundliche nebenräume schaffenKeller ausbauen

modernste hausausstellung europasFertighauswelt Köln

17. JahrgangDeutschland 2,50 Österreich: 2,85Benelux: 2,95Italien: 3,40Schweiz: sFr 5,20

FüR JedeS alTeRintelligente Wohnungen

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Der Kauf eines Altbaus ist meist günstiger als der eines Neubaus. Wer allerdings aufwändige Sa-nierungsfälle vermeiden möch-

te, sollte darauf achten, dass die Bausubstanz des Wunschdomizils in einem guten Zustand ist. Sind die Wasserrohre noch aus bleihal-tigem Material oder ist die Heizkörperdäm-mung möglicherweise asbesthaltig, wird aus dem vermeintlichen Schnäppchen schnell ein teurer Kauf. Auch die Fassade könnte ein Pflegefall sein. Weist sie Risse oder größere Witterungsschäden auf, kann Feuch-tigkeit ins Mauerwerk eindringen und dieses nachhaltig schädigen (mehr ab Seite 12).Eine Sanierung der Bausubstanz ist jedoch nicht der einzige Grund für eine notwendi-ge Renovierung. Nur etwa 1,2 Prozent der Wohnungen in Deutschland sind beispiels-weise altersgerecht und bis 2020 werden etwa 2,5 Millionen zusätzlich benötigt. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, Wohnun-gen und Häuser nachträglich barrierefrei umzubauen (S. 26).Und wie hoch auch immer die Fördermittel des Bundes für Sanierungsmaßnahmen in Zukunft ausfallen werden – Förderprogram-me der Bundesländer und Kommunen zur energetischen Sanierung bleiben bestehen. Das sind bundesweit derzeit beispielsweise rund 1.800 Möglichkeiten für private Bau-herren, sich finanzielle Unterstützung für ihre energiegerechte Dachsanierung zu sichern (mehr dazu lesen Sie ab Seite 38). Und genau wie die Fenster spielt auch die Haustüre eine

wichtige Rolle für die Wärmedämmung der Gebäudehülle. Auch hierfür gibt es Förder-mittel (S. 74).Gut gerüstet für die Zukunft sind auf jeden Fall Bauherren, die sich für einen innovativen Neubau entscheiden. Mit der Fertighauswelt Köln eröffnete beispielsweise kürzlich die modernste Hausausstellung Europas. Erstmals sind dort Häuser im neuen „Plus-Energie-Haus-Standard“ zu besichtigen. Diese innovativen Gebäude erzeugen mehr Strom und Wärme aus regenerativen Energiequellen, als ihre Bewohner verbrauchen. Einige Häuser stellen wir Ihnen ab Seite 48 vor.Doch auch moderne Technik hat mitunter ihre Tücken. ratgeber bauen hat Ihnen daher die wichtigsten Punkte zusammengestellt, auf die Betreiber einer Photovoltaikanlage achten sollten – um das Schadenrisiko zu minimieren und auch in unerwarteten Fäl-len auf der sicheren Seite zu sein (Seite 66).

Viel Erfolg beim Bauen und Renovieren und viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen

Dr. Wieland Mänken, Herausgeber

So erreichen Sie das ratgeber bauen Team:Maenken Kommunikation GmbH | Von-der-Wettern-Str. 25 | 51149 KölnTel.: 02203/3584-131 | Fax: 02203/3584-186E-Mail: [email protected] | Internet: www.maenken.com

Verjüngungskurfür das Haus

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Inhalt

N e u h e I t e N

6 Aktuelle Produkte Ein Überblick

t I t e l t h e m A

12 umbauen & Renovieren Verjüngungskur

16 energie sparen Fenstertausch

17 leitfaden Wärmedämmung

18 umbauen 1930er-Jahre-Haus modern

20 Nachrüstpflichten Für Altbaukäufer

21 Neuer Glanz Mit Parkett

22 mehr Wohnraum Aufstockung

23 hybrid Heizen mit Flüssiggas, Holz, Sonne

24 Anbauen Mehr Platz zum Leben

26 Barrierefrei Für alle Altersklassen

30 Gesund wohnen Mit Ziegeln

32 Intelligent wohnen Aus der Forschung

S P e c I A l

34 Neue Rohre Für sauberes Trinkwasser

35 Regenwassertank Wasser marsch

36 Dachklammern Gegen den Sturm

38 Dachausbau Checkliste für Bauherren

39 Studie Eigentümer wollen sanieren

40 Innenausbau Perfekter Trockenbau

42 Wand Kühl oder warm nach Wahl

43 Werkzeuge Zum Innenausbau

44 trockenbau Gute Ökobilanz

46 Schimmelschutz Hausverweis für Pilze

R e P o R tA G e

48 Fertighauswelt Modernste Ausstellung Europas

49 musterhaus Energieeinsparung inklusive

50 cleverle Das Euro-Energie-Plus-Haus

51 Innovation Null-Emissionshaus

52 Övonatur Haus denkt mit

53 Raumkonzept Zeitlos schön

54 Puristisch Das Würfel-Haus

54 Sparsam Das 1-Liter-Haus

55 Preisbewusst Plus Energie

P R A x I S

56 Intelligente technik Mehr Komfort

60 einbruchschutz Sicher mit Rollläden

62 expertenwissen Heizungsregelung

64 co-melder Für Kaminliebhaber

65 expertensiegel Sicherheit durch E-Check

S e R v I c e 66 Sicherer Strom Vom eigenen Dach

68 Bauplanung Für alle Lebenslagen

69 Rechtstipps Aktuelle Urteile in Kürze

70 Für Allergiker Ganzheitliche Planung

G A R t e N 72 expertenwissen Licht im Garten

t R e N D 74 haustüren Schön und sicher

77 Keller ausbauen Raumgewinn

78 oleDs LEDs große Brüder

S o N S t I G e S 30, 60, 62, 66, 72, 78 expertenwissen

53, 76 Advertorial

41, 78 Gewinnspiel

80 hersteller, Impressum

82 vorschauFoto

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Auf dem Titel angekündigte Themen

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ratgeber bauen 04/11

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Nur etwa 1,2 Prozent der Wohnungen in Deutschland sind altersgerecht und

bis 2020 werden etwa 2,5 Millionen zusätzlich benötigt. Dabei gibt es viele

Möglichkeiten, Wohnungen und Häuser nachträglich umzubauen.

Für alle altersklassen

E ine Wohnung oder ein Haus altersgerecht zu gestalten bedeutet vor allem, Barrieren zu reduzieren. So sollten Stufen oder Türschwellen beseitigt beziehungsweise durch Rampen, Treppenlifte oder Liftanlagen überbrückt

werden. Aber auch die Verbreiterung der Türen auf mindestens 80 Zentimeter ist wichtig, um gegebenenfalls auch mit dem Rollstuhl in der Wohnung mobil zu sein. Da mit zunehmendem Alter die Kräfte nachlassen, sollte bei der Auswahl von Türen und Fenstern darauf geachtet werden, dass diese leicht zu bedie-nen sind.

SicherheiT im Badezimmer

Auch im Bad lauert manche Tücke. So stürzen ältere Menschen etwa häufig beim Weg in die Dusche. Deren Einstieg sollte daher nicht nur schwellen- und türlos geplant werden, sondern auch so großzügig sein, dass die Dusche mit einem Rollstuhl befahren werden kann. Haltegriffe an den Seiten und ein rutschfester Untergrund sollten ebenfalls nicht fehlen. Wer gerne badet, hat die Möglichkeit, eine Badewanne mit Seitentür einzubauen. Diese gibt es auch mit integrierten höhenverstellbaren Sitzen

oder als Dusch-/ Wannenkombination. Unter dem Waschbecken und auch unter den Arbeitsplatten in der Küche sollte idealer-weise genug Platz bleiben, dass sie mit dem Rollstuhl unterfahr-bar sind. Darüber, welche konkreten Umbaumaßnahmen im in-dividuellen Fall sinnvoll sind, beraten die Verbraucherzentralen vor Ort, aber auch spezialisierte Handwerker, Krankenkassen und Rententräger.

FördermöglichkeiTen Für einen UmBaU

Um die finanziellen Belastungen solcher Umbaumaßnahmen zu reduzieren, gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Dazu gehört das Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ der KfW. Immo-bilienbesitzern gewährt es entweder zinsgünstige Darlehen für Umbaumaßnahmen im Wohnbestand oder Investitionszuschüsse. Auch Mieter können sich übrigens um diese Fördermöglichkeiten bemühen, müssen sämtliche Umbaumaßnahmen aber mit dem Vermieter absprechen. Weitere Anbieter zinsgünstiger Kredite sind die Förderinstitute der Bundesländer. Bereits pflegebedürf-tige Menschen erhalten Zuschüsse von der Pflegekasse.

darüber, welche konkreten Umbaumaßnahmen im individu-ellen Fall sinnvoll sind, beraten die Verbraucherzentralen vor Ort, aber auch spezialisierte hand- werker, krankenkassen und rententräger.

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dem Bodenprofil nach oben gezogen. Auf diese Weise schließt sich der Spalt komplett ab. Öffnet man die Tür, werden die Pole wieder getrennt und die Bodenmagnete fallen in ihre Ausgangsposition zurück. Geeig-net ist das System sowohl für Türen im Innen- als auch im Außenbereich, unabhängig davon, ob als Material Holz, Kunststoff oder Aluminium verwendet wird. Auch in Altbauten kann es nachträglich eingebaut werden.

höhenVerSTellBare WaSchTiSch- Und Wc-löSUngen

Warum sollte man sich an seinen Waschtisch anpassen? Moderne Waschtische sind in der Höhe verstellbar. Der generationenfreundliche WTLift von puraseo lässt sich beispielsweise kinderleicht für jedes Familienmitglied auf eine angenehme Höhe einstellen. Die technischen Funktionen sind in der Hinterwand versteckt. So passt sich der puraseo WTLift dem Design des Badezimmers an und kann mit Waschtischen verschiedener namhafter Hersteller ausgestattet werden. Höhenver-stellbare Toiletten-Systeme unterstützen dort, wo man nicht gern auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Stabile Haltegriffe fahren in jeder Höhe mit – und hier sind auch die technischen Bedienelemente inte-griert. So können Sie den WC-Sitz sanft auf Ihre individuelle Höhe hinauf- oder hinabfahren – ganz ohne fremde Hilfe.

SelBSTVerSTändlich BerührUngSlOS

Eine Sensor-Armatur eignet sich für alle kleinen und mittelgroßen Waschbecken und ist für bewegungseingeschränkte Menschen beson-ders einfach zu handhaben. Am seitlichen Hebel lässt sich die körpe-rangenehme Temperatur präzise voreinstellen und wird über die Nutzungsdauer konstant gehalten (Schell). l

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PrOFeSSiOnelle hilFe VOm archiTekTen

Ob die energetische Sanierung eines in die Jahre gekommenen Hauses oder die altersgerechte Umrüstung des Bades: Je professioneller die Vorplanung, desto wirtschaftlicher verläuft das Vorhaben. Architekten

und Innenarchitekten helfen als unabhängige Berater bei allen bau-lichen Problemstellungen. Das Netzwerk RoomDoctor stellt beispiels-weise unkompliziert den Kontakt zwischen selbstständigen Architekten sowie Innenarchitekten und allen, die ihr Heim verschönern oder modernisieren wollen, her.

ggT TeSTeT SeniOrengerechTe PrOdUkTe

Über Produkte und Dienstleistungen für ein aktives und selbstständiges Leben informiert auch die Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik® (GGT) und prämiert die besten Anbieter. Die wichtigsten Empfehlungen: Da die wenigsten bereits beim Bau ihrer eigenen vier Wände daran denken, dass sie durch eine Erkrankung oder einen Unfall auf einen Rollstuhl angewiesen sein könnten, sind Treppenlifte die ideale Lösung, wenn es darum geht, Selbständigkeit und Mobilität zurückzugewinnen bzw. zu erhalten und barrierefrei zu leben (Hiro).

BOdengleiche dUSchen

Die meisten Menschen schätzen es, sich in ihrem Bad frei bewegen zu können. Für sie wird der bequeme Einstieg in eine bodengleich einge-baute Dusche zu einer echten Erleichterung im Alltag. Das gilt umso mehr für ältere und körperlich eingeschränkte Personen, wenn sie ohne Stolperkante gefahrlos in ihre Dusche gelangen möchten. Für zusätzliche Sicherheit sorgt eine beispielsweise bei Kaldewei auf Wunsch erhältliche rutschhemmende Emaillierung. Ein Beispiel, wie sich Schwellen vermeiden lassen, ist das Magnet-türdichtungssystem der Alumat Frey GmbH. Bei dieser Lösung sind im Alu-Bodenprofil zwei frei liegende Permanentmagnete eingelegt und an der Unterseite der Tür die entsprechenden Gegenmagnete eingebaut. Beim Schließen der Tür werden die flexiblen Magnete aus

BarriereFreieS Planen Und BaUen Wie breit muss eine Tür sein? Was bedeu-tet Barrierefreiheit in Zentimetern? ant-wort auf diese und mehr fragen gibt es in der neuen Beratungsbroschüre „aBC Bar-rierefreies Bauen“. auf über 130 Seiten werden wichtige Begriffe der Din-norm 18040-1 anhand leicht verständlicher Grafiken und Beispiele erklärt. Jeder mit einem Bauvorhaben kann nach eine

kurzen Lektüre Lebensräume gestalten, die ohne fremde Hilfe zugäng-lich und nutzbar sind. auch in der Vielzahl von finanzierungsmöglich-keiten gibt die Broschüre aufschluss darüber, wer fördermittel erteilt und welche für den Leser in frage kommen. um die eigene Planung auf die Schnelle zu überprüfen, liegt hinter der letzten Seite eine hand-liche Checkliste bei, welche die wichtigsten Punkte der Broschüre knapp zusammenfasst. Die Broschüre ist beim Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. erhältlich (Schutzgebühr 5 euro). Tel.: 06294 4281-70, e-Mail an: [email protected], fax: 06294 4281-79

Treppenlift statt Wohnungswechsel oder zeit- und kostenintensive Um-baumaßnahmen: mit technischen hilfsmitteln kann man die eigenen vier Wände auch in fortgeschrittenem alter uneingeschränkt nutzen.

Baumaßnahmen, die zur Barrierereduzierung führen, werden im rahmen des kfW-Programms „altersgerecht Umbauen“ gefördert.

 Bodengleiche duschen wandeln sich zu einem wahren lifestyle-element für moderne und designbetonte Bäder.

moderne Waschtische sind in der höhe verstellbar.

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ratgeber bauen 04/11

B a r r i E r E F r E i B a u E n T i T e l T h e m a T i T e l T h e m a B a r r i E r E F r E i B a u E n

Bei ihrem Haus für die zweite Lebenshälfte stand Wohngesundheit ganz oben auf der

Wunschliste von Gertraude Schumacher und Wolfram Heller.

Gesund Wohnen mit Ziegeln

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Der zentral platzierte Küchenblock bietet

viel arbeitsfläche und einen Ort für Gespräche

beim Kochen.

Zusätzliches Plus: Fenster mit Unterlicht gestatten weites Öffnen, ohne die Fensterbank abzuräumen.

Das Paar weiß, wie wichtig Wohngesundheit für das eigene Wohlbefinden ist.

in einer Siedlung am grünen Stadtrand haben die eheleute ihren „gesunden“ Wohn-traum realisiert.

ein Blickfang, der Besuchern den Weg weist: der leuchtend rote eingangsbereich.

A ngesichts gesundheitlicher Einschränkungen bei Ver-wandten, verursacht durch Innenraumemissionen, ent-schieden sie sich für ein Sentinel-Haus in Massivbau-weise aus Poroton-Ziegeln. Nahe Heilbronn verwirkli-

chten die Bauherren ihren Traum mit dem Spezialisten KHB-Creativ Wohnbau.Mit viel Weitblick planten die ortsansässigen Fachleute das Domizil des Paares, denn komfortables Wohnen im Alter erfordert flexible Konzepte. Damit die Bewohner auch dann die Schlaf- und Arbeits-räume im Dachgeschoss nutzen können, wurde eine Podesttreppe errichtet, die angenehm zu laufen ist und später Platz für einen Treppenlift bietet. Der Hauswirtschaftsraum im Ergeschoss kann bei Bedarf als zusätzlicher Schlafraum genutzt werden. Daneben befindet sich das Bad mit bodengleicher Dusche. Das Erdgeschoss zeichnet sich durch Offenheit aus, sowohl in der Raumanordnung als auch durch großzügige Fensterflächen. Wohn-, Ess- und Küchenbereich gehen nahtlos ineinander über und laden mit sonnengelben Farben zum Verweilen ein. Die teils bodentiefen Fenster gewähren freien Blick in den Garten und einen Zugang zum überdachten Freisitz, dem Wohnzimmer im Grünen.

hOhe anFOrDerUnGen

Rainer Körner, Geschäftsführer der KHB-Creativ, hat sich dem wohngesunden Bauen nach dem Sentinel-Haus-Konzept verschrieben. Dies schützt Bauherren zuverlässig vor Schadstoffen wie Aldehyden, Lösungsmitteln und anderen flüchtigen organischen Verbindungen, die Allergien auslösen können. Der ganzheitliche Ansatz sieht aus-schließlich die Verwendung von Baustoffen vor, die das Sentinel-Haus Institut geprüft hat. Neben Planung und Begleitung in der Bauphase gehört dazu eine abschließende Raumluftmessung vor der Übergabe an die Hausherren. Die vertraglich vereinbarten Grenzwerte für Formaldehyd und andere flüchtige organische Verbindungen (TVOC) wurden hier um mehr als 60 Prozent unterschritten.

Rainer Körner gilt als Vorreiter im schadstoffarmen Bauen und er-richtete 2008 das europaweit erste Sentinel-Haus aus Ziegeln. Seine Erfahrung spiegelt sich in durchdachten ökologischen Konzepten wider. Er schwört auf atmungsaktiven Rotkalk-Innenputz, der in Kombination mit Ziegelwänden feuchtigkeitsregulierend wirkt – ein weiterer Aspekt wohngesunden Bauens. Der Sentinel-Basisschutz bedeutet finanziellen Mehraufwand von gerade einmal fünf Prozent der Bausumme, ähnlich viel wird in eine Küche investiert. Dafür profitieren die Bauherren ein Leben lang von Wohngesundheit. Neben hervorragendem Feuchte-, Schall- und Brandschutz wirkt der verwendete Ziegel positiv auf das Raumklima. Im Sommer speichern die Wände tagsüber Wärme und kühlen dadurch die Innenräume. „Wir bauen schon seit Jahren erfolgreich mit perlitgefüllten Ziegeln. Sie zeichnen sich durch hohe Stabilität aus und haben Dämmstoff-qualität“, weiß Rainer Körner. „Das garantiert lebenslange Wertbe-ständigkeit und niedrige Betriebskosten.“ Auch die Haustechnik wurde an das energieeffiziente Konzept angepasst. Energie für Heizung und Warmwasserbereitung wird von einer Luft-Wasser-Wärmepum-pe erzeugt, die die Vorteile des milden Klimas Baden-Württembergs nutzt. Eine Fußbodenheizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen reduziert die Verbrauchskosten zusätzlich. Weiterführende Informa-tionen im Internet unter www.sentinel-haus.eu l

Der Poroton-Ziegel T8-P steht für wohngesundes Bauen. Dank

der innenliegenden Dämmung aus Perlit erreichen gefüllte

Ziegel hervorragende U-Werte bei monolithischer Bauweise. ausführungssichere Verarbei-tung und eine wärmebrücken-

freie sowie luftdichte Konstruktion sind weitere

Vorteile der hightech-Ziegel.

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I n n e n a u s b a u s p e c i a l

aus Gipskarton wird ZimmerwandClevere Hilfsmittel und Spezialwerkzeuge erleichtern den trockenen Innenausbau.

Die Familie wächst, die Eltern werden pflegebedürftig, der Traum vom Studio unterm Dach soll endlich wahr werden – gute Gründe für erhöhten Wohnraumbedarf gibt es viele. Wenn ein Umzug oder gar Neubau nicht

in Frage kommen, kann der trockene Ausbau von Dachgeschoss oder

Keller flexible Alternativen bieten. Aber auch kleinere Projekte wie nachträglich gewünschte Vorratskammern, Gäste-WCs, Anklei-de- oder Spielzimmer lassen sich schnell mit Gipskarton & Co. rea-lisieren. Die notwendige Voraussetzung hierfür ist entsprechendes Werkzeug, zum Beispiel von Wolfcraft. l

5 | SchnellbauschraubenUm die Gipskartonplatte sicher an der Unterkonstruktion aus Holzleisten, Kanthölzern oder einem Metall-Ständerwerk zu verankern, werden diese mit speziellen Schnellbauschrauben befestigt. Damit die Schrauben zum anschließenden Verspachteln in den Platten richtig versenkt werden können, benötigt man Innenausbau Bits mit aufgepresstem, 25 mm langem Tiefenan-schlag. Ca. 3,50 Euro.

6 | ProfispachtelMit einem Profi-Spachtel gehen die Finish-Arbeiten bei der Gipskartonver-arbeitung selbst ungeübten Heimwerkern leicht von der Hand. Ca. 4 bzw. 9,50 Euro.

3 | SchraubvorsatzAlternativ lassen sich die Spezialschrau-ben auch mit einem Schraubvorsatz verarbeiten. Dieser ist mit magnetischem Bithalter inklusive Tiefenanschlag sowie einer patentierten Kunststoffkappe ausgestattet, die einen Durchblick auf den Bit und die Schraube zulässt. Ca. 7,00 Euro.

1 | Profil-VerbindungszangeMit einer TÜV-geprüften Profil-Verbindungszange lassen

sich Stahl-Profile in C- oder U-Form und bis zu 2 x 0,6 mm Stärke schnell und einfach verpres-

sen. Dies ist dank optimaler Hebel-wirkung schon mit minimalem

Kraftaufwand möglich. Ca. 35 Euro.

7 | HalbmondsichelklingenMit speziellem Schliff und einer zusätzlichen TiN-Beschichtung für den Zuschnitt von Gipskartonplatten sind Halbmondsichel-klingen ausgestattet und gewährleisten so bis zu vier- bis fünffach höhere Standzeiten bei exakten Schnittergeb-nissen. Erhältlich in einer praktischen Spender-Box passen sie auf alle gängigen Messer für Wechselklingen. Ca. 5,00 Euro.

4 | AllzweckbohrerEgal ob Metall, Holz oder Stein – Allzweckbohrer in den Größen 6 x 100 mm und 8 x 120 mm bewältigen mit präzisions-geschliffener Hartmetall-Schneidplatte und hoher Standzeit mit nur einem

Bohrvorgang jede Materialkombination. Ca. 3,80 bzw. 4,30 Euro.

2 | BlechschereEine Blechschere mit rutschhemmenden Zwei-Komponenten-Kunststoffgriffen ermög-licht bis zu 260 mm lange Rechts-schnitte. Aufgrund mikroverzahnter Schneiden und optimaler Übertragung der Hebelkräfte gehen hiermit insbesondere die Anschnitte glatter Bleche leicht von der Hand. Der Verschlussmechanismus lässt sich bequem mit einer Hand öffnen. Ca. 19 Euro.

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V o r s c h a u

Das lesen sie im nächsten heft:

2 Innendämmung Nicht jedes Haus kann in einen warmen Dämmstoff-Mantel gesteckt werden. Kommt eine Außendäm-mung nicht in Frage, lässt sich der Energie-verbrauch mit einer Innendämmung senken.

1 Heizung modernisierenDie Erneuerung der Heizung ist keine große Sache und zahlt sich innerhalb weniger Jahre aus. Ge-genüber älteren Standardheizkes-seln verbrauchen Brennwertgeräte beispielsweise bis zu 30 Prozent weniger Heizöl.

3 Badezimmer renovieren Die Realisation eines neuen Bades ist kom-plex und vom Wert vergleichbar mit dem Kauf eines Autos.

5 Sauna & Wellness Körper und Geist gleichermaßen anzu-sprechen gelingt seit jeher besonders har-monisch in der Sauna. Allein in Deutsch-land haben fast zwei Millionen Menschen eine eigene Sauna zu-hause. Eine lohnende Investition.

4 BodenbelägeAls Alternative zu Teppich, Holz oder Laminat machen die „neuen“ Fliesen eine gute Figur. Heimwer-ker können die edlen Keramikbeläge auch selbst verlegen.

WEITErE ThEMENNutzgarten Eine bunte Mischkultur aus Gemüse, Salat, Kräutern und Sommerblumen sorgt nicht nur für gute Erträge, sondern auch für eine wohltuende Abwechslung im Beet.

Finanzierung Wer plant, sich den Traum von den eigenen vier Wänden mit dem Bau oder Erwerb einer Immobilie zu er-füllen, sollte genau überlegen, welche Finanzierung zu ihm passt.

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Nicht versäumen – die nächste ausgabe von

ratgeber bauen erscheint am 29. Februar 2012

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