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M -B · 2020-01-27 · M -B Service-Magazin der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft und der...

Date post: 08-Jun-2020
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M-B Service-Magazin der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft und der Baugewerks-Innung Köln/Rhein-Erft-Kreis Nr. 2 - Juni 2009 G 58052 Wege aus der Krise - Stabiler Faktor: Junge Handwerker streben in die Selbstständigkeit, übernehmen Verantwortung und schaffen Arbeitsplätze - Sparkassen-Präsident Michael Breuer hat versprochen: „Schluss mit den Spirenzien - Wir kümmern uns um die Betriebe vor Ort!“
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M-BService-Magazin der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft und der Baugewerks-Innung Köln/Rhein-Erft-Kreis

Nr. 2 - Juni 2009G 58052

Wege aus der Krise- Stabiler Faktor: Junge Handwerker streben in die Selbstständigkeit, übernehmen Verantwortung und schaffen Arbeitsplätze

- Sparkassen-Präsident Michael Breuer hat versprochen: „Schluss mit den Spirenzien - Wir kümmern uns um die Betriebe vor Ort!“

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HANS PETER WOLLSEIFER

KREISHANDWERKSMEISTER

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M-B

Editorial

Mit der Kommunalwahl Ende Au-gust und der Bundestagswahl ei-nen Monat später werden für das

regionale Handwerk die Weichen für die nächsten Jahre gestellt. Im Superwahljahr, das ein Jahr tiefgreifender Wirtschaftskri-se ist, tun die demokratischen Parteien gut daran, in ihren Wahlprogrammen die Stärkung des Mittelstands im Allgemeinen und des Handwerks im Besonderen anzu-visieren. Auch deswegen, weil sich in der Krise zeigt, dass das Handwerk dem erd-rutschartigen Niedergang der globalen Wirtschaft widersteht, da seine Wurzeln tiefer sind als jene börsennotierter Kon-zerne und rein profi torientierter Banken.

Nur einige Beispiele: Die Ausbil-dungszahlen des Handwerks in Nordrhein-Westfalen bleiben

trotz schwerer Rezession auch in diesem Jahr annähernd konstant, im vergangenen Jahr waren sie um knapp sieben Prozent gestiegen. 33 Prozent aller Lehrlinge in NRW werden im Handwerk ausgebildet – damit ist der Anteil des Handwerks an der Ausbildung fast doppelt so hoch wie sein Anteil an der Beschäftigung. Auch die Zahl der Beschäftigten im Handwerk steigt. Im vergangenen Jahr hatten landes-weit mehr als eine Million Menschen im Handwerk einen Arbeitsplatz.

Dass die Zahlen nicht so stark im Sinkfl ug begriffen sind wie die Kurve des Aktienindexes, liegt

nicht zuletzt an den familiären Traditionen der Betriebe, die ein ausgeprägtes Verant-wortungsbewusstsein für die Mitarbeiter bedingen. Wichtig für die Stabilisierung des Handwerks waren natürlich auch die Konjunkturpakete der Bundesregierung. Viele leere Auftragsbücher füllten sich dank der 2,3 Milliarden Euro aus dem Kon-junkturpaket II, die das Land für kommu-nale Investitionen im Bereich von Schulen und Infrastruktureinrichtungen zur Ver-fügung stellt. Das Handwerk fordert, dass die Mittel zügig zur Aufwertung kom-munaler Bauten und Straßen verwendet werden. Die Aufträge müssen dezentral vergeben werden, um die lokale und regi-onale Wirtschaft zu stärken.

Alle Parteien setzen mittlerweile auf Energiepolitik. Es gibt einige För-derprogramme, die Kommunen

und Privatleute unterstützen, wenn sie in Energiesparmaßnahmen investieren. Das hilft dem Handwerk. Fakt ist allerdings auch, dass die energetische Gebäude-sanierung noch in den Kinderschuhen steckt: Lediglich etwa ein Prozent der Ge-bäude werden pro Jahr saniert – geht es so weiter, dann wäre der deutsche Woh-nungsbestand erst in 100 Jahren energe-tisch saniert. In Zeiten knapper Kassen muss die Politik auf Nachhaltigkeit setzen: eine systematische Erhaltungsstrategie für öffentliche Gebäude, eine feste Veran-kerung des Unterhalts von Straßen- und Kanalinfrastruktur im Haushalt, konkrete Zielsetzungen zur energetischen Sanie-rung. Nachhaltigkeit ist auf die Dauer günstiger – das regionale Handwerk steht mit Rat und Tat zur Seite.

Ein Dorn im Auge des Handwerks sind die innerstädtischen Umwelt-plaketten für Nutzfahrzeuge. Das

Ruhrgebiet hat Ausnahmeregelungen gefunden, ähnliche Handwerkerparkaus-weise und längere Übergangsregelungen sind für alle Städte wünschenswert. Viele Handwerksbetriebe haben einen rela-tiv alten Fuhrpark von Transportern und Kleinbussen. Für den Austausch und die Modernisierung der Fahrzeuge braucht es dringend einen fi nanziellen Anreiz. Das Handwerk fordert auch deswegen, die Abwrackprämie für Altautos auf den gewerblichen Bereich auszuweiten, weil viele Firmentransporter weder moder-ne Sicherheitsnormen noch die Abgas-normen der Umweltzonen erfüllen.

Es gibt viele weitere Baustellen. Zu-sammenfassend lässt sich sagen, dass die vergangene Legislaturperiode für

das regionale Handwerk manche Verbes-serungen gebracht hat, aber auch einige neue Baustellen. Verändern werden wir die bestehenden Verhältnisse, wenn wir die Arbeit angehen und die Stärken des Handwerks öffentlich demonstrieren. Aus der Krise kann die Gesellschaft nur dann gestärkt hervorgehen, wenn sie auf das Handwerk setzt. Hoffentlich erinnern sich die Parteien auch nach der Wahl daran.

In diesem Sinne eine gute Zeit,

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M-B

Inhalt

AbfallbeseitigungAkkordtarifeAltersteilzeitAltersversorgungArbeitsgerichteArbeitskreiseArbeitsrechtArbeitnehmerüberlassungArbeitssicherheitArbeitsverträgeAusbildungswesen

Baurecht - BGB / VOBBetriebsübergabeBetriebsverfassungsgesetzBetriebsvergleicheBetriebswirtschaftBerufsgenossenschaftBürgschaftsservice - VIA / SIGNALBürobedarf

DIN - Normen

EDV - BeratungEG - FragenEntsorgungErbrecht

FortbildungFachgruppenFachzeitschriften

GeneralunternehmerhaftungGesellenprüfungenGesellenwesenGewerberechtGewerbeförderungGütegemeinschaft

Handwerksrecht

InkassoInteressenvertretung

Jugendarbeitsschutz

Kontaktgespräche zu Politik, Wirtschaft, Verwaltung

Lehrlingswesen

MarketingMessewesenMutterschutz

NachwuchswerbungNormenNutzfahrzeuge

OrdnungswidrigkeitenÖffentlichkeitsarbeit

ParkerlaubnissePressearbeitProdukthaftung

Rahmenabkommen-Auto –s, -reifen-Berufskleidung -Bürobedarf -Container -Dieselkraftstoff-Soft- + Hardware-Telefon / NetCologne-Versicherungen / VIA / SIGNAL IDUNA-Zeitschriften u.v.m.

SachverständigeSchwarzarbeitSeminareSOKA - BauSozialgerichtSteuerfragen

TarifverträgeTZR Tarifl iche ZusatzrenteTechnische Regeln

ULAKÜBLUmschulungUmweltschutzUnternehmensnachfolge

VergaberichtlinienVersicherungenVersorgungswerkVertragsrechtVOB-Fragen

Wehrpfl icht-Unabkömmlichkeit-ZurückstellungWerkvertragsrechtWettbewerbsrechtWerbung

ZVKZwischenprüfungenZusatzversorgung

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Telefon 02234-52222

Aus den Innungen:Maler und Lackierer mit neuem Personal im engagier-ten Vorstandsteam ..................................................Seite 7

Giftigen Schimmelpilzen auf der Spur - Gestandene Handwerker drücken die „Schulbank“............Seite 7

FEIERSTUNDE FÜR DIE BESTEN: RUND 900 GÄSTE WAREN ZUM MEI-STERTAG 2009 IN DAS MEDIO.RHEINERFT NACH BERGEHIM GEKOMMEN. HANDWERKSKAMMER UND KREISHANDWERKERSCHAT EHRTEN DIE JUN-GEN MEISTERINNEN UND MEISTER ...SEITE 12

Meinung: Superwahljahr - Das Handwerk hat klare Vorstellungen und Erwartungen; Kreishand-werksmeister Hans Peter Wollseifer über die Wahl-prüfsteine des Handwerks ..............................Seite 3

LICHTBLICKE: IM HAUS DER FAMILIE SCHMITZ SORGT JETZT MODERNSTE BRENNWERTTECHNIK FÜR WOHLIGE WÄRME. DER „AKTION LICHTBLICKE“ UND VIELEN „HELFERN“ SEI DANK ...SEITE 16

MIT DEM ENERGIE-KOMPETENZ-ZENTRUM ENTSTEHT AM ADOLPH-KOLPING-BERUFSKOLLEG IN KERPEN-HORREM EIN STÜCK ZU-KUNFT ...SEITE 8

Titel: Während der Staat einen Rettungsschirm nach dem anderen über Banken und Großindus-trie spannt, ist das mittelständische Handwerk weitgehend auf sich gestellt - mit Neugründungen und Betriebsübernahmen trotzen junge Meister der Krise ..........................................................Seite 15

Sparkassen und Genossenschaftsbanken verspre-chen: Wir stehen zum Handwerk ..............Seite 17

Marketing im Handwerk - Seminar mit den Ex-perten vom Institut Reinke-Rhetorik ....Seite 18

Baugewerks-Innung - Deutscher Handwerks-kammertag bereitet mit renommierter Werbea-gentur eine neue Imagekampagne vor; Start ist für das kommende Jahr geplant ..............Seite 18

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M-B

Inhalt

Impressum

Herausgeber:Kreishandwerkerschaft Rhein-ErftBaugewerks-Innung Köln/Rhein-ErftVerein Hoch- und Ausbau e.V.Kölner Straße 250226 FrechenTelefon: 02234-52222Telefax: [email protected]

v.i.S.d.P.:Heribert RopertzGeschäftsführerKölner Straße 250226 FrechenTelefon: 02234-52222Telefax: 02234-22903

Redaktion:Hans Peter WollseiferWerner BrauckmannHeribert Ropertz

Mitarbeit an dieser Ausgabe:Heribert Ropertz, Hans Peter Wollseifer,Werner Brauckmann, Peter Szemenyei

Bildnachweis: Seite 3 von axentis.deRhein-Erft-Mediapixelio Seite 15Horst Krieger

Anzeigen:Peter SzemenyeiKölner Straße 250226 FrechenTelefon: 02234-52222Telefax: 02234-22903

Satz und Layout:gain-up.deMedien- und WerbeagenturEuropaallee 33b50226 FrechenTelefon: 02234-278653Telefax: [email protected]

Druck: www.diedruckerei.de

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SEINE LEIDENSCHAFT IST DAS FLIEGEN: CHRISTIAN WOLTER, 45 JAHRE JUNG UND SELBSTSTÄNDIGER KFZ-MEISTER MIT EIGENEM BETRIEB IN BERGHEIM-GLESSEN, GEHT AM LIEBSTEN IN DIE LUFT. ...SEITE 20

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH: IM HAUS DES HANDWERKS FEIERTE HERBERT ISNER SEINEN 80. GEBURTSTAG MIT FREUNDEN UND KOLLEGEN. ...SEITE 24

Leuchtturm-Projekt: Gemeinsam setzen das Hand-werk und der Rhein-Erft-Kreis ein deutliches Zeichen: Die Signale für den Bau des „Energie-Kompetenzzen-trums“ stehen auf Grün .............................................Seite 8

Lichtblicke: Kreishandwerkerschaft, Gasversor-gung, die Innung „Heizung-Sanitär, die GVG und die Firma Wolf machen gemeinsam mit Radio Erft eine Fa-milie in Erftstadt glücklich .................................Seite 16

Wir gratulieren: Herbert Isner feiert seinen 80. Geburtstag im Haus des Handwerks ........ Seite 24

Die Reportage: Kfz-Meister Christian Wolter hebt ab - mit selbst konstruierten Motorgleit-schirmen genießt der 45-Jährige die grenzenlose Freiheit des Fliegens ...................................Seite 20

Meistertag 2009: Handwerkskammer und Kreis-handwerkerschaft ehren die besten Meisterschü-ler der vergangenen zwei Jahre ....................Seite 12

Zukunft: Der Verein „Moderne Energie“ ist offi zi-ell gegründet worden und hat seine Arbeit aufge-nommen - Landrat Werner Stump ist zum 1. Vorsit-zenden gewählt worden ................................. Seite 10

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M-B

Zwischenruf

Das Super-Wahljahr in Nordrhein-Westfalen be-gann mit dem erwarteten Paukenschlag. Das ein-zig Interessante bei der Europawahl war die Wahl-beteiligung. Viele Bürger, vermutlich auch etliche

Handwerker, gingen erst gar nicht zur Wahl: Was haben wir damit zu tun?Und genau das war die falsche Einstellung. Die EU-Bürokratie greift immer mehr unmittelbar in das Arbeitsleben auch der deutschen Mittelstands-Firmen ein. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere an die Schwierigkeiten, die vor einigen Jahren der Brühler Firma Allesandri entstanden sind.Stehen also noch zwei weitere Wahlen an. Die Kommunal-wahl am 30. August entscheidet nicht nur darüber, welche Bürgermeister oder Bürgermeisterin in den nächsten sechs Jahren in den Städten und Gemeinden „regieren“, sie be-stimmt auch über die Zusammensetzung der Räte, die ja die Kommunalpolitik vor Ort leisten sollen. Hier besteht für die Handwerker eigentlich Wahlpfl icht. Sie können direkt mit ihren Ratsvertretern „Einfl uss“ auf das nehmen, was in den nächsten Jahren geschieht. Vier Wochen später folgt dann die letzte NRW-Wahl in die-sem Jahr, die Bundestagswahl. Achten Sie in den nächsten Wochen genau auf die Aussagen und Versprechungen der

Kandidaten. Denken Sie auch daran, dass der Staat nicht nur den großen Unternehmen helfen darf, wo sich die Verspre-chungen publikumswirksam verkaufen. Die Medien nehmen kaum zur Kenntnis, wenn in den Städten und Gemeinden kleine und mittlere Firmen Kurzarbeit einführen oder Mit-arbeiter entlassen müssen. Wenn ein Unternehmen, in dem zwölf Mitarbeiter gearbeitet haben, vier ihren Arbeitsplatz verlieren, dann sind das mehr als ein Drittel der Belegschaft. Und auch dahinter verbergen sich Familien.Helfen kann hier die zuständige Kommune direkt. Etwa mit Aufträgen für örtliche Handwerksfi rmen. Deshalb nehmen Sie Einfl uss auf die Wahl. Stellen Sie den Kandidaten auch unangenehme Fragen und lassen Sie sich nicht von Versprechungen abspeisen. Nur wenn die Volks-vertreter sich eines Besseren besinnen, kann wirklich im kommenden Jahr wieder ein kleiner wirtschaftlicher Auf-schwung kommen. Die Handwerksbetriebe machen es den verschiedenen politischen Vertretungen seit vielen Jahren immer wieder vor, wie man schwere Wirtschaftskrisen über-winden kann.Weshalb können die Politiker das nicht?

Horst Krieger, Journalist

Ein guter Rat: Wählen gehen!

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TANJA SCHMITZRechtsanwältinFachanwältin für FamilienrechtFamilien- und ScheidungsrechtArzthaftungsrecht

WolfGANG KRÜGERRechtsanwaltTestamentsvollstrecker (DVEV)Erbrecht · BaurechtWettbewerbsrecht · GesellschaftsrechtVersicherungsrechtprivates Baurecht

RolAND SIEGERRechtsanwaltÖffentliches BaurechtVerwaltungsrechtBau- und Architektenrecht

fRANK DIERKERRechtsanwaltFachanwalt für Bau- und ArchitektenrechtFachanwalt für VerwaltungsrechtBaurecht · Architekten- und IngenieurrechtVerwaltungsrecht · ImmobilienrechtHandwerks- und Gewerberecht

CARSTEN KEUNECKERechtsanwaltFachanwalt für ArbeitsrechtStrafrechtVerkehrsrecht

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GUNNAR SEMRAURechtsanwaltFachanwalt für VerkehrsrechtFachanwalt Miet- und WohneigentumsrechtVerkehrsrecht · ZivilrechtMiet- und WohneigentumsrechtFamilien- und Scheidungsrecht

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Eine ganze Reihe personeller Veränderungen brachte die jüngste Mitgliederversammlung

der Maler- und Lackierer-Innung Rhein-Erft. Während Obermeister Wolfgang Rattay und auch Lehrlings-wart Heinrich Eßling in ihrer Ämtern bestätigt wurden, mussten andere Positionen im Innungsvorstand neu besetzt werden. Zum neuen stellver-tretenden Obermeister wählten die anwesenden Mitglied Ralph Buss-mann aus Frechen-Königsdorf. Er wolle sich insbesondere um die För-derung des Nachwuchses bemühen, begründet Bussmann sein Engage-ment im Vorstand der Innung. Neue stellvertretende Lehrlingswartin ist

jetzt Yvonne Schaupp aus Pulheim. Als Beisitzer im Innungsvorstand bestätigt wurden Peter Lorbach (Fre-chen), Ulrich Müller (Frechen), Theo Schorn (Kerpen) und Hans Peter Wollseifer (Hürth); als neue Beisitzer wurden gewählt: Andreas Lehmann (Erftstadt) und Achim Siegburg (Els-dorf). Ausgeschieden sind Andreas Röttgen (Brühl), Hans Sodt (Frechen) sowie Hermann-Josef Falterbaum (Bergheim).Hermann-Josef Falterbaum wird allerdings auch künftig an den Vor-standssitzungen der Maler- und Lackierer-Innung Rhein-Erft teilneh-men. Als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht.

IHN WÄHLTEN DIE MITGLIEDER DER MALER- UND LACKIERER-INNUNG RHEIN-ERFT ZU IHREM NEUEN STELLVERTETENDEN OBERMEISTER: RALPH BUSSMANN AUS FRECHEN.

Schimmelpilzen auf der SpurZwei Tage lang haben erfahrene Maler und Lackie-rer noch einmal die Schulbank im Bildungszen-trum der Innung gedrückt und fl eißig „gebüffelt“. Mit bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmer den Sachkundenachweis „zur Bekämpfung und Sanierung von Schimmelpilzschäden in Innen-räumen“. Referent des zweitägigen Seminars war Jörg Bandhorst, Fachdozent der TÜV Rheinland Akademie. Zudem wurde die Veranstaltung von der Firma Keimfarben tatkräftig unterstützt.

Neues Personal im Vorstand Maler- und Lackierer-Innung stellt sich neu auf

Ralph Bussmann stellvertretender Obermeister

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Energiekompetenz

Hier wirdZukunftgestaltet

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Energiekompetenz

Das Projekt ist ambitioniert und die Zeit drängt. Weil aus Mitteln des Konjunkturpaketes II fi nanziert, muss das neue „Energie-Kompetenz-Zentrum“ des Kreises bis Ende 2010 fertig sein. Anton-Josef Cremer, Dezernent im Bereich Schule und Weiterbildung, Familien, Senioren und Soziales beim Kreis und auch federführend für dieses Projekt zu-ständig, ist absolut zuversichtlich. Seine Zuversicht scheint begründet. Immerhin ist das ‚EkoZ‘ im politischen Raum absolut unumstritten. Im Juni hatten Kreisausschuss und Kreistag fraktions- und ideologie-übergreifend ihre Zustimmung gegeben. Damit steht der nach vor-sichtigen Schätzungen 2,7 Millionen Euro teuren Investition nichts mehr im Wege. Es folgt jetzt noch ein Architektenwettbewerb, dann die Ausschreibung mit anschließender Vergabe der Aufträge, danach können die Handwerker ran. Die sind übrigens von Anfang an „mit im Boot“. Vertreter der Kreishandwerkerschaft sitzen mit im Lenkungsausschuss für dieses ehrgeizige Projekt.Und auch der Platz für das Energie-Kompetenz-Zentrum war schnell gefunden. Dezernet Anton-Josef Cremer: „Unser Adolf-Kolping-Be-rufskolleg in Horrem ist der ideale Standort. Dort werden wir bau-en.“Geplant ist nach einer mit Unterstützung der Fachhochschule Aa-chen erarbeiteten Konzeption ein Zentrum, das „einer breiten Inter-essengruppe zu den Themenbereichen ‚regenerative Energien und Energieeffi zienz umfassende Schulungs- und Weiterbildungsmöglich-keiten ermöglichen sowie breit gefächerte und allgemein verständli-che Informationen präsentieren“ soll. Was aber steckt hinter der auf den ersten Blick etwas sperrigen Formulierung?Grundsätzlich soll im EkoZ verwirklicht werden, was nach Stand der Technik unter energetischen Gesichtspunkten am Bau heutzutage und in Zukunft machbar ist. Dabei haben die Organisatoren verschiedene Zielgruppen im Blick:» Alle Gewerke und Branchen aus Handwerk und Industrie können hier potenziellen Kunden die Möglichkeiten der Nutzung von regene-rativen Energieformen zeigen. Hinzu kommt die Nutzung der Schu-lungs- und Laborräume.» Im Schuljahr 2010/11 beginnt in Horrem der erste Bildungsgang zum ‚Techniker für Gebäudesystemtechnik‘ – die Auszubildenden werden die Möglichkeiten des EkoZ ebenso nutzen, wie viel andere Berufsbilder aus anderen Bereichen auch.» Nicht zuletzt steht das „Energie-Kompetenz-Zentrum“ auch der interessierten Öffentlichkeit als Informationszentrum zur Verfügung. Und sogar eine europäische Dimension scheint nicht ausgeschloss-sen, denn das Adolf-Kolping-Berufskolleg unterhält schon heute Be-ziehungen zu Partnerschulen in Spanien und Finnland.Das Gebäudekonzept sieht in einem Neubau neben Schulungs- und Beratungsräumen vor allen Dingen drei sogenannte Schauräume vor. Hier können zum Beispiel verschiedene Energieanlagen oder Wärme-dämm- und Lüftungssysteme präsentiert werden. Zudem ermöglicht das Gebäudekonzept den Einsatz unterschiedlicher Dämm- und Lüf-tungssysteme schon an der Gebäudehülle selbst.Auf dem Gelände des Berufskollegs steht noch ein Haus aus den 50er Jahren, das derzeit als Hausmeisterwohnung genutzt wird. Es wird ebenfalls in das Gebäudekonzept einbezogen. Partner aus den Hand-werk können dort theoretische Kenntnisse in die Praxis umsetzen und

in Form einer nachhaltigen Sanierungsbaustelle ständig dem aktuellen Stand der Technik anpassen. „Ursprünglich geht die Idee zur Entwicklung des EkoZ auf einen Vorschlag der Grünen zurück“, erinnert sich Dezernent Cremer. Im hessischen Butzbach gibt es so etwas ähnliches nämlich schon seit 25 Jahren. „Wir haben uns das Haus angeguckt“, sagt Cremer und ergänzt: „Das war beeindruckend.“ Der Kreis wird als Gesellschafter eine GmbH für den Betrieb des EkoZ gründen. Mitglied im Förderverein kann jeder werden, der möchte. Allerdings hat Kreisdezernent Anton Cremer schon eine „Zielgruppe“ im Blick: „Ich denke schon, dass Unternehmen wie etwa RWE oder die GVG ein solch wichtiges Projekt unterstützen könnten.“

NachhaltigeSanierungsbaustelle

DAS KONZEPT

Das Betreiberkonzept für das EKoZ sieht vor, dass es auch außerhalb der Schulzeiten, also zum Beispiel an Wochenenden oder während der Schulferien, seinen Betrieb aufrecht erhält. Dazu wird sogar ein eigener Eingang geschaffen.Besonders interessant für Handwerksbetriebe: Nicht nur ihre Auszubildenden bekommen hier Kontakt zu modernster Technik. Auch für die Beratung potenzieller Kunden bietet das EKoZ einzigartige Möglichkeiten, die in dieser Form bundesweit ihres gleichen suchen.Berufsbilder: Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik, Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Elektroniker für Betriebstechnik, IT-Systeme-lektroniker, Dachdecker, Tischler, Maler/Lackie-rer und am AKBK vertretende Bauberufe

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Moderne Energie

Über 200 Unternehmen haben bereits ihr Interesse signalisiert, dem Verein „Für moderne Energie – Handwerk und Rhein-Erft-Kreis e.V. beizutreten, der Anfang April in einer Versammlung im Heinrich-Nagel-Saal des Haus des Handwerks in Frechen gegründet wurde. Ziel des Vereins ist es, die Aktivitäten für die Nutzung moderner, umweltschonender Energien im Rhein-Erft-Kreis zu stärken und in der Öffentlichkeit bekannter zu machen, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung mo-derner und umweltschonender Energien zu schärfen und Projekte aus dem Bereich moderner Energien anzustoßen und aktive Partner dafür zu gewinnen. Auch soll ein kreisweites Netzwerk von Handwerksbetrieben und anderen Ein-richtungen rund um dieses Thema gebildet werden. Betriebe, die sich dem Netzwerk anschließen, erhalten einen Aufkleber für ihre Firmenfahrzeuge. Eng verbunden da-mit ist die Planung eines Energiekompe-

tenz-Zen-trums am A d o l p h -Kolp ing-B e r u f s -kolleg in H o r r e m durch den Rhein-Erft-Kreis in Verbindung mit der Kreishandwerkerschaft. Hier sollen junge Leute so qualifi ziert werden, dass sie eine „besonders gute“ Ausbildung bekom-men. Kreishandwerksmeister Hans Peter Wollseifer wies auf die Bedeutung des Kli-maschutzes auch für die Region zwischen Rhein und Erft hin. Das Handwerk im Kreis sei sehr leistungsstark: „Auch hier gibt es kompetente Firmen. Besonders erfreulich: Auf Wunsch kommen auch Sachverständi-ge zu den Kunden und beraten sie.“ Ober-meister Helmut Klein, selbst ein staatlich anerkannter Sachverständiger ergänzte: „Der Verein verfolgt keine wirtschaftlichen Ziele, um Gewinn zu erzielen.“

Landrat Werner Stump wies in der Grün-dungsversammlung darauf hin, dass er dieses Thema bereits im Jahr 2004 angestoßen habe: „Seither sind viele Aktionen und Pro-jekte angestoßen und verwirklicht worden. Der neue Verein wolle weitere Aktionen planen. So sollten jährlich Betriebe aus-gezeichnet werden, die sich besonders für erneuerbare Energien einsetzen würden.Der Landrat wurde zum Vorsitzenden gewählt, sein Vertreter ist der Kreishand-werksmeister. Der weitere Vorstand: Ge-schäftsführer Heribert Ropertz, Schriftfüh-rer Hans Peter Henseler, Schatzmeister Helge Still, Beisitzer Helmut Klein und Heinz Consten.

Betriebe beweisen ihre KompetenzLandrat übernimmt den Vereinsvorsitz

Entspannte Atmosphäre (v.l.): Landrat Werner Stump, Kreis-handwerksmeister Hans Peter Wollseifer und KH-Geschäfts-führer Heribert Ropertz.

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Finanzkrise, Wirtschaftskrise - mit einem großen Knall ist die Blase im vergangenen Jahr geplatzt. Viele, vor allen Dingen Kleinanleger, haben Teile ihres Gesparten verloren, mancher steht heute ohne sichere Altersver-sorgung da. Aber, was tun? „Flucht in die Sachwerte“ - im Wirtschafts-duden wird das Phänomen wie folgt beschrieben: „Bezeichnung für die Reaktion von Sparern, die bei anhal-tenden Preissteigerungen (Infl ation) ihre Ersparnisse aufl ösen und das Geld in Sachwerten anlegen, um ei-ner Entwertung ihrer gesparten Gelder zuvorzukommen..Aus Furcht vor einer drohenden Entwertung der Erspar-nisse wird nicht nur weniger gespart, sondern die Sparer werden ihre Er-sparnisse bei den Banken abheben und zur Werterhaltung z.B. Immobili-en kaufen.“ Macht Altervorsorge über Immobilien wirklich Sinn?, haben wir Frank Odenthal gefragt. Die Antwort des Kölner Immobilienkaufmanns ist eindeutig:

ODENTAHL: Sogenannte Vorsorge-Im-mobilien als Altersversorgung sind insbesondere für Selbstständige im-mer eine vernünftige Alternative. Zur Zeit sind die Zinsen günstig und die Preise gerade in Köln auf einem ver-nünftigen Niveau. Also: Gerade jetzt macht das Sinn!

» Können Sie das mit Zahlen konkre-tisieren...ODENTAHL: Wer für eine vermietete Ei-gentumswohnung etwa 120.000 Euro in vernünftiger Lage einsetzt, kommt auf eine jährliche Rendite von vier bis fünf Prozent plus möglicher Abschrei-bungen. Damit liegen Immobilien deut-lich über allem, was der Finanzmarkt in diesen Tagen seriös anbieten kann.

» Das ist angesichts des niedrigen Ni-veaus für Guthabenzinsen nachvoll-ziehbar. Bleibt beim Immobilieninvest-ment das Problem des notwenigen Eigenkapitals.ODENTAHL: Ja, aber mit 20 bis 30 Pro-

zent Eigenkapital bekommt man einen vernünftigen Finanzierungspartner. Das Thema ist einfach auf einen Nen-ner zu bringen: Wer in eine Vorsorge-Immobilie investiert leiht sich gutes Geld, und bezahlt mit schlechtem Geld zurück. Ich frage Sie: Was ist daran verkehrt?!

» Sie sprechen von Bestandsimmobili-en. Warum keine Neubauprojekte?ODENTAHL: Zum einen ist die ‘degres-sive Abschreibung’ weggefallen. Da-mit ist der Geschosswohnungsbau nicht mehr so interessant für Investo-ren. Aber auch Köln als Standort spielt bei den Überlegungen eine besonde-re Rolle: Köln ist einfach der richtige Standort. Hier ist das Leben noch in Ordnung, die Immobilienpreise sind auf einem marktgerechten Niveau.Wer in eine Immobilie investiert hat nicht nur die subjektive Sicherheit des eigenen Heims. Er ist aktuell auch un-ter objektiven Gesichtspunkten auf der sprichwörtlich sicheren Seite.

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Meistertag

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Meistertag

Es war wohl eher Zufall, dass die Handwerkskammer zu Köln den längsten Tag des Jahres für ihren „Meistertag 2009“ aus-gesucht hatte. Kein Zufall war indes die Wahl des Ortes für

den launigen Festtag: Rund 900 Gäste waren der Einladung in das Medio.RheinErft nach Bergheim gefolgt. Seit der Premiere im Ja-nuar 1992 war es das erstemal, dass die Meisterfeier der Kammer im Rhein-Erft-Kreis stattfand.1.350 junge Handwerker haben in den vergangenen zwei Jahren bei der Handwerkskammer zu Köln ihre Meisterprüfung bestan-den. Stellvertretend für alle ehrten Handwerkskammer-Präsident Franz-Josef Knieps und Kreishandwerksmeister Hans Peter Woll-seifer die Besten von ihnen. Darunter aus dem Bereich der Kreis-handwerkerschaft Rhein-Erft der 27-jährige Elektrotechniker Marc Heiartz (Bedburg) und der 25-jährige Maurer- und Betonbauer Christopher Schmitz (Erftstadt). Die mit Abstand jüngste Meisterin heißt Fenja-Carolin Ermel, kommt aus Bad Soberheim (Nahe), ist Konditorin und gerade einmal 19 Jahre jung!In seiner kurzen Begrüßung wies Handwerkskammer-Präsident Franz-Josef Knieps auf die tiefere Bedeutung der Meisterprüfung hin. Sie sei nämlich über die berufl iche Qualifi kation hinaus auch eine Lebenseinstellung: „Es ist die Entscheidung zum selbststän-digen Handeln.“ In der Tat: Etwa 50 Prozent aller Absolventen der Meisterschulen wollen sich selbstständig machen. Und in den allermeisten Fällen seien diese Existenzgründungen sehr er-folgreich. Knieps: „Der Meisterbrief ist die beste Sicherheit, die Banken für einen Kredit bekommen können.“ Kreishandwerks-meister Hans Peter Wollseifer betonte die auch in Krisenzeiten „positive Lage“ im Handwerk: „Unsere kleinen Strukturen sind stabiler als die Strukturen in den Großunternehmen.“ Zuversicht zeigte Landrat Werner Stump: „Hier im Rhein-Erft-Kreis gehen die Lichter nicht aus. Hier wird weiter investiert.“

Bestenehrung: Franz Josef Knieps und Hans Peter Woll-seifer (oben v.li.) ehren den 25-jährigen Christopher Schmitz. Der junge Erftstädter ist jetzt Meister im Maurer- und Beton-bauerhandwerk.

Auch nach der Meisterprüfung als Elektrotechniker möchte der 27-jährige Elektrotechni-ker Marc Heiratz aus Bedburg weiter bei RWE arbeiten (Foto unten rechts).

Riesen Freude: Friseurmeiste-rin Andrea Kersch aus Hürth gewann bei einer Verlosung den Ausbildungsgutschein der Handwerkskammer zu Köln im Wert von 1.000 Euro. Und Moderator Christoph Brüske geriet beim Anblick der jun-gen Meisterin ins Schwärmen

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Jahresempfang

Abt Benedikt und das Handwerk

Das Handwerk wird gestärkt aus der aktuellen Krise hervorge-hen. Davon ist Kreishandwerksmeister Hans Peter Wollsei-fer überzeugt, wie er den mehr als 450 Gästen des Frühjahr-

sempfangs der Kreis-Handwerkerschaft vor wenigen Wochen. Während Konzernvorstände und Hedgefonds-Manager derzeit jeden Kredit an Glaubwürdigkeit verloren hätten, seien es die „Unterneh-mer mit Bodenhaftung, Gemeinsinn und Verantwortungsbewusst-sein“, die das Vertrauen in die Wirtschaft wieder stärken und den Karren aus dem Dreck ziehen könnten, sagte Wollseifer. Und wie in wenigen anderen Bereichen seien wirtschaftliches Handeln und gesellschaftliche Verantwortung im Handwerk eng miteinander ver-knüpft.So haben die 4.903 Handwerksbetriebe im Rhein-Erft-Kreis erneut die Zahl der Ausbildungsstellen gesteigert. Zum dritten Mal in Folge, diesmal um 6,5 Prozent.Weil auch der Aufschwung im Handwerk nur „moderat“ war, werde - so die Einschätzung des Kreishandwerksmeisters - auch der Ab-schwung wesentlich moderater ausfallen. In diesem Zusammenhang setzt das Rhein-Erft-Handwerk auf die positiven Effekte aus dem so-genannten Konjunkturpaket II. Ein Großteil der knapp 50 Millionen Euro, die hier im Kreis investiert werden, sollen beim lokalen Hand-werk ankommen. Wollseifer: „Von einigen Kommunen haben wir bereits positive Rückmeldungen bekommen.“Langfristig aber bedürfe es aus Sicht des Handwerks einiger struk-tureller Änderungen. So müsse etwa die Mehrwertsteuer für Hand-werkerleistungen gesenkt werden. Erfahrungen des benachbarten Auslandes belegen die Sinnhaftigkeit: In Frankreich ist die Schwarz-arbeit gesunken, gleichzeitig sind mehr als 50.000 Arbeitsplätze neu entstanden. Offensichtlich aber fehlt in Deutschland der Mut zu einer solchen Strukturreform, fürchtet Hans Peter Wollseifer. Die Handwerker aber werden das tun, was sie von jeher getan haben, weil sie es können: In die Hände spucken, anpacken und das Brutto-sozialprodukt steigern.“Gastredner im Brühler Max Ernst-Museum war Altabt Stephan Schröer aus dem Benediktinerkloster Königsmünster. Amüsant, hu-

morvoll aber dennoch mit viel Sinn für die tiefere Bedeutung vollzog er eine Gedankenreise durch die 73 Kapitel der „Regeln des Heiligen Benedikt“. Und siehe da: Vieles vom dem, was Benedikt für das Le-ben im Kloster als Regeln aufgeschrieben hat, lässt sich - bei genauer Betrachtung - auch auf das weltliche Leben, etwa in einem Hand-werksbetrieb übertragen. Kapitel zwei etwa ist an die Äbte gerichtet, so etwas wie der Meister im Handwerksbetrieb. Und da heißt es in Regel 38: „Er sei sich darüber ganz im klaren: Wie groß auch die Zahl der Brüder sein mag, für die er Verantwortung trägt, am Tag des Gerichts muss er für sie alle dem Herrn Rechenschaft ablegen, dazu ohne Zweifel auch für sich selbst.“Beim Kreishandwerksmeister liest sich das dann so: „Das Handwerk lebt von der Kommunikation und dem Miteinander mit den Mitar-beitern...Familiärer Gemeinschaftssinn in schweren Zeiten statt Mas-senentlassungen, Werksschließungen und Standortverlagerungen. Lebenslange Verantwortung statt Profi tgier.“

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Titelthema

Finanzkrise, Wirtschaftskri-se, mit Milliarden greift der Staat - und damit natürlich

wir alle als Steuerzahler - Großun-ternehmen unter die Arme. Opel, Arcandor, selbst Porsche will Geld haben...Und das mittelständische Handwerk? Das muss sich selbst helfen und tut das auch!„Die Gründungsbereitschaft lässt im Handwerk auch in der Krise nicht nach!“ Das, so geht aus einer aktuellen Mitteilung der Landes-Gewerbeförderungsanstalt (LGH) hervor, zeigen die Eintragseingän-ge für die Meistergründungsprämie NRW.Der Trend zur Neugründung setzt sich demnach auf „hohem Niveau“ fort. Im ersten Quartal des laufenden Jahres waren 239 Anträge, davon konnten 229 be-reits positiv beschieden werden. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2008 waren es „nur“ 188 Anträ-ge. Die LGH-Experten sehen gute Chancen, in diesem Jahr ähnliche Zahlen erreichen zu können, wie 2007. Da waren es am Ende des Jahres 853 Anträge auf Meister-gründungsprämie.Absolut stabil und vor allen Din-gen völlig unabhängig vom Auf und Ab der konjunkturellen Ent-wicklung führt zudem jede mit der Meisterprämie verbundene Fir-mengründung oder Übernahme im Laufe von drei Jahren dazu, dass statistisch etwa fünf Arbeitsplätze neu entstehen oder zumindest ge-sichert werden können. Klar, dass NRW-Wirtschaftsministerin Christa

Thoben (CDU) mehr als zufrieden ist: „Die Meistergründungsprämie bestätigt sich erneut als wichtige Zukunftsinvestition“, sagt sie und ergänzt: „Hier werden mit gerin-gem fi nanziellem Förderaufwand hohe positive Arbeitsplatzeffekte erzielt.“ Und das passiere eben auch in Zeiten, wo in anderen Wirtschaftsbereichen vielfach nur noch über die Höhe des Arbeits-platzabbaus diskutiert werde.In einer aktuellen Befragung unter den geförderten Gründern war er-mittelt worden, dass die insbeson-dere auf ihr eigenes Fachwissen und auf die Erfahrung im Unter-nehmen bauen.Wichtigste Motivationsfaktoren für die jungen Unternehmer sind demnach die Verantwortung ge-genüber den Mitarbeitern und ge-genüber der eigenen Familie. Aber auch die mit der Selbstständigkeit verbundenen Chancen der Selbst-verwirklichung spielen eine be-deutende Rolle.Für die LGH „zeugt genau das vom klassischen Inhaberunternehmer in kleinen Betrieben. Vorangetrie-ben werden sie von ihrem eigenen Tatendrank und dem Wunsch nach mehr Verantwortung und nach Un-abhängigkeit.“ Auch vor dem Hin-tergrund wirtschaftlicher Krisen-szenarien seien das Faktoren von bedeutendem Stellenwert.Das Gründungsverhalten der jun-gen Handwerksmeisterinnen und -meister sei ein „stabilisierender Faktor“ für die wirtschaftliche Ent-wicklung.

StabileFaktoren

MEISTERGRÜNDUNGSPRÄMIE: Auch in Krisenzeiten setzt das Handwerk positive Zeichen - Neugründungen schaffen Arbeitsplätze

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Lichtblicke

Am Ende ist alles gut geworden. Die neue Heizung ist eingebaut und funktioniert. Zwischenzeitlich war es für alle Beteiligten auch mal weniger lustig.

Rückblende: Am frühen Morgen des 22. Dezember 2008 fährt Hans-Willi Schmitz zur Arbeit. Im Autoradio hört der Erftstädter bei Radio Erft von der Aktion ‚Lichtblicke‘. Eine nagelneue Heizungsanlage ist da in einer Versteigerung. Modernste Brennwerttechnik, das aktuelle Gebot liegt bei 4.600 Euro. 11 Uhr - im Büro ist Frühstückspause. „Ich bin dann mal ins Internet und habe 4.750 Euro geboten.“ Eine Stunde später kommt der Anruf vom lokalen Radiosender: „Herzlichen Glückwunsch, Herr Schmitz. Sie haben den Zuschlag für die Heizung bekommen!“Das passte prima. Die alte Heizung - ein Selbstbau - hat-te 18 Jahre auf dem Buckel. „Die wollten wir ohnehin bald austauschen.“ Für Ehefrau Karin eine Überraschung.Von der Kreishandwerkerschaft bekommt Familie Schmitz eine Liste mit Fachbetrieben aus Erftstadt. „Wir haben uns dann für die Firma Dresga entschieden; weil die auch aus Liblar sind,“ sagt Hans-Willi Schmitz. Doch als Martin Dres-ga die von der Firma Wolf gesponsorte Anlage einbauen will, stellt er fest: Die ist zwar klasse, passt aber nicht ins

Haus der Familie Schmitz. Ein Anruf bei Verkaufsberater André Decker, ein gemeinsamer Ortstermin, dann ist die Lösung gefunden: Die Firma Wolf erhöht ihr Engagement, spendet eine passende Heizungsanlage. Wert: Etwa 8.500 Euro. Von der Kreishandwerkerschaft gibt es noch einen Zuschuss in Höhe von 1.200 Euro für den Einbau oben-drauf. Der Einbau selbst klappte absolut reibungslos. Mar-tin Dresga: „Die Firma Wolf hat da super mitgemacht. Ab-solut pünktlich geliefert und ein Mitarbeiter hat am Ende auch noch einmal alles kontrolliert.“Einen Schrecken bekommt Hans-Willi Schmitz, als er bei der GVG anruft. Der regionale Gasversorger, so hatte man ihm gesagt, beteilige sich auch an der Aktion ‚Lichtblicke‘ und spendiere für ein Jahr die Gaskosten. „Davon wissen wir nichts“, sagt eine nette aber bestimmte Stimme am an-deren Ende der Leitung. „Ein kleines Kommunikationspro-blem in unserem Haus“, entschuldigt sich Andrea Schäfer. Dafür bringt sie Hausherrin Karin Schmitz einen bunten Strauß Frühlingsblumen mit. Und Gas im Wert von 1.700 Euro gibt es für Familie Schmitz auch noch. Zum Schluss hat eine wunderbare Aktion auch für Familie Schmitz in Erftstadt ein richtig gutes Ende gefunden.

Aktion ‚Lichtblicke‘ bringtwohlige Wärme ins Haus

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Titelthema

A_Meisterbrief_06_09.indd 1 04.06.2009 13:15:06 Uhr

Die Welt erlebt eine der schwersten Wirtschaftskrisen seit dem vergangenen Krieg.

Bürger verlieren ihre Rücklagen, die sie im guten Glauben Banken anvertraut ha-ben. Immobilien verlieren beständig an Wert. Die Zahl der Unternehmens- und Privat-Insolvenzen steigt in Rekordhö-hen. Betroffen davon ist auch der Mittel-stand. Doch im Gegensatz zum Staat, der in solchen Situationen ja immer auf seine Melkkühe – die Bürger – zurückgreifen kann, müssen die kleinen und mittleren Handwerksbetriebe auf ihre Eigeninitiati-ven bauen. Das haben sie in der Vergangenheit schon häufi ger gemeistert, und das werden sie auch in der jetzigen Krise tun.Nach den Aussagen von Wissenschaftlern kann man schon im kommenden Jahr mit einem kleinen Aufschwung rechnen. Die Talsohle der Krise scheint dann erreicht zu sein.Die Handwerksbetriebe wollen aber nicht so lange warten. Sie wollen die schwierige Lage auch mit Hilfe der Ban-ken und Sparkassen überstehen.Die Genossenschaftsbanken und Spar-kassen sind die Hausbanken der mei-sten Betriebe. Sie versprechen Hilfe. Uwe Goldstein, Sprecher der Genossen-schaftsbanken im Rhein-Erft-Kreis, weist die Vermutung zurück, dass es bei der Ge-währung von Darlehen an Handwerksbe-triebe zu einer „Kreditklemme“ kommt: „Dieses Wort kennen wir nicht.“ Bei der

Berechnung der Kapitaldienst-Fähigkeit gäbe es keine Unterschiede wie vor der Krise. Allerdings würden die Beratungen intensiver geführt, wenn ein Unterneh-men tatsächlich einmal in ernste Schwie-rigkeiten geraten würde.Auch bei der Kölner Bank werden nach wie vor Kredite an den Mittelstand ver-liehen. Schließlich sei man sich der Ver-pfl ichtung gegenüber den kleinen und mittleren Unternehmen bewusst.Die Vertreter der Kreditinstitute mahnen jedoch die Unternehmen, ihre Rech-nungen fristgerecht zu schreiben: „Es geht nicht an, dass ein Handwerker für seine gute Arbeit erst zwei Monate spä-ter die Rechnungen verschickt und dann noch ein Zahlungsziel von einem Monat gewährt.Dr. Elke Lindhorst von der Kreissparkasse Köln sieht die Rolle des Handwerks im-mer noch sehr positiv, auch wenn es von Branche zu Branche Unterschiede gäbe. Grundsätzlich habe sich an der Kreditver-gabe der KSK an den Mittelstand nichts geändert: „Wir haben im vergangenen Jahr insgesamt 3,4 Milliarden Euro Neu-kredite vergeben und davon 1,9 Milliar-den an Unternehmen.“Sparkassen und Volksbanken betonen, dass sie auch weiter mit ihren Filialen und Zweigstellen in der Fläche bleiben werden: „Es ist selbstverständlich, dass wir dem Mittelstand in dieser schwie-rigen Zeit beistehen werden.“

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In aller Kürze

n Verbesserte PerpektivenDas Handwerk setzt darauf, einen Bei-trag zur Stabilisierung der Konjunktur in Deutschland leisten zu können. „Wir rechnen zwar mit einem realen Umsatz-minus von rund zwei Prozent, das ist aber ein geringerer Rückgang als in anderen Wirtschaftszweigen“, so ZDH-General-sekretär Hanns-Eberhard Schleyer bei der Vorstellung des Konjunkturberichts für das Frühjahr 2009 in Berlin. Die Prognose für 2009 hängt allerdings von verbesserten Perspektiven bei den politischen Rah-menbedingungen und von der zügigen Umsetzung der beiden Konjunkturpakete ab. n Neue Stärke„Das Handwerk wird gestärkt aus der aktu-ellen Krise hervorgehen.“ So hat es Kreis-handwerksmeister Hans Peter Wollseifer beim traditionellen Frühjahrsempfang des Rhein-Erfthandwerks unlängst formuliert. Zum einen sei das Handwerk von den aktu-ellen Krisenszenarien deshalb nicht so stark betroffen, weil es als bodenständige Branche grundsätzlich nicht so anfällig sei für wilde Spekulationen wie etwa die Finanzbranche. Darüberhinaus aber sieht Wollseifer seinen Optimismus in den klassischen Tugenden der Handwerksmeister begründet: Weniger jam-mern, mehr anpacken! (s. auch Seite 14)

n VerkaufspsychologieDie gute handwerkliche Ausbildung ist das eine. In einem immer schärfer wer-denden - zuweilen inzwischen sogar eu-ropaweiten - Wettbewerb reicht das für den unternehmerischen Erfolg nicht im-

mer aus. „Marketing“ ist gefragter denn je. Und das gehört nicht zur klassischen Ausbildung im Handwerk. Deshalb hatte die Kreishandwerkerschaft jetzt in Zu-sammenarbeit mit dem Institut „Reinke Rhetorik“ ein entsprechendes Seminar angeboten (FOTO OBEN). Das aktuelle The-ma im Heinrich-Nagel-Saal: „Rhetorik und Verkaufspsychologie im Handwerk.“ Für so manchen der Teilnehmer brachte das ganz neue Erfahrungen.

n KurzarbeitDie Betriebe des Handwerks bekom-men die Auswirkungen der aktuellen Fi-nanz- und Wirtschaftskrise zunehmend zu spüren. In dieser Situation kann Kurz-arbeit auch für Handwerksbetriebe ein geeignetes Mittel sein, um einen vorü-bergehenden Auftragsrückgang zu über-brücken. Damit können Kündigungen vermieden und die Bindung von Fach-kräften gesichert werden. Im Vorfeld der jetzt von der Bundesregierung beschlos-senen Neuregelungen zur Kurzarbeit hat sich der ZDH deshalb für eine deutliche fi nanzielle Entlastung der Betriebe und für eine Vereinfachung des Antragsverfahrens ausgesprochen. In der Vergangenheit war Kurzarbeit ge-rade für kleine Betriebe, die oft nur über geringe Rücklagen verfügen, ein relativ teures Instrument. Denn bisher musste der Arbeitgeber für seine in Kurzarbeit befi ndlichen Arbeitnehmer die Sozial-versicherungsbeiträge in vollem Umfang abführen. Zudem hat das komplizierte Antragsverfahren gegenüber den Arbeit-sagenturen viele Betriebe davor zurück-schrecken lassen, Kurzarbeit zu beantra-gen. Mit dem „Gesetz zur Sicherung von Be-schäftigung und Stabilität in Deutschland“ sind rückwirkend zum 1. Februar 2009 folgende Erleichterungen beim Kurzarbei-tergeld beschlossen worden:

>> Die Agenturen für Arbeit erstatten die Hälfte der Beiträge zur Sozialversiche-rung, die auf Kurzarbeit entfallen. >> Für Beschäftigte, die während der Kurzarbeit an Weiterbildungsmaßnahmen

teilnehmen, können auf Antrag für diese Zeit die Beiträge sogar zu 100 Prozent übernommen werden. >> Um für einen oder mehrere Beschäf-tigte Kurzarbeitergeld zu beantragen, reicht ab sofort der Nachweis eines Ent-geltausfalls von mehr als 10 Prozent. Da-mit wird die bisher geltende Bedingung ausgesetzt, dass mindestens ein Drittel der Belegschaft von einem Entgeltausfall betroffen sein muss. Auch müssen nicht

mehr wie bisher Arbeitszeitkonten vor Bezug des Kurzarbeitergeldes ins Minus gebracht werden. Darüber hinaus wirken sich ab dem 1. Januar 2008 durchgeführte vorübergehende Änderungen der Arbeit-zeit aufgrund von Beschäftigungssiche-rungsvereinbarungen nicht mehr negativ auf die Höhe des Kurzarbeitergeldes aus.

n Image „aufpolieren“Deutsche Handwerkskunst wird im Aus-land ebenso geschätzt wie die Ausbil-dung, die jungen Menschen hierzulande im Handwerk erfahren. Und doch ist das Handwerk selbst nicht ganz so zufrieden mit seinem Bild in der breiten Öffentlich-

keit. Nicht zuletzt deshalb ist in den ver-gangenen Monaten eine groß angelegte Werbekampagne geboren worden. Mit der Agentur ‚Scholz and Friends‘ konnte das Handwerk dafür einen renommierten Partner gewinnen. Noch sind Einzel-heiten der Kampagne eines der am besten gehüteten Geheimnisse, denn der offi zi-elle Startschuss fällt erst im kommenden Jahr. Dennoch konnte Mathias Bucksteeg (Foto) als externer Berater des Deutschen Handwerkskammertages im Rahmen der jüngsten Mitgliederversammlung der Baugewerks-Innung Köln/Rhein-Erft die Kernpunkte der Kampagne vorstellen. Das Ziel ist klar: Das Handwerk will sein „Image aufpolieren“. Aus gutem Grund, denn das Handwerk gilt über alle Be-völkerungsschichten hinweg als „altmo-disch“ und auch von den Verdienstmög-lichkeiten sind die wenigsten Menschen wirklich überzeugt. Insbesondere bei den Jugendlichen, also potenziellen Auszubil-denden, kommt das Handwerk in solchen Befragungen nicht sonderlich gut weg.

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In aller Kürze

n Handwerk hofftZum Ausgang der Euro-pawahl 2009 erklärt Otto Kentzler, Präsident des Zen-tralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):„Die niedrige Wahlbeteiligung im Vergleich zu Bundestags-wahlen ist sicher zu bedau-ern. Es ist nicht gelungen, die Bedeutung der europäischen Entscheidungsprozesse der Mehrheit der Wahlberech-tigten zu vermitteln. Immer-hin haben aber 44 Prozent mit ihrer Stimmabgabe deutlich gemacht, dass sie auf Europa vertrauen und erwarten, dass die Probleme in der gegenwär-tigen Finanz- und Wirtschafts-krise in der Gemeinschaft der Europäischen Union leichter zu lösen sind. Das sollte der Politik in allen europäischen Staaten Mut machen und bei der Bewältigung der Krise hel-fen.Der Mittelstand setzt darauf, dass das neue Parlament und die noch zu bestimmende Kommission verstärkt eine Politik für kleine und mittle-re Unternehmen machen, die das Rückgrat der Wirtschaft in Europa bilden. Vor allem müssen alle Anstrengungen zum Bürokratieabbau fortge-setzt werden. Die Wahlergeb-nisse lassen hoffen, dass nun bald in allen Ländern eine Zustimmung zu einem institu-tionellen Vertrag möglich ist, der die Zusammenarbeit der 27 Staaten neu regelt. Damit ließe sich ein Stück zusätz-licher Sicherheit für eine er-folgreiche Zukunft Europas erreichen.“

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Die Reportage

Wenn ich an meinem Gleitschirm hänge und in der Luft bin, dann denke ich: ‚Ich kann fl iegen!‘ Wahn-sinn, dass ich das machen kann. Das ist Glück.“

Christian Wolter ist kein Phantast. Der 45-Jährige ist selb-ständiger Kfz-Mechaniker, seit 1990 mit eigenem Betrieb im Bergheim-Glessen. Und ein lebensmüder Abenteurer ist der dreifache Familienvater auch nicht. Aber Christian Wolter ist seit vielen Jahren begeisterter Gleitschirmfl ieger. Er liebt den Sport, der in für den Kfz-Mechaniker unvergleichlicher Weise das Naturerlebnis mit hochentwickelter Technik ver-bindet.Als sei es gerade erst gestern gewesen erinnert sich Chri-stian Wolter an jenen Tag im Sommer 1991: An einem Strand in Spanien sieht er zwei Motorschirm-Flieger vor dem Pano-rama der im Meer versinkenden Sonne: „Ich war sofort faszi-niert“, schwärmt er auch heute noch. Aber Christian Wolter war damals im Motorsport aktiv. 24-Stunden-Rennen, Lang-streckenpokal. Da blieb neben dem Aufbau des noch jun-gen eigenen Betriebes kein Platz für ein neues Hobby.1995 sollte sich das ändern. Seine Frau Caroline und er be-kamen Zwillinge. Zwei Mädchen. „Das wars dann mit dem Motorsport“, sagt Christian Wolter ohne jeden Gram. Vier Jahre später macht er auf der Wasserkuppe bei Fulda sei-nen ersten Gleitschirm-Kurs. Sofort ist er von der Freiheit des Fliegens fasziniert. Für sein neues Hobby braucht Wol-ter Thermik und Berge. Die Voraussetzungen im Rheinland sind da eher schlecht. Schnell ist für den gelernten Kfz-Mei-ster klar: „Da muss ein Motor dran!“ Christian Wolter leistet Pionier-Arbeit. Aus einem alten Roller-Aggregat baut er sich seinen ersten Flugmotor. 2003 legt er die Prüfung für den so-genannten „Ultralight-Schein“ ab. Er tritt dem Flugsportclub in Linnich bei. >>>

Der Tütenfl ieger

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Die Reportage

Denn einfach so auf einer Wiese darf Wolter mit seinen motorgetriebenen Gleitschirmen nicht starten. „Das ist al-les ganz offi ziell“, erklärt er. Gestartet wird auf dem Flugplatz, die Flüge werden angemeldet, die Flughöhe ist genau fest-gelegt.Christian Wolter ist inzwischen ein er-fahrener Pilot. Rund 300 Stunden stehen bereits in seinem Flugbuch. Und nicht ein einziges mal hat er bislang eine kritische Situation erleben müssen. „Da kann mecha-nisch nichts kaputt gehen, was für mich beim fl iegen gefährlich werden könnte“, sagt Wol-ter mit dem Wissen des Mechaniker-Meisters. Zumal er die wichtigsten Teile selbst baut. Entscheidend für die Sicherheit ist die gute Ausbildung. Vor allen Dingen auf die Wetter-kunde kommt es an. „Da ist der Spielraum für uns beim Fliegen sehr klein.“ Viel mehr als 20 Stundenkilometer Wind vertragen die Gleit-schirme nicht gut. Aber ansonsten: Einfach nur sensationell!Inzwischen hat Christian Wolter drei eigene Mo-torgleitschirme: Einen kleinen 125 ccm-Motor mit 16 PS und 23 Quadratmeter großem Schirm. Den fl iegt der 45-Jährige mit einem Gestell, das er sich auf den Rücken schnallt. Mehr braucht der Mann nicht zum Fliegen!Ein bisschen komfortabler ist der Zweisitzer mit 220 ccm Motor. Die 30 Pferdestärken beschleunigen das Trike beim Start auf etwa 40 km/h. Dann bläht sich der 45 Quadratmeter große Schirm auf und schon hebt Christian Wolter ab. Seine Sicherheitsausrüstung besteht aus Helm, Overall und festen Schuhen, dazu kommen der Kompass, ein Höhenmesser, die Flieger-karte und ein kleiner Taschenspiegel. „Damit kann ich sehen, wieviel Sprit ich noch im Tank habe“, erklärt Wol-ter seinem staunenden Gegenüber lächelnd. Und dann hat der Pilot auch immer „Theo“ mit bei seinen Flügen. Einen kleinen Stoffl öwen: „Den hat mir meine Tochter als Maskottchen geschenkt.“Eine Tankfüllung reicht für etwa drei Stunden grenzenlose Freiheit tausend Meter über der Erde. Bei guten Bedin-gungen kommt Christian Wolter von Bitburg bis zu seinem Heimatfl ughafen in Linnich. Auf der Höhe von Nörvenich muss er sich dann allerdings regelmäßig den Spott der Flug-aufsicht auf dem Natofl ughafen anhören: „Tütenfl ieger“ heißen die Gleitschirmpiloten bei den Jetpiloten. „Aber die meinen das nicht so. Eigentlich fi nden die meisten das was wir machen auch klasse!“

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Gipfelstürmer, Grillfackel, Edelfi schspieße, Knob-lauchschnecken, Gyros-

Taschen oder Ceylon-Spieße vom Hähnchen: das sind nicht etwa exotische Gerichte, die der eine oder andere Bürger im Urlaub ken-nengelernt hat, nein es sind Ange-bote, die die Verbraucher in den Theken und Auslagen der Metzge-reien und Fleischereien im Rhein-Erft-Kreis entdecken können.Es ist - wenn wir dem Kalender glauben dürfen - Sommer und da-mit auch Grillzeit. Längst gönnen sich die Bürger bei ihrer Grillparty mehr als nur die Bratwürste oder Steaks. Das heimische Fleischer-handwerk will sich mit seinen Angeboten deutlich von der Kon-kurrenz in Super- und Verbrau-chermärkten unterscheiden.„Grillen für Feinschmecker“ hat Dietmar Skupin aus Kerpen-Balk-hausen seine Angebotspallette überschrieben. Einige besonders

edle Angebote gibt es allerdings nur auf Vorbestellung wie die Lachsspieße oder das Grillgemü-se.Neben seiner Ehefrau arbeiten noch drei Aushilfen und eine fest angestellte Kraft in der Firma mit, zu deren Kunden auch viele Ver-eine und Organisationen gehören. Bei den Namen lassen nicht nur Meister Skupin, sondern auch viele Kollegen im Rhein-Erft-Kreis ihrer Phantasie freien Lauf.So gibt es Lummerzöpfe ebenso die Burewurst. Dahinter verbirgt sich übrigens eine südafrikanische Spezialität. Gyros-Taschen (mit ei-ner entsprechenden Füllung) sind ebenso in wie die Chili-Weißwurst oder die Hähnchenhaxen. Seit ei-nigen Jahren im Trend sind die Bär-lauch-Würstchen: In dieser Saison sind sie der Renner.Und auch das wird deutlich: Fast alle Kunden möchten ihrer Grill-Spezialitäten fertig mariniert.

Grillen für FeinschmeckerDas Fleischerhandwerk bringt mehr auf die Kohlen als Bratwurst und Bauchspeck

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Baugewerks-Innung

Mit einer kaputten Schubkarre und drei krummen Was-serwaagen habe ich vor genau 20 Jahren angefangen“, lacht Calogero Fiorentino. Gemacht hat der gebürtige

Italiener daraus eine Bauunternehmung mit heute 50 fest ange-stellten Mitarbeitern. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!Nach den Anfängen in Heimersdorf und einem Umzug nach Porz-Lind hat Calogero Fiorentino mit seiner ITG Baugesell-schaft im Ostheimer Gewerbegebiet am Herkenrather Weg seit April vergangenen Jahres ein neues Betriebsgelände aufgebaut. Von hier aus managt der Geschäftsführer mit seinen Mitarbei-tern das Unternehmen. Das Geschäftsfeld umfasst den kom-pletten Bereich des Hochbaus vom Rohbau bis zur schlüssel-fertigen Immobilie.Auch in Krisenzeiten ist das Unternehmen immer gewachsen. „Man muss wachsam sein und beweglich. Sich immer auch auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen.“ So beschreibt Calogero Fiorentino sein Erfolgsrezept.Derzeit beschäftigt die ITG drei Azubis. Und der Chef kümmert sich persönlich um seine Lehrlinge. Die Übungsarbeiten in der Betriebshalle kontrolliert Fiorentino nach Feierabend mit wach-samem Auge selbst (Foto). Drei Mauerstücke stehen da. Jeder Auszubildende hat sein eigenes Übungsstück - entsprechend seines Ausbildungsstandes. Die Anweisungen des Chefs kom-men ruhig aber bestimmt: Morgen früh abreißen und wieder neu aufbauen. Nächste Woche ist Prüfung. Bis dahin muss das sitzen.So wie sich seine Auszubildenden auf Calogero Fiorentino ver-lassen können, können sich auch die Kunden auf ihn verlassen. Vielleicht ist auch das ein Grund für den Erfolg in den ver-gangenen 20 Jahren.

Stein für Stein aufgebaut

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Persönlich

Erinnerungenan 80bewegte undbewegendeJahre

ALS GANZ JUNGER BURSCHE HAT HERBERT ISNER NACH DEM 2. WELTKRIEG ERFAHREN, WAS ES HEISST, EINE CHANCE ZU BEKOMMEN. DIE ERFAHRUNG HAT IHN GEPRÄGT. DIE AUSBILDUNG WURDE FÜR IHN ZU EINER HERZENSANGELEGENHEIT. „ES WIRD ZEIT, DASS DIE GESELLSCHAFT MERKT, WIEVIEL EHRENAMTLICHE ARBEIT IN DIESER GESELLSCHAFT STECKT!“ - SAGT ER. ABER ISNER, DER VOR WENIGEN WOCHEN IM HAUS DES HAND-WERKS SEINEN 80. GEBURTSTAG FEIERN KONNTE, SPART AUCH NICHT MIT KRITIK: „ZUVIELE KOLLEGEN HABEN KEINEN BOCK MEHR AUF EHRENAMTLICHE ARBEIT!“, HAT ISNER DENEN UNLÄNGST BEI EINER VERSAMMLUNG DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES DER KFZ-INNUNG INS STAMMBUCH GESCHRIEBEN.

Dass er einmal in der Nähe der Stadt Köln seine zweite Heimat fi nden würde, hat sich der Kfz-Elektriker-Meister, der vor

wenigen Wochen sein 80. Lebensjahr vollendet hat, sicherlich nicht träumen lassen.Nach dem Besuch der Mittelschule in seiner Heimatstadt Beuthen (Oberschlesien) wurde er zusammen mit einigen Schulkameraden in ein Internat der Firma Daimler-Benz gebracht. Dort nahm er nicht nur am Unterricht teil, er wur-de gleichzeitig zum Flugzeugmotorenschlosser ausgebildet und nahm auch an einer vormilitä-rischen Ausbildung teil: „Wir sollten Deutsch-land retten“, erinnert sich Isner an diese Zeit, in der er noch kurze Zeit im „Kessel“ von Berlin eingesetzt wurde.Doch das klappte bekanntlich nicht. Der Berg-heimer machte sich mit einigen Kameraden zu Fuß auf den Weg gen Westen. Doch immer wenn die jungen Leute glaubten, schneller als die Russen zu sein, wurden sie wieder einge-holt.In Dessau hatten sie Glück, dass die Wachsol-daten so viel Wodka tranken, dass sie einschlie-

fen und die Flucht von Isner und Co. verpennten. Der junge Bergheimer kam bei einem Bauern in der Nähe von Helmstedt unter. Und arbei-tete dort auch in einem Kohlentagebau, durch den die Grenze zwischen Ost und West verlief - Isner arbeitete im östlichen Teil. Nachdem er dank seiner Ortskenntnisse mancher Familie zum Übertritt in den Westen verholfen hatte, wagte der junge Schlosser selbst den Schritt.Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes hatte seinen Bruder in der Nähe von Hückel-hoven ausfi ndig gemacht. Durch die Vermitt-lung des Arbeitsamtes Grevenbroich bekam er zunächst eine Stelle bei einem Landwirt in Korschenbroich. Als ihm die ältere Hausdame dort nachts „besuchen“ wollte, ging Isner nach zwei Monaten erneut auf die Flucht: „Im Alter von 17 Jahren wusste ich doch noch nicht, wie es ging.“Bei seinem nächsten landwirtschaftlichen Ar-beitgeber in Berrendorf entdeckte der spätere Elektriker ein neues Talent: Er musste einen drei Jahre alten Ochsen aus der Eifel „zähmen“. Der junge Knecht ging dabei nicht gerade zimper-

lich mit dem Vierbeiner „Hans“ um: „Wenn der nicht parierte, setzte es was mit dem Stock. Hans guckte mich dann doof an, beim zweiten Mal hatte er es kapiert.“ Zum Dank durfte der Ochse bei schlechtem Wetter im Stall bleiben.An einen Husarenritt erinnert sich Isner noch heute: „Mit einem Karren, auf dem sich eine Waage, Gewichte und ein Helfer befanden, ging es zum Ostbahnhof. Dort sollten die Ber-rendorfer Kunstdünger abholen. Auf dem Ba-salt-Pfl aster rutschte das Tier aus und raste dann in wilder Fahrt durch Elsdorf bis nach Etzweiler - Waage, Gewichte und Helfer fl ogen im hohen Bogen vom Karren und mussten zunächst wie-der eingesammelt werden, bevor der Kunstdün-ger dann doch noch auf den Wagen geladen werden konnte.Nach der Währungsreform bekam der junge Bursche in der Burg Thorr ein Zimmer: „Frau Pohl, die Eigentümerin der Gebäude, ist mir zu einer zweiten Mutter geworden.Das war gleichzeitig der Beginn seiner eigent-lichen Berufskarriere. >>>

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PersönlichEr arbeitete zunächst anderthalb Jahre in ei-ner Opel-Vertretung in Elsdorf, bevor er in die Reparaturwerkstatt der Belgischen Streitkräfte wechselte. Dort bildete er sich auch mit Hil-fe von Arbeitskollegen weiter: „Ich habe Reg-ler für die gesamte Armee eingebaut.“ 1957 legte er die Prüfung als Kfz-Elektriker-Meister ab. Zeit für junge Mädchen hatte Isner nicht. Zusammen mit zwei Kollegen zog er durch Säle bei Kirmes, Schützenfest, Karneval und anderen Feiern. In dem Unterhaltungs-Terzett spielte Isner die „Quetsch“. Doch das Geld ließ er nicht an der Theke, er sparte es, um 1958 mit dem Bau einer Werkstatt in Thorr zu beginnen. Die Quetsch wurde in die Ecke gestellt, am 1. November 1959 machte sich Isner selbstständig. „Man konnte gut davon leben“ erinnerte sich der Meister. 14 Lehr-linge hat er ausgebildet, nur einer schaffte die Prüfung nicht.1988 hatte er den besten Mitarbeiter, einen Italiener, schon als seinen Nachfolger auser-koren. Doch dann machte er Oster-Urlaub und kam nicht zurück: „Er lernte dort seine Frau kennen.“1964 drückte der Thorrer erneut die Schul-bank. Er wurde Kfz-Mechaniker-Meister.Neben seiner berufl ichen Laufbahn baute er zusammen mit einem Kollegen ein Wohn-haus auf. Vor lauter Arbeit hatte Isner keine Zeit, sich nach einer Frau umzusehen: „Ich hatte einfach keine Zeit. Als ich dann etwas ruhiger treten konnte, waren die Frauen, die

mir gefi elen, schon vergeben. Und die, die noch da waren, fi elen durch die Prüfung.“ Trotzdem feiert Isner jeweils am 31. Mai in seinem Freundeskreis einen Hochzeitstag: „Ich habe keine Lust, mich ständig auf die Schüppe nehmen zu lassen.“1961 betätigte sich der Thorrer in der Kfz-In-nung als stellvertretender Obermeister. Zwei Jahre später wurde die überbetriebliche Aus-bildung eingeführt; in der Ausbildungswerk-statt in Kerpen-Horrem sprang Isner gelegent-lich auch als Lehrer ein. 1969 bis 1996 war er Obermeister der Innung, ein Jahr auch Kreis-handwerksmeister im Altkreis Bergheim.In dieser Zeit hatte er wesentlichen Anteil an der Fusion der Kreishandwerkerschaften der Kreise Köln und Bergheim. Und auch die Ausgliederung der Kfz-Betriebe des Kreises Köln aus der Kölner Innung in die Innung Rhein-Erft gehörte zu den Aufgaben, an die sich Isner auch heute noch erinnert.Das Grundstück, auf dem seine Werkstatt stand, verkaufte er an einen Handwerkskolle-gen: „Das war meine Altersabsicherung.“Für seine ehrenamtliche Arbeit wurde der Bergheimer mit zahlreichen Orden und Eh-rentiteln ausgezeichnet. Zu den Gästen der Geburtstagsfeier gehört auch eine Lebens-partnerin, die er schon seit 35 Jahren kennt: „Aber wir haben getrennte Wohnungen.“ Be-vor er seine Quetsch wieder aus dem Kasten holt, blickt er noch einmal auf seine Kamelien und seine Citrus-Früchte im Wintergarten: „Das ist das einzige Hobby, was ich habe.“

Für seinen Geburtstagsempfang im Haus des Handwerks hatte Herbert Isner noch einmal das Akkordeon aus dem Schrank ge-holt und ein paar Stunden geübt; gemeinsam mit einem Freund präsentierte er: „My Way!“

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Wir gratulieren

Ausgezeichnete MalerPersonalien standen im Mittelpunkt der Innungsver-sammlung der Maler- und Lackierer-Innung Rhein-Erft. Für seine langjährige Mitarbeit im Vorstand wurde Her-man-Josef Falterbaum mit einer Urkunde ausgezeich-net (Foto links). Zuletzt hatte er das Amt des stellvertre-tenden Obermeisters inne. Den Goldenen Meisterbrief konnte Obermeister Wolfgang Rattay an Hermann Jung überreichen (Foto rechts). Jung ist zudem Ehrenobermei-ster der Maler- und Lackierer-Innung Rhein-Erft. Rattay selbst wurde von den Mitgliederversammlung im Amt des Obermeister bestätigt. Mehr zur Innungsversamm-lung im gesonderten Bericht auf Seite 7 dieser Ausgabe!

Baugewerks-Innung: Gold und SilberSilberne Meisterbriefe gab es von der Baugewerks-Innung Köln und Rhein-Erft für Gerhard Reich und Jürgen Eich (linkes Foto). Und auch zwei Goldene Meisterbriefe konnten Obermeister Werner Brauckmann und sein Stellver-treter Jakob Scholl an Mitglieder der In-nung überreichen: Josef Kurth und Peter Korbmacher. Korbmacher konnte selbst nicht an der Feierstunde teilnehmen, den Goldenen Meisterbrief nahm Sohn Wilfried entgegen.

Der M-B gratuliert folgenden Mitgliedern zu deren rundem Geburtstag:

50. Geburtstag: Bernhard Jansen (Fliesenfachgeschäft), Brigitte Corduwinus (Friseurmeisterin), Johann Köppe (Autohaus Hans Köppe e.K.), Gabriele Jentsch-Brosseder (Friseurmeisterin), Ralf Janz (Malerwerkstätten Janz GbR), Karlheinz Heinen (Bauunternehmung).

60. Geburtstag: Walter Winkel Fa. AMEG GmbH), Joachim Fröhlich (Fliesenfachgeschäft Dieter Huth GmbH), Ulrich Krusius (Fa. Krusius Energiecontrol), Jörg Walkowiak (Fa. ABG Baubetrieb GmbH & Co. KG), Bernd Wilmers (Friseurmeister), Karl-Reiner Wilbertz (Malerbetrieb Wilbertz GmbH), Peter Niggemann (Autohaus Ihle GmbH), Wolfgang Stadtler (Fa. WEMA Apparatebau GmbH - Metall), Gino Gasperi (Naturstein GmbH Michelangelo).

70. Geburtstag: Konrad Pesch (Metallbau Pesch GmbH), Ulrich Teraske (Fliesenfachgeschäft), Gerd Berg (Malerwerkstätte), Paul Gess-ner (Bedachungen), Wilhelm Engelbert Dahmen (Tischlermeister), Günter Lieven (Elektromeister), Hubert Anders (Fa. Th. Geuer GmbH), Hans Günther Clotten (Autohaus Clotten).

75. Geburtstag: Karl-Josef Gutmann (Bauunternehmung), Hans Hoffacker (Fliesenfachgeschäft), Hans Thielen (Fliesen Thielen GmbH), Hans Höller (Autohaus Wesseling Höller GmbH & Co. KG).

80. Geburtstag: Herbert Isner (Kfz-, Elektriker-Meister).

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