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Kontakt sev 2015 08

Date post: 21-Jul-2016
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Weil der starke Franken SBB Cargo Inter- national grosse Schwierigkeiten berei- tet, fordert das Unternehmen vom Perso- nal Opfer, um diese Krise überstehen zu können. Am letzten Sonntag kamen denn auch über 60 Lokführer an die SEV-Ver- sammlung und gaben der Verhandlungs- delegation keinen Blankoscheck, aber ein Mandat mit Spielraum für bestmögli- che Lösungen, wobei Krisenmassnahmen zeitlich sicher beschränkt sein müssen. Seite 4 und «Zur Sache» auf Seite 3 Voller Saal in Bellinzona Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 08 30. April 2015 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Der SEV hat die Leitung des IW Yverdon schon mehrfach zum Handeln aufgefordert. Seite 20 Und das Arbeitsklima? SEV-Archiv Trotz Bonus für die SBB-GL stimmt die GAV-Konferenz der PK-Stabilisierung zu. Seite 5 Pensionskasse SBB pmo Der SEV-Vorstand stärkt den Sektionen den Rücken und erklärt das Sektionscoaching nach der Projektphase zur Daueraufgabe. Seite 2 Bewährtes Sektionscoaching Am Anfang stand der Kampf für den Acht-Stunden-Tag in Amerika und Australien. Ein bemerkenswert aktuelles An- liegen, wenn man die Vorstel- lungen der Schweizer Arbeit- geber nach der Euro-Freigabe betrachtet. Dieses Jahr hat der Schweizeri- sche Gewerkschaftsbund die soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt gestellt, die den Weg zeigt, um Ausgrenzung jeglicher Art zu verhindern. Das Motto steht unter dem Ein- druck der Abstimmung vom Fe- bruar 2014, es hat aber mit der humanitären Tragödie im Mittelmeerraum eine zusätzli- che Dimension bekommen. An den zahlreichen Feiern in der Schweiz wird es auch um bevorstehende Abstimmungen gehen: zuerst über die Erb- schaftssteuer, bald danach über AHVplus. Nicht zuletzt ist es zudem die letzte Maifeier vor den nächs- ten nationalen Wahlen, und so drängen nicht nur viele Kandi- dierende an die Rednerpulte, sondern durchs Mikrofon wird auch daran erinnert, dass es Parteien gibt, die Solidarität und soziale Gerechtigkeit un- terstützen – und andere ... Interview auf Seite 6 und 7 Der 1. Mai ist seit genau 125 Jahren der Festtag der Arbei- terbewegung. Am 1. Mai 1890 fanden die ersten Maifeiern statt. Soziale Gerechtigkeit statt Ausgrenzung Der Festtag Janka Rahm Melgar Die Gegner der Erbschaftssteuer- reform machen u. a. mit folgenden Falschaussagen Stimmung: • Mär von der KMU-schädlichen Erb- schaftssteuerreform: Wahr ist, dass Fa- milienbetriebe und ihre Arbeitsplätze durch die Steuer nicht gefährdet sind. • Mär von der familienfeindlichen Ini- tiative: Wahr ist, dass der (hohe) Frei- betrag von 2 Mio. Franken pro Nachlass gilt und dass bei einem Ehepaar der An- teil am Gesamtvermögen, der dem überlebenden Ehegatten gestützt auf das Ehegüterrecht zusteht, steuerfrei ist. In der Familie können so bis zu 4 Mil- lionen Franken steuerfrei auf die nächs- te Generation übertragen werden. • Mär von der Mehrfach-Besteuerung: Wahr ist, dass die grossen Vermögen heute meist an der Börse wachsen und dass diese Kapitalgewinne nicht ver- steuert werden müssen: Da sorgt die Erbschaftssteuer für mehr Gerechtigkeit. • Mär von der Bestehlung der Kantone: Wahr ist, dass diese 1 /3 der Erbschafts- steuererträge behalten können, was sie für den Ausfall ihrer bisherigen Erb- schaftssteuererträge voll entschädigt. Pro-Argumente auf Seite 10 bis 12 Ja zur Erbschaftssteuer-Initiative am 14. Juni Gezielte Desinformation der Gegner
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Page 1: Kontakt sev 2015 08

Weil der starke Franken SBB Cargo Inter-national grosse Schwierigkeiten berei-tet, fordert das Unternehmen vom Perso-nal Opfer, um diese Krise überstehen zukönnen. Am letzten Sonntag kamen dennauch über 60 Lokführer an die SEV-Ver-sammlung und gaben der Verhandlungs-delegation keinen Blankoscheck, aberein Mandat mit Spielraum für bestmögli-che Lösungen, wobei Krisenmassnahmenzeitlich sicher beschränkt sein müssen.

Seite 4 und «Zur Sache» auf Seite 3

Voller Saal in Bellinzona

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 08

30. April2015

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Der SEV hat die Leitung desIW Yverdon schon mehrfachzum Handeln aufgefordert.

Seite 20

Und das Arbeitsklima?

SEV-

Arch

iv

Trotz Bonus für die SBB-GLstimmt die GAV-Konferenzder PK-Stabilisierung zu.

Seite 5

Pensionskasse SBBpmo

Der SEV-Vorstand stärkt den Sektionen denRücken und erklärt das Sektionscoachingnach der Projektphase zur Daueraufgabe.

Seite 2

Bewährtes Sektionscoaching

Am Anfang stand der Kampffür den Acht-Stunden-Tag inAmerika und Australien. Einbemerkenswert aktuelles An-liegen, wenn man die Vorstel-lungen der Schweizer Arbeit-geber nach der Euro-Freigabebetrachtet.Dieses Jahr hat der Schweizeri-sche Gewerkschaftsbund diesoziale Gerechtigkeit in denMittelpunkt gestellt, die denWeg zeigt, um Ausgrenzungjeglicher Art zu verhindern.Das Motto steht unter dem Ein-druck der Abstimmung vom Fe-

bruar 2014, es hat aber mitder humanitären Tragödie imMittelmeerraum eine zusätzli-che Dimension bekommen.An den zahlreichen Feiern inder Schweiz wird es auch umbevorstehende Abstimmungengehen: zuerst über die Erb-schaftssteuer, bald danachüber AHVplus.Nicht zuletzt ist es zudem dieletzte Maifeier vor den nächs-ten nationalen Wahlen, und sodrängen nicht nur viele Kandi-dierende an die Rednerpulte,sondern durchs Mikrofon wirdauch daran erinnert, dass esParteien gibt, die Solidaritätund soziale Gerechtigkeit un-terstützen – und andere ...

Interview auf Seite 6 und 7

Der 1. Mai ist seit genau 125Jahren der Festtag der Arbei-terbewegung. Am 1. Mai 1890fanden die ersten Maifeiernstatt.

Soziale Gerechtigkeit statt Ausgrenzung

Der Festtag

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■ Die Gegner der Erbschaftssteuer-reform machen u. a. mit folgendenFalschaussagen Stimmung:• Mär von der KMU-schädlichen Erb-schaftssteuerreform: Wahr ist, dass Fa-milienbetriebe und ihre Arbeitsplätzedurch die Steuer nicht gefährdet sind.• Mär von der familienfeindlichen Ini-tiative: Wahr ist, dass der (hohe) Frei-betrag von 2 Mio. Franken pro Nachlass

gilt und dass bei einem Ehepaar der An-teil am Gesamtvermögen, der demüberlebenden Ehegatten gestützt aufdas Ehegüterrecht zusteht, steuerfreiist. In der Familie können so bis zu 4 Mil-lionen Franken steuerfrei auf die nächs-te Generation übertragen werden.• Mär von der Mehrfach-Besteuerung:Wahr ist, dass die grossen Vermögenheute meist an der Börse wachsen und

dass diese Kapitalgewinne nicht ver-steuert werden müssen: Da sorgt dieErbschaftssteuer für mehr Gerechtigkeit.• Mär von der Bestehlung der Kantone:Wahr ist, dass diese 1/3 der Erbschafts-steuererträge behalten können, was siefür den Ausfall ihrer bisherigen Erb-schaftssteuererträge voll entschädigt.

Pro-Argumente auf Seite 10 bis 12

Ja zur Erbschaftssteuer-Initiative am 14. Juni

Gezielte Desinformation der Gegner

Page 2: Kontakt sev 2015 08

Solide BLS-Bilanz ’14■ Der BLS-Konzern hat letztesJahr netto 6,3 Mio. Franken Ge-winn gemacht, 89,9 % mehr als2013. Vor allem dazu beigetragenhaben der Regionalverkehr mitBahn und Bus, BLS Cargo und dieInfrastruktur sowie das Kosten-senkungsprogramm «Gipfelsturm»(20 Mio.). Das BetriebsergebnisEbit sank wegen höhererAbschreibungen (u. a. wegen derneuen «Mutz»-Doppelstockzüge)um 12,4 % auf 18,8 Mio. DieRegionalzüge beförderten 54,9Mio. Personen (+ 1,5 %). Diebeiden kleinen, nicht subventio-nierten Geschäftsfelder schlossenerneut negativ ab: Die Schifffahrttrotz 0,5 % mehr Passagieren(1,02 Mio.) mit – 5,5 Mio., derAutoverlad mit – 0,5 Mio. bei 1,26Mio. transportierten Fahrzeugen,gleich viele wie 2013. DieInfrastruktur erzielte mit 13,4 Mio.Trassenkilometern (wie 2013) 2,2Mio. Gewinn: 3,5 Mio. wenigerals 2013 wegen tieferer Abgel-tungen, u. a. aus dem Autoverlad.BLS Cargo machte 2,5 Mio.Gewinn. 10,7 Mio. investierte dieBLS ins Personalvorsorgewerk.

Info-Büchlein 2015■ Das beliebte «rote Büchlein»mit den wichtigsten Infos zumGAV und zum SEV wird nächsteWoche in der Version 2015 aufwww.sev-online.ch aufge-schaltet. Der Versand der gedruck-ten Ausgabe erfolgt dagegenerst nach dem Kongress.

Berichte zu Risikengefährlicher Güter■ Das Bundesamt für Verkehr hatmit den Bahnen analysiert, wo aufdem Schweizer Bahnnetzgefährliche Güter die Umwelt ge-fährden. Auf dem 3652 km langenNormalspurnetz sind bezüglichOberflächengewässer 42 km zuprüfen, beim Grundwasser 10 km.Wo nötig werden risikosenkendebauliche oder organisatorischeMassnahmen geprüft, z. B.Schieber in der Entwässerung.Zudem hat das BAV den Berichtvon 2011 zu den Risiken gefährli-cher Bahngüter für die Bevölke-rung aktualisiert: Laut BAV gibt esnach wie vor keine Abschnitte mit«nicht tragbaren» Risiken.

NEWS

Sektionscoach Elena Obresch-kow präsentierte dem Vor-stand SEV den Abschluss-bericht des Projekts, das sienun während zwei Jahren ge-leitet hat. Sie betonte, dass esschwierig sei, den Erfolg inZahlen zu fassen, aber sie seiüberzeugt, dass diese Aufgabeim SEV unentbehrlich sei.Dies bestätigten die Zentral-präsidenten in grossem Ein-klang: Die Aufbauarbeit, dieElena Obreschkow geleistethabe, übertreffe die Erwartun-gen bei weitem, und der SEVsei ohne diese Dienstleis-tungen nicht mehr denkbar,stellten mehrere Redner fest.

Romandie stärkenObreschkow selbst wies daraufhin, dass bei einer Weiterfüh-rung noch einiges zu klärenund zu entwickeln sei. Insbe-

sondere sprach sie die Roman-die an, wo in der Projektphasedeutlich weniger unternommenwurde als in der Deutsch-schweiz. Giorgio Tuti ergänztedarauf, dass bei den bevorste-henden personellen Verschie-bungen im RegionalsekretariatLausanne dafür gesorgt werde,dass der Aufgabenbereich Sekti-onsbetreuung gestärkt werde.

Sektionen weiter unterstützenDas Geschäft war unbestritten.Nach wie vor sind es die Sek-tionen, die im SEV die Kno-chenarbeit an der Basis erfül-len müssen und damit auch beider Mitgliederwerbung aus-schlaggebend sind. Die zwei-jährige Projektphase hat ge-zeigt, dass eine engereBetreuung in jedem Fall Ver-besserungen bringt: Sei es,dass eine Sektion zu neuemLeben erweckt wird, sei es,dass eine aktive Sektion bei ih-ren Tätigkeiten unterstützendbegleitet wird.Ein Zentralpräsident betontejedoch, dass auch er selbst

sehr stark vom Sektionscoa-ching profitiere, da dieses Auf-gaben übernehme, die er sonstpersönlich erbringen müsste.Der Entscheid war klar: NachAblauf der Projektphase führtder SEV das Sektionscoachingals Daueraufgabe weiter. Nach-dem Elena Obreschkow bereits

Ende letztes Jahr zusätzlich dieVerantwortung für die Werbungübernommen hat, betreut siediese Aufgaben nun in Perso-nalunion. Um ihre Arbeitslastim Rahmen zu halten, ist eineenge Zusammenarbeit mit derKommunikation und der Bil-dung geplant. Peter Moor

Sektionsbetreuung wird Vorstand SEV genehmigt Abschlussbericht zum Sektionscoaching

Das Sektionscoachinghat sich im SEV be-währt. Es wird nun vomProjekt zum Dauerbe-trieb.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Das Hotel Brenscino in Brissagohat Ende März für die Saison2015 geöffnet. Über den Winterwurden in Zusammenarbeit mitdem externen Berater Massnah-men ergriffen, um die Wirt-schaftlichkeit zu verbessern. Daswar auch dringend nötig, wie derJahresabschluss der Ferienheim-genossenschaft zeigt, den AroldoCambi in der Funktion als derenGeschäftsführer präsentierte.

Nur dank dem Einschuss einerhalben Million Franken durch denSEV kam eine genau ausge-glichene Rechnung 2014 zustan-de. Das Hotel ist nicht imstande,

die nötigen Investitionen aus ei-genen Mitteln zu decken. Die Be-legungszahlen waren erneutrückläufig, wie im ganzen Tessin.Deutlich zurück ging dabei auchder Anteil von SEV-Mitgliedern,die das eigene Hotel besuchten.Nur etwas über ein Prozent derMitglieder war letztes Jahr zuGast im Hotel Brenscino.

Die Delegiertenversammlung(identisch mit dem SEV-Vorstand)genehmigte den Abschluss undsprach die Hoffnung aus, dassdie eingeleiteten Massnahmendieses Jahr den gewünschten Er-folg bringen.

Brenscino: Tiefpunkt überwinden

Olten ist die klassische Eisen-bahnerstadt – und sie wird esimmer mehr: Die Zuzüge derBetriebszentrale und des Car-go-Hauptsitzes bringen noch-mals mehrere hundert SBB-Ar-beitsplätze. Fürs Unternehmenhat dies einen erfreulichenNebenaspekt: Im Gegensatz zuden heutigen Standorten Baseloder Bern gibt es in Olten kei-ne Regionalzulage.Das bedeutet für die Mitarbei-

tenden, dass sie nach der vomGAV definierten Zweijahresfristeine Einbusse von 3000 Fran-ken jährlich verkraften müssen.Bei Infrastruktur (siehe kon-takt.sev 7/15) und Cargo habendeshalb SEV-Mitglieder Unter-schriften für Petitionen gesam-melt mit der Forderung, die Re-gionalzulage über die zweiJahre hinaus zu garantieren.Bei der Übergabe der 120 Un-terschriften, die ohne besonde-

ren Aufwand und nur von Be-troffenen zusammenkamen, be-tonten die anwesenden Cargo-Mitarbeiter, dass sie sich auchin Olten motiviert für ihr Unter-nehmen einsetzen. Doch siefühlen sich ungerecht behan-delt, denn einige von ihnensind an Basel gebunden, sei es,weil die Kinder zur Schule ge-hen, sei es, dass sie eine Woh-nung oder ein Haus gekauft ha-ben. Sie nähmen deshalb den

längeren Arbeitsweg schon inKauf, fühlten sich aber schlechtbeim Gedanken, dafür auchnoch Lohneinbussen in Kaufnehmen zu müssen.Cargo-Personalchef Daniel Ei-genmann nahm die Petitionentgegen und sagte den Mitar-beitern zu, dass eine Diskussi-on zum Anliegen geführt wer-de. Er wies allerdings auchdarauf hin, dass grundsätzlichder GAV die Regeln vorgibt. pmo

Der Umzug von SBBCargo von Basel nachOlten hat zur Folge,dass das Personal nachzwei Jahren die Regio-nalzulage verliert. Da-mit sind die Betroffenennicht einverstanden.

Arbeit in Olten ist nicht billigerPetition mit 120 Unterschriften an SBB Cargo überreicht

pmo

Petitionsübergabe in Olten: Philipp Hadorn, SEV, Gerhard Schütt, AS, Walter Wernli, AS, Daniel Eigen-mann, Personalchef SBB Cargo, Claudia Marti, SBB Cargo, Martin Winter, AS, Peter Käppler, Präsident AS

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Umfrage der Woche

Am 20. April übergab die für umweltgerechte Mobilität kämpfende Organisation Umverkehr(im Bild Co-Präsidentin Aline Trede) dem Leiter Fernverkehr der SBB, Toni Häne, eine im Märzbei 5000 Personen durchgeführte Umfrage zum Thema Nachtzüge. Diese zeigt vor allem auf,dass 64 % der Befragten das Flugzeug wählen, wenn es keinen Nachtzug gibt, während nur50,8 % auf eine Tageszugverbindung und 23,1 % auf das Auto umsteigen (Mehrfachantwortenmöglich). 92 % schätzen am Nachtzugreisen vor allem die direkte, umsteiglose Verbindung.

zur Daueraufgabe

AKTUELL

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kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Mit SBB Cargo International hat nun die ersteSchienengüterverkehrsunternehmung kon-krete Massnahmen verlangt, um die Franken-stärke auszugleichen. Dass sich die Ertrags-lage im Güterverkehr nach dem 15. Januardeutlich verschlechtert hat, ist auch dem Per-sonal klar, von dem jetzt Bereitschaft zu

Massnahmen verlangt wird, auch wenn es fürdie Umstände keinerlei Mitverantwortungträgt (Artikel auf Seite 4).

Seine Haltung stellt die Sicherung derArbeitsplätze an die erste Stelle, umso mehr,als im grenzüberschreitenden Güterverkehrvielseitig Druck auf die Schweizer Arbeits-bedingungen ausgeübt wird.

Damit aber zu einschränkenden Massnahmenja gesagt werden kann, werden gewisse Rah-menbedingungen vorausgesetzt, wie sie nunauch bei SBB Cargo International im Ge-spräch sind. Unabdingbare Voraussetzung je-der Massnahme, wie etwa einer Erhöhung derArbeitszeit, bildet ihre klare zeitliche Begren-zung respektive die periodische Überprüfungder Rahmenbedingungen. Und nicht nur dies:Ebenso überprüft werden muss, ob die getrof-fenen Massnahmen auch Wirkung zeigen. Tunsie dies nämlich nicht, so sind sie aufzu-heben. Das alles bedingt völlige Transparenzseitens der Unternehmungen. Was sich eben-falls von selbst verstehen dürfte, ist eine Be-schäftigungsgarantie während der Laufdauereiner Vereinbarung über einschränkendeMassnahmen für das Personal. Ohne einesolche entspricht jede abgeschlossene Ver-einbarung einem Opfer ohne Gegenleistung.

Im heiklen Umfeld des liberalisierten Schie-nengüterverkehrs ist eine Aufweichung der50:50-Regel allerdings kein Thema. Die Ver-einbarungen über den Leistungsausgleichvon schweizerischem und ausländischem Per-sonal müssen beibehalten werden, sonstkommen zur schlechten Ertragslage nochganz andere Probleme dazu.

Diese zu vermeiden liegt durchaus auch imInteresse der Unternehmungen!

ZUR SACHE

«Frankenstärke: Massnahmen ja,aber nur unter bestimmtenRahmenbedingungen!»

Barbara Spalinger, Vizepräsidentin SEV

■ Die Vorstandssitzung standstark unter dem Eindruck desbevorstehenden Kongresses.Sie verabschiedete zahlreicheKongressgeschäfte, so dieWahlanträge fürs Kongress-präsidium und die Geschäfts-prüfungskommission sowie dieStellungnahmen zu den neu ein-gereichten Kongressanträgen.■ Der Vorstand legte auch dieGeschäftsordnung für denKongress fest. Angesichts desdichten Programms entschieder, die Redezeit auf je fünf Mi-nuten zu beschränken. Schliess-lich bereitete er auch zwei klei-ne Statutenänderungen vor undverabschiedete die Positions-papiere in zweiter Lesung.■ Die Geschäftsprüfungskom-mission hat darauf hingewie-sen, dass für den seit 1940 be-stehenden und generell derFerienförderung gewidmetenWohlfahrtsfonds kein Regle-ment besteht. Aufgrund der un-

gewissen Situa-tion der Ferien-heimgenossen-schaft (sieheBox) verzichtetder Vorstand imMoment jedochdarauf, ein Re-glement zu er-lassen.■ Der Vorstandhat zwei Ge-werkschafts-sekretäre formell gewählt. Der36-jährige Felix Birchler ar-beitet seit Anfang 2013 im Regi-onalsekretariat St. Gallen undbetreut die regionalen KTU- undSBB-Sektionen. Er hat ein Sozio-logiestudium absolviert und istvom VPOD zum SEV gekommen.Der 25-jährige Roman Guggerist seit April 2013 im Zentral-sekretariat tätig und zuständigfür KTU-Sektionen im Gross-raum Bern sowie für mehrereSchifffahrtsgesellschaften. Er

arbeitete nach seiner KVöV-Ausbildung bei der BLS fürkurze Zeit bei der Unia.■ Schliesslich gab der Vorstanddie Gesamtarbeitsverträgefür die RhB und die Rhätia Wer-te AG zur Unterschrift frei. Rhä-tia Werte ist das Unternehmen,das neu die Bahngastronomieim Glacier Express betreut. Eshandelt sich um den ersten GAVmit der RhB-Tochter, die schonlänger bestand, aber zuvor keineAufgaben hatte.

VORSTAND IN KÜRZE

pmo

Vorstandsvizepräsident Danilo Tonina gratuliertRoman Gugger (links) und Felix Birchler (rechts)zur Wahl als Gewerkschaftssekretäre.

Page 3: Kontakt sev 2015 08

Solide BLS-Bilanz ’14■ Der BLS-Konzern hat letztesJahr netto 6,3 Mio. Franken Ge-winn gemacht, 89,9 % mehr als2013. Vor allem dazu beigetragenhaben der Regionalverkehr mitBahn und Bus, BLS Cargo und dieInfrastruktur sowie das Kosten-senkungsprogramm «Gipfelsturm»(20 Mio.). Das BetriebsergebnisEbit sank wegen höhererAbschreibungen (u. a. wegen derneuen «Mutz»-Doppelstockzüge)um 12,4 % auf 18,8 Mio. DieRegionalzüge beförderten 54,9Mio. Personen (+ 1,5 %). Diebeiden kleinen, nicht subventio-nierten Geschäftsfelder schlossenerneut negativ ab: Die Schifffahrttrotz 0,5 % mehr Passagieren(1,02 Mio.) mit – 5,5 Mio., derAutoverlad mit – 0,5 Mio. bei 1,26Mio. transportierten Fahrzeugen,gleich viele wie 2013. DieInfrastruktur erzielte mit 13,4 Mio.Trassenkilometern (wie 2013) 2,2Mio. Gewinn: 3,5 Mio. wenigerals 2013 wegen tieferer Abgel-tungen, u. a. aus dem Autoverlad.BLS Cargo machte 2,5 Mio.Gewinn. 10,7 Mio. investierte dieBLS ins Personalvorsorgewerk.

Info-Büchlein 2015■ Das beliebte «rote Büchlein»mit den wichtigsten Infos zumGAV und zum SEV wird nächsteWoche in der Version 2015 aufwww.sev-online.ch aufge-schaltet. Der Versand der gedruck-ten Ausgabe erfolgt dagegenerst nach dem Kongress.

Berichte zu Risikengefährlicher Güter■ Das Bundesamt für Verkehr hatmit den Bahnen analysiert, wo aufdem Schweizer Bahnnetzgefährliche Güter die Umwelt ge-fährden. Auf dem 3652 km langenNormalspurnetz sind bezüglichOberflächengewässer 42 km zuprüfen, beim Grundwasser 10 km.Wo nötig werden risikosenkendebauliche oder organisatorischeMassnahmen geprüft, z. B.Schieber in der Entwässerung.Zudem hat das BAV den Berichtvon 2011 zu den Risiken gefährli-cher Bahngüter für die Bevölke-rung aktualisiert: Laut BAV gibt esnach wie vor keine Abschnitte mit«nicht tragbaren» Risiken.

NEWS

Sektionscoach Elena Obresch-kow präsentierte dem Vor-stand SEV den Abschluss-bericht des Projekts, das sienun während zwei Jahren ge-leitet hat. Sie betonte, dass esschwierig sei, den Erfolg inZahlen zu fassen, aber sie seiüberzeugt, dass diese Aufgabeim SEV unentbehrlich sei.Dies bestätigten die Zentral-präsidenten in grossem Ein-klang: Die Aufbauarbeit, dieElena Obreschkow geleistethabe, übertreffe die Erwartun-gen bei weitem, und der SEVsei ohne diese Dienstleis-tungen nicht mehr denkbar,stellten mehrere Redner fest.

Romandie stärkenObreschkow selbst wies daraufhin, dass bei einer Weiterfüh-rung noch einiges zu klärenund zu entwickeln sei. Insbe-

sondere sprach sie die Roman-die an, wo in der Projektphasedeutlich weniger unternommenwurde als in der Deutsch-schweiz. Giorgio Tuti ergänztedarauf, dass bei den bevorste-henden personellen Verschie-bungen im RegionalsekretariatLausanne dafür gesorgt werde,dass der Aufgabenbereich Sekti-onsbetreuung gestärkt werde.

Sektionen weiter unterstützenDas Geschäft war unbestritten.Nach wie vor sind es die Sek-tionen, die im SEV die Kno-chenarbeit an der Basis erfül-len müssen und damit auch beider Mitgliederwerbung aus-schlaggebend sind. Die zwei-jährige Projektphase hat ge-zeigt, dass eine engereBetreuung in jedem Fall Ver-besserungen bringt: Sei es,dass eine Sektion zu neuemLeben erweckt wird, sei es,dass eine aktive Sektion bei ih-ren Tätigkeiten unterstützendbegleitet wird.Ein Zentralpräsident betontejedoch, dass auch er selbst

sehr stark vom Sektionscoa-ching profitiere, da dieses Auf-gaben übernehme, die er sonstpersönlich erbringen müsste.Der Entscheid war klar: NachAblauf der Projektphase führtder SEV das Sektionscoachingals Daueraufgabe weiter. Nach-dem Elena Obreschkow bereits

Ende letztes Jahr zusätzlich dieVerantwortung für die Werbungübernommen hat, betreut siediese Aufgaben nun in Perso-nalunion. Um ihre Arbeitslastim Rahmen zu halten, ist eineenge Zusammenarbeit mit derKommunikation und der Bil-dung geplant. Peter Moor

Sektionsbetreuung wird Vorstand SEV genehmigt Abschlussbericht zum Sektionscoaching

Das Sektionscoachinghat sich im SEV be-währt. Es wird nun vomProjekt zum Dauerbe-trieb.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Das Hotel Brenscino in Brissagohat Ende März für die Saison2015 geöffnet. Über den Winterwurden in Zusammenarbeit mitdem externen Berater Massnah-men ergriffen, um die Wirt-schaftlichkeit zu verbessern. Daswar auch dringend nötig, wie derJahresabschluss der Ferienheim-genossenschaft zeigt, den AroldoCambi in der Funktion als derenGeschäftsführer präsentierte.

Nur dank dem Einschuss einerhalben Million Franken durch denSEV kam eine genau ausge-glichene Rechnung 2014 zustan-de. Das Hotel ist nicht imstande,

die nötigen Investitionen aus ei-genen Mitteln zu decken. Die Be-legungszahlen waren erneutrückläufig, wie im ganzen Tessin.Deutlich zurück ging dabei auchder Anteil von SEV-Mitgliedern,die das eigene Hotel besuchten.Nur etwas über ein Prozent derMitglieder war letztes Jahr zuGast im Hotel Brenscino.

Die Delegiertenversammlung(identisch mit dem SEV-Vorstand)genehmigte den Abschluss undsprach die Hoffnung aus, dassdie eingeleiteten Massnahmendieses Jahr den gewünschten Er-folg bringen.

Brenscino: Tiefpunkt überwinden

Olten ist die klassische Eisen-bahnerstadt – und sie wird esimmer mehr: Die Zuzüge derBetriebszentrale und des Car-go-Hauptsitzes bringen noch-mals mehrere hundert SBB-Ar-beitsplätze. Fürs Unternehmenhat dies einen erfreulichenNebenaspekt: Im Gegensatz zuden heutigen Standorten Baseloder Bern gibt es in Olten kei-ne Regionalzulage.Das bedeutet für die Mitarbei-

tenden, dass sie nach der vomGAV definierten Zweijahresfristeine Einbusse von 3000 Fran-ken jährlich verkraften müssen.Bei Infrastruktur (siehe kon-takt.sev 7/15) und Cargo habendeshalb SEV-Mitglieder Unter-schriften für Petitionen gesam-melt mit der Forderung, die Re-gionalzulage über die zweiJahre hinaus zu garantieren.Bei der Übergabe der 120 Un-terschriften, die ohne besonde-

ren Aufwand und nur von Be-troffenen zusammenkamen, be-tonten die anwesenden Cargo-Mitarbeiter, dass sie sich auchin Olten motiviert für ihr Unter-nehmen einsetzen. Doch siefühlen sich ungerecht behan-delt, denn einige von ihnensind an Basel gebunden, sei es,weil die Kinder zur Schule ge-hen, sei es, dass sie eine Woh-nung oder ein Haus gekauft ha-ben. Sie nähmen deshalb den

längeren Arbeitsweg schon inKauf, fühlten sich aber schlechtbeim Gedanken, dafür auchnoch Lohneinbussen in Kaufnehmen zu müssen.Cargo-Personalchef Daniel Ei-genmann nahm die Petitionentgegen und sagte den Mitar-beitern zu, dass eine Diskussi-on zum Anliegen geführt wer-de. Er wies allerdings auchdarauf hin, dass grundsätzlichder GAV die Regeln vorgibt. pmo

Der Umzug von SBBCargo von Basel nachOlten hat zur Folge,dass das Personal nachzwei Jahren die Regio-nalzulage verliert. Da-mit sind die Betroffenennicht einverstanden.

Arbeit in Olten ist nicht billigerPetition mit 120 Unterschriften an SBB Cargo überreicht

pmo

Petitionsübergabe in Olten: Philipp Hadorn, SEV, Gerhard Schütt, AS, Walter Wernli, AS, Daniel Eigen-mann, Personalchef SBB Cargo, Claudia Marti, SBB Cargo, Martin Winter, AS, Peter Käppler, Präsident AS

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Umfrage der Woche

Am 20. April übergab die für umweltgerechte Mobilität kämpfende Organisation Umverkehr(im Bild Co-Präsidentin Aline Trede) dem Leiter Fernverkehr der SBB, Toni Häne, eine im Märzbei 5000 Personen durchgeführte Umfrage zum Thema Nachtzüge. Diese zeigt vor allem auf,dass 64 % der Befragten das Flugzeug wählen, wenn es keinen Nachtzug gibt, während nur50,8 % auf eine Tageszugverbindung und 23,1 % auf das Auto umsteigen (Mehrfachantwortenmöglich). 92 % schätzen am Nachtzugreisen vor allem die direkte, umsteiglose Verbindung.

zur Daueraufgabe

AKTUELL

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kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Mit SBB Cargo International hat nun die ersteSchienengüterverkehrsunternehmung kon-krete Massnahmen verlangt, um die Franken-stärke auszugleichen. Dass sich die Ertrags-lage im Güterverkehr nach dem 15. Januardeutlich verschlechtert hat, ist auch dem Per-sonal klar, von dem jetzt Bereitschaft zu

Massnahmen verlangt wird, auch wenn es fürdie Umstände keinerlei Mitverantwortungträgt (Artikel auf Seite 4).

Seine Haltung stellt die Sicherung derArbeitsplätze an die erste Stelle, umso mehr,als im grenzüberschreitenden Güterverkehrvielseitig Druck auf die Schweizer Arbeits-bedingungen ausgeübt wird.

Damit aber zu einschränkenden Massnahmenja gesagt werden kann, werden gewisse Rah-menbedingungen vorausgesetzt, wie sie nunauch bei SBB Cargo International im Ge-spräch sind. Unabdingbare Voraussetzung je-der Massnahme, wie etwa einer Erhöhung derArbeitszeit, bildet ihre klare zeitliche Begren-zung respektive die periodische Überprüfungder Rahmenbedingungen. Und nicht nur dies:Ebenso überprüft werden muss, ob die getrof-fenen Massnahmen auch Wirkung zeigen. Tunsie dies nämlich nicht, so sind sie aufzu-heben. Das alles bedingt völlige Transparenzseitens der Unternehmungen. Was sich eben-falls von selbst verstehen dürfte, ist eine Be-schäftigungsgarantie während der Laufdauereiner Vereinbarung über einschränkendeMassnahmen für das Personal. Ohne einesolche entspricht jede abgeschlossene Ver-einbarung einem Opfer ohne Gegenleistung.

Im heiklen Umfeld des liberalisierten Schie-nengüterverkehrs ist eine Aufweichung der50:50-Regel allerdings kein Thema. Die Ver-einbarungen über den Leistungsausgleichvon schweizerischem und ausländischem Per-sonal müssen beibehalten werden, sonstkommen zur schlechten Ertragslage nochganz andere Probleme dazu.

Diese zu vermeiden liegt durchaus auch imInteresse der Unternehmungen!

ZUR SACHE

«Frankenstärke: Massnahmen ja,aber nur unter bestimmtenRahmenbedingungen!»

Barbara Spalinger, Vizepräsidentin SEV

■ Die Vorstandssitzung standstark unter dem Eindruck desbevorstehenden Kongresses.Sie verabschiedete zahlreicheKongressgeschäfte, so dieWahlanträge fürs Kongress-präsidium und die Geschäfts-prüfungskommission sowie dieStellungnahmen zu den neu ein-gereichten Kongressanträgen.■ Der Vorstand legte auch dieGeschäftsordnung für denKongress fest. Angesichts desdichten Programms entschieder, die Redezeit auf je fünf Mi-nuten zu beschränken. Schliess-lich bereitete er auch zwei klei-ne Statutenänderungen vor undverabschiedete die Positions-papiere in zweiter Lesung.■ Die Geschäftsprüfungskom-mission hat darauf hingewie-sen, dass für den seit 1940 be-stehenden und generell derFerienförderung gewidmetenWohlfahrtsfonds kein Regle-ment besteht. Aufgrund der un-

gewissen Situa-tion der Ferien-heimgenossen-schaft (sieheBox) verzichtetder Vorstand imMoment jedochdarauf, ein Re-glement zu er-lassen.■ Der Vorstandhat zwei Ge-werkschafts-sekretäre formell gewählt. Der36-jährige Felix Birchler ar-beitet seit Anfang 2013 im Regi-onalsekretariat St. Gallen undbetreut die regionalen KTU- undSBB-Sektionen. Er hat ein Sozio-logiestudium absolviert und istvom VPOD zum SEV gekommen.Der 25-jährige Roman Guggerist seit April 2013 im Zentral-sekretariat tätig und zuständigfür KTU-Sektionen im Gross-raum Bern sowie für mehrereSchifffahrtsgesellschaften. Er

arbeitete nach seiner KVöV-Ausbildung bei der BLS fürkurze Zeit bei der Unia.■ Schliesslich gab der Vorstanddie Gesamtarbeitsverträgefür die RhB und die Rhätia Wer-te AG zur Unterschrift frei. Rhä-tia Werte ist das Unternehmen,das neu die Bahngastronomieim Glacier Express betreut. Eshandelt sich um den ersten GAVmit der RhB-Tochter, die schonlänger bestand, aber zuvor keineAufgaben hatte.

VORSTAND IN KÜRZEpm

o

Vorstandsvizepräsident Danilo Tonina gratuliertRoman Gugger (links) und Felix Birchler (rechts)zur Wahl als Gewerkschaftssekretäre.

Page 4: Kontakt sev 2015 08

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4 AKTUELLkontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Ich habe letzthin eine Kun-dendienst-Weiterbildungbesucht, die bei uns beimZugpersonal jedes Jahr regi-onal durchgeführt wird. EinTeil wird von unseren Fach-trainern moderiert und einTeil von unseren Vorgesetz-ten. Es sind schwierige The-men, denn es geht meistensdarum, uns zu verbessern –jedenfalls nach unseremEmpfinden, obwohl sie unsanscheinend sagen wollen,dass wir gut sind.Es werden uns meistens vie-le Statistiken mit Zielen ge-zeigt oder Broschüren mitunseren Aufgaben gedruckt.Diesmal bekamen wir eineStatistik über das Image derSBB vor Augen geführt. Wirwaren auf Platz 13, wollenaber laut den Vorgesetzten

in die Top Ten oder bessernoch in die Top Five.Und es gab einen Vergleichmit der drittplatzierten Swiss.Diese ist jedoch nur noch inFlugzeug, Boarding und Wer-bung für den Kunden sicht-bar, der Rest findet onlinestatt. Wollen sie das wirklichauch mit uns machen?Natürlich finde ich ein Unter-nehmen, das sich mit schi-cken Uniformen, hochhacki-gen Schuhen, Schminke undSaftservice ein Gesicht gibt,toll. Es ist nett, wenn uns derattraktive Kapitän durchsMikrofon den Wetterberichtunserer Zieldestination er-zählt. Das ist ein tollesImage. Danke vielmals, ichfliege gerne mit Ihnen.Doch bei der Bahn ist dasnun einmal anders. Schüler

und Pendlerinnen fliegennicht jeden Tag in die Schuleund zur Arbeit. Im Flugzeughat jeder seinen zugewie-senen Sitzplatz. Der Lokfüh-rer hat nicht nur dieHauptverantwortung aufdem Zug. Unser Zug fährtnicht ohne Halt von ZürichFlughafen nach Genf Flugha-fen. Jeder Mensch kann inunseren Zug einsteigen, oh-ne ein Boarding. Die Konflik-te kommen nicht vorher,sondern während der Fahrt,und das verärgert, wennman schon drinnen sitzt. Dakann das Image nicht gutsein.In ein Flugzeug würde nie je-mand ohne gültigen Fahr-ausweis einsteigen. Die Rei-senden haben es von Anfangan gelernt, dass sie der Ste-

wardess am Einstieg«Guten Tag» sagen. Dassagen uns nicht ein-mal einige unserereigenen Leute, obwohlsie für dasselbe Unterneh-men arbeiten und dieselbenZiele haben. Bahnfahren istselbstverständlich, denn werkeinen Führerschein hat,kein Geld für ein Auto oderwessen Auto kaputt ist, derfährt Bahn und hat keine an-dere Möglichkeit. Ausser-dem tragen wir alsZugpersonal die volleVerantwor- tung für mehrerehundert Reisende, oder so-gar für Tausende.

Da frage ich mich: Ist so einVergleich wirklich tragbar?Wenn wir uns mit anderenBahnen vergleichen, auchmit ausländischen, kann ichdas vollkommen verstehen,aber nicht mit einer Airline.Wir machen unseren Jobgut, wir verbessern uns je-den Tag da draussen, meis-tern die Veränderungen wiealle anderen SBB-Mitarbei-tenden auch und geniessendas Leben in «vollen Zügen».

Ein unwirklicher VergleichMEINE MEINUNG

«Wenn wir uns mitanderen Bahnen ver-gleichen, kann ich dasvollkommen verstehen,aber nicht mit einerAirline.»Sabrina Tessmer

Für ihr allfälliges Entgegen-kommen stellen die Lokführerfolgende Bedingungen:■ Es ist eine zeitlich beschränk-te Vereinbarung abzuschliessen.■ Es braucht eine Garantie fürdie Arbeitsplätze.

■ Keine Lohnsenkung.■ Die vor einem Jahr unter-zeichnete Vereinbarung überden 50:50-Leistungsaustauschzwischen italienischen undschweizerischen Lokführern iststrikt einzuhalten.Bevor die Lokführer letztenSonntag in Bellinzona dem Lei-ter der SEV-Delegation bei denVerhandlungen mit SBB CargoInternational, Gewerkschafts-sekretär Martin Allemann, die-ses Mandat erteilten, liessensie aber auch Dampf ab. «SeitJahren sind wir es, die immerwieder Opfer bringen müs-sen», rief ein Kollege in Erinne-rung. «Und die Unterneh-mung? Was tut sie? Allmählich

haben wir es ein bisschensatt!» Tatsächlich haben dieseCargo-Lokführer für die Erhal-tung ihrer Arbeitsplätze schonmanchen bitteren Entscheidschlucken müssen.Doch es gibt auch Punkte, wokeine Konzessionen drinliegen,vor allem was die Reziprozitätder grenzüberschreitendenFahrleistungen italienischerund schweizerischer Lokführerbetrifft: «Am Verhältnis 50:50darf nicht gerüttelt werden!»,betonte Thomas Giedemann,Vizepräsident der LVP-SektionTicino, der den enormen Druckwegen der nahen italienischenDepots mit allen denkbarenKonsequenzen aus eigener Er-

fahrung bestens kennt. «Aufdem Spiel steht die Zukunftunserer Arbeitsplätze!»Nachdem Martin Allemann,Thomas Giedemann und SEV-Gewerkschaftssekretär AngeloStroppini gemeinsam erklärthatten, in welch heikler Lagesich SBB Cargo Internationalwegen des starken Frankensbefindet, und nach einer erstenDiskussionsrunde fasste Alle-mann die Situation so zusam-men: «Wir haben diese Krisenicht verursacht, doch sie istnun mal, wie sie ist, und wirmüssen bestmögliche Lösun-gen finden, um sie durchzuste-hen.» Dazu beitragen kann eineArbeitszeiterhöhung, was fürdas Lokpersonal kein leichtesOpfer ist. «Ich verlange voneuch kein Verhandlungsmandatmit präzisen Stundenzahlen,

sondern Vertrauen und den nö-tigen Spielraum für Konzes-sionen, um den Lohn und dieArbeitsbedingungen bestmög-lich zu schützen, auch im Hin-blick auf die Verhandlungenüber die GAV-Erneuerung, dieEnde 2016 fällig sein wird.»Angelo Stroppini betonte, dassdie Krisenmassnahmen zeitlichbeschränkt sein müssen undwie wichtig es ist, die Höhe desLohns und die Arbeitsplätze zuverteidigen – vor allem auchangesichts der Auseinanderset-zung mit Crossrail um derenLokführerlöhne.Dass sich die Frankenstärke fürdie italienischen und deutschenLokführer von SBB Cargo Interna-tional anders auswirkt und ihreGewerkschaften auch mitzuredenhaben, macht die Situation nichteinfacher. frg / Fi

Die rund 60 versammel-ten Lokführer gaben demSEV ein klares Verhand-lungsmandat:Er soll prü-fen, ob wegen der durchden starken Franken be-dingten Probleme vonSBB Cargo Internationalvorübergehend längerzu arbeiten ist. Abernicht zu jedem Preis.

Lokführer sehen klarLebhafte Versammlung zu SBB Cargo International in Bellinzona frg

Martin Allemann, Angelo Stroppini und Thomas Giedemann.

frg

Am Sonntagabend füllte sich der Saal in der Casa del Popolo in Bellinzona bis auf den letzten Platz.

Page 5: Kontakt sev 2015 08

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5AKTUELLkontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Die Stimmung in der GAV-Kon-ferenz war gereizt: Es ging dar-um, die Leistungen des Perso-nals an die Stabilisierung derPensionskasse SBB zu be-schliessen. Die Verhandlungs-delegation unter Führung vonSEV-Vizepräsident Manuel Aval-lone hatte mit der SBB ein Pa-ket geschnürt, das er als zweck-mässig bezeichnet. Aber: «DerPreis, den das Personal be-zahlt, ist hoch!»

Drei umstrittene TeileAlle drei Elemente, die das Per-sonal einbringt (siehe Box),waren umstritten. So stellte ei-ne Rednerin klar: «Diese dreiFerientage haben wir schoneinmal mit einer Arbeitszeiter-höhung bezahlt, jetzt müssenwir sie wieder hergeben.»Ein anderer Delegierter rechne-te vor, wie viel das Personal imschlechtesten Fall einbüsst,falls die Jahresteuerung regel-mässig knapp unter 1,2 Pro-zent läge.Vor allem umstritten warenaber die Massnahmen für wirt-schaftlich schwierige Zeiten.So fanden Delegierte die Ver-knüpfung mit der Pensionskas-senstabilisierung nicht gege-ben, anderen erschien esfragwürdig, nur ein halbes Jahrnach Abschluss des GAV ge-wisse Elemente daraus bereitswieder infrage zu stellen.

Junge im Abseits?Umstritten war, ob die Lösungfür die jüngeren Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter ein Nutzenoder eine Last sei. Mehrheit-lich zeigten sich die Jugendli-chen skeptisch, da der Kapital-einschuss der SBB sehr vielstärker den Kolleginnen und

Kollegen zugutekommt, die vorder Pensionierung stehen.Eine Frage, die niemand beant-worten konnte, war: «Wie lan-ge ist mit diesen Massnahmendie Pensionskasse gesichert?»

René Windlin, Gewerkschafts-sekretär und Personalvertreterim Stiftungsrat der PK SBB,musste mehrmals ans Mikro-fon. Er stellte klar, dass sichdie Pensionskasse heute in ei-

ner stabileren Verfassung be-findet als auch schon und dassdas gesamte Massnahmen-paket darauf ausgelegt ist, einAbgleiten der PK in RichtungUnterdeckung längerfristig zuverhindern.In einem Punkt waren sich dieDelegierten vollständig einig:Das Personal versteht nicht,dass es solche einschneiden-den Massnahmen akzeptierenmuss, wenn nur wenige Tagezuvor dem SBB-Geschäftsbe-richt zu entnehmen war, dasssich die Konzernspitze die Bonium fast 700 000 Franken erhö-hen liess. Mit einer Schilderak-tion äusserten die Delegiertenihre Empörung. Sie fordern ei-ne spürbare Beteiligung derFührung an den Massnahmen.

Zustimmung mit ZähneknirschenBevor es zur Abstimmung kam,setzten sich die Delegiertennochmals unterverbandsweisezusammen, um die Vorlage zuberaten. Danach gaben mehre-

re Redner bekannt, dass dieMeinungen weiterhin geteiltseien, mehrheitlich aber dieLösung zähneknirschend alsGesamtpaket akzeptiert werde.Und so zeigte es sich dannauch in der Abstimmung: Miteiner deutlichen Mehrheit,aber doch zwei Dutzend Nein-Stimmen, beschloss die GAV-Konferenz, die Vereinbarunganzunehmen.

Rentenkürzungen verhindertSEV-Präsident Giorgio Tutidankte abschliessend für diekontroverse, aber konstruktiveDiskussion. Er begrüsse denEntscheid der GAV-Konferenz,da ein Nein zwangsläufig zuRentenkürzungen geführt hät-te, was keinesfalls im Sinn derGewerkschaft sein könne. Aberauch er stellte klar: «Die Opferdes Personals und die Boni derChefs sind ein Widerspruch,der so nicht Bestand habenkann!»

Peter Moor

Keine generellen Lohn-erhöhungen, dreimalein Ferientag weg,GAV-Abweichungen beiwirtschaftlichen Proble-men: Das ist das dickePaket, welches das Per-sonal für die Stabilisie-rung der PensionskasseSBB einbringt.

Hoher Preis für sichere RentenGAV-Konferenz stimmt der Vereinbarung zur Pensionskassen-Stabilisierung ohne Begeisterung zu

pmo

Klare Signale der GAV-Delegierten an die SBB-Spitze: Wenn das Personal Ferientage opfert und auf Lohnerhöhungen verzichtet, ist esgelinde gesagt befremdend, wenn die Boni der Konzernleitung um mehrere hunderttausend Franken erhöht werden.

Beteiligung derMitarbeitenden:■ Zwischen 2017 und 2020wird weiterhin auf generelleLohnerhöhungen verzichtet,sofern die jährliche Teuerungnicht mehr als 1,2 Prozent be-trägt. Die Löhne werden ledig-lich individuell erhöht undzwar um 0,8 Prozent der Lohn-summe, gemäss GAV.■ Zudem verzichten die Mit-arbeitenden von 2016 bis2018 auf einen Ferientag proJahr.■ In wirtschaftlich schwieri-

gen Zeiten können die SBBund die Sozialpartner befriste-te Abweichungen von arbeits-vertraglichen Bestimmungenvereinbaren, um Arbeitsplätzezu erhalten (Ventilklausel).Diese Vereinbarungen geltenfür die dem GAV unterstelltenMitarbeitenden. Für Mitarbei-tende mit einem OR-Vertragsetzt die SBB analoge Mass-nahmen um.Beteiligung der SBB:■ Die SBB schiesst per Ende2015 690 Mio. Franken in diePensionskasse SBB ein.

INFO

Die Massnahmen im Überblick

Page 6: Kontakt sev 2015 08

■ kontakt.sev: Weshalb inte-ressieren Sie sich für den1. Mai?

Urs Anderegg: Am Beispiel des1. Mai zeigt sich viel von derArbeiterbewegung. Ich teiledie Meinung, dass er eine ArtSeismograph ist, der zeigt, wiesich die Arbeiterbewegungentwickelt hat; sei es kulturell,politisch, in den Zukunftsvisi-onen oder der sozialen Positi-onierung. Das trifft sich allesan diesem einzigen Tag.

■ 1890 wurde der Tag der Ar-beit erstmals begangen.Der 1. Mai feiert also sein125-jähriges Bestehen,aber das Jubiläum wird of-fenbar nicht gross wahrge-nommen. Was ist los?

Lange war es üblich, gleichnach der Begrüssung die his-torische Bedeutung des Tageshervorzuheben. Dieser Rück-blick war ein starkes Element.Das war zu einer Zeit, als dieBewegung neu entstand undsich ein Klassenbewusstseinerst noch entwickeln musste.Da war es zentral, auf die An-fänge der Gewerkschaften undder Sozialdemokratie zurück-zublicken. Es gab damit eine«invention of tradition», alsoeine Begründung der eigenenGeschichte, was auch eineExistenzberechtigung gab.Dieses kollektive Klassenbe-wusstsein gibt es heute nichtmehr. Für dieses Zurückbesin-nen auf die eigenen Wurzelnist die Arbeiterbewegung heu-te zu stark durchmischt.

■ Das würde heissen, der1. Mai ist ein reines Ritual?

Es ist eindeutig ein Ritual, dasaber ganz bestimmte Funkti-onen hat, die sehr aktuellsind. Noch in den 50er- und60er-Jahren war es vor allemein Ritual der Erinnerungen,aber dieser Aspekt fehlt heutevöllig. Am 1. Mai werden poli-tische Themen gesetzt; gera-de in diesem Jahr sind vieleder Rednerinnen und RednerPersonen, die bei den natio-nalen Wahlen kandidieren. Esist also eine Mobilisierung derWählerschaft. Gleichzeitig istes auch das Klassentreffender Linken, was diesen ganzverschiedenen linken Grup-

pierungen ein gewisses Ge-meinschaftsbewusstsein gibt.

■ Der 1. Mai hat also auchheute seine Berechtigung?

Auf jeden Fall! Der 1. Mai dienteindeutig der Mobilisierungder eigenen Basis. Dieses Jahrgerade auch im Zusammen-hang mit der Aufhebung desEuro-Mindestkurses, dannaber vor allem mit der Initiati-ve AHVplus und, mit Blick aufden nächsten Abstimmungs-termin, mit der Erbschafts-

steuerinitiative, die diesesJahr eines der Hauptthemenist. Bei aller Verschiedenheitinnerhalb der Bewegung gibtes das Bewusstsein einer bi-polaren Welt, das Wissen umPrivilegierte und Unterprivile-gierte. Es gibt ein Gemein-schaftsgefühl der Linken, weilman identische Werte hat undauch das entsprechende Welt-bild, beispielsweise in der So-lidarität mit Ausländerinnenund Ausländern.

■ Als Vergleich: Ein paar Wo-chen vorher sind Karfrei-tagsprozessionen, etwasspäter Fronleichnamspro-zessionen; dazwischen dieUmzüge der Arbeiterinnenund Arbeiter. Ist das ei-gentlich das Gleiche?

(schmunzelt) Die Umzüge der

Arbeiterbewegung haben einehistorische Verankerung. Inden frühesten Demonstrati-onszügen, etwa bis zur Jahr-hundertwende, gab es Bezügezur Volkskultur, auch zur zünf-tischen Kultur, indem die Bä-cker als Bäcker angezogen wa-ren, die Schmiede Hammerund Amboss mitführten, nichtim Sinne der späteren kommu-nistischen Symbole, sondernals ihr Berufswerkzeug. Einweiteres prägendes Elementder frühen 1.-Mai-Umzüge war

eine religiöse Erlösungsthe-matik: Der Frühling, der insLand zieht mit Blumen undGirlanden. Später entwickeltesich daraus die sozialistischeErlösungsidee des Weltenfrüh-lings. Alle Umzüge oder Pro-zessionen hatten die gemein-same Bedeutung zu zeigen,dass sich eine Gruppe, sei eseine religiöse oder eine sozia-le Gruppe, in der Öffentlichkeitals Einheit darstellen kann.Das sind identische Funkti-onen, auch wenn die Prozessi-onen und Maiumzüge natür-lich nicht dasselbe sind.

■ Ist der 1. Mai also auch einFrühlingsfest?

Eindeutig. Die Bedeutung des1. Mai ist immer ein Wechselzwischen Fest- und Protesttaggewesen. Ein Beispiel: In Bern

führte der Umzug anfänglichaus dem Zentrum der Stadthinaus nach Wabern, wo esein Frühlingsfest gab, mitBüchsenwerfen und allemDrum und Dran.

■ Lässt sich 2015 irgendwiemit 1890 vergleichen?

(denkt lange nach) Ja, von denForderungen her. Eine der ers-ten Forderungen war jenenach dem Acht-Stunden-Tag.Das war überhaupt der Ur-sprung: die Acht-Stunden-Be-wegung in Australien undAmerika, die bereits vor 1890aktiv war. Solche Forderungenbestehen immer noch, heutevielleicht eher für gute Ge-samtarbeitsverträge, wo wie-derum die Begrenzung der Ar-beitszeit ein wichtiges Themaist. Es gibt also gewisse Paral-lelen, aber man darf diesenicht überbewerten: Die Ar-beiterbewegung 1890 undheute, das ist völlig etwas an-deres. Eine Arbeiterklasse miteiner kollektiven Identität, diegegenkulturelle Ansprüchehat, gibt es kaum mehr.

■ Und trotzdem sagen Sie,dass der 1. Mai seine Be-rechtigung hat.

Genau, denn die Unsicherheitder Lohnarbeit besteht nachwie vor. Von Anfang an bisheute war der 1. Mai aucheine Plattform der Leute, dieihre Anliegen nicht auf parla-mentarischem Weg einbrin-gen können, heute beispiels-

1890 wurde der 1. Mai erstmals als Tag der Arbeit begangen. Das 125-Jahr-Jubiläum ist der Anlass, ummit dem Berner Wirtschaftshistoriker Urs Anderegg auf die Geschichte des Feiertags einzugehen, aberauch zu fragen, welche Bedeutung dieser heute hat – und welche Zukunft.

Seit 125 Jahren feiert die Arbeiterbewegung weltweit den 1. Mai als Tag der Arbeit

«Der 1. Mai gibt einGemeinschaftsgefühl»

«Der 1. Mai ist eindeutig ein Ritual, das aber ganzbestimmte Funktionen hat, die sehr aktuell sind.»Urs Anderegg, Wirtschaftshistoriker

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Alter 45

Familie verheiratet, drei Kinder

Beruf Dozent für Wirtschaftsge-schichte an der Berner Fach-hochschule

Werdegang Sekundarlehrer,danach Studium der Geschichte,Volkswirtschaft und Kulturwis-senschaft; Dissertation zum1. Mai und der Entwicklung derArbeitgeber-/Arbeitnehmer-Beziehungen

Freizeit viel Sport, um den Kopfzu leeren, Kanufahren

BIO

weise Migrantinnen und Mi-granten. Anfänglich war dasdie Linke an sich, die damalsin den Parlamenten nochnicht vertreten war. Da warder 1. Mai eine der wenigenMöglichkeiten, um einer brei-ten Öffentlichkeit überhauptdie Forderungen präsentierenzu können. Und die öffentli-

che Aufmerksamkeit ist andiesem Tag nach wie vor rela-tiv gross.

■ Zeitweise berichteten dieMedien aber fast nur überdie Nebenerscheinungen …

… genau, Zürich und die Kra-walle. Aber wenn ich jetzt einJahr zurückdenke, dann warder Tag der Arbeit das Haupt-thema in der Tagesschau und«10 vor 10». Im Mittelpunktstand dabei nicht der Anlassmit den Umzügen, sondernFragen zur Arbeit an sich, al-so: was ist Arbeit heute, wel-

che Wertschätzung hat die Ar-beit als solche.

■ Ihr Buch zum 1. Mai trägtden Untertitel «Vom Traumeiner besseren Welt»; ist esnur ein Traum?

Früher war die Haltung sehridealistisch. Die Idee desSozialismus als Weltenfrüh-

ling und die Erlösung des Pro-letariats hatten etwas sehrUtopisches. Es ging darum,eine neue Gesellschaftsord-nung zu schaffen. SolcheIdeen gibt es heute nur nocham Rand. Das Klassenkämpfe-rische lebt wohl noch ganzlinks aussen, etwa beim Revo-lutionären Aufbau und derAntifa-Bewegung: Da bestehtdieser ursprüngliche gegen-kulturelle Ansatz noch.

■ Das tönt danach, dass dieTheorie von Marx erfülltwurde, wonach man den Ar-

beitern immer so viel zuge-stehen muss, dass sie bravbleiben.

Der Sozialstaat hat viele For-derungen der Arbeiterbewe-gung umgesetzt. Das hat vielRadikalität absorbiert. Dazukam während des Kalten Krie-ges der Antikommunismus,und so sind die ganz radika-len Forderungen in den Hin-tergrund getreten. Die klassi-sche Arbeiterbewegung hatteinsgesamt Freude an der Kon-sumkultur. In den 60er-Jahrenist ein VW an der Spitze desZürcher Umzugs am 1. Maimitgefahren. Das hiess: «Wirsind jemand geworden, wirsind in der Gesellschaft ak-zeptiert». Das Auto symboli-sierte diesen Aufstieg, dasDazugehören zur Konsumge-sellschaft.

■ Vor sieben Jahren, als SieIhr Buch veröffentlichten,stellten Sie einen klarenRückgang der Beteiligungam 1. Mai fest. In der Zwi-schenzeit hat es sich wohleher wieder umgekehrt ent-

wickelt. Woran liegt das?Ich teile diese Meinung nicht.In Zürich gab es auch damalseine sehr gute Beteiligung,aber die Aufmerksamkeit warstärker bei den Krawallen. Anvielen Orten sind die Umzügeverschwunden, und ich stellekeine Zunahme der Beteili-gung fest. Was man jedoch sa-gen kann: Seit den 90er-Jah-ren hat sich die Rhetorikentwickelt, die Tonalität istschärfer geworden. Es zeigtsich auch in den Initiativen:

Mindestlohn-, 1:12-, Abzo-ckerinitiative: Da ist die Hal-tung pointierter geworden; eswäre jedoch übertrieben, radi-kalisiert zu sagen – und dieseEntwicklung ist vor allem ver-bal.

■ Ist der 1. Mai ein Abbild derGewerkschaftsbewegung?

Sicher. Die Gewerkschaftensind die Organisatoren. Siehaben gemerkt: Wenn wir die

neuen sozialen Bewegungen,aber auch Jugendbewegungenund nicht politisch gebundenelinke Organisationen nicht inden 1. Mai einbinden, dannverliert er an Bedeutung. Gera-de diese neueren Bewegungenwollen aber mit den traditionel-len Gewerkschaften weniger zutun haben. Heute gibt es häufigüberparteiliche Organisations-komitees; das ist ein gutes Re-zept, den 1. Mai auf eine breite-re soziale Basis zu stellen. DiePosition innerhalb der Linken,

welche die Gewerkschaften je-weils hatten, lässt sich sehr gutam 1. Mai ablesen.

■ Mit anderen Worten: Nichtnur der 1. Mai, sondern auchdie Gewerkschaften habeneine Zukunft?

Davon bin ich überzeugt. Esgibt selbst gesetzte Themenund es gibt die Wahlen, die die-se Plattform brauchen.

Interview: Peter Moor

«Eine Arbeiterklasse mit einer kollektivenIdentität, die gegenkulturelle Ansprüche hat,gibt es kaum mehr.»

pmo

Urs Anderegg, Autor des Buchs «Der 1. Mai in der Schweiz – vom Traum einer besseren Welt», an seinem Arbeitsort in der Berner Fachhochschule

«Es gibt selbst gesetzte Themen und es gibtdie Wahlen, die diese Plattform brauchen.»

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Page 7: Kontakt sev 2015 08

■ kontakt.sev: Weshalb inte-ressieren Sie sich für den1. Mai?

Urs Anderegg: Am Beispiel des1. Mai zeigt sich viel von derArbeiterbewegung. Ich teiledie Meinung, dass er eine ArtSeismograph ist, der zeigt, wiesich die Arbeiterbewegungentwickelt hat; sei es kulturell,politisch, in den Zukunftsvisi-onen oder der sozialen Positi-onierung. Das trifft sich allesan diesem einzigen Tag.

■ 1890 wurde der Tag der Ar-beit erstmals begangen.Der 1. Mai feiert also sein125-jähriges Bestehen,aber das Jubiläum wird of-fenbar nicht gross wahrge-nommen. Was ist los?

Lange war es üblich, gleichnach der Begrüssung die his-torische Bedeutung des Tageshervorzuheben. Dieser Rück-blick war ein starkes Element.Das war zu einer Zeit, als dieBewegung neu entstand undsich ein Klassenbewusstseinerst noch entwickeln musste.Da war es zentral, auf die An-fänge der Gewerkschaften undder Sozialdemokratie zurück-zublicken. Es gab damit eine«invention of tradition», alsoeine Begründung der eigenenGeschichte, was auch eineExistenzberechtigung gab.Dieses kollektive Klassenbe-wusstsein gibt es heute nichtmehr. Für dieses Zurückbesin-nen auf die eigenen Wurzelnist die Arbeiterbewegung heu-te zu stark durchmischt.

■ Das würde heissen, der1. Mai ist ein reines Ritual?

Es ist eindeutig ein Ritual, dasaber ganz bestimmte Funkti-onen hat, die sehr aktuellsind. Noch in den 50er- und60er-Jahren war es vor allemein Ritual der Erinnerungen,aber dieser Aspekt fehlt heutevöllig. Am 1. Mai werden poli-tische Themen gesetzt; gera-de in diesem Jahr sind vieleder Rednerinnen und RednerPersonen, die bei den natio-nalen Wahlen kandidieren. Esist also eine Mobilisierung derWählerschaft. Gleichzeitig istes auch das Klassentreffender Linken, was diesen ganzverschiedenen linken Grup-

pierungen ein gewisses Ge-meinschaftsbewusstsein gibt.

■ Der 1. Mai hat also auchheute seine Berechtigung?

Auf jeden Fall! Der 1. Mai dienteindeutig der Mobilisierungder eigenen Basis. Dieses Jahrgerade auch im Zusammen-hang mit der Aufhebung desEuro-Mindestkurses, dannaber vor allem mit der Initiati-ve AHVplus und, mit Blick aufden nächsten Abstimmungs-termin, mit der Erbschafts-

steuerinitiative, die diesesJahr eines der Hauptthemenist. Bei aller Verschiedenheitinnerhalb der Bewegung gibtes das Bewusstsein einer bi-polaren Welt, das Wissen umPrivilegierte und Unterprivile-gierte. Es gibt ein Gemein-schaftsgefühl der Linken, weilman identische Werte hat undauch das entsprechende Welt-bild, beispielsweise in der So-lidarität mit Ausländerinnenund Ausländern.

■ Als Vergleich: Ein paar Wo-chen vorher sind Karfrei-tagsprozessionen, etwasspäter Fronleichnamspro-zessionen; dazwischen dieUmzüge der Arbeiterinnenund Arbeiter. Ist das ei-gentlich das Gleiche?

(schmunzelt) Die Umzüge der

Arbeiterbewegung haben einehistorische Verankerung. Inden frühesten Demonstrati-onszügen, etwa bis zur Jahr-hundertwende, gab es Bezügezur Volkskultur, auch zur zünf-tischen Kultur, indem die Bä-cker als Bäcker angezogen wa-ren, die Schmiede Hammerund Amboss mitführten, nichtim Sinne der späteren kommu-nistischen Symbole, sondernals ihr Berufswerkzeug. Einweiteres prägendes Elementder frühen 1.-Mai-Umzüge war

eine religiöse Erlösungsthe-matik: Der Frühling, der insLand zieht mit Blumen undGirlanden. Später entwickeltesich daraus die sozialistischeErlösungsidee des Weltenfrüh-lings. Alle Umzüge oder Pro-zessionen hatten die gemein-same Bedeutung zu zeigen,dass sich eine Gruppe, sei eseine religiöse oder eine sozia-le Gruppe, in der Öffentlichkeitals Einheit darstellen kann.Das sind identische Funkti-onen, auch wenn die Prozessi-onen und Maiumzüge natür-lich nicht dasselbe sind.

■ Ist der 1. Mai also auch einFrühlingsfest?

Eindeutig. Die Bedeutung des1. Mai ist immer ein Wechselzwischen Fest- und Protesttaggewesen. Ein Beispiel: In Bern

führte der Umzug anfänglichaus dem Zentrum der Stadthinaus nach Wabern, wo esein Frühlingsfest gab, mitBüchsenwerfen und allemDrum und Dran.

■ Lässt sich 2015 irgendwiemit 1890 vergleichen?

(denkt lange nach) Ja, von denForderungen her. Eine der ers-ten Forderungen war jenenach dem Acht-Stunden-Tag.Das war überhaupt der Ur-sprung: die Acht-Stunden-Be-wegung in Australien undAmerika, die bereits vor 1890aktiv war. Solche Forderungenbestehen immer noch, heutevielleicht eher für gute Ge-samtarbeitsverträge, wo wie-derum die Begrenzung der Ar-beitszeit ein wichtiges Themaist. Es gibt also gewisse Paral-lelen, aber man darf diesenicht überbewerten: Die Ar-beiterbewegung 1890 undheute, das ist völlig etwas an-deres. Eine Arbeiterklasse miteiner kollektiven Identität, diegegenkulturelle Ansprüchehat, gibt es kaum mehr.

■ Und trotzdem sagen Sie,dass der 1. Mai seine Be-rechtigung hat.

Genau, denn die Unsicherheitder Lohnarbeit besteht nachwie vor. Von Anfang an bisheute war der 1. Mai aucheine Plattform der Leute, dieihre Anliegen nicht auf parla-mentarischem Weg einbrin-gen können, heute beispiels-

1890 wurde der 1. Mai erstmals als Tag der Arbeit begangen. Das 125-Jahr-Jubiläum ist der Anlass, ummit dem Berner Wirtschaftshistoriker Urs Anderegg auf die Geschichte des Feiertags einzugehen, aberauch zu fragen, welche Bedeutung dieser heute hat – und welche Zukunft.

Seit 125 Jahren feiert die Arbeiterbewegung weltweit den 1. Mai als Tag der Arbeit

«Der 1. Mai gibt einGemeinschaftsgefühl»

«Der 1. Mai ist eindeutig ein Ritual, das aber ganzbestimmte Funktionen hat, die sehr aktuell sind.»Urs Anderegg, Wirtschaftshistoriker

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Alter 45

Familie verheiratet, drei Kinder

Beruf Dozent für Wirtschaftsge-schichte an der Berner Fach-hochschule

Werdegang Sekundarlehrer,danach Studium der Geschichte,Volkswirtschaft und Kulturwis-senschaft; Dissertation zum1. Mai und der Entwicklung derArbeitgeber-/Arbeitnehmer-Beziehungen

Freizeit viel Sport, um den Kopfzu leeren, Kanufahren

BIO

weise Migrantinnen und Mi-granten. Anfänglich war dasdie Linke an sich, die damalsin den Parlamenten nochnicht vertreten war. Da warder 1. Mai eine der wenigenMöglichkeiten, um einer brei-ten Öffentlichkeit überhauptdie Forderungen präsentierenzu können. Und die öffentli-

che Aufmerksamkeit ist andiesem Tag nach wie vor rela-tiv gross.

■ Zeitweise berichteten dieMedien aber fast nur überdie Nebenerscheinungen …

… genau, Zürich und die Kra-walle. Aber wenn ich jetzt einJahr zurückdenke, dann warder Tag der Arbeit das Haupt-thema in der Tagesschau und«10 vor 10». Im Mittelpunktstand dabei nicht der Anlassmit den Umzügen, sondernFragen zur Arbeit an sich, al-so: was ist Arbeit heute, wel-

che Wertschätzung hat die Ar-beit als solche.

■ Ihr Buch zum 1. Mai trägtden Untertitel «Vom Traumeiner besseren Welt»; ist esnur ein Traum?

Früher war die Haltung sehridealistisch. Die Idee desSozialismus als Weltenfrüh-

ling und die Erlösung des Pro-letariats hatten etwas sehrUtopisches. Es ging darum,eine neue Gesellschaftsord-nung zu schaffen. SolcheIdeen gibt es heute nur nocham Rand. Das Klassenkämpfe-rische lebt wohl noch ganzlinks aussen, etwa beim Revo-lutionären Aufbau und derAntifa-Bewegung: Da bestehtdieser ursprüngliche gegen-kulturelle Ansatz noch.

■ Das tönt danach, dass dieTheorie von Marx erfülltwurde, wonach man den Ar-

beitern immer so viel zuge-stehen muss, dass sie bravbleiben.

Der Sozialstaat hat viele For-derungen der Arbeiterbewe-gung umgesetzt. Das hat vielRadikalität absorbiert. Dazukam während des Kalten Krie-ges der Antikommunismus,und so sind die ganz radika-len Forderungen in den Hin-tergrund getreten. Die klassi-sche Arbeiterbewegung hatteinsgesamt Freude an der Kon-sumkultur. In den 60er-Jahrenist ein VW an der Spitze desZürcher Umzugs am 1. Maimitgefahren. Das hiess: «Wirsind jemand geworden, wirsind in der Gesellschaft ak-zeptiert». Das Auto symboli-sierte diesen Aufstieg, dasDazugehören zur Konsumge-sellschaft.

■ Vor sieben Jahren, als SieIhr Buch veröffentlichten,stellten Sie einen klarenRückgang der Beteiligungam 1. Mai fest. In der Zwi-schenzeit hat es sich wohleher wieder umgekehrt ent-

wickelt. Woran liegt das?Ich teile diese Meinung nicht.In Zürich gab es auch damalseine sehr gute Beteiligung,aber die Aufmerksamkeit warstärker bei den Krawallen. Anvielen Orten sind die Umzügeverschwunden, und ich stellekeine Zunahme der Beteili-gung fest. Was man jedoch sa-gen kann: Seit den 90er-Jah-ren hat sich die Rhetorikentwickelt, die Tonalität istschärfer geworden. Es zeigtsich auch in den Initiativen:

Mindestlohn-, 1:12-, Abzo-ckerinitiative: Da ist die Hal-tung pointierter geworden; eswäre jedoch übertrieben, radi-kalisiert zu sagen – und dieseEntwicklung ist vor allem ver-bal.

■ Ist der 1. Mai ein Abbild derGewerkschaftsbewegung?

Sicher. Die Gewerkschaftensind die Organisatoren. Siehaben gemerkt: Wenn wir die

neuen sozialen Bewegungen,aber auch Jugendbewegungenund nicht politisch gebundenelinke Organisationen nicht inden 1. Mai einbinden, dannverliert er an Bedeutung. Gera-de diese neueren Bewegungenwollen aber mit den traditionel-len Gewerkschaften weniger zutun haben. Heute gibt es häufigüberparteiliche Organisations-komitees; das ist ein gutes Re-zept, den 1. Mai auf eine breite-re soziale Basis zu stellen. DiePosition innerhalb der Linken,

welche die Gewerkschaften je-weils hatten, lässt sich sehr gutam 1. Mai ablesen.

■ Mit anderen Worten: Nichtnur der 1. Mai, sondern auchdie Gewerkschaften habeneine Zukunft?

Davon bin ich überzeugt. Esgibt selbst gesetzte Themenund es gibt die Wahlen, die die-se Plattform brauchen.

Interview: Peter Moor

«Eine Arbeiterklasse mit einer kollektivenIdentität, die gegenkulturelle Ansprüche hat,gibt es kaum mehr.»

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Urs Anderegg, Autor des Buchs «Der 1. Mai in der Schweiz – vom Traum einer besseren Welt», an seinem Arbeitsort in der Berner Fachhochschule

«Es gibt selbst gesetzte Themen und es gibtdie Wahlen, die diese Plattform brauchen.»

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Page 8: Kontakt sev 2015 08

Nach wie vor kann das Personal von SBBInfrastruktur Instandhaltung (I-IH) nichtdarauf zählen, dass seine Zeitabrechnungstimmt. Seit vier Monaten hat es I-IHnicht geschafft, das Desaster um dieZeiterfassung zu beheben. Aufgrund vonSystemanpassungen kam es zu verschie-denen Fehlern, die undurchsichtig sindund über Monate nicht behoben werdenkonnten.Beispielsweise wurden Pausenzuschlägenicht gerechnet und Mutterschaftsurlaubenicht erfasst. Im System SAP wurden Da-ten mit Ende 31.12.9999 festgestellt …Mitarbeitende erhielten nicht nachvoll-ziehbare Zeitabrechnungen.Die Folge davon: Seit vier Monaten stim-

men die Zeitkonti praktisch aller IH-Mitar-beitenden schlichtweg nicht, was das Per-sonal massiv verunsichert und den Basis-kadern viel Mehrarbeit beschert.Der SEV hat laufend interveniert und ver-langt, dass die Missstände behoben wer-den. «Offensichtlich sind die Systempro-bleme schlimm», erklärt der zuständigeSEV-Gewerkschaftssekretär Urs Huber.«Wenn das letzte Vertrauen der Mitarbei-tenden noch gewahrt werden soll, müs-sen umgehend verlässliche Verhältnissegeschaffen werden.»Huber betont, dass es hausgemachte Pro-bleme der SBB sind. «Solchen begegnenwir nicht zum ersten Mal, aber sie hattennoch nie dieses Ausmass.» pmo

INFRA INSTANDHALTUNGDesaster bei der Zeiterfassung

§David gegen Goliath: Manchmalbraucht der Grosse Schutz

Link zum Recht

Der Stadtverkehr stellt an die Fahrer/innen der schwerfälligen Busse hoheAnsprüche – und wenn es «knallt», wird ihnen oft zu Unrecht die Schuld zu-geschoben. Dann ist tatkräftige Hilfe des SEV-Berufsrechtsschutzes gefragt.

Nach einem Zusammenstosszwischen Bus und Roller wurdeder Buschauffeur dafür verant-wortlich gemacht, obwohl ernichts falsch gemacht hatte.

Roberto (Name geändert) fährt umdie Mittagszeit durch die Stadt undhält vor einem Rotlicht korrekt in derlinken Fahrspur für die Geradeaus-fahrt an. Die Ampel wechselt aufGrün, die Kolonne setzt sich in Be-wegung, und plötzlich touchiert Ro-bertos Bus in der rechten vorderenHälfte einen Roller, der unvermitteltdort aufgetaucht ist. Der Roller kipptum, doch der Fahrer bleibt zumGlück unverletzt. Dieser schiebt seinGefährt sofort von der Fahrbahn,was in der Folge die Rekonstruktiondes Unfallhergangs erschwert.

Busfahrer beschuldigtEtwa zwei Monate später erhält Ro-berto einen Brief, in dem steht, dassgegen ihn ein Strafverfahren eröffnetwird wegen Missachtung der Ver-kehrsvorschriften. Vorgeworfen wer-den ihm unvorsichtiges Fahren,Nichteinhaltung der gebotenen Dis-tanz zum vorausfahrenden Fahrzeugund Verursachung eines Auffahrun-falls. Das ist die Version des Roller-fahrers, welche die Polizei offensicht-lich als die richtige betrachtet. Rober-to wendet sich ans SEV-Rechts-schutzteam, das einen Anwalt mitdem Fall betraut.

Hilfreiche VideoüberwachungNach Durchsicht der Akten verweistder Anwalt in seiner Stellungnahmedie zuständige Sektion Verkehr aufdie Videoaufnahmen der im Bus in-stallierten Überwachungskamera.Denn die rechtzeitig informierte Ver-kehrsunternehmung hat diese Bil-der gesichert.Zwei Filmausschnitte zeigen klar,wie der Roller den Bus, der sich be-reits wieder in Bewegung gesetzthat, rechts überholt und sich mittenin die Fahrbahn stellt. Dieses ansich schon vorschriftswidrige Manö-ver hat der Rollerfahrer überdies inkeiner Weise angekündigt, und erhat auch nicht genügend Distanzzum Bus gehalten. So hat er es Bus-

fahrer Roberto verunmöglicht, denZusammenstoss zu vehindern.

Zeugenaussage eines KollegenDer Anwalt beantragt zudem die An-hörung eines Kollegen von Roberto,der mit seinem Bus zum Zeitpunktdes Vorfalls an jener Kreuzung inder Gegenrichtung vorbeifuhr unddie ganze Szene beobachten konn-te. Seine Aussage bestätigt klar, wasdie Videoaufnahme aufgedeckt hat,nämlich das waghalsige, unzulässi-ge Manöver des Rollerfahrers.Der Anwalt listet schliesslich allevom Rollerfahrer begangenen Ver-stösse gegen die Verkehrsregelnauf, die zur Kollision geführt haben.Diese entlasten den Busfahrer vonjeder Verantwortung für den Zusam-menstoss.Weiter behält sich der Anwalt vor,gegen den Rollerfahrer rechtlich vor-zugehen, weil er eine offensichtlichfalsche Version des Vorfalls zu Pro-tokoll gegeben hat.

Strafverfahren eingestelltAll die vom Anwalt vorgebrachtenArgumente und erdrückenden Be-weise können eigentlich nur zumRückzug des Strafverfahrens führen.Tatsächlich wird dieses fallengelas-sen, wie Roberto ein paar Wochenspäter einem weiteren Brief ent-nimmt. Für ihn ist dies eine grosseErleichterung.Die Busfahrer/innen, die täglich imchaotischen Stadtverkehr unterwegssind, laufen stets Gefahr, in Unfälleund Strafverfahren verwickelt zu wer-den, auch wenn sie sich nichts vorzu-werfen haben. Denn: Wer am Steuereines schwerfälligen Fahrzeugs sitzt,gerät immer wieder in brenzligeSituationen. Umso dankbarer ist Ro-berto dem SEV für die prompt geleis-tete Rechtshilfe.Zu unterstreichen ist die wichtigeRolle, welche die im Bus installierteVideoüberwachung bei der Entlas-tung des Buschauffeurs gespielthat. Diesen Videokameras wird ver-ständlicherweise ein gewisses Miss-trauen entgegengebracht, doch indiesem Fall haben sie sich für dasPersonal als sehr hilfreich erwiesen.

Rechtsschutzteam SEV

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und erscheint vierzehntäglich. ISSN1662-8454. Auflage: 29 296 Ex. (Gesamtauflage 43 612 Ex.), WEMF-beglaubigt 14.11.2014. Hg.: SEV, www.sev-online.ch.Redaktion: Peter Moor (Chefred.), Peter Anliker, Vivian Bologna, Beatrice Fankhauser, Markus Fischer, Françoise Gehring,Pietro Gianolli, Jörg Matter, Anita Merz, Patrizia Pellandini, Henriette Schaffter. Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steiner-str. 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected]; 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58. Abos und Adressänderungen:SEV, Mitgliederdienste, Steinerstr. 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected], 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58. DasJahresabo kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–. Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestr. 86, 8712 Stäfa; 044 928 56 11, Fax044 928 56 00, [email protected], www.zs-werbeag.ch. Produktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch. Druck:Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstr. 1, 5001 Aarau, www.mittellandzeitungsdruck.ch

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheint am 15. Mai 2015.

Redaktionsschluss für den Sektionsteil: 7. Mai, 8 Uhr; Inserateschluss: 4. Mai, 10 Uhr.

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8 SERVICEkontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

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Page 9: Kontakt sev 2015 08

GEWERKSCHAFTEN ......

9kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Gut die Hälfte der Personal-kommissionen bei SBB undSBB Cargo sind nach Ablaufder Meldefrist still gewählt,weil sich nicht mehr Kandida-tinnen und Kandidaten gemel-det haben, als Sitze zur Verfü-gung stehen. Weitaus dergrösste Teil dieser Peko-Mit-glieder haben sich über denSEV anmelden lassen. Verein-zelt gehen Sitze an Kandidie-rende von VSLF und Transfair,ganz wenige haben sich ohneUnterstützung einer Gewerk-schaft angemeldet und einenSitz geholt.In den Pekos, wo mehr Anmel-dungen vorliegen als Sitze,werden zwischen dem 20. Maiund dem 12. Juni schriftlicheWahlen durchgeführt. Dabeikommt es teilweise zu Kampf-wahlen zwischen verschiede-nen SEV-Kandidaten, teilweiseauch zu Ausmarchungen unterden Gewerkschaften und mitungebundenen Kandidaten.

Die still Gewählten:Personenverkehr, Division:Fernverkehr: Nick Krummen-acher, Luzern; Verkehrsma-nagement: Andreas Menet,Chur, Ruedi Baumann, St. Gal-len, Ralph Kessler, Olten,Gian-Marco Blattner, Chiasso;

Zugbereitstellung: MarkusStäheli, St. Gallen, Roger De-rungs, Zürich, Yuri de Biasi,Chiasso; Fahrzeugindustrie:Hugo Rubin, Olten, ManfredBrunner, Biel; Materiallogis-tik: Tobias Baggenstos, Zü-rich; Asset Management: BeatSchellenberg, Zürich; öffent-liche Sicherheit: Peter Rüegg,Chur.Personenverkehr, Fläche:Company Mail: Rémo Formen-ti, Genf, Fabio Lanfredi, Bellin-zona, Mahmut Sernikli, Zü-rich; Verkehrsmanagement:Roger Kaiser, Zürich, Alexan-der Seiler, Brig, Didier Siegen-thaler, Biel, René Furrer, Ol-ten, René Bertsch, Bern,Roger Biberger, Zürich, Marti-na Tschanz, Luzern, VladanDjordjevic, Genf, Thomas Wal-ther, Romanshorn, Stefan De-casper, Chur, Alan Perli, Bel-linzona, Pascal Siegfried,Basel, Miriam Trifoglio, Genf;Bahnproduktion: PhilippeKohler, Gabriela Walther, Fa-brizio Meneghini, alle Bern;VS Mittelland: Nicole Büchi,Edith Aebischer, beide Bern,Martin Bichsel, Burgdorf;VS Zürich-Nordostschweiz:Angela Camenisch-Moser, Zü-rich-Flughafen, Sacha Venos-ta, Winterthur, Rita Höchner,Zürich, Anna-Paula Kuster-Zürcher, Zürich (Transfair);VS Tessin: Antonella Gerosa,Aris Lombardi, beide Lugano,Vanni Nebrini, Bellinzona;VS CC Brig: Mario Karamesi-noski, Eveline Kaufmann, bei-de Brig; Zugbereitstellung,Fuhrpark und Personal: Jo-nas Jacot, Zürich; Bern-Wal-

lis: Mikael Houriet, Biel, Al-fred Zimmermann, Bern; Zü-

rich: Christof Geissbühler,Winterthur, Claude Meier, Da-niel Purtschert, beide Zürich;Ost/Rico: Marrone Fiorentino,Winterthur, Ivo Kuhac, Chur;Reparaturen/Helpdesk: Fer-dinand Isler, Peter Hügli, bei-de Zürich, Hanspeter Grünig,Bern; IW Olten: Max Hodel,Daniela Vidale, Kurt Wyss, Mi-chele Mandaglio; IW Yverdon:Philippe Steullet, André Mar-tin, Philippe Meier; Transport-polizei: Fabian Borner, Bern,Christian Juriens, Lausanne,Manuel Kobler, St. Gallen.Infrastruktur, Division: WalterBuchmann, Zürich, PatrickBellon, Lausanne, AndreasBieri, Bern, Alex Bringolf, Mut-tenz, Carlo Bontà, Balerna,Michele Corleto, Zürich, Fran-çois Ducommun, Ostermundi-gen, Hans-Peter Eggenberger,Buchs, Denise Engel, Zürich,Claude-Alain Jenni, Lausanne,Hubert Koller, Rapperswil, Ro-main Lerch, Biel, Beatrice Lui-sier, Lausanne, Manfred Nyfe-ler, Spreitenbach, Manfred

Schaffer, Bern, Pius Steffen,Andrea Pace, beide Zürich-Flughafen, Giuseppe Lanini,Giubiasco (alle SEV), RetoFrei, St. Gallen, Transfair.Infrastruktur, Fläche: Anlagenund Technologie: Karl Stein-egger, Rapperswil, ManfredAerni, Bern; Projekte: GeorgesStanescu, Michel Pythoud,beide Lausanne, ChristianHoltz, Luzern, Ralph Huber,Zürich Altstetten; Instandhal-tung Mitte: Thomas Spichi-ger, Muttenz, Patrick vonRotz, Basel, Martin Sieber,Lenzburg; Süd: Peter Alder,Bellinzona, Albin Marty, Gold-au, Davide Perini, Giubiasco;Betrieb Mitte: Thomas Joos,Mirco Stebler, beide Olten,Rosmarie Wild, Muttenz; Süd:

Giuseppe Lupica, Chiasso, Fa-brizio Prospero, Pollegio; Ost:Roland Zehentner, Buchs, Eli-sabeth Meyer, Siggenthal,Markus Engelhardt, TobiasNeuenschwander, beide Zü-rich-Flughafen; Intervention:René Back, Zürich, ChristianSchmid, Basel, Marco Gisi,Olten.

Cargo, Division: Präsident:Alex Brunner, Muttenz (VSLF).Cargo, Fläche: Ost: GjonKqira, Rolf Schumacher, beideDietikon, Fiorindo Hollen-stein, Landquart, Roger Spuh-ler, Rekingen, Thomas Probst,Olten; West: Dominique Varo-ne, Sion, Alain Michel, Payer-ne, Yanick Durand, Denges,Laurent Vuilleumier, Biel, Da-vide Ruggeri, Chiasso; AssetManagement: Thomas Dos-senbach, Erstfeld, MaurizioSulmoni, Chiasso; AareparkOlten: Deniz Özebey-Yldirim,Michael Heinz, Lorenz Kauf-mann (Heinz und Kaufmanneigene Listen).Immobilien und Konzernbe-reiche: Werner Burkhart, Win-terthur, Rudolf Loosli, Zürich,Liliana Staub, Bern, Urs Ober-li, Luzern, Denise Affolter, Da-niel Berger, beide Worblau-fen. Fläche: Railclean, West:Lucien Schorderet, Freiburg;Mitte: Paolo Vetrano, Luzern;Tessin: Michel Pestoni, Cade-nazzo (eigene Liste).

Teils Andrang, teils Ruhe bei den Peko-Wahlen

Die erste Phase der Gesamterneuerungswahlen für die Personalkommissionen SBB ist abgeschlossen

Der SEV bleibt – selbst-verständlich – die domi-nierende Kraft in denSBB-Personalkommis-sionen. Nach Ablauf derAnmeldefrist steht fest,wo die Mitglieder stillgewählt sind.

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«Ich bin auch eine Schiffsführerin»

Hanspeter EggenbergerRangierer, Zentralpräsident RPV

Beim SEV spielt die Solidarität.

Au SEV, on joue la carte de la solidarité.Solidarietà: la carta vincente del SEV.

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«Ich bin auch ein Fachspezialist Telecom

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Cara Hohmann

Zugbegleiterin

In den folgenden Wahlkreisen finden vom 20. Maibis 12. Juni schriftliche Wahlen statt, weil mehrKandidatinnen und Kandidaten angemeldet wurden,als Sitze vorhanden sind:

Personenverkehr, Division: Vertrieb und Service,Zugführung; Personenverkehr Fläche: VSRomandie, VS Nordwestschweiz/Zentralschweiz/So-lothurn-Aargau, VS Säntis-Bodensee/Graubünden-Walensee, IW Bellinzona, IW Biel, ZugbereitstellungWest, Zugbereitstellung Mitte, Zugführung.

Infrastruktur, Fläche: Instandhaltung Ost undWest, Fahrbahn und Netzdesign, Einkauf/SupplyChain, Betrieb West, Energie/Telecom.

Cargo, Fläche: Mitte.

Immobilien, Fläche: Railclean Ost.

kontakt.sev wird in der Ausgabe 10/15 vom 28. Maidie Kandidierenden des SEV vorstellen.

Hier finden schriftliche Wahlen für die Personalkommission statt

Page 10: Kontakt sev 2015 08

ie Schweiz hat diehöchste Vermögens-konzentration aller

OECD-Länder. Die reichsten2 % der Steuerzahler besitzengleich viel Vermögen wie alleanderen 98 %. Und weil sie inder Schweiz ihre Riesenvermö-gen steuerfrei an ihre Nach-kommen vererben können,nimmt die Vermögenskonzent-ration ständig zu. Eine Erb-schaftssteuer auf hohe Vermö-gen, wie sie die Initiativevorsieht, gibt dieser für die Ge-sellschaft schädlichen Entwick-lung Gegensteuer. Kleinereund mittlere Erbschaften wer-den nicht besteuert, damit dieunteren und mittleren Gesell-schaftsschichten weiterhinVermögen bilden können.

Teil des schweizerischenErfolgsmodellsDie meisten Kantone erhebenseit jeher eine Erbschaftssteu-er. Doch unter dem Druck desSteuerwettbewerbs haben diemeisten Kantone in den letztenJahren die Nachkommen davonbefreit, während die Erbschaf-ten von entfernt Verwandtenoder nicht Verwandten weiter-hin mit bis zu 49 % besteuertwerden.Die Initiative beseitigt die in-transparente und kantonal un-gleiche Besteuerung, indemdie Zuständigkeit für die Erb-

D schaftssteuer von den Kanto-nen auf den Bund übergeht.Die Initiative fordert also nichteine neue Steuer, sondern le-diglich eine Steuerreform.Die Kantone werden für denVerlust ihrer Erbschaftssteuernentschädigt, indem sie 1/3 desErtrags aus der nationalen Erb-schaftssteuer erhalten.

Einkommen aus ArbeitentlastenAn der Medienkonferenz be-tonte der Präsident des Träger-vereins der Initiative HeinerStuder, alt Nationalrat undehemaliger Präsident der Evan-gelischen Volkspartei EVP (von2008 bis 2014), den liberalenHintergrund der Erbschafts-steuer: «Der damalige Bundes-rat Kaspar Villiger sprach be-reits 2002 vom Vorschlag einereidgenössischen Erbschafts-und Schenkungssteuer, weildies eine gerechte Steuer ist.Tatsächlich ist es ein liberalesAnliegen, nicht vor allem dieArbeitsleistungen zu belasten,sondern auch die Einkommenaus anderen Quellen.»

Gegen die immer ungleichereVermögensverteilungFür Christian Levrat, Präsidentder SP Schweiz, steht die heu-tige ungleiche Vermögensver-teilung im Vordergrund: «Wennselbst die Credit Suisse die

Schweiz als Land mit ‹sehr ho-her Ungleichheit› in SachenVermögensverteilung bezeich-net, müssen die Alarmglockenläuten.» Unter den entwickel-ten Wirtschaftsnationen seider Reichtum nur noch in HongKong und den USA ähnlich un-gleich verteilt. «Eine Spitzen-position, worauf die Schweiznicht stolz sein kann.»

Gezielt und moderatRegula Rytz, Co-Präsidentinder Grünen, unterstrich: «DieErbschaftssteuerreform willdas heutige System nicht aufden Kopf stellen, sondernschlägt eine gezielte Anpas-sung vor. Vermögenswerte un-ter 2 Millionen Franken könnenweiterhin steuerfrei vererbtwerden, neu nicht nur an direk-te Nachkommen, sondern auchan weitere Verwandte. GrosseVermögen über 2 MillionenFranken dagegen sollen einerErbschaftssteuer unterliegen.Das Elternhaus oder die Gold-schalenuhr des Onkels sindvon der Initiative also nicht be-troffen.»

Erbschaftssteuer schadet derWirtschaft nichtEVP-Präsidentin MarianneStreiff räumte mit der viel zi-tierten Mär der wirtschafts-

Eidgenössische Abstimmung vom 14. Juni: Ja zur Erbschaftssteuerreform!

Am 14. Juni entscheiden Volk und Stände über die Volksinitiative «Millionen-Erbschaften besteuern fürunsere AHV (Erbschaftssteuerreform)». Am 17. April haben die Trägerorganisationen der Initiative –EVP, Schweizerischer Gewerkschaftsbund, SP und Grüne – ihre Abstimmungskampagne offiziell lanciertund ihre Argumente für eine nationale Erbschaftssteuer dargelegt.

Einkommen entlasten –AHV stärken

«Auf Löhnen und Lotteriegewinnen bezahlt man Steuern, und ich sehe nicht ein,warum jemand, der ohne eigene Leistung zu viel Geld kommt (und wir reden hier

von mehr als 2 Millionen Franken), nicht auch Steuern bezahlen sollte.»Giorgio Tuti, Präsident SEV

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Fortsetzung auf Seite 12

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

■ Die Kompetenz, Erbschafts- und Schenkungssteuern zu erheben,geht von den Kantonen auf den Bund über (neuer Art. 129a in derBundesverfassung). Die Kantone werden dafür entschädigt, indem sie1/3 des Ertrags erhalten. Die kantonalen Erbschafts- und Schenkungs-steuern sind damit abgeschafft.

■ Die AHV wird neu auch aus den Erträgen einer Erbschafts- undSchenkungssteuer finanziert (Ergänzung von Art. 112 BV). 2/3 derSteuereinnahmen gehen zweckgebunden an die AHV.

■ Besteuert wird der Nachlass von natürlichen Personen, dieihren letzten Wohnsitz in der Schweiz hatten oder bei denen derErbgang in der Schweiz eröffnet worden ist, nicht die einzelnen Erben.Die Schenkungssteuer wird beim Schenkgeber erhoben.

■ Hohe Freibeträge sorgen dafür, dass der Mittelstand nichtbelastet wird:• Allgemeiner Freibetrag: 2 Millionen Franken pro Nachlass.Ein Ehepaar kann so zum Beispiel das Einfamilienhaus bis zum Wertvon 4 Millionen Franken steuerfrei vererben.• Freibetrag für Gelegenheitsgeschenke: 20 000 Franken pro Jahrund beschenkte Person.

■ Zuwendungen an Ehepartner / registrierte Partner sowie ansteuerbefreite juristische Personen sind steuerfrei.

■ Die Steuer wird mit einem einheitlichen Satz von 20 Prozent ausgestaltet.

■ Gehört zum Nachlass oder zur Schenkung ein Unternehmen, werdenbei der Bewertung und beim Steuersatz erhebliche Erleichterungengewährt, um dessen Bestand und die Arbeitsplätze nicht zu gefährden.Das Initiativkomitee geht davon aus, dass die Bundesversammlungeinen reduzierten Steuersatz von 5 Prozent und einen hohen Freibetragvon bis zu 50 Mio. Franken in das Bundesgesetz aufnehmen wird.

■ Landwirtschaftsbetriebe können steuerfrei übernommen werden,wenn die Erben oder Beschenkten sie mindestens 10 Jahre selbstbewirtschaften; falls sie den Hof vor Ablauf dieser Frist veräussern,wird die Steuer anteilmässig nachverlangt.

DIE INITIATIVE IN KÜRZE

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Die Initiant/innen Christian Levrat (SP), Paul Rechsteiner (SGB), Marianne Streiff (EVP), Regula Rytz (Grüne) und Heiner Studer (EVP) vor dem Gerechtigkeitsbrunnen in Bern.

...... 11 DOSSIER

kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

■ kontakt.sev: Der SEV emp-fiehlt seinen Mitgliedern,am 14. Juni der Erbschafts-steuer-Initiative zuzustim-men. Warum?

Giorgio Tuti: Der SEV hat meh-rere tausend Unterschriftenzum Zustandekommen der Ini-tiative beigesteuert und wirddemnach den Mitgliedern auchempfehlen, ein Ja in die Urne zulegen. Denn die Erbschaftssteu-er ist eine faire Steuer, die wirt-schaftlich sinnvoll und gerechtist. Auf Löhnen und Lotteriege-winnen bezahlt man Steuern,und ich sehe nicht ein, warumjemand, der ohne eigene Leis-tung zu viel Geld kommt (undwir reden hier von mehr als 2Mio. Franken), nicht auch Steu-ern bezahlen sollte. Diese Steu-er würde rund zwei MilliardenFranken in die AHV-Kasse brin-gen und so unsere AHV nochzusätzlich stärken, was wieder-um uns allen etwas bringenwürde.

■ Die Umfragen zur Initiativestimmen leider wenig zu-versichtlich. Warum kom-men die Argumente derGegner beim Stimmvolkbesser an als unsere?

Wir erleben einmal mehr, dassunsere Gegner nur mit Angst-und Panikargumenten operie-ren. Um die Erbschaftssteuer-initiative zu bekämpfen scheu-en sie sich nicht, auch falscheArgumente zu verwenden, wiez. B., dass in Zukunft alle Erb-schaftssteuern bezahlen müs-

sen. Richtig ist, dass Erbschaf-ten bis zwei Mio. Franken steu-erfrei sind, und dass nur derBetrag ab zwei Mio. Frankenmit 20 % besteuert wird. «Nor-male» Arbeitnehmende wärenvon der Einführung einer Erb-schaftssteuer kaum betroffen.

■ Was sagst du zum Argu-ment der Gegner, dass Erb-schaften schon als Einkom-men und Vermögen ver-steuert worden seien?

Das stimmt so eben auch

nicht und ist auch wieder eingutes Beispiel dafür, welcheMethoden unsere Gegner an-wenden. Klar ist: Jeder Lohn-franken wird versteuert. Klarist aber auch, dass grosseVermögen – und um diesegeht es ja schliesslich auch –heute an der Börse anwach-sen, und dies meist steuer-frei. Und genau das ist wederfair noch richtig.

■ Hat bei einem Nein zu die-ser Initiative die AHVplus-

Initiative des SGB über-haupt noch eine Chance?

Warum nicht? Klar hat sie eineChance, weil sie einem riesigenBedürfnis entspricht. Der SEVhat alleine für die AHVplus-Ini-tiative innert kürzester Zeitüber 20 000 Unterschriften ge-sammelt. Seit 1975 sind dieAHV-Renten real nicht mehr er-höht worden, und nun ist esüberfällig, dass diese Rentenmit einem Zuschlag von 10 %,d. h. einer Erhöhung von 200Franken für Alleinstehende und350 Franken für Ehepaare, andie heutigen Bedürfnisse ange-passt werden. Das ist kein Lu-xus, sondern eine Notwendig-keit. Und wenn durch dieEinführung einer Erbschafts-steuer diese Erhöhung zu ei-nem grossen Teil schon finan-ziert wäre, dann umso besser.Aber so oder so müssen dieAHV-Renten erhöht werden, dakommen wir nicht darum her-um. Fragen: Fi

Vier Fragen zur Erbschaftssteuer-Initiative an SEV-Präsident Giorgio Tuti

«Der SEV hat mehrere tausend Unterschriften beigesteuert»

EVP

Giorgio Tuti bei der Einreichung der Erbschaftssteuer-Initiative am 15. Februar 2013 mit Heiner Studer.

Page 11: Kontakt sev 2015 08

ie Schweiz hat diehöchste Vermögens-konzentration aller

OECD-Länder. Die reichsten2 % der Steuerzahler besitzengleich viel Vermögen wie alleanderen 98 %. Und weil sie inder Schweiz ihre Riesenvermö-gen steuerfrei an ihre Nach-kommen vererben können,nimmt die Vermögenskonzent-ration ständig zu. Eine Erb-schaftssteuer auf hohe Vermö-gen, wie sie die Initiativevorsieht, gibt dieser für die Ge-sellschaft schädlichen Entwick-lung Gegensteuer. Kleinereund mittlere Erbschaften wer-den nicht besteuert, damit dieunteren und mittleren Gesell-schaftsschichten weiterhinVermögen bilden können.

Teil des schweizerischenErfolgsmodellsDie meisten Kantone erhebenseit jeher eine Erbschaftssteu-er. Doch unter dem Druck desSteuerwettbewerbs haben diemeisten Kantone in den letztenJahren die Nachkommen davonbefreit, während die Erbschaf-ten von entfernt Verwandtenoder nicht Verwandten weiter-hin mit bis zu 49 % besteuertwerden.Die Initiative beseitigt die in-transparente und kantonal un-gleiche Besteuerung, indemdie Zuständigkeit für die Erb-

D schaftssteuer von den Kanto-nen auf den Bund übergeht.Die Initiative fordert also nichteine neue Steuer, sondern le-diglich eine Steuerreform.Die Kantone werden für denVerlust ihrer Erbschaftssteuernentschädigt, indem sie 1/3 desErtrags aus der nationalen Erb-schaftssteuer erhalten.

Einkommen aus ArbeitentlastenAn der Medienkonferenz be-tonte der Präsident des Träger-vereins der Initiative HeinerStuder, alt Nationalrat undehemaliger Präsident der Evan-gelischen Volkspartei EVP (von2008 bis 2014), den liberalenHintergrund der Erbschafts-steuer: «Der damalige Bundes-rat Kaspar Villiger sprach be-reits 2002 vom Vorschlag einereidgenössischen Erbschafts-und Schenkungssteuer, weildies eine gerechte Steuer ist.Tatsächlich ist es ein liberalesAnliegen, nicht vor allem dieArbeitsleistungen zu belasten,sondern auch die Einkommenaus anderen Quellen.»

Gegen die immer ungleichereVermögensverteilungFür Christian Levrat, Präsidentder SP Schweiz, steht die heu-tige ungleiche Vermögensver-teilung im Vordergrund: «Wennselbst die Credit Suisse die

Schweiz als Land mit ‹sehr ho-her Ungleichheit› in SachenVermögensverteilung bezeich-net, müssen die Alarmglockenläuten.» Unter den entwickel-ten Wirtschaftsnationen seider Reichtum nur noch in HongKong und den USA ähnlich un-gleich verteilt. «Eine Spitzen-position, worauf die Schweiznicht stolz sein kann.»

Gezielt und moderatRegula Rytz, Co-Präsidentinder Grünen, unterstrich: «DieErbschaftssteuerreform willdas heutige System nicht aufden Kopf stellen, sondernschlägt eine gezielte Anpas-sung vor. Vermögenswerte un-ter 2 Millionen Franken könnenweiterhin steuerfrei vererbtwerden, neu nicht nur an direk-te Nachkommen, sondern auchan weitere Verwandte. GrosseVermögen über 2 MillionenFranken dagegen sollen einerErbschaftssteuer unterliegen.Das Elternhaus oder die Gold-schalenuhr des Onkels sindvon der Initiative also nicht be-troffen.»

Erbschaftssteuer schadet derWirtschaft nichtEVP-Präsidentin MarianneStreiff räumte mit der viel zi-tierten Mär der wirtschafts-

Eidgenössische Abstimmung vom 14. Juni: Ja zur Erbschaftssteuerreform!

Am 14. Juni entscheiden Volk und Stände über die Volksinitiative «Millionen-Erbschaften besteuern fürunsere AHV (Erbschaftssteuerreform)». Am 17. April haben die Trägerorganisationen der Initiative –EVP, Schweizerischer Gewerkschaftsbund, SP und Grüne – ihre Abstimmungskampagne offiziell lanciertund ihre Argumente für eine nationale Erbschaftssteuer dargelegt.

Einkommen entlasten –AHV stärken

«Auf Löhnen und Lotteriegewinnen bezahlt man Steuern, und ich sehe nicht ein,warum jemand, der ohne eigene Leistung zu viel Geld kommt (und wir reden hier

von mehr als 2 Millionen Franken), nicht auch Steuern bezahlen sollte.»Giorgio Tuti, Präsident SEV

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

■ Die Kompetenz, Erbschafts- und Schenkungssteuern zu erheben,geht von den Kantonen auf den Bund über (neuer Art. 129a in derBundesverfassung). Die Kantone werden dafür entschädigt, indem sie1/3 des Ertrags erhalten. Die kantonalen Erbschafts- und Schenkungs-steuern sind damit abgeschafft.

■ Die AHV wird neu auch aus den Erträgen einer Erbschafts- undSchenkungssteuer finanziert (Ergänzung von Art. 112 BV). 2/3 derSteuereinnahmen gehen zweckgebunden an die AHV.

■ Besteuert wird der Nachlass von natürlichen Personen, dieihren letzten Wohnsitz in der Schweiz hatten oder bei denen derErbgang in der Schweiz eröffnet worden ist, nicht die einzelnen Erben.Die Schenkungssteuer wird beim Schenkgeber erhoben.

■ Hohe Freibeträge sorgen dafür, dass der Mittelstand nichtbelastet wird:• Allgemeiner Freibetrag: 2 Millionen Franken pro Nachlass.Ein Ehepaar kann so zum Beispiel das Einfamilienhaus bis zum Wertvon 4 Millionen Franken steuerfrei vererben.• Freibetrag für Gelegenheitsgeschenke: 20 000 Franken pro Jahrund beschenkte Person.

■ Zuwendungen an Ehepartner / registrierte Partner sowie ansteuerbefreite juristische Personen sind steuerfrei.

■ Die Steuer wird mit einem einheitlichen Satz von 20 Prozent ausgestaltet.

■ Gehört zum Nachlass oder zur Schenkung ein Unternehmen, werdenbei der Bewertung und beim Steuersatz erhebliche Erleichterungengewährt, um dessen Bestand und die Arbeitsplätze nicht zu gefährden.Das Initiativkomitee geht davon aus, dass die Bundesversammlungeinen reduzierten Steuersatz von 5 Prozent und einen hohen Freibetragvon bis zu 50 Mio. Franken in das Bundesgesetz aufnehmen wird.

■ Landwirtschaftsbetriebe können steuerfrei übernommen werden,wenn die Erben oder Beschenkten sie mindestens 10 Jahre selbstbewirtschaften; falls sie den Hof vor Ablauf dieser Frist veräussern,wird die Steuer anteilmässig nachverlangt.

DIE INITIATIVE IN KÜRZE

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Die Initiant/innen Christian Levrat (SP), Paul Rechsteiner (SGB), Marianne Streiff (EVP), Regula Rytz (Grüne) und Heiner Studer (EVP) vor dem Gerechtigkeitsbrunnen in Bern.

...... 11 DOSSIER

kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

■ kontakt.sev: Der SEV emp-fiehlt seinen Mitgliedern,am 14. Juni der Erbschafts-steuer-Initiative zuzustim-men. Warum?

Giorgio Tuti: Der SEV hat meh-rere tausend Unterschriftenzum Zustandekommen der Ini-tiative beigesteuert und wirddemnach den Mitgliedern auchempfehlen, ein Ja in die Urne zulegen. Denn die Erbschaftssteu-er ist eine faire Steuer, die wirt-schaftlich sinnvoll und gerechtist. Auf Löhnen und Lotteriege-winnen bezahlt man Steuern,und ich sehe nicht ein, warumjemand, der ohne eigene Leis-tung zu viel Geld kommt (undwir reden hier von mehr als 2Mio. Franken), nicht auch Steu-ern bezahlen sollte. Diese Steu-er würde rund zwei MilliardenFranken in die AHV-Kasse brin-gen und so unsere AHV nochzusätzlich stärken, was wieder-um uns allen etwas bringenwürde.

■ Die Umfragen zur Initiativestimmen leider wenig zu-versichtlich. Warum kom-men die Argumente derGegner beim Stimmvolkbesser an als unsere?

Wir erleben einmal mehr, dassunsere Gegner nur mit Angst-und Panikargumenten operie-ren. Um die Erbschaftssteuer-initiative zu bekämpfen scheu-en sie sich nicht, auch falscheArgumente zu verwenden, wiez. B., dass in Zukunft alle Erb-schaftssteuern bezahlen müs-

sen. Richtig ist, dass Erbschaf-ten bis zwei Mio. Franken steu-erfrei sind, und dass nur derBetrag ab zwei Mio. Frankenmit 20 % besteuert wird. «Nor-male» Arbeitnehmende wärenvon der Einführung einer Erb-schaftssteuer kaum betroffen.

■ Was sagst du zum Argu-ment der Gegner, dass Erb-schaften schon als Einkom-men und Vermögen ver-steuert worden seien?

Das stimmt so eben auch

nicht und ist auch wieder eingutes Beispiel dafür, welcheMethoden unsere Gegner an-wenden. Klar ist: Jeder Lohn-franken wird versteuert. Klarist aber auch, dass grosseVermögen – und um diesegeht es ja schliesslich auch –heute an der Börse anwach-sen, und dies meist steuer-frei. Und genau das ist wederfair noch richtig.

■ Hat bei einem Nein zu die-ser Initiative die AHVplus-

Initiative des SGB über-haupt noch eine Chance?

Warum nicht? Klar hat sie eineChance, weil sie einem riesigenBedürfnis entspricht. Der SEVhat alleine für die AHVplus-Ini-tiative innert kürzester Zeitüber 20 000 Unterschriften ge-sammelt. Seit 1975 sind dieAHV-Renten real nicht mehr er-höht worden, und nun ist esüberfällig, dass diese Rentenmit einem Zuschlag von 10 %,d. h. einer Erhöhung von 200Franken für Alleinstehende und350 Franken für Ehepaare, andie heutigen Bedürfnisse ange-passt werden. Das ist kein Lu-xus, sondern eine Notwendig-keit. Und wenn durch dieEinführung einer Erbschafts-steuer diese Erhöhung zu ei-nem grossen Teil schon finan-ziert wäre, dann umso besser.Aber so oder so müssen dieAHV-Renten erhöht werden, dakommen wir nicht darum her-um. Fragen: Fi

Vier Fragen zur Erbschaftssteuer-Initiative an SEV-Präsident Giorgio Tuti

«Der SEV hat mehrere tausend Unterschriften beigesteuert»

EVP

Giorgio Tuti bei der Einreichung der Erbschaftssteuer-Initiative am 15. Februar 2013 mit Heiner Studer.

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DOSSIER......

12kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

feindlichen Initiative auf: «DieInitianten sind ganz bewusstdarauf bedacht, mit der Erb-schaftssteuerreform Familien-unternehmen und Bauernhöfe– und damit natürlich auch de-ren Arbeitsplätze – zu scho-nen.Im Bundesverfassungsartikelwird festgeschrieben, dass dieBundesversammlung für diegenannten Betriebe einen hö-heren Freibetrag und einen re-duzierten Steuersatz festzule-gen hat. Beim Freibetrag gehtdas Initiativkomitee von 50Millionen aus und beim Steu-ersatz von 5 statt 20 Prozent.»

Sinnvoller und gerechterBeitrag an die AHVFür den Schweizerischen Ge-werkschaftsbund steht bei derAbstimmung über die Erb-schaftssteuerreform das Argu-ment der gestärkten AHV alswichtigstes Sozialwerk derSchweiz im Zentrum. SGB-Prä-sident Paul Rechsteiner: «Dassdie Reichsten der Erblasser mitder Erbschaftssteuer einen Zu-satzbeitrag an die AHV leisten,sorgt für ein Stück Ausgleichinnerhalb der betagten Gene-ration der Bevölkerung. Das istumso wichtiger, als sich die fi-nanziellen und sozialen Ge-gensätze im Alter verschärfen.Auch jüngere Generationenwissen dieses Stück sozialenAusgleichs zu schätzen.»

Steuersatz: vernünftig und fairDie Erbschaftssteuer ist ohneProgression ausgestaltet undbeträgt 20 % auf dem steuer-pflichtigen Betrag. Das schaffteinfache und übersichtlicheVerhältnisse.Der Steuersatz von 20 % istgegenüber den Steuersätzenin den wichtigsten OECD-Län-dern (Deutschland 30 %,Grossbritannien und USA 40 %,Frankreich 45 %) absolut kon-kurrenzfähig.

Die Volksinitiative «Millionen-Erbschaften besteuern für un-sere AHV (Erbschaftssteuer-reform)» wurde am 16. August2011 lanciert.Am 15. Februar 2013 konntedas Initiativkomitee 110 205gültige Unterschriften bei derBundeskanzlei einreichen.

www.erbschaftssteuerreform.ch

Fortsetzung von Seite 10

■ Die Erbschaftssteuer ist gerecht: Die höchst ungleiche Verteilungder Vermögen in der Schweiz, wo 2 % der Bevölkerung gleich viel besitztwie die übrigen 98 %, widerspricht dem liberalen Gedanken der Chancen-gleichheit. Zudem muss man Geld, das man selbst erarbeitet, versteu-ern, während Erbschaften, die den Erben ohne eigene Leistung zufallen,sogar in Milliardenhöhe häufig steuerfrei sind. Das ist unfair undbegünstigt die unerwünschte Konzentration der Vermögen in der Handeiniger weniger. Dem wirkt die Erbschaftssteuer entgegen.

■ Der Mittelstand bleibt steuerfrei: Dank der allgemeinen Frei-grenze von 2 Mio. Franken wird das Einfamilienhaus geschont.

■ Die Schweiz bleibt wettbewerbsfähig: Dank einer zusätzlichenFreigrenze und einem reduzierten Steuersatz werden KMU und Familien-betriebe geschont, ebenso die Bauernhöfe (steuerfrei für Bauern). Undder moderate Steuersatz von 20 % ist geringer als in Deutschland(30 %), Grossbritannien und den USA (40 %) sowie in Frankreich (45 %).

■ Die Kantone werden am Ertrag beteiligt: Die Erbschaftssteuer-Einnahmen gehörten bisher den Kantonen. Diese haben sie jedochweitgehend dem interkantonalen Steuerwettbewerb geopfert. DieKantone werden für den Verlust ihrer Kompetenz entschädigt, indem sieam Ertrag der Erbschaftssteuer mit einem Drittel beteiligt werden.

■ Stärkung der AHV: Erbschaften fallen als Folge der gestiegenenLebenserwartung meist erst im Rentenalter an. Um die AHV langfristigzu sichern und die Prämien zahlende Generation sowie die Unternehmenzu entlasten, soll auch die Renten beziehende Generation mit einermoderaten Erbschafts- und Schenkungssteuer zur Finanzierung der AHVbeitragen. www.erbschaftssteuerreform.ch

Fünf Argumente für die Erbschaftssteuerreform

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Zur Steuergerechtigkeit: Gibtes eine gerechtere Steuer alsjene auf grossen Erbschaften?Erbschaften führen zu einemEinkommen ohne eigenes Ver-dienst und eigenes Zutun. Be-trägt ein vererbtes Vermögenmehr als zwei Millionen Fran-ken, wäre es im Verhältnis zuanderen Einkommensartenund erarbeiteten Vermögens-zuwächsen geradezu obszön,dieses unbesteuert zu lassen.Einer der Grundsätze der

Schweizer Steuerpolitik ist ge-mäss Bundesverfassung dieBesteuerung nach der wirt-schaftlichen Leistungsfähig-keit. Es gibt nach diesemGrundsatz keinen vernünfti-gen, nachvollziehbaren Grund,ausgerechnet grosse Erbschaf-ten nicht zu besteuern.Auch die Erträge der Steuer aufgrossen Erbschaften ab zweiMillionen Franken können sichsehen lassen: Die Kantone wer-den mit einer Milliarde Franken

entschädigt. Sie profitierengleichzeitig davon, dass derSteuersenkungswettlauf derletzten Jahrzehnte, mit dem dieErbschaftssteuern Schritt umSchritt gesenkt oder abge-schafft wurden, mit der Rege-lung auf Bundesebene auf ei-nen Schlag gestoppt wird.Aber auch die zwei Milliardenjährlich für die AHV sind einesubstanzielle Mehreinnahme.Sie entsprechen etwa 0,7 Mehr-wertsteuerprozenten und be-tragen damit ein Vielfaches derSpielbankenabgabe, die auchder AHV zukommt. Die AHV istdas zentrale Sozialwerk derSchweiz und im Alter die wich-tigste Einkommensquelle fürdie Mehrheit mit unteren undmittleren Einkommen.Dass die Reichsten der Erblas-ser mit der Erbschaftssteuer ei-nen Zusatzbeitrag an die AHVleisten, sorgt zudem für einStück Ausgleich innerhalb derbetagten Generation der Be-völkerung. Das ist umso wichti-ger, als sich die finanziellenund sozialen Gegensätze im

Alter verschärfen. Auch jünge-re Generationen wissen diesesStück sozialen Ausgleichs zuschätzen.Eine Erbschaftssteuer auf gros-sen Erbschaften vermehrt so-mit den allgemeinen Wohl-stand, weil sie mit der AHV daswichtigste Sozialwerk derSchweiz stärkt. Dabei bleibt esaber nicht. Weil die Schweizüber eine extrem ungleicheund immer ungleicher werden-de Vermögensverteilung ver-fügt, sorgt die Initiative auchhier für etwas mehr Ausgleichund Gerechtigkeit. Und eineausgeglichenere Einkommens-und Vermögensentwicklung istwiederum der wirtschaftlichenund sozialen Entwicklung för-derlich.Das sind die wichtigsten Grün-de, weshalb sich der Schweize-rische Gewerkschaftsbund mitÜberzeugung für ein Ja zur Erb-schaftssteuer-Initiative einsetzt.

Paul Rechsteiner am 17. April an der

Medienkonferenz des Initiativkomitees

zum Start der Abstimmungskampagne

Massgebend für die Be-urteilung einer Steuersind erstens die Steuer-gerechtigkeit, zweitensder Ertrag und drittensdie Folgen für den allge-meinen Wohlstand. Un-ter all diesen Gesichts-punkten schneidet derVorschlag für eine Steuervon 20 Prozent auf Erb-schaften von mehr alszwei Millionen Frankenhervorragend ab.

Gut für Steuergerechtigkeit und AHVSGB-Präsident Paul Rechsteiner zur Erbschaftssteuer-Initiative

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Paul Rechsteiner: «Gibt es einegerechtere Steuer als jene aufgrossen Erbschaften?»

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SEKTIONEN ......

13kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Die GV vom 21. März im RestaurantTribschen in Luzern wurde von Präsi-dent Niklaus Krummenacher eröffnet.Die grosse Teilnehmerzahl freute denVorstand, bestätigt sie doch, wie wich-tig die Arbeit der Gewerkschaft ist. Sieunterstützt deren Wirken.Der geschäftliche Teil wurde wie trak-tandiert abgearbeitet. «Wie weiter mitder Sektion TS Zentralschweiz?» lautetedie Frage, die die Mitglieder zu beant-worten hatten. Zur Diskussion stand,was sinnvoller ist: sich mit einer andernSektion zusammenschliessen oder wei-terhin eigenständig bleiben? Die GVentschied sich einstimmig für dieSelbstständigkeit. Weiter beschloss sie,den Sektionsbeitrag ab 1. Januar 2016von CHF 4.40 auf 5.40 zu erhöhen.Zwei langjährige Vorstandsmitgliedermussten ersetzt werden: Markus Ho-stettler stellt sich nach über 33 Jahrenbei der SBB einer neuen Herausforde-rung in der Privatwirtschaft – die Sek-tion wünscht ihm alles Gute im Job unddankt ihm für die stets gewissenhafte,hochstehende Arbeit. Auch Daniel Dur-rer verlässt den Vorstand per Ende Jahrnach über 24 Jahren als Kassier, undauch ihm ist die Sektion dankbar, hates doch in all den Jahren nicht diekleinste Abweichung in der Kasse gege-ben. Zum Glück hat der Vorstand zweiKollegen gefunden, die bereit sind, mit-zuwirken: Paolo Veterano und DieterWicki wurden mit grossem Applaus inden Vorstand gewählt. Der Präsidentgratulierte ihnen zur Wahl und dankteihnen, dass sie ein Amt übernehmen.

Die drei Referenten verstanden es, dieHerausforderungen und Folgen von Be-schlüssen aufzuzeigen, stellten sichauch den Fragen der Mitglieder und be-antworteten diese kompetent. SEV-Ge-werkschaftssekretär Urs Huber referier-te über die «Zukunftsmodelle». Speziellging er auf die Vorruhestandsmodelle«Valida» und «Priora» ein, die die Mit-glieder am meisten betreffen, danebenauch auf «Aktiva» und «Flexa».TS-Zentralpräsident Werner Schwarzerstellte aktuelle Geschäfte des Unterver-bands TS, der Personalkommissionen,des SEV und der SBB vor. Er erklärte diedaraus resultierenden Massnahmenund Schlussfolgerungen und blickte indie Zukunft, wobei einige Themen zy-nisch hinterfragt und zu Recht als Denk-anstoss platziert wurden.Claude Meier, für die Mitgliederwerbungdes Unterverbands TS verantwortlich,zeigte den Verlauf der Werbeergebnisse inden letzten Jahren auf. Schön ist, dass dieBemühungen in der Mitgliederwerbunglangsam Früchte tragen. Weiter stellte erdie Werbeziele vor, die zu erreichen einegrosse Herausforderung sein wird.Mit Freude wurden schliesslich die SEV-Jubilare geehrt: für 25 Jahre Mitglied-schaft Sait Berisha, Jürg Koller, Peter Mä-der, Patrick Pfister, Anton Rajic undStefan Schumacher, sowie für 40 Jahreein SEV-Urgestein, Hanspeter Strässler,der sich leider entschuldigen musste,weil er Dienst hatte.Nach der GV begann der gemütliche Teilmit Nachtessen.

Emil Grünenfelder

Die Sektion will selbstständig bleiben■ TS Zentralschweiz

Präsident Daniel Huber begrüsste am 28.März zur Mitgliederversammlung in Dieti-kon 31 Teilnehmer und einige Gäste. DieAbstimmungen zu den Sachgeschäftenerfolgten zügig und einstimmig. Der Mit-gliederbestand wuchs um 9 auf 406 Mit-glieder. Die Versammlung gedachte Her-bert Saxer, TKC RBL, der am 6. Oktobernach schwerer Krankheit im Alter von 55Jahren gestorben ist. Jens Seifert, TKCAarau, wurde einstimmig als GPK-Ersatz-mitglied gewählt. An DV und Kongress ge-hen Daniel Huber, Bruno Senn und PeterHügli. Die Arbeitsgruppe «TS Sektionszu-sammenführung» wird an der DV zur Auf-lösung vorgeschlagen.Der Stiftungsrat der Pensionskasse SBBhat im Dezember das «Massnahmen-paket 2016» zur nachhaltigen Stabilisie-rung der PK SBB verabschiedet. Er redu-zierte den technischen Zins per1. Januar 2016 auf 2,5 Prozent und pass-te die versicherungstechnischen Grundla-gen an. Der Umwandlungssatz für einen65-jährigen Versicherten sinkt per 1. Ja-nuar 2016 auf 5,22%. Renteneinbussensollen so weit wie möglich abgefedertwerden (siehe auch Seite 5).Der 1. Mai 2015 steht für soziale Gerech-tigkeit statt Ausgrenzung. Hauptreferentin Zürich ist SEV-Präsident Giorgio Tuti.SEV-Gewerkschaftssekretär Arne Heglandstellte das Detailprogramm vor und riefalle zur Teilnahme auf. Er ging auch aufden GAV 15 ein und stellte die «Zukunfts-modelle» der SBB zur Pensionierung vor.Unsere Berufsgruppen haben zumeist Zu-gang zum Modell «Valida». Aufgrund desAlters der Mitglieder, viele sind zwischen

50 und 59 Jahre alt, war das ein spannen-des Thema. Jedoch sind zur konkretenUmsetzung der vier Modelle noch vieleFragen offen.Roger Derungs, Peko Konzern, merkte an,dass die betriebliche Mitwirkung unver-ändert in den neuen GAV übernommenwird. Die Peko-Gesamterneuerungswah-len laufen, die Amtsperiode beginnt am1. Juli. Ab 2017 soll die Peko-Arbeithauptsächlich in der Fläche stattfinden.Allerdings gibt es hier eher einen Abbauder Mandate. Zudem stellte Roger De-rungs die Fachausschüsse auf Stufe Kon-zern und Division vor.TS-Zentralpräsident Werner Schwarzerblickte auf das gute Werbejahr 2014 zu-rück und wies auf die Werbeaktionen2015 hin. Der Organisationsgrad beträgt78 Prozent, anzustreben sind 90. Dasneue Lohnsystem führte 2011 zu über-durchschnittlichen Neueintritten in denSEV. 3550 Mitarbeitende waren nach derEinführung im Juli 2011 mit den Einreihun-gen und Funktionsbewertungen nicht ein-verstanden. 177 Mitarbeitende gelangtenmit einer Beschwerde bis ans Bundesge-richt. Eine Beschwerde wurde gutgeheis-sen, drei teilweise, zwölf sind hängig. DerTS soll bis Ende 2016 zum zweitgrösstenUnterverband heranwachsen. Ziel ist 2015eine Werbequote von 5 Prozent der aktuel-len Mitgliederzahl, 2016 eine solche von 8Prozent. Nachwuchsprobleme in den Vor-ständen sind rechtzeitig anzugehen. Ge-ehrt wurden 25 Mitglieder für 25 Jahre SEVund sechs für 40-jährige SEV-Treue. Da-nach waren alle zu Apéro und Nachtesseneingeladen. Peter Hügli

Interesse an Pensionierungsmodellen■ TS Zürich

Zur Generalversammlung des TS Mit-telland vom 11. April im Hotel Bern inBern mit Apéro und Mittagessen konn-te Sektionspräsident Beat Jurt nebeneinem Dutzend Sektionsmitgliedernund vier Referenten auch Gäste aus an-deren Sektionen und vom TS-Zentral-vorstand begrüssen, darunter Zentral-präsident Werner Schwarzer. DieRechnung 2014 schloss – dank der Er-höhung des Sektionsbeitrags um CHF1.60 auf 4.00 (inklusive Kalender) –mit einem kleinen Gewinn von 17 Fran-ken und wurde von der GV einstimmiggenehmigt. Auch für 2015 hat KassierBeat Poschung ausgeglichen budge-tiert, mit Ausgaben und Einnahmenvon je 11 650 Franken, was die GVebenfalls guthiess. Als Ersatz für PeterBlaser, der in Pension geht, wird einGPK-Mitglied gesucht.

SEV-Gewerkschaftssekretär Jürg Hurniinformierte über die neuen Pensionie-rungsmodelle, wozu auf dem Intranetder SBB unter dem Stichwort «Zu-kunftsmodelle» detaillierte Angabenzu finden sind. Dort steht auch, welcheFunktionsketten Zugang zu den Vorru-hestandsmodellen «Valida» und «Prio-ra» haben, bei hoher Belastung und/oder tiefem Lohn. Die Nummer dereigenen Funktionskette sollte auf derStellenbeschreibung oben rechtsstehen – wobei dies nicht immer derFall ist, wie GV-Teilnehmende berichte-ten. Offenbar gibt es gar SBB-Mitarbei-tende, die noch immer keine Stellen-beschreibung erhalten haben. ErsteAnlaufstelle für Fragen zu den Zu-kunftsmodellen sind laut SBB die Vor-gesetzten. Beim SEV kann eine Zweit-meinung eingeholt werden.

Dass die SBB ihrem Personal wegen desstarken Frankens als Gegenleistung fürden SBB-Beitrag zur Stabilisierung derPensionskasse weitere Zugeständnisseabverlangt (siehe Seite 5), wurde in derDiskussion als opportunistisch kritisiert.Corrado Pardini, Nationalrat SP/BE undUnia-GL-Mitglied, empfahl, auf Forderun-gen der Arbeitgeber wegen der Franken-stärke nur bei völliger Transparenz einzu-gehen. Hauptthema seines Referats warendie bilateralen Verträge und die Perso-

nenfreizügigkeit mit der EU: Würden siwegen der Masseneinwanderungsinitiati-ve fallen, wären die flankierenden Mass-nahmen bedroht, dank denen die Arbeits-bedingungen bisher recht gut geschütztwaren. «Die Einzigen, die für sie schauen,sind die Gewerkschaften!» Janos Joroschvon der SEV-Jugendkommission verwiesauf deren Aktivitäten und Claude Meier,Werbeverantwortlicher TS, auf die wichti-ge Rolle der Vertrauensleute, deren Na-men auf der TS-Webseite zu finden sind.Fi

Fragen zu «Zukunftsmodellen» und PK■ TS Mittelland

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Diskussion mit Nationalrat und Unia-GL-Mitglied Corrado Pardini, Zweiter von rechts.

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14 SEKTIONENkontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Am 8. April fand ein ZPV-Kurs unter derSchirmherrschaft von Movendo in Oltenstatt. Er hiess «Zugpersonal – wie wei-ter?», ich durfte ihn zum ersten Mal mo-derieren. Vorher war ich nur für die Ju-gendtagung verantwortlich gewesen. Eswar sehr spannend und es fand ein re-ger Austausch statt. Am Morgen pflück-ten die Teilnehmenden den GAV und dieBAR auseinander und erhielten einentieferen Einblick in die Veränderungen,was Pensionsmodelle, Lohn und Ar-beitszeit betrifft, am Nachmittag ginges darum, ihre Erwartungen und Be-fürchtungen abzuholen. Zum Glück wa-ren ZPV-Zentralsekretärin Janine Trutt-

mann und ZPV-VizezentralpräsidentPascal Fiscalini dabei. Sie halfen mirvor allem fachlich, aber auch organisa-torisch. Die Teilnehmenden zeigten ak-tives Interesse und viele Themen wur-den besprochen, auch zur aktuellenSituation des Zugpersonals. Das Publi-kum war bunt gemischt, mit dabei wa-ren auch viele aktiv Organisierte, insge-samt zwölf Personen. Zwei weitereKurse fanden in Biel und in Bellinzonastatt. Nächstes Jahr gibt es wieder ei-nen solchen Kurs. Weitere Infos sowieFotos, Unterlagen und Termine dazusiehe Website www.zpv.ch.

Sabrina Tessmer

Ein interessantes Zusammentreffen■ Unterverband ZPV

zVg

Zur Hauptversammlung am 15. April inSpiez konnte Präsident Walter Holder-egger 153 Kolleg/innen begrüssen.Für 40, 50, 60, 70 und sogar 80 JahreMitglieschaft durften 82 Mitglieder eineEhrenurkunde in Empfang nehmen. SeitDezember sind zwölf Neupensioniertein die Gruppe eingetreten. Ausgetretensind 22 Mitglieder. Leider sind zwölfKolleg/innen verstorben, derer die Ver-sammlung in stiller Einkehr gedachte.Die Pensioniertengruppe zählte am 31.März 776 Mitglieder. Die Rechnung2014 schliesst mit einem Verlust von2454 Franken ab. Revisor Markus Inei-chen hat per Ende HV demissioniert.Neu gewählt wurde Heinz Baumgartneraus Biberist.Balthasar Stöcklin orientierte über dielaufenden Verhandlungen mit der BLS.Für 2014 konnte wenigstens eine ein-malige Prämie ausgehandelt werden.Viel Arbeit werde das Verhandeln einesneuen GAV geben. Aus gewerkschaftli-cher Sicht müsste nicht viel geändert,sondern diverse Artikel den neuen Gege-benheiten angepasst werden.Beat Reichen teilte mit, dass die Sam-melstiftung Symova zurzeit einen De-ckungsgrad von 106,52 Prozent er-reicht habe. Im Weiteren wurde im

2014 eine durchschnittliche Perfor-mance von 7,23 Prozent erzielt. Infolgeder angespannten Finanzlage müssensich die Pensionskassen laufend denneuen Veränderungen anpassen. Des-halb müssen auch die Reglemente an-gepasst werden, damit sie der neuenGesetzgebung entsprechen.Anstelle von SEV-Gewerkschaftssekre-tär Jérôme Hayoz wird Toni Feuz zusam-men mit Michael Buletti die BLS-Gruppeübernehmen. Toni Feuz ist kein Unbe-kannter, absolvierte er doch bei der BLSeine Lehre als Betriebsdisponent. Nach18 Jahren BLS wechselte er in die Pri-vatwirtschaft und arbeitete ab 2007 beiPostauto Bern. Seit 1. März 2015 ist erim SEV tätig und freut sich auf seineneue spannende Aufgabe.Auf den Tischen lagen Unterschriftenbogenzum Referendum gegen die Änderungenüber die Kranken- und Unfallversicherungund zur Initiative «Ja zu den bewährten Prä-mienverbilligungen für Familien und Mittel-stand» auf. Walter Holderegger bat, die bei-den Anliegen zu unterstützen. Am 17. Junifindet der Gruppenausflug nach Büren a.A.statt. Am 19. September feiern wir in Thun100 Jahre SEV-Sektion VPT BLS. Die Weih-nachtsversammlung ist am 10. Dezember inSpiez. Martin Bangerter

■ VPT BLS, Gruppe Pensionierte

Viele Mitglieder für SEV-Treue geehrt

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Ein Teil der für 40, 50, 60, 70 und 80 Jahre SEV-Treue geehrten Mitglieder.

Zur Hauptversammlung vom 11. April inOlten konnte Präsident Nicola Porreca33 Mitglieder, einige Aktive, Pensio-nierte und Gäste begrüssen. EineSchweigeminute galt dem verstorbenenKollegen Mario Sonntag.Für den SEV-Kongress wurden ThomasSpichiger und als Ersatzdelegierter Da-niel Wehrle einstimmig bestätigt.Markus Kaufmann vom Zentralaus-schuss teilte freudig mit, dass ab derDV im Mai die Aussichten für das Wei-terbestehen des Unterverbands (UV)Bau gut stehen, weil man interessierteKollegen gefunden hat.SEV-Gewerkschaftssekretär Urs Huberstellte die neuen Pensionierungs-modelle vor, insbesondere das Modell

Valida. Infos dazu gibt es auch im Intra-net der SBB. Ein zurzeit leidiges Themaist die neue Zeiterfassung, deren Rege-lung noch nicht überall klappt. Seit 10.April, hat die SBB versprochen, solltedie Erfassung stimmen. Urs Huber di-stanzierte sich klar von der Meinung,allein der SEV sei daran schuld und hät-te das so ausgehandelt.Geehrt für langjährige SEV-Zugehörig-keit wurden 16 Mitglieder für 25 Jahreund sechs Mitglieder für 40 Jahre. Herz-lichen Glückwunsch. Gegen Schlusswurden die Helvetia Versicherungenvorgestellt und deren Tätigkeiten aufge-zeigt. Nicola Porreca bedankte sich beiallen fürs Interesse und wünschte gu-ten Appetit beim Mittagessen. Lea Boner

Gute Zukunftsaussichten für UV BAU■ BAU Nordwestschweiz

Am 15. Mai fand die Hauptversamm-lung erstmals im Restaurant Sternen inBümpliz statt. Im geräumigen und schö-nen Saal konnte Präsident Max Kriegknapp 100 Mitglieder begrüssen.Ruedi Flückiger, Gemeindepräsident vonSchwarzenburg und Präsident der Ge-schäftsleitung der RegionalkonferenzBern-Mittelland, sprach über deren Auf-gaben. Entstanden ist sie im Jahr 2010und umfasst 85 Gemeinden mit rund393 000 Einwohner/innen. Sie ist einestrategische Plattform im Auftrag derGemeinden und wird durch Kantons-und Gemeindebeiträge finanziert. Stadtund Land tagen hier gemeinsam undgleisen ihre Anliegen und Projekte auf.Jede Gemeinde des Einzugsgebiets istdurch ihren Gemeindepräsidenten ver-treten. Den Entscheid über die Ausfüh-rung und Weiterleitung eines Projektstreffen alle Teilnehmenden gemeinsam.Die Konferenz hat Pflichtaufgaben wieRaumplanung, Gesamtverkehr, Kultur,neue Regionalpolitik und Wirtschaft.Das Dienstleistungsangebot umfasstauch Beratungen über Heizung, Warm-wasser, energieeffizientes Bauen undSanieren, Betriebsoptimierungen, er-neuerbare Energien, Beleuchtung undFörderprogramme. Die Kommunikation

und Vernetzung unter den Gemeindensei die grosse Stärke der Organisation,betonte der Redner.Marlies Eggler gab bekannt, dass dieSektion Ende März noch 1370 Mitglie-der zählte. Leider verstarben im vergan-genen Jahr 78 Mitglieder. Ihrer wurde ineiner Schweigeminute und mit einemLied des Männerchors gedacht.Der Jahresbericht des Präsidenten wur-de genehmigt, ebenfalls die Jahresrech-nung, die mit einem Ausgabenüber-schuss von 6084 Franken abschliesst.Das Eigenkapital ist aber noch genü-gend hoch, so dass die Mehrausgabenverkraftet werden können. Der Voran-schlag 2015 rechnet mit einem grösse-ren Defizit. Der Vorstand hofft aber,noch Einsparungen machen zu können.Von den Vertrauensleuten hat HeleneMüller demissioniert. Die Mitgliedervon Bern und Umgebung werden vor-läufig von Marlies Eggler und Max Kriegbetreut. Für den verstorbenen HermannStreit konnte für die Region Thun ErichSchneiter aus Hünibach gewählt wer-den. Jean-Claude Burri wurde als Voll-mitglied in die Geschäftsprüfungskom-mission gewählt. Zum Schluss dankteder Präsident allen fürs Kommen undwünschte gute Heimkehr. Andreas Lüthi

Neuer Tagungsort und Aufgaben derRegionalkonferenz Bern-Mittelland

■ PV Bern

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SEKTIONEN ......

15kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Der Zentralvorstand (ZV) trafsich am 26. und 27. März inMorges. Sitzungspräsident UeliMüller hiess Carmelo Scuderivon den TL als Nachfolger vonJohan Pain im ZV willkommen.Seine offizielle Wahl ist an derDelegiertenversammlung vom27. Mai vorgesehen.VPT-Zentralpräsident GilbertD’Alessandro kam rasch auf dasHauptthema zu sprechen: dieGewalt im öffentlichen Verkehr.Die schriftliche Umfrage desVPT im letzten Jahr bei allenSektionen war ein grosser Er-folg. Der ZV beschloss, in die-sem Herbst die VPT-Tagungenunter das Thema «Diskussionüber die Gewalt» zu stellen.Denn so können mehr Kol-

leg/innen erreicht werden alsmit einer separaten Tagung.SEV-Vizepräsidentin BarbaraSpalinger brachte die Bitte an,dass die VPT-Tagungen stets ei-nen gewerkschaftlichen Schwerpunkt enthalten sollten, auchwenn sie traditionell vor allemdem Austausch zwischen Jungund Alt dienen. Dass der ZV ei-nen Blick aufs Programm dieserTagungen werfen möchte, istselbstverständlich.Der SEV organisiert mit demSGB und dem VPOD wiederumeine Service-public-Tagung, ander auch der VPT mit all seinenBranchen präsent sein will. DerSEV bekämpft zusammen mitanderen Service-public-Ge-werkschaften weiterhin das ge-

plante Tisa-Abkommen zurweltweiten Liberalisierung derDienstleistungen.Gegenüber dem sehr in Modegekommenen Leistungslohn hatder SEV eine kritische Haltungund bringt diese auch in denlaufenden Verhandlungen zuneuen Lohnsystemen ein. Be-kanntlich gibt es Berufe, wo ei-ne objektive Leistungsbeurtei-lung schwierig ist, etwa beimLokpersonal, das in der Regelallein unterwegs ist: Hat esschon «erfüllt», wenn der Zugpünktlich fährt? Auf jeden Fallist es dem ZV ein Anliegen,

dass Personen, die Evaluati-onen vornehmen, dafür gründ-lich ausgebildet werden.Der ZV ist erfreut darüber, dassin der Schifffahrt mehrere GAVunterzeichnet werden konnten:Dies tut den Arbeitsbedingun-gen dieser Branche gut.

Werben, werben, werbenSEV-Sektionscoach Elena Ob-reschkow gratulierte dem ZVzur erfolgreichen Werbung imvergangenen Jahr: Trotz Todes-fällen und Austritten hat derVPT seinen Mitgliederbestandhalten können. Dies ist den

Werbeanstrengungen der Mit-glieder zu verdanken. Der VPTist sich bewusst, dass heutzu-tage verstärkt geworben wer-den muss, weil man/frau öfterdie Stelle und den Beruf wech-selt als früher und kaum mehrin einem einzigen Unterneh-men Karriere macht. Und werden öV verlässt, tritt gewöhn-lich auch aus dem SEV aus.Weil Andreas Häsler von derJungfraubahn zur BLS wech-selt, tritt er aus dem ZV aus.Seine ausgezeichnete Arbeitwurde ihm mit einem Präsentverdankt. René Tschantz / Red.

VPT-Tagungen im Herbstthematisieren Gewalt im öV

■ VPT Zentralvorstand zVg

Präsident Rolf Deller durfte am11. März 108 Mitglieder zurHauptversammlung begrüs-sen. Speziell begrüsste er dieEhrenmitglieder sowie die Gäs-te Hans-Rudolf Scheurer, Kas-sier der Sektion Aargau, sowieHeinz Bolliger, neuer Präsidentder Sektion Olten.Rolf Deller bedauerte, dass derMännerchor wegen seiner Auf-lösung ab diesem Jahr nichtmehr an den Versammlungensingen wird. Mit einer Gedenk-minute wurde der 35 Mitglie-der gedacht, die seit derHerbstversammlung verstor-ben sind. 2014 hatte die Sek-tion insgesamt 70 Todesfällezu beklagen. Trotz der Neumit-gliedern sank die Mitglieder-zahl per Ende Jahr auf 972 Per-sonen.Dem kurzen, aber interessan-ten Jahres- und Tätigkeitsbe-

richt des Präsidenten wurdenach grossem Lob per Akkla-mation zugestimmt. Speziellhervorgehoben wurden dasKonzert, Kaffee, Kuchen (KKK),die Fahrt ins Blaue und dieWeihnachtsfeier.Die GPK hat die Jahresrech-nung 2014 und die Tätigkeitendes Sektionsvorstands ge-prüft. In ihrem Bericht lobte siedie Arbeit des Vorstands sowieden Kassier Aldo Pavan fürdessen ausgezeichnete undumsichtige Kassenführung. Alsneues GPK-Mitglied wählte dieVersammlung einstimmig CarloNaef. Er ersetzt Manfred Gurt-ner, dessen langjährige Tätig-keit mit einem kleinen Präsentverdankt wurde.Robert Stierlin und Engin Mut-lu stellten die Angebote undTätigkeiten der Helvetia Ver-sicherungen vor. Kein einfa-

ches Unterfan-gen, wenn manbedenkt, dassnur Pensionier-te im Saal sas-sen. Ein offe-nes Ohr hattendie Anwesen-den für das En-gagement derHelvetia Versi-cherungen zu-

sammen mit dem SEV für denErhalt und den Weiteraufbauder Schutzwälder in den Alpen.Als Wertschätzung und Ver-trauensnachweis wird für jedemittels Antragsformular bean-tragte Beratung ein Baum imNamen des SEV angepflanzt.Ende 2015 erfolgt die Über-gabe eines Baumpasses anden SEV.Für ihre langjährige Mitglied-schaft im SEV von 70, 60, 50,40 und 25 Jahren konnten die-ses Jahr insgesamt 85 Perso-nen geehrt werden. Die anwe-senden Jubilar/innen durftendie Urkunden direkt entgegen-nehmen. Das anwesende Ge-burtstagskind Albert Sollber-ger erhielt ein kleines Präsent.Auf Wunsch der Mitglieder wirdeine Anwenderunterstützungfür PCs, Tablets und Smart-phones angeboten. Dies wirdspeziell publiziert. Zum ThemaFVP wünschten sich die Anwe-senden Leistungsverbesserun-gen, und sei es nur die Erneue-rung des GA am Bahnschalterund die Akzeptanz der Reka-Checks für die Bezahlung.Nach den letzten Hinweisenauf die Jahresaktivitäten 2015schloss der Präsident dieHauptversammlung.

Walter Merz

■ PV Basel

Das Engagement für Schutzwälder gefällt

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Die Informationen von Helvetia Versicherungeninteressierten die Versammelten.

Zur Regionalversammlung Mit-te durfte Erwin Wessner, Präsi-dent ZPV Luzern, 35 Mitgliedersowie die Gäste Jürg Hurni, Ge-werkschaftssekretär SEV, An-dreas Menet, ZentralpräsidentZPV, und Thomas Walther, Pe-ko Fläche, begrüssen.Jürg Hurni berichtete über denneuen GAV 2015, der in zehnVerhandlungsrunden an zwölfVerhandlungstagen entstand.Zu Beginn war der Verhand-lungsprozess sehr schwierig.Die SBB wollte die Lohnga-rantien abschaffen, andernfallsmüssten wir 26 Millionen Fran-ken bringen. Mit diesem Be-gehren kam sie jedoch nichtdurch. Weiter informierte JürgHurni detailliert über die neuenVereinbarungen mit der SBBzu den Temporärarbeitenden,über Lohn, Zulagen und Ersatzvon Auslagen, über die berufli-che Neuorientierung und überDetails im GAV betreffend Ar-beitszeit und Zeitmanagement.Anschliessend erfuhr die Ver-sammlung Interessantes vonAndreas Menet über die Zug-begleitung 2016 und derenUmsetzung. Ein weiteres The-ma waren die Sparmassnah-men, insbesondere die Redu-

zierung der Begleitung Dispo-züge.Thomas Walther berichtete vonden Themen, welche die Pekoaktuell am meisten beschäf-tigen. Dies sind Teilzeitbe-schäftigung sowie der Min-destbeschäftigungsgrad vonneu 20 statt wie bisher 50 Pro-zent. Die BAV-Prüfung muss je-doch trotzdem absolviert wer-den. Weiter erläuterte er dieschwache Beleuchtung in denIC2000-Wagen, die auf falscheingesetzte Streuscheiben, fal-sche Neonröhren und schlech-te Reinigung zurückzuführenist. 2018 wird die Flotte reno-viert. Die Service-MitarbeiterZug (SMZ) wünschen eine An-passung im STEB. Die Pekosucht einen neuen Namen undstartet deshalb eine Umfrage.Bei den Stellenausschreibun-gen in Zürich und Luzern wer-den neu Frequenzerhebendestatt SMZ gesucht. Grosse Wel-len schlug die Diskussion überdie unangemeldeten Alkohol-kontrollen.Alle Referenten waren sehr of-fen für Fragen und Anregun-gen. Detaillierter Bericht siehewww.zpv-luzern.ch.

Susanne Kratzer

Zahlreiche Mitglieder an derRegionalversammlung Mitte

■ Unterverband ZPV

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16 SEKTIONENkontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Zur Frühlingsversammlung am16. April begrüsste PräsidentManfred Schaffer zahlreicheMitglieder und speziell den Re-ferenten Prof. Dr. Norbert K.Semmer, emeritierter Ordinari-us am Institut für Psychologieder Universität Bern.Die statutarischen Traktandenwurden zügig behandelt. DieDelegierten für die Delegier-tenversammlung vom 27. Maiund den SEV-Kongress vom 28.Mai wurden gewählt. Die Rech-nung 2014 wurde wie von derGPK beantragt genehmigt unddem Vorstand Décharge erteilt.In absehbarer Zeit wird dasAmt des Präsidenten und desWerbeverantwortlichen neu zubesetzen sein. Manfred Schaf-fer und Markus Bürk möchtengerne ins zweite Glied zurück-treten. Interessenten für diebeiden Ämter sind gebeten,sich bei Manfred Schaffer zumelden.Die Vertrauensleute sind fürdie Mitgliederbetreuung unddie Werbung unverzichtbar. ImFebruar lud der Vorstand alleVertrauensleute zu einemInformationsanlass mit gesel-ligem Teil ein, um den Informa-tionsaustausch noch zu inten-sivieren. Nach wie vor suchtdie Sektion AS Bern weitereVertrauensleute.Im Mai findet ein Werbeanlassbei den neuen Bürogebäuden

am SBB-Hauptsitz im Wank-dorf statt. Die Sektion hofft, sozahlreiche Kolleginnen undKollegen und auch Kadermit-arbeitende für einen Beitrittzum SEV gewinnen zu können.Weiterhin sind grosse Anstren-gungen notwendig, um den Or-ganisationsgrad des SEV erhö-hen oder zumindest halten zukönnen.Über das Stabilisierungspaketder Pensionskasse (PK) SBB hatdie GAV-Konferenz am 15. Aprilabschliessend befunden. DemPaket wurde mit grossem Mehrzugestimmt. Damit können dienegativen Auswirkungen dervon der PK beschlossenen Sen-kung des technischen Zinssat-zes auf 2,5 % und der Einfüh-rung von jahrgangsabhängigenUmwandlungssätzen praktischvollständig abgefedert werden.Diese Information von AS-Zent-

ralpräsident Peter Käpplernahm die Versammlung mit Er-leichterung zur Kenntnis.Höhepunkt der Herbstver-sammlung war das Referat vonProfessor Semmer. Auf fes-selnde und humorvolle Art re-ferierte er zum Thema «Stressam Arbeitsplatz. Mythos oderernst zu nehmendes Pro-blem?». Die Versammelten er-fuhren, dass der Mensch urge-schichtlich so geprägt ist, dassStress zum Überleben etwasGutes ist, solange der Bär daist. Ungesund jedoch ist, wennsich der Bär nicht wieder ver-zieht. Dem ist nichts weiter an-zufügen!Der Stehlunch nach der Ver-sammlung bot Gelegenheit,sich auszutauschen und denAbend gemütlich ausklingenzu lassen.

Mathias Schmid

Vom Bären, der nicht omnipräsent sein sollte■ AS Bern

zVg

Professor Semmer zog seine Zuhörer/innen mit dem spannendenReferat zum Thema «Stress am Arbeitsplatz» in seinen Bann.

Am 27. März wählten die zwölfstimmberechtigten MitgliederStefan Lüönd einstimmig zumneuen Sektionspräsidenten. DieNeubesetzung wurde nötigdurch den vor einiger Zeit ange-kündigten Rücktritt von JürgAeberhard. Ein weiterer Rücktrittwar mit Peter Bischofberger zuverzeichnen, der seit 19 Jahrenaktiv im Vorstand mitwirkte. Bei-den Personen wurde gedankt,mit einem guten Tropfen respek-tive mit einem Stöckli-Gut-schein, und sie erhielten gros-sen Applaus. Durch den Wechselvon Stefan Lüönd ins Präsiden-tenamt war das Amt des Kas-siers neu zu besetzen. Die Ver-sammlung wählte einstimmigAlexander Popp als neuen Kas-sier.ZPV-Zentralpräsident AndreasMenet informierte ausführlich

über das Berufsbild Zugbeglei-tung ab 2016, den SwissPass,die SEV-Ziele sowie über aktu-elle Themen innerhalb des SEV.Thomas Walter, Peko, erzähltevon den Tätigkeiten der Perso-nalkommission. Speziell er-wähnte er die geplante vertiefteZusammenarbeit mit Elvetino,das Zeitmanagement sowie diePersonalzufriedenheit in der Re-gion.Für 40 Jahre SEV-Mitgliedschaftwurde Werner Ackermann ge-ehrt.Wie jedes Jahr traf man sichnach dem geschäftlichen Teilzum Essen mit den Partner/innen und einigen Pensionier-ten. Dabei wurde auch diesmaldie Kasse durch das von AlbertMazenauer organisierte Lottoaufgestockt.Herzlichen Dank. Max Liechti

Stefan Lüönd amtet neu alsSektionspräsident

■ ZPV Romanshorn

Der Zentralausschuss traf sicham 20. April zur ordentlichenSitzung in Buchs. Zentralpräsi-dent Hanspeter Eggenbergerinformierte über die SBB-Ge-schäfte sowie deren Projekte.Der Funk Lisa bleibt ein Rätsel,der Rollout fürs Rangier wurdegestoppt. Es kam zu Sprach-lücken im Gruppenruf sowiebeim Zellenwechsel GSM-R.Die Stiftung PersonalfondsSBB informiert in ihrer Bro-schüre über die aktuellen An-gebote und die Leistungen im2014.Beim Unterverband RPV sinddie Bilanzen der SektionenBern, Genf, Lausanne-Renens,Ticino und Thun sowie der Jah-resbericht von Bern eingegan-gen. Der aktuelle Mitglieder-

bestand im RPV beläuft sichauf 1268 Mitglieder (acht Neu-eintritte im März, alle von derSektion Ticino).Das neue Geschäftsreglementder Sektion Zürich wurde be-reinigt und unterschrieben.Der Rückblick zur Zentralvor-standssitzung in Thun fiel posi-tiv aus. Der Anlass war sehrgut organisiert. HerzlichenDank an SektionspräsidentJürg Schüpbach.Die Vorbereitungen für die De-legiertenversammlung sind ge-startet und die Einladungenwurden verschickt.Bei den Peko-Wahlen wird esan vielen Orten zu echten Wah-len kommen, weil sich mehrPersonen gemeldet haben alses Sitze gibt. Medienstelle RPV

Peko-Wahlen stehen an■ Unterverband RPV

Am 20. April fand die 3. or-dentliche Zentralausschuss-sitzung des Jahres statt. Auchdieses Jahr hat der ZPV wiederMovendo-Kurse angeboten.Hauptthemen waren die GAV-Änderungen sowie interessan-te Diskussionen über die Zu-kunft des Zugpersonals. In dendrei Sprachregionen nahmengesamthaft rund 30 Mitgliederteil. In Lausanne fand eineerste Aussprache mit der baldführungslosen Sektion ZPV Lé-man statt, mit dem Ziel, einebaldige Lösung zur Wieder-besetzung des Präsidenten-amts zu finden.

Die Stabilisierungsmassnah-men bei der PensionskasseSBB sorgten auch eine Wochenach dem Entscheid für regeDiskussionen. Während dasSBB-Kader Boni kassiert, mussdas Personal einmal mehr Ein-bussen hinnehmen. Die Sa-lamitaktik geht dabei unge-bremst weiter. Irgendwannwird wohl die Schmerzgrenzeerreicht sein.Das Zeitmanagement gibt im-mer noch zu grosser Sorge An-lass. Es herrscht in gewissenRegionen immer noch der Ein-druck, dass die BAR nicht ein-zuhalten seien, was klar ge-

gen den GAV verstösst! DieLeitung VM hat dem ZPV BAR-Verhandlungen angekündigt,die erste Runde ist am 29. Ap-ril. Der ZPV lässt ist gespannt,was auf ihn zukommt. Für ihnist eines klar: Einige Artikelsind tabu und somit unverhan-delbar! Sollte keine Einigungerzielt werden, bleiben die be-stehenden Regelungen unver-ändert.Bei den Peko-Neuwahlen konn-ten für die Fläche-Zugpersonalalle Mandate besetzt werden.Bei der Peko Division ist eineVakanz zu verzeichnen.

Pascal Fiscalini

ZPV nimmt Pensionskassenentscheidzähneknirschend zur Kenntnis!

■ Unterverband ZPV

www.sev-online.ch

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SEKTIONEN / AGENDA ......

17kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Am 11. April durften wir im städtischenAltersheim Limmat Zürich unserem ältes-ten Mitglied Kreszentia Ziegler zum103. Geburtstag gratulieren. Die Jubilarinfreute sich über den Besuch.Der PV Zürich mit Präsident Kurt Egloffund Betreuerin Anna-Marie Gastl über-brachten die besten Glückwünsche undwünschten Kreszentia Ziegler alles Gutefür die Zukunft.

PV Zürich

Herzliche Gratulation zum 103. Geburtstag

zVg

SEV und Unterverbände

Sektionen

Sektionen VPT

17. Juni10.45 Uhr,Büren an derAare, Gasthofzur alten Post

■ VPT BLS, Pensionierte

Jährlicher Jahresausflugnach Büren an der Aare

Mittagessen im Gasthof zur alten Post in Büren.Kosten für Essen 32 Franken. Die Gruppenkasseübernimmt davon 7 Franken. Anmeldungen bis10. Juni an Walter Holderegger, 033 654 63 26oder an Samuel Hug, 062 962 18 02.

28. Mai ■ VPT BLS, Pensionierte

Leichte Wanderung rundum den Burgäschisee

Wanderung: Riedtwil–Steinhof, rund um denBurgäschisee–Seeberg. Wanderzeit zirka 3 Stun-den. Rucksackverpflegung. Spiez ab 8.25 Uhr,Bern ab 9.07 Uhr, Burgdorf ab 9.20 Uhr, Wynigen9.31 Uhr (Bus), Riedtwil an 9.37 Uhr. Huttwil ab8.16 Uhr, Herzogenbuchsee ab 8.58 Uhr (Bus),Riedtwil an 9.19 Uhr. Kaffee im RestaurantBahnhof. Rückfahrt: Seeberg ab via Wynigen im-mer XX.06; via Herzogenbuchsee immer XX.49.Anmeldungen bis 25. Mai an Fritz Adolf,034 422 81 57 oder [email protected].

5. MaiVerschiebedatumbei Schlecht-wetter: 12. Mai

■ VPT RBS, Pensionierte

WanderungHämikon Berg–Ober-schongau–Bettwil

Angenehme Wanderung über dem Lindenberg,keine grössere Steigungen, mit schöner Aussichtauf die Alpen; 2½ Stunden, +100 / –240 m. Wan-derausrüstung, Wanderstöcke empfehlenswert.Rucksackverpflegung. Worb Dorf ab 6.15 Uhr;Solothurn ab 6.32 Uhr via Olten; Bern ab 7.00Uhr, Luzern an 8.00 Uhr (Kaffeehalt), ab 9.02 Uhr,Hitzkirch Bahnhof (Bus) ab 09.42 Uhr, HämikonBerg an 9.53 Uhr. Rückfahrt: Fahrwangen Bahn-hof (Bus) ab 15.17 Uhr. Anmelden bis 2. Mai anKurt Bühler, 031 839 11 15, [email protected].

21. Mai17.30 Uhr,Kriens,RestaurantGrüene Bode

■ ZPV Luzernwww.zpv-luzern.ch

Frühlingsversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen. Aktuel-le Infos über Themen, die uns im Arbeitsalltagbeschäftigen und es besteht die Möglichkeit,Fragen zu stellen. Ebenso erwartet euch ein inte-ressantes Referat. Details siehe Website.

10. Juni8 bis 18 Uhr,Bern,Bahnhof SBB,Business-Point

■ Unterverband ASwww.as-online.ch/kadersprechstunde

Sprechstunden fürdie Kader

Der SEV bietet für Kader – ob dem GAV oder ORunterstellt – eine besondere Sprechstunde an, umauf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen. Siekönnen Zeit buchen und unser ZentralpräsidentAS oder ein Profi aus der SEV-Zentrale sind fürSie da. Mehr Infos dazu – z. B. die vorgesehenenZeitfenster – finden Sie auf unserer Website.

21. Mai14.30 Uhr,Winterthur,Rest. La Bodega

■ LPV Nordostschweiz

Generalversammlung

Vertreter von APK und Peko geben uns Einblickein ihre Tätigkeiten und Aufgaben. Nach der or-dentlichen GV sind alle zum Zvieri eingeladen.Wir freuen uns auf viele Mitglieder.

Die Delegiertenversammlung (DV) derFSG fand am 26. März in Stettlen statt.Präsident Patrick Eicher begrüsste dieDelegierten, die GPK-Mitglieder und alsGast Stefan Kappeler von der BankCoop. Speziell begrüsste er Kurt Suter,Delegierter Einzelmitglieder Zentral-schweiz, der zum letzten Mal an einerDV dabei war, und Ernst Hungerbühler,Delegierter Einzelmitglieder Ostschweiz.Dies war das erste Jahr mit neuer per-soneller Zusammensetzung. Der Präsi-dent bedankte sich bei seinen Verwal-tungskollegen für die tolle Zusammen-arbeit. Ein Dankeschön erhielten auchdie SBB, der SEV, die Bank Coop unddie Reka ausgesprochen. Ebenfalls wur-de den Gastgebern vor Ort, nämlich denSiedlungswarten der jeweiligen Liegen-

schaften, für ihre Dienste gedankt. DasErgebnis des Geschäftsberichts 2014ist erfreulich. Die Rechnung weist einenrespektablen Gewinn aus. Zudem konn-ten im Jahr 2014 erstmals seit 2010 dieLogiernächte erhöht werden. Der Zins-satz auf den Einlegerkonti wird weiter-hin 0,5 Prozent betragen. Die Kontroll-stelle empfahl der FSG, die tadellosgeführte Buchhaltung anzunehmen. DieStimmberechtigten genehmigten denGeschäftsbericht 2014 sowie das Bud-get 2015. Dem neuen FSG-BuchhalterChristian Hunziker wurde für die um-fangreiche Arbeit gedankt.Aus den einzelnen Liegenschaften gab eszu berichten, dass z. B. in Grindelwald per1. Februar 2014 ein neuer Siedlungswartangestellt wurde, der die Gäste jeweils

persönlich mit einem Apéro begrüsst.Die Betreuer und ein Team von Freiwilli-gen haben in Samedan während einerArbeitswoche umfangreiche Renovations-arbeiten durchgeführt, u.a. wurden inHaus 1 die Parkettböden aufgearbeitet.Auf der Bettmeralp führte eine Dritt-firma Umgebungsarbeiten aus.Für Josef Wiederkehr, Delegierter Einzel-mitglieder Ostschweiz, wurde ein Nach-folger gesucht, weil er sein Amt per so-fort niedergelegt hatte. Mit ErnstHungerbühler, Lokführer im Ruhestand,wohnhaft in Romanshorn, wurde manfündig. Er wird an der DV / GV 2017 zurWahl vorgeschlagen und das Amt bisdahin ad interim ausüben. Kurt Suter,der seine Demission eingereicht hat,amtete seit über 24 Jahren als Delegier-

ter Einzelmitglieder Zentralschweiz. Lei-der konnte bisher kein Ersatz gefundenwerden, der Sitz bleibt vakant. Nachneun Jahren tritt Heinz Schneider we-gen Amtszeitbeschränkung als GPK-Mitglied zurück. Als Nachfolger wurdeMarkus Zwahlen aus Schwarzenburg,Mitglied GPK RPV, vorgeschlagen undeinstimmig in die GPK FSG gewählt.Auch dieses Jahr ging der Aufruf an dieDelegierten, für das Angebot der FSG zuwerben und so zum Erfolg der Ferien-und Skihausgenossenschaft der Eisen-bahner beizutragen. Jede Buchung istwillkommen, sei es per Internet unterwww.fsg-ferien.ch oder telefonisch anRenate Freiburghaus, 031 911 46 88.Die nächste DV findet am 7. April 2016statt. Miriam Brand

Delegiertenversammlung: Respektabler Gewinn und mehr Logiernächte■ FSG Ferien- und Skihausgenossenschaft der Eisenbahner

18. Mai7.30 bis 16 Uhr;Olten, Aarepark,Zimmer ARP 9

■ AS Mitte

Welcome-Day

Mitglieder des Sektionsvorstandes und AS-Zen-tralpräsident Peter Käppler freuen sich, dich ken-nenzulernen und deine Fragen zu beantworten.

Ostern mal im Tessin verbringen? Ein Spe-zialangebot des Hotels Brenscino in Bris-sago nutzen (wie im Inserat in kontakt.sevangeboten), im «kleinen Paradies, in demGastlichkeit pur verschenkt» wird?! Werwagt, gewinnt! Wir buchen und fahrenhin. Das Wetter ist noch etwas kühl, aberteilweise sonnig. Freundliches Personal,ausgezeichnetes Essen, passende Ge-tränke dazu, dies alles zu fairen Preisen,

gut dosiert genossen, ergaben tolle Tage.Mund-zu-Mund-Propaganda ist immernoch die beste Werbung. Ich möchte da-her alle Kolleginnen und Kollegen auf die-sem Wege ansprechen. Ein Besuch undAufenthalt im Brenscino ist der richtigeWeg, sich für kurze oder längere Zeit vomAlltag lösen zu können. Ich wünsche allenschöne Tage im Parkhotel Brenscino!

Marlis und Rolf Deller, Muttenz

Leserbrief

Ferien in «unserem» Parkhotel Brenscino

Page 18: Kontakt sev 2015 08

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18 AGENDAkontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Sport und Kultur1. Mai und7. Mai17 bis 20 Uhr,Brugg, Restau-rant Sonnenberg

■ ESV Brugg-Windisch

Preiskegeln

Preiskegeln für Mitglieder oder jene, die eswerden wollen. Wir hoffen auf rege Beteiligung– «Gut Holz». Die Preisverleihung findet am22. Mai um 19 Uhr im Klublokal anlässlich desVereinshocks statt.

3. Mai9.15 Uhr,Döttingen,Bahnhof

■ ESV Brugg-Windisch

Wanderung Döttingen–Achenberg–Döttingen

Wanderzeit knappe 3 Stunden. Verpflegung ausdem Rucksack, Grillplatz vorhanden. Auskunftbei Stefan und Lisbeth Speckert, 056 245 39 18.

4. Mai18 Uhr, Bern,Bollwerk,Instruk-tionszimmer P 245

■ EisenbahnerPhilatelisten Bern

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen.

Pensionierte SBB

4. bis 18. JuliTorre Pedrera(Rimini)

■ PV Ticinowww.sev-pv.ch/ticino

Sommerferien an der adriatischen Küste. DZCHF 1200 pro Person, EZ CHF 1450 (Anzahl be-schränkt). Im Preis inbegriffen: Carreise undVollpension inkl. Getränke. Weitere Infos sieheWebsite. Anmeldungen bis 5. Mai an ElianaBiaggio, 091 857 49 19.

11. Juni6 Uhr

■ PV Ticinowww.sev-pv.ch/ticino

Frühlingsausflug auf denVierwaldstättersee

Bahnfahrt bis Luzern, weiter mit dem Schiff nachBrunnen. Fahrausweise besorgt jede/r selber.Preis: CHF 50 pro Person für Apéro, Mittagessenund Getränke. Weitere Infos siehe Website. An-meldungen bitte bis 1. Juni an Marco Hefti,091 796 28 16.

21. Mai ■ PensioniertesZugpersonal Brugg

Wanderung

Brugg ab 13.07 Uhr nach Schinznach-Bad. Wan-derung via Scherz–Scherzer Weiher nach Birr.Wanderzeit 1½ bis 2 Stunden. Treffpunkt imCafé Carina.

20. Mai14.15 Uhr,Schänis,RestaurantBahnhof

■ PV Glarus-Rapperswilwww.sev-pv.ch/gl-rw

Frühlingsversammlung

Infolge Aufgabe der Wirtetätigkeit von FamilieFuchs treffen wir uns vielleicht zum letzten Malim Restaurant Bahnhof in Schänis. Das Themades Referenten: «Der Mann, der aus dem Ostenkam». Der Vorstand hofft zur Versammlung undzum legendären Zvieri auf ein «volles Haus».

20. Mai9.43 Uhr ab Bernnach Biel

■ PV Bern

Jura-Wanderung zumÉtang de la Gruère

Fahrt via Biel nach Les Reussilles; Kaffeehaltund weiter mit Bus nach Les Cerlatez. Wande-rung über die Jurawiesen nach La Theurre undrund um den See. Wanderzeit 1½ Stunden. Ver-kürzung der Wanderzeit auf 1 Stunde möglich.Verpflegung in der Auberge de la Couronne in LaTheurre (Jurateller CHF 19). Rückfahrt via Sai-gnelégier–La Chaux-de-Fonds–Biel–Bern, an 17.17Uhr. Anmeldung bis 16. Mai an Andreas Lüthi,034 402 32 70 oder [email protected]

20. MaiZürich,PfarreizentrumSt. Josef(Besammlungum 11 Uhr beimTreffpunkt imHauptbahnhofZürich)

■ Pensioniertes Zug-personal Gottardisti

Gottardistitreffen 2015

Ab Hauptbahnhof Zürich mit Tramlinien 4, 13oder 17 bis «Quellenstrasse». Chiasso ab 7.45Uhr, Mendrisio ab 7.53 Uhr, Lugano ab 8.11 Uhr,Bellinzona ab 8.34 Uhr; Zürich an 10.51 Uhr (ICN866). Menü: Apéro, Bouillon mit Gemüse, ge-mischter Salat, Riz Casimir mit Früchten, CoupeRomanoff, Kaffee. Preis 55 Franken. Anmeldungbis 17. Mai an Peter Scherrer, Lerchenberg 6,8046 Zürich, 044 302 48 29, 079 479 15 48 oderan Werner Schürmann, Auenstrasse 7, Postfach,8302 Kloten, 044 813 56 86, 079 479 15 57.

13. Mai ■ PV Luzern

Wanderung Reuss-Uferweg:Bremgarten–Flachsee–Jonen

Luzern ab 7.51 Uhr, Bremgarten Obertor an 9.01Uhr. Kaffeehalt im Restaurant Bijou in Bremgar-ten (für alle Teilnehmenden). Wanderung Grup-pe 2 nach Rottenschwil zum Restaurant Hecht,zirka 1¾ Stunden. Nichtwanderer und Gruppe 1:Bremgarten Obertor ab 10.56 Uhr, RottenschwilHecht an 11.40 Uhr. Gemeinsame Verpflegungim Restaurant oder Picknick vis-à-vis beim Pick-nickplatz. Gruppe 1 und 2 wandern ab Rotten-schwil nach Jonen, zirka 1 Stunde. Nichtwande-rer Rottenschwil Hecht ab 14.40 Uhr, Jonen an15.17 Uhr, ab 15.39 Uhr (alle), Luzern an 16.49Uhr. Anmeldung bis 9. Mai bei Ferdi Jutzi,wanderleiter.sev-pvlu@bluewin, 041 610 17 92oder 079 304 78 38.

7. Mai14.30 Uhr,Göschenen,Hotel WeissesRössli

■ PV Uri

Frühlingsversammlung

Die Traktandenliste wurde allen Mitgliedern zu-gestellt. Beigelegt war auch das Anmeldefor-mular für die Sektionsreise mit dem Zug nachTrubschachen vom 3. Juni. Zusätzliche Detailswerden an der Versammlung erläutert. Die An-meldetalons können an der Frühlingsversamm-lung abgegeben werden. Anmeldeschluss ist am12. Mai. Im zweiten Teil referiert ein Fachmannüber Hörprobleme im Alter.

7. Mai14 Uhr, Olten,Rest. Bahnhof(Gleis 13)

■ Pensioniertes Zug-personal Olten

Stammtisch

Gemütliches Beisammensein. Auch Kollegen vonauswärtigen Depots sind herzlich willkommen.

6. Mai10 Uhr, Zürch,RestaurantSt. Gallerhof

■ PV Zürichwww.sev-pv.ch/zuerich

Stammtisch

Wir treffen uns immer am ersten Mittwoch imMonat.

6. Mai14.30 bis 17.30 Uhr,Basel,RestaurantL’Esprit

■ PV Basel

KKK-Anlass:Konzert, Kaffee, Kuchen

Wir freuen uns auf ein attraktives Programm mitKonzert, Kaffee, Kuchen. Interessierte meldensich bei Ernst Speiser, 079 282 99 05.

5. Mai ■ Pensioniertes Zug-personal der DepotsBasel, Bern, Luzern,Olten, Zug, Aarau undSeetal

Maibummel ins Wynental

Basel ab 12.47 Uhr, bzw. Bern ab 12.36 Uhr, Aar-au ab 13.40 Uhr. Bei guter Witterung steigen wirin Zetzwil oder Leimbach aus und bummeln derWyna entlang nach Reinach, zirka 50 Minuten.Wer es gemütlicher mag, fährt direkt nach Rei-nach. Wir treffen uns im Restaurant Züribeckzum Zvieri und zu ein paar Stunden Geselligkeit.Beliebige Rückfahrt, viertelstündlich XX.59,XX.14, XX 29 und 44. Gute Anschlüsse in Aarau.Kollegen aus nicht genannten Depots sind herz-lich willkommen.

4. Mai14.15 Uhr,Oberwinterthur,HotelRömertor

■ PV Winterthur–Schaffhausen

Sektionsversammlung

Wir geniessen das Frühjahreskonzert der «AltenGarde». Die Sektionsreise findet am 3. Junistatt. Anmeldung bis spätestens 20. Mai mittelsEinzahlungsschein oder an der Versammlung beider Kassierin.

2. Mai14.15 Uhr,Weinfelden,Gasthauszum Trauben

■ PV Thurgau

Frühlingsversammlung

Eröffnung durch den Sängerbund Romanshorn.Vortrag von Heidi Iller, Exit Deutsche Schweiz:«Alles über Exit, Gerüchte und Wahrheit». Ge-schäfte nach Traktandenliste. Zum Abschlusswerden ein Kaffee und Kuchen offeriert.

12. Mai ■ Bergklub Flügelrad Bern

Rundwanderung aufdem Zugerberg

Bern ab 8.00 Uhr Richtung Luzern. BesammlungAbfahrtsperron hinten. Rucksackverpflegung.Wanderausrüstung, evtl. Wanderstöcke . Wan-derzeit zirka 3 Stunden ohne grosse Auf- und Ab-stiege. Anmeldung bis 8. Mai an Therese Egger,031 991 48 60, 079 207 93 02 (bei zweifelhafterWitterung Auskunft am Vorabend).

6. Mai ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Jaunschlucht T 2

Wanderung ab Broc-Fabrique über Pré de Jouxzum Valée du Montélon. Dann dem Lac de Mont-salvens entlang zum Eingang der Jaunschlucht.Über Brücken, Treppen und Tunnels erreichenwir wieder Broc. Zeit 3 Stunden, 10 Kilometer,+/–440 Hm. Wanderausrüstung. Rucksackver-pflegung. Billette nach Broc-Fabrique via Ro-mont–Bulle retour. Winterthur ab 7.28 Uhr, Zü-rich ab 8.02 Uhr bis Bern, umsteigen nach Bulle.Retour: Zürich an 17.58 Uhr, Winterthur an 18.33Uhr. Anmeldung bis 4. Mai an Hansueli Fräfel,044 272 82 96, [email protected].

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AGENDA ......

19kontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

Amsler Rosa, Witwe des Emil, Hausen AG;gestorben im 83. Altersjahr. PV Aargau.

Andrist Willi, Sachbearbeiter, Suhr;gestorben im 63. Altersjahr. AS Bern.

Arm Peter, Wetzikon ZH; gestorbenim 67. Altersjahr. VPT VZO.

Belser Erwin, pensionierter Handwerk-meister, Urdorf; gestorben im 72. Alters-jahr. PV Zürich.

Brand Walter, pensionierter Bahnhof-vorstand-Stellvertreter, Ennetbürgen;gestorben im 97. Altersjahr. PV Aargau.

Eisele Josefina, Luzern; gestorbenim 98. Altersjahr. VPT SGV.

Emmenegger Walter, pensionierterAufseher, Oberkirch LU; gestorben im80. Altersjahr. PV Luzern.

Erdin Gertrud, Witwe des Angelo,Windisch; gestorben im 94. Altersjahr.PV Aargau.

Fischer Andreas, pensionierter Depot-chef, Chur; gestorben im 92. Altersjahr.VPT Rhätische Bahn.

Gadola Toni, pensionierter Gleismonteur,Disentis; gestorben im 71. Altersjahr.VPT Rhätische Bahn.

Gsell Hans, pensionierter DienstchefBetrieb, Egnach; gestorben im83. Altersjahr. PV Thurgau.

Hachen Robert, pensionierter Rangier-gruppenführer, Lyss; gestorben im95. Altersjahr. PV Biel.

Hegnauer Walter, pensionierter Zug-dienstmitarbeiter, Allschwil; gestorbenim 88. Altersjahr. PV Basel.

Hofer Heinrich, pensionierter Stell-werkbeamter, Therwil; gestorben im89. Altersjahr. PV Basel.

Infanger Hildegard, Witwe des Albert,Wattenwil; gestorben im 85. Altersjahr.PV Basel.

Keller Hansjakob, pensionierter Bahn-hofvorstand-Štellvertreter, Weinfelden;gestorben im 78. Altersjahr. PV Thurgau.

Kiener Elfriede, Witwe des Otto,Langenthal; gestorben im 91. Alters-jahr. PV Bern.

Kuratli Heinz, pensionierter Stell-werkbeamter, Dulliken; gestorben im89. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Lerch Paul, pensionierter Wagen-kontrollbeamter, Basel; gestorbenim 92. Altersjahr. PV Basel.

Mende Walter, pensionierter Loko-motivführer, Meiringen; gestorben im96. Altersjahr. PV Luzern.

Näpflin Carla, Witwe des Ernst,Erstfeld; gestorben im 82. Altersjahr.PV Uri.

Niedermann Franz, pensionierterStellwerkmeister, Pfäffikon SZ; gestorbenim 92. Altersjahr. PV Glarus-Rapperswil.

Niggli Paula, Witwe des Kurt, Olten;gestorben im 79. Altersjahr. PV Oltenund Umgebung.

Seiz Martin, pensionierter Hallen-chef, Zürich; gestorben im 78. Alters-jahr. PV Zürich.

Seydoux Michel, pensionierter Fach-spezialist, Fribourg; gestorben im81. Altersjahr. PV Fribourg.

Spöri Kurt, pensionierter Rangier-gruppenführer, Schüpfen; gestorbenim 84. Altersjahr. PV Biel.

Spring Hans, pensionierter BürochefBetrieb, Spiez; gestorben im 94. Alters-jahr. VPT BLS, Pensionierte.

Stöckli Magda, Witwe des Rudolf,Sulgen; gestorben im 92. Altersjahr.PV Thurgau.

Tyler Susanne, Reisezugbegleiterin,St. Gallen; gestorben im 60. Altersjahr.ZPV Säntis-Bodensee.

Von Känel Arthur, Reichenbach imKandertal; gestorben im 90. Altersjahr.VPT BLS, Pensionierte.

Von Moos Albert, pensionierter Rangier-meister, Luzern; gestorben im 88. Alters-jahr. PV Luzern.

Zenklusen Marcelle, Witwe desJules, Glis; gestorben im 86. Altersjahr.PV Wallis.

Unsere Verstorbenen

6. Juni9.45 Uhr,Pfäffikon ZH,SporthalleMettlen

■ SVSE Badmintonwww.svse.ch

15. SVSE-Schweizer-meisterschaft

Alle begeisterten Badminton-Spieler/innen mitFVP-Ausweis oder SVSE-Mitgliedschaft sindherzlich eingeladen. In den Kategorien U16, Da-men, Herren und Senioren sind speziell auchHobbyspieler/innen willkommen. Weitere Infossiehe Website oder bei Hanspeter Graf,052 625 32 61. Anmeldeschluss: 10. Mai.

30. und 31. Mai9.25 Uhr,Villeret

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Jura-Wanderung(leichte Bergtour)Les Prés-d’Orvin

Biel ab 8.49 Uhr. Ab Villeret via Chasseral zumKlubhaus Touristenclub Biel (HP); 5 Stunden,+900/–500 m. Am Sonntag via Mont Sujet nachTwann, 4½ Stunden, +400/–1000 m. Rucksack-zwischenverpflegung. An beiden Tagen sind kür-zere Routen mit öV-Unterstützung möglich. De-tails siehe Website oder beim Tourenleiter.Anmeldung bis 20. Mai an Walter Schmid,071 994 13 31 oder per E-Mail.

27. Mai9.01 Uhr,Lichtensteig,Bahnhof

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Wanderung Tweralp-spitz– Ricken

Wanderroute ab Lichtensteig–Egg–Alplisattel–Tweralpspitz–Hüttenberg nach Ricken, 4½ Stun-den, +810/–650 m. Rucksackverpflegung oder inGaststätten unterwegs. Heimreise ab Rickenstündlich Richtung Wattwil. Anmeldung bis25. Mai an Oskar Frigg, 078 768 63 75,071 371 27 68 oder per E-Mail.

25. Mai9.45 Uhr,Winterthur,Bahnhof,SBB-Kantine

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Velotour Zürcher Weinland

Die etwa 60 Kilometer lange, gemütliche Velo-tour ist für Rennvelos nicht geeignet. Mittag-essen unterwegs in Restaurant. Anmeldung bis22. Mai an Ruedi Flachmüller, 052 222 26 71.

21. Mai9.30 Uhr,Hinwil,Bahnhof

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Wanderung Bachtel

Wanderroute ab Hinwil–Wernetshausen–Bach-tel–Bachtelspalt nach Wald; 4½ Stunden,+540/–480 m. Verpflegung aus dem Rucksackoder im Bergrestaurant Bachtel Kulm. Heimreiseab Wald. Anmeldung bis 19. Mai, 20 Uhr anJosef Bischof, 052 343 78 63 oder per E-Mail.

21. Mai ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Frauenwanderung

Der wohl höchste Wasserfall im Aargau! LeichteWanderung T1 im Raum Sagimülitäli, Bözberg,total 2½ Stunden mit Abkürzungsmöglichkeiten.Mittagessen im Restaurant (Bushaltestelle).Winterthur ab 8.22 Uhr bis Brugg (S12) oder 8.28Uhr via Zürich, ab 9.06 Uhr, Brugg ab 9.42 Uhrnach Frick. Rückfahrt ab Villnachern. Anmeldungbis 19. Mai an Maja Jaggi, 056 444 70 34 [email protected].

12. Mai ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

BlumenwanderungKlettgau

Wir hoffen auf dieser einfachen Wanderung(2–3 Stunden) den in dieser Zeit blühenden Dip-tam zu finden. Billette nach Osterfingen und zu-rück lösen. Rucksackverpflegung. Winterthur ab9.06 Uhr; Winterthur an 15.42 Uhr. Anmeldungenbis 10. Mai an Hansruedi Aebersold, Ruchwie-senstrasse 18, 8404 Winterthur, 052 242 59 80,079 794 38 19, [email protected].

Bildung/Diverse6. Mai17 bis 21 Uhr,Zürich,UBS Konferenz-gebäudeGrünenhof

■ Schweizer KaderOrganisationwww.sko.ch/bkv-podium

11. BKV/SKO-Podium

«Mobilität neu denken – intelligent vernetzt un-terwegs». Stefan Mair, Handelszeitung, disku-tiert u. a. mit Jeannine Pilloud, Leiterin Perso-nenverkehr SBB, wohin die Reise geht. Kostenfür SEV-Mitglieder CHF 50 (bei Anmeldung ver-merken), inkl. Apéro und Stehdinner. Weitere In-fos und Anmeldung bis 3. Mai, siehe Website.

4. JuniBern, Unia-Zentralsekretariat

12. Juni 9.30 bis16.30 Uhr,Bern,Hotel Bern

■ Movendo– das Bildungs-institut der Gewerk-schaftenwww.movendo.ch

Digitalisierung der Arbeits-welt: Risiko oder Chance?

Tagung des Schweizeri-schen Gewerkschafts-bundes SGB: «WirksameLohnkontrollen – jetzt!»

Alle Kurse (inkl. Verpflegung) sind für Gewerk-schaftsmitglieder kostenlos. Weitere Infossowie Anmeldedetails siehe Website oder beiMovendo, 031 370 00 70, [email protected].

Veränderte Formen der Arbeitsorganisation, er-höhte Anforderungen an die Arbeitszeitflexibilität,Zugang zu Qualifizierungen für die Beschäftigten,«gute Arbeit» als gewerkschaftliche Strategie.

Jedes Jahr entgehen den Frauen aufgrund derLohndiskriminierung 7,7 Milliarden SchweizerFranken. Frauenorganisationen und Gewerk-schaften setzen sich seit Jahrzehnten ein, umdiesen Missstand zu beseitigen. FreiwilligeMassnahmen führen nicht zum Erfolg, wie derLohngleichheitsdialog zeigt, der aufgrund man-gelnder Beteiligung von Unternehmen beendetwurde. Jetzt ist der Bundesrat in der Pflicht. DieLandesregierung hat staatliche Massnahmen an-gekündigt: Was plant der Bundesrat? Wie sehendiese Massnahmen aus? Wie kann die Lohngleich-stellung endlich durchgesetzt werden? Die Ta-gung des SGB gibt Antworten auf diese Fragen.

Page 20: Kontakt sev 2015 08

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20 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 08/1530. April 2015

In der letzten Ausgabe fragtenwir nach dem Bahnhof Zweisim-men. Ein erklärender Bildaus-schnitt ist abrufbar unterwww.sev-online.ch.

Gewonnen hat

Frédéric Caille aus Saint-Cergue, Mitglied VPT Nyon–St-Cergue–Morez (NStCM).

Auch diesmal fragen wir: Wo istdas – bei welchem Bahnhof? Zugewinnen sind Reka-Checks imWert von 40 Franken.

Der Preis wird unter allenTeilnehmenden mit der richtigenAntwort verlost. Der Name derGewinnerin oder des Gewinnersund die Lösung erscheinen in dernächsten Nummer. Über denWettbewerb wird keine Korres-pondenz geführt.

So nehmen Sie teil:

Per Postkarte:Schreiben Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse aufeine Postkarte und schicken Siesie bisMittwoch, 6. Mai 2015, an:

SEVPhotomystèrePostfach3000 Bern 6

Per E-Mail:Schicken Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse perE-Mail [email protected]

Im Internet:Unter www.sev-online.ch klickenSie auf die Box Photomystèrerechts unterhalb der Agenda undfüllen danach alle Felder aus.

Photomystère: «Wo ist das?»

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ller

Da der SEV aus dem Rollmate-rialunterhalt der SBB auffälligviele Rechtsschutzgesuche er-hielt, verteilte er im Herbst2012 in mehreren IW undServiceanlagen einen Fragebo-gen zu den Arbeitsbedingun-gen, so auch in Yverdon. DieUmfrage wurde vom Suva-Fonds mitfinanziert und vonzwei Genfer Soziologen ausge-wertet. Sie beruht auf der Me-thode des US-Soziologen Ro-bert A. Karasek, bei der dieMitarbeitenden ihre Arbeit undvor allem den psychosozialenStress subjektiv beurteilen.Zu besonderer Sorge Anlassgaben die Resultate aus Yver-don, wo sich 33 % der Befrag-ten gestresst fühlten, währendes zum Beispiel im IW Biel nur18 % waren. Den Stress führtedie Umfrage u. a. auf fehlendenHandlungsspielraum und man-gelnde Unterstützung seitens

der Vorgesetzten zurück. Mitar-beitende des IW Yverdon ga-ben gar an, sie fühlten sich we-gen der Überreglementierungwie in einem Gefängnis.

Erster Gang zur DirektionDer SEV stellte seine Umfrageder IW-Leitung vor und forderteMassnahmen zur Verbesse-rung der Situation. Doch davonwollte die Leitung nichts hö-ren: Sie tat die Umfrage alsnicht repräsentativ ab, obwohl81 der rund 400 Mitarbeiten-den daran teilgenommen hat-ten. Sie befand daher, es seienauch keine Massnahmen nötig.

Diskussionsgruppen»Doch die Gewerkschaftsvertre-ter liessen nicht locker und or-ganisierten sogenannte Fokus-Gruppen, in denen die Sorgenund Anliegen des Personalsdiskutiert und analysiert wur-den. Ein zusammenfassendesPapier wurde im September2014 der Leitung vorgestelltund zeigte zum zweiten Malauf, dass es im IW Yverdonzahlreiche Probleme gibt.Doch erneut stellte die Leitungdie Repräsentativität und Aus-sagekraft dieser Analyse infra-ge und wollte die Resultate derSBB-eigenen Zufriedenheits-umfrage abwarten. «Die SBBbetrachtet uns nicht als ernst-zunehmenden Partner», bedau-ert SEV-GewerkschaftssekretärJean-Pierre Etique. «Die SBB-

Umfrage zeigte aber klar, dassunsere Analyse der Realitätsehr nahekam.»In der Tat fielen die SBB-Umfra-gewerte im IW Yverdon wenigpositiv bis sehr negativ aus.Was die Mitarbeitenden vor al-lem bemängelten, waren feh-lende Zeit zur Erledigung ihrerAufgaben, fehlende Gesprächs-bereitschaft, geringe Vertrau-enswürdigkeit der Leitung undFehlen der Möglichkeit, seineMeinung kundzutun.Wenn in einem Betrieb so viel«resignierte Passivität» (d. h.Gleichgültigkeit und Frustrati-on) und so viel «korrosive Ener-gie» (d. h. destruktives Enga-gement, Unzufriedenheit undMisstrauen) herrscht, wie siedie SBB-Umfrage im IW Yver-don ans Licht brachte, dannläuft es dort sicher nicht rund.

Massnahmen anpackenDer SEV ist enttäuscht über dieTrägheit und Interesselosigkeit,die die IW-Leitung gegenüberseinen Umfragen bisher an denTag legte, obwohl er sich dafürviel Zeit nahm.Nun will sich eine Delegationvon SEV und Peko Fläche mitder IW-Leitung treffen, um übermögliche Massnahmen und dasweitere Vorgehen zu sprechen.Anzustreben sind aus SEV-Sichtlangfristige Massnahmen, diedas Wohlbefinden der Mitarbei-tenden nachhaltig verbessern.

Henriette Schaffter / Fi

Das Arbeitsklima im Industriewerk Yverdon gibt zu Sorgen Anlass

Es wird viel Energie ge-kostet haben, die Lei-tung des Industriewerks(IW) Yverdon dazu zubringen, etwas gegendie Probleme zu unter-nehmen, die der SEVschon im Frühling 2013kritisiert hat . Die Lei-tung erlaubte sich denLuxus, die Alarmsignaledes SEV monatelang zuignorieren. Schade.

Die SBB glaubte erstihrer eigenen Umfrage

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Was vor zwei Jahren die SEV-Umfrage und letztes Jahr die SEV-Diskussionsgruppen aufgezeigt hatten,hat nun die SBB-Zufriedenheitsumfrage bestätigt: im IW Yverdon herrscht ein schlechtes Arbeitsklima.


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