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Kontakt sev 2014 22

Date post: 06-Apr-2016
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Der VPT wird oft der «kleine SEV» genannt. Schliesslich vereinigt er unter seinem Unterverbands- dach rund 10 000 Mitglieder aus über 60 Unternehmungen in teil- weise sehr unterschiedlichen Branchen. Die Milizerinnen und Milizer, die diesen Unterverband füh- ren, haben damit eine beson- ders schwierige Aufgabe zu meistern. Die stark gemischte Zusammensetzung ihres Verban- des hat zur Folge, dass sich die VPT-Mitglieder untereinander weniger kennen und sehr breit gestreute Interessenlagen ha- ben. Hier hat der VPT seit eini- gen Jahren Branchentagungen eingeführt, von denen es fünf pro Jahr gibt und die nicht nur bei den Aktiven fürs Fachliche sehr beliebt sind, sondern auch bei den Pensionierten. Doch der VPT bemüht sich auch stark um die gewerkschaftliche Klammer, die alle seine Mitglie- der vereint. Die jährlich stattfin- denden, sehr gut besuchten VPT-Tagungen in drei Landestei- len zeugen eindrücklich davon. Aber auch bei der Mitgliederwer- bung sticht der VPT mit ehrgeizi- gen Zielen und tatkräftigen Milizer/innen hervor. Und er hat Erfolg damit. Dank des Einsatzes vieler engagierter Mitglieder ist der «kleine SEV» gross. ZUR SACHE « Der VPT bemüht sich stark um die gewerkschaft- liche Klammer, die alle seine Mitglieder eint. » Barbara Spalinger, Vizepräsidentin SEV Es ist eine Binsenwahrheit: Wo der SEV mit den Arbeitgebern Gesamtarbeits- verträge aushandelt, profitieren die Arbeitnehmer/innen von besseren An- stellungsbedingungen. Sie sind das Re- sultat oft hartnäckiger Bemühungen der Gewerkschaft. Bei der Securitrans konnte in den jüngsten Verhandlungen die Ferienregelung massiv verbessert werden, über 700 Angestellte haben schon nächstes Jahr mehr Ferien zugu- te. Auch die Löhne konnten leicht ver- bessert werden. Solche Erfolge sind nur möglich, wenn die Angestellten als Ge- werkschaftsmitglieder solidarisch zu- sammenstehen. Fokus Seite 20 Der SEV verbessert die Ar- beitsbedingungen Schritt für Schritt durch den Abschluss und die Weiterentwicklung von Gesamtarbeitsverträgen. Auch bei der Securitrans. 700-mal mehr Ferien Die Angestellten von Securitrans freuen sich über mehr Ferien Securitrans Bei Securitrans arbeiten u. a. Sicherheitswärter/innen, Objektschützer/innen und Gleisbauer/innen für die Sicherheit von Mitarbeitenden und Kund/innen des öV. Die SBB gehört zu den (leider zu wenigen) Firmen, die sich dem Lohngleichheitsdia- log gestellt haben. Das erfreuliche Re- sultat der umfassenden Untersuchung: Die Frauen erhalten lediglich 0,3 % we- niger Lohn als die Männer, was inner- halb der Toleranz liegt. Und der Grund für dieses erfreuliche Resultat: der star- ke GAV, der die Löhne schützt – alle Löh- ne, die der Männer und die der Frauen. Seite 5 Lohngleichheit erlangt Auch die Ausländer/innen – also Mig- rant/innen ohne Schweizerpass – sind ein wichtiger Pfeiler der Gesellschaft und sollen diese aktiv mitgestalten können. Darum sollten sie in allen Ge- meinden und Kantonen an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen können, for- derte Gewerkschaftssekretär Arne Heg- land an der Migrationstagung des SEV. Aber auch dort, wo sie dieses Recht noch nicht haben, können sie aktiv wer- den, indem sie Freiwilligenarbeit in Ver- einen und Verbänden leisten, wie zum Beispiel im SEV, oder informell im Dorf oder Quartier. Referent/innen berichte- ten von ihren positiven Erfahrungen mit allerlei Arten der Freiwilligenarbeit – die übrigens auch Schweizer/innen sehr zu empfehlen ist … Dossier Seiten 10 bis 12 Migrationstagung zur Partizipation in der Gesellschaft Freiwilligenarbeit bringt’s Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 22 20. November 2014 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Die Nachfrage nach Güterverkehrstrassen ist hoch und wird weiter steigen. Ausgebaute Strecken fördern den Schienenverkehr. Seite 9 Trotz Ausbau weiterhin Engpässe Der Unterverband des Personals privater Trans- portunternehmungen tagte in Wil. Thema: die Finanzierung des öffentlichen Verkehrs. Kommentar rechts, Bericht Seite 13 Die fünf Bahnen der VPT-Arbeit Probleme soll man offen diskutieren, sagt der Ex- Organisationssekretär. Interview Seiten 6 – 7 Rolf Rubin Fi
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Page 1: Kontakt sev 2014 22

Der VPT wird oft der «kleine SEV»genannt. Schliesslich vereinigter unter seinem Unterverbands-dach rund 10 000 Mitglieder ausüber 60 Unternehmungen in teil-weise sehr unterschiedlichenBranchen.Die Milizerinnen und Milizer,die diesen Unterverband füh-ren, haben damit eine beson-ders schwierige Aufgabe zu

meistern. Die stark gemischteZusammensetzung ihres Verban-des hat zur Folge, dass sich dieVPT-Mitglieder untereinanderweniger kennen und sehr breitgestreute Interessenlagen ha-ben. Hier hat der VPT seit eini-gen Jahren Branchentagungeneingeführt, von denen es fünfpro Jahr gibt und die nicht nurbei den Aktiven fürs Fachlichesehr beliebt sind, sondern auchbei den Pensionierten.Doch der VPT bemüht sich auchstark um die gewerkschaftlicheKlammer, die alle seine Mitglie-der vereint. Die jährlich stattfin-denden, sehr gut besuchtenVPT-Tagungen in drei Landestei-len zeugen eindrücklich davon.Aber auch bei der Mitgliederwer-bung sticht der VPT mit ehrgeizi-gen Zielen und tatkräftigenMilizer/innen hervor. Und er hatErfolg damit. Dank des Einsatzesvieler engagierter Mitglieder istder «kleine SEV» gross.

ZUR SACHE

«Der VPT bemüht sichstark um die gewerkschaft-liche Klammer, die alle seineMitglieder eint.»

Barbara Spalinger, Vizepräsidentin SEV

Es ist eine Binsenwahrheit: Wo der SEVmit den Arbeitgebern Gesamtarbeits-verträge aushandelt, profitieren dieArbeitnehmer/innen von besseren An-stellungsbedingungen. Sie sind das Re-sultat oft hartnäckiger Bemühungender Gewerkschaft. Bei der Securitranskonnte in den jüngsten Verhandlungendie Ferienregelung massiv verbessertwerden, über 700 Angestellte habenschon nächstes Jahr mehr Ferien zugu-te. Auch die Löhne konnten leicht ver-bessert werden. Solche Erfolge sind nurmöglich, wenn die Angestellten als Ge-werkschaftsmitglieder solidarisch zu-sammenstehen.

Fokus Seite 20

Der SEV verbessert die Ar-beitsbedingungen Schritt fürSchritt durch den Abschlussund die Weiterentwicklung vonGesamtarbeitsverträgen. Auchbei der Securitrans.

700-mal mehr FerienDie Angestellten von Securitrans freuen sich über mehr Ferien

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Bei Securitrans arbeiten u. a. Sicherheitswärter/innen, Objektschützer/innen undGleisbauer/innen für die Sicherheit von Mitarbeitenden und Kund/innen des öV.

Die SBB gehört zu den (leider zu wenigen)Firmen, die sich dem Lohngleichheitsdia-log gestellt haben. Das erfreuliche Re-sultat der umfassenden Untersuchung:Die Frauen erhalten lediglich 0,3 % we-niger Lohn als die Männer, was inner-halb der Toleranz liegt. Und der Grundfür dieses erfreuliche Resultat: der star-ke GAV, der die Löhne schützt – alle Löh-ne, die der Männer und die der Frauen.

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Lohngleichheit erlangt

Auch die Ausländer/innen – also Mig-rant/innen ohne Schweizerpass – sindein wichtiger Pfeiler der Gesellschaftund sollen diese aktiv mitgestaltenkönnen. Darum sollten sie in allen Ge-meinden und Kantonen an Wahlen undAbstimmungen teilnehmen können, for-derte Gewerkschaftssekretär Arne Heg-land an der Migrationstagung des SEV.Aber auch dort, wo sie dieses Recht

noch nicht haben, können sie aktiv wer-den, indem sie Freiwilligenarbeit in Ver-einen und Verbänden leisten, wie zumBeispiel im SEV, oder informell im Dorfoder Quartier. Referent/innen berichte-ten von ihren positiven Erfahrungen mitallerlei Arten der Freiwilligenarbeit –die übrigens auch Schweizer/innensehr zu empfehlen ist …

Dossier Seiten 10 bis 12

Migrationstagung zur Partizipation in der Gesellschaft

Freiwilligenarbeit bringt’s

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 22

20. November2014

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Die Nachfrage nach Güterverkehrstrassen isthoch und wird weiter steigen. AusgebauteStrecken fördern den Schienenverkehr.

Seite 9

Trotz Ausbau weiterhin EngpässeDer Unterverband des Personals privater Trans-portunternehmungen tagte in Wil. Thema: dieFinanzierung des öffentlichen Verkehrs.

Kommentar rechts, Bericht Seite 13

Die fünf Bahnen der VPT-ArbeitProbleme soll man offendiskutieren, sagt der Ex-Organisationssekretär.

Interview Seiten 6 – 7

Rolf Rubin

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Page 2: Kontakt sev 2014 22

BAV lehnt Fernbus-Liberalisierung ab■ Die Forderung der Strassen-lobby, dass der grenzüberschrei-tende Linienbusverkehr zu libe-ralisieren sei, hat am 16. Okto-ber auch die Verkehrskommissi-on des Ständerats beschäftigt.Dazu meldete das Bundesamtfür Verkehr BAV im November-Newsletter, sein Direktor PeterFüglistaler habe der Kommissi-on erläutert, «dass diese Busseaus Sicht des BAV eine sinnvol-le Ergänzung des öffentlichenVerkehrs darstellen und dass sieBahnangebote nur dort konkur-renzieren können, wo es auf derSchiene kein hochstehendes An-gebot gibt. Eine Liberalisierungim Binnenverkehr – wie sie inDeutschland umgesetzt und inFrankreich vorgesehen ist – istfür die Schweiz nicht beabsich-tigt.» Diese Meinung teilt derSEV (siehe kontakt.sev 20/2014).

RhB erhält Lead fürZugbeeinflussung■ Dem November-Newsletterdes BAV war auch zu entnehmen,dass es die Rhätische Bahn mitder Systemführung für die koor-dinierte Umsetzung des Zugbe-einflussungs-Standards ZBMSfür Meter- und Spezialspurbah-nen (Schmalspurbahnen) in derSchweiz beauftragt. ZBMS lehntsich an ein bestehendes Systeman, das schon bei verschiedenenPrivatbahnen erfolgreich betrie-ben wird. Für die Normalspur-bahnen hat das BAV 2011 ETCSals verbindlichen Standard fürdie Zugbeeinflussung festgelegt,mit der SBB als Systemführerin.

ZB meldet Rekord■ Die Zentralbahn kann auf ei-ne besonders erfolgreiche tou-ristische Saison 2014 zurückbli-cken. Ein Wachstum der Perso-nenkilometer von über 10 % istdas Resultat des neuen Ange-botes, der neuen Züge und deroptimierten touristischen Posi-tionierung. Besonders erfreulichist dabei die Entwicklung beiden internationalen Kunden,insbesondere chinesischen Indi-vidualreisenden. Die Qualitätdes Angebotes habe gehaltenwerden können, schreibt die zb.

NEWS

«Schon heute steht fest: DieWerbekampagne 2014 ist einErfolg», hielt Jérôme Hayoz vordem Vorstand fest. Er war zu-sammen mit SektionscoachElena Obreschkow für die Kam-pagne verantwortlich; sie über-nimmt neu das Dossier Mitglie-derwerbung vollständig.Offensichtlich lassen sich dieSEV-Mitglieder mit Sachprä-mien gut motivieren. Hinzu kameine gefällige Kampagne, abervor allem mit den GAV-Verhand-lungen bei der SBB ein zusätzli-ches, zugkräftiges Werbeargu-ment. Nun gilt es, den Schwungim Dezember beizubehalten.

Ziel: 1800 neue MitgliederDas Resultat der GAV-Verhand-lungen wird auch im nächstenJahr gut für die Mitgliederwer-bung eingesetzt werden kön-nen. Das ist gut so, dennnächstes Jahr wird erstmalsein Ziel für die Kampagne nichtnur festgelegt, sondern denMitgliedern auch bekanntge-

geben: 1800 neue Mitgliederist die Vorgabe, die es zu errei-chen gilt.

Werbetage vor OrtDieses Ziel scheint realistisch.Allerdings könne es nicht ohnezusätzliche Anstrengungen er-reicht werden, gab Hayoz demVorstand zu bedenken. Zwarwerde wiederum eine profes-sionelle Kampagne geführt,bei der es attraktive Prämienzu erreichen gebe, aber manwolle die Werberinnen undWerber an der Basis noch stär-ker unterstützen: Man werdeeinzelne Tage des Jahres alsWerbetage definieren, an de-nen sich die Gewerkschaftsse-kretärinnen und -sekretäre vollin den Dienst der Mitglieder-werbung stellen. «Mitgliedwirbt Mitglied bleibt unserGrundsatz; wir bieten dazuaber die bestmögliche Unter-stützung», erläuterte Hayoz.

Nähe ist wichtigBereits jetzt gibt es bei einzel-nen Unterverbänden solcheAktionstage, die nicht nur derWerbung neuer Mitglieder,sondern auch der Pflege derbestehenden Mitgliedschaftgelten. Diese Idee fand dennauch im Vorstand guten An-klang. Je mehr man sich vor Ortzeige, umso besser klappe es

mit der Mitgliederwerbung,waren sich die Vorstandsmit-glieder einig. Sie sprachensich einstimmig für die Fort-führung der Werbekampagneim geplanten Stil aus.Bei den Prämien regten sie an,jeweils eine Auswahl vorzuse-hen, damit sowohl die erfahre-nen Werberinnen und Werberals auch jüngere Mitglieder,die für die Werbung gewonnenwerden können, jeweils pas-sende Prämien vorfinden.

Eines betonte Hayoz beson-ders: Der SEV ist auf alle ange-wiesen. Auf jene, die einen ein-zigen Kollegen in den SEVbringen wie auch auf die geüb-ten Werberinnen und Werber,die die Prämiengrenzen lockerübertreffen. Die Aktion 2015sieht deshalb vor, dass die 30Erfolgreichsten zu einem spe-ziellen Anlass eingeladen wer-den. Die Kampagne startet am3. Februar.

Peter Moor

Noch kann 2014 zumRekordjahr werden:Wenn die SEV-Mitglie-der im Dezember tüch-tig werben, wird dasZiel übertroffen. Für2015 liegt die Latteaber noch höher.

Jedes Mitglied zähltVorstand gibt grünes Licht für Weiterführung der Werbekampagne

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gültig ab sofort1.Kl.

Spezial-FahrkarteMitgliedschaft

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Mitgliedschaft

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gültig ab sofort1.Kl.

Spezial-FahrkarteMitgliedschaft

Die Kampagne «Via SEV» läuft bis Ende Jahr.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

■ Die Sektion VPT TPG befin-det sich in einem anhalten-den Konflikt mit dem Arbeit-geber. Insbesondere wehrtsie sich gegen massive Ent-lassungen, die drohen, weilder Kanton einen Leistungs-abbau plant (siehe Seite 4).Der Vorstand erteilt der Sek-tion die Freigabe für Kampf-massnahmen für den Fall,dass auf anderem Weg kei-ne Lösung erzielt werdenkann.

■ Am 28. Mai findet der Kon-gress des SEV statt. Statu-

tengemäss werden dort An-träge, die älter als vier Jahresind, abgeschrieben. DerVorstand informiert die Sek-tionen und Unterverbände,dass sie die Anliegen erneutals Antrag einreichen müs-sen, wenn sie ein Themaaufrechterhalten wollen.

■ Am 7. März 2015 findet aufdem Bundesplatz eine gros-se Kundgebung der Gewerk-schaften für gleiche Löhnevon Frau und Mann und ge-gen die Erhöhung des Ren-tenalters statt. Der SEV hat

sich das Ziel gesetzt, min-destens 1000 Mitglieder fürdie Kundgebung zu mobili-sieren. Der Vorstand ruft alleMitglieder auf, sich den Ter-min zu reservieren.

■ Der Vorstand führte eineerste Diskussion über dieSchwerpunkte 2015 durch;dabei konnte er feststellen,dass die Schwerpunkte 2014bereits zu einem beträchtli-chen Teil umgesetzt sind.

■ Der Vorstand zog eine posi-tive Bilanz vom Kongress

des Schweizerischen Ge-werkschaftsbunds. Hervor-gehoben wurde, dass demService public grosse Auf-merksamkeit geschenktwurde, wobei sich der SEVals deutlicher Treiber in die-sem Bereich zeigte.

■ Diskussionslos schloss sichder Vorstand den Parolendes SGB für die Abstimmun-gen vom 30. November an:Nein zur Ecopop-Initiative,Ja zur Abschaffung der Pau-schalbesteuerung, Nein zurGoldinitiative (siehe Seite 8).

VORSTAND IN KÜRZE

Die Spartengewerkschaft GDLhat in den letzten Wochen wie-derholt zu Streiks aufgerufen,die zu massiven Verkehrsstö-rungen geführt haben. Vorder-gründig ging es darum, Lohn-forderungen der Lokführerdurchzusetzen, aber auch diePolitik spielte mit: Da die deut-sche Bundesregierung die so-genannte Tarifeinheit einführenwill, sieht sich die GDL be-droht. Künftig soll nur noch diejeweils grösste Gewerkschaftin einem Betrieb Tarifverträgeverhandeln. Das ist bei der DBdie Eisenbahn- und Verkehrs-

gewerkschaft EVG, Schwester-gewerkschaft des SEV. Diesezeigte sich denn auch an denStreiktagen auf den Bahnhöfenunter dem Slogan «Wir lebenGemeinschaft». EVG-Mitglie-der verteilten den ReisendenStudentenfutter («weil wirnicht nur Rosinen picken»)oder andere Stärkungen.

Gericht schützt StreikrechtDeutsche Medien stempeltenGDL-Chef Claus Weselsky zumBuhmann der Nation und gin-gen gar so weit, seine Adresseund Telefonnummer zu veröf-fentlichen. Derweil stellten Ge-richte wiederholt fest, dass dieGDL lediglich das verfassungs-mässige Streikrecht nutzt undes auch nicht über Gebührstrapaziert. Die DB hatte sicherhofft, dass Gerichte dieStreiks stoppen würden.

Die Diskussion ist aus Schwei-zer Sicht ungewöhnlich. Zwargibt es auch hier neben demSEV als solidarischer Gesamt-gewerkschaft die Spartenge-werkschaft der Lokführer. Aberdie beiden bilden zusammenmit Transfair und dem Kader-verband eine Verhandlungs-gemeinschaft, die gegenüberdem Unternehmen SBB ge-schlossen auftritt.Allerdings ist die Ausgangs-lage verschieden: Während inDeutschland die GDL die Mehr-heit der Lokführer vertritt, istder SEV in der Schweiz in allenBerufsgruppen die stärkste Ge-werkschaft. Präsident GiorgioTuti betont: «Uns sind alle Mit-glieder gleich viel wert, so er-reichen wir insgesamt die bes-ten Arbeitsbedingungen füralle!»

pmo

Lokführerstreiks inDeutschland führen zuBahnchaos, aber auchzu Diskussionen um diegewerkschaftlichenRechte.

DB im DilemmaMachtprobe der deutschen Lokführergewerkschaft

Auss

tellu

ngsk

atal

og

Die Fahne der Woche

Eine Ausstellung im «Espace Arlaud» in Lausanne (place de la Riponne 2bis) zeigt bis 25. Ja-nuar Gewerkschaftsfahnen von 1845 bis heute und das dazugehörige Leben. Die Ausstellungist geöffnet von Mittwoch bis Freitag von 12 bis 18 Uhr, samstags, sonn- und feiertags von11 bis 17 Uhr. Es ist ein reich illustrierter Katalog (in französischer Sprache) erschienen.

AKTUELL

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kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Das GA ist schuld, dass ich nie die Autoprüfung ge-macht habe. Zuerst fehlte das Geld. Ein Auto war da-mals Luxus. Nach neun Dienstjahren verliess ich 1953die SBB. Letzter Lohn: 501 Franken. Mit einer Kinderzu-lage. Die 3-Zimmerwohnung in der Genossenschaft fürdas Bundespersonal Basel kostete immerhin 153 Fran-ken – ein Drittel des Lohnes. Dann bekam ich das GAals Nationalrat. Damit bestand kein Autobedarf mehr.Ich wäre ein Sonntagsfahrer geworden. Das sind jene«Idioten», die gar nicht richtig fahren können, lehrtemich mein motorisierter Bekanntenkreis.Das GA ist einfach praktisch. Man steigt ein und steigtzum Beispiel in Brig aus. Geht ins «Hotel Good NightInn» von Peter Bodenmann, einst gefürchtetes Schwer-gewicht im Bundeshaus. Im Untergeschoss montierenzwei Ingenieure eine gigantische Modell-Eisenbahn.So eine hat man noch nie gesehen.Das GA animiert einen, hie und da die Schweiz zubesuchen. Dazwischen reisen wir mit dem Tweren-bold-Car in der «Königsklasse» – einem Car mit nur30 Plätzen und Extrazuschlag für vorne. Das ist kom-fortabel und altershalber saumässig bequem. Manwird bis zum Hoteleingang gekarrt. Das machen wireinmal im Jahr. Diesmal gings fünf Tage an die Côted’Azur. Für mich eine Premiere, für meine Gret eineNostalgiefahrt.In Monaco erzählte uns die Reiseleiterin von einemAmerikaner. Als sie ihn in Monaco verabschiedete,meinte er: «Ich habe mir Marokko schon etwas an-ders vorgestellt.» Das war wohl einer der Vielreiser,die daheim die Fotos sortieren, den Eiffelturm entde-cken und triumphieren: «Also waren wir doch auch inParis.»In Nizza fiel bei den Prachtsbauten dem Meer ent-lang etwas auf: «à vendre». Das auffällig häufig. Eshandle sich durchwegs um Zweitwohnungen von Rei-chen, erfuhren wir. Die Mafia fahre mit einem Zügel-wagen vor, gekennzeichnet mit dem Namen einernormalen Firma, und räume noch und noch Wohnun-gen aus. Immer mehr Besitzer wollen verkaufen undziehen ins Hotel um. Das sind die Sorgen der armenReichen. Reisen bildet, das heisst, man erfährt stetsNeues.Normalerweise bleibt das GAunser Reisepass. Es fallen uns stets neue Destinationen ein.Zuletzt landeten wir in Wolhusen.Im Tropenhaus von Coop & Co.Noch nie gesehen? Dann solltenSie das unbedingt nachholen.Was man nicht alles erlebt mitdem GA.

Helmut Hubacher

UnterwegsMEINE MEINUNG

Page 3: Kontakt sev 2014 22

Die Spartengewerkschaft GDLhat in den letzten Wochen wie-derholt zu Streiks aufgerufen,die zu massiven Verkehrsstö-rungen geführt haben. Vorder-gründig ging es darum, Lohn-forderungen der Lokführerdurchzusetzen, aber auch diePolitik spielte mit: Da die deut-sche Bundesregierung die so-genannte Tarifeinheit einführenwill, sieht sich die GDL be-droht. Künftig soll nur noch diejeweils grösste Gewerkschaftin einem Betrieb Tarifverträgeverhandeln. Das ist bei der DBdie Eisenbahn- und Verkehrs-

gewerkschaft EVG, Schwester-gewerkschaft des SEV. Diesezeigte sich denn auch an denStreiktagen auf den Bahnhöfenunter dem Slogan «Wir lebenGemeinschaft». EVG-Mitglie-der verteilten den ReisendenStudentenfutter («weil wirnicht nur Rosinen picken»)oder andere Stärkungen.

Gericht schützt StreikrechtDeutsche Medien stempeltenGDL-Chef Claus Weselsky zumBuhmann der Nation und gin-gen gar so weit, seine Adresseund Telefonnummer zu veröf-fentlichen. Derweil stellten Ge-richte wiederholt fest, dass dieGDL lediglich das verfassungs-mässige Streikrecht nutzt undes auch nicht über Gebührstrapaziert. Die DB hatte sicherhofft, dass Gerichte dieStreiks stoppen würden.

Die Diskussion ist aus Schwei-zer Sicht ungewöhnlich. Zwargibt es auch hier neben demSEV als solidarischer Gesamt-gewerkschaft die Spartenge-werkschaft der Lokführer. Aberdie beiden bilden zusammenmit Transfair und dem Kader-verband eine Verhandlungs-gemeinschaft, die gegenüberdem Unternehmen SBB ge-schlossen auftritt.Allerdings ist die Ausgangs-lage verschieden: Während inDeutschland die GDL die Mehr-heit der Lokführer vertritt, istder SEV in der Schweiz in allenBerufsgruppen die stärkste Ge-werkschaft. Präsident GiorgioTuti betont: «Uns sind alle Mit-glieder gleich viel wert, so er-reichen wir insgesamt die bes-ten Arbeitsbedingungen füralle!»

pmo

Lokführerstreiks inDeutschland führen zuBahnchaos, aber auchzu Diskussionen um diegewerkschaftlichenRechte.

DB im DilemmaMachtprobe der deutschen Lokführergewerkschaft

Auss

tellu

ngsk

atal

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Die Fahne der Woche

Eine Ausstellung im «Espace Arlaud» in Lausanne (place de la Riponne 2bis) zeigt bis 25. Ja-nuar Gewerkschaftsfahnen von 1845 bis heute und das dazugehörige Leben. Die Ausstellungist geöffnet von Mittwoch bis Freitag von 12 bis 18 Uhr, samstags, sonn- und feiertags von11 bis 17 Uhr. Es ist ein reich illustrierter Katalog (in französischer Sprache) erschienen.

AKTUELL

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kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Das GA ist schuld, dass ich nie die Autoprüfung ge-macht habe. Zuerst fehlte das Geld. Ein Auto war da-mals Luxus. Nach neun Dienstjahren verliess ich 1953die SBB. Letzter Lohn: 501 Franken. Mit einer Kinderzu-lage. Die 3-Zimmerwohnung in der Genossenschaft fürdas Bundespersonal Basel kostete immerhin 153 Fran-ken – ein Drittel des Lohnes. Dann bekam ich das GAals Nationalrat. Damit bestand kein Autobedarf mehr.Ich wäre ein Sonntagsfahrer geworden. Das sind jene«Idioten», die gar nicht richtig fahren können, lehrtemich mein motorisierter Bekanntenkreis.Das GA ist einfach praktisch. Man steigt ein und steigtzum Beispiel in Brig aus. Geht ins «Hotel Good NightInn» von Peter Bodenmann, einst gefürchtetes Schwer-gewicht im Bundeshaus. Im Untergeschoss montierenzwei Ingenieure eine gigantische Modell-Eisenbahn.So eine hat man noch nie gesehen.Das GA animiert einen, hie und da die Schweiz zubesuchen. Dazwischen reisen wir mit dem Tweren-bold-Car in der «Königsklasse» – einem Car mit nur30 Plätzen und Extrazuschlag für vorne. Das ist kom-fortabel und altershalber saumässig bequem. Manwird bis zum Hoteleingang gekarrt. Das machen wireinmal im Jahr. Diesmal gings fünf Tage an die Côted’Azur. Für mich eine Premiere, für meine Gret eineNostalgiefahrt.In Monaco erzählte uns die Reiseleiterin von einemAmerikaner. Als sie ihn in Monaco verabschiedete,meinte er: «Ich habe mir Marokko schon etwas an-ders vorgestellt.» Das war wohl einer der Vielreiser,die daheim die Fotos sortieren, den Eiffelturm entde-cken und triumphieren: «Also waren wir doch auch inParis.»In Nizza fiel bei den Prachtsbauten dem Meer ent-lang etwas auf: «à vendre». Das auffällig häufig. Eshandle sich durchwegs um Zweitwohnungen von Rei-chen, erfuhren wir. Die Mafia fahre mit einem Zügel-wagen vor, gekennzeichnet mit dem Namen einernormalen Firma, und räume noch und noch Wohnun-gen aus. Immer mehr Besitzer wollen verkaufen undziehen ins Hotel um. Das sind die Sorgen der armenReichen. Reisen bildet, das heisst, man erfährt stetsNeues.Normalerweise bleibt das GAunser Reisepass. Es fallen uns stets neue Destinationen ein.Zuletzt landeten wir in Wolhusen.Im Tropenhaus von Coop & Co.Noch nie gesehen? Dann solltenSie das unbedingt nachholen.Was man nicht alles erlebt mitdem GA.

Helmut Hubacher

UnterwegsMEINE MEINUNG

Page 4: Kontakt sev 2014 22

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4 AKTUELLkontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Die im November publizierte Er-hebung über die Einkommenund Lebensbedingungen (SILC)des Bundesamts für Statistikzeigt: Immer weniger Arbeit-nehmende sind mit dem Frei-zeitanteil zufrieden. Dieser istseit 2010 von 58,6 auf 47,7 %gesunken. Das ist alarmierend.Zugleich ist die Zahl der Burn-out-Ausfälle in den letzten Jahr-zehnten laufend gestiegen. DenUnternehmen entstehen durchAusfälle und Einarbeitung neu-er Mitarbeiter/innen hohe Kos-

ten. Zahlen muss jedoch auchdie Gesellschaft: Burnouts kos-ten die Schweiz 18 MilliardenFranken im Jahr! Dazu kommtdas Leiden der Betroffenen, ih-rer Familien und des Umfelds.

Zu lange ArbeitszeitenBurnouts am Arbeitsplatz hän-gen mit Faktoren wie fehlenderRegeneration dank Freizeit undPausen zusammen. Wegen demgesteigerten Leistungsdruckgerade in gewerkschaftlich we-nig organisierten Branchen(z. B. «Kreativberufe», prekari-sierte «Freelancer») arbeitenviele Menschen in der Schweizimmer länger, und dies ohneKompensation durch Lohn oder

Freizeit. Von 2003 bis 2008 er-höhte sich die tatsächliche Wo-chenarbeitszeit der Vollzeitbe-schäftigten um 11 Minuten auf42 Stunden und 4 Minuten. Inden letzten Jahren stagniertesie auf hohem Niveau odernahm weiter zu: im Jahr 2013bei den geleisteten Arbeitsstun-den um 0,2 % gegenüber 2012.

Mehr Freizeit und Arbeitszeitenim Griff habenAll diese Zahlen zeigen: Wirbrauchen in der Schweiz drin-gend Massnahmen gegen diegrassierende Burnout-Epide-mie. Die Menschen sagen inder SILC selbst, was nötig ist:mehr Freizeit zur Erholung, kla-

rere Grenzen zwischen Arbeitund Freizeit, Respektierungder gesetzlichen Bestimmun-gen zur wöchentlichen Höchst-arbeitszeit und zu den Ruhe-und Pausenzeiten.Weiter ist in den Unternehmenein effektives betriebliches Ge-sundheitsmanagement (BGM)nötig. So können Burnout-Symptome im Ansatz erkanntund eine aktive Burnout-Prä-vention betrieben werden.Die beste Burnout-Präventionaber ist eine Arbeitswoche mitmaximal 40 Stunden, mit Ein-haltung der Pausenregelung(zweimal Pause am Tag, plus ei-ne Mittagspause) sowie des ge-setzlichen Verbots von Nacht-

und Sonntagsarbeit. Und vorallem: Firmen-Smartphones amAbend ausschalten, keine be-ruflichen Mails nach 18 Uhr le-sen, das Firmen-Smartphonenicht in die Ferien mitnehmen.Und Arbeitsinspektorate müs-sen die psychosozialen Risikenam Arbeitsplatz überprüfen.

Frauen besonders betroffenFür Frauen ist der Spagat zwi-schen längerer Arbeit, wenigerFreizeit, Familie und häufig un-bezahlter Care-Arbeit immerschwieriger, zumal sie bei derFamilien- und Care-Arbeit oftalleingelassen werden. Daherbraucht es viel mehr bezahlba-re Betreuungsstrukturen. SGB

Arbeits-, Familien- undFreizeit stehen immerweniger im Einklang.Das macht krank.

Studie belegt Burnout-Zunahme

Gewerkschaften fordern mehr Stressbekämpfung am Arbeitsplatz

Am 30. Juni 2015 findet in Freiburg der Movendo-Kurs «Arbeiten undleben online» (Nr. B2.1.1501) statt. Anmeldung unter www.movendo.ch.

KURS ZUR WORK-LIVE-BALANCE

Zum ersten Mal seit 20 Jahrenhaben alle Berufsgruppen undGewerkschaften des öffentli-chen Dienstes in Genf wiedergemeinsam demonstriert: Bus-fahrerinnen, Mechaniker undBüroangestellte der TPG, Poli-zistinnen, Lehrer, Archivistin-nen, Justizbeamte, Kranken-schwestern usw. Ihr Zornrichtet sich gegen die von derKantonsregierung im Budget2015 geplante lineare Mittel-kürzung in allen Bereichen,auch bei den Bedürftigsten. Inden nächsten vier Jahren willdie Regierung sogar 1 MilliardeFranken sparen, vor allem auchim Hinblick auf die Steueraus-fälle, die wegen der geplantenUnternehmenssteuerreform IIIdes Bundes zu erwarten sind.Hinzu kommen das neue Lohn-system SCORE, die SVP-Forde-rung nach einer 42-Stunden-

Woche für das Staatspersonalund bei den TPG Sparmassnah-men zur Kompensation des Ein-nahmenausfalls von 15 bis 20Mio. Franken wegen der im Maiangenommenen Volksinitiativegegen höhere TPG-Tarife.

Stellenabbau und LohnstoppDie Regierung verlangte dahervon den TPG, 70 Stellen zustreichen, davon 40 durch Ent-lassungen. Weiter sieht derStaatsrat Abstriche im Leis-tungsvertrag für die kommen-den vier Jahre vor. Und dies,obwohl der Leitplan 2015–16

für den öV damit rechnet, dassdie Nachfrage nach öV-Ange-boten um 7 % steigt, davon al-lein 3 % bei den TPG. Als Alter-native hat der Verwaltungsratder TPG vorgeschlagen, in dennächsten vier Jahren 100 Stel-len durch «natürliche Abgän-ge» abzubauen und die Löhneeinzufrieren. Für die SEV-Sek-tion TPG kommen vier JahreLohnstopp nach bereits zweiJahren ohne Teuerungsaus-gleich nicht infrage, und auchkein Personalabbau. Denn nachSEV-Einschätzung fehlen denTPG zurzeit rund 130 Chauffeu-

re, um die aktuellen Leistun-gen zu fahren, ohne die verein-barten Roulements zu verletzenund dem Personal viele Über-stunden zuzumuten. Als einzi-gen gangbaren Weg sieht derSEV-TPG daher einen Leistungs-abbau ohne Personalabbau.

Auch Pensionierte im VisierFerner hat die Regierung be-schlossen, dass die TPG-Pen-sionierten ab nächstem Jahrauf den 50-fränkigen Beitragan ihre monatliche Kranken-kassenprämie verzichten sol-len, wie auch auf ihr bisheriges

Gratis-Abo für das TPG-Netz:Dafür sollen sie künftig 150Franken bezahlen. Diesen tra-ditionellen Dank an die Pensio-nierten wollen die TPG nur bei-behalten, wenn die Aktiven dar-an 0,2 % ihres Lohns geben …Um das Mass voll zu machen,verlangen die Freisinnigen imKantonsparlament erneut, wieschon 2005, eine Erhöhung derObergrenze für die Auslagerungvon TPG-Fahrleistungen von ak-tuell 10 % auf 20 %.Gegen all diese Attacken setz-ten 350 aktive und pensionier-te TPG-Mitarbeitende ein ein-drückliches Zeichen mit ihremMarsch vom Depot Jonction zurPlace Neuve. Dort vereinigtensie sich mit den Kolleg/innender übrigen Service-public-Be-rufe und zogen mit ihnen hin-auf zum Genfer Rathaus.

Erster StreiktagNach Redaktionsschluss hatdas TPG-Personal diesen Mitt-woch seinen Kampf mit einemersten Streiktag fortgesetzt.Das übrige Personal des Ser-vice public wird Mitte Dezem-ber vor der Budgetdebatte imKantonsparlament erneut mo-bilisieren. Hes / Fi

Imposanter Aufmarsch des TPG-PersonalsIn Genf sind über 2000Mitarbeitende des öf-fentlichen Dienstes am12. November in derMittagspause zum Rat-haus marschiert, darun-ter 350 Kolleg/innen derVerkehrsbetriebe TPG.

Sparpläne der Genfer Regierung stossen bei den Service-public-Angestellten auf Widerstand

Hes.

Besammlung der Service-public-Mitarbeitenden der verschiedensten Berufe auf der Place Neuve.

Page 5: Kontakt sev 2014 22

......

5AKTUELLkontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Am 14. Juni 2011 gingen dieSEV-Frauen zum Konzernsitzder SBB, um die Teilnahme desUnternehmens am Lohngleich-heitsdialog zu fordern. Jetzt,im November 2014, sind dieErgebnisse der Untersuchungbekannt: die Frauen erhaltenfür die gleiche Arbeit 0,3 % we-niger Lohn als die Männer. Dadie offiziell tolerierte Differenzbei 5 % liegt, kann man fest-stellen, dass die Lohngleich-heit bei der SBB verwirklichtist, zumindest bei jenen Ange-stellten, deren Löhne vergli-chen wurden – jenen, die unterdem GAV arbeiten. Es ist fest-zuhalten, dass ein derart gutesResultat nur in einer Unterneh-mung möglich ist, die einenstarken GAV mit den Gewerk-schaften aushandelt, einen

GAV, der für den grössten Teildes Personals gilt. Bei der SBBsind das 95 % der Angestell-ten. Weil also die Lohngleich-heit garantiert ist, müssen kei-ne speziellen Massnahmenergriffen werden. Der Schluss-bericht wurde vom eidgenössi-schen Gleichstellungsbüro ge-nehmigt. Künftig wird die SBBjährlich kontrollieren, ob dieLohngleichheit zwischen Frauund Mann immer noch anhält.Im gleichen Sinn ging man voreiniger Zeit auch bei der RhBvor, und nächstens soll esauch beim SEV so weit sein.

Nur 50 Arbeitgeber nahmen teilSchliesslich waren es nur rundfünfzig Unternehmen, die denLohngleichheitsdialog aufge-nommen haben. Dies ist derGrund, warum der Bundesrates nicht dabei belassen unddie Unternehmen zu entspre-chenden Kontrollen zwingenwill, statt diese nur zu empfeh-len. Lucie Waser, Gleichheits-beauftragte des SEV, ist vomResultat bei der SBB sehr be-friedigt: «Ich freue mich überdas Resultat und darüber, dassder Prozess eine Fortsetzungfinden wird. Ich möchte auch

darauf hinweisen, wie wichtigdie Arbeit ist, die die SBB ge-macht hat. In Zukunft mussman aber das ganze Personalkontrollieren können, auch dienicht dem GAV unterstelltenKader.» Sie unterstreicht auch,dass die Resultate von hoherGlaubwürdigkeit sind, da dieSozialpartner einbezogen wur-den. «Die SBB dient als Modellfür kleinere Unternehmen. Esist zu hoffen, dass das BeispielSchule macht», erklärt sie.Man muss wissen, dass alle in-teressierten KTU sich entwederan Lucie Waser oder direkt ans

eidgenössische Gleichstel-lungsbüro über die Websitewww.ebg.admin.ch wendenkönnen. Um Unternehmen imProzess unterstützen zu kön-nen, wurde eine Hotline einge-richtet.

Auf gutem WegAufgrund des Resultats kannman sicher sagen, dass dieSBB im Bereich der Gleichheitauf gutem Weg ist. Noch gibtes aber andere als lohnmässi-ge Diskriminierungen, die eszu bekämpfen gilt, insbeson-dere gewisse Anwendungendes GAV. Henriette Schaffter / pan.

Auf Aufforderung derSEV-Frauen hat die SBBSchritte unternommenzu untersuchen, ob dieLohngleichheit im Unter-nehmen umgesetzt ist.Resultat: Ja, sie ist es!Eine gute Nachricht —für Frauen und Männer!

Die SBB erhält gute NotenLohngleichheitsdialog bei der Bundesbahn

Fi

Der Lohngleichheitsdialog bei der SBB wurde von der Frauenkommission des SEV am 14. Juni2011 anlässlich eines Treffens mit der obersten Führungsebene der SBB gefordert.

Für wirkungsvolle Kontrollender Lohngleichheit und gegendie Erhöhung des Rentenalters.Wenn die Lohngleichheit imeigenen Unternehmen schonverwirklicht wurde, ist dieskein Grund, sich nicht mit je-nen solidarisch zu zeigen, dienoch nicht davon profitieren.

DEMO

Alle nach Bernam 7. März!

Dies habe der VR am 11. No-vember entschieden, teilte dieSZU-Geschäftsleitung dem SEVund Transfair am 12. Novem-ber bei den Lohnverhandlun-gen mit. «Die VPT-Sektion Sihl-

tal hat der SZU schon vor meh-reren Jahren dargelegt, dass esdem Personal ein grosses An-liegen ist, einen FAV abzu-schliessen», erklärt Edith Graf-Litscher, Gewerkschaftssekre-tärin SEV. «Ein FAV ist dem Per-sonal wichtig, um mit der Di-rektion generell auf gleicherAugenhöhe verhandeln zu kön-nen, und ist auch eine Formvon Wertschätzung.» 2012 ha-be die SZU die Gespräche zumFAV abgebrochen, weil sie kei-nen Vollzugskostenbeitrag undkein Schiedsgericht wollte –obwohl in den über 60 FAV, dieder SEV bisher abgeschlossenhat, beides standardmässigenthalten ist. Diese Gründe ha-be die SZU erneut vorgebracht.

Die Sektionsversammlung vom12. November in Zürich-Altstet-ten «hat diesen Entscheid alsSchlag ins Gesicht aufgenom-men», sagt Edith Graf-Litscher.

Mitglieder enttäuschtWährend die FAV-Verhandlun-gen mit der Zürichsee-Schiff-fahrt auf gutem Weg seien undseit Anfang Jahr auch der Rah-men-GAV für die Nahverkehrs-betriebe in Zürich in Kraft sei,der neben minimalen Durch-schnittslöhnen u. a. auch FAVsfür die Unterzeichnenden vor-sehe (VBZ, Forchbahn, Post-auto AG und Stadtbus Winter-thur), «verweigert die SZU dasGespräch. Das verstehen ihreMitarbeitenden nicht.» Fi

SZU steht mit ihrer FAV-Ansicht im Abseits■ Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn: VR verweigert Gespräch über Firmenarbeitsvertrag

Der SZU-Verwaltungsratwill die Verhandlungenüber einen Firmenar-beitsvertrag «zurzeit»nicht wieder aufnehmen.

Letzten Mittwoch haben sich die Delegationen von SEV undTransfair mit der SZU darauf geeinigt, dass voraussichtlich per1. Januar 2015 0,3 % der Lohnsumme für individuelle Lohn-erhöhungen eingesetzt werden – vorausgesetzt, der Verkehrs-rat des Kantons Zürich spricht diese in seiner Dezembersitzungzu. Hinzu kommen die bereits im Juli kommunizierten 2 zusätzli-chen Ferientage ab 1. Januar 2015, was einer Lohnsummener-höhung um 0,8 % entspricht. Erfreulich ist auch, dass ab Januar2015 alle Mitarbeitenden nur noch 40 % der Pensionskassenbei-träge bezahlen, was Mitarbeitende unter 55 Jahren entlastet:20- bis 44-Jährige bezahlten bisher 50 %, 45- bis 54-Jährige 45 %.

LOHNABSCHLUSS FÜR 2015

Am 12. November hat die SZU-Direktion dem Personal per E-Mail mitgeteilt, dass sie demZürcher Verkehrsverbund (ZVV)und dem Kanton Aargau einAngebot für den Betrieb derkünftigen Limmattalbahn unter-breiten will, die ab 2022 auf ih-rer vollen Länge von 13,4 km inBetrieb stehen soll. BisherigeInteressenten sind die VBZ unddie BDWM, die gewisse Stre-ckenabschnitte der Limmattal-bahn mit dieser teilen werden.«Die Vergeber des Auftragssollten ein Unternehmen be-vorzugen, das einen FAV hat,wie es der heutigen Auffas-sung der Sozialpartnerschaftentspricht», fordert seitens desSEV Edith Graf-Litscher. Fi

SZU will Limmat-talbahn betreiben

Page 6: Kontakt sev 2014 22

■ kontakt.sev: Bevor du 1985SEV-Angestellter gewordenbist, hast du bei der SBB ge-arbeitet. Wie bist du Eisen-bahner geworden?

Rolf Rubin: Ich bin über die Be-rufswahl zur SBB gekommenund habe 1971 in Rapperswileine Lehre als Betriebsarbeitergemacht. Mein Berufsziel wareigentlich Kondukteur, dochhat sich das verschoben undaus verschiedenen Gründen

schliesslich nicht ergeben. DieBahn hat mir schon immer ge-fallen, Bahnreisen mache ichheute noch oft und gern, undder Betrieb der Bahn hat michbei der Berufstätigkeit immermehr fasziniert. Da muss somanches Rädchen zusammen-spielen, damit die Züge pünkt-lich verkehren …

■ Würdest du heute wiederden gleichen Beruf wählen?

Wohl kaum, da der Betriebsar-beiter bei der SBB ein ausster-bender Beruf ist. Das arbeiten-de Personal der SBB, wie etwadas Rangierpersonal, geniesstauch nicht unbedingt sehr ho-hes Ansehen, obwohl es rich-tig gute Büez macht, bei jedemWetter draussen und rund umdie Uhr. Für all das, was esleistet, hat es eine bescheide-ne Anerkennung. Das finde ichschade.

■ Du warst als Milizgewerk-schafter im Vorstand deinerSektion und im Zentralaus-schuss des RPV aktiv. Hastdu auch Kurse besucht?

Ja, natürlich. Ich besuchte dieBildungswochen von RPV undSEV und 1983/84 die Arbeiter-schule, die dem heutigen Mo-vendo-Lehrgang für Manage-ment in gewerkschaftlichenOrganisationen entsprach. Siedauerte zweimal vier Wochen.Damals hatte man bei der SBBAnrecht auf eine Bildungswo-che alle zwei Jahre. Ich nahmdafür auch Ferien und erhieltvom SEV neben den Kurskos-

ten auch eine Lohnausfallent-schädigung bezahlt. Hätte icheine Einschreibgebühr bezah-len müssen, wie sie nun derSEV-Vorstand verlangen will,hätte ich mir diese Ausbildungals junger Familienvater mitzwei Kindern damals kaumleisten können. Das war fürmich eine grosse Geschichte,und ich finde es weiterhinwichtig, dass der SEV auch Mi-lizfunktionären eine solcheAusbildung ermöglicht.

■ Wie bist du 1985 Profige-werkschafter geworden?

Weil mir als Mitarbeiter desZentralstellwerks in Zürich dieZukunftsperspektiven bei derBahn fehlten, habe ich michbeworben, als der SEV dieStelle eines VerantwortlichenDokumentation und Registra-tur ausschrieb.

■ Hattest du für diese Aufga-ben eine spezielle Affinität?

Zuerst eigentlich nicht. Ich habmir das einfach zugetraut, wo-bei eine gewisse Logik undSystematik natürlich auchbeim Rangieren nötig sind, da-mit man mit der Arbeit irgend-wann mal fertig wird (lacht).Von daher lag mir das schon.

■ Wie lange hast du dich imSEV um Dokumentation undRegistratur gekümmert?

Vom 1. Oktober 1985 bis2006, als ich Behördendienst-leiter wurde – heute heisst dasOrganisationssekretär. Da eszuerst noch kein gutes Kartei-

kartensystem gab, haben wireines eingerichtet und später,als die PCs aufkamen, mit demAufbau einer elektronischenDatenbank begonnen. Da binich einfach reingerutscht, weilich das gerne mache. Informa-tik hat ja viel mit Ordnung,

Systematik und Logik zu tun,wie die Registratur auch, unddas begeistert mich jetzt noch.

■ Die Systematik des Archivsim Keller ist also von dir?

Ich habe sie einfach übernom-men, bis 2006 weitergeführtund teilweise erneuert, wiedas üblich ist. Daneben wurdeich etwa 1997 zum Sekretärder Statutenrevisionskommis-sion des SEV bestimmt. Späterist noch das rote Info-Büchleinfür die Vertrauensleute dazuge-kommen (bis 2006), und 1999die Organisation von Unter-schriftensammlungen. Damalssammelten wir zugleich für vierInitiativen Unterschriften undwir brachten für drei davon ge-nügend zusammen, weil wirviele Milizler/innen zum Mit-machen begeistern konnten.

■ In den letzten Jahren hastdu auch die SEV-Demos or-ganisiert …

Das gehört zum Pflichtenheftdes Organisationssekretärs.

■ Als solcher hast du die Re-organisation der SEV-Gremi-

en auf Anfang 2010 * haut-nah miterlebt: Hat sich die-se bewährt?

Es war auf alle Fälle ein Schrittin die richtige Richtung, undauch ein grosser Schritt. In allden Jahren, in denen ich beimSEV war, war es die erste Re-

form von Milizstrukturen, diedurchkam. Der Vorstand hatsich inzwischen gefunden,doch gibt es immer noch Po-tenzial für Verbesserungen, vorallem bei der Diskussionskul-tur. Man sollte offener disku-tieren, die Probleme offen an-sprechen.

■ Welche Probleme?Grundsätzlich frage ich mich:Sind wir intern noch richtigaufgestellt? Denn wir habenMitgliederschwund seit Jahren.Mit dem Sektionscoachingkönnen wir nun vielleicht Ge-gensteuer geben, aber die Mit-gliederwerbung ist zentral,und Potenzial ist vorhanden.Man muss nicht unbedingtneue Gruppierungen suchen,sondern es gibt innerhalb derSBB grosse Bereiche, wo vieleMitarbeitende nicht geworbensind, zum Beispiel beim Ver-kauf oder beim Verwaltungs-personal, wo heute die vielenQuereinsteiger/innen schwie-rig zu werben sind. Der SBB-Personalbestand steigt aberwieder, und da sollten wir Mit-glieder gewinnen. Wichtig ist

«Sind wir intern nochrichtig aufgestellt?»Am 31. Oktober hatte Rolf Rubin seinen letzten Arbeitstag als SEV-Organisationssekretär. Durch seineBerufskarriere zog sich ein roter Faden bis zur Pensionierung: sein Flair für Ordnung und Logik.

Ob als Rangierer, Registraturverantwortlicher oder Organisationssekretär – Rolf Rubin sorgte für Systematik

Fi

Rolf Rubin als Tagungssekretärdes Verbandsvorstands SEV imApril 2009.

«Wir haben eine gute Milizstruktur. Sie isteine Stärke des SEV.»

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Rolf Rubin, am 16. Novem-ber 1954 geboren, wuchsin Hombrechtikon ZH auf.1971 Betriebsarbeiterlehreauf dem Bahnhof Rappers-wil. Er kam dann in Dietikonzum Rangier, arbeitete u. a.auch im Hauptbahnhof Zü-rich und zuletzt im Zentral-stellwerk, bis er 1985 zumSEV wechselte – siehe In-terview. Seit 1973 SEV-Mit-glied, ab 1980 im Vorstanddes RPV Zürich, ab 1981Sekretär im RPV-Zentral-ausschuss, später Vizezen-tralpräsident. Als Pensio-när freut sich Rolf auf mehrgemeinsame Zeit mit seinerFrau (die weiterhin zu 60 %arbeitet) zum Wandern,Skifahren und Reisen. Siewohnen in Bäriswil BE, bei-de Kinder sind erwachsen.Hobbys: Garten, BSC YoungBoys, Fotografieren, Infor-matik (Datenbankprojekte).

BIO

auch, dass wir bei den neuenSBB-Tochtergesellschaften fürden Regionalverkehr wie Tilound bei andern Abspaltungenvon der SBB den Fuss drin be-halten, unsere Mitglieder dorthalten und neue werben. DerMitgliederschwund wirkt sichauch auf die Finanzen des SEVaus. Auch deshalb ist die jetzi-ge Struktur zu hinterfragen.

■ Inwiefern?Man muss sich fragen, ob esnoch richtig ist, dass die Sek-tionen und Unterverbände jeeine Kasse führen und Vermö-gen anhäufen, und ob die Mit-tel vom Gesamtbeitrag desMitglieds, die dort hereinkom-men, zielgerichtet genutzt wer-den. Auch wird sich die Ge-werkschaftslandschaft weiterwesentlich verändern. Wennman da nicht überrollt werden

will, muss man an seinenStrukturen arbeiten und min-destens hin und wieder dar-über sprechen, ob diese Struk-turen noch stimmen. SolcheThemen aufzugreifen und zudiskutieren sollte der Vorstandden Mut haben. Denn Diskus-sionsverweigerung führt nie

zum Ziel, während die Diskus-sion zu Lösungen führen kann,ohne dass man gleich alles um180 Grad drehen muss.

■ Wie hast du 2006 bis 2008die Diskussionen über dieFusion mit der GewerkschaftKommunikation erlebt?

Dort habe ich erlebt, dass teil-weise die Diskussion abge-lehnt und dann einfach Neingesagt wurde. Im Nachhineinkann man sagen, dass die Ab-lehnung wahrscheinlich nichtfalsch war. Aber man darf beiso wesentlichen Fragen nichtdie Diskussion verweigern.

■ Wie beurteilst du das Ver-hältnis zwischen Miliz undGewerkschaftprofis im SEV?

Wir haben eine gute Miliz-struktur. Sie ist eine Stärkedes SEV, die ihn von andern

Gewerkschaften unterscheidet.Es ist auch wichtig, dass dieMiliz im Vorstand Verantwor-tung übernimmt und alleinestimmberechtigt ist.

■ Wäre ein Profi-Zentralpräsi-dent wie beim UnterverbandAS, der ihn mit den Beiträ-

gen seiner Mitglieder finan-ziert, auch bei den andernUnterverbänden möglich?

Bei Unterverbänden mit unter2000 Mitgliedern kaum. Manhat schon mal über eine Teil-professionalisierung disku-tiert, bei der die Zentralpräsi-

denten ihr Pensum beimArbeitgeber um 20 Prozent re-duzieren würden, wobei derSEV die Einkommenslücke be-zahlen würde. Doch bei derAufgabe des Zentralpräsidi-ums wäre eine Wiederaufsto-ckung des Pensums nicht ga-rantiert, jedenfalls nicht imgleichen Bereich. Tatsache ist,dass Freistellungen für Ge-werkschaftsarbeit immerschwieriger zu erhalten sind.

■ 2009 hat der Kongress denSEV offiziell vom Verband ineine Gewerkschaft umbe-nannt: Was steckt dahinter?

Das GAV-Zeitalter hat ein ande-res Bewusstsein gebracht. Un-ter dem Beamtengesetz wur-den die Lohnverhandlungenfür alle Regiebetriebe des Bun-des vom Föderativverband ge-

führt, und das Ergebnis galt füralle, ohne dass unsere Mitglie-der dazu etwas sagen konnten.Nur die GL hat sich dazu nochgeäussert. Jetzt gibt es bei derSBB einen GAV, den die GAV-Konferenz gutheissen muss,und den GAV-Ausschuss für

Lohnverhandlungen. Die GAV-Delegierten können Verhand-lungsergebnisse annehmenoder ablehnen. Hier wie imVorstand liegt die Verantwor-tung nun bei der Miliz. Das isteine wesentliche Neuerung.

■ Dieses Jahr hast du im Auf-trag des Vorstands mit derArbeitsgruppe Mobilisie-rung noch einen fünfseiti-gen Leitfaden für die Mobili-sierung verfasst. Was istdas Wichtigste beim Mobili-sieren, etwa für eine Demo?

Dass wir die Sektionsverant-wortlichen und Vertrauensleu-te dazu motivieren können,selber teilzunehmen, Kol-leg/innen und Angehörige mit-zubringen und in den Sektio-nen weiter zu mobilisieren,sodass sich das Ganze veräs-

telt. Dafür muss man mit ihnendas persönliche Gespräch su-chen. Ebenfalls wichtig ist dasControlling: Dass man Leute,von denen man nichts mehrhört, anruft. Dabei muss mannach einem relativ striktenPlan vorgehen. Das haben wir2009 bei der grossen Demo inBern für die Sanierung derPensionskasse SBB durch denBund so gemacht. Geholfenhat uns bei dieser Mobilisie-rung auch, dass die Mitgliedergespürt haben, dass es um ih-re Rente geht. Wenn ein Themadie Mitglieder betrifft und «ab-holt», kommen sie auch heutean eine Demo, das bringen wirmit unserer Milizstruktur hin.Doch es müssen auf allen Ebe-nen alle mobilisieren.

Interview: Markus Fischer

* Bis 2009 tagte 2-mal jährlichder über 30-köpfige SEV-Ver-bandsvorstand und 10-mal dieGeschäftsleitung (GL), in derauch die Zentralpräsidentenvertreten waren. Seit 2010 be-schränkt sich die GL auf dieoperative Führung und bestehtnur noch aus Profis (Präsidiumund Finanzverwalter), die wö-chentlich zusammenkommen.Als höchstes strategisches Or-gan nach dem Kongress tagt10-mal jährlich der Vorstand,bestehend aus je 2 Vertreter/in-nen jedes Unterverbands und je1 Person der Frauen-, Jugend-und Migrationskommission. DieGL-Mitglieder haben in ihm keinStimmrecht.

«Die GAV-Delegierten können Verhand-lungsergebnisse annehmen oder ableh-nen. Hier wie im Vorstand liegt die Verant-wortung nun bei der Miliz. Das ist einewesentliche Neuerung.»

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Rolf Rubin hat vier Kongresse orchestriert – hier 2013 mit dem SEV- und dem Kongresspräsidenten.

«Man muss sich fragen, ob es nochrichtig ist, dass die Sektionen undUnterverbände je eine Kasse führen.»

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An der Demo von SEV und SGB im September 2013 in Bern.

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Page 7: Kontakt sev 2014 22

■ kontakt.sev: Bevor du 1985SEV-Angestellter gewordenbist, hast du bei der SBB ge-arbeitet. Wie bist du Eisen-bahner geworden?

Rolf Rubin: Ich bin über die Be-rufswahl zur SBB gekommenund habe 1971 in Rapperswileine Lehre als Betriebsarbeitergemacht. Mein Berufsziel wareigentlich Kondukteur, dochhat sich das verschoben undaus verschiedenen Gründen

schliesslich nicht ergeben. DieBahn hat mir schon immer ge-fallen, Bahnreisen mache ichheute noch oft und gern, undder Betrieb der Bahn hat michbei der Berufstätigkeit immermehr fasziniert. Da muss somanches Rädchen zusammen-spielen, damit die Züge pünkt-lich verkehren …

■ Würdest du heute wiederden gleichen Beruf wählen?

Wohl kaum, da der Betriebsar-beiter bei der SBB ein ausster-bender Beruf ist. Das arbeiten-de Personal der SBB, wie etwadas Rangierpersonal, geniesstauch nicht unbedingt sehr ho-hes Ansehen, obwohl es rich-tig gute Büez macht, bei jedemWetter draussen und rund umdie Uhr. Für all das, was esleistet, hat es eine bescheide-ne Anerkennung. Das finde ichschade.

■ Du warst als Milizgewerk-schafter im Vorstand deinerSektion und im Zentralaus-schuss des RPV aktiv. Hastdu auch Kurse besucht?

Ja, natürlich. Ich besuchte dieBildungswochen von RPV undSEV und 1983/84 die Arbeiter-schule, die dem heutigen Mo-vendo-Lehrgang für Manage-ment in gewerkschaftlichenOrganisationen entsprach. Siedauerte zweimal vier Wochen.Damals hatte man bei der SBBAnrecht auf eine Bildungswo-che alle zwei Jahre. Ich nahmdafür auch Ferien und erhieltvom SEV neben den Kurskos-

ten auch eine Lohnausfallent-schädigung bezahlt. Hätte icheine Einschreibgebühr bezah-len müssen, wie sie nun derSEV-Vorstand verlangen will,hätte ich mir diese Ausbildungals junger Familienvater mitzwei Kindern damals kaumleisten können. Das war fürmich eine grosse Geschichte,und ich finde es weiterhinwichtig, dass der SEV auch Mi-lizfunktionären eine solcheAusbildung ermöglicht.

■ Wie bist du 1985 Profige-werkschafter geworden?

Weil mir als Mitarbeiter desZentralstellwerks in Zürich dieZukunftsperspektiven bei derBahn fehlten, habe ich michbeworben, als der SEV dieStelle eines VerantwortlichenDokumentation und Registra-tur ausschrieb.

■ Hattest du für diese Aufga-ben eine spezielle Affinität?

Zuerst eigentlich nicht. Ich habmir das einfach zugetraut, wo-bei eine gewisse Logik undSystematik natürlich auchbeim Rangieren nötig sind, da-mit man mit der Arbeit irgend-wann mal fertig wird (lacht).Von daher lag mir das schon.

■ Wie lange hast du dich imSEV um Dokumentation undRegistratur gekümmert?

Vom 1. Oktober 1985 bis2006, als ich Behördendienst-leiter wurde – heute heisst dasOrganisationssekretär. Da eszuerst noch kein gutes Kartei-

kartensystem gab, haben wireines eingerichtet und später,als die PCs aufkamen, mit demAufbau einer elektronischenDatenbank begonnen. Da binich einfach reingerutscht, weilich das gerne mache. Informa-tik hat ja viel mit Ordnung,

Systematik und Logik zu tun,wie die Registratur auch, unddas begeistert mich jetzt noch.

■ Die Systematik des Archivsim Keller ist also von dir?

Ich habe sie einfach übernom-men, bis 2006 weitergeführtund teilweise erneuert, wiedas üblich ist. Daneben wurdeich etwa 1997 zum Sekretärder Statutenrevisionskommis-sion des SEV bestimmt. Späterist noch das rote Info-Büchleinfür die Vertrauensleute dazuge-kommen (bis 2006), und 1999die Organisation von Unter-schriftensammlungen. Damalssammelten wir zugleich für vierInitiativen Unterschriften undwir brachten für drei davon ge-nügend zusammen, weil wirviele Milizler/innen zum Mit-machen begeistern konnten.

■ In den letzten Jahren hastdu auch die SEV-Demos or-ganisiert …

Das gehört zum Pflichtenheftdes Organisationssekretärs.

■ Als solcher hast du die Re-organisation der SEV-Gremi-

en auf Anfang 2010 * haut-nah miterlebt: Hat sich die-se bewährt?

Es war auf alle Fälle ein Schrittin die richtige Richtung, undauch ein grosser Schritt. In allden Jahren, in denen ich beimSEV war, war es die erste Re-

form von Milizstrukturen, diedurchkam. Der Vorstand hatsich inzwischen gefunden,doch gibt es immer noch Po-tenzial für Verbesserungen, vorallem bei der Diskussionskul-tur. Man sollte offener disku-tieren, die Probleme offen an-sprechen.

■ Welche Probleme?Grundsätzlich frage ich mich:Sind wir intern noch richtigaufgestellt? Denn wir habenMitgliederschwund seit Jahren.Mit dem Sektionscoachingkönnen wir nun vielleicht Ge-gensteuer geben, aber die Mit-gliederwerbung ist zentral,und Potenzial ist vorhanden.Man muss nicht unbedingtneue Gruppierungen suchen,sondern es gibt innerhalb derSBB grosse Bereiche, wo vieleMitarbeitende nicht geworbensind, zum Beispiel beim Ver-kauf oder beim Verwaltungs-personal, wo heute die vielenQuereinsteiger/innen schwie-rig zu werben sind. Der SBB-Personalbestand steigt aberwieder, und da sollten wir Mit-glieder gewinnen. Wichtig ist

«Sind wir intern nochrichtig aufgestellt?»Am 31. Oktober hatte Rolf Rubin seinen letzten Arbeitstag als SEV-Organisationssekretär. Durch seineBerufskarriere zog sich ein roter Faden bis zur Pensionierung: sein Flair für Ordnung und Logik.

Ob als Rangierer, Registraturverantwortlicher oder Organisationssekretär – Rolf Rubin sorgte für Systematik

Fi

Rolf Rubin als Tagungssekretärdes Verbandsvorstands SEV imApril 2009.

«Wir haben eine gute Milizstruktur. Sie isteine Stärke des SEV.»

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Rolf Rubin, am 16. Novem-ber 1954 geboren, wuchsin Hombrechtikon ZH auf.1971 Betriebsarbeiterlehreauf dem Bahnhof Rappers-wil. Er kam dann in Dietikonzum Rangier, arbeitete u. a.auch im Hauptbahnhof Zü-rich und zuletzt im Zentral-stellwerk, bis er 1985 zumSEV wechselte – siehe In-terview. Seit 1973 SEV-Mit-glied, ab 1980 im Vorstanddes RPV Zürich, ab 1981Sekretär im RPV-Zentral-ausschuss, später Vizezen-tralpräsident. Als Pensio-när freut sich Rolf auf mehrgemeinsame Zeit mit seinerFrau (die weiterhin zu 60 %arbeitet) zum Wandern,Skifahren und Reisen. Siewohnen in Bäriswil BE, bei-de Kinder sind erwachsen.Hobbys: Garten, BSC YoungBoys, Fotografieren, Infor-matik (Datenbankprojekte).

BIO

auch, dass wir bei den neuenSBB-Tochtergesellschaften fürden Regionalverkehr wie Tilound bei andern Abspaltungenvon der SBB den Fuss drin be-halten, unsere Mitglieder dorthalten und neue werben. DerMitgliederschwund wirkt sichauch auf die Finanzen des SEVaus. Auch deshalb ist die jetzi-ge Struktur zu hinterfragen.

■ Inwiefern?Man muss sich fragen, ob esnoch richtig ist, dass die Sek-tionen und Unterverbände jeeine Kasse führen und Vermö-gen anhäufen, und ob die Mit-tel vom Gesamtbeitrag desMitglieds, die dort hereinkom-men, zielgerichtet genutzt wer-den. Auch wird sich die Ge-werkschaftslandschaft weiterwesentlich verändern. Wennman da nicht überrollt werden

will, muss man an seinenStrukturen arbeiten und min-destens hin und wieder dar-über sprechen, ob diese Struk-turen noch stimmen. SolcheThemen aufzugreifen und zudiskutieren sollte der Vorstandden Mut haben. Denn Diskus-sionsverweigerung führt nie

zum Ziel, während die Diskus-sion zu Lösungen führen kann,ohne dass man gleich alles um180 Grad drehen muss.

■ Wie hast du 2006 bis 2008die Diskussionen über dieFusion mit der GewerkschaftKommunikation erlebt?

Dort habe ich erlebt, dass teil-weise die Diskussion abge-lehnt und dann einfach Neingesagt wurde. Im Nachhineinkann man sagen, dass die Ab-lehnung wahrscheinlich nichtfalsch war. Aber man darf beiso wesentlichen Fragen nichtdie Diskussion verweigern.

■ Wie beurteilst du das Ver-hältnis zwischen Miliz undGewerkschaftprofis im SEV?

Wir haben eine gute Miliz-struktur. Sie ist eine Stärkedes SEV, die ihn von andern

Gewerkschaften unterscheidet.Es ist auch wichtig, dass dieMiliz im Vorstand Verantwor-tung übernimmt und alleinestimmberechtigt ist.

■ Wäre ein Profi-Zentralpräsi-dent wie beim UnterverbandAS, der ihn mit den Beiträ-

gen seiner Mitglieder finan-ziert, auch bei den andernUnterverbänden möglich?

Bei Unterverbänden mit unter2000 Mitgliedern kaum. Manhat schon mal über eine Teil-professionalisierung disku-tiert, bei der die Zentralpräsi-

denten ihr Pensum beimArbeitgeber um 20 Prozent re-duzieren würden, wobei derSEV die Einkommenslücke be-zahlen würde. Doch bei derAufgabe des Zentralpräsidi-ums wäre eine Wiederaufsto-ckung des Pensums nicht ga-rantiert, jedenfalls nicht imgleichen Bereich. Tatsache ist,dass Freistellungen für Ge-werkschaftsarbeit immerschwieriger zu erhalten sind.

■ 2009 hat der Kongress denSEV offiziell vom Verband ineine Gewerkschaft umbe-nannt: Was steckt dahinter?

Das GAV-Zeitalter hat ein ande-res Bewusstsein gebracht. Un-ter dem Beamtengesetz wur-den die Lohnverhandlungenfür alle Regiebetriebe des Bun-des vom Föderativverband ge-

führt, und das Ergebnis galt füralle, ohne dass unsere Mitglie-der dazu etwas sagen konnten.Nur die GL hat sich dazu nochgeäussert. Jetzt gibt es bei derSBB einen GAV, den die GAV-Konferenz gutheissen muss,und den GAV-Ausschuss für

Lohnverhandlungen. Die GAV-Delegierten können Verhand-lungsergebnisse annehmenoder ablehnen. Hier wie imVorstand liegt die Verantwor-tung nun bei der Miliz. Das isteine wesentliche Neuerung.

■ Dieses Jahr hast du im Auf-trag des Vorstands mit derArbeitsgruppe Mobilisie-rung noch einen fünfseiti-gen Leitfaden für die Mobili-sierung verfasst. Was istdas Wichtigste beim Mobili-sieren, etwa für eine Demo?

Dass wir die Sektionsverant-wortlichen und Vertrauensleu-te dazu motivieren können,selber teilzunehmen, Kol-leg/innen und Angehörige mit-zubringen und in den Sektio-nen weiter zu mobilisieren,sodass sich das Ganze veräs-

telt. Dafür muss man mit ihnendas persönliche Gespräch su-chen. Ebenfalls wichtig ist dasControlling: Dass man Leute,von denen man nichts mehrhört, anruft. Dabei muss mannach einem relativ striktenPlan vorgehen. Das haben wir2009 bei der grossen Demo inBern für die Sanierung derPensionskasse SBB durch denBund so gemacht. Geholfenhat uns bei dieser Mobilisie-rung auch, dass die Mitgliedergespürt haben, dass es um ih-re Rente geht. Wenn ein Themadie Mitglieder betrifft und «ab-holt», kommen sie auch heutean eine Demo, das bringen wirmit unserer Milizstruktur hin.Doch es müssen auf allen Ebe-nen alle mobilisieren.

Interview: Markus Fischer

* Bis 2009 tagte 2-mal jährlichder über 30-köpfige SEV-Ver-bandsvorstand und 10-mal dieGeschäftsleitung (GL), in derauch die Zentralpräsidentenvertreten waren. Seit 2010 be-schränkt sich die GL auf dieoperative Führung und bestehtnur noch aus Profis (Präsidiumund Finanzverwalter), die wö-chentlich zusammenkommen.Als höchstes strategisches Or-gan nach dem Kongress tagt10-mal jährlich der Vorstand,bestehend aus je 2 Vertreter/in-nen jedes Unterverbands und je1 Person der Frauen-, Jugend-und Migrationskommission. DieGL-Mitglieder haben in ihm keinStimmrecht.

«Die GAV-Delegierten können Verhand-lungsergebnisse annehmen oder ableh-nen. Hier wie im Vorstand liegt die Verant-wortung nun bei der Miliz. Das ist einewesentliche Neuerung.»

Alex

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Rolf Rubin hat vier Kongresse orchestriert – hier 2013 mit dem SEV- und dem Kongresspräsidenten.

«Man muss sich fragen, ob es nochrichtig ist, dass die Sektionen undUnterverbände je eine Kasse führen.»

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An der Demo von SEV und SGB im September 2013 in Bern.

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Page 8: Kontakt sev 2014 22

......

8 GEWERKSCHAFTEN/POLITIK/VERKEHRkontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Aus dem Denken können neueIdeen entstehen, insbesonde-re, wenn mehrere Menschengemeinsam denken. Deshalbist es wichtig, dass es nebenwirtschaftsnahen «ThinkTanks» auch solche gibt, diedem Menschen und dem sozi-alen Fortschritt verpflichtetsind. Als solcher versteht sichdas «Denknetz», ein unabhän-giger, aber klar positionierterVerein mit über 900 Einzelmit-gliedern und Kollektivmitglie-dern wie SAH, SPS, Juso, SGB,Unia, VPOD und Syndicom.Auch der SEV zählt zu den Kol-lektivmitgliedern des «Denk-netzes».Wichtig sind die Grundwerte,denen das Denknetz verpflich-tet ist, wenn es ans Denkengeht. Dazu zählen Freiheit,

Gleichheit und Solidarität so-wie die Ausweitung der Demo-kratie, auch in der Wirtschaft.

ThemenvielfaltAn Themen mangelt es demDenknetz nicht. Dabei geht esum Grundfragen, die jeweils ingemischt zusammengesetztenGruppen angegangen werden.Die zukunftsgerichteten Vor-schläge des Denknetzes sollenin den angeschlossenen Orga-nisationen, aber auch ganz all-gemein in der Gesellschaft De-batten auslösen, die dasFinden von Lösungen in einebestimmte Richtung lenken.Dabei entwickelt das Denknetzgesellschaftliche Orientie-rungsangebote und erarbeitetpolitische Reformvorschläge,ohne selbst politischer Akteursein zu wollen. Kernthemensind Grundfragen der Wirt-schafts-, Sozial- und Agrar-politik unter Einbezug vonBildungs-, Umwelt oder Migra-tionspolitik.

Das Ziel des Denkens«Das Denknetz will dazu bei-tragen, dass Emanzipation, Be-freiung und soziale Gerechtig-keit eine Renaissance erlebenund in Einklang mit den Gebo-ten der Nachhaltigkeit ge-bracht werden», heisst es imJahresbericht.

Das Fest zum JubiläumSein 10-jähriges Bestehen fei-ert das Denknetz mit einem Ju-biläumsfest am 29. November2014 ab 16 Uhr im VolkshausZürich (siehe nebenstehendesEinladungsplakat). Im Vorver-kauf (bis spätestens am 25. No-vember) kostet ein Eintritt ansDenknetz-Jubiläumsfest 25 Fran-ken (sowohl für Mitglieder alsauch für Nichtmitglieder). Ander Abendkasse kostet der Ein-tritt 30 Franken für Denknetz-Mitglieder und 50 Franken fürNichtmitglieder. pan..Weitere Informationen und derLink zum Bestellen der Billetteunter www.denknetz-online.ch

Denken kann die Vor-stufe des Verändernssein. Deshalb ist dieGrundhaltung wichtig,wenn jemand denkt.

Hier ist kritisches Denken noch gefragtDas «Denknetz» wird zehn Jahre alt

Sollen wir die NationalbankSNB zwingen, für 60 Milliar-den Franken Gold bei den Rei-chen und Spekulanten zu kau-fen, vor allem im Ausland, oh-ne jegliche Notwendigkeit?Diese absurde Forderung stelltdie sogenannte Goldinitiative,die jüngste einer ganzen Reiheimmer unsinnigerer Initiativenaus dem SVP-nahen national-konservativen Lager.Denn die Initiative zwingt dieSNB, mindestens 20 % ihrerAnlagen in Gold zu halten. Daderen Goldanteil aktuell rund7,5 % beträgt, müsste die SNBüber fünf Jahre für rund 60 Mia.Franken Gold kaufen, wenn dieInitiative angenommen würde.

Goldzwang sabotiert Geldpolitik(z. B. gegen zu starken Franken)Zudem zwingt die Initiative dieSNB in ein «goldenes Korsett»:Kauft sie Fremdwährungen undwirft Franken auf den Markt,um gegen eine katastrophaleFrankenstärke anzukämpfen,müsste sie gemäss der Initiati-ve immer auch 20 % des Be-trags in Gold nachkaufen. So-mit könnte die SNB weniger fle-xibel auf Krisen und Problemereagieren. Die Geldpolitik wür-de viel schwieriger. Das gefähr-det Löhne und Arbeitsplätze.

Sinnloses VerkaufsverbotUnd schliesslich verbietet esdie Initiative der SNB sogar,Gold wieder zu verkaufen. Da-bei ist es nach einer Krise sinn-voll, die Fremdwährungen unddas Gold wieder loszuwerden.Auch um Inflation zu vermei-den. Kann die Nationalbank

das nicht, ist unter Umständenzu viel Geld im Umlauf. Daskann zu einer Inflation führen.

Nationalbank könnte kaummehr Gewinne abliefernDoch es käme noch schlimmer:Wegen der Goldinitiative dro-hen dem Schweizer Durch-schnittshaushalt auch jedesJahr zwischen 600 und 800Franken mehr Abgaben.Denn heute erwirtschaftet dieNationalbank auf ihren Anla-gen Gewinn. Den überweist sieBund und Kantonen. Vor derKrise waren es 2,5 MilliardenFranken jährlich. Das Goldbringt keinen Zins, und dieSNB dürfte es nicht verkaufen.Also wirft es keinen Gewinnab. Bund und Kantone hättenweniger Einnahmen. Die Lö-cher in ihren Kassen müsstendann wir alle stopfen, über hö-here Abgaben. SGB

Die Goldinitiative führtzu unsicheren Arbeits-plätzen, höheren Abga-ben und unter Umstän-den gar zu Inflation.

Ein Desaster für die Berufstätigen

Goldinitiative fügt der Schweiz schweren Schaden zu

Um für die Gotthardachse vonBasel nach Chiasso rechtzeitiggenügend Lokpersonal zu schu-len, nimmt die MEV Schweiz AGmit Sitz in Basel zwei neue Si-mulatoren in Betrieb. Diese die-nen vorab der Schulung aufdem im alpenquerenden Ver-kehr in der Schweiz am häu-figsten eingesetzten Loktyp derBaureihe 185 aus der Traxx-Fa-milie von Bombardier. Instruiertwird der europäische Zugbeein-flussungsstandard ETCS, der ab

Mitte 2015 am Gotthard einge-führt werden soll und ab März2016 auf der Achse Lötsch-berg–Simplon von Basel nachDomodossola.MEV Schweiz bildet zurzeitselbst mehrere Instruktorenaus, die dann bei den durch dieSchweiz fahrenden Eisenbahn-Verkehrsunternehmen auf denneuen Geräten Lokführer/in-nen ausbilden sollen. Zusätz-lich zur Ausbildung bietet MEVSchweiz mit ihren vom Bun-desamt für Verkehr (BAV) zuge-lassen Prüfungsexperten auchdie Prüfungsabnahmen an.MEV Schweiz hat 90 Mitarbei-tende, darunter 70 Lokführer,5 Visiteure und 3 Ausbildner.Ihre Kunden sind alle in derSchweiz zugelassenen wichti-gen Bahnen und das BAV. MEV

Im Hinblick auf die Er-öffnung des Gotthard-Basistunnels schult derBahndienstleister MEVSchweiz ab Februar aufzwei mobilen Fahrsimu-latoren Lokführer/innen.

Lokführerausbildungfür die Basistunnels

MEV Schweiz AG

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INTERNATIONAL ......

9kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Der Rhein-Alpen-Korridor wur-de auf den letzten Fahrplan-wechsel in Betrieb genommen(siehe Dossier in kontakt.sevNr. 14/14). Bis zum erwünsch-ten Vollausbau stehen abernoch viele Hürden im Weg: Im

Norden sind es fehlendeStreckenausbauten, durch dieSchweiz der soeben begon-nene Ausbau des 4-Meter-Kor-ridors, in Italien zu kurze Zug-längen sowie mangelndeTerminalkapazitäten für denunbegleiteten kombiniertenVerkehr.Die vor einem Jahr erstmals ver-gebenen durchgehenden Tras-sen zeigen allerdings positiveWirkungen: Für 2015 haben13 Eisenbahnverkehrsunter-nehmungen 222 Trassen-Dos-siers eingereicht. Konflikte gabes auf dem deutschen Ab-schnitt zwischen Köln undMannheim sowie zwischen Ba-sel und Domodossola, wo dieNachfrage höher war als dasAngebot. Am Simplon konnten

nicht in allen Fällen Alternati-ven gefunden werden. Über dieErfahrungen des ersten Be-triebsjahrs sagte Dirk Stahl,CEO von BLS Cargo, anlässlicheiner Medienreise nach Genua:«Kritisch ist die parallele Ver-gabe der grenzüberschrei-tenden und der nationalenTrassen. Die internationalenTrassen bringen nur dann ei-nen grossen Nutzen, wennauch sie innerhalb von dreissigTagen und nicht nur auf Jahres-basis vergeben werden.» Stö-rend ist zudem, dass das Sim-plon-4-Meter-Profil noch nichtEingang gefunden hat in dieVergaberegeln.Zusatzkosten stehen den Un-ternehmen bevor wegen dergeforderten Anpassungen ver-

schiedener Loktypen für ETCSLevel 2 ab Mitte 2015 am Gott-hard und ab März 2016 imLötschberg-Basistunnel.

Zwei Achsen – lange ZügeUlrich Schäffeler, Leiter Netz-entwicklung bei BLS Netz, ruftin Erinnerung, dass die Lötsch-berg-/Simplonachse auch nachEröffnung des Gotthard-Basis-tunnels bedeutend bleibt:«Das erwartete Nachfrage-wachstum lässt sich nur mitzwei kompletten Gütertransit-achsen bewältigen. Die Lötsch-berg-/Simplonachse bedientauf direktem Weg die wirt-schaftlich bedeutende Regionzwischen Turin und Mailand.Mit vergleichsweise geringemAufwand lässt sich diese Ach-se für den 4-Meter-Verkehrdeutlich besser nutzen und um80 Trassen pro Tag erhöhen.»Dazu ist jedoch ein Ausbau desLötschberg-Basistunnels nötig:«Um die Produktivität des Kor-ridors und damit die Wettbe-werbsfähigkeit gegenüber derStrasse zu steigern, sind län-gere Züge von 650 bis 740 Me-ter nötig», erklärt Heinz Pulfer(ex BLS), der als Berater desKorridors tätig ist. Lösungsan-sätze sind vorhanden, blossdie Finanzierung in der Grös-senordnung von 160 bis 230Mio. Franken ist noch nicht ge-sichert.

Zu- und Abläufe entscheidend« Eine höhere Priorität im Netz-zugang zum und vom Korridorist sicherzustellen, beinhaltendoch 93 Prozent aller Anträgeeinen Zu- und Ablauf im natio-

nalen System», erklärt ThomasIsenmann, Geschäftsleiter vonTrasse.ch, der Schweizer Tras-senvergabestelle. Gewünschtwerden auch besser verknüpf-te Trassenangebote über be-nachbarte Strecken wie bei-spielsweise zwischen demrechtsrheinischen Rhein-Al-pen-Korridor und dem links-rheinischen Korridor von Baseldurch Frankreich zu den Häfenin Belgien und Holland. AberIsenmanns Bilanz ist eindeu-tig: «Mein Fazit ist positiv,fördert doch der Korridor dieZusammenarbeit der Infra-strukturbetreiber, liefert Druckfür Koordination und Harmoni-sierung, was Prozesse verein-facht und schliesslich die Kos-ten des Bahntransports senkt.

Kurt Metz

Der Rhein-Alpen-Korri-dor für Güterzüge solleinen wesentlichen Bei-trag zur Verkehrsverla-gerung leisten. AnLadungen besteht inZukunft kein Mangel,doch selbst nach der Er-öffnung des Gotthard-Basistunnels bleibennoch unzählige Hinder-nisse.

Engpässe auf der Südachse bleibenEinfachere Planung und Ausbau der Gotthardstrecke fördern Güterverkehr zwischen Schweiz und Italien

Hans

jörg

Egg

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Ralpin ist mit der Rola Kundin des Korridors; Verladestation in Novara

Für Martin Brunner, Geschäftsführer von DB Schenker Schweiz, ist derRhine-Alpine-Corridor von hoher Bedeutung: «Wir fahren heute mehrals 13 000 Züge pro Jahr im Transit durch die Schweiz und bereits 55Prozent über die Gotthard-Achse bei anhaltendem Wachstum sowohlim Einzelwagen- als auch im kombinierten Verkehr.» Dabei setzt DBauf eine Mehrpartnerstrategie bei der Traktion, um die Stärken dereinzelnen Eisenbahnverkehrsunternehmen zu nützen. «Mit jeder Inbe-triebnahme eines Elements der Neat verschieben sich die Parameterder maximalen Zuglasten und -längen wie auch der Fahrzeiten.» DasVerkehrskonzept allerdings wird sich gemäss Brunner erst mit dem4-Meter-Korridor grundlegend ändern.

Die deutsche Sicht

Der Rhein-Alpen-Korridor verspricht ein Verkehrs-wachstum auf der Schiene. Wie wird sich dieses aufdie Beschäftigung auswirken? Michail Stahlhut vonSBB Cargo International gibt zu bedenken: «Eine Ver-kürzung der Fahrzeit mit der Eröffnung des Basistun-nels bringt eine Reduktion der Arbeitszeit. Die Ver-kehrsmenge können wir nicht voraussagen. DieProduktivitätsverbesserung auf der Schiene steigertdas Verlagerungspotenzial, das zu mehr Zügen füh-ren wird und somit zu einem höheren Bedarf anLokomotivführern.» Bei SBB Cargo International be-ginnen die mehrphasigen Schulungen der Lokomotiv-führer mit Streckenkunde auf ECTS im Januar 2015.

Dirk Stahl von BLS Cargo rechnet dank erhöhterWettbewerbsfähigkeit der Bahn ebenfalls mit zu-sätzlichen Güterzügen auf dem Korridor: «Vermutlichwerden wir mehr Lokführer brauchen.»

Allerdings wird dieser Mehrbedarf aufgrund der hö-heren Effizienz der Flachbahn nicht linear sein. Ins-gesamt geht BLS Cargo davon aus, dass sich dieDurchlässigkeit des Schweizer Markts für ausländi-sche Lokführer deutlich erhöhen wird. «Wir erwartendeshalb, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Schwei-zer Lokführer unter Druck geraten wird.» DB Schen-ker macht zur Thematik im Moment keine Aussagen.

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Braucht es mehr Lokführer?

Die Aussage von BLS-Cargo-Chef Dirk Stahl lässt aufhor-chen: Auch er rechnet mit einemDruck auf die Anstellungsbedin-gungen, wenn der Gotthard-Ba-sistunnel eröffnet wird.Für den SEV ist klar: Auf diesenZeitpunkt muss ein verbindlicherRahmen-GAV für den gesamtenSchienengüterverkehr in unddurch die Schweiz vorliegen.Die Gespräche dazu sind wiederin Gang gekommen, aber nochbraucht es grosse Schritte, umden Schutz der SchweizerArbeitsbedingungen durchset-zen zu können. SEV

GAV ist zwingend

KOMMENTAR

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enn ihre Eltern ar-beiteten, musste sieallein in der Woh-

nung bleiben und legte sich,wenn die Sonne schien, aufdem Balkon auf den Boden,damit man sie nicht sah, erin-nert sich die Tochter ehemali-ger «Fremdarbeiter» im Kurz-film «Verboten und versteckt –Saisonnierkinder erzählen»des Schweizerischen Gewerk-schaftsbundes. «Ich kann Tep-piche nicht mehr sehen», sagtder ehemalige Saisonniersohnin seinem teppichlosen Appar-tement. Denn er musste da-mals ganze Tage allein auf ei-nem Teppich spielen und stillsein. Der SGB erinnert mit demFilm an die vergessenen oderaus dem öffentlichen Bewusst-sein verdrängten Folgen desSaisonnierstatuts, das bis am

W 1. Juni 2002, als das Personen-freizügigkeitsabkommen zwi-schen der Schweiz und der EUin Kraft trat, die Vergabe vonKurzaufenthaltsbewilligungenan EU-Bürger/innen regelte. Esverbot den Familiennachzugzuerst ganz, später noch inden ersten vier Jahren des Auf-enthalts in der Schweiz.

Drohender RückfallDer Film, der zum Auftakt derTagung gezeigt wurde, wecktebei den rund 50 Teilnehmen-den eigene dunkle Erinnerun-gen und Ängste. Denn heute,nach dem Ja zur Massenein-wanderungsinitiative, droht einRückfall in solch unmenschli-che Regelungen. Vor allem,wenn am 30. November auchnoch die Ecopop-Initiative an-genommen würde, warnte

SEV-Präsident Giorgio Tuti (sie-he Box). «Stimmt Nein, wennihr abstimmen könnt, undbringt viele Leute in euerm Um-feld dazu, Nein zu stimmen.»

Politische Rechte in der West-schweiz weiter fortgeschrittenDas Beispiel zeigt, dass dieAusländer/innen, also Mig-rant/innen ohne SchweizerPass, über Vorlagen, die sieselbst sehr direkt betreffen,auf Bundesebene nicht abstim-men können. Hingegen könnensie auf allen drei politischenEbenen – Bund, Kanton undGemeinde – Petitionen unter-schreiben, wie Tagungsmode-rator Arne Hegland einleitendzum Themenblock «PolitischePartizipation» erklärte. Vor al-lem aber haben Ausländer/in-nen, die seit ein paar Jahren

niedergelassen sind, in allenGemeinden der Kantone FR, JU,GE, NE und VD das Stimm- undWahlrecht, wobei nicht überallauch das passive Wahlrecht, al-so das Recht, in eine Behördegewählt zu werden. JU und NEgewähren ihnen die politi-schen Rechte auch auf kanto-naler Ebene. In der Deutsch-schweiz dagegen haben siedas Stimm- und Wahlrecht bis-her nur in gewissen Gemein-den von drei Kantonen: AR, BSund GR erlauben ihren Ge-meinden fakultativ, die Auslän-der/innen am politischen Le-ben teilhaben zu lassen.«Auch die Ausländer/innensind ein wichtiger Pfeiler unse-rer Gesellschaft und sollen die-se aktiv mitgestalten», sagteArne Hegland. «Dazu haben sieneben der politischen Partizi-pation weitere Möglichkeiten,auf die wir mit dieser Tagunghinweisen wollen. Doch solltenihnen unbedingt alle Gemein-den und Kantone die politischePartizipation ermöglichen.»

Integrieren stattausschliessenDie aus Italien eingewanderteund eingebürgerte GiovannaGarghentini, die im KantonFreiburg dem Grossen Rat undder Kommission für Integrationder Migrant/innen angehört,erklärte, warum viele Auslän-der/innen auch nach vielenJahren in der Schweiz denSchweizerpass nicht beantra-gen: Viele empfinden das Ein-bürgerungsverfahren, das in

den letzten Jahren vielerortserschwert wurde, als zu inqui-sitorisch, zu zeitraubend undzu kostspielig. Viele finden,dass sie das Bürgerrecht nacheiner bestimmten Anzahl Jahrein der Schweiz automatisch er-halten sollten wie in andernLändern. Zudem kennen ge-wisse Länder noch immer nichtdie Möglichkeit der Doppelbür-gerschaft, Italien oder Spanieninzwischen aber schon.«Kantone, die den Auslän-der/innen politische Rechtegewähren, setzen auf Einbezugund Integration, um die sozialeVielfalt zu bewältigen, und ten-dieren zu einer neuen Auffas-sung der Bürgerschaft», zitier-te Garghentini aus einerStudie, die Rosita Fibbi 2012am Schweizerischen Forum fürMigrations- und Bevölkerungs-studien der Universität Neuen-burg über die Entwicklung derpolitischen Rechte der Auslän-der/innen verfasst hat. Darinverweist Fibbi auf den Bundes-verfassungsartikel 37 «Bürger-rechte», Absatz 1: «Schweizer-bürgerin oder Schweizerbürgerist, wer das Bürgerrecht einer

SEV-Migrationstagung vom 8. November zum Thema «Meine Rechte in der Gesellschaft»

Die Gesellschaft mitgestalten!An der Migrationstagung 2014 in Olten standen für einmal nicht das Arbeitsrecht oder Sozialversiche-rungen im Zentrum, sondern die politischen Rechte der Migrant/innen und weitere Möglichkeiten fürsie, ihr gesellschaftliches Umfeld aktiv mitzugestalten – und warum dies wichtig ist und sich lohnt.

«Nach so vielen Jahren der Passivitäthabe ich jetzt grossen Hunger, ein

aktiver Teil der Gesellschaft zu sein!»Isabel Zubieta

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Giovanna Garghentini.

Fi

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Würde am 30. November dieEcopop-Initiative angenom-men, wären die bilateralenVerträge mit der EU endgültigtot, erklärte SEV-PräsidentGiorgio Tuti. Auch tot wärendie flankierenden Massnah-men zur Personenfreizügig-keit, die alle Arbeitnehmen-den in der Schweiz vor Dum-ping schützen. Trotz der Limi-tierung der Einwanderung auf0,2 % der ständigen Bevölke-rung (rund 16 000 Personen)würden weiterhin so viele Ar-beitskräfte in die Schweiz ge-

holt, wie benötigt werden. Eswürden einfach die Grenz-gänger/innen und Kurzaufent-halter/innen aufgestockt (wasauch zu Mehrverkehr führenwürde). Und es wäre nurnoch ein kleiner Schritt zurWiedereinführung eines Sai-sonnierstatuts mit dem un-menschlichen Verbot des Fa-miliennachzugs.Betroffen wären aber nichtnur die Ausländer/innen sel-ber, die in solch prekären Ar-beitsverhältnissen leicht er-pressbar wären aus Angst

vor Kündigung, sondern dieLöhne und Arbeitsbedingun-gen aller Arbeitnehmendenkämen so stark unter Druck.Zugleich würde das Ende derBilateralen die Arbeitgeberverunsichern und damit Ar-beitsplätze gefährden.Die Umwelt schützen zu wol-len, indem man die Einwan-derung limitiert und die Aus-länder/innen zu Sündenbö-cken stempelt, ist für Tuti derfalsche Ansatz. «Es brauchteinen schonenderen Umgangmit den Ressourcen!» Fi

ECOPOP SCHÄDIGT ALLE ARBEITNEHMENDEN

Gemeinde und das Bürgerrechtdes Kantons besitzt.»

Tiefe StimmbeteiligungDie noch relativ junge Erfah-rung mit den politischen Rech-ten für Ausländer/innen zeigt,dass deren Beteiligung bei Ur-nengängen bisher eher tiefwar: So betrug sie zum Bei-spiel bei den Genfer Gemein-dewahlen von 2007 und 2011nur 26 %, gegenüber 40 % beiden Schweizer/innen. Bei denFreiburger Gemeindewahlenvon 2006 und 2011 wurde dieausländische Beteiligung nichtgenau erhoben, lag aber kaumhöher, wobei sie 2011 immer-hin schon höher war als 2006.

Gründe für die tiefe Beteili-gung sieht Garghentini darin,dass Ausländer/innen erst mallernen müssen, wie man wähltund abstimmt, und dass diesfür sie erst zur Gewohnheitwerden müsse. Auch Sprach-barrieren spielten eine Rolle.

«Jede Stimme zählt»Den Absentismus erklärt sichGiovanni Giarrana, Mitglied derUnia-Migrationskommission,so: «Viele denken: Warum Zeitinvestieren? Die Schweizer/in-nen entscheiden ja doch, wiesie wollen! Das ist aber einFehlschluss, denn so kommtes noch schlimmer heraus.»Auch Garghentini rief dazu auf,

womöglich an Wahlen und Ab-stimmungen teilzunehmen, da«jede Stimme zählt».1 Auslän-der/innen stimmten jedoch imSchnitt kaum linker oder sonstanders als Schweizer/innen.Nicht zu unterschätzen seiaber die indirekte Wirkung desStimm- und Wahlrechts: «Dankdiesem interessieren sich Poli-tiker/innen und Parteien stär-ker für die Ausländer/innenund deren Anliegen.»

Wichtige FreiwilligenarbeitIn Ihrem Referat zeigte Patry-cja Sacharuk von der GGG Aus-länderberatung des KantonsBasel-Stadt auf, dass Auslän-der/innen ihr Umfeld auch mit-

gestalten können, indem sie inVereinen und Verbänden (oderGewerkschaften wie dem SEV)mitmachen. «Diese können zu-dem indirekt die Gesetze be-einflussen, weil sie regelmäs-sig zu Vernehmlassungeneingeladen werden.»

Freiwilligenarbeit bringe einempersönlich sehr viel – egal, obman sie formell in einem Ver-ein leiste oder informell in derNachbarschaft, etwa für einenMittagstisch, so Sacharuk wei-ter. «Man lernt Leute kennenund schafft sich ein Netzwerk.In der Schweiz wird Freiwilligen-arbeit sehr geschätzt, und mankann sie sich für den Lebens-lauf bestätigen lassen.»Zum Beispiel der Kosovo-Alba-ner Osman Osmani hat seinengrossen freiwilligen Einsatz fürdie Migrant/innen aus Kosovo,wofür er heute bei Politiker/in-nen und Medien wohlbekannt

Fi

«Wir projizieren uns stark in unsere Kinder», sagte Paolo Tuzzi, Moderator der Gruppe der «Latinos» (rechts mit Brille). Für die eigene Integration sei jene der Kinder wichtig.

Fortsetzung auf Seite 12

Fi

Patrycja Sacharuk.

...... 11 DOSSIER

kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Maria Riggi istmit ihrem MannAngelo, pensio-nierter SBB-Mit-arbeiter, an dieTagung gekom-men, weil sie das Thema derRechte in der Gesellschaft inte-ressiert – wie alle vier Befragten.Sie ist vor über 40 Jahren 18-jäh-rig in die Schweiz gekommen undhat drei erwachsene Kinder. Heute

reinigt sie noch 3 Stunden am TagLabors bei Roche, früher waren es6 Stunden; zuvor verpackte sieMedikamente. Ein Problem warfür sie die fremde Sprache – abernicht, um bei Roche Arbeit zufinden: «Bei uns arbeiten vieleItaliener», sagteman ihr damals.

Auch für Law-rence Igbetawar Deutsch ein

Problem, weshalb er Sprachkursebesuchte. Er wanderte 2006 ausNigeria ein und ist Spezialhand-werker im IW Olten. Er hat ge-merkt, dass viele Schweizer Angstum ihre Jobs haben wegen derAusländer. «Wir machen aberauch weniger begehrte Jobs undbringen unsere Erfahrungen ein.»

Danilo Rakovac lernte Deutschvon den Arbeitskollegen. Er folgte1984 mit 22 Jahren seinen Eltern

aus Serbien indie Schweiz undarbeitet seit 1990bei der SBB, heu-te als LokführerKategorie A in

Luzern. Spezielle Probleme hatteer als Migrant eigentlich keine.An die Migrationstagung kam erauch, um Leute kennenzulernen.

«Ich wollte vor allem erfahren,was meine Gewerkschaft für die

Migrant/innenund gegen dieFremdenfeind-lichkeit tut»,sagt FrédéricNouchi. Er ist1989 in die welsche Schweiz ein-gewandert und hat als Franzosekeine Sprach- oder Integrations-probleme gehabt. Er ist Tram-chauffeur bei den TPG und imVorstand der SEV-Sektion TPG. Fi

Zwei Fragen an Tagungsteilnehmende: Warum bist du gekommen? Und was macht(e) dir als Migrant/in Probleme?Fi Fi

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Gemeinde und das Bürgerrechtdes Kantons besitzt.»

Tiefe StimmbeteiligungDie noch relativ junge Erfah-rung mit den politischen Rech-ten für Ausländer/innen zeigt,dass deren Beteiligung bei Ur-nengängen bisher eher tiefwar: So betrug sie zum Bei-spiel bei den Genfer Gemein-dewahlen von 2007 und 2011nur 26 %, gegenüber 40 % beiden Schweizer/innen. Bei denFreiburger Gemeindewahlenvon 2006 und 2011 wurde dieausländische Beteiligung nichtgenau erhoben, lag aber kaumhöher, wobei sie 2011 immer-hin schon höher war als 2006.

Gründe für die tiefe Beteili-gung sieht Garghentini darin,dass Ausländer/innen erst mallernen müssen, wie man wähltund abstimmt, und dass diesfür sie erst zur Gewohnheitwerden müsse. Auch Sprach-barrieren spielten eine Rolle.

«Jede Stimme zählt»Den Absentismus erklärt sichGiovanni Giarrana, Mitglied derUnia-Migrationskommission,so: «Viele denken: Warum Zeitinvestieren? Die Schweizer/in-nen entscheiden ja doch, wiesie wollen! Das ist aber einFehlschluss, denn so kommtes noch schlimmer heraus.»Auch Garghentini rief dazu auf,

womöglich an Wahlen und Ab-stimmungen teilzunehmen, da«jede Stimme zählt».1 Auslän-der/innen stimmten jedoch imSchnitt kaum linker oder sonstanders als Schweizer/innen.Nicht zu unterschätzen seiaber die indirekte Wirkung desStimm- und Wahlrechts: «Dankdiesem interessieren sich Poli-tiker/innen und Parteien stär-ker für die Ausländer/innenund deren Anliegen.»

Wichtige FreiwilligenarbeitIn Ihrem Referat zeigte Patry-cja Sacharuk von der GGG Aus-länderberatung des KantonsBasel-Stadt auf, dass Auslän-der/innen ihr Umfeld auch mit-

gestalten können, indem sie inVereinen und Verbänden (oderGewerkschaften wie dem SEV)mitmachen. «Diese können zu-dem indirekt die Gesetze be-einflussen, weil sie regelmäs-sig zu Vernehmlassungeneingeladen werden.»

Freiwilligenarbeit bringe einempersönlich sehr viel – egal, obman sie formell in einem Ver-ein leiste oder informell in derNachbarschaft, etwa für einenMittagstisch, so Sacharuk wei-ter. «Man lernt Leute kennenund schafft sich ein Netzwerk.In der Schweiz wird Freiwilligen-arbeit sehr geschätzt, und mankann sie sich für den Lebens-lauf bestätigen lassen.»Zum Beispiel der Kosovo-Alba-ner Osman Osmani hat seinengrossen freiwilligen Einsatz fürdie Migrant/innen aus Kosovo,wofür er heute bei Politiker/in-nen und Medien wohlbekannt

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«Wir projizieren uns stark in unsere Kinder», sagte Paolo Tuzzi, Moderator der Gruppe der «Latinos» (rechts mit Brille). Für die eigene Integration sei jene der Kinder wichtig.

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Patrycja Sacharuk.

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kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Maria Riggi istmit ihrem MannAngelo, pensio-nierter SBB-Mit-arbeiter, an dieTagung gekom-men, weil sie das Thema derRechte in der Gesellschaft inte-ressiert – wie alle vier Befragten.Sie ist vor über 40 Jahren 18-jäh-rig in die Schweiz gekommen undhat drei erwachsene Kinder. Heute

reinigt sie noch 3 Stunden am TagLabors bei Roche, früher waren es6 Stunden; zuvor verpackte sieMedikamente. Ein Problem warfür sie die fremde Sprache – abernicht, um bei Roche Arbeit zufinden: «Bei uns arbeiten vieleItaliener», sagteman ihr damals.

Auch für Law-rence Igbetawar Deutsch ein

Problem, weshalb er Sprachkursebesuchte. Er wanderte 2006 ausNigeria ein und ist Spezialhand-werker im IW Olten. Er hat ge-merkt, dass viele Schweizer Angstum ihre Jobs haben wegen derAusländer. «Wir machen aberauch weniger begehrte Jobs undbringen unsere Erfahrungen ein.»

Danilo Rakovac lernte Deutschvon den Arbeitskollegen. Er folgte1984 mit 22 Jahren seinen Eltern

aus Serbien indie Schweiz undarbeitet seit 1990bei der SBB, heu-te als LokführerKategorie A in

Luzern. Spezielle Probleme hatteer als Migrant eigentlich keine.An die Migrationstagung kam erauch, um Leute kennenzulernen.

«Ich wollte vor allem erfahren,was meine Gewerkschaft für die

Migrant/innenund gegen dieFremdenfeind-lichkeit tut»,sagt FrédéricNouchi. Er ist1989 in die welsche Schweiz ein-gewandert und hat als Franzosekeine Sprach- oder Integrations-probleme gehabt. Er ist Tram-chauffeur bei den TPG und imVorstand der SEV-Sektion TPG. Fi

Zwei Fragen an Tagungsteilnehmende: Warum bist du gekommen? Und was macht(e) dir als Migrant/in Probleme?

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ist, nie bereut. Er kam 1983 alsFlüchtling in die Schweiz, ar-beitete u. a. in der Gastrono-mie, einer Fabrik und als Zug-begleiter. Sehr aktiv betreuteer Migrant/innen in Vereinen,nach einer psychosozialen Aus-bildung auch beruflich. 1999liess er sich einbürgern undwurde 2005 ins SchaffhauserKantonsparlament gewählt.

Workshop und KongressantragIn drei Arbeitsgruppen disku-tierten die Teilnehmendenüber ihre persönlichen Erfah-rungen als Migrant/innen. DenBerichten der Gruppen war zuentnehmen, dass es durchausDiskriminierungen gibt, etwabeim schulischen und berufli-

chen Fortkommen. Das Lernender Landessprache ist sehrwichtig für die Karriere und fürdie Integration, die nicht mitder Aufgabe der Identität ver-wechselt werden darf. «Je mehrMigrant/innen ihre eigene Kul-tur respektiert fühlen, destomehr öffnen sie sich der Kulturdes Gastlandes», zitierte Gio-vanna Garghentini den aus demLibanon stammenden französi-schen Autor Amin Maalouf.Zum Schluss beauftragte dieVersammlung die Migrations-kommission, dem Kongress zubeantragen, dass der SEV –eventuell gemeinsam mit an-dern Gewerkschaften – Dienst-leistungsangebote (wie Sprach-kurse) für Migrant/innen prü-fen soll, die deren Mitbestim-mung fördern. Markus Fischer

Fortsetzung von Seite 11

Die SEV-Migrationstagung wur-de auch dieses Jahr wieder vonArne Hegland und SusanneFrischknecht vom SEV-Regio-nalsekretariat Zürich organi-siert. kontakt.sev fragte den«Migrationssekretär» nach sei-ner Bewertung der Tagung undnach den sonstigen Aktivitätender Migrationskommission, fürdie er zuständig ist.

■ kontakt.sev: Bist du mit derMigrationstagung 2014 zu-frieden?

Arne Hegland: Ja, ich bin sehrzufrieden, wir erlebten einenspannenden und abwechs-lungsreichen Tag mit engagier-ten, kompetenten Referent/in-nen. Gefreut hat mich auch diebunte Durchmischung derzahlreichen Teilnehmenden:Migrant/innen wie Schwei-zer/innen aus allen Landestei-len, vorwiegend natürlich SEV-Kolleg/innen, aber auch solchebefreundeter Gewerkschaften.Beeindruckt hat mich weiter,wie aufmerksam und konzen-triert alle waren und dass sichalle auch persönlich einbrach-ten, vor allem natürlich amNachmittag in den Workshops.Ich denke, wir sind dem Zielder Tagung, die Leute über ihreRechte zu informieren und sieaufzumuntern, diese auchwahrzunehmen, recht nahe ge-

kommen. Wenn jede/r sich abund zu sogar fragt, was kannich tun, damit es uns allen bes-ser geht, und auch entspre-chend handelt, dann haben wirdas Ziel sogar mehr als er-reicht und ein starkes Zeichengegen den zunehmend egoisti-schen Zeitgeist gesetzt.

■ Wie viele Mitglieder hat dieMigrationskommission undwie arbeitet sie?

Die Kommission besteht auseinem Dutzend Mitgliedern.Leider sind noch nicht alle Un-terverbände in der Kommis-sion vertreten. Gerne würdenwir auch Kolleg/innen aus demZPV, dem VPT und dem PV beiuns begrüssen. Die Kommis-sion trifft sich 4- bis 6-mal pro

Jahr zu ganztägigen Sitzungen,die entweder im Zentralsekre-tariat oder an den verschiede-nen Arbeitsorten der Mitgliederstattfinden. Aus dem Blickwin-kel der Migration diskutierenwir über aktuelle gewerkschaft-liche und politische Themenund arbeiten am jeweiligen Jah-resthema, das wir an einerzweitägigen Retraite vertieftbehandeln. Zudem berichtenunsere Delegierten aus ihrenGremien, z. B. aus dem Vor-stand SEV oder aus der SBB-GAV-Konferenz, und wir disku-tieren mit ihnen, was dabei ausSicht der Migrant/innen spezi-ell beachtet werden muss.

■ Womit hat sich die Kommis-sion dieses Jahr neben der

Migrationstagung beschäf-tigt? Und was hat sie nächs-tes Jahr vor?

Neben den Alltagsgeschäftensetzte sich die Kommission mitgrundlegenden, ihre Zukunftbetreffenden Fragen auseinan-der: An welchen Themen wollen wir arbeiten? Was wollenwir damit erreichen – und wie?Was ist der Beitrag jedes ein-zelnen Mitglieds der Kommis-sion, und weshalb ist es überhaupt in der Kommission? Wel-che Ziele verfolgen die Ein-zelnen und welche wir alsKommission? Neben diesemSelbstfindungsprozess hat sichdie Kommission intensiv mit ih-rer thematischen Zukunft be-fasst. Nachdem sie sich in denverflossenen Jahren mit denRechten und Möglichkeiteninnerhalb der Schweiz beschäf-tigt hat, will sie nun ihren Hori-zont auch geografisch erwei-tern. Mit einem «Blick über dieGrenzen» sollen verschiedeneAspekte beleuchtet werden:wirtschaftliche, soziale, organi-sationspolitische, rechtliche,vielleicht auch philosophische.Was genau das Thema 2015sein wird, hat die Kommissionjedoch noch nicht festgelegt. Ir-gendwann möchte sie es zudemwagen, das heisse Eisen «Grenz-gängertum» anzufassen. EinThema, das gewerkschaftsintern

sehr kontrovers diskutiert wird– aber gerade deshalb solltedie Diskussion auch einmalbreit geführt werden Fragen: Fi

Arne Hegland zur Migrationstagung und zur Arbeit der Migrationskommission

Ziel: Aufmunterung zur PartizipationFi

Tagungsmoderator Arne Hegland (r.) mit Referent Osman Osmani.

Ab 2 Jahren musste die Spanie-rin Isabel Zubieta getrennt vonihrer Mutter leben, die in dieSchweiz arbeiten ging und sienicht mitnehmen durfte (auchaufgrund eines spanischen Ge-setzes). Mit 16 Jahren folgtesie der Mutter eher widerwilligin die Schweiz. Sie arbeitete 21 Jahre alsPutzfrau, gründete eine Familie und «hatteviele glückliche Momente, doch ich fühltemich nicht als Teil der Gesellschaft».Mit 37 Jahren ging sie nach Spanien zurück,wo sie sich zuerst auch fremd fühlte. Doch siefand zurück zum in ihrer Jugend gehegtenWunsch, Ungerechtigkeiten zu bekämpfen,und damit zu sich selbst. Sie half Migrant/in-nen und machte ein Studium.Als sie 41-jährig vor fünf Jahren wieder in die

Schweiz kam, musste sie eine neueAufenthaltsbewilligung beantragen –als ob sie nicht 21 Jahre im Land ge-lebt hätte, ihre Mutter 22 und ihreTochter 15 Jahre. «Es war, also ob ichkeine Geschichte mehr hätte. Doch ichsagte mir, ich will keine Angst mehrhaben, ich habe ein Recht hier.» Sie en-

gagierte sich im Frauenverein, im Quartierver-ein und im Elternrat. Heute nimmt sie auch aneinem Projekt für politisches Mentoring desChristlichen Friedensdienstes CFD teil.Die Freiwilligenarbeit erlebt sie als sehr be-reichernd, obwohl die Anerkennung nicht im-mer dem Engagement entspricht und die Zu-sammenarbeit mit den Behörden manchmalviel Energie frisst. Doch «nach so vielen Jah-ren der Passivität habe ich jetzt grossen Hun-ger, ein aktiver Teil der Gesellschaft zu sein!» Fi

«ICH WAR NICHT TEIL DER GESELLSCHAFT»

Fi

Der Vater von Gewerkschafts-sekretär Arne Hegland, derim SEV für die Migrationskom-mission zuständig ist, kam ausNorwegen in die Schweiz, uman der ETH Bauingenieur zustudieren. Seine Mutter wurdein Zürich als Tochter einer ausdem Schwarzwald zugewan-derten Deutschen und einesZürcher Sozialdemokraten ge-boren. Arne selbst kam in Zü-rich zur Welt. Die Familie folg-te den Arbeitsstellen des Va-ters. So absolvierte Arne dieerste Schulklasse in Norwe-gen, die restliche Volksschuleund die Mittelschule in Grau-bünden. In Zürich studierte erGeografie, Geschichte, Geolo-gie und Biologie. Schweizerwurde Arne mit 16 Jahren: Sei-ne Mutter, die das SchweizerBürgerrecht aufgrund der nota-bene in der Schweiz geschlos-senen Ehe mit einem Norwe-ger 1950 verloren hatte, ergriff1973 die dannzumal geschaffe-ne Gelegenheit, sich und ihreKinder erleichtert ein- bzw.rückbürgern zu lassen. Die dreierwachsenen Söhne von Arnevereinen Nord-, Mittel- undSüdeuropa in sich: ihre Mutterist eine italienische Seconda.

Heglands Migra-tionshintergrund

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UNTERVERBÄNDE ......

13kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Wil ist wohl in der Schweiz we-nig bekannt, obschon es diedrittgrösste Stadt des KantonsSt. Gallen ist. Stadtrat DarioSulzer, selber auch Gewerk-schafter, stellte «seine» Stadtselbstbewusst als «Mobilitäts-stadt» vor, die Bahnverbindun-

gen in fünf Richtungen biete.Das ist durchaus sinnbildlichfür den VPT, denn fünf Richtun-gen sind es auch, die seine po-litischen Bahnen bestimmen.

Werbeaktion mit ErfolgDie erste Bahn ist jene der Mit-gliederwerbung. Der VPT ist dergrösste «aktive» Unterverbandund jener mit dem grössten Po-tenzial. Deshalb hat er sich fürdieses Jahr das ambitiöse Zielgesetzt, 600 Neumitglieder zuwerben. Eineinhalb Monate vorJahresende ist er mit 548 Wer-

bungen auf Kurs, wie Zentral-kassier Roger Maurer berichtenkonnte. Wenn sich alle anstren-gen, einen unentschlossenenKollegen, eine zögernde Kolle-gin vom Unterschreiben derBeitrittserklärung zu überzeu-gen, ist die Marke zu schaffen.

Gegen den LiberalisierungswahnDie zweite Bahn ist die Wirt-schaftspolitik. Hier zeigt vielRichtung Liberalisierung: eineRichtung, gegen die sich dieGewerkschaften entschiedenwehren. Deshalb lagen Peti-

tionsbögen gegen «Tisa» (Tradein Services Agreement: Freihan-delsabkommen bei den Dienst-leistungen) auf. An die Ta-gungsteilnehmenden ging dieBitte, die Bogen zu unterzeich-nen. Denn die Liberalisierung,die alles billiger machen soll,trifft die Arbeitnehmenden undverteilt das Geld nach oben um.

Keine zweite GotthardröhreEine dritte Bahn, die es weiterzu beschreiten gilt, ist derKampf für die Verbesserungdes Modalsplits. Der Bau einerzweiten Strassenröhre amGotthard wäre eine fatale Fehl-entscheidung, die es mit demReferendum zu bekämpfengilt. Deshalb lagen auch Bögendieses Referendums auf.

Solidarität mit TPG-PersonalInnerhalb der Arbeitswelt und

innerhalb der Gewerkschaftgilt es, solidarisch zu sein mitjenen Kolleg/innen, deren Ar-beitsbedingungen verschlech-tert werden sollen. Deshalb si-cherten die Versammelten denTPG-Angestellten, die in einemlangwierigen Kampf stehen(siehe Seite 4 dieser Ausgabe),ihre Unterstützung zu.

Verbesserung der BedingungenDies führt auf die fünfte, diezentrale Bahn der gewerk-schaftlichen Arbeit: die Ver-besserung der Arbeitsbedin-gungen. Giorgio Tuti brachtees in seinem Referat an derVPT-Tagung auf eine kurze For-mel: «Die Ausgestaltung derGesamtarbeitsverträge hat mitden Arbeitsbedingungen zutun, und diese haben mit denLebensbedingungen zu tun.»

Peter Anliker

Die VPT-Tagung Ost-schweiz war eineZusammenkunft, dieGeselligkeit und Infor-mation ideal zu verbin-den wusste.

VPT-Tagung Ostschweiz in Wil

Bahnen in fünf Richtungenpa

n.

Diskussion überdie Finanzierungdes öffentlichenVerkehrs: v.l.n.r.Peter Moor (SEV,

Gesprächsleitung),Werner Müller,

Peter Füglistaler,Ernst Boos undSEV-Vizepräsi-dentin Barbara

Spalinger.

pan.

Giorgio Tuti wird immer gern zugehört. Der SEV-Präsident sprachin packender Weise über politische und gewerkschaftliche Aktuali-täten wie die kommenden Abstimmungen, die Reform der Alters-vorsorge, drohende Dumpinglöhne und GAV-Verhandlungen.

Die Thurbo ist als Nachfolgerinder Mittelthurgau-Bahn diewichtigste Regionalbahn derGegend, eine 12-jährige «Er-folgsgeschichte», wie Ge-schäftsführer Ernst Boos stolzmeinte. Weniger stolz kann erauf die Zufriedenheitswertedes Personals sein, er strebehier eine Verbesserung an.Wichtig für die Erschliessungder Region ist auch die Frau-enfeld–Wil-Bahn, die durch ih-ren Direktor Thomas Baum-gartner – er ist auch Direktorder grösseren Appenzeller Bah-nen – vorgestellt wurde. Das1887 gegründete Unternehmenhatte ursprünglich Bedeutungfür den Gütertransport, wäh-rend es heute nur noch Perso-nen transportiert. pan.

Zwei Regionalbahnen

THURBO & CO.

Über die Finanzierung des öf-fentlichen Verkehrs und überdie Strategie «Vision 2030»des BAV diskutierten unter derLeitung von Peter Moor, LeiterKommunikation SEV, BAV-Di-rektor Peter Füglistaler, Wer-ner Müller, Leiter Amt für öVKanton Thurgau, Dr. ErnstBoos, Geschäftsleiter Thurbound Barbara Spalinger, Vize-präsidentin SEV.Die Diskutant/innen spanntenden Bogen über die «Player»des öV: öffentliche Hand,Bahngesellschaften und Per-sonal. Entsprechend unter-schiedlich war ihre Sehweise,einig war man sich nur darin,dass das «Immer-Mehr» dasSystem an seine Grenzenstossen lässt: mehr Geld (der

öffentlichen Hand), mehrLeistung (der Bahnen) , mehrProduktivität (des Personals),mehr Ansprüche (der Kund/in-nen), mehr Mobilität (unsererGesellschaft), mehr Markt (derWirtschaft) und mehr Liberali-sierung (der Politik).Die «Vision 2030» des BAVcharakterisierte Moor als«schlimmes Liberalisierungs-papier» und versuchte damitFüglistaler zu provozieren.Dieser wiegelte ab. Spalingerstellte die alte Frage: «Wemnützt das?» Wahrscheinlichniemandem, nicht einmal den(nicht vorhandenen) Investo-ren. In einer Resolution ver-langte das Tagungsplenumeine «Vision auf der Basis ei-nes Service public». pan.

PODIUMSDISKUSSION

Finanzierung des öffentlichen Verkehrs

Page 14: Kontakt sev 2014 22

SEKTIONEN......

14kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Trotz strahlend blauem Herbst-messewetter konnte PräsidentRolf Deller am 29. Oktoberhundert Pensionierte und meh-rere Gäste zur Herbstversamm-lung begrüssen. Zum Geden-ken an die verstorbenenMitglieder sang der Chor einLied. Nach einigen statutari-schen Geschäften warteten al-le gespannt auf das Interviewmit dem Spezialgast «Hallo».

Hans-Peter Scheurer, alias«Hallo», entpuppte sich alsBahnkilometer-Millionär. DieMillion erreichte er am 13. Ok-tober 2006 in Puck (nördlichvon Danzig, Polen). Dort über-sprang er mit seinem Begleitereinen Zug und stiess mit ihm

auf die Million an. Dieses Er-eignis war sogar einen Zei-tungsbericht wert. «Hallo» hältalle Bahnreisen schriftlich fest.Ausser Irland, Island (sie ha-ben keine Eisenbahn), Albani-en und Moldawien bereiste erganz Europa. Unterwegs mitder Bahn war er auch ausser-halb Europas. Am längstenfuhr er im selben Zug von Mos-kau nach Irkutsk, 5133 km. Dieweiteste Reise führte von Aar-au nach Narvik im Norden,dann nach Siracusa im Südenund zurück nach Aarau (168Stunden und über 10 686 km).Bis heute sind seine gefahre-nen Kilometer auf 1 267 969angestiegen.Aus diversen Gründen wurdenauf der Website verschiedeneAnpassungen vorgenommenund der Versammlung vorge-stellt. Direkt findet man dieWebsite der Sektion Basel un-ter: www.sev-pv.ch/basel.Der Vortrag von Prof. Dr. Fran-co Cavalli über Krebs am PV-Bildungstag im «Brenscino«war äusserst interessant undin einer empfängergerechtenSprache gehalten (siehe kon-takt.sev Nr. 20, Seite 13). An

der gleichen Stelle wird auchüber die PV-Zentralvorstands-sitzung informiert. WichtigsteThemen waren die Teuerungbeim FVP, das Hotel Brenscinound dessen Erhalt und dieRegionalkonferenzen.Die AHV, die ein unschlagbaresPreis-Leistungsverhältnis hat,steht im politischen Visier.Deshalb wird uns die Altersvor-sorge 2020 in nächster Zeit in-tensiv beschäftigen. Wir müs-sen wachsam bleiben undgegebenenfalls Unterschriftensammeln. Zweite Gotthardröh-re – nein danke! Die Sektionwird dem regionalen Komiteebeider Basel gegen die zweiteGotthardröhre beitreten. DieVersammelten wurden aufge-fordert, die vom SEV zugestell-ten Unterschriftenbogen recht-zeitig einzusenden. UnterVerschiedenem äusserten sichmehrere Votanten gegen denVerkauf des Hotels Brenscino.Der Präsident warb für die Weih-nachtsfeier vom 10. Dezemberim Volkshaus Basel. Mit demLied «Wir sind die alten Säcke»schloss der Männerchor(Durchschnittsalter 82 Jahre)die Versammlung. Walti Merz

«Hallo», der Bahnkilometer-Millionär■ PV Basel

zVg

Am 13. Oktober durfte Präsi-dent Ueli Röthenmund zahl-reiche Mitglieder und einigeGäste zur Herbstversammlungin Möriken begrüssen. Speziel-le Grüsse gingen an die Neu-pensionierten und jene, dieaus gesundheitlichen Gründennicht teilnehmen konnten.Mit wunderschönen Melodienbegrüsste die Zithergruppeaus Seon die Versammelten.Der Vorsitzende orientierteüber wichtige Neuigkeitenaus dem PV-Zentralvorstand.Weiter machte er auf dienächsten Termine aufmerk-sam wie¨Adventsfeier, Haupt-versammlung und Pensionier-ten-Ausfahrt.Die Referentin Yvonne Feri,SP-Nationalrätin und Gemein-derätin von Wettingen, vermit-telte einen interessanten Ein-

blick «Rund um das Bundes-haus». Yvonne Feri ist Präsi-dentin der SP Frauen Schweiz,Vizepräsidentin der Geschäfts-prüfungskommission sowieaktiv in weiteren Kommissio-nen und Stiftungen. Sie berich-tete von ihren ersten dreiJahren im Nationalrat, ihrenzentralen Anliegen, aber auchüber persönliche Eindrückeund Erlebnisse. Sie setzt sichfür die Gleichstellung vonMann und Frau ein, ist aberklar der Meinung, dass mehrFrauen in Führungspositionengewählt werden sollten: «DerGeschäftsgewinn wird dadurchnicht kleiner, eher das Gegen-teil trifft zu.» Mit eindrückli-chen Fotos vermittelte sie denZuhörer/innen einen lebhaftenEinblick in die Alltagsarbeit inBundesbern. Anschliessend er-

gab sich eine rege Diskussion.Zum Schluss unterhielt noch-mals die Zithergruppe Seonmit lüpfigen Melodien. UeliRöthenmund dankte allen undwünschte gute Heimreise.Weitere Fotos siehe Websitewww.sev-pv.ch/aargau.

Helen Isler;

Yvonne Feri gibt einen interessanten Einblick«Rund um das Bundeshaus»

■ PV Aargau

zVg

SP-Nationalrätin Yvonne Feri .

Präsident Heini Eggenbergerkonnte am 4. November 66Teilnehmende zur Herbstver-sammlung im Hotel Drei Köni-ge in Chur begrüssen. Er zeigtesich erfreut, dass ab 1. Januar2015 der Vorstand wiederkomplett ist. Die Wahl vonMarco Blaser, Präsident, undAugust Mettler, Vorstandsmit-glied, ging reibungslos überdie Bühne. Julius Ackermannund Walter Geering ersetzendie beiden Gewählten in derGeschäftsprüfungskommissi-on. Herzlichen Dank.Vreni Sterma, die Gattin unse-res Vizepräsidenten, ist leideram 24. Oktober verstorben.Lieber Jan, wir trauern alle mitdir. Weitere 17 Mitglieder ha-ben uns seit der letzten Ver-sammlung verlassen. Der Ver-storbenen wurde in einerSchweigeminute gedacht. ZweiNeumitglieder können die Ver-luste nicht wettmachen. NeuerSektionsbestand: 439 Mitglie-der. Die Sektionsreise 2015

führt mit dem Zug an den Bo-densee, das Mittagessen wirdauf einem Schiff auf dem Un-tersee eingenommen.Der neue GAV SBB wurde an-genommen, verkündete derSEV (siehe kontakt.sev Nr. 18).7 der 12 SEV-Jubilare sind derEinladung gefolgt und konnteneine Urkunde und Gratulatio-nen entgegennehmen. Für 60Jahre SEV-Mitgliedschaft wur-den geehrt: Leonhard Bärtsch,Bartli Dutler, Ernst Hess, AlfredHunziker, Christian Mathis-Poltera und Hermann Saluz; 70Jahre SEV feierte Johann Marti.ZA-Mitglied Josef Bühler refe-rierte zum Thema: «Kinder-und Erwachsenenschutzrecht,KESB, und über die Patienten-verfügung». Wer jetzt Vertrau-enspersonen bestimmt undeine Patientenverfügung aus-füllt, hat seine Zukunft gere-gelt. Ebenso können die Ge-meinde und der Hausarztberatend zur Seite stehen.

Heini Eggenberger

Vorstand ab 1. Januar 2015wieder komplett

■ PV Buchs–Chur

..

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Vor gut einem Jahr sind dieersten Mitarbeitenden imWestlink eingezogen. Mittler-weile arbeiten über 700 SBB-Mitarbeitende im neuen Büro-gebäude beim Bahnhof in Zü-rich-Altstetten.Der SEV präsentierte sich am30. Oktober im Westlink undnutzte die Gelegenheit, beiden Kolleg/innen vor Ort prä-sent zu sein. Der Vorstand derSEV-AS Sektion Ost organisier-te die Aktion und richtete denTreffpunkt neben der Rezepti-on gemütlich ein. Die Präsenzdes SEV wurde von vielen Mit-gliedern und Interessierten ge-

schätzt. Viele Fragen konntenvon den anwesenden Vertrau-ensleuten direkt beantwortetund viele Inputs der Mitgliederzur Abklärung aufgenommenwerden. Zudem liessen sich er-freulich viele Besucher direktvor Ort über die Vorteile derMitgliedschaft im SEV beraten.Bei Kaffee und Vermicelles er-gaben sich viele gute Gesprä-che und das Mitbringsel, derneue SEV-Badgehalter, stiessauf positives Echo.Gerne bedanken wir uns bei al-len, die uns anlässlich dieserAktion unterstützt haben.

SEV-AS, pek

Zu Besuch im «Westlink»■ AS Ost

Page 15: Kontakt sev 2014 22

SEKTIONEN ......

15kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

In der Bahnhofturnhalle in Luzern durf-ten die Organisatoren der SGZP Luzernunter Vincenzo Trifari 34 Badminton-spieler/innen begrüssen. Nach demAufwärmen ging es los mit den erstenGruppenspielen. Die Damen waren inzwei Vierergruppen eingeteilt, jedespielte gegen jede in der Gruppe. DreiSpieler traten bei den U16 an. Die Her-ren waren in sechs Gruppen zu vierbzw. fünf Spielern eingeteilt. Es gab be-reits in der Gruppenphase viele span-nende und vor allem schweisstreibende

Spiele. In der Pause stärkten sich dieSportler/innen mit einer feinen Minest-rone, Sandwiches und Kaffee und Ku-chen. Dann ging es nach einem aus-geklügelten Spielsystem von TK-LeiterRoger Baumann in die zweite Runde.Ðabei spielten die Damen auch gegendie Herren, je nach Stärke in der Grup-penphase. Nach drei respektive vierSpielen war dann endgültig Schluss mitder Plackerei. Die Ränge waren erspielt,wobei am Ende die Spielstärken der Be-gegnungen immer ausgeglichener wur-den und die Spiele entsprechend langedauerten. Die Finalpaarung hiess Chris-tian Wiegratz gegen Stefan Messerli.Dabei ging Christian als Sieger hervor.Bei den Damen siegte Corinne Moser,in der Gesamtklassierung wurde siehervorragende Vierte. Bei den U16gewann Björn Abbühl vor den BrüdernNoah und Ramon Solimine. Die Gewin-ner erhielten einen «Willisauer-Kranz»(aufgezogene Willisauerringli) und fürBjörn gab es eine Riesentoblerone. AlsDankeschön für die Teilnahme erhieltenalle ein Säckli Guetzli, gesponsert vonder SGZP Luzern. Martina Tschanz

Plauschturnier stösst auf Interesse■ SVSE Badminton

zVg

Nick Raduner voll konzentriert.

Bader Ruth, Witwe des Fritz, Sissach;gestorben im 85. Altersjahr. PV Basel.

Beltrametti Renato, pensionierter Hand-werkmeister, Obergösgen; gestorben im76. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Bläuer Ernst, pensionierter Spezialhand-werker, Worb; gestorben im 85. Altersjahr.VPT BLS, Pensionierte.

Brüderli Alfred, pensionierter Lokomotiv-führer, Basel; gestorben im 92. Altersjahr.PV Basel.

Brunner Franz, pensionierter Werk-führer, Olten; gestorben im 84. Alters-jahr. PV Olten und Umgebung.

Clerc Leo, pensionierter Rangierlokführer,St-Maurice; gestorben im 86. Altersjahr.PV Wallis.

Felder Emma, Witwe des Josef, Jona;gestorben im 96. Altersjahr. PV Glarus-Rapperswil.

Gendre Yvan, pensionierter Rangier-lokführer, St-Maurice; gestorben im77. Altersjahr. PV Wallis.

Gischard Theodor, pensionierterTechnischer Assistent, Muttenz; ge-storben im 83. Altersjahr. PV Basel.

Handschin René, pensionierterBahnhofinspektor, Bern; gestorbenim 92. Altersjahr. PV Bern.

Häusler Ernst, pensionierter Fach-beamter, Oberhasli; gestorben im84. Altersjahr. PV Zürich.

Hegner Heinrich, pensionierter Bahn-dienstvorarbeiter, Siebnen; gestorbenim 85. Altersjahr. PV Glarus-Rapperswil.

Hitz Alfred, pensionierter Betriebs-disponent, Niederuzwil; gestorbenim 82. Altersjahr. PV Wallis.

Huggenberger Paul, pensionierterHandwerkmeister, Hasle-Rüegsau;gestorben im 98. Altersjahr. VPT BLS,Pensionierte.

Humm Christian, pensionierterWagenkontrollbeamter, Chur; gestorbenim 92. Altersjahr. PV Buchs–Chur.

Imhof Josef, pensionierter Rangier-meister, Glattbrugg; gestorben im83. Altersjahr. PV Zürich.

Juon Jakob, pensionierter Wagen-kontrollbeamter, Schlieren; gestorbenim 85. Altersjahr. PV Zürich.

Kern Walter, pensionierter Bahnhof-vorstand, Mörschwil; gestorben im79. Altersjahr. PV St. Gallen.

Klaiss Franz, pensionierter Schienen-traktorführer, Weinfelden; gestorbenim 90. Altersjahr. PV Thurgau.

Kühni Ernst, pensionierter Wagen-kontrollbeamter, Oberwil BL; gestor-ben im 82. Altersjahr. PV Basel.

Löffel Ernst, pensionierter Bahnhof-vorstand, Aesch BL; gestorben im82. Altersjahr. PV Basel.

Meier Magdalena, Witwe des Willy,Rothrist; gestorben im 88. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Meierhofer Rudolf, Forch; gestorbenim 95. Altersjahr. VPT Forch.

Oberson Georges, pensionierterSchienentraktorführer, Bulle; gestor-ben im 73. Altersjahr. PV Fribourg.

Peterhans Josef, pensionierterRangierlokführer, Goldach; gestorbenim 93. Altersjahr. PV St. Gallen.

Reber Hilda, Witwe des Werner,Interlaken; gestorben im 90. Alters-jahr. PV Bern.

Reusser Hans, pensionierter Fahr-dienstleiter, Biel; gestorben im68. Altersjahr. PV Biel.

Schaffhauser Gertrud, Witwe desRudolf, Meilen; gestorben im 92. Alters-jahr. PV Zürich.

Scherrer Bertha, Erstfeld; gestorbenim 95. Altersjahr. PV Uri.

Signer Alois, pensionierter Zugführer,Wil SG; gestorben im 88. Altersjahr.PV St. Gallen.

Stuppan Giovanna, Witwe desDomenig, Scuol; gestorben im90. Altersjahr. VPT Rhätische Bahn.

Tschabold Heinz, pensionierterStellwerkbeamter, Thun; gestorbenim 82. Altersjahr. PV Bern.

Wiesendanger Heidi, Witwe desHermann, Zürich; gestorben im94. Altersjahr. PV Zürich.

Wüthrich Fritz, pensionierter Loko-motivführer, Oberwil BL; gestorbenim 82. Altersjahr. PV Basel.

Zimmerli Rosa, Witwe des Otto,Oftringen; gestorben im 92. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Unsere Verstorbenen

PV-Basel-Mitglied Fritz Miesch feierte am6. November in geistig und körperlich guterVerfassung seinen 100. Geburtstag. Nebstden Gratulationen des Vorstands des PVBasel und von ehemaligen Berufskollegendurfte er auch jene der Basellandschaftli-chen Regierung entgegen nehmen. Wirwünschen Fritz weiterhin gute Gesundheitund noch viele schöne Stunden im «Eben-Ezer» in Frenkendorf.

Rolf Deller, Präsident PV Basel

100 Jahre Fritz Miesch zVg

Ende September betrat der ZPV Calan-da Neuland: Der Vorstand folgte demVorschlag der Präsidentin und organi-sierte im Restaurant Brauerei in Chureinen Herbsthöck anstelle der Herbst-versammlung.

Die aktiven und pensionierten Mitglie-der waren mit Partner/in eingeladen zuDiskussion und Meinungsaustauschund zu einer Reise in fremde Länder mitdem Mitglied Sandro Triacca, der Fotosund Anekdoten aus Syrien/Jordanienvortrug. Seine Geschichten waren sehrinteressant, seine Bilder sehr schön,z. B. zeigte er, wie Fahrzeuge gedrehtwerden ohne Drehscheibe (siehe Foto).Herzlichen Dank Sandro für den unter-haltsamen Abend! Trotz der kleinenTeilnehmerzahl wird es in Zukunft er-neut ähnliche Anlässe geben mit neuenThemen. Der Vorstand hofft, dass esweitere Mitglieder gibt, die über ihreHobbys erzählen möchten, und so dieKameradschaft wieder gefördert wird.

Martha Knupp

Herbsthöck mit Fotoschau■ ZPV Calanda

zVg

www.sev-online.ch

Page 16: Kontakt sev 2014 22

......

16 AGENDAkontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

3. Dezember14 Uhr,Düdingen,Hotel Bahnhof

■ PV Bernwww.sev-pv.ch/bern

Weihnachtsfeier

Zum letzten Mal treffen wir uns zur Weihnachts-feier in Düdingen. Mit einem Tannenbaum, einerberndeutschen Geschichte von Hedi Gugger,dem Männerchor, einem Bläserquartett und miteinem offerierten Zvieri möchten wir die Feierwürdig gestalten. Wir hoffen, dass viele Sekti-onsmitglieder mit ihren Begleiter/innen teilneh-men. Bern ab 13.15 Uhr; Düdingen ab 16.47 oder17.17 Uhr.

2. DezemberBasel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Zug-personal Basel

Stammtisch

Wir treffen uns jeden ersten Dienstag im Monat.Kollegen auswärtiger Depots sind herzlichwillkommen.

1. Dezember14.15 Uhr,Rapperswil,EvangelischesKirchenzentrum

■ PV Glarus-Rapperswilwww.sev-pv.ch/gl-rw

Jahresschlussfeier

Wir treffen uns bei Kaffee und Kuchen undgeniessen ein Konzert der Lokofoniker ausSt. Gallen. Bereits heute ein Dankeschön für diemitgebrachten Gebäcke.

1. Dezember14.15 Uhr (Türöff-nung: 13.45 Uhr),Oberwinterthur,Hotel Römertor

■ PV Winterthur-Schaffhausen

Adventsfeier

Zur besinnlichen Feier begrüssen wir Zentral-präsident Ricardo Loretan, die Gemeindeleiterinvon Effretikon Monika Schmid, den PV-Chor unddie «Alte Garde».

Pensionierte SBBIm November ■ PV Luzern

www.sev-pv.ch/luzern

Nachbestellung desSEV-Taschenkalenders 2015

Falls die Bestellung bisher nicht erfolgt ist, bitte15 Franken überweisen mit dem zugestelltenEinzahlungsschein. Wenn Einzahlungsschein ver-loren, gibt Kassier Eugen Bammert Auskunft:041 280 24 84, [email protected].

26. November19.45 Uhr,Château d’Oex,Buffet de la Gare

■ VPT MOB

Herbstversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen. DieTraktanden werden in den Personalräumen aus-gehängt. Wir freuen uns auf viele interessierteKolleginnen und Kollegen.

27. NovemberNeu: 18.40 Uhr,Wattwil,RestaurantThurpark

■ VPT Südostbahnwww.sevsob.ch

Herbstversammlung

Alle aktiven und pensionierten Mitglieder sindherzlich eingeladen. Die Traktandenliste wird zugegebener Zeit in den Personalräumen ausge-hängt, auf der Website aufgeschaltet sowie denuns bekannten E-Mail-Adressen gemailt.

28. November20 Uhr, Ettingen,Rest. Rebstock

■ VPT BLT

Hock

Ungezwungenes Beisammensein für Gedanken-austausch unter Arbeitskolleginnen und -kolle-gen.

28. November20 Uhr,Menzingen,Rest. Ochsen

■ VPT Zug

Herbstversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.

2. Dezember14.15 Uhr(ab 13.30 UhrKalenderverkauf)Spiez,Gemeinde-zentrumLötschberg

■ VPT BLS, PensionierteBLS und Emmental

AusserordentlicheHauptversammlung(1. gemeinsameWeihnachtsversammlung)

Im Brennpunkt steht die Neuwahl des Vorstandsder beiden auf 1. Januar 2015 fusionierten Grup-pen. Referat von Grossrat Adrian Wüthrich zumThema «Werkstattbericht aus dem Grossen Rat– Ausblick auf die neue Legislatur». Infos vonSEV-Gewerkschaftssekretär Jérôme Hayoz zuAktuellem aus dem SEV und von der PK Symovaund von VPT-BLS-Präsident Balz Stöcklin von derSektion. Der Kalender kostet 14 Franken, inklusi-ve Unfallversicherung. Wer nicht an der Ver-sammlung teilnimmt, bestellt den Kalenderbei Kassier Roger Ritz, Oberlandstrasse 59,3700 Spiez, 033 654 37 53, [email protected] der Versammlung gibt’s einen Apéro.

4. Dezember19.30 Uhr, Worb,Gasthof Löwen

■ VPT RBS

Herbstversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.

7. Dezember14 bis 17 Uhr,Bergün,RestaurantWeisses Kreuz

■ VPT Rhätische Bahn,Gruppen SBV, I-Ba,R-Visiteure

Gemeinsame Herbst-versammlung

Neben den ordentlichen Traktanden stehen dieFAV-Verhandlungen im Zentrum. Je nach Verlaufder (schwierigen) Verhandlugen wird SEV-Vize-präsidentin Barbara Spalinger ebenfalls anwe-send sein. Anmeldung direkt an die Gruppen-obmänner oder einschreiben auf den ausgehäng-ten Listen.

Sektionen VPT20. November20 Uhr, Tafers,RestaurantMaggenberg

■ VPT TPF régionale

Herbstversammlung

Alle aktiven Kolleginnen und Kollegen sowie diePensionierten sind eingeladen. Nach der Ver-sammlung wird ein Essen serviert.

3. Dezember14.15 Uhr,Egnach,RestaurantSternen

■ PV Thurgau

Adventsfeier

Pfarrerin Meret Engel begleitet durch den Nach-mittag. Musikalische Unterhaltung durch dasPanflötenquartett Romanshorn. Am Schluss wirdein Imbiss offeriert. Anmeldung mit weissemTalon an Präsident Albert Mazenauer, Weiten-zelgstrasse 23, 8590 Romanshorn.

29. November18 Uhr,Hunzenschwil,RestaurantKastanienbaum

■ RPV Aargau

Herbstversammlung

Infos von der RPV-Präsidentenkonferenz sowieAktuelles aus dem SEV. Nach der Versammlungwird ein Nachtessen serviert. Anmeldung [email protected], 079 253 71 95.Die Traktandenliste wird in den Personal-zimmern ausgehängt.

2. Dezember16.30 Uhr,Schaffhausen(Wartehalle)

■ LPV Nordostschweiz

Wildessen

Wanderung zum Beringer Randen. Nachtessenab 18 Uhr. Anmeldelisten liegen in den Depotsauf. Pensionierte sind herzlich willkommen undmelden sich an bei Jürg Meyer, 051 281 58 75.

8. Dezember10 bis 18 Uhr,Basel, Personal-räumlichkeitendes ZP Basel

■ ZPV Basel

Voranzeige:Weihnachtsapéro

Als Gast begrüssen wir SEV-Vizepräsident Ma-nuel Avallone, der euch Auskunft zum neuenGAV geben kann und gerne eure Fragen beant-wortet. Genauere Infos siehe Aushang im DepotBasel. Der Vorstand freut sich auf euren Besuch.

12. Dezember17 Uhr,Trimmis,Schützenhaus

■ ZPV Calanda

Adventshöck

Eingeladen sind alle aktiven und pensioniertenMitglieder, sowie die SEV-Mitglieder der RhätiaWerte AG. Racletteessen und gemütliches Bei-sammensein in der Hütte im Trimmiser Wald.Unkostenbeitrag CHF 20 pro Person. Anmeldungbis 10. Dezember an Sabine Marugg,079 604 73 71, [email protected] in der ausgehängten Liste im ZP-ZimmerChur. Auch später Eintreffende sind herzlich will-kommen!

Sektionen26. November14.30 Uhr,Luzern,Rest. Weinhof(Nähe Hofkircheund KV)

■ LPV Luzern

Generalversammlung

Unser Gast ist LPV-Zentralpräsident Hans-RuediSchürch. Er referiert u. a. über den neuen GAVSBB und die Pensionierungsmodelle. Um 18 Uhrist das Abendessen und anschliessend Kegelnangesagt. Zum gemütlichen zweiten Teil sindwie immer die Partner/innen eingeladen.

28. November18.30 Uhr,Pfäffikon SZ,RestaurantSternen

■ AS Ost

Herbstversammlung

Informationen zu aktuellen Themen und zu denTätigkeiten der AS-Branchen. Zudem Ehrung un-serer SEV-Jubilar/innen. Anschliessend pflegenwir unser Netzwerk bei einem Nachtessen. An-meldung sofort an [email protected]. Bei Verhin-derung: dieselbe Veranstaltung findet auch am21. November in Zürich statt.

29. November16 Uhr,Schlieren,RestaurantSalmen

■ RPV Zürich

Herbstversammlung

Mit der Bahn erreichbar ab Zürich HB mit derLinie 31 bis Haltestelle Schlieren Zentrum (3 Mi-nuten) und S-Bahn Schlieren (5 Minuten). Refe-rent ist RPV-Zentralpräsident Hanspeter Eggen-berger mit News zum GAV SEV und aus demRPV. Anschliessend Nachtessen, bezahlt aus derSektionskasse. Anmeldung bis 23. November beiKassier Daniel Purtschert, 079 331 43 11 oderbei den Platzvertretern vor Ort.

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AGENDA ......

17kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Sport und Kultur

29. November16 bis 24 Uhr,Zürich,Volkshaus,Theatersaal

■ Denknetzwww.denknetz.ch

Jubiläumsfest«10 Jahre Denknetz»

Vortrag und Diskussion: Colin Crouch; Spoken-Word-Formation: Bern ist überall; Konzert: LesReines Prochaines u. a. Weitere Informationensiehe Website. Eintritt CHF 25; Tickets bestellenbis 25. November unter [email protected](Postadresse und Anzahl Tickets angeben).

16. Dezember9.30 Uhr,Bern, HB West-seite (Welle),Aufgang Gleis 5

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Wanderung in derUmgebung der Stadt Bern

St. Gallen ab 7.11 Uhr, Bern an 9.28 Uhr (Fahr-planänderungen vorbehalten). Wanderroute:Bahnhof, Schanze, Marzili, Elfenau, Paul-Klee-Zentrum, Bärenpark, Bahnhof; 3¾ Stunden,+/–250 m. Mittagessen im Restaurant Burgern-ziel. Rückfahrt ab Bern 17.32 Uhr. Anmeldung bis13. Dezember an Rolf Vogt, 027 346 11 94.

13. Dezember ■ ESC Basel, Ski undBergsport Krokus

Erbsensuppe-Essenbeim SC Grafenried

Basel SBB ab 8.04 Uhr, Olten ab 8.36 Uhr, Herzo-genbuchsee ab 8.58 Uhr (Bus), Grasswil Ober-dorf an 9.11 Uhr. Leichte Wanderung von Grass-wil nach Alchenstorf, zirka 1¼ Stunden.Alchenstorf ab 11.17 Uhr (Bus); Bern ab 12.05Uhr, Grafenried an 12.22 Uhr. Mittagessen. AmNachmittag leichte Wanderung möglich. Anmel-dung bis 9. Dezember an Edi Gerber, Eichmatt 7,3308 Grafenried, 031 767 76 33.

1. Dezember18 Uhr, Bern,Bollwerk,Instruk-tionszimmer P 245

■ EisenbahnerPhilatelisten Bern

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen.

25. November18.10 Uhr,Zürich, Haupt-bahnhof, Sitzungs-zimmer 2408

■ EisenbahnerPhilatelisten Zürich

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen.

16. Dezember11.30 Uhr,Brig-Glis,RestaurantRiver-Side

■ PV Walliswww.sev-pv.ch/wallis-valais

Weihnachtsfeier

Beginn mit Mittagessen. Beim Kaffee Abgabeder silbrigen und goldigen SEV-Abzeichen für 25und 40 Jahre SEV-Mitgliedschaft sowie der Eh-renurkunden für 40, 50 und 70 Jahre Treue zumSEV. Die Jubilar/innen wurden persönlich einge-laden. Eine grosse Tombola wartet auf Gewin-ner/innen. Traditioneller Glühwein zum Ausklangder Feier. Der Vorstand freut sich, mit allen Mit-gliedern gemütliche Stunden zu verbringen. Part-ner/innen sind herzlich willkommen. Unkosten-beitrag: CHF 30 pro Person, die Mehrkostenwerden aus der Sektionskasse bezahlt. An-meldung bis 14. Dezember bei Walter Schmidmit dem zugestellten Anmeldeformular, mailenan [email protected] oder 027 923 54 31,079 872 38 37. Die Weihnachtsfeier fürs Unter-wallis findet am 11. Dezember um 11.30 Uhr imgleichen Rahmen in Martigny statt.

11. Dezember14.15 Uhr,St. Gallen–St. Georgen,Restaurant Adler

■ PV St. Gallen

Adventsfeier

Bus 2 oder 8 ab Bahnhofplatz St. Gallen bis Hal-testelle «Kirche St. Georgen». Nebst den übli-chen Mitteilungen bringt uns Pfarrer MarkusUnholz von St. Georgen in Adventsstimmung.Nach einer Darbietung einer Panflötengruppebeenden wir die Feier mit einem Nachtessen.

10. Dezember11 Uhr,Mendrisio,CentroManifestazioni,Mercato Coperto

■ PV Ticinowww.sev-pv.ch/ticino

Weihnachtstreffen

Beginn mit Apéro, dann Begrüssung durch denSektionspräsidenten. Anschliessend gemeinsa-mes Mittagessen (40 Franken, inklusive Geträn-ke). Weitere Auskünfte siehe Website. Anmel-dungen bis 1. Dezember an Renato Bomio,[email protected], 091 743 80 66.

10. Dezember14 Uhr,Basel,Volkshaus,Grosser Saal

■ PV Basel

Weihnachtsfeier

Alle Mitglieder mit Partner/in sind zu diesem be-sinnlichen und gemütlichen Nachmittag eingela-den. Musik mit zarten Tönen und Gesang berei-chern das Programm. Dazwischen gibt es einePause zur Einnahme der traditionellen «Gräti-mannen» und Kaffee. Wir freuen uns auf Euch. Diverse

11. Dezember14 Uhr (13.20 UhrTüröffnung),Erstfeld,PfarreizentrumSt. Josef

■ PV Uri

Adventsfeier

Zum besinnlichen Nachmittag bei weihnächtli-cher Stimmung sind alle Verbandsmitglieder mitPartner/in herzlich eingeladen. Der Vorstandfreut sich auf zahlreiches Erscheinen.

9. Dezember14.15 Uhr,Windisch,reformiertes-Kirchgemeinde-haus

■ PV Aargau

Adventsfeier

Begrüssung durch Sektionspräsident Ueli Röt-henmund, Konzert des Schülerchors des Dorf-schulhauses Windisch. Danach besinnlicheWorte mit Pfarrer Thomas Jenelten und PV-Zent-ralpräsident Ricardo Loretan. Imbiss mit Kaffeeund Gebäck offeriert von der Sektion. Getränkeauf eigene Kosten. Anmeldung mit gelber Karteoder mailen an [email protected].

4. Dezember11.45 Uhr,Bassecourt,Café du Jura(5 Minutenvom Bahnhof)

■ PV Jura

Nikolausfeier

Mittagessen offeriert aus der Sektionskasse (dieGetränke sind selber zu bezahlen). Unterhaltungdurch den PV-Chor und den «cor des alpes» mitTrompetenmusik. Auch das Lotto findet statt(Lottopreise sind sehr willkommen). Merci an al-le, die Güetzi oder einen Cake bringen. An-meldung bis 29. November an Präsident PierreAckermann, 032 422 48 35, [email protected].

4. Dezember14 Uhr, Olten,Rest. Bahnhof(Gleis 13)

■ Pensioniertes Zug-personal Olten

Stammtisch

Gemütliches Beisammensein. Auch Kollegen vonauswärtigen Depots sind herzlich willkommen.

4. Dezemberab 14 Uhr,Basel,Rest. Bundesbahn

■ Pensioniertes Rangier-personal Basel

Hock

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag imMonat. Die Kollegen von anderen Abteilungensind herzlich willkommen.

3. Dezember10 Uhr,Zürich,RestaurantSt. Gallerhof

■ PV Zürich

Stammtisch

Wir treffen uns immer am ersten Mittwoch imMonat im Restaurant St. Gallerhof, Konrad-strasse 2 (Tramhaltestelle Sihlquai).

9. Dezember14 Uhr,Luzern, Allmend,Armee-Ausbil-dungszentrum

■ PV Luzernwww.sev-pv.ch/luzern

Adventsfeier

Mit zarten Tönen stimmen uns Jugendliche derViolinschule Suzuki auf die Festtage ein. Die «Zi-ach & Zupf Musig» bringt mit einem steirischenWeihnachtsprogramm etwas Licht in die dunkleJahreszeit. Wir freuen uns auf einen fröhlichenund besinnlichen Nachmittag mit vielen Mitglie-dern samt Partner/in. Dazu benötigen wir eureAnmeldung bis am 4. Dezember an ein Vor-standsmitglied. Ab Bahnhof Luzern Bus Nr. 1 bisEichhof (Abfahrt alle 7 bzw. 8 Minuten), Bus Nr.20 bis Allmend (Messe Luzern), Abfahrt XX.00,XX.15, XX.30, XX.45 Uhr; S4 bzw. S5 bis LuzernAllmend / Messe, Abfahrt XX.12, XX.27, XX.42,XX.57 Uhr. Ab allen Haltestellen 8 bis 10 Minu-ten zu Fuss zum Versammlungslokal.

4. Dezember14 Uhr,Biel,RestaurantRomand(Bus bisZentralplatz)

■ PV Bielwww.sev-pv.ch/biel-bienne

Chlouserfeier

Wir laden zum gemütlichen Zusammensein ein.Nach den Ehrungen der Mitglieder mit 40, 50,60, 70 und 80 Jahren Zugehörigkeit zum SEVwird Pfarrer Eric Geiser, Seelsorger im SZB Biel,auf die kommende Advents- und Weihnachtszeiteinstimmen. Anschliessend wird ein warmerZvieri-Teller durch die Sektion offeriert; die Ge-tränke sind durch die Teilnehmenden zu bezah-len. Der Anlass wird von Liedern des Männer-chors der pensionierten Eisenbahner umrahmt.

9. Dezember13.45 Uhr,Olten,Stadttheater

■ PV Olten und Umgebung

Weihnachtsfeier

Die Weihnachtsfeier wird umrahmt vom PV-Männerchor, von Stadtpfarrer Hanspeter Bet-schart und der Gruppe Accelerando der Musik-schule Olten. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

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SERVICE ......

19kontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

Bei der SBB wird Sicherheitam Arbeitsplatz («Stop Risk»)zu Recht grossgeschrieben.Jedoch reitet man auf gewis-sen Risiken unverhältnismäs-sig herum und schenkt ande-ren zu wenig Beachtung.Wenn jemand mal keinenHelm oder keine Sicherheits-schuhe trägt, wird er/sie zueiner Zielvereinbarung ver-knurrt. Im Gegensatz dazu istmir der Fall eines langjähri-gen Alkoholikers bekannt,der seine sicherheitsrelevan-te Funktion mehr oder weni-ger ausübte — und es pas-sierte rein gar nichts, auchnicht nach einer Meldung andie Vorgesetzten.Ein anderer blinder Fleck wur-de mir durch folgendes Erleb-nis bewusst: Im Sommer2013 meldete ich meinemTeamleiter, dass ich mich we-gen kurzen Schwindelanfäl-

len in unregelmässigen Ab-ständen in ärztlicher Behand-lung befinde. Der Teamleiternahm meine Meldung zurKenntnis, reagierte aber nichtdarauf. Auch der Arzt vomMedical Service SBB ignorier-te meine Beschwerden. AnNeujahr 2014 erlitt ich danneinen schweren epileptischenAnfall. Was wäre wohl pas-siert, wenn ich diesen Anfallwährend meines Dienstes,z. B. während einer Rangier-fahrt im Pikettdienst oder ei-ner Dienstfahrt mit dem Autoerlitten hätte? Stop Risk!Ich liess mich dann EndeFebruar 2014 nach 37 Dienst-jahren als Visiteur (neu Tech-nischer Kontrolleur Cargo TKC)knapp 3 Jahre vorzeitig pensi-onieren – im Frust. Denn seitder Umwandlung der SBB ineine SBB AG geht es nur nochtalwärts mit Cargo. Vor der AG

hatten wir Vorgesetzte bis indie Teppichetagen hinauf, dieetwas von ihrem und unseremJob verstanden. Man konntebei ihnen jederzeit Hilfe bean-spruchen und sie gaben kom-petent Auskunft. Heute sitzenin den Teppichetagen vieleLeute (vor allem ehemaligeHSG-Studenten), die nichtsvon ihrem Job verstehen unddiesen nur dank guter Bezie-hungen erhalten haben. Dafürwerden externe Berater fürviel Geld beigezogen. DieseKaderleute haben vor allemeines im Sinn: möglichstschnell möglichst viel abkas-sieren, Mitarbeiter in Über-kleidern abbauen und wiederverreisen.Ich wünsche all meinen ehe-maligen echten Arbeitskolle-ginnen und -kollegen alles Gu-te und mehr Zivilcourage!

Beat Hächler, frühpens. TKC Aarau

Unterschätzte Risiken und Frust

Leserbrief

§So haben wir auch hiereine Kategorie Arbeit-nehmender, die beson-ders zu behandeln sind.Die Lernenden.

Link zum Recht

Art. 344 Obligationenrechtbesagt, dass sich der Ar-beitgeber durch einen Lehr-vertrag verpflichtet, die ler-nende Person für eine be-stimmte Berufstätigkeitfachgemäss zu bilden unddie lernende Person, zudiesem Zweck Arbeiten imDienst des Arbeitgebers zuleisten.

Arbeiten zum Zweck derAusbildungSomit ist die gesamte Lehr-zeit darauf ausgerichtet,den angestrebten Beruf zuerlernen. Natürlich müssendie Lernenden auch arbei-ten. Diese Arbeitsleistungdient aber nicht der Errei-

Sie sind eine besondere KategorieWie überall gilt der Grundsatz der Gleichbehandlung auch in der Arbeitswelt. Wie überall stimmt das natürlich nicht ganz, so auch in der Arbeitswelt.

chung der Unternehmens-ziele, sondern einzig undalleine der Ausbildung.Was heisst das nun kon-kret?

Rücksicht aufAusbildungsstand nehmenDie Lernenden haben denAnweisungen und den Re-geln des Arbeitgebers zufolgen, solange dies derAusbildung dient. Selbstver-ständlich haben sie auch zuarbeiten und dies auch inguter Qualität. Die Qualitätder Arbeitsleistung ist hieraber auf den Stand der Aus-bildung auszurichten. Sokann von einem Drittlehr-jahr-Lernenden durchausmehr erwartet werden alsvon einem Lernenden imersten Lehrjahr.Der Arbeitgeber darf seineLernenden aber nicht ein-fach als billige Arbeitskräf-te einsetzen. Er hat sie

nach allen Regeln derKunst auszubilden. Die Ar-beiten werden also nichtnur zugeteilt. Vielmehrsind diese zu erklären, dieAusführung in Bezug aufdie Lerninhalte zu überwa-chen, und die Auszubilden-den sind in den Arbeits-schritten zu begleiten. Esmuss die Zeit für die Be-rufsschule und die für dieAusbildung notwendigenKurse zur Verfügung ge-stellt werden.Fehler und Schäden, dieein Lernender verursacht,dürfen nicht einfach die-sem zugerechnet werden.Hier muss abgeklärt wer-den, ob der Lernende siebeim aktuellen Stand sei-ner Ausbildung überhaupthätte vermeiden könnenbzw. ob er die entsprechen-den Instruktionen erhaltenhat. Hier ist der Ausbildnerin die Pflicht zu nehmen.

Schutz der PersönlichkeitDa es sich bei den Lernen-den meist um junge Men-schen handelt, sind diesein ihrer Persönlichkeit nochstärker zu schützen als dieanderen Mitarbeitenden.Das Abhängigkeitsverhält-nis zum Lehrbetrieb ist un-gleich grösser als bei ei-nem normalen Arbeitsver-trag. Doch nicht nur jungeErwachsene unterstehenden Regeln des Lehrvertra-ges, das oben Gesagte giltauch für Leute in Zweitaus-bildung im etwas vorge-rückteren Alter.

Keine Billig-ArbeitskräfteLehrverhältnisse sind alsokeine Billigarbeitsverträge,sondern Verträge, die manzum Zweck der Ausbildungeingeht. Diese sind auf dieAusbildungszeit befristetund somit im Grunde nichtkündbar. Wenn es sich aber

herausstellt, dass die Aus-bildung in dieser Form oderan diesem Ort nicht mög-lich ist, kann aus wichtigenGründen gekündigt wer-den.Am Ende der Ausbildunghat der erfolgreiche Berufs-einsteiger Anspruch auf einArbeits- bzw. Ausbildungs-zeugnis. Dieses muss Aus-kunft geben über die ge-samte Zeit der Ausbildungund muss auch die Arbeits-leistung qualifizieren. Da-bei ist aber wirklich daraufzu achten, dass die Leis-tung im Rahmen einer Aus-bildung und nicht einer or-dentlichen Anstellung er-folgte.

Der SEV ist für euch da!Für Fragen zu Lehrverträgenstehen der SEV, die Berufs-schule oder der Ausbildungs-betrieb zur Verfügung.

Rechtsschutzteam SEV

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft desVerkehrspersonals SEV und erscheint vierzehntäglich.

ISSN 1662-8454

Auflage: 30 088 Ex. (Gesamtauflage 44 656 Ex.), WEMF-beglaubigt31.10.2013

Herausgeber: SEV, www.sev-online.ch

Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, VivianBologna, Anita Engimann, Beatrice Fankhauser, Markus Fischer,Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Jörg Matter, Patrizia Pellandini,Henriette Schaffter

Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstrasse 35, Postfach,3000 Bern 6; [email protected]; Telefon 031 357 57 57, Telefax031 357 57 58

Abonnemente und Adressänderungen:SEV, Mitgliederdienste, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6;[email protected], Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58.Das Jahresabonnement kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–.

Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa;Telefon 044 928 56 11, Telefax 044 928 56 00,[email protected], www.zs-werbeag.ch

Produktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch

Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Solprint, Subingen;www.solprint.ch. Ein Unternehmen der AZ Medien AG.

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheintam 4. Dezember 2014.Redaktionsschluss Sektionsteil: 27. November 2014, 8 Uhr.Inserateschluss: 24. November 2014, 10 Uhr.

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20 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 22/1420. November 2014

SEV-Gewerkschaftssekretär UrsHuber, AS-Präsident Peter Käpp-ler und der Vorstand um Präsi-dent Ahmet Kastrati sind zufrie-den: Das Resultat der Verhand-lungen mit der Securitrans AGkann sich sehen lassen:■ Ab 2015 gilt eine massiv

verbesserte Ferienregelung:6 Wochen bis und mit dem20. Altersjahr.5 Wochen ab Beginn des 21.Altersjahres (Kalenderjahr).6 Wochen ab Beginn des 50.Altersjahres (Kalenderjahr).

■ Für individuelle Lohnerhöhun-gen im Rahmen des Lohn-systems werden 0,5 % derLohnsumme bereitgestellt.

■ Für Leistungsboni stehen1 488 000 Franken zur Verfü-gung. Dies erlaubt die Fort-führung der Leistungsboni aufdem Niveau des Jahres 2014.

■ Für neue Mitarbeitende gilt ei-ne verbesserte Lohnsituation.

Was lange währt …Der SEV hat seit Jahren für einestark verbesserte Ferienrege-lung gekämpft. Nach den letzt-jährigen Lohnverhandlungenkonnte von der Securitrans ei-ne feste Zusicherung für einebessere Ferienregelung er-reicht werden. Im Rahmen derLohnverhandlungen 2014 si-cherte Securitrans schriftlichdie «Umsetzung einer Ferienre-gelung gemäss Personalbe-gehren 2014 des SEV» zu, wenngewisse Rahmenbedingungen(Ausschreibungen, Gleisbau-vertrag) geregelt wären.

Versprechen eingehaltenDer SEV stellt fest, dass dieLeitung Securitrans dieses Ver-sprechen eingehalten hat. Ob-wohl die Forderungen nichtganz vollständig übernommenwurden, haben z. B. über 700Mitarbeitende neu 5 Wochenstatt nur 4 Wochen Ferien.Der jahrelange Einsatz des SEVund seiner Securitrans-Mitglie-der hat sich gelohnt. Dennnicht vergessen: Ferienansprü-

che geniessen einen sehr ho-hen Schutz und können vomArbeitgeber nicht einfach be-liebig verschoben, gestrichenoder verordnet werden. Die Po-litik des SEV, Schritt für Schrittin Verhandlungen die Arbeits-bedingungen zu verbessern,hat sich einmal mehr bewährt.

Sozialpartnerschaft verletztNoch bleibt aber einiges zu tun.So hat Securitrans im Tessinneun Mitarbeitenden gekündigt,ohne die Gewerkschaften auchnur darüber zu informieren; kor-rekt wäre gewesen, sie einzube-ziehen und gemeinsam Lösun-gen zu suchen. Dahinter stehtein weitgehender Auftragsstoppder SBB im Frühling 2014. DerSEV hat durch eine direkte Inter-vention bei der SBB immerhinerreicht, dass Securitrans erneutAufträge erhielt.Zudem ist die Einhaltung desGAV betreffend frühzeitiger re-spektive rechtzeitiger Avisierungder Einsätze ein viel diskutiertesThema. Dabei gilt auch hier: Jemehr Mitarbeitende organisiertsind, desto mehr Kraft und bes-sere Kenntnisse von Problemenhat die Gewerkschaft. pan.

Der jahrelange Einsatzdes SEV und seiner Mit-glieder hat sich gelohnt.In den Verhandlungenmit Securitrans über dieFerienregelung konntensubstanzielle Verbesse-rungen erzielt werden.

Mehr Ferien bei SecuritransSEV erreicht in den Verhandlungen mit Securitrans einen grossen Erfolg

Secu

ritra

ns

Eine faire Entschädigung für harte und verantwortungsvolle Arbeit.Das fordert der SEV auch für die Angestellten der Securitrans.

Das Bild in der letzten Ausgabezeigte das «Dépôt de la Jonction»der TPG an der gleichnamigenStrasse in Genf.Ein erklärendes Bild finden Sieunter www.sev-online.ch.

Der Preis, 40 Franken in Reka-Checks, geht an

Erwin Suter aus Suhr, Mitglieddes PV Aargau.

Wiederum lautet unsere Frage:«Wo ist das?»

Der Preis wird unter allenTeilnehmenden mit der richtigenAntwort verlost. Der Name derGewinnerin oder des Gewinnersund die Lösung erscheint in dernächsten Nummer. Über denWettbewerb wird keine Korres-pondenz geführt.

So nehmen Sie teil:

Per Postkarte:Schreiben Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse auf einePostkarte und schicken Sie sie bisMittwoch, 26. November, an:

SEVPhotomystèrePostfach3000 Bern 6

Per E-Mail:Schicken Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse perE-Mail an [email protected]

Im Internet:Unter www.sev-online.ch klickenSie auf die Box Photomystèrerechts unterhalb der Agenda undfüllen danach alle Felder aus.

Photomystère: «Wo ist das?»

Tibe

rt Ke

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