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Kontakt sev 2015 05

Date post: 08-Apr-2016
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Das Bundesgericht gab der Gewerk- schaft Unia Recht: Die Verkäuferinnen und Verkäufer des Genfer Warenhauses Manor, die die ganze Zeit ohne Tages- licht arbeiten müssen, haben pro Tag Anrecht auf zwei 20-minütige, bezahlte Zusatzpausen, um nach draussen gehen zu können. Denn das Tageslicht hat ei- nen grossen Einfluss auf den Tag-Nacht- Rhythmus und auf die Qualität des Schla- fes. Und wie steht’s beim öV-Personal? Fokus Seite 20 Gewerkschaftlicher Erfolg Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 05 19. März 2015 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Der Ständerat lehnt das Begehren der Auto- lobby, die drei Milliarden der Mineralölsteuer nur noch für die Strasse zu verwenden, klar ab. Seite 8 31 : 4 gegen die «Milchkuh-Initiative» Die VPT-Branche Bahn diskutierte mit Markus Frei, Personalchef SOB. Seite 5 HR im Sandwich Hes Der Vorstand hatte an seiner letzten Sitzung ein gewichtiges Thema: die Finanzen des SEV. Die aktuellen Zahlen geben Grund zur Freude. Seiten 2 & 3 SEV-Vorstand freut sich über Finanzen Noch immer verdienen die Frauen im Schnitt (Medianlohn) fast 20 % weniger als die Männer, wobei über ein Drittel dieser Lohndifferenz (37,6 %) nicht durch objektive Kriterien wie Unter- schiede bei Ausbildung, Dienstalter, Tä- tigkeitsbereich usw. erklärbar sind, wie Anfang 2013 eine Untersuchung der Universität Freiburg bei der Privatwirt- schaft feststellte. «Ist das gerecht? Nein! – Macht euch das wütend? Ja!», tönte es an der Demo unmissverständ- lich. Die Tausenden von Mitgliedern und Sympathisant/innen eines breiten Bündnisses sind sich einig: Es braucht in Betrieben mit über 50 Mitarbeiten- den obligatorische Lohnkontrollen. Dossier auf Seite 10 bis 12 Über 12 000 Frauen und Män- ner machten am 7. März in Bern Druck für ein neues Ge- setz, das die Arbeitgeber zu Lohnkontrollen verpflichtet. «Liberté, égalité, solidarité»: eindrückliche Kundgebung für die Lohngleichheit 20 % ungleich = total ungerecht ma Über 12 000 Menschen auf dem Bundesplatz: Wenn so viele etwas fordern, kann die Politik nicht einfach darüber hinweggehen. «Ein BLS-Förder- band am Gotthard wäre möglich», er- klärte der Leiter Au- toverlad BLS, Urs Hochuli, am 27. Fe- bruar an einer Pres- sefahrt der Bahn- journalisten, wo er auf deren Wunsch zu diesem Thema referierte. Dort wie auch im Interview mit kontakt.sev be- tonte er, dass die BLS die nötigen sie- ben Autozüge nach dem rund dreijäh- rigen Gotthard-Einsatz weiter auf ihrer Stammstrecke am Lötschberg und Simplon verwenden könnte. Dies dank dem «puren Glücksfall», dass ihre heutigen Autozüge bis etwa 2030 er- setzt werden müssen. Somit könnte die BLS dem Bund als Besteller des Gotthard-Autoverlads einen grossen Teil der Zugbeschaffungskosten von rund 70 Millionen Franken erlassen. Im Interview sagt Hochuli auch, warum die BLS den Autoverlad Brig–Iselle En- de 2017 von der SBB übernehmen will und wie sie mit dem für sie wichtigen Walliser Tourismus eng kooperiert. Interview auf Seite 6 bis 7 Sanierung des Gotthard-Strassentunnels: Für die PW braucht es keine zweite Röhre BLS könnte Autoverlad günstig anbieten Fi
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Page 1: Kontakt sev 2015 05

Das Bundesgericht gab der Gewerk-schaft Unia Recht: Die Verkäuferinnenund Verkäufer des Genfer WarenhausesManor, die die ganze Zeit ohne Tages-licht arbeiten müssen, haben pro TagAnrecht auf zwei 20-minütige, bezahlteZusatzpausen, um nach draussen gehenzu können. Denn das Tageslicht hat ei-nen grossen Einfluss auf den Tag-Nacht-Rhythmus und auf die Qualität des Schla-fes. Und wie steht’s beim öV-Personal?

Fokus Seite 20

Gewerkschaftlicher Erfolg

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 05

19. März2015

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Der Ständerat lehnt das Begehren der Auto-lobby, die drei Milliarden der Mineralölsteuernur noch für die Strasse zu verwenden, klar ab.

Seite 8

31 : 4 gegen die «Milchkuh-Initiative»Die VPT-Branche Bahndiskutierte mit MarkusFrei, Personalchef SOB.

Seite 5

HR im Sandwich Hes

Der Vorstand hatte an seiner letzten Sitzungein gewichtiges Thema: die Finanzen des SEV.Die aktuellen Zahlen geben Grund zur Freude.

Seiten 2 & 3

SEV-Vorstand freut sich über Finanzen

Noch immer verdienen die Frauen imSchnitt (Medianlohn) fast 20 % wenigerals die Männer, wobei über ein Dritteldieser Lohndifferenz (37,6 %) nichtdurch objektive Kriterien wie Unter-schiede bei Ausbildung, Dienstalter, Tä-tigkeitsbereich usw. erklärbar sind, wieAnfang 2013 eine Untersuchung derUniversität Freiburg bei der Privatwirt-schaft feststellte. «Ist das gerecht?Nein! – Macht euch das wütend? Ja!»,tönte es an der Demo unmissverständ-lich. Die Tausenden von Mitgliedernund Sympathisant/innen eines breitenBündnisses sind sich einig: Es brauchtin Betrieben mit über 50 Mitarbeiten-den obligatorische Lohnkontrollen.

Dossier auf Seite 10 bis 12

Über 12 000 Frauen und Män-ner machten am 7. März inBern Druck für ein neues Ge-setz, das die Arbeitgeber zuLohnkontrollen verpflichtet.

«Liberté, égalité, solidarité»: eindrückliche Kundgebung für die Lohngleichheit

20 % ungleich = total ungerecht

ma

Über 12 000 Menschen auf dem Bundesplatz: Wenn so viele etwas fordern, kann die Politik nicht einfach darüber hinweggehen.

■ «Ein BLS-Förder-band am Gotthardwäre möglich», er-klärte der Leiter Au-toverlad BLS, UrsHochuli, am 27. Fe-bruar an einer Pres-sefahrt der Bahn-journalisten, wo er auf deren Wunschzu diesem Thema referierte. Dort wie

auch im Interview mit kontakt.sev be-tonte er, dass die BLS die nötigen sie-ben Autozüge nach dem rund dreijäh-rigen Gotthard-Einsatz weiter auf ihrerStammstrecke am Lötschberg undSimplon verwenden könnte. Dies dankdem «puren Glücksfall», dass ihreheutigen Autozüge bis etwa 2030 er-setzt werden müssen. Somit könntedie BLS dem Bund als Besteller des

Gotthard-Autoverlads einen grossenTeil der Zugbeschaffungskosten vonrund 70 Millionen Franken erlassen.Im Interview sagt Hochuli auch, warumdie BLS den Autoverlad Brig–Iselle En-de 2017 von der SBB übernehmen willund wie sie mit dem für sie wichtigenWalliser Tourismus eng kooperiert.

Interview auf Seite 6 bis 7

Sanierung des Gotthard-Strassentunnels: Für die PW braucht es keine zweite Röhre

BLS könnte Autoverlad günstig anbieten

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Page 2: Kontakt sev 2015 05

Personen wechseln■ In den Geschäftsleitungenvon SBB Infrastruktur und SBBCargo dreht sich das Personen-karussell. Bruno Stehrenberger,heute Leiter des Betriebs Infra-struktur, verlässt die SBB. SeinNachfolger wird per 1. Mai Ru-dolf Büchi, der seit über 35 Jah-ren bei der SBB arbeitet, heuteals Leiter Produktion bei SBBCargo.Damit muss auch sein Postenneu besetzt werden. Neuer Lei-ter Produktion wird Jon Bisaz,der seit 2010 bei der SBB ist.

Geld für Zeit■ Die NordwestschweizerKantone haben 2014 erstmalsdie Leistungen der SBB bei derS-Bahn Basel beurteilt. Für guteLeistungen in den BereichenPünktlichkeit und Sauberkeit inden Zügen erhält die SBB nuneinen Bonus. Für einen grösse-ren Bonus müsste insbesonderedas Ergebnis bei der Kunden-zufriedenheit und Sauberkeitder Bahnhöfe besser werden.

Geld für Ceva■ Die grenzüberschreitendeS-Bahn in der Genferseeregionist einen Schritt weiter. Ineinem Abkommen haben dieSchweiz und Frankreich dieRealisierung von Infrastrukturender Ceva (Cornavin–Eaux-Vi-ves–Annemasse) beschlossen.Zum Programm gehören in derSchweiz 14 neue Bahnkilome-ter, vier neue Stationen und derUmbau von zwei Bahnhöfen.Frankreich wird einen zwei Kilo-meter langen Streckenabschnittbis in den Bahnhof Annemassefinanzieren. Siebzehn neueKompositionen sollen die Per-sonen dereinst transportieren.

Bus für die Zukunft■ Ebenfalls in Genf, vom Flug-hafen nach Carouge, wird abDezember 2016 ein für dieSchweiz neuartiger Bus verkeh-ren: ein Elektrobus ohne Ober-leitung, dafür mit Batterie aufdem Dach. Die Batterie soll imSchnitt an jeder vierten Halte-stelle aufgeladen werden, wasnur 15 Sekunden dauert.

NEWS

Der Lenkungsausschuss Swiss-Pass habe beschlossen, die ro-te Karte ab 15. Juni zu verkau-fen, gab Ueli Stückelberger,Direktor des Verbands öffentli-cher Verkehr VöV, am 10. Märzvor den Medien bekannt.«Der SwissPass ist für den öVSchweiz ein enorm wichtigerund grosser Schritt», erklärteJeannine Pilloud, Leiterin SBBPersonenverkehr. «Denn damitschafft der öV Schweiz eineeinheitliche Karte, auf der inZukunft Abonnemente und Ti-ckets des öV integriert werden

können. Aber der SwissPasskann noch mehr: Nicht nur öV-Fahrausweise können über ihngekauft werden, sondern auchAngebote von Partnern wiezum Beispiel Skitickets oderMobility Carsharing. Die Ange-bote werden laufend ausge-

baut.» Definitiv dabei sind fol-gende Skigebiete und Berg-bahnen: Jungfraubahnen, Aro-sa Lenzerheide, Hoher Kasten,Lauchernalp, Flumserberg,Stoos und Engelberg Titlis.Ab 1. August erhalten alle Kun-den/innen ihr General- oder

Halbtaxabo in Form des Swiss-Pass. Ab 2016 werden auchVerbundabos über den Swiss-Pass erhältlich sein, später fol-gen kontinuierlich weitereFahrausweise und zusätzlichePartnerdienste.Auf dem SwissPass aufge-druckt sind lediglich Foto, Na-me, Geburtsdatum und eineunpersönliche Identifikations-nummer der Kundin oder desKunden. Auf der Karte inte-griert ist ein RFID-Chip. Dieserreferenziert auf eine Daten-bank, in der die Abonnementeund die Partnerdienste hinter-legt sind. Bei der Kontrollewird auf dem Lesegerät desKontrollpersonals ersichtlich,welches Abo der/die Reisendebesitzt. Die Anforderungen desDatenschutzes sind erfüllt. VöV

Der SwissPass kommt

Am 1. August führt dieöV-Branche den Swiss-Pass schweizweit ein.Sein Verkauf startetaber schon früher.

Einheitliche öV-Karte mit Ausbaupotenzial

VöV

Damit sollen mittelfristig drei Millionen Reisende unterwegs sein.

Finanzchef Aroldo Cambi rech-nete dem Vorstand vor, wiesich die Finanzlage des SEV imNormalfall jährlich entwickelt:Der Mitgliederrückgang einer-seits und steigende Personal-und Sachkosten andererseitsbewirken Jahr für Jahr eine Ver-schlechterung der Rechnungs-situation um rund 275 000Franken.So gesehen verlief 2014 aus-gesprochen gut. Der Mitglie-derrückgang um 555 Personenwirkte sich bei den Beiträgenmit einer Einbusse von rund ei-nem Prozent aus. Dem standenjedoch bessere Dienstleis-tungseinnahmen, leicht höhe-re Vollzugskostenbeiträge und

auch ein etwas besserer Ver-mögensertrag gegenüber. Vorallem aber gelang es, auch denSachaufwand tiefer zu halten,so dass im Vergleich zu 2013insgesamt ein besserer Ab-schluss zustande kam. Das rei-ne Rechnungsergebnis, vor Zu-weisungen und Entnahmen inFonds und Rückstellungen,weist einen Überschuss von212 000 Franken aus. Darinbereits enthalten ist eine Zah-lung von 500 000 Franken andie Ferienheimgenossenschaft,um deren Bilanz trotz schlech-ter Saison des Hotels Brensci-no zu stabilisieren.

Gesunde BasisAroldo Cambi stellte abschlies-send fest: «Wir haben eine ge-sunde Bilanz und damit einegute Ausgangslage für die Zu-kunft, wobei wir bekannte Risi-ken im Auge behalten müs-sen.» Dabei nannte er ins-besondere das aktuelle Zins-niveau, das in den nächstenJahren mehrere hunderttau-send Franken Rendite-Einbus-

sen bei Finanzanlagen bewir-ken wird, sowie das Hotel Bren-scino, wo die Auswirkungen dereingeleiteten Massnahmennoch nicht abzusehen sind.«Dank Sparmassnahmen, ins-besondere bei der Mitglieder-zeitung, werden wir noch einigeJahre auf eine Beitragserhö-hung verzichten können», be-tonte Cambi.Der Vorstand folgte den Anträ-gen der Geschäftsleitung undder Revisionsstelle und geneh-migte den Jahresabschluss.Der Überschuss (410 000 Fran-ken nach Zuweisungen undEntnahmen) wird auf die neueRechnung übertragen.

Neue RevisionsstelleDer SEV vergibt den Auftrag zurgesetzlichen Rechnungsrevi-sion jeweils für vier Jahre. Inden letzten Jahren war die T&RAG Revisionsstelle. Für diekommenden vier Jahre ent-schied sich der Vorstand, dasMandat an die Core Partner AGzu vergeben; diese ist bereitsals Revisionsstelle der SEV-Pen-

sionskasse tätig; der SEV erreichttiefere Kosten, indem er die Pensi-onskassenrechnung und die Ver-einsrechnung von der gleichenStelle revidieren lässt.

GPK positiv gestimmtNeben dem Geschäftsbericht be-handelte der Vorstand auch denBericht der Geschäftsprüfungs-kommission. Deren PräsidentKurt Wüger zog eine insgesamtpositive Bilanz. Die Kommissi-onsmitglieder hätten bei ihrenGesprächen mit dem SEV-Perso-nal und bei der Teilnahme an Ver-anstaltungen des SEV eine guteStimmung festgestellt. Beson-ders erwähnte er, dass der Vor-stand seine Aufgaben aktiverwahrnehme als zu Beginn derNeuorganisation. Weiter stellte erfest, dass die Verjüngung bei derBelegschaft des SEV zu einer Ver-besserung des Arbeitsklimas ge-führt habe. Speziell lobend er-wähnte die GPK die Anstellungmehrerer Frauen sowie das Pro-jekt Sektionscoaching, das siezur Weiterführung empfiehlt.

Peter Moor

Finanziell den UmständenVorstand SEV genehmigt Jahresabschluss 2014

Die Jahresrechnung desSEV schliesst mit einemÜberschuss von212 000 Franken. Rück-läufige Mitgliederein-nahmen konnten mitebenfalls tieferem Auf-wand kompensiert wer-den.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Hes

Bild der Woche

«Danke Elena!»: Am 5. März verteilte Sektionscoach Elena Obreschkow an der BranchentagungBahn SEV-Biberli mit QR Code, wie sie auch von den Sektionen abgegeben wurden oder nochwerden. 2015 sind zwei weitere SEV-Aktionstage für Mitgliederwerbung und -bindung geplant.

n standgehalten

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Was uns mathematisch logisch erscheint,scheint für den Bund im Zusammenhang mitder zweiten Gotthard-Strassenröhre nicht zugelten. Hier will man uns weis machen, dasszwei plus zwei nur zwei ergibt. Oder andersgesagt, dass wir in Zukunft nur auf zwei Spu-ren durch den Gotthard fahren werden, ob-wohl es deren vier gibt. Dass wir zum Beispieldereinst an Ostern im Stau stehen werden im

Wissen, dass die Tunnel eigentlich genügendKapazität haben. Wir sollen also, nachdemwir vor dem Tunnel warten mussten, neben ei-ner leeren Spur einherfahren, ohne uns zufragen, wer uns gerade gewaltig auf den Armnimmt?

Warum sollen wir an ein Gesetz glauben, dasnur je eine Fahrspur in den zweispurigen Tun-nels freigeben will, wenn schon heute das Ge-setz nicht eingehalten wird und der Bundesratim April 2014 erklärt hat, dem Parlament einverwässertes und abgeschwächtes Verlage-rungsziel vorschlagen zu wollen?

Die Nichteinhaltung von Gesetz und Verfas-sung blieb und bleibt ohne Konsequenzen, dadie Schweiz keine Verfassungsgerichtsbarkeitkennt.

Umso wichtiger ist es, vor der Abstimmungaufzuzeigen, dass es sinnvolle und umsetz-bare Alternativen zu einem «Sanierungs-tunnel» gibt. In diesem Zusammenhang istdie Aussage der BLS, dass sie für eineVerlagerungsvariante Hand bietet, ein Licht-blick. Ein Lichtblick für all jene, denen der Al-penschutz am Herzen liegt, und für all jene,die dem Bund 1992 geglaubt haben und fürdie Neat gestimmt haben. Das 20 Milliardenteure Bauwerk wurde dem Volk nämlich mitder Verlagerung des alpenquerenden Güter-verkehrs auf die Schiene schmackhaft ge-macht.

Nächstes Jahr werden wir den Gotthard-Basis-tunnel feierlich einweihen. Es ist zu hoffen,dass das Volk vorher ein fulminantes Nein zueinem Konkurrenzprojekt auf der Strasse indie Urnen werfen wird. Denn genauso wenig,wie zwei plus zwei nur zwei ergibt, macht esSinn, zweimal Geld für den Transport vonGütern durch den Gotthard auszugeben.

ZUR SACHE

«Zwei plus zwei gibt vier!» Daniela Lehmann, Koordinatorin Verkehrspolitik SEV

■ Vertieft beschäftigt hat sichder Vorstand mit den aktuellenMitgliederzahlen des SEV.Zwar hielt sich der Rückgangim vergangenen Jahr imRahmen, insbesondere imVergleich zu den Vorjahren.Dennoch zeigt sich, dass eszurzeit nicht genügend gelingt,neu in den öffentlichenVerkehr eintretendes Personalfür den SEV zu gewinnen. Diesführt nicht nur zu einemsinkenden Organisationsgrad,sondern auch zu einerunerfreulichen Altersstrukturder Mitgliedschaft.■ Ein weiteres Schwerpunkt-thema im Vorstand war diestrategische Ausrichtung desSEV in der Gewerk-schaftslandschaft. Dabeiging es nicht um Beschlüsse,sondern um eine Grundsatz-diskussion. Giorgio Tutiskizzierte drei unterschiedlicheEntwicklungslinien: «verwal-

ten», was einen Leistungsab-bau bedeuten würde, «reorga-nisieren», womit vor allemeine innere Erneuerung desSEV gemeint wäre, und«investieren», was einerAusweitung der Tätigkeit aufneue Bereiche und neueKooperationen entspräche.Nach Diskussionen inKleingruppen zeigte sich beider Auswertung kein einheit-liches Bild. Die Meinungensind noch nicht gemacht, dochwar man sich so weit einig,dass ein reines Szenario«verwalten» nicht zukunftsfä-hig ist.■ Nachdem letztes Jahr eineArbeitsgruppe des Vorstandsnach Einsparmöglichkeitengesucht hatte, ist nun eineGruppe daran, neue Einnah-memöglichkeiten zu prüfen.In einem ersten Zwischenberichtnannte die Gruppe mehrereAnsatzpunkte, die sie weiter

prüfen will. So etwa neueMitgliedschaftsformen, ver-besserte Übergänge bei denWechseln von der Lehre in dieAnstellung und von derAnstellung in die Pension sowiedas Äufnen von Spenden oderLegaten.■ Der Kongress wirft seineSchatten voraus: Der Vorstandhat die Kongressanträge ausden früheren Jahren behan-delt und festgelegt, welchependent gehalten und welcheabgeschrieben werden sollen.■ Die Betreuung von Mitglie-dern mit Kaderfunktion wirdvereinfacht: Statt einerübergreifenden Arbeitsgruppekümmert sich neu der Unterver-band AS um Kader allerBerufsgruppen.■ Schliesslich stimmte derVorstand der Unterzeichnungdes neuen GAV Zürichsee-schifffahrt zu (siehe kon-takt.sev 3/15).

VORSTAND IN KÜRZE

Page 3: Kontakt sev 2015 05

Personen wechseln■ In den Geschäftsleitungenvon SBB Infrastruktur und SBBCargo dreht sich das Personen-karussell. Bruno Stehrenberger,heute Leiter des Betriebs Infra-struktur, verlässt die SBB. SeinNachfolger wird per 1. Mai Ru-dolf Büchi, der seit über 35 Jah-ren bei der SBB arbeitet, heuteals Leiter Produktion bei SBBCargo.Damit muss auch sein Postenneu besetzt werden. Neuer Lei-ter Produktion wird Jon Bisaz,der seit 2010 bei der SBB ist.

Geld für Zeit■ Die NordwestschweizerKantone haben 2014 erstmalsdie Leistungen der SBB bei derS-Bahn Basel beurteilt. Für guteLeistungen in den BereichenPünktlichkeit und Sauberkeit inden Zügen erhält die SBB nuneinen Bonus. Für einen grösse-ren Bonus müsste insbesonderedas Ergebnis bei der Kunden-zufriedenheit und Sauberkeitder Bahnhöfe besser werden.

Geld für Ceva■ Die grenzüberschreitendeS-Bahn in der Genferseeregionist einen Schritt weiter. Ineinem Abkommen haben dieSchweiz und Frankreich dieRealisierung von Infrastrukturender Ceva (Cornavin–Eaux-Vi-ves–Annemasse) beschlossen.Zum Programm gehören in derSchweiz 14 neue Bahnkilome-ter, vier neue Stationen und derUmbau von zwei Bahnhöfen.Frankreich wird einen zwei Kilo-meter langen Streckenabschnittbis in den Bahnhof Annemassefinanzieren. Siebzehn neueKompositionen sollen die Per-sonen dereinst transportieren.

Bus für die Zukunft■ Ebenfalls in Genf, vom Flug-hafen nach Carouge, wird abDezember 2016 ein für dieSchweiz neuartiger Bus verkeh-ren: ein Elektrobus ohne Ober-leitung, dafür mit Batterie aufdem Dach. Die Batterie soll imSchnitt an jeder vierten Halte-stelle aufgeladen werden, wasnur 15 Sekunden dauert.

NEWS

Der Lenkungsausschuss Swiss-Pass habe beschlossen, die ro-te Karte ab 15. Juni zu verkau-fen, gab Ueli Stückelberger,Direktor des Verbands öffentli-cher Verkehr VöV, am 10. Märzvor den Medien bekannt.«Der SwissPass ist für den öVSchweiz ein enorm wichtigerund grosser Schritt», erklärteJeannine Pilloud, Leiterin SBBPersonenverkehr. «Denn damitschafft der öV Schweiz eineeinheitliche Karte, auf der inZukunft Abonnemente und Ti-ckets des öV integriert werden

können. Aber der SwissPasskann noch mehr: Nicht nur öV-Fahrausweise können über ihngekauft werden, sondern auchAngebote von Partnern wiezum Beispiel Skitickets oderMobility Carsharing. Die Ange-bote werden laufend ausge-

baut.» Definitiv dabei sind fol-gende Skigebiete und Berg-bahnen: Jungfraubahnen, Aro-sa Lenzerheide, Hoher Kasten,Lauchernalp, Flumserberg,Stoos und Engelberg Titlis.Ab 1. August erhalten alle Kun-den/innen ihr General- oder

Halbtaxabo in Form des Swiss-Pass. Ab 2016 werden auchVerbundabos über den Swiss-Pass erhältlich sein, später fol-gen kontinuierlich weitereFahrausweise und zusätzlichePartnerdienste.Auf dem SwissPass aufge-druckt sind lediglich Foto, Na-me, Geburtsdatum und eineunpersönliche Identifikations-nummer der Kundin oder desKunden. Auf der Karte inte-griert ist ein RFID-Chip. Dieserreferenziert auf eine Daten-bank, in der die Abonnementeund die Partnerdienste hinter-legt sind. Bei der Kontrollewird auf dem Lesegerät desKontrollpersonals ersichtlich,welches Abo der/die Reisendebesitzt. Die Anforderungen desDatenschutzes sind erfüllt. VöV

Der SwissPass kommt

Am 1. August führt dieöV-Branche den Swiss-Pass schweizweit ein.Sein Verkauf startetaber schon früher.

Einheitliche öV-Karte mit Ausbaupotenzial

VöV

Damit sollen mittelfristig drei Millionen Reisende unterwegs sein.

Finanzchef Aroldo Cambi rech-nete dem Vorstand vor, wiesich die Finanzlage des SEV imNormalfall jährlich entwickelt:Der Mitgliederrückgang einer-seits und steigende Personal-und Sachkosten andererseitsbewirken Jahr für Jahr eine Ver-schlechterung der Rechnungs-situation um rund 275 000Franken.So gesehen verlief 2014 aus-gesprochen gut. Der Mitglie-derrückgang um 555 Personenwirkte sich bei den Beiträgenmit einer Einbusse von rund ei-nem Prozent aus. Dem standenjedoch bessere Dienstleis-tungseinnahmen, leicht höhe-re Vollzugskostenbeiträge und

auch ein etwas besserer Ver-mögensertrag gegenüber. Vorallem aber gelang es, auch denSachaufwand tiefer zu halten,so dass im Vergleich zu 2013insgesamt ein besserer Ab-schluss zustande kam. Das rei-ne Rechnungsergebnis, vor Zu-weisungen und Entnahmen inFonds und Rückstellungen,weist einen Überschuss von212 000 Franken aus. Darinbereits enthalten ist eine Zah-lung von 500 000 Franken andie Ferienheimgenossenschaft,um deren Bilanz trotz schlech-ter Saison des Hotels Brensci-no zu stabilisieren.

Gesunde BasisAroldo Cambi stellte abschlies-send fest: «Wir haben eine ge-sunde Bilanz und damit einegute Ausgangslage für die Zu-kunft, wobei wir bekannte Risi-ken im Auge behalten müs-sen.» Dabei nannte er ins-besondere das aktuelle Zins-niveau, das in den nächstenJahren mehrere hunderttau-send Franken Rendite-Einbus-

sen bei Finanzanlagen bewir-ken wird, sowie das Hotel Bren-scino, wo die Auswirkungen dereingeleiteten Massnahmennoch nicht abzusehen sind.«Dank Sparmassnahmen, ins-besondere bei der Mitglieder-zeitung, werden wir noch einigeJahre auf eine Beitragserhö-hung verzichten können», be-tonte Cambi.Der Vorstand folgte den Anträ-gen der Geschäftsleitung undder Revisionsstelle und geneh-migte den Jahresabschluss.Der Überschuss (410 000 Fran-ken nach Zuweisungen undEntnahmen) wird auf die neueRechnung übertragen.

Neue RevisionsstelleDer SEV vergibt den Auftrag zurgesetzlichen Rechnungsrevi-sion jeweils für vier Jahre. Inden letzten Jahren war die T&RAG Revisionsstelle. Für diekommenden vier Jahre ent-schied sich der Vorstand, dasMandat an die Core Partner AGzu vergeben; diese ist bereitsals Revisionsstelle der SEV-Pen-

sionskasse tätig; der SEV erreichttiefere Kosten, indem er die Pensi-onskassenrechnung und die Ver-einsrechnung von der gleichenStelle revidieren lässt.

GPK positiv gestimmtNeben dem Geschäftsbericht be-handelte der Vorstand auch denBericht der Geschäftsprüfungs-kommission. Deren PräsidentKurt Wüger zog eine insgesamtpositive Bilanz. Die Kommissi-onsmitglieder hätten bei ihrenGesprächen mit dem SEV-Perso-nal und bei der Teilnahme an Ver-anstaltungen des SEV eine guteStimmung festgestellt. Beson-ders erwähnte er, dass der Vor-stand seine Aufgaben aktiverwahrnehme als zu Beginn derNeuorganisation. Weiter stellte erfest, dass die Verjüngung bei derBelegschaft des SEV zu einer Ver-besserung des Arbeitsklimas ge-führt habe. Speziell lobend er-wähnte die GPK die Anstellungmehrerer Frauen sowie das Pro-jekt Sektionscoaching, das siezur Weiterführung empfiehlt.

Peter Moor

Finanziell den UmständenVorstand SEV genehmigt Jahresabschluss 2014

Die Jahresrechnung desSEV schliesst mit einemÜberschuss von212 000 Franken. Rück-läufige Mitgliederein-nahmen konnten mitebenfalls tieferem Auf-wand kompensiert wer-den.

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2kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

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Bild der Woche

«Danke Elena!»: Am 5. März verteilte Sektionscoach Elena Obreschkow an der BranchentagungBahn SEV-Biberli mit QR Code, wie sie auch von den Sektionen abgegeben wurden oder nochwerden. 2015 sind zwei weitere SEV-Aktionstage für Mitgliederwerbung und -bindung geplant.

n standgehalten

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kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Was uns mathematisch logisch erscheint,scheint für den Bund im Zusammenhang mitder zweiten Gotthard-Strassenröhre nicht zugelten. Hier will man uns weis machen, dasszwei plus zwei nur zwei ergibt. Oder andersgesagt, dass wir in Zukunft nur auf zwei Spu-ren durch den Gotthard fahren werden, ob-wohl es deren vier gibt. Dass wir zum Beispieldereinst an Ostern im Stau stehen werden im

Wissen, dass die Tunnel eigentlich genügendKapazität haben. Wir sollen also, nachdemwir vor dem Tunnel warten mussten, neben ei-ner leeren Spur einherfahren, ohne uns zufragen, wer uns gerade gewaltig auf den Armnimmt?

Warum sollen wir an ein Gesetz glauben, dasnur je eine Fahrspur in den zweispurigen Tun-nels freigeben will, wenn schon heute das Ge-setz nicht eingehalten wird und der Bundesratim April 2014 erklärt hat, dem Parlament einverwässertes und abgeschwächtes Verlage-rungsziel vorschlagen zu wollen?

Die Nichteinhaltung von Gesetz und Verfas-sung blieb und bleibt ohne Konsequenzen, dadie Schweiz keine Verfassungsgerichtsbarkeitkennt.

Umso wichtiger ist es, vor der Abstimmungaufzuzeigen, dass es sinnvolle und umsetz-bare Alternativen zu einem «Sanierungs-tunnel» gibt. In diesem Zusammenhang istdie Aussage der BLS, dass sie für eineVerlagerungsvariante Hand bietet, ein Licht-blick. Ein Lichtblick für all jene, denen der Al-penschutz am Herzen liegt, und für all jene,die dem Bund 1992 geglaubt haben und fürdie Neat gestimmt haben. Das 20 Milliardenteure Bauwerk wurde dem Volk nämlich mitder Verlagerung des alpenquerenden Güter-verkehrs auf die Schiene schmackhaft ge-macht.

Nächstes Jahr werden wir den Gotthard-Basis-tunnel feierlich einweihen. Es ist zu hoffen,dass das Volk vorher ein fulminantes Nein zueinem Konkurrenzprojekt auf der Strasse indie Urnen werfen wird. Denn genauso wenig,wie zwei plus zwei nur zwei ergibt, macht esSinn, zweimal Geld für den Transport vonGütern durch den Gotthard auszugeben.

ZUR SACHE

«Zwei plus zwei gibt vier!» Daniela Lehmann, Koordinatorin Verkehrspolitik SEV

■ Vertieft beschäftigt hat sichder Vorstand mit den aktuellenMitgliederzahlen des SEV.Zwar hielt sich der Rückgangim vergangenen Jahr imRahmen, insbesondere imVergleich zu den Vorjahren.Dennoch zeigt sich, dass eszurzeit nicht genügend gelingt,neu in den öffentlichenVerkehr eintretendes Personalfür den SEV zu gewinnen. Diesführt nicht nur zu einemsinkenden Organisationsgrad,sondern auch zu einerunerfreulichen Altersstrukturder Mitgliedschaft.■ Ein weiteres Schwerpunkt-thema im Vorstand war diestrategische Ausrichtung desSEV in der Gewerk-schaftslandschaft. Dabeiging es nicht um Beschlüsse,sondern um eine Grundsatz-diskussion. Giorgio Tutiskizzierte drei unterschiedlicheEntwicklungslinien: «verwal-

ten», was einen Leistungsab-bau bedeuten würde, «reorga-nisieren», womit vor allemeine innere Erneuerung desSEV gemeint wäre, und«investieren», was einerAusweitung der Tätigkeit aufneue Bereiche und neueKooperationen entspräche.Nach Diskussionen inKleingruppen zeigte sich beider Auswertung kein einheit-liches Bild. Die Meinungensind noch nicht gemacht, dochwar man sich so weit einig,dass ein reines Szenario«verwalten» nicht zukunftsfä-hig ist.■ Nachdem letztes Jahr eineArbeitsgruppe des Vorstandsnach Einsparmöglichkeitengesucht hatte, ist nun eineGruppe daran, neue Einnah-memöglichkeiten zu prüfen.In einem ersten Zwischenberichtnannte die Gruppe mehrereAnsatzpunkte, die sie weiter

prüfen will. So etwa neueMitgliedschaftsformen, ver-besserte Übergänge bei denWechseln von der Lehre in dieAnstellung und von derAnstellung in die Pension sowiedas Äufnen von Spenden oderLegaten.■ Der Kongress wirft seineSchatten voraus: Der Vorstandhat die Kongressanträge ausden früheren Jahren behan-delt und festgelegt, welchependent gehalten und welcheabgeschrieben werden sollen.■ Die Betreuung von Mitglie-dern mit Kaderfunktion wirdvereinfacht: Statt einerübergreifenden Arbeitsgruppekümmert sich neu der Unterver-band AS um Kader allerBerufsgruppen.■ Schliesslich stimmte derVorstand der Unterzeichnungdes neuen GAV Zürichsee-schifffahrt zu (siehe kon-takt.sev 3/15).

VORSTAND IN KÜRZE

Page 4: Kontakt sev 2015 05

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4 AKTUELLkontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Seit meiner Kindheit leseich Bücher. Bei mir zuHause würdet ihr staunen,ich habe viele unter-schiedliche Bücher in denRegalen. Immer wiedermuss ich mich zwingen,welche wegzugeben,sonst würde meine Woh-nung platzen. Immer wie-der kaufe ich ein Buch,Bücherläden und Biblio-theken sind nicht sichervor mir. Es ist toll, dortstöbern zu gehen.Ein Buch regt die Fantasiean, nicht wie ein Film mitBildern, nein mit Worten.Erstens muss man sichzwingen zu lesen undzweitens auch noch Bilderdazu entstehen lassen.Ich finde das toll, denn

wenn das Buch spannendist, kann man aus dem All-tag entfliehen und ab-schalten. Ich kann danndie Realität ausblendenund wie in eine andereWelt driften. Manchmalberührt mich ein Buch sosehr, dass ich mich stun-denlang zurückziehe undnur lesen will, so lange,bis es fertig ist. Vielleichtkennt ihr das auch.Es sind unterschiedlicheBücher, die ich lese, malsind es Tagebücher, malRomane, teilweise sogarhistorische, manchmalspannende Thriller odereinfach nur ein paar lusti-ge Ratgeber.Um ein Buch zu kaufen,muss mich erst einmal der

Titel ansprechen wie zumBeispiel: «Wenn das Le-ben dir eine Zitrone gibt,nimm einfach Tequila undSalz dazu.» Dieses Buchgibt es wirklich, und alleinder Titel hat mich zumKaufen bewegt.Meistens schaue ich da-nach auf die Rückseiteund lese mir die Zusam-menfassung des Inhaltsdurch. Wenn ich dann im-mer noch nicht sicher bin,suche ich mir in demBuchladen ein gemütli-ches Plätzchen und blätte-re ein wenig in dem Buch.Mittlerweile kann man so-gar Kaffee oder Tee in soeinem Geschäft trinkenund dabei ein Buch lesen.Aber ich kann mich auch

so sehr schnell für einBuch begeistern. Beimletzten habe ich vier Stun-den für vierhundert Seitengebraucht.Filme sind auch span-nend, doch Bücher sindfür mich wertvoller. ZumBeispiel habe ich die dreiBände von «50 Shadesof Grey» gelesen, weissaber noch nicht, ob ichmir den Film anschauenwerde. Doch das Buch

kann ich euch auf jedenFall empfehlen.Die beiden Bücher, diemich am meisten berührthaben, sind «Ist das einMensch?» von Primo Leviund «Ein ganzes halbesJahr» von Jojo Moyes. Die-se solltet ihr einmal lesen,doch gebt nicht gleichauf, es ist keine leichteKost. Am Ende lohnt essich aber weiterzulesen.

Zum Leben gehört ein BuchMEINE MEINUNG

«Wenn das Buchspannend ist, kannman aus dem Alltagentfliehen und ab-schalten. Ich kanndann wie in eineandere Welt driften.»Sabrina Tessmer

In den SBB Aarepark eingezo-gen sind alle zentralen Abtei-lungen von SBB Cargo, darun-ter u. a. die Produktion und dieoperative Leitstelle, das AssetManagement (Fahrzeugplanungund -unterhalt), der Vertriebund die zentralen Bereiche (Fi-nanzen, IT, Human Resources,Kommunikation, Unternehmens-entwicklung und Qualität/Si-cherheit/Umwelt). Von hier ausplanen und überwachen sieschweizweit die Güterzüge, lei-ten den Einsatz und Unterhaltder Fahrzeugflotte und koordi-nieren den Vertrieb. Erste Mit-arbeitende von SBB Cargo wa-ren schon Mitte Januar von Ba-sel nach Olten umgezogen.Am letzten Samstag feierten

Nicolas Perrin, CEO von SBBCargo, und Jürg Stöckli, LeiterSBB Immobilien, mit dem Solo-thurner Regierungsrat RolandFürst, dem Oltener Stadtpräsi-denten Martin Wey und weite-ren geladenen Gästen.Auch diverse Bereiche von SBBInfrastruktur, die bisher in Ol-ten und Luzern ansässig wa-ren, sind hier eingezogen: u. a.Fahrplan- und Netzdesign, An-lagen und Technologie, Risiko/Sicherheit/Qualität, Projektesowie Einkauf/Supply undChain/Produktion.

750 Plätze für 900 LeuteWie in allen neuen Bürogebäu-den hat die SBB auch hier dassogenannte «Desksharing» ein-geführt. Weil immer wieder Mit-arbeitende in Sitzungen oderauswärts an Besprechungensind, frei haben oder krank-heitshalber fehlen, sind nursehr selten alle gleichzeitig imBüro. Aus diesem Grund verfü-gen die meisten Mitarbeiten-den über keinen fixen Arbeits-platz mehr, sondern teilen sichdiesen mit Kolleginnen und Kol-legen. Im SBB Aarepark arbei-

ten so total 900 Mitarbeitendean 750 Arbeitsplätzen.Desksharing ermögliche aucheine flexiblere Raumnutzungim offenen «Multispace»,schreibt die SBB. Einzelbürosgebe es im SBB Aarepark nichtmehr, «auch nicht mehr für dieGeschäftsleitung». Stattdes-sen gebe es unterschiedlicheZonen für unterschiedliche Tä-tigkeiten: offene Bürostruktu-ren, welche die Kommunika-tion und Interaktion fördernsollen, sowie Rückzugs- undProjekträume für konzentrier-tes Arbeiten alleine oder imTeam. Das Gebäude verfügt zu-dem über Konferenz- und Pau-senzonen, eine Bibliothek, einPersonalrestaurant und Garde-roben mit Duschen.Der Aarepark wurde nach demMinergiestandard erstellt undbesitzt eine Anlage zur Nut-zung des Regens: Dieser wirdvon den Dächern in Tanks ge-leitet und von dort zur WC-Spü-lung und für die Umgebungs-bewässerung verwendet. SBB / Fi

Am Samstag hat SBBCargo den Umzug in denSBB Aarepark in Oltengefeiert. Im neuen Ge-bäude sind auch Abtei-lungen von SBB Infra-struktur untergebracht.

SBB Cargo weiht neuen Hauptsitz in Olten ein

Direkt am Drehkreuz der Nord–Süd- und der Ost–West-Achse

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Im SBB Aarepark in Olten hat auch der CEO kein Einzelbüro mehr.

Die BLS-Gütertochter erzielteletztes Jahr bei einem Umsatz von166,9 Mio. Franken (Vorjahr 182,2)ein Betriebsergebnis (EBIT) von 3,9Mio. Franken (Vorjahr 2,6 Mio.).Die Erfolgsrechnung schloss miteinem Gewinn von 2,5 Mio.Franken (Vorjahr 1,5 Mio.). Zum«guten Ergebnis» beigetragenhaben laut Communiqué der Fokusauf rentable Verkehre, daskonsequente Kostenmanagementund der Ausbau der Wertschöp-fung durch innovative Konzepte fürden grenzüberschreitendenLokeinsatz.Die Entwicklung der Verkehre warvor allem durch zwei Faktorengetrieben: Die Verkehre von DBSchenker Rail fielen weg, undEnde Jahr führten schwereUnwetter in Norditalien zuEinschränkungen auf der Streckesowie zur zeitweiligen Schliessungdes Terminals in Melzo, einemwichtigen Endpunkt vielerVerkehre von BLS Cargo. Entspre-chend sank das Verkehrsvolumengegenüber 2013 um 23 Prozent auf16 486 Züge (Vorjahr 21 524).

BLS Cargo

BLS Cargo im 2014

Page 5: Kontakt sev 2015 05

......

5UNTERVERBÄNDEkontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

«Um im Personalwesen tätigzu sein, muss man Menschenmögen», sagte Markus Frei,der bei der Südostbahn die Hu-man Resources leitet. Seine fa-cettenreiche Karriere begannmit einer Lehre als Flugzeug-mechaniker, was für einen HR-Chef eher untypisch ist. Für ihnist es «unverzichtbar, die Ge-werkschaft ins Boot zu holen,um etwas zu erreichen». Leiderignorierten viele HR-Verant-wortliche die Kenntnisse ihrerMitarbeitenden, statt sie zunutzen. «Bei den letztjährigenVerhandlungen hätte ich gernemehr mitgeredet, doch mussich mich manchmal an die Wei-sungen halten.»Bei der Personalbeurteilungsolle nicht nur über Leistungenund Zahlen gesprochen wer-den, sondern auch über die Be-dürfnisse der Mitarbeitenden,führte Markus Frei weiter aus.Und er will zwischen Personalund Arbeitgeber vermitteln –alles wirklich lobenswerte Vor-sätze für einen HR-Leiter.In der Realität könne HR abernur selten vermitteln, fand inder Diskussion Gewerkschafts-sekretär Jérôme Hayoz, der fürdie Branche Bahn zuständig ist.«HR ist in Wirklichkeit eher aufder Arbeitgeberseite.»

Personal kostet …SEV-Vizepräsidentin BarbaraSpalinger bedauerte, dass dasPersonal in den Unterneh-mensrechnungen vor allem alsKostenfaktor und nicht alsWert aufgeführt wird. Weiterhat sie beobachtet, dass dieHR-Leute häufig zwischen demPersonal und der Direktion hin-

und hergerissen sind. Von ih-nen würde sich Spalinger wün-schen, dass sie bereit sind, aneinem Tisch gemeinsam nachLösungen zu suchen. Und dasssie Mitarbeitende mit gesund-heitlichen Problemen bis zurPensionierung begleiten. Ge-wisse HR-Leute getrauten sichzum Glück, der Direktion zu sa-gen, was im Betrieb nicht funk-tioniert, aber leider nicht alle.

Lohnverhandlungen:wann und mit wem?Ein Teilnehmer löste mit seinerFrage, warum man die Löhneim Herbst aushandelt, obwohldie Budgets schon im Sommerverabschiedet werden, eineweitere Diskussion aus. Einzweiter regte an, den Verwal-tungsrat in die Verhandlungeneinzubeziehen, da dieser dasletzte Wort habe. Und ein drit-ter Kollege schlug vor, direktmit den Kantonsregierungen zuverhandeln, da diese ja die Ver-kehrsleistungen bestellen undbezahlen, statt bei Gesprächenmit der Direktion «nur seineZeit zu verlieren». JérômeHayoz hätte nichts gegen «Gue-rilla-Aktionen» bei den Kanto-nen, von denen er sich eineSchockwirkung auf die Direktio-nen verspräche.Darauf angesprochen, rief Vi-zepräsidentin Barbara Spalin-ger in Erinnerung, dass derSEV durchaus schon mit Kan-

tonsregierungen das direkteGespräch gesucht habe, z. B. inZürich. Allerdings könne mannicht jedes Jahr bessere Löhneerwarten, «denn der Spielraumist nicht immer sehr gross, undes hängt auch stark davon ab,wie viel Geld ein Kanton zurVerfügung hat.» Als weiteresBeispiel nannte Spalinger dieJungfraubahn, die schöne Ge-winne macht, aber von einemGAV nichts wissen will: Auch ineinem solchen Fall könne eineIntervention beim Kanton Sinnmachen und etwas bewirken.«Es ist an uns zu beurteilen,was am klügsten ist.» Manch-mal sei es vielleicht besser,das Augenmerk nicht nur aufLohnerhöhungen zu richten,sondern auch bessere Arbeits-bedingungen anzustreben.

Tiefer Eurokurs wecktBegehrlichkeitenWenn Arbeitgeber wegen desstarken Frankens längere Ar-beitszeiten fordern, sei diesabzulehnen, hielt Barbara Spa-linger weiter fest. «DeswegenGAVs abzuändern, kommt nichtinfrage, da GAV-Bestimmungenlangfristig gültig sind. Der Euro-kurs ist schon wieder gestie-gen und rechtfertigt keinelangfristigen Änderungen. Mankann Vereinbarungen ab-schliessen, um vorübergehendgewisse Dinge zu ändern. AberHände weg von den GAVs!»

Die neue Rechte pfeift auf dieSozialpartnerschaftJérôme Hayoz zeichnete in sei-nem Referat die Geschichte derGewerkschaftsbewegung nach.Bevor Ende der 1930er-Jahrewegen der Bedrohung durchden Nationalsozialismus derArbeitsfriede zu einem hohenGut erklärt wurde, habe es inder Schweiz sehr viele Streiksgegeben, oft sogar mehr als inden Nachbarländern. Ende der1970er-Jahre dann habe Mar-gareth Thatcher mit ihrer neo-liberalen Politik und Ideologiedie Sozialpartnerschaft aufge-

kündigt, in der Wirtschaft habeein tiefgreifender Wandel statt-gefunden: Zuoberst stehenheute die Aktionärsinteressen.Um ihren Profit zu maximieren,wird die Produktion laufend ra-tionalisiert, flexibilisiert undausgelagert, das Personal wirdabgebaut und mit Leistungs-löhnen unter Druck gesetzt.Die GAVs werden verschlech-tert oder ganz aufgekündigt.Die Gewerkschaften sind in derDefensive und müssen einenAbwehrkampf nach dem ande-ren führen. Ohne sie wäre dieSituation der Arbeitnehmen-den heute schon viel schlech-ter. «Zusammen können undmüssen wir verhindern, dasses immer schlimmer wird!»

Biberli-Aktion zur Mitglieder-werbung und -bindungOhne Mitglieder aber sind dieGewerkschaften schwach. Umallen für ihre Mitgliedschaft zudanken und als Stärkung fürsWerben verteilte SEV-Sektions-coach Elena Obreschkow denTagungsteilnehmenden feine Bi-berli, wie sie dieser Tage auchvon den Sektionen verteilt wur-den oder noch werden. Hes / Fi

René Tschantz, Präsi-dent der Branche Bahn,stellte als externen Re-ferenten SOB-Personal-chef Markus Frei vor.Dieser löste mit seinemVortrag viele Fragen undBemerkungen aus.

Können die HR-Leute zwischenPersonal und Direktion vermitteln?

Tagung der VPT-Branche Bahn vom 5. März in Olten

Hes

Rege Diskussion: Barbara Spalinger am Mikrofon, ganz rechts Referent Markus Frei, Personalchef SOB.

In den Vorstand der VPT-Bran-che Bahn gewählt wurdenHeinz Disch (rechts) vonder MOB und Andrea Sabettivon der FART in Locarno. Mit ihnen zählt der Vorstandnun sechs Personen: Neben

René Tschantz als Branchen-präsident gehören ihm auchMichel Jaberg, Christoph Lo-cher und Eleonora Wüthrich-Grab an. Die nächste Tagungder VPT- Branche Bahn findetam 3. März 2016 statt.

WAHLENHe

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Page 6: Kontakt sev 2015 05

■ kontakt.sev: Herr Hochuli,Sie haben am 27. Februaran einem Bahnjournalisten-anlass gesagt, dass die BLSwenn nötig 5 Millionen Au-tos pro Jahr durch den Gott-hard-Scheiteltunnel trans-portieren könnte. War dieseher ein PR-Gag, oder wäredie BLS an einem solchenAuftrag echt interessiert?

Urs Hochuli: Es war sicher keinGag. Im Jahr 2010 hat uns dasBundesamt für Strassen (Astra)gefragt, ob wir allenfalls einenAutoverlad am Gotthard anbie-ten könnten, und machte unsdafür genaue Vorgaben (sieheKasten unten). Wir antworte-ten, dass wir die gefordertenKapazitäten für rund 36 Mio.Franken im Jahr anbieten könn-ten. Es war eine Kostenschät-zung und nicht eine Offerte imeigentlichen Sinn.

■ Gilt diese Kostenschätzungauch heute noch?

Der Grundsatz, dass wir dieseKapazitäten anbieten könnten,gilt immer noch. Doch die Zah-len zu den Kosten basieren aufdem Jahr 2009 und müsstenneu berechnet werden.

■ Darf man aus Ihrer Erklä-rung vor den Bahnjourna-listen schliessen, dass Siean einem solchen Verlade-auftrag interessiert wären?

Wir sind nicht von uns ausaktiv geworden, sondern dieBahnjournalisten haben unsangefragt, ob wir etwas zu die-sem Thema zu sagen hätten.Das haben wir, doch wollen wiruns selbstverständlich nicht indie politische Diskussion überdie zweite Strassentunnel-röhre einmischen. Die Abstim-mung dazu findet nächstes

Jahr statt, und falls sie so aus-geht, dass es einen Autoverladam Gotthard braucht, könntenwir Hand bieten.

■ Sie haben im Referat auchgesagt, dass die siebenneuen Autozüge für denetwa dreijährigen Einsatzam Gotthard am Lötsch-berg weiterverwendet wer-den könnten: Warum? Müs-sen Sie Ihre Züge ersetzen?

Tatsächlich müssen wir einengrossen Teil unserer heutigenacht Züge ab Mitte der 20er-Jahre bis etwa 2030 ersetzen,weil sie dann das Ende ihrerLebensdauer erreichen. Somitmüssten wir für den etwa dreiJahre dauernden Verlad amGotthard nicht zusätzliche Zü-ge beschaffen. Das wäre einpurer Glücksfall, denn wir hat-ten das ja nicht so geplant.

■ Wie viel Personal bräuchtenSie am Gotthard?

Schätzungsweise 16 bis 17 zu-sätzliche Lokführer. Wie vielPersonal nötig wäre, um die

Fahrzeuge einzuweisen, denVerkehr zu regeln usw., habenwir nicht angeschaut, weil wirdavon ausgingen, dass es sei-tens der Strasseninfrastrukturgestellt würde.

■ Beim Autoverlad schwanktmit dem Verkehrsaufkom-men auch der Personalbe-darf: Wie lösen Sie diesesProblem heute am Lötsch-berg und Simplon?

Es gibt eine Jahresplanung, ei-ne Mittelfristplanung mit der

Personaleinteilung sowie eineKurzfristplanung. Zu unseremJob gehören saisonale Schwan-kungen. Je nach Andrang fah-ren mehr oder weniger Züge.

Der Personalbestand wird auf-grund der durchschnittlichenJahresplanung berechnet.

■ Wie viele Mitarbeitende sindheute im BLS-Autoverladtätig?

Das Lokpersonal beziehen wiraus dem Pool der BLS-Lokfüh-rer, die alle polyvalent sind. Esgibt keine, die nur zwischenKandersteg und Goppensteinhin- und herfahren. Beim Be-reich Autoverlad sind rund 50Leute angestellt: Etwa die Hälf-te arbeitet auf der Rampe,lenkt den Verkehr, hilft beimRangieren, leitet den Betrieb,reinigt unsere Infrastruktur,räumt Schnee usw. Die andereHälfte sind Kassiererinnen, diepraktisch alle Teilzeit arbeiten.

■ Wäre auch die SBB an ei-nem allfälligen Autoverladam Gotthard interessiert?

Das kann ich nicht sagen.

■ Wäre dabei eine Kooperati-on mit der SBB denkbar?

Die BLS verschliesst sich kon-struktiven Lösungen sichernicht, wie immer diese auchaussehen. Aber es ist viel zufrüh, um solche Modelle durch-zudenken. Und es sind nichtdie Betreiber, die über solche

Während der Strassentunnel-Sanierung am Gotthard wäre ein Autoverlad möglich und dank Glück auch preisgünstig

Falls das Stimmvolk einen zweiten Strassentunnel am Gotthard ablehnt (was der SEV hofft), braucht eswährend der Sanierung des bestehenden Tunnels einen Autoverlad zwischen Göschenen und Airolo. UrsHochuli, Leiter Autoverlad BLS, bestätigt im Interview, dass die BLS die nötigen Kapazitäten zur Verfü-gung stellen könnte. Und er erklärt, wie er den Verlad am Lötschberg und Simplon weiterentwickeln will.

«Wir könnten Hand bieten»

«Wir müssten für den Verlad am Gotthardnicht zusätzliche Züge beschaffen. Das wäreein purer Glücksfall.»

BLS

Urs Hochuli.

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Urs Hochuli kam 1971 in Süd-afrika zur Welt, wuchs aber abjährig in Dottikon AG auf. 1987bis 1990 lernte er bei der SBBBetriebsdisponent, absolviertedie kaufmännische Berufsschuleund studierte später Logistik undMarketing. Er war Disponent undVorstand auf diversen Bahnhö-fen und bei Cargo, Logistikspezi-alist und Produktmanager bei Psowie Leiter Gruppenreisen beiRailAway, bevor er 2012 als Lei-ter Autoverlad zur BLS wechsel-te. Er wohnt mit Partnerin undTochter (10 Wochen jung) in Bell-mund. Hobbys: Sport, Gitarre.

BIO2010 fragte das Bundesamt fürStrassen (Astra) die BLS an, zuwelchen Konditionen sie zwischenGöschenen und Airolo 5 MillionenAutos pro Jahr verladen könnte.Das Astra nannte als weitere Vor-gaben sieben Zugskompositionenà 76 Fahrzeugplätze, die im 7,5-Minuten-Takt verkehren und proStunde maximal 600 Autos trans-portieren können, was etwa 60Prozent der Strassentunnelkapazi-tät entspricht. Die BLS antworte-te, dass sie dies für rund 36 Mio.Franken pro Jahr machen könnte.Der Bericht des Bundesrats zurSanierung des Gotthard-Strassen-

tunnels vom 27. Dezember 2010schätzt die Kosten eines Verlade-betriebs mit den genannten Kapa-zitäten interessanterweise aufrund 45 Mio. Franken – wohl auf-grund einer Schätzung der SBB.

In der BLS-Schätzung inbegriffensind die Abschreibungskosten fürdie sieben Züge. Ihre Beschaffungwürde rund 70 Mio. Franken kos-ten, doch könnten sie am Lötsch-berg weiterverwendet werden: ei-ne Win-win-Situation für die BLSund den Bund, falls dieser denGotthard-Autoverlad bestellt. DerVerlad würde je nach Variante900 Tage am Stück dauern oder

980 Tage, verteilt auf drei Winter,wobei im Sommer der Strassen-tunnel wieder geöffnet würde, umden Ferienverkehr durchzulassen.

Hinzu kämen noch die Kosten fürdie Reaktivierung der ehemaligenVerladeanlagen in Göschenen undAirolo, die zum Glück teilweiseintakt geblieben sind. Der Berichtdes Bundesrats veranschlagt da-für 49 bis 61 Millionen Franken.Die BLS hat dazu keine Kosten-schätzung gemacht. Laut dem Be-richt wäre der PW-Verlad wäh-rend der Tunnelsperrung für dieBenutzer/innen nicht kosten-pflichtig. Fi

Was ein Autoverlad am Gotthard kosten würde

Kooperationen bestimmen,sondern die Besteller, also indiesem Fall wohl der Bund.

■ Im März 2013 hat die BLSkommuniziert, dass sie denAutoverlad Brig–Iselle, denheute die SBB betreibt, über-nehmen will. Warum?

Neben dem Autoverlad amLötschberg bieten wir ja heuteschon saisonale Autozüge zwi-schen Kandersteg und Iselle an.Wir sind mit Abstand der gröss-te Autoverlad-Betreiber in derSchweiz, haben auf diesem Ge-biet das grösste Know-how undam meisten Ressourcen. Wennder Simplon-Autoverlad beimAuslaufen der Konzession derSBB Ende 2017 an uns übertra-gen würde, könnten wir dankSynergien – weil wir unser Roll-material besser auslastenkönnten – ein doppelt so gutesAngebot wie heute anbieten,und dies erst noch massivgünstiger für den Kanton Wallisals Besteller. Heute fährt zwi-schen Brig und Iselle alle zweiStunden ein Autozug, wir wür-den stündlich fahren, ohne zu-sätzliches Rollmaterial beschaf-fen zu müssen. Das BLS-Projekt«Simplon» will aber auch denregionalen Personenverkehrverbessern mit stündlichen

durchgehenden VerbindungenBern–Brig–Domodossola mitmodernen «Lötschberger»-Zü-gen. Heute fahren zwischenBrig und Domodossola nebenden Autozügen bis Iselle, dieauch Personenwagen mitfüh-ren, unter der Woche nur vierRegionalzüge pro Tag, an denWochenenden noch weniger.

■ Auch hierzu die Frage: Wäreeine Kooperation mit derSBB eine Option?

Eine Kooperation vorzuschla-gen liegt nicht in unserer Kom-petenz, sondern die Bestellermüssten dies wollen. Vor allemdie Städte Brig und Domodos-sola sind unzufrieden mit demheutigen Angebot. Auf ihre In-itiative haben die betroffenenRegionen bei der EU aus derenFörderprogramm für interregio-nale Projekte «Interreg» Mittelfür das das BLS-Projekt «Simp-lon» beantragt und zugespro-chen erhalten. Wir als Bahnhaben unseren Job gemacht,indem wir ein Angebotskon-zept vorlegten, das für die Re-gion und die Bevölkerung posi-tive Auswirkungen hat.

■ Wie hat sich der BLS-Auto-verlad 2014 entwickelt undwie sehen Sie die Zukunft?

2014 hat der Walliser Touris-mus stagniert, ist aber nichtzurückgegangen. Weil 75 % un-serer Kundschaft Tourist/innensind, haben auch unsere Fre-quenzen stagniert. Im Dezem-ber haben wir in Absprache mitdem Preisüberwacher die Tari-

fe angepasst, sodass wir 2015keinen Verlust mehr schreibensollten. Zudem haben wir dasOnline-Ticket eingeführt, vondem ich mir sehr viel verspre-che, denn es ermöglicht unsKooperationen mit Anbieterntouristischer Leistungen im

Wallis wie Hotels, SeilparkFiesch, Lauchernalp, Aletsch-Arena usw. Wir schalten aufunsern Webseiten gegenseitigWerbung, bieten gegenseitigVergünstigungen an und ma-chen Werbekampagnen.

Interview: Markus Fischer

Fi

«Vom neuen Online-Ticket verspreche ich mir sehr viel, denn es ermöglicht uns Kooperationen mit Anbietern touristischer Leistungen im Wallis»: Urs Hochuli im Büro.

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

2012 transportierte die BLS zwi-schen Kandersteg und Goppen-stein sowie zwischen Kanderstegund Iselle (Italien) mit 40 342 Zü-gen 1,253 Mio. Fahrzeuge: 2,3 %weniger als 2011. Diese Abnah-me erklärte die BLS mit dem Rück-gang des Tourismus im Wallis undStrassensperren wegen Lawinen-gefahr. Das nicht abgeltungsbe-rechtigte BLS-Geschäftsfeld Auto-verlad schrieb 2012 einen Verlustvon 1,62 Mio. Franken.

2013 reduzierte die BLS die Auto-züge auf 36 266. So sanken dieZugkilometer um 10 %, was BLS-interne Leistungsbezüge bei derBahnproduktion sparte, vor allembeim Rollmaterialunterhalt unddem Lokpersonal. Andererseitsstiegen die Kosten für Trassenund Lokmieten. Daher sank derGesamtaufwand nur um 0,3 Mio.Franken. Die Zahl der transpor-

tierten Fahrzeuge konnte zwar ge-halten werden (1,26 Mio., + 0,1%),doch trug dazu auch eine Rabatt-aktion bei, und «als Folge desNachfragerückgangs beim best-preisigen Kundensegment Touris-ten ist der Ertrag pro transportier-tem Fahrzeug deutlich gesunken(– 4,3 %)», schrieb die BLS im Ge-schäftsbericht 2013. So ver-schlechterte sich das Autoverlad-Ergebnis gegenüber 2012 um 0,6auf – 2,2 Mio. Franken.

«Die Massnahmen zur Produktivi-tätssteigerung und Kostenreduk-tion werden weitergeführt, sindaber weitgehend ausgeschöpft»,heisst es im BLS-Geschäftsbe-richt 2013 weiter. «Durch stetigeAngebotsoptimierungen soll dieAuslastung zusätzlich gesteigertwerden. Für die kommenden Jah-re sind auch ertragsseitige Mass-nahmen erforderlich.»

2014 einigte sich die BLS mit demPreisüberwacher dann auf eineTariferhöhung, die seit dem letz-ten Fahrplanwechsel in Kraft ist.Im Gegenzug führte sie zwei neueSpätzüge (Goppenstein ab 00.20,Kandersteg ab 00.50) ein sowieOnline-Tickets, die günstiger sindund auch Vergünstigungen fürWalliser Tourismusorte bieten.

Höhere Tarife seit Dezember

Der Einzelfahrpreis Kandersteg–Goppenstein für Autos und Wohn-mobile für Montag bis Donners-tag stieg um 5 auf 27 CHF, bzw.mit dem neuen Online-Ticket um3 auf 25 CHF. Für Freitag bisSonntag stieg der Preis um 2.50auf 29.50 CHF bzw. mit dem On-line-Ticket um 1 auf 28 CHF.

Ihre Bilanzzahlen 2014 stellt dieBLS Mitte April vor. Fi

BLS-Autoverlad steht und fällt mit dem Walliser Tourismus

Page 7: Kontakt sev 2015 05

■ kontakt.sev: Herr Hochuli,Sie haben am 27. Februaran einem Bahnjournalisten-anlass gesagt, dass die BLSwenn nötig 5 Millionen Au-tos pro Jahr durch den Gott-hard-Scheiteltunnel trans-portieren könnte. War dieseher ein PR-Gag, oder wäredie BLS an einem solchenAuftrag echt interessiert?

Urs Hochuli: Es war sicher keinGag. Im Jahr 2010 hat uns dasBundesamt für Strassen (Astra)gefragt, ob wir allenfalls einenAutoverlad am Gotthard anbie-ten könnten, und machte unsdafür genaue Vorgaben (sieheKasten unten). Wir antworte-ten, dass wir die gefordertenKapazitäten für rund 36 Mio.Franken im Jahr anbieten könn-ten. Es war eine Kostenschät-zung und nicht eine Offerte imeigentlichen Sinn.

■ Gilt diese Kostenschätzungauch heute noch?

Der Grundsatz, dass wir dieseKapazitäten anbieten könnten,gilt immer noch. Doch die Zah-len zu den Kosten basieren aufdem Jahr 2009 und müsstenneu berechnet werden.

■ Darf man aus Ihrer Erklä-rung vor den Bahnjourna-listen schliessen, dass Siean einem solchen Verlade-auftrag interessiert wären?

Wir sind nicht von uns ausaktiv geworden, sondern dieBahnjournalisten haben unsangefragt, ob wir etwas zu die-sem Thema zu sagen hätten.Das haben wir, doch wollen wiruns selbstverständlich nicht indie politische Diskussion überdie zweite Strassentunnel-röhre einmischen. Die Abstim-mung dazu findet nächstes

Jahr statt, und falls sie so aus-geht, dass es einen Autoverladam Gotthard braucht, könntenwir Hand bieten.

■ Sie haben im Referat auchgesagt, dass die siebenneuen Autozüge für denetwa dreijährigen Einsatzam Gotthard am Lötsch-berg weiterverwendet wer-den könnten: Warum? Müs-sen Sie Ihre Züge ersetzen?

Tatsächlich müssen wir einengrossen Teil unserer heutigenacht Züge ab Mitte der 20er-Jahre bis etwa 2030 ersetzen,weil sie dann das Ende ihrerLebensdauer erreichen. Somitmüssten wir für den etwa dreiJahre dauernden Verlad amGotthard nicht zusätzliche Zü-ge beschaffen. Das wäre einpurer Glücksfall, denn wir hat-ten das ja nicht so geplant.

■ Wie viel Personal bräuchtenSie am Gotthard?

Schätzungsweise 16 bis 17 zu-sätzliche Lokführer. Wie vielPersonal nötig wäre, um die

Fahrzeuge einzuweisen, denVerkehr zu regeln usw., habenwir nicht angeschaut, weil wirdavon ausgingen, dass es sei-tens der Strasseninfrastrukturgestellt würde.

■ Beim Autoverlad schwanktmit dem Verkehrsaufkom-men auch der Personalbe-darf: Wie lösen Sie diesesProblem heute am Lötsch-berg und Simplon?

Es gibt eine Jahresplanung, ei-ne Mittelfristplanung mit der

Personaleinteilung sowie eineKurzfristplanung. Zu unseremJob gehören saisonale Schwan-kungen. Je nach Andrang fah-ren mehr oder weniger Züge.

Der Personalbestand wird auf-grund der durchschnittlichenJahresplanung berechnet.

■ Wie viele Mitarbeitende sindheute im BLS-Autoverladtätig?

Das Lokpersonal beziehen wiraus dem Pool der BLS-Lokfüh-rer, die alle polyvalent sind. Esgibt keine, die nur zwischenKandersteg und Goppensteinhin- und herfahren. Beim Be-reich Autoverlad sind rund 50Leute angestellt: Etwa die Hälf-te arbeitet auf der Rampe,lenkt den Verkehr, hilft beimRangieren, leitet den Betrieb,reinigt unsere Infrastruktur,räumt Schnee usw. Die andereHälfte sind Kassiererinnen, diepraktisch alle Teilzeit arbeiten.

■ Wäre auch die SBB an ei-nem allfälligen Autoverladam Gotthard interessiert?

Das kann ich nicht sagen.

■ Wäre dabei eine Kooperati-on mit der SBB denkbar?

Die BLS verschliesst sich kon-struktiven Lösungen sichernicht, wie immer diese auchaussehen. Aber es ist viel zufrüh, um solche Modelle durch-zudenken. Und es sind nichtdie Betreiber, die über solche

Während der Strassentunnel-Sanierung am Gotthard wäre ein Autoverlad möglich und dank Glück auch preisgünstig

Falls das Stimmvolk einen zweiten Strassentunnel am Gotthard ablehnt (was der SEV hofft), braucht eswährend der Sanierung des bestehenden Tunnels einen Autoverlad zwischen Göschenen und Airolo. UrsHochuli, Leiter Autoverlad BLS, bestätigt im Interview, dass die BLS die nötigen Kapazitäten zur Verfü-gung stellen könnte. Und er erklärt, wie er den Verlad am Lötschberg und Simplon weiterentwickeln will.

«Wir könnten Hand bieten»

«Wir müssten für den Verlad am Gotthardnicht zusätzliche Züge beschaffen. Das wäreein purer Glücksfall.»

BLS

Urs Hochuli.

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Urs Hochuli kam 1971 in Süd-afrika zur Welt, wuchs aber abjährig in Dottikon AG auf. 1987bis 1990 lernte er bei der SBBBetriebsdisponent, absolviertedie kaufmännische Berufsschuleund studierte später Logistik undMarketing. Er war Disponent undVorstand auf diversen Bahnhö-fen und bei Cargo, Logistikspezi-alist und Produktmanager bei Psowie Leiter Gruppenreisen beiRailAway, bevor er 2012 als Lei-ter Autoverlad zur BLS wechsel-te. Er wohnt mit Partnerin undTochter (10 Wochen jung) in Bell-mund. Hobbys: Sport, Gitarre.

BIO2010 fragte das Bundesamt fürStrassen (Astra) die BLS an, zuwelchen Konditionen sie zwischenGöschenen und Airolo 5 MillionenAutos pro Jahr verladen könnte.Das Astra nannte als weitere Vor-gaben sieben Zugskompositionenà 76 Fahrzeugplätze, die im 7,5-Minuten-Takt verkehren und proStunde maximal 600 Autos trans-portieren können, was etwa 60Prozent der Strassentunnelkapazi-tät entspricht. Die BLS antworte-te, dass sie dies für rund 36 Mio.Franken pro Jahr machen könnte.Der Bericht des Bundesrats zurSanierung des Gotthard-Strassen-

tunnels vom 27. Dezember 2010schätzt die Kosten eines Verlade-betriebs mit den genannten Kapa-zitäten interessanterweise aufrund 45 Mio. Franken – wohl auf-grund einer Schätzung der SBB.

In der BLS-Schätzung inbegriffensind die Abschreibungskosten fürdie sieben Züge. Ihre Beschaffungwürde rund 70 Mio. Franken kos-ten, doch könnten sie am Lötsch-berg weiterverwendet werden: ei-ne Win-win-Situation für die BLSund den Bund, falls dieser denGotthard-Autoverlad bestellt. DerVerlad würde je nach Variante900 Tage am Stück dauern oder

980 Tage, verteilt auf drei Winter,wobei im Sommer der Strassen-tunnel wieder geöffnet würde, umden Ferienverkehr durchzulassen.

Hinzu kämen noch die Kosten fürdie Reaktivierung der ehemaligenVerladeanlagen in Göschenen undAirolo, die zum Glück teilweiseintakt geblieben sind. Der Berichtdes Bundesrats veranschlagt da-für 49 bis 61 Millionen Franken.Die BLS hat dazu keine Kosten-schätzung gemacht. Laut dem Be-richt wäre der PW-Verlad wäh-rend der Tunnelsperrung für dieBenutzer/innen nicht kosten-pflichtig. Fi

Was ein Autoverlad am Gotthard kosten würde

Kooperationen bestimmen,sondern die Besteller, also indiesem Fall wohl der Bund.

■ Im März 2013 hat die BLSkommuniziert, dass sie denAutoverlad Brig–Iselle, denheute die SBB betreibt, über-nehmen will. Warum?

Neben dem Autoverlad amLötschberg bieten wir ja heuteschon saisonale Autozüge zwi-schen Kandersteg und Iselle an.Wir sind mit Abstand der gröss-te Autoverlad-Betreiber in derSchweiz, haben auf diesem Ge-biet das grösste Know-how undam meisten Ressourcen. Wennder Simplon-Autoverlad beimAuslaufen der Konzession derSBB Ende 2017 an uns übertra-gen würde, könnten wir dankSynergien – weil wir unser Roll-material besser auslastenkönnten – ein doppelt so gutesAngebot wie heute anbieten,und dies erst noch massivgünstiger für den Kanton Wallisals Besteller. Heute fährt zwi-schen Brig und Iselle alle zweiStunden ein Autozug, wir wür-den stündlich fahren, ohne zu-sätzliches Rollmaterial beschaf-fen zu müssen. Das BLS-Projekt«Simplon» will aber auch denregionalen Personenverkehrverbessern mit stündlichen

durchgehenden VerbindungenBern–Brig–Domodossola mitmodernen «Lötschberger»-Zü-gen. Heute fahren zwischenBrig und Domodossola nebenden Autozügen bis Iselle, dieauch Personenwagen mitfüh-ren, unter der Woche nur vierRegionalzüge pro Tag, an denWochenenden noch weniger.

■ Auch hierzu die Frage: Wäreeine Kooperation mit derSBB eine Option?

Eine Kooperation vorzuschla-gen liegt nicht in unserer Kom-petenz, sondern die Bestellermüssten dies wollen. Vor allemdie Städte Brig und Domodos-sola sind unzufrieden mit demheutigen Angebot. Auf ihre In-itiative haben die betroffenenRegionen bei der EU aus derenFörderprogramm für interregio-nale Projekte «Interreg» Mittelfür das das BLS-Projekt «Simp-lon» beantragt und zugespro-chen erhalten. Wir als Bahnhaben unseren Job gemacht,indem wir ein Angebotskon-zept vorlegten, das für die Re-gion und die Bevölkerung posi-tive Auswirkungen hat.

■ Wie hat sich der BLS-Auto-verlad 2014 entwickelt undwie sehen Sie die Zukunft?

2014 hat der Walliser Touris-mus stagniert, ist aber nichtzurückgegangen. Weil 75 % un-serer Kundschaft Tourist/innensind, haben auch unsere Fre-quenzen stagniert. Im Dezem-ber haben wir in Absprache mitdem Preisüberwacher die Tari-

fe angepasst, sodass wir 2015keinen Verlust mehr schreibensollten. Zudem haben wir dasOnline-Ticket eingeführt, vondem ich mir sehr viel verspre-che, denn es ermöglicht unsKooperationen mit Anbieterntouristischer Leistungen im

Wallis wie Hotels, SeilparkFiesch, Lauchernalp, Aletsch-Arena usw. Wir schalten aufunsern Webseiten gegenseitigWerbung, bieten gegenseitigVergünstigungen an und ma-chen Werbekampagnen.

Interview: Markus Fischer

Fi

«Vom neuen Online-Ticket verspreche ich mir sehr viel, denn es ermöglicht uns Kooperationen mit Anbietern touristischer Leistungen im Wallis»: Urs Hochuli im Büro.

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

2012 transportierte die BLS zwi-schen Kandersteg und Goppen-stein sowie zwischen Kanderstegund Iselle (Italien) mit 40 342 Zü-gen 1,253 Mio. Fahrzeuge: 2,3 %weniger als 2011. Diese Abnah-me erklärte die BLS mit dem Rück-gang des Tourismus im Wallis undStrassensperren wegen Lawinen-gefahr. Das nicht abgeltungsbe-rechtigte BLS-Geschäftsfeld Auto-verlad schrieb 2012 einen Verlustvon 1,62 Mio. Franken.

2013 reduzierte die BLS die Auto-züge auf 36 266. So sanken dieZugkilometer um 10 %, was BLS-interne Leistungsbezüge bei derBahnproduktion sparte, vor allembeim Rollmaterialunterhalt unddem Lokpersonal. Andererseitsstiegen die Kosten für Trassenund Lokmieten. Daher sank derGesamtaufwand nur um 0,3 Mio.Franken. Die Zahl der transpor-

tierten Fahrzeuge konnte zwar ge-halten werden (1,26 Mio., + 0,1%),doch trug dazu auch eine Rabatt-aktion bei, und «als Folge desNachfragerückgangs beim best-preisigen Kundensegment Touris-ten ist der Ertrag pro transportier-tem Fahrzeug deutlich gesunken(– 4,3 %)», schrieb die BLS im Ge-schäftsbericht 2013. So ver-schlechterte sich das Autoverlad-Ergebnis gegenüber 2012 um 0,6auf – 2,2 Mio. Franken.

«Die Massnahmen zur Produktivi-tätssteigerung und Kostenreduk-tion werden weitergeführt, sindaber weitgehend ausgeschöpft»,heisst es im BLS-Geschäftsbe-richt 2013 weiter. «Durch stetigeAngebotsoptimierungen soll dieAuslastung zusätzlich gesteigertwerden. Für die kommenden Jah-re sind auch ertragsseitige Mass-nahmen erforderlich.»

2014 einigte sich die BLS mit demPreisüberwacher dann auf eineTariferhöhung, die seit dem letz-ten Fahrplanwechsel in Kraft ist.Im Gegenzug führte sie zwei neueSpätzüge (Goppenstein ab 00.20,Kandersteg ab 00.50) ein sowieOnline-Tickets, die günstiger sindund auch Vergünstigungen fürWalliser Tourismusorte bieten.

Höhere Tarife seit Dezember

Der Einzelfahrpreis Kandersteg–Goppenstein für Autos und Wohn-mobile für Montag bis Donners-tag stieg um 5 auf 27 CHF, bzw.mit dem neuen Online-Ticket um3 auf 25 CHF. Für Freitag bisSonntag stieg der Preis um 2.50auf 29.50 CHF bzw. mit dem On-line-Ticket um 1 auf 28 CHF.

Ihre Bilanzzahlen 2014 stellt dieBLS Mitte April vor. Fi

BLS-Autoverlad steht und fällt mit dem Walliser Tourismus

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8 POLITIKkontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Geld für Unterhalt■ «Es ist ein enormer Betrag. Erpasst nicht in den vom Bund vor-gegebenen Finanzrahmen, dieAbweichung ist beträchtlich.»Mit diesen Worten stimmt SBB-Verwaltungsratspräsident UlrichGygi die SBB-Mitarbeitenden(im Mitarbeitermagazin «Unter-wegs» 01/2015) auf die bei derPriorisierung der anstehendenArbeiten geforderte «Flexibili-tät» ein. Konkret geht es darum,dass der Unterhalt des stark ge-forderten SBB-Netzes offenbarso viele Mittel verschlingt,«dass die künftig nötigenAusbauschritte so dimensioniertund zeitlich erstreckt werden,dass weder Betrieb nochSubstanzerhalt der Infrastrukturdarunter leiden.» Die andere(von Gygi im Text abgelehnte)Möglichkeit wäre, vom Bundmehr Geld zu verlangen.

Weniger Leute im Bus■ Erstmals seit dem Jahr 2000konnten die VerkehrsbetriebeSTI, die in der Region Thun zahl-reiche Buslinien betreiben, imletzten Jahr die Fahrgastzahlennicht steigern. Die 15 882 092beförderten Personen entspre-chen einem Rückgang um 110 303oder 0,7 Prozent. Während dieStadtlinien «einen augenfälligenRückgang» aufwiesen, konnten

die Regionallinien ihre Frequen-zen leicht steigern. Befriedigtstellen die STI fest, dass dieSchwarzfahrerquote von 1,98auf 1,84 % gesunken ist.

Elektronisches Ticket■ Die verschiedenen Systeme des«elektronischen Tickets» erhalteneine neue Variante: Im Wallis prüftoffenbar PostAuto die Einführungeines Systems namens «Check in,Be Out», das die gefahrenenStrecken automatisch ermitteltund via Smartphone übermittelt,worauf (im Nachhinein) Rechnunggestellt wird. Nächsten Herbst sollin Sitten eine Testphase mit aus-gewählten Nutzern beginnen.

NEWS

STI

Mit ihrer Volksinitiative «Für ei-ne faire Verkehrsfinanzierung»wollen Automobilimporteureund Strassenverbände errei-chen, dass die Einnahmen ausder Mineralölsteuer vollständigdem Strassenverkehr zugutekommen. Heute wird der Mine-ralölsteuerzuschlag von rund2 Milliarden Franken jährlichvollumfänglich für den Stras-senverkehr eingesetzt. Die Mi-neralölsteuer im Umfang vonrund 3 Mia. Franken fliesst jezur Hälfte in den Strassenver-kehr und in die allgemeine Bun-deskasse. Autofahrer und an-dere Strassenbenutzer würdenso zur «Milchkuh der Nation»,monieren die Initianten.Anita Fetz (SP/BS) wider-sprach: Kantons- und Gemein-destrassen würden heutemehrheitlich von nicht automo-bilen Steuerzahlern finanziert.Die Autofahrer seien also kei-nesfalls die «Milchkühe».

«Finanzpolitisches Debakel»Ständeräte aus fast allen La-gern warnten vor allem vor dendrohenden Steuerausfällenvon 1,5 Milliarden Franken.Von einem «finanzpolitischenDebakel» war die Rede, von ei-

nem «Etikettenschwindel, derdem Bund 1,5 Milliarden ab-saugt» und einem «Frontal-angriff auf die bisherige Ver-kehrs-, Umwelt- und Finanzpoli-tik des Bundes.»Einsparungen seien kurzfristignur bei den schwach gebunde-nen Ausgaben möglich, sagteRené Imoberdorf (CVP/VS) imNamen der vorberatendenKommission. Betroffen wärendann etwa die Bildung, For-schung oder Landesverteidi-gung. Die schwach gebunde-nen Ausgaben müssten imSchnitt um 5 % gekürzt wer-den. Von einer solchen Kür-zung wären auch die Kantonebetroffen, sagte Konrad Graber(CVP/LU). Dies, weil die Kanto-ne 20 % der gebundenen Aus-gaben erhielten. Zudem werdedurch eine Annahme der Initia-tive die Umsetzung der bereitsvom Volk angenommenenBahnvorlage FABI verzögert,warnte Imoberdorf. Dies wegender vorgesehenen Einlagenaus Mineralölsteuermitteln inden Bahninfrastrukturfonds.

Verlagerung auf StrasseDie Initiative schade auch derkoordinierten Verkehrspolitik

des Bundes und führe zu einerUngleichbehandlung der Be-nutzer des öffentlichen Ver-kehrs und der Autofahrer, sag-te Imoberdorf. Die Folge wäreeine Rückverlagerung von derSchiene auf die Strasse. Damitnehme auch die Umweltbelas-tung zu, warnte Paul Rechstei-ner (SP/SG). Die Verlagerungs-politik werde ausgehöhlt, soMarkus Stadler (GLP/UR).Die Mineralölsteuer und derMineralölsteuerzuschlag seiseit vielen Jahren nicht mehrerhöht worden, sagte PeterBieri (CVP/ZG). Aufgrund tech-nischer Entwicklungen werdedas Autofahren pro Kilometersogar immer günstiger. Beimöffentlichen Verkehr sei esganz anders. Mit der Annahmeder FABI-Vorlage habe das Volkentschieden, dass die öV-Be-nutzer künftig mehr zu denKosten beitragen sollten.

Keine taktische Rückweisungzur Verknüpfung mit dem NAFÜberzeugte Unterstützer fanddie Initiative im Ständerat kei-ne. Eine Minderheit um den Lu-zerner FDP-Ständerat GeorgesTheiler forderte allerdings, dieVorlage an die vorberatende

Kommission zurückzuweisen.Die Initiative solle dem Rat ge-meinsam mit der Vorlage zurSchaffung eines Nationalstras-sen- und Agglomerationsver-kehrsfonds (NAF) vorgelegtwerden. Diese ist vom Bundes-rat vor vier Wochen verabschie-det worden. Aus dem neu zuschaffenden Fonds sollen Be-trieb, Erhalt und Fertigstellungdes Nationalstrassennetzes,die Beseitigung von Engpäs-sen sowie Projekte des Agglo-merationsverkehrs finanziertwerden.Die Ratsmehrheit wollte von ei-ner Verknüpfung der beidenVorlagen nichts wissen. Die Ini-tiative müsse baldmöglichstzur Abstimmung kommen, da-mit Klarheit herrsche, war dieMehrheit überzeugt.Mehrere Redner äussertenauch Bedenken, dass bei einergleichzeitigen Behandlung bei-der Vorlagen die InitiantenDruck ausüben könnten. Dies,indem sie während der Be-handlung im Rat Bedingungenstellten, unter denen sie ihreInitiative zurückziehen würden– um sie dann eventuell dochzur Abstimmung zu bringen.

2014 eingereichtDie Initiative «Für eine faireVerkehrsfinanzierung» war am10. März 2014 eingereichtworden. Neben der Zweckbin-dung der Mineralölsteuer ver-langt sie mehr demokratischeMitspracherechte. Einfüh-rungen und Erhöhungen vonSteuern, Gebühren und Abga-ben im Bereich des Strassen-verkehrs sollen dem fakultati-ven Referendum unterstehen.Der Bundesrat empfiehlt, wienun auch der Ständerat, die In-itiative zur Ablehnung. Der Ent-scheid des Nationalrats stehtnoch aus. sda

Sorgen wegen massiver Steuerausfälle – auch zulasten des Bahninfrastrukturfonds

Mit 31 zu 4 Stimmen bei8 Enthaltungen hat derStänderat am 11. Märzdie «Milchkuh-Initiative»zur Ablehnung empfoh-len, vor allem wegender damit drohendenSteuerausfälle von1,5 Milliarden Franken.Auch eine Verknüpfungmit der Vorlage zum Na-tionalstrassen- und Ag-glomerationsverkehrs-fonds lehnte der Rat ab.

Ständerat lehnt «Milchkuh-Initiative» ab

Bisweilen wähnte man sich im Ständerat in einer Agrardebatte, daimmer wieder von Milchrindvieh die Rede war: Plakat der Initiative.

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEVund erscheint vierzehntäglich. ISSN 1662-8454. Auflage: 29 296 Ex. (Gesamtauflage43 612 Ex.), WEMF-beglaubigt 14.11.2014. Herausgeber: SEV, www.sev-online.ch.Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Vivian Bologna, BeatriceFankhauser, Markus Fischer, Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Jörg Matter, AnitaMerz, Patrizia Pellandini, Henriette Schaffter. Redaktionsadresse: kontakt.sev,Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected]; Telefon 031 35757 57, Fax 031 357 57 58. Abos und Adressänderungen: SEV, Mitgliederdienste,Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected], Tel. 031 357 57 57,

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Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheint am 2. April 2015.Redaktionsschluss für den Sektionsteil: 26. März 2015, 8 Uhr.Inserateschluss: 23. März 2015, 10 Uhr.

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POLITIK ......

9kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Mit Befriedigung nimmt derSchweizerische Gewerkschafts-bund das deutliche Nein zurCVP-Familieninitiative zur Kennt-nis. Eine Annahme der Initiati-ve hätte vor allem gut situierteFamilien entlastet, den ein-kommensschwächeren Fami-lien unter dem Strich aberNachteile gebracht. Die Initia-tive hätte zudem den Weg füreine fortschrittliche Familien-politik versperrt.

SGB-Vorschläge zugunstender FamilienNun sind Bundesrat und Parla-ment gefordert, die Familienmit konkreten Massnahmen zu

unterstützen. Die Vereinbarkeitvon Familie und Beruf muss ge-fördert werden, unter anderemmit Tagesschulen, Blockzeitenund einer ausserfamiliären Be-treuung, die allen offen steht.Ausserdem braucht es höhereKinderzulagen und einen Aus-bau der Prämienverbilligungenin der obligatorischen Kran-kenversicherung.Zufrieden ist der SGB auchüber das Nein zur grünlibera-len Energieinitiative. Sie hätteBund und AHV Mittel entzogen,da eine funktionierende Ener-giebesteuerung mittelfristig zusinkenden Steuererträgen führt.Ausserdem hätte diese Steuerdie unteren Einkommen über-durchschnittlich belastet.Endlich zur Kenntnis nehmenmuss das Parlament zudemden Widerstand der Stimmbe-

rechtigten gegen lange Laden-öffnungszeiten.

Solothurner/innen gegenlängere LadenöffnungszeitenDenn das Stimmvolk im KantonSolothurn hat es abgelehnt,dass die Läden unter der Wo-che künftig bis 20 Uhr geöffnethaben dürfen. Eine solche Aus-weitung der Ladenöffnungszei-ten bereiten zurzeit auch Bun-desrat und Parlament vor. Die-se Übung sollte das Parlamentnun abbrechen und das Laden-öffnungszeitengesetz schubla-disieren. Denn der SolothurnerEntscheid zeigt: die Skepsisgegen längere Öffnungszeitenist anhaltend gross. In mehrals einem Dutzend Kantone ha-ben in den letzten Jahren dieStimmberechtigten ihr Vetoeingelegt. SGB

Nach dem Nein zurCVP-Familieninitiativesind Bundesrat undParlament gefordert.

Weg frei für neue Familienvorlage

SGB-Kommentar zu den Abstimmungen vom 8. März

Der Entscheid im Nationalratfiel am 11. März mit 101 zu 85Stimmen bei einer Enthaltung.Die Gegner aus den Reihen derSVP, FDP, BDP und GLP versi-cherten, die Grundversorgungsei auch ihnen wichtig. Die ge-plante Verfassungsbestimmungsei aber überflüssig. Post undder öV funktionierten, dasStimmvolk sollte nicht für einerein symbolische Verfassungs-änderung bemüht werden.Beat Walti (FDP/ZH) sprach voneinem «Bluff für die Galerie».

Bröckelnde SolidaritätMit den Gegnern stimmte auchein Teil der CVP. Die CVP-Frakti-on hatte sich für den Artikelausgesprochen, zusammen mitder SP und den Grünen. Die

Befürworter argumentierten,es gehe um ein Bekenntnis zurGrundversorgung und zu denRandregionen – «ausserhalbder Profitlogik», wie es RegulaRytz (Grüne/BE) ausdrückte.Würden die Preise für öffent-liche Dienste rein betriebswirt-schaftlich berechnet, wäre dieBeförderung eines Briefes vonZürich nach Meiringen teurerals von Zürich nach Bern, gabsie zu bedenken. Der Grund-versorgung gelte es Sorge zutragen. Viola Amherd (CVP/VS)erklärte, es gehe um die natio-nale Kohäsion. Die Solidaritätdrohe zu bröckeln, dem könneein neuer Verfassungsartikeletwas entgegensetzen.

Ständerat für schlanke VarianteDie Vorlage geht nun zurück anden Ständerat, der sich für denArtikel ausgesprochen hatte.Auch bei ihm war aber umstrit-ten, was im Artikel genau stehensolle. Mit Stichentscheid desPräsidenten wählte die kleineKammer die schlankste Variante.Die Mehrheit der vorberatendenNationalratskommission wollte

dagegen eine umfassendere Be-stimmung. Bereits heute wirddie Grundversorgung in der Ver-fassung erwähnt. In Artikel 43asteht, dass Leistungen derGrundversorgung allen Perso-nen in vergleichbarer Weise of-fen stehen müssen. Nach demWillen des Ständerats soll eineinziger Satz dazukommen:«Bund und Kantone setzen sichfür eine ausreichende, allen zu-gängliche Grundversorgungein.» Die Nationalratskommissi-on wollte darüber hinaus defi-nieren, was unter «Grundversor-gung» zu verstehen ist.

Dauerhaft verfügbar underschwinglichIn der Verfassung sollte dem-nach verankert werden, dassdie Grundversorgung die Güterund Dienstleistungen des übli-chen Bedarfs umfasst. Diesesollten in allen Landesgegen-den und für die gesamte Bevöl-kerung dauerhaft verfügbar underschwinglich sein. Indes wolltedie Kommission explizit fest-halten, dass aus den Bestim-mungen keine unmittelbaren

Ansprüche auf staatliche Leis-tungen abzuleiten wären.Das Parlament selbst hatte vorzehn Jahren in einem Vorstosszusätzliche Bestimmungen zurGrundversorgung verlangt. DerBundesrat sah keinen Nutzendarin, erfüllte aber den Auftragund legte drei Varianten vor.Sollte das Parlament am Endeeinem neuen Verfassungsarti-kel doch noch zustimmen, hät-te das Volk das letzte Wort.Die Befürworter sehen einesolche Verfassungsbestim-mung auch als Gegenvorschlagzur Initiative «Pro Service pub-

lic», wenngleich dies formellnicht zutrifft.

Service-public-Initiativegefährdet Service publicDie Konsumentenzeitschriften«K-Tipp», «Saldo», «Bon à Sa-voir» und «Spendere Meglio»wollen mit ihrer Initiative errei-chen, dass Post, Swisscomoder SBB der Bevölkerung ei-nen guten und bezahlbarenService bieten. Sie fordernneue Grundsätze für alle Unter-nehmen, die vom Bund kontrol-liert werden oder einen Auftragzur Grundversorgung haben.Diese sollen nicht nach Gewinnstreben dürfen und auf Quer-subventionierungen verzichten.Die Löhne der Mitarbeitendensollen nicht über jenen derBundesverwaltung liegen.Die Gegner der Initiative be-fürchten, diese könnte das Ge-genteil dessen bewirken, wasdie Initianten beabsichtigen,nämlich den Service public ge-fährden. Bei einem Ja würde dieLeistungs- und Konkurrenzfä-higkeit der betroffenen Betrie-be geschwächt, warnen sie. sda

Nationalrat lehnt neuen Verfassungsartikel zur Grundversorgung ab

Service public

Die grosse Kammer will-nichts davon wissen, ei-ne «ausreichende, allenzugängliche Grundver-sorgung» in der Verfas-sung festzuschreiben.Der Ständerat hatte demArtikel zugestimmt.

Post

Auto

Auch dünn besiedelte Gebietebrauchen einen Service public.

■ Bericht bestelltDer Bundesrat muss einen um-fassenden Bericht zum interna-tionalen Personenverkehr aufSchiene und Strasse erstellen.Der Bericht soll aufzeigen, wodie Schweiz heute steht, wo siehin will und mit welchen Mass-nahmen dieses Ziel erreicht wer-den könnte. Der Nationalrat hatam 12. März ein entsprechendesPostulat der Verkehrskommissionstillschweigend angenommen.Thematisiert werden soll im Be-richt u. a. die Wettbewerbssitu-ation zwischen internationalemFernbus- und Schienenverkehrund die Auswirkungen neuerEU-Regelungen auf die Schweiz.Der Bundesrat hatte das Postu-lat zur Annahme empfohlen.

■ Tarif-Motion abgelehntDer Nationalrat will die Trans-portunternehmen nicht per Ge-setz beauftragen, im Rahmenihrer Tarifpolitik die Verlagerung

von der Strasse auf die Schienezu begünstigen. Er hat eine Mo-tion der Grünen Fraktion abge-lehnt. Die Mehrheit war wieVerkehrsministerin Doris Leut-hard der Auffassung, die Tarif-hoheit müsse bei den Unterneh-men respektive beim Verbandöffentlicher Verkehr (VöV) undden Tarifverbünden bleiben.

■ Keine Vorfahrt für CarsReisebusse, die am Gotthard inden Stau geraten, sollen gegen-über anderen Fahrzeugen nichtprivilegiert werden. Der Natio-nalrat hat eine Motion von FabioRegazzi (CVP/TI) abgelehnt. Die-ser wollte den Bundesrat beauf-tragen, Massnahmen zu treffen,damit Reisebusse rascher pas-sieren können. Dies würde beikilometerlangen Staus vor demGotthard-Strassentunnel denAutofahrer/innen die Vorteiledes Kollektivverkehrs näherbringen, argumentierte er. sda

AUS DER SESSION

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

mmer noch 18,9 Prozentverdienen die Frauen in derSchweiz weniger als ihre

Kollegen. Ein Teil der Lohnun-gleichheit kann mit Kriterienwie Teilzeitarbeit, beruflicheErfahrung und Verantwortungerklärt werden. Rund 40 Pro-zent des Lohnunterschiedes je-doch sind mit objektiven Krite-rien nicht begründbar, alsorein diskriminierend.Ein breites Bündnis von 48 Or-ganisationen unter der Leitungvon Alliance F und des Schwei-zerischen Gewerkschaftsbundshat daher anlässlich des Tagsder Frau und zwei Tage vordem Equal Pay Day zur Demoin Bern aufgerufen. Gekommensind über 12 000 Menschen!

Genug gewartetZahlreiche Rednerinnen vonOrganisationen und Parteienbis ins bürgerliche Lager fass-ten auf der Schützenmatte undnach dem Marsch durch Bernauf dem Bundesplatz in klareWorte, was sie von der unge-rechten Lohnungleichheit zwi-schen Frauen und Männernhalten: «Wir werden nichtnochmals 30 Jahre warten!»«Wir sind hier, weil wir ein Ge-setz wollen, das Kontrollenund Sanktionen verlangt.»Kathrin Bertschy, Co-Präsiden-tin von Alliance F, betonte die

I Relevanz der Lohngleichheitfür Frauen und Wirtschaft:«Lohnungleichheit prägt Le-bensläufe, wenn junge Frauenbereits mit acht Prozent weni-ger Lohn in den Arbeitsprozesseinsteigen. Lohnungleichheitprägt aber auch die Volkswirt-schaft, wenn fähige Talentesich aus dem Arbeitsprozesszurückziehen, weil sie nicht ih-ren Fähigkeiten entsprechendentlöhnt werden.»Mehrere Rednerinnen vergli-chen das Tempo der Gleichstel-lungsfortschritte mit jenem ei-ner Schnecke, denn schon seit1981 verlangt die Bundesver-fassung: «Mann und Frau ha-ben Anspruch auf gleichenLohn für gleichwertige Arbeit.»«Wenn wir in der Stadt Berndie Kehrichtsackgebühren um10 Rappen erhöhen, steht derPreisüberwacher kopf. Dochwenn Frauen jeden Monat 677Franken zu wenig verdienen,bleibt es still», sagte RegulaRytz, Co-Präsidentin der GrünenSchweiz, mit Bezug auf diedurchschnittliche Lohndiskri-minierung in der Privatwirt-schaft. Und Regula Bühlmannvom SGB warnte: «Der starkeFranken ist eine Ausrede, umauf Massnahmen für die Lohn-gleichheit zu verzichten. Dasdarf nicht passieren! SGB / Hes / Fi

Bilder.: ma, Hes, Gi, pan.

Lohngleichheit nur auf demPapier? Jetzt reicht’s!Über 12 000 Frauen und Männer von links bis rechts haben am 7. März auf dem Bundesplatz die Lohn-gleichheit zwischen Frauen und Männern eingefordert. Ein breites Frauenbündnis verlangt vom Bundes-rat nun wirkungsvolle Massnahmen, denn freiwillige Massnahmen haben nicht zum Ziel geführt: DieLohngleichheit ist auch 34 Jahre nach ihrer Verankerung in der Verfassung noch nicht Realität.

Kundgebung für die Lohngleichheit von Frau und Mann

«Wir sind heute so viele, dass uns niemandignorieren kann.»

SEV-Gewerkschaftssekretärin Françoise Gehring auf der Tribüne an der Demo

«Zwei Themen beherrschen der-zeit die Schlagzeilen: der starkeFranken und die drohende Wirt-schaftskrise. Bei aller Ungewiss-heit, die da auf uns zukommt, istaber in gewissen Kreisen einesheute schon klar: Die Anliegender Frauen sollen auf der Streckebleiben. Es ist von Deregulierungs-programmen die Rede. Diese be-inhalten den Verzicht auf die Lohn-

gleichheit und die angemesseneVertretung der Frauen in Kader-positionen und Verwaltungsräten,wie in der ‹NZZ am Sonntag› vom22. Februar zu lesen war. Beidesist aber aus volkswirtschaftlichenGründen verantwortungslos undaus Gerechtigkeitsüberlegungeninakzeptabel.Wir, die Unterzeichnerinnen die-ses Manifests, akzeptieren nicht,

dass man den Gleichstellungsarti-kel zu einem Konjunkturartikel de-gradiert. Gleicher Lohn für gleich-wertige Arbeit ist ein Grundrecht.Es gilt auch in einem Wahljahrund in Währungskrisen (...).»In nur einer Woche unterschrieben5500 Frauen und Männer diesesManifest, das BundespräsidentinSimonetta Sommaruga am 9. Märzpersönlich übergeben wurde. SGB

Manifest an Bundesrat: Lohngleichheit ist keine Konjunkturfrage!

...... 11 DOSSIER

kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Brigitte Rohr wohnt in Renens(VD) und arbeitet als Direkti-onssekretärin bei der Genfer-see-Schifffahrt CGN. Sie ist seit1999 SEV-Mitglied, gehört der

VPT-Sektion Lac Lé-man an und präsi-diert die Gruppe desPersonals, das nichtauf den Schiffen ar-beitet. An die Demoist sie vor allem ge-kommen, um solida-risch mit den anderenFrauen für die Lohn-

gleichheit einzustehen, die ihrwichtig ist. «Ich selbst bin zwarschon 58-jährig, doch ich un-terstütze die jüngeren Frauen.Ich habe auch eine Tochter. Die

Anhebung des Frauenrenten-alters auf 65 würde mich sel-ber zwar kaum mehr betreffen,trotzdem hoffe ich, dass dasnicht durchkommt!» Sie ist er-freut über die grosse Zahl vonMännern, die ebenfalls gekom-men sind, um den Frauen zuhelfen. «Im vollen Extrazug hatmir das sehr gefallen, dieseSolidarität der Männer. Ich hof-fe, dass die Demo etwas be-wirkt. Es ist übrigens nichtmeine erste, ich habe Übungim Demonstrieren.» Hes / Fi

Solidarisch mit den jüngeren Frauen■ Westschweiz

Die beiden Schwestern neh-men seit langem regelmässigan den Aktivitäten des PV Tici-no teil. Diesmal sind sie demDemoaufruf der Sektion in dieBundesstadt gefolgt. «Es istnicht das erste Mal, dass wiran einer Kundgebung in Bernteilnehmen. Wir sind schonhergekommen, um für die Sa-nierung der Pensionskasse

SBB zu protestieren», sagensie stolz. «Wir tun das auch fürunsere Töchter und Grosskin-der. Ich habe sieben davon,

sechs Enkel und eine Enkelin»,sagt Flavia. «Es wäre Zeit, dassfür sie endlich Chancengleich-heit gilt», ergänzt Teresita.

Auch zum Pensionierungsalterhaben sie sich aufgrund ihrereigenen, konkreten Erfahrungihre Meinung gebildet. Flaviahat sich um Haus und Familiegekümmert, und die AHV-Ren-te hat ihr eine sehr willkom-mene Einkommensverbesse-rung gebracht. Teresita hinge-gen hat als Verkäuferin in ei-nem Früchte- und Gemüse-laden gearbeitet. Das war fürsie eine richtige Leidenschaft,die sie bis heute nicht loslässt:«Ich kann kaum an einem sol-chen Laden vorbeigehen, ohnehineinzugehen und mich um-zusehen. Ich habe gearbeitet,

bis ich 65 war, und habeschweren Herzens aufgehört.Bis 65 zu arbeiten war abermein freier Entscheid, denauch meine Familie mittrugund der mir deshalb möglichwar, weil ich eine gute Gesund-heit habe. Dieses Glück habennicht alle. Von allen Frauen zuverlangen, dass sie bis 65 ar-beiten müssen, wäre unge-recht, solange ihre Löhne unddamit auch ihre Altersrententiefer sind. Zuerst muss diesesProblem gelöst werden.»Die beiden Tessinerinnen brin-gen auf den Punkt, worum esan diesem Tag geht. G i/ Fi

■ Tessin: «Eine Frage der Gerechtigkeit»Sie sind 80-jährig undstolz darauf, ihren Bei-trag zu leisten für eineSache, die seit Jahrenauf die lange Bank ge-schoben wird.

ppm

Flavia Tadé und Teresita Thiede: beneidenswert in Form.

Michael Moser (30) gehört zuden jüngeren Teilnehmendender Demo. Als Polygraf ist erMitglied der Gewerkschaft Syn-dicom und engagiert sich dort

stark für die Anliegen der Ju-gendlichen. Als ich ihn anspre-che, steht er mit ein paar Kolle-gen auf dem Bundesplatz.Meine Frage nach seiner Moti-vation fürs Mitmachen erstauntihn ein bisschen – so selbst-verständlich ist es für ihn, sichzu engagieren. Dann aber sagter: «Ich finde es eine Frechheit,dass in unserem Land jemandnur aufgrund der Geschlechts-zugehörigkeit weniger Geld fürseine Arbeit erhält. Wir lebendoch in einer aufgeklärten Ge-sellschaft – da müsste dieGleichstellung eigentlich eineSelbstverständlichkeit sein.»

pan.l

■ Deutschschweiz

Eine Frechheit

pan.

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

mmer noch 18,9 Prozentverdienen die Frauen in derSchweiz weniger als ihre

Kollegen. Ein Teil der Lohnun-gleichheit kann mit Kriterienwie Teilzeitarbeit, beruflicheErfahrung und Verantwortungerklärt werden. Rund 40 Pro-zent des Lohnunterschiedes je-doch sind mit objektiven Krite-rien nicht begründbar, alsorein diskriminierend.Ein breites Bündnis von 48 Or-ganisationen unter der Leitungvon Alliance F und des Schwei-zerischen Gewerkschaftsbundshat daher anlässlich des Tagsder Frau und zwei Tage vordem Equal Pay Day zur Demoin Bern aufgerufen. Gekommensind über 12 000 Menschen!

Genug gewartetZahlreiche Rednerinnen vonOrganisationen und Parteienbis ins bürgerliche Lager fass-ten auf der Schützenmatte undnach dem Marsch durch Bernauf dem Bundesplatz in klareWorte, was sie von der unge-rechten Lohnungleichheit zwi-schen Frauen und Männernhalten: «Wir werden nichtnochmals 30 Jahre warten!»«Wir sind hier, weil wir ein Ge-setz wollen, das Kontrollenund Sanktionen verlangt.»Kathrin Bertschy, Co-Präsiden-tin von Alliance F, betonte die

I Relevanz der Lohngleichheitfür Frauen und Wirtschaft:«Lohnungleichheit prägt Le-bensläufe, wenn junge Frauenbereits mit acht Prozent weni-ger Lohn in den Arbeitsprozesseinsteigen. Lohnungleichheitprägt aber auch die Volkswirt-schaft, wenn fähige Talentesich aus dem Arbeitsprozesszurückziehen, weil sie nicht ih-ren Fähigkeiten entsprechendentlöhnt werden.»Mehrere Rednerinnen vergli-chen das Tempo der Gleichstel-lungsfortschritte mit jenem ei-ner Schnecke, denn schon seit1981 verlangt die Bundesver-fassung: «Mann und Frau ha-ben Anspruch auf gleichenLohn für gleichwertige Arbeit.»«Wenn wir in der Stadt Berndie Kehrichtsackgebühren um10 Rappen erhöhen, steht derPreisüberwacher kopf. Dochwenn Frauen jeden Monat 677Franken zu wenig verdienen,bleibt es still», sagte RegulaRytz, Co-Präsidentin der GrünenSchweiz, mit Bezug auf diedurchschnittliche Lohndiskri-minierung in der Privatwirt-schaft. Und Regula Bühlmannvom SGB warnte: «Der starkeFranken ist eine Ausrede, umauf Massnahmen für die Lohn-gleichheit zu verzichten. Dasdarf nicht passieren! SGB / Hes / Fi

Bilder.: ma, Hes, Gi, pan.

Lohngleichheit nur auf demPapier? Jetzt reicht’s!Über 12 000 Frauen und Männer von links bis rechts haben am 7. März auf dem Bundesplatz die Lohn-gleichheit zwischen Frauen und Männern eingefordert. Ein breites Frauenbündnis verlangt vom Bundes-rat nun wirkungsvolle Massnahmen, denn freiwillige Massnahmen haben nicht zum Ziel geführt: DieLohngleichheit ist auch 34 Jahre nach ihrer Verankerung in der Verfassung noch nicht Realität.

Kundgebung für die Lohngleichheit von Frau und Mann

«Wir sind heute so viele, dass uns niemandignorieren kann.»

SEV-Gewerkschaftssekretärin Françoise Gehring auf der Tribüne an der Demo

«Zwei Themen beherrschen der-zeit die Schlagzeilen: der starkeFranken und die drohende Wirt-schaftskrise. Bei aller Ungewiss-heit, die da auf uns zukommt, istaber in gewissen Kreisen einesheute schon klar: Die Anliegender Frauen sollen auf der Streckebleiben. Es ist von Deregulierungs-programmen die Rede. Diese be-inhalten den Verzicht auf die Lohn-

gleichheit und die angemesseneVertretung der Frauen in Kader-positionen und Verwaltungsräten,wie in der ‹NZZ am Sonntag› vom22. Februar zu lesen war. Beidesist aber aus volkswirtschaftlichenGründen verantwortungslos undaus Gerechtigkeitsüberlegungeninakzeptabel.Wir, die Unterzeichnerinnen die-ses Manifests, akzeptieren nicht,

dass man den Gleichstellungsarti-kel zu einem Konjunkturartikel de-gradiert. Gleicher Lohn für gleich-wertige Arbeit ist ein Grundrecht.Es gilt auch in einem Wahljahrund in Währungskrisen (...).»In nur einer Woche unterschrieben5500 Frauen und Männer diesesManifest, das BundespräsidentinSimonetta Sommaruga am 9. Märzpersönlich übergeben wurde. SGB

Manifest an Bundesrat: Lohngleichheit ist keine Konjunkturfrage!

...... 11 DOSSIER

kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Brigitte Rohr wohnt in Renens(VD) und arbeitet als Direkti-onssekretärin bei der Genfer-see-Schifffahrt CGN. Sie ist seit1999 SEV-Mitglied, gehört der

VPT-Sektion Lac Lé-man an und präsi-diert die Gruppe desPersonals, das nichtauf den Schiffen ar-beitet. An die Demoist sie vor allem ge-kommen, um solida-risch mit den anderenFrauen für die Lohn-

gleichheit einzustehen, die ihrwichtig ist. «Ich selbst bin zwarschon 58-jährig, doch ich un-terstütze die jüngeren Frauen.Ich habe auch eine Tochter. Die

Anhebung des Frauenrenten-alters auf 65 würde mich sel-ber zwar kaum mehr betreffen,trotzdem hoffe ich, dass dasnicht durchkommt!» Sie ist er-freut über die grosse Zahl vonMännern, die ebenfalls gekom-men sind, um den Frauen zuhelfen. «Im vollen Extrazug hatmir das sehr gefallen, dieseSolidarität der Männer. Ich hof-fe, dass die Demo etwas be-wirkt. Es ist übrigens nichtmeine erste, ich habe Übungim Demonstrieren.» Hes / Fi

Solidarisch mit den jüngeren Frauen■ Westschweiz

Die beiden Schwestern neh-men seit langem regelmässigan den Aktivitäten des PV Tici-no teil. Diesmal sind sie demDemoaufruf der Sektion in dieBundesstadt gefolgt. «Es istnicht das erste Mal, dass wiran einer Kundgebung in Bernteilnehmen. Wir sind schonhergekommen, um für die Sa-nierung der Pensionskasse

SBB zu protestieren», sagensie stolz. «Wir tun das auch fürunsere Töchter und Grosskin-der. Ich habe sieben davon,

sechs Enkel und eine Enkelin»,sagt Flavia. «Es wäre Zeit, dassfür sie endlich Chancengleich-heit gilt», ergänzt Teresita.

Auch zum Pensionierungsalterhaben sie sich aufgrund ihrereigenen, konkreten Erfahrungihre Meinung gebildet. Flaviahat sich um Haus und Familiegekümmert, und die AHV-Ren-te hat ihr eine sehr willkom-mene Einkommensverbesse-rung gebracht. Teresita hinge-gen hat als Verkäuferin in ei-nem Früchte- und Gemüse-laden gearbeitet. Das war fürsie eine richtige Leidenschaft,die sie bis heute nicht loslässt:«Ich kann kaum an einem sol-chen Laden vorbeigehen, ohnehineinzugehen und mich um-zusehen. Ich habe gearbeitet,

bis ich 65 war, und habeschweren Herzens aufgehört.Bis 65 zu arbeiten war abermein freier Entscheid, denauch meine Familie mittrugund der mir deshalb möglichwar, weil ich eine gute Gesund-heit habe. Dieses Glück habennicht alle. Von allen Frauen zuverlangen, dass sie bis 65 ar-beiten müssen, wäre unge-recht, solange ihre Löhne unddamit auch ihre Altersrententiefer sind. Zuerst muss diesesProblem gelöst werden.»Die beiden Tessinerinnen brin-gen auf den Punkt, worum esan diesem Tag geht. G i/ Fi

■ Tessin: «Eine Frage der Gerechtigkeit»Sie sind 80-jährig undstolz darauf, ihren Bei-trag zu leisten für eineSache, die seit Jahrenauf die lange Bank ge-schoben wird.

ppm

Flavia Tadé und Teresita Thiede: beneidenswert in Form.

Michael Moser (30) gehört zuden jüngeren Teilnehmendender Demo. Als Polygraf ist erMitglied der Gewerkschaft Syn-dicom und engagiert sich dort

stark für die Anliegen der Ju-gendlichen. Als ich ihn anspre-che, steht er mit ein paar Kolle-gen auf dem Bundesplatz.Meine Frage nach seiner Moti-vation fürs Mitmachen erstauntihn ein bisschen – so selbst-verständlich ist es für ihn, sichzu engagieren. Dann aber sagter: «Ich finde es eine Frechheit,dass in unserem Land jemandnur aufgrund der Geschlechts-zugehörigkeit weniger Geld fürseine Arbeit erhält. Wir lebendoch in einer aufgeklärten Ge-sellschaft – da müsste dieGleichstellung eigentlich eineSelbstverständlichkeit sein.»

pan.l

■ Deutschschweiz

Eine Frechheit

pan.

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DOSSIER......

12kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

■ Wie geht es nun weiter?Regula Bühlmann: Die nächs-te Etappe ist mit der bundes-rätlichen Vorlage gegeben.Sie ist im Sommer zu erwar-ten. Wir werden genau hin-schauen und vor allem daraufachten, dass die Vorlagenicht nur die Feststellung vonDiskriminierung erlaubt, son-dern auch deren Behebung.

Mit anderen Worten: dass siedie Möglichkeit für Sanktio-nen enthält. Dann wird zuverhindern sein, dass einersolchen Vorlage während derparlamentarischen Beratungdie Zähne gezogen werden.

■ Doch diese Gefahr ist akut.Was tun?

Unser Bündnis bleibt beste-hen und ist so aufgestellt,dass wir, falls nötig, schnellreagieren können. Wenn alsodas Parlament bei der Bera-tung der Vorlage die Hand-

bremse anziehen sollte, dannwerden wir uns wieder be-merkbar machen. Auch aufder Strasse! Und in den Medi-en. Wir werden laut und deut-lich darauf hinweisen, dassLohngleichheit nicht einSchönwetterprogramm ist,das man mit Hinweis auf kon-junkturelle Schwierigkeiteneinfach zu den Akten legenkann. Gleicher Lohn für glei-che Arbeit ist ein Verfassungs-gebot – und die Verfassunggilt nicht nur bei Sonnen-schein. SGB

Zwei Fragen an RegulaBühlmann, SGB-Zentral-sekretärin und Gleich-stellungsbeauftragte.

Wichtige GesetzesvorlageBundesrat soll Arbeitgeber verpflichten, ihre Löhne zu überprüfen

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SEKTIONEN ......

13kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Zur Sektionsversammlung vom2. März konnte Präsident ErnstSchefer zahlreiche Mitglieder,den PV-Chor mit Anita Nydeg-ger und den Referenten, Dr.med. Albert Wettstein begrüs-sen. Den Kranken und Verun-fallten wünschte er gute Bes-serung.Zuerst eine Richtigstellung zurAusgabe kontakt.sev Nr. 3:Wenn Redaktoren oder Lekto-ren eigenmächtig Eigenna-men ändern, ist es immerfalsch. Unsere neue Kassierinheisst: Nelli Zingg mit «i» undnicht mit «y».«Gesund und selbstständigbleiben im Alter. Was kann ichtun?» Albert Wettstein begannmit den Worten: «Alle werdenälter, was aber können wirtun, damit es uns trotzdemnicht schlechter geht?» Stu-dien würden zeigen, wie wich-tig ein gut funktionierendesBeziehungsnetz sei, das manauch pflegen soll. Dies seiauch gut für das Gedächtnis.Je besser das Beziehungsnetz

desto kleiner das Sterberisikound die Pflegebedürftigkeit.Um die Vitalität zu steigernoder zu halten sei aber aucheine gesunde, ausgewogeneErnährung, ein tägliches, kör-perliches Training, die Aufga-be von schädigenden Lebens-stilen und das definieren vonLebenszielen wichtig. Negati-ve Lebensstilfaktoren wie Rau-chen, ungesundes Essen, Al-kohol, Übergewicht und feh-lende körperliche Aktivitätenkönnen die Vitalität hemmen.Bei gesunder, ausgewogenerErnährung sei die Einnahmevon zusätzlichen Vitaminenüberflüssig. Bei vom Arzt fest-gestellten Vitaminmängeln istdie Einnahme ok. Wichtig istausserdem die Kontrolle vonBlutdruck, Blutzucker, Blutfettund Cholesterin. In der Frage-runde gab Albert Wettsteinkompetent Auskunft. Der Prä-sident bedankte sich beim Re-ferenten für den aufschluss-reichen Vortrag mit einemPräsent.

Den Kongressantrag vom Jahr2011 betreffend Reka-Checkslassen wir fallen. Dem SEVfehlt das Geld für mehr Reka-Checks als derzeit zu bezie-hen sind. Wir müssten sonsthöhere Beiträge leisten unddas lehnen wir ab. Die Volks-hochschule Zürich bietet die-ses Jahr einen Zyklus vonsechs Vorlesungen zum The-ma Eisenbahn an. Es ist aucheine Führung bei Stadler Railin Bussnang geplant.Seit der letzten Versammlunghatte die Sektion drei Todes-fälle zu beklagen, und dreiFrauen übernehmen die Mit-gliedschaft ihrer verstorbenenMänner nicht.Zum Schluss dankte ErnstSchefer fürs zahlreiche Er-scheinen, dem PV-Chor fürseine Lieder und er hofft, ander Versammlung am 4. Maiim «Römertor» in Oberwinter-thur mit dem Frühlingskonzertder «Alten Garde» alle wiederbegrüssen zu dürfen.

Werner Meier

Informatives Referat zur Gesundheit im Alter■ PV Winterthur-Schaffhausen

Der 5. Schlittelplausch Pre-da–Bergün Mitte Februar be-gann nicht erst im Bündner-land, nein er begann bereits imZug nach Chur. Voller Vorfreu-de auf das kommende Wo-chenende versammelten sichdie Teilnehmenden in Zürich,um gemeinsam ins Bündner-land zu reisen. Während siesich kennenlernten und aus-tauschten, fuhr nach ungeprüf-ten Angaben auch SBB-CEOAndreas Meyer mit demselbenZug in die Berge.In Chur begrüsste OrganisatorFlorian Stadler die Gruppe.Nach einer kurzweiligen Fahrtnach St. Moritz und einemBoxenstopp in der Jugendher-berge St. Moritz Bad machtensich alle bereit für die eisigeAbfahrt von Preda nach Ber-gün. Das Wetter spielte mit

und verschonte die Schlitteln-den vor allzu widrigen Umstän-den. Bei einem feinen Fonduewurde neue Energie getanktum sich für das Nachtschlittelnund den Ausgang zu stärken.Der Abend ging beim gemüt-lichen Zusammensitzen sehrschnell in die Nacht und dannwieder in den Tag über.Nach einem schönen Spazier-gang auf dem gefrorenen Seein St. Moritz, stärkte sich dieGruppe mit einer guten Pizzafür die Heimfahrt. Auch denbeiden mit den verstauchtenFussgelenken ging es den Um-ständen entsprechend gut.Die SEV Jugend bedankt sichbei Florian Stadler für das tolleWochenende. Allen Verletztenwünschen wir gute Besserung!Wir freuen uns bereits aufsnächste Jahr. Damian Vogel

Tolles Schlittelwochenendein Preda-Bergün

■ SEV Jugend

zVg

An der GesamtversammlungSEV RhB vom 9. März habendie Teilnehmenden dem er-neuerten Firmenarbeitsvertrag(FAV) der Rhätischen Bahn zu-gestimmt. Neben Verbesserun-gen wie der Erhöhung derNacht- und Sonntagszulagenund der Abgeltung des Bereit-schaftsdienstes (siehe kon-takt.sev Nr. 3/2015) wird auchdie Jahresarbeitszeit um sechsStunden erhöht. Diese Erhö-hung und der offene Ausgangder Funktionsbewertung gabenAnlass zu zahlreichen kriti-schen Voten. In der Abstim-mung überwogen jedoch dieJa-Stimmen. Einstimmig verab-

schiedete die Versammlunghingegen eine Resolution (sie-he Kasten). Der SEV machtschon heute klar, dass die Ar-beitszeiterhöhung keine Mass-nahme auf Dauer sein kann,sondern unter dem Eindruckder aktuellen Währungssituati-on steht und wieder korrigiertwerden muss.Bis Ende April 2015 soll nunnoch das Peko-Reglement über-arbeitet und anschliessend diePeko-Wahlen durchgeführt wer-den. Zudem läuft noch der Pro-zess der Funktionsbewertun-gen, deren Umsetzung auf1. April 2016 geplant ist.

Peter Peyer

Neuer FAV RhB beschlossen: Trotz Skepsis deutliches Ja■ SEV RhB

Die Rhätische Bahn AG hat schon heute eine vergleichsweise hohe Jahresarbeitszeit von 2100 Stunden.Bahnunternehmungen wie SBB, BLS, MGB, SOB, ZB und Thurbo haben bei vergleichbaren oder sogarbesseren Anstellungsbedingungen kürzere Arbeitszeiten.Die Jahresarbeitszeit bei der RhB soll mit dem erneuerten Firmenarbeitsvertrag per 1. April 2015 nochmalsum 6 Stunden erhöht werden. Anlass dazu ist der gegenüber dem Euro stark überbewertete SchweizerFranken, welcher sich negativ auf das touristische Angebot der RhB auswirken kann.Der SEV ist bereit, der Jahresarbeitszeiterhöhung von 6 Stunden zuzustimmen, auch wenn klar ist, dass dieArbeitszeit bei der RhB mittelfristig auf unter 2100 Stunden gesenkt werden muss. Unter dem Druck der zuerwartenden Einnahmeausfällen aufgrund des Euros kann dieser Arbeitszeiterhöhung als vorübergehendeMassnahme zugestimmt werden.Diese Zustimmung wird an die Bereitschaft der RhB geknüpft, halbjährlich transparent zu machen, ob und inwelchem Ausmass die befürchteten Auswirkungen des Eurokurses eingetreten sind, sowie deren Bereit-schaft, gestützt auf Art. 8 Schuldrechtlicher Teil FAV RhB (Verhandlungen während der Geltungsdauer desVertrages) auf die Arbeitszeiterhöhung zurückzukommen, sobald es die Währungssituation zulässt.

Resolution – Erhöhung der Jahresarbeitszeit: Ein Zugeständnisan die aktuelle Währungssituation

www.sev-online.ch

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14 SEKTIONENkontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

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Bei herrlichem Sonnenschein durftePräsident René Wolf am 26. Februarerstmals in seinem Amt als Präsidentzahlreiche Mitglieder und PV-Zentral-präsident Ricardo Loretan zur Hauptver-sammlung begrüssen. Allen Krankenwünschte er gute Besserung.Die Versammlung nahm Abschied von25 Kollegen/innen und begrüsstegleichzeitig 13 Neueintretende. Aktuellbeläuft sich der Bestand auf 1062 Mit-glieder. Der vom zurücktretenden Präsi-denten Peter Grütter verfasste Jahres-bericht 2014 wurde einstimmig undmit Beifall genehmigt. Kassier EugenBammert präsentierte die Jahresrech-nung 2014 und das Budget 2015. DerVorsitzende dankte dem Kassier undder GPK für die geleistete Arbeit. DerMitgliederbeitrag 2016 bleibt unverän-dert. Glückwünsche vom Präsidentenund ein musikalisches Ständchen derFormation «Tre maestri» aus Maltersgingen an 109 Jubilarinnen und Jubilareim Alter zwischen 75 und 98 Jahren.Neu in den Sektionsvorstand wählte dieVersammlung Gertrud Hofstetter in derFunktion als Sekretärin. Ihr VorgängerOtto Fuchs betreut neu das Ressort«Protokollführung». In der GPK rückenWerner Buss als Präsident und Kurt Ku-riger als Mitglied nach. Daniel Dorier

wurde neu als Ersatzmitglied gewählt.Eugen Bammert wurde vom Vorstandals Ersatzmitglied der GPK des UV PVnominiert. Als Delegierter für die DVund den SEV-Kongress wurde FerdinandJutzi gewählt, Ersatzdelegierter wirdHeinz Santschi. Für den Luzerner Ge-werkschaftsbund wurden René Wolfund Herbert Bieri delegiert.René Wolf würdigte das langjährigeWirken des scheidenden PräsidentenPeter Grütter und überreichte ihm einPräsent. Hannelore Hürzeler, langjäh-rige Betreuerin, durfte zum Abschiedebenfalls ein Präsent entgegennehmen.Josef Merz, GPK, wurde bereits früherverabschiedet.Vizepräsident Walter Lerch lud zumSektionsausflug vom 20. August ein,und Wanderleiter Ferdinand Jutzi warbfür die nächsten Wanderungen nachMürren und Schladming. Ricardo Lore-tan dankte Peter Grütter für seine Tä-tigkeiten, informierte zu FVP und Pen-sionskasse SBB und machte Werbungfür das Hotel Brenscino. Diese Ausfüh-rungen wurden mit kräftigem Applausbelohnt. Zum Schluss dankte RenéWolf fürs zahlreiche Erscheinen undwünschte «en Guete» beim offeriertenImbiss.

Gertrud Hofstetter

Versammlung unter neuer Leitung■ PV Luzern

Am 11. März begrüsste VizepräsidentJosef Elsener zirka 160 Mitglieder zurHauptversammlung in Olten. Einen spe-ziellen Gruss richtete er an die Gästesowie an PV-Zentralpräsident RicardoLoretan und die Vertreter der benach-barten Sektionen. Die Tagung wurdeumrahmt von Darbietungen des Män-nerchors der Sektion.Den Schwerpunkt bildeten die Wahlen:Es musste ein neuer Präsident gewähltwerden. Die Finanzen der Sektion ga-ben zu keinen Bemerkungen Anlass, al-

lerdings machte sich der Mitglieder-schwund auch in der Buchhaltung deut-lich bemerkbar. Nicht weniger als 77Mitglieder sind gestorben. Ihrer wurdein einer Schweigeminute gedacht. Neuzählt die Sektion 971 Personen, 56 we-niger als vor Jahresfrist.PV-Zentralpräsident Ricardo Loretansprach zu den gewerkschaftlichen The-men. Er konnte allerdings nur wenigeNeuigkeiten überbringen. Die erfreu-lichste Nachricht ist wohl, dass der De-ckungsgrad der Pensionskasse per En-

de 2014 bei 107,9 Prozent lag. Was derstarke Franken noch anrichten könnte,ist noch nicht klar.Der vom Vorstand als neuer Präsidentvorgeschlagene Heinz Bolliger ist 65Jahre alt und wohnt in Dulliken. Nacheiner Lehre als Maschinenschlosser inder SBB-Werkstatt in Olten verliess erdie SBB für wenige Jahre, bevor er denBeruf des Lokführers wählte und diesenbis heute ausübt. Er gehört dem SEVschon seit langer Zeit an. Politisch betä-tigte er sich für die SP als Gemeinderatin Dulliken und als Kantonsrat. Einstim-mig und mit Applaus wählten die Ver-sammelten Heinz Bolliger zum neuenPräsidenten. Im Weiteren wählten sie

René Steiner zum neuen Präsidentender GPK sowie Hans Schweizer als neu-es Mitglied dieses Gremiums.Bemerkenswert war die Ehrung der Ju-bilare/innen: 15 Mitglieder können auf40 Jahre SEV zurückblicken, sie erhiel-ten das goldene Abzeichen und eine Eh-renurkunde; 26 Mitglieder haben demSEV während 50 Jahren die Treue gehal-ten, 34 (!) Mitglieder während 60 Jah-ren und 17 Jubilare während 70 Jahren.Zum Schluss wurde auf die Sektionsrei-se vom 25. Juni hingewiesen, bevor derVorsitzende die Versammlung mit demDank und den besten Wünschen für alleMitglieder schloss.

Arnold Seiler

Heinz Bolliger übernimmt Präsidium■ PV Olten und Umgebung

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SEKTIONEN ......

15kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Die GPK hat den Geschäfts-gang 2014 sowie die Kassedes Unterverbands TS detail-liert geprüft. Nach Durchsichtder Protokolle beurteilte dieGPK, dass das Jahr 2014 einsehr intensives Jahr für denZentralausschuss und den Zen-tralvorstand darstellte. DieKomplexität der Geschäfte undProjekte fordern laufend mehrRessourcen und Know-how.Aus diesem Grunde lobt dieGPK den guten Geschäftsgangund verweist auf die diversenErfolge, die der Unterverbandzum Wohle der Mitglieder undMitarbeitenden erzielen konn-te. Nach genauer Prüfung derKasse steht fest, dass der Un-terverband dank dem sparsa-men Umgang mit den Finanzensehr gut dasteht. Auch dasBudget 2015 macht einen zu-versichtlichen Eindruck. DieGPK bedankt sich bei KassierKurt Wyss für seine saubereKassenführung und empfiehlt,auch in diesem Jahr mit dem-

selben Elan und Durchhaltewil-len die Geschäfte anzugehen.

OP 2016 –Den Hebel zur neuenOrganisation umgelegtAnfang Mai 2014 wurde derHebel zur neuen OrganisationOP 2016 umgelegt. An der da-rauffolgenden Fachausschuss-sitzung informierte die Projekt-leitung über die Erfahrungender neuen Organisation. DerStart sei problemlos verlaufen.Mit OP 2016 wurden Teilberei-che neu zusammengestellt undProzesse aufgegleist. Entstan-den ist daraus eine Organisati-on die Operating fit macht fürkünftige Herausforderungen.Für die grosse Mehrheit derMitarbeitenden wird sich mitOP 2016 vorerst nicht viel än-dern, einige erhielten neueVorgesetzte, vielleicht auch an-dere Teamkolleg/innen sowieneue Schnittstellen. Die Orga-nisationsveränderungen sindnur ein Puzzleteil von vielenauf dem Weg zu OP 2016 hin

zur modernsten Bahnbetrei-berin Europas. Der wichtigsteerste Schritt ist gemacht. Jetztgilt es, die neue Organisationzum Leben zu bringen. Dafürist bis 2016 Zeit.

«Kultur und Wandel»Mitte November wurden beiOperating Schleckzeughändeals symbolischer Auftakt desProjekts «Kultur und Wandel»verteilt. Mit OP 2016 wird inZukunft vermehrt prozessori-entiert und somit stärker be-reichsübergreifend zusammen-gearbeitet. Das heisst füralle Mitarbeitenden: «Hand inHand arbeiten und die Verant-wortung für das Ganze über-nehmen.» Alle müssen wissen,was es heisst: Ich bin ein wich-tiger Teil des Ganzen. Ich helfejeder und jedem. Ich bin ver-antwortlich. Damit leisten alleMitarbeitenden einen ganzzentralen Beitrag zum Erfolgder SBB und für zufriedeneKunden. Medienstelle TS

Die GPK lobt den Geschäftsgang■ Unterverband TS – Zentralausschuss

Donnerstag/Freitag, 16./17. April 2015

Zentralsekretariat SEV in Bern und Hotel Sternen in Muri bei Bern

Das Bildungsangebot für Sektionsvorstände wurde überarbeitet. Eines bleibt jedoch unverändert: «Der SEVlebt von seinen Sektionen und seiner Milizstruktur.» Die Mitglieder der Sektionsvorstände und ehrenamtlichEngagierte sind täglich bei der Basis und werden mit vielfältigen Problemen am Arbeitsplatz konfrontiert. Siebleiben verantwortlich für die Organisation der Sektion, sind erste Ansprechperson für die Organisierten undauch für die Mitgliederwerbung. Die überarbeiteten Ausbildungsmodule sollen den Vorstandsmitgliedernweiterhin Instrumente und Methoden vermitteln. Jedoch werden die Bereiche Gewerkschaftspolitik, aktiveund effektive Sektionsarbeit sowie Methoden zur demokratischen Einflussnahme in den Gremien des SEVmehr Gewicht erhalten. Ebenfalls wird das Modul 1 für Mitglieder geöffnet, die an einem aktiven Engage-ment im SEV interessiert sind.

Inhalt – Blick hinter die Kulissen des Zentralsekretariates SEV – SEV kennenlernen: Strukturen und Prozesse – Kurzgeschichte über die Gewerkschaften und den SEV – Was motiviert mich zur gewerkschaftlichen Arbeit? – Welche Aufgaben und welche Rolle habe ich im SEV? – Was möchte ich mit meinem gewerkschaftlichen Engagement bewirken?

Nutzen Die Teilnehmenden – kennen die Strukturen und den Auftrag des SEV – kennen die Ziele und die Herkunft der Gewerkschaft SEV – kennen ihre Rolle und ihre Wirkungsbereiche im SEV

Zielpublikum Interessierte Mitglieder, die in der Gewerkschaft SEV aktiv werden möchten, Mitglieder von Sektionsvorständen, Kommissionen und anderen Gremien.

Referent Jérôme Hayoz, Gewerkschaftssekretär SEV und Erwachsenenbildner

Kosten Mitglieder kostenlos; Nichtmitglieder 850 Franken

Anmeldung [email protected] oder Telefon 031 357 57 11 Anmeldeschluss: 15. März 2015

SEV Bildung: Wie engagiere ich mich in der Gewerkschaft (Modul 1)

Am 14. Februar begrüsste Prä-sident Markus Lanz in Aarburg56 Kolleg/innen zur 6. Gene-ralversammlung. Interessan-teste Traktanden für die Mit-glieder waren die Infos zumGAV 2015 und den Pensionie-rungsmodellen von SEV-Gewerk-schaftssekretär Jürg Hurni so-wie das Referat von TS-Zentral-präsident Werner Schwarzer zurWerbung und zum Nachfolge-management des UV TS.Im Weiteren wurde der Vor-stand vervollständigt. Einstim-mig wählte die VersammlungAndreas Bolliger als Aktu-ar / Werbeobmann. Erfreulichist auch der Mitgliederbestandvon 664 Mitgliedern. Ein The-ma waren die temporären Mit-arbeitenden von Cargo. Wegenfehlender Ausbildung wurdeihnen gekündigt. Wie kann essein, dass diese Mitarbeiten-den nach zum Teil langjährigerAnstellung den Anforderungennicht mehr genügen? Der SEVwurde über das Vorgehen in-formiert. Geehrt werden konn-ten fünf Jubilare für 40 Jahre

und 19 für 25 Jahre SEV-Mit-gliedschaft. Auch dem langjäh-rigen Präsidenten Max Hodelwurde an dieser Stelle für sei-ne über 20-jährige Tätigkeit inverschiedenen gewerkschaftli-chen Nebenämtern und Vor-ständen gedankt.Die Präsentation von Jürg Hurnizu den neuen Pensionierungs-modellen war sehr interessantund es wurden viele Fragen ge-stellt. Jürg Hurni machte aufdie verschiedenen Veranstal-tungen zu den Pensionierten-modellen aufmerksam. Für ei-ne genaue Berechnung solleman sich direkt mit der Pen-sionskasse oder mit dem HRSBB in Verbindung setzen.Werner Schwarzer zeigte auf,wie wichtig ein frühzeitigesNachfolgemanagement ist. Die-ses beginne schon beim Wer-ben, indem man die Neu-mitglieder auch auf die ver-schiedenen Aktivitäten im SEVaufmerksam mache. Bei Inter-esse könne man sie auch an ei-ne Vorstandssitzung einladen.

Markus Lanz

Nachfolge frühzeitig regeln■ TS Nordwestschweiz

An der diesjährigen Schach-Mannschaftsmeisterschaft desSVSE vom 7./8. März in Thunnahmen neun Mannschaftenmit je vier Spielern teil. Damitwurden unsere Erwartungenübertroffen.Den Anlass hatte der ESV Thunbestens organisiert. Das HotelFreienhof bot sehr gute Spiel-bedingungen, einen geräumi-gen Spielsaal und eine feineKüche. Wegen der ungeradenAnzahl Mannschaften musstein jeder Runde eine Mann-

schaft pausieren. Dies bot Ge-legenheit für einen Bummelbei schönstem Frühlingswetterim schmucken Städtchen Thun.Im Wettkampf setzte sich dasstarke Team des ESV Basel vonBeginn weg an die Spitze undgewann mit dem Maximumvon zehn Mannschaftspunktensouverän vor dem überra-schenden ESV Luzern und demESV Olten.Herzlichen Dank an die Organi-satoren sowie an den Turnier-leiter Thomas Kraus. Edgar Fuchs

■ SVSE Schach

Mannschaftsmeisterschaft

zVg

Interessante Partien am Laufen.

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16 SEKTIONENkontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Der neue Präsident Marco Bla-ser begrüsste 73 Kolleginnenund Kollegen zur Hauptver-sammlung in Sargans. Ganzspeziell willkommen hiess erdie anwesenden Jubilare unddiejenigen, die erstmals an ei-ner HV teilnahmen. Er freutsich auf seine neue Aufgabeund ist auch sehr zuversicht-lich, dass er mithilfe des ge-samten Vorstands den PVBuchs-Chur sicher führen undleiten wird.Die statutarischen Geschäftewurden zügig behandelt undvon den Mitgliedern einstim-mig angenommen. Dabei wur-de der Jahresbericht 2014noch vom scheidenden Präsi-denten Heini Eggenberger vor-getragen.Bruno Tanner teilte mit, dasssich erstmals seit langer Zeitdie Neueintritte und die Aus-tritte die Waage halten. DieVersammlung gedachte derzwölf Verstorbenen in einer

stillen Minute. Die Sektionzählt jetzt 441 Mitglieder.Marco Blaser gab die Ziele desPV-SEV für das Jahr 2015 be-kannt und wies auf Jahrespro-gramm, Delegiertenversamm-lung und Kongress SEV vom27./28. Mai und die eidge-nössische Abstimmung vom14. Juni hin. Als DelegierteDV / Kongress wählten die Ver-sammelten Marco Blaser undAugust Mettler.Albert Diethelm und JohannSchrepfer wurden für 40 Jahre,Heini Eggenberger, Werner Reif-ler und Emil Schnider für 50Jahre und Robert Grünenfelderfür 70 Jahre SEV-Mitgliedschaftgeehrt. Marco Blaser gratulier-te allen Jubilaren ganz herzlichund dankte ihnen für die lang-jährige Treue. Ganz spezielldankte er Robert Grünenfelderfür seine ausgezeichnete ge-werkschaftliche Arbeit undüberreichte ihm ein kleines Ge-schenk.

Vizepräsident Jan Sterma wür-digte die sehr engagierte undpflichtbewusste Arbeit desscheidenden Präsidenten HeiniEggenberger und dankte ihmherzlich für die schöne Zusam-menarbeit. Er überreichte ihmein Geschenk und die Ver-sammlung bedankte sich beiHeini Eggenberger mit einemgrossen Applaus.Nach dem Mittagessen zeigteBruno Ris einen eindrücklichenDiavortrag über den Bau einesKraftwerkes in Tansania für dieStromversorgung eines Bene-diktinerfrauenklosters. Das gan-ze Hilfswerk wird durch die«Robert Fuchs Stiftung inSchindellegi» geleitet und fi-nanziell unterstützt. Leuchten-de Kinderaugen und einfacheKlosterfrauen strahlen trotzsehr grosser Armut Dankbar-keit, Freude und Zufriedenheitaus – wie wenig braucht esdoch, um glücklich zu sein!

August Mettler

Marco Blaser ist mit viel Freude und grosserZuversicht ins Präsidentenamt gestartet

■ PV Buchs-Chur

Amacher Robert, pensionierter Lokomo-tivführer, Olten; gestorben im 98. Alters-jahr. PV Olten und Umgebung.

Beeler Josef, pensionierter Zugführer,Goldau; gestorben im 89. Altersjahr.PV Luzern.

Beer Hans, pensionierter Wagen-kontrollbeamter, Zürich; gestorbenim 87. Altersjahr. PV Zürich.

Berger Paul, pensionierter Bahndienst-vorarbeiter, Münchenbuchsee; gestorbenim 83. Altersjahr. PV Bern.

Beusch Elisabeth, Witwe des Christian,Chur; gestorben im 79. Altersjahr.PV Buchs-Chur.

Burkhalter Margrit, Witwe des Ernst,Nidau; gestorben im 94. Altersjahr.PV Biel.

Chabloz André, Fachbeamter, Amsol-dingen; gestorben im 90. Altersjahr.PV Bern.

Dietiker Gertrud, Witwe des Paul,Zürich; gestorben im 78. Altersjahr.PV Zürich.

Friedli Albert, pensionierter Bahnhof-vorstand, Maienfeld; gestorben im77. Altersjahr. PV Buchs-Chur.

Gass Rosmarie, Witwe des Ernst, Basel;gestorben im 89. Altersjahr. PV Basel.

Gebhardt Hedwig, Witwe des Arthur,Biel; gestorben im 91. Altersjahr. PV Biel.

Gertsch Margrit, Witwe des Konrad,Ostermundigen; gestorben im 83. Alters-jahr. PV Bern.

Griesbaum Erika, pensionierte Be-triebssekretärin, Basel; gestorbenim 81. Altersjahr. PV Basel.

Grütter Gertrud, Witwe des Marcel,Allschwil; gestorben im 93. Altersjahr.PV Basel.

Guggisberg Olivia, Witwe des Werner,Bassersdorf; gestorben im 93. Alters-jahr. PV Zürich.

Härri Willy, pensionierter Verwaltungs-beamter, Wetzikon ZH; gestorben im91. Altersjahr. PV Zürich.

Holzer Adolf,pensionierter Instruktor,Allschwil; gestorben im 100. Altersjahr.PV Basel.

Hoppler Margrit, Witwe des Hans,Zürich; gestorben im 103. Altersjahr.PV Zürich.

Hurter Max, pensionierter Lokomotiv-führer, Münchenstein; gestorben im91. Altersjahr. PV Basel.

Huwiler Hans, pensionierter Wagen-kontrollbeamter, Zürich; gestorben im92. Altersjahr. PV Zürich.

Jörimann Heinrich, pensionierterAufseher, Zürich; gestorben im86. Altersjahr. PV Zürich.

Kaufmann Reinhard, pensionierterGleismonteur, Rheinfelden; gestorbenim 82. Altersjahr. PV Aargau.

König Klara, Witwe des Fred, Köniz;gestorben im 86. Altersjahr. PV Bern.

Kuhn Anna, Witwe des Peter,Mézières VD; gestorben im 94. Alters-jahr. PV Zürich.

Leuenberger Ernst, pensionierterBahnmeister, Hägglingen; gestorbenim 95. Altersjahr. VPT AAR bus+bahn.

Linsi Martin, pensionierter Reisezug-begleiter, Zürich; gestorben im 64. Alters-jahr. PV Zürich.

Loretan Arthur, pensionierter Rangier-meister, Biel; gestorben im 90. Alters-jahr. PV Biel.

Lutz Marianne, Witwe des Arthur,Rheineck; gestorben im 90. Alters-jahr. PV St. Gallen.

Mächler Harry, pensionierter Fach-meister-Stellvertreter, Bonstetten; ge-storben im 89. Altersjahr. PV Zürich.

Neuhaus Vreni, Witwe des Willi,Burgdorf; gestorben im 82. Altersjahr.PV Basel.

Niederberger Hedwig, Witwe des Walter,Kriens; gestorben im 101. Altersjahr.PV Luzern.

Nyffenegger Arnold, pensionierter Werk-führer, Bönigen; gestorben im 95. Alters-jahr. VPT BLS , Pensionierte.

Pauli Alice, Witwe des Franz, Schwarzen-burg; gestorben im 90. Altersjahr. PV Bern.

Petrig Blanca, Witwe des Meinrad,Zürich; gestorben im 81. Altersjahr.PV Zürich.

Portner Ernst, pensionierter Hallen-chef, Uetendorf; gestorben im 94. Alters-jahr. PV Bern.

Rimensberger Ernst, pensionierterFahrdienstleiter, Zürich; gestorben im91. Altersjahr. PV Zürich.

Rudolf Maria, Witwe des Lukas, Liestal;gestorben im 88. Altersjahr. PV Basel.

Schürmann Marguerite, Witwe desAlfred, Neuchâtel; gestorben im92. Altersjahr. PV Neuchâtel.

Senn Maria, Witwe des Ernst, Allschwil;gestorben im 95. Altersjahr. PV Basel.

Steinauer Susanne, Witwe des Anton,Erlinsbach SO; gestorben im 83. Alters-jahr. PV Aargau.

Steiner Yvonne, Witwe des Hans, Bern;gestorben im 89. Altersjahr. PV Bern.

Studer Hans, pensionierter Zugführer,Olten; gestorben im 92. Altersjahr.PV Olten und Umgebung.

Stutz Josef, pensionierter Handwerk-meister, Zwillikon; gestorben im86. Altersjahr. PV Zürich.

Suter Paulina, Witwe des Erwin, Reiden;gestorben im 95. Altersjahr. PV Aargau.

Unsere Verstorbenen

Ende Februar fanden sich über30 Spielernaturen zum Brünig-jass in Lungern ein. Beim herr-schenden Schneetreiben botdas Restaurant Bahnhöfli dazueine behagliche Atmosphäre.Einige Jasser/innen traten mitSorgenfalten zum Wettbewerban, da sie die Vorgaben desneuen Reglements etwas scheu-ten. Nachdem der Spielleiterüber die Neuerungen infor-miert hatte, kehrte die Lust am

Spiel aber rasch zurück. Mit4190 Punkten triumphierte EdiMüller als Tagessieger und wardamit der Gewinner des Wan-derpokals. Hansueli Jaggi ran-gierte auf dem zweiten Platzund Fritz Sommer erreichteden dritten Rang. HerzlicheGratulation!Besten Dank an Ferdinand Jutziund Edi Müller für die Organi-sation und Spielleitung.

Otto Fuchs

■ PV Luzern

Das neue Jassreglementbesteht den Praxistest

zVg

Die Erstplatzierten.

Page 17: Kontakt sev 2015 05

AGENDA ......

17kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Sektionen VPT

25. März(Verschiebe-datum: 1. April)

■ VPT RBS, Pensionierte

WanderungEtzelkofen–Schüpfen

Mühelose Wanderung durch weite Felder und anWaldsäumen entlang auf meist ebenem Weg;3 Stunden. Verpflegung im Restaurant Bahnhofin Schüpfen. Solothurn ab 8.19 Uhr, Bern ab 8.35Uhr, Jegenstorf (Postauto) ab 8.52 Uhr. An-meldung bis 23. März an Hans Bütikofer,032 677 17 75.

25. März ■ VPT BLS, Pensionierte

Besichtigung der LötschbergModelleisenbahnanlage

Bern ab 7.39 Uhr, Goppenstein (Bus) ab 8.56 Uhr.Kaffeehalt in Steg. Steg Kirche ab 10.32 Uhr,Visp ab 11.13 Uhr, Brig an 11.38 Uhr. Das Hotel,wo wir auch essen, erreichen wir zu Fuss viaStockalperpalast. Mittagessen, 12.30 Uhr (Menu1: Vegi CHF 14; Menu 2: Fleischteller CHF 16;Wochenhit: CHF 21. Zirka 14 Uhr Besichtigungder Modelleisenbahnanlage mit Peter Boden-mann, anschliessend Apéro und Verabschiedung(Eintritt inkl. Apéro CHF 8). Individuelle Heimrei-se. Brig ab XX.36 Uhr via Lötschberg, XX.49 Uhrvia Basistunnel. Reservierte Sitzplätze auf derHinfahrt. Alle Mitglieder mit Partner/in sind ein-geladen. Anmeldung bitte mit Menuangabe bis15. März an Hans Bärtschi, 079 109 73 00 [email protected].

20. März19 Uhr, Jegens-torf, Rest. Kreuz

■ VPT RBS

Hauptversammlung

Ab 18 Uhr Apéro und anschliessend an die HVgemütliches Nachtessen. Sofort anmelden beiden zuständigen Personen.

16. April17.30 Uhr,Bern,Hotel Bern

■ AS Bern

Frühjahrsversammlung

«Stress am Arbeitsplatz. Mythos oder ernst?»,ein Thema, von dem wir (fast) alle betroffensind! Was steckt dahinter? Wie verhalte ichmich richtig? Was ist bei der SBB speziell? Einspannendes Thema! Anmeldung zwingend bis12. April an [email protected].

11. April9.30 Uhr,Olten, CongressHotel Olten

■ BAU Nordwestschweiz

Generalversammlung

Alle aktiven und pensionierten Mitglieder sindherzlich eingeladen. Anmeldung bis 8. April beiNicola Porreca, 079 223 01 77.

10. April17 Uhr,Nidau,Genosaal,Genossenschafts-strasse 18

■ ZPV Bielhttp://zpvbielbienne.ch

Generalversammlung

Bitte vormerken:19. November, Versamm-lung Region West;Restaurant Bahnhof, Brügg

Eingeladen sind alle aktiven Mitglieder, Ausbild-ner und Auszubildende (auch Nichtmitglieder),sowie die Pensionierten. Es wird ein Umtrunkserviert. Die Traktanden werden im Lokal ausge-hängt, den aktiven Mitgliedern gemailt oder sindanzufordern bei [email protected]. DasProtokoll der letzten Versammlung liegt auf denTischen auf und wird den aktiven Mitgliederngemailt. Mehr Infos siehe Website.

7. April10.30–3.30 Uhr,Zürich-Flughafen,BZ Ost, Sitzungs-zimmer Glarusim 4. Stock

■ AS Ost

Sprechstunde für Mitgliederin der BZ Ost

Wir sind interessiert am Informationsaustausch,liefern Antworten zu euren Fragen und suchenmit euch nach Lösungsansätzen zu Problemen.

28. März14.15 Uhr,Dietikon,RestaurantSommerauTicino

■ TS Zürich

7. Mitgliederversammlung

Referate: Jürg Hurni, GewerkschaftssekretärSEV zum neuen GAV; Arne Hegland, Gewerk-schaftssekretär SEV zu den Pensonierungsmo-dellen. Mitteilungen aus dem Unterverband TSvon Zentralpräsident Werner Schwarzer und zurPeko von Roger Derungs, Peko Konzern. Nachder Versammlung offeriertes Nachtessen. An-meldungen bitte bis 21. März an Gjon Kqira,Büttikerstrasse 32, 5610 Wohlen, [email protected] an euren Vertrauensmann.Sektionen

SEV und Unterverbände

28. März17 Uhr,Naters,Restaurant Post

■ RPV Brig

Mitgliederversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.

28. März10.30 Uhr,Bern,RestaurantBeaulieu

■ BAU Bern / Wallis

Generalversammlung

Alle Aktiven und Pensionierten sind herzlich zurGeneralversammlung eingeladen.

27. März14 Uhr,Bern, Natur-historischesMuseum

■ LPV Bern

Hauptversammlung

Der Vorstand lädt alle aktiven Mitglieder undPensionierten ein und freut sich auf engagierteund zahlreiche Teilnahme. Themen und zeitlicherAblauf siehe Traktandenliste in der Einladung.Gastreferent ist Nationalrat Corrado Pardini. An-meldungen für den «Apéro riche» bitte sofort anPeter Fitz, 051 281 22 65.

24. März15.30 Uhr,Rorschach,evangelischesKirchgemeinde-zentrum

■ ZPV Säntis–Bodensee

Hauptversammlung

Als Gast erwarten wir Andreas Menet, ZPV-Zen-tralpräsident. Anschliessend an die Hauptver-sammlung (zirka 17.30 Uhr) Apéro und Risotto-plausch. Dazu sind auch die Pensioniertenherzlich eingeladen. Anmeldung bis 20. März [email protected] oder [email protected].

21. März15.30 Uhr,Luzern,RestaurantTribschen

■ TS Zentralschweiz

Generalversammlung

Urs Huber, Gewerkschaftssekretär SEV, referiertzum Thema Neue Pensionierungsmodelle, Wer-ner Schwarzer, Zentralpräsident TS, informiertüber Aktuelles aus dem Unterverband TS undClaude Meier, Werbeobmann TS, orientiert überMitgliederwerbung. Nach der Versammlung sinddie Teilnehmenden zum Nachtessen eingeladen.

21. März9.30 Uhr,Zürich,SitzungszimmerLimmat

■ BAU Zürich

Generalversammlung

Alle Sektionsmitglieder sind herzlich eingeladen.Der Vorstand hofft, auch Pensionierte begrüssenzu dürfen. Das Mittagessen nach der Versamm-lung wird offeriert aus der Sektionskasse. An-meldung bis 17. März an eure Vertrauensleute.

20. März16.45 Uhr,Sachseln,RestaurantBahnhof

■ LPV Zentralbahn

Generalversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen. Anträ-ge sind bis 12. März an Präsident Martin Stählizu richten. Zum gemeinsamen Nachtessen sindauch die Partner/innen und Pensionierten herz-lich eingeladen. Der Vorstand freut sich auf zahl-reiches Erscheinen.

20. März17.45 Uhr,Zürich-Altstätten,SBB-GebäudeWestlink,Auditoriumim 1. Stock

■ AS Ost

Frühlingsversammlung

Sei aktiv und nimm auch an unserer Mitglieder-versammlung teil! Nebst statutarischen Ge-schäften referiert SEV-GewerkschaftssekretärinDaniela Lehmann zur BAV-Strategie 2030 für denöV. Zudem offeriert die Sektion ein Nachtessen.Anmeldung sofort an [email protected] oder perSMS an 079 314 65 35.

19. März15.30 Uhr,Spiez,HotelBellevue

■ ZPV Interlaken

Hauptversammlung

Eingeladen sind alle aktiven und pensioniertenMitglieder. Als Gäste begrüssen wir Giorgio Tuti,Präsident SEV, Andreas Menet, ZentralpäsidentZPV und René Bertsch, Peko. Die Traktanden so-wie die Teilnahmeliste liegen im Personalzimmerauf. Zum anschliessenden Nachtessen sind diePartner/innen herzlich eingeladen. Pensioniertemelden sich an bei Sekretär Rolf Steiner,079 479 04 73. Der Vorstand freut sich auf eineinteressante Versammlung.

25. April14 Uhr, Olten,Hotel Arte

■ Unterverband RPV

Rangiertagung

Referat von Marcel Affolter, Projektleiter SBB.Die Traktandenliste ist an den Plätzen ausge-hängt.

27. März19 Uhr, Wilders-wil, RestaurantHirschen

■ VPT Jungfraubahnenwww.sev-jungfrau.ch

Hauptversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.

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......

18 AGENDAkontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Bildung

22. und 23. AprilMännedorf ZH,SeminarhausBoldern

24. April Zürich, Zentral-sekretariat vpod

27. AprilZürich, Zentral-sekretariat vpod

■ Movendo– das Bildungs-institut der Gewerk-schaftenwww.movendo.ch

Die Wirtschaft verstehenKursnummer: D1.8.1505

Welche Perspektiven fürden Service public?Kursnummer: D1.8.1506

Was, wenn die Rentenicht zum Leben reicht?Kursnummer: D2.3.1504

Alle Kurse (inkl. Verpflegung) sind für Gewerk-schaftsmitglieder kostenlos. Weitere Infossowie Anmeldedetails siehe Website oder beiMovendo, 031 370 00 70, [email protected].

Inhalt: Ökonomische Grundbegriffe und Zusam-menhänge, bezahlte und unbezahlte Arbeit, Re-zepte der Gewerkschaften für eine gerechtereWirtschaft.

Inhalt: Gewerkschaftliche Positionen zur Zukunftdes Service public.

Inhalt: System der Ergänzungsleistungen zu AHVund IV (1. Säule), Funktionsweise, Anleitung zurBerechnung des Anspruchs.

17. April19 Uhr, Luzern,RestaurantKegelsporthalleAllmend

■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

80. Generalversammlung

Abendessen um 19 Uhr; Generalversammlungum 20.15 Uhr. Auf eine rege Teilnahme freut sichdie Gesamtleitung.

12. April ■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Wanderung über denLängenberg

Abfahrt in Luzern um 7.30 Uhr, Rückkehr um 18Uhr. Route: Kühlewil Altersheim, Niedermuhlern,Bütschelegg, Hasli, Riggisberg; zirka 3½ Stunden.Wanderschuhe, Regenschutz, Verpflegung im Res-taurant Bütschelegg. Anmeldung bis 10. Aprilbei Tourenleiter Marcel Hofer, 041 280 02 41oder auf der Website.

10. April11 Uhr,St. Fiden,Bahnhof

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

ChäsflademarschGalgentobel

In 1½ Stunden durchs Galgentobel zum Restau-rant Ochsen in Mörschwil mit Chäsfladeverpfle-gung. Fakultativer Weitermarsch in 1½ Stundennach Arbon (Alternative: Jassen oder direkteHeimreise mit Bus nach St. Gallen). Auch Nicht-wanderer/innen willkommen, Bus ab St. Gallenbis «Kirche Mörschwil». Anmeldung bis 7. Aprilan Ernst Egli, 071 277 72 36 oder per E-Mail.

8. April ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Frühlingswanderung T2Spiez–Hondrich–Krattigen–Spiez

Die Wanderung (13 km, +/ –290 m) führt durchWald und Wiesen, später auf dem Uferweg demThunersee entlang. Wanderausrüstung. Ruck-sackverpflegung. Winterthur ab 7.28 Uhr, Zürichab 8.02 Uhr; Zürich an 16.58 Uhr, Winterthur an17.33 Uhr. Anmeldung bis 6. April an HansueliFräfel, 044 272 82 96 oder [email protected].

5. bis 7. April ■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Skihochtour imGebiet Robiei

Abfahrt in Luzern um 7.18 Uhr, Rückkehr um16.41 Uhr. Route: Cioss Prato–Becchetta di ValMaggia–Capanna Basòdino (zirka 5 StundenAufstieg); 2. Tag Besteigung des Basòdino (zirka6 Stunden Aufstieg); 3. Tag Capanna Basòdino–Cristallina–Ossasco (zirka 4 Stunden Aufstieg).Übernachtung mit Halbpension in der CapannaBasòdino. Komplette Skitourenausrüstung mitLVS, Schaufel und Sonde, Anseilgurt, Zwischen-verpflegung für 3 Tage, evtl. Pickel für Gipfelgrat.Anmeldung bis 31. März bei Tourenleiter MartinSchmid, 051 281 34 28 oder auf der Website.

31. März18.10 Uhr, ZürichHB, VIP-RaumEscher N1603

■ EisenbahnerPhilatelisten Zürich

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen. Der VIP-Raum befin-det sich im Nordtrakt Zürich im 2. Obergeschoss.

28. März ■ Bergklub Flügelrad Bern

Wanderung am Wohlensee

Treffpunkt 9.50 Uhr, Gleis 12 / 13. (Bern ab 10.08Uhr). Fahrausweis: Wohnort–Fuchsenried viaBern Brünnen Westside; Rückfahrt noch offen).Wanderzeit zirka 3 Stunden, +/–150 Hm. Verpfle-gung aus dem Rucksack. Bei zweifelhafter Wit-terung Auskunft am Freitagabend ab 19 Uhr beiFritz Aegler, 033 681 16 47, 079 487 06 42.

Sport und Kultur

Pensionierte SBB

15. April,14.30 Uhr,Bümpliz,RestaurantSternen (TramNr. 7 ab Bahnhofbis Bachmätteli)

■ PV Bern

Hauptversammlung

Eröffnung durch den Männerchor der pensionier-ten Eisenbahner Bern. Im Traktandum «Wahlen»sind zu wählen: GPK-Mitglieder, Vertrauensleu-te, Teilnehmende für die Delegiertenversamm-lung und Kongressdelegierte. Wir sehen zudemeine Statutenänderung vor in den Art. 9.1 und9.5 – GPK. Rudolf Flückiger, GemeindepräsidentSchwarzenburg, referiert über «Die Aufgabender Regionalkonferenzen».

2. April14 Uhr, Olten,Restaurant Bahn-hof (Gleis 13)

■ Pensioniertes Zug-personal Olten

Stammtisch

Gemütliches Beisammensein. Auch Kollegen vonauswärtigen Depots sind herzlich willkommen.

2. AprilAb 14 Uhr, Basel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Rangier-personal Basel

Höck

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag imMonat. Alle sind herzlich eingeladen.

1. April10 Uhr, Zürch,RestaurantSt. Gallerhof

■ PV Zürichwww.sev-pv.ch/zuerich

Stammtisch

Wir treffen uns immer am ersten Mittwoch imMonat.

26. März15.30 Uhr,Bellinzona,Casa del Popolo

■ PV Ticinowww.sev-pv.ch/ticino

Hauptversammlung

Traktanden siehe Website. Abgabe der Ehren-urkunden für 40, 50, 60 und 70 Jahre SEV-Mit-gliedschaft. Anschliessend Apéro.

26. März14.15 Uhr,St. Gallen-St. GeorgenRestaurant Adler

■ PV St. Gallen

Hauptversammlung

Fahrt ab St. Gallen Bahnhof mit Bus Nr. 2 oder 8bis Kirche St. Georgen. Nebst den üblichen Ge-schäften Referat von Andrea Hämmerle, Verwal-tungsrat SBB. Zum Abschluss offerieren wir wiegewohnt ein Nachtessen.

24. März14.15 Uhr,Freiburg,NH Hotel

■ PV Fribourg

Frühjahrsversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen. Nebstden üblichen Traktanden referiert der FreiburgerSP-Ständerat Christian Levrat über die Zukunftder AHV.

19. März14.15 Uhr,Neu: Brügg BE,RestaurantBahnhof

■ PV Bielwww.sev-pv.ch/biel-bienne

Mitgliederversammlung:National- und Ständerats-wahlen vom 18. Oktober

Traktanden gemäss Statuten. Ständerat HansStöckli und Nationalrat Corrado Pardini nehmenals Gastreferenten an der Versammlung teil. In-formiert euch über die kommenden politischenund aktuellen Themen aus erster Hand. Wir freu-en uns auf eine rege Teilnahme. Bitte den neuenVersammlungsort im Jahr 2015 beachten!

18. März14 Uhr,Bassecourt,Café du Jura

■ PV Jura

Mitgliederversammlung

Statutarische Traktanden. Als Referent begrüs-sen wir David Asséo, Leiter Transportation Kan-ton Jura. Anschliessend offerierter Imbiss. DerVorstand hofft auf zahlreiche Teilnehmende.

29. April18.30 Uhr, Burg-dorf, RestaurantSchützenhaus

■ VPT BLS

Hauptversammlung

Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen.

15. April14.15 Uhr, Spiez,Gemeinde-zentrumLötschberg

■ VPT BLS, Pensionierte

1. Hauptversammlung derfusionierten Pensionierten-gruppen BLS und Emmental

Statutarische Traktanden, Ehrungen. Als Gästebegrüssen wir Michael Buletti, Gewerkschafts-sekretär SEV, und Toni Feuz. Weiter informiertBeat Reichen über die PK Symova und BalzStöcklin, Präsident VPT-BLS, aus der Sektion.

27. März20 Uhr, Rotkreuz,RestaurantBreitfeld

■ VPT Zug

Generalversammlung

Alle Mitglieder sind eingeladen. Auf zahlreichesErscheinen freut sich der Vorstand.

Page 19: Kontakt sev 2015 05

§Kein Verfahren gegen Lokführer nach Autounfall

Im Versicherungsrecht gehörtder Arbeitsweg zur Arbeit –und beim Rechtsschutz des-halb zum Berufsrechtsschutz.

An sich wäre der Fall kaum der Redewert: Ein Lokführer ist mit dem Autounterwegs zur Arbeit. Auf einerKreuzung, die mit Ampeln gesteuertwird, kommt es zu einem Zusam-menstoss, wobei der andere Auto-fahrer leicht verletzt wird. MehrereZeugen (und die Daten der Ampel-steuerung) bestätigen aber, dassder Lokführer grün hatte und damitim Recht war. Dies allerdings konnteerst im Verlauf des Verfahrens auchrechtskräftig festgestellt werden, sodass anfänglich gegen das SEV-Mit-glied wegen fahrlässiger Körperver-letzung ermittelt wurde.

Fertig ist noch lange nicht fertigDer Lokführer stellte sofort ein Ge-such um Berufsrechtsschutz, und derSEV beauftragte einen Vertrauens-anwalt mit seiner Verteidigung. Die-ser musste allerdings gar nicht aktivwerden, denn die Staatsanwaltschaftstellte das Verfahren nach den erstenAbklärungen ein und erliess einenStrafbefehl gegen den anderen –fehlbaren – Autolenker. Damit wäredie Sache erledigt gewesen, denn in-nerhalb der zehntägigen Frist wurdedagegen auch von keiner Seite Ein-sprache erhoben.Nur: Der bestrafte Autofahrer, einstellenloser Taxifahrer, war von sei-nem amtlichen Verteidiger schlechtberaten worden. Einen Bespre-chungstermin bekam er erst, als dieFrist bereits verstrichen war. Er stell-te deshalb ein Gesuch um Wieder-herstellung der Frist.

Link zum Recht

Die Mühlen mahlen langsam

Dieses Recht besteht tatsächlich,wenn eine Frist aus unverschuldetenobjektiven oder subjektiven Gründenverpasst wurde. Mit dem Anliegen,die Frist erneut anzusetzen, verbandder Betroffene die Ankündigung, sei-ne Bestrafung anzufechten und dieWiederaufnahme des Verfahrens ge-gen den Lokführer zu beantragen.

Verpasst ist verpasstDoch so weit kam es nicht: Sowohldas Obergericht als nach dem Weiter-zug auch das Bundesgericht kamenzum Schluss, dass die Frist nicht un-verschuldet verpasst worden sei. Esgenüge nicht, sich auf den eigenenAnwalt zu verlassen, sondern es wä-re dem Betroffenen durchaus selbstmöglich gewesen, rechtzeitig eineEinsprache zu machen. Auch die nurmangelhaften Deutschkenntnisseseien dabei kein Argument. Dies be-tonte das Gericht angesichts des Um-stands, dass der Autofahrer denStrafbefehl richtig interpretiert unddaraus den Willen um eine Einspra-che abgeleitet hatte.Der Lokführer konnte also schliesslichaufatmen: Er war ohne weiteres Ver-fahren zu seinem Recht gekommen.

Eine Frist ist eine FristAus dem Fall lassen sich zwei Leh-ren ziehen: Selbst wer sich zweifels-frei unschuldig glaubt, tut gut dar-an, dennoch sofort ein Rechts-schutzgesuch zu stellen, denn manweiss nie, was sich die Gegenseitealles einfallen lässt.Und: Fristen sind zwingend einzuhal-ten, selbst wenn der Anwalt keineZeit hat, rechtzeitig mit seinem Klien-ten zu sprechen (was natürlich beiden Vertrauensanwälten des SEVnicht passiert!). Rechtsschutzteam SEV

SERVICE ......

19kontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

Beim SEV spielt die Solidarität.

Au SEV, on joue la carte de la solidarité.Solidarietà: la carta vincente del SEV.

«Ich

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«Ich bin auch ein Zugbegleiter»

Christian EichenbergerRangierer

Page 20: Kontakt sev 2015 05

......

20 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 05/1519. März 2015

In der letzen Ausgabe war dieNase eines Neigezugs ETR 610abgebildet. Ein erklärendes Fotodazu gibt’s auf www.sev-online.ch.

Gewonnen hat

Gérard Theurillat, La Chaux-de-Fonds, Mitglied LPV Biel.

Diesmal fragen wir: Wie heisstder Berg, der im Hintergrund imNebel verschwindet und auf deneine Standseilbahn führt, derenTalstation ganz in der Nähe desAufnahmeorts liegt?

Der Preis wird unter allen Teilneh-menden mit der richtigen Antwortverlost. Der Name der Gewinnerinoder des Gewinners und die Lö-sung erscheinen in der nächstenNummer. Über den Wettbewerbwird keine Korrespondenz geführt.

So nehmen Sie teil:

Per Postkarte:Schreiben Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse auf einePostkarte und schicken Sie sie bisMittwoch, 25. März 2015, an:

SEVPhotomystèrePostfach3000 Bern 6

Per E-Mail:Schicken Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse perE-Mail an [email protected]

Im Internet:Unter www.sev-online.ch klickenSie auf die Box Photomystèrerechts unterhalb der Agenda undfüllen danach alle Felder aus.

Photomystère: «Wo ist das?»

Tibe

rt Ke

ller

Tageslicht ist für die Gesund-heit der Angestellten äusserstwichtig, denn es hat einen ent-scheidenden Einfluss auf denBiorhythmus (Tag-Nacht-Rhyth-mus) und damit auf die Quali-tät des Schlafs. Ein Mangel annatürlichem Licht führt zuAngstzuständen, Reizbarkeitund Depressionen.Deshalb gab die verwaltungs-rechtliche Abteilung des Gen-fer Kantonsgerichts der Uniarecht, als sie vom Genfer Wa-renhaus Manor zusätzlicheLichtpausen für Verkaufsange-stellte einforderte, die ständigohne Tageslicht arbeiten müs-sen. Dieses Urteil der GenferJustiz hat nun auch das Bun-desgericht bestätigt.

«Der nach einem fünfjährigenVerfahren erzielte Sieg ist fürdas Manor-Personal wichtig»,schreibt die Unia in ihrer Medi-enmitteilung vom 25. Februarund erklärt: «Diese Zusatzpau-sen – 20 Minuten pro gearbei-teten Halbtag – müssen in derPersonalplanung von nun ansystematisch vorgesehen wer-den. Sie sind zusätzlich zu dennormalen Pausen zu gewährenund gehen zulasten der Arbeit-geber.»

Schon 2013 hatte sich das Ver-waltungsgericht des KantonsZürich ebenfalls für zusätzlichePausen für das im Unterge-schoss arbeitende Personal inder Railcity Zürich ausgespro-chen. Jenes Urteil ist umsowichtiger für die SEV-Mitglie-der, weil es die Welt des Ver-kehrs betrifft – auch wenn essich auf einen Mieter von Ver-kaufsflächen bezieht und nichtauf die SBB, wie deren Spre-cher Frédéric Revaz präzisiert.

Laut den gesetzlichen Vor-schriften müssen ständige Ar-beitsplätze über Tageslicht undSicht ins Freie verfügen. WennRäumlichkeiten diese Voraus-setzungen nicht erfüllen, müs-sen Ausgleichsmassnahmenzugunsten des Personals er-griffen werden. Das Staatsse-kretariat für Wirtschaft (Seco)macht in seinen Wegleitungenu. a. folgende Vorschläge: ta-geslichtähnliche künstliche Be-leuchtung, Arbeitsplatzrotation,

Freilegung abgedeckter Fens-ter oder Verwendung von hel-len Farben in den Räumen; vorallem aber kompensatorischePausen am Tageslicht hält esals noch immer wirksamsteMassnahme.

Und bei der SBB?Der Bundesgerichtsentscheidwirft für die SEV-Mitglieder ei-ne ganze Reihe von Fragen auf:Gewährt die SBB Angestellten,die ohne genügend Tageslichtarbeiten müssen, zusätzlichePausen? Wie viele Mitarbeiten-de der SBB befinden sich indieser Lage?Vorderhand verweigert die SBBjeden Kommentar zu den Aus-wirkungen dieses Bundesge-richtsurteils. «Das vor kurzemgesprochene Urteil ist noch nichtim Detail analysiert worden. Da-her ist es zurzeit nicht möglich,dazu Stellung zu nehmen», er-klärte Frédéric Revaz nüchtern.Der SEV empfiehlt seinen Mit-gliedern, sich im Zweifelsfall erstmal an die Personalkommissio-nen zu wenden. Denn für die Ge-sundheit am Arbeitsplatz ist –neben dem Arbeitgeber – in ers-ter Linie die Peko zuständig.

Vivian Bologna / Fi

Wo Tageslicht am Ar-beitsplatz fehlt, hat dasPersonal Anrecht aufzusätzliche Pausen, umans Licht gehen zu kön-nen. Das Bundesgerichthat im Februar eine ent-sprechende Klage derGewerkschaft Unia ge-gen Manor in Genf gut-geheissen.

Und es wurde Licht …Recht auf Tageslicht am Arbeitsplatz

LDD

Tageslicht am Arbeitsplatz ist für die Gesundheit sehr wichtig. Der Arbeitgeber ist dafür verantwortlich.


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