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InfoRetica 4/2010

Date post: 23-Mar-2016
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Mitarbeiterzeitschrift der Rhätischen Bahn
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InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen Bahn Periodico della Ferrovia retica Periodica da la Viafier retica Nr. 4 / Dezember 2010 «Alles Gute, tut il bun, tutto il bene, Erwin Rutishauser!»
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InfoRetica Mitarbeiterzeitung der Rhätischen BahnPeriodico della Ferrovia reticaPeriodica da la Viafier retica

Nr. 4 / Dezember 2010

«Alles Gute, tut il bun, tutto il bene, Erwin Rutishauser!»

Inforetica_4_2010.indd 2 08.12.10 16:00

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

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In dieser Ausgabe

Editorial/EditorialeDie Stimme der GeschäftsleitungLa Voce della DirezioneWechsel im Präsidium der RhBCambio al vertice della RhBVerabschiedung von Erwin Rutishauser100 Jahre Berninalinie – Herbstevent 100 Jahre Berninalinie – Interview mit Silvio Briccola 100 Jahre Berninalinie – Pensioniertenanlass Ausmusterung der Bernina Triebwagen Umbau Bahnhof Samedan Aufhebung Bahnübergang Samedan Stationsumbau Zernez Stationsumbau Bergün Sanierung Argenteritunnel Instandsetzung Calfreisertobelviadukt Drei Baustellen Inframation Reach Stacker Lokwerbung mit Siemens und RepowerIdeenwettbewerb Medienbahn Damals, vor 30 JahrenDie MITROPANeues in KürzeloginZukunftstag 2010 e-learningMitarbeiterförderungZugpersonal im Hotel WaldhausSchulreferentendienstBGMTime out auf Rädern – Teil 4Fahrsicherheitstraining in CazisBesuch bei der Gruppo 835Weihnachtsanlass F-MW Generalversammlung ESV RätiaPersonalchronikRhB In-Team Wortspiel

Herausgeber: Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn 7002 Chur

Redaktion: Peider Härtli (hä), [email protected] Sandra Beeli (sb), [email protected]

Frontbild: Abschied von Erwin Rutishauser Bild Andy Mettler

Nächster Redaktionsschluss: 12. Februar 2011

Auflage: 3 100 Exemplare, 4-farbigAbonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–

© RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2010

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Liebe Mitarbeitende

Das Jahr 2010 neigt sich bereits dem Ende zu und auch unsere Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum der Ber-ninalinie sind Geschichte. Für viele von uns war es ein anspruchsvolles und spannendes Jubiläumsjahr, das mit einigen schönen und beeindruckenden Momenten zu Ende geht. Vor allem aber haben Sie alle dazu beige-tragen, einmal mehr unsere Gäste zu begeistern und uns von unserer besten Seite zu präsentieren. Herzli-chen Dank für diese Teamleistung!Wie Sie in der letzten Ausgabe der InfoRetica lesen konnten, hat unser Redaktionsmitglied Walter Frei per Ende Oktober seinen wohlverdienten Ruhestand ange-treten. Die Lücke, die er in unserem kleinen Team hin-terlässt, wird nicht einfach zu schliessen sein. Seine Ar-beit und vor allem seine Kreativität wurden von uns sehr geschätzt. Seine stets interessanten und auch kritischen Editorials werden uns ebenfalls fehlen.Einigen von Ihnen wird bekannt sein, dass Walter Frei ganz besondere künstlerische Fähigkeiten besitzt. Er hat seine eigene Werkstatt, wo er kreatives Gestalten mit Ton und Eisen ausübt. Dafür wird er nun vermehrt Zeit finden und wir freuen uns schon auf seine neusten Kre-ationen. Zudem werden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 36 noch eine weitere Beschäftigung entdecken, der er nachgehen wird …Ihm gilt unser grosses Dankeschön für das Mitwirken in unserem kleinen, aber feinen Redaktionsteam und wir wünschen ihm für die Zukunft beste Gesundheit und al-les Gute!Leider müssen wir uns auch von unserem Chef, Erwin Rutishauser, verabschieden. Seit 2004 arbeiten wir Türe an Türe mit ihm zusammen. Diese Zeit war spannend, lehrreich, und meistens sehr intensiv. Er musste einige schwere Entscheidungen im «Stübli» fällen, die wie ich denke, auch ihm nicht immer leicht gefallen sind.Ich bedanke mich im Namen der Redaktion bei Erwin Rutishauser für die angenehme Zusammenarbeit und seine kollegiale Art. Es hat mir persönlich sehr viel Spass gemacht, mit ihm zusammen zu arbeiten. In seiner neuen Tätigkeit wünsche ich ihm viel Spass, Erfolg und Er füllung und für die Zukunft beste Gesundheit!Und Ihnen und Ihren Angehörigen, liebe Mitarbeiten-den, wünscht das Redaktionsteam eine schöne Advents-zeit, frohe Festtage und im neuen Jahr alles Gute, beste Gesundheit und Erfolg!

Sandra Beeli

Editorial/EditorialeVon Sandra Beeli

Stimati collaboratori,

Il 2010 volge già al termine e con esso anche le nostre celebrazioni per il 100° anniversario della linea del Ber-nina. Per molti di noi è stato un anno impegnativo e interessante, che ora si appresta a finire lasciandoci dei bei momenti da ricordare. Ma soprattutto voi tutti avete contribuito a entusiasmare ancora una volta i nostri passeggeri e a presentarci dal nostro lato migliore. Gra-zie di cuore per questa straordinaria prestazione di squadra!Come avrete potuto leggere nell’ultima edizione di Info-Retica, un nostro membro della nostra redazione, Walter Frei, è andato meritatamente in pensione alla fine di ottobre. Non sarà semplice colmare la lacuna da lui la-sciata nel nostro piccolo team. Di lui apprezzavamo molto il suo lavoro e soprattutto la sua creatività. E ci mancheranno anche i suoi editoriali sempre interessan-ti ma anche critici.Alcuni di voi sapranno che Walter Frei ha un particolare talento artistico. Possiede un laboratorio proprio dove realizza figure creative con argilla e ferro. Ora avrà anco-ra più tempo per dedicarsi a questo hobby e noi aspet-tiamo già di vedere le sue ultime creazioni. A pagina 36 di questo numero scoprirete anche una nuova occupa-zione che si accinge a svolgere …A lui va un nostro caloroso ringraziamento per aver col-laborato nel nostro team redazionale, piccolo ma buono, e gli auguriamo tanta salute e tutto il meglio possibile per il futuro.Purtroppo dobbiamo congedarci anche dal nostro capo, Erwin Rutishauser. Dal 2004 collaboriamo gomito a go-mito con lui. Questo periodo è stato interessante, istrut-tivo e spesso molto intenso. Ha dovuto prendere alcune decisioni difficili nel corso degli anni, che anche per lui non sono certo state facili, secondo me.A nome della redazione ringrazio Erwin Rutishauser per la piacevole collaborazione e la collegialità. Personal-mente mi ha divertito molto lavorare insieme a lui. Gli auguro divertimento, successo e soddisfazioni nella sua nuova attività e tanta salute per il futuro.Il team della redazione augura anche a voi, cari collabo-ratori, e ai vostri familiari un Avvento splendido, delle feste gioiose e tutta la salute e il successo possibili per il nuovo anno.

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

Die Stimme der GeschäftsleitungVon Erwin Rutishauser

Mille grazie – Grazcha fich – Herzlichen Dank

Allegra, liebe Mitarbeiterinnen und MitarbeiterLiebe Leserinnen und Leser

Die Rhätische Bahn ist und bleibt ein einzigartiges Un-ternehmen mit einer grossartigen Mannschaft! Ein Un-ternehmen mit viel Tradition, grosser Ausstrahlung und zugleich mit Zukunft - die RhB begeistert!

Während meiner vielseitigen und spannenden Tätigkeit als Vorsitzender der Geschäftsleitung durfte ich viele spannende Kontakte knüpfen und pflegen, wie auch einmalige und berührende Erlebnisse erfahren. Die RhB ist mehr als eine Bahn, die RhB ist ein Teil von Graubün-den. Bündnerinnen und Bündner lieben «ihre» Bahn, Gäste bewundern dieses Meisterwerk an Technik und Linienführung. Auch mich hat die RhB und ihr aufge-stelltes Team gepackt: Die RhB bedeutet mir viel und ich war immer mit Herzblut dabei. Doch nun ist die Zeit gekommen, den Stab weiter zu geben. Ich heisse mei-nen Nachfolger, Hans Amacker, im Kreis der RhB-Familie herzlich willkommen und wünsche ihm bei der schöns-ten Bahn der Welt viel Freude, tolle Begegnungen und Erfolg.

Die breite Unterstützung, welche die RhB erfahren darf, ist einmalig. Politik, Haupteigner, Wirtschaft und Touris-mus, ja die ganze Bevölkerung stehen hinter unserer Bahn. Unsere unzähligen und begeisterten Fahrgäste, zufriedenen Kunden im Reise- und Güterverkehr, sowie die vielen engagierten Touristiker, sind wichtige Partner

– ja sie sind die Pfeiler unseres Unternehmens. Auch das aktive und verantwortungsvolle Zusammenwirken im Verwaltungsrat und im Führungsteam ist für die RhB beispielhaft und bleibt bei mir in bester Erinnerung. Ih-nen allen danke ich ganz herzlich für die Treue zu unse-rer RhB und für die zukunftsorientierte Zusammenarbeit.

Ein ganz spezielles und herzliches Dankeschön geht an Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Während meinen gut sechs Jahren durfte ich immer auf eine kompetente und engagierte RhB-Mannschaft zählen. Eine Mannschaft, die sich für unser einzigartiges Unter-nehmen und unsere Kunden mit voller Kraft einsetzt und dies an 365 Tagen und bei jedem Wetter! Zusam-men durften wir Einiges erreichen. Die vielen wertvollen persönlichen Kontakte mit Ihnen habe ich immer sehr geschätzt. Ich freue mich, auch nach meiner aktiven RhB-Zeit auf die eine oder andere Begegnung oder ei-nen Schwatz mit Ihnen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen - auch im Namen vom Verwaltungsrat und vom Führungsteam - frohe Festtage und ein gutes Neues Jahr; viele schöne Momente, Freude im Beruf und natürlich gute Gesund-heit!

Herzlich Ihr

Erwin Rutishauser

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Die RedaktionZahlreiche Projekte wurden unter der Regie von Erwin Rutishauser lanciert und umgesetzt. Hier eine kleine Auswahl: Umsetzung der Vertriebsoffensive mit einem neuen Geschäftsbereich Vertrieb, For-cierung von Arealentwicklungen, Transparenz in der Substanzer-haltung Infrastruktur, Beschaffung und Erneuerung der Rollmateri-alflotte (Glacier- und Bernina Express, ALLEGRA-Triebzüge, neue Dienstfahrzeuge, etc.), Ausbau des Weiterbildungsprogramms für Mitarbeitende, Ablösung eines 30-jährigen Salärmodells, Eintra-gung der Albula- und Berninastrecke in die UNESCO Welterbeliste, Ausbau des Drittmarktgeschäfts Rollmaterial, Förderung des kom-binierten Güterverkehrs oder die Verankerung von Unternehmens-werten.

2005: 75 Jahre Glacier Express 2006: Sessiun Flims 2007: Einweihung Bahnhof Tirano

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2010

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La voce dalla DirezioneErwin Rutishauser

Mille grazie - Grazcha fich - Herzlichen Dank

Allegra, gentili collaboratrici e stimati collaboratori Care lettrici e cari lettori

La Ferrovia retica è e si conferma un’impresa unica con un organico fantastico! Un’impresa forte di una lunga tradizione, un incontestato carisma e al tempo stesso un grande avvenire. RhB: semplicemente entusiasmante!

Nel corso della mia variata e appassionante attività quale Presidente della Direzione generale ho avuto modo di stringere e curare innumerevoli contatti avvin-centi e vivere in prima persona esperienze irripetibili e talora anche toccanti. La RhB travalica il concetto di fer-rovia, la RhB è una vera e propria estensione dei Grigio-ni. La popolazione del nostro Cantone adora la «sua» ferrovia, così come i viaggiatori ammirano questo capo-lavoro di tecnica e di tracciato. Anch’io mi sono lasciato coinvolgere dalla RhB e dal suo raggiante team: tengo molto a questa ferrovia e al suo interno mi sono sempre impegnato anima e corpo. Ora è però giunto il momen-to di passare il testimone. Ho dunque il piacere di dare il benvenuto in seno alla famiglia della RhB al mio suc-cessore, Hans Amacker, augurandogli molta gioia, in-contri gratificanti e molto successo nelle fila della ferro-via più bella del mondo.

L’ampio supporto di cui gode la RhB è unico. La politica, il principale proprietario, l‘economia e il turismo, la po-polazione tutta sostiene la nostra ferrovia. I nostri innu-merevoli ed entusiasti viaggiatori, i clienti soddisfatti del traffico merci e viaggiatori come pure i molti turisti impegnati sono partner di caratura, anzi sono i pilastri della nostra azienda. Alla RhB anche la collaborazione attiva e responsabile in seno al Consiglio di amministra-zione e al team dirigenziale è esemplare, e come tale rimarrà impressa nella mia mente. Ringrazio ora caloro-

samente tutti voi per la fedeltà tributata alla nostra RhB e per la lungimirante collaborazione.

A voi, care collaboratrici e stimati collaboratori, giunga un ringraziamento particolare e sentito. In questi sei anni di lavoro ho sempre potuto contare su un’équipe motivata e competente. Una squadra che si adopera in forze per la nostra ineguagliabile azienda e per la nost-ra clientela, 365 giorni all’anno, indipendentemente dalle condizioni atmosferiche! Assieme abbiamo raggi-unto parecchio. Ho sempre apprezzato particolarmente gl’innumerevoli, preziosi contatti personali che mi au-guro di poter mantenere, in una forma o nell’altra, anche dopo il mio periodo attivo in seno alla RhB.

Esterno a voi e ai vostri cari, anche a nome del Consiglio di Amministrazione e del team dirigenziale, i miei mig-liori auguri di Buon Natale e Felice Anno nuovo; mo-menti magici, soddisfazione sul lavoro e ovviamente salute di ferro!

Di cuore, vostro

Erwin Rutishauser

La redazioneInnumerevoli progetti sono stati lanciati e messi in atto sotto la guida di Erwin Rutishauser. Ecco qualche esempio: attuazione dell’offensiva di vendita con una nuova divisione aziendale, incre-mento dello sviluppo delle aree, trasparenza nella conservazione del patrimonio infrastrutturale, acquisto e rinnovo del parco mate-riale rotabile (Glacier Express e Bernina Express, elettrotreni ALLEG-RA, nuovi veicoli di servizio, ecc.), potenziamento del programma di corsi formativi per i collaboratori, sostituzione di un modello salariale trentennale, inserimento della linea dell’Albula e del Ber-nina nell’elenco del Patrimonio mondiale UNESCO, potenziamento del comparto Materiale rotabile, incentivazione del traffico merci combinato, radicamento dei valori aziendali.

2008: UNESCO Welterbe 2009: Roll-in Allegra Triebzüge 2010: 100 Jahre Berninaline

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

Es gibt Aufgaben, die in der schweizerischen Bahnland-schaft zu den sogenannten «Traumjobs» gezählt wer-den. Zu diesen begehrten Aufgaben gehört zweifelsohne das Präsidium des Verwaltungsrates der Rhätischen Bahn. Kaum je in meinem über 30-jährigen «Bähnler-leben» bin ich so oft – und vielfach mit einem leisen Beiklang von Neid – auf meine Tätigkeit angesprochen worden, wie nach der Generalversammlung der RhB vom 16. Juni 2006, an welcher ich zum Präsidenten des Verwaltungsrates ernannt worden bin. Der Mut der Kan-tonsregierung, einen «Auswärtigen», ja gar einen Ber-ner an die Spitze der Rhätischen Bahn zu stellen, wurde weit über die Kantonsgrenze hinaus bemerkt und be-wundert.

«Die RhB ist ein Bijou!», habe ich an der Generalver-sammlung 2006 gesagt. «Einerseits ist sie das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs im Kanton Graubünden und anderseits ein touristischer Imagebringer und Leis-tungsträger mit weltweit bekannten Spitzenprodukten wie zum Beispiel dem Bernina Express. Ein Bijou darf man zeigen und zu einem Bijou soll man gleichzeitig Sorge tragen!»

Genau das war dann auch gleich die erste Herausforde-rung als Präsident des VR RhB. Mit der neuen Strategie «Offensive 2012», im VR noch unter der Leitung meines Vorgängers Aluis Maissen beschlossen, war der Kurs in die Zukunft gesetzt. Es galt, die Zukunft der RhB zu si-chern. Einerseits sollte die Bahn im Markt wachsen, an-derseits waren aber auch die Prozesse und Strukturen in der Unternehmung zu optimieren. Das ging nicht ohne bedeutende Auswirkungen – auch auf die Arbeitsplätze.

Als Präsident des Verwaltungsrates lag es nun an mir, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung diese für die Betroffenen schmerzhaften Veränderungen den Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit zu erklären und glaubhaft zu machen, dass die RhB gewillt war, sie so sozialverträglich wie möglich umzusetzen.

Es hat mich tief beeindruckt, wie verständnisvoll und solidarisch sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RhB, die politischen Kräfte Graubündens, die Perso-nalverbände und die Medien sich in dieser schwierigen Zeit hinter «ihre» Bahn gestellt haben. Natürlich herrschte keine Freude. Aber Transparenz und Ehrlich-keit im Vorgehen der RhB wurden geschätzt und die Notwendigkeit zum Handeln anerkannt. Der Rückhalt, auf den die RhB im Kanton zählen darf, ist für mich un-vergleichlich.

In den Jahren 2007, 2008 und 2009 durfte ich im Ver-waltungsrat dann so bedeutende Geschäfte wie die er-folgreiche Kandidatur Albula/Bernina für das UNESCO Welterbe, die Beschaffung moderner Wagen und Züge, steigende Kundenzahlen, zeitgemässe, Kundeninfor-mationssysteme und bedeutende Investitionen in die Infrastruktur behandeln und beschliessen lassen. Und vor allem Jahr für Jahr an der Generalversammlung fest-stellen, dass sich die Strategie «Offensive 2012» be-währte, dass die RhB positive Ergebnisse erreichte und das finanzielle Gleichgewicht gesichert war.

Krönender Höhepunkt für mich war das Jahr 2010 mit den vier grossen Jubiläumsfeiern «100 Jahre Berninali-nie». Beeindruckend, das Interesse von Bevölkerung,

Wechsel im Präsidium der RhBVon Hans-Jürg Spillmann

2006: Wahl zum Verwaltungsratspräsidenten

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2007: Flottenbeschaffung

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2010

Medien und Prominenz! Eine Referenz für die mutigen Pioniere, die diese spektakuläre Gebirgsbahn geplant, organisiert und gebaut haben – aber auch ein Kompli-ment an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RhB von heute, die stolz und mit leuchtenden Augen ihre Bahn den zahlreichen, begeisterten Gästen an den Ju-biläumsfeiern vorführen konnten.

In den Sitzungen des Verwaltungsrats haben wir bei al-ler Kollegialität unsere Verantwortung für die Zukunft und das finanzielle Gleichgewicht der RhB sehr ernst genommen. So wurde hart um Entscheide gerungen und es kam auch vor, dass Geschäfte mehrmals mit zahlreichen zusätzlichen Fragen des Verwaltungsrates an die Geschäftsleitung zurückgewiesen wurden, bis ein Beschluss zustande kam. Immer war im VR der Wille zu spüren, sorgfältig und vorausschauend für das Gedeihen der RhB zu sorgen.

Als Präsident des Verwaltungsrates durfte ich auch eng mit dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Erwin Ru-tishauser - den ich aus unserer gemeinsamen Zeit in der Geschäftsleitung der Infrastruktur SBB gut kannte - und der ganzen GL zusammenarbeiten. Der Leistungsausweis von Erwin Rutishauser und seinem Team ist bemerkens-wert. Die RhB ist moderner und leistungsfähiger denn je. Ich danke der ganzen Geschäftsleitung für die loyale und engagierte Vorbereitung der zahlreichen Entschei-de, die dazu im VR zu treffen waren.

Mehr als vier Jahre lang durfte ich nun die «schönste Bahn der Welt» präsidieren. Das habe ich sehr genossen. Der Rückhalt, den ich dabei im Verwaltungsrat und in

der Geschäftsleitung, aber auch im Personal und in den politischen Gremien spüren durfte, hat mir enorm viel Kraft gegeben.

Am 1. Januar 2011 werde ich das Präsidium an meinen Nachfolger, Stefan Engler, weitergeben. Ich wünsche dem neuen Präsidenten des Verwaltungsrates der RhB in diesem «Traumjob» viel Erfolg, Zufriedenheit und Glück! Stefan Engler ist wie kein zweiter für das VR Präsidium der RhB qualifiziert, kennt er doch sowohl als Regie-rungsrat als auch als Verwaltungsrat die Anliegen und Zusammenhänge des Schienenverkehrs im Kanton Grau-bünden hervorragend. Und es ist bestimmt eine gute Sache, wenn die «Bündner Staatsbahn» wieder von ei-nem waschechten Bündner geführt wird!

Als nunmehr wieder «einfacher Verwaltungsrat» und Vertreter der Aktien des Bundes werde ich den neuen VR Präsidenten mit ganzer Kraft unterstützen und freue mich darauf, noch ein Stück an der Zukunft dieser ein-zigartigen Bahn arbeiten zu dürfen.

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der RhB aber danke ich herzlich für die Kraft, die sie tagtäglich unse-rer Bahn schenken. Dass die Kunden von der RhB be-geistert sind, hat zwar bestimmt mit der prachtvollen Natur Graubündens zu tun. Aber vor allem spüren unse-re Fahrgäste die Freude von Ihnen allen bei Ihrer Arbeit in den Zügen, auf den Stationen und entlang der Stre-cken der Rhätischen Bahn!

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2008: UNESCO Welterbe

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

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Esistono dei compiti, all’interno del panorama ferrovia-rio elvetico, che sono considerati veri e propri «impieghi da sogno». Tra queste ambite mansioni figura senza ombra di dubbio la Presidenza del Consiglio di Ammi-nistrazione della Ferrovia retica. Prima dal 16 giugno 2006, data della mia elezione a Presidente del Consiglio di Amministrazione della RhB, nella mia oltre trenten-nale carriera di «ferroviere» non mi era infatti mai capi-tato di essere interpellato con tanta insistenza sulla mia attività, e molto spesso con un malcelato tono d’invidia. Il coraggio dimostrato dal Governo del Canton Grigioni eleggendo uno «di fuori», addirittura un Bernese, alla testa della Ferrovia retica ha fatto scalpore e suscitato ammirazione ben oltre i confini cantonali.

«La RhB è un gioiello!» avevo avuto modo di affermare all’Assemblea generale del 2006. «Innanzitutto è la co-lonna portante del trasporto pubblico del Canton Grigi-oni, un emblema turistico e un fornitore di servizi con prodotti d’avanguardia di risonanza mondiale, come ad esempio il Bernina Express. Un gioiello va sfoggiato, ma richiede anche cura ed attenzione!»

Questa è dunque stata la mia prima sfida in veste di Presidente del CdA della RhB. Con la nuova strategia «Offensiva 2012», varata in seno al CdA ancora sotto la direzione del mio predecessore Aluis Maissen, era stata tracciata la via verso il futuro. Ora bisognava garantire l’avvenire della RhB. L’azienda doveva crescere a livello di mercato, ottimizzando al tempo stesso i processi e le strutture al suo interno. Un’operazione non priva di im-portanti ripercussioni, anche sul piano occupazionale. In qualità di Presidente del Consiglio di amministrazione era dunque mio compito, coadiuvato dal Presidente della Direzione generale, esporre in maniera chiara e

Cambio al vertice della RhBDi Hans-Jürg Spillmann

credibile ai collaboratori e all’opinione pubblica la ne-cessità di questi cambiamenti tanto dolorosi per i diret-ti interessati, e sottolineare la volontà della RhB di attu-arli nel modo più sociale possibile. La profonda comprensione e lo spirito di solidarietà che si sono venuti a creare in questi momenti difficili tra i collaboratori della RhB, le forze politiche del Canton Gri-gioni, le associazioni del personale e i media, strettisi uniti dietro la loro ferrovia, mi hanno profondamente colpito. Ovviamente il clima non era festoso. Ciò malgra-do, la trasparenza e la lealtà messe in atto dalla RhB sono state apprezzate, favorendo la comprensione per l’imprescindibilità degli interventi. A mio modo di ve-dere il sostegno di cui gode la RhB all’interno del Can-tone è assolutamente ineguagliabile.

Negli anni 2007, 2008 e 2009 in seno al Consiglio di Amministrazione ho trattato e sostenuto tematiche e decisioni significative, come la candidatura della linea Albula/Bernina al Patrimonio mondiale dell‘UNESCO, portata a termine con successo, l’acquisto di carrozze e treni moderni, l’incremento del numero dei passeggeri, l’adozione di sistemi di informazione della clientela al passo con i tempi e il varo di investimenti importanti nell’infrastruttura. Ma soprattutto, in occasione delle Assemblee generali ho costatato, anno dopo anno, l’efficacia della strategia «Offensiva 2012», il consegui-mento di risultati positivi e la conquista della stabilità finanziaria.

Per me il fiore all’occhiello è stato il 2010, con i quattro maggiori festeggiamenti per i «100 anni di Linea del Bernina». L’interesse dimostrato dalla popolazione, dai media e dalle personalità di spicco mi ha lasciato senza

2009: 10 Jahre Vereina 100 Jahre Berninalinie–St. Moritz

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2010

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fiato! Un omaggio al coraggio dei pionieri, che con la loro visione progettarono, organizzarono e realizzarono questa spettacolare ferrovia di montagna, e al tempo stesso un complimento alle collaboratrici e ai collabora-tori dell’odierna RhB, che colmi di fierezza e con gli occhi lucidi hanno presentato la loro ferrovia ai nume-rosissimi ospiti, accorsi con entusiasmo per le manifes-tazioni del giubileo.

Senza screditare lo spirito di collegialità, durante le ri-unioni del Consiglio di Amministrazione abbiamo preso molto sul serio la nostra responsabilità per il futuro e la stabilità finanziaria della RhB. La lotta per il consenso è stata dura e talora, prima di approdare a una decisione definitiva, i dossier sono stati ripetutamente rinviati alla Direzione generale corredati di domande supplementari del Consiglio di Amministrazione. In seno al CdA si è sempre sentita la volontà di adoperarsi al meglio e in ottica prospettica per il successo della RhB.

In veste di Presidente del Consiglio di Amministrazione ho avuto il piacere di lavorare a stretto contatto con il Presidente della Direzione Generale, Erwin Rutishauser - che peraltro ben conoscevo grazie al trascorso comune nelle fila della Direzione generale dell’infrastruttura FFS – e gli altri membri della DG. Erwin Rutishauser e il suo team vantano una performance assolutamente notevo-le. La RhB è più moderna ed efficiente che mai. Ringra-zio l’intera Direzione generale per la seria e impegnata preparazione delle innumerevoli decisioni resesi neces-sarie al riguardo in seno al CdA.

Per oltre quattro anni ho avuto l’onore di guidare la «ferrovia più bella del mondo». L’ho fatto con immenso piacere. Il sostegno che ho sempre ricevuto dal Consiglio

di Amministrazione, dalla Direzione generale, ma anche dal personale e dalle forze politiche mi ha regalato una forza immane.

Il 1° gennaio 2011 cederò la Presidenza al mio succes-sore Stefan Engler. Al nuovo Presidente del Consiglio di Amministrazione della RhB auguro pieno successo, sod-disfazione e fortuna nell’esercizio di questa «professio-ne da sogno»! Stefan Engler presenta come nessun altro credenziali perfette per assumere la Presidenza del CdA della RhB, conoscendo alla perfezione le esigenze e i meccanismi del traffico ferroviario del Canton Grigioni sia come Consigliere di Stato sia come membro del Con-siglio di Amministrazione. Ed è senz’altro buona cosa se la «ferrovia di stato del Canton Grigioni» torna ad essere diretta da un Grigionese purosangue!

D’ora innanzi, in veste di «semplice membro del Consi-glio di Amministrazione» e rappresentante dei titoli del-la Confederazione, sosterrò pienamente il nuovo Presi-dente del CdA, fiero di poter contribuire a scrivere un nuovo capitolo della storia di questa impareggiabile fer-rovia.

Alle collaboratrici e ai collaboratori della RhB esprimo i miei sentiti ringraziamenti per la forza che regalano gi-orno dopo giorno alla nostra ferrovia. L’entusiasmo es-presso dalla nostra clientela è certamente frutto delle bellezze naturali del Canton Grigioni, ma è senz’altro arricchito anche dal piacere che traspare dal vostro la-voro quotidiano sui treni, alle stazioni e lungo le tratte della Ferrovia retica!

2010: 100 Jahre Berninalinie–Tirano 2010: Schlüsselübergabe an Stefan Enlger

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«…mit Weitsicht und Augenmass»Von Andreas Bass

Über sechs gemeinsame Jahre unter der Führung von Er-win Rutishauser gehen zu Ende. Sie waren geprägt von tief greifenden Veränderungen, die mit der Erarbeitung der Strategie 2012 begonnen haben. In dieser Zeit hat sich unsere RhB sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit als transparentes und für den Kanton Gaubünden wichtiges Unternehmen positioniert. Diese Phase hat Erwin Rutishauser als Vorsitzender der Ge-schäftsleitung mitgestaltet, ja entscheidend geprägt, indem er mit Weitsicht und Augenmass die Ausrichtung der RhB an ihren Kunden und am Markt vorantrieb.

Unser Blick gilt aber auch dem Menschen Erwin Rutis-hauser, den Engagement und Begeisterung für unsere Kunden leitete und der Sympathie für die Menschen mitbrachte, mit denen er zu tun hatte. Der alles wichtig nahm, aber immer mit dem richtigen Gespür und dem notwendigen Humor. Er verstand es immer wieder, schwierige Fragestellungen klar und analytisch auf den Punkt zu bringen sowie heiklen Ausgangslagen mit fol-gender Bemerkung zu begegnen: «Je nach Blickwinkel ist das Glas halbleer oder halbvoll.» So gelang es ihm, auch in schwierigen Situationen die nötige Zuversicht und Ruhe auszustrahlen.

Erwin Rutishauser verstand es bestens, Chancen und Plattformen für die RhB und deren Kunden frühzeitig zu erkennen und seine Tätigkeit darauf auszurichten. Auch wenn die RhB aufgrund ihrer zahlreichen Festivitäten in den letzten Jahren nicht selten mit einer Eventagentur verglichen werden konnte, bildeten diese Anlässe einen wichtigen Bestandteil dieser chancenorientierten Neu-ausrichtung des Unternehmens RhB. Mit Anlässen wie 100 Jahre Berninalinie, UNESCO Welterbe-Feier, Mitar-beiteranlässe, Taufe der neuen ALLEGRA-Triebzüge, Tag der offenen Türe in den RhB-Werkstätten, Generalver-sammlung des Verbands öffentlicher Verkehr, Gastgebe-rin der Session der Eidgenössischen Räte 2006 in Flims, 100 Jahre Davos – Filisur, 10 Jahre Vereina oder Pensio-niertenfeier hat sich die RhB mit der Unterstützung von Politik, Mitarbeitenden und Regionen immer wieder als

hervorragende Gastgeberin von einer nicht alltäglichen Seite gezeigt. Für Erwin Rutishauser galt immer der Grundsatz: «Du musst deinem Kunden immer ein biss-chen mehr bieten, als er von dir erwartet». Dieses Motto lebte er stets vor und verlangte es auch von seinen Mit-arbeitenden.

Welche Eigenschaften machen einen guten Unterneh-mensleiter aus? Zuhörkompetenz, Konfliktbereitschaft, Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden und Kunden, Wahrnehmung von Chancen sowie eine hohe Fähigkeit im Networking mit allen Anspruchsgruppen des Unter-nehmens zeichnen Erwin Rutishauser jedenfalls aus. In seiner Zeit bei der RhB beeindruckte er durch eine sehr hohe Leistungsbereitschaft und seine Zielstrebigkeit, welche er auch auf das Kader und seine Mitarbeitende zu übertragen wusste.

Es wird sicherlich am Anfang auch ungewohnt für Erwin Rutishauser sein, seine lieb gewonnene RhB zu verlas-sen. Wir sind jedoch überzeugt, dass er aber einerseits bestimmt wieder vermehrt Zeit mit seiner Ehefrau Linda und für ihre gemeinsamen Hobbys nutzen wird und an-dererseits neue interessante Projekte im Rahmen seiner neuen Tätigkeit anpacken wird. So wie wir Erwin Rutis-hauser kennen, wird er dies mit dem gleichen Herzblut machen, wie er es für die RhB getan hat. Und so wird es ihm mit Sicherheit auch in Zukunft nicht langweilig werden. Wir sind trotz des Abschieds davon überzeugt, dass Erwin Rutishauser weiterhin ein grosser Botschafter für die RhB bleiben wird.

Das Kader und die Mitarbeitenden der RhB wünschen Erwin Rutishauser Glück, Gesundheit und vor allem vie-le gute Ideen für die Gestaltung seiner neuen Tätigkei-ten und Freizeit. Diese Wünsche sind mit dem Dank für eine sehr angenehme Zusammenarbeit in den zurück-liegenden Jahren verbunden.

Herzlicha Dank, grazcha fitg, grazie di cuore!

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2010

100 Jahre Berninalinie – Schlussfeuerwerk in PontresinaText von Peider Härtli

Ein Fest für alle mit BundesrätinRund 8000 Besucherinnen und Besucher genossen in Pontresina und entlang der Berninalinie zahlreiche At-traktionen und liessen sich auch nicht vom Dauerregen am Samstagnachmittag die gute Laune nehmen. Nach dem stimmungsvollen offiziellen Auftakt am Samstag mit Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, mit Standesprä-sidentin Christina Bucher-Brini und Regierungspräsident Claudio Lardi sowie Exponenten aus Politik, Wirtschaft und Tourismus war das Volksfest richtig lanciert. Und alle Besucher kamen auf ihre Rechnung: Der Eisenbahnfreund bewunderte zahlreiche ausgestellte Fahrzeuge – von his-torischen Raritäten bis hin zum modernen Zweispan-nungstriebzug ALLEGRA oder fand das passende Souvenir an einem der vielen Stände. Der Modellbahnfreund staunte über vier perfekt gestaltete Bernina-Modellanla-gen und über die hervorragenden Arbeiten der Jugendar-beitsgruppe «Modellbahnfreunde». Keine Wünsche offen liessen das gastronomische Angebot sowie die zahlrei-chen musikalischen Auftritte mit Francine Jordi als Höhe-punkt am Samstagabend.

Thomas Bucheli im ElementBuchstäblich in seinem Element war am Sonntag Meteo-rologe Thomas Bucheli auf dem höchsten Punkt der Ber-ninalinie, auf Ospizio Bernina. Nach Regenschauer und Schneefall am Samstag zeigte sich das Berninagebiet von seiner sonnigsten Seite – Thomas Bucheli konnte dem zahlreich aufmarschierten Publikum auf 2253 m ü.M. mit spannenden Vorträgen an realen Beispielen die ganze Wetterpalette «erklären». Zwischen den Auftritten von Thomas Bucheli taufte der Vorsitzende der Geschäftslei-tung, Erwin Rutishauser, zusammen mit dem CEO der SERSA-Gruppe, Konrad Schnyder, eine neue Nivellier-, Richt- und Stopfmaschine auf den zum Fest passenden Namen «Bernina».

Von der Dampfschneeschleuder zum iPhone«Das Jubiläumskonzept mit Durchführung der Festivitäten an vier verschiedenen Orten zu den vier Jahreszeiten hat sich bewährt», zieht Rutishauser eine erste Bilanz. «Da-

mit brachte sich jede Region mit ihrer kulturellen und sprachlichen Eigenart ein». Die Veranstaltungen im Win-ter in St.Moritz, im Frühling in Tirano, im Sommer in Po-schiavo und Brusio sowie im Herbst in Pontresina nutzten die Gemeinden sowie die touristischen Organisationen entlang der Jubiläumsstrecke in der Tat für Manifestatio-nen zur Solidarität zur Rhätischen Bahn und zur Bernina-linie. Die grosse Verbundenheit zu dieser einzigartigen Bahnstrecke wurde durch den Besuch von prominenten Politikvertreterinnen und –vertretern aus Graubünden, aus der Schweiz und aus Italien unterstrichen. So durfte die RhB in Brusio Bundespräsidentin Doris Leuthard und in Pontresina Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf be-grüssen. Auch das mediale Interesse weit über die Kan-tons- und Landesgrenze hinaus ist beeindruckend.Das Jubiläumsjahr stand natürlich auch im Zeichen der Geschichte der Berninalinie. Vertritt die Dampfschnee-schleuder aus dem Jahr 1910 die Anfänge der Berninali-nie, so steht die frisch präsentierte iPhone App mit der GPS-Applikation des Wanderweges Via Albula//Bernina für deren Zukunft. Erwin Rutishauser: «Die ganz grosse Bewunderung und unser ganzer Respekt verdienen die mutigen, weitsichtigen Pioniere und Bahnarbeiter der Berninalinie. Wir wollen zu diesem wertvollen Erbe Sorge tragen und die Berninalinie in gutem Zustand der zu-künftigen Generation übergeben».

Gesamtrückblick 20000000 kumulierte Gesamtauflage Printmedien 1000000 Besucher auf www.rhb.ch 140000 Besucher auf www.mybernina.ch 40000 Besucher bei Ausstellungen und Inszenierungen 33000 Besucher während den Events 800 Berichte in TV, Printmedien, Online-Medien, Radio 700 geladene Gäste aus In- und Ausland 300 Voluntaris (freiwillige RhB-Mitarbeitende) 165 Medienschaffende vor Ort an 5 Events 59 Sponsoringpartner 33% mehr Gruppenbuchungen Berninalinie 17% Frequenzsteigerung Berninalinie 17 Inszenierungen und Ausstellungen 14 neue Bücher und Filme 5 grosse (Saison-)Events 1 Einmaliges Jubiläum

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Von Januar bis September, zu allen Jahreszeiten und an vier verschiedenen Orten feierte die RhB «ihre» Berni-nalinie – und mit ihr die Bevölkerung entlang der Stre-cke, Exponenten von Politik, Wirtschaft und Tourismus. Und natürlich unzählige Gäste. Die mediale Resonanz kann heute bereits als gigantisch bezeichnet werden; die Berninalinie unterstreicht damit ihre weltweite Be-kanntheit als einzigartige Bahnlinie. Als Leiter des Steu-erungsausschusses stand Silvio Briccola von Anfang an an der Spitze der Organisation dieses Grossevents. Mit ihm werfen wir einen Blick zurück auf eine für die RhB spannende, interessante, aber auch für viele sehr in-tensive Zeit. Mit Silvio Briccola sprach Peider Härtli.

Da gennaio a settembre, accompagnata dal susseguirsi delle stagioni e in quattro luoghi diversi, la RhB ha fe-steggiato «la sua» Linea del Bernina, attorniata dalla popolazione lungo la tratta, come pure da esponenti del mondo politico, economico e del turismo. E ovviamente da un gran numero d’invitati. Già sin d’ora la risonanza mediatica può essere definita gigantesca; la Linea del Bernina si fregia pertanto della sua notorietà mondiale di linea ferroviaria incomparabile. Sin dalle prime fasi, l’organizzazione di questo grande evento è stata posta sotto la guida di un Comitato direttivo presieduto da Sil-vio Briccola. Peider Härtli lo ha avvicinato per ripercor-rere questo entusiasmante ed interessante periodo del-la RhB, che per molti è stato anche particolarmente intenso.

Redaktion (R): Wie fühlst du dich nach dem grossen Fest? Sind Entzugserscheinungen spürbar oder gar Depressionen?Silvio Briccola (SB): Ich spüre eher eine grosse Erleichte-rung und Befriedigung. Es ist alles gut gegangen, wir konnten alle Aktivitäten sicher und planmässig durch-führen. Der grosse Einsatz aller Voluntaris sowie das

100 Jahre BerninalinieLa grande festa e passata – Ein Rückblick mit Silvio Briccola

Herzblut und die Motivation des Kernteams «100 Jahre Bernina» haben sich ausbezahlt – das Fest war einzig-artig und einmalig!

R: In der Jubiläumsorganisation leitetest du den Steu-erungsausschuss als internes und den Beiratsaus-schuss als externes Gremium. Was kann man sich unter einem Beiratskommitee vorstellen?SB: So ein grosses Fest braucht eine enge Vernetzung in Graubünden und eine starke Verankerung mit den Insti-tutionen des Kantons und den beteiligten Regionen und Gemeinden entlang der Berninalinie. Im Beiratskommi-tee **) haben wir von Anfang ausgewählte Persönlich-keiten eng eingebunden. Wir konnten alle sehr früh be-geistern und für dieses einmaliges Fest motivieren, im Süden und im Norden.

Una persona in modo particolare è stata importante du-rante tutto l’anno del giubileo: il Presidente del Governo cantonale, Claudio Lardi, si è dimostrato (ancora una volta) un grande e preziosissimo tifoso della Ferrovia re-tica – non ha lesinato sforzi, aiuti e consigli, senza mai volere apparire in prima persona, ma dimostrando tutta la sua creatività e capacità organizzativa. Im Namen al-ler Mitarbeitenden der RhB, ein herzliches Dankeschön auch an dieser Stelle, lieber Claudio, für alles was Du für uns gemacht hast!

R: Steuerungsausschuss, Projektlenkungsausschuss, Beiratssausschuss - das tönt alles sehr gut! Letztlich steht und fällt ein solches Fest mit dem Engagement der Mitarbeitenden. Hast du immer einen Rückhalt und eine Solidarität unter den Mitarbeitenden gespürt?SB: Ja, sicher! Ich habe nie gezweifelt, dass jeder die grosse Chance erkennt und an der Seite der RhB diesen ersten grossen Geburtstag mit einem persönlichen Bei-

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trag feiern würde. Wir sind ja Botschafter unserer Bahn und können somit eine aktive Rolle übernehmen und die RhB erfolgreich in die Zukunft führen.

R: Wo hast du den Mannschaftsgeist besonders stark empfunden? SB: Der gute Teamgeist hat immer eine zentrale Rolle gespielt. So auch in der Planung und Vorbereitung des grossen Anlasses, wo das Projektteam unter der Leitung von Vera Stiffler eine «Riesen-Arbeit» geleistet hat und viele Hürden und Herausforderung ständig gemeistert hat, ohne das Endziel aus den Augen zu verlieren. Aber auch während den Anlässen, in Kontakt mit unseren Gästen und Kunden, vom grössten VIP wie die Bundes-präsidentin bis zum kleinsten Kunde. Nicht zu vergessen auch der super Mannschaftsgeist bei den strengen Auf- und Abbau- sowie Aufräumarbeiten vor und nach den Events!

R: … diese Voluntaris haben also auch ganze Arbeit geleistet. Immerhin erstreckte sich die Jubiläumsfeier über vier Jahreszeiten und an vier verschiedenen Orten. Aus welchen Gründen hat man eine solche Umsetzung gewählt?SB: Il compleanno dei 100 anni è un’occasione straordi-naria, da festeggiare durante tutto un anno. La linea del Bernina affascina ed offre così in ogni stagione emozio-ni sempre nuove. Una festa per ogni stagione ci ha infi-ne permesso di festeggiare in luoghi affascinanti, molto diversi tra loro: in inverno presso la mondana cittadina di St. Moritz; in primavera, con il primo caldo ed i primi profumi estivi, in Italia a Tirano; in estate a Poschiavo e Brusio, coinvolgendo anche il famosissimo viadotto eli-coidale; in autunno a Pontresina, con i colori della na-tura straordinari e tipici dell’Engadina. Insomma, una combinazione ideale!

R: … und kann man heute sagen, dass sich dieses Konzept bewährt hat? Anderes gefragt: Würdest du heute nochmals diese Strategie wählen?SB: Sicher, es hat sich bewährt. Das zeigen uns auch die vielen positiven Rückmeldungen der Partner (Kanton, Ge-meinden, touristische Destinationen, Sponsoren, Medien, Gäste). Das mediale Interesse war gross während des gan-zen Jahres, die vielen Gäste haben unsere Einladungen immer gerne angenommen. Die Frequenzen aus Süden und Norden haben unsere Erwartungen übertroffen.

R: In der Tat war an allen Veranstaltungen auch die lokale-, kantonale- und auch die ganz grosse nationale und sogar internationale Politik vertreten. Eine ideale Plattform für Lobbying?SB: La Ferrovia retica ha bisogno del sostegno dell’opinione pubblica e dei rappresentanti della politi-ca cantonale e nazionale. Per questo motivo ci ha molto onorato la partecipazione di addirittura due rappresen-tanti del Consiglio federale (la Presidente della Confe-derazione, signora Leuthard, e la Consigliera federale signora Widmer-Schlumpf). Allo stesso modo hanno partecipato ai festeggiamenti tutti e cinque i membri dell’esecutivo del Governo Cantonale (Consigliera di Sta-to Barbara Janom-Steiner, Consiglieri di Stato Hansjörg Trachsel, Martin Schmid e Stefan Engler, Presidente del Governo Claudio Lardi) e moltissimi membri del Gran Consiglio cantonale. Da non dimenticare pure gli innu-merevoli ospiti del mondo politico, economico e turisti-co del Canton Grigioni, del resto della Svizzera e della vicina Italia. Abbiamo potuto dunque tessere rapporti nuovi e consolidare quelli esistenti, tutto quanto per il bene della nostra Ferrovia retica.

«Wir sind alle beeindruckt von diesem grossen und einmaligen Zeichen von Verbundenheit».

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R: … und die Sponsoren? Ein Fest dieser Dimensionen könnte die RhB finanziell wohl kaum alleine stem-men. Wie hast du und dein Team es geschafft, so viele Sponsoren an Bord holen?SB: Dieses Fest hätte ohne die grosse Unterstützung aller Partner nicht in dieser Form stattfinden können, ihnen allen gebührt unser grosser Dank. Die vielen privaten Sponsoren zeigen aber auch, dass es gelungen ist, die RhB und ihre Berninalinie als attraktive Botschafterin und Werbeplattform zu platzieren. Die grosse Veranke-rung im In- und Ausland, die ausgestrahlte Glaubwür-digkeit ihrer Produkte und das gute Image haben dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Wir sind alle beein-druckt von diesem grossen und einmaligen Zeichen von Verbundenheit.

R: Und welches sind deine Erwartungen nach dem grossen Fest? Dürfen wir uns auf markante Frequenz-steigerungen auf der Berninalinie freuen?SB: I risultati di quest’anno in termini di frequenze sulla linea del Bernina sono più che confortanti. I viaggiatori sono aumentati sia da nord verso sud che, soprattutto, da sud verso nord. Tutto ciò a testimonianza che anche nella vicina Italia siamo diventati ancora più conosciuti. Nonostante l’Euro abbia reso più cara l’escursione in tre-

no, tantissimi Valtellinesi, Lombardi ed Italiani ci hanno onorato con una visita. Lo sforzo profuso in questi ultimi anni sta dunque dando i suoi frutti. Dobbiamo insistere, c’è ancora molto da fare, le potenzialità di crescita sono ancora aperte davanti a noi.

R: Silvio Briccola, herzlichen Dank für das Gespräch. Zum Schluss bieten wir dir noch die Gelegenheit für ein paar Worte an die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-terSB: Liebe Mitarbeitende, cari collaboratrici e collaborato-ri, im Namen der Geschäftsleitung danke ich Ihnen herz-lich für die grosse Unterstützung und die tatkräftige Hil-fe, die uns im laufenden Jahr stets begleiten durfte. Wir haben die Chance gepackt und das einmalige «Fenster», das sich mit dem 100. Geburtstag der Berninalinie im Jahre 2010 geöffnet hat, wirkungsvoll genutzt. Es ist ein einmaliges und einzigartiges Fest resultiert. Die vor uns liegende Plattform in Öffentlichkeit und Medien haben wir eingesetzt, um unsere Bahn, die Berninalinie und das UNESCO Welterbe RhB ins nächste Jahrhundert zu ka-tapultieren. Wir dürfen stolz sein auf das Geleistete. Das aufgebaute, gut verankerte Netzwerk mit Politik und Wirtschaft in den Regionen, im Kanton sowie im In- und Ausland können wir nun nutzen und somit die vor uns liegenden Herausforderungen zusammen mit unseren Partner möglichst gut meistern. Ihnen alle gebührt ein grosses Dankeschön, Grazcha fich, grazie mille!

«Tutto ciò a testimonianza che anche nella vicina Italia siamo diventati ancora più conosciuti»

**Mitglieder BeiratsausschussClaudio Lardi*Regierungspräsident Kanton Graubünden (2010)

Erwin Rutishauser*CEO Rhätische Bahn

Silvio Briccola*Mitglied Geschäftsleitung Rhätische Bahn (CFO)

Ariane EhratCEO Engadin St.Moritz

Franco TramèrKreispräsident Oberengadin

Alessandro Della VedovaPresidente Regione Valle di Poschiavo

Cassiano LuminatiPresidente Ente Turistico Valposchiavo

Pierluigi NegriConsorzio Turistico Valtellina Terziere Superiore

Dr. Alberto PasinaAssessore al Turismo, Provincia di Sondrio

Stefania StoppaniAssessore al Turismo, Città di Tirano

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Anlässlich des diesjährigen Jubiläums «100 Jahre Berni-nalinie» fand eine ganz besondere Feier statt. Alle pensi-onierten RhB-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter wurden am 17. September ins Engadin eingeladen. Rund 330 Pensionierte aus ganz Graubünden, aus den Kantonen St. Gallen, Appenzell, Tessin und Solothurn sowie aus Ita-lien und Portugal sind der Einladung gefolgt und genos-sen einen wunderschönen und abwechslungsreichen Tag in Pontresina.Mit der Rhätischen Bahn wurden die Pensionierten sicher und pünktlich nach Pontresina chauffiert. Aus allen Him-melsrichtungen trafen sie kurz vor Mittag ein und wurden ins Depot zur Rollmaterialausstellung, der Präsentation des Films «Strapatschs al Bernina» und einem feinen Apéro eingeladen. Das Wiedersehen untereinander war schon der erste Höhepunkt des Tages: «schon lange nicht mehr gesehen», «weisch no...» und das Strahlen auf den Gesichtern und das Funkeln in den Augen war schon ein erster Vorbote für einen gelungenen Anlass. Danach nahmen die ehemaligen RhB-ler begleitet von der RhB-Musik im grossen Festzelt Platz. Nach einer kur-zen Begrüssung durch den Gemeindepräsidenten von Pontresina, Martin Aebli, übernahm Erwin Rutishauser das Wort und hiess im Namen des Führungsteams die Gäste herzlich willkommen. Erwin Rutishauser nahm Be-zug auf den Wandel der Zeit, mit welcher sich die Rhäti-sche Bahn in den letzten Jahren, Jahrzehnten, ja sogar im letzten Jahrhundert beschäftigte. Auch ging er auf die Kommunikationstechnik als Beschleuniger unserer Zeit näher ein. Vieles wurde damit vereinfacht – vieles aber auch hektischer. Auch das Rollmaterial habe sich verän-dert. Früher wurde mit Stangenkrokodilen gefahren – heute mit dem modernen Allegra-Triebzug. Die meisten der Gäste waren 1991 beim Spatenstich des Vereinatun-nels im Dienst. Heute transportiere die RhB jährlich bei-nahe eine halbe Million Autos durch den Vereina! Doch

«Weisch no» – PensioniertenanlassVon Tanja Fiala

trotz Fortschritt und Weiterentwicklung dürfe niemals vergessen werden, welches die Geschichte, die Vergan-genheit und welches die Herkunft der RhB sei. Denn nur wo das Fundament stimme, eine Basis gelegt sei, nur dort könne Fortschritt stattfinden. Und dies sei auch der Grund dafür, weshalb dieses Treffen in Pontresina stattfinde. Die Pensionierten haben der Rhätischen Bahn diese Basis ge-legt und dafür gebühre ihnen Lob und ein grosses Danke-schön! Nach dieser facettenreichen Ansprache lud Erwin Rutishauser zum gemeinsamen Mittagessen ein. In ge-diegener Atmosphäre konnten die Pensionäre das Wie-dersehen feiern, der Vergangenheit frönen, in alten Erin-nerungen schwelgen oder den direkten Austausch mit dem Vorsitzenden sowie den Mitgliedern der Geschäfts-leitung suchen.

Ein weiterer Programmpunkt war eine lockere und fröhli-che Gesprächsrunde mit der Familie Beti, die auch im ge-zeigten Film «Strapatschs als Bernina» mitgewirkt hat. Vertreten durch Erno, Adriano und Moreno Beti sind be-ziehungsweise waren bereits drei Generationen im Dienst der Rhätischen Bahn tätig. Auch der jüngste «Beti», Aronne, hat ein klares «sì» zum zukünftigen Arbeitgeber abgegeben. Die Showeinlage «VIPs im Bernina Express» des Stimma-krobaten Peter Hässig überraschte als zusätzlicher Höhe-punkt das Publikum. Der Rhätischen Bahn überbrachte er im Namen von Moritz Leuenberger, Helmut Kohl, Samuel Schmid und weiteren Promis aus Sport, Politik und Ge-sellschaft Glückwünsche zum 100 Jahr-Jubiläum der Ber-ninalinie.Zu guter Letzt wurden die anwesenden Geburtstagsgäste und die drei ältesten anwesenden Pensionäre mit einem Präsent überrascht. Am späteren Nachmittag machten sich die Pensionierten bei bester Laune wieder auf den Heimweg. Ein gelungener und wertschätzender Anlass!

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Renaissance bei der Berninabahn nach Krise, Krieg und Fusion mit der RhB.Der Verfasser dieses Beitrages ist 1952 als junger Ingeni-eur in die damalige Abteilung Zugförderung und Werk-stätten (ZfW) bei der RhB eingetreten und hat dann als Chef des Technischen Büros und schliesslich als Abtei-lungschef die «Renaissance der Berninabahn» nach Kri-se, Weltkrieg und Fusion mit der RhB (1943) hautnah miterlebt und sie auch mitgestalten dürfen. Diese «Auf-rüstung» der BB war nicht nur bei der Infrastruktur, sondern auch beim Rollmaterial, insbesondere bei den Triebfahrzeugen zwingend nötig. Unmittelbar nach der Fusion wurden im Rahmen des finanziell Möglichen vorhandene BB-Triebwagen modernisiert (TW 30 – 38). Eine weitere wirksame Leistungssteigerung bei der Trak-tion war aber dringend nötig – und erfolgte dann mit der Inbetriebnahme von vorerst der sechs Triebwagen ABe4/4 41-46. Es war dies die erste Neubestellung von Triebwagen bei der Berninabahn nach über 50 Jahren! Bestellung 1962, Auslieferung 1964 und 1965. Drei Triebwagen einer Anschlussbestellung kamen 1972 in Betrieb.

Güterverkehr im AufschwungDer damalige Chef des Kommerziellen Dienstes der RhB, Dr. R. Metzger, bemühte sich (wie früher schon Direktor Zimmermann der BB) – und das mit einigem Erfolg- auf der Berninastrecke auch den Güterverkehr zu fördern. Güterverkehr auf einer Hochgebirgsbahn mit langen 70‰-Rampen ist nun aber gar «kein Honiglecken»! Schwergewichtig ging es um Mineralöl-Transporte Süd-Nord – später dann auch noch um Blockholztransporte Nord-Süd.Unsere Aufgabe lautete: Es sind grössere Lasten (50000 bis 100000 Tonnen Ölprodukte pro Jahr) auf der Berni-nastrecke möglichst wirtschaftlich zu befördern. Man

«Nachruf» Bernina TriebwagenVon Franz Skvor

entschied sich dann für die Beschaffung von leistungs-fähigen Triebwagen, die wohl naheliegendste Variante, die sowohl dem Personen- wie auch dem Güterverkehr – beide grossen saisonalen und konjunkturellen, aber auch witterungsbedingten Schwankungen unterworfen – dienen würden.

Das Konstruktionsprofil der BB gestattete nur eine Fahr-zeugbreite von max. 2,5 m; auf dem RhB-Stammnetz waren es 2,7 m. Es musste also mit dem BAV abgeklärt werden, ob und unter welchen Bedingungen Fahrzeuge mit Stammnetzbreite auf der BB-Strecke verkehren konnten. Die neuen Triebwagen sollten, wie alles neue Rollmaterial, «RhB-normalbreit» gebaut werden. Die Profilfahrten mit den Vertretern des BAV fanden am 11./12.4.1957 und am 19.6.1957 statt (siehe auch Bei-trag in InfoRetica 2/2010, Seite 34). Es galt jedoch auch die Auslenkung in engen Kurven in Fahrzeugmitte und auf den Stirnseiten zu beachten. Auch die Pufferauslen-kung und das Verhalten der Zugstangen bzw. Zughaken bei Kurveneinlauf und in der Kurve musste überprüft werden. Aufgrund all dieser Kriterien legte das BAV fest: Fahrzeugbreite 2,7 m, Drehzapfenabstand 11 m, Länge über Puffer 16,5 m, Einzug der Stirnfronten ca. 20 cm (also zugespitzte Stirnpartie), Zug-/Stossvorrichtung an den Drehgestellen.

Mit all dieses Vorgaben war nun ein möglichst leistungs-fähiges Triebfahrzeug zu bauen, das ein sehr gutes Ad-häsionsverhalten hat, extrem wintertauglich ist, für Vielfach- und Fernsteuerung ab Schneeschleuder/Steu-erwagen eingerichtet ist, über eine leistungsfähige elektronische Widerstands- und Rekuperationsbremse, sowie über Magnetschienenbremsen verfügt, unter-haltsfreundlich ist und schliesslich auch noch ein an-sprechendes Äusseres und Inneres aufweisen sollte.

RhB-Triebwagen ABe4/4 43 im Dezember 1964 bei Alp Grüm (kurze Zeit nach der Ablieferung)

RhB ZfW, Sammlung F. Skvor. Schneeschleuder Xrotet 9218 mit ferngesteuertem Schub-Triebwagen ABe4/4 41 im Februar 1968 auf der Berninastecke im Einsatz.

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Darstellung der sehr erfolgreichen Drehgestellbauart SLM Winterthur von 1943, mit dem unter dem Drehgestellrahmen hindurchgezogenen und am Wagenkasten angeschraubten

Querträger.

Bezüglich Outfit war man damals noch weniger an-spruchsvoll. Am wichtigsten: 60 bis 70 Tonnen Anhän-gelast!

Dann war jedoch auch die beschränkte Leistungsfähig-keit der Stromversorgung bezüglich Gleichrichteranlagen und Querschnitte der Fahr-/Hilfsleitungen zu berück-sichtigen. Bei nur 1000 Volt Gleichspannung ergeben sich insbesondere beim Anfahren ja sehr grosse Ströme. Das macht auch heute noch Sorgen! Die vorgesehene Stundenleistung von 920 PS (= 677 kW) pro TW war da-mals gerade noch verkraftbar und ein Ausbau auch der Fahrstromversorgung war ja im Gange.Die potentiellen Lieferfirmen wurden vor der Offert-Ein-gabe zu einer «Winterbesichtigung vor Ort» eingeladen. Diese fand am 4./5.Januar 1961 statt. Man wollte sei-tens der RhB erreichen, dass schon bei der Offertkalku-lation «Hochgebirgsstandard» und «Bernina-Winter» berücksichtigt werden.

Der ZfW erstellte aufgrund der eingegangenen Offerten 1961 einen Antrag an die Direktion, worauf 1962 sechs Triebwagen bestellt worden sind und zwar bei folgen-den Firmen:mechanischer Teil: Schweizerische Wagonsfabrik Schlieren (SWS)elektrischer Teil: Maschinenfabrik Oerlikon (MFO), insbes. Triebmotoren, und S.A. des Ateliers de Sécheron, Genf.

Bei den Drehgestellen bestand die RhB allerdings dar-auf, dass die SWS die damals geniale Drehgestellkonst-ruktion der Lokomotivfabrik Winterthur (SLM) zu über-nehmen hatte, welche dort seit 1943 schon mit Erfolg bei BLS-, SBB- und auch RhB-Lokomotiven (Ge4/4 I 601-610, Ge6/6 II 701-707) Anwendung fand. Vorteile:

tiefliegende Kraftübertragung vom Drehgestell auf den Drehzapfen = geringe Achsentlastung, einfache Aus-wechslung von Drehgestell samt Drehzapfen (für Trieb-fahrzeuge mit Puffer am Drehgestell bei Aufprallschäden besonders wichtig!). Das hat sich bei den Bernina-TW 41-46 sehr bewährt! Die Lokomotiven Gem4/4 801-802 haben dieselben Drehgestelle mit den gleichen Trieb-motoren.

Die Bernina-Triebwagen ABe4/4 41-46 haben viel ge-leistet und treten nun ab!Diese Triebwagen haben während 45 Jahren auf der ex-trem anspruchsvollen Berninastrecke je rund 2,7 Mio. km geleistet, sie haben ab 1973 bis in die jüngere Zeit meist in Vielfachtraktion und oft auch zusammen mit Zweikraftlokomotiven Gem4/4 801 und 802 unzählige Bernina-Expresszüge «über den Berg» geführt, sie ha-ben Güterlasten befördert und sind sehr oft im Schnee-schleuderdienst eingesetzt worden. Man bewegte sich vielfach im Grenzbereich der Adhäsion (!) und kämpfte immer wieder gegen Flugschnee, Eis und dergleichen. Die sechs Triebwagen haben seinerzeit je rund Fr. 800 000.– gekostet und sind längst auf Fr. 1.– abgeschrie-ben. Sie haben sich sehr bewährt! Dies sicher auch dank dem guten Unterhalt in den Depots Poschiavo und Pon-tresina. Sie machen nun leistungsfähigeren und schnel-leren Triebfahrzeugen Platz - die auch einiges mehr kosten.Der Verfasser dieses Beitrages, der seinerzeit bei der Be-schaffung dieser TW-Generation massgeblich mitbetei-ligt war und auch ein Grossteil der Betriebsdauer miter-lebt hat, wünschte sich, dass einer der Triebwagen aus der Serie ABe4/4 41-46, welche einst auf der Bernina-strecke das neue RhB-Zeitalter bei der Traktion einge-läutet haben, im jetzigen Zustand als «Historic-Fahr-zeug» erhalten bliebe.

Anwendung bei sehr vielen Lokomotiven der BLS und der SBB, aber auch bei den RhB-Lokomotiven Ge4/4 I 601-610 und Ge6/6 II 701-707 und in abgewandelter Form eben auch bei den RhB-Triebwagen ABe4/4 41-49 und den Lok Gem4/4 801 und 802

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Mit umfassenden Arbeiten im und um den Bahnhof Sa-medan wird der Bahnknotenpunkt im Oberengadin den zukünftigen Bedürfnissen der Rhätischen Bahn und ih-rer Kunden angepasst. Die RhB investiert rund 28 Milli-onen Franken in den Umbau der Perron- und Gleisanla-gen in Samedan. Die Bauarbeiten im Bereich der Perronanlagen sind seit August 2010 im Gang und wer-den im Herbst 2011 abgeschlossen sein. Der Beginn der Gleisumbauten ist 2011 geplant.

Wichtige DrehscheibeDer Bahnhof Samedan wurde am 1. Juli 1903 mit der Albulalinie eröffnet. Bereits bei der Inbetriebnahme der Unterengadinerlinie 1913 verfügte Samedan über eine grosszügige Publikumsanlage mit Hausperron, Unter-führung und zwei überdachten Mittelperrons. Die Bahn-anlagen in Samedan wurden immer wieder erweitert und den neuen Bedürfnissen angepasst. In den Jahre 1964 bis 1967 wurden während dem grossen Bahnho-fumbau die Perrons 2 und 3 verlängert und die heutigen Perrondächer erstellt. Die Betondächer sind die gestal-terisch prägenden Bauwerke des Bahnhofs Samedan. Innerhalb der schweizerischen Eisenbahnarchitektur knüpfen sie an Bauwerke wie die Perrondächer in Buchs an. Die V-Form der Stützen und die geneigte Dachkons-truktion verleihen den Perrondächern von Samedan eine elegante und leichte Wirkung.

Fitnessprogramm für den Bahnknoten SamedanVon Peider Härtli und Roland Krause

Der Bahnhof Samedan ist der Umsteigebahnhof zwi-schen den Zügen der Albulalinie und der Unterengadi-nerlinie. Zudem erschliesst der Engadin Bus mit den Li-nien 1, 5 und 6 den Bahnhof Samedan. Damit erfüllt der Bahnhof Samedan die Aufgabe als Verkehrsknotenpunkt im Oberengadin. Mit dem Ausbau des Fahrplanangebo-tes und der neuen Direktverbindung Landquart – St. Moritz via Vereina wird die Bedeutung des Bahnhofs Sa-medan als Drehscheibe und betriebliches Zentrum des öffentlichen Verkehrs noch weiter zunehmen.

Moderne, behindertengerechte Kundenanlagen …Die heutigen Gleis- und Perronanlagen stammen aus der Zeit des Bahnhofumbaus von 1966 und entsprechen nicht mehr den Erwartungen des heutigen Kunden. Im Rahmen der Umbauarbeiten werden auch die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) umge-setzt und die Publikumsanlagen entsprechend gestaltet. So wird der Zugang vom Bahnhofplatz in die Unterfüh-rung mit einem Lift sichergestellt. Die Liftkabine ist auf 15 Personen dimensioniert. Die beiden Mittelperrons werden ab der Unterführung mit je einer Rampe von maximal 12 % Längsgefälle sowie einer Treppe erschlos-sen. Die Perronkanten der Gleise 2 bis 5 werden erhöht, damit bei den künftigen Niederflurabteilen ein ebener-diger Zugang in den Bahnwagen möglich ist. Als moder-ner kundenfreundlicher Bahnhof wird Samedan auch

Abbruch der alten Stützenfundamente im Bereich der Rampe Perron 2 Ende Oktober 2010

Ansicht Perron 2 mit der ehemaligen Wartekabine vor Baubeginn

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Abbruch der alten Stützenfundamente im Bereich der Rampe Perron 2 Ende Oktober 2010

mit einer neuen Beleuchtung in der Unterführung und auf den Perrons ausgerüstet. Zudem werden Kundenin-formationssysteme auf den Perrons und in der Unter-führung installiert. Auch das ehemalige «Express Buffet» wurde durch die Firma Valora komplett umgebaut und im November be-reits neu eröffnet. Im neuen Valora-Shop sind der Kiosk und eine Stehbar mit «Take Away» im gleichen Raum integriert.

… und funktionelle, leistungsfähige GleisinfrastrukturNebst den bereits in Angriff genommenen Arbeiten an den Zugängen zu den Perrons und den Perronanlagen müssen in Samedan dringend auch Teile der Gleisanlage erneuert und die Sicherungsanlage erweitert werden. Diese weitere Etappe steht in engem Zusammenhang mit dem geplanten Umbau des Bahnhofs St. Moritz. Im neuen Betriebskonzept für den Bahnhof St. Moritz ent-fallen mit dem Umbau auf der Westseite des Bahnhofs wichtige Abstellgleise. Diese werden in einem Aus-gangsbahnhof zum Abstellen von Reisezügen und/oder einzelner Reservewagen zwingend benötigt. Damit der Betrieb während und nach dem Umbau St. Moritz rei-bungslos abgewickelt werden kann, sind alternative Möglichkeiten zum Abstellen der Züge bereit zu stellen. Samedan bietet als betriebliches Kompetenzzentrum im Oberengadin die Möglichkeit, bestehende Anlagen zu

nutzen und zu erweitern. So können in Samedan zu-sätzliche Abstellgleise von insgesamt 600 Metern Nutz-länge erstellt werden. Dies entspricht der in St. Moritz infolge des Bahnhofumbaus entfallenen Länge.

RhB investiert 28 Millionen FrankenDie Umbauarbeiten im Kundenbereich sind seit August 2010 im Gange und werden Ende 2011 abgeschlossen sein. Die Bauarbeiten an den Gleisanlagen sind ab Frühsommer 2011 und die Inbetriebnahme der neuen Abstellgleise Ende 2011 geplant. Für die Erstellung der neuen Perronkanten und die Oberbauerneuerung wird im 2011 jeweils ein Gleis ausser Betrieb genommen. Für den Bahnbetrieb stehen während der Bauzeit immer drei Perronkanten zur Verfügung.

Der Umbau des Westkopfes kann erst nach der Inbe-triebnahme der RhB-Tieferlegung Cristansains erfolgen. Davon ausgehend kann mit dem Projektabschluss «Sta-tionsumbau Samedan» Ende 2013 gerechnet werden. Insgesamt investiert die RhB 27.5 Millionen Franken in den Bahnhof Samedan; 19 Millionen für einen optima-len Bahnbetrieb und 8.5 Millionen für moderne, funkti-onelle sowie behindertengerechte Publikumsanlagen.

Aushub der Rampe Perron 2 Anfang Oktober 2010

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

Eine grosse und spektakuläre Baustelle befindet sich westlich vom Bahnhof Samedan. Der Bahnübergang mit der Hauptstrasse nach Samedan wird mit einer Tieferle-gung der RhB und Höherlegung der Strasse aufgehoben. Die Bauarbeiten für das 18 Millionen Franken-Projekt begannen nach Ostern 2010 und werden noch bis 2012 dauern.Das hohe Verkehrsaufkommen über den Bahnübergang Sper l’En km 98.018 (Strecke Samedan - Celerina) führt oft zu langen Rückstaus des Strassenverkehrs vor den verschlossenen Schranken. Auf Initiative und unter der Federführung der politischen Gemeinde Samedan wur-de zusammen mit dem kantonalen Tiefbauamt und der RhB 2005 beschlossen, ein Projekt zur Aufhebung des Bahnübergangs auszuarbeiten. Das genehmigte Aus-führungsprojekt «Strassenkorrektion Cristansains, 2. Etappe / Tieferlegung RhB» steht seit April 2010 im Bau. Ein niveaufreies Kreuzungsbauwerk an gleicher Stelle wie der heutige Bahnübergang wird die Schrankenanla-ge ersetzen und soll die strassenseitig unbefriedigende Verkehrssituation am Dorfeingang entschärfen.Das Gesamtprojekt beinhaltet eine Tieferlegung des RhB-Trasses, eine Höherlegung der Strasse und den Bau eines dorfseitigen Strassenkreisels. Die Tieferlegung der RhB, das Hauptbauwerk des Gesamtprojekts, besteht aus einer 300 m langen Wannenkonstruktion. Davon werden im Kreuzungsbereich mit der Strasse 100 m als Tunnel ausgebildet. Gegenüber heute wird die Bahnli-nie um ca. 5.00 m abgesenkt und die Strasse um ca. 1.50 m angehoben. Die grosse bautechnische Heraus-forderung sind der hoch anstehende Grundwasserspie-gel und der teilweise schlechte (u.a. eine alte Deponie) und wenig tragfähige Baugrund. Eine weitere bauliche Erschwernis ist die dauernde Aufrechterhaltung sowohl des Strassen- als auch des Bahnverkehrs.

Aufhebung Bahnübergang SamedanVon Thomas Rüdiger und Leo Hirschbühl

Komplexer BauDer Bauvorgang ist komplex und anspruchsvoll, er muss in zahlreichen Etappen mit Provisorien ausgeführt wer-den. Für die Ausführung des Bauwerks im Grundwasser muss eine möglichst wasserdichte und standfeste Bau-grubenumschliessung erstellt und das Grundwasser im Baubereich weit unter die Bausohle abgesenkt werden. Zu diesem Zweck werden etappenweise geschlossene Larsenwände mit Larsen von 14 m Länge in den Boden einvibriert und Filterbrunnen eingebaut. Zur Bereitstel-lung des notwendigen Raumes für die Baugrubenum-schliessung und das Schutzgerüst zwischen Baustelle und Bahnlinie mussten vorerst das Bahngleis Samedan - Celerina um 1.50 m bergwärts verschoben und zahl-reiche Werkleitungen umgelegt werden..Aufgrund der Höhenlage des Bauwerks im Engadin und des anstehenden Grundwassers muss das Bauwerk zur Vermeidung von Frostschäden an der Betonkonstruktion thermisch und wasserdicht isoliert werden.2010 konzentriert sich das Bauprogramm auf die Tun-nel- und Wannenkonstruktion und das offene Bahntra-sse Seite Celerina westlich des Bahnübergangs. Im Wei-teren wurden zahlreiche Werkleitungen im ganzen Baubereich um- oder neu verlegt.2011 wird die Strasse provisorisch über den neuen Tun-nel geführt. Dazu muss der mit Schranken gesicherte Bahnübergang um ca. 35 m in Richtung Celerina ver-schoben werden. Damit wird der notwendige Raum für den Bau des Bahntrasses Seite Samedan geschaffen. Ab Sommer wird die bahntechnische Ausrüstung des neuen Streckengleises eingebaut bzw. montiert. Zeitlich paral-lel dazu werden auch die Tiefbauarbeiten für den neuen Strassenkreisel und den Strassenbau ausgeführt. Je nach Baufortschritt kann die neue Linienführung Ende 2011 oder im Frühjahr 2012 in Betrieb genommen und der Bahnübergang aufgehoben werden. Der Inbetriebnah-mezeitpunkt ist wesentlich vom baubegleitenden Wet-ter und von der Winterstrenge abhängig.

Dank drei Webcams kann der Baufortschritt gut im Internet beobachtet werden (http://www.bau-cam.ch/samedan/cam1 ... 3).

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Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2010

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Stationsumbau Zernez ...Von Manfred Bertsche

Der Bahnhof Zernez ist Bahnmeisterbezirk und hat eine wichtige Funktion im Reise- und Güterverkehr. Nebst diversen Gütern wird auch der Schotter in Zernez umge-schlagen. Im künftigen Angebotskonzept wird die Ver-bindung nach St. Moritz via Vereinalinie an Bedeutung gewinnen. Dadurch ist mit einer Zunahme an Zugsfahr-ten in Zernez zu rechnen. Der Umstieg vom Zug / Postau-to findet ebenfalls in Zernez statt und wird mit dem Pro-jekt verbessert. Der Kanton Graubünden finanziert die Umgestaltung der Postautoerschliessung.

Sicher und komfortabelEs sind eine Erneuerung resp. ein Ersatz der gesamten bahntechnischen Anlagen sowie ein Umbau des Auf-nahmegebäudes vorgesehen. Die Gesamtkosten für den Umbau sind mit CHF 21.5 Mio. veranschlagt. Beim Um-bau der Gleisanlage werden die Perrons behindertenge-recht ausgestaltet. Die Kreuzungsgleise werden auf Seite Susch verlängert. Es wird eine zweigleisige, schienen-freie Anlage mit Haus- und Mittelperron erstellt.

Für den bequemen Zugang zu den Zügen werden der Haus- und der Mittelperron überdacht. Die Perrons wer-

den mit einer Personenunterführung mit Treppen und Rampen erschlossen. Der Güterumschlag findet neu vollumfänglich auf der Innseite statt. Die Anlagen vom Güterumschlag werden den neuen Gegebenheiten an-gepasst. Die neue fernsteuerbare Sicherungsanlage wird in Zukunft die sichere und effiziente Betriebsabwicklung des Reise- und Güterverkehrs wesentlich erleichtern. Damit ein direkter und überdachter Umstieg vom Zug auf die Postautos möglich ist, wird eine neue Zufahrt mit Perronkante für die Postautos erstellt.

Der Stationsumbau ist in Ausführung2010 wurde der Bereich der Güterumschlagsanlagen umgebaut. Ebenfalls wurde der Hauptteil der Personen-unterführung, das Dienstgebäude und das Mittelperron erstellt. Das Aufnahmegebäude wird im Frühjahr 2011 in Betrieb genommen. 2011 müssen noch der Hausperron, die Perrondächer und die beiden Hauptgleise realisiert werden.

Der Umbau ist in der nachfolgenden Situationsskizze dargestellt.

Projekt Stationsumbau; violett: Perronanlage, orange: neue Zufahrten

rot: neue Anlagen, schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 290 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 77 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 290 m Anzahl Weichen 8 St Hauptkubaturen: Schüttungen 5'500 m3

Abtrag und Aushub: 8'000 m3 Fundationsschichten 3'100 m3 Rohrblöcke 3'220 m Beläge 9’350 m2

Perronwinkel 1’000 m1

Mastfundamente 24 Stück

Beton 1’900 m3

Perrondach 1'370 m2

Projekt Stationsumbau; violett: Perronanlage, orange: neue Zufahrten

rot: neue Anlagen, schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 290 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 77 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 290 m Anzahl Weichen 8 St Hauptkubaturen: Schüttungen 5'500 m3

Abtrag und Aushub: 8'000 m3 Fundationsschichten 3'100 m3 Rohrblöcke 3'220 m Beläge 9’350 m2

Perronwinkel 1’000 m1

Mastfundamente 24 Stück

Beton 1’900 m3

Perrondach 1'370 m2

Neue SchotterverladeanlageNeue VerladerampeNeue überdachte PersonenunterführungAngepasster HolzlagerplatzUmbau AufnahmegebäudePostautozufahrtStrassenverlegung Güterumschlag

Projekt Stationsumbau; violett: Perronanlage, orange: neue Zufahrten

rot: neue Anlagen, schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 290 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 77 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 290 m Anzahl Weichen 8 St Hauptkubaturen: Schüttungen 5'500 m3

Abtrag und Aushub: 8'000 m3 Fundationsschichten 3'100 m3 Rohrblöcke 3'220 m Beläge 9’350 m2

Perronwinkel 1’000 m1

Mastfundamente 24 Stück

Beton 1’900 m3

Perrondach 1'370 m2

Projekt Stationsumbau; violett: Perronanlage, orange: neue Zufahrten

rot: neue Anlagen, schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 290 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 77 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 290 m Anzahl Weichen 8 St Hauptkubaturen: Schüttungen 5'500 m3

Abtrag und Aushub: 8'000 m3 Fundationsschichten 3'100 m3 Rohrblöcke 3'220 m Beläge 9’350 m2

Perronwinkel 1’000 m1

Mastfundamente 24 Stück

Beton 1’900 m3

Perrondach 1'370 m2

Projekt Stationsumbau; violett: Perronanlage, orange: neue Zufahrten

rot: neue Anlagen, schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 290 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 77 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 290 m Anzahl Weichen 8 St Hauptkubaturen: Schüttungen 5'500 m3

Abtrag und Aushub: 8'000 m3 Fundationsschichten 3'100 m3 Rohrblöcke 3'220 m Beläge 9’350 m2

Perronwinkel 1’000 m1

Mastfundamente 24 Stück

Beton 1’900 m3

Perrondach 1'370 m2

Projekt Stationsumbau; violett: Perronanlage, orange: neue Zufahrten

rot: neue Anlagen, schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 290 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 77 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 290 m Anzahl Weichen 8 St Hauptkubaturen: Schüttungen 5'500 m3

Abtrag und Aushub: 8'000 m3 Fundationsschichten 3'100 m3 Rohrblöcke 3'220 m Beläge 9’350 m2

Perronwinkel 1’000 m1

Mastfundamente 24 Stück

Beton 1’900 m3

Perrondach 1'370 m2

Projekt Stationsumbau; violett: Perronanlage, orange: neue Zufahrten

rot: neue Anlagen, schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 290 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 77 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 290 m Anzahl Weichen 8 St Hauptkubaturen: Schüttungen 5'500 m3

Abtrag und Aushub: 8'000 m3 Fundationsschichten 3'100 m3 Rohrblöcke 3'220 m Beläge 9’350 m2

Perronwinkel 1’000 m1

Mastfundamente 24 Stück

Beton 1’900 m3

Perrondach 1'370 m2

Projekt Stationsumbau; violett: Perronanlage, orange: neue Zufahrten

rot: neue Anlagen, schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 290 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 77 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 290 m Anzahl Weichen 8 St Hauptkubaturen: Schüttungen 5'500 m3

Abtrag und Aushub: 8'000 m3 Fundationsschichten 3'100 m3 Rohrblöcke 3'220 m Beläge 9’350 m2

Perronwinkel 1’000 m1

Mastfundamente 24 Stück

Beton 1’900 m3

Perrondach 1'370 m2

Projekt Stationsumbau; violett: Perronanlage, orange: neue Zufahrten

rot: neue Anlagen, schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 290 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 77 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 290 m Anzahl Weichen 8 St Hauptkubaturen: Schüttungen 5'500 m3

Abtrag und Aushub: 8'000 m3 Fundationsschichten 3'100 m3 Rohrblöcke 3'220 m Beläge 9’350 m2

Perronwinkel 1’000 m1

Mastfundamente 24 Stück

Beton 1’900 m3

Perrondach 1'370 m2

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

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In Bergün sind verschiedene Bauvorhaben in Planung. Nebst dem Stationsausbau wird das «alte Zeughaus» zum Bahnmuseum mit Dienstleistungszentrum (DLZ) umgebaut. Auch ist vorgesehen, das heutige Bahnhofs-gebäude zu erneuern und mit einem Perrondach zu er-gänzen. Unabhängig von diesen Projekten ist die Nutzungspla-nung (Einzonung für Bauland) für ein Mineralwasser-projekt am Laufen. Die Mineralwasserabfüllanlage mit Anschlussgleis ist ein privates Projekt und würde west-lich vom Bahnhofsgebäude erstellt werden.

Stationsausbau:Der Stationsausbau ist in Ausführung. Das neue Schlit-telgleis mit Perronanlage wird bereits auf die Wintersai-son - im Dezember 2010 - in Betrieb genommen. 2011 müssen noch das «Zeughausgleis», der Stationsplatz und das bestehende Bahnhofsgebäude umgestaltet werden.

Bahnmuseum mit Dienstleistungszentrum (DLZ): Im historischen Bahnmuseum mit integriertem Dienst-leistungszentrum ist eine gemeinsame Nutzung durch RhB/Bahnmuseum/Tourismus vorgesehen. Dieser Teil wird durch den Verein «Stiftung Bahnmuseum» geplant und realisiert. Die Inbetriebnahme ist im Jahre 2011 vorgesehen.

Mehr Sicherheit und KomfortEs ist eine Erneuerung resp. ein Ersatz der bahntechni-schen Anlagen vorgesehen. Die Gesamtkosten für den Umbau sind mit CHF 10.6 Mio. veranschlagt.

Das heutige Gleis 1 wurde rückgebaut und ein neues Stumpengleis erstellt. Dabei musste der Güterschuppen abgebrochen werden. Die Kreuzungsgleise 2 und 3 blei-ben in etwa in heutiger Lage bestehen.

Die Perronanlagen werden behindertengerecht ausge-baut und am Hausperron teilweise überdacht. Der mit Schranken gesicherte Bahnübergang ist alt und wird an leicht verschobener Lage ersetzt. Dabei können die schlechten Neigungsverhältnisse im Bahnübergangsbe-reich verbessert werden. Für die elektrischen Anlagen wird ein neues Dienstgebäude erstellt. Die Zufahrt wird neu hinter dem Zeughaus durchgeführt, damit der Sta-tionsplatz für andere Aktivitäten frei ist.

Das alte Stellwerk in Bergün mit der Blockstelle wird er-neuert. Die neue fernsteuerbare Sicherungsanlage wird in Zukunft die sichere und effiziente Betriebsabwicklung des Reise- und Güterverkehrs wesentlich erleichtern.

Der Umbau ist in der nachfolgenden Situationsskizze dargestellt.

... Stationsumbau BergünVon Manfred Bertsche

Projekt Stationsumbau; orange: neue Zufahrt , rot: neue Anlagen

schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen, blau: Bahnmuseum / DLZ Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 120 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 75 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 2/3 320 m Anzahl Weichen 4 St Hauptkubaturen: Schüttungen 7'700 m3 Fundationsschichten 4'500 m3 Rohrblöcke 1'450 m1 Oberflächenbefestigung / Beläge 4’500 m2 Perrondach 500 m2

Perronwinkel 300 m1

Mastfundamente 50 Stück Bahnhofgebäude

Bild 3: Projektvisualisierung nach Fertigstellung

Projekt Stationsumbau; orange: neue Zufahrt , rot: neue Anlagen

schwarz: best. Anlagen, gelb: entfallende Anlagen, blau: Bahnmuseum / DLZ Technische Daten: Perronlänge Gleis 1 120 m Perronlänge Gleis 2 250 m Länge Perrondach 75 m Nutzlänge Kreuzungsgleise 2/3 320 m Anzahl Weichen 4 St Hauptkubaturen: Schüttungen 7'700 m3 Fundationsschichten 4'500 m3 Rohrblöcke 1'450 m1 Oberflächenbefestigung / Beläge 4’500 m2 Perrondach 500 m2

Perronwinkel 300 m1

Mastfundamente 50 Stück Bahnhofgebäude

Bild 3: Projektvisualisierung nach Fertigstellung

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2010

Die Rhätische Bahn hat 2010 den 1904 in Betrieb ge-nommenen Argenteritunnel bei St. Moritz umfassend saniert. Erstmals hat die Meterspurbahn dabei die Soh-lenabsenkung nach dem Konzept «Sohlentrog» ausge-führt. Der Umbau mit Kosten von CHF 3.7 Millionen er-folgte unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs.Das aus dem Dampfbahn-Zeitalter stammende Bauwerk ist heute Teil der UNESCO Welterbestrecke RhB. Täglich passieren bis zu 65 Züge den auf 1780 m ü. M. gelege-nen Natursteintunnel – die Albulalinie ist die ertrags-reichste RhB-Linie. Der Tunnel verläuft hangparallel zur steilen Uferflanke des Inns und passiert dabei Gehänge-schutt, Moräne und stark verwitterte Gneise. Einsickern-des Oberflächenwasser, häufige Frost-/Tauwechsel so-wie Hangbewegungen verursachten schwere Schäden an der Tunnelverkleidung und destabilisierten den Fahrweg. Mit der dringend erforderlichen Sanierung wurde auch die Sicherheitstechnik nachgerüstet.

Gewölbeinstandsetzung und SohlentrogDas Natursteingewölbe der 28 m langen Portalzone Ce-lerina wurde komplett abgebrochen und durch eine ab-gedichtete Spritzbetonverkleidung ersetzt. Dazu waren PU-Injektionen, kurze Bauetappen, Anker sowie Stah-leinbau erforderlich. Die Sanierungsstrecke wurde mit Drainagebohrungen perforiert und das Natursteinge-wölbe mit einer Fugensanierung ertüchtigt oder lokal ersetzt. Auf der gesamten Strecke wurde eine Spritzbe-tondünnschale appliziert.Nach den Gewölbearbeiten erfolgte der Einbau des «Sohlentroges» mit dem Einsatz von Hilfsbrücken. Bei fünf Metern Etappenlänge wurde pro Nacht eine Hilfs-brücke in sechs Arbeitsschritten versetzt: Gleisausbau, Aushub, Brückenfundament, Hilfsbrücke. Nach dem Einbau von insgesamt acht Hilfsbrücken wurde der «Sohltrog» betoniert, die Entwässerung verlegt und an-schliessend bahnseitig eingeschottert, die Hilfsbrücken ausgebaut sowie die Gleise verlegt. Die Durchschnitts-leistung betrug 2.5 m/AT.

Die Erhöhung des Sicherheitsstandards wurde durch die Anordnung zusätzlicher Personenschutznischen (Ran-gierbetrieb) sowie einen befestigten Randweg mit Handlauf erreicht. Zudem konnten die früher am Ge-wölbefuss verlegten Kabelrohranlagen gut geschützt im «Sohltrog» untergebracht werden.

Bauablauf und LogistikDie erforderliche hohe Flexibilität und Beweglichkeit – Betreiben von zwei bis drei Arbeitsstellen auf engstem Raum – verlangte ein bahnunabhängiges Installations- und Versorgungskonzept. Ab dem Installationsgelände beim Bahnhof St. Moritz wurde im ganzen Baubereich eine Fahrpiste erstellt, die im Zuge der Sohlenabsen-kung sukzessive rückgebaut wurde. Dies ermöglichte ei-nen Mischbetrieb mit Pneu- und gleisgängigen Fahr-zeugen. Der Massenbeton wurde ab Werk geliefert und für den Einsatz in der Nacht verzögert.

Bahnersatz an RandstundenAus Sicherheitsgründen werden bei der RhB Bauarbeiten in Tunneln ausnahmslos in nächtlichen Betriebspausen ausgeführt (Hochspannungsanlagen, Bahnbetrieb). Um eine Netto-Arbeitszeit von 7.20 Stunden zu ermögli-chen, wurde an Randstunden ein effizienter Bahnersatz mit Busbetrieb zwischen Samedan und St. Moritz einge-richtet.

Termine und Kosten - AusblickUnter Berücksichtigung der touristischen Aspekte sowie der klimatischen Randbedingungen stand für die Sanie-rung ein Baufenster von 30 Wochen zur Verfügung. Bei Neuschneetreiben konnten die Bauarbeiten Ende Okto-ber 2010 termingerecht fertig gestellt werden. Die Kos-ten liegen innerhalb des Voranschlages. Insgesamt konnten alle Ziele der Sanierung erreicht werden und der «geliftete» Tunnel ist für die kommende Nutzungs-periode von 50 Jahren gerüstet.

Sanierung ArgenteritunnelVon Paul Loser

Gewölbeersatz: Ausbruch und anschliessend Verkleidung in Spritzbetonbauweise

Sohlenumbau mit Einsatz Hilfsbrücken. Die Kabelrohr-anlage wird neu gut geschützt im «Sohltrog» geführt

Saniertes Portal Seite St. Moritz

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Trotz Hangverschiebungen …Der Calfreisertobelviadukt mit einer Gesamtlänge von 97 m ist eines der grössten gemauerten Viaduktbauwer-ke der Arosabahn. Er wurde 1912 gebaut und besteht aus 6 Bogengewölben. Das Bauwerk überquert das Cal-freisertobel in gerader Linienführung etwa 25 m über Grund. Die beiden ersten Bogenfelder Seite Chur bilden eine Art Vorlandbrücke, welche im Grundriss auf einem Kreisbogen liegt. Seite Chur, unmittelbar vor dem Via-dukt, befindet sich die Dienststation Untersax, welche betrieblich als Kreuzungsstation benutzt wird.Wie verschiedene andere Brückenbauwerke auf der Aro-salinie wird auch der Calfreisertobelviadukt durch un-planmässige Hangverschiebungen beansprucht. Dies führte zu schweren Schäden an den beiden Gewölben Seite Chur. Dieser Brückenteil hat als eine Art Knautschzo-ne für die nachfolgende Hauptbrücke gewirkt. Die Schä-den im Vorlandbereich waren so gross, dass dieser Bau-werksteil durch einen Neubau ersetzt werden musste.

… noch recht gut in SchussDie Hauptbrücke war in Anbetracht ihres fast 100-jähri-gen Alters noch in recht gutem Zustand. Schäden waren vor allem an den Mauerwerksfugen vorhanden. Deren Ursache besteht darin, dass das Oberflächenwasser aus dem Schottertrog infolge mangelnder Entwässerung un-kontrolliert in die Tragkonstruktion eindringt und mit der Zeit zu einer Zersetzung der Mörtelfugen führt. Die Rhätische Bahn hat für die Instandsetzung solcher Natursteinviadukte eine Normalbauweise entwickelt. Sie besteht darin, dass der oberste Viaduktteil abgebro-chen und durch einen Stahlbetonschottertrog ersetzt wird. Der Schottertrog wird aussen mit den bestehenden Mauerwerkssteinen vorgemauert und mit den für das

Instandsetzung CalfreisertobelviaduktVon Karl Baumann

Aussehen aller RhB Viadukte typischen Konsolsteinen ergänzt. Das instand gesetzte Bauwerk unterscheidet sich dadurch kaum von seinem ursprünglichen Ausse-hen.Die Herstellung des Schottertroges erfolgt unter dauern-der Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes. Die RhB hat dafür kleine und leichte Hilfsbrücken mit einer Länge von 7.2 m und einem Gewicht von 4.5 t entwickelt.

Schwer zugängliche BaustelleAus betrieblichen Gründen wurde die Nutzlänge der Kreuzungsstation Untersax am unteren Ende des Via-duktes von 114 m auf 125 m verlängert. Dadurch muss-te die Einfahrweiche ersetzt und etwa 11 m in Richtung Arosa verschoben werden. Da die Vorlandbrücke ohne-hin durch eine neue Konstruktion ersetzt werden muss-te, konnten die durch den Gleisumbau bedingten geo-metrischen Anforderungen einfach berücksichtigt werden. Auf einer Länge von 35 m wurde ein vollständig neuer Brückenträger mit stark variabler Breite herge-stellt, der über dem Pfeiler 3 in den bestehenden Via-duktkörper mündet.

BaustellenlogistikDer Calfreisertobelviadukt liegt in schwer zugänglichem, bewaldetem Gebiet etwa 200 Höhenmeter unterhalb der Arosastrasse. Die Erschliessung der Baustelle mit allen Materialtransporten musste deshalb mit der Bahn erfolgen. Betoniert wurde jeweils in der Nachtbetriebs-pause mit zwei Trommelmischern, die direkt auf einem Bahnwagen montiert waren. Die Betonierleistung liegt unter diesen Umständen bei maximal 5 m3 pro Stunde und in einer Nachtbetriebspause können maxi-mal 30 m3 Beton eingebracht werden.

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Übersicht Calfreisertobelviadukt vor der Instandsetzung

Normalbauweise Schottertrog mit dem Einsatz kleiner Hilfsbrücken

Modellaufnahme Vorlandbrücke Chur

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Diesen Sommer und Herbst wurden auf der Albulalinie diverse Bauwerke erneuert oder umgebaut. Diese Kon-zentration gab die Möglichkeit, auf engstem Raum ver-schiedene Baustellen im Rahmen einer kleinen Führung zu besichtigen. Am 25. August 2010 fand dann bei schönstem Wetter die Führung der drei Infrastruktur-baustellen, welche auf nur 6 km verteilt sind, statt. Die zehn Teilnehmer waren GL-Mitglieder und Mitarbei-ter aus dem Bereich Infrastruktur.

PredaDie Gruppe startete um 16.00 Uhr in Chur und schon um 17.15 Uhr genossen die Teilnehmer die Abendsonne in Preda und folgten den Ausführungen von Urs Deragisch über Stellwerke. In einem zweiten Schritt besichtigten die Besucher, unter der Führung von Giuliano Crameri, den engen Stellwerkraum, wo die restlichen alten Do-mino 55 Relais durch aktuelle Domino 69 Relais ausge-tauscht werden und gleichzeitig die Bedienbarkeit des RCC verbessert wird. Dazu musste das Stellwerk während der Umbauzeit wie früher vor Ort bedient werden. Die Platzverhältnisse waren so eng, dass die Weichen zum Teil von Hand bedient werden mussten, denn es hatte keinen Raum, um die neuen Relais an einem freien Platz aufzustellen. Zu den letzten Informationen dieser Infrastrukturbaustelle wurde ein kleiner Znacht verteilt und die Teilnehmer verschoben sich anschliessend zur nächsten Baustelle.

Clix-ViaduktVor dem 71 m langen Clix-Viadukt wurden die Teilneh-mer von Ralf Rechsteiner über die Details dieser Sanie-rung informiert. Nach der Theorie folgte dann die Praxis auf dem Viadukt, um die Normalbauweise «Einbau Stahlbetonschottertrog» im Endausbau zu besichtigen. Von Ralf Rechsteiner wurde der Ablauf für den Einbau des Trogs mit den Hilfsbrücken erläutert. Um die Sicher-heit der Teilnehmer zu gewährleisten, sperrte Marco La

Drei Baustellen auf 6 kmVon Reto Sidler

Ferrara die Strecke während der Besichtigung auf der Brücke. Mit dem neuen Betontrog wird das Wasser ge-sammelt und über einfach zu unterhaltende Abläufe herausgeführt. So wird ein Auswaschen der Fugen oder gefrierendes Wasser im Mauerwerk verhindert. Die ge-reinigten und frisch verputzten Fugen an dem ca. 100 jährigen Bauwerk konnten auf dem Rückweg bei der Unterquerung bestaunt werden.

BergünDie dritte Baustelle, Umbau Station Bergün, wurde von Jürg Jost erläutert. In einem ersten Schritt erklärte er mit dem Bauplan die Übersicht aller Teilum- und Neubau-ten. Die Weiterverwendung des alten Zeughauses als Bahnmuseum, der Einsatz des Abstellgleises für den Schlittelzug und der zukünftige Holzverlad waren einige der Themen, über die er ausführte. Danach ging es zum neuen Betriebsgebäude auf der Bergseite des Bahnhofs. Mit einem kurzen Besuch in den Bahndiensträumen wurden auch bestehende Bauten besichtigt. Beim Bahnübergang in unmittelbarer Nähe zur Station erläu-terte Jürg Jost die verschiedenen Varianten der Strassen-führung in diesem Bereich, die während der Projekt-phase untersucht wurden. Die Herausforderung, für alle eine gute Lösung zu finden, ist nicht zu unterschätzen. Bei den im Bau stehenden Perronanlagen stachen die vielen Rohranlagen, Fundamente und Schächte heraus, welche die Funktion aller Anlagen auf einem Bahnhof sicherstellen und normalerweise mit Teer oder Schotter eingedeckt werden. Auf einem Bahnhof sind Beleuch-tungen, Dachrinnenheizungen, Signale, KIS-Anzeigen, Billettautomaten, Weichenantriebe, Weichenheizungen, Entwerter, Schaltposten, Lautsprecheranlagen und Er-dungen verteilt und diese müssen im Boden via Rohr-anlagen oder in den Bauwerken mit den zentralen Ein-heiten oder Anschlüssen verbunden sein. So hat eine Station etwa eine Anlagendichte wie ein Wohngebäude, welches aber über die ganze Fläche verteilt ist.

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Versuch eines neuen Schrankenantriebs in DavosBeim Bahnübergang Sandstrasse in Davos Dorf wird zur Zeit ein neuartiger Schrankenantrieb der Firma «Schwei-zer Electronic AG» im Winterbetrieb getestet. Die Neuheit ist ein kompakter elektrischer Energiespeicher als Ersatz für das Gegengewicht. Vor Ort läuft die Schranke syn-chron zur bestehenden Anlage, ist aber örtlich versetzt, damit sie den Bahn und Strassenverkehr nicht beein-flusst. Die bestehende Anlage ist somit völlig unabhän-gig. Der Schlagbaum ist schwarz umwickelt, so dass in einem Störungsfall (Schranke blockiert) der Zugführer nicht irritiert wird.

Drehscheibe Scuol von 1913 wurde saniertIn Scuol-Tarasp wurde die Drehscheibe instand gestellt. Die Stahlkonstruktion wurde komplett sandgestrahlt und mit einem neuen Korrosionsschutzanstrich verse-hen. Einzelne Nieten und Profile der Stahlkonstruktion waren durchgerostet und mussten ersetzt werden. An-schliessend wurde die Drehscheibe mit einer neuen Blechabdeckung versehen. Am Drehmechanismus der Drehscheibe selber waren keine Massnahmen erforder-lich. Die Drehscheibe, welche mit der Unterengadinerli-nie 1913 in Betrieb genommen wurde, konnte damit wieder fit gemacht werden. Die Korrosionsschutzarbei-ten wurden durch die Firma Isotech, Thusis, und die Metallbauarbeiten durch die Firma Jachen Bischoff, Scuol, ausgeführt.

Tiefencastel ohne Gleis 1In Tiefencastel wurde das nicht mehr benötigte Gleis 1 rückgebaut und ein neuer Hausperron erstellt. Ab Fahr-planwechsel Mitte Dezember 2010 halten die Reisezüge am neuen Hochperron. Die Sicherheit im Bahnhof Tiefencastel kann mit dem neuen schienenfrei erreich-

baren Hochperron wesentlich verbessert werden. Gleichzeitig werden die Vorgaben des Behinderten-gleichstellungsgesetzes erfüllt. Die Arbeiten werden im Frühjahr 2011 mit der Belagssanierung der Postauto-vorfahrt und der Teilerhöhung des bestehenden Perrons am hinteren Gleis abgeschlossen.

Muot, neue SicherungsanlageIn Muot wird eine neue Sicherungsanlage vom Typ Do-mino 69 gebaut. Diese Anlage wird mit einer Vollfern-steuerung ausgerüstet und ist somit für die Zukunft bes-tens gewappnet.

Durch einen frühen Wintereinbruch sind die Arbeiten ein wenig ins Stocken geraten. Die Arbeiten an der In-nenanlage werden allerdings planmässig vorangezogen, so dass einer Inbetriebnahme anfangs Sommer 2011 nichts mehr im Wege steht.

Im Zusammenhang mit der Erneuerung der Sicherungs-anlage werden die bestehende Blockstelle Maliera und die neue Blockstelle Val Rots ins Stellwerk Muot integ-riert.

Mit dem Bau der neuen Blockstelle Val Rots kann später ein erheblich grösserer Durchsatz auf der Strecke Muot – Preda erreicht werden.

Die Integration der Blockstellen verspricht einige Vortei-le für den Unterhaltsdienst und erspart Baukosten.

Somit wird mit der Inbetriebnahme der neuen Siche-rungsanlage ein Schritt in die Zukunft getan und der Be-trieb kann sich auf eine bedienerfreundliche Anlage freuen.

Inframation Von Reto Sidler

Barrierentest Drehscheibe Scuol Tiefencastel Muot

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Ein «Elefant» erobert die SurselvaVon Peider Härtli

Potenzial dank kombiniertem Verkehr …Trotz gut ausgebauter Zufahrtsstrassen ist in der Surselva noch ein grosses Potenzial an Gütertransporten vorhan-den. Gefragt sind jedoch intelligente, auf die Kunden abgestimmte Logistikabläufe. Diese waren bisher bei der RhB in der Surselva in bescheidenem Ausmass vorhan-den. Mit dem erstmals eingesetzten Reach Stacker ist diese Lücke nun geschlossen. Das moderne und effizi-ente Logistikgerät – bei den RhB-Mitarbeitenden bereits mit dem treffenden Kosenamen «Elefant» bezeichnet – hebt spielend bis zu 46 Tonnen und kann dank seiner grossen Mobilität vielfältig eingesetzt werden. Darin sieht Erwin Rutishauser eine grosse Chance. «Der heuti-ge Güterkunde erwartet von seinem Logistikpartner ein auf ihn abgestimmtes und effizientes Transportkonzept. Diese Erwartungen können wir nun mit dem Reach Sta-cker in der Surselva weitgehend erfüllen», so Rutishau-ser anlässlich der Präsentation des «Elefanten» am 1. September 2010 in Salavras.

… und dank Bau des Güterumschlagszentrums Surselva in Schnaus-StradaUmso mehr als Rutishauser bereits in die nahe Zukunft blickt: «Mit der Inbetriebnahme des Güterumschlags-zentrums in Schnaus-Strada und dem Einsatz des Reach Stacker werden wir für die Güterkunden in der Surselva zu einem interessanten Partner für den Umschlag und Transport ihrer Güter im kombinierten Verkehr Schiene-Strasse». Die Firma Montalta aus Ilanz ist bereits eine langjährige Kundin der RhB mit eigener Krananlage im Anschlussgleis in Ilanz. Hier werden derzeit unter ande-rem auch die mit Valserwasser beladenen Wechselbe-hälter umgesetzt. Montalta bezieht seit Mitte Jahr seine Zementlieferungen in Silocontainern und setzt damit auf das neue Angebot der RhB im kombinierten Verkehr. Weitere Kunden sind derzeit an der Anpassung ihrer Lo-gistikkonzepte, um durch Umstellung der Transportkette von dieser Neuanschaffung der RhB und dem zukünfti-gen Umschlagszentrum in Schnaus-Strada ebenfalls profitieren zu können.

KostenBeim angeschafften Reach Stacker handelt es sich um ein Occasionsfahrzeug des Typs Hyster RS 4633-IH. Auf Grund seiner speziellen Beschaffenheit wurde das Fahr-zeug durch die Firma HKS-Födertechnik AG, Marthalen, zum Preis von 450 000 Franken aus Deutschland einge-führt. Ein Neufahrzeug hätte dagegen ca. 1 Mio.Fr. ge-kostet. Der Kanton (Amt für Energie und Verkehr /Abtei-lung öV) hat das Vorhaben massgeblich unterstützt, kann doch damit «auch in der Surselva als letzte Region im Kanton ein marktgerechter kombinierter Güterver-kehr Schiene/Strasse realisiert werden», betonte Werner Glünkin, Leiter Öffentlicher Verkehr beim AEV. «Damit konnte auch das kantonale Konzept ‚Transportoptimie-rung GR’ von 1997, welches seit 1998 schrittweise in allen Regionen Graubündens realisiert wurde, zu einem erfreulichen Abschluss gebracht werden», so Glünkin

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Güterverkehr – ein wichtiges Standbein für die RhB

Der Güterverkehr generiert jährlich rund 20 Millionen Franken und ist damit ein wichtiges Standbein der RhB. Mit insgesamt rund 800 000 Tonnen Güter erbringt die Rhätische Bahn eine beachtliche Leistung in diesem Seg-ment und erspart den Bündner (Pass-) Strassen erst noch weit über 100 000 Lastwagenfahrten. Die RhB hat ihre Güterstandorte netzweit sukzessive mit Umschlagszent-ren für den kombinierten Verkehr ausgebaut. Nebst den grossen Umschlagszentren in Landquart und Samedan hat die RhB alle strategisch wichtigen Bahnhöfe mit ACTS-Umschlagsstellen (Abroll-Container-Transport-Sys-tem) und Container-/Wechselbehälter-Krananlagen aus-gerüstet. Auch in der Surselva ist die RhB ein wichtiger und zuverlässiger Partner für die Güterverkehrskunden. Alleine die auf der Schiene transportierten 140 000 Ton-nen Valserwasser verhindern 12 000 Lastwagenfahrten über die Flimserstrasse. Mit dem Einsatz des Reach Sta-cker in der Surselva ist nun auch diese Region kein «wei-sser Fleck» mehr auf der Güter-Landkarte der RhB.

Die Inbetriebnahme des Elefanten am 1. September 2010

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

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Loks in neuen LooksText von Fabian Wittwer, Bilder von Willy Hartmann

Seit kurzem drehen insgesamt fünf Triebfahrzeuge der RhB im neuen Look ihre Runden auf unserem Strecken-netz. Am 12. Oktober wurde in Landquart eine Lok des Typs Ge 4/4 II mit dem Schriftzug von Siemens und am 18. Oktober in Chur zwei Lokomotiven desselben Typs mit der Aufschrift von REpower vorgestellt und getauft.

Siemens Lok …Gemeinsam mit einer Delegation der Siemens Schweiz AG taufte die Rhätische Bahn am 12. Oktober 2010 die neue Werbe-Lok im Siemens Look.

Das Motto, das auf der Lok zu sehen ist, ist nicht all zu schwer zu verstehen. Auf einem weissen Hintergrund steht der Schriftzug von «SIEMENS» in einer riesigen hel-lblauen Schrift geschrieben und unten steht ergänzend zur Schrift: «Eines der grössten Technologie-Unterneh-men der Schweiz». Die Werbe-Lok verkehrt auf dem Stammnetz der Rhätischen Bahn. Damit der auffällige Siemensschriftzug aber auch voll zur Geltung kommt, wird die Lok möglichst bei Anlässen wie z.B. dem World Economic Forum, dem Spengler Cup oder dem Engadiner Skimarathon im Einsatz stehen. Anlässlich des Rollouts betonte Christian Florin Leiter Infrastruktur der RhB: «Siemens ist einer der wichtigsten Technologie Partner der Rhätischen Bahn.»

Bei der «Siemens»-Lok handelt es sich um eine Lok des Typs Ge 4/4 II mit der Nummer 616. Sie verkehrt seit 1973 auf den Gleisen der RhB und trägt den Namen der Gemeinde Filisur.

… und REpower Lok Im Rahmen einer kleinen Feier wurden am 18. Oktober 2010 zwei Lokomotiven vom Vorsitzenden der Ge-schäftsleitung der RhB, Erwin Rutishauser, und REpo-

wer-CEO Kurt Bobst am Churer Bahnhof getauft. Mit den zwei bereits im Einsatz stehenden REpower-Lokomoti-ven, verkehren nun insgesamt vier Triebfahrzeuge in den Farben von REpower auf dem Netz der RhB.

Die Botschaften auf den Triebfahrzeugen sind klar und weisen auf den ökologischen Hintergrund der Stromer-zeugung durch Wasserkraft hin: Eine Frau die den Vorhang wegzieht, hinter welchem der REpower Wind-park in Corleto Perticara (Italien) zum Vorschein kommt. Das andere Motiv zeigt einen Mann, der ein Tor öffnet und die Sicht auf die 380 kv-Höchstspannungsleitung in der wunderschönen Berninalandschaft freigibt ...

Der dazugehörende Claim spricht den Betrachter in den drei Bündner Amtssprachen sowie auf Englisch an: «Un-sere Energie für Sie», «Nossa energia per Vus», «L’ener-gia che ti serve» und «All the energy you need».

Erwin Rutishauser: «REpower und die RhB haben dieselben Wurzeln»Die Zusammenarbeit zwischen der RhB und REpower – damals Brusio Kraftwerke - besteht schon seit den An-fängen der Berninalinie. Somit haben beide – RhB und REpower - «dieselben Wurzeln», wie es Erwin Rutishau-ser anlässlich der Präsentation auf den Punkt brachte. Die Berninabahn würde es in der heutigen Form ebenso wenig geben wie REpower, welche den Ursprung eben-falls anfangs des letzten Jahrhunderts im Bau der Kraf-twerke Brusio hatte. Mit den vier Werbefahrzeugen will REpower an die lang anhaltende Tradition anknüpfen. Die RhB bezieht jährlich die gesamten 96 Gigawattstun-den Traktionsenergie von REpower

Die auffällig gestalteten Triebfahrzeuge sind echte Hin-gucker und werden manche Blicke auf sich ziehen.

CEO Repower Kurt Bobst und CEO RhB Erwin Rutishauser

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2010

Ideenwettbewerb 2010Von Fabian Wittwer

Der erste Ideenwettbewerb der Rhätischen Bahn war ein voller Erfolg. Insgesamt wurden 56 Ideen von 26 Mit-arbeitenden eingesandt. Der Hauptpreis, ein verlänger-tes Wochenende in einer frei wählbaren Stadt in Deutschland, ging an Giordano Crameri. Es fiel der Jury nicht leicht einen Sieger zu küren, doch der Mehrheit der Jurymitglieder gefiel die Idee von Giordano Crameri am besten.

Die besten drei IdeenGiordano Crameris Idee war es, eine Schlittelbahn von der Alp Grüm nach Cavaglia zu errichten. Er ist also der Gewinner des ersten Ideenwettbewerbs der Rhätischen Bahn. Schlussendlich durchgesetzt hat er sich gegen die Ideen von Karl Ruggli und Marcel Schefer. Giordano Cra-meri sagte zu seinem Sieg: «Für mich war es nicht das Wichtigste zu gewinnen, ich freue mich vor allem darü-ber, dass meine Idee auf Aufmerksamkeit stiess. Aber natürlich freue ich mich über den Sieg.» Giordano Cra-meri hatte die Idee bereits als die Schlittelbahn von Muottas Muragl eröffnet wurde. Sie war sozusagen seine Inspiration. Karl Ruggli, der Zweitplatzierte, hatte die Idee die RhB als grossen Adventskalender zu gestalten: mit dem Kreis viadukt in Brusio als Adventskranz. «Ich freue mich, dass ich den zweiten Platz belegt habe. Die Idee kam mir spontan als ich zusammen mit meiner Familie Ad-ventskalender und Kränze bastelte.»

Marcel Schefers Idee, im Oberengadin oder nahe der Berninastrecke ein Steinbockgehege zu errichten, brach-te ihn auf den dritten Schlussrang: «Hoffen tut man ja immer, gedacht hätte ich es nicht, dass ich es unter die besten drei schaffe. Auf die Idee kam ich per Zufall, als ich ein Werbeplakat für die ’Steinbockstarken Ange-bote’ sah.»

Die Diplomübergabe fand am 8. November im Direktions-gebäude in Chur statt. Erwin Rutishauser und Marc-An-drì Leuthold übergaben den ersten Dreien ihr Diplom und Giordano Crameri zusätzlich noch den Hauptpreis. Natürlich wollten wir auch wissen, in welche deutsche Stadt die Reise für Giordano Crameri gehen wird. Er sch-munzelte und sagte: «Das muss ich zuerst mit meiner Frau besprechen. Vielleicht geht’s wieder einmal nach Berlin. Vor ein paar Jahren bin ich da mal den Berlin Marathon gelaufen und der Reiz an diesem nochmals Teil zunehmen ist da.

Umsetzung und ZukunftNatürlich hat man diesen Ideenwettbewerb nicht nur gemacht, um nur drei dieser 56 Ideen umzusetzen. «Wir finden die Idee des Ideenwettbewerbs super, wir drei sind uns einig, dass wir am nächsten Ideenwettbe-werb wieder teilnehmen werden», meinten die ersten drei während des Gespräches an der Diplomübergabe. Solche Aussagen sind Grund genug, den Ideenwettbe-werb nächstes Jahr wieder durchzuführen.

Warum haben wir einen Ideenwettbewerb gemacht?«Uns ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter die Möglichkeit haben sich einzubringen und die oftmals bereits vor-handenen Gedanken zu formulieren. Es arbeiten so vie-le kreative und kritische Persönlichkeiten bei der RhB, die uns mit ihren Ideen und Verbesserungsvorschlägen weiterbringen können. Es wäre kurzsichtig, auf diesen Fundus an tollen Ideen freiwillig zu verzichten», sagte der Projektleiter des Ideenwettbewerbs Marc-Andrì Leut hold.

Auch wenn gerade kein Ideenwettbewerb im Gange ist, nehmen wir Ihre Ideen mit grossem Vergnügen entge-gen. Schreiben Sie uns Ihre Idee an [email protected].

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Marcel Schefer, Marc-Andrí Leuthold, Giordano Crameri und Karl Ruggli

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

Medienbahnaus «Reisen» vom 15. April 2010

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SCHWARZ cyan magenta yellowNr. 16 DIE ZEIT S. 63

Nr. 16 S.63 SCHWARZ cyan magenta yellowDIE ZEIT

15. April 2010 DIE ZEIT Nr. 16 63

SCHWEIZ

ITALIEN

St. Moritz1775 m

2253 m

Morteratsch

Pontresina

Bernina-DiavolezzaBernina-Lagalb

Piz Palü3905 m

Piz Bernina4049 m

Bernina-Pass

Bergamasker Alpen

Chur

Alp Grüm2091 m

Poschiavo

Brusio

Tirano429 m

Lago diPoschiavo

LagoBianco

Graubünden

Enga

din

REISEN

Bernina-Express

Lok ’n’ RollAuf der Bernina-Linie durchs Engadin werden Kindheitsträume wahr: Einmal vorn im Zug mitfahren – über Alpenpässe und Viadukte VON WOLF ALEXANDER HANISCH

Fahren wir noch? Oder fliegen wir schon wie Jim Knopf und die Wilde 13? Als ich eben in St. Moritz den Triebwagen bestieg, schmerzte die Märzsonne in den Augen. Jetzt aber wirbeln die Schnee-

flocken zentimeterdicht, Oben und Unten ver-schwimmen zu einem weißen All. Nur mit Mühe erkenne ich die zwei dünnen, wie mit Kajal gezo-genen Striche in der Schneewüste des Bernina-Passes. Es sind die Gleise, auf denen unser Zug in Richtung Italien unterwegs ist. Er nennt sich Ber-nina-Express und überquert die Alpen so hoch und so triumphal wie keine andere Bahn. Ich muss es wissen, denn ich reise im Führerstand neben dem Fahrer. Der heißt Fadri und verschanzt sein halbes Gesicht hinter einer monumentalen Spiegelbrille. Seine Hände drehen, ziehen und schieben an Kur-beln, Hebeln und Schaltern, die mehr als fünfzig Jahre alt sind. Schrammen gleißen im Lack, die Ziffernblätter sind groß wie Käselaibe, es riecht nach Öl und Eisen. Genau so müsse es sein, stellt Fadri auf Schweizerdeutsch fest. »Hier channsch noch richtig isebähnle.«

Die Bernina-Linie verbindet St. Moritz mit Tirano im italienischen Veltlin und wird dieses Jahr 100 Jahre alt. Es war das Ziel ihrer Erbauer, »ein Verkehrsmittel zu schaffen, das den Genuss der Natur mit Bequemlichkeit gestattet und deren erhabene Schönheit in reicher Abwechslung am Auge vorüberziehen lässt«. So deklamiert es ein alter Prospekt. Dieses Ziel wurde erreicht. Heute fährt im Kanton Graubünden nur mehr jeder Sechste Zug, um von A nach B zu gelangen. Alle anderen wollen vor allem die Aussicht genießen.

Seit die Bernina-Strecke vor zwei Jahren von der Unesco zum Welterbe ernannt wurde, bietet die Rhätische Bahn wahren Eisenbahnfans Fahrten im Führerstand an. Für 850 Franken dürfen sie auf einem Schemel neben dem Fahrer Platz neh-men – das ist fast dreißigmal so teuer wie ein Ti-cket zweiter Klasse. Dafür erläutert ein pensionier-ter Lokführer alle Fakten, und hinterher gibt es ein Zertifikat mit Foto. Auf beides habe ich verzichtet. Ich will den Bernina-Express pur.

Je höher Fadri und ich und all die anderen Pas-sagiere in den sechs Waggons steigen, desto un-gestümer wird unser Zug. Mit gespenstischem Sirren bahnt er sich seinen Weg. Am Scheitelpunkt auf 2253 Meter Höhe wähne ich mich endgültig in der Antarktis. Fadri erzählt, dass man hier ver-sucht habe, Pinguine zu züchten. Doch ich höre kaum hin. Meine Aufmerksamkeit gilt jetzt einer Schneewolke, die direkt auf uns zuwalzt. Großer

Gott, denke ich, eine Lawine! Doch es ist ein Schnee speiender Ventilator am Bug des Zuges, der uns auf dem Parallelgleis entgegenkommt. Das Ding wirkt wie eine der Höllenmaschinen aus dem Atelier des Graubündner Alien-Erfinders HR Gi-ger. »Die Xrotet 9219«, kommentiert Fadri. »Eine Schneeschleuder. Ohne die geht hier nichts.« Die Bernina-Linie war ursprünglich als reine Sommer-strecke geplant. Aber wann ist hier schon Sommer? »Rechts würde man jetzt den Lago Bianco sehen«, sagt Fadri. »In dem schwimmen noch Ende Mai Eisschollen.«

Als es wieder bergab geht und der Schnee wie nasse Watte gegen das Führerstandsfenster klatscht, verlasse ich meinen Schemel. Mal sehen, wie man im Panoramawagen sitzt. Als ich ihn betrete, zwin-kern meine Augen. Hier sprüht Licht von allen Seiten. Gerade schubst ein indischer Zugkellner im Trachtenhemd seine Minibar durch die Leder-sitzreihen, da ertönt aus den Bordlautsprechern eine Frauenstimme vom Band. Sie ordnet Blicke zu all den Grandiositäten der Landschaft an. Doch keine will sich zeigen. Ernste Asiaten halten ihre Kameras im Anschlag. Engländerinnen träumen wie unerlöste Burgfräulein ins Nichts. Und eine deutsche Rentnerin versucht es mit positivem Denken. »Das hat doch auch was«, sagt sie im Hamburger Tonfall zu ihrem Mann. Die Antwort ist ein eisig strafender Blick.

Zurück im Führerstand reicht Fadri Kaffee aus einer Thermoskanne und Puschlaver Anisbrot. Ein heimeliges Berghüttengefühl kommt auf, während sich draußen die Schleier lichten und fast senkrecht unter uns das Puschlavtal im verregneten Graugrün des Vorfrühlings auftaucht. Schemen-haft erkenne ich die Häuser von Poschiavo, aus denen ein grotesk hoher Campanile ragt.

Eine halbe Stunde später steht unser Zug am Bahnhof. Hier wechselt der Fahrer. Der neue heißt Giorgio und ist auf eine so entspannte Art liebens-würdig, dass ich mit ihm bis nach Kalabrien rat-tern würde. Er trägt einen Dreitagebart, der eher unrasiert als modisch wirkt, und spricht melodiös – das Val Poschiavo gehört schon zur italienischen Schweiz. Es geht jetzt über das Kreisviadukt von Brusio, das in eleganter Schneckenlinie etliche Höhenmeter vernichtet. Dann tauchen Palmen und Weinberge auf, und Häuser rücken ganz nah heran. Unser Zug ist auf einmal zur Straßenbahn geworden.

Zweieinhalb Stunden nach der Abfahrt in St. Moritz erreichen wir Tirano. Ehe unser Bernina-Express an seiner Endstation hält, überquert er

sogar den Kirchplatz. Und das ist wahrscheinlich das Aufregendste, was hier passiert. Die Stadt wirkt wie ausgestorben. Nach der Ankunft kehre ich in einem klammen Café ein. Eine Mutter und ihr Sohn sind die einzigen Gäste. Der Junge formt Kugeln aus Servietten und Spucke und schnippt sie durch die Gegend. Nein. Hier will ich nicht bleiben. Ich fahre zurück nach Poschiavo. Dort nehme ich mir ein Zimmer, trinke eine Flasche Veltliner Wein und gehe früh zu Bett. Ich träume von fliegenden Zügen.

Am nächsten Morgen ist alles anders. Der Himmel leuchtet signalblau über dem Städtchen, und die Luft ist so trocken, dass sie in den Lungen prickelt. Nach dem Frühstück spaziere ich durch uralte Gassen, die eng sind, finster und erratisch. Immer wieder führen sie auf kleine Plätze, die plötzlich im weißen Licht aufstrahlen. Es gibt bunte Patrizierhäuser und Wirtshaustische auf dem Kopfsteinpflaster. Einfach hier sitzen und das Gesicht in die Sonne halten wäre jetzt das Schöns-te. Aber ich muss zum Bernina-Express, der mich zurück ins Engadin bringt. Auch gut. Erst jetzt kann er doch zeigen, was ihn so berühmt macht! Also ab zum Bahnhof. Der Zug läuft ein, und Giorgio sitzt wieder an den Hebeln. Als wir uns die Hand geben, umfassen wir mit der Linken den Unterarm des anderen.

Selbst den Bernina-Express scheint das Wetter zu beflügeln. Mit heiterer Geschäftigkeit schraubt er sich in eine symphonisch anschwellende Land-schaft. Ich nehme mir vor, beim nächsten Mal mit Beethovens Pastorale im Ohr zu fahren. Wo ges-tern Nässe troff, übertrumpfen sich heute die Aus-blicke über Kastanienwälder und wuchtige Gipfel. Am spektakulärsten zeigt sich die Natur am Bahn-steig der Alp Grüm auf 2091 Meter Höhe. Neben uns gleißt der Gletscher des Piz Palü, tief unter uns funkelt hustenbonbonblau der Lago di Po-schiavo. Dahinter prunken die Bergamasker Al-pen. Giorgio schiebt das Fenster nach unten, da kommt schon die Bahnhofswirtin gelaufen und bringt uns Espressi. »Das bestelle ich immer, be-vor es losgeht«, sagt Giorgio und pustet über den Schaum. Als wir weiterfahren, wird unser Zug von Eisenbahnanbetern fotografiert. »Pufferküs-ser«, erklärt Giorgio grinsend. Ich winke gönner-haft aus dem Fenster wie ein Prinzregent auf Sommerfrische.

Kurz darauf geht es ins Schattengeflacker halb offener Galeriebauten, bis ganz oben Strecken-geher zusteigen: sonnenverbrannte Männer mit Schaufeln und wurzelhaften Händen, die jedes

Wilderer-Casting für einen Bergfilm gewinnen würden. Und jetzt zeigt sich auch der Bernina-Pass wie am Postkartenständer. Morteratsch-Gletscher, Bernina-Gruppe, Lago Bianco – alles prangt im Licht. Herrlich. Es gibt kein besseres Wort.

Zurück in St. Moritz, endet die Bernina-Linie. Aber nicht der Bernina-Express. Der fährt weiter auf der Albula-Strecke bis hinunter nach Chur. Bevor es weitergeht, werden Antrieb und Chauf-feur getauscht. Unser Zug ist jetzt mit einer rich-tigen Wechselstrom-Lok unterwegs. Ich steige durch das Geschlinge von Luftleitungen, Pumpen und Motoren des Maschinenraums zum Führer-stand. Da sitzt schon Urs an der Kurbel. Er ist blond, hat bergseeblaue Augen und wohnt in der Gegend hinter Chur. »Im Heidiland«, sagt er und lacht. Als wir losrollen, wird klar, warum Bahn-fans auch diese Strecke durch das Albulatal so sehr verehren. Auf den 63 Kilometern bis Thusis winden sich die Gleise über 55 turmhohe Brü-cken und durch 39 Tunnels. Siebenmal wechseln wir auf Viadukten die Talseite und fahren durch vier Kehrtunnels, in denen sich der Zug fast in den Schwanz beißt.

Der längste Durchbruch misst sechs Kilometer. Sofort nach der Einfahrt wird es stockfinster. Nur die viperngrünen Armaturen sind zu sehen und mysteriös aufglimmende Gleise. Was ist eigentlich, wenn man hier stecken bleibt? »Im Tunnel gibt’s keinen Funk«, sagt Urs. »Aber es hat Steckdosen für Telefonkabel. Da muss man dann mit der Trommel hin und hoffen, dass sie funktionieren.« Mich befällt ein klaustrophobes Geisterbahnge-fühl. Es verschwindet, als uns der Fels wieder frei-gibt und die ersten Burgen des Domleschg in den Blick rücken. Als Zugabe blitzt später noch der pubertierende Rhein zwischen Tannen auf. Pfef-ferminzgrün und schäumend rempelt er sich durch sein Bett.

In Chur ist alles so abrupt vorbei, als ende eine Karussellfahrt. Ich steige aus und tätschele die rote Lok. Gegenüber wartet schon mein Schnellzug nach Zürich. In den steigen Menschen ein, die nur von A nach B wollen. Als ich aus dem Fenster des Großraumwagens schaue, zerfällt die Landschaft wie im Licht eines Stroboskops. Ich suche nach meiner Zeitung und denke an Hermann Hesse. Das Gefühl von Leichtigkeit sei das Ziel aller Fahr-ten, hat der geschrieben. An diesem Wochenende habe ich es gespürt. Im Bernina-Express mit Fadri, Giorgio und Urs.

a www.zeit.de/audio

Die legendäre Bernina-Strecke von St. Moritz bis Tirano wurde

vor hundert Jahren erbaut. Der LOKFÜHRER Giorgio steuert die Schmalspurbahn auf über

2000 Meter Höhe zu Stationen wie ALP GRÜM

Anreise: Ab Zürich erreicht man Chur über die A 3/A 13 oder mit guten Schnellzugverbindungen

Unterkunft: In Chur übernachtet man gemütlich im Hotel Stern (Reichsgasse 11, Tel. 0041-81/258 57 57, www.stern-chur.ch, EZ ab 82 €). In St. Moritz gehört das Kulm Hotel (Tel. 0041-81/836 80 00, www.kulmhotel-stmoritz.ch, EZ ab 190 €) zu den ersten Adressen. In Poschiavo ist das Hotel Albrici à la Poste (Tel. 0041-81/844 01 73, www.hotelalbrici.ch, EZ ab 55 €) empfehlenswert

Führerstandsfahrten: Eine Fahrt im Führerstand des Bernina-Express auf der Strecke Chur–St. Moritz oder St. Moritz–Tirano kostet umgerechnet 593 Euro. Inbegriffen sind die Begleitung eines Mitarbeiters der Rhätischen Bahn sowie zwei Tageskarten erster Klasse für die An- und Rückreise in der Schweiz. Reservierung unter 0041-81/288 65 65, www.rhb.ch/fuehrerstandsfahrten

Auskunft: Schweiz Tourismus, Tel. 00800-10 02 00 30, www.myswitzerland.com Fo

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Medienbahnaus «Reisen» vom 15. April 2010

Damals, vor 30 Jahren

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Die MITROPAVon Gian Brüngger

Im Engadin heisst es heute noch: «Gehen wir in die MI-TROPA», gemeint ist damit, in den Speisewagen. Woher kommt dieser Ausdruck? Hinter dem Namen MITROPA verbirgt sich die «Mitteleuropäische Schlaf- und Speise-wagengesellschaft m.b.H.»

«Der Krieg ist der Vater aller Dinge», so lautet ein zwar trauriges, aber deshalb nicht weniger wahres Wort! So unsinnig der Krieg auch ist, er brachte viele Neuerungen für die Eisenbahnen. Als 1914 der Krieg ausbrach, kam die Absicht des früheren preussischen Arbeitsministers, die Internationale Schlafwagengesellschaft (ISG) aus dem deutschen Bereich zu verdrängen, erst recht zum Durchbruch. Es entstand die oben erwähnte MITROPA. Aber was hat diese MITROPA überhaupt mit dem Engadin und den Engadinern zu tun, die offensichtlich heute noch die RhB-Speisewagen nicht etwa Gourmino, son-dern eben MITROPA nennen.

Die Schweizerische Speisewagengesellschaft (SSG) er-suchte die RhB bereits 1908 um Aufnahme eines Spei-sewagenbetriebes auf ihrem Netz. Diese lehnte jedoch mit der Begründung ab, die Traktionsleistungen der Dampflokomotiven auf den Bergstrecken wären schon ohne Speisewagen überlastet. Nach der 1921 erfolgten Elektrifizierung bemühte sich dann die RhB um einen Speisewagenbetrieb und seit 1926 setzte sie die Bemü-hungen intensiv fort. Veranlassung hierzu gaben na-mentlich der Anschluss nach Westen via Oberalp - Furka mit dem langen Parcours und dann aus den grossen

Zentren im Norden ins Ober- und Unterengadin. Eine Anfrage bei der SSG 1921 lehnte diese zunächst ab. Spä-tere Verträge mit der SSG scheiterten z.T. an der Forde-rung der RhB, dass Speisewagen, welche die SSG selbst anschaffen sollte, auch auf dem Netz der FO, VZ, ChA und BB übergangsfähig sein sollten. Plötzlich interessierten sich auch die Internationale Schlaf- und Speisewagen-gesellschaft ISG bzw. CIWL und eben die MITROPA für ei-nen Speisewagenbetrieb auf dem Netz der RhB. Die Of-ferten der beiden letztgenannten Unternehmen waren praktisch gleichwertig. Der Entscheid für die MITROPA mit Sitz in Berlin erfolgte ausschliesslich darum, weil ein grosser Teil der Bündner Gäste aus Deutschland stamm-ten und der Engländer weniger nationalistisch einge-stellt war und mehr auf Komfort und Leistung schaute. Der Vertrag mit der MITROPA beinhaltete die Anschaffung der Speisewagen nach RhB-Normalien durch die Gesell-schaft. Einen ähnlichen Vertrag schloss die MITROPA auch mit der Berninabahn ab. Nach diesem Vertrag musste das Bedienungspersonal Schweizer Nationalität und der deutschen, französischen, englischen und italienischen Sprache mächtig sein. Revisionen und Unterhalt der Wa-gen gingen zu Lasten der MITROPA, während die RhB den Kleinunterhalt, wie Schmieren und Bremsklotzwechsel übernahm.

Die MITROPA liess für den Einsatz auf den Strecken der Rhätischen Bahn in den Jahren 1929/30 drei Speisewa-gen bei der Schweizerischen Waggonfabrik Schlieren SWS bauen. Die Wagen gelangten mit den Nummern Dr4ü 10

Dr4ü 13 Bergün 30. Juli 1949 MITROPA Dr4ü 10 Bergün 1938 WR 3810 Disentis 24. Oktober 1999

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– 12 als Privatwagen in den Dienst der RhB. Die MITROPA war bestrebt, Wagen bauen zu lassen, die dem neusten technischen Stand der Waggonindustrie entsprachen. Ihre Bauweise in genieteter Stahlkonstruktion entsprach ebenfalls den neusten RhB-Personenwagen, welche gleichzeitig zur Ablieferung anstanden. Während die Personenwagen in der Zwischenzeit grösstenteils nicht mehr vorhanden sind, fahren die drei Speisewagen im-mer noch als GOURMINO-Speisewagen WR 3810 – 3812 auf dem Netz der RhB.

Bei der Berninabahn betätigte sich die MITROPA als Be-treiberin der Speisewagen und des Bahnhofhotels und Restaurants in Alp Grüm. Im Gegensatz zur RhB besorgte die BB die als Speisewagen eingerichteten Salonwagen selbst. Obwohl auch bei der SWS in Schlieren gebaut, hatten sie den Normalien der BB entsprechend einen kürzeren Drehgestellachsstand und bedurften einer leichteren Konstruktion. Wegen des Grenzüberganges von Campocologno nach Tirano hat die BB auf eine Kü-che verzichtet und diese in einem separaten Küchenwa-gen platziert. Dieser entstand aus einem gedeckten Gü-terwagen, erhielt geschlossene Plattformen mit Faltenbalg, wie die beiden Saalwagen. Die Schnellzüge mit Speisewagen verkehrten gemäss Fahrplan von 1928 bis 1936. In der Dienstausgabe der BB von 1936 war handschriftlich der Vermerk angebracht «verkehrt nicht mehr». Die Wirtschaftskrise und die politische Situation in der sich Deutschland und Italien befanden, unter-banden den Fremdenverkehr aus dieser Richtung. Wäh-

rend des Zweiten Weltkrieges benützte der Generalstab der Schweizer Armee gelegentlich die Speisewagen, an-sonsten standen sie in Poschiavo abgestellt. Die MITROPA liess die Wagen 1944 in der eigenen Werkstätte in Ber-lin-Falkenstein mit einer Küche nachrüsten und ver-wendete sie seither als Dr4ü 13 und 14 auf dem RhB-Netz. Nach Ausrüstung eines Drehgestells mit einem Bremszahnrad setzte sie die RhB bis zu ihrer Ausrangie-rung 1989 im Sommer als WR 3813 und 3814 im Glacier Express und im Winter bis 1969 in durchgehenden Zü-gen Landquart – Davos Platz – Filisur – St. Moritz ein. Den Küchenwagen baute die Werkstätte Poschiavo im Jahre 1940 mit Teilen eines rotierenden Umformers zur elektrischen Schneeschleuder Xrote 9215 um. Nach ihrer Ausrangierung verkaufte die RhB die beiden Speisewa-gen an die Dampfbahn Furka Bergstrecke DFB, welche sie zunächst nach Klus (SO) brachte, wo sie umgebaut werden sollten. Nach zehn Jahren Abstellzeit holte die RhB den WR 3814 zurück und baute ihn in der Haupt-werkstätte Landquart in einen Saalwagen für die GOUR-MINO-Speisewagen um. Der Verein Pro Salonwagen hol-te den WR 3813 2003 zurück und wollte ihn in einen Pianobarwagen umbauen lassen. Im Frühling 2010 hat ihn A&M Untervaz abgebrochen und die Küche gelangte anschliessend in das Bahnmuseum Bergün. Der 3814 ist in der Zwischenzeit zum Pianobarwagen umgebaut wor-den. Er soll zusammen mit den Pullmanwagen einge-setzt werden.

WR 3811 in Brig WR 3812 Chur 1966 WR-S 3814 Chur 15. Juni 2001

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Neues in Kürze

Durchschlagsfeier mit Moritz LeuenbergerVon Peider Härtli

Aus Tradition wählte Bundesrat Moritz Leuenberger für seine regelmässigen Besuche der NEAT-Baustelle mit seinen internationalen Verkehrsministerkollegen die Fahrt via Chur–Ruinaulta im RhB-Speisewagen. So auch dieses Jahr zur Durchschlagsfeier vom 15. Oktober. Erwin Rutishauser liess es sich nicht nehmen, diesen prominenten Besuch persönlich zu begrüssen und be-gleiten.

Werbelok SiemensVon Peider Härtli

«Siemens, Siemens an der Wand Wer ist die Schönste im ganzen Land?»

Ein gelungener Schnappschuss von Willy Hartmann, an-lässlich des Rollouts der «Siemens»- Lok Ge 4/4 II 623

– siehe auch Bericht auf Seite 30.

Neue UniformVon Geni Rohner

Der erste Eindruck ist entscheidend! Darum sorgt auch der Hauswart standesgemäss in der neuen «Uniform» für Ordnung im und um das Verwaltungsgebäude der RhB. Es entzieht sich unserer Kenntnis, ob Viktor den Krawattenknopf alleine knotet oder er die Unterstüt-zung seiner Gemahlin Regina erhält.

Neue VollzeitbeschäftigungVon Geni Rohner

Welcher Beschäftigung gehen pensionierte Redaktions-kollegen in ihrer Freizeit nach? Wie unschwer zu erken-nen ist, hat Walti Frei nicht lange gebraucht, um seinen Alltag mit einer neuen Aufgabe zu gestalten.

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Die letzten FahrtenVon Thomas Baumgartner

Einige Lokführer absolvierten in diesem Jahr ihre letzte Fahrt bevor sie in den wohlverdienten Ruhestand getre-ten sind:

Karl Kohler (43 Dienstjahre) und Hans Wiesendanger (36 Dienstjahre)Letzte Fahrt 22.10.2010 mit den Zügen 1248 und 1048 von Scuol bzw. Davos nach Landquart.

Walter Ammann (41 Dienstjahre), letzte Fahrt: 10.04.2010 mit Zug 1520; Andreas Thöny (40 Dienstjahre), letzte Fahrt: 10.04.2010 mit Zug 1048 und Angelo Flisch (40 Dienstjahre), letzte Fahrt: 10.04.2010 mit Zug 1248

Jürg Buxdorf (20 Dienstjahre), letzte Fahrt: 30.04.2010 mit Zug 5538

Hansjürg Kaufmann (36 Dienstjahre), letzte Fahrt 28.11.2010 mit Zug 1529, gleichzeitig feierte er seinen 65. Geburtstag.

Franco Compagnoni (43 Dienstjahre), letzte Fahrt: 23.10.2010 mit Zug 1664

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

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«Pulverschnee, fahrbar» am 20. Juni 2010Von Peider Härtli

Von Andreas Lüthy aus Kastanienbaum haben wir das Winterbild erhalten. Einen Tag vor dem kalendarischen Sommerbeginn oder drei Tage nach dem grossen Jubilä-umsfest in Brusio/Poschiavo – auch nicht bei sommerli-chen Temperaturen – hat der Winter nochmals so richtig zugeschlagen.

UL TRENIN RÓSSVon Enrico Bernasconi

Enrico hat einen Gedichtband im Dialekt der Region Mendrisio verfasst.

Der Erlös kommt vollumfänglich einer wohltätigen Insti-tution zu.

Sü n di Grisùn, la cugnossan tütt bénl’è l Trenìn Róss dal Bernina, ul püssée bèll da tütt i trén

Al va vìa da San Moritz, la pèrla da l’Engadìnapar rivà fina a Tiràn, semm già in Valtelìna

Al sa ferma in tanti siit, vün da quii l’è Puntresìnaal riva fina ai dómilatrii in sül Pàss dal Bernina

Che l sia d’istaa o d’invèrnu in mèzz a tanta néevl’è talmént bèll che pruvàl mia dumà sa pò..ma sa déev

Dal finestrìn sa véed un spétàcul, péna che l trén al vàtütt i ropp püssee béi che la natüra l’è stàia bóna da dà

L’è róss, l’è bèll, l’è n puu pinìnvidél da föra al paar un giügatulìn

Al ga piaas pròpi a tütt, l’è talmént aprézzaache n dal domilavòt Patrimoni da l’Unesco l’è diventaa

Ga fù i augüri, ga pìchi nca i manin dal domiladés al cumpìss i cent’ann!

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4/ 2010

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Geni(e) goes EinradVon Peider Härtli

Geni drohen die Räder auszugehen. Wir haben ihn schon im achträdrigen Aussichtswagen bergwärts fah-rend fotografisch festgehalten oder im vierrädrigen Wa-gen der Furka Bergstrecke (ebenfalls bergwärts) auf «fri-scher Tat» erwischt. Meist ist er jedoch auf dem Zweirad auf rasanter Fahrt (talwärts) unterwegs. Anlässlich der Jubifeier In Pontresina ist ihm ein Einrad besonders auf-gefallen. Unter stürmischem Applaus der (weiblichen) Zuschauer drehte er da kühne Runden. Was folgt nun als nächstes? Geni auf dem Keinrad?

GrussVon Nadina Gredig

Dieser Jubiläumsgruss von einem treuen Bahnfan er-reichte uns am Dienstagmorgen mit der Post: Für die schönste Bahn in den Alpen und auf der ganzen Welt. Zum Jubiläum vom allergrössten Fan aller Zeiten herzli-che Gratulation. Markus Schneider

Eine echte MannschaftsleistungVon Peider Härtli (Bild zVg)

Unser Bereich Infrastruktur hat beim Totalumbau der Strecke Chur–Reichenau–Tamins ihre sprichwörtliche Mannschaftsleistung einmal mehr unter Beweis gestellt. Dass da überhaupt keine Berührungsängste oder gar Gärtchendenken vorhanden sind, belegt die Tatsache der perfekten Zusammenarbeit mit der Fahrleitungs-mannschaft. Die Aufnahme entstand beim Besuch der Baustelle durch Christian Florin, Leiter Infrastruktur (sie-he Pfeil).

Ø

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

Am Montag, 11. Oktober, steigen 22 junge Burschen in Ilanz von der RhB aufs Vrin’er Postauto um. Keine ge-wöhnlichen Touristen, das sieht man ihnen an. Währ-schafte Schuhe, Arbeitshosen, warme Pullis sind ihre Aufmachung und auf dem Rücken gutgepackte Rucksä-cke mit aufgeschnallten Schlafsäcken. Üblicherweise tragen sie Arbeitssicherheitsschuhe, blaue Werkhosen und orange T-Shirts und eignen sich die Berufsgrund-kenntnisse als Polymechaniker, Automatiker, Konstruk-teur sowie Anlagen- und Apparatebauer in der login Werkstatt – im JBT Landquart – an. Cons, ein Weiler hin-ter Vrin ist ihr Ziel, resp. ihr Nachtlager für die nächsten fünf Tage. Das eigentliche Ziel dieser Burschen, die von drei Berufsbildnern begleitet werden, ist ein Arbeitsein-satz zuhinterst im Val Lumnezia – die Sozialwoche.

Revierförster Mario Alig freut sich auf die 44 starken und helfenden Hände. Es gibt da viel zu tun – und die Jungs packen wacker an – und wie! Böschungspflege an Forst-strassen – heute vor allem von Mountainbikern befah-ren – Pflege von Aufforstungen, Unterhalten von Wan-derwegen und eine dringende Sanierung bei einer Alphütte ist auf dem Wochenprogramm. Am Mittwoch wandert die ganze Truppe über den Diesrut-Pass auf die Greina Hochebene. Nach gut dreistündigem Marsch, bauen die Jungs zuhinterst auf der Greina fachgerecht die im Bachgeröll eingelassenen Pfeiler alter Wander-

44 Hände für das Val LumneziaVon Walter Järmann

wegbrücken ab. Eine grossartige, anstrengende Tages-leistung – abends um halb neun sind denn auch schon die Hälfte der Lernenden todmüde im Bett… Mario Alig ist voll des Lobes über den motivierten und tatkräftigen Einsatz sowie den tollen Teamgeist der Burschen. Sogar die Televisiun Rumantscha sendet einen ausführlichen Beitrag im Telesguard und dem Bündner Tagblatt ist der Einsatz im Tal des Lichtes eine halbe Seite Wert.

Nach einer packenden Woche bei schönstem Herbstwet-ter dürfen die Jungs stolz auf das Erreichte sein. Und nächstes Jahr werden sich Biker, Wanderer, Forstleute und Älpler von den Arbeiten der 22 login-Lernenden auf ihren Ausflügen resp. bei ihren Arbeiten freuen.

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Am 11. November war es so weit - der erste Zukunftstag der RhB stand bevor! Entstanden ist der Nationale Zu-kunftstag vor zehn Jahren als «Nationaler Tochtertag». Neu dürfen schweizweit auch die Jungs teilnehmen. Zu-dem sind bei der RhB auch Gastkinder herzlich willkom-men. Wie schon Jahre davor beim «Tochter- und Sohn-tag», ergab es sich wieder als ein voller Erfolg.

Zahlreiche Kinder begleiteten einen Tag lang ihre Väter und Mütter bzw. Gasteltern auf ihrem Arbeitsplatz. Ob bei den Gleisbauern, in den Werkstätten, Büros oder so-gar auf dem Zug, alle waren mit Herzblut dabei. Sie sa-hen begeistert den Grossen bei ihrer Arbeit über die Schultern und durften sogar selbst Hand anlegen. Mit T-Shirts, Kugelschreibern, Radiergummis und weiteren tollen Geschenken, ausgestattet von der RhB und login, machte die Arbeit noch mehr Spass.

Auf die Frage was sie später einmal werden wollen, ant-worteten die Kinder mit geteilter Meinung. Die Mädchen sehen sich eher im Büro oder auf der Reiterwiese und nicht in der Werkstatt. Bei den Jungs waren sich viele noch nicht sicher. «Na ja, vielleicht etwas im Fernsehen, aber hier zu arbeiten wäre auch nicht schlecht!», ant-wortete mir Livio Waldburger auf die Frage, ob er es sich vorstellen könne, bei der RhB zu arbeiten. Auch Joel Lo-ser gefiel dieser Tag. Speziell die Arbeiten im Tunnel:

Zukunftstag 2010Von Corinne Hardegger

«Ich würde gerne Tunnel oder Brücken flicken und bau-en!» Und Corin Grass meinte: «Am besten gefiel mir die Arbeit mit meinem Ätti!»

Alle Rückmeldungen der Kinder sind sehr positiv und zeigen, dass es der RhB später nicht an Personal fehlen wird. Gut zu wissen, dass für die Zukunft gesorgt ist!

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Jasmin Pethö mit Papi RolandCorinne Hardegger mit Livio und Gerhard Waldburger

Michael Bärtsch mit Götti Roland Jäger

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e-learning - wie lernen wir morgen und übermorgen- Moderne Lernformen halten Einzug in der RhB

Eine aktive Aus- und Weiterbildungspolitik schöpft das Potenzial der Mitarbeitenden aus und ermöglicht ihnen eine persönliche Entwicklung.Auszug «Profil 2010 – Erfolgsfaktor Mitarbeitende»

Personalentwicklung ist eine Investition in die Zukunft und hat zum Ziel, die Leistungsbereitschaft und die Leistungsfähigkeit aller Mitarbeitenden zu optimieren. Folglich ist Personalentwicklung auch ein Prozess der laufenden Anpassung der Qualifikation sowie der beruf-lichen Entwicklung. Dabei sind die Lernprozesse der Mitarbeitenden der entscheidende Faktor. Berufliche Bildungsprozesse unterliegen dem stetigen Wandel und verlangen didaktische Innovationen. Mit e-learning (elektronisches Lernen) kann einerseits auf das verän-derte Lernangebot auf dem Markt reagiert und anderer-seits den individuellen Lern-Typen noch gerechter wer-den.

Abgeleitet von den Zielsetzungen der Offensive 2012 müssen aktuelle Anforderungen im Bereich Lern- und Wissensprozesse berücksichtigt werden. In Gesprächen mit Vertrieb, Produktion und HR ist deutlich geworden, dass heute immer mehr Anforderungen und Neuerun-gen an die Mitarbeitenden herangetragen werden. Dies führt dazu, dass sie ihr Wissen in immer kürzeren Zeiten erweitern müssen, um das Unternehmen erfolgreich im Markt zu repräsentieren. Hier spielen Produktwissen, Prozesskenntnisse, Fachwissen und Vertriebsthemen eine grosse Rolle.

e-learningVon Markus Wetter und Torsten Maier von WsW

Um in Zukunft die Herausforderungen effizienter, indivi-dueller und praxisorientierter zu lösen, werden wir bis Ende des Jahres in einer Pilotphase erste Erfahrungen mit e-learning in den Bereichen Vertrieb / Produkt-kenntnis und Vorschriftswesen sammeln. Hierzu werden 100-150 Mitarbeitende elektronisch aufbereitete Lern-inhalte bearbeiten können. Diese werden unter ande-rem die neuen Angebote der Herbst/Winter-Produkte erklären oder Fachwissen im Bereich von Zugvorberei-tung darstellen. Die einzelnen Pilotgruppen haben die Möglichkeit aktiv über die Inhalte, die Art der Vermitt-lung und die benötigten Rahmenbedingungen Feed-back zu geben.

e-learning ermöglicht Ihnen, Lernangebote direkt am Arbeitsplatz zu nutzen. Das Wissen wird schnell, flexibel und effizient vermittelt. Sie können sich selber die Lern-zeit und den Ort aussuchen. Die Lernangebote unter-stützen Ihren persönlichen Kenntnisstand, geben Ihnen direkte Rückmeldungen und individuelle Lernhinweise. So unterstützen die Angebote auch Ihren Lerntyp.

e-learning soll mit den Rahmenbedingungen der RhB das zeit- und ortsunabhängige Lernen und somit die Anforderungen der Tourenberufe abdecken. Die Mög-lichkeit von zu Hause zu lernen, spielen ebenso eine Rolle wie der hohe Anspruch an Qualität und die tagtäg-liche Umsetzung dieses Anspruches gegenüber unseren Kunden.

Wir werden zusammen mit Ihnen erste Erfahrungen sammeln. Geben Sie uns Feedback und treten Sie aktiv mit uns in den Dialog. Gemeinsam werden wir die neu-

Markus Wetter

e-learning Von Markus Wetter und Torsten Maier von WsW e-learning - wie Lernen wir morgen und übermorgen - Moderne Lernformen halten Einzug in der RhB Eine aktive Aus- und Weiterbildungspolitik schöpft das Potenzial der Mitarbeitenden aus und ermöglicht ihnen eine persönliche Entwicklung. Auszug «Profil 2010 – Erfolgsfaktor Mitarbeitende» Personalentwicklung ist eine Investition in die Zukunft und hat zum Ziel, die Leistungsbereitschaft und die Leistungsfähigkeit aller Mitarbeitenden zu optimieren. Folglich ist Personalentwicklung auch ein Prozess der laufenden Anpassung der Qualifikation sowie der beruflichen Entwicklung. Dabei sind die Lernprozesse der Mitarbeitenden der entscheidende Faktor. Berufliche Bildungsprozesse unterliegen dem stetigen Wandel und verlangen didaktische Innovationen. Mit e-learning (elektronisches Lernen) kann einerseits auf das veränderte Lernangebot auf dem Markt reagiert und andererseits den individuellen Lern-Typen noch gerechter werden.

Abgeleitet von den Zielsetzungen der Offensive 2012 müssen aktuelle Anforderungen im Bereich Lern- und Wissensprozesse berücksichtigt werden. In Gesprächen mit Vertrieb, Produktion und HR ist deutlich geworden, dass heute immer mehr Anforderungen und Neuerungen an die Mitarbeitenden herangetragen werden. Dies führt dazu, dass sie ihr Wissen in immer kürzeren Zeiten erweitern müssen, um das Unternehmen erfolgreich im Markt zu repräsentieren. Hier spielen Produktwissen,

Prozesskenntnisse, Fachwissen und Vertriebsthemen eine grosse Rolle. Um in Zukunft die Herausforderungen effizienter, individueller und praxisorientierter zu lösen, werden wir bis Ende des Jahres in einer Pilotphase erste Erfahrungen mit e-learning in den Bereichen Vertrieb / Produktkenntnis und Vorschriftswesen sammeln. Hierzu werden 100-150 Mitarbeitende elektronisch aufbereitete Lerninhalte bearbeiten können. Diese werden unter anderem die neuen Angebote der Herbst/Winter-Produkte erklären oder Fachwissen im Bereich von Zugvorbereitung darstellen. Die einzelnen Pilotgruppen haben die Möglichkeit aktiv über die Inhalte, die Art der Vermittlung und die benötigten Rahmenbedingungen Feedback zu geben. e-learning ermöglicht Ihnen, Lernangebote direkt am Arbeitsplatz zu nutzen. Das Wissen wird schnell, flexibel und effizient vermittelt. Sie können sich selber die Lernzeit und den Ort aussuchen. Die Lernangebote unterstützen Ihren persönlichen Kenntnisstand, geben Ihnen direkte Rückmeldungen und individuelle Lernhinweise. So unterstützen die Angebote auch Ihren Lerntyp. e-learning soll mit den Rahmenbedingungen der RhB das zeit- und ortsunabhängige Lernen und somit die Anforderungen der Tourenberufe abdecken. Die Möglichkeit von zu Hause zu lernen, spielen ebenso eine Rolle wie der hohe Anspruch an Qualität und die tagtägliche Umsetzung dieses Anspruches gegenüber unseren Kunden. Wir werden zusammen mit Ihnen erste Erfahrungen sammeln. Geben Sie uns Feedback und treten Sie aktiv mit uns in den Dialog. Gemeinsam werden wir die neuen Möglichkeiten im Umfeld e-learning zielgerichtet und nachhaltig gestalten. Wir freuen uns darauf!

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en Möglichkeiten im Umfeld e-learning zielgerichtet und nachhaltig gestalten. Wir freuen uns darauf!

Statements aus dem Projektteam«Für Tourenberufe bietet e-learning den Vorteil, dass die Mitarbeitenden zeitlich und örtlich unabhängig Ler-nen können. Neben den traditionellen Bildungsformen, eröffnet sich so eine sinnvolle Unterstützung im Ver-mittlungs- und Lernprozess.» Eugen Cantieni, Leiter Zugpersonal

«Als e-learning gilt jedes Lernen, das durch den Compu-ter ermöglicht wird. Nun erhalten wir die Möglichkeit, das Tempo unseres individuellen Lernens zu bestimmen, die Reihenfolge der Lerninhalte nach eigenem Bedarf selbst zu wählen und Inhalte zu wiederholen, so oft wir wollen. Nun freue ich mich auf die Pilotphase und bin sehr gespannt auf die Rückmeldungen unserer ge-schätzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.» Carlo Däscher, Leiter Produktmanagement

«e-learning bedeutet für uns in der Fläche vor allem Flexibilität. Die Mitarbeitenden können dann lernen, wenn es die Zeit erlaubt und sparen sich die langen Rei-sewege. Somit können mehr Mitarbeitende zu einem Thema geschult werden. Mit modernen Methoden wird das Lernen spannend und der eigene Erfolg kann zu-gleich überprüft werden.» Patricia Demarmels, Leiterin Produktion Region Chur/Surselva

«Mit dem moderaten Einstieg während einer Pilotphase in die Möglichkeiten des e-learning können wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, wie Mitarbeitende mit dieser neuen Vorgehensweise umgehen können, bezie-hungsweise welche Fragen oder Herausforderungen da-bei auftauchen. Wichtig ist mir, dass die Mitarbeitenden in der Pilotphase begleitet sind und die Feststellungen im einzelnen erfasst und besprochen werden, um so wertvolle Hinweise für die Entwicklung weiterer e-lear-ning-Tools mitzunehmen. e-learning wird uns in Zu-kunft auf breiter Basis unterstützen und als Unterneh-men RhB weiter bringen - davon bin ich überzeugt. e-learning ist machbar, für alle!» Uwe Hartmann, Leiter Support Produktion

«Die Bedeutung von e-learning in der Aus- und Weiter-bildung in Unternehmen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Die SBB und andere Bahnen haben damit bereits positive Erfahrungen gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass e-learning auch bei der RhB nachhalti-ge Wirkung zeigen wird. Computerbasiertes Lernen wird die Lehr- und Lernkultur verändern. Es braucht demzu-folge die Bereitschaft der Mitarbeitenden, dem neuen Instrument eine Chance zu geben.» Sandro Pfammatter, Leiter Informatik

Eugen Cantieni Carlo Däscher Patricia Demarmels Uwe Hartmann Sandro Pfammatter

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MitarbeiterförderungInterview mit Markus Wetter und Ronnie Lieberherr

Mit Markus Wetter und Ronnie Lieberherr sprach Peider Härtli

Im Kontext zum Unternehmensziel Mitarbeiterförderung haben in der Zeitspanne von August bis Oktober dieses Jahres 131 Führungskräfte der Rhätischen Bahn in Land-quart und Samedan einen eintägigen Workshop zum Thema «FGLB-Gespräche» absolviert.

Frage an Markus Wetter, Leiter Personal (HR) a.i.Was waren die Beweggründe, einen solchen Work-shop durchzuführen?Die Mitarbeiterumfrage 2009 hat aufgezeigt, dass in der Führungsqualität ein Potenzial vorhanden ist, das es kontinuierlich weiter zu entwickeln gilt. Das Mitarbeiter-gespräch gehört zu den wichtigsten und gleichzeitig her-ausfordernsten Aufgaben einer Führungskraft. Einerseits fördert es, auf der Basis eines offenen und ehrlichen Feedbacks verbunden mit respektvollem Umgang, den enorm wichtigen Dialog zwischen Vorgesetzten und Mit-arbeitenden. Andererseits bringt dieses Gespräch Klarheit über die vereinbarten Leistungen und Ziele sowie über das Verhalten. Ferner gilt es Perspektiven aufzuzeigen und die Mitarbeitenden mit gezielten Massnahmen zu fördern.

Was war das Hauptziel dieses Workshops?Ziel war es, einerseits Klarheit über ein gemeinsames Ver-ständnis zu dieser Führungsaufgabe zu erhalten und an-dererseits die Führungskräfte optimal mittels eines ge-

zielten Trainings auf diese Gespräche vorzubereiten. Ferner dass sie dadurch die notwendige Sicherheit erlan-gen, um danach mit viel Motivation diese Gespräche an-zugehen und erfolgreich durchzuführen. Zudem ist dieser Workshop eine ideale Plattform, um die Etablierung der Feedbackkultur zu fördern.

Frage an Ronnie Lieberherr, Trainer/CoachDu bist seit Anfang August 2010 bei der Rhätischen Bahn als Trainer / Coach tätig. Als erste Aufgabe hast du diese Workshops konzipiert und durchgeführt. Worauf hast du bei der Konzipierung geachtet?Mir persönlich ist es immer sehr wichtig, dass erstens die Teilnehmenden ihre bisherigen Erfahrungen einfliessen lassen und besprechen können. Schliesslich hatten alle Führungskräfte mit sehr wenigen Ausnahmen schon sol-che Gespräche durchgeführt. Zweitens gehört es für mich dazu, dass gewisse wichtige Punkte, wie der Prozess der FGLB oder die Struktur der Gespräche, repetiert werden. Drittens braucht es ein aktives Trainieren von solchen Ge-sprächen, um die notwendige Sicherheit zu gewinnen. So wie ein Fussballer regelmässig Freistösse oder Eckbälle trainiert, damit sie im Spiel tatsächlich auch klappen, so soll auch eine Führungskraft solche Gespräche regelmä-ssig trainieren.

Frage: Wie beurteilst du das Engagement der Teilneh-menden?Der Grossteil der Teilnehmenden war interessiert, moti-viert und zeigte ein grosses Engagement. Mir gefiel, wie

Ronnie Lieberherr und Markus Wetter

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offen und ehrlich die Diskussionen stattfanden. Die In-puts wurden mit den eigenen Erfahrungen verglichen und in der Gruppe intensiv diskutiert.

Frage: Welches Feedback hast du von den Teilneh-menden erhalten?Die meisten äusserten sich positiv und empfanden den Tag einerseits als gute Repetition und andererseits als sehr wertvolle Plattform, um die gemachten Erfahrungen in diesem wichtigen Prozess auszutauschen und zu dis-kutieren. Ebenfalls als sehr wertvoll empfanden die Füh-rungskräfte die klaren Inputs zu Ablauf und Prozess aber auch die kritische Auseinandersetzung mit den Chancen und Gefahren dieses Führungsgesprächs. Die Gelegen-heit, in einem geschützten Rahmen gezielt Gesprächsse-quenzen zu trainieren und anschliessend von Kollegen ein wertvolles Feedback darüber zu erhalten, wurde sehr geschätzt. Auch dass zwei Workshops in Samedan durch-geführt wurden, stiess auf positive Resonanz.

Frage: Auch du wirst als Mitarbeiter an einem solchen FGLB-Gespräch teilnehmen. Was sind für dich persön-lich die wichtigsten Punkte?Von meinem Vorgesetzten erwarte ich, dass er sich für mich interessiert und sich entsprechend auf das Gespräch vorbereitet hat. Ich schätze es, wenn mein Vorgesetzter sich konstruktiv mit mir auseinander setzt. Ich möchte klare Aussagen erhalten, sowohl im positiven wie auch im negativen Sinn. Für mich ist es wichtig zu wissen, was genau ich betreffend Leistung und Verhalten beibehalten

und was ich ändern soll. Nur ungefähre Antworten wie «mehr Mühe geben…» oder «vielleicht ein bisschen we-niger…» nützen mir dabei wenig. Auf der anderen Seite möchte auch ich gerne meinem Vorgesetzten erzählen, wie ich den Arbeitsalltag oder auch ihn selber erlebe. In dieser Phase ist es mir wichtig, dass mein Vorgesetzter gut zuhört und nachfragt. Im optimalen Fall diskutieren wir dann gemeinsam, wie eine mögliche Weiterentwicklung aussehen oder was allenfalls an der Situation geändert werden könnte. Schliesslich wird mit diesem Gespräch auch die Basis für die kommende Zusammenarbeit ge-legt.

Frage an Markus WetterGehört die Mitarbeiterförderung auch im 2011 zu den wichtigen Themen?Natürlich und dies nicht nur im 2011. Um den steigen-den Anforderungen nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft gerecht zu werden, ist eine gezielte Förderung der Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung. Fer-ner gilt es die angestrebte Feedbackkultur in unserem Unternehmen zu etablieren und die Führungsqualität durch die Weiterentwicklung der Vorgesetzten in den im-mens wichtigen Persönlichkeits-, Sozial- und Führungs-kompetenzen zu optimieren.

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Am 1. Oktober 2010 wurde das Hotel Waldhaus am See in St. Moritz von Mitarbeitenden des Geschäftsbereiches Vertrieb geführt. 20 Zugbegleiter/innen und vier Kun-den- und Reiseberater/innen schlüpften für einen Tag in die Rolle als Rezeptionist, als Koch, als Housekeeper, als Lingerist oder als Serviceangestellter. Das angestammte Hotelpersonal mit ihrem Chef Claudio Bernasconi genoss während dessen einen Ausflug mit der Berninabahn. Das Hotel war ausgelastet und am Abend wurden 140 Nachtessen zubereitet und serviert. Ein unvergessliches Erlebnis, welches die Ziele zu Themen wie «Botschafter der RhB», «Dienstleistung» und «Teamwork» ideal un-terstützte.

Die Servicekette mal aus anderem Blickwinkel sehenDie Rhätische Bahn befördert jährlich über 10 Millionen Kundinnen und Kunden. Viele Gäste benutzen unser Transportangebot, um an ihren Ferienort im Kanton Graubünden zu gelangen. Für eine angenehme Anreise ist das Zugpersonal massgebend mitverantwortlich. Als Botschafter der RhB begegnen sie unseren Gästen am Puls und sorgen dafür, dass der Urlaub schon im Zug beginnt. Inwiefern weitere Leistungsträger, wie die Ho-tellerie um das Wohl unserer Touristen bemüht sind,

RhB-Team «übernimmt» HotelVon Eugen Cantieni

liess sich mit dieser Weiterbildung eindrücklich erfah-ren. «Ich werde mich nicht mehr so leicht über Mängel in der Bedienung ärgern», meint Kursteilnehmer Andreas Brot (Kunden- und Reiseberater in Davos Dorf) und drückt damit aus, was viele erkannten. Gute Dienstleistung zu erzielen, ist stressverbundene, harte Arbeit. Aber spä-testens wenn der Gast seine Zufriedenheit mit einem Lob oder einem speziellen Dank zum Ausdruck bringt, ist viele Mühe vergessen. Der Aufwand lohnt sich und gibt Befriedigung.

Es zeigt sich, dass Qualitätserbringung Teamwork vor-aussetzt und nur bei gutem Zusammenspiel aller Betei-ligten gelingt. Die Servicekette muss durchgängig und über alle Bereiche hinweg abgestimmt sein – sie ist nur so gut wie das schwächste Glied. Das Wohl unserer Gäs-te ist unser aller tägliche Verpflichtung. Die lehrreichen Ausbildungstage haben uns so in vielerlei Hinsicht wei-tergebracht. Äusserst motivierte Kursteilnehmer und ein unkonventioneller Hotelier (der ein solches Projekt überhaupt möglich macht), haben zum positiven Fazit beigetragen. Das Erlernte werden wir im direkten Kun-denkontakt einfliessen lassen.

Statements

Daniel Grünenfelder«Solche Kurse fördern die Motivation. Die Fahrgäste werden spüren, dass ich stolz auf meinen Arbeitgeber bin.»

Hotel Waldhaus am SeeAndreas Brot«Die Zusammenarbeit mit dem Zugpersonal war sensationell.Es war die beste Weiterbildung die ich je besucht habe.»

Sonja Aversa«Ich wünsche mir, dass die Weiterbildungskurse so ideenreich und unkonventionell bleiben.»

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RhB-Team «übernimmt» HotelVon Eugen Cantieni

Schulreferentendienst der Rhätischen BahnVon Emil Strub und David Camenisch

Schulreferent der RhB, was ist das?Begonnen hat alles 1960 bei der SBB. Die Grundidee bestand darin, dass man die Eisenbahn den Kindern in den Schulen näher bringen wollte. So bauten die SBB den Schulreferentendienst auf.

Anfangs 1978 fragte die SBB die RhB an, ob sie einen Schulreferentendienst im Kanton Graubünden aufbauen wolle. Nach einigen Informationen mit der SBB startete die Rhätische Bahn mit zwei Schulreferenten in das neue Abenteuer in den öffentlichen Schulen. Pioniere im Schulreferentendienst waren Gian Brüngger und Hans Sievi.

Die SBB unterstützt auch heute noch die Schulreferenten der RhB mit Ausbildung und Material. In all den Jahren waren bis zu vier Referenten jährlich bei der RhB in den Schulen unterwegs und das bis heute. Was für Aufgaben hat eigentlich der Schulreferent bei der RhB? Momentan sind wir drei Schulreferenten und haben uns den Kan-ton aufgeteilt.

Emil Strub: Landquart, ab Chur bis Bergün/AndeerDavid Camenisch: Prättigau und Surselva (Einsatz nach Bedarf)Franco Andreazzi: Engadin, Puschlav und Bergell

Auf Anfragen von Lehrern besuchen wir Schulklassen im Kanton Graubünden. Meistens nehmen dann die Lehrer mit ihren Schulklassen den öffentlichen Verkehr im Kan-ton Graubünden durch. So werden wir von den Lehrern

angefragt, ob wir über die RhB referieren können. Ent-weder gibt uns der Lehrer das Thema über die RhB vor oder wir können selber Lektionen zusammenstellen.

Mit was für Lektionen gehen wir in die Schulen?Die Lektionen werden dem Alter entsprechend zusam-mengestellt.

n Fragebogen über die RhBn Filme über die RhBn Bau Vereinalinien Dia Bahnbau der RhBn Reisen im Zugn Depotbesichtigung

Das sind nur einige Beispiele.

Welche Schulklassen besuchen wir?Wir bekommen Anfragen von der 1. Primarklasse bis zur 3. Oberstufe.Laut Statistik haben die Schulreferenten der RhB von 1978 bis Ende 2009 total 3839 Lektionen erteilt und das vor 41 233 Schülern. Das ergibt einen Durchschnitt von ca. 124 Lektionen pro Jahr.

Das stärkste Jahr war 1998. Da erteilten die Schulrefe-renten der RhB total 309 Lektionen vor 3074 Schülern.

Nach einem flauen Übergangsjahr 2009 ziehen seit An-fang 2010 die Anfragen wieder stark an.

Es ist immer wieder interessant zu sehen und zu hören, wie viel die Schüler eigentlich über die RhB Bescheid wissen.

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BGM: 225 Kilogramm abgespecktVon Rico Wenk und Roald Hofmann

Bereits in dritter Auflage ist dieses Jahr die Aktion «me-tabolic balance» mit grossem Erfolg durchgeführt wor-den. Die positive, wohltuende Wirkung des Programms hat sich herumgesprochen und im Hinblick auf die (vor-gesehene) Wiederholung im kommenden Jahr sind be-reits Anfragen über eine «Vorbuchungsmöglichkeit» eingegangen. Nachstehend einige Statements von der Ernährungsberaterin und zwei zufriedenen Kunden:Simone Widmer als Ernährungsberaterin: «20 Teil-nehmer/-innen konnten vom grosszügigen Angebot der RhB profitieren und durften erfolgreich am Programm mitmachen. Insgesamt speckten sie rund 225 kg (!) ab, verloren um den Nabel 194 cm und an Hüfte und Ober-schenkel schmolzen 139 cm resp. 87 cm weg – tolle Re-sultate.

Ausnahmslos berichten die Teilnehmer von guten Erfah-rungen, fühlen sich wohl und fit, entwickelten ein gutes Körpergefühl. Andere treten selbstbewusster auf und fühlen sich insgesamt attraktiver. Manche erlangten eine bessere Lebensqualität, indem sie nach kurzer Zeit bereits Medikamente reduzieren oder gar ganz einstel-len konnten.

Neue Lebensmittel und deren Kombinationen wurden ausprobiert und schätzen gelernt. Die Umstellung war kein «Kinderspiel» und verlangte viel Disziplin und Durchhaltevermögen. In den Gruppen fand ein reger Er-fahrungsaustausch statt und wirkte zusätzlich motivie-rend. Ich freue mich euch alle beim «refresher-Treffen» wieder zu sehen; die Daten werden noch kommuniziert.

RhB-Mitarbeiter Ezzedine Selmi meint: «Metabolic Ba-lance finde ich eine super Sache. Es wird einem bewusst gemacht, was gut und was schlecht ist für den Körper;

wir lernen uns richtig zu ernähren und dabei haben wir überfüssige Kilos verloren - eine rundum empfehlens-werte Sache! Unterstützt durch die Gewichtsreduktion ist mein Körper bedeutend leistungsfähiger als zuvor. Gewisse Teile der MB-Regeln halte ich bis heute bewusst bei und kann so mein Zielgewicht problemlos halten.»

Auch Andreas Mügeli vom Team QSV äussert sich sehr positiv und begründet seinen Teilnahmeentschluss da-mit: «Ich fühlte mich nicht mehr recht wohl, hatte zu-nehmend mehr Mühe beim Sport (Kondition) und woll-te einfach etwas für meine Gesundheit tun, bevor es zu spät ist.» Seine Erfahrungen schildert er wie folgt: «Die ersten Tage waren etwas hart, weil ich auf vieles ver-zichten musste (Brot, Käse, Fleisch usw.) und Gurken, Sonnenblumen- und Kürbiskerne zum Frühstück waren neu und gewöhnungsbedürftig. Ich staunte aber, wie schnell sich der Körper an die neue Ernährung und die kleiner gewordenen Portionen gewöhnt hat und wie schnell sich mein Gewicht reduzierte. Erstaunlich ist, dass man während der ganzen Zeit nie Hunger leiden muss. Es gibt genau die Portionen, welche unser Körper auch benötigt. Wenn man das gesetzte Ziel erreicht hat, braucht es aber sehr viel Disziplin um nicht in das alte «Fahrwasser» zu kommen.»

Angesprochen auf die Frage, wem er das Programm empfehlen möchte, meint Andreas ganz spontan: «Allen Kolleginnen und Kollegen mit Übergewicht, bei welchen der BMI überschritten wird, die zu hohen Blutdruck ha-ben und / oder sich nicht mehr wohlfühlen.»

Also ... wenn das keine Motivation sein soll, das neue Jahr mit etwas Neuem zu beginnen ...

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BGM: 225 Kilogramm abgespecktVon Rico Wenk und Roald Hofmann

Time out auf Rädern - Teil 4Von Marc König

Der undurchdringliche Dschungel und die Drogen-schmuggler überzeugen uns die Passage zwischen Ko-lumbien und Panama nicht auf dem Landweg zu be-schreiten.

Nach vier Tagen kolumbianische Zollformulare ausfüllen ist die Fahrzeugausfuhr geregelt. Wir genehmigen uns zum Abschied von Südamerika in der örtlichen Cervece-ria Aleman Weisswürste, Bratkartoffeln und Sauerkraut. Morgen treffen wir im Yachthafen unseren Gastgeber und Captain für die nächsten fünf Tage. Mit ihm – Israel de la Asuncion, einem Katalanen und selbst ernannten Frauenversteher – kann gar nichts schief gehen. Nach kurzer Anpassungszeit spielt der Magen auch wieder mit und die Zeit vergeht mit Essen, Schnorcheln und Lobster fangen fast zu schnell. Auf der Insel Porvenir, die zum Archipel San Blas gehört und vom Stamm der Kuna Indi-aner bewohnt ist, gibt es endlich wieder mal kühles Bier und dann auch noch den panamesischen Stempel in den Pass.

Das Überqueren einer Landesgrenze dauert in Mittel-amerika meist länger als die reine Fahrzeit durch das ganze Land. Sobald wir an einem Grenzort aussteigen, werden wir sofort umschwärmt von Einheimischen Hel-fern. Es sei zu schwierig für Gringos und gehe viel länger – für uns kein Problem nach so viel Übung!

Panamas offizielle Währung ist der US Dollar. Ausge-diente, gelbe US-Schulbusse und Ronald McDonalds sind weitere Anzeichen davon, wer in Panama City den Landvogt bestellt. Überdurchschnittlich viele US Ameri-kaner und Europäer lassen sich in Costa Rica nieder. Der Tourismus ist eine Goldgrube – bei den wunderschönen Stränden, hohen Vulkanen und Regenwälder ist das auch kein Wunder. In Nicaragua gibt es wieder mehr fürs

Geld. Sei es im Surfermekka San Juan del Sur, in der Ko-lonialstadt Granada oder auf der kleinen Vulkaninsel Omepete im Lago Nicaragua. El Salvador lassen wir sprichwörtlich links liegen und Honduras durchfahren wir zügig. Nach der Mayastätte Tikal in Guatemala nimmt unser Tempo wieder zu. Belize, die ehemalige Britische Kolonie ist speziell, aber irgendwie ist da nichts. In Me-xiko treffen wir auf die Ausläufer eines tropischen Sturms und Polizeikontrollen und nach fünf Tagen stehen wir auf einer der fünfspurigen Brücken welche in die USA führt im Grenzstau. Nach etwa eineinhalb Stunden stop and go im Auto und drei weiteren Stunden Schlangeste-hen sind wir endlich bei den blöden Fragen über Job, finanzielle Mittel und Zweck der Reise. Überraschender-weise ist Texas gar nicht so übel wie sein Ruf. Die Be-wohner sind freundlich und interessiert. Allerdings gehen wir hier – nicht zum letzten Mal in den USA – als Schweden durch: «... Switzerland ... aah, and how is life over there in Sweden?» «Äh, ja, very nice!»

Die Nationalparks Grand Canyon, Zion, Bryce, Arches, Rocky Mountains, Teton und Yellowstone rauben uns, nach all dem was wir bereits gesehen haben, immer noch den Atem. Von Seattle nach Alaska benützen wir ein Schiff des Alaska Marine Highway System. Das Ticket für das Auto kostete mehr als jenes von Europa nach Südamerika. In Alaska angekommen, sehen wir weder Russland noch Sarah Palin, jedoch das «Betreten verbo-ten» Schild bei den Ölbohrern von BP in Prudhoe Bay. Wir sind am nördlichen Ende unserer Reise angekom-men. In diesem Jahr haben wir 60›000 Kilometer im Landy gemacht, 16 645 Fotos geschossen und unzähli-ges erlebt. Wir haben zwar nicht alles gesehen, aber das was wir erlebt haben wird uns niemand mehr nehmen können.www.panamericanatour.ch

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Tikkal Mayaruine Panama Isla San Blas Prudhoe Bay

Rhätische Bahn InfoRetica, Nr. 4 / 2010

Fahrsicherheitskurs in CazisVon Roald Hofmann

Am 28. September haben sich 12 RhB-Mitarbeitende morgens um 07.45 Uhr beim Fahrsicherheitszentrum «DrivingGraubünden» eingefunden. Eine gewisse Span-nung und Nervosität war der quer durch alle Berufe ge-bildeten Gruppe förmlich anzusehen.

Nach Einschreibeformalitäten ging’s sofort mit einem kurzen, aber äusserst illustrativen Theorieteil zur Sache. Als Einstieg für den praktischen Teil draussen auf der Piste, wurden zuerst die wichtigsten Punkte in Sachen Sicherheit beim Autofahren zusammen rekapituliert.

Aufgeteilt in zwei Gruppen haben uns die beiden Inst-ruktoren Mario Engi und Jürg Roffler sukzessive in die Geheimnisse eines sicheren Fahrstils, des Bremsens aus voller Kraft und des Ausweichens beim Bremsmanöver eingeweiht. Dabei haben sie die Anforderungen laufend – aber für uns Teilnehmende fast unmerkbar – immer wieder etwas höher geschraubt und uns dadurch für das Fahren auf prekären Strassenverhältnissen fit getrimmt.

Trotz all der praktischen und sicherheitsunterstützenden Hilfsmittel wie ABS, EPC etc. zeigte sich schnell, dass das absolute A und O eines sicheren Fahrens zuallererst von der Geschwindigkeit und dann von einem vorausden-kenden und vorausschauenden Fahren abhängt. Sehr eindrücklich waren die Erlebnisse, wie bereits 1 – 2 km/h mehr, die Möglichkeit einer rechtzeitigen Brem-sung und eines sicheren Lenkens in kritischen Situatio-nen einschränken.

Nebst diesen absolut elementaren Erkenntnissen haben es die beiden Instruktoren bestens verstanden, uns Kursteilnehmern aus ihrem Erfahrungsschatz klar zu machen, woran man oft gar nicht denkt, was man vor langer Zeit einmal ganz anders gelernt oder in der Zwi-schenzeit ganz einfach verlernt hat.

Ein Kurs, der uns alle im wahrsten Sinne weitergebracht hat und von dem alle einhellig beeindruckt waren: zur Nachahmung empfohlen.

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2. «Miss Peugeot» – unbesiegbar auch in kritischen Situationen

1. Gewusst wie - Bremsen und Lenken auf glatter Strasse

3. Viel gelernt und das in guter Stimmung - Kompliment den Instruktoren

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2 3

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Fahrsicherheitskurs in CazisVon Roald Hofmann

Vapore vivoText von Christoph Benz, Fotos von Moreno Beti und Christoph Benz

Zu einem interessanten Ausflug trafen sich am frühen Morgen des 24. September 2010 acht aktive und pensi-onierte RhB-ler – Adriano Braun (pens. Depotchef Pont-resina), Karli Wohlwend (pens. Lokführer Pontresina), Franco Compagnoni (Lokführer Poschiavo), Felice Mar-chesi (Lokführer Pontresina), Giordano Crameri (Lokfüh-rer Pontresina), Hans Meier (Lokführer Pontresina), Mo-reno Beti (Lokführer Pontresina) und Christoph Benz (Lokführer Pontresina) – in Pontresina, um eine italieni-sche Modellbaugruppe in Milano zu besuchen. Der 1998 gegründete Verein, welcher sich Gruppo 835 nennt, kam durch das erste Modell, einer italienischen Dampflok mit der Betriebsnummer 835.348 im Massstab 1:11, zu sei-nem Namen. Kontakte zur RhB entwickelten sich dank den alljährlich durchgeführten Dampfschneeschleuder-fahrten am Bernina, an welchen einige der Gruppenmit-glieder teilgenommen haben. Im Rahmen der Hobby Model Expo im Parco esposizioni Novegro in unmittelba-rer Nähe zum Flugplatz Milano Linate ergab sich für uns die Gelegenheit, die Gruppo 835 und ihre zahlreichen, selbstgebauten Modelle zu besuchen. Die Modellbahner betreiben dort eine Parkanlage mit einer Gesamtlänge von rund 700 m fest verlegter Schienen inklusive einer über mehrere Gleise zugänglichen Remise mit Werkstät-te. Die Spurweiten betragen 5 Zoll (127 mm) und 7 Zoll (184 mm), pro Spurbreite kann auf einem eigenen Rund-kurs gefahren werden. Von Rasen überwucherte Geleise und die vorbildgetreu nachgebildeten, für Italien typi-schen Weichenstellhebel geben dem Bahnhof, wo beide Linien zusammenkommen, ein besonderes Flair. Wir merken schnell: hier wird mit Herzblut gearbeitet. Das fällt besonders an den bis ins letzte Detail gebauten, voll funktionsfähigen Dampflok-Modellen auf, welche uns von den stolzen Erbauern vorgeführt und erklärt wurden. Manch einer hat Jahre dafür gebraucht. Jedes einzelne Teil, ja selbst tausende von Schrauben, wurden in be-wundernswerter, minutiöser Kleinarbeit hergestellt. Die meisten Dampflokmodelle haben italienische, britische oder amerikanische Vorbilder, aber auch eine «Mallet» der RhB, welche einst schwere Züge über die Albulastre-cke zogen, stand in der Remise der Gruppo 835. Im Vor-bild längst ausgestorben, wurde die perfekte Nachbil-dung der G 2/3 + 2/2 28 gerade für das Fahrprogramm

am Nachmittag angeheizt. Doch für noch mehr Heimat-gefühle sorgte ein Modell unseres «Diesels» Gem 4/4 802, welches der Präsident der Gruppo 835, Loris Tone-guzzo, als bekennender Fan dieser RhB-Maschine gebaut hat. Leider befand sich diese Lok gerade in Revision, doch selbst als Standmodell mit demontierten Drehge-stellen machte sie eine gute Figur. Nach einer kurzen Vorstellrunde und einigen erläuternden Worten des Prä-sidenten kamen wir bei einem Glas Prosecco mit den an-wesenden Gruppenmitgliedern – die meisten sind / wa-ren selbst Eisenbahner bei den Italienischen Staatsbahnen – ins Gespräch, bevor wir vor dem Mittagessen noch ei-nen Abstecher in die Hallen der offiziellen Modellaus-stellung machten, wo nebst Eisenbahnen auch Schiffe, Autos, Flugzeuge und Helikopter verschiedenster Grössen gezeigt und zum Kaufen angeboten wurden.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen, welches uns die Gruppo 835 freundlicherweise offerierte, begann der nachmittägliche Fahrbetrieb auf der grossen Parkanlage. Während die einen von uns interessiert am Aufheizen der Dampfloks teilnahmen, erweckte ein akkubetriebe-nes Modell eines modernen Schnellzuges der FS bei den Anderen grosses Interesse, und da hier das ganze Vor-heizprozedere entfällt, konnte nach einer kurzen Inst-ruktion sofort losgefahren werden. Obwohl wir alle im Berufsalltag mit Zügen fahren / gefahren sind, bescherte es uns ein besonderes Vergnügen, auf der schnittigen E 402 ein paar Runden durch den Park zu drehen, das Kind im Manne eben… Anspruchsvoller gestalteten sich die Fahrten mit der RhB-«Mallet» – unsere Dampfschnee-schleuder-Führer waren hier klar im Vorteil. Die freund-schaftliche, zuvorkommende und unkomplizierte Be-treuung der Italiener, welche uns auf ihren mühevoll hergestellten Modellen Runde für Runde drehen liessen, machten den Ausflug nach Milano zu einem besonderem Erlebnis. Ist es doch alles andere als selbstverständlich, die wertvollen Fahrzeuge eigenhändig bedienen zu dür-fen! Kein Wunder kam der Abschied viel zu schnell, und wieder unterwegs Richtung Heimat waren wir uns alle einig, das wir uns mit einer Einladung der Italiener zu uns in die Schweiz für den erlebnisreichen Tag revan-chieren werden! Il vapore vive – e unisce!

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Weihnachtsanlass der F-MWVon Miriam Graf

Wie jedes Jahr musste der/die Lernende der F-MW den Weihnachtsanlass organisieren. Auch bei mir machte man da keine Ausnahme. Schon im August wurde mir meine Aufgabe bekannt gegeben. Ich freute mich, da ich gerne organisiere, war aber auch ein wenig ängst-lich, da ich noch nie einen Anlass für so viele Leute or-ganisiert habe. Zuerst einmal stellte sich die Frage, was wir überhaupt machen. Ich musste meiner Berufsbild-nerin und dem Chef fünf Vorschläge präsentieren. Ge-meinsam entschieden wir uns für das Thema «Pasta sel-ber machen». Somit konnte die Organisation beginnen. Ich entschied mich für das Motto «La bella Italia». Im Oktober informierte ich meine Mitarbeitenden, wann der Anlass stattfinden und was das Thema sein wird. Wo der Anlass stattfinden sollte, blieb eine Überraschung. Einige Mitarbeitenden waren sehr neugierig, doch ich hielt dem Druck stand.

Plötzlich war der 3. November und ich wurde langsam nervös. Habe ich alles richtig gemacht? Wird es ein schöner Abend? Ich war voller Fragen.

Um 16.00 Uhr trafen wir uns dann endlich und ich teil-te alle in Gruppen ein. Jede Gruppe erhielt dann ein Quiz. Wenn sie es richtig gelöst hatten, sollte der Stand-ort, nämlich das Personalrestaurant als Lösungswort he-rauskommen. Schon nach kurzer Zeit kamen die Ersten und ich vermute, das iPhone wurde aktiv benutzt. Ich erklärte, was wir genau machen und schon gingen alle

voller Motivation ans Werk. Am Anfang war alles ein bisschen konfus, aber mit der Zeit gewöhnten sich alle an ihre Arbeit.

Insgesamt wurde gut gearbeitet aber es wurden auch einige Pausen gemacht. Ich denke es hatten alle Spass. Vor allem die Dessert-Gruppe war sehr fröhlich. Es wur-de sogar ein neuer Lagerartikel angefertigt. Überhaupt entwickelten sich hier Ideen wie man einen Cake gestal-ten kann, so was habe ich noch nie gesehen.

Das Abendessen war sehr gut. Wir haben uns ein wenig bei der Menge verschätzt, aber so mussten sich einige keine Gedanken mehr für das Mittagessen am nächsten Tag machen. Die Stimmung war immer gut. Während des Abendessens wurde geredet und gelacht.

Anschliessend sassen wir noch ein bisschen gemütlich beisammen. Allerdings mussten wir schon bald mit dem Aufräumen beginnen. Da hatten es auf einmal einige sehr eilig den Zug zu erwischen. Aber trotzdem hatten wir die Küche bald sauber. Es war ein schöner Abend und ich bekam am nächsten Tag ein paar gute Rückmel-dungen.

Für mich war der Anlass eine gute Erfahrung. Ich habe viel dabei gelernt. Es war auch interessant, meine Mit-arbeitenden von einer anderen Seite kennen zu lernen.

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Generalversammlung des ESV RätiaVon Jürg Boner

Am Samstag, 23. Oktober 2010, fand im Hotel Restau-rant Sternen in Domat Ems die 67. Generalversammlung des ESV (Eisenbahner Sportverein) Rätia statt.

Der Präsident konnte eine stattliche Anzahl der rund 240 Mitglieder in Domat Ems begrüssen. Die Traktanden wurden speditiv behandelt. Dem gesamten Vorstand wurde für seine geleistete Arbeit Decharge erteilt. Die zu wählenden Vorstandsmitglieder wurden einstimmig ge-wählt.

Unser Präsident Jürg Bebi hat sich im Jahresbericht zum Thema «Nachwuchs» in den verschiedenen Sparten ge-äussert.

Hier ein kleiner Auszug:Geschätzte Vereinsmitglieder, wir steigen in das 68. Ver-einsjahr und ich in meiner Präsidentenfunktion beende bereits das 17. Jahr. 17 Jahr blondes Haar, so stehst du vor mir: Viele von euch mögen sich noch an den Hit von Udo Jürgens erinnern. Bei mir wird es wohl eher heissen «17 Jahr graues Haar und er steht immer noch hier». Doch keine Angst so lange wie ich bereits hier gestanden bin, werde ich es nicht mehr tun.

Obwohl es auch seinen Vorteil hat (ich spreche jetzt aus Sicht des Präsidenten), schon relativ lange Präsident zu sein. So habe ich beispielsweise im Bericht 2002 nach-gelesen, dass der Verein schon bald ins Pensionierungs-alter kommt, der Vorstand schon über lange Zeit eine sehr grosse Kontinuität hat und der Präsi mit 10 Präsidi-aljahren auch nicht mehr der Amtsjüngste ist. Wie sieht es acht Jahre später aus? Ich meine so wie es typisch für uns «Bergler» ist: Es ist mehr oder weniger alles noch beim Alten.

Jetzt kann und muss man sich natürlich berechtigter-weise die Frage stellen, ob hier «Sesselkleber» am Werk sind. Es wäre schlecht, wenn dem so ist und wir, hervor-gerufen durch eine gewissen «Blindheit», nach wie vor der Meinung sind, dass der Vorstand nur so vor Jugend-lichkeit strotzt. Wenn dem so ist, so seid jedoch auch ihr liebe Mitglieder in die Verantwortung eingebunden und aufgefordert, uns auf einen solchen allfälligen Miss-stand aufmerksam zu machen.

Liebe Mitglieder – auch im Winter gibt es Aktivitäten im ESV-Rätia, siehe aktuelles unter www.esvraetia.ch. Bes-ten Dank und auf bald.

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Beförderungen

Pensionierungen

Personalchronikvom 2. September – 1. Dezember 2010

Toni Ambühl als Praktikant, ChurKarl Büsser als Fahrdienstleiter, LandquartPatricia Breitenmoser als Leiterin Railservice, ChurReto Conrad als IT Projektleiter, ChurMarcus Dacal als Verkehrswegbauer, Ilanz Kurt Fliri als Bahnbetriebsangestellter, St. MoritzArmin Flury als Leiter Erneuerung, LandquartOrlando Lopes als Betriebsangestellter, St. MoritzAgnes Simmen-Götz als Sachbearbeiterin, ChurLukas Studer als Praktikant, Chur

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !

Bruno Bollhalder als Betriebsüberwacher, LandquartPatrizia Ehrbar-Grossenbacher als Leiterin Vertrieb Region, ChurAndreas Gfeller als Sachbearbeiter, ChurBrigitte Grimm als Kunden- und Reiseberaterin, Bergün/Br.Jürg Hertner als Projektleiter, ChurSusanne Jäger-Hugentobler als Kunden- und Reiseberaterin, ChurMichael Paul Kälin als Disponent NPS, LandquartDoris Limacher als Verkehrswegbauerin, PontresinaMichele Rada als Spezialhandwerker, SamedanAndry Stefani als Zugbegleiter, Samedan

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !

Franco Compagnoni, Lokführer, PoschiavoHansjürg Kaufmann, Lokführer, Landquart

A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !

René Arpagaus zum Fachmeister Fahrleitung, LandquartGiuliano Crameri zum Fachmeister-Stellvertreter SA, Samedan

H E R Z L I C H E G R A T U L A T I O N !

Eintritte

Austritte

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Dienstjubiläen

H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !

Giuseppe BetiLokführerPoschiavo

Vincenzo BondolfiVisiteurSt. Moritz

Anton FrickerLehrlokführerLandquart

Bernhard SieberLehrlokführerLandquart

25 DienstjahreReto Mathiuet, Lokführer / Disponent, LandquartMartin Meuli, Lokführer, LandquartAvni Sinani, Gruppenleiter Stellvertreter, ChurMario Vinzens, Fachspezialist Netzplanung, Landquart

40 Dienstjahre

2011

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RhB in-team

27.08.2010 Martin Heim, Kondukteur, Chur, mit Sabrina Villar27.08.2010 Patrik Thoma, Projektleiter/Engineering, Chur, mit Lukretia Lechner28.08.2010 Roger Niederöst, Betriebsangestellter, St. Moritz, mit Mine Tepe07.10.2010 Dejan Tujkic, Betriebsangestellter, St. Moritz, mit Danijela Trailovic

Korrektur13.08.2010 Thomas Mengelt, Lokführer, Landquart, mit Alexandra Deplazes

13.06.2010 Chiara, des Carlo Lucini, Lokführer-Anwärter, Landquart10.08.2010 Mia, des Daniel Brühwiler, Rangiermeister, Landquart13.08.2010 Aaron, des Flavio Bruno Zala, Spezialmonteur, Samedan04.09.2010 Iria, der Vera Stiffler, Leiterin Marketingkommunikation, Chur16.09.2010 Matthias, des Steve Nef, Ausbildner Lokführer, Landquart29.09.2010 Isabelle, des Graziano Crameri, Spezialhandwerker, Poschiavo01.10.2010 Andrina Sara, des Stephan Lüthi, Lokführer, Samedan04.10.2010 Kaijo, des Roland Studer, Betriebsüberwacher, Landquart08.11.2010 Laura, des Carlo Däscher, Leiter Produktmanagement, Chur

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WortspielVon Heinz Maurer, Zugbegleiter, Chur

Achtung! In der Wortliste Unterstrichenes ist im Buchstabengitter nicht aufgeführt

Wortspiel von Heinz Maurer, Zugbegleiter, Chur

Voralpen-Express: Luzern - Romanshorn

R N P B I B E R B R U G G R E B R E N I E T S H A

I O G N A N T T E T N E U N I S A M S T A G E R N

C K T N E G G A H O E H R C R O N L T E O R T Y S

K I V H E I M R T C N C K L E E I E A P I H K V T

O F H N E E U Z R E A A R G Y W Z R L S G S C H E

N F A Y O N S E G V W N O R G I T U A O A F I U I

E E B V T K T N P I N Z S G O E X U L T U N W M N

L A A X J N I H E N A U O S N M R D T R T M F I E

I F K V I L A R U S V R S P E O A E Z E A R I E B

W P U H L U Z R E R B O N G D U L N B K E L W H R

H B K O B L B C I M M E G O I S K E S I F H T S U

C L B L I T H E U A H E U M F E L O E H B Y T R N

S U A E L U D C L C N C M G S I T N A U O W U E N

N M B A Y M H T A E Y E S C W U B S E V T R T G A

E E K N A E M H U B N D H S E A D T N T S S N E D

G N E T N A C K N S N A R R C R T G U E R P Z D E

G A T L T S I E E E C E K H I E A T E U T U A A R

E U L T I R B E D H P H T D K L F T W F R H R C N

A G E L C U B R E P E C S T L L L J S I E B C H A

H U R H T E U N A I V A D E I O R H C S L A K I I

F E L S R H E R L E N U N Z A W S O H P I S Y S L

M O G E L S B E R G O F I G E L L E D N I H C S A

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ALTMATT HAEGGENSCHWILWINDEN NEUKIRCHEGNACH UZNACH ARTH GOLDAU ST. GALLENHAGGEN PFAEFFIKONSZ HERISAU WATTWIL BIBERBRUGG HURDEN RAPPERSWIL WILENBEI WOLLERAU BIBEREGG RIEDMATT WITTENBACH BLUMENAU IMMENSEE ROGGWILBERG WOLLERAU BOLLINGEN ROMANSHORN BRUNNADERNNECKERTAL KALTBRUNN ROTHENTHURM KUESSNACHTAM RIGI DEGERSHEIM SAMSTAGERN LICHTENSTEIG SATTELAEGERI ST. GALLEN-ST.FIDEN LUZERN SCHACHENBT FREIENBACHSOB SCHINDELLEGIFEUSISBERG MEGGEN SCHMERIKON ST.GALLEN MERLISCHACHEN STEINERBERG MOGELSBERG STEINEBRUNN GUEBSENSEE MUOLEN

Wortspiel von Heinz Maurer, Zugbegleiter, Chur

Voralpen-Express: Luzern - Romanshorn

R N P B I B E R B R U G G R E B R E N I E T S H A

I O G N A N T T E T N E U N I S A M S T A G E R N

C K T N E G G A H O E H R C R O N L T E O R T Y S

K I V H E I M R T C N C K L E E I E A P I H K V T

O F H N E E U Z R E A A R G Y W Z R L S G S C H E

N F A Y O N S E G V W N O R G I T U A O A F I U I

E E B V T K T N P I N Z S G O E X U L T U N W M N

L A A X J N I H E N A U O S N M R D T R T M F I E

I F K V I L A R U S V R S P E O A E Z E A R I E B

W P U H L U Z R E R B O N G D U L N B K E L W H R

H B K O B L B C I M M E G O I S K E S I F H T S U

C L B L I T H E U A H E U M F E L O E H B Y T R N

S U A E L U D C L C N C M G S I T N A U O W U E N

N M B A Y M H T A E Y E S C W U B S E V T R T G A

E E K N A E M H U B N D H S E A D T N T S S N E D

G N E T N A C K N S N A R R C R T G U E R P Z D E

G A T L T S I E E E C E K H I E A T E U T U A A R

E U L T I R B E D H P H T D K L F T W F R H R C N

A G E L C U B R E P E C S T L L L J S I E B C H A

H U R H T E U N A I V A D E I O R H C S L A K I I

F E L S R H E R L E N U N Z A W S O H P I S Y S L

M O G E L S B E R G O F I G E L L E D N I H C S A

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ALTMATT HAEGGENSCHWILWINDEN NEUKIRCHEGNACH UZNACH ARTH GOLDAU ST. GALLENHAGGEN PFAEFFIKONSZ HERISAU WATTWIL BIBERBRUGG HURDEN RAPPERSWIL WILENBEI WOLLERAU BIBEREGG RIEDMATT WITTENBACH BLUMENAU IMMENSEE ROGGWILBERG WOLLERAU BOLLINGEN ROMANSHORN BRUNNADERNNECKERTAL KALTBRUNN ROTHENTHURM KUESSNACHTAM RIGI DEGERSHEIM SAMSTAGERN LICHTENSTEIG SATTELAEGERI ST. GALLEN-ST.FIDEN LUZERN SCHACHENBT FREIENBACHSOB SCHINDELLEGIFEUSISBERG MEGGEN SCHMERIKON ST.GALLEN MERLISCHACHEN STEINERBERG MOGELSBERG STEINEBRUNN GUEBSENSEE MUOLEN

Wortspiel von Heinz Maurer, Zugbegleiter, Chur

Voralpen-Express: Luzern - Romanshorn

R N P B I B E R B R U G G R E B R E N I E T S H A

I O G N A N T T E T N E U N I S A M S T A G E R N

C K T N E G G A H O E H R C R O N L T E O R T Y S

K I V H E I M R T C N C K L E E I E A P I H K V T

O F H N E E U Z R E A A R G Y W Z R L S G S C H E

N F A Y O N S E G V W N O R G I T U A O A F I U I

E E B V T K T N P I N Z S G O E X U L T U N W M N

L A A X J N I H E N A U O S N M R D T R T M F I E

I F K V I L A R U S V R S P E O A E Z E A R I E B

W P U H L U Z R E R B O N G D U L N B K E L W H R

H B K O B L B C I M M E G O I S K E S I F H T S U

C L B L I T H E U A H E U M F E L O E H B Y T R N

S U A E L U D C L C N C M G S I T N A U O W U E N

N M B A Y M H T A E Y E S C W U B S E V T R T G A

E E K N A E M H U B N D H S E A D T N T S S N E D

G N E T N A C K N S N A R R C R T G U E R P Z D E

G A T L T S I E E E C E K H I E A T E U T U A A R

E U L T I R B E D H P H T D K L F T W F R H R C N

A G E L C U B R E P E C S T L L L J S I E B C H A

H U R H T E U N A I V A D E I O R H C S L A K I I

F E L S R H E R L E N U N Z A W S O H P I S Y S L

M O G E L S B E R G O F I G E L L E D N I H C S A

Achtung! In der Wortliste Unterstrichenes ist im Buchstabengitter nicht aufgeführt

ALTMATT HAEGGENSCHWILWINDEN NEUKIRCHEGNACH UZNACH ARTH GOLDAU ST. GALLENHAGGEN PFAEFFIKONSZ HERISAU WATTWIL BIBERBRUGG HURDEN RAPPERSWIL WILENBEI WOLLERAU BIBEREGG RIEDMATT WITTENBACH BLUMENAU IMMENSEE ROGGWILBERG WOLLERAU BOLLINGEN ROMANSHORN BRUNNADERNNECKERTAL KALTBRUNN ROTHENTHURM KUESSNACHTAM RIGI DEGERSHEIM SAMSTAGERN LICHTENSTEIG SATTELAEGERI ST. GALLEN-ST.FIDEN LUZERN SCHACHENBT FREIENBACHSOB SCHINDELLEGIFEUSISBERG MEGGEN SCHMERIKON ST.GALLEN MERLISCHACHEN STEINERBERG MOGELSBERG STEINEBRUNN GUEBSENSEE MUOLEN

GRÜSCH-DANUSA UND DAS KINDERGLÜCK Das ganz grosse Kinderglück befin-det sich auf 1800 Metern Höhe und misst 36 Meter. Auf Grüsch-Danusa gibt’s viel Kinderspass.

SKIPISTE MIT DIREKTEM BAHNANSCHLUSSDie Bettmeralp an der Matterhorn-Gotthard-Strecke bietet: unzähli -ge Pisten, Sonne à discrétion und atemberaubende Blicke.

WINTERWANDERN IM DOM-LESCHGER VORFRÜHLING Zwischen Scharans und Paspels kommt der Frühling ein bisschen früher als anderswo. Man wandert noch im Winter durch den Frühling.

BESSER ALS KINO: MINSCHUNSMinschuns liegt abseits der gros-sen Zentren und hat deshalb gross-artige Naturschönheiten zum Be - staunen und Erleben.

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