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Herz -Jes u-Missionare - Startseite · PDF fileder rhythmische Chor Wals und die Gruppe...

Date post: 30-Jan-2018
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Eigenteil Ihrer Ordensgemeinschaft im Missionsmagazin kontinente • 1-2011 Herz-Jesu-Missionare 1-2011 HERZ-JESU-MISSIONARE I Wovon dieses brasilianische Mädchen wohl träumt? Vielleicht von einer Kirche, die ihr Hoffnung gibt und die für sie da ist - in allen Lebens- lagen. Das darf dieses Mäd- chen, das dürfen alle Men- schen von der Kirche erwarten, denn so hat Jesus bestimmt seine Kirche gewollt. P. Hans Schmid erzählt in dieser Ausgabe auch von seinen Kirchenträumen. Und er beruft sich dabei auf Jesus. Für P. Hans bedeutet Seelsor- ge in erster Linie „Menschen- sorge“. Noch ein anderer Mitbruder kommt zu Wort. P. Paul Ver- bruggen ist der neue Obere der Herz-Jesu-Missionare in drei Ländern Afrikas. Eine recht große Verantwortung, die er hat angesichts der enormen Herausforderungen, die an- stehen. Liebe Leserinnen und Leser, am Beginn diese neuen Jahres wünschen wir Ihnen eine gesegnete Zeit und dass einige Ihrer Hoffnungen und Träume in Erfüllung gehen mögen. Mit herzlichen Grüßen Ihr Pater Manfred Liebe Leserinnen, liebe Leser! Foto: Landrichinger
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Page 1: Herz -Jes u-Missionare - Startseite · PDF fileder rhythmische Chor Wals und die Gruppe Latinoameri-canto. Am Samstag war das Thema EineWeltundDialogderReli-gionen.ProfessorFranzGmai-ner-Pranzlhielteinenhervor

Eigenteil Ihrer Ordensgemeinschaft im Missionsmagazin kontinente • 1-2011

Herz-Jesu-Missionare

1-2011 HERZ-JESU-MISSIONARE • I

Wovon dieses brasilianischeMädchenwohl träumt?Vielleicht von einer Kirche,die ihr Hoffnung gibt und diefür sie da ist - in allen Lebens-lagen. Das darf diesesMäd-chen, das dürfen alleMen-schen von der Kirche erwarten,denn so hat Jesus bestimmtseine Kirche gewollt.

P. Hans Schmid erzählt indieser Ausgabe auch vonseinen Kirchenträumen. Under beruft sich dabei auf Jesus.Für P. Hans bedeutet Seelsor-ge in erster Linie „Menschen-sorge“.

Noch ein andererMitbruderkommt zuWort. P. Paul Ver-bruggen ist der neue Obere derHerz-Jesu-Missionare in dreiLändern Afrikas. Eine rechtgroße Verantwortung, die erhat angesichts der enormenHerausforderungen, die an-stehen.

Liebe Leserinnen und Leser,amBeginn diese neuen Jahreswünschenwir Ihnen einegesegnete Zeit und dass einigeIhrer Hoffnungen und Träumein Erfüllung gehenmögen.

Mit herzlichen GrüßenIhr PaterManfred

Liebe Leserinnen,liebe Leser!

Foto:Landrichinger

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II •HERZ-JESU-MISSIONARE 1-2011

INTERVIEW

IMDIENSTDERMITBRÜDER

Was sind für dich und die UAF die größtenHerausforderungen in den nächsten Jah-ren?Die Herausforderungen hängen mit denSchwierigkeiten zusammen. Wir müssen inden nächsten Monaten einen Superior fürden Kongo finden, die Versammlung derUAF, welche im April 2011 in Kamerun seinwird,muss vorbereitet, neue Statuten für dieUAF müssen entworfen werden und nichtzuletzt müssen wir Verantwortliche für dieAusbildung unddieVerwaltung gut vorberei-ten.Nochwesentlicher ist,Mitbrüdern zu helfen,aus einer momentanen Krise herauszukom-men. Nach einigen Jahren Einsatz in der Pas-toral sind manche enttäuscht: sie merken,dass nicht alles so ist, wie sie es sich erwartethaben, ihre Träume gehen nicht in Erfüllung.Manche haben die Lust am Arbeiten verlo-ren; einige wollen deshalb austreten.Es geht also darum, diesen Mitbrüdern zu

helfen, den Sinn ihrer Ordensberufung wie-der zu finden und in ihrer Hingabe an dasReich Gottes glücklich zu werden. Sie müs-sen von der Selbstsuche zur Suche nach Gottkommen. Das ist nie einfach.

Ein Superior hat die Möglichkeiten, Sa-chen zu verändern. Wo siehst du Hand-lungsbedarf?Die Union ist auf demWeg, eine Pro-Provinzzuwerden. Damüssen entsprechende Struk-turen geschaffen werden. Aber das schwie-rigste ist, Einstellungen in den Köpfen zu än-dern.Um die größere Selbstständigkeit gut zu ver-walten, braucht es eine gewisse religiöse Rei-fe. Vor allem, wenn es um Entscheidungsfin-dung geht, um die Ernennung von Oberen,die Verfügbarkeit von Mitbrüdern und die fi-nanzielle Verwaltung.Andererseits werden unsere pastoralenTätigkeiten immer umfangreicher. In den

Anfangsjahren der UAF lag das Hauptaugen-merk auf der Ausbildung, später kamen Pfar-reien dazu, in den letzten Jahren haben wirmit Schulen begonnen; einige Mitbrüder ge-ben regelmäßig Exerzitien. Diese Entwick-lungen wurden notwendig. Wenn die Diöze-sen genügend Priester haben, werden diesein der Pfarrarbeit eingesetzt. Die Bischöfebitten dann die Ordensleute, neue Aufgaben-felder zu übernehmen: Schulen, Straßenkin-der, Erwachsenenbildung, Medien. Das sindwichtige Bereiche, aber es braucht auch einespezielle Ausbildung dafür.

Ein anderer Wandel steht auch an: es gibtimmer weniger europäische Mitbrüder,das Durchschnittsalter derjenigen, die inAfrika Dienst tun, wird immer höher. Wiewirkt sich das aus?In der UAF haben wir zurzeit 50 afrikanischeMitbrüder und 15 europäische. Und die eu-ropäischenwerden von Jahr zu Jahr weniger.IhrWeggang ist einVerlust inmancherleiHin-sicht. Ich denke an ihre Erfahrung und Kom-

Neuer Superior für AfrikaP. Paul Verbruggen ist belgischer Herz-Jesu-Missionar undMitglied der Französischsprachigen AfrikanischenUnion (UAF).Seit vielen Jahren ist er in Afrika undwar in dieser Zeit als Professor an verschiedenenHochschulen imKongo, in Kamerun undSenegal sowie als Ausbildungsleiter undNovizenmeister tätig. Seit Anfang August 2010 ist er Superior der Union.

P. Paul Verbruggen, der neue Superior der Fran-zösischsprachigenAfrikanischenUnion derMSC.

P. Paul (links) zusammenmit seinemVorgänger, P. BrunoKuen, bei der Feier der Amtsübergabe.

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1-2011 HERZ-JESU-MISSIONARE • III

petenz, ihre Beziehungen und natürlich auchan die finanziellen Mittel dank ihrer Wohltä-ter. Der Rückgang der europäischen Mitbrü-der ist überschaubar; wir haben also Gott seiDank Zeit, die afrikanischen Mitbrüder aufdie anstehenden Aufgaben vorzubereiten.Bei der Ausbildung liegt die Verantwortungfast schon ganz in afrikanischen Händen.

Es gibt sicher auch Positives zu erzählen,wenn du an die UAF und deine Mitbrüderdenkst.Ja, selbstverständlich. Dieser Übergang vonden europäischen zu den afrikanischen Mit-brüdern ist sicher das erfreulichste. Nach-dem ich über 20 Jahre die jungen Mitbrüderausgebildet habe, sehe ich sie jetzt bei derPastoral. Das Vertrauensverhältnis, das sicheinst gebildet hat, erleichtert meinen Zu-gang zu ihnen. Ich treffe viele Mitbrüder, diein ihrer Arbeit aufgehen oder sich mit Be-

geisterung darauf vorbereiten. In unserenAusbildungshäusern leben vielversprechen-de junge Leute. Nachdem wir aus den Feh-lern mancher älterer afrikanischer Mit-brüder gelernt haben, werden die Jüngerenbesser auf ihre Arbeit vorbereitet.

Die Ordensprovinzen Belgien, Süd-deutschland/Österreich und Frankreichhaben in den drei Ländern die Missionsar-beit begonnen. Was wird in den nächstenJahren die Rolle dieser „Mutterprovinzen“sein?Wir hoffen, dass diese europäischen Provin-zen uns helfen können bei der Finanzierungteurer Projekte. Mit guten Verbindungen zuHilfswerken in Europa ist das viel leichter.Wir vergessen nicht, dass es besonders dieMutterprovinzen sind, welche großherzigihren Beitrag für die Ausbildung der jungenMitbrüder leisten. Das wichtigste aber ist,dass die Mutterprovinzen Vorbilder im Or-densleben sind, was Gebet, Gemeinschafts-leben, einfachen Lebensstil und Verfügbar-keit betrifft.Übrigens kann die UAF auch den Mutterpro-vinzen helfen. Vor kurzem haben wir zweiMitbrüder nach Issoudun/Frankreich und ei-nen nach Rom geschickt, um in der Seelsor-gearbeit und im Generalat zu helfen. DiesePartnerschaft ist für beide SeitenvonNutzen.Nicht nur, dass siewichtigeDienste überneh-men, sie lernen auch viel für ihren späterenEinsatz in Afrika.

Interview geführt von P. Manfred Oßner

Zur FranzösischsprachigenAfrikanischenUnion (UAF) gehören die

DemokratischeRepublik Kongo, Senegal undKamerun. DieMitbrüder ausBelgien,

Frankreich/Schweiz und Süddeutschland/Österreich haben die Union 1984 vor allem

imHinblick auf die AufnahmeeinheimischerKandidaten gegründet. DasNoviziat

imKongo und das Theologiestudium inKamerun ist für alle gemeinsam.

P. Paulmit den jungenMitbrüdern in Yaounde. Viele Jahre langwar er in der Ausbildung tätig und kenntdeshalb die afrikanischenHerz-Jesu-Missionare.

Karte:Perconte/Wikipedia

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IV•HERZ-JESU-MISSIONARE 1-2011

In einem Missionsmagazin dürfen sicherauch einmal die „Ansichten eines Clowns“oder die Träume eines Missionars unsererKirche geäußert werden. Wir sehen uns jaselbst als die Propagandisten, als die Aus-hängeschilder dieser religiösen Gesellschaft.Auf solchen Plakaten will man natürlich nurSchönheiten, will man Models sehen. Wirfreuen uns über eine „schöne Kirche“, die ei-ne gute Nachricht für den Menschen ist; wirleiden mit jeder vergilbten Strahlkraft derKirche.

Wie sieht es heute aus, das Ideal, daswir „bisan die Grenzen der Erde“ tragen wollen?

Wir als Kirche sehen uns als Kinder Gottes.Unser ältester Bruder, der Jude Jesus, hat unsein Beispiel hinterlassen. Nach dessen Plansollen wir nun eine Welt, sein „Reich“, mitaufbauen. Der Vater schaut seinen Kinderndabei fast lächelnd zu und lässt sie basteln.Bei diesem Spiel basteln wir auch falsch,

„machenMist“. Bestraft werdenwir dabei al-lerdings nicht. Er möchte nur helfen. Zu die-ser Hilfe gehört heute wohl auch eine „ver-ordnete Abmagerungskur“. Darüber sindwirnatürlich sauer, glaubt doch der Dicke selbstimmer an seine Eleganz und sieht seinenUmfang im Verkleinerungsglas. Wir sindstolz auf unsere Rundungen, auf unsere er-brachten Leistungen. Zu leicht haben wirvergessen, was Jesus gesagt hat: „Wenn ihralles getan habt, was euch aufgetragen wur-de, dann sagt: ,Wir sind unnütze Knechte‘.“Wir sind nur des Meisters Hobel, den der lie-beGott ja gar nicht braucht, aber gebrauchenwill. Bei dieser Sicht bekommt unsere Kircheschon ein neues Gesicht. Vielleicht kommtauchFreude auf, zu ihr zu gehören; und auchdie Bescheidenheit, als Kirche nicht mit Gottverwechselt zu werden. Wenn heute so vieledie Kirche verneinen, sind sie da wirklichschon Gottesleugner? (Sind doch der Hobelund der Hobler zwei verschiedene PaarSchuhe!)

Wir Missionare sind aber auch stolz aufunsere Mutter.

Stolz sind wir – und das sagenwir auchwei-ter – auf eineKirche, die die InkarnationGott-es ernst nehmen will, eines Gottes, der vonuns nicht nur Seelsorge, sondern „Men-schensorge“ will. (Der neutestamentliche„Menschenfischer“ meint wohl nicht denZahlensammler, sondern eben den, der sichum den Menschen sorgt.) Dazu gehört logi-scherweise die Option für die Armen.

Ja, und deswegen sindwir stolz auf eine Kir-che, die aufhören will, die Armen dieserWelt mit Almosen abzuspeisen, sondernsich für die Befreiung der Armen aus Unge-rechtigkeit und Ausbeutung einzusetzen be-reit ist, eine Kirche, die sich selbst aus derGeiselhaft der Reichen und Mächtigen ent-lassen hat.

Wir sind stolz, zu einer Kirche zu gehören,die nach dem Beispiel Israels im Alten Testa-

P. Hans Schmid istMissionar imNordosten Brasiliens. Er ist ganz nahe dran an „seinen“ Christen, kennt ihre Sorgen. Deshalbist er oft sehr kritisch gegenüber der offiziellen Kirche, weil er sieht, dassmanche Anschauungenweit weg sind von den konkretenProblemen derMenschen. Andererseits liegt ihmdie Kirche so amHerzen, dass er ausspricht, was sie sein könnte.

TräumeeinesMissionars

KIRCHE

KRITISCHUNDSTOLZ

ZuP. Hans Schmid haben dieMenschen Vertrauen,weil siewissen, dass er sich für sie einsetzt.

BeimGottesdienst in einer der vielenGemeinden imPfarrgebiet von Floriano. Die Leute stören sich nichtan der „etwas anderen“ liturgischenKleidung.

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1-2011 HERZ-JESU-MISSIONARE • V

ment aufruft, den „Fremden in Eurer Mitte“zu achten und zu schützen; in heutige Spra-che übersetzt: imWirtschaftsflüchtling nichtdas Wirtschaftsopfer zu übersehen. Einesvon tausend Beispielen: alle Waren, die heu-te in der sogenannten 3.Welt erzeugt und bil-lig zu uns kommen, werden gemacht vonMenschen, die für ihre Arbeit unterbezahltwerden. Billige Arbeit gibt billige Ware. 90%der Sojabohnen etwa aus Brasilien gehen aneuropäisches Mastvieh, damit wir billigesQualitätsfleisch auf dem Teller haben,während auf der anderen Seite dem MolochMonokultur und Agroindustrie Land, Naturund Klima geopfert werden. Heute stehen imtropischen Regenwald des Amazonas dieSchiffe schön verankert im Sand. LeonardoBoff meint dazu, dass wir heute die Naturebenso zu den „Armen“ zählen müssen wiedie arme Person. Die Natur als gleiches Opfer

der Anbetung des goldenen Kalbes, einerWirtschaft, die den Mammon an die StelleGottes gesetzt hat.

Wir laden ein, zu einer Kirche zu gehören,die sich auf der ganzen Linie der Verteidi-gung des Lebens verschrieben hat, eines Le-bens, das der Mensch nicht fähig ist zuschaffen, aber im Keime zu ersticken. Wirverkündenmit Stolz eine Kirche, die sich ge-sellschaftlich nicht fürchtet, die AnsichtenJesu in die Politik einzubringen, ohne sichselbst dabei zum Parteigänger zu degradie-ren.

Wir sind nicht traurig, heute zu einer„schlanken“Mutter Kirche zu gehören, dennsie kann dadurch vielleicht mehr „Salz“ und„Licht“ in der heutigen Welt sein. Die Faltender Schuld in ihrem alten Gesicht brauchenwir nicht zu vertuschen. Eher steht uns an,zu sehen, dass auch wir selbst diese mit ver-ursacht haben. „Ihr müsst Euch alle bekeh-ren…“

So verkünden wir Missionare mit Freudeauch weiterhin eine Mutter Kirche, die unstrotz Fehlern – aber eben nicht als „unfehl-bare“ – Gottes gute Nachricht bringt.

P. Hans Schmid MSC

Ein großesAnliegen vonP. Hans is es, den Leuten in dieser trockenenRegion zuWasser zu verhelfen.Mit seinenBrunnenprojekten ermöglicht er das Anlegen vonGemeinschaftsgärten – damit die LeuteGemüse für sich haben und durch den Verkauf auch eine Einnahmequelle.

Ein Garten entsteht nicht von selber. Viele Leute helfenmit, damit der Brunnen gegrabenwird und dieFörderung desWassers durch Solarenergie funktioniert.

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Eigenteil derHerz-Jesu-Missionare

Verantwortlich:P.Manfred OßnerMSC,Heilig-Kreuz-Str. 19,86609 DonauwörthTel. 0906/705091-13E-Mail: [email protected]

Fotos (wenn nicht anders angegeben):Archiv MSC

Bestellungen und ZahlungenüberHerz-Jesu-Missionare:

FürDeutschland:83381 Freilassing. Postfach 1146,PostbankMünchen, 91 33-809.BLZ 700 100 80

FürÖsterreich:Schönleitenstraße 1,5020 Salzburg-Liefering,Postsparkassen-Konto Wien,7 353 619, Missionshaus Liefering.

Für Schweiz und Liechtenstein:St. Margrethen/Schweiz,Postscheck St. Gallen, 90-1724.

Jahresbezugspreis: 12,90Euro,25,00Franken (Schweiz/Liechtenstein)

Nicht abbestellter Bezug gilt alserneuert.

Litho undDruck:LVD Limburger Vereinsdruckerei,Senefelderstr. 2, D-65549 Limburg

Obj. 22

IMPRESSUM

VI•HERZ-JESU-MISSIONARE 1-2011

WELT WEIT

Österreich/Kongo (Foto oben)Wieder einmal konnte ein Mit-bruder dank der Hilfe von MIVAÖsterreich ein Auto für seinepastorale Tätigkeit in Mondom-be (Kongo) in Empfang neh-men. Das Foto zeigt P. Fritz Re-zac, Herrn Kumpfmüller (MIVA)und P. Provinzial Licklederer (v.l.) nach der Segnung des Fahr-zeugs.

Österreich (Foto unten)Das diesjährige Bondekofestim Missionshaus Liefering(15./16. Oktober) begann amFreitagabend mit dem Jugend-fest. Nach einer Zeit des An-kommens und Kennenlernenswar eine Eucharistiefeier zumThema Begegnung. Die musi-kalische Gestaltung teilten sichder rhythmische Chor Walsund die Gruppe Latinoameri-canto.Am Samstag war das ThemaEine Welt und Dialog der Reli-gionen. Professor Franz Gmai-ner-Pranzl hielt einen hervor-ragenden Vortrag über Aspektedes Dialoges unter den Religio-nen.Am Nachmittag waren haupt-sächlich Jugendliche imMittel-punkt einer Podiumsdiskussi-on. Sie stellten Christentum, Is-lam, Bahai und Sikhs vor. EinHöhepunkt war das Friedenge-bet, zu dem alle Religionen ein-geladen waren.

FrankreichMarcel Crecel, aus Benin stam-mend, ist seit vielen Jahren dererste, der ins Pränoviziat derfranzösisch-schweizerischenProvinz aufgenommen wurde.Er studiert im zweiten Jahr iminterdiözesanen Seminar in Or-léans und lebt an den Wochen-enden in der dortigen MSC-Ge-meinschaft.

IrlandDas europäische Juniorentref-fen fand indiesemJahr inWater-ford im Süden Irlands statt.Zehn jüngereMitbrüder aus vierLändern machten sich Gedan-kenüber dieHerausforderungendes Ordenslebens in Europa.

KroatienUnsere Präsenz in diesem Landkonnte verstärkt werden: Nunarbeitet zusätzlich zu P. IvanAndroic, der schon viele Jahre inKroatien wirkt, auch P. MarkoStipetic dort. Sie leiten zwei Pfar-reien und ein Besinnungshaus.

PhilippinenEinmal im Jahr treffen sich dieOrdensleute der Chevalierfami-lie, die noch in der Ausbildungsind. Heuer kamen 34 junge Or-densfrauen und -männer in derPfarrei Thomas vonAquin inBa-taan zusammen.DerTagwar ge-prägt von Vorträgen über Spiri-tualität, der Eucharistiefeier undeinem abschließenden Fest.

Wenn Sie Fragen haben zueinemArtikel oder Projekt,schreiben Sie,mailen Sieoder rufen Sie einfach an.Wir freuen uns auch übereinen Leserbrief.

P.ManfredOßnerMSCHeilig-Kreuz-Str. 1986609Donauwö[email protected]/705091-13

NochFragen?

Foto:Lobingo

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Der erste Eindruck, wenn manden Staat Espirito Santo betritt,sind die faszinierenden Berge diedenStaatdurchziehenundfastbisans Meer reichen. Kommt mandann in Vila Velha an, fällt derBlick auf eng bebaute Hügel undvom Meer umgebene Berge. DieMenschen sind sehr gastfreund-lich, wollen einem immer das Be-ste anbieten.Es war für uns neu und etwas be-fremdend, dass man sich vorheranmeldensollte,umeinenBesuchzu machen. Wir erwarteten auchspontane Besuche in unseremHaus, wie es in Goiás üblich ist,wenn jemand neu zuzieht. Doch

hier ist es nicht üblich, spontan inein Haus zu gehen, dessen Be-wohnernoch fremdsind.Understjetzt kommt manchmal jemandspontan bei uns vorbei. Wir spür-ten, dass es ein langsamesAnnähernwar und ist.DieLeutehier sindsehr, sehrhilfs-bereit, wenn man irgendwelchehandwerklichen Hilfsdienstebraucht; und sie geben gerne vondem,was siehaben.Alswir inun-serem Garten die erste Erntemachten, fingen auch wir an, mitunseren Nachbarn zu teilen, wasuns allen miteinander gut tut.Langsam wächst das Vertrauenmit den Nachbarn.

In den christlichen Gemeindenwurden wir mit großer Offenheitaufgenommen. Da man sich imHäusermeer auf den Hügeln, wodie Ärmsten wohnen, als Fremdenicht alleine bewegen sollte, we-gen der Drogenhändler, die dortdasSagenhaben, sindanfangsdieLeutemit unsmitgegangen.Inzwischen können wir uns ge-trost frei bewegen. Trotzdem sindwir vorsichtig, wenn wir durchkleine und enge Gassen gehen.Erschreckend ist die offene unddie versteckte Gewalt. In denWohnvierteln auf denHügeln gibtes viele Verstecke. Wir wissennicht,wievielederKinderundJu-

gendlichen in dasDrogengeschäftverwickelt sind, aber es sind vieleund die Eltern stehen dem hilflosgegenüber. Oft bringen sich Dea-ler und Helfer gegenseitig um.Undnicht selten sehenwir Kinderund Jugendliche mit Gewehrenauf den Straßen.Die Leute sagen immer,manmüs-se sich so verhalten, als hättemannichts gesehen und gehört. DieseArt der offenen Gewalt ist etwas,

DreiMissionarinnenChristi leben seit vergangenem Jahr in der brasilianischen Stadt Vila Velha.Die Schwestern TheresaWeiß, Katia CileneAndrade dos Santos und IvoneteMaria da Silvamachenhier erste Erfahrungenmit einemneuen Gesicht Brasiliens. Sr. Theresa berichtet:

Die Beilage Ihrer Ordensgemeinschaft im Missionsmagazin kontinente • 1-2011

MissionarinnenChristi

1-2011 MISSIONARINNENCHRISTI• VII

Teilen trotz GewaltNEUEREINSATZ IN VILA VELHA, BRASILIEN

Seit 2010wohnen die dreiSchwestern in Vila Velha. DieseStadt liegt vonGoiania aus,wodie Schwestern bisherwohnten,ungefähr 24 Stundenmit demBus inRichtungWesten. Vila Vel-ha liegt amatlantischenOzean,gegenüber vonAfrika.Im Jahr 1535 gründeten die Por-tugiesen das „Dorf des HeiligenGeistes”, Vila do Espírito Santo,und etwas später das nahegele-gene Vitória (Sieg). Aus demersten Dorf wurde das Alte Dorf(Vila Velha), aus dem zweitendie Hauptstadt, die von einemMeeresarm vom Festland abge-grenzt ist.DerRegierungsbezirk von Vitóriahat circa zweiMillionenEinwoh-ner, von denen etwa 413600Men-schen in Vila Velha leben.

VILA VELHA

Vila Velha: Eine Stadt voll offener und versteckter Gewalt, aber auch voller Gastfreundschaft undHilfsbereitschaft .

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VIII •MISSIONARINNENCHRISTI 1-2011

BRASILIEN

mit der wir erst lernenmüssen zuleben.Eine Hoffnung für die Menschenhier sind die kirchlichen Gemein-den, in denen stark der Geist derBasisgemeinden herrscht. Es gibtviele Gruppen, die sich wöchent-lich in den Familien treffen undgemeinsam die Bibel lesen undsich so imGlauben stärken.Die Vielfalt der Kulturen und die

Mischung der kulturellen Einflüs-se ist sehr interessant. Es gibt hiernoch sehr viel Einfluss der Indios,der Ureinwohner,wasman vor al-lem bei den Namen von Straßen,Orten und Stränden merkt. Aberauch der Einfluss von italieni-schen und deutschen Einwande-rern ist in Kultur und Ausspracheprägend. Wir spüren in vielemUnterschiede zu unseren Erfah-

rungen aus Goiás, aber es ist garnicht soeinfach,dieseUnterschie-de ins Wort zu bringen. Eines istuns klar:Wirmüssenuns Zeit las-sen, um die Art und Weise derMenschen hier näher kennen zulernen, ihre Art, sich auszu-drücken, ihr und unser Anders-sein besser zu erspüren und zuverstehen.Noch eine kleine Episode zumSchluss. Bei einem Besuch einerGemeindeleiterin sagte diese imLauf des Gespräches spontan:„Wir freuen uns immens über eu-rer Dasein unter uns!“ Dann fuhrsie fort: „Aber wir wissen nochnicht so recht, was mit euch an-fangen.” Die Gemeinden hattenein anderes Bild von Schwestern;aber welches?Immermehr spürenwir, dass Ver-trauenwächst, was uns sehr freutund uns in unserer Sendung hierbestärkt, die langsam ein Gesichtbekommt. Davon will ich spätererzählen, wenn unsere erste Pha-se des Ankommens und Kennen-lernens vorbei ist.

IMPRESSUM

Magazin-BeilagederMissionarinnenChristi/München

Verantwortlich:Sr. Susanne SchneiderMC,Stuttgarter Allee 4/1506,04209 Leipzig, Tel. 0341/212 5704.E-Mail:[email protected]

Fotos (wennnicht anders angegeben):Archiv MC

Bestellungen und Zahlungen:über Herz-Jesu-Missionare,siehe Seite VI.

Objekt 23

AUS DEN REGIONEN

RegionDeutschland/ÖsterreichSr. Rosa Kerschbaumer ist am10. September 2010 gestorben.Sie kam am 30. August 1921 in

Tirol zur Welt. Nachdem sie ei-nige Jahre im Kongo als Kran-kenschwester gearbeitet hatte,war sie in Rebdorf (Eichstätt)als ambulante Kranken-schwester und dann als Erzie-herin tätig. Später lebte Sr. Ro-sa in Rebdorf in der „Villa“ undarbeitete dort im hauswirt-schaftlichen Bereich mit. Ihreletzten Lebensjahre waren vonschwerer Krankheit und demkontinuierlichen Nachlassenihrer Kräfte geprägt.Wir danken Gott für ihr Lebenund ihre Hingabe.

Neue Regionalleiterin für dieRegion Kongo/Südafrika istseit Herbst 2010 Sr. BrigittaRaith. Die Österreicherin wirktseit 1992 im Kongo.

Neue Regionalleiterin für dieRegion Brasilien ist ab Herbst2010 Sr. Gertrud Fokter. Sie lebtseit 2000 in Brasilien, arbeitet inder Seelsorge und ist außerdemLeiterin der Einführungszeitder Missionarinnen Christi.

RegionKongo/Südafrika RegionBrasilien

Eng bebautes Land: Die Frachter fahrenwenigeMeter von denWohnhäusernentfernt zu ihrenAnlegestellen.

Schwester RosaKerschbaumer †


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