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Europas Naturräume - Archivarchiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band11_36-37_archiv.pdf ·...

Date post: 17-Sep-2018
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36 Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Deutschland in der Welt Europas Naturräume Herbert Liedtke Europa, eigentlich nur ein breiter west- licher Rand des eurasiatischen Konti- nents, lässt sich im Süden, im Westen und im Norden gut abgrenzen, weil der Atlantik mit seinen Nebenmeeren Schwarzes Meer, Mittelmeer und der Barentssee eine klare Trennung von an- deren Erdteilen erlaubt. Die Grenzen im Osten sind dagegen unsicher. Den Ural, einst bis zu seiner Kammlinie, heute bis zu seinem Ostfuß, zählt man zu Europa; südwärts dann folgt man öst- lich der Emba der Grenze gegen die im Osten einsetzenden Tertiärschichten bis an das Kaspische Meer und schwenkt am Südfuß des Kaukasus nach WNW bis zum Schwarzen Meer und dem Mar- marameer ein. Innerhalb dieses riesigen Gebietes liegt Deutschland im mittle- ren Europa, wenn auch nicht ganz in seinem geometrischen Mittelpunkt ( Beitrag Schulz, S. 38). Der Naturraum Aus pragmatischen Gründen wird Euro- pa vornehmlich nach politisch-adminis- trativen Grenzen unterteilt. Dies hat dank vorhandener Statistiken den Vor- teil leichter Vergleichbarkeit. Seltener sind dagegen Versuche, Europa oder Mitteleuropa nach Gesichtspunkten gleicher oder ähnlicher natürlicher Ausstattung abzugrenzen. Einen solchen Naturraum, an dem mehrere Staaten Anteil haben, bilden beispielsweise die Alpen ( Beitrag Buttschardt u.a., S. 150). Die Herausstellung von größeren, nach natürlichen Aspekten abgrenzba- ren Einheiten geht in der Geographie auf Carl RITTER (1806) zurück, der da- mit der bis dahin betriebenen rein sta- tistischen Betrachtung Europas entge- gentrat. Es entsprach dem damaligen Empfinden der Romantik, sich in die Idylle schöner Naturbilder vergangener Jahrhunderte zurückzuversetzen. Die Aufteilung in Naturräume brachte allerdings viele Probleme mit sich. Wie sollte man im Bereich ausgedehnter fla- cher Tiefländer Abgrenzungen vorneh- men? Sind Kämme eines Gebirges oder die Verläufe von Flüssen als natürliche Grenzen anzusehen? Prägende Elemente im Natur- raum Wenn wir uns fragen, wodurch sich z.B. die Alpen von angrenzenden Naturräu- men abheben, so lassen sich drei besonders wichtige Eigenheiten heraus- stellen: Ein plötzlich ansteigendes ho- hes Relief, ein in sich hinsichtlich Tem- peratur und Niederschlag ähnliches, aber gegenüber der Umgebung anderes Klima und eine in Zusammensetzung oder Dichte abweichende Vegetation. Daneben können auch Böden oder Ge- steine zur Abgrenzung herangezogen ordnen. Zwar sind die Unterschiede zwischen den Eckpunkten eines Nord- Süd- oder eines West-Ost-Profils erheb- lich, aber insgesamt meist gleitend. Nur dort, wo hohe Gebirge wie die Skanden, die Alpen oder die Pyrenäen maritimes gegen kontinentales oder gemäßigtes gegen mediterranes Klima abgrenzen, werden Klimagrenzen auch für den Menschen deutlich spürbar und schla- gen sich in den Klimawerten gut er- kennbar nieder. Auf dem kleinen Ge- biet Deutschlands sind die Klimaunter- schiede vorwiegend durch die Höhenla- ge bedingt, und der Wechsel vom mari- timen zum kontinentalen Klima erfolgt nicht entlang einer Linie, wie in der Karte angezeigt, sondern innerhalb eines breiten Bandes. Eine rein dynami- sche Unterteilung Europas nach Luft- massen zeigt ebenfalls eine Dreiteilung in ein polares und ein temperiertes Zy- klonalklima sowie in ein Kernpassat- Wechselklima. Konzentriert man sich auf die Vegetati- on , so bemerkt man sofort eine von der Temperatur abhängige vorwiegend zo- nale Gliederung der Lebensräume von Pflanzen innerhalb Europas. Drei Auffäl- werden. Meist sind die Grenzen un- scharf, und breite Übergangszonen sind die Regel. Es ist äußerst selten, dass sich an einer Naturraumgrenze alle Faktoren ändern. Das zeigt sich deutlich bei dem Nord-Süd-Profil vom Nordkap nach Si- zilien , wo Klima und Vegetation nur dort sprunghaftem Wandel unterliegen, wo an Gebirgsrändern deutliche Relief- unterschiede auftreten, denn dort be- wirkt die Höhenstufung einen fühlbaren und sichtbaren Wechsel. Auffällig sind auch die ruhigen Oberflächenformen im geologisch alten Nord- und Mitteleuro- pa im Vergleich zu den wilden scharfen Formen der Alpen und Italiens, die bei- de nur durch die Senkungszone der Po- ebene getrennt sind. Ursache für diese krassen Unterschiede im Relief ist die Tektonik ( Beitrag Küster/Stöckhert, Bd.2, S. 36), die zu ganz unterschiedli- chen Zeiten Teile von Kontinenten auf- faltet, verstellt oder verbiegt. Zugleich erfolgt der Angriff von Wasser und Ver- witterung und führt zum Abtrag mit nachfolgender Sedimentation an ande- rem Ort. Das Klima der einzelnen Orte Euro- pas lässt sich mehreren Klimazonen zu- Humid-ozeanisch geprägte, flach gewellte Landschaft der Strauchtundra mit verstreuten Moränenblöcken bei Kirkenes (Nordnorwegen) in etwa 100 m Höhe mit kleiner verlandender Hohlform Alcantaraschlucht bei Taormina (Sizilien) in harten Lavaschichten des Ätnas mit Macchie (Buschwerk aus Sträuchern und Holzgewächsen) als Sekundärvegetation eines ursprünglich lichten Hochwaldbestandes, den der Mensch im Laufe der Jahrhunderte weitgehend vernichtet hat und der sich wegen starker Bodenerosion nicht mehr regenerieren kann Blick vom Großen Auerberg (579 m) bei Stolberg über die Hauptrumpffläche des Ostharzes mit Hainsimsen-Buchenwäldern und Fichtenanteilen nordwestwärts zum mit Fichten bestandenen Brocken (1142 m)
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36Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Deutschland in der Welt

Europas NaturräumeHerbert Liedtke

Europa, eigentlich nur ein breiter west-licher Rand des eurasiatischen Konti-nents, lässt sich im Süden, im Westenund im Norden gut abgrenzen, weil derAtlantik mit seinen NebenmeerenSchwarzes Meer, Mittelmeer und derBarentssee eine klare Trennung von an-deren Erdteilen erlaubt. Die Grenzenim Osten sind dagegen unsicher. DenUral, einst bis zu seiner Kammlinie,heute bis zu seinem Ostfuß, zählt manzu Europa; südwärts dann folgt man öst-lich der Emba der Grenze gegen die imOsten einsetzenden Tertiärschichten bisan das Kaspische Meer und schwenktam Südfuß des Kaukasus nach WNWbis zum Schwarzen Meer und dem Mar-marameer ein. Innerhalb dieses riesigenGebietes liegt Deutschland im mittle-ren Europa, wenn auch nicht ganz inseinem geometrischen Mittelpunkt(�� Beitrag Schulz, S. 38).

Der NaturraumAus pragmatischen Gründen wird Euro-pa vornehmlich nach politisch-adminis-trativen Grenzen unterteilt. Dies hatdank vorhandener Statistiken den Vor-teil leichter Vergleichbarkeit. Seltenersind dagegen Versuche, Europa oderMitteleuropa nach Gesichtspunktengleicher oder ähnlicher natürlicherAusstattung abzugrenzen. Einen solchenNaturraum, an dem mehrere StaatenAnteil haben, bilden beispielsweise dieAlpen (�� Beitrag Buttschardt u.a., S.150). Die Herausstellung von größeren,nach natürlichen Aspekten abgrenzba-ren Einheiten geht in der Geographieauf Carl RITTER (1806) zurück, der da-mit der bis dahin betriebenen rein sta-tistischen Betrachtung Europas entge-gentrat. Es entsprach dem damaligenEmpfinden der Romantik, sich in dieIdylle schöner Naturbilder vergangenerJahrhunderte zurückzuversetzen. DieAufteilung in Naturräume brachteallerdings viele Probleme mit sich. Wiesollte man im Bereich ausgedehnter fla-cher Tiefländer Abgrenzungen vorneh-men? Sind Kämme eines Gebirges oderdie Verläufe von Flüssen als natürlicheGrenzen anzusehen?

Prägende Elemente im Natur-raumWenn wir uns fragen, wodurch sich z.B.die Alpen von angrenzenden Naturräu-men abheben, so lassen sich dreibesonders wichtige Eigenheiten heraus-stellen: Ein plötzlich ansteigendes ho-hes Relief, ein in sich hinsichtlich Tem-peratur und Niederschlag ähnliches,aber gegenüber der Umgebung anderesKlima und eine in Zusammensetzungoder Dichte abweichende Vegetation.Daneben können auch Böden oder Ge-steine zur Abgrenzung herangezogen

ordnen. Zwar sind die Unterschiedezwischen den Eckpunkten eines Nord-Süd- oder eines West-Ost-Profils erheb-lich, aber insgesamt meist gleitend. Nurdort, wo hohe Gebirge wie die Skanden,die Alpen oder die Pyrenäen maritimesgegen kontinentales oder gemäßigtesgegen mediterranes Klima abgrenzen,werden Klimagrenzen auch für denMenschen deutlich spürbar und schla-gen sich in den Klimawerten gut er-kennbar nieder. Auf dem kleinen Ge-biet Deutschlands sind die Klimaunter-schiede vorwiegend durch die Höhenla-ge bedingt, und der Wechsel vom mari-timen zum kontinentalen Klima erfolgtnicht entlang einer Linie, wie in derKarte � angezeigt, sondern innerhalbeines breiten Bandes. Eine rein dynami-sche Unterteilung Europas nach Luft-massen zeigt ebenfalls eine Dreiteilungin ein polares und ein temperiertes Zy-klonalklima sowie in ein Kernpassat-Wechselklima.

Konzentriert man sich auf die Vegetati-on �, so bemerkt man sofort eine vonder Temperatur abhängige vorwiegend zo-nale Gliederung der Lebensräume vonPflanzen innerhalb Europas. Drei Auffäl-

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Das Klima der einzelnen Orte Euro-pas lässt sich mehreren Klimazonen zu-

Humid-ozeanisch geprägte, flach gewellte Landschaft derStrauchtundra mit verstreuten Moränenblöcken bei Kirkenes(Nordnorwegen) in etwa 100 m Höhe mit kleiner verlandenderHohlform

Alcantaraschlucht bei Taormina (Sizilien) in harten Lavaschichtendes Ätnas mit Macchie (Buschwerk aus Sträuchern undHolzgewächsen) als Sekundärvegetation eines ursprünglichlichten Hochwaldbestandes, den der Mensch im Laufe derJahrhunderte weitgehend vernichtet hat und der sich wegenstarker Bodenerosion nicht mehr regenerieren kann

Blick vom Großen Auerberg (579 m) bei Stolberg über dieHauptrumpffläche des Ostharzes mit Hainsimsen-Buchenwäldernund Fichtenanteilen nordwestwärts zum mit Fichten bestandenenBrocken (1142 m)

37Europas Naturräume

ligkeiten heben sich heraus: Erstens dieGebirge mit einem höhen- und expositi-onsabhängigen Wechsel der Pflanzenwelt,zweitens die Änderung der Vegetation in-nerhalb einer Zone in östlicher Richtungund drittens die sich von der Nordwest-küste Europas in Nord-Süd Richtung än-dernde und auf der Wirkung des Golf-stroms beruhende Pflanzenwelt.

Naturräumliche AbgrenzungMitteleuropasBei der Unterteilung eines Gebietesdenkt man zuerst an eine Zuordnung ge-

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mäß den Himmelsrichtungen; dahersind im deutschen Sprachgebrauch Be-griffe wie Nord-, Süd- oder Mitteleuro-pa durchaus üblich. Es fragt sich, obman sich für eine Gliederung nach na-türlichen Einheiten ebenfalls an dieHimmelsrichtungen halten oder ob maneine völlig neue Unterteilung vorneh-men soll. Und wenn man natürlicheAbgrenzungskriterien wählt, muss ent-schieden werden, ob man mehr nachgeomorphologisch-tektonischen, nachvegetationskundlichen, nach klimati-schen oder gar nach bodenkundlichen

Kriterien abgrenzen soll. Wie die Kar-ten zum Klima �, zum Relief � undzur Vegetation � Europas zeigen, gibtes nur wenige Stellen, an denen dieGrenzen der verschiedenen Naturraum-elemente über eine längere Erstreckungübereinstimmen. Deshalb wird hier derVersuch unternommen, in Anlehnungan die Himmelsrichtungen eine vermit-telnde Abgrenzung vorzustellen, bei derdas Relief im Vordergrund steht � unddie anderen Kriterien in jenen Fällenherangezogen werden, wo deutliche Un-terschiede im Relief fehlen. Dabei zeigtsich, dass manche Grenzen (Meere, Al-penrand) visuell hervorragend erkenn-bare Trennungen erlauben, wogegen ananderen Stellen nur ein einziges, dazunoch sehr schwach ausgeprägtes Merk-mal zur Abgrenzung herangezogen wer-den kann. So ist die Grenze Mitteleuro-pas besonders im Osten nur sehrschwach ausgeprägt und folgt östlich

der Weichsel einer in Polen entworfe-nen Grenze naturräumlicher Einheiten.Im Westen liegt eine vertretbare Gren-ze am Außenrande der herzynischenGebirge Ardennen und Vogesen unddort, wo sich die Ausbuchtungen dermesozoischen Gesteine in das Rheini-sche Schiefergebirge nicht mehr be-merkbar machen. Weiter zur Küste hinbeginnt Mitteleuropa mit dem Einset-zen jener geschlossenen Lössdecke, diesich quer durch Deutschland bis in dieUkraine hinzieht. Im Norden zählt dassonst eindeutig zu Nordeuropa gehörigeDänemark wegen seiner eiszeitlichenDeckschichten zu Mitteleuropa, und imSüden endet Mitteleuropa am Südrandder Alpen und berührt dadurch das Mit-telmeer.�


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