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1988-Zeitmaschine Und Zeitgeist

Date post: 26-Nov-2015
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OCja panis dans Ja serie: CharIes Grivd LE FANTASTIQUE (11198,3) Hermann H. Wetzel (cd.) PIER PAOLOPASOLINI b1l914) Jcan-Louis Cornillc L'''MOURDES LETTRES OU LE CONTRAT DECHIRE{jlt9ls) Roif' Kloepfer I Möller (Cds.) NARRATIVITÄT IN DEN MEDIEN (411985) Goorg Mug (cd.) EIN ANTIPHILOSOPHISCHES EXIJERIMENTIM IR. F.-J. TERRASSE DESBILLONS (S/l9M Il)') Rolf Kloepfer I Wolfgang Scherer CHARLES TRENET: VElaAUUERUNG UNO TECHNISCHE MEDIEN 1M CHANSON. EIN ESSAI<6lt 986) E. Müller (cd.) TEXTE ETMEOIALITE (,11917) ISSN: 0176 - uz6 811988 ISNB: 3- - 01 - S MannheimEtr Analytika Mannheim-Analytiques .. ,.\: .. " ... , ..... Chartas Grivel (ed.) APPAREILS ET MACHINES A REPRESENTATION 8/1988
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  • OCja panis dans Ja serie:

    CharIes GrivdLE FANTASTIQUE (11198,3)Hermann H. Wetzel (cd.)PIER PAOLOPASOLINI b1l914)Jcan-Louis CornillcL'''MOURDES LETTRES OU LE CONTRAT DECHIRE{jlt9ls)Roif' Kloepfer I Karl~Dietmar Mller (Cds.)NARRATIVITT IN DEN MEDIEN (411985)Goorg Mug (cd.)EIN ANTIPHILOSOPHISCHES EXIJERIMENTIM IR. JAHI~HlJNI>EIH:F.-J. TERRASSE DESBILLONS (S/l9MIl)')Rolf Kloepfer I Wolfgang SchererCHARLES TRENET: VElaAUUERUNG UNO TECHNISCHE MEDIEN1M CHANSON. EIN ESSAI

  • "MAN A

    Mannhcim-Analytiquellitterature, Culture, Socitte

    Palait deux lois I'an

    Mannheimer AnalytibLiteratur, Kultur, Geselbchaft

    Erscheint zweimal im Jahr

    TABLEDES. MATIERES

    Ch. Grivcl, 3'Inuoduls aUJemachlnes 11

    Responsables I Her~usceberCharles GrivelRoll Kloepfer

    Redaction:Les scctlons de litterature(Romanistik I et Romanistik 110du Departement de fra~is del'Universitt de Mannheim

    Redaktion:Die literaturwissenschaftlichen Insti-tute des romanischen Seminars(Romanistik I und Romanistik 111)derUniversitlt Manriheim

    VVEM. Wetzet, Photo-Graphie. Von der O~dnung des 8uchstabenzurSchrift des Lichts ~H. v. Amelunxen, Die Erfindung derPhotographIe aus dem GeIstedes thers. Zu "louIs Lambert" VOll Balzac

    Ch. Grivel, La Bouche cornuedu phonogtaphe~ G. lcautier; La Radio lampes ~F. Kittler,. Rockmusik - Ein UlBbrauc::h von Heeresgerit....

    19

    35

    SI7787

    Hubertus von AmelunxenInse Beisel

    Olarles GrivelRoll Kloepler

    Hanne .LandbeckGeora Maaa

    R. Capurro, La Chose penser.....~ :.........:J. Mede, Zeltmas~hlne und ZeItgeIst................J. Feuling, Das Motorrad. Obskures Objekt meiner BegIerde.Ch. Grivel, UacMnede corps, ""ac::hlnede poche

    103111

    159173

    191H.M. Finter, Dante: Les Uachlnes du BIen et du Ual ~J.-P. Oubost, Loyola und Co: EInige Bemerlcungenzur jesuItischenMedlengesellschaft.. ~.......V. 8ors..80rgareUo, Plrandellos "Umorlsmo-: Das Phantasma zwI-schen "Macchlnetta della Loglca" und Uaschlnenmythos

    Lehrstuhl Romanistilc I

    Schlo0-6800 Mannheim 1

    Kontalctadresse:

    Administration, secretariat I Verwaltuna. Sekretariat: Josee Sc::hrder...~c;;,.~~,c~ci~~~ _~LS4:cretOllriOllt de lapublication (pour toute correspondance):

  • Ce YOIume r......le Ie texte, remani6, cIe Ja plupart .,. InterventionIprt~a danale ca.ecl'un coIloque itin6rant, Interdl.ciplinaireetinter-univerlitaire,orplli.' I'lnitiatlve 0Iar1cs Gri!el, durant le sematred'6t6 .916, aux UoiverJit6. cIe Mannheim, Stuttprt,Ft~ e.B.et Duuei-dorf, .I)tpartemcnts ......... et Iitt6ratuta ,romane. et/ou de Germanis-tique.

    Que. Gilbert L6,utier,acteut et auteur, lelparticipanb, aiMi que Joha.-KOstcr,Oorothca Kern etSabine Schipke, .aont mi.au point le manuscrit,~ ici particuU~rement remerci6,.

    ,Copyright 1.9.': tes editeursISBN:,) - 92..608 - 07 - SISSN: 0176 - u~ 8h988

    "C'cstaveclaMANN!dAqu'oncoupe latate. .C~tte.machineesttrbsure et. nefait.pint languir unpatient que .le peud'.dresse d'un executeur .expose quel-

    qlJ~foisireceyoitplusieuncQups ayantd'avoir latate\sepat~e dutronc:."

    tabatVoyage en ~spagneet ~n Italie .

    .. .. Pans.t73

    . I

  • .."

    Appareib et machincs i representation

    Jochen Mecke

    ZEll'MASCHINE, UND 'ZEn'GEIST

    Horloge! dleu slnlstre,effrayant, ImpasslbleOoot le dolf}t nous menace et nous dlt:' "Souvlens-toi!Les', vlbrarites Douleurs dans ton coeur pleln d'effrolSeplanteront blentt c.omme dans une clble;

    Trols, mllleslxcent fols par' heur~. la SecondeChuchote:, Souvlefu-tol!-Raplde avec sa volxo""seete, Malntenant, dlt: Je stils Autrefois,Et 1'al pompeta vJeavec ma trompe immonde!

    Souviens-tol que le Temps est un joueuravldeQul gagne sans tdcher;.i tout coup!, c'est la 101Le Jour decroil: la ilult augmente: souvlens-toi!Le gouffrea tou/outs solf; la clepsydre se video

    (Baudelaire, UHorloge)

    0.. Technik und Transzendentalphilosophie der '. Zeit

    111

    Was in Baudelaires 1860verffentlic_~tem Gedicht h968: 94) als technischeRepr:isentation der Zeit nicht nur, grogeschriebenwird. sondern alsa':Jtono-'mes Subjekt der Geschichte d:imonische Dimensionen angenommen hat. istca. achtzig Jahre frUher in Kants 'Krit Ik der' reinen', Vernunftzun:ichst blOeForm unserer Anschauung. In transzendentalphilosophischer Sicht ist Zeit keinrein empirischer Begriff, SOt1dern "notwendige Vorstellung die allen Anschau-ungen zugrundeliegt",sie ist. die lIsubjektive Bedingung, unter der aUe An-schauungen in uns stattfinden knnen 11 (Kant 1781: A 33f.). "Zeit ist die Formdes inneren Sinnes und bestimmt das Verhlttnis der Vorstellungen in unsereminneren Zustande" (Kant 1781:850). Sie ist die formale Bedingung apriorialler Ecscheinungen berhaupt. Als das, Ilblos Subjective der Form' der innerenAnschauung. sofern wir' von uns selbst affiziert werdenlI, h793?:I8} ist sieverantwortlich dafUr, da der Geist sich nicht selbst als das erkennen kann,was er ist, sondern immer nur lUb .,ecie temporis. Zeit enthlt nur "die Artwie wir uns selbst erscheinen, nicht wie wir sind",h793?:I8} heit es in einer

  • '4

    113 J. Mae, Zeitmaschine und ZeitpistAppareils et machines , represcntation 113

    nach der Verffentlichung der ZweitauOage der Kritik der reInen Vernunft -verfaSten Notiz Kants l Doch damit nicht genug. In derselben Notiz .- deninneren Sinn schiebt Kant die Selbsterkenntnis noch um einen weiteren Gradauf. Dieser weitere differentielle Aufschub hingt mit der UnerketdNrkeitderZeit selbst zusaml1JC: -Wir knnen uns nlmlich nur die Zeit' vorstellen,indem wir uns durch die Beschreibung des Raumes und Auffassuns desMannigfaltigen seiner Vorstellung afficieren(und) durch das intellektuelleBewutsein stellen wir uns .selbst vor, aber wir erkennen uns IUnicht, weder

    .wie wir erscheinen noch wie wir sind" (Kant. 1793:18). Ursache fUr dieSelbsterkenntnis aufschiebende Wirkung derZeit ist ihre eigene PJuchtigkeitund .Unerkennbarkeit. Wird. die form der Anschauung zum. Objekt derWahrnehmung, versuchen wir -also, etwas .Uber ,die Zeit selbst ~uszusaaet1, sosehen wir uns gezwunaen, den Mangel an Gestalt durch Aftalcsienzu ersetzen18': 8 so). Die KantischeMarginaiiekUnnte im Rahmen einet De-konstruktion offeplegen, .was Transzenclentalphilosophie vetdrlngt: Zeit1ich-keit als innerer .Sion verflchtigt das Sub,ielctzul'. geisterhaften .EtscheiftUAl,zum zeidichen~ das der Geist von sichselb~entwidt.DasScbema der Einbildungskraft 9fOduziert~... w..tekts, rlumliche Pro-jektionen von zeitlichen Erscheinunaen des Selbst. Zeitlichkeit trdbt den Keildifferentiellen Aufschubs ..zwischen die verschiedcnenlnstan%C des. Subjekts

    tra~endentaler Synthesis. Geist wird zum Ge!st,wie er sich selbst inderForm der Zeit erscheint. Ceist wird Zeit-Geist.

    Die vorliegende Arbeit wiUjedod. nicht versuchen, den zeitlichen PmeSdes$ubjektsdekonstruktiv als -Subjekt imprQzeS" ~rauszuatbeiten, sonderndie Grundlagen desttanszendentalphilosaphischen Zeitbepiffs selbst~s spe-zifisches Element einer besonderen diskursiven formation (foucault 1969:53)zu relativieren und gqenandere Diskurse kontrastiv abzuseczen.DiezweiThesen der tral1szendentalenX~thetikzur Zeit, da Zeit .1. notwendige aprio-rische Form unserer AnschaUung sei und 2. 'die newtonsche Gestalt einer irre-versibren, ins Unendliche fortlaufenden Linie .gleichfrmiger Punkte annehmen.U..., h.h keincuhieezsale 81tltipdt, saidewS'ind Eteihclltceillcsspezt.. ~,fischen Diskurses, an dessen Formation und Ablsung technis

  • J. Mecke, Zeitmaschine W1d Zeitseist Appareils etmachines i reprcsentationI1S

    der .Zeit IIt sich, wenn oberhaupt, nur im metaphocischen Sinne reden. DennZeit als Werden und Versehen kann per definitionem nicht "eichzeitig~gegeben sein, sondern liegt nur in form der Erinnerung und des Gedlchtnissesdem Bewutsein vor. Sowohl im Kurzieit- als auch im Lanszeitpdlchtnisliegt Zeit daher nicht alsunmittea.e Gcgebcllheit des Be......... vOr, sieist keine selbstgegebene, selbstprlsente "donnee immediate de Ja conseience"(Berpon i 921), sondern Reprisentation, .n~chtrlgliche Umfqcmuna undVerrl\.ndichuna der Zeitlichkeit durch das Bewutsein. Da ZeitliChkeit auf .der .~ der Reprlsentation angesiedelt ist, macht sie zu einemsemiotischen Phlnomen par excellence, dessen Gegebenheit vonclenverschiedenen Arten seiner Reprlsentationgestaltet wird. Dies h~tdietranszcndentalphilosophisc:he Betrachtungsweise der Zeit keineswqs auf,sondern .. relativiert lediglich deren Geltq. Zwar ist Zeit ""ter. bestimmtenVorausset%Ungen .form der Anschauung, wie das Mediul1l der Wahrnehm....jedoth konkret lestaltet wird,~ unterliegt dem Einflu8 historischer,wandelbarer ReprJsentationsformen. Denn nicht nur die Objekte derWahmebmunc vetlndern sich itn Lauf der Geschichte, sondern auch dieFormder ObjektWahrnehmu"lselbst:

    Innerhalb groBer geschichtlicher Zeltriume verindert sich mit der ge-samten o.selltswelse der menschlichen Kollektiva auch die Art undWelse Ihr Sinneswahrnehmung. Oie Art und Welse, In der sich diemettschlIche Sinneswahrnehmung organisiert, ... das Medium, In dem siefol9t. -, Ist "lch~ nur natrlich, sondern auch geschichtlich bedingt.(8enjanain '936: '7). . .

    Zeit ab Form der. Anschauung ist selbst z~itlichem Wandel ausgesetzt.ti.h. Zeit ist kein "transzendentales", sondern ein "historisches Apriori" .unJe-[er Wahrnehmung. Sie ist .Teil jener sich wandelnden Errnglichongsbedincun...gen von Sichtweisen, die Michel Foucault als "diskursive formation" h969:51) bezeichnet hat.

    Nicht-Prxsenz erfordert ReprXsentation, aus der konstittivenAbwesenheiteiner originalen, unverfXlschten th-Zeit, ergibt sich die Notwendiglc.eit ihrerplastif,dlG P,nt 'U"91 ur .1... ~ie Y.bLleit:

    Geschichtlichem Wandel unterworfen ist jedoch nieht nur die Gestalt, dieZeitlichkeit als apriorische Form der Anschauung annimmt, sondecnauch dietranszencientalphilosophische Bestimmung von Zeit als apriorische FonnderAnschauung selbst. Der abstrakte und absolute, Zeitbegriff der Transzenden-

    . des komplexen Zusammenspiels von .Tech-talphilosophie ist selbst ein. Effekt von Zeitmaschine und .leitgeist, dessennlk und ZivilisatIon (Mumford 1934~'. den sollen.

    im folgenden SkiZZiert werwichtigste Etappen

    ~ Handelns. Uhaeit als MimesisI. Zeit als aposteriorische form mdct Zeit da' GlItter.

    Zeitauffassungen keine universaleDa8 technolenetische Erklrung~v~ .S.I'.... auf die FrUhgeschichte der ,

    tn n zeigt ean . I~r.. ... . ,GUI.tilieit beanspruchen ne. ~ uw-I'hkeite.n der Zeitreprxsen.t.a.tlon

    , technischen mva>IC ZeitmessuoS.: Die ersten . . O. "'. .. .. ein senkrec.'htstehender

    J h erfunden: er ~.~~wurden vor ca. 5000 . aren ... .. d G Oe des .von ihm. geworfenenZ ' . h Richtung un r . . .... ,Stab, ..e.rlaubte. es,. elt nac . .. 00. . Uhren nutzten unte.r.sch.iedllche

    .. . . 0' ....liter erfu enen .Scha.. ttens zu me.ssen. le ~.. .f de. Z it ik... on.isierend darstellte:V eh h den Ablau . r eEnergiequellen, dercne raue. "nd W . _ Sa.nd- und Fcueiuhren von

    I '. m 1800 v. ehr. Sl'-' , da IBe.reits a.us. det .elt u .. . .. .,... T. h 'ker warenschofl . mas. k . b knnt Gnechlsche .. ec nl

    relatiV hoh.. er Genauig. elt e. a d'''den Uhren mit La.nJZ... . cttmege-, . dlgerUe lenen, .. ,

    inderLaSe, die als Kurzzeltm .... . J.. hmund.ert v. ehr.konstru.l.er-'n Xebioslm drltten a

    rten zu koppeln. Eme vo \ 'h Uhr zeigte bereits die Lage der Ge-te hydraulisch betriebene asttonO"'lSC e d' Stunden d.urch hydr.a.u.lis.ch

    ,., und. verkndete lestirne und. die. J.ahreszelten .an .... 'di'. . technischen..M....I.Hc.. hk.eiten~. 11 Neben eseR . 'produzierten Nachtlga engenng. .... J hr und Tag zu' bestXtigen,

    ,. r kauf die Zeitemtellung von a, ..' dsch.e. int auch e l.n BlC.. .. 'Z 'tau.ff.assung. unter.schle:

    , . k . von der heutigen CId~8 sich die damalige aum. . " . . Cbrbeginnt das Jahr am. f von Julius Csar 4S v".. . .'

    Nach der Kalenderre ocm. . .lt wobei aUe vier Jahre elO.' zwlf Monate ,untertcl ,

    ersten Januar. und Ist 10 .. d' Abweichungen von Mond- und Son-11.1.... zustzlich .einge. schaltet wird, uml~.. T. d'e von den allwchentli-

    - 0 M at hat dreiig age, Inenjahr auszugleichen. er ,on ,.. de Zwar sind die Tage selbst

    . ... h . unterteilt wer .. n. dehen Markt- und Gerlc tsugen . 't' ihrer Linge variieren e

    'n" nach Jahreszel Innicht in qui~oktial- sond~rn I je bis auf dieses Detailstimmen die grundle-TemnN"Slst:unden3 unterteilt, doch. . d uns heute vertrauten

    y--- , I' hen Ordnung mit ergenden Eige.nschaf.ten der zelt IC .. f .d" technischen Einrichtu.ngenf) 0' . Ut auch Ur le .Uberein (Attali 19b :. 48 f les g L._ 'u damals in der Lage, jede

    . E" Uhren waren ~rel Izur Anzeige der Zelt: IOlge . l' ...._ durch einen Tromme -

    , . . und jede Vterte stun~Stunde durch einen Glockenton .. .schlag mitzuteilen.

  • '.116

    .J. Mede, Zeitmuchinc und Zeitseist

    ellenYOm menschlichen' Handeln abhSnglgen Erzeugung (Steuerung}. In mehrder' weniger regeimiBIgen Abstnden fI~et. sieh' der KaIser Im Haus desK-'enders ein, 'um durch rltuellehwegungen In. den /ewefllge.n 3ahreszeltenangepassten.KIeIdet'n den Lau' der Sonne zu ImitIeren und dadurch eine neue

    , '-Itcesze't zu .'''nen.So wlcd etwa"" .Frhjahr der Ostsektor des Hauses-In grner KleIdung bschrltten,lm Herbst .rIet' Westtell Im gelben Gewand etc.(Granet 1914:16 f.)'

    Minnet' machen also" nicht' nur "Geschichte,' sondern auch. die Zeit, ,in derdiese' yerlJuft. Dabei haben die Herrscf!endeninnerhalb bestimmter GrenzenVerfUsunsssewalt Ober die' Einrichtung derZeit. Sie knnen eine Un-Zei~ oderNicht-Zeit' .m Jahr,esende in d~n Lauf der Normalzeit einschalten, deren'Dauer ni~htaemessen, sondern der ledigliCh der Wert von einem Monat ZUge..; .ordnet' wird, uleachtet. der Tatsaehe, da' die tatslc:hliche Zeitspanne erheb-lich von diesem Wert abweichen kann. Die Vn-Zeit oc!Cr negative Zeit wiegtd,abeidie,esamteNorma(zettan. Bedeutung. auf. Auch die '. JgyptiscberiPha:"raontJn unctder rfhischePontlfex Maximus hatten die Macht, Zeitspannen zuverllnsetnoder zu.verkUrzen.' Auf diese .. -"eisekonnte der Pharao die Zeitender E:nte.festc besdmme~,derPontifexMaximusA.mtszeitenyonFreurid.undFeind verlngern bzw.~ verkUrzenodetFlligkeitstermine und Gerietlts~age ,in-direkt .aufschieben, eine .Maeht, die spter im Mittelalter von der stldti~enPQlizei, den Schffen,e,rneutausgeubtwurde.. Uhrenund Kalender waren alsoniCht nur InItI'umente der:' ZeitmellU&sondern.auch derMachta~.die_die hietarchische EinteituI der .Gesellsclta.ftchronokratisch untermauerten.Diese Funktion wurde allerdings nur imZusarnmenhangmitla"8e"Zei~absdmitten ausgeubt, a~f das kOnkrete Zeiterlebe" selbst hatten sie keinen Ein-flu8. Im Gro8en und Ganzen gitt, daZeitmensc;hlichem Handeln und Wahr-nehmen nicht als apriorische Kategorie gegenbertritt, .. sondern nur ab,E~gebniS des ei,enen, konkret~Handelns erscheint. Zeit wird selebt, kaum,wahrgenon1men, sie- durchwirkt dasH~ndein und geht aus c:J1esem hervor. Da-her entzieht sich 'Zeit auch der tJglichen Au~merbamkeit.Sie ist Erds-

    'nU-Zeit, die nur bei ~sonderenGelegenheiten,beispielsweise bei den. die Zy-klen skandierenden und erneuernden Festent ins Bewutsein .tritt, anSOnstenjedoch unbestimmt und unbedeutend bleibt (LeGoff 1984: 35). Ausdruck diesesspezifischen VerhJltnisses .von unbestimmter Zeit und menschlichem Handelnist 'die .Tatsache, da&, sofern sich die Notwendigkeit der Raum~ odetZeit-messung ergibt, .diese oftmals in Kategorien me~hlicherTtigkeit.yorge-nommen wird, zu deren Normierung sich Gebete'besonders eigneten: Die zumKochen eines Eis bentigte Zeit wird mit einem laut gesprochenen Ave Maria .

    Die aufselUhrten Ubeceinstimmun,en ergeben jedoch ein trUgerisches Bild,da sie IediSlich das technisch Msliche rqistrieren.4 Doch weder die k~

    'misdtCn noch die' itnialen Bedinaunaen leben AnlaS zur Umsetzunavon tech-nischen Mglichkeiten. in ,esellsChaftliche Praxis. In aararisch orpnisiertenGesellschaften sind Uhren reine......liCJIlle der Zeitmesur, sie' prociJzie-ren keine Zeit, sondembilden deren Verlauf ledi,lich ikonisierendnach. tJh,;.ren errnsUchen es dem, der' es wUnscht, Zeit abzulesen oder zu' hc.traa, ohnedie~ Zeit jedoch in irsendeincrWeise danach auszurichten. DleZeitder~renbildete ledisJich, die Zeit mimetisch ab, wie sie YOn den Gattern dnse-nchtcc war und sich in den Zyklen des Tases und Jahres manifestierte.Unefc. ist .~Produktund Attribut der Gtter, Uhrzeit deren ..... t.tndleei.... das Produb menschlichen Geistes. . "

    EirilMiek .. auf den antiken Allt.. macht die 'Differenzen deutlkh: TfObaya~.r Technik bedienten sich' der griechische, und rmische Bur,erdes._ WeBen A.e festgestelltenStancies der Sonne,. um Verhredun-Fn zu, treffen,Wcbei aus hcutiler Sicht vllig untureichendeK....hnunaen wie post" und'~ante meridiemll~en. lIIer, frischer

    uncI~nleben AidltillderZcie,soniIem'ZeitistdntGnbeter.AIpeb der.von .. ~"""Uhrten,pr~tiscbenT.tilieitcft fJ~rl9W .. U J). Zeit' ist'im Alt~Zeft des lfancIehI, konterete~Ut,' deren Dauer und Gestalt

    ."sich '~den '.' Tltiakeiten .des Menschearichtet, Uft1,elcehrt.Ss"ibtkeine .hiervon......clste. (absofute) und '~(ahcralcte) .Form.Zeit istkonkret,. w,~iI.lie mit deR. Handlunsen zuSammcmpwachsenist, .~ .. ihnendqrchwidttwird, sie eXistiert nur im und durch""'ln und nkht'alsdessen

    ~.Form~ Zeitistnicbtapriorischc, 1On(tern....---Uche 'fotftt da........ . ......... ,

    In dieser dislcur,sive'n' For ationsind Uhren. nicht' Zeitmaschinen sondern. tedislich Gedte ... ZCi CJhne 'irgendeinen Einflu8 auf dcr~n.Wahr~ndlmuns oder Gestaltun,. Produziert wurde Zeit durch die kcn'lcreteTJtiskeitselbst.~. davon, da8 die damaliJen Uhren keinen Einflu auf' die Le-ben$ptaxishatten, . war die Art der Zeitmessuns in speZifischer Weise theo-~!w" .... '.1..... . ..' . .' ........~ - . "". G,. .'Ulbill. ~Iich wad dies anl' drinestsdtewr-Mrngt'a.., dem Haus des Kalenders~ . " .aleses ''''eck'ge Ceblude, dessen .Boden dIe Erde und dessen Dach dIe' Ce-stlene darstellte, dIente nIcht alleIn de.,r Zertmessung, sQndern' auch Ihrer rltu-

    Apparcib et machines ;i repr~sentation 117

  • 41

    118 J. Necke, Zeitmaschine und Zeitgeist Appareils et mac:hines a representation

    a"Beseben, die Dauer von Er~ wird in Credos gemessen, als Raummadient da. Tasewmusw. (Attali 1913:118).

    Aus diesen GrUnden gilt fUr diese. Epoche, was Paul Ricoeur in transzen-denulphilosophischer Hypostasieruns zum Schematismus der T~itltjeglicherZeitgestaltung ."erheben will: daS die ErZ1ihlung von Zeit sich amSchema menschlichen Handelns orientiert (Ricoeur 15'83: Slf.), d.h. da die'Prlsuppositionen des Handel"., wie z.8. IntentionaliUt, Gerichtetheit, Motiva-tion, Sukzession der Akte etc.in die Zeitgestaltung mit einflieen. FUr' die .Literatur dieser Itonlcreten Zeit der Mimesis des HancIeits gilt sicherlich derhermeneutische Einwand gesen die ZeitanaJysen der morphologischen SchuleGUnther MUllers: Die uhrzeitliche Erstreckung ist hier tatslchlicheine derLiteratur exteriore Gre, Zeitma ist lediglich die eigene Tltigkeit in Formbeispielsweise des lauten Rezitierens von Gedichten (Jauss 1955: 16). Diespezifische .Form dieser Zeitlichkeit hat 8ernhardGroethuysen phlnomenolo-psch beschrieben: Es ist eine Zeit der konkreten Umwandlung der Zukunft ineine Vergansenheit, die das Ich sich aktiv aneignet. Das Prlsenz dieser Zeit-lichkeit,. sein "es geschieht" ist nicht denkbar ohne ein vorhergehendes '1iat"und ein anschlieendes "factum est" (Groethuysen 1935: 153). Geschehen istdie folge der UbedUhtung eines lies geschehe" in ein "es geschah".

    Wenn in den voranaehenden Abschnitten von ~Zeit als aposteriorischer Formdes Handelris. die Rede wat, Ist damit bereits eine Lebensform impliziert, fUrdas 'oben beschriebene Zeiterleben nicht zutrifft: Diekonlcrete Zeitformhatte keine GUitigkeit fUr die Nicht-Handelnden, d.h. fUr jene IIleisure dass"

    , (Veblen 1899) der Antike, die auf die' eine oder andere Weise von der aktivenTeilnahme an gesellschaftlicher Arbeit. ausgenommen war. FUr sie. existiertdie Symbiose von Zeit und Tltigkeit nicht, Zeit lst sich hier erstmals vomkonkreten, menschlichen Handeln wie eine Folie ab und wird zu dessenabaaktcr Form, zum vir~len Objekt .rWahrnehmung. Frheste KlagenOber die abstrakte, menschlichen BedUrfnisscn als selbstlindige EntitlitgesenUbertretende Zeit sind bereits aus den Komdien des Plautus bekannt,hier aller3ings meist aus dem Munde pr()fession~ller MU8igglinger: . . "",,"

    DaS dIe Gtter doch den verdammen mchten, der zuerst dIe Stundenerfand und dIe Sonnenuhr konstruierte, dIe mir Armen nun stckweiseden Tag verkrzt. Frlier war der Bauch meine Uhr. unter allen dIebeste und rIchtigste. Oberall mahnte dIese zum Essen, auBer wo nichtszu essen. war. Jetzt aber wIrd auch das, was da Ist, nlf:ht gegessenwenn es der Sonnenuhr gefllt. (JUnger 1954: Ilg) ,

    . Das in der Klage des MUigglingers ausgesprochene Verhliltnis zur ZeitdUrfte auch dem. Zeitbewutsein einer zweiten Klasse professioneller MU8ig-glinger entsprochen haben: Vornehmen Rmern wurde die Beobachtung derZeit zu einem derart drlingenden BedUrfnis, da sie .sich spezielle Stunden-sklaven hielten, deren ausschlieliche Aufgabe eS war, die von der Wasseruhr

    . auf dem Marktplatz angezeigte Uhrzeit mitzuteilen (JUnger 1954: 121). Ne-ben dem Adel gab es nur eine Gruppe, fUr die Zeit gleichfalls nicht konkreter.Aspekt des Handelns, sondern abstrakte Form der Anschauung war : DieSoldaten der. Antike waren wohl die einzige Berufsgruppe, fUr die sich dasVerhliltnis von Zeit und Handeln, wie es in agrarischen Gesellschaften blichwar, umgekehrt hatte: Nicht Handeln formte die konkrete Zeit, in. der esstattfand, sondern die abstrakte, von den zur Verfgung stehenden. feuer-,Wasser- und Sanduhren abgelesene Zeit kontrollierte die mens.chlichenrlitigkeiten. In systematischer Weise autonom wird die Uhrzeit Schlielich,als die Wanderorden im 6. Jahrhundert begannen, sich zum Schutze vorWandalen und revoltierenden Sklaven in festungsartig ummauerten Klsternniederzulassen und dort ein lcasernenhnl iches Leben im Dienste Gottes zufUhren.Zeit wird zumerstenmal .kostbar .. hier allerdings nicht im strengkonomischen Sinne, sondern eingebunden in einen .religisen Diskurs:

    Reglezvotre temps, ne reservez pas un instant que .vous ne pretiez, audei avec une sainte usure. A. chaque moment, si court soit-ll~.$ at-fache une goutte de Sang tres precleux que le Sa~veur averse. p~~rvous racheter... le temps, 11 vaut le prix ~e votre an:e, le prix de I e-ternite, bien plus: le pTlx de Dleu lui-meme, que I e~plol du, tempsvous fera gagner ou perdre (Ordensengel zit. nach Attah 19b: 69).

    Da diese Neubewertung der Zeit um Gottes und ihrer selbst Willen nichtohne . disziplinarische Manahmen durchgesetzt werden konnte, zeigen die in .verschiedenen Ordensc:egeln vorgesehenen harten Strafen fUr ZUsptkommen,zu langsame Verrichtung der Arbeit und dergleichen. Zeitverschwendungenmehr. Er~ahnungen, Isolierung von der Gemeinsch~ft der Mnche, ffentlicheSchuldbekenntnisse, Bugebete und Schlge gehren zum UblichenMaOnahmenkatalog, um dem neuen Zeitregime Wirkung zu verleihen.Zunlchst wird Zeit nur in den Klstern zum Objekt einer genauen

    r Reglementierung (LeGoff Ig84: 35). Als Karl. der Gr~ den Klerus 78g m~tder religisen Erziehung beauftragt, sind die Grundlagen fUr dieGeneralisierung des neuen Zeitmodells gelegt: Zeit wird nun nicht .Hingerdurch menschliches Handeln geformt, sondern tritt diesem als selbstndige

  • la . J. Necke, Zeitmaschine und ZeitFist

    Durch die mechanische. Koppelung .der Rderuhren .mit den Glocken _vonKirch~ und Rathaustrmentvei ab sofort jeder Brger, was die Stunde. ge-schlagen hat... Der .im gleichen Zeitraum entstehende Handelskapitalismusmacht es notwendig,Freirume fUr .Kapitalumstze zu schaffen. Die Siche-rung der .freien Zirkulation der Waren .wird den Schffen, der .Stad'POlizei desMittelalters bertragen. Sie setzen die Zeiten fUr Messen und Mrkte ebensofest, .wie die Zeiten des Karnevals, in denen sich die aufgestauten Energienverdrngter Krperlichkeit entfalten konnten, um die Werthierarchien derGesellschaft umzukehren, die "hohen" Werte zu erniedrigen und, mit neuemSinn erfUllt, zu regenerieren. Das . soziale Leben des spten Mittelaltersorganisiert sich nachdem Modell der Rderuhren als Hemmung undVerausgabung HnatUrlicher" Energie, in Normalzeit und Ausnahmezustnde desKarnevals. Obwohl die Rderuhren zu Beginn noch an Pr:izision zu wUnschenbrig lieen und zumeist mit Hilfe von Wasseruhren von einem Uhrwerkereigens geregelt werden muten, legten sie doch das Modell derGleichfrmigkeit der produzierten Zeit naheund begnstigten auf diese Weise

    rakter. Zeit ist nicht mehr Attribut oder Produkt Gottes, sondern wird mitdem spltmittelalterlichen Nominalismus zum Ausdruck eines Konzepts. Die,Zeit Gottes hat sich zur Zeit des Geistes gewandelt, welcher sie mit Hilfeder selbstgeschaffenen Instrumente einrichten, teilen und messen kann. Zeitist so sehr Produkt des Geistes, da die Frage nach ihrer Existenz au8erhalbdes sie produzierenden Bewutseins verneint werden kann:

    Zelt Ist nichts' anderes als ein 'ens In anima', ein Gebilde unserer Vor-stellung Telle der Zelt haben keinen positiven Grund (ratlonem posltl-vamJ a~Ber In der Seele, die alle Teile gleichzeitig 'In aetu' auffatund In Ihnen Sukzession, Vor- und NachzeitigkeIt konzipIert (Petrus Au-rcolus in: Maier 1950:. 187)

    Die Konstruktion mechanischer Uhren~ur Messung objektiver. Zeittr.gtparadoxerweise bei zur. Selbstentdeckung des Geistes als Pr~uzent~n derZeit und fuhrt zur philosophischen Subjcktivierung der Zelt. Mit derErfindung der Rderuhren emanzipiert sich jedoch nicht .allein dermenschliche Geist von Gott, Sondern auch die . neu geschaffene Zeit vommenschlichen Handeln selbst, wodurch. sich Zeitwahrnehmung und. VerhaltenderfortscbritdichenBUrger der neuen HandclsstKdte grundlegend :indern. Diephilosophische Subjektivierung der Zeit geht mit deren_bier Objekti-vicruna und Sanktionicrung einher.

    w .... und abstrakte form geaenber. Zeit wird zum Apriori derAnschauuns, des Twu und des Handelns.

    2. Zeit als apciDIbchc Form von HandeIII und AnKhauunI- tJhRn als Zcilma-Khincn. Pt.iIGIaphiKhc Sub,iCktiYicrunl ca Zeit.

    Die Ausbreitu.. des in den Klstern herrschcndcn Zeitverhaltens wird be-gleitet von einer qualitativen Verlnderung des Zeitbegriffs, die mindestensebenso bedeutend und folgenreich war wie die. kopernikanische "ende. Um1300 h&t die. Zeit auf zu flieen Oder zu verrinnen. Wasser und Sand .werdendurch eine neue Energicquclle ersetzt, die Gravitation eines Gewichts, wobeidas -folior', ein als Hemmung dienender, in das Steigrad eingreifender Bal-ken fUr die Gleichftkmickeit der BewegungsabIKufe sorgt. Die auf diese"eiseabscbildeteZeit ist beliebig teilbar in uncndJich kleine, gleichfrmigeMomente. DieRIdcc'uken des 14- Jahrhunderts bilden nicht mehr die Zeitder Gestirne und ~er mimetisch .ab, sondern sie produzieren .selbst einehomGiene, unenclich teilbare Dauer, die aus einander tquivalenten Momentenbesteht. G'rundlegende Zeiteinheit ist nieht .mehr der von Gott eingerichtetenatrliche "echsel von Tag und Nacht, sondern. ein vllig Ic:UnstlichcsProdukt: die vom Tageszyklus abgelste und vom Mcnschen mit Hilfe seinerneuen Zeitmaschine produzierteXquinottialslundc, diematbematisch Fnaudem vierundzwanzigsten Teil des Tages entspricht. Obwohl Uhr~ tf.amit zuZeitmuchinenwerden, Uberwiegt im 140 Jahrhundert ein anderes Moment:die .Produktion einer .gleichfrmigen Zeit durch Zeitmaschinen fuhrt zurSelbstentdeckung des Geistes. als. Produzent der neqcn Maschinen und damitauch der Zeit. Heide_ers in den letzten Kapiteln von Sein und Zelt entwik-kelte existentialontolocische Analyse des vulgKren Zeitbcgriffs kommt hier zuihrem vollen Recht: Die Entdeckung mechanischer Uhren erfolgt aus einer

    .. existentiellen Gr~lt.... des Daseins, aus der mit dem frUhen Handclskapi-talismus (s.u.) entstehenden Haltung des Bemrgcns:

    MI' der -Tee"cht'e.de',' ,'we''o'. der .J4lelt -i;ber'assn.D._,sJcll_"zeJt.>-\.~,,~-,",>-__~.~gebenden Daseins Ist auch schon so etwas wie die Uhr entdeckt C-,JOIe mIt der taktIschen Geworfenhelt schon je entdeckte 'natrliche'Uhr motIviert erst und e.rmiigllcllt ZUg,.elch Herstellung und Gebrauchvon noch handlIcheren Uhren (Heidegger 19Z7~ 41)f.).

    Mit der Stiftung. einer neuen Ur-Zeit verliert Zeit ihren essentiellen Cha-

    Appareils et machines a representation 121

  • J. Mede, Zeit~aschine und ZeitgeistAppareils et machines a representation IZ]

    die EinfUhrung der Xquinoktialstunden um 1]7S, cLh. die noch heute geltendeEinteilung des Tages in 2.4- gleichlanse Stunden, die in 60 Minuten unterteiltwaren, wobei jede Minute wiederum aus sechzig Sekunden besteht. Dietechnische Innovation ist jedoch auch hier nicht llein verantwortlich fUr dieVerlnderuns von Zeitwahrnehmung und Zeitverhalten.

    Die Entstehung einer abltrakten. aus aIeichf&m.,. Momenten~Zeit vollzieht sich im Rahmen einer umfassenden sozialen Revolution, in de-ren Verlauf, die agrarische durch eine kommerzielle RationaJitlt abgelstwircL Inder agrarischen konomie hatte .Zeit keinen Wert. Sie stellt nichtden Rahmen der Produktion dar, sondern ist in diese integriert., Da die Re.,.sourcen -absolut begrenzt sind und sich deren Produktion in, zyklischer FolgebeStindiB erneuert, kann Zukunft nur in. der Wiederholung der Verganaenheitbestehen. ,Der zur Erreichung der Reproduktion der Familie notwendige Ar-beitsaufwand wird daher auch nicht in Relation Zum erhaltenen Ernteertrag.eschen Zeit und, Arbeit haben keinen abstrakten "Wert" im heutigen ,SiM.Die Einskht in den Wert der Zeit vollZieht sich erst mit der Entstehu,. derzunlchst von den stldtischen ZUnftenunterbundenen Konkurrenz .alsErkeMtnis, da8 bei knappen Ressourcen Gewinne .nur durch Verzicht bzw.Einsparung (z.B. von Investitionen in die Arbeitszeit) mglich sind. Auf dieseWeise wird Zeit zum Wert, Zeit und Geld werden zu vergleichbaren Gren(Hohn 1914: 94). Lange vor der fUt ,die bUrgerliche GesellschaftCharakteris.tischen Formulierung Benjamin FrankU"s "Time is money war

    , bereits ein zus~tzliches Fundament der abstrakten Zeit gelegt: ihreFundsrtzlicheKommensurabilitlt mit Geld uber den WertbegriU, die sie zueinem standardisierten Objekt des Tausches macht.'Zeit lst sich mehr. undmehr von. individueller Bestimmung und wird zur abstrakten Form, zumBe~lter, der durch das eigene Handeln aufzufUlien ist. Durch die .Verwer-tung" der Zeit wird die Kontingenz der Zukunft entdeckt, die als qualitativverschiedene Zeitdimension das zyklische Modell der agrarischen konomieablst. Zeit wird knapp, ihre Vergeudung kann sich der Kaufmann imC;;_nD .UCili "teht ii1thr lei~teri.

    Neben der Erfindung der Schlaguhren und der EntdeCkung des frUhen Han-delskapitaJismus war als drittes Moment die Entwicklung des Buchdrucks ent-scheidend fUr die Revolution der ZeitauffassunlZ. Denn durch Gutenber~s

    Druckkunst verliert Schrift den Charakter der Einmaligkeit des individuellBeschriebenen Buchstabens. Das, Prinzip des gutenhergschen Buchdruc.ks ~steht in der Wiederholung standardisierter Typen, durch deren Kombanationdie Buchseiten geschaffen werden ,(Mac, Luban 1968: 160). Aus der Vernetzungvon Rlderuhren, Druckkunst und der vom Handelskapitalismus ebenfalls be-wirkten Geldtenaissance wird die lineare, abstrakte, aus gleichfrmigen undgegeneinander austauschbaren Momenten bestehende DauerfUr den mittelal-terlichen Stadtmenschen verbindlich. Zeit wird nicht mehr durch das Handelngeformt, sondern durch die, mechanischen Uhren im diskursiven S~stem desHandelskapitalismus produziert und gestaltet. Im Rahmen der hier vorge~zeichneten diskursiven Formation werden Uhren tatschlich zum ersten Mal .zu Zeit-MaJehinenim engeren Sinne des Wortes, d.h. sie, messen nicht nurvor egehene Zeit, sondern produzieren etwas' Neues: die gleichfrmige. vong, , fl 'nddOt

    subjektiven Einstellungen vllig losgelste lineare Ab 0 ge sta ar ISI~r erMomente. Uhren und nicht mehr menschliches Handeln wer~n zum dominan-ten ,Instrument der Zeitgestaltung. Statt der vor der Renaissance gUltigenEreigni$-Zeit, die im allgemeinen im Hintcrgrundmenschlichen HandeInsblieb~"wird das tlgliche"Lebennun von einem,~Netz urnSpan~t,das die im FluB der Zeitstrrnenden Ttigkeiteneinflingt und ordnet. Zelt,ehemals Folie menschlichen HandeIns, lst sich von der Praxis und form~ nun

    . . ~d' 0" R hmen innerhalb dessen s.ich gesellschaftlicheseinen clgenst.n Igen a " , .Handeln. vollzieht. Zeitpunkte werden nicht lnger allein zu besti.mmten Er-eignissen, sondern permanent festgelegt. Motor dieser Verselbst~ndigu".g ~rZeit. waren die Regionen Europas, in denen sich der frUhe Handeiskapl~ahsmus atserstes durchsetzte. In der zweiten Hlfte des 14. Jahrhunderts fanden

    . sich die neuen mechanischen Uhren in den Stadtlandschaften. die an der Spit-ze konomischer Entwicklungen stehen: Norditalien, Katalanien, Nordfrank-reich, SUdengland, Flandern und Deutschland (LeGoff 1984: 36). .

    Es nimmt daher nicht Wunder, daB sich bereits in der Vorgeschichte desfranzsischen Romans eine radikale Kritik des abstrakten neuen Zeitbegriffsund seiner Herrschaft Uber das Leben findet:

    eU ions de ce monde, tout est compasse, limite et;:i:,zrc;arqU;eu::s,r f~t decrete qUe/aine s::O~npho~~'u~~~~ (:~~~ie'Zdrant aulcun maIS se/on les occas ons ,.., '..~::tes/es oeuvr~s disposees: car (disoit Gargantua) la plus v~a,~ pert~du temp~ qu'j/ sceust estoit de compter les heures - que en e

  • J. Mecke, Zeitmaschine und Zeitlcist

    Appareils et machines a representation us

    Ylent-lll - et la plus grande resverle du monde estoU soy gouverner au=,SOft d'une cloche, et non au dlctede bon sens et entendement hus:

    ,~ l,of.)Die in Rabelais'Cal'gantua IS3S formulierte Kritik an der TotaliclC derab~akten, a1ler,Erfahcuna vorausgeh~nden und dieser als starre Form undBehllter yoraqebenen Zeit (tout est compasse, limite et reille par heures),wodurch der Mensch zum Teil des Rlderwerkes der Uhren wird (soypvemerau sond'une cloc:he) zeichnet sich vor der positiven Folie der alt~Zeit als .. Form des Handelns ab (selon !es occasions et les opportunitez se-roient toutes !es oeuvres disposees).

    Die zitierte Stel~e ist in..doppelter Hinsicht charakteristisch: I. OffenbarlI8t sich die Kritik an der Vorherr~ft der abstrakten Zeit bereits in derersten HIlftc des 16. Jahrhunderts ~r im Rahmen einer Utopie ausben;denn Garaantua aibt seine Empfehlunaen nicht etwa fUr die a1ltllliche Pra-xis, sandern fUr die Ordensrqel der IIAbbaye de Thelemelt, eine Utopie dersinnenfrohen Entfaltuni aller PKhiakeiten des Menschen, die als humanisti-schesManifest das zweite Buch der Pentalosie abschliet. 2. Diese Vertrei-buna. der Ohr um der hcien Entwickluns des Geistes Willen ist allerdinas erstder AbschiuS einer Ia"lCII Entwicklu"l des Garpncua. die selbst unter derXcide der Uhrzeit stand.' Der Bildungswq, der ~.nun lurradikalen Ableh-UI'II. der Uhren fuhrt, war selbst von der neuen mechanischen Uhr und derdurch sie,produzierten Zeit bestimmt. Auf. GeheiS seines LehrersPonocratesI1lk der junae. PariserStucient Garcantuaeinen lenaucn Talesplan ein. Die

    einzelne~Tltiakeiten Ireifen ineinander wie die Rlderder mechanischenUhrwerke. Vom Aufstehen um vier Uhr morg~s Uberdie BibellektUre und diefolgende VerrichtU"l der krperlichen Notdurft, Studium und Sport sind alleMomente uhrzeitlich so genau -fixiert, da Gargantua wenn schon nicht - wiespltere Zeitgenossen - keine Minute, so doc~ immerhin keine Stunde verliert:"Comment Gargantua feut ins~tue par Ponocrates en teile discipline qulil nepeCdOit heure du jour" bS3S: 106) lautet ~mentsprechendder Titel einesKaPitels.

    Die. im Gargantua zu. findende zwiespltige Einstellung der neuen abstrak-ten Zeit gel~ber erkl:irt sich aufgrund der historischen Nahtstelle, an dersich die Renaissance befindet. Die Pentalogie alsUterarisches Werk der fran-zsischen Renaissance sitzt zwischen zwei StUhlen: Auf der einen Seite mu

    sie die Herrschaft der Zeitmaschine Ober den Zeitgeist im Sinne des huma-nistischen Diskurses vehement kritisieren, auf ider anderen Seite teilt sie alsManifest der Bewegung des aufstrebenden BUrgertums die Emphase der Kauf-leute fUr den entstehenden Handelskapitalismus, dessen Rationalitlit Zeit undGeld zu kompatiblen Gren gemacht hatte, eine. diskursive Operation, diesich auch aqf Bildungsideal und pldagogische Praxis auswirkte. Der Titel des%). Kapitels enthlilt ein weiteres Schlusselwort der Epoche: Mit der neuenabstrakten .Zeitform entstehen auch im pdagogischen Bereich neue Verhal-tensweisen. Menschliches Handeln und kindliche Entwicklung werden nachdem Muster der. RKderuhrenorganisiert. Disziplin entsteht aus der zeitliehenDisziplinierungvon Krper und Geist. Gargantuas Tagesplan stimmt in vielenPunkten mit demjenigen der SchUler des Montaigu-Gymnasiums Uberein, dasfUhrende Humanisten wie Erasmus undMontaign~ zu seinen SchUlern zhlte.6

    Uhren produzieren also nicht nur eine gleichfrmige und lineare Zeit. desAlltags, sondern veranlassen die Menschen der Renaissance, ihren Tagesablaufnach demVorbiJd ihrer RegeimKOigkeit einzurichten. OaO die Renaisunce dieZeit entdeckt, die vielbeschworeoe"Renaissance Discovcry of Time"(Quinones 1972), ist daher nicht aus der Geschichte des Geistes abzuleiten,sondern aus dessen Interaktion mit der Zeitmaschine des 14. Jahrhunderts.

    Es blieb einem SchUler des Montaigu-Kollegs vorbehalten, aus derneuenconditio human~, aus der neuen E.xistenzweise des Menschen inder Zeit dieK\Xtsequenzen zu ziehen. De~ mit dem. Gang der Uhren. schdtthaltendeMensch kann nicht .mehr .als best~ndiges, gleichbleibendes Sein,. als SubstanzaufgefaOt werden. Es ist nicht mehr .Wesen, dem im Laufe der Zeit unter-schiedliche Akzidentien zukommen, sondern wird selbst zum Ubergang, zumWerden und Vergehen.

    La constance meme n'est autre chose qu'un bran/e plus langu/ssant.:Jene puls assurermon obJet. 11 va .trouble et chance/ant, d'une Ivressenaturelle. :Je Ie prends en ce point comme 11 est, en I'instant que Jem'amuse a lu/.Je ne pe"'s Pas ,'eue. Je pelns le ,...ssage: non un pas-sage. d'geen un auue, ou comme dl.t le peuple, de sept en sept. ans,mals de Jour eil Jour,. ~lnute en minute hS88: I ]%7).

    Was Montaigne im dritten Buch seines Werkes formuliert, knnte als MottofUr die von ihm angestellten Selbstbeobachtungen dienen, wobei die Form desEssais dem neutn Zeit-Verhltnis in idealer Weise entspricht. Die essayisti-

  • J. Mecke, Zeitmaschineund Zeitleist

    sehe 'Form wei8 sich keinerlei thematischen oder focmalen Zwlnlen v~pflichtetals der Maxime" dem FluS der Gedanken zu folien: IIJe m'qart,mais plutat par Dcence quepar melarde.[;.;J J'aime l'allure poetique asauts,eta pmbadesll (IS'.: 111, 40d. Bei Montaile wird die Entdeckuna derZeit ,als pundlqendes Merkmal menschlichen. Daseins emphatisch als Befrei-.. aus. der ZwanpJacke mittelalterlicher Substanz- oder YlesenJandvopolo-lie pfeicrt. Zwar ist dabei die Zeit als abstraktes Prinzip zwischendie'er:"schicdcnenStadien des Ich letreten, IIA chaque minute, iI mc semble que jem'tchappell bSII: I,'So), doch wird diese FlUchtilkeit als Befreiuns von kon-ventionellen Z..... und Vcrpflicht....en.lur inNamanen Konsistenz und Ko-hlren clcrYlescnhaftilk~tempfunden: "lI.n'" a Point de, fin 11 nos inquisi-,tion".s. Nott,e, fi,n cst e,n,' ,I'auere moncfc,'." .',C',es,t SII,Re, de", racour,"cissement d'cllAr, it

    nd iI ,"." ."...qua, " se contcnte,ou de ,luscte. Nulespdt .nereux ne s'anete en sqi: 11peetend, toujours et va, outre ses forcesll bs: BI" 4-19). "enn, zeitlicher "an-del ,undU-qa,. das ,Irundleaenclc Charakteristikum des Menschen sind, mu8.,.Bild; das Literatur von ihm zeichnen.kam,. peichfalIJ einen. Zeitkern ent-halten. .Die .einhcitdes Substanzm~lOstsichin die Vielheit deszeit~~en -.,t: liLa. vie est un ,mouvement mat&tiel et c:orporel,ae:tioaimpatiaite

  • u8

    J. Mecke, Zeitmaschine und Zeitgeist

    Appareils et machine, a represen~ationsich in der folgezeit nicht mehr damit begnUgen wird, die T:itiglceiten desMenschen im Ablauf eines Tages festzulegen, sondern in einer Vorwegnahmedes Taylorismus mehr und mehr dazu Ubergeht, die einzelne Handlung selbstin zeitliche Schemata zu zwIngen. Ermclicht wurde die Disziplinieru.durch einen diunllntqiKhen Schachz..: Die von der Renaissance wieder-entdeckteK&pcrlichkeit wird vom Geist getrennt und das Funktionieren derK&pcr rein mechanistischen Prinzipien unterworfen, die Descartesin Pas-slons de '-a",e entwickelt. Der Geist wi~d. als Residuum des MenschlichenausdrCklich auS dem Bereich des Mechanischen ausgenommen: ._

    Pour comme~et' donc cet examen, h! remarque kl, premlerement qu 111y. a une grande d'lference entre I'esprlt et le. corps, en ce que Iecorps, de Ja nature est tou}ours divisible, et que I'esprlt est .. entlere-ment Indlvlslble. h6: .19)

    AJsbelic;big teilbares Objekt ist der menschliche Krper mit einer Uhrv~r.leichbar, die, einmal vom Uhrmacher erbaut, nach ihren eigenen mecha-nischen Ge_tzen unabhlngig von einem sie lenkenden Geid funktionierenkann.

    EtcOnJme unehorlQge,composee de roues et de contrepo.ds, n'observe'r: moIns e~actement routes les .Iols de Ia nature, Ior$flu'elle edmalare! et qu elle n~ montre pas bien Jes heures, que Iorsqu'elle satlsfalt

    eAtieremenf au .deslt' de I'ouvrler; .de mime .uss', sl}e consldere lecr:rps de .' homme comme une ,"-chlne- tellement baU. et composeed o~ de nerls, museies C.d qu'encore IJlenqu'lI n'y e(it en lul au~CCIII tr~'t,. U n~"'!seralt pas de se mouvolr en toutes /es memes 'a-gons qu".. 'alt. prese'!t. Iorsqu'lI ne se meut point par" dlredlon der. ~,ont.. e, nl parcon.s.equent Pi. I'alde de/'esprlt. mab seu/ement par

    v' sposltlonde se. organes L.~:.! (16.1: .81). .Die durch die Trennuna von Leib und Seele mglich gewordene, rein me-

    chanistische Erkllrurtgde' Krpers stellt die diskursive Voraussetzung ... (Urseine .. Disziplinierung und die Gestaltung seiner Bewgungsabl:iufe nach demMuster derzurselben Zeit entstehenden Automaten. dar. Wie die moderneZeit in .unendlich kleine, einzelne Momente zerlegt werden kann, so wirdauch die menschliche .Bewegung in kleinste Teile zerlegt, um auch noch diegeringste Zeitspanne auss(:hpfen zukonen. Dank ihrer Trennung vom Geistwerden mensctJliche Krper nach dem Uhrenmuster gedrillt, das Gewicht derPasslOnE" Whd dUtEnd.! Ils AemrnunRen lunt:tlonu~renaen sOzrareilS.intCt1:'"-~nen kontrolliert. Die Geburt des neuen Menschen aus der Zeitmaschine machtihn zum. idealen~iekt der" ~achtausUbung und zur Marionette von PolitikMkonomie und KriegsfUhrung(Foucault 1975: 154). Die Automatisierung de~

    Krpers, die zeitliche Aufgliederung und Bestimmung seiner Bewegungs-abllufe in immer kleinere Abschnitte bereitet seine.Ausbeutung als nun nichtmehr metaphorisch zu verstehe~ Maschine in Armee und Fabrik vor(foucault I91S: SSf.). Freiheit des Geistes !Jnd Di~ziplinierung der Krperbedingen einander, bis sich schlielich der Geist durch vlliRe Loslsung vonseinem Krper zum reinen Geist, zum irrealen Plural .der Ceisterverflchtigt. Denn nicht nur der einzelne Krper funktioniert wie eineMaschine, sondern auch das Zusammenspiel verschiedener disziplinierterKrper in der gesamten. Armee. Dieset rigorosen zeitlichen Disziplin seineraus tIhommes-machines" bestehenden, bald ganz Europa als Vorbild dienenden-armee-mllchine" hatte der freileist Friedrich 11. seine militrischen I\dolgezu. verdanken. Auf dieser CrundlaRe war es LaMettrie, seines ZeichensMit.lied der . preuischen Akademie, ein teichte~,den .flUChtig gcwordenenGeist einzusparen und den lesamten Menschen mit Hilfe der

    Maschinenmetapher zu erfdren.

    1. Zcitals FOnnundObJekt der. Anschauung. Matchiaellc p1Oduktion vonZeit. Zeit der Zei""aschiften. Techno-(jcnese. des Zeitaeistes.

    Theorie und Technik, mechanistische Metaphern und PerfektionieruORvooMaschinen beschleunigen gcscnseitiR ihre Entwicklung. DescartestMedltationsmetaplrySlques folgt eine ErfindunR auf dem Fue, die' eine neue technischeUmwllzung auslsen sollte: HtJyghensEntdeckung der regulierenden "'irkungdes Pcndclsh6S6) und die bald darauf folgende Erfindung der AnkerbemmUnadurch den Englnder "'illiam element (1611) ermglichen die Herstellungmechanischer Uhren von bisher nie dagewesenc:r Prizislon. Die neuen Uhrenemanzipieren sich. vom Menschen, denn sie werden von den bei allen 'bisheri-gen .. Uhren notwendigen, regelmigen RegutierunRen d~ch einen Uhrwerker

    u~ngig. Mit der vier Jahre spter ebenfalls von HUYRhens gemachten Er-findung des~allederaufzugs (t67S) wandern die Minutenzeiger auch auf -Taschen- und Sackuhren. Ankerhemmung und Spiralfeder knUpfen das den All-tag umspannende Netz feinmaschiger. Das Bewutsein wird sensibilisiert fUrdie von .der objektiven Uhrzeit abweichende su~iektive Zeitwahrnehmung. Diepsycholoci

    sche Subjektivierung der Zeit hngt mit der VerbrdtunR der neuenAnker-, Pendcl- und Taschenuhren mit Spiralfederaufzug zusammen. Die indi-

  • J. Mecke, Zeitmaschine und Zeitgeist Appareils et machincs , representation- 131

    viduclJe Tasr.hcnuhr macht zunlchst deutlich, da jeder, der sicbesitzt, Oberseine -cisenc Zeit verfUgt. Zeit ist nicht mehr in der Hand weni~cr, sondernin den Wohnhlusern und Taschen fast allcr BUrgcr, die Chrono-Diktatur vonStaat und Kirche vcrwandelt sich in cineChrono-Aristokratie. Dic _lfICrcVerbrcituns und Omniprlsenz der Uhrcn sctzt subjektiven Zeiteindruckundobjektivc Zeit bestlndig miteinander in Bcziehuns. Aus diesem Kontrastentsteh! die subjektive, innere Dauer als psychologischc Gre. Lockes,empirische Psychologic kannJO die Entstehuns der Zcit im Essay concernlnghuman understandIng auf - den menschlichcn Geist allcin zurUckfUhren: Dicldecder subjektiven Dauer wird durch dic Reflexion auf die Abfolsc der-Yorstclluf18C" geWonnen.- Dal Bewutsein von dieser Dauer iit gebunden.ndieTltigltcit .1 Geistes. Hrt dicse wlhrend desttaumloscn Sc:hlafcsauf,oder konzentricrt. sich . dasBcwutscin auf eincn einzigen Gcsenst.nd,soerscheint ihm die Zeit in der Wahrnchmuna kUrzcrab sie eisentlich ist(Locke 1690: .12).. Im Unterschied zur subjektiven Dauer ("duratlon")reserviert Locke den Ausdruck-timc fUr die Bcmess~neZcit.

    ThlsCons(deTat'on ofOuratlon, asset out byeertaln Periods, attdmarked by eerta'n -. Measures or . Epoclts, Is that, ,. thlnle, whkh m.ost,woperlywe ca" Time h69O; 117). ._ ... -

    Dabei wendet er sich ausdrucklich gclcndie _Glci~hsetzUl18 von rlumlichgemessene~ Z,it und subjektiver. Dauer, die allein au. der Reflexion auf"cchsel und Abfolcc der Ideen im Geist entsteht (Lockc i:6g0: 188)~

    Aus der vonLockc erfatcnSpannung von subjektiverDaucr und objektiver~rzeitbe~ieht dererst;eZcit-Rotnander Litcratut~eschichtesein romankri-tisches Potential: Sternesl7S9: - 1761 verffentlichter Roman Ufe attd Opl-nlons of Trlstram Shandytreibt .ein Spiel mit der Chronologie, umspielt sieirOl)is

  • .' J. Mecke, Zeitmaschine und ZeitgeistAppareils et machines a repres~ntation 13]

    Die neuen Zeitmaschinen fUhren nicht nur zur Entstehung subjektiverDauer, sondern liefern der rationalistischen Philosophie durch ihre groe Pri-zision und Autonomie eine neue universale Hintergrundsmetapher8, einabJOlutes Modell, d.h. sowohl' ein Ins~rument theoretischer Erklru.. als auchein Vorbild furdie Praxis. Bereits bei Descartes und Geulincx wird dasZusammenwirken von Krper und Geist, Leib und Seele mit der Metapherzweier Uhren .erkalet. Mit Hilfe des neuen Wunderwerks der Prlzision undAutonqmie entwickelt Leibnizan der Schwelle zum 17. Jahrhundert denCrundaedanlcen seines Systems. In einem 1696 verffentlichten Brief wird dasUhren,leichnis nicht nur zur Metapher. fUr das Verhltnis von Leib und Seele,sondern zur. Hinterpundametapher seiner Besamten kosmolosie. Wie sehon

    .Descades'und die. Okkasionalisten vor ihm, verBleicht Leibniz Krper und~t . mit Iwei Uhren. Wlhrcnd die JCwdmliche Philosophie eine"echselwirk... VOll Geist und Krper vermutet, die wie .Zwci Pendeluhrenam $CIben .HoIzbalkcn befestiat sind, deren GleichsehlaB durch die.IJbettr.... der Sdtwiftaunlen erreicht wird,. und wlhrend der

    Ok~asiOnalitmus annimmt,da8 Gott als transzendentaler Uhrwerker.als-Deus ex machin.- b696= .,,) die beiden Uhren Krper und Gcistbcstlnditlaufeinander abstimmen muI, acht Leibniz in seiner Theorie' derptlstabiliert~ '.' Harmonie 'davon aus, da8 Krper. und Geist wie alleSubstanzen UIerha..,tVOII vornherein so Yollkommen .childet oocIreauliertsind, da8,sie, indem sie nur ihren eiaenen ,Gesetzen. foJaen, sich miteinanderim Gleichklana 'befinden.'Bci Gottschcdwird die Pr.zision der neuenPendeluhren zur Hinterarundsmetapher fUt Geschichte, Staat, "IsthetischeVOllkommenheit und die .klappernde Rhetorik der streng logischen Darstellunsseines S~stcms.10 -

    Handwerker des 18. Jahrhunderts setzten die Trume des Rationalismus inForm von Mensehen-Automaten als zur Anschauungaewordenemechanisti-schePhiJoJOPhiein die Wirklichkeit um. Die Menschwerdung der Automatenverlluft parallel zur Automatisierung ~nschlicher Ttigkeiten. Mensch und.Automat werden' durch die Hintergrun~metaf!1er'~s., p~rwerlcs ~~~~~~~ ..~ ... ~~kompatibel gemacht. '

    Von .nun an "btdie Uhrentechnik an der Spitze der Entwicklung industriel-ler Maschinen und neuer Produktionstechniken zu finden. Zeitmaschine und

    Zeit der Maschinen stehen in einem unauflslichen Zusammenhang gegenseiti-aer Bedingung: 1772 verwirklicht ein franzsischer Uhrmacher, woranVoltaire zwei Jahre zuvor klglich gescheitert war: In Beaucourt, in der Nhevon ,'Nontbeliard, grUndete er eine Uhrenmanufaktur, die selbst .nach demVorbild des Uhrwerks funktioniert: Die ca. 100 Bauern' und Handwerker, diebei ihm zu Angestellten und Lohnentpfngern werden, fertigen nach dem Ma-nufakturprinzip keine ganzen StUcke, mehr, sondern in sich bestndia wieder-holenden Produktionsablufen standardisierte Uhrenteile. Auf diese Weisekonnte die fUt diedainaliJe Zeit einzigartise StCkzahl von 100.000 Uhrenmit Ankerhemmung pro Jahr erreicht, werden. Die Erfindung der .Pendeluhrerlaubte die pdizi,e feststellung der zur Produktion eines Objekts verbrauch-ten Zeit und damit die Standardisierung von Produktionskosten, die wiederumdie Voraussetzuna darstellten fUr die Automatisierung der ProdUktionsabl~ufe.

    . Insofernist Lewis Mumford zuzusti~men, wenn er in seinem BUch Teehnlcsand Clvlllzationdie These aufstellt, fticht die Dampfmaschine. sondern dieUhtsei die MalChineder incbuiellenRevolution (Mumford 1934: I .... D'iemit der SerienproduktionermtilUchte Preissenkung macht den Uhrensektor zueinern der ersten Experimentierfclder des modernen Kapitalismus. Der Werteiner Ware liegt dank dieser Vernderungen nicht mehr in ihrer Oualitlt oderSeltenheit, sondern in der Quantittderbelltigten Arbeitszeit, die von nunan im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Abgesehen 'von 'fIaffen, sind 'Uhrendie, . ersten. Serienprodukte des. prQtoindustriellen Zeitalters.Daf\k ,der. neuenPendel- und Taschenuhren entdeckt ,bereits der FrUhkapitalis.mus die 'technikder Prod9ktionder Nachfrage durch das Angebot (Attali 1982: 178f.1. Dieneuen Pendeluhre~ verbreiten sich dank sinkender Preise an der SChwelle zum19. Jahrhundert in fast allen Haushalten. In Bezug auf das neue Industriezeit-alter sind Uhren, die schon die Ilbergabe der Macht von den Klstern an dieSttdte(Rathausuhren) im Mittelalter eingelutet hatten, wiederunt Indizien

    , eines Machtwechsels. Die Rdcruhren 'auf den RathaustUrrnen werden durchdie Pendeluhren in den Fabriken und in den Bahnhfen abgelst. 1797 wird(zum zweiten Mal) die Dampf.maschine erfunden: diesmal allerdings vonJames Watt unter Mithilfe eines Uhrmachers und im Rahmen einer ver~nderten diskursiven Formation, in der Tempo von unschtzbarem Wert war, undZeit folglich durch hheren Energieaufwand gespart werden mute.

  • Zeit als abstrakte fOrm der Anschauung zieht eine Vernderung ~stemporalen Verhaltens mit sich. Als autonome Form wird sie zunehmendselbst zum' Objekt der Betrachtung. Da sie menschliches Handeln inzunehmendem Mae organisiert,. Tltigkeiten auslst und beendet, rUckt sieselbst In *5 eeheloU,' des ."telusu. Be. .bsuakte~~hl""'Ci.. ~:abstraktes 'Verhlltnis zur Zeit. Damit sind bereits' die Grundlagen fUr ,eine"Kehre" der 'existentialontoJogischen Ableitung der Uhrzeit- aus derexistentiellen Haltung 'des BeJOrBcos und Rechnens mit Zeit geschaffen. Die'Existentialontogenese der Uhrzeit aus der Zeitlichkeit des Daseins schlgt um

    Die ,durch die Industrialisierung im Takt der Anker- und Pendeluhrenbeschleunigten gesellschaftlichen Umwlilzungen schaffen bei gleichzeitigerVerllngerungder Lebenserwartung Clmhof 198,: 1,8) dieVoraussetzunI fUr

    .die EntstChung .......iIchen,8cwu8beins. Die Beschleunigung des technischen,wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels reduziel't die Dauer dereinander ablsenden Epochen erstmals auf eine Zeitspanne, die geringer ist,als die der zu erwartenden Lebenszeit. Es,wird dem Einzelnen mglich, Oberdenciseoen, begrenzten Zeithorizoot. zu schauen und die aktuelle Epocheeiner vergangenen kootrastiv gegenUberzustelien. Solange die Lebenszeit desEinzelnen im Verhlltni. zur Epochenzeit ,nicht lang genug ist, um den histori-schen ,Wandel zu erfahren, bleibt Geschichte abstraktes Objekt, reintheoretischer Betrachtung. Die Beschleunigung historischer Abllufe'erRIIlicht es, Geschichte anschaulich, a~s eigener Erfahrung und erster Handzu, erleben. Nicht nut Zeit, sondern auch ihre geschichtliche Gestalt wird nunzum Objekt einer Anschauuog, die; den Geist veranlaBt, sich selbst als Geistder ,Zeit zu verstehen. ,Eseotsteht ,das spezifische Apriori des Erlebens YOO

    "GeschiChte: 'die vorausgesetzte Asymetrie zwischen Ge,enwart und Zukunft,die' Erwartuog,da die Zukunft radikal anders seink6note als die Gegenwart.Zeital. relative, kOnkrete 'und sieh dem Handeln jeweils elastisch anpassendeFoliefaat' sich von der Praxis ,eIOst und ist zur ltancn, abIInktcnund......

    IuteaH~I~ ,eworden, zum 8ehllter, innerhalb dessen sich das menschlicheTun abspielt. 10 der Kant'schen TranszeodentalphilOsophie 'findet ' dieserTatbestand einer neuen diskursiven Formation zum ersten Mal seinen ad-lquaten, Ausdruck inder Erhebung der abstrakten Zeit zum absohlt~n, Apriori.Haodeln vollzieht sieh nicht mehr als Durchdringung und Gestaltung von Zeit,sondern es' ,eschieht ',in der Zeit.

    in die durch Zeitmaschinen eingeleitete und durch diskursive BrUche begleite-te Technogenese des Daseins

    Im Extremfall ~ird Zeit nicht mehr handelnd gestaltet, angeeignet und zureigenen, individuellen Zeit gemacht, sondern wird zum Zeitstrom, der anseinem Beobachter ,vorbeifliet, ohne da dieser in ihn eingreift. Der bloBeBeobachter einer Zeit, die nicht mehr die eigene ist, hat das BedUrfnis, sichbestlndig 'ihres Verlaufs zu, versichern.

    135

    Eine mgliche Strategie gegen die Allianz von konomie und Zeitmaschineentwickelt Diderots ehemaliger Freund und Mitstreiter Jean JacquesRousseau. Nachdem eine verhate, den Tag bis ins kleinste Detail bestim-mende Arbeit ls Kassierer durch eine Krankheit unterbrochen wird, die ihnfast das Leben kostet, beschliet er, alle Zukunftsplne aufzugeben und vonnun an statt unter dem Joch des Zeitplans einfach in den Tag zu leben. Dem

    Diderot deckt diesen Zusammenhang zwischen Nicht-Handeln und Zeitbe-obachtungitl der Figur des "Maare" aus Jacques le FatalIste auf: DessenVerhlltnis zur Zeit beschrSinkt sich auf regelmliige Blicke auf seine Ta-schenuhr. Die Haltung desuMaare" entspricht zwar nicht einem philosophischfundierten Fatalismus, dessen Theorie sein Diener Jacques vehement vertritt,um ihn in der Praxis umso mehr abzulehnen, sondern einer Art "phlnomenolo.gischen, fatalismus". FUr ihn ist Zeit reiner FluB. Die Zeit, die (Ur s~in~nhandelnden Diener als Sequenz von Absicht - Ausfuhrung - VC)lIendung, mithinals ocganischesGanzes miteinander, durch die eigene TSitigkeit verbundenerMomente erscheint, 'btfUe den passiven Maare reines Geschehen (;Iassen),eine AbfolSe von . Zeitpunkten, "in ,der alles leschieht und die von, nichtshandelt" ,weil in ihr nicht "ehandeltwird. Er istunbeweslicher. Beobachte.reiner beweglichen Zeit, deren' adlquate Reprlisentation fUr ihn die Uhr ist.Uhren sind deshalb fr den Maare mehr als bloeZeitmcsser; denn sie

    garanti~renih~, da die Zeit lortschreitet, sie . produzieren seine ,Zeit.Fatalist ist Jacques' Herr also nicht nur, weil er im Gegensatz zu denethischen Implikationen sein~r philosophie, nicht handelt, sondern vor" allemaufgrund seines rein abstrakten Verhltnisses zur Zeit, dessen M~glichke~tunmittelbar aus den neuen :..Zeitmaschinen und dem konomischen. DiSkurs, an

    dendiese eingebunden sind, folgt.

    Appareits et machines a representation

    .,!

    ,t,

    J. Mecke, Zeitmaschine und Zeitgeist134

  • ..

    1)6 J. Mecke,Zeitmaschine und ZeitgeistAppareils et machines j representation 137

    neuenZeit-Verhiltnis "ird durch den Verkauf der Uhr Ausdruck verliehen:C;] je vendis ma montre, cn me disant avec une joie incroyable: Gr'ce. auciel, je n'aurais plus bcsoin de savoir I'heure qu'il est" h7ba 11, 6)f.). DerZentreuna und Selbstcntfremdunc des Geistes durch die Uhrzeit sucht erdurch die Konzentration. auf den Auacnblick cntgqeniu"kkcn. J>abeiwird.der .immanente A9nb1ick zumGepnpoa der Zeitauffass.... Er ist nicht,m* im Hinblick auf die Erkenntnis einer' Wahrheit (Descartes) oder .auf dieOffenbar.... Gottes "ertvoll, sOndern sein "ert besteht allein in der in ihmrealisierten. Sammi..... des Geistes, die das Heraustreten aus der .linearen Zeitund cIas vI1i1e Auflehen in der Gqenwart ermglicht. Die dialektischeiJe...... z"ischen subjektiver und objektiver Zeit tritt in dcn auto-biclraPhischen Sdtciften Rouaeaus besonders deutlich. hervor. DieYOn derRenaissance einceleitete .und unter Z-eitkonomischen Z"lnsen des Handcls-kapitalismus durcbsefUhrte chronoloaische ,ResJementierung des Lebensbedeutete fUrden FrUhakolOlen Rousseau eineltftCrtrlllid1c EinJehrlnkUI.Mit ...... ~erkauf der Uhrverbindct er.symfdbch die A&Iehftunc derZeidoftomie .&ukunfbbezoaenerPlanUncunddes mit ihf lekoppeltenZeic'.mcs.$ubjettive' Zeit.' . fUr .ihn'lucht meht alsinncte Dauer, sondernals Moment edahrbar. In, den ReverIes dupromeneur $Ollt."'e steht der alsGltlckerlebte ..,. Aupnblick reinet IImpfindunaim Gegensatz .zurrati~lei.cteilt~ ........,...Zeit.. Dabei kommt. zu eincmneuen Gqen$atz.".... .,ujeltphiloaqphisch&tt und individualpsycholoaischer Zeitlichkeit..l)JeErRanaens.:haften . philo$Oplrischer Sub)cktivierunadcr. Zeit werden von'R~*", unter dem . Gesi~tatspunkt der psychoJoaischen . SubjektiviecuftlIMerer. Dauerschliclltwea dehnt.

    In der z"eitcnPromenade "ird dieser Moment in Pormeines die Grenzender. lndividualitlt .. IpI'Cf1ICnden. Erlebnisses edahren. .Geist ist so. sehrZeit-Geist leWorden, daS aluelserfUllte. AUlenblicke 'nur au8crhaJb seinerHerrschaft erlebt "erden. Paradigmatisch ist dafr das Erlebnis nachdemSturz, von~nilmontant:_~ '_.., _

    La nult s 'ava",*lt. 3'aper~$ .le deI, quelques etolles, et unpeu de.verdUl'e. Cette ptemlue sensatIon lut un moment. dellcleux.3e ne mesent"ls enCoce que par M. 3e nalssals dans cet Instant a1a vler:7TOUC ent_ au moment,..esent 'Je ne ine souvenals de rlen; Je-n'avalsnulle notion dlstlncte. de moll Indlvldu, pas Ia molndre Idee de ce qulvenalt de m'arrlver: Je ne savals nl qUlj'etalsnlou J'etals;/e nese'!tals nl mal, nl cralnte, nl Inquletude C.:.! Je. sentab dans tout mon

    elre un calme ravlssant auque/, chaque lols que)e me le rappelle, Jene trouve tlen de comparable dans toute .I'actJvlte des plalslrs. connus.h7bb: U f.) ,

    Der Moment absoluten GIUcks ~d innerer Ruhe verwirklicht sich auf einerprlthetischen, vorsubjcktiven Stufe, ohne Erinnerul ":'" Er"artung ~Is ~ein~sAuflehen im Erleben des Augenblicks. Innere HarmOnie und G.anzh~lt ~Ird Inreiner .ra.enzerlahren, ohne Uberschreitung des Zeitpunktes Im Hmbllck aufVerganJenheitund Zukunft. In der Zeitreflexion ,der fUnften Pr:,ena~ wird "der ~rfUllte Ausenblick dem kontinuierlichen. Flu des Lebens einerseits u~den intensiv erlebten Momenten der Erfullung der Begierde. andererseits,eacnUbcflCstellt~ "unschund. Etinnerung sind fUr die Zeitlichkeit. dermenschlichen Existenz und damit fUr dessen Manael an Sclbstprlsenz verant-

    ortlidl ......oqjoursen aYant ou en .arriere de ftOUS, elles (i.e. les affections):...:>lc .....d qui .'est plus"" pri:vl_t "avenltqul SOUVCrK ",dDlt&pe, ........--, .. ... . .. . tta h ..

    pointltre: iln'y a den Ii de. solide a quoile. coeur se pulsse. a.. cer(171.: .17). Aus diesem Grund . kann c aucb. die Erfullung der. BegJCrrden . undWu-hc nLlt .IIUchtil. seineDcr .intensiv gelebte Moment der. ErfUllunghat nurden AnscheinderZeitlO$i&keit,decm erta:lgtin sich bereits, den Bezusauf .

    , VerPntlenheit .'.-cl .Zuk~t, da .er .uns nicht-edulke Momente. bedauern undkUtUtiae ... ScfUllunaenwUnschen b8t.Ocr. Mom.ent der" Bcfritdi,unaderBeliereien ist daher nicht zeitlos, son4crn seinerseits durch den Bezug auf dasAndereftuehti.er Zeitpunkt, "un etat tusitif C~;]quinous ifait relretter~ eMseavant, oudesircr quelquechose apres" h712b:871. Di~S~Artvon .. Zeitpu-*ten(mQments) fuhren lediglich Zur Perpctuieru"i derzeltl~ch~nErstreckut&4caSub]ekts, . wjhl'enddas .. hchste GIUck sich nur; ~ann, verWirkli-chen 118t,wenn jesJiche Uberschreitungdes Zeitpunktes invertikaler(Tra~szendenz) .und .lJodzontaler(Erinncrung,. 8clehren) Dimension verhindcrt, w1r.dulld das Besamte Sein sich in einem der zeitlichen Zerstreuung entge,enarbel-.tenden Auacnblick versammelt:

    M~1s s'u ~stu"etat oU I'.fine trouve. une assiette assez, s~nde ",Our s'Yreposer tout entlere $a~ns avolr besolnde rappeller le ~ss.e n! d e;~mbersur I'avenir: ou le temps ne solt rlen poue elle, ou le peesen. u~e.touJours sans neanmolns marquer sa dueee ets~ns.aucune trace ~successlon, .sans aucun autre sentiment deprivatIOn. nl de joulssance.de laisir nl de pelne, de desir nl de cralnte qe celul seu'. ~e notree)(ls~enCe, et que ce sentiment seul PUlsse la rempllttout ent,ere h7hb: 87).

    Die Erfullung dieses Augenblicks wird nicht durch den Bezug auf das An-

  • Appareils cl machines a representation143

    integriert .ist. Handeln Ibs fl " ,de , se t ver Uchtlgt Sich zu einer abstrakten Funktion,, ren Subjekt nicht mehr die ausfUhrende Kx..-r-Masch" ----'- diTa I Z' " -.,... ane, ~rn e von

    yon eltspezlabsten ,emessene Zeit ist Arbe't de "die 'h im t L' I er wer n zu Marionettensie ad der Uhren bewqen. '

    Taylon von ihm selbst wiede ~-be't, " ra"'5"'......"'... Gesprlch mit dem ersten Ar-.. ~r, der nach den neuen Prinzipien funktionieren

    HinSicht aufschlureich: durfte, ist in dieser

    Wenn Sie eine erste Kralt sind dwas diesel' Mann Ihnen sagt und' ann werden SIe morgen genau tun,sagt, Sie' sollen einen RoIt;,sen,,:war vonfhmocgens bIs abends/ Wennf!rdann heben SIe Ihn auf und ' rren au eben und damit weItergehen,sollen sich niedersetzen und ge:.: damIt we/ter/ Wenn er sagt, Sietun SIe ordentlIch den .anze:.u ~, dann setzen 'SIe sich hin. DasWlderrede/ (TaylorI9u:g4af.). Tag uber/ Und was dazukommt, keine

    Es sollte dabei nicht der tI h ode E' " 'der " ' . ' usc e ,Indruck entstehen, der Zeitspezialist,ist :e.::e:~dt, sei das ,Wirkliche Subjekt derTltigkeiten. Tatslchlichb' '" LI' Uhrender eines Procramms" das selbsttltig jede Handlung

    IS Ins, IL einste' Detail r-elt De 'G'V

    ' ' ,. , r eist, auf diese Weise j,.';';licheerantwortung fr seinen KH.ftA " ,.,.-a', r

    " t 1 B _.,...r entbunden, kann wlhrend des Acbeitens,.zumneu ca en eobachter einer H ndI, d' -'_L_' , a uns werden, die nicht mehr ihm gehrt' ErWir, UiUlCr folaetichtig von Taylor als h 'de und ' , , ", e er r Sache hinderlich betrachtet

    so. weat wie m6a1ich' aUSCschlossen:

    EIn' Mann, der sich In dem Be I .wohl fhlt, mua natrlIch ' , ru eines Roheisenverlegers auf Dauertlgseln. ElnaU,geweckte:e~~'~,:ehrtlel stehen und recht, glelchg/-elftJet zu einer Arbeit ' e gentel' Mann, Ist deshalb ganz unge-Arbeiter, der sIch ambest;:'h sol~h zerreibender "Elnlrmlgkelt. 'Derdie theoretIsche Seite dIeser A.~e::,u: eIgnet, Ist deshalb nicht, Imstande,

    zu verstehen (Tayloc 1911:6Z).Dank der neuen Zeitmethode ' r

    zeitiaer Stei e de' , ' ge logt es Taylor, die Arbeitszeit bei gleich-.;. __L cl g rung r TageslelStuna zu verkUrzen,die Produktionskosten zuXfllLen, e Anzahl der Arbe'tde,r verbl 'bende I er von 400 auf 140 zu verrinaern und den Lohn

    CI n Arbeiter" bis zu 6011 tdIXr&fater &m neuen System und seinen~x:uto:: :::::~::[)~nk~aI~~i~~~t

    SIe (sc. dIe Arlielter: dIe nach fl,bildeten dIe beste C:uppe von T em.~ Tay'or'schen System arbeitete'"gesehen habe. SIe betrachten ~:elohnern, dlekh JemalsbelsammenLehrer als Ihre besten Fre ,re Vorgesetzten, Ihre Meister undum Ihr bISchen Lohn beln unde, nicht als rcksichtslose P/acker, die sIeden und halfen hhere Li,.en wollten, sondern dIe Ihnen ratend be/stan-

    , ne zu verdienen (Taylor 1911: 7S).

    Ungeachtet dieser Einwltlde wurde der Taylorismus zum weltumspannenden.ystemUbergreifenden System, als ,der von den Prinzipien der 'ZeitbestimmtenArbeit begeisterte Lenin Taylorseinen' Arbeitern und Bauern unter ,demNamen Stachanov wrmstens empfattl. In den. U.S.A. wurde der Taylorismusbald durc~ eine wesentlich effizientere Methode abgelst, die nicht mehrmenschlicher Transmissionsriemen zwischen Zeitschema 'und ausfhrendenKrpern bedurfte. Fords von Taylor selbst bewunderte En~wicklung des Flie-bandes sparte die unkonomischen Zeitwissenschaftler ein und koppelte diearbeitenden Krper direkt an die im Zeittakt arbeitenden Maschinen. DerGrundgedanke seiner Organisation des Produk'tionsablaufs war dabei vongeradezu verblffender Schlichtheit: Warum sollten Menschen zwischenKrper- undProduktionsmaschinen geschaltet werden, wo' doch Maschinenselbst als Zeitproduzenten die denkbar besten Zeit-Spezialisten waren?Sptestens jetzt kann, was ,bei de La Mettrie noch reine Begri(fsmetapherwar, bereits als Synekdoche verstanden werden, allerdings nicht mehr derMaschine fUr den Menschen, sondern des Menschen fUr die Maschine, derenTeil und Anhngsel er geworden ist, Es drfte kein bloer Zufall, sondern derEffekt einer produktiven Analogie oder Bisoziation sein, da Ford die Idee

    Bisher stand die "Persnlichkeit" an erster Stelle, In Zukunft wird dieOrganisation und das System an erste Stelle treten (Taylor 1911: 4)

    Inder Tat sollte sich der ganze Betrieb, einsc~lielich des hchsten Mana-gementS den wissenschaftlichen Gesetzen der zeitlichen Organisation fUgen,so da die "Persnlichlceit" tatsichlich nur noch wie ein Zitat verganaenerZeiten anmutete. Diese GrundeinsteIlung fUhrte dazu, da sich Taylor unterden damaligen Subjekten der Geschichte, den selbstherrlich und patenla-Iistisch regierenden Kapitalisten viele Feinde schuf., DarUberhinaus ver-schweigt Taylorauch die Effizienz seiner eigenen Arbeit: So standen in einerspjter von ihm bernommenen Fabrik 4sArbeiter einer P6alanx von aB An-gestellten gegenUber, die mit nichts anderembeschlftigt waren, als ~renArbeit nach wissenschaftlichen Prinzipien zu am.lysieren und organisieren.

    Was dic entlassenen 360 Arbeiter Uber die neue Methode dachten,verschweigt Taylor. Der Erfinder des Zeitsystems verschweigt auch seineungeachtet der guten Resultate erfolgte Entlassung bei der Bethelem SteelCompany. Der Grund lag in den Prinzipien seiner Betriebsfuhrung selbst, dieer in der Einleitung seines Hauptwerks unmiverstndlich deutlich machte:

    'J. Mecke, Zeitmaschine 'und Zeit,eist142

  • 1,.0 J. Mecke, Zeitmaschine und Zeitgeist

    Appareils et machines a representation

    Vermgen Schritt zu halten, wird dem "Mythos Maschine" aufgebrdet.

    abgetan, wlhrend der Provinzalltag in allen unscheinbaren Details ausgebrei-tet wird. Der reiBende Zeitstrom des geschichtsorientierten.Romans wandeltsich zum ZIllen und trIgen Zeitflu alltlglichen Einerleis. Aus der Konfron-tation des medialen Zeitbehllters mit den splrlichen Ereignissen entsteht fUrden Leser ein rezeptionslsthetisches Pendant zur unerfullten Zeit des IIEnnui"EmmaBovarys. Die subjektive Verzerrung der Dauer hllt in den RomanEinz...

    In dieser Sensibilitlt flauberts den Bedingungen seines Mediums gegenlJberliegt auch clerGrund fUr den ersten Versuch des modernen Romans, Zeit alsMedium der Erdhlung zu tlberwinden. Lange bevor die Bilder laufen lerntenund Literatur im "Zeichendes films" (Hauser 1953: 10Q1) stand und imSimultangedicht mit neuen formen experimentierte, entwickelt Flaubett eineprobate narrative Technilc zur Verwirklichung von Simultanitlt. In der

    ~tUhmtenMarlttsune. in Madame Bovary werden drei Handlungsebenen Sf?ineinander verflochten,. da ihre Gleichzeitigkeit nicht, wie 'in der bisherigenRomantechnilc, durch. Zeitadverbien und Tempora intellelctuell rekonstruiertwerden mu, sondern vom Rezipienten konkret durch die Lelcture erfahrenwerden kann. Flauberts Simultantedrik antizipiert .das Dispositiv einerWahrnehmunssform, die sich in den Grostldten des ausgehenden 19.

    Jahrhunde~ts mit zunehmenderBeschleunig~ngdes Tempos herausbilden wird.

    4-.~ als Penn der Zeit. Zeitpmduktion cIurdl Litera...

    Mit clerBeschleunigung der Zeit durch neue, teChnische Errungenschaften,wie Tdegraphie, Telephon, Automobil, Rotationspresse und in Verbind~g ~itder Bevlkerungsexplosion .in den Gr08stlfdten wird der Mensch als Subjektseiner Geschichte mehr und mehr entmachtet. Der Wunsch, auf der Hhe dereigenen Zeit zu bleiben, wird zur Utopie. Da die Beschleunigung ~r Zeitdurch Maschinen produziert wurde,. nimmt es nicht Wunder, da dieKompensation dieser.Beschleunilung .. gleichtalls XO!!.sinst.JtAldljne~~r~in~t- '"wird. Die von Wells in seinem Roman The Tlme-Machlne (1895) entworfeneZeitlTlaschine er~licht die Reise in der ~verrlumlichten, als vierteDimension versta~nen Zeit durch ein im Vergleich zur normalen Geschwin-digkeit gesteigertes Tempo. Was der menschliche Geist nicht mehr zu leistenvermag, mit der Geschwindigkeit der Zeit durch Erweiterung seiner

    Mit der fortschreitenden technischen Entwicklung wird Zeit selbst mehrJjnd mehr als Subjekt der Geschichte angesehen. Dies gilt sowohl fr diegrBeren geschichtlichen Zeitabschnitte als auch fUr die krzerenZeitspannen, die den im 19- Jahrhundert, dem Zeitalter der industriellenRevolution entstehenden Alltag einteilen.

    Da Zeit Geld geworden ist, gilt es, die Arbeitszeit der Werktltigenmglichst extensiv und intensiv zu nutzen. Dies wird in der Entstehungszeitder Fabriken durch die ausschlieliche Zeit-Kontrolle durch den Arbeitgebermglich. Manipulationen der Werlcsuhren zur' heimlichen Verlngerung derArbeits- und zur Verkrzung der Freizeit sind an der Tagesordnung. Entspre-chendist' es ~n Arbeitnehmern verboten, eigene Uhren in den Fabriken zutragen, die die Kontrolle der Fabrikuhren ermglichen wrden. Diese Methodeist jedoch nur von geringer Effizienz und sptestens mit der Herstellung derberUhmtenlngersoll-Taschenuhr, die von jedem Arbeiter fr einen Dollarerstanden werden konnte, nicht mehr praktizicrbar. Zur gleichen Zeit weistein junger Incenieur bei der Bethlehem Steel Company einenzukunftstrc'htigeren Weg: Frederick VI. Taylor sah das HauptUbelbetrieblicher Produktion im zu groBen Einflu der Arbeiter auf die Her-stellungszeit der Produkte. Seine Abhilfe bestand inder Zerlegung von Ar-beitsvorgngen .in kleinne Segmente, die zeitlichgenau vermessen wurden,um dann falsche und zeitraubende Bewegungen auszuschalten und die Bewe-gungsablufe auf die effizientesten festzulegen h911: 126). Zeit ist hiernicht mehr abstrakte Form, innerhalb derer sich das menschliche Handelnvollzieht, sie kontrolliert nicht mehr blo die Ttigkeiten, sondern bestimmtsie selbst. Zeit durchdringt den menschlichen Krper, bestimmt jede einzelneseiner Funktionen und macht die Bewegungsablufe zur reinen Funktion derZeit. Das Verhltnis von Zeit und Handlung, das fr die . Zeit vor derRenaissance charakteristisch war, kehrt sich um: Zeit wird nicht mehr denFormen menschlichen .Handelns entsprechend gestaltet, sondern diesesHandeln nimmt(Jie Form der mechanischen Uhrzeit ingenau abgezirkeltennormierten und standardisierten Bewegungen der Arbeitsmaschine an. Hand-lungen werden eine Form der Uhrzeit, der sie ausfhrende Mensch zu einemAnhngsel der Maschine, zur 'Maschine, die in eine grere Maschine

  • Was die entlassenen 360 Arbeiter Uber die neue Methode dachten,verschweilt Taylor. Der Erfinder des Zeitsystems verschweigt auch seineunceachtet der guten Resultate erfolgte Entlassunc bei der Bethelelll SteelCompany. Der Grund lag in den Prinzipien seiner BetriebsfUhrung selbst, dieer in der Einleitunl seines Hauptwerks unmiverstlndlich deutlich machte:

    ..

    .J. Mecke, leitmaschine W1d ,leitleist

    integriert. ist.' Handel 1bs f. ." " n se t ver IUdatiat sich zu einer abstrakten Funktion,

    deren Subjekt nicht mehr die ausfUhrendc KHro-r-Masch" --_.1- diT Iors l.' -~ Ine, _.lUI;rn e vonay eatspezialistcn lem l " . "

    . esscne elt 1St. Arbeiter werden zu Marionetten,die Sich im Takt der Uhren bcwqen.

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    Appareils et machines j representation 143

    Taylors von ihm selbst . d-- .be" de " wle_&&ccebenesGesprlch mit dem ersten Ar-Iter, r nach den neu p..., f .

    . . en nnzlplen unktionieren durfte, ist in dieserHlnslchtaufschluSreich:

    Wenn SIe eine el'ste KI'aftl d. .was,diesel' Mann Ihnen t sn, dann werden Sie morgen genau tun,sagt, SIe sollen eInen ::3.~1 unct,:wal' von lnOI'gens bis abends! Wenn erdann heben Sie Ihn auf, lenrren aufh~en und damIt weltel'gehen,sollen sich nltldel'setzen, und" gehen damit weItet'! Wenn ersagt,Sletun SIe .Ol'dentllch den und ausl1lh~, dann setzen Sie sIch hIn. OasWldel'rede! (Tayloc 1911: g:iL;:n Tag ubec! Und was dazukornmt, keine

    Es sollte dabei nicht der es L_ de di .'f " ' ,U5CIICnde Eandruclc entstehen,. der leit-zialist r e ehle eR .1 1 da . ,'.-r- ," t" I_i 'J.ch el t" SCI S warkl,iche,Sub,'!ie,lct derTlti8keiten., TatslchlichIS er~.. I AusfUhr-.I- . . P.,~. .'. , ....ruo;r eanes resramms,das sclbattltis jcdeHandibis ms Iclelnste Deta'l 'I' ,unsv , ' , ' ' ' I rege t.Der ,Geist, auf diese Wei,seiPglichererantwartuns ,fue sei K"-- ,,-

    ID--.I.._ ", nen -.-rentbunden,kann wlhrend des Arbeitens zum

    neutra en ucuuachter, ., Hand!' .wird daherf' '. .elner"" ung werden, die nicht mehr ihm gehrt. Er

    und,," ~cnchtll von Taylor als eher der Sache hinderlich betrachtetso welt WIC mtf8Iich aCD8Cschlosscn:Eilt Malln,.,. Jkh In de Bewohl fOhlt, muI natU,.,.' m, ruf eines RoheIsenverlegersauf Oauertlg '.,'''' Eilt auf! ewec:h geIstIg sehl' tief .stehen und recht glelchgUI-eignet zu ,eIner 9Arbeiter, intelligenter Mann Ist deshalb g.nz unge-"'I'beltel', 'der sich am' 't von so/~h zerl'elbenc:lel' Einfrmigkeit. DerdIe theoretIsche SeIte :fsten ~lebl"UI' eIgnet, Ist deshalb nicht Imstande,

    esel' Mt elt zu verstehen (Taylor Isn 1:62).Dank der neucn Zeitmethodc r, ' .

    ze"t. St ", .'., se Ingt es Taylor,die Arbeitszeit beilleich-I 18er e1lerq der Tasesleistung ,zu verkUrzen die, Produktionsk t

    senken, cIc Anzahl der Arbe" ,", ',,' os en zude , rbI " I.ter von 400 auf ,140 zu verringern und den Lohnr ve eibcnc:len Acbe"t biArbeiter dem neuen ., .. ler '. s zu~' zu erhhen. Daher di~ Q~o~J!m.,!jt*(

    System und seinen Exekutocen 8elenUber: ' ,SIe (sc. dIe Arbeltel' dl hbildeten dIe beste C:uP';: ::: Tdem.. Taylol"schenSystem arbeIteten)gesehen habe. SIe betl' eh age/ohnel'R, die kh jemals beisammenLeltl'er als Ihre besten F, a ten lhl'e Vorgesetzten, Ihre Melstel' undum 1Itl' bISchen Lohn brl~eunde, nicht als rcksIchtslose Placker, dIe sieden und halfen hhere i..!J.en wollten, sondern dIe Ihnen ratend belstan-

    ne zu verdIenen (Taylor 1911: 75).

    BIsher stand dIe "Persnlichkeit" an erster Stelle, In Zukunft wird dieOrganisation und das System an erste Stelle treten (Taylor 1911: ,d.

    In der Tat, sollte sich der ganze Betrieb, einschlielich des hchsten Mana-gementS den wissenschaftlichen Gesetzen der zeitlichen Organisation fUgen,so da die Persnlichkeit" tatslchlichnur noch wie ein Zitat vergangenerZeiten anmutete. Diese GrundeinsteIlung fUhrtedazu, da sich Taylor unterden damaligen Subjekten der Geschichte, den selbstherrlich und paterna-listisch regierenden' Kapitalisten viele feinde schuf. DarUberhinaus ver-schweigt Taylor auch die Effizienz seiner eigenen Arbeit: So' standen in einersplter von ihm Ubernommenen fabrik 45 Arbeiter einer ,. Phalanx von 28 An-gestellten gegenber, die mit niChts anderern beschftigt waren, .als derenArbcitnach wis~enschaftlichenPrinzipien zu, analysieren und organisieren.

    Ungeachtet dieser Einwlndc' wurde der Taylorismus zumweliurnspannendensystemtlbergreifenden .System, als der von den Prinzipien der zeitbestimmten"Arbeit be8eisterte Lenin Taylor seinen Arbeitern und Bauern unter demNamen Stachanov wlrmstens empfahl. In den U.S.A. wurde der Taylorismusbald durch eine wesentlich' effizientere Methode abgelst,,' di,e nicht, mehrmenschlicher Transmissionsriemen zwischen Zeitschema und ausfhrendenKrpern bedurfte. FocdsvOn Taylor selbst, bewunderte Entwicklung des flie-bandes sparte die unkonomischenZeitwissenschaftier ein und koppelte' diearbeitenden, Krper dirckt an die im Zeittakt arbeitenden Maschinen. DerGrundgedanke seiner Organisation des Produ'ktionsablaufswar dabei vongeradezuverblUffender Schlichtheit: Warum sollten Menschen zwischenKrper- und Produktionsmaschil'len geschaltet werden, wo doch Maschinenselbst als Zeitproduzenten die denkbar besten Zeit~Spezialisten waren?Spltestens jetzt kann, was bei de' La Mettrie noch reine Begriffsmetapherwar, bereits als Synekdoche verstanden werden, allerdings nicht mehr derMaschine fUr den Menschen, sondern des Menschen fr die Maschine, derenTeil und Anhngsel er geworden ist. Es drfte kein bloer Zufall, sondernderEffekt einer produktiven Analogie oder Bisoziationsein, da Ford die Idee

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    J. -Mecke, Zeitmaschine und Zeitgeist

    FlieBba.u&-oduktion . Z ..~ genau zu jener elt gekommen ist, als er bei einem

    Juweher damit beschlftigt war, Uhren zu reparieren. Dort entwickelte er einK~zept fUr die Produktion und den Vertrieb von 2000 Uhren pro Tag, die a~FheBband zu' P'einem reis von .Jo cent hergestellt und fUr einen Dollarverkauft werden sollten. Zur Aufgabe ,des Projekts, das schon relativ konkre-te. Formen ansenommen hatte, sah Ford sich gezwungen, da er nicht an eineuniverselle Notwendigkeit zum Kauf von Uhren glaubte. Dies war, wie sichfUn! Jahre ",ter herausstellen sollte, ein Ir~tum. Die neuen, durch prziseUhren erst~er~ichten Produlttionsbedingungen' und die immer schnellerW~~nden .TranspOrtmittel, die .lIsemeineHast als Folge der Knappheit vonZelt machten eslebcnsnotwendig,immer die genaue Uhrzeit zu wissen. 1894verkauften die BrUder I soll' de . ... . . "ler In n Verel!1lgten Staaten bereits eineMIII~ Taschenuhren zu' einem Preis von einem Dollar, der sie fUr jedenArbeiter erschwinglich machte.

    Mit der Verbreitung .der Insersoll-Taschenuhren hrt die Uhr auf,. Insigniumder Macht zu sein und witdzum Symbol der Unterwerfung aller unter dieMacht der Zeit. Die Rede von der ChIonakratle bekomt h' .. .. m ler eanen neuenSinn. Gemeint ist nicht mehr die Herrschaft derjenigen, die Zeit haben und

    k~ufen t~n Uber diejenigen, die sie nicht ha,ben, sondern die Herrschafteines Ch.ronos, der unterschiedslos Krper und Geist durchdringt. Mit demErwerb einer I"lersoll-Uhr rUckt die Zeit der M h' de M

    . ., . asc Inen menschen zuLeibe: Dem Arbeiter wird durch den Kauf nicht mehr die Mglichkeit derKontrolle Ober se' Z . . . . '

    . .. ane elt elngerlumt, sondern er entspricht damil dem neuenIdeal der Arbe' t .- h'I smasc Ine, die auch in ihrer Frei-Zeit dem Diktat' des_Chr~ u~terworfen ist und dessen neue Kardinaltugenden Schnelligkeit,PUnkthchkeltund Effizienz nun auch in seiner Frei-Zeit bt.

    Mit den Zeitmaschinen des 19. und 20. Jahrhunderts wird dem Bewutseinmehr abverlangt, als dieses zur Verarbeitung des Tempos leisten kann. DerlI~asc~ und .. ununterbrochene Wechsel ,uBerer .u,..q_jooec:,c:~EbldrUcke~,_.dies~ch Immer wieder einstellende "Uner~artetheit sich aufdrngenderImpres-sIonenlI, die lIrasche Zusammendrlngung wechselnder Bilder" (Simmel 1903"188) ~Uhrt nicht nur zum Zusammenbruch der bUrgerlichen Welt, sonden. auc~de~ lanear~n. Zeitwahrnehmung. Die Simultangedichte Apollinaires und derRelhungsstal der Expressionisten sind jedoch nicht nur formale KonkretiOJl der

    mit 'der Beschleunigung des Gr08stadttempos einhergehenden Dissoziation derSubjekte (Vietta 1975:32), sondCrn gleichzeitig Versuch ihrer Bew~ltigung,durch' die Ausbildung einer neuen Bewutseinsform, die in der Lage ist, durchdie Simultanitt des Disparaten die Beschleunigung der aufeinanderfolgendenImpressionen zu verarbeiten. Zur gleichen Zeit beginn~ der Roman nicht nur -wie in WeUsBuch Zeitmaschinen zu entwerfen, sonder analog zu den mo-dernen Zeitmaschinen eine eigene spezifische Zeit zu produzieren. In ProustsA Ja Recherche du temps perdu h9i3ff.) wird die Beherrschung der Zeitallerdings nicht durch die ,', Gestaltung einer Handlung, sondern durch die"memoire involontaire" geleitet , die in einer simultanen Zusammenschau imAugenblick des "temps pur" zwei Momente zur Deckung bringt und in derenUbereinstimmung eine von der linearen Zeit abweichende, spezifische ZeitkOnstruiert. Proust thematisiert explizit, was Joyce zum Kompositionsprinzipseines 'Romans, gemacht hat: die Simulunschreibweise des Ulysses (1922)erlaubt es, Motivgeflechte in verschiedenen, zeitlich voneinander entferntenPunkten des Buches gleichzeitig zu behandeln. Deren rezeptionssthetischesPendant, besteht darin, da sich die Erkenntnis der Motivkomplexe nichtsukzessiv, im Laufe der LektUre, sondern im Nu, d.h. im Modus der fUr dieModerne, charakteristischen pltzlichkeit vollzieht. Es ist verschiedentlich be-merkt worden,da der Ulysses nicht erst bei der zweiten, sondern auchschon bei der ersten LektUre nicht nur in der Folge~der Kapitel, sondern auchin beliebiger Reihenfolge gelesen werden kant).Die vom Roman modellierteZeit ,ist nicht mehrirreversibel,sondern folgt den Org,anisationsmusternreversibler Zeit von Motivgestalten, ,deren geschichtliche Komportente zudemnoch durch den Bezug zum Ulysses' Homers als / von vorneherein bekanntvorausgesetzt werden kann. Mit diesef Technik, deren zeitlicher Modus auchmit der kitmotivischen Kompositionsweise eines "musikalisch ideellenIdeenkamplexes'l im, Zauberberg Thomas Manns ubereinstimmt, produziert derRoman nicht nur seine ,eigene spezifische Zeit, sondern setzt sich selbst inden Stand, Zeit erneut beherrschbar zu machen. Insofern bedingen sich diesogenannte IIrumliche Form ll (Frank 1945) und die Bevorzugung der Zeit alsdas Thema des modernen Romans gegenseitig. Zeit-Darstellung setzt einenStandpunkt voraus, von dem aus sich ihr Flu betrachten und gestalten lt.Die narrative Zeitmaschine mu selbst uber einen sicheren StandpunktverfUgen, umfunktionieren zu knnen, die Darstellung der Bewegung setzt

    relative Ruhe voraus.

  • J. Mecke, Zeitmaschine und Zeitgeist

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    Die auf diese "eise dargestellte Zeit kann dabei vllig entanchropomorphi-siettwerden: radikal hat dies Virginia "oolf im zweiten Kapitel ihresRomans To the IIghthouse (1927) demonstriert. In dem Kapitel "Time passes"wird das reine Verrinnen der Zeit am Verfall eines Ferienhauses der FamilieRamsay, ohne Handlung, oh~e jeglichen Bezug auf menschliches Handeln ver-anschaulicht. Der NZirleel der Mimesis der Zeit" wird damit durchbrochen.11

    Dem' Verrinnen der Zeit stehen die wenigen "moments of vision" von Mrs.Ramsay und Lily Briscoc gegenUbcr, die durch Schaffung perfekter sozialerbzwsthetischer Harmonie einen zeitenthobcnen Augenblick in der doppeltenBedeutung des englischen Wortes ,Nto reaUze" verwirklichen und erleben.

    Bereits in Mn. Dalloway (1925) wird der spezifischen subjektiven Daucrmit den Glocleenschllgen von Big Ben kontrapunktisch die Zeit der Uhren ge-genbergesetzt, die den Dcwutseinsstrom skandie~en. Dort ist die Uhrzeitvor allem romantechnisches Instrument zur Profilierung des Bewutseins-stromsder Figuren. Erst in Faulleners The Sound and the FurY (1929) wird dieUhrzeit zu einer wahren Obsession, die den Bewusseinsstrom niCht nur skan-diert, sondern bestimmt.

    Wie ein Motto seines Lebens und Sterbens leitet der Gedanke an die Machtder Uhren den Bewu8tseinsstrom Quentins im zweiten Teil des Buches ein:"Vlhen the shadow of the sash appcared on the curtain, it was between sevenand eight o'clocle and then I was in time again hearing the watch" (1929:92).

    Uhren sind im Roman etas "Mausoleum" menschlichen Hoff~s und WUn-schens, verantwortlich- fUr die "reductio ad absurdum" der menschlichenErfahrung. Quentin erhilt seine Taschenuhr nebst Zeitphilosophie von seinemVater, nicht um die Zeit zu besiegen, sondern um sie abund zu zu vergessen:

    "It was Crandfather's and when Father gavelt to me he sald, QuenUn,I glve you the mausoleum of all hope and desire. It 's rathereJCcrutiaUngly apt that you will use It to galn the reducto absurdum of

    . all human eJCperlence, whlch can. fit your IndivIdual needs nobetterthan ltfltted hls orMs father's.l glvelt to y~tI "ot thatr~u may: 'i1icm"ea tim!, lJut '"at }'C5u mJgnt rotget..U nowand > then Ior amoment and not spend all your breath trylng to conquer It U (1929:93).

    Denn der Versuch, Zeit zu besiegen ist vergebene LiebesmUhe, der dieFiguren nicht einmal mehr den Reiz des Absurden abgewinnen knnen,. denn"00 battle is ever won, he said. They are not even fought. The ficldonly

    reveals to man his own folly and dispair, andvictory is an illusion ofphilosophen and fools" h929: 93). Mit jenen VerrOckten ist niemandgeringerer gemeint als die Autoren der Moderne, deren Helden Zeit zu Uber-winden glaubten: Marecls zeitenthobener Moment des "temps pur", StephenHeros "epiphanies", die "moments of vision" Lily Briscocs, Mrs. Ramsays undMn Dalloways, Hans Castorps "nunc stans" usw. gehren endgUltig der Ver-gangenheit an. Uhrzeit und Lebenszeit stehen in unUberwindlichem GeRensatzzueinander. Uhren ticken die Lebenszeit weg, wandeln sie bestlindi~ in reineChronolosie um: "Bccause Father said docks slay time. He said. time is deadas Iong as it's being c1ickcd of by little whecls; only when the. dock stopsdocs time come to life" h929: 102 S). Uhren zerstren die Hoffnung auf diemessianische Zeit der Erlsung: "Christ was not crucified: he was warn awayby aminute dicking of Iitde whecls h929: 94). Uhren verzehren auch dasBewutsein Ouentins. Bcstlindig fragt er sich nach der Uhrzeit: "And so assoon as Ikn~w I couldn't sec it, I began to wonder what time it was". DieTlttigkeit des Bewutseins reduziert sich auf das mit dem Blick auf die Uhridentische "Jetzt-Sagen", das Heideggersexistentialontologische Analyse alsfUr den vulgliren Zeitbegriffcharakteristisch herauSRcarbcitet" hatte(Heideaer 1927: 42If.): "Facher said that the constant spcculation regardingthe position of mechanical hands on an arbitrary dial which is a symptom ofmind-function. Excrement Facher sais Iike sweating (I929: Cl4-). Und, in derTat ist Ouentin der Blick auf die Uhr zur zweiten Natur ~eworden, dasandauernde Nachsinnen Ub~r den Stand der Uhrzeiger wird zum Zeichen eineszwar tlttigen .aber verdinglichten Bewutseins. Uhrzcidichkeit beherrschtQuentins Denken und Empfinden so sehr, da er versucht, sich durch dieZerstrung seiner Uhr zu befrden:

    "1 went into to. the dresser, and took upthe watch, w;th the face stilidown. 1 tapped the cristal on the corner of the dresser and caught thefragmentsof glass In my hand and put them Into the ashtray andh'Vlsted the hand offand put them in the tray" h 929: 98)

    Doch der Versuch der symbolischen Zerstrung der Uhrzeit scheitert: "Thewatch ticked on" h92 9: 98). WasOuentin durch das Zerbrechen der Zeigersymbolisch zerstrt hat, ist nicht die Gewalt der Uhrzeit selbst, sondernlediglich die Mglichkeit ih(er Reprsentation, mit der die Geschichte derZeitbeherrschung durch den menschlichen Geist ihren Anfang nahm. Oie zer-

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    J. Mecke, Zeitmaschine und Zeitgeist

    brochcne Uhr zeigt keine Zeit mehr an, dafUr bestimmt ihr Ticken jedochumso mehr Art und Rhythmus von Ouentins Gedanken. Die Uhr ohne Zeigerwird zur Chiffre der Tatsache, da Ouentin die Zeit nicht mehr vor Augenhat, diese fUr ihn kein Objekt der Anschauung mehr ist, sondern zum Motor 'dieser Anschauung selbst avanciert. Die Zeitmaschine wird zum Prinzip des"train of ideas". Das Ticken der Uhr ist jene materielle Basis des Sinns, Jener'Schall, der von dem Leben noch Ubrig bleibt, das das von Shakespeareentnommene Motto von The Sound and the Fury als "eines Toren fabel"bezeichnet, die jedwcden Sinnes bar ist.' Von der sinnstiftenden Handlung, vonsubjektiver Zeit bleibt allein deren materiale Basis: "andthen I could heumy watch tickiflR away in my pocket and after awhile 1 had all the othersounds shut away only the watch in my poc1'.et"h929: 102}. Die Figuren vonThe Sound and the Fury egal ob sie - wie Jason IV und Ouentin -richtigIIticken" oder nicht. wie der geistig behindert


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