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www.arbeiterkammer.at
Arbeitsmarktpolitische Herausforderungen in
Zeiten der Krise
Mag. Silvia Hofbauer
Bundesarbeitskammer
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Überblick
Aktuelle Arbeitsmarktlage
Prognose
Allgemeine Strategien
Zielgruppenpolitik
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Arbeitsmarktdaten 2009
Beschäftigung Beschäftigung
sinkt um 1,4%
(46.959 Personen)
stärkerer
Rückgang bei
Männern als bei
Frauen
Beschäftigung
3.420.494
3.373.536
3200000
3300000
3400000
3500000
2008 2008 2009
2009 3.420.494 3.373.536
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Entwicklung von Beschäftigung und Beschäftigungsformen seit 2000 (Index 2000 = 100, dh 200 = doppelter Wert im Vergleich zum Jahr 2000)
Trends und Dynamik am Arbeitsmarkt
100
150
200
250
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Freie DN
Geringfügige
aktiv USB
BASIS
Leiharbeit
Q: HV, WIFO, Statistik Austria, BMASK.
Leiharbeit Freie DN Geringfügige USB aktiv USB2000 30.120 22.347 196.772 3.133.738 3.054.440
2009 57.230 24.231 288.194 3.375.298 3.251.537
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Arbeitsmarktdaten 2009 Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit
steigt um 22,6 %
(48.056 Personen)
AL Quote: 7,2%
(+1,3)
Arbeitslosigkeit
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
300.000
Gesamt Männer Frauen
2008
2009
2008 212.253 118.811 93.442
2009 260.309 153.583 106.726
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Arbeitsmarktdaten 2009Arbeitslosigkeit
SchulungsteilnehmerInnen: 64.063
Arbeit Suchende ( AL + SC): 324.371
Massive Steigerung der AL bei -25 und 45+
Langzeitarbeitslosigkeit : +17,7%
Betroffene Sektoren: Produktion: +37,7% Dienstleistung: +18,8%
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Bisherige Maßnahmen gegen die Krise
Konjunkturpakete, Steuerreform
Arbeitsmarktpakete I und II
Aktive Arbeitsmarktpolitik
Jugendlichenmaßnahmen
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Kurzarbeit
Okt
08
Dez
08
Jänner
09
April
09
Mai
09
Juni
09
Dez
09
739 9.000 15.000 56.728 56.626 56.860 35.135
578 7.287 11.338 37.364 33.326 36.041
Zeile 1: PlandatenZeile 2: tatsächliche KurzarbeitsteilnehmerInnen
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Aktuelle Konjunkturprognose (WIFO, 12/2009)
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Prognose bis 2013
Wirtschaftswachstum ist zu schwach um Anstieg der
Arbeitslosigkeit zu bremsen:
Weiterer Verlust von Arbeitsplätzen
-- Produktionssektor, sonst wirtschaftl DL, Handel
+ Gesundheits- und Sozialwesen, Bildungssektor
Privater Konsum maßgeblich für Wirtschaft
AL Quote bis zu 8,1%
bis zu 300.000 Arbeitslose
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Trends und Herausforderungen
Steigender Arbeitskräfteumschlag
Heterogenisierung der Arbeitsverhältnisse
Kürzere Planungshorizonte der Unternehmen
Internationaler Strukturwandel
Steigende Betroffenheit von Arbeitslosigkeit
Verfestigungstendenzen von Arbeitslosigkeit von
bestimmten Gruppen
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Quelle: AMS
Arbeitslosigkeit und Qualifikation
21,1%
8,6%
3,5% 3,8% 4,1%2,6%
0,0%
5,0%
10,0%
15,0%
20,0%
25,0%
Pflichtschule Lehre BMS AHS BHS Uni, FH,Akademie
Bildungsspezifische Arbeitslosenquoten(01/2010) für Österreich in %
Gesamtquote 1/2010: 8,9%
Je geringer die Qualifikation, umso höher ist das Risiko arbeitslos zu werden!
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Arbeitslosigkeit und Qualifikation
Besondere Betroffenheit von Menschen mit
niedrigem Qualifikationsniveau
Fokus auf Erstausbildung
Verbesserung Schnittstelle Schule - Beruf
Weiterbildung in Betrieben und während
Arbeitslosigkeit
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Armutsgefährdung steigt
Arbeitsklimaindex: Für 43% reicht AlG
nicht aus
OECD: geringe Absicherung für
Niedrigverdiener bei Arbeitslosigkeit
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Durchschnittliche Geldleistungen, 2008 vs 2000 (nominell und reale Veränderung)
Entwicklung der realen Geldleistungen aus des Arbeitslosenversicherung
Jahr ALG Frauen ALG Männer ALG gesamt NH Frauen NH Männer NH gesamt2000 563 763 684 475 608 5482008 690 836 773 520 651 596
ALG Frauen ALG Männer ALG gesamt NH Frauen NH Männer NH gesamtnominell 22,7% 9,6% 12,9% 9,6% 7,0% 8,9%
real 3,7% -7,4% -4,6% -7,3% -9,6% -8,0%
Leistungshöhe in €/Monat
Veränderung der Leistungshöhe zwischen 2000 und 2008 in %
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ArmutsgefährdungMaßnahmen
Stabislisierungsfunktion des
Arbeitslosengeldes/ der Notstandshilfe für
den Konsum/ die Konjunktur
Abschaffung der Anrechnung des
Partnereinkommens in der Notstandshilfe
Erhöhung der Nettoersatzrate
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Frauen
Zuwachs der Arbeitslosigkeit geringer als bei
Männern, aber
Hoher Anteil an TZ, geringfügiger
Beschäftigung
Brüche in den Erwerbskarrieren
Gender pay gap
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Frauen - Maßnahmen
Erstausbildung – Unterstützung bei Berufswahl
Nichttraditionelle Ausbildungen
strukturelle Unterstützung bei Vereinbarkeit
Kinderbetreuung, Pflege
AMP Mittel für Frauen
Halten des Niveaus
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MigrantInnen
Hoher Anteil an Personen mit Migrationshintergrund
1,45 Mio. Menschen in Österreich (17,5 %), davon
allein 584.600 (35,4%) in Wien.
MigrantInnen besonders von Arbeitslosigkeit betroffen Hauptursache (anerkanntes) Bildungniveau Armutsgefährdung
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MigrantInnen - Maßnahmen
Anerkennung von formaler und informeller
Kompetenz
Ausbau von Pilotprojekten (zB „Du kannst
was“)
Durchgehender Diversitätsansatz in der
Arbeitsmarktpolitik
Personal,Maßnahmenauswahl –und design,..
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Ältere
Besonders - und bleibend von Krise
betroffen
Jänner 2010: Anstieg um 10%
Lissabon Ziele: Österreich hinkt immer
noch nach
Europaweites Ziel: 50%, Ö/2008: 41%
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Ältere - Maßnahmen
Altersgerechte Arbeitsorganisation
Zeitgerechte Weiterbildung
Gesundheitsfördernde Maßnahmen –
flächendeckender Ausbau der Pilotprojekte
Arbeitsplatzerhaltende Maßnahmen
Wiedereingliederung verstärkt durch SÖBs
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Rolle der sozialen Unternehmen
Steigende Anzahl an Langzeitarbeitslosen,
zweiter Arbeitsmarkt
Bedarfsorientierte Mindestsicherung
Zukunftsbereich Soziales und Bildung
Unterstützung bei Vereinbarkeit Beruf und
Familie
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ResumeeFür die Herausforderungen der nächsten Jahre
Arbeitslosigkeit zu vermeiden und zu vermindern
die Arbeitsmarktsituation von Frauen, Älteren, MigrantInnen,
Jugendlichen zu verbessern
Armut(sgefährdung) zu reduzieren
dauerhafte Ausgrenzung aus dem Arbeitsmarkt zu verhindern
braucht es unter anderem
Angebotsregulierende Arbeitszeitpolitik
Eine Budgetkonsolidierung, die Spielräume lässt für die Entwicklung
von Beschäftigung im Gesundheits- , Sozial- und Bildungsbereich
Kreative amp Lösungen für die Wiedereingliederung und
Fortschritte in der Aus- und Weiterbildungspolitik
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DANKE
für Ihre Aufmerksamkeit!