Web 2.0 und Diversity in Lern- und Arbeitskontexten · Web 2.0 lässt sich zum „passage point“...

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Prof. Dr. Heike Wiesner4.Juni 2008

Universität Duisburg

Web 2.0 und Diversity in Web 2.0 und Diversity in Lern- und ArbeitskontextenLern- und Arbeitskontexten

Überblick

1. Einleitung: Was ist Web 2.0 ?

2. Chancen und Risiken von Web 2.0

3. Web 2.0 verändert und vergendert Lern- und Arbeitskontexte

4. Fazit

Einleitung Chancen FazitÜberblick Web 2.0 gendert

1. Einleitung

Was ist Web 2.0 ?

Einleitung Chancen Web 2.0 gendert FazitÜberblick

1. Einleitung

Offenheit Nutzerfreundlichkeit Standardisierung Mitwirkung Weiterverwendbarkeit Wirtschaftlichkeit

1. Einleitung

Was ist der Unterschied zwischen Web1.0 und Web 2.0 ?

Inhalte werden nicht mehr zentral, sondern dezentral erstellt

Nicht auf eine Technologie kommt es an, sondern um das fröhliche Zusammenwirken verschiedener Technologien

Seiten werden nicht mehr statisch geladen, sondern dynamisch erzeugt

statt (moderne) Geschlossenheit wird postmoderne interaktive Offenheit proklamiert

1. Einleitung

WikisContent Management Systeme

e-learning 2.0e-learning

WikipediaBritannica Online

FlickrOfoto

Web 1.0 Web 2.0

Web 2.0 Beispiele:

Einleitung Chancen / Risiken Web 2.0 gendert FazitÜberblick

Neue Lehr- und Lernformen erproben

Eine gemeinsame Bilder-Galerie erstellen

Vernetzte Diensteund Informationen (interaktiv) nutzen

(Hyper-)Texte gemeinsam schreiben

2. Chancen und Risiken

Einleitung Chancen / Risiken FazitÜberblick Web 2.0 gendert

Chancen und Risiken von Web 2.0

Sichtbarkeit aller Beiträge wird ermöglicht Nutzer/innen werden zu Gestalter/innen

Welche Chancen bietet Web 2.0 ?

Kollektives Wissen wird partizipativ vermehrt

Mehrwert durch Partizipation

Bildung von Netzwerken wird gefördert

meist Anpassung der Sicherheitskonzepte nötig keine systematische Inhaltskontrollen

Welche Risiken setzt Web 2.0 frei?

Verbreitung falscher Informationen

(Urheber-)Rechtsverletzungen

Verlust der Autor/innenschaft

3. Web 2.0 vergendert…

Einleitung Chancen / Risiken FazitÜberblick Wikis gendernWeb 2.0 gendert

Web 2.0 verändert und vergendert Lern- und Arbeitskontexte

Diversity-Strategien

Recognising that respect for cultural diversity is an essential condition of human society; Recognising that the development of new information technologies, globalisation and evolving multilateral trade policies have an impact on cultural diversity…(Council of Europe; 2000)

Gender Mainstreaming

1995 EU-Leitlinie, 1999- Bundesregierung, 2000 BMBF Einbindung der Chancengleichheit - im Sinne von Geschlechtergerechtigkeit in sämtliche politische Kon- zepte und Maßnahmen der EUdualer Ansatz Top down-Ansatz

Web 2.0 lässt sich zum „passage point“ des Technik-Gender-Diskurs erklären:

Gerade weibliche User scheinen Web 2.0 Anwendungen für sich entdeckt zu haben. So sind inzwischen z.B. bei den unter 25jährigen die Frauen stärker vertreten als die Männer. (Jim Studie 2007 Basisstudie zum Medienumgang 12-19-Jähriger in Deutschland Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest Stuttgart 2007)

Die Demarkationslinie zwischen Techniknähe und Technikferne wird somit weniger durch die Kategorie Geschlecht markiert, denn vielmehr durch kulturelle und habituelle Einschreibungen im Umgang mit Technologien.

Einleitung Chancen / Risiken FazitÜberblick Wikis gendern

Sex und Gender-Debatte De/konstruktion von sex und gender

Was ist gender ?

Geschlechterdifferenz versus Geschlechterinszenierungen

Web 2.0 gendert

3. Web 2.0 vergendert

Innerhalb der (Bildungs-)Forschung lassen sich viele Ansätze aufführen, die den Ansatz

“geschlechtsspezifische Unterschiede“ verfolgen. (Geschlechterdifferenzansatz)

Ansätze, die sich gegen Differenzansatz wenden, fanden erst ab den 90er Jahren Eingang in die Debatte. Es wird in diesen Ansätzen von “Geschlechterinszenierungen“ (Wiesner 2002) und der „kulturellen Einschreibung von Geschlecht“ (Haraway 1995; Butler 1995) gesprochen (Geschlechterinszenierung)

Web 2.0 gendert

3. Web 2.0 vergendert„Geschlechterdifferenz“

d.h. den Jungen wird per se naturwissenschaftliche und den Mädchen sprachliche Kompetenzen zugeordnet. Und die Realität bestätigt im Kern diese Setzung. (in Teilen PISA)

„Geschlechterinszenierung“Elisabeth Frank (1995,115) hat nachgewiesen, das schriftliche Arbeiten in Physik besser benotet wurden, wenn nicht bekannt ist, das sie von einem Mädchen kommen. Zudem stellte sich heraus, dass an Mädchen nur in einem anonymisierten Verfahren die Bestnote15 Punkte vergeben wird: „Völlig wider die Natur scheint für die Mädchen die Note 15 Punkte in Physik (…). Diese Situation ändert sich allerdings im anonymen zentralen Physikabitur“

3. Web 2.0 vergendert Didaktik und Gender

Hoffmann/Häußler/Peters-Haft 2002: Befund aus der Didaktik: Weniger das Interesse am Fach, sondern stärker noch das Vertrauen, darin erfolgreich zu sein, trägt dazu bei, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen.

Jahnke-Klein 1997: Das Lob des Lehrpersonals richtet sich auch heute noch vor allem auf die Leistungen der Jungen bzw. jungen Männer, Tadel dagegen auf Disziplinstörungen. Bei Mädchen und jungen Frauen bezieht sich der Tadel eher auf Leistung, Lob dagegen auf Wohlverhalten und Ordnung

3. Web 2.0 vergendert Didaktik und Gender

Viele alte und neue Studien aus der Frauen- und Geschlechterforschung belegen, dass Mädchen weniger Aufmerksamkeit im Unterricht erhalten als Jungen.(Lühring 1995; Brehmer 1991, Faulstich-Wieland 1998; Wiesner 2002, 2005 etc.)

Neutzling/Schnack 1993: Jungen scheitern regelmäßig am Selbstkonzept des SiegersBuschmann 1994: ”Mythos der Überlegenheit”

1. Beispiel: Moodle

Web 2.0 gendert

3. Web 2.0 vergendert Plattformen

Einleitung FazitGliederung

Persönlicher Schreibtisch als Arbeits- und Informationsbereich

Lern- und Arbeitsumgebung mit Lernmodulen, Dokumenten, Digitalen Büchern, Glossaren, Tests und Übungen

Intelligentes Kursmanagement mit Lernziel-Unterstützung Test- und Assessment-Modul für die Lernerfolgskontrolle,

Tests unter Prüfungsbedingungen und zur Navigationskontrolle Kommunikationstools wie Diskussionsforen, Email, Chat, etc. Gruppensystem für den Austausch und das kooperative

Erstellen von Inhalten Integrierte Autorenumgebung, mit der man Lernmodule ohne

HTML-Kenntnisse erstellen kann eine integrierte Administration der Benutzer, Inhalte und

Systemeinstellungen

Chancen/Risiken Web 2.0 gendert

22Einleitung FazitGliederung Web 2.0 gendertChancen/Risiken

die Unterstützung von Gruppenarbeit (z.B. Foren, Chat, Wiki)

verschiedene Test- und Prüfungsszenarien

Überblick über Aktivitäten der Studenten

Definition von Rollen (Admin, Kursersteller, Trainer, etc.)

Lerntagebuch

Abstimm- und Umfragefunktion

Sprechstunde mit Dozent/innen

Glossar und Kalender

bietet u.a.

Niedrigschwellige Kurserstellung mit

Teilnehmenden möglich

bietet u.a.

Arbeitsunterlagen ….

bietet u.a.

Intuitive Kursgestaltung…

bietet u.a.

Lernaktivitäten

Diversity- und Gender-

Aspekte???

Diversity- und Gender-Aspekte ?

Diversity- und genderbewusste Gestaltung von Lernmodulen möglich

Web 2.0 gendert

Lerninhalte lassen sich diversity- und gendergewusst gestaltet !

Web 2.0 gendert

Inhaltsbezüge [1], z.B. Rolle der Wirtschaftsinformatik, Datenbanken, Betriebliche Anwendungssysteme, Knowledge Management

„Berufsbilder“ „unterschiedliche Gehälter “ , „Statusunterschiede“, „eindimensionale Erklärungsmodelle“ (z.B. Hierarchische Modelle), Tacit Knowledge (unsichtbare zumeist weibliche Arbeit), interkulturelle Unterschiede, etc.

Diversity/Lerninhalt: Knowledge Management Quelle: Parissa Haghirian (2006)

Web 2.0 gendert

JapanJede Art von Wissen wird gleichwertig behandeltInformationen werden nicht gefiltert und gesammelt Wissen wird vergesellschaftetWissen wird als implizites Wissen verteilt und bleibt jedoch personengebunden

EuropaWissen nur als ProfitWissen wird individualisiertInformation wird nicht in einem Gruppenprozess zu Wissen transformiertWissen wird als explizites Wissen angehäuft und in Datenbanken gespeichertEuropäische Firmen haben Nachholbedarf beim Wissensaustausch – Japanische bei der Wissensspeicherung und –schaffung

Lernmodule lassen sich diversity- und gendergewusst gestaltet !

Web 2.0 gendert

MODULE [2]

Ökonomie und Geschlechterverhältnis (Themenfeld)Gendersensitve Personalauswahl

Teufelskreis technologischer Rationalität

Internationales Wissensmanagement

Gendersensitve Personalauswahl

Gender-Diversity-Aspekte ? Arbeitsgruppengestaltung !

Web 2.0 gendert

Diversity- und Gendersensitive

Lernkultur

Interdisziplinarität

ProjektorientierteTeamarbeit

Technische & kommunikativeKompetenzen

(gestaltbare) digitale Medien

Beispiel 2: Wiki

Web 2.0 gendert

open source – Produkt

ermöglichst Hypertexterstellung in Gruppen

Was ist eine Wiki?

Unterstützt virtuelle Gruppen- und Projektarbeit

Web 2.0 gendert

Internetseiten, die nicht nur gelesen, sondern auch verändert werden können

www.heike-wiesner.de/wiki

Der gläserne Mensch

„Versionen“ anklicken

„Versionen vergleichen“

Gender- und Diversity-

Aspekte???

Versionen (History)alt neu

Unsichtbare (zumeist weibliche) Arbeit wird insbesondere in Lern- und Arbeitskontexten sichtbar!

Web 2.0 gendert

Autoren und Autorinnen sind ausgewiesen

Gender-Aspekte ?

Web 2.0 gendert

Arbeitsumfang wird sichtbar und ist von Beginn an nachvollziehbar

Gender-Aspekte ?

Web 2.0 gendert

unsichtbare Arbeit von Frauen und eher zurückhaltenden Männern wird sichtbar

Diversity-Gender-Aspekte ?

Web 2.0 gendert

3. Web 2.0 verändert (Diversity)

Neue Themenfelder erschließen: Diversity ManagmentErstellung eine Informationsplattform für internationale Studierenden

Interkulturelle Expert/innen stärken!

Web 2.0 gendert

4. Fazit

Nutzbarmachung der interkulturellen Intelligenz

unsichtbare (häufig weibliche) Arbeit wird sichtbar

Erlernen neuer Kulturtechniken

Technik wird als gestaltbar erfahren

Chancengleichheit durch die Hintertür

Web 2.0 verändert und vergendert Lern- und Arbeitskontexte

4. Fazit

http://www.youtube.com/watch?v=NLlGopyXT_g (Web2.0 Kurzfilm)

4. Fazit

Bei der Registrierung bitte Ihren Nachnamen verwenden!

Web 2.0

4. Fazit

Herzlichen Dank! www.heike-wiesner.de

Einleitung Chancen/Risiken FazitÜberblick Web 2.0 gendert

Web 2.0 und Diversity in Lern- und Arbeitskontexten · Web 2.0 lässt sich zum „passage point“...

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