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2 VITAL TRenDsTuDIe 2011 3VITAL TRenDsTuDIe 2011
editorial
Hintergrund03 Gesell schafts trends:
Langfristiger Struktur- und Wertewandel
04 Auswirkungen:
Wandel in den Einstellungen und Verhal-
tensweisen der Konsumenten
06 Healthstyle-strategien:
Unterschiedliche Strategien im Umgang
mit dem Leistungsdruck
Themenbereiche08 Beauty:
Pro-Aging, Anti-Aging und No-Aging
12 Fitness:
Ausgleich, Leistung und Wettbewerb
14 Gesundheit:
Gesund werden, gesund bleiben
und gesünder werden
18 ernährung:
Bewusster Genuss, gesunder Genuss
und funktionaler Genuss
22 Trendbüro Fazit:
Die neue Relevanz des Wohlfühlens
24 ViTAL Fazit:
VITAL bezieht Stellung!
26 impressum
Je zwanghafter die Leistungs gesellschaft nach selbstoptimierung strebt, desto wichtiger wird Wohlfühlen als Ausgleichsstrategie
Die neue Dringlichkeit des Wohlfühlens
inHALT
Digitalisierung Wer dem TakT des InformaTIonsflusses folgen WIll, muss körperlIch WIe geIsTIg fIT seIn.
Mobilität auf der suche nach den besTen (arbeITs-)pläTzen Werden WIr Immer mobIler – mIT WesenTlIchen ausWIrkungen auf unsere freIzeIT und unser zeITmanagemenT, unsere ernährung und unser WohlbefInden.
KliMawanDelerderWärmung, TreIbhausgase und umWelTkaTasTrophen schärfen unseren blIck auf den klImaWandel. nachhalTIgkeIT und eIgenveranTWorTung Werden WIchTIger.
leistungsgesellschaft dIe dynamIsIerung des globalen arbeITsmarkTes und der rückzug des (sozIal-)sTaaTes zWIngen uns, eIgenveranTWorTung zu übernehmen. leIsTungsorIenTIerung und flexIbIlITäT besTImmen zunehmend unser leben.
wissensgesellschaftgeIsTIge erseTzT körperlIche arbeIT. WIssensarbeIT erforderT kreaTIvITäT und lebenslanges lernen.
alternDe gesellschaftWer länger lebT und arbeITeT, muss auch länger fIT, lernbereIT, flexIbel und jung seIn bzW. aussehen.
wie VeränderT sicH unsere GeseLLscHAFT?
Langfristiger struktur- und wertewandel
TrendBüro Der Gesundheitsmarkt spiegelt wie kein anderer die gesellschaft-
lichen Veränderungen, die der demografische Wandel und die
neuen Anfor derungen der Leistungsgesellschaft hervorbringen.
Angetrieben durch den Machbarkeitsglauben aus der Forschung
und den Wunsch nach Jugendlichkeit und Selbstbestimmung,
müssen wir uns heute unsere Gesundheit erarbeiten. Je nach
Lebenskontext braucht es dafür individuelle Strategien. Die hat
Trendbüro in einer umfassenden Studie für VITAL erarbeitet. Die
Ergebnisse präsentiert diese Broschüre in komprimierter Form.
ViTAL
Wie positionieren sich Frauen in der Arbeits- und Alltagswelt der
Zukunft? Welche Ziele und Träume verfolgen sie? Was ist künftig
sozial erwünscht, was wird von der Gesellschaft erwartet – und
wo sind die individuellen Grenzen?
Spannende Fragen, die in der großen Trendstudie 2011 von
VITAL und Trendbüro Hamburg beantwortet werden. Und zwar
im Rahmen der vier thematischen Säulen von VITAL: Beauty,
Fitness, Gesundheit und Ernährung.
Lesen Sie, wie sich Marken zukünftig positionieren sollten, um
die spannende Zielgruppe der 30- bis 45-Jährigen zu erreichen.
Und vor allem: wie VITAL aus dem Hamburger JAHRESZEITEN
VERLAG sich auf dem Markt der Zukunft sieht und etablieren
wird. Motto: „Ich will so werden, wie ich bin.“
gesellschaftstrends
4 VITAL TRenDsTuDIe 2011 5VITAL TRenDsTuDIe 2011
Wie kann ich diesem Druck standhalten?
leistungsDrucKdIe persönlIche leIsTung WIrd zur vorausseTzung für beruflIchen und sozIalen erfolg, aber auch zur noTWendIgen grundlage, um gesellschafTlIch nIchT abzusTeIgen.
anpassungsDrucKeIn sTändIges WechselspIel von gesellschafTlIchen, WIrTschafT-lIchen und persönlIchen ansprüchen versTärkT das sTreben nach physIscher, psychIscher und geIsTIger selbsTopTImIerung.
fitnessDrucKgesundheIT WIrd zum unenTbehrlIchen rahmen, der körper zum spIegel der eIgenen leIsTungsfähIgkeIT.
finanzDrucKder WIrTschafTsabschWung, dIe sTeIgende arbeITslosIgkeIT soWIe sInkende reallöhne verrIngern das ver füg bare eInkom-men. konkurrenz- und leIsTungsdruck sTeIgen.
nachhaltigKeitsDrucKökonomIsche und ökologIsche nachhalTIgkeIT Werden vom nIce-To-have zum musT-have.
ViTA „Hallo, ich bin Sophie, 33 Jahre alt und arbeite im Marketing. Ein gutes Beauty-, Fitness- und Ernährungsprogramm ist bei meinem Arbeits pensum gar nicht so einfach.“
wandel in den einstellungen und Verhaltensweisen der Konsumenten
auswirkungen
FiTness
Die Polarisierung der Gesellschaft in
Gewinner und Verlierer schreitet voran.
Den Status zu halten ist mit Ängsten
besetzt, die zum Motor des Selbstdesigns
werden. Der eigene Körper wird zum
Kapital. Die persönliche Fitness wird zur
Grundvoraussetzung für den privaten
sowie beruflichen Erfolg.
GesundHeiT
Wurde früher Gesundheit als Abwe-
senheit von Krankheit definiert, so
geht es heute um die Optimierung von
Gesundheit, Schönheit und der körper-
lichen wie geistigen Leistungsfähigkeit.
Der Gesundheitsmarkt trennt sich vom
Krankheitsmarkt.
ernäHrunGFast alle Menschen interessieren sich
für gesundes Essen, doch kaum jemand
ernährt sich wirklich gesund. Nahrungs-
ergänzungsmittel und funktionelle
Lebens mittel sollen Ernährungssünden
ausgleichen. Das Essen der Zukunft soll
schön, schlank, gesund und schlau
machen.
BeAuTy Der Jugendwahn der alternden Gesell-
schaft und die Medialisierung des
Themas Schönheit durch TV-Formate
wie „Germany’s Next Topmodel“ und
„Extrem schön!“ führen zu einer verstärk-
ten Selbstbeobachtung. Selbstdesign und
ein neuer Machbarkeitsglaube werden
angetrieben durch den technologischen
und medizinischen Fortschritt.
Auf welche Bereiche wirkt sich der gesellschaftliche Druck aus?
Positionierung ViTAL:
Beauty in VITAL ist
natürlich, wirksam, nachhaltig,
sinnlich und fair.
Positionierung ViTAL:
Fitness in VITAL ist aktive
Entspannung, Wohlfühlen, Im-
Einklang-mit-sich-selbst-Sein.
Positionierung ViTAL:
Gesundheit in VITAL ist
ganzheitlich, prophylaktisch,
modern und alternativ.
Positionierung ViTAL:
Ernährung in VITAL ist
gesundheitsbewusst, leicht,
saisonal und kreativ.
wAs sind die AuswirKunGen AuF den menscHen?
wohlfühlen
leistung
funKtional
Müssen
pflicht
perfeKtionisMus
Messbare resultate
gesellschaftliche Masstäbe
anforDerung
eMotional
wollen
sehnsuchtwunsch
persönliche Massstäbe
Versprechen
gelassenheit
entspannung
selbstoptimierungwohlfühleffizienz
6 VITAL TRenDsTuDIe 2011 7VITAL TRenDsTuDIe 2011
Will ich so bleiben, wie ich bin?
Will ich so werden, wie ich soll?
healthstyle-strategien
strategie 2
woHLFüHLeFFizienz wohlfühleffizienz ist die synthese
aus dem wunsch, sich einfach gut
zu fühlen, und dem aktiven Arbeiten
an sich selbst.
Die Erwartungshaltung an Treatments
steigt, die Effizienz und Wirkkraft
rücken in den Vordergrund. Wichtig sind
spür- oder sichtbare Resultate.
strategie 3
seLBsToPTimierunGder wunsch nach selbstoptimierung
kommt von außen.
Es gilt, vorgegebene Leistungskriterien zu
erreichen. Funk tionalität, Effizienz, Perfek-
tionismus und die Verwissenschaftlichung
der einzelnen Lebensbereiche werden zu
Eckpfeilern dieses Bewusstseins.
strategie 1
woHLFüHLenwohlfühl-strategien dienen der
steigerung von Lebensqualität.
Sie sind nach innen, auf eine positive
Selbstwahrnehmung, gerichtet.
Sinnes-Stimulation, Sportlichkeit, leichter
Genuss und die Kenntnis von Anthro-
posophie, Biologie und Philosophie
verbinden Körper und Geist.
eine Gesellschaft unter Leistungsdruck und Alters beben sucht entlastung. Das erfor dert ein aktiveres und bewussteres Management von Gesundheit, ernährung, schönheit und Fitness. Lifestyle wird zum Healthstyle.
Drei Healthstyle- Strategien, um dem Druck zu begegnen
8 VITAL TRenDsTuDIe 2011 9VITAL TRenDsTuDIe 2011
beauty
wohlfühlen
Pro-AGinG Das neue Selbstbewusstsein: natür-liche und authentische Schönheit.selbsteinschätzung: Die demo-
grafische Entwicklung zeigt: Wir werden
immer älter – fühlen uns dabei aber
immer jünger.
selbstbestimmung: Produkte und
Services werden bewusst gewählt und
genossen. Wohlfühlen ist angesagt.
selbstbewusstsein: Das Wissen
um die eigene Unabhängigkeit und
Vitalität führt zu einem neuen Selbstbe-
wusstsein.
wohlfühleffizienz
AnTi-AGinG Vom Aussehen zum Ansehen. Möglichst schnell zu Anerkennung und Arbeitsplätzen.Besseres Aussehen: Nur wer
auffällt, wird beachtet – nur wer gut
aussieht, fällt auf.
Bessere chancen: Wer zu den Gewin-
nern zählen will, investiert in sein junges
Äußeres. Der Leistungsgedanke aus der
Wirtschaft überträgt sich ins Private.
weniger zeit: Schönheit und gutes
Aussehen müssen auf Knopfdruck funk-
tionieren.
Ist Schönheits-pflege auch wirksam, wenn sie schnell und einfach geht?
Wasser und
Naturkosmetik:
Reicht das?
„Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit mit meinem Aussehen entsteht eher in mir selbst
als durch Druck von außen. Ich fühle mich schön, wenn ich mit mir und
meiner Lebens situation glücklich bin.“ LAurA, 35, scHwesTer
„Schönheitspflege bedeutet für mich
Selbstverwöhnung. Ich nehme mir
Zeit und tue mir etwas Gutes.
Das funktioniert im Alltag leider nicht immer.“
ninA, 31,Freundin
„Der Druck, möglichst lange jung zu bleiben, ist deutlich spürbar. Von jedem wird heute verlangt, dynamisch und frisch auszusehen, sowohl von Frauen als auch von Männern. Daraus leitet das umfeld Leistungsfähigkeit und erfolg einer Person ab.“martin ruppmann,
Geschäftsführer VKE-Kosmetikverband/Fragrance Foundation
Beauty-Strategienselbstoptimierung
no-AGinG Für immer jung: Wie wir aussehen, bestimmen wir zunehmend selbst.immer unzufriedener: Der Anteil der
Frauen, die mit ihrem Körper unzufrieden
sind, steigt von Jahrzehnt zu Jahrzehnt.
immer mutiger: Um den neuen
Schönheitsidealen zu entsprechen,
können sich viele der 16- bis 29-Jährigen
eine Botox-Behandlung oder den Gang
zum Chirurgen vorstellen.
immer jünger: Der Konkurrenzdruck
erfasst immer jüngere Altersgruppen.
wohlfühlen wohlfühleffizienz
10 VITAL TRenDsTuDIe 2011 11VITAL TRenDsTuDIe 2011
beauty
selbstoptimierung
Sind Botox-
Spritzen die
einzige Lösung
gegen Falten?
„Ich finde Faltenund schlaffe Haut
einfach unsexy. Botox ist für mich
wie ein Wellnessbe-handlung. Ich sehe danach ausgeruhter und frischer aus.“
cArmen, 40, ArBeiTsKoLLeGin
der Frauen zwischen 50 und 64 Jahren finden es wichtiger, sich zu
der befragten Frauen geben an, dass Anti-Aging-Benefits sehr wichtig sind. (NPD Report, 2009)
schönheit von innen Bereits jeder vierte Befragte schluckt
Nahrungsergänzungsmittel zur Verbesserung der Haarstruktur
und gegen vorzeitige Hautalterung. (TdW, 2009)
wenn Frauenzeitschriften die Gesellschaft wider-
spiegeln würden, müsste man denken, Frauen über 50 exis-
tierten gar nicht – meinen zwei Drittel der befragten Frauen.
(Studie „Lebensgefühl Frauen 50plus“ von Dove, 2008)
Fast ein drittel der Frauen zwischen 30 und 69 Jahren
achten darauf, dass ihre Kosmetika nur natürliche
inhaltsstoffe enthält. (TdW, 2010)
PLATz 6 weLTweiT: In Deutschland werden jedes
Jahr zwischen 250.000 und 500.000 Schönheitseingriffe durch-
geführt, davon 20 % an Männern. (DGÄPC, 2009)
81 % der Frauen wollen Gewicht verlieren,
73 % wollen einen flacheren Bauch,
64 % einen knackigeren Po, und
42 % wünschen sich größere Brüste.
46 % der Frauen zwischen 20 und 35 Jahren fühlen sich
durch erotik in den medien unter druck gesetzt.
(Mindline Media für das Neon Magazin, 2008)
90 %
53 %
no-AGinGFakten und Bedürfnisse
Pro-AGinGFakten und Bedürfnisse
AnTi-AGinGFakten und Bedürfnisse
nur 17 % der Frauen nehmen sich gern viel zeit für die
Körperpflege. Bei zeitmangel verzichten Frauen auf
make-up. (ODC, 2008)
pflegen, als erste Altersanzeichen zu verstecken.(Umfrage eines New Yorker Sozialforschungsinstituts, 2008)
12 VITAL TRenDsTuDIe 2011 13VITAL TRenDsTuDIe 2011
wohlfühlen wohlfühleffizienz selbstoptimierung
fitness
wohlfühlen
AusGLeicH
Raus aus dem Alltag: auf der Suche nach der inneren Balance.Körper und Geist: Die Menschen
brauchen körperliche Betätigung als
Ausgleich zum stressigen Alltag.
natur und sinne: In der Natur finden
die Menschen den Gegenpol zu einer
immer virtueller werdenden Welt.
sport und Gleichgesinnte:
Gemeinschaft bedeutet echtes
Miteinander. Gemeinsames Training
schafft Motivation.
wohlfühleffizienz
LeisTunG
Selbstverwirklichung und An erkennung durch sichtbare und messbare Leistungen.Jung, fit und attraktiv: Sport bleibt
die effizienteste Methode, um möglichst
lange vital und attraktiv zu bleiben.
selbstbestätigung durch erfolgs-
erlebnisse: Leistung bringt Anerken-
nung und sichert den eigenen Status.
digital Lifestyle: Leistung wird mess-
bar, kontrollierbar und kommunizierbar.
„Beim sport ist heute die Verbindung von Körper-lichem und Mentalem wichtig. Man will sich körperlich abreagieren und dabei geistig entspannen. es geht nicht nur darum, wie mein Körper nach dem sport aussieht, sondern eher darum, wie er sich anfühlt.“Kristine Lehmann,
Personal Trainer/Gym Manager Holmes Places
Fitness-Strategienselbstoptimierung
weTTBewerB
Fit und allzeit bereit: mit allen Mitteln zu den Gewinnern zählen.survival of the Fittest: Vitales
Aussehen und ein trainierter Körper
signalisieren, zu den Gewinnern der
Gesellschaft zu gehören.
Leistung ohne Grenzen: Die Gren-
zen ihrer Leistungsfähigkeit wollen
Menschen selbst bestimmen.
mentale Performance: „Neuro-
Enhancer“ – Mittel zur Steigerung der
kognitiven Leistung – rücken in den
Mittelpunkt des Interesses.
„Ich gehe regelmäßig raus, fahre Fahrrad oder mache einen Spaziergang
– Hauptsache, draußen sein. Die Natur gibt mir neue Energie.
Das ist der perfekte Ausgleich für mich.“ KATHrin, 30, Freundin
„Sport bedeutet für mich Gewissens-
beruhigung. Danach fühle ich mich
gut und weiß, ich habe etwas für mich gemacht. Trotzdem
muss ich mich immer aufraffen, ins Fitness-
studio zu gehen.“ JosePHine, 27,
ArBeiTsKoLLeGin
Wie weit kann ich gehen?Reicht mir meine
innere Balance? Oder muss
ich mehr aus mir rausholen?
14 VITAL TRenDsTuDIe 2011 15VITAL TRenDsTuDIe 2011
wohlfühlen wohlfühleffizienz
wohlfühlen
Gesund werden Wohlfühlen als Ergebnis eines nachhaltig gesunden Lebensstils.Gesundheit ganzheitlich: Es geht
um die Herausbildung eines nachhaltig
gesunden Lebensstils.
sanfte Gesundheit: Ziel ist ein
Zustand von „Well-being“ durch
Akzeptanz und Harmonie statt durch
Verdrängung.
Bewusste Gesundheit: Die Freizeit
dient der Entspannung und Aktivierung.
wohlfühleffizienz
Gesund BLeiBen Gesundheit als Pflichtübung für das Leistungsziel.Gesundheitszwang: Leistungs-
druck und Statusangst belasten die
Gesundheit.
Professionalität: Lösungen müssen
professionell, schnell verfügbar und
zudem hochwirksam sein.
Vorsorge: Sicherheit und Komfort
durch Hightech.
„Gesundheit bedeutet, dass ich mich gesund fühle. Das Gesundheitsgefühl ist für Menschen wichtiger als die wirkliche Gesundheit. Die Branchengren-zen verschwimmen dabei zunehmend. Gesundheit, schönheit, ernährung und Fitness wachsen zusammen. Die Abgrenzungen, die viele unternehmen immer noch setzen, sieht der Konsument schon lange nicht mehr.“malte wilkes,
Gesundheits- und Pharmaexperte
Erfolgsketten Management GbR Unternehmensberatung
selbstoptimierung
Gesünder werden Natürliche Grenzen verblassen. Gesundheit als Wettbewerbsfaktor.no Limits: Body-Doping wird durch
den Fortschritt der Medizintechnik und
das Altersbeben legitimiert.
nachwuchsoptimierung: Kinder
werden zum Statussymbol. Beim
Designerkind setzen Optimierungsmaß-
nahmen bereits vor der Geburt an.
zweiklassenmedizin: Die Polarisierung
in „reich und gesund“ versus „arm und
krank“ nimmt zu.
„Gesundheit bedeutet für mich Wohlfühlen. Ich fühle mich gesund und
wohl, wenn bei mir körperlich und seelisch alles im Gleichgewicht ist.“
FrAnzisKA, 36, Freundin
Welche
alternative
Heilmethode
ist die richtige?
gesundheit
Gesundheits-Strategien
16 VITAL TRenDsTuDIe 2011 17VITAL TRenDsTuDIe 2011
selbstoptimierung
„Manchmal bin ich unvernünftig: Wenn bei uns im Büro viel zu tun ist und ich
krank bin, dann unterdrücke ich das und gehe trotzdem arbeiten. Das tut natürlich
weder mir noch meinen Kollegen gut.“ mAriA, 34, ArBeiTsKoLLeGin
„Ehrlich gesagt entspricht das ganze Wellness-Wohlfühlgerede doch überhaupt
nicht mehr unserer Lebensrealität. Ich muss immer 150 % geben, und Krankheit
kann ich mir einfach nicht leisten. Den Kick, um am Ball zu bleiben, hole
ich mir dann halt auch mal über Energie-booster und Leistungsverstärker.“
cLAudiA, 38, AGenTurcHeFin
800.000aller Bundesbürger meinen, dass Gesundheitsvorsorge ein zen-traler Aspekt ist, um lang fristig gesund zu bleiben. (AWA, 2007)
nebenbei vorgesorgt: Für Produkte mit Wohlfühlzusatz sind
Konsumenten bereit, 20 % mehr auszugeben. Gesundheitsori-
entierte Reisen werden zum Energietanken genutzt. (Institut für
Freizeitwirtschaft, 2008)
der Anteil der Bevölkerung, der homöopathische mittel
verwendet, hat zugenommen. Von 24 % im Jahr 1970 auf
57 % im Jahr 2009. (AWA, 2009)
die Anzahl der stressbedingten Krankheiten steigt
stetig – der Krankenstand liegt jedoch mit 3,32 % auf einem
relativ niedrigen Niveau. Aus Angst vor Arbeitsplatzverlust
gönnen sich Arbeitnehmer auch im Ernstfall weniger Ruhe-
und Erholungsphasen. (Techniker Krankenkasse, 2009)
nachwuchs krank: Jeder zweite schüler leidet unter
stress symp tomen wie nervosität, Kopf- und Bauch-
schmerzen. die zahl der jährlich verordneten Tages-
rationen von ritalin stieg zwischen 1999 und 2008 von
8 auf 53 millionen. (DIE ZEIT, 30.12.2009)
Gesund altern: Während 1984 nur 37 % der 60- bis 69-Jährigen
ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut bezeichneten,
sagten dies 2008 bereits 54 %. (Nestlé Ernährungsstudie, 2009)
musterkinder werden nicht krank: Präimplantations-
diagnostik soll Krankheiten ausschließen, indem im Reagenzglas
entstandene Embryonen auf Gendefekte untersucht werden –
der Weg zum Musterkind ist frei. (BGH, 2009)
86 %
Wie kann ich gesund und leistungs-fähig bleiben?
Energie aus dem Reagenzglas?
gesundheit
Deutsche nutzen
Gesünder werdenFakten und Bedürfnisse
Gesund werden Fakten und Bedürfnisse
Gesund BLeiBen Fakten und Bedürfnisse
bereits regelmäßig leistungssteigernde Mittel. (DAK, 2009)
18 VITAL TRenDsTuDIe 2011 19VITAL TRenDsTuDIe 2011
wohlfühlen wohlfühleffizienz
ernährung
wohlfühlen
BewussTer Genuss Essen für die innere Balance: ausgleichend und natürlich.selbstverwöhnung: In einer aus-
gewogenen Ernährung sieht jeder zweite
Deutsche eine wesentliche Facette von
Lebensqualität (Nestlé-Studie, 2009).
Vertrauen: 85 % der Konsumenten
haben die Übersicht über die Siegel ver-
loren. Regionalität wirkt als Vertrauens-
anker (YouGov Psychonomics, 2009).
status: Wer es sich leisten kann, kauft
in Bio- oder Feinkostläden.
wohlfühleffizienz
Gesunder Genuss Gesundheits- und Effizienzaspekte werden beim Essen wichtiger.Gesundheitseffizienz: Zwei Drittel
aller Deutschen interessieren sich für
das Thema gesunde Ernährung.
Genusseffizienz: Essen muss heute
gleichzeitig den Anforderungen an
Geschmack, Schnelligkeit und Gesund-
heit genügen.
zeiteffizienz: 56 % der Berufstäti-
gen können sich nur am Wochenende
gesund ernähren (AWA, 2009).
„Rund um die Bedürfnisse nach guter Gesundheit, richtiger ernährung und dauerhafter schönheit ist eine riesige Industrie entstanden. In der Touristikbranche hat sich beispielsweise ein ganz neues segment rund um Wellness, Abnehmen, entspannung und Anti-Aging etabliert.“ catrin drewes,
Diplom-Ökotrophologin und Beraterin für Gesundheit,
Medizin und Ernährung
Ernährungs-Strategienselbstoptimierung
FunKTionALer Genuss Essen soll die Leistungsfähigkeit auf allen Ebenen verbessern.Besser aussehen: Essen und Trinken
für ein besseres Aussehen sind an der
Tagesordnung.
Besser denken: Ernährung soll die
langfristige Förderung der Gehirn leis-
tung und eine bessere Konzentration
unterstützen.
Besser fühlen: Die physische und
psychische Performance stehen im Mit-
telpunkt des Selbstoptimierungstrends.
Was bedeutet eigentlich eine „gute“ Ernährung?
Wie gesund ist das, was ich esse, wirklich?
„Für mich ist der Genuss beim Essen ein ganz wichtiger Aspekt. Ja, Essen soll
gesund sein, aber schmecken muss es definitiv auch.“ eVA, 29, yoGALeHrerin
„Ehrlich gesagt fällt es mir schwer,
mich im Alltag gesund zu ernähren.
Ich habe wenig Zeit, und da finden Selberkochen und
In-Ruhe-Essen eher selten statt.“
KLArA, 37, Freundin
20 VITAL TRenDsTuDIe 2011 21VITAL TRenDsTuDIe 2011
FunKTionALer GenussFakten und Bedürfnisse
der Frauen finden es gut, dass es immer
mehr Lebensmittel mit gesundheitsfördernden 52 %der Menschen denken, dass eine
geeignete Ernährung bei zu hohem
Gewicht helfen kann. (AWA, 2009)
Jeder zweite Deutsche ist überge-
wichtig. (TGI Europa, 2009)
convenience-Food: Insbesondere berufstätige Frauen
kaufen Fertiggerichte aus der Tiefkühltheke oder andere
Fertiggerichte. 45 % der Berufstätigen versuchen, zeitsparend
zu kochen. (AWA, 2009)
ein drittel der Berufstätigen haben zu wenig zeit und es-
sen dadurch zu unregelmäßig und ungesund. (AWA, 2009)
Verbraucher legen in erster Linie wert auf Frische (94 %),
naturbelassenheit (64 %), saisonale Produkte (64 %) und
Bioprodukte (55 %) (Nestlé Ernährungsstudie, 2009)
wichtige Kriterien beim Lebensmittelkauf für die sich
bewusst ernährenden Verbraucher: keine Gentechnik,
keine künstlichen Zusatzstoffe, artgerechte Tierhaltung sowie
Qualitäts- und Gütesiegel. (Nestlé Ernährungsstudie, 2009)
zwischen 2001 und 2009 nahm die zahl der energy -
drinkkonsumenten um 55,6 % zu. Ihr Durchschnittsalter
liegt bei 27,7 Jahren. (IfD, 2010)
offenheit für innovation: 58 % der berufstätigen und 44 %
der nichtberufstätigen Frauen probieren gern etwas Neues.
(AWA, 2009) Die Innovationsoffenheit steigt in allen Altersgrup-
pen. (Nestlé Ernährungsstudie, 2009)
75 %37 %
BewussTer GenussFakten und Bedürfnisse
Gesunder GenussFakten und Bedürfnisse
Was bewirken
funktionelle
Lebensmittel?
ernährung
„Ich probiere gern Neues. Um ehrlich zu sein, sprechen mich besonders die
Lebensmittel an, die Energie, Gesund-
heit oder Entspannung auf Knopfdruck
ver sprechen. Wäre toll, wenn das
auch immer funktionie-ren würde.“
esTHer, 28, nAcHBArin
der über 30-Jährigen achten bei nahrungs mitteln vor allem auf Qualität und nicht so sehr auf den Preis. (AWA, 2009)
Zusatzstoffen gibt. (KA, 2008) Der Markt für funktionelle Lebens-
mittel wächst. (ACNielsen)
selbstoptimierung
22 VITAL TRenDsTuDIe 2011 23VITAL TRenDsTuDIe 2011
trendbüro fazit
Muss ich so werden, wie ich sein soll?
Die neue Relevanz des Wohlfühlensin den letzten Jahren hat Trendbüro
beobachtet, wie sich der well-
nessmarkt ausdifferenziert hat.
Von ganzheitlichem Wohlfühlen bis zu
einschneidenden Maßnahmen der Selb-
stoptimierung reicht die Lösungspalette,
die Gesundheit, Fitness und Schönheit
verspricht.
erhöhten druck erhält die Thematik
durch die überalterung der Gesell-
schaft und die gestiegenen Leistungsan-
forderungen im Berufsleben.
Diesem Außendruck begegnen Menschen
mit dem Wunsch nach Selbstoptimierung.
Körper und Geist erscheinen in zuneh-
mendem Maße aufrüstbar. Doch mehr
hilft vielfach nicht mehr. Je jünger sich
eine alternde Gesellschaft fühlen möchte
und je zwanghafter die Leistungsträger
nach Selbstoptimierung streben, desto
wichtiger wird Wohlfühlen am Ende wie-
der als Ausgleichsstrategie.
eine zentrale erkenntnis der studie
ist es, dass sich die sanften und die
einschneidenden Lösungswege am
ende gegenseitig befruchten.
Die Auflösung des Spannungsfeldes
zwischen Wohlfühl-Wunsch und Selbstop-
timierungs-Druck leistet am Ende Synthese
aus beidem - die Wohlfühleffizienz.
Birgit Gebhardt,
Geschäftsführerin Trendbüro
Beratungsunternehmen für gesellschaft-
lichen Wandel
24 VITAL TRenDsTuDIe 2011 25VITAL TRenDsTuDIe 2011
VITAL bezieht Stellung!wohlfühlen, wohlfühleffizienz,
selbstoptimierung – drei Trends, die
nebeneinander stehen, sich gegen-
seitig befeuern und ausgleichend
wirken können. doch wo positio-
niert sich ViTAL?
Der gesellschaftliche Trend zur Selbstop-
timierung baut Druck auf: höher, weiter,
schneller – schöner, jünger, straffer.
Dabei ist VITAL ein wertvoller Ratgeber
– solange es um natürlich machbare
Selbstoptimierung geht. Durch eigene
Leistung, Prophylaxe, die richtige Kosme-
tik, den effektivsten Sport – ohne Skalpell
und Designer-Drogen.
Wir behalten den Blick auf das Wesent-
liche: den Menschen.
ViTAL ist wohlfühlen + effizienz
= wohlfühleffizienz!
Und weil Entspannung ein wesentlicher
Teil der Wohlfühleffizienz ist, bietet VITAL
der Leserin auch bei diesem Thema das
optimale Forum: ganzheitlich relaxen, das
Leben mit allen Sinnen genießen, bei sich
ankommen. Glücklich, gesund, gelassen
werden – und bleiben.
ViTAL ist das magazin für (selbst-)
bewusste Frauen, die sich enga-
gieren und offen für neues sind.
Moderne Frauen, die eine eigene Meinung
haben, ihren eigenen Weg gehen wollen
und werden. Sympathisch und empa-
thisch zugleich.
Joy Jensen,
Chefredakteurin VITAL
Ich will so werden, wie ich bin!
VITAL fazit
26 VITAL TRenDsTuDIe 2011 27VITAL TRenDsTuDIe 2011
Büro Hamburg
Poßmoorweg 2
22301 Hamburg
Telefon (040) 27 17-25 95
Telefax (040) 27 17-25 20
e-mail: vb-hamburg@jalag.de
Büro Hannover & Berlin
Sodenstraße 2
30161 Hannover
Telefon (0511) 85 61 42-0
Telefax (0511) 85 61 42-10
e-mail: vb-hannover@jalag.de
Büro düsseldorf
Humboldtstraße 18
40237 Düsseldorf
Telefon (0211) 90 10 00
Telefax (0211) 90 19 0 19
e-mail: vb-duesseldorf@jalag.de
Büro Frankfurt
Adalbertstraße 8
60486 Frankfurt/Main
Telefon (069) 97 06 11-0
Telefay (069) 97 06 11-44
e-mail: vb-frankfurt@jalag.de
Büro stuttgart
Mörikkestraße 67
70199 Stuttgart
Telefon (0711) 9 66 66-520
Telefax (0711) 9 66 66-522
e-mail: vb-stuttgart@jalag.de
Büro münchen
Grillparzerstraße 12
81675 München
Telefon (089) 99 73 89-30
Telefax (089) 99 73 89-44
e-mail: vb-muenchen@jalag.de
imPressum
TrendBüro
studienleitung:
Birgit Gebhardt,
Geschäfts führerin,
b.gebhardt@trendbuero.com
studienkonzept
und -durchführung:
Sabine Koppe,
Senior Consultant,
s.koppe@trendbuero.com
Assistenz: Dominik Stadler,
Franziska Puls, Eva Bargon,
Katrin Köhler-Kohlstrung
Art-direction: Maja Nieveler,
post@majanieveler.de
schlussredaktion:
Uta Kleimann
JAHreszeiTen VerLAG
chefredaktion:
Joy Jensen
Leitung marketing media service:
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