NPK2011: Informieren Sie noch oder beraten Sie schon?

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Ilona Nothdurft, Klinikum rechts der Isar, München

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BERATUNGSKONZEPTE

Informieren Sie noch oder beraten Sie schon?

Ilona Nothdur- München 

3 Ausbildungsziel

(2) Beratung, Anleitung und Unterstützung von

Patientinnen und Patienten und ihrer

Bezugspersonen in der individuellen

Auseinandersetzung mit Gesundheit und

Krankheit

§ Krankenpflegegesetz 2004

Ilona Nothdur- 

Beziehung und Kommunikation

Ilona Nothdur- ‐ München 

Alle Menschen sind frei und

gleich an Würde und Rechten

12 Schri*e zum Andern 1.  Ich muss die Begegnung wollen 2.  Ich muss auf die Einzigartigkeit des

Menschen neugierig sein 3.  Ich muss in dem „bösesten“

Menschen den Menschen sehen 4.  Ich muss das Gesagte von dir

respektieren 5.  Ich muss die Wahrnehmung anderer

über dich und mich respektieren 6.  Ich muss dich als Teil deiner sozialen

Welt sehen 7.  Ich muss meine Ersatzfunktion

erkennen und akzeptieren 8.  Ich muss akzeptieren, dass du etwas

anderes willst als ich 9.  Ich sage nicht: „Ich verstehe dich“… 10.   Ich will dich nicht ändern 11.  Ich will (darf) dich nicht nackt

ausfragen 12.   Ich will nicht über deine Krankheit,

sondern mit dir sprechen

Kongruenz / Echtheit

Sich nicht hinter einer Maske verstecken

Empathie

•  Sich in das Erleben eines anderen Menschen einfühlen

•  „in den Schuhen des anderen gehen“

Geistige Checkliste zur Integrationsphase der

Beziehung

Definition Wikipedia Information „informare“

Unterweisung ,Gestalt geben“ ist potenziell oder tatsächlich vorhandenes nutzbares oder genutztes Wissen….

Die Beseitigung von Unbestimmtheit  

Wann: Bei Informationsdefizit

Wozu: Steigert Sicherheitsgefühl / Einfluss auf den Heilungsverlauf

Wie: Information der Situation des Klienten anpassen

Verständliche Begriffe verwenden Nachfragen, ob der Klient die Information verstanden hat, zu weiteren Fragen auffordern Fachlich und sachlich korrekt informieren

Informationsgespräch

Information schafft Wissen Verbessert den Kenntnisstand

Reduzierung des Wissensdefizit

Information

 Sachverhältnisse klären   Transparenz über Abläufe herstellen   Mitentscheidung des Klienten ermöglichen   Patienten Impulse geben   Sicherheit herstellen

Welche Ziele können mittels Information erreicht werden?

Prinzip 1 einfach Prinzip 2 kurz und genau Prinzip 3 geeignete Reihenfolge Prinzip 4 am Klienten orientiert

Prinzipien eines Informationsgespräches

1.  Ein Angehöriger fragt: Woher kommt das? und die Krankenschwester erwidert knapp: “wer weiß das schon“?

2.  Ein Patient ruft aus“ das würde ich zuhause niemals hinkriegen“! Und die Pflegeperson antwortet “Wird schon schief gehen“!

3.  Eine Krankenschwester tritt an das Bett eines Patienten und verpasst ihm ohne jegliche Erklärung eine Heparin-Spritze…

Keine Zeit – auch noch beraten?

Pflegeberatungslücke ? Beratung =

______________ Ratschlag

Empfehlung Tipp

Versuch und Irrtum 

C hancen des Menschen entdecken O ffenheit für Veränderung A lternativen und Wahlmöglichkeiten finden C reativität und Energie freisetzen H andlungsfähigkeit verstärken I nteressante Prozesse steuern N eues ausprobieren (Selbstwirksamkeit) G ewinn für den Menschen

Coaching in der Beratung 

Einschätzungsfähigkeit 

Wissen Sie, was im

Kopf Ihrer Klienten

vorgeht?

„Richtig verstehen“…

Grundlegende Beraterkompetenzen 

•  Bewertungsansätze und – Techniken 

•  Wissen, dass ein Problem verschiedene Ursachen haben kann 

•  Zielsetzung •  Prioritäten setzen •  Zusammenarbeit •  MoMvaMon „Sinnfindung“ 

und Stärkung der Zuversicht des Beratenen (Selbstwirksamkeit) 

Kann zuhören und hat Einfühlungsvermögen Verfügt über eine hohe Frustrationsschwelle Ist selbstsicher Kann sich selbst kritisch überprüfen Hat Verantwortungsgefühl Hat großen Weitblick Kann gut mit der Vielschichtigkeit von Problemen, Informationen usw. umgehen

Persönliche Eigenschaften eines Pflegeberaters

Wissensbasis der Pflegeberatung

Pflegeprozess / Beratungsprozess Interaktionsmuster der Pflegeberatung Macht Spezielles klinisches Wissen Konfliktlösung Kulturelle Unterschiede

Personenzentrierte Beratung

Expertenberatung Prozessberatung

Beratungsfokus auf der Problem- beziehungsweise Fragestellung einer einzelnen Person Intuitive Gespräche im Dienstzimmer, eher sporadisch.

Aufgabenorientierte beziehungsweise direktive Beratung.

„Bitte nimm das Problem von meiner Schulter und bringe mir die Lösung!“

Prozessorientierte, nicht direktive Beratung. Berater und Klientensystem diagnostizieren gemeinsam im Prozess das Problem und finden gemeinsam Lösungen.

Arten der Beratung

Ihm bei einer Entscheidung zu helfen, und nicht, sie ihm abzunehmen Sachgerechte und wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen Selbstpflegekompetenz zu entwickeln/vertiefen Probleme zu erkennen, analysieren und adäquat darauf zu reagieren Antworten auf Fragen zu bekommen bzw. zu finden

Ziel der Beratung

Haltung / Kommunikation

•  Empathie und Echtheit •  Positive Wertschätzung •  Formulieren von „Ich-

Botschaften“ •  Offene Fragen stellen •  Konkretisieren •  Widerspiegeln •  Paraphrasieren •  Trennung von •  Wahrnehmung und Interpretation •  Zusammenfassung •  Konstruktiv Feedback geben

Phase 1 Erstgespräch Ziel: Klärung der gegenseitigen Bedingungen

Phase 2 Orientierungsphase Ziel: Kontaktaufnahme, Festlegung von Ziel und Vorgehensweise

Phase 3 Klärungsphase Ziel: Beschreibung der Problemstellung

Phase 4 Veränderungsphase Ziel: Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten

Phase 5 Abschlussphase Ziel: Kontakte zum Abschluss bringen

Experten- und

Prozess-Beratung

BERATUNGSKONZEPTE

Informieren Sie noch oder beraten Sie schon?

Ilona Nothdur- München 

….Sie beraten schon