metall 3/2007
6,5 Prozent mehr Lohn, Gehalt und
Ausbildungsvergütungen. Laufzeit
zwölf Monate. Diese Forderung ha-
ben die Metall-Tarifkommissionen
des Bezirks am 8. Februar in Frank-
furtbei nur einer Gegenstimme be-
schlossen. Sie haben klar gemacht:
Die Erhöhung mussdauerhaftsein.
»Die Beschäftigten werden sicheine kräftige und dauerhaft wirk-same Tariferhöhung nicht mit ei-nem einmaligen Bonus abkaufenlassen, das können sich die Ar-beitgeber abschminken.« Mitdiesen Worten hat BezirksleiterArmin Schild die Diskussion derTarifkommissionsmitgliederüber den von den Arbeitgebernins Spiel gebrachten »Konjunk-turbonus« zusammengefasst.
»Wenn ein solcher Bonuswegfällt, fallen doch deshalb diePreise nicht«,hatte zuvor der BadKreuznacher BevollmächtigteElmar Schüler den Arbeitgeber-Vorstoß zurückgewiesen.
Armin Schild kritisierte ihn als»Augenwischerei«. Schon die2006 vereinbarte flexible Ein-malzahlung hätte den Praxistest
Abstimmung der Tarifkommissionsmitglieder: Klares Votum für mehr Geld
Beifall für Abstimmungs-ergebnis: Forderung tabellen-wirksam umsetzenFo
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Metall-Tarifrunde: 6,5 Prozent gefordert
Erhöhung mussdauerhaft sein
nicht bestanden.Obwohl fast alleUnternehmen Rekordgewinnegemacht hätten, argumentierteder Bezirksleiter, hätten nur viervon hundert Betrieben von derErhöhungsoption Gebrauch ge-macht.Außerdem gebe es wedereine Einmalinflation noch eineEinmalproduktivität.
Die Forderung muss tabellen-wirksam und damit dauerhaft
umgesetzt werden.Das war Kon-sens unter den Tarifkommissi-onsmitgliedern. Ebenso stimm-ten sie darin überein, dass außerGeld keine weiteren Elemente alsForderung aufgenommen wer-den.Lediglich zur Höhe der For-derung gab’s hier und da abwei-chende Stimmen. Und die ten-dierten alle in Richtung siebenProzent oder gar darüber hinaus.
Das ist auf die gute wirtschaft-liche Lage der meisten Betriebezurückzuführen. »Die Auftrags-bücher quellen über«, berich-teten Kommissionsmitgliederdurchweg von anhaltend guter
bis sehr guter Auslastung.»Mehrals zwei Drittel halten ihre Lagefür gut, 31 Prozent für befriedi-gend«,hatte zudem Hessen-Me-tall im Dezember 2006 nach ei-ner Umfrage bei Unternehmenderen Selbstauskünfte zusam-mengefasst.
»Die Arbeitgeber können ei-ne 6,5-prozentige Tariferhöhunggut verkraften«, sagte Armin
Schild. Ihre Behauptung, mit ih-rer 6,5-Prozent-Forderung wür-de die IG Metall zum Jobabbaubeitragen,wies er zurück:»Löh-ne sind nun einmal nicht nurKosten, sondern auch Kaufkraft.Mehr Kaufkraft belebt die Bin-nenkonjunktur. Und genau die-se Belebung ist Voraussetzung füreinen nachhaltigen Aufschwungund für mehr Arbeitsplätze.«Dass Arbeitgeber am Erhalt oderan der Schaffung zusätzlicherJobs interessiert seien, kaufe ih-nen nach den Kahlschlägen beiSiemens oder AEG sowieso kei-ner mehr ab.7
»Dass Arbeitgeber am Erhalt oder an der Schaffung zu-
sätzlicher Jobs interessiert sind, kauft ihnen nach den
Kahlschlägen bei Siemens oder AEG keiner mehr ab.«
Armin Schild, Bezirksleiter
Bezirk Frankfurt
00_200_bezirk_frankfurt 16.02.2007 9:41 Uhr Seite 32
metall 3/2007
von ihrem Recht auf freie Mei-nungsäußerung Gebrauch ge-macht. Nicht selten mit stillerBilligung der Arbeitgeber. Dennauch sie wissen: An vielen Ar-beitsplätzen kann schon jetztniemand bis 65 geschweigedenn in Zukunft bis 67 arbeiten.Die Stahlarbeitgeber von der Saarhaben das auch öffentlich erklärt.Gemeinsam mit der IG Metall ha-ben sie an Bundessozialminister
Franz Müntefering appelliert, fle-xible Übergangsmöglichkeitenfür Ältere zu erhalten.
Der Druck aus den Betriebenhat in der Großen Koalition im-merhin eine Debatte hierüberausgelöst. Um sie zu beflügeln,haben Metallerinnen und Metal-ler den Druck aufrecht erhalten –etwa mit Befragungen von Bun-destagsabgeordneten oder Ein-ladungen zu Arbeitsproben.7
(02) 33
Bezirk Frankfurt
Genau 35505 Metallerinnen undMetaller aus 116 Betrieben wa-ren im Bezirk von Mitte Januarbis Anfang Februar während derArbeitszeit gegen die Rente mit67 und für einen flexiblen Al-tersausstieg in Aktion. Fast über-all sind sie raus aus den Betrie-ben, haben sich zu Demos undKundgebungen versammelt. Al-lein am 30. Januar haben fast20000 während der Arbeitszeit
Erfolgreiche Aktionen gegen Rente mit 67
35500 draußen zum Protest
Rüsselsheim: Erster VorsitzenderJürgen Peters spricht zu 4000 Opelanern
Kaiserslautern: 2000 Beschäftigte von Opel, Powertrain und GKN im Protest Lollar: 600 Beschäftigte von Buderus-Bosch-Thermotechnik in Aktion
Homburg: Aktion nach Auto-Korsovor Abgeordneten-Büro
Erfurt: Plakativer Protest beiSiemens Power Generation
Saalfeld: Metaller mauern sym-bolisch Abgeordneten-Büro zu
Saarbrücken: 4000 bei Demo vonZF zur Goldenen Bremm
Dillenburg: Gegen Rente mit 67 bei Thyssen-Krupp-Nirosta
Frankfurt: OTIS-Beschäftigte entrollen ihren Protest auf dem Maintower
Foto
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(1),
FM
00_200_bezirk_frankfurt 16.02.2007 9:42 Uhr Seite 33
metall 3/200734 (02)
Praxis Trendwende
Mit Argumentenüberzeugen
Als Kendy Zerwonka
1999 bei Opel in Ei-
senach mit ihrer Aus-
bildung zur Industrie-
elektronikerin begann,
war sie die einzige der
Neuen, die in die IG
Metall eintrat. Im Jahr
darauf wurde sie in
die Jugend- und Auszu-
bildendenvertretung
(JAV) gewählt. Mittlerweile ist
die 23-Jährige in ihrer vierten
Amtsperiode, und das Verhält-
nis von Mitgliedern zu Nicht-
mitgliedern hat sich gedreht:
Manchmal ist nur ein einziger
Auszubildender nicht bereit,
der Gewerkschaft beizutreten.
Fast alle der 40 Azubis sind or-
ganisiert.
Ist Kendy eine Einzelkämpfe-
rin, die zäh und unverdrossen
daran arbeitet, Mitglieder zu
werben? »Unsere Erfolge bei
der Mitgliederwerbung haben
wir als Gremium erzielt«, wehrt
die Eisenacherin entschieden
ab. Sie und ihre beiden JAV-Mit-
streiter Mario Sauerteig und To-
bias Huttig betreiben die Mit-
gliederwerbung systematisch.
Sobald die Neuen ihre Aus-
bildung beginnen, nimmt die
JAV sie in Empfang. Die jungen
Metallerinnen und Metaller
»bearbeiten« dabei die Azubis
nicht einfach so lange, bis sie
beitreten. Vielmehr sprechen
sie mit ihnen im Stuhlkreis
über die IG Metall. Betriebsrat,
JAV und der Jugendsekretär der
Verwaltungsstelle stellen sich
vor. Man diskutiert miteinan-
der, gesetzliche Regelungen
werden mit tariflichen ebenso
verglichen wie die eigene Aus-
bildungsvergütung mit der we-
sentlich geringeren von Freun-
den. Das überzeugt. So sehr,
dass am Ende die neuen Azubis
selbst die besten Argumente
für ihren Beitritt vorbringen.7
Die Belegschaft des Märklin-Werks in Sonneberg wehrt sichweiter gegen das vom britischenFinanzinvestor Kingsbridge Ca-pital für dieses Jahr angekündig-te Aus. Nach drei spontanen,kurzfristigen Arbeitsniederle-gungen am 11. Januar (metall
1/07), gab’s am 17. Januar eineeinstündige Aktion auf demWerksgelände. Daran und an deranschließenden Demo zu einerBetriebsversammlung außerhalbdes Werksgeländes haben sich die221 Beschäftigten nahezu voll-ständig beteiligt.
Am 19. Januar sind 100 Be-schäftigte in zwei Bussen nachNürnberg gefahren. Gemeinsammit Kolleginnen und Kollegender dortigen, ebenfalls vom Ausbedrohten Märklin-Tochter TRIXhaben sie an einer Aktion aus An-lass des ein Jahr zurückliegenden
Streikbeginns bei dem Nürnber-ger AEG-Werk teilgenommen(Foto).Knapp zwei Wochen spä-ter gab’s eine weitere Aktion mitTRIX-Kollegen:Sonneberger undNürnberger haben rund 2000Flugblätter »Vorsicht Jobkiller«an Besucher der NürnbergerSpielwaren-Messe verteilt – zum
Missfallen der auf der Messe an-wesenden Geschäftsführung.Diewird sich bald mit Alternativenzur Schließung befassen müssen.Der Betriebsrat hat mit Unter-stützung der IG Metall beim Saar-brücker INFO-Institut ein ent-sprechendes Gutachten in Auf-trag gegeben.7
Märklin Werk Sonneberg
Weiter Proteste gegen Kahlschlag
Kurz gemeldet
Neue Adresse
Bezirksleitungzieht umDie Bezirksleitung Frankfurt ver-
legt ihren Sitz. Am 5. März be-
zieht sie Büros in der Wilhelm-
Leuschner-Straße 93 in 60329
Frankfurt. Die neue zentrale Te-
lefonnummer ist 069–6693-
3300, die zentrale Faxnummer
ist 069–6693-3314. Die Durch-
wahl-Nummern der Beschäftig-
ten beginnen ebenfalls mit
069–6693, hinzu kommen je-
weils die unveränderten vier
Endziffern.7
Rheinland-Rheinhessen
2,5 Prozent mehrfür Kfz-BeschäftigteLöhne, Gehälter und Ausbil-
dungsvergütungen der rund
13000 Beschäftigten des Kfz-Ge-
werbes in Rheinland-Rheinhes-
sen steigen ab 1. März um 2,5 Pro-
zent. Die Laufzeit beträgt zwölf
Monate. Das haben IG Metall und
Arbeitgeber am 13. Februar in
Koblenz gleich in der ersten Ver-
handlung vereinbart. Außerdem
ist der von den Arbeitgebern ge-
kündigte Manteltarifvertrag mit
einigen erweiterten Flexibilisie-
rungsmöglichkeiten wieder in
Kraft gesetzt worden.7
Siemens VDO
Jobabbau fürBörsengang?Der Autozulieferer Siemens VDO
will in Deutschland 900 Arbeits-
plätze streichen. Davon könnten
in Hessen in fünf Werken 600
betroffen sein. Das Werk Karben
mit 250 sogar so stark, dass der
gesamte Standort gefährdet
ist, fürchtet der Frankfurter IG
Metall-Bevollmächtigte Bernd
Rübsamen. »Die Braut wird ge-
schmückt«, vermutet er einen
Zusammenhang mit dem vom
Mutterkonzern Siemens an-
gekündigten Börsengang. Am
Standort Wetzlar, wo 100 von
900 Jobs wegfallen sollen, ha-
ben die Beschäftigten nach Be-
kanntwerden der Pläne spontan
vor dem Werkstor dagegen pro-
testiert.7
ImpressumIG Metall Bezirk FrankfurtWilhelm-Leuschner-Straße 9360329 Frankfurt am MainTelefon: 0 69–66 93-33 00Fax: 0 69–66 93-33 14E-Mail:[email protected]: www.igmetall-bezirk-frankfurt.de
Verantwortlich: Armin SchildRedaktion: Hartwig Oertel
Bezirk Frankfurt
Mitgliederwerbung
Kendy Zer-wonka: »Un-sere Erfolgeerzielen wirals Gremium«
Sonneberger in Nürnberg: Gemeinsam mit TRIX-Kollegen gegen das Aus
Foto
: FM
Neuer Sitz der Bezirks-leitung ab 5. März
00_200_bezirk_frankfurt 16.02.2007 9:42 Uhr Seite 34
Koblenz
0203 35metall 3/2007
Auf ein Wort von Reiner Göbel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Koblenz
Tarifrunde 2007 erfordert Kraft und Einigkeit
ImpressumIG Metall Koblenz, Moselring5–7a, 56068 Koblenz, Telefon02 61–9 15 17-0, Fax 02 61–9 15 17-20, E-Mail: [email protected], Internet:www.igmetall-koblenz.de
Redaktion: Reiner Göbel(verantwortlich), Petra Belzer
Jedes Jahr erfordert neue Kraft zur
Bewältigung und Durchsetzung
der Arbeitnehmerinteressen.
Die Arbeitgeber versuchen ver-stärkt, durtch Arbeitszeitverlän-gerungen die Löhne zu senken.Auch mit der Umsetzung desEntgeltrahmenabkommens (Era)versuchen viele, abzugruppie-ren.
Die Idee einer leistungsge-rechten,alle Berufsgruppen um-fassenden Eingruppierung derBeschäftigten wird entgegen derAbsicht des Era-Tarifvertrags um-gekehrt in eine Lohnkosten-senkungspirale.Nur eine aggres-sive und durch die Beschäftigtenunterstützte Gegenstrategie desBetriebsrats setzt diesem Arbeit-geber-Vorhaben etwas entgegen.
Kein Beschäftigter sollte sichden Wert seiner Arbeit vom Ar-beitgeber klauen lassen. Mit je-
dem Widerspruch zeigt man sei-nen Unmut. Gibt es keine Eini-gung, hilft nur noch eines: Nachdem vom Arbeitgeber zugemu-teten Wert der Arbeit in Zukunftarbeiten. Nach Vorschrift. OhneZusatzarbeit. Keine Mehrarbeit.
Vor uns steht die Tarifrunde2007: Es geht um einen fairenAnteil an den betrieblichen Er-trägen, Zuwächsen und Gewin-nen. Wir haben eine Lohner-höhung verdient und werden sie
uns dennoch erstreiten müssen.Was bei Era fehlen sollte, mussmit einer Lohnerhöhung zu-rückgeholt werden.
Und noch etwas steht an: Ge-gen die Rente mit 67: Auch inZukunft muss es solidarische Be-schäftigungsbrücken geben. Altfür Jung und Jung für Alt. Dafürlohnt es, an Aktionen teilzuneh-men.
Gewerkschaften sind nur sostark oder schwach, wie sie akti-
Um den Gewerkschaftsmitglie-
dern bei der Steuererklärung zu
helfen, bietet die IG Metall pro-
fessionelle Steuerberatung an.
Gegen einen pauschalen Jahres-
betrag zwischen 59 bis 159 Euro
wird die komplette Steuer-
erklärung erstellt und beim Fi-
nanzamt eingereicht. Bei der für
2006 zu erstellenden Steuer-
erklärung hat sich sehr viel
geändert. Termine können unter
der Telefonnummer 0261–
91517-0 vereinbart werden.
314. März, 17 Uhr: Delegierten-
versammlung
319. bis 21. März: BR-Seminar
»Crash-Kurs«
326. März, 13 Uhr: Era-Jourfix
323. und 24. April: Seminar
»Era im Überblick«
37. und 8. Mai: Seminar »Era-
Kostenneutralität«
312. Mai, 9.30 Uhr: 2. Workshop
323. und 24. Mai: Seminar
»Era-Eingruppierung
330. Mai, 13 Uhr: Era-Jourfix
36. Juni, 17 Uhr: PGA-Treff
313. und 14. Juni: Seminar
»Era-Erschwernisse«
314. Juni, 9.30: Ortsvor-
stands-Klausurtagung
»Geschäftsplan«
315. Juni, 9 Uhr:Era-Zusatzstufen
315. und 16. Juni: Holz-Seminar
320. Juni, 17 Uhr: 2. Delegier-
tenversammlung
Vor Verhandlungsbeginn spannten die 570 anwesenden Moeller-Beschäf-tigten mit einem roten Wollfaden das »Band der Solidarität«: Einigkeitmacht stark
ve Mitglieder haben.Wer die IGMetall schwächt, schwächt auchsich selbst.7
Thomas Anhuth,Betriebsratsvorsit-zender der BomagGmbH, Boppard,Baumaschinenher-steller und ReinerGöbel (von links):Die Wirtschaftbrummt. In derTarifrunde 2007müssen ordentlicheEntgelterhöhungendurchgesetzt wer-den
Das Netz der Solidarität hat gehalten
Radikalkurs bei Moeller gestopptFo
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Der Radikalkurs der Moeller-Ge-
schäftsleitung war: Schließung
des Werks in Dausenau, Massen-
entlassungen auch in Holzhausen.
Doch die Beschäftigten – rund 90Prozent sind in der IG Metall – Be-triebsrat und IG Metall gaben gutvorbereitet Kontra. Das Saar-brückener INFO-Institut hatte dasGegenkonzept »Kompetenzzen-trum Bäderstraße« ausgearbeitet.
Nach intensiven Vehandlungenstand dann das Ergebnis:Die Stan-dorte Dausenau und Holzhausenbleiben erhalten.Der Personalab-bau durch Kündigungen soll sogering wie möglich gehalten wer-
den.Dazu wird ein Lenkungsaus-schuss mit je zwei Arbeitgeber-und Arbeitnehmern eingesetzt,der einvernehmliche Lösungenanstrebt und arbeitssicherndenMaßnahmen den Vorrang gibt.Für die,die leider gehen müssen,wurde der beste Sozialplan in derMoeller-Geschichte ausgehan-delt.Er ist mit einem zusätzlichenVerteiltopf von 400 000 Euro aus-gestattet. Reiner Göbel: »Das ge-samte Verhandlungsergebniswurde von der Belegschaft mitstehendem Applaus als Danke-schön für die Verhandlungskom-mission gewürdigt.«7
Interview mit Ali Yener
54 Jugendvertreter sindgewählt wordenmetall befragte Ali Yener zum
Stand der Wahlen zu den Jugend-
und Auszubildenden-Vertretun-
gen (JAVs). Kann eine positive Bi-
lanz gezogen werden?
Ali Yener: Eine sehr positive. Wir
haben unsere selbst
gesteckten Ziele über-
troffen. In 24 Betrieben
konnten JAVs gewählt
werden, insgesamt
wurden 54 Jugendver-
treter gewählt. Die
Wahlbeteilung lag mit
82 Prozent hoch. 93
Prozent aller gewählten Jugend-
vertreter sind IG Metall-Mitglied.
Und wir haben auch schon kräftig
gearbeitet. Vom 28. Januar bis
zum 2 Februar war die erste JAV-
Schulung, an der 28 der 54 Javis
teilnahmen. Am 16. bis 18. März
wird auf einem Wochenendsemi-
nar festgelegt, was wir in diesem
Jahr machen: Vom Fußballturnier
bis zum Grillwochenende und
Open Space ist alles drin.7
Lohnsteuerhilfe
Termine
00_203_koblenz 21.02.2007 10:29 Uhr Seite 35
0206 / 0224 35metall 3/2007
Jürgen Peters, Klaus Franz (BR Vor-
sitzender Opel Rüsselsheim) und
Prof. Dr. Hengsbach, Sozialethi-
ker, waren die Hauptredner bei ei-
ner Betriebsrats-Infoaktion für
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Opel-Standorts Rüsselsheim.
Mit dabei waren auch Kollegin-nen und Kollegen von Imtech
und dem Opel-Testfeld Duden-hofen.Eine im Sarg sitzende Test-fahrerpuppe wurde vor demRednerpult platziert.
Gemeinsam mit Kolleginnenund Kollegen weiterer Veranstal-tungen im Rhein-Main-Gebiet andiesem Tag,machten die »IG Me-taller« deutlich, dass sie sich mitden Regelungen zur Rente mit 67nicht abgefunden haben und wei-ter Widerstand leisten werden.
»Wer Rente mit 67 will, senktdie Alterseinkommen durch wei-tere Rentenabschläge«, sagt Ar-min Groß,Erster Bevollmächtig-ter der IG Metall-Verwaltungsstel-
le Mainz/Worms anlässlich derProtestveranstaltungen bei MANNutzfahrzeuge und Lear Corpo-ration in Gustavsburg.Wer die Ar-beitsbedingungen in den Betrie-ben wirklich kennt, weiß, dassdie Beschäftigten nicht noch län-ger durchhalten können.
Jörg Köhlinger von der IG Me-tall Bezirksleitung rief den MAN-Beschäftigten zu:»Abbau der Ar-
beitslosigkeit und wirksame Ein-kommenserhöhungen, die min-destens Produktivitätsentwick-lung und Preissteigerung umfas-sen, verbessern die Beitragsfi-nanzierung der Rentenversiche-rung nachhaltig.« An den Infor-mations- und Protestkundge-bungen bei MAN und Lear betei-ligten sich über 300 Beschäftig-te.7
Proteste gegen Rente mit 67
Info-Veranstaltungen in den Betrieben
Für die zirka 280 Beschäftigten
von Donges Stahlbau in Darm-
stadt gab es bereits in der zweiten
Verhandlungsrunde ein Ergebnis.
Am 6. Februar gegen 18 Uhr er-zielten Arbeitgebervertreter unddie IG Metall- Verhandlungskom-mission ein Ergebnis, dem tagsdarauf unsere Tarifkommissioneinstimmig zustimmte. Der Ab-schluss beinhaltet eine Erhöhungder Entgelte um drei Prozent, diefür das Jahr 2007 in zwei Ein-malzahlungen ausgezahlt werdenund ab 1. Januar 2008 tabellen-wirksam sind.Für 2008 sieht derAbschluss zusätzliche 1,5 Prozentvor,die in eine neue Betriebsren-te fließen. Für die Auszubilden-den gibt es ebenfalls zwei Ein-malzahlungen und ab 2008 eineAnhebung der Ausbildungsver-gütungen um 4,5 Prozent.
Trotz ausgezeichneter Auftrags-lage bis ins Jahr 2009 hinein, istdas Unternehmen derzeit in kei-ner einfachen Situation. Hohenotwendige Investitionen, wiezum Beispiel der Neubau dergrößten Produktionshalle beein-flussten die Verhandlungen.
So wurde mit den Eimalzah-lungen im Juli 2007 und im Ja-nuar nächsten Jahres den Interes-sen des Unternehmens Rechnunggetragen, ohne dass die Beschäf-tigten auf die bisher höchste An-hebung seit Bestehen des Haus-tarifvertrags verzichten mussten.
Alle sonstigen vertraglichenRegelungen des Haustarifs sindfrühestens 2010 kündbar, dienächste Tarifrunde über Löhne,Gehälter und Ausbildungsver-gütungen steht im Januar 2009an.7
ImpressumIG Metall DarmstadtRheinstraße 5064283 DarmstadtTelefon 0 61 51 – 3 66 70
IG Metall Mainz-WormsKaiserstraße 26-3055116 MainzTelefon 0 61 31 – 27 07 80
Redaktion: Armin Groß (verant-wortlich), Günter Lorenz (verant-wortlich), Holger Hammer-Huhn
Tarifkommission einstimmig zugestimmt
Abschluss bei Donges
Darmstadt – Mainz-Worms
Auch die Auszubildendendes BildungszentrumsOpel wiesen mit einheitli-chen T-Shirts auf die Pro-blematik hin, dass hier dieGenerationen Alt und Junggegeneinander ausge-spielt werden. Einerseitssollen Kolleginnen undKollegen länger arbeiten,andererseits wird es denJungen verwehrt, in unserVersicherungssystemeinzuzahlen.
00_206_224_Darmstadt_Mainz 19.02.2007 13:21 Uhr Seite 35
Frankfurt am Main
0210 35metall 3/2007
Am 25. Januar um 10 Uhr demonstrierten Monteure der Frankfurter Aufzugs-firma Otis auf der Plattform des Frankfurter Maintowers gegen die Pläne derGroßen Koalition, das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre anzuheben. Den Orthaben die Monteure gewählt, weil im Maintower einer der modernsten Auf-züge fährt. (200 Meter Aufzugsschacht, Geschwindigkeit: 25 km/h).Die IG Metall und die Monteure fordern einen abschlagsfreien Zugang zurRente nach 40 Versicherungsjahren. Erwerbsbiographien und die Art derArbeit muss beim Rentenzugang berücksichtigt werden. Auf der Plattformentrollten die Monteure ein Transparent mit der Aufschrift: Rente mit 67 –Nein Danke
Protest gegen die Rente mit 67 auch im Kfz-Handwerk: Am Mittag des 30.Januars versammelten sich die Beschäftigten der Daimler-Chrysler-Nie-derlassung Frankfurt gemeinsam mit den Beschäftigten des Nachbarbe-triebes ABB zu einer Protestkundgebung. Der Protest richtete sich auchgegen die Pläne der Großen Koalition, das Altersteilzeitgesetz nicht zuverlängern. Die Umverteilung der vorhandenen Arbeit zwischen Jung undAlt wäre eine prima Alternative
Am Mittag des 31. Januar zogen Beschäftigte der Deutschen Carbone inFrankfurt Kalbach vor’s Tor. Der Protest richtete sich gegen die Rentenpoli-tik der Regierung. Gleichzeitig war diese Aktion ein Vorgeschmack aufdas, was den Arbeitgeber bei Carbone erwartet, wenn er auf dem Weg derTarifflucht nicht zügig umkehrt
Protestwelle erreicht den Taunus: Am Montag, dem 29. Januar, versammel-ten sich die Kolleginnen und Kollegen von Rolls Royce in Oberursel zu ei-ner Protestaktion vor dem Werktor. Sie forderten den abschlagsfreien Zu-gang zur Rente nach 40 Beitragsjahren und die Verlängerung des Alters-teilzeitgesetzes
Beim Bremsenhersteller Conti Teves in Frankfurt demonstrierten Metalle-rinnen und Metaller am 1.Februar gegen die Rentenpolitik der Bundesre-gierung. Unterstützt wurden die Conti Teves-Demonstranten von Beschäf-tigten von BIT in Schwalbach
Protestaktionen während der Arbeitszeit
Rente mit 67? – Nein Danke
Impressum IG Metall Frankfurt am MainWilhelm-Leuschner-Straße 69–7760329 Frankfurt am MainTelefon 069–242531-0Fax 069–24 25 31-42
Redaktion: Bernd Rübsamen (verantwortlich), KatinkaPoensgen
315. März, 14.30 Uhr
Arbeitskreis SeniorInnen, Ist
der Sozialstaat noch zu retten?
319. April, 14.30 Uhr
Arbeitskreis SeniorInnen,
Der Metallerstreik 1951
Künftig werden die Veranstal-
tungen auf dieser Seite an-
gekündigt oder du kannst sie in
der Verwaltungsstelle erfragen.
Tariferhöhung
Mehr Geld im Kfz-HandwerkAb 1. März erhalten die Beschäf-
tigten im Kfz-Handwerk gemäß
dem Tarifabschluss vom 2. Mai
2006 eine Entgelterhöhung von
1,9 Prozent.
Entsprechend den Einkom-
menserhöhungen im Kfz-Hand-
werk werden wir die IG Metall-
Mitgliedsbeiträge anpassen. Soll-
te jemand nach der Erhöhung
mehr als ein Prozent vom Brut-
toeinkommen bezahlen, kann das
umgehend von uns korrigiert
werden:
Anruf: 069–242531-29
FAX: 069–242531-42
E-Mail:
oder ein »klassischer« Brief
genügt.7
Senioren
00_210_frankfurt_main 19.02.2007 10:09 Uhr Seite 35
0212 35metall 3/2007
Demonstrative Aktion der Schunk-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter am 9. Februar
Die Kolleginnen und Kollegen von
Buderus Heiztechnik(BBT) und der
Schunk Group haben den Auf-
schlag gemacht. Bei BBT haben
fast 600, bei Schunkrund 300 Kol-
leginnen und Kollegen an den
»Demonstrativen Informations-
veranstaltungen« der IG Metall
und des Betriebsrats teilgenom-
men.
Bei Schunk in Heuchelheim
stand das Mitglied des Bundes-tags Rüdiger Veith (SPD) Redeund Antwort. Er gehört nebenHelga Lopez (SPD) zu den weni-gen Abgeordneten der Regie-rungskoalition, die sich klar ge-gen die Pläne,Rente mit 67, aus-sprechen. (Statements der MdBsaus Mittelhessen sind auf der In-ternetseite nachzulesen).Es wird wohl kaum gelingen,die
Pläne der Regierungskoalitiongänzlich vom Tisch zu bekom-men,das ist allen Beteiligten klar.Es gilt kurzfristig Veränderungenzu erreichen, eine Regelung zurAltersteilzeit wieder mehrheits-fähig zumachen und sich langfri-stig in die sozialpolitische Debat-te einzumischen.Wir haben Vor-schläge, wie es besser geht unddafür gilt es weiter zu streiten.7
Proteste in Mittelhessen
Klare Position in den Betrieben: Rente ab 67 – Nein
ImpressumIG Metall MittelhessenPostfach 11 12 4035457 GießenTelefon 06 41–9 32 [email protected]
Redaktion: Holger Timmer (ver-antwortlich), Birgit Swoboda
36. März , 9 Uhr
OV-Sitzung, Bürgerhaus
Kleinlinden
36. März,16.30 Uhr
Referentenarbeitskreis,
Bürgerhaus Kleinlinden
37. März, 18.30 Uhr
AK KFZ Handwerk,
Bürgerhaus Kleinlinden
38. März
Internationaler Frauentag
(Veranstaltungshinweise auf
www.igm-mittelhessen.de)
38. März
Aktionskonferenz der
Aktionsausschüsse zur
Tarifrunde 2007
313. März, 14 Uhr
Arbeitskreis Senioren,
»Aktuelles aus Berlin« mit
Helga Lopez, Bürgerhaus
Kleinlinden
314. März, 10.30 Uhr
Erste Tarifverhandlung der
Mittelgruppe in Darmstadt
314. März, 17 Uhr
AK Sucht, IG Metall Büro
Gießen
315. März, 17 Uhr
VKL-Sitzung, Bürgerhaus
Kleinlinden
3weitere Termine auf:
www.igm-mittelhessen.de
Während der Funktionärskonfe-
renzam 6. Februar in Gießen haben
sich die Kolleginnen und Kollegen
mit großer Mehrheit für eine For-
derung von 6,7 Prozentausgespro-
chen. Diese Position haben unsere
Tarifkommissionsmitglieder am 8.
Februar in die Kommissionssitzung
der Mittelgruppe eingebracht.
Mit nur einer Gegenstimme wurdezugestimmt, dass die Tarifverträge
über Lohn-, Gehalt und Ausbil-dungsvergütung gekündigt wer-den. Eine Forderung von 6,5 Pro-zent für alle Beschäftigten wurdebeschlossen. Wie schon in derFunktionärskonferenz machte Hol-ger Timmer (Erster Bevollmächtig-ter der IG Metall-Mittelhessen)deutlich,»nicht der Beschluss übereine Forderung ist der Höhepunkteiner Tarifrunde, sondern was wir
in der Lage sind zu bewegen, umdiese durchzusetzen.« Die Stimmung ist gut, jetzt gilt essie für ein gutes Ergebnis zu nut-zen. Alle sind gefordert, mitWarnstreiks ab dem 29.April,einmachtvolles und spürbares Zei-chen zu setzen. Wer jetzt schonetwas tun will, kann Mitgliedwerden oder Mitglieder werben.Mitmachen lohnt sich – immer.7
Metaller in Mittelhessen einig
Tarifrunde 2007: 6,5 Prozenz mehr – für alle
Termine
Protest der BBT-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter am 31. Januar in Lollar.
Mit großer Mehrheit wurden in
der Delegiertenversammlung
am 10. Februar Martina Hum-
burg (Mettler Toledo) und Hans-
Peter Schäfer (Schunk) in den
Ortsvorstand gewählt. Des wei-
tern wurden die vier ordentli-
chen Delegierten für den 21. Ge-
werkschaftstag im November in
Leipzig gewählt: Waltraud Lanio
(Küster); Klaus Leib (Schunk);
Ralf Baum (Mahle); Uwe Schmidt
(Schunk). Die beiden Bevoll-
mächtigten werden als Gast
oder als Mitglied des Beirates an
dem Kongress teilnehmen.
Kurz notiert
Mittelhessen
Mitglieder werben . . . . . . wir tun es
Samuel Pitters, Betriebsratsvorsit-
zender von der BWG in Butzbach:
»Jeden Monat ein bis zwei Neu-
aufnahmen und das seit vielen
Monaten. Mitgliederwerbung ist
bei uns Teamarbeit und wird als
Notwendigkeit angesehen. Wer
soll das denn sonst machen,
wenn nicht wir Betriebsräte.«
Waltraud Lanio und Dennis Sorti-
no von der Firma Küster:
Seit dem 15. Januar wurden bei
der Firma Küster schon 16 neue
IG Metall- Mitglieder geworben.
Das ist spitze, fanden auch die
Delegierten.
Danke Schön
00_212_mittelhessen 19.02.2007 11:49 Uhr Seite 35
Herborn
0214 35metall 3/2007
Tarifbewegung 2007 – eine Runde für uns
Höhere Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütung Mehr Mitglieder, bessere Durchsetzungsfähigkeit,
bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, bessere
Tarifverträge.
6,5 Prozent und zwar jetzt.
Mitglieder des Seniorenaus-
schusses haben Anneliese Malik,
selbst Ausschussmitglied, zu
ihrem ersten Gerichtstermin
beim Sozialgericht Giessen be-
gleitet.
Geklagt hat die aktive Metalle-rin, wie viele andere Rent-ner/innen, mit Unterstützungder IG Metall VerwaltungsstelleHerborn gegen den Zusatzbei-trag, der seit 2006 aufgrund ge-
setzlicher Bestimmungen vonden Krankenkassen erhobenwird. Mit Musterklagen will dieIG Metall prüfen lassen, ob die-ser Zusatzbeitrag erhoben wer-den darf.7
ImpressumIG Metall HerbornWalther-Rathenaustraße 5535745 HerbornTelefon 0 27 72–30 63Fax 0 27 72–25 10Internet:www.herborn.igmetall.de
Redaktion: Hans-Peter Wieth(verantwortlich), Bernd Weise,Andrea Theiss, Harald Serth
3Gute Arbeit – Fehlbelastungen
minimieren
Betriebsräteseminar vom 19. bis
21. März in Gladenbach
3Ortsfrauenausschuss
27. März, 17 Uhr, Sitzungszimmer
Verwaltungsstelle
3Arbeitskreis Arbeits- und
Gesundheitsschutz
2. April, 13 Uhr
Stadthalle Haiger (Restaurant)
3Arbeitskreis Formen-, Werk-
zeug- und Modellbau
7. März, 17 Uhr
3Internationaler Frauentag
8. März, 18 Uhr Gloria Kino Dillen-
burg. Anmeldung erforderlich.
3Hütter-Treff
14. März, 19 Uhr, Ludwigshütte
3Arbeitskreis des Ortsangestell-
tenausschusses
28. März, 17 Uhr
3Seniorenversammlung
Mittwoch, 3. April, 14 Uhr
Stadthalle Haiger, Kleiner Saal
Thema: Ist die Rente (noch) finan-
zierbar? Geld ist genug da. Es ist
nur falsch verteilt.
Referent: Professor Dieter Eißel,
Uni Giessen. Eingeladen sind
auch alle arbeitslosen und sich in
Altersteilzeit befindenden Kolle-
ginnen und Kollegen. Um telefo-
nische Anmeldung wird gebeten.
Zweiundzwanzig neu gewählte
Jugend- und Auszubildendenver-
treterInnen aus Betrieben unse-
rer Region, haben sich auf einem
einwöchigen JAV-Seminar fit ge-
macht für ihre zukünftigen Aufga-
ben. Denn gemeinsam klappt’s
besser, im Betrieb und in der IG
Metall.7
Mitgliederwerbung
Wir werden stärker –und mehrBis Mitte Februar konnten wir be-
reits 153 neue Mitglieder in unse-
rer Verwaltungsstelle begrüßen.
Herzlich willkommen und weiter
mitmachen.7
WEGEBAU
Firmen bekommen vonArbeitsagentur HilfeDie Arbeitsagentur unterstützt Be-
triebe mit bis zu 250 Beschäftig-
ten bei der Qualifizierung älterer
ArbeitnehmerInnen im Rahmen
des Programms WeGeBau. Mehr
Informationen dazu gibt es in der
Verwaltungsstelle.7
Musterklage vor dem Sozialgericht Giessen
Zusatzbeitrag zur Krankenkasse rechtmäßig?
1500 Kolleginnen und Kollegen
aus elf Betrieben – das ist die Bi-
lanz der Proteste in unserer Ver-
waltungsstelle gegen die Rente
mit 67 und für eine Nachfolgere-
gelung bei der Altersteilzeit.
Dafür Danke.300000 Menschennahmen bundesweit an den Ak-tionen der IG Metall teil. Jetzt ha-ben erstmals Politiker/innen inBerlin eine Nachfolgeregelungfür die Altersteilzeit angemahnt.Zufall? Jetzt gilt es den Wider-stand zu verstärken und die Poli-tik zur Vernunft zu bringen. Da-mit die Altersteilzeit bleibt unddie Rente mit 67 verhindert wer-
den kann. Und das ist dringenderforderlich. In einer betriebli-chen Befragung gaben weit über96 Prozent der Beschäfftigten an,dass sie die Rente mit 67 fürfalsch halten. Über 95 Prozentder Befragten halten es für aus-geschlossen,dass sie an ihrem Ar-beitsplatz bis 67 aushalten kön-nen. Und dafür gibt es Gründe:Fast 90 Prozent erleben, dass dieBelastungen am Arbeitsplatz inden letzten Jahren deutlich ge-stiegen sind. Das ist es, was dieMenschen vorzeitig verschleißt.Hier müssen dringend Verbesse-rungen erreicht werden. Damit
Proteste gegen Rente mit 67
Verunsicherte Politiker in Berlin
Neue JAvis
Termine
In diesem Jahr heißt es wieder: Film ab
Der Ortsfrauenausschuss lädt am 8. März, 18 Uhr ins Gloria Kino
Dillenburg ein. Gezeigt wird der Film
EMMAS GLÜCK
Anmeldung erforderlich unter 02772–3063, [email protected]
die Menschen gesund in Renteund nicht in Altersarmut gehenmüssen. Und damit die JugendArbeit und Perspektive erhält.7
Protest: Gegen Rente mit 67
00_214_herborn 19.02.2007 13:50 Uhr Seite 35
Nordhessen
0219 35
ImpressumIG Metall NordhessenSpohrstraße 6–834117 KasselTelefon 05 61–7 00 05-0Fax 05 61–7 00 05-44E-Mail: [email protected]
Redaktion: Ullrich Meßmer(verantwortlich), Walter Schulz
3Montag, 12. März, 15 Uhr
Öffentliche Veranstaltung des
Ahnataler Senioren-Arbeits-
kreises der IG Metall im Bür-
gersaal Weimar. Thema: Aus-
wirkungen der Gesundheitsre-
form. Referent: Stephan Huhn
von der Betriebskrankenkasse
Herkules. Alle interessierten
Gewerkschaftsmitglieder, Bür-
gerinnen und Bürger sind herz-
lich eingeladen.
Termin
Demo bei Glinicke
Gegen unbezahlte Arbeit – für Tarifbindung
IG Metall-Forderung für die Tarifrunde 2007: 6,5 Prozent
»Jetzt sind die Arbeitnehmer dran« – für kräftige TariferhöhungNach der Forderungsempfehlung
des IG Metall-Vorstands haben die
Tarifkommissionen des Bezirks
Frankfurt am 8. Februar für die
rund 430000 Beschäftigten ihrer
Branche in den Bundesländern
Hessen, Rheinland-Pfalz, Saar-
land und Thüringen 6,5 Prozent
mehr Entgelt und Ausbildungsver-
gütungen gefordert.
Bezirksleiter Armin Schild: »DieStimmung bei den Beschäftigtenist klar auf eine kräftige und auchdauerhafte Tariferhöhung ge-richtet.« Der Erste Vorsitzendeder IG Metall, Jürgen Peters, zurVorstandsempfehlung:»Die Me-tall- und Ellektroindustrie kanneine Erhöhung in der Größen-ordnung von 6,5 Prozent lockerverkraften und finanzieren,2007sind die Arbeitnehmer dran.«
Der Erste Bevollmächtigte derVerwaltungsstelle Nordhessen,Ullrich Meßmer, hatte zuvornach einer Aktionskonferenz fürseine 42000 Mitglieder, davon
28000 in sozialversicherungs-pflichtigen Verhältnissen, eineLohnerhöhung zwischen sechsund sieben Prozent gefordert.Meßmer:»6,5 Prozent mehr pas-sen in die Landschaft. Entgegender Arbeitgeberbehauptung hatder Tarifabschluss 2006 wederdie wirtschaftliche Entwicklunggefährdet,noch zu einem Abbauvon Arbeitsplätze geführt.
Im Gegenteil.Da sich die Lageder Metall- und Elektroindustrieweiter verbessert hat, gilt es, einbesseres Ergenis als 2006 zu er-reichen,das sich auch langfristigin den Entgelttabellen wiederfin-den muss.
Die Beschäftigten in den Be-trieben haben die hervorragen-den Ergebnisse erarbeitet und ha-ben jetzt das Recht darauf, ihrenAnteil daran zu bekommen.« Am14. März gibt es die ersten Tarif-verhandlungen mit den Arbeit-gebern; der Tarifvertrag läuft am31.März aus,und genau vier Wo-
Unbezahlt arbeiten und auf die
verbindlichen Leistungen der Ta-
rifverträge verzichten – das will
niemand, und das machten rund
50 Teilnehmer einer Protestaktion
am 10. Februar vor dem Autohaus
Glinicke am Kasseler Königstor
deutlich.
Sie forderten von derGlinicke-Gruppe ei-nen Anerkennungs-und Haustarifver-trag. Eine plausibleBegründung zur Be-endigung der Tarif-bindung blieb Gli-nicke seinen rund900 Beschäftigtenund auch der Öffent-lichkeit weiterhinschuldig.
Lediglich in ei-nem Mitarbeiter-brief wurde argu-
mentiert, dass der Markt»schwieriger« geworden sei.
Man wolle »nur« wöchentlichvier unbezahlte Stunden Arbeits-leistung, die aber dauerhaft.Tatsächlich würden aber die Gli-nicke-Beschäftigten,wenn es da-bei bliebe, rechtlos gestellt. Sie
müssen damit rechnen, dass ih-nen tarifliche Leistungen nichtmehr erfüllt werden.
Neue Mitarbeiter hätten be-reits schon die deutlich schlech-teren Bedingungen »verein-bart«. IG Metall und Betriebsratwerden sich weiter dagegen zur
Wehr setzen. IG Metall-SekretärWolfgang Otto rechnete den be-troffenen Kolleginnen und Kol-legen vor, dass sie durch dieunbezahlte Mehrarbeit dem Un-ternehmen jährlich rund 11,6Millionen Euro »spenden« wür-den.7
chen später endet die Friedens-pflicht. Anfang Mai könnte esdeshalb zu ersten Warnstreikskommen.Der Zweite Vorsitzendeder IG Metall, Berthold Huber,begründete die Vorstandsemp-fehlung mit der hervorragenden,wirtschaftlichen Gesamtsituati-on.»Wir gehen vor dem Hinter-grund sehr guter Prognosen fürdie Metall- und Eelekrobrancheund einer gefestigten Aufwärts-entwicklung aus.«
Dagegen prompt der Präsidentvon Gesamtmetall, Martin Kan-negießer: »Wir dürfen nicht alleMaßstäbe verlieren. Die meistenFirmen beginnen sich auch des-halb zu erholen, weil wir unsereLohnstückkosten besser im Griffhatten als andere.«
Aber selbst den Gewerkschaf-ten kritisch gegenüberstehendeOrgane wie die »Fiancial Times«begründen deutliche Lohnzu-wächse so: »Zwischen 1999und 2005 stieg das real verfüg-
bare Pro-Kopf-Einkommen inDeutschland um rund fünf Pro-zent, in Frankreich hingegen umetwa zehn, in Großbritannienum rund 15 Prozent.« Auf dieWarnung der Arbeitnehmer, dieIG Metall-Forderung würde Ar-beitsplätze kosten, antwortet dieOrganisation:»Deutschland war,ist und bleibt Exportweltmeister,insbesondere die Metall- undElektroindustrie reiht ein Re-kordjahr ans andere. Konjunkturund Beschäftigung sind erst an-gesprungen, als auch die Bin-nenkonjunktur Fahrt aufgenom-men hatte.«7
Demo am Königstor: keine »Spende« für das Autohaus
00_219_nordhessen 19.02.2007 10:04 Uhr Seite 35
Neustadt
0226 35metall 3/2007
Die Kooperationsveranstaltung
von IG Metall, DGB und Arbeit und
Leben zur Zukunft der Automobil-
und Zuliefererindustrie stößt bei
Betriebsräten und Gewerkschaf-
tern auf großes Interesse. Der 22.
Januar war ein Auftakt für eine
zukünftige enge Kooperation und
Zusammenarbeit in einem Cluster.
Über 50 Teilnehmerinnen undTeilnehmer haben sich im Saal-bau in Neustadt zusammenge-funden, um über die aktuelle Si-tuation zu diskutieren und Er-fahrungen auszutauschen. DasCluster soll dazu dienen, die Ar-beitnehmerseite zusammenzu-bringen und Verständnis für diejeweils eigenen betrieblichen Si-tuationen zu entwickeln.Für dennotwendigen Input sorgten diebeiden Referenten ChristianBrunkhorst vom Funktionsbe-reich Betriebs- und Mitbestim-
mungspolitik beim IG Metall-Vorstand und Ralph W. Conradvom Institut zur Modernisierungvon Wirtschafts- und Beschäfti-gungspolitik.»Die Herausforde-rungen für die Hersteller undZulieferer liegen vor allem in derzunehmenden Zersplitterungdes Automobilmarktes und derProduktionsverlagerungen nachOsteuropa«, stellt ChristianBrunkhorst dar. Während dieNachfrage nach Mittelklassewa-gen schrumpft, steigt die nachOberklassewagen und Kleinwa-gen ständig an. Die Folge für dieheimischen Zulieferer: Sie müs-sen billiger aber gleichzeitighöherwertiger produzieren.»Aufgrund des Kostendrucksstreichen die Betriebe die Mittelfür Forschung und Entwicklungzusammen. Mit fatalen Folgen:Die Qualität sinkt und damit die
Konkurrenzfähigkeit«,schildert Ralph Conraddie Situation.
Nach den beidenInput-Referaten trafensich die Betreibsräte inArbeitsgruppen, umLösungswege und Stra-tegien zu finden. DasErgebnis war eindeu-tig:mehr Information,mehr Kooperation unddie Entwicklung von gemeinsa-men Strategien. Man will orga-nisationspolitisch ein gemeinsa-mes Netzwerk spannen,um Pro-bleme und Herausforderungenbesser abzufangen. Schließlichhaben alle mit den gleichen Pro-blemen zu kämpfen.
»Der Nutzen eines Clusters liegtauch auf tarifpolitischer Ebene:Veränderungen der Arbeitszeit,Entgelte oder Sonderzahlungen
haben unmittelbare Auswirkun-gen auf andere Standorte im glei-chen Konzern und in der Bran-che«,stellt Werner Dietrich,ErsterBevollmächtigter der IG MetallNeustadt, in seiner Rede im Ab-schlussplenum dar.»Zudem kanndas Ergebnis eines Clusters darinliegen, prekäre Beschäftigungs-verhältnisse und Leiharbeit zu ver-ringern oder ein Equal-Pay zu ver-einabren«,sagt Werner Dietrich.7
Workshop für Betriesräte zur Zukunft der Automobilindustrie in der Pfalz
»Wir werden die Chancen des Clusters nutzen«
Die Erhöhung des Renteneintritts-
alters ist eine gesundheitspoliti-
sche und eine arbeitsmarktpoliti-
sche Fehlentscheidung. Die Älte-
ren sollen bis zum Umfallen malo-
chen, während die Jüngeren kei-
nen Job bekommen.
Wir wollen flexible Ausstiegs-möglichkeiten für einen vorzei-tigen Ruhestand.Darum fordernwir die Verlängerung des Alters-teilzeitgesetzes und die Möglich-keit, nach 40 Versicherungsjah-ren abschlagsfrei vorzeitig inRente zu gehen.7
ImpressumIG Metall NeustadtKonrad-Adenauer-Straße 31 A67433 Neustadt an derWeinstraßeTelefon 0 63 21–92 47-0Fax 0 63 21–92 47-50E-Mail: [email protected]
Redaktion:Dr. Werner Dietrich (verantwort-lich), Elke Bethwell
Gegen Rente mit 67
Aktionstag bei Daimler-ChryslerEine bessere Ausbildung, Globali-
sierung, Tarifpolitik sowie der
Kampf gegen Rechtsextremismus
und Rente mit 67 waren die
Schwerpunkte der 20. Jugendkon-
ferenz vom 24. bis 27. Januar in
Sprockhövel.
Die 224 Delegierten auf der Bun-desjugendkonferenz setzten eineindeutiges Zeichen: Die IG Me-tall-Jugend will sich für mehrAusbildungsplätze durch eineUmlagefinanzierung einsetzen»Die Freiheit nicht ausbilden zumüssen,darf nicht zur Unfreiheitjener führen, die einen Ausbil-dungsplatz suchen«,sagte JürgenPeters in seiner Rede zur Jugend-konferenz.
Mit Blick auf die Tarifrundewird zudem eine Erhöhung derAusbildungsvergütung gefordert.Daniel Gerlich, Delegierter ausNeustadt fordert: »Die Jugendli-chen müssen von ihrem Einkom-men leben können.«
Ein weiterer Schwerpunkt derKonferenz:Die Rente mit 67.DieRente mit 67 erschwert den Be-rufseinstieg für Jugendliche, dadie Menschen immer später ausdem Berufsleben ausscheiden.»Rente mit 67 heißt mehr Ar-beitslosigkeit vor allem für die Ju-gendlichen«, bekräftigt MikeWelsch,Delegierter aus Neustadt.
Kontrovers diskutiert wurdeein Antrag über eine bundeswei-te Jugendkampagne und darüber,ob die Umlagefinanzierung aufbetrieblicher Tarifebene eingefor-dert werden soll oder nicht.7
20. Jugendkonferenz der IG Metall in Sprockhövel
»Wer nicht ausbildet, muss zahlen«
Die beiden Delegierten aus Neustadt:Mike Welsch und Daniel Gerlich
Betriebsräte der Automobilindustrie: Gemein-sam Strategien entwickeln
00_226_neustadt 19.02.2007 13:11 Uhr Seite 35
Neuwied
0227 35metall 3/2007
Die Neuwieder Metallerinnen und
Metaller fordern für die kommen-
de Tarifrunde in der Metall- und
Elektroindustrie eine Erhöhung
der Entgelte und der Ausbildungs-
vergütungen, die die Preisstei-
gerung, den Produktivitätsfort-
schritt und eine Umverteilungs-
komponente umfasst.
Eine Erhöhung der Löhne,Gehäl-ter und der Ausbildungsvergü-tungen um 6,5 Prozent – so lau-tet die Forderung der NeuwiederMetallerinnen und Metaller, diedie Delegierten auf ihrer Ver-sammlung Ende Januar einstim-mig beschlossen haben.
Für Heribert Schirm,Betriebs-ratsvorsitzender bei AGO Stahlbauund Mitglied der Tarifkommissi-on der IG Metall ist klar: »Nachden Prognosen der Wirtschaftsin-stitute wird die Produktivität inder gesamten Wirtschaft um 1,8Prozent wachsen. Hinzu kommteine erwartete Preissteigerungvon 2,3 Prozent,das ergibt insge-samt einen verteilungsneutralenSpielraum von 4,1 Prozent.
In der Metallwirtschaft sieht dieErtragslage nicht nur für diegroßen Unternehmen sondernauch für den industriellen Mit-telstand sehr gut aus. Hier wirdein Wachstum der Produktivitätvon 4,5 Prozent und eine Steige-rung der Verkaufspreise um 2,0Prozent erwartet.Eine Erhöhungder Engelte um 6,5 Prozent ist al-so allemal finanzierbar.«
Auch Markus Eulenbach, Be-triebsratsvorsitzender der Rassel-stein GmbH in Neuwied begrüßtdie Forderung. »Wir brauchenendlich wieder deutliche Zu-wächse bei den Löhnen undGehältern.Das stärkt die Binnen-nachfrage und damit auch dieKonjunktur.« Im Vorfeld derheißen Phase der Tarifbewegungkomme es jetzt darauf an, dieVerhandlungsposition der IGMetall noch weiter zu stärkenund möglichst viele neue Kolle-ginnen und Kollegen für die IGMetall zu gewinnen. »Je stärkerwir sind, desto näher kommenwir mit dem endgültigen Ergeb-
nis an unsere Forderung heran«,betont Eulenbach.
Die ersten Tarifverhandlungenmit den Arbeitgebern der soge-nannten Mittelgruppe (Hessen,Rheinland-Pfalz und Saarland)sind für den 14. März 2007 ver-einbart. Die Tarifverträge überEntgelte oder Löhne, Gehälterund Ausbildungsvergütungensind gekündigt und laufen zum31. März aus.
Mit dem Ende der Friedens-pflicht in der Nacht vom 28. aufden 29. April 2007 um 24 Uhrsind erste betriebliche Aktionenmöglich.7
Forderungen der Neuwieder Metallerinnen und Metaller zur Tarifrunde 2007
6,5 Prozent mehr Entgelt muss her
ImpressumIG Metall NeuwiedLangendorfer Straße 6656564 NeuwiedTelefon 0 26 31–83 68-0Fax 02631–8368-22E-Mail: [email protected]:www.igmetall-neuwied.de
Redaktion: Walter Vogt (verant-wortlich), Britta Cordes
36. März, 8 Uhr
Arbeitstagung für Betriebsräte
im Heimathaus
313. März, 13.30 Uhr
Halbtagsschulung für Jugend-
und Auszubildendenvertrete-
rinnen und -vertreter im Ge-
werkschaftshaus
323. bis 24. März und
30. bis 31. März
Wochenendseminare zur Vor-
bereitung der Tarifbewegung in
der Metall- und Elektroindus-
trie im Hotel Westerwaldtreff in
Oberlahr
325. bis 31. März
Wochenseminar für Jugend-
und Auszubildendenvertrete-
rinnen und -vertreter in Beve-
rungen
316. April, 17 Uhr
Delegiertenversammlung und
Funktionärskonferenz im Hei-
mathaus
318. April, 8 Uhr
Arbeitstagung für Betriebsräte
im Heimathaus
3Toller Erfolg
480 neue Mitglieder und weni-
ger Austritte und Streichungen
bescherten der IG Metall Neu-
wied Ende 2006 genau 3,5 Pro-
zent mehr Mitglieder in den
Betrieben.
3Gewerkschaftstag in Leipzig
Wolfgang Collet und Markus
Eulenbach wurden zu Delegier-
ten, Josef Frye und Guido Richer
zu Ersatzdelegierten gewählt.
Sie vertreten die Neuwieder
Metallerinnen und Metaller auf
dem 21. ordentlichen Gewerk-
schaftstag im November.
Neue Steuer-Regelungen
Lohnsteuerberatung fürIG Metall-MitgliederUm den Gewerkschaftsmitglie-
dern bei der Steuererklärung zu
helfen, bietet der Lohnsteuerhil-
feverein im Gewerkschaftshaus
professionelle Lohnsteuerbera-
tung an.
Gegen einen pauschalen Jah-
resbetrag wird die komplette
Steuererklärung erstellt und beim
Finanzamt eingereicht. Bei der für
das vergangene Jahr 2006 zu er-
stellenden Steuererklärung hat
sich sehr viel geändert: So sind
jetzt alle Handwerkerleistungen
(Arbeitslohn) und Kinderbetreu-
ungskosten abzugsfähig. Im Ge-
genzug wurden die Steuerformu-
lare erheblich umfangreicher und
zudem vollkommen neu gestaltet.
Termine können unter der Tele-
fon-Nummer 0 26 31–83 68 16
vereinbart werden.7
Kurz notiert
Termine
„Wenn du geredet hättest, Desdemona“Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen
Theateraufführung
der Gruppe »Theater Siebzehn 70«
am Donnerstag, dem 8. März 2007, um 17 Uhr
im Kreismuseum, Raiffeisenplatz 1, Neuwied
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises
»Internationaler Frauentag 2007 Neuwied« und
des DGB, Region Koblenz
00_227_neuwied 19.02.2007 10:44 Uhr Seite 35
Offenbach
0228 35metall 3/2007
Waldhofer GKNler stinksauer auf Regierung
Die Pläne, das Renteneintrittsalter
auf67 Jahre anzuheben, stoßen bei
den Metallerinnen und Metallern in
Offenbach auf breite Ablehnung.
In zahlreichen Aktionen habenOffenbacher Metaller gegen diePläne der großen Koalition pro-testiert. Ganz gleich, in welcherForm der Protest geäußert wur-de,ob fantasievoll als Osterhasenverkleidet auf dem OffenbacherWeihnachtsmarkt oder vor denToren größerer Betriebe, stieß erüberall auf das breite Verständnisvon Arbeitnehmern und Passan-ten.Kaum jemand kann sich vor-
stellen, unter den jetzigen Ar-beitsplatzbedingungen bis 67 zuarbeiten. Die Menschen habenschnell erkannt,dass es den Poli-tikern nur um eine versteckteRentenkürzung geht und sindnicht bereit, dafür den Rückenhinzuhalten. Rufe nach einemGeneralstreik oder Politiker mit63 in die Betriebe zum »Schaf-fen« zu schicken,waren alles an-dere als selten.Auch in den nächs-ten Wochen wird die IG Metallmit weiteren Aktionen und In-formationen gegen die Rente mit67 mobil machen.7
Offenbacher Metaller machen Front gegen Rente mit 67
Hohe Beteiligung bei Info- und Protestaktionen
ImpressumIG Metall OffenbachBerliner Straße 220–22463067 OffenbachTelefon 0 69–82 97 90-0Fax 0 69–88 51 84E-Mail: [email protected],Internet: http://www.igmetall-offenbach.de
Redaktion Werner Dreibus(verantwortlich), Peter Wich
35. März
Tagesseminar
Erschwerniszulagen
38. März
Internationaler Frauentag
38. März
Ortsjugendkonferenz
Das VDE-Prüfinstitut in Offenbach
ist nicht tarifgebunden lehnt sich
aber seit über 30 Jahren an die
Tarifverträge der IG-Metall an. Nun
versucht die Geschäftsführung,
das neue Entgelt-Rahmen-Ab-
kommen (Era) einzuführen, um da-
mit in Zukunft viel Geld zu sparen.
Entgegen der anfänglichen Zusagedes Arbeitgebers, dass kein Be-schäftigter weniger Geld bekom-men solle, stellte sich bei Vorlageder Neueingruppierungen her-aus, dass 96 Prozent der tariflichBeschäftigten bis zu 517 Euro beizukünftigen Gehaltserhöhungenangerechnet bekämen. Spätestens
jetzt wurde Betriebsrat und Beleg-schaft klar, dass die Geschäftslei-tung versucht, mit Era perspekti-visch die Entgelte zu reduzieren.
Da alle Versuche des Betriebs-rats, eine einvernehmliche Re-gelung zu erreichen, scheiter-ten, musste er beim Arbeitsge-richt eine Unterlassungsklageeinreichen. Damit will der Be-triebsrat verhindern,dass der Ar-beitgeber Era ohne die Mitbe-stimmung des Betriebsrats ein-führt. Gleichzeitig haben Be-triebsrat und ein Großteil der Be-troffenen den vorgesehenen Ein-gruppierungen widersprochen.
Besonders schwierig ist die Si-tuation, weil der Arbeitgeber ge-gen geltendes Recht verstößt.DerArbeitgeber will Era, nicht aberden Verhandlungspartner IG Me-tall. Ein bisschen anlehnen ja,aber vertraglich binden auf kei-nen Fall.
In den Auseinandersetzungengelang es, die Mitgliederzahlenum zehn Prozent zu steigern unddamit den Organisationsgradnoch einmal deutlich zu er-höhen.Dies zeigt,dass die Kolle-ginnen und Kollegen sehr wohlwissen, wer ihnen an die Brief-tasche will.7
Nicht tarifgebunden aber…
VDE will mit Era in Zukunft Kosten sparen
Termine
IG Metall mit Infobus am 13. Januar auf demOffenbacher Marktplatz
MAN Roländer gegen Rente mit 67 Offenbacher IG Metall-Jugend beiGKN Driveline
IG Metall-»Hasen« klärten am 6. Dezember aufdem Offenbacher Weihnachtsmarkt auf Stefan Körzell informiert bei MAN Roland
Metaller informieren sich beiHerzing & Schroth
00_228_offenbach 19.02.2007 9:40 Uhr Seite 35
Trier
0232 35metall 3/2007
ImpressumIG Metall TrierHerzogenbuscher Straße 5254292 TrierTelefon 06 51 – 9 91 98-0Fax 06 51 – 9 91 98-20E-Mail: [email protected]: www.trier.igmetall.de
Redaktion: Stefan Sachs (ver-antwortlich), Dieter Schmelter
Januar
Dieter Kopatsch, Josef Brodler,
Ralf Köber, Peter Oeffling,
Helmut Schier, Dieter Klassen,
Frank Klinkhammer, Friedhelm
Lender, Dieter Möhs, Benno
Schröder, Pietro De Sabato, Pe-
ter Thomas, Lambert Kroschins-
ky, Albert Kramkowski, Alfred
Hau, Werner Hans, Heinrich
Schott, Horst Udo Kampfer,
Georg Schmitz, Albert Seitz
Februar
Wolfgang Bonny, Van-Than
Phan, Johannes Zorn, Karl Josef
Alten, Christa Biwer, Rudi
Bruch, Bernhard Palm, Alois
Trierweiler, Johannes Bruch,
Bruno Morgens, Klaus Schuh
Jubilare
Tarifflucht: »Aber nicht mit uns«
Ideal Standard nichtmehr tarifgebunden Am Samstag, dem 27. Januar, tra-
fen sich 150 entschlossene Mit-
glieder der IG Metall im Cusanus
Gymnasium in Wittlich, um zu be-
raten, wie sie ihren Arbeitgeber
Ideal Standard wieder in die Tarif-
bindung zurück bringen.
In der Diskussion wurde
schnell deutlich, dass das nur mit
einer betrieblichen Tarifbewe-
gung möglich sein wird. Die IG
Metall konnte in den letzten Wo-
chen viele neue Mitglieder bei
Ideal Standard begrüßen; nur da-
durch ist das Ziel, einen Anerken-
nungstarifvertrag durchzusetzen
möglich geworden. Vor diesem
Hintergrund wählte die Mitglie-
derversammlung eine betriebli-
che Tarifkommission, um die Ver-
handlungen mit dem Arbeitgeber
aufzunehmen. Alle Anwesenden
waren sich darüber einig, dass
notfalls nur die Kampfbereit-
schaft der Beschäftigten von Ideal
Standard den Arbeitgeber wieder
in die Tarifbindung zurück zwin-
gen wird.7
Tarifkommission wurde einstimmiggewählt
Internationaler Frauentag am 8. März 2007
Infostand der Ortsfrauen am »Pranger« in TrierUnter dem Motto: »Weitergehen.
Zwei Schritte vor – keinen zurück«
will der Ortsfrauenausschuss am
8. März die Bevölkerung über die
Themen:
3Rente mit 67? »Nein – Danke«,3Vereinbarkeit von Familie undBeruf,3Chancengleichheit im Betrieb,informieren.
Das Bild zeigt unsere Metalle-rinnen bei einer gelungenen Aktion Ende vergangenen Jahresin der Bitburger Fußgängerzone
Feierstunde in historischem Ambiente in Konz
IG Metall feiert mit ihren Jubilaren im KlosterDie IG Metall Trier ehrte ihre
langjährigen Mitglieder in einer
Feierstunde am 21. Januar 2007 im
Kloster Karthaus in Konz.
Die IG Metall-Mitglieder erlebteneinen kurzweiligen und interes-santen Nachmittag in histori-schem Ambiente. Der Erste Be-vollmächtigte Roland Wölfl be-grüßte die Jubilare und berichte-
te kurz über die Situation der IGMetall Trier und stellte insbeson-dere die stabile Mitgliederent-wicklung als Erfolg heraus. AlsFestredner sprach der DGB-Regi-onsvorsitzende Karl Heinz Päul-gen zu den Jubilaren. Nach derpersönlichen Ehrung jedes ein-zelnen Jubilars, wurde das reich-haltige und geschmackvolle Buf-
Protestaktion bei TKBilstein Suspension in Mandern
Gegen Rente mit 67 – Solidarität150 Metallerinnen und Metaller
folgten dem Aufruf der IG Metall
Trier und protestierten mit ihrer
Anwesenheit gegen die Renten-
pläne der Großen Koalition.
zum Thema »Gewalt gegen Frauen«. Sie handeln nach dem
Motto »Gewalt kommt uns nichtin die Tüte«.7
Betriebsratsvorsitzender Fritz We-ber, DGB-RegionsvorsitzenderKarl Heinz Päulgen und Erster Be-vollmächtigter Roland Wölfl in-formierten die Anwesenden überdie verheerenden Folgen derRentenpläne. Insgesamt beteilig-ten sich über 300000 Metalle-rinnen und Metaller,während derArbeitszeit an den Protesten derIG Metall. Anfang März beginntdas entscheidende Gesetzge-bungsverfahren (2. und 3. Le-sung) Unter Umständen benöti-gen wir einen »langen Atem« biszur Bun-destagswahl 2009. Un-ser Kampf geht weiter.7
fet eröffnet.Nach ein paar GläsernWein und guten Gesprächen en-dete eine gelungene Jubilarfeierder IG Metall Trier.
Auf diesem Wege bedankt sichdie Redaktion des metall-Maga-zins auch bei den Jubilaren,die ander Feierstunde nicht teilnehmenkonnten,für ihre Treue zur IG Me-tall.7
7 Für 50 Jahre IG Metall Mitgliedschaft im Jahr2006 wurden geehrt: Eugen Baran, Karl-HeinzCoenen, Johann Hack, Erwin Holzer, HerbertSchmitt, Hermann Wallerath Für 40 Jahre IG Metall Mitgliedschaft im Jahr 3
2006 wurden geehrt: Richard Arbes, HubertBecker, Heribert Comes, Helmut Esser, Christa
Krämer, Horst Schmitt, Ute Wincheringer
00_232_trier 19.02.2007 9:41 Uhr Seite 35
Erfurt
0272 35metall 3/2007
ImpressumIG Metall ErfurtLucas-Cranach-Platz 299097 ErfurtTelefon 03 61 – 56 58 5-0Fax: 03 61 – 56 58 5-99E-Mail: [email protected]: www.erfurt.igmetall.de
Redaktion: Gerd Brücker (verant-wortlich), Thomas Steinhäuser
Erwerbslosentreffen
37. März, 14 Uhr in Erfurt. Ort:
Bibliothek der Holz-BG, Lucas-
Cranach-Platz 2 in 99097 Erfurt.
315. März, 13 Uhr in Sömmer-
da. Ort: THEPRA Landesver-band
Thüringen e.V., Stadtring 19/20,
99610 Sömmerda.
321. März, 14 Uhr für Apolda.
Ort: Frauenzentrum, Bahnhof-
straße 43 in Apolda.
328. März, 14 Uhr für Arnstadt.
Ort: AWO Raum der Begegnung,
Professor-Frosch-Straße 19 in
Arnstadt.
Betriebsräte-Schulung
322. März, Ort: Deutsche Ren-
tenversicherung Mitteldeutsch-
land, Kranichfelder Straße 3 in
Erfurt. Thema: Mitbestimmung
des BR gemäß § 87 (1) Nr. 3 Be-
trVG bei Verkürzung oder Verlän-
gerung der betriebsüblichen Ar-
beitszeit i. V. m. § 146 SGB III
und den §§ 169-174 SGB III
Sitzung des OJA, Orts-Jugend-
Ausschusses
313. März, 17 Uhr in Erfurt. Ort:
Jugendclub »filler«, Schiller-
straße 44, 99096 Erfurt.
3www.oja-erfurt.de
Sitzung des OFA, Orts-Frauen-
Ausschusses
35. März, 17 Uhr in Erfurt. Ort:
IG Metall Erfurt, Lucas-Cranach-
Platz 2, 99097 Erfurt.
Seniorenarbeitskreis Erfurt
321. März, 10 Uhr in Erfurt. Ort:
Sitzungsraum der IG Metall,
Lucas-Cranach-Platz 2, 99097
Erfurt.
Seniorenarbeitskreis Weimar
36. März, 9 Uhr. Ort: Bürger-
zentrum »Grüne Aue«, Fried-
rich-Naumann-Straße 1, 99423
Weimar.
TermineBetriebliche Aktionen als Protest
Gegen Rente mit 67 Jahren
Beschäftigte und Nichtbeschäf-
tigte wehren sich gegen die Rente
mit 67 Jahren.
Am 24. Januar demonstriertenmehr als 200 Kolleginnen undKollegen vor dem Betriebstor derSiemens AG – GeneratorenwerkErfurt – gegen die Pläne der Bun-desregierung, die Altersgrenzefür die abschlagsfreie Rente aufdas 67. Lebensjahr zu erhöhen.
Jetzt müssen die Abgeordne-ten des Deutschen Bundestagesrichtig abzustimmen.Auf Anfra-ge der IG Metall teilten die Abge-ordneten folgendes mit: Gegeneine Rente mit 67 Jahren stim-men Kersten Naumann (Linke.
PDS) und Frank Spieth (Linke.PDS). Petra Heß (SPD) werdedem SPD-Fraktionsvorsitzenden,Dr.Peter Struck, folgen und dafürstimmen. Keine Antwort auf un-sere Anfrage erhielten wir vonKatrin Göring-Eckardt (Bünd-nis90/Grüne),Antje Tillmann(CDU),Peter Al-brach (CDU)und CarstenSchneider(SPD).
Bei einerRente ab 67 Jah-ren würden ei-
nerseits Arbeitsplätze für jüngereMenschen für etwa zwei Jahr-gänge nicht mehr frei. Anderer-seits würden nur die wenigstenBeschäftigten die Verlängerungder Lebensarbeitszeit ohne ge-sundheitliche Beeinträchtigun-gen durchhalten können.Außer-dem würden durch die geplanteMaßnahme auch noch die Ren-tenleistungen gekürzt – undnicht angehoben, wie man an-nehmen könnte.
An der Kundgebung beteilig-ten sich auch Betriebsräte,Vertrauensleute und JAV-Mitglie-der von FSC, Alcatel TSD, MDC,MW-UTE Erfurt und vom Ar-beitskreis außerbetriebliche Ge-werkschaftsarbeit AGA.7
Neue Lohnsteuerberaterin
Katja Müller berätIG Metall-MitgliederKatja Müller hilft in Lohnsteuer-
fragen und beim Lohnsteuerjah-
resausgleich. Steuerbestimmun-
gen ändern sich permanent. Da
ist guter Rat sprichwörtlich teuer.
Nicht jedoch für Metallerinnen
und Metaller. Sie können sich
beim Lohnsteuerhilfeverein für
Gewerkschaftsmitglieder beraten
lassen. Beratung ist nach Termin-
absprache in der IG Metall Erfurt,
Lucas-Cranach-Platz 2, 99097 Er-
furt. Der Jahresmitgliedsbeitrag
richtet sich nach dem Einkom-
men. Bitte rechtzeitig telefonisch
einen Termin mit Diplom-Kauffrau
Katja Müller abstimmen unter:
0361–56585-25.7
»Weitergehen. Zwei Schritte vor. Keinen zurück«
Internationaler Frauentag
00_272_erfurt 19.02.2007 10:15 Uhr Seite 35