Die Wirbelsäule
Orthopädie und Chirurgie im Herzen der Stadt
Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule
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Innovative, patientenorientierte Orthopädie und Chirurgie durch erfahrene, spezialisierte Fachärzte: Das ist der Kern des MedCenter. Wir arbeiten in enger Zusammenarbeit mit Ihren Haus- und Fachärzten, mit Physiotherapeuten und mit Krankenhäusern in unserer Region für Ihre Gesundheit.
„Ich hab’s mit dem Rücken“: Ein Problem, das heute wesentlich besser analysiert werden kann, als noch vor wenigen Jahren. Differenzierte Untersuchungs-konzepte und exakte Bildgebung zeigen genau die Herkunft der Beschwerden.
Auch die Therapie von Erkrankungen der Wirbelsäule hat in den letzten 15 Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Neue Nicht-operative Behandlungsansätze und ein Entwicklungsschub bei Operationstechniken, chirurgischen Instrumenten und Implantaten haben die Therapiemöglichkeiten deutlich verbessert.
Das MedCenter in Bayreuth, Hof und Pegnitz
Bitte beachten Sie, dass die Informationen in dieser Broschüre allgemein gehalten sind. Die Inhalte gelten möglicherweise nicht für alle Patienten und jeden individuellen Krankheitsfall. Sie können in keinem Fall den Rat des behandelnden Arztes ersetzen, der Sie allein über die für Sie individuell geltenden Umstände, Risiken und Einschränkungen informieren kann.
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Die Wirbelsäule S. 4 Einblicke in die Anatomie der Wirbelsäule
Wirbelerkrankungen S. 8 Von der Arthrose bis hin zur Wirbelkörperfraktur
Bandscheibenerkrankungen S. 24 Symptome und Therapieoptionen bei Bandscheibenschäden
Deformitäten S. 34 Erkennen und korrigieren
Spezialisten S. 38 Wirbelsäulenspezialisten im MedCenter
Inhaltsverzeichnis
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Die Wirbelsäule
Halswirbel
Brustwirbel
Lendenwirbel
Kreuzbein
Steißbein
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Bandscheibenerkrankungen
Wirbelerkrankungen
SpezialistenDeform
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Die Wirbelsäule ist das zentrale Achsenorgan des Menschen. Sie hält uns aufrecht
und verbindet verschiedene Skelettteile miteinander, beispielsweise Kopf, Brustkorb,
Becken, Schultern, Arme und Beine. Außerdem sichert sie die Beweglichkeit des Rumpfes.
Die Wirbelsäule muss einerseits Bewegung ermöglichen, andererseits Stabilität garan-
tieren. Diese extrem gegensätzlichen Aufgaben sind eine große Herausforderung für
Wirbel, Bandscheiben und Gelenke.
Die Doppel-S-Form
Das Geheimnis unseres geraden GangsDer aufrechte Gang des Menschen wird durch die einzigartige Form unserer
Wirbelsäule ermöglicht. Unsere Vorfahren, die Primaten, besaßen eine einfach
gekrümmte Wirbelsäule, mit der sie nur unter großer Kraftanstrengung für kurze
Zeit aufrecht stehen konnten. Der Mensch dagegen kann durch minimalen Kraftauf-
wand mit aufgerichtetem Oberkörper auf zwei Beinen stehen. Das Geheimnis dieser
ein maligen Fähigkeit ist die Doppel-S-Form der Wirbelsäule.
Die Wirbelsäule eines Erwachsenen besteht aus vier leichten Krümmungen. Die
Hals- und Lendenwirbelsäule sind bei gesunden Menschen nach vorne geschwungen,
Brustwirbelsäule und Kreuzbein nach hinten. Diese Krümmungen machen die Wirbel-
säule belastbarer: Sie helfen, in der aufrechten Position die Balance zu halten,
fangen beim Gehen Erschütterungen ab und schützen die Wirbelkörper vor Brüchen.
WirbelsäulenabschnitteDie Wirbelsäule wird in 5 Abschnitte unterteilt:
▪ Halswirbelsäule, 7 Halswirbel ▪ Brustwirbelsäule, 12 Brustwirbel ▪ Lendenwirbelsäule, 5 Lendenwirbel ▪ Kreuzbein, 5 Kreuzbeinwirbel ▪ Steißbein, 5 Steißbeinwirbel
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Die leicht nach vorn gekrümmte Halswirbelsäule reicht von der Unterseite
des Schädels bis zum Schultergürtel. Die beiden obersten Wirbelkörper, der Atlas und
der Axis, ermöglichen die große Beweglichkeit des Kopfes nach allen Seiten.
Daran schließt sich die Brustwirbelsäule an. Ihre leichte Krümmung nach hinten
bietet wichtigen Organen wie Lunge und Herz ausreichend Platz. Die an der Brust-
wirbelsäule ansetzenden Rippen bilden den Brustkorb, der diesen empfindlichen
Organen Schutz und Halt bietet.
Im nächsten Abschnitt sorgt die Flexibilität der Lendenwirbelsäule für die
Beweglichkeit des Rumpfes gegenüber dem Becken.
Die Lendenwirbelsäule ruht auf dem Kreuzbein, dessen fünf Wirbelkörper im Laufe
der Evolution genauso miteinander verschmolzen sind, wie beim sich anschließenden
Steißbein. Das Kreuzbein fungiert als „Fundament“ der Wirbelsäule und ist das
Bindeglied zum Beckenring. Das Steißbein hat im Laufe der menschlichen Entwicklung
seine Funktion verloren.
Die Wirbelsäule
Wirbelkanal mit Rückenmark und Nervenwurzeln
Gallertkern
Bandscheibe
Nervenwurzel
Wirbelkörper
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Wirbelsäule: Mehr als nur KnochenObwohl die Wirbelsäule aus einer zusammenhängenden Kette von Knochen
besteht, ist sie beweglich. Die Grundlage dafür sind die so genannten Bewegungs-segmente: Zwei benachbarte Wirbelkörper, die dazwischen eingelagerte Band-
scheibe und die kleinen Wirbelgelenke auf der Rückseite der Wirbelsäule bilden ein
solches Segment. Ein kompliziertes Geflecht von Muskeln und Bändern verspannt
die Wirbelkörper untereinander und ermöglicht damit die koordinierte Bewegung.
Außerdem schützt die Wirbelsäule mit dem Wirbelkanal, den die einzelnen Wirbel
formen, das Rückenmark. Hier laufen alle zentralen Nervenstränge vom Kopf teils
bis zum Becken. Über das Rückenmark laufen alle Befehle des Gehirns, die
Arme, Beine und viele weitere Bewegungsfunktionen steuern. Nicht zuletzt deswegen
können Verletzungen der Wirbelsäule erheblichen Einfluss auf Bewegungsfähigkeit
und Lebensqualität haben.
Durch die hohe mechanische Beanspruchung der Hals- und der Lendenwirbel-
säule sind in diesen Bereichen auch die häufigsten Erkrankungen zu finden. Die untere
Lendenwirbelsäule, insbesondere die unteren beiden Etagen (4., 5. Lendenwirbelkörper
und Kreuzbein), werden am intensivsten belastet. Die Wahrscheinlichkeit, im
Laufe des Lebens mit Rückenschmerzen zu tun zu haben, liegt zwischen 60 bis 90 %.
Diese Broschüre behandelt gängige Krankheitsbilder an der Wirbelsäule und
ent sprechende Therapieansätze.
Durch Unfälle verursachte schwerste Wirbelsäulenverletzungen, die durch eine
Schädigung des Rückenmarks zu vorübergehenden oder gar dauerhaften Lähmungen
führen, können und sollen hier nicht abgedeckt werden.
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Arthrose entsteht durch Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke. Sie kann ganz
automatisch altersbedingt auftreten oder durch Über- und Fehlbelastung. In der Regel
spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle, da unser Körper individuell unter-
schiedlich altert oder auf Belastung reagiert.
Von Arthrose spricht man immer dann, wenn die Knorpelflächen zweier Knochen,
die in einem Gelenk aneinander liegen, beschädigt oder zerstört sind. Gelenkknorpel
ist für die schmerzfreie Bewegung eines Gelenkes essentiell.
Der schützende Knorpel braucht für ein „langes Leben“ viel gesunde Bewegung
bei möglichst geringer Belastung. Über die Bewegungsprozesse erhält der Knorpel
seine Nahrung, die ihn quasi abriebfrei macht.
Gelenkknorpel wächst nicht nach und regeneriert sich nicht. Ist er erst einmal
zerstört, so sind die Schäden bleibend.
Neben muskulären Verspannungen ist die Arthrose der kleinen Wirbelgelenke die
häufigste Ursache für quälende Rückenschmerzen.
Wirbelgelenkarthrose Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke
Bandscheibe (normal)
Lendenwirbel
Bandscheibe (erniedrigt)
Facettengelenk (degeneriert)
Rückenmark
Facettengelenk (normal)
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Die WirbelgelenkeAls kleine Wirbelgelenke (Facettengelenke) bezeichnet man die Gelenk-ver bindungen zwischen zwei Wirbeln. Zwei Wirbelgelenke je Bandscheiben-
etage bestimmen die Bewegungsrichtung, während Bandscheibe und Bänder der
Wirbelsäule den Bewegungsumfang begrenzen.
Ursachen der ArthroseBegünstigt oder beschleunigt wird die Arthrose durch Fehl- oder Über-beanspruchung, Übergewicht und geringe Bauch- und Rücken-muskulatur.
Im akuten Stadium der Arthrose schwillt die Kapsel des Wirbelgelenkes an und es
kommt zu einer Reizung der Kapselnerven. Dies löst den zum Teil heftigen Schmerz
aus, der häufig mit einem Bandscheibenvorfall verwechselt wird. Die Lendenwirbel-
säule ist davon besonders oft betroffen. Allerdings betrifft die Wirbelgelenkarthrose
auch Brust- und Halswirbelsäule.
Falsche Bewegungsmuster begünstigen Rückenbeschwerden. Schwere Gegenstände sollten z.B. immer mit geradem Rücken aufgehoben werden.
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Symptome der WirbelgelenkarthroseDie Symptome einer Wirbelgelenkarthrose sind vielfältig und sagen nichts über
die Schwere der Arthrose aus. Schon kleine Gelenkveränderungen können große
Schmerzen verursachen, während große Veränderungen mitunter gar nicht schmerz-
haft sind.
Häufige Symptome sind:
▪ Ein- oder beidseitiger Rückenschmerz ▪ Schmerzen, die wie bei einem Bandscheibenvorfall in Extremitäten, Gesäß, Leiste
oder Unterbauch ausstrahlen ▪ Vorübergehende Schmerzabnahme bei Bewegung ▪ Einschränkung der Beweglichkeit oder Steifheitsgefühl ▪ Schmerzen im Stehen und Sitzen ▪ Keine Besserung/Verschlechterung im Liegen
Wirbelgelenkarthrose Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke
Bandscheibenerkrankungen
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Diagnose der WirbelgelenkarthroseEine sichere Diagnose der Wirbelgelenkarthrose ist nur durch eine Probeinjektion in die Wirbelgelenke möglich, auch Facetteninjektion genannt. Diese Injektion
erfolgt unter Röntgenkontrolle, um die richtige Lage der Nadel zu kontrollieren. Ja nach
Wirkung der injizierten Lösung lässt sich die Diagnose stellen. Komplikationen sind bei
dieser Diagnosemethode sehr selten.
Behandlung der WirbelgelenkarthroseDie Wirbelgelenkarthrose wird fast immer konservativ, also ohne Operation
behandelt. Da sich die Ursache einer fortgeschrittenen Wirbelgelenkarthrose nicht
beseitigen lässt, stehen Schmerz- und Physiotherapie im Vordergrund.
Mit Krankengymnastik wird die Bauch- und Rückenmuskulatur aufgebaut, die
Wirbelsäule entlastet und stabilisiert. Eine gut trainierte Rumpfmuskulatur hält die
Wirbelsäule wie ein Korsett. Betroffene müssen die erlernten Übungen selbstständig
und regelmäßig zu Hause ausführen. Am besten sollte die Krankengymnastik mit
wirbelsäulenfreundlichen Sportarten wie Rückenschwimmen, Radfahren, Tanzen oder Nordic Walking ergänzt werden. Auch spezielle Rückenschulen bie-
ten sinnvolle Rückengymnastik an.
Hyalat-Injektionen - KnorpelaufbauspritzenHyaluronsäure ist eine natürliche Substanz, die in vielen Organen des Körpers,
z.B. Haut, Augen und Gelenken wichtige physiologische Aufgaben hat. Sie verleiht
der Gelenkflüssigkeit ihre zähflüssige Konsistenz und sorgt damit für eine gute Gleit fähigkeit der Gelenkstrukturen. Im Rahmen einer Arthrose (Knorpelabnut-
zung) wird die Gelenk schmiere „verbraucht“ und ihre Zusammensetzung gestört.
Injizierte Hyaluronsäure sorgt bildlich gesprochen für eine neue „Schmierung“ des
Gelenkes, vergleichbar mit einem Motorölwechsel beim Auto. Sie ergänzt bzw. ersetzt
die bei Arthrose krankhaft veränderte Gelenkflüssigkeit.
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Wirbelgelenkarthrose Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke
Bei einer Wirbelgelenkarthrose werden 1 bis 3 Injektionen im Abstand von je 1 Woche
erforderlich. Das Präparat wird unter sterilen Bedingungen direkt in den Gelenkraum
injiziert. Die Wirkung – Schmerzfreiheit und verbesserte Beweglichkeit –
setzt schon oft nach den ersten Behandlungen ein und nimmt im Verlauf der Therapie
weiter zu. Hyaluronsäure wird biotechnologisch hergestellt und zeichnet sich durch
hohe Reinheit aus. Es enthält kein tierisches Eiweiß, das Allergien auslösen kann und ist
in der Regel gut verträglich.
Die Therapie kann bei Bedarf mehrfach wiederholt werden, empfohlen wird einmal
jährlich. Die Kosten werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Thermokoagulation der WirbelsäulengelenkeDie Thermokoagulation der Wirbelsäulengelenke ist eine bewährte und effektive Therapiemethode, solange die Nervenwurzeln nicht geschädigt sind.
Unter Bildwandler-Kontrolle wird eine Thermosonde punktgenau an die Schmerz aus-
lösenden Nervenfasern geführt. Ein gezielter Hitzeimpuls über hochfrequenten Strom
verödet einen kleinen Bereich der Nervenfasern und unterbricht so die
Schmerzinformation an das Gehirn.
Ablauf und Belastung einer Thermokoagulation der Wirbelsäulengelenke ist vergleich-
bar mit einer Injektion an der Wirbelsäule. Eine lokale Betäubung ist ausreichend.
Die Patienten können die Praxis in der Regel eine Stunde nach der Behandlung wieder
verlassen.
Die Schmerzblockade, die durch eine Thermokoagulation erreicht wird, hält bis zu einem Jahr an. Allerdings werden die Ursachen der Schmerzen nicht bekämpft.
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ACP-Injektionen – Injektion von Eigenblutanteilen Ein weiteres nicht-operatives Therapieverfahren ist die ACP, die Behandlung mit autologem conditionierten Plasma: Ein spezielles Trennverfahren gewinnt
aus einer kleinen Blutmenge aus der Armvene die Blutanteile, die körpereigene regenerative und arthrose hemmende Bestandteile enthalten. Diese
Lösung wird mit einer speziellen Doppelspritze in das Gelenk injiziert.
Über die konzentrierten Wachstumsfaktoren können im geschädigten Gelenk knorpel
Heilungs- und Aufbauprozesse angeregt werden. Dadurch tritt eine Besserung
der Schmerzen und der Gelenkbeweglichkeit ein.
ACP-Therapie ist bei mittelschwerer Arthrose mit Knorpelschäden 1. bis 3. Grades zu
empfehlen.
Mit konzentrierten Wachstumsfaktoren aus dem eigenen Blut können Heilungs- und Aufbauprozesse angeregt werden.
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Die Spinalstenose oder auch Spinalkanalste-nose oder Wirbelkanalenge genannt, ist eine
lokal begrenzte Einengung des Wirbelsäulenkanals.
In der Regel ist sie die Folge eines Verschleißes der
Wirbelsäule. Dadurch werden die Nervenfasern und
Blutgefäße in dem betreffenden Wirbelkanalab-schnitt gequetscht.
Ursachen der Spinalstenose
Ursachen einer Spinalstenose sind überwiegend
abnutzungsbedingte Verschleißerscheinun-
gen an der Wirbelsäule. Sie führen dazu, dass sich
der Zwischenraum der Wirbelkörper zusehends
verringert. Dadurch kommt es zur Arthrose der Wir-
belgelenke. Darüber hinaus bilden sich knöcherne
Auswüchse an den Wirbelkörpern, so genannte Osteophyten. Durch diese Prozesse
wird der Wirbelkanal an den geschädigten Wirbelsäulenbereichen verengt.
Symptome der SpinalstenoseDie Symptome sind vielfältig und oft wenig charakteristisch. Sie treten nicht plötz-
lich auf, sondern entwickeln sich über Monate. Zu den allgemeinen, unspezifischen
Symptomen zählen:
▪ Rückenschmerzen (Lumbago) mit Bewegungseinschränkung der Lendenwirbel-
säule und Muskelverspannungen im unteren Rückenbereich ▪ Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine (Lumboischialgie)
Spinalstenose Verringerter Zwischenraum der Wirbelkörper
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Bei Fortschreiten der Krankheit kommt es meist zu:
▪ Gefühlsstörungen in den Beinen ▪ Missempfindungen in den Beinen, z.B. Brennen, Ameisenlaufen, Kältegefühl, Watte
unter den Füßen ▪ Schwächegefühl in den Beinen ▪ Probleme beim Stuhlgang und Wasserlassen ▪ Gestörte sexuelle Funktion
Im Liegen und Sitzen sowie beim Vorbeugen des Oberkörpers lassen die Beschwerden
hingegen nach.
Diagnose der SpinalstenoseDa die Symptome sehr ähnlich einer Arteriosklerose sind, also einer Durchblutungsstö-
rung der Beine durch Verstopfung der Blutgefäße, ist eine sorgfältige Diagnostik
wichtig.
In einem Röntgenbild lassen sich Ursachen wie knöcherne Veränderungen, Wir-
belkörperanbauten (Osteophyten), Wirbelgelenkarthrosen und Bandscheibenernied-
rigungen sichtbar machen. Die Spinalkanalstenose selbst ist nicht direkt erkennbar.
Sie kann nur mit einer Computertomografie oder Magnetresonanzto-mografie erkannt werden, denn mit beiden Verfahren lässt sich die Einengung des
Wirbelkanals darstellen. Die Magnetresonanztomografie hat den Vorteil, dass auch
Weichteilstrukturen wie Bandscheiben oder Nervenwurzeln gut zu erkennen sind.
Daher gilt diese Untersuchung als Nachweismethode der ersten Wahl.
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Behandlung der SpinalstenoseDie Therapie der Spinalstenose hängt vom Ausmaß der Beschwerden ab. Stehen die
Rückenschmerzen im Vordergrund, wird zunächst konservativ behandelt. Kranken-
gymnastik hilft den Betroffenen, die Rumpfmuskulatur zu trainieren und damit häufige
Beschwerden einer Spinalstenose zu lindern. Zusätzlich bekommen die Patienten eine
spezielle Gehschulung sowie Tipps für den Alltag.
Treten plötzlich stärkere Schmerzen auf, hilft eine medikamentöse Schmerztherapie . Auch ein Korsett kann unterstützen. Es verhindert eine zu starke
Krümmung der Lendenwirbelsäule nach hinten und damit eine noch stärkere Ein-
engung des Wirbelkanals.
Bei Nervenschäden ist eine Operation allerdings unumgänglich, um eine weitere
Schädigung zu verhindern. Das Ziel einer Operation ist die Erweiterung des Spinalka-
nales und damit die Verminderung des Drucks auf den Nervenfasern. Was früher eine
aufwändige Operation am offenen Wirbelkanal war, kann heute mikrochirurgisch oder
endoskopisch als minimalinvasiver Eingriff durchgeführt werden.
Spinalstenose Verringerter Zwischenraum der Wirbelkörper
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Müssen Knochenanteile abgetragen werden, wird heute meist mit Hilfe eines chirurgischen Mikroskops operiert, das das Operationsfeld um ein Vielfaches ver-
größert. Dadurch reichen sehr kleine Hautschnitte, um die störenden Knochenanteile
abzutragen und den Druck auf die Nerven zu vermindern. Diese Vorgehensweise ist
gewebeschonend und vermeidet Verletzungen an Nerven und Blutgefäßen.
Neueste Verfahren führen die OP-Instrumente durch ein dünnes Röhrchen zum
Operationsfeld, so dass noch weniger Komplikationen auftreten können. Zum
Abtragen der störenden Knochenanteile können darüber hinaus heute auch Laser
eingesetzt werden.
Lässt sich mit diesen Techniken voraussichtlich keine Linderung erreichen, muss die
teilweise oder vollständige Entfernung des Wirbelbogens (Hemilaminektomie/
Laminektomie) in Betracht gezogen werden. Indikationen hierfür können sein:
▪ Nervenausfälle wie Lähmungen, Taubheitsgefühl oder Funktionsstörungen ▪ fortschreitende Beschwerden trotz konservativer Maßnahmen ▪ Einschränkungen der Gehfähigkeit oder der Arbeitsfähigkeit ▪ eingeschränkter Stuhlgang aufgrund starker Schmerzen
Um den Heilungsverlauf zu unterstützen, wird nach der Operation mit vorsichtiger
Physiotherapie begonnen. Zur Vermeidung von Schmerzen und Muskelver-
spannungen kann die Einnahme entsprechender muskelentspannender oder schmerzlindernder Medikamente sinnvoll sein.
Im Allgemeinen wird der Betroffene nach der Operation noch 4 Tage stationär
behandelt. Meist werden am 10. Tag die Wundfäden entfernt.
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Gleitwirbel Spondylolisthesis
Gleitwirbel ist die Bezeichnung für einen unnatür-lich beweglichen Rückenwirbel, der seine nor-
male Position innerhalb der Wirbelsäule verlässt und
dadurch Beschwerden verursachen kann. Die medizi-
nische Bezeichnung ist Spondylolisthese.
Ursachen der GleitwirbelEine Spondylolisthese kann verschiedene
Ursachen haben. Die häufigste Ursache sind
Verschleiß erscheinungen der kleinen Wirbelge-
lenke (Pseudospondylolisthese). Es werden verschiedene Schweregrade (I-IV) unterschieden, die vom Grad der
Verschiebung abhängen. Die Ursachen sind zum Beispiel:
▪ angeborene Verformungen der Wirbelsäule ▪ Verschleiß und Verschleißerscheinungen der Wirbelgelenke (Facettenarthrose) ▪ vorangegangene Brüche/Frakturen
Symptome einer Spondylolisthese
Auch wenn ein Gleitwirbel starke Schmerzen verursacht: Die Diagnose ist häufig nur
ein Zufallsbefund. Das Wirbelgleiten an sich verursacht anfangs keine Beschwerden.
Erst wenn durch die Instabilität der Wirbelsäule die Muskulatur verkrampft und Nerven
komprimiert werden, macht sich der gleitende Wirbel durch Rückenschmerzen
bemerkbar.
Typische Symptome der Spondylolisthese sind:
▪ Hohlkreuz (Hyperlordose) ▪ Sichtbare Stufenbildung (Schanzenphänomen) am Übergang von Kreuzbein zur
Lendenwirbelsäule, das Kreuzbein ragt nach hinten heraus ▪ Kreuzschmerz, der in Gesäß und Beine ausstrahlt
Im Endstadium einer Spondylolisthese kann schon normale körperliche Aktivität
sehr schmerzhaft sein.
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Diagnose Um eine Spondylolisthese von anderen Erkrankungen abzugrenzen, die ähnliche
Beschwerden verursachen, werden die Betroffenen zunächst neurologisch- orthopädisch inklusive einer umfangreichen Anamneseerhebung
untersucht. Im Anschluss erfolgen häufig bildgebende Untersuchungen wie die
Magnetresonanz tomographie (MRT). Mit dieser lässt sich ein Gleitwirbel wie auch
andere Erkrankungen der Wirbelsäule sehr gut untersuchen und sichtbar machen.
Behandlung des GleitwirbelsDurch konservative Therapie mit Krankengymnastik zur Stärkung der Rücken-
muskulatur können die Beschwerden für lange Zeit gelindert werden.
Minimal-invasive Schmerztherapie
Die Mikrotherapie ist eine minimal-invasive Behandlung der Beschwerden.
Unter Überwachung durch die Röntgenbildgebung wird eine feine Nadel in den
knöchernen Wurzelkanal geführt. Dort werden abschwellende und schmerzstillende
Medikamente um die Wurzel herum platziert. Diese Therapie kann im Abstand von
zwei bis drei Wochen zwei bis drei Mal wiederholt werden.
Reposition und Stabilisierung des Gleitwirbels
Ähnlich wie bei einer verschlissenen Bandscheibe wird das betroffene Bewegungs-
segment stabilisiert, nachdem der Wirbel selbst wieder in korrekter Position fixiert
wurde. In aller Regel ist die natürliche Bandscheibe bei einem Gleitwirbel bereits de-
generiert, so dass sie durch ein Implantat ersetzt wird. Bevor dieser Weg beschritten
wird, sollten zunächst alle übrigen nicht-operativen Verfahren ausgeschöpft werden.
Die Stabilisierung eines Wirbels, der nicht mehr in korrekter Position steht, ist die letzte Konsequenz, wenn alle nicht-operativen Therapien ausgeschöpft sind.
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Eine Wirbelkörperfraktur entsteht häufig durch starke Gewalteinwirkung, etwa durch Sport- oder Auto-
unfälle. Bei älteren Menschen kann ein Wirbel auch
ohne äußere Einwirkung brechen, wenn die Knochen-
struktur bereits durch eine Osteoporose geschädigt ist.
Aber auch Knochentumoren, Skelettmetastasen,
Knochen entzündung (Osteitis), Osteomalazie („Knochenerweichung“)
und rheumatische Erkrankungen können Wirbelkörperfrakturen verursachen. Solche
Brüche können schon durch Alltagsbelastungen ausgelöst werden, da der
Kochen durch die zugrundeliegende Erkrankung weniger belastbar und erheblich geschwächt ist.
Symptome der WirbelkörperfrakturJe nachdem, in welchem Bereich die Fraktur lokalisiert ist, bestehen Schmerzen
über dem verletzten Wirbelkörper und den benachbarten Wirbelsäulenabschnitten.
Die Schmerzen können dabei leicht oder stark sein. Häufige Symptome der Wirbelkörperfraktur sind:
▪ Rückenschmerzen ▪ Ruheschmerzen (treten häufig auf) ▪ meist starke Bewegungsschmerzen ▪ Bei einem Bruch im Bereich der Halswirbelsäule, kann der Kopf in einer
Zwangshaltung verharren ▪ Bewegungseinschränkung ▪ Während der körperlichen Untersuchung fällt ein Druck-, Klopf- und
Kompressionsschmerz im Bereich des gebrochenen Wirbelkörpers auf. ▪ Fehlstellungen ▪ Stufenbildungen ▪ seitlicher Versatz und Distanzierungen der Dornfortsätze ▪ Bluterguss
Wirbelkörperfraktur durch Gewalteinwirkung oder Alter
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Diagnose der WirbelkörperfrakturBei Verdacht auf eine Wirbelkörperfraktur geben Krankheits- beziehungsweise Unfall-
schilderung, Verletzungsmuster und Symptome dem Arzt wichtige erste Hinweise für
eine Diagnose.
Tritt bei der Untersuchung ein Druck-, Klopf- und Kompressionsschmerz an
einer Stelle der Wirbelsäule auf, kann dies auf eine Wirbelkörperfraktur oder einen an-
deren Wirbelbruch hindeuten. Nach der körperlichen Untersuchung, bei der der Arzt
auch die Nervenfunktionen überprüft (Bewegung, Gefühl, Organfunktionen),
stellt eine Röntgenuntersuchung die Diagnose sicher.
Behandlung der WirbelkörperfrakturOb konservativ oder operativ behandelt werden muss, hängt davon ab, wie
stabil der gebrochene Wirbel noch ist und ob weitere Verletzungen vorhanden sind.
Konservative TherapieBei stabilen Brüchen der Wirbelkörper, die nicht mit einer Einengung des Rücken-
markskanals einhergehen, wird eine konservative Therapie empfohlen.
Die Wirbelsäule des Patienten wird in einer speziellen Orthese ruhiggestellt, so
dass die Fraktur schnell ausheilen kann. Oft muss der Betroffene zusätzlich Bettruhe
halten. Im weiteren Verlauf wird krankengymnastisch mit Muskelaufbau und Haltungs-
training begonnen. Bei Patienten mit Osteoporose steht die schnelle Mobilisation
im Vordergrund.
Wirbelkörperfrakturen können die Lebensqualität ernsthaft beeinträchtigen. Je nach Knochenstruktur ist auch eine nicht-operative Heilung möglich.
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Operation der WirbelkörperfrakturEine operative Versorgung bei Wirbelbrüchen ist besonders dann notwendig,
wenn die Fraktur als instabil eingeschätzt wird, also die Hinterkante der Wirbelkörper
gebrochen ist und Teile des Knochens oder der Bandscheibe in den Rückenmarkskanal
hineinragen.
Das vorrangige Ziel einer Operation ist die Stabilisierung des gebrochenen Wirbels. Außerdem muss eine Verletzung des Rückenmarks verhindert oder Nerven-
ausfälle korrigiert werden. Dazu stehen verschiedene Operationstechniken
zur Verfügung, die je nach individueller Situation und Vorerkrankung des Patienten
ausgewählt werden.
Wirbelkörperfraktur durch Gewalteinwirkung oder Alter
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Bei gesunden Knochen reicht es in den meisten Fällen aus, die verletzte Region mit speziellen Schrauben und Platten beziehungsweise mit Stangen zu fixieren (Fixateur interne). Dazu wird der gebrochene Wirbel mit einem
darüber oder darunter gelegenen Wirbel verbunden, um ihn zu stabilisieren und
die Heilung des Bruches zu ermöglichen. Anschließend wird häufig noch ein
stützendes Korsett angelegt.
Auch im Fall einer Knochenerkrankung wie z.B.
Osteoporose kann eine Aufrichtung des Wirbelkörpers erfolgen, falls dieser durch eine
oder mehrere Frakturen zusammengesunken
und verkleinert ist (siehe 1. Abbildung links).
Dazu werden über zwei Zugänge am Rücken des
Patienten rechts und links der Wirbelsäule über die
Pedikel des gebrochenen Wirbels zwei aufblas-bare Ballons in den Wirbelkörper eingebracht.
Durch das vorsichtige Aufblasen der Ballons in
der Mitte des Wirbelkörpers (siehe 2. Abbildung
links) wird dieser wieder aufgerichtet. Die
Ballons werden anschließend wieder entfernt und
die entstandene Lücke mit einem speziellen Knochenzement aufgefüllt (siehe 3. Abbil-
dung links), der im Wirbelkörper verbleibt und
diesen stabilisiert. Dieses Verfahren wird als
Kyphoplastie bezeichnet.
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Bandscheibenverschleiß Chondrose
Der Verschleiß an den Bandscheiben ist häufig ein Ausgangspunkt für Rücken-schmerzen. Doch was bedeutet Verschleiß? Mit Verschleiß oder auch Abnutzung
(Degeneration) sind die Folgen einer dauerhaften Beanspruchung gemeint.
Zwischen den Wirbeln befinden sich die 23 Bandscheiben des Körpers. Nur
zwischen dem Schädel, dem ersten Halswirbel und dem ersten und zweiten Halswirbel
befinden sich keine Bandscheiben.
Jede dieser Bandscheiben besteht aus zwei Teilen: einem äußeren Ring aus Faser-knorpel und einem inneren, federnden Kern, der wie ein flüssigkeitsgefülltes
Kissen aufgebaut ist. Die Bandscheiben ermöglichen ein leichtes Verwinden der Wirbel-
körper zueinander, so dass über mehrere Wirbelelemente die Drehungen und seitlichen
Bewegungen unseres Rumpfes möglich werden. Gleichzeitig dienen die Bandscheiben
als „Stoßdämpfer“ zwischen den Wirbeln.
Damit haben sie die komplexe Aufgabe, der Wirbelsäule Stabilität zu geben und
gleichzeitig Mobilität (Bewegung) zu ermöglichen.
Verschleißen die Bandscheiben, verlieren sie ihre natürliche Dynamik. Sie fallen zusammen und die Wirbelabstände vermindern sich.
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Ursachen für Bandscheibenverschleiß
Im Laufe des Lebens wirken viele Belastungen auf die Wirbelsäule ein. Durch
natürlichen Verschleiß verlieren die Bandscheiben mit der Zeit ihre Pufferfunktion und
büßen an Höhe ein. Anfangs bemerken Betroffene diesen Abnutzungsprozess kaum.
Doch Bewegungsmangel, Übergewicht, vorangegangene Verletzungen oder fortschreitendes Alter können den Verschleiß so weit vorantreiben, dass
Folgeerkrankungen entstehen.
Der Verschleißprozess beginnt schon in jungen Jahren. Die Bandscheiben verlieren
die Fähigkeit, Feuchtigkeit im Gewebe zu halten und büßen dadurch ihre Höhe ein. Sie sacken zusammen und trocknen quasi aus. Dadurch können sie die Reibung
zwischen den Wirbeln nicht mehr dämpfen. Sie verliert ihre Pufferfunktion.
Die daraus resultierende Instabilität führt zu zunehmenden Schmerzen und einem
Gefühl, als würde man „in der Mitte durchbrechen“. Die angrenzenden Wirbel und kleinen
Gelenke werden stark überlastet. Jede Bewegung wird zur Qual.
Damit wird die Basis für weitere Erkrankungen gelegt, wie z.B.:
▪ Bandscheibenvorwölbungen oder -vorfälle, ▪ Verschleiß der Wirbelgelenke (Wirbelgelenkarthrose, Facettensyndrom) ▪ Wirbelgleiten (Olisthese) oder Instabilität der Wirbelsäule
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Symptome des BandscheibenverschleißEine fortgeschrittene Bandscheibenabnutzung macht sich häufig durch Rücken- oder Nackenschmerzen bemerkbar. Vor allem das Heben von schweren Lasten oder lange Tätigkeiten im Sitzen führen dann zu starken Schmerzen.
Die Intensität und Dauer der Schmerzen verstärken sich mit dem Fortschreiten des
Verschleißes. Durch den Verlust der Bandscheibenhöhe kommt es zu Einengungen des Nervenaustrittskanals, welche auch zu Schmerzausstrahlung in Bein oder
Arm, Kribbeln und Taubheitsgefühl führen können.
Behandlung bei Bandscheibenverschleiß
Die durch die abgenutzte Bandscheibe hervorgerufenen Schmerzen lassen sich
sehr oft durch konservative Therapien wie Krankengymnastik, manuelle Therapie,
Infusionen, Magnetfeldtherapie, Akupunktur oder Strombehandlung lindern.
Bandscheibenverschleiß Chondrose
Häufige Rückenschmerzen sind ein typisches Symptom für einen Bandscheibenverschleiß.
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Die Bandscheiben-EndoprotheseSeit über 10 Jahren gibt es Bandscheibenprothesen. Nach vielen Ver-
besserungen sind künstliche Bandscheiben inzwischen eine ernsthafte und weit
verbreitete Therapie bei Degeneration der Bandscheiben. Vor jeder operativen Maß-
nahme sollten jedoch, sofern es sich nicht um einen Notfall handelt, zunächst alle nicht-operativen Therapiemaßnahmen ausgenutzt werden.
Der optimale Zeitpunkt einer Bandscheibenprothesenimplantation kann aber
auch verpasst werden. Wenn sich auf Grund einer Bandscheibendegeneration
(Höhenabnahme, Wasserverlust der Bandscheibe) eine größere Wirbelsäulen instabilität
und Folgedegeneration anderer Wirbelkörperstrukturen entwickelt hat, kann eine
Endoprothese kaum mehr eingesetzt werden.
Eine Bandscheibenprothese besteht aus zwei Kobalt-
Chrom-Molybdän Metallplatten. Die Metalloberfläche
ist mit Titan oder Hydroxylapatit beschichtet. Die raue
Oberflächen beschaffenheit und die Beschichtung der
Metallplatten ermöglichen ein gutes knöchernes An-wachsen der Prothese an die angrenzenden Wirbelkörper.
Um die Bewegungen der Wirbelsäule mitmachen
zu können, befindet sich zwischen den Metallplatten ein
Kern aus Kunststoff (Polyethylen) oder Metall. Bei
der Seitneigung sowie Vor- und Rückbeugung erfolgen die
Wirbelsäulenbewegungen über die Achsen dieses Band-scheibenkernes.
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Bandscheibenverschleiß Chondrose
Operation und Einsetzen der EndoprotheseBandscheibenprothesen werden, unabhängig ob an der Hals- oder Lenden-
wirbelsäule, von vorne (Hals oder Bauch) und unter Vollnarkose operiert. Die
Bandscheibenprothese wird passgenau an der Stelle der geschädigten Bandscheibe
eingesetzt und an den angrenzenden Wirbelkörpern fixiert. Dieser Eingriff dauert
je nach Schweregrad und Umfang zwischen ein bis zwei Stunden.
Im Anschluss muss der Patient noch zwei bis fünf Tage im Krankenhaus bleiben. Der Heilungsprozess verläuft jedoch in der Regel recht schnell. Nach
kürzester Zeit sollen sich die Patienten normalerweise schon wieder bewegen. Das
unterstützt die spätere Beweglichkeit.
Bei der weiteren Nachsorge hilft regelmäßige Krankengymnastik bei der
Stärkung der Wirbelsäule, wobei natürlich in den ersten Wochen noch Vorsicht geboten
ist. Nach etwa sechs bis acht Wochen können die meisten Patienten ihr normales
Alltagsleben mit den üblichen Belastungen wieder aufnehmen.
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Stabilisierungsoperation der WirbelsäuleBei ausgeprägten Verschleißerscheinungen der Bandscheiben und der kleinen Wirbel-
gelenke kann sich eine Instabilität entwickeln. Sind konservative oder andere
operative Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft oder besteht eine deutliche
Verschiebung der Wirbel gegeneinander, hilft oft nur eine Stabilisierungsoperation.
Auch bei Patienten mit anhaltenden Beschwerden nach einer Bandscheiben-
operation kann eine solche Operation erforderlich sein. Dazu stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung, die von Fall zu Fall individuell entschieden
werden müssen.
Bei der TLIF-Technik (transforaminal lumbale interbody fusion) wird die Bandscheibe
des betroffenen Bewegungsabschnittes komplett entfernt und nach Korrektur der
Stellung der Wirbelkörper durch einen Platzhalter ersetzt. Dabei handelt es sich in
der Regel um Titankörbchen („Cage“). Anschließend wird das Segment durch ein
Schrauben-Stab-System verspannt.
Dadurch soll ein Verwachsen der Wirbelkörper miteinander ermöglicht werden. Die
Überlastung der Wirbelkörper wird beseitigt und die Schmerzursache ausgeschaltet.
Allerdings wird dadurch dieses eine „Bewegungssegment“ der Wirbelsäule aus-
geschaltet.
Spann- und Schraubystem
Tulpe
StabCage
Knochen
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Manchmal das letzte Mittel, um die quälenden Schmerzen abzustellen: Die Stabilisierung des betreffenden Bewegungssegmentes der Wirbelsäule.
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Bandscheibenvorfall Diskusprolaps
Die Bandscheibe besteht aus einem stabilen Faserring und einem gallertartigen
Kern, der wie ein Wasserkissen Stöße auffangen kann.
Zum Bandscheibenvorfall kommt es, wenn der Faserring zum Beispiel durch Über-
lastung beschädigt ist und aufbricht. Der Bandscheibenkern kann austreten
und auf die Nerven drücken, die aus dem Wirbelkanal führen. In besonders schweren
Fällen drückt der Bandscheibenkern direkt auf das Rückenmark und kann sogar
Lähmungen verursachen.
Symptome des BandscheibenvorfallsOb und welche Symptome auftreten, hängt davon ab, welche Nervenstrukturen vom Bandscheibenvorfall betroffen sind. So kann es in seltenen Fällen vorkommen,
dass sich keine Schmerzen einstellen.
In der Regel haben die Betroffenen starke, stechende Schmerzen, die akut auftreten
und häufig bis in Arme, Knie und sogar Füße ausstrahlen. Typisch sind ein Kribbeln und Taubheit in der Region, in der sich der Vorfall ereignet hat. Meist kommt es bei
einem Bandscheibenvorfall auch zu einer Muskelschwäche.
Wirbelkanal mit Rückenmark
Ausgetretene Gallertmasse drückt auf einen Nerven
Bandscheibe
Nervenwurzel
Wirbelkörper
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Ein Bandscheibenvorfall kann auch Störungen beim Wasserlassen und Stuhlgang
verursachen, die mit einem Taubheitsgefühl an den Genitalien, im Analbereich sowie
an den Innenseiten der Oberschenkel einhergehen. Diese Symptome sind Alarm-signale für das so genannte Cauda-Syndrom, einer Art Querschnittslähmung.
Dieses erfordert rasche ärztliche Behandlung, um bleibende Schäden zu verhindern.
Diagnose des BandscheibenvorfallsAm sichersten lässt sich ein Bandscheibenvorfall durch bildgebende, radio-logische Verfahren diagnostizieren. Anhand eines Röntgenbildes der Wirbelsäule
sieht der Arzt, ob die Höhe der Bandscheiben geschmälert ist, das heißt die Wirbelkörper
näher beieinander liegen oder sich verschoben haben. Zusätzlich stehen Schnittbild-
verfahren wie die Magnetresonanz tomographie (MRT) zur Verfügung. Diese
zeigen genau an, in welchem Bereich der Wirbelsäule ein Bandscheibenvorfall auf-
getreten ist und in welche Richtung sich die Bandscheibe verschoben hat.
Die Myelografie kommt eher selten zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein
invasives Verfahren, bei dem Kontrastmittel in den Wirbelkanal gespritzt und
anschließend geröntgt wird. Eine Myelografie ist nicht ganz ohne Risiken. Sie ermög-
licht es jedoch, zum Beispiel die Nervenwurzeln genau zu beurteilen.
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Bandscheibenvorfall Diskusprolaps
Behandlung des BandscheibenvorfallsEntscheidend für den weiteren Verlauf des Bandscheibenvorfalls ist nicht seine Größe,
sondern die Stärke der Nervenquetschung. Alleinige Schmerzen können häufig nicht-operativ gut behandelt werden. Bei einer solchen konservativen Therapie wird erst
einmal mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten gearbeitet, bis der
Bandscheibenvorfall von alleine schrumpft und der eingeklemmte Nerv wieder frei ist.
Dadurch werden über 90% der Patienten in einem Zeitraum von 4 bis 6 Wochen
beschwerdefrei.
Gleichzeitig hat eine intensive Physiotherapie das Ziel, den Kern der Bandscheibe
durch Aufbau der umliegenden Muskulatur und durch Veränderung des Bewegungs-
schemata wieder zurückzuführen. Damit wird die Ursache beseitigt.
Treten während dieser Zeit jedoch gleichzeitig Gefühlsstörungen oder Muskel-schwäche auf, muss der Nerv unter Umständen zügig durch eine Operation entlastet
werden. Wird der Nerv nicht entlastet, kann eine bleibende Lähmung mit erheblicher
Einschränkung der Mobilität eintreten. Eine Muskelschwäche bildet sich nur in
Ausnahmefällen von alleine zurück.
Länger als 6 Wochen mit einer operativen Therapie zu warten, weil es vielleicht doch
noch besser wird, ist nicht zu empfehlen. Studien zeigen, dass ab einer Schmerzzeit von
etwa drei Monaten die Gefahr besteht, dass der Schmerz durch die Entwicklung eines
Schmerzgedächtnisses chronisch wird.
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Operation des BandscheibenvorfallsÜber einen kurzen Hautschnitt am Rücken wird minimal-invasiv ein kleines
Röhrchen durch die Muskulatur bis an die Wirbelsäule herangeschoben. Anschließend
wird mithilfe eines Mikroskops und feinen Instrumenten der Spinalkanal geöffnet und
das Bandscheibengewebe, das auf den Nerv drückt, entfernt.
So kann der Bandscheiben vorfall nervenschonend behoben werden. Nur in
Ausnahmefällen muss weiteres Material aus dem Bandscheibenkern entfernt werden
um einen erneuten Vorfall (Rezidiv) zu vermeiden. Der Eingriff dauert in der Regel eine
Stunde.
Der austretende Bandscheibenkern drückt auf die Spinalnerven oder in schweren Fällen auf das Rückenmark.
gequetschter NervSpinalnerv
austretender KernWirbelkörper
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Eine Skoliose ist eine Verkrümmung der Wirbelsäule, bei der einzelne Wirbelkörper
verdreht sind. Da eine Skoliose zunächst meist
keine Beschwerden verursachen, wird sie oft
nur zufällig entdeckt.
Ursachen der SkolioseZu etwa 90 Prozent entsteht die Wirbelsäulen-
verkrümmung ohne erkennbare Ursache: Diese
sogenannte idiopathische Skoliose spielt besonders bei Kindern und Jugend-
lichen eine große Rolle. Zwar können schon
Säuglinge eine verkrümmte Wirbelsäule
haben, jedoch treten in den meisten Fällen Skoliosen erst im Alter von zehn bis zwölf Jahren auf.
Eine Skoliose kann kann sich auf dem Boden einer Grunderkrankung entwickeln. Die möglichen Auslöser reichen von angeborenen Fehlbildungen bis
hin zu Muskel- oder Nervenschädigungen.
In der Regel verursacht eine Skoliose zunächst keine Schmerzen. Die Patienten
merken anfangs wenig von dieser schwerwiegenden Deformität, durch die mit
zunehmendem Lebensalter erhebliche Beschwerden entstehen können.
So kann zum Beispiel als Folge der Skoliose eine krankhafte Verkürzung des
Rumpfes entstehen. Dadurch verkleinert sich der Raum, den innere Organe wie
Herz, Lunge, Nieren, Magen und Darm einnehmen können. Das kann zu schweren
Belastungen führen.
Skoliose Seitabweichung der Wirbelsäule
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Symptome der SkolioseDas Beschwerdebild bei Patienten mit einer Skoliose hängt von dem Schweregrad der Erkrankung ab. Im Kindes- oder Jugendalter verursachen Skoliosen jedoch nur
in seltenen Fällen körperliche Beschwerden. Messbar ist jedoch schon recht früh
eine Einschränkung der Lungenfunktion, auch wenn der Patient diese noch
nicht bemerkt. Jedoch kommt es oft schon im Jugendalter durch die Verformung
und Asymmetrie des Rumpfes zu einer kosmetischen Beeinträchtigung.
Symptome einer Skoliose sind:
▪ Unterschiedliche Höhe der Schultern, ein Schulterblatt steht weiter heraus als das andere ▪ der Kopf sitzt nicht direkt mittig über dem Becken ▪ eine Hüfte ist höher und steht hervor ▪ die beiden Seiten des Brustkorbs sind unterschiedlich hoch ▪ eine schiefe Taille ▪ Veränderungen in Aussehen oder Struktur der Haut über der Wirbelsäule ▪ der ganze Körper ist zu einer Seite geneigt ▪ eine Rippe steht hervor, wenn man sich nach vorne neigt
Eine Skoliose ist im Röntgenbild gut erkennbar. Häufig zeigt aber auch schon einfaches Vorbeugen den Verlauf der Wirbelsäule am Rücken. Ba
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Skoliose Seitabweichung der Wirbelsäule
Diagnose der SkolioseWenn ein Verdacht besteht, kann eine Skoli-
ose durch Röntgen festgestellt werden. Die
Schwere der Skoliose bestimmt nach dem Grad der Krümmung:
▪ Leichte Skoliose: Winkel von mehr als 10, aber maximal 40 Grad ▪ Mittelschwere Skoliose: ab 40 bis 50 Grad ▪ Schwere Skoliose: über 50 Grad
Besteht der Verdacht auf eine Skoliose, braucht der Arzt eine großformatige Röntgenaufnahme der gesamten Lenden- und Brustwirbelsäule im Stehen, um
die Diagnose Skoliose zu sichern. Mithilfe der Röntgen-Untersuchung kann der Arzt
feststellen, an welcher Stelle die Wirbelsäule verformt ist, ob es sich also um eine
thorakale, thorakolumbale oder lumbale Skoliose handelt.
Thorakal bedeutet, dass die Wirbelsäule in Höhe des Brustkorbs (Thorax) gekrümmt
ist, bei einer thorakolumbalen Skoliose ist der Bereich zwischen Brust- und Lenden-
wirbelsäule und bei einer lumbalen Skoliose die Lendenwirbelsäule gekrümmt.
Die rot markierten Winkel bestimmen den Krümmungsgrad einer Skoliose.
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Therapie der SkolioseDie Therapie einer Skoliose richtet sich nach dem Alter des Betroffenen, dem Schwere-
grad und der Ursache der Skoliose. Krankengymnastik, ein Korsett oder eine Operation
kommen infrage.
KrankengymnastikEine Skoliose, die einen Krümmungswinkel kleiner als 20 Grad aufweist, wird über-
wiegend krankengymnastisch behandelt. Die Übungen sollen die Rumpfmusku-
latur gezielt stärken und der Wirbelsäule mehr Halt geben. Dazu zählen: Dehn- und
Kräftigungsübungen für geschwächte, beziehungsweise überdehnte Muskelpartien,
dreidimensionale Übungen und Unterstützung durch gezielte Atemgymnastik.
KorsettWirbelsäulenkrümmungen über 20 bis 25 Grad werden meistens mit einem
individuell angefertigten Korsett aus leichtem Kunststoff behandelt, um eine weitere
Deformation der knöchernen Strukturen zu vermeiden.
Das Korsett wirkt dem Verdrehen der Wirbelsäule entgegen. Es soll die Krümmungs-
progredienz (Verschlechterung) aufhalten, zurückzudrängen und bestmöglich korrigieren sowie eine Wirbelsäulen-Operation verhindern. Für eine effektive
Behandlung muss das Korsett möglichst viel getragen werden (üblicherweise
22 Stunden am Tag, also auch nachts).
OperationBei sehr störendem Rippenbuckel oder Lendenwulst, sehr ausgeprägter Skoliose oder bei einer sehr schnellen Zunahme der Verbiegung während des Wachstums muss
eventuell eine Operation ins Auge gefasst werden. Häufig müssen dann Teile der
Wirbelsäule stabilisiert werden, was zu einer gerade für junge Patienten unschönen
lebenslangen Einschränkung führt.
Deswegen sollten konservative Therapieempfehlungen im Vorfeld mit aller Konsequenz verfolgt werden!
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Michael RoggendorfFacharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Michael Roggendorf hat an der Humboldt-Universität in Berlin studiert. Nach seiner Approbation 1999 verbrachte er zunächst vier Monate als Assistenzarzt in Südafrika, ehe er an die unfallchirurgische Abteilung des Helios-Klinikum Berlin-Buch wechselte.
Es folgten Stationen in Curaçao und an der renommierten Oberlinklinik in Potsdam, wo er 2007 die Facharztanerkennung erwarb. Ebenfalls in Potsdam begann Michael Roggendorfs Spezialisierung auf Wirbelsäulenerkrankungen. 2008 wurde er Oberarzt der Abteilung für Wirbelsäulen- und Beckenchirurgie.
Von Potsdam wechselte er zur weiteren Spezialisierung an das Wirbelsäulen-zentrum am Stiglmaierplatz in München.
Michael Roggendorf ist Mitglied der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädischen Chirurgie (DGOOC). Der Vater einer Tochter genießt seine Freizeit am liebsten beim Tauchen oder Segeln.
Seit Januar 2013 unterstützt Michael Roggendorf unser Ärzteteam mit seinem Spezialwissen zur nicht-operativen und operativen Therapie von Wirbelsäulen-beschwerden.
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Stationärer Partner des MedCenters: Das Krankenhaus Kemnath Die MedCenter Ärzte sind im Krankenhaus Kemnath als Konsiliarärzte tätig. Das Haus ist seit vielen Jahren an die Bedürfnisse großer orthopädischer Eingriffe angepasst. Dort ist beispielsweise ein spezieller Reinraum-Operationssaal vorhanden.
Darüber hinaus verfügt man dort über einen „Zell-Saver“. Dieses Transfusions-system fängt das Blut, das ein Patient bei der Operation verliert, auf und wäscht es. Bei Bedarf kann das gereinigte Eigenblut dem Körper wieder zugeführt werden.
Das Kemnather OP-Team hat viel Erfahrung. Jeder Handgriff sitzt und die Mitarbeiter sind zu hundert Prozent aufeinander eingespielt. Auch während des Aufenthaltes auf der Station ist eine persönliche Betreuung durch das Pflegepersonal und die physiotherapeutische Abteilung garantiert.
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Orthopädie und Chirurgie im Herzen der Stadt
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Das MedCenter Bayreuth ist zertifiziert:
MedCenter Bayreuth Spinnereistraße 7, 95445 Bayreuth Telefon 0921 151 268 60
MedCenter Hof Kreuzsteinstraße 30, 95028 Hof Telefon 09281 84933
MedCenter Pegnitz Nürnberger Straße 20b, 91257 Pegnitz Telefon 09241 6226
www.medcenter.info [email protected]
Herausgeber: Chirurgisch-orthopädische Gemeinschaft, Bayreuth - Hof - Pegnitz (ÜBAG), Praxis Dr. Rohmer, Kirchehrenbach
V.i.S.d.P.: Dr. Wolfgang Gruber, Spinnereistraße 7, 95445 Bayreuth
QUALITÄTSMANAGEMENT
geprüft & zertifiziert