Date post: | 05-Apr-2015 |
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Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Gedanken zum Rahmen, in dem wir uns bewegen und den wir vielleicht aufsprengen sollten
Von Walther Schütz
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Solidarität im Weltreich des König Midas?
Texte, Grafiken: Walther Schütz, Andreas Exner. CopyLEFT.
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Gerechtigkeit?Solidarität?
Teilen?
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Stofflicher gesellschaftlicher Reichtum
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Globale Umwelt- und Sozialkrise aus Sicht der herrschenden Ökonomie
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
World-Overshoot-Day und Krise:
2008: 23. September
2009: 25. September
Stofflich gesehen ist das eingetreten, wofür ökologisch verantwortungsvolle Menschen eintreten müssen!
__________________
2009: 25. August
2010: 21. August
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Beispiel Lissabonziel
Zielgröße: 3 % Wachstum der Wirtschaft
im Schnitt
Beispiel Global Marshall Plan:
bis Mitte des Jahrhunderts Vervierfachung des BIP im Norden und 34-faches BIP im Süden
Beispiel Grüne:
Nur durch die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch kann es langfristig gelingen, die Trendwende zu schaffen (www.gruene.at/umwelt/klimaschutz, 29.1.07)
Beispiel Gewerkschaftsbewegung:
„Nein zu Sparmaßnahmen – Vorrang für Beschäftigung und Wachstum“ (EGB – Aufruf für Aktionstag am 29.9.2010)
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Spinnen die Römer? (Asterix)
Spinnen die in Brüssel? Spinnen die da oben?Wer oder was spinnt? Spinnen wir alle zusammen?
Was bedeutet eigentlich „spinnen“?
WARUM?
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Weltweit hungern 2008/09 erstmals mehr als
1 Milliarde (1.000.000.000) Menschen:
„Die allerjüngste Zunahme des Hungers ist nicht Folge
schlechter weltweiter Ernten, sondern sie ist verursacht durch
die Wirtschaftskrise, was zu gesunkenen Einkommen und
gestiegener Arbeitslosigkeit führt. Das hat den Zugang der
Armen zu den Nahrungsmitteln erschwert.“ FAO
„Die Finanzkrise macht sich auf dramatische Weise
bemerkbar." (Zeitschrift Der Spiegel)
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
… also doch: Einfach „teilen“?
Infineon hat Absatzproblem
... dem Standort Villach, der zu 80 Prozent Chips für die Automobil-Industrie produziert, fällt der derzeit schwächelnde Automarkt auf den Kopf. ... Die Produktion wurde gedrosselt. Aber noch ein zweites starkes Auslastungs-Problem hat das in München beheimatete Unternehmen und damit das Werk Villach: Aufgrund der kraftlosen Konjunktur bringen etliche Handyhersteller ihre `nächste Generation´ verspätet auf den Markt - wieder Wartezeit für die Chips. ...
Kleine Zeitung, 25. 1.05, S. 25
„Einfach“ teilen?
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Weltweit hungern 2008/09 erstmals mehr als
1 Milliarde (1.000.000.000) Menschen:
„Die allerjüngste Zunahme des Hungers ist nicht Folge
schlechter weltweiter Ernten, sondern sie ist verursacht durch
die Wirtschaftskrise, was zu gesunkenen Einkommen und
gestiegener Arbeitslosigkeit führt. Das hat den Zugang der
Armen zu den Nahrungsmitteln erschwert.“ FAO
„Die Finanzkrise macht sich auf dramatische Weise
bemerkbar." (Zeitschrift Der Spiegel)
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Wovon reden wir, wenn wir fordern, „Arbeit“ teilen?
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Tätigsein oder Arbeit?
• Tätigsein, etwas, das fein ist, wenn es erledigt ist.
• Bedürfnisse und Abhängigkeiten zu schaffen ist systemisch kontraproduktiv
• Größeres Arbeitspotenzial und Produktivität sind Hilfe
• Arbeit als Erwerbsarbeit. Ich muss „Arbeit haben“, damit ich Geld habe und damit was eintauschen kann.
• Zusätzliche Arbeitspotenzial ist Bedrohung - Konkurrenz
• Bedürfnisse schaffen, Arbeit darf nie ausgehen
• Produktivität als Bedrohung• Ich darf nur arbeiten, wenn ich Profit
erwirtschafte• Ich darf nur arbeiten, wenn mein Gegenüber
Kaufkraft hat
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Waren als Folge gesellschaftlicher Beziehungen / unseres Tuns:
des Äquivalenten-Tauschs
Geld Geld
Ware ArbeitskraftWare
Äquivalenten-Tausch: Ich bekomme nur, wenn ich etwas im gleichen Wert (gesellsch. Durchschnitt gleiche Arbeitszeit) gebe
Konkurrenz
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Waren als Folge gesellschaftlicher Beziehungen / unseres Tuns, des Äquivalenten-Tauschs - FOLGEN
Geld Geld
Ware Ware Arbeitskraft
Äquivalenten-Tausch:
Ich bekomme nur, wenn ich etwas im gleichen Wert (gesellsch. Durchschnitt gleiche Arbeitszeit) gebe
Konkurrenz
• Bedürfnisse schaffen• Nachfrage (Kaufkraft zählt)• Jede/r muss was anbieten
(Arbeitskraft)• Inhalt (Nutzen) tendenziell egal• Verkettung über Geld• Betriebswirtschaftliche Effizienz,
Wachstum• Wirtschaftseinheit als Kampfeinheit
auch nach Innen
MONADEN auf sich bezogene Wesenheiten
Nicht Empathie und Ausreden, langfristiger Austausch
Nicht Befehl
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Der Fluch des Midas: Geldwirtschaft & Wachstum
…immer mehr und schneller … immer weiter … immer neue Bereiche
WachstumszwangKonkurrenz
Wachstumsdrang„Mehr“ als Zweck
Investitionen Arbeitsplätze Steuereinnahmen / Handlungsfähigkeit Sozialstaat
Arbeitslosigkeit – brechende Geldketten – Steuerausfälle – Chaos …
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Solidarität im Weltreich des Midas
• Dekonstruktion „heiliger Kühe“ / radikale Kritik statt „motschgern“
• „Mama, der Kaiser ist ja nackt!“ Absurde Widersprüche ansprechen statt sich der herrschenden Vernunft beugen
• Eintreten für das, was man braucht (öffentlicher Sektor!)
• „Taktisches“ Verhältnis zur formalen Politik
• Aufpassen vor dem „Besser-machen-wollen“, wo sind tatsächlich Reformen, die über das Reich des Midas hinausweisen
• Räume, die von Kapitalverwertung halbwegs frei waren, frei erhalten
• Alte / neue Formen des Wirtschaftens und Lebens probieren (Solidarökonomie …)
Theori
e
Denke
nPolit
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Refo
rmA
ndere
Pra
xis
Wohlstand und Arbeit teilen - oder was?
Chancen
Grundeinkommen
• Neben emanzipatorischen Aspekten (Selbstbewusstsein – Recht, neue Freiheiten …)
• u.a. Gefahr des Abspeisens und weiterer Ausgrenzung mangels Produktionsmittel / Vergesellschaftung
Öffentlicher 3. Arbeitsbereich
• Kein Primat des Transfers in 1. Arbeitsmarkt
• Auf Dauer
• Öffentlich nützliche Bereiche oder „informeller“ Sektor (solidarische Ökonomie …)
KSÖ, Sozialforen, … Nikolaus Dimmel: „konditionales Grundeinkommen“