Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.20021
Wirtschaftliche Perspektiven im SursesGedanken zur mittel- bis langfristigen Entwicklung
Öffentliches Referat vom 12. Juli 2002 in Savognin
Peder Plaz, Betriebsökonom HWV
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.20022
Inhalt
1. Wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz und Graubünden
2. Wirtschaftliche Entwicklung Mittelbünden/Surses (90er Jahre)
3. Wirtschaftliche Potentiale der Region Mittelbünden/Surses
4. Herausforderungen für die künftige wirtschaftliche Entwicklung im Surses
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.20023
Teil 1
Wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz und Graubünden
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.20024
Globales Umfeld
Neue Technologien und die Liberalisierung ...
... vereinfachen Transport, Kommunikation, Produktion und ermöglichen einen zusätzlichen internationalen Handel
Der intensivere Wettbewerb...
... senkt die Konsumentenpreise und erhöht den Innovationsrythmus
... verlangt u.a. beste StandorteFlexible und kosten-günstige Produktion...
Standortwettbewerb
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.20025
Schweiz (1)
Das langfristige Wachstum in der SchweizRelative Entwicklung in Bezug auf das reale BIP
Schweiz
EU der 15
G710
0 =
Vol
umen
BIP
real
in 1
960
400
350
300
250
200
150
100
Quelle: OECD
Das langfristige Wachstum in der SchweizRelative Entwicklung in Bezug auf das reale BIP
Schweiz
EU der 15
G710
0 =
Vol
umen
BIP
real
in 1
960
400
350
300
250
200
150
100
Quelle: OECD
Das Bruttoinlandprodukt in der Schweiz ist in den letzten Jahren wesentlich langsamer gewachsen als in der EU bzw. in den G7-StaatenDer traditionelle Vorsprung der Schweiz beim BIP pro Kopf schrumpft (d. h. Schrumpfung des Wohlstandsvorsprungs) (seco, 2002)
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.20026
Schweiz (2)
Die Schweiz ist keine Insel!schwache Wachstumsdynamik der Schweizer Wirtschaft auf hohem Niveau; im Vergleich zur EU; schwindender Wohlstandsvorsprung90er Jahre im Zeichen von Stagnation und strukturellen AnpassungenKommerzielle Dienstleistungen (Finanzwirtschaft, IT usw.) sowie distributive Dienstleistungen (Telekom, Verkehr usw.) waren während den 90er Jahren hauptsächliche Wachstumstreiber auf nationaler EbeneZunehmende Auslandorientierung der Schweizer Wirtschaft (vgl. Direktinvestitionen)Durch Deregulierung und Liberalisierung hervorgerufene markante strukturelle Veränderungen, insbesondere der binnenorientierten Wirtschaft (vgl. Verluste der Banken im Inlandgeschäft)steigende Staatsquote; und zunehmender Druck auf die öffentlichen Haushalte durch steigende Ansprüche, Werterhaltung der Infrastrukturen usw.
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.20027
Schweiz/Graubünden (1)
Quelle: Bundesamt für StatistikGrafik: Wirtschaftsforum GraubündenWohnbevölkerung 1985-2000
100102104106108110112114116118
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
Ständige Wohnbevölkerung Graubünden
Ständige Wohnbevölkerung Schweiz
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.20028
Schweiz/Graubünden (2)
80
85
90
95
100
105
110
1989
1991
1993
1995
1997
1999
Index
(198
0=10
0)Graubünden Schweiz
Quelle: Bundesamt für StatistikGrafik: Wirtschaftsforum Graubünden
*) HotelbetriebeLogiernächte 1990-2000 *)
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.20029
Schweiz/Graubünden (3)
Quelle: Bundesamt für StatistikGrafik: Wirtschaftsforum GraubündenBauausgaben
100
110
120
130
140
150
160
170
180
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
Schweiz Graubünden
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200210
Schweiz/Graubünden (4)
Quelle: Bundesamt für StatistikGrafik: Wirtschaftsforum GraubündenBeschäftigtenentwicklung 1991-1998
-24%
-9%
-9%
-8%
-7%
6%
-9%
-40% -30% -20% -10% 0% 10% 20%
Baugewerbe
Distributive Dienstleistungen
Kommerzielle Dienstleistungen
Industrie, Energie
Persönliche Dienstleistungen
Soziale Dienstleistungen
Total
Schweiz Kanton Graubünden
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200211
Schweiz/Graubünden (5)
-3%
-2%
-1%
0%
1%
2%
3%
-10'000 -5'000 - 5'000 10'000 15'000 20'000 25'000 30'000
Entwicklung und Stand des BIP pro Einwohner
Abweichung des BIP zum Niveau der CH 1999 (in USD)(Niveau CH 1999 in USD 21'336)
GR
ZG
Quelle: BAK 2000
Abw
eich
ung
des
BIP
in P
roze
ntpu
nkte
zum
dur
ch-
schn
ittlic
hen
BIP
-Wac
hstu
m fü
r di
e C
H 1
995-
1999
SZ ZH
BSBL
TG SO/VD
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200212
Schweiz/Graubünden (6)
Graubünden ist ein Teil der Schweiz!
Grosse Anteile der Bündner Wirtschaft zählen zu den Branchen, in welchen die erforderlichen Strukturanpassungen noch nicht abgeschlossen sindWachstum stark abhängig vom mengenmässig bedeutendem Tourismus; Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit im Tourismus durch Innovation notwendigAufbau alternativer Wirtschaftsbereiche (zum Tourismus) schwierig zu realisieren; Standortvoraussetzungen in Graubünden für weitere potenzielle Wachstumsbranchen (z.B. Finanzwirtschaft) nur teilweise günstig (vgl. Arbeitsmarkt, fehlende Zentren)
PerspektivenAufgrund fehlender Impulse des mengenmässig bedeutenden Tourismus und Fehlen von alternativen, bedeutenden „Wirtschaftsmotoren“, ist weiterhin mit einer tendenziell stagnierenden Wirtschaft zu rechnenWeiterhin unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen RegionenErwartetes schwaches Wachstum (vgl. CH, EU) führt zu schwierigenfinanzwirtschaftlichen Perspektiven für die öffentliche Hand
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200213
Teil 2
Wirtschaftliche Entwicklung Mittelbünden/Surses
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200214
Beschäftigte (in Personen) Struktur
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Graubünden SR Albula SR Lenzerheide SR Surses
Soziale DL
Persönliche DL
Kommerzielle DL
Industrie, Energie
Handel
Distributive DL
Baugewerbe
Quelle: BFS (Betriebszählung 2. und 3. Sektor)
Struktur der Beschäftigten 1998 (in Personen)
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200215
Tourismus Entwicklung (1)
-
500'000
1'000'000
1'500'000
2'000'000
2'500'000
3'000'000
3'500'000
4'000'000
4'500'000O
bere
ngad
in
Dav
os
Lenz
erhe
ide-
Val
bella
Scuo
l-Unt
eren
gadi
n
Aro
sa
Alp
enar
ena
Dis
entis
-Sed
run
Klos
ters
Savo
gnin
-Sur
ses
Sam
naun
Obe
rsax
en
Berg
ün
Via
mal
a
Bre
il/B
rige
ls
-50%
-40%
-30%
-20%
-10%
0%
10%
20%
Durchschnitt derLogiernächte derTourismusjahre 91-93
Durchschnitt derLogiernächte derTourismusjahre 98-00
Veränderung in %
Logiernächte in der Hotellerie und Parahotellerie in ausgewählten Bündner Destinationen
Quelle: Amt für Wirtschaft und Tourismus, Kanton GraubündenDestination i.S. gemeinsam am Markt auftretende Gemeinden
Linke Skala
Rechte Skala
Vorbehalt: Aus Datenschutzgründen können die verfügbaren Werte je nach Destination von den effektiven Werten abweichen.
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200216
Beschäftigte (in Personen) Entwicklung (1)
Quelle: Bundesamt für StatistikGrafik: Wirtschaftsforum GraubündenBeschäftigtenentwicklung 1991-1998
-4%
-30%
-25%
-35%
-5%
-5%
-12%
-40% -30% -20% -10% 0% 10%
Baugewerbe
Industrie, Energie
Kommerzielle DL
Distributive DL
Soziale DL
Persönliche DL
Gesamttotal
Kanton GR Mittelbünden
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200217
Beschäftigte (in Personen) Entwicklung (3)
-40
-4
-1
-1
43
8
30
2
-37
11
12
-62
-29
10
-3
5
-134
-8
6
-17
-10
-16
-32
9
-138
-130
-9
-1
-2
-8
-7
-9
-47
5
-25
-38
-8
20
11
-250 -200 -150 -100 -50 0 50 100
Baugewerbe
Bergbau und Gwinnung von Steinen und Erden
Energie- und Wasserversorgung
Gastgewerbe
Gesundheits- und Sozialwesen
Handel, Reparatur Automobilen und Gebrauchsgütern
Immobilien, Informatik, F+E, DL Unternehmen
Kredit- und Versicherungsgewerbe
Öff_ Verw_, Landesverteidigung
sonstige öffentliche und persönlichen DL
Unterrichtswesen
Verarbeitendes Gewerbe, Industrie
Verkehr- und Nachrichtenübermittlung
SR Albula SR Lenzerheide
SR SursesBeschäftigtenentwicklung 1991 - 1998 (Beschäftigte in Personen)Quelle: BFS
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200218
Beschäftigte (in Personen) Entwicklung (2)
95
100
105
110
115
120
125
130
1985 1991 1995 1998
SR AlbulaSR LenzerheideSR SursesGraubündenKreis Thusis
Indexierte Entwicklung der Beschäftigtenzahl (in Personen)
Quelle: BFS (Beschäftigte im 2. und 3. Sektor, ohne Land- und Forstwirtschaft)
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200219
Beschäftigte (in Personen) Entwicklung (4)Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsklassen 1998 (Schweiz)
Produktivität* Wachstum MB im Verhältnis zur CH (91-98)
Energie- und Wasserversorgung 360'694 k.A.Kredit- und Versicherungsgewerbe 231'839 =Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 141'164 k.A.Unterrichtswesen 121'483 =Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung; Sozialversicherung 117'216 - -Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 105'065 - -Verkehr und Nachrichtenübermittlung 102'197 - -Immobilienwesen, Vermietung; Informatik, F+E, Erbringung von DL für Unternehmen 99'435 - -Gesundheits- und Sozialwesen 81'459 =Handel; Reparatur von Automobilen und Gebrauchsgütern 79'470 + +Baugewerbe 78'330 + +Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen DL 51'472 - -Gastgewerbe 43'080 =Landwirtschaft 42'843 k.A.
*Arbeitsproduktivität = (Umsatz - Vorleistungen)/Vollzeitäquivalente MB = Mittelbünden
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200220
Bevölkerung Entwicklung
100
102
104
106
108
110
112
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
Inde
x (1
991=
100)
Bevölkerungsentwicklung
Quelle: BFS
SR SursesGraubündenSR Lenzerheide
SR Albula
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200221
Pendlerbeziehungen 1990 Kantonsübersicht
Legende:Anzahl Pendler (1990):
1‘00050020050
übrige CH ZHSG
FL/ Ausland
Oesterreich
ItalienTI Italien
Quelle: Eidg. Volkszählung 1990
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200222
Pendlerbeziehungen 1990 Pendlersaldo (1)
11280
443
2-1
-1-3-4
-5-6
-8-8
-16
-200 -100 0 100 200 300 400
Savognin
Vaz / Obervaz
Tiefencastel
Filisur
Bergün / Bravuogn
Mutten
Marmorera
Rona
Mulegns
Bivio
Mon
Salouf
Sur
Stierva
Wegpendler aus der Gemeinde Zupendler in die Gemeinde Pendlersaldo
Pendlerbewegungen auf Gemeindeebene Region Mittelbünden 1990 (1)
Quelle: BFS
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200223
Pendlerbeziehungen 1990 Pendlersaldo (2)
-20
-29
-29
-32
-36
-41
-43
-50
-55
-62
-64
-74
-216
-500 -400 -300 -200 -100 0 100 200
Cunter
Alvaneu
Brienz (GR)
Surava
Parpan
Alvaschein
Riom-Parsonz
Wiesen (GR)
Tinizong
Churwalden
Schmitten (GR)
Lantsch / Lenz
Malix
Wegpendler aus der Gemeinde Zupendler in die Gemeinde Pendlersaldo
Pendlerbewegungen auf Gemeindeebene Region Mittelbünden 1990 (2)
Quelle: BFS
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200224
Pendlerbeziehungen 1990 „Wohngemeinden“
0%
25%
50%
75%
100%
Bivi
o
Savo
gnin
Vaz
/ O
berv
az
Filis
ur
Tief
enca
stel
Mul
egns
Alv
aneu
Mut
ten
Mon
Chu
rwal
den
Sur
Stie
rva
Lant
sch
/ Len
z
Salo
uf
Cun
ter
Wie
sen
(GR)
Brie
nz (G
R)
Parp
an
Riom
-Par
sonz
Rona
Sura
va
Mar
mor
era
Tini
zong
Alv
asch
ein
Schm
itten
(GR)
Mal
ix
Wegpendler in % der wohnhaften Erwerbstätigen 1990
Quelle: BFS, 1990
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200225
Anteil Wohnbevölkerung im Alter von 15 – 64 Jahren (dunkel =über-, hell = unterdurchschnittlich)
16%14%>64
65%69%15-64
19%17%0-14
Mittel-bünden
CHAlter in Jahre
Bevölkerung Altersklassen Stand 1996
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200226
Steuerkraft Kantonssteuerertrag pro Kopf
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
14000
Brie
nz/B
rinza
uls
Mar
mor
era
Mon
Lant
sch/
Lenz
Tini
zong
-Ron
a
Schm
itten
(GR)
Savo
gnin
Alv
aneu
Filis
ur
Stie
rva
Riom
-Par
sonz
Cun
ter
Parp
an
Gra
ubün
den
Mal
ix
Sur
Salo
uf
Vaz
/Obe
rvaz
Chu
rwal
den
Sura
va
Wie
sen
(GR)
Berg
ün/B
ravu
ogn
Alv
asch
ein
Bivi
o
Tief
enca
stel
Mul
egns
-80%
-60%
-40%
-20%
0%
20%
40%
60%
80%
Kantonssteuerertrag pro Kopf 94/95Kantonssteuerertrag pro Kopf 98/99Veränderung Steuerertrag mit Bereinigung der Bevölkerungsentwicklung (94/95 - 97/98)
Entwicklung Kantonssteuerertrag pro Kopf Quelle: Amt für Wirtschaft und Tourismus
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200227
Zusammenfassung
Quelle: Bundesamt für Statistik* Hotel- und Kurbetriebe Entwicklung 1991-1998/2000
Bevölkerung:
Beschäftigte:
Logiernächte:*
+469
-644
-101‘000
+5%
-12%
-17%
+6%
-8%
-8%
GR Mittelbünden
• Durchschnittliches Bevölkerungswachstum; überproportionaler Rückgang der Beschäftigtenzahl
• Grösste Verlierer: Grosshandel, Nachrichtenübermittlung, sowie Dienstleistungen für Unternehmen/Immobilien – kaum Einbussen im Baugewerbe
• Deutlicher Nachfragerückgang in der Hotellerie und in tourismusnahen Branchen (zusätzlich starker Rückgang im Bereich der Parahotellerie)
• Gesundheitswesen als Wachstumsbranche
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200228
-+Einkommen
--Wirtschaftsmotoren (LN)
--Beschäftigung
=+Bevölkerung
im Verhältnis zur CH
Reale Entwicklung
Schlussfolgerung I (Rückblick)
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200229
Teil 3
Wirtschaftliche Potentiale der Region Mittelbünden
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200230
Export als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung
Einwohner
Bauwirtschaft
Gewerbe
Produktion
Handel Infrastruktur
Sozialwesen(Schulen, Spitäler
usw.)
Zulieferer
Region
Ausgaben für Importe/Gewinntransfer
Einnahmen der „exportierenden“ Wirtschaft(Wirtschaftsmotoren)
Ausgaben für lokale Güter und Dienstleistungen
Intraregionaler Multiplikator
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200231
Export als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung
Bauwirtschaft
Gewerbe
Produktion
Handel Infrastruktur
Sozialwesen(Schulen, Spitäler
usw.)
Zulieferer
Region
Ausgaben für Importe/Gewinntransfer
Einnahmen der „exportierenden“ Wirtschaft(Wirtschaftsmotoren)
Ausgaben für lokale Güter und Dienstleistungen
Intraregionaler Multiplikator
Arbeitskräfte = Einwohner
Bsp. Tourismus in Mittelbünden 1991
( =20 Mio CHF)AP = Arbeitsplätze
= 541 AP
= 2193 AP
Motorwirkung:Steigerung von 2% der Logiernächte führt zu einer Steigerung von ca. 3 % des BIP.
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200232
Branchenanteile
-50.0%
-25.0%
0.0%
25.0%
50.0%
-50.0% -25.0% 0.0% 25.0% 50.0%Branchenwachstum 1991-98 CH
Bran
chen
wac
hstu
m 1
991-
98 M
ittel
bünd
en
Branchenportfolio Mittelbünden
Standortvorteil
Standortnachteil
Wachstum
Quelle: BFS (Betriebszählung 2. und 3. Sektor)
Bau-gewerbe
Soziale DL
Kommerzielle DLDistributive DL
Industrie,Energie
Persönliche DL
Handel
Schrumpfung
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200233
Schlussfolgerung II (Ausgangslage)
Verhaltene regionalwirtschaftliche Dynamik
Die wichtigste strategische Erfolgsposition wird auch in Zukunft der Tourismus bilden.Entwicklung im Baugewerbe hängt wesentlich von den Erfolgen im Tourismus und von der künftigen Nachfrage nach Zweitwohnungen ab.Wasserzinseinnahmen aus der Wasserkraft stellen heute für die Region einen relativ bedeutenden Einkommensfaktor dar. Entwicklungsaussichten sind wegen der anstehenden Strommarktöffnung unsicher.Den Entwicklungsmöglichkeiten in den übrigen Wirtschaftsbereichen mit Motorenwirkung sind enge Grenzen gesetzt:
Gesamtschweizerisch schlechtes Investitionsklima für Ansiedlung von Industriebetrieben; vergleichsweise ungünstige Standortbedingungen in der RegionKommerzielle Dienstleistungen bevorzugen Standorte in grösseren Zentren (Grosszentren, Mittelzentren)Anteil Landwirtschaft wird weiter sinken.
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200234
Teil 4
Herausforderungen für die wirtschaftliche Entwicklung
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200235
Strategische Stossrichtungen
Zu prüfende strategische Stossrichtungen für die zukünftige Entwicklung (Auswahl aktueller Themen):
Sicherstellen der Entwicklung des Tourismus
Ansiedlung von Standort unabhängigen Unternehmen
Positionierung der Gemeinden in der Region als attraktive Wohngemeinde für Pendler und Familien
Stärken einer innovativen Landwirtschaft
Sicherstellen der Wertschöpfung aus der Wasserkraft
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200236
Motor: Tourismus (1)
90
100
110
120
130
140
150
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000Einnahmen Incoming-Tourismus weltweitEinnahmen Incoming-Tourismus SchweizAusgaben Schweizer Touristen im AuslandAusgaben Schweizer Touristen im InlandQuelle: Bundesamt für Statistik
Index (1992 = 100)Entwicklung der Tourismusnachfrage
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200237
Motor: Tourismus (2)
80.0
100.0
120.0
140.0
160.0
180.0
200.0
Dez 82
Dez 83
Dez 84
Dez 85
Dez 86
Dez 87
Dez 88
Dez 89
Dez 90
Dez 91
Dez 92
Dez 93
Dez 94
Dez 95
Dez 96
Dez 97
Dez 98
Dez 99
Dez 00
Dez 01
Inde
xier
te P
reis
e (D
ezem
ber
1982
= 1
00)
Internationale Pauschalreisen aus der Schweiz (inkl. Transport mit Flugzeug, Bus usw.)Angebot in Restaurants und Hotels in der Schweiz
Preisentwicklung touristischer Angebote
Quelle: Landesindex der Konsumentenpreise / BFS1) Methodenwechsel bei der Erhebung - Erfassung von Mittelwerten ab 2000
1)
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200238
Stossrichtung: Tourismus
Sichern der nachhaltigen Tourismusentwicklung
Mögliche Initiativen der Gemeinde/Region
Ermöglichen des Strukturwandels (keine Behinderung), Unterstützen von Initiativen mit hohem wirtschaftlichen Potential (Skigebiete, Regionalparks, Positionierung, Vermarktung)
Mögliche Initiativen der Unternehmen
Positionieren innerhalb der vorherrschenden Trends und Kooperieren
Aber ungelöst...Arbeitsplätze im Tourismus bieten eine unterdurchschnittliche WertschöpfungSinkende Nachfrage im Alpentourismus Hohe Wettbewerbsintensität
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200239
Stossrichtung: Dienstleistungen
Ansiedlung von Standort unabhängigen Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche (Basis Internet und Telekommunikation)
Mögliche Initiativen der Gemeinde/RegionKommunikations-Infrastruktur ausbauen, Immobilien bzw. Industrieland zur Verfügung stellen, Firmen anwerben, Steuerbelastung tief halten für Arbeitnehmer und Unternehmen
Aber ungelöst...bisherige Initiativen sind meist fehlgeschlagenArbeitsplatzattraktivität oft ungenügend für ZuwanderungHohe Wettbewerbsintensität unter den Standorten (Zeitpunkt heute nicht geeignet)
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200240
Stossrichtung: Wohngemeinde/Pendler
Positionierung der Gemeinde als attraktive Wohngemeinde für Pendler und Familien
Mögliche Initiativen der Gemeinde/RegionSicherstellen der Lebensqualität, der Verkehrsinfrastruktur und einer attraktiven Besteuerung. Sichern der Dorfgemeinschaft und der Qualität der Grundversorgung (z.B. Medizin, Schulen). Anwerben von besonders interessanten Steuerzahlern.
Aber ungelöst...Distanz zu Zentren für Pendler (noch) zu gross????„Interessante Steuerzahler“ werden von vielen Gemeinden umworben
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200241
Stossrichtung: Landwirtschaft
Fördern einer Landwirtschaft, die durch spezialisierte ProdukteNischenmärkte beliefern kann.
Mögliche Initiativen der Gemeinde/RegionUnterstützen von Anstrengungen zur Kommerzialisierung von lokalen Spezialitäten
Aber ungelöst...Staatliche Hilfe nimmt abWettbewerb in der Landwirtschaft nimmt zuSpezialitätenverkauf in grossen Mengen ist schwer zu realisieren
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200242
Herausforderungen für die Unternehmen
Fit werden!
Fit werden, für erforderliche Innovation und Investitionen durchSicherstellen der Eigenkapitalbasis und der notwendigen Ertragskraft:
Ungünstige Marktbedingungen bei der Unternehmensplanung berücksichtigen; vorausschauende, professionelle UnternehmensplanungAnpassung der Produktionskapazitäten an ungünstige Wirtschaftsentwicklung in der RegionKonsequente Ausschöpfung des Optimierungspotentials (z.B. Konzentration auf Kernfähigkeiten, Erreichen von Grössen- und Verbundvorteilen durch Zusammenschlüsse)Ständige Innovation; insbesondere im Tourismus (Produkte, Verfahren, Produktion usw.) Sicherung des Know-hows durch Aus- und WeiterbildungAufspüren und konsequente (Positionierung) Besetzung vonerfolgversprechenden Marktnischen.
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200243
Herausforderung für die öffentliche Hand
Vorausschauende Gemeindeführung und Anpassung
Erwartetes moderates Wachstum und beeinflussbare Entwicklungen beschränkt, deshalb können die Gemeinden/Region Rahmenbedingungen schaffen, die eine Entwicklung nicht behindern.
Qualität der Grundversorgung (Schulen, Medizin, Gewerbe) = Gemeindestrukturen optimierenGesunde Finanzen und professionelle Staatsführung = Gemeindestrukturen optimierenPotenzialreiche Privatinitiativen unterstützenKommerzialisierung der vorhandenen Potentiale vorantreibenVerkehrsanbindung und Kommunikationsnetze (eher Kanton)
Wirtschaftliche Perspektiven im Surses – 12.07.200244
Konkrete Ansatzpunkte für die öffentliche Hand
Bearbeiten folgender Fragen:Wie viele und welche Einwohner wird das Surses in 10 Jahrenaufweisen?Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Wirtschaft (Unternehmen, Immobilien usw.) und Verwaltung (Infrastrukturen, Dienstleistungen)?Welche Massnahmen können heute bereits getroffen werden, um negative Konsequenzen zu verhindern?Welche Massnahmen dienen dazu die erkannten Chancen zuwahren?
Mögliches Vorgehen:Erfahrungsaustausch mit Gemeinden in anderen Regionen (international)Businesspläne auf Ebene Region erarbeiten