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WELTEN DER PHILOSOPHIE - Bücher versandkostenfrei€¦ · WELTEN DER PHILOSOPHIE A ... allgemeinen...

Date post: 17-Sep-2018
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WELTEN DER PHILOSOPHIE A
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WELTEN DER PHILOSOPHIE A

© Verlag Karl Alber in der Verlag Herder GmbH, Freiburg / München 2014

Das klassische chinesische Philosophieverständnis wird immer wiederals ein lebenspraktisches beschrieben. Statt die Grundstrukturen unddie ersten Ursachen des Wirklichen theoretisch zu erkunden, sei es derantiken chinesischen Philosophie vor allem darum zu tun, den Men-schen auf Wege hin zu einer reibungslosen Einfügung in den Lauf derDinge aufmerksam zu machen. Die vorliegende Arbeit überprüft diesesVorverständnis und diskutiert, inwieweit die einschlägigen Texte, u. a.von Konfuzius, Mozi und Laozi, dem ihnen zugeschriebenen lebens-praktischen Anspruch gerecht werden.

Der Autor:

Philippe Brunozzi hat Sinologie und Philosophie an den UniversitätenTrier und Wuhan (VR China) studiert. Seit 2009 ist er wissenschaft-licher Mitarbeiter am Lehrstuhl für praktische Philosophie der Univer-sität Kassel.

© Verlag Karl Alber in der Verlag Herder GmbH, Freiburg / München 2014

Philippe Brunozzi

Himmel – Erde – Mensch

© Verlag Karl Alber in der Verlag Herder GmbH, Freiburg / München 2014

Weltender

Philosophie8

Wissenschaftlicher Beirat:Claudia Bickmann, Rolf Elberfeld, Geert Hendrich,Heinz Kimmerle, Kai Kresse, Ram Adhar Mall,Hans-Georg Moeller, Ryôsuke Ohashi, HeinerRoetz, Ulrich Rudolph, Hans Rainer Sepp, GeorgStenger, Franz Martin Wimmer, Günter Wohlfahrt,Ichirô Yamaguchi

© Verlag Karl Alber in der Verlag Herder GmbH, Freiburg / München 2014

Philippe Brunozzi

Himmel –Erde –MenschDas Verhältnis des Menschenzur Wirklichkeit in der antikenchinesischen Philosophie

Verlag Karl Alber Freiburg/München

© Verlag Karl Alber in der Verlag Herder GmbH, Freiburg / München 2014

Originalausgabe

© VERLAG KARL ALBERin der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2011Alle Rechte vorbehaltenwww.verlag-alber.de

Satz: SatzWeise, FöhrenDruck und Bindung: AZ Druck und Datentechnik, Kempten

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier (säurefrei)Printed on acid-free paperPrinted in Germany

ISBN 978-3-495-48489-0 (Print)

ISBN 978-3-495-86028-1 (E-Book)

© Verlag Karl Alber in der Verlag Herder GmbH, Freiburg / München 2014

Inhalt

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Teil I Ein problematisches Grundverständnisund die Frage nach dem Vollzug desmenschlichen Wirklichkeitsverhältnisses . . . . . 17

1. Ein problematisches Grundverständnis des antikenchinesischen Denkens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

1.1. Eine Kontrastfolie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1.2. Der lebenspraktische Anspruch des antiken chinesischen

Denkens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

2. Das uneingelöste Sinnversprechen des Grundverständnisses 263. Die Prüfung des Grundverständnisses und die Frage nach

dem Vollzug und Geschehen des menschlichen Wirklich-keitsverhältnisses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

4. Der Zugang zum Vollzug und Geschehen des menschlichenWirklichkeitsverhältnisses . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

4.1. Die Textauswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 4.2. Die methodischen Ansätze . . . . . . . . . . . . . . 38

5. Allgemeine Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

Teil II Die Überprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

A. Das Lunyu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

1. Einleitende Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

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Inhalt

2. Der Himmel und das Wirklichkeitsverständnis im Lunyu . 53

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2.1. Der Himmel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

2.2. Das Wirklichkeitsverständnis . . . . . . . . . . . . . 59

3. Eine erste Bestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

3.1. Das Wirklichkeitsverhältnis als Ausformungsgeschehen 60 3.2. Konfuzius als Lehrer . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

4. Leibhaftige Teilnahme und konkreatives Hervorgehen . . . 69

4.1. Zeng Xi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 4.2. Das Problem der li . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 4.3. Die Äußerlichkeit der li . . . . . . . . . . . . . . . . 80 4.4. Die li und das Wirklichkeitsverhältnis . . . . . . . . 86

5. Anrühren und Antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . 926. Tastendes Einspüren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1007. Der unverzerrte Selbstvollzug . . . . . . . . . . . . . . . 1038. Verfeinerung und Verwebung . . . . . . . . . . . . . . . 110

B. Das Mozi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

1. Einleitende Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 1192. Der Himmel und das mohistische Wirklichkeitsverständnis . 123

2.1. Der Himmel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

2.2. Das Wirklichkeitsverständnis . . . . . . . . . . . . . 131

3. Das Wirklichkeitsverhältnis als Wirksammachen unter-stützender Bezogenheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

4. Die Orientierungen und das mediale Wirksammachentragender Beziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137

5. Die Hervorbringung wirksamer Wirklichkeitsverhältnisse . 1426. Die umprägende Einwebung von Orientierungen . . . . . 145

6.1. Das Beispiel der Handwerkszeuge . . . . . . . . . . . 145

6.2. Die Anweisungen und die Vorbilder . . . . . . . . . 148

7. Die umprägende Einwebung als Veranlassen . . . . . . . 1558. Einschätzen und Unterscheiden . . . . . . . . . . . . . . 1589. Die Ausweitung der Sensibilität . . . . . . . . . . . . . . 162

C. Das Daodejing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167

1. Einleitende Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 1672. Das Verständnis von Wirklichkeit im Daodejing . . . . . . 169

2.1. Die bewegte Wirklichkeit . . . . . . . . . . . . . . . 169

2.2. Die Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172

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Inhalt

3. Das Wirklichkeitsverhältnis als Selbstfortführung . . . . . 1854. Leibhaftige Spontaneität und situative Findung . . . . . . 1895. Selbstlose Rezeptivität und Selbstbehauptung . . . . . . . 1936. Feste und unterstützende Bindung . . . . . . . . . . . . . 1997. Wiedereinfindung durch Auflösung und An-Sich-Halten . 2048. Rückkehr und Abbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209

Teil III Die Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215

1. Bestätigung des Grundverständnisses? . . . . . . . . . . . 2172. Schlussfolgerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227

Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

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Danksagung

Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 2009 vom Fach-bereich II der Universität Trier als Dissertation angenommen. Für dieBereitstellung des institutionellen Rahmens sowie die Unterstützungbei der Durchführung der Arbeit sei Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl, PD Dr.Dennis Schilling, den Mitarbeitern des Forschungsreferats der Univer-sität Trier sowie Christine Wolf-Dienhart vom Dekanat des Fach-bereichs II gedankt.

Ohne die Einladung von Prof. Dr. Guo Qiyong an die UniversitätWuhan und dessen Ermutigungen, den eingeschlagenen Weg fort-zusetzen, wäre diese Arbeit allerdings kaum fertig gestellt worden.Ihm und dem Wuhaner Kreis gilt von daher mein besonderer Dank.Nicht weniger entscheidend haben Prof. Dr. Rolf Elberfeld, Dr. HenrikJäger und Prof. Dr. Mathias Obert mit ihren wertvollen Anregungenund stets freundlichen Kritiken den Verlauf dieser Arbeit unterstütztund mitgestaltet. Für diese angenehme Begleitung in nicht immer ein-fachen Zeiten möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dankaussprechen. Die Verantwortung für die Unzulänglichkeiten und dieFehler der Arbeit liegen gleichwohl weiterhin alleine bei mir selbst.

Besondere Erwähnung verdienen zudem Dr. Bao Xiangfei, Dr. LiuHuiru, von dem ich in den langjährigen persönlichen Gesprächen vielgelernt habe, sowie Kathrin, deren Hilfe sich nicht in ein paar Wortefassen lässt – von ihr habe ich aber die großzügigste und umfassendsteUnterstützung erfahren. Ferner haben Prof. Dr. Bernd Dörflinger, Mi-chael Carroll und Dr. Gilbert Metzger durch ihre Hilfestellung in unter-schiedlichen Phasen der Arbeit zu deren Abschluss beigetragen.

Dem Verlag Karl Alber sowie den Herausgebern danke ich für dieAufnahme der Arbeit in diese Reihe. Bei der Publikation waren LukasTrabert und Eva Lang stets tatkräftige und ansprechbare Begleiter. Fürdiese vorzüglichen Rahmenbedingungen bin ich sehr dankbar.

Besondere Worte des Dankes gebühren schließlich meinen Eltern,

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Danksagung

die mir aus der Ferne auch für diesen Lebensabschnitt ein tragenderHintergrund gewesen sind.

Kassel, Juni 2011

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Vorwort

Wollen wir uns das antike chinesische Denken der Vor-Han-Zeit, wie essich bis zum 2. Jh. v.Chr. herausgebildet hat, näher erschließen, so las-sen wir uns gewöhnlich von einem bereits vorhandenen, explizitenGrundverständnis dieser geistesgeschichtlichen Epoche leiten. Ein sol-ches Grundverständnis gibt uns vor allem eine erste Orientierung andie Hand. Ohne die unterschiedlichen Denkrichtungen im Vorausschon restlos auf den Punkt zu bringen, lenkt es als allgemeiner heuris-tischer Interpretationsrahmen unseren auslegenden Blick in eine be-stimmte Richtung. Es skizziert den großen Rahmen, innerhalb dessensich dieses Denken bewegte, und zeigt damit den Sinnhorizont an, denweitergehende, genauere Auslegungen im Blick zu behalten haben.1

Als ein orientierender Vorgriff, der die Grundausrichtung und dieallgemeinen Grundzüge des antiken chinesischen Denkens herausstellt,fungiert ein jedes Grundverständnis freilich immer nur als ein mög-licher Interpretationsrahmen. Als solches bildet es bloß eine Perspektiveunter anderen, die bei der Auslegung der einschlägigen Texte einge-nommen werden kann. In diesem Sinne entfaltet jedes Grundverständ-nis seine je eigene Erschließungskraft und eröffnet dementsprechendeinen jeweils besonderen Zugang zu diesem Denken. Dabei wird indes-sen kein Grundverständnis absolute Gültigkeit beanspruchen können.Im Gegenteil. Als perspektivischer, nur möglicher Blickwinkel wird einjedes Grundverständnis stets problematisch bleiben. Nie kann es sich alserster holzschnittartiger Bestimmungsversuch seiner eigenen Gültig-keit und Tragweite endgültig sicher sein; diese stehen vielmehr jeder-zeit auf dem Spiel.2 Stets droht nämlich die Gefahr, dass es seinen Ge-genstand nur am Rande auf nebensächliche Aspekte hin in den Blick

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1 Vgl. hierzu Stephan Schmidt: Die Herausforderung des Fremden. Interkulturelle Her-meneutik und konfuzianisches Denken, S. 229 ff.2 Vgl. ebd., S. 231f.

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Vorwort

nimmt. Die Gültigkeit und Erschließungskraft eines Grundverständnis-ses können sogar bei fortschreitender Auslegungsarbeit gänzlich insWanken geraten. Dies ist dann der Fall, wenn die konkreten Textaus-legungen das sie leitende Grundverständnis nicht bestätigen, wenn die-ses also einen Sinn antizipiert und verspricht, der sich in der eingehen-den Interpretationsarbeit nicht einholen lässt und damit die Texte inihrem Sinnpotenzial überfordert.

Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie wird ein solches leitendesGrundverständnis des vor-han-zeitlichen Denkens stehen. Auch wennes sich dabei um ein besonders wirkmächtiges, da weit anerkanntesGrundverständnis handelt, das für einen Großteil der sinologischen Be-schäftigung mit dem antiken chinesischen Denken maßgebend war undes auch weiterhin ist, so kommt gleichwohl bei näherem Hinsehen derVerdacht, dass es in seiner Gültigkeit und Erschließungskraft fraglicherist, als es zunächst vermuten lässt. Auf dieses Grundverständnis scheintder eben geschilderte Extremfall zuzutreffen: Es scheint als heuristi-scher Interpretationsrahmen die Texte in ihrem Sinnpotenzial zu über-fordern, ihnen also einen Sinn abzuverlangen, den sie nicht einlösenkönnen. Durch die sich so abzeichnende Diskrepanz zwischen dem pro-jizierten allgemeinen Grundverständnis einerseits und dem in der kon-kreten Textauslegung geschöpften Sinn andererseits droht die Gültig-keit und Erschließungskraft dieses Vorverständnisses untergraben zuwerden. Da die Anfechtung dieses Grundverständnisses angesichts des-sen Wirkmächtigkeit eine nicht unerhebliche Revidierung unseres Ver-ständnisses des antiken chinesischen Denkens zur Folge hätte, wird imFolgenden beabsichtigt, dieser interpretatorischen Spannung auf denGrund zu gehen. Noch ist nämlich nicht sicher, ob es sich hierbei ledig-lich um eine vorübergehende Erschütterung handelt, die sich durchgezielte Textarbeit schnell beruhigen lässt, oder ob sich mit der Diskre-panz zwischen dem Grundverständnis und den bisherigen Auslegungentatsächlich ein Abgrund auftut, durch den dieses Grundverständnis alsmögliche Blickrichtung auf das Denken der chinesischen Antike gegen-standslos wird. Kurz, die vorliegende Studie legt die Erschließungskraftdieses Vorverständnisses auf dieWaagschale. Sie will sich vergewissern,ob es dem chinesischen Denken und den entsprechenden Texten tat-sächlich einen Sinn abverlangt, der als solcher nicht einzulösen ist.

Der Gang der folgenden Untersuchung gliedert sich somit in dreiTeile. In einem ersten Teil wird zunächst das hier problematisierteGrundverständnis des vor-han-zeitlichen Denkens vorgestellt und in

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Vorwort

seiner problematischen, die Texte überfordernde Hinsicht thematisiert.Nach kurzen methodischen Ausführungen wird sodann im zweiten Teilzu prüfen sein, ob dieses Grundverständnis die Texte tatsächlich über-beansprucht, d.h., ob sich die Lücke zwischen dem Grundverständnisund dem Sinnpotenzial der Texte in der Tat nicht schließen lässt. Eswird versucht, die Sinnvorgabe des Grundverständnisses in der proble-matischen Hinsicht durch gezielte Textarbeit einzuholen und zu be-stätigen. Damit bildet dieser Teil das Herzstück der Studie. Im letztenTeil wird die so durchgeführte Überprüfung abschließend auszuwertensein. Denn noch ist offen geblieben, ob sich das Grundverständnis anden Texten bestätigen ließ oder ob es tatsächlich als Zugang zum chine-sischen Denken problematisch bleiben muss.

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