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Wege der Liebe - staatstheater.karlsruhe.de€¦ · Musik von Gabriel Faurè (1845–1924) Text von...

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WEGE DER LIEBE 4.
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Page 1: Wege der Liebe - staatstheater.karlsruhe.de€¦ · Musik von Gabriel Faurè (1845–1924) Text von Armand Silvestre (1837–1901) ... Beflügelt meine Fantasie nicht so sehr Wie

Wege der Liebe

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Gabriel Fauré Notre amour Emily HindrichsReynaldo Hahn À Chloris Eleazar RodriguezGabriel Fauré Après un rêve Christina BockMaurice Ravel Chanson romanesque Gabriel Urrutia BenetGabriel Fauré Fleur jetée Christina BockGabriel Fauré rencontre Eleazar RodriguezClaude Debussy Prélude aus Suite bergamasque Jan Roelof WolthuisGabriel Fauré en sourdine Gabriel Urrutia Benet Claude Debussy Clair de lune Eleazar RodriguezGabriel Fauré Puisque l’aube grandit Gabriel Urrutia BenetGabriel Fauré Les berceaux Christina Bock

4. LiederAbeNd – Wege der LiebeEin szenischer Liederabend mit französischen WerkenMit deutschen Übertiteln

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21.6.14 19.30 KLeiNeS HAUSDauer 70 min., keine Pause

Gabriel Fauré Toujours Eleazar RodriguezGabriel Fauré Adieu Gabriel Urrutia BenetClaude Debussy rêverie Jan Roelof WolthuisHenri Duparc L’invitation au voyage Eleazar RodriguezFrancis Poulenc Nous avons fait la nuit Gabriel Urrutia BenetFrancis Poulenc Les chemins de l’amour Emily HindrichsClaude Debussy Colloque sentimental Christina BockFrancis Poulenc Sanglots Emily HindrichsMaurice Ravel Chanson à boire Gabriel Urrutia BenetFrancis Poulenc Fleurs Emily Hindrichs

emily Hindrichs Sopran Christina bock Mezzosopran eleazar rodriguez Tenor gabriel Urrutia benet Bariton Jan roelof Wolthuis Klavier

KONZePT & regie Pascal Paul-Harang

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Das französische Lied – oder die mélodie française – entsteht und entwickelt sich deutlich später als das deutsche Kunstlied. Gewöhnlich gilt der Liederzyklus Les nuits d’été von Berlioz (1844) als sein erster Ver-treter. Aber die eigentliche goldene Ära lässt sich zwischen den beiden Kriegen von 1870–1871 und 1914–1918 verorten. Und das hat seine Bedeutung: Nach der Niederlage gegen die Deutschen im Jahr 1871 sowie dem Verlust des Elsass’ und eines Teiles von Lothringen erfasst ganz Frankreich eine tiefe Depression. Von da an entwickelt sich ein Ressentiment, in deren Folge sich Autoren, Wissenschaftler und Künstler sich von allem Deutschen ab-grenzen, auch in der Musik. Man bekennt gern seinen Antiwagnerismus und seine Abneigung gegen eine Musik, die „nach Sauerkraut stinkt“.

Das französische Kunstlied ist auf einen anderen Zungenschlag bedacht. Es pflegt einen weniger pathetischen, weniger romantischen Ton als sein deutsches Pen-dant, gibt sich gerne elegant, verspielt, leichtblütig, meditativ. Die Komponisten suchen sich ihre literarischen Vorlagen insbesondere in der Liebeslyrik. Liebe ist Programm. Nicht die große, übermenschli-che, metaphysische Liebe, sondern die re-alen, alltäglichen Liebesgefühle. Vielleicht liegt hier eine der Wurzeln des französi-schen Films. Paradoxerweise – das wäre noch ein Gegensatz zum deutschen Lied – ist die Sprache, unabhängig von der lite-rarischen Qualität der vertonten Gedichte, fast immer gesucht, edel, ja aristokratisch. Die Liebe scheint erst in der bürgerlichen Häuslichkeit aufblühen zu können, wie eine rare Orchidee in der künstlichen Atmos-phäre eines luxuriösen Treibhauses.

Wegeder Liebe –

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So entsteht eine interpretative Tradition, um dem vermeintlich distinguierten Stil gerecht zu werden. Nicht wenige franzö-sische Interpreten – sogenannte „spécia-listes“ – singen ausschließlich Lieder (im Tonstudio und/oder auf der Bühne) und schreiben ganze Bücher, in denen sie er-klären und festlegen, wie Lieder von Fauré oder Poulenc gesungen werden sollen. Dieser Kodex wird selbst an deutschen Musikhochschulen unterrichtet.

Die etablierte Tradition der „Spezialisten“ hat meiner Ansicht nach den Ruf des fran-zösischen Kunstliedes weniger befördert als beschädigt. Die mélodie française gilt als raffiniertes Genre, goutiert von eini-gen wenigen happy few. Man hält sie für sentimental, verträumt, impressionistisch, vornehm – kurz: langweilig.

Meine langjährige Arbeit als Sprachcoach mit nichtfranzösischen Sängern hat mich eines gelehrt: Diese Lieder setzen keine besondere sprachliche Kompetenz voraus. Gerade nichtfranzösische Sänger können, unvoreingenommen, wie sie sind, dieses

Repertoire mit einer Natürlichkeit und einer Expressivität singen, die manchen muttersprachlichen Sängern sehr oft fehlen. Und siehe da: Die Genialität dieser Musik, ihre ursprüngliche Schönheit wird plötzlich offenbar, frei von Manierismen und falscher Inbrunst.

Unser szenischer Liederabend hat nichts anderes vor, als Sie, liebes Publikum, zu überzeugen, dass französische Lieder eine große expressive Kraft besitzen und von einer berückenden melodischen Inspira-tion zeugen.

Zwei Frauen, zwei Männer. Mal jung und heißblütig, verlangen sie dem Leben alles ab; mal gereift und abgeklärt, glauben sie, über den Dingen zu stehen. Aus unter-schiedlichen Perspektiven nähern sie sich einem außergewöhnlichen Zustand: der Liebe. Deren Verlockungen widerstehen sie tapfer oder erliegen ihr ganz und gar – genussvoll oder verzweifelt. Ihr Gesang überhöht Schmerz und Schmach. So wird die eigene Ohnmacht ertragen.

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Notre amourMusik von Gabriel Faurè (1845–1924)Text von Armand Silvestre (1837–1901)

Notre amour est chose légèreComme les parfums que le ventPrend aux cimes de la fougèrePour qu’on les respire en rêvant.– Notre amour est chose légère !

Notre amour est chose charmante,Comme les chansons du matinOù nul regret ne se lamente,Où vibre un espoir incertain.– Notre amour est chose charmante !

Notre amour est chose sacréeComme les mystères des boisOù tressaille une âme ignorée,Où les silences ont des voix.– Notre amour est chose sacrée !

Notre amour est chose infinie,Comme les chemins des couchantsOù la mer, aux cieux réunie,S’endort sous les soleils penchants.

Notre amour est chose éternelleComme tout ce qu’un dieu vainqueurA touché du feu de son aile,Comme tout ce qui vient du cœur,– Notre amour est chose éternelle !

Unsere Liebe

Unsere Liebe ist ein leichtes Ding,So wie der Duft, den der WindVon den Wipfeln der Farne trägt,Damit man sie träumend erschnuppert.– Unsere Liebe ist ein leichtes Ding!

Unsere Liebe ist ein charmantes Ding,So wie die Lieder an einem Morgen,An dem kein Bereuen klagt,An dem eine ungewisse Hoffnung bebt.– Unsere Liebe ist ein charmantes Ding!

Unsere Liebe ist ein heiliges Ding,So wie die Geheimnisse des Waldes,In dem eine unbekannte Seele bebt,In dem das Schweigen eine Stimme hat.– Unsere Liebe ist ein heiliges Ding!

Unsere Liebe ist ein unendliches Ding,So wie die Wege zum Abendrot,Wo das Meer, mit dem Himmel vereint,Unter geneigten Sonnen einschläft.

Unsere Liebe ist ein ewiges Ding,So wie alles, was ein siegreicher GottMit seinem Feuerflügel berührt hat,So wie alles, das vom Herzen kommt,– Unsere Liebe ist ein ewiges Ding!

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À ChlorisMusik von Reynaldo Hahn (1874–1947)Text von Théophile de Viau (1590–1626)

S’il est vrai, Chloris, que tu m’aimes

(Mais j’entends, que tu m’aimes bien),Je ne crois point que les rois mêmesAient un bonheur pareil au mien.Que la mort serait importuneDe venir changer ma fortuneA la félicité des cieux !Tout ce qu’on dit de l’ambroisieNe touche point ma fantaisieAu prix des grâces de tes yeux.

Après un rêveMusik von Gabriel Fauré (1845–1924)Text von Romain Bussine (1830–1899)

Dans un sommeil que charmait ton image

Je rêvais le bonheur, ardent mirage,

Tes yeux étaient plus doux, ta voix pure et [sonore,Tu rayonnais comme un ciel éclairé par [l’aurore ;

Tu m’appelais et je quittais la terrePour m’enfuir avec toi vers la lumière,Les cieux pour nous entrouvraient leurs [nues,Splendeurs inconnues, lueurs divines [entrevues,

Hélas ! Hélas ! triste réveil des songes

Je t’appelle, ô nuit, rends moi tes [mensonges,Reviens, reviens radieuse,Reviens ô nuit mystérieuse !

An Chloris

Wenn es wahr ist, Chloris, dass du mich [liebst,(Ich meine, dass du mich richtig liebst),Dann, glaube ich, sind selbst die KönigeNicht so glücklich wie ich.Wie ungünstig wäre der Tod,Würde er mein GlückMit der himmlischen Seligkeit tauschen!Nichts, was man von Ambrosia erzählt,Beflügelt meine Fantasie nicht so sehrWie der Zauber deiner Blicke.

Nach einem Traum

In einem Schlummer, den dein Bild [verzauberte,Träumte ich vom Glück, sehnliches [Traumbild:Deine Blicke waren sanfter, deine Stimme [rein und klar,Du strahltest wie der Himmel im [Morgenlicht;

Du riefst mich und ich verließ diese Erde,Um mit dir zum Licht zu enteilen;Der Himmel öffnete für uns sein Gewölk –

Nie geschauter Glanz, flüchtiger göttlicher [Schein war zu ahnen.

Doch leider! Ach! Traurig vom Traum [erwachtRufe ich zu dir, o Nacht, gib mir deine [Lügen zurück,Kehre wieder, kehre zurück, strahlende,Kehre wieder, o geheimnisvolle Nacht!

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Chanson romanesqueMusik von Maurice Ravel (1875–1937)Text von Paul Morand (1888–1976)

Si vous me disiez que la terreÀ tant tourner vous offensa,Je lui dépêcherais Pança :Vous la verriez fixe et se taire.

Si vous me disiez que l’ennuiVous vient du ciel trop fleuri d’astres,

Déchirant les divins cadastres,

Je faucherais d’un coup la nuit.

Si vous me disiez que l’espaceAinsi vidé ne vous plaît point,Chevalier dieu, la lance au poing.

J’étoilerais le vent qui passe.

Mais si vous disiez que mon sangEst plus à moi qu’à vous, ma Dame,Je blêmirais dessous le blâmeEt je mourrais, vous bénissant.

Ô Dulcinée.

Fleur jetéeMusik von Gabriel Fauré (1845–1924)Text von Armand Silvestre (1837–1901)

Emporte ma folie Au gré du vent,Fleur en chantant cueillieEt jetée en rêvant– Emporte ma folie Au gré du vent :

romanze

Wenn du mir sagtest, dass dich die ErdeDurch vieles Drehen beleidigt habe,So würde ich Pança schicken:Dann könntest du sehen, wie sie stehen- [bleibt und schweigt!

Wenn du mir sagtest, es ärgere dich,Dass zu viele Sterne den Himmel [schmückenUnd damit den göttlichen Kataster [zerreißen,So würde ich die Nacht niedermähen!

Wenn du mir sagtest, dass der Raum,Den ich leerte, dir nicht gefällt,Ritter Gott, so würde ich mit der Lanze in [der HandDen vorüberwehenden Wind bestirnen!

Doch wenn du mir sagtest, dass mein BlutMir mehr als dir gehört, du meine Dame,So würde ich durch den Tadel erblassenUnd, indem ich dich segne, sterben.

O Dulcinea!

Fortgeworfene blume

Trage meine Torheit davon Nach der Laune des Windes,Blume, die ich singend pflückte,Und träumend fortwarf– Trage meine Torheit davon Nach der Laune des Windes!

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Comme la fleur fauchée Périt l’amour :La main qui t’a touchéeFuit ma main sans retour.– Comme la fleur fauchée Périt l’amour.

Que le vent qui te sèche Ô pauvre fleur,Tout à l’heure si fraîcheEt demain sans couleur,– Que le vent qui te sèche, Sèche mon cœur !

rencontreMusik von Gabriel Fauré (1845–1924)Text von Charles Jean Grandmougin (1850–1930)

J’étais triste et pensif quand je t’ai [rencontrée.Je sens moins aujourd’hui mon obstiné [tourment ;Ô dis-moi, serais-tu la femme inespérée,Et le rêve idéal poursuivi vainement ?Ô, passante aux doux yeux, serais-tu donc [l’amieQui rendrait le bonheur au poète isolé,

Et vas-tu rayonner sur mon âme affermie,

Comme le ciel natal sur un cœur d’exilé ?

Ta tristesse sauvage, à la mienne pareille,

Aime à voir le soleil décliner sur la mer !

Devant l’immensité ton extase s’éveille,Et le charme des soirs à ta belle âme est [cher ;Une mystérieuse et douce sympathie

Wie eine ausgerissene Blume Vergeht die Liebe:Die Hand, die dich berührteMeidet meine Hand für immer.– Wie eine ausgerissene Blume Vergeht die Liebe.

Möge der Wind, der dich verdorren lässt, Oh, arme Blume,Eben noch so frisch,Und morgen schon verblasst,– Möge der Wind, der dich verdorren lässt, Mein Herz verdorren lassen!

begegnung

Traurig und nachdenklich war ich, als ich [dir begegnete.Heute fühle ich weniger meine [hartnäckige Qual;O, sag mir, wärst du die unverhoffte FrauUnd der vergebens nachgejagte Traum?O, du Passantin mit dem sanften Blick, [wärst du also jene Freundin,Die den vereinsamten Poeten wieder [glücklich machte?Und willst du meine erstarrte Seele [erleuchtenWie der Heimathimmel das Herz eines [Verbannten?Deine wilde Traurigkeit, der meinigen [gleich,Betrachtet gerne den Sonnenuntergang [im Meer!Jene Unendlichkeit lässt dich verzückenUnd der Zauber des Abends ist deiner [schönen Seele teuer;Bereits fesselt mich eine unheimliche und [sanfte Sympathie

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8 Pierre-Auguste Renoir Tanz in bougival (Ausschnitt), 1882/83

Déjà m’enchaîne à toi comme un vivant [lien,Et mon âme frémit, par l’amour envahie,

Et mon cœur te chérit sans te connaître [bien !

en SourdineMusik von Gabriel Fauré (1845–1924)Text von Paul Verlaine (1844–1896)

Calmes dans le demi-jourQue les branches hautes font,Pénétrons bien notre amourDe ce silence profond.

Fondons nos âmes, nos cœursEt nos sens extasiés,

Parmi les vagues langueursDes pins et des arbousiers.

Ferme tes yeux à demi,Croise tes bras sur ton sein,Et de ton cœur endormiChasse à jamais tout dessein.

Laissons-nous persuaderAu souffle berceur et douxQui vient, à tes pieds, riderLes ondes des gazons roux.

Et quand, solennel, le soirDes chênes noirs tombera,Voix de notre désespoir,Le rossignol chantera.

An dich wie ein lebendiges Band

Und meine von Liebe überbordende Seele [bebtUnd mein Herz hat dich lieb, ohne dich [wirklich zu kennen!

ganz leise

Ruhig sind wir im Halbschatten,Den die hohen Zweige werfen;So lass unsere LiebeIn dieses tiefe Schweigen eindringen.

Lass unsere Seelen, unsere HerzenUnd unsere verzückten Sinne miteinander [verschmelzen,Unter dem vagen SchmachtenDer Kiefern und Erdbeerbäume.

Schließ’ halb deine Augen,Verschränke die Arme über deiner BrustUnd verjage auf ewig jede AbsichtAus deinem schlafenden Herzen.

Lass uns von derWiegenden, zarten Brise überreden,Die sich deinen Füßen linde nähert,Um in Wellen den Rasen zu kräuseln.

Und wenn der Abend feierlichAus den schwarzen Eichen fällt,Wird die Stimme unserer Verzweiflung,Die Nachtigall singen.

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Clair de luneMusik von Claude Debussy (1862–1918)Paul Verlaine (1844–1896)

Votre âme est un paysage choisiQue vont charmant masques et [bergamasques,Jouant du luth et dansant, et quasiTristes sous leurs déguisements [fantasques !

Tout en chantant sur le mode mineurL’amour vainqueur et la vie opportune,

Ils n’ont pas l’air de croire à leur bonheur,Et leur chanson se mêle au clair de lune,

Au calme clair de lune triste et beau,

Qui fait rêver, les oiseaux dans les arbres,

Et sangloter d’extase les jets d’eau,

Les grands jets d’eau sveltes parmi les [marbres.

Puisque l’aube granditMusik von Gabriel Fauré (1845–1924)Text von Paul Verlaine (1844–1896)

Puisque l’aube grandit, puisque voici [l’aurore,Puisque, après m’avoir fui longtemps, [l’espoir veut bienRevoler devers moi qui l’appelle et [l’implore,Puisque tout ce bonheur veut bien être le [mien,

Je veux, guidé par vous, beaux yeux aux [flammes douces,

Mondschein

Deine Seele ist eine erlesene Landschaft,Durch die reizende Maskierte spazieren,

Laute spielend und tanzend, und beinaheTraurig in ihren wunderlichen [Verkleidungen!

In Moll besingen sieDen Sieg der Liebe und die Gunst des [Lebens.Sie scheinen ihr Glück nicht zu fassen,Und ihr Lied verschmilzt mit dem [Mondschein,

Mit dem stillen, traurigen und schönen [Mondschein,Der die Vögel in den Bäumen zum Träumen [bringtUnd die Wasserspiele vor Verzückung zum [Schluchzen –Die hohen, schlanken Wasserspiele in den [Marmorbecken.

da der Tag anbricht

Da der Tag anbricht, da die Morgenröte [scheint,Da die Hoffnung, die mich so lange mied, [mir wiederEntgegeneilt, mir, der ruft und fleht,

Da dieses ganze Glück das Meinige sein [will,

Von euch geführt, Ihr schönen Augen mit [sanften Flammen,

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Par toi conduit, ô main où tremblera ma [main,Marcher droit, que ce soit par des sentiers [de moussesOu que rocs et cailloux encombrent le [chemin ;

Oui, je veux marcher droit et calme dans [la Vie,Vers le but où le sort dirigera mes pas,

Sans violence, sans remords et sans envie :

Ce sera le devoir heureux aux gais [combats.

Et comme, pour bercer les lenteurs de la [route,Je chanterai des airs ingénus, je me dis

Qu’elle m’écoutera sans déplaisir sans [doute ;Et vraiment je ne veux pas d’autre Paradis.

Les berceauxMusik von Gabriel Fauré (1845–1924)Text von François-René Sully-Prudhomme (1839–1907)

Le long du Quai, les grands vaisseaux,Que la houle incline en silence,Ne prennent pas garde aux berceaux,Que la main des femmes balance.

Mais viendra le jour des adieux,Car il faut que les femmes pleurent,Et que les hommes curieuxTentent les horizons qui leurrent !

Et ce jour-là les grands vaisseaux,Fuyant le port qui diminue,Sentent leur masse retenuePar l’âme des lointains berceaux.

Von dir, o Hand, in der meine Hand zittern [wird,Will ich geradewegs gehen, sei es auf [bemoosten PfadenOder auf felsigen und steinigen Wegen;

Jawohl, geradeaus und ruhig will ich durch [mein Leben gehen,Zu dem Ziel, auf das das Schicksal meine [Schritte lenken wird,Ohne Gewalt, ohne Gewissensbisse und [ohne Neid:Das sei meine glückliche Pflicht bei [fröhlichen Kämpfen.

Und da ich, um den langsamen Weg

Zu erheitern, naive Lieder singen werde, [bilde ich mir ein,Dass sie mich sicher mit Vergnügen hören [wird;Fürwahr will ich kein anderes Paradies.

die Wiegen

Am Großen Kai achten die großen Schiffe,Von Wellen still bewegt,Auf die Wiegen nicht,Die Frauenhände schaukeln.

Doch der Tag des Abschieds wird kommen,Denn die Frauen müssen weinen,Und die neugierigen Männer Den verführerischen Horizonten trotzen.

Und an jenen Tagen spüren die großen Schiffe,Die den kleiner werdenden Häfen enteilen,Wie ihre Masse von der SeeleDer fernen Wiegen zurückgehalten wird.

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ToujoursMusik von Gabriel Fauré (1845–1924)Text von Charles Jean Grandmougin (1850–1930)

Vous me demandez de me taire,De fuir loin de vous pour jamais,Et de m’en aller, solitaire,Sans me rappeler qui j’aimais !

Demandez plutôt aux étoilesDe tomber dans l’immensité,À la nuit de perdre ses voiles,

Au jour de perdre sa clarté,

Demandez à la mer immenseDe dessécher ses vastes flots,

Et, quand les vents sont en démence,D’apaiser ses sombres sanglots !

Mais n’espérez pas que mon âmeS’arrache à ses âpres douleursEt se dépouille de sa flammeComme le printemps de ses fleurs !

AdieuMusik von Gabriel Fauré (1845–1924)Text von Charles Jean Grandmougin (1850–1930)

Comme tout meurt vite, la roseDécloseEt les frais manteaux diaprésDes prés ;Les longs soupirs, les bien-aimées,Fumées !

On voit dans ce monde légerChanger,Plus vite que les flots des grèves,Nos rêves,

ewig

Du verlangst, dass ich schweige,Dass ich für immer weit weg von dir fliehe,Dass ich einsam geheUnd die vergesse, die ich liebte!

Eher kannst du von den Sternen verlangen,Dass sie ins Unendliche fallen,Von der Nacht, dass sie ihre finsteren [Schleier,Vom Tag, dass er sein Licht verliert.

Verlange doch vom unermesslichen Meer,Es soll seine weiten Wellen verdunsten [lassen,Und den wütenden Wind,Er soll sein düsteres Ächzen beruhigen!

Aber erwarte nicht, dass sich meine SeeleIhren bitteren Schmerzen entziehtUnd sich ihres Feuers entledigt,Wie der Frühling seine Blüten abwirft!

Leb’ wohl

Wie schnell doch alles stirbt,Die erblühte RoseUnd die frischen bunten KleiderDer Wiesen,Die langen Seufzer, die geliebten Frauen,Verflogen!

In dieser leichtlebigen Welt sieht manWie alles sich verändert –Schneller als die Wellen am Ufer:Unsere Träume,

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Plus vite que le givre en fleurs,Nos cœurs !

À vous l’on se croyait fidèle,Cruelle,Mais hélas ! les plus longs amoursSont courts !Et je dis en quittant vos charmes,Sans larmes,Presqu’au moment de mon aveu,

Adieu !

L’invitation au voyageMusik von Henri Duparc (1848–1933)Text von Charles Baudelaire (1821–1867)

Mon enfant, ma sœur,Songe à la douceurD’aller là-bas vivre ensemble,Aimer à loisir,Aimer et mourirAu pays qui te ressemble.Les soleils mouillésDe ces ciels brouillésPour mon esprit ont les charmesSi mystérieuxDe tes traîtres yeux,Brillant à travers leurs larmes. Là, tout n’est qu’ordre et beauté, Luxe, calme et volupté.

Vois sur ces canauxDormir ces vaisseauxDont l’humeur est vagabonde ;C’est pour assouvirTon moindre désirQu’ils viennent du bout du monde.Les soleils couchantsRevêtent les champs,Les canaux, la ville entière,D’hyacinthe et d’or ;Le monde s’endort

Schneller als eine Eisblume:Unsere Herzen!

Dir glaubte ich treu zu sein,Du Grausame,Doch auch die längsten LiebschaftenSind kurz!Und ich sage, indem ich von deinen Reizen ohne Tränen Abschied nehme,Beinahe hätte ich dir meine Liebe [gestanden,Leb’ wohl!

einladung zur reise

Mein Kind, meine Schwester,Denke, wie süß es wäre,Dort unten zusammen zu leben,Nach Lust und Laune zu lieben,Zu lieben und zu sterbenIn dem Land, das dir gleicht.Die feuchten SonnenJener trüben HimmelHaben für mein GemütDen geheimnisvollen ZauberDeiner verräterischen Augen,Wenn sie durch die Tränen leuchten. Dort ist alles nur Ordnung und Schönheit, Pracht, Ruhe und Lust.

Schau wie auf jenen KanälenDie Schiffe schlafen,von Natur aus Vagabunden;Um dir den geringstenWunsch zu erfüllen,Kommen sie vom Ende der Welt hierher.Die untergehenden SonnenKleiden die Felder,Die Kanäle, die ganze StadtIn Hyazinthenblau und Gold;Die Welt schläft ein,

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Dans une chaude lumière ! Là, tout n’est qu’ordre et beauté, Luxe, calme et volupté.

Nous avons fait la nuitMusik von Francis Poulenc (1899–1963)Text von Paul Éluard (1895–1952)

Nous avons fait la nuitJe tiens ta main je veilleJe te soutiens de toutes mes forcesJe grave sur un roc l’étoile de tes forces

Sillons profonds où la bonté de ton corps [germeraJe me répète ta voix cachée ta voix [publiqueJe ris encore de l’orgueilleuse que tu trai-tes comme une mendiante

Des fous que tu respectes, des simples où tu te baignes

Et dans ma tête qui se met doucement d’accord avec la tienne avec la nuitJe m’émerveille de l’inconnue que tu [deviensSemblable à toi, semblable à tout ce que [j’aimeQui est toujours nouveau.

In warmes Licht getaucht, Dort ist alles nur Ordnung und [Schönheit, Pracht, Ruhe und Lust.

Wir haben die Nacht gemacht

Wir haben die Nacht gemachtIch halte deine Hand, ich wacheMit aller Kraft stehe ich dir beiIn einen Fels ritze ich den Stern deiner [Kräfte einTiefe Furchen sind es, in denen die Güte [deines Leibes keimen sollIch rufe mir deine geheime Stimme, deine [öffentliche Stimme in ErinnerungImmer wieder lache ich über die Hochmütige, die du wie eine Bettlerin [behandelst,Über die Verrückten, die du ehrst, die Heilkräuter, in denen du badest

Und in meinem Kopf, der sich sachte mit dem deinigen, mit der Nacht, einigt,Gerate ich in Entzückung über die [Unbekannte, die du wirst,die dir gleicht, und alledem, was ich liebe,

Das immer neu ist.

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Les chemins de l’amourMusik von Francis Poulenc (1899–1963)Text von Jean Anouilh (1910–1987)

Les chemins qui vont à la mer ont gardé de [notre passageDes fleurs effeuillées et l’écho, sous leurs arbres, de nos deux rires clairs.

Hélas ! des jours de bonheur, radieuses [joies envolées,Je vais sans retrouver traces dans mon [cœur.

Chemins de mon amour, je vous cherche [toujours,Chemins perdus vous n’êtes plus et vos échos sont sourds.

Chemins du désespoir, chemins du [souvenir,chemins du premier jour,Divins chemins d’amour.

Si je dois l’oublier un jour, la vie effaçant toutes choses

Je veux qu’en mon cœur un souvenir Repose plus fort que l’autre amourLe souvenir du chemin où tremblante et [toute éperdue

Un jour j’ai senti sur moi brûler tes mains.

Chemins de mon amour, je vous cherche [toujours,Chemins perdus vous n’êtes plus et vos [échos sont sourds.

Chemins du désespoir, chemins du souve-nir, chemins du premier jourDivins chemins d’amour.

Wege der Liebe

Die Wege zum Meer behalten von unserer [DurchreiseGepflückte Blumen und das Echo unter ihren Bäumen von unseren beiden hellen [Lachen.Ach! nun gehe ich von diesen glücklichen Tagen, von diesen verflogenen strahlenden Freuden ohne Spuren in meinem Herzen zu [finden.

Wege meiner Liebe, euch suche ich noch [immer,Verlorene Wege, ihr seid nicht mehr und eure Echos sind taub.

Wege der Verzweiflung, Wege der [Erinnerung,Wege vom ersten Tag,Göttliche Wege der Liebe.

Sollte ich ihn eines Tages vergessen, da das Leben alle Dinge auslöscht,

Will ich, dass in meinem Herzen eine Erin-nerung stärker als jene andere Liebe ruht,Die Erinnerung an jenen Weg, wo ich eines [Tages bebend

Deine Hände auf mir glühen fühlte.

Wege meiner Liebe, euch suche ich noch [immer,Verlorene Wege, ihr seid nicht mehr und [eure Echos sind taub.

Wege der Verzweiflung, Wege der Erinne-rung, Wege vom ersten Tag,Göttliche Wege der Liebe.

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Colloque sentimentalMusik von Claude Debussy (1862–1918)Text von Paul Verlaine (1844–1896)

Dans le vieux parc solitaire et glacéDeux formes ont tout à l’heure passé.

Leurs yeux sont morts et leurs lèvres sont [mollesEt l’on entend à peine leurs paroles.

Dans le vieux parc solitaire et glacéDeux spectres ont évoqué le passé.

– Te souvient-il de notre extase ancienne?

– Pourquoi voulez-vous donc qu’il m’en souvienne?

– Ton cœur bat-il toujours à mon seul nom?

Toujours vois-tu mon âme en rêve ? – Non.

– Ah ! Les beaux jours de bonheur indicible

Où nous joignions nos bouches ! [– C’est possible.

– Qu’il était bleu, le ciel, et grand l’espoir!

– L’espoir a fui, vaincu, vers le ciel noir.

Tels ils marchaient dans les avoines folles,Et la nuit seule entendit leurs paroles.

Liebesgeflüster

Im alten, einsamen, eisigen ParkSind eben zwei Gestalten gegangen.

Tot sind ihre Augen und schlaff ihre Lippen,

Und ihre Worte kann man kaum [vernehmen.

Im alten, einsamen, eisigen ParkHaben zwei Gespenster die Vergangenheit [beschworen.

– Erinnerst du dich an unsere einstige [Verzückung?– Warum wollen Sie denn, dass ich mich daran erinnere?

– Lässt mein Name noch immer dein Herz [schlagen?Siehst du noch meine Seele im Traum? [– Nein.

– Ach ! Die schönen, unsagbaren [Glückstage,Als unsere Lippen sich vereinigten! [– Das mag sein.

– Wie blau war der Himmel und groß die [Hoffnung!– Die besiegte Hoffnung ist zum schwarzen [Himmel entflohen.So gingen sie durch wilde Haferfelder,Und nur die Nacht vernahm ihre Worte.

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SanglotsMusik von Francis Poulenc (1899–1963)Text von Guillaume Apollinaire (1880–1918)

Notre amour est réglé par les calmes [étoilesOr nous savons qu’en nous beaucoup [d’hommes respirentQui vinrent de très loin et sont un sous nos [fronts

C’est la chanson des rêveursQui s’étaient arraché le cœurEt le portaient dans la main droite ...

(Souviens-t’en, cher orgueil, de tous ces [souvenirsDes marins qui chantaient comme des [conquérants,Des gouffres de Thulé, des tendres cieux [d’Ophir,

Des malades maudits, de ceux qui fuient [leur ombre

Et du retour joyeux des heureux [émigrants.)

De ce cœur il coulait du sangEt le rêveur allait pensantÀ sa blessure délicate ...

(Tu ne briseras pas la chaîne de ces [causes ...)

Et douloureuse et nous disait :

(Qui sont les effets d’autres causes)

Mon pauvre cœur, mon cœur briséPareil au cœur de tous les hommes ...

Schluchzen

Unsere Liebe wird von ruhigen Sternen [gelenktDoch wir wissen, dass in uns viele [Menschen atmen,Die von sehr weit her kommen und sich [unter unseren Stirnen einen.

Das ist das Lied der Träumer,Die sich das Herz ausgerissen habenUnd es in der rechten Hand tragen ...

(Erinnere dich, lieber Stolz, an alle diese [ErinnerungenAn die Matrosen, die wie Eroberer sangen,

An die Schlünde von Thule, an den zarten [Himmel von Ophir,

An die verdammten Kranken, an die, die [ihren Schatten entfliehen

Und an die fröhliche Rückkehr der [glücklichen Auswanderer.)

Aus diesem Herzen floss BlutUnd der Träumer ging und dachteAn seine Wunde ...

(Du sollst die Kette jener Ursachen nicht [brechen ...)

Seine zarte und schmerzliche Wunde [sagte uns:

(Die die Wirkungen weiterer Ursachen [sind)Mein armes Herz, mein gebrochenes HerzIst jedem Menschenherzen gleich ...

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(Voici nos mains que la vie fit esclaves)

Est mort d’amour ou c’est tout commeEst mort d’amour et le voici.Ainsi vont toutes chosesArrachez donc le vôtre aussi !

(Et rien ne sera libre jusqu’à la fin des [tempsLaissons tout aux mortsEt cachons nos sanglots)

Chanson à boireMusik von Maurice Ravel (1875–1937)Text von Paul Morand (1888–1976)

Foin du bâtard, illustre Dame,

Qui pour me perdre à vos doux yeux

Dit que l’amour et le vin vieuxMettent en deuil mon cœur, mon âme !

Ah ! je bois à la joie !La joie est le seul butOù je vais droit ...Lorsque j’ai ... lorsque j’ai bu !

Foin du jaloux, brune maîtresse,

Qui geint, qui pleure et fait sermentD’être toujours ce pâle amant

Qui met de l’eau dans son ivresse !

Ah ! je bois à la joie !

(Hier sind unsere Hände, die das Leben zu Sklaven machte)Ist aus Liebe gestorben oder beinahe,Ist aus Liebe gestorben und da ist es.So ergeht es allen DingenReißt doch das Eurige auch aus!

(Und nichts ist frei bis ans Ende der Zeit

Überlassen wir alles den Toten Und verbergen wir unser Schluchzen)

Trinklied

Zum Teufel, erlauchte Dame, mit dem [Bastard,Der, um mich in deinen süßen Augen zu [blamieren,Sagte, dass Liebe und alter WeinMein Herz, meine Seele verfinstern!

Ach, ich trinke auf die Freude!Freude ist das einzige Ziel,Auf das ich geradewegs steuere ...Wenn ich … wenn ich getrunken habe ...

Zum Teufel, dunkelhaarige Maitresse, mit [dem Eifersüchtigen,Der wimmert, weint und schwört,Für immer ein langweiliger Liebhaber zu [bleiben,Der seinen Rausch verwässert!

Ach, ich trinke auf die Freude!

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FleursMusik von Francis Poulenc (1899–1963)Text von Louise de Vilmorin (1902–1969)

Fleurs promises, fleurs tenues dans tes [bras,Fleurs sorties des parenthèses d’un pas,

Qui t’apportait ces fleurs l’hiverSaupoudrées du sable des mers ?Sable de tes baisers, fleurs des amours [fanéesLes beaux yeux sont de cendre et dans la [cheminéeUn cœur enrubanné de plaintesBrûle avec ses images saintes.

blumen

Versprochene Blumen, die deine Arme [hielten,Blumen aus der kurzen Dauer eines [Schrittes,Wer brachte dir denn im WinterDiese mit Meeressand bestreuten Blumen?Sand deiner Küsse, Blumen einer [verwelkten LiebeDie schönen Augen sind Asche und im [KaminBrennt ein von Klagen umwundenes HerzMitsamt seinen heiligen Bildern.

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CHriSTiNA bOCK Mezzosopran

Schon während ihres Studiums war dieMezzosopranistin u. a. als Dryade in Ariad-ne auf Naxos sowie als Dritte Dame in dieZauberflöte im Theater Altenburg-Gerazu erleben. 2009 war sie Preisträgerin desInternationalen Gesangswettbewerbs derKammeroper Schloss Rheinsberg. 2011gewann sie den 3. Preis beim 7. internatio-nalen Hilde Zadek Wettbewerb in Wienund einen Sonderpreis für zeitgenössischeMusik des Arnold Schönberg CentersWien. Seit dem Wintersemester 2010/11studierte Christina Bock an der Hochschulefür Musik Karlsruhe und war ab der Spiel-zeit 2011/12 Mitglied des Opernstudios.Christina Bock war u. a. als Hannchen in der Vetter aus dingsda und Abiah in der Jugendoper border zu hören. Seit der Spielzeit 2013/14 ist sie festes Mitglied im Opernensemble und singt u. a. das Kind in das Kind und die Zauberdinge. Sie wech-selt zur Spielzeit 2014/15 als Ensemblemit-glied an die Semperoper Dresden.

eMiLY HiNdriCHS Sopran

Die Preisträgerin des Sullivan FoundationAward 2009 hat in der jüngeren Vergangen-heit mit erfolgreichen Auftritten als Kolora-tursopranistin Aufmerksamkeit erregt. Siegewann den Preis der Metropolitan OperaNational Council Auditions in Boston (2010).Im Frühjahr 2009 gestaltete sie die Königinder Nacht erstmals an der English NationalOpera London. In dieser Partie gastierte sie außerdem im Herbst 2013 an der Oper Frankfurt.Zudem sang sie Ann Trulove in The rake’s Progress an der Opéra de St. Étienne, Konstanze in Die Entführung aus dem Serail beim Connecticut Early Music Festival und Bachs h-Moll-Messe mit dem National Chorale in der Avery Fisher Hall. Seit der Spielzeit 2013/14 ist sie Ensemble-mitglied am STAATSTHEATER KARLSRUHE und sang in dieser Spielzeit bereits u. a. Oscar in ein Maskenball, Costanza in riccardo Primo und Prinzessin, Feuer und Nachtigall in das Kind und die Zauberdinge sowie die Titelpartie in die Nachtigall.

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gAbrieL UrrUTiA beNeT Bariton

Gabriel Urrutia wurde 1976 geboren, absol-vierte ein Studium als Chemie-Ingenieur an der Universität Valencia, von 2002–2005 folgte ein Gesangsstudium an der Universi-tät der Künste in Berlin. Im Jahr 2006 wurde er an der Technischen Universität Berlin zum Doktor im Bereich Ingenieurwesen promoviert. Von 2006 bis 2009 war er En-semblemitglied am Theater Heidelberg und sang dort u. a. die Titelpartie in die Hochzeit des Figaro, Marcello in La bohème und die Titelpartie in rigoletto. Seit der Spielzeit 2011/12 ist er Ensemblemitglied am STAATS-THEATER KARLSRUHE. Hier verkörperte er u. a. Papageno in Die Zauberflöte, Popolani in ritter blaubart, Schwarzer Geiger in romeo und Julia auf dem dorfe, Sulpice in die regimentstochter, Ned Keene in Peter grimes sowie den Sheriff von Nottingham in robin Hood. In der Spielzeit 2013/14 singt er u. a. Falke in die Fledermaus, Schtschelka-low in boris godunow sowie die Titelpartie in doctor Atomic.

eLeAZAr rOdrigUeZ Tenor

Eleazar Rodriguez war „Plácido Domingo“-Stipendiat der Sociedad Internacional de Valores de Arte Mexicano, Mexikos renom-miertestem Programm zur Förderung junger Künstler, und Preisträger der „Carlo Morelli National Competition“ in Mexico City. Der Tenor wurde in das Merola Opera Program der San Francisco Opera aufgenommen. 2010/11 war er Ensemblemitglied am The-ater Heidelberg, wo er u. a. Tamino in die Zauberflöte und Jaquino in Fidelio sang. Seit 2011/12 ist er am STAATSTHEATER KARLSRUHE engagiert und sang u. a. den italienischen Sänger in der rosenkavalier, Tonio in die regimentstochter und Tamino in Die Zauberflöte. 2012/13 sang Eleazar Rodriguez Rodrigo in Otello bei seinem De-büt an der Oper Frankfurt und Almaviva in il barbiere di Siviglia am Michigan Opera Theatre in Detroit (USA). In der Spielzeit 2013/14 singt er u. a. Alfred in die Fleder-maus, David in Die Meistersinger von Nürn-berg sowie den Fischer in die Nachtigall.

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JAN rOeLOF WOLTHUiS Klavier

Jan Roelof Wolthuis studierte Klavier, Kam-mermusik und Liedbegleitung in Zwolle und Amsterdam. Er arbeitete als Repetitor an der Nederlandse Opera Amsterdam zusam-men mit Dirigenten wie Nikolaus Harnon-court, Mstislaw Rostropowitsch, Hartmut Haenchen, Sir Simon Rattle und Pierre Bou-lez. Anschließend studierte er Dirigieren an der Hochschule für Musik in Hamburg bei Klauspeter Seibel und Christof Prick. Er arbeitete als Repetitor am Nationaltheater Mannheim und als 1. Kapellmeister am Mit-telsächsischen Theater Freiberg. Seit 2012 ist er am STAATSTHEATER KARLSRUHE als Studienleiter engagiert. Durch die Jahr-zehnte begleitete er zahlreiche Liederaben-de im In- und Ausland mit einem großen Repertoire von Haydn bis hin zu etlichen Uraufführungen. Er spielte vier CDs ein mit Liedrepertoire, zwei weitere CDs sind in Vorbereitung. Seine eigenen Kompositionen wurden in den Niederlanden, Deutschland und China aufgeführt.

PASCAL PAUL-HArANg Konzept & Regie

Pascal Paul-Harang wurde in Argenteuil bei Paris geboren und erhielt früh eine solide musikalische Ausbildung. Dietrich Hilsdorf holte ihn als Assistenten ans Schauspiel Frankfurt, wo er seine ersten Regiearbeiten vorlegte. Seine erste Oper inszenierte er an der Opéra National Nancy (Monteverdis L’Orfeo). Es folgten zahlreiche Opern- und Schauspielinszenierungen an verschiede-nen französischen, deutschen und öster-reichischen Bühnen. Zudem übersetzt er deutsche Theaterstücke ins Französische, von Goethe bis hin zu zeitgenössischen Autoren wie Sibylle Berg oder Franz-Xaver Kroetz. Er ist Autor der Theaterstücke ein Schwarzwaldmädel und Till eulenspiegel reloaded, die er am Theater „Die Käuze“ in Karlsruhe inszenierte. Im Auftrag der Johann Strauss-Edition Wien schrieb er eine neue französische Fassung von die Fledermaus, die im Dezember 2014 an der Opéra Comique unter der Leitung von Marc Minkowski ur-aufgeführt wird.

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1. LiederAbeNd – LUCiA LUCASDon Quichotte-Lieder

23.11.14 KLeiNeS HAUS

2. LiederAbeNd – JACO VeNTerShakespeare feiern

1.2.15 KLeiNeS HAUS

3. LiederAbeNd – Ks. bArbArA dObrZANSKA & AgNieSZKA TOMASZeWSKAPolnische Leidenschaft

8.3.15 KLeiNeS HAUS

4. LiederAbeNd – ANdreA SHiN & SeUNg-gi JUNgVon Korea um die Welt

3.5.15 KLeiNeS HAUS

5. LiederAbeNd – eNSeMbLeMiTgLied der deUTSCHeN OPer berLiN & JOHN PArrBesuch aus Berlin

28.6.15 KLeiNeS HAUS

LiederAbeNde14/15

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iMPreSSUM

HerAUSgeber STAATSTHEATER KARLSRUHE

geNerALiNTeNdANT Peter Spuhler

VerWALTUNgSdireKTOr Michael Obermeier

CHeFdrAMATUrgBernd Feuchtner

OPerNdireKTOr Joscha Schaback

redAKTiON Daniel Rilling

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STAATSTHEATER KARLSRUHE 2013/14Programm Nr. 194WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE

TeXTNACHWeiSe

Die Übersetzungen aus dem Französischen stammen von Pascal Paul-Harang. Der abgedruckte Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft von Pascal Paul-Harang.

Sollten wir Rechteinhaber übersehen haben, bitten wir um Nachricht.

biLdNACHWeiSe

TiTeL PrivatS. 22 rechts Katrin Lorbeer

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Auch für die nächste Spielzeit können Sie sich wieder ein Liederabend-Abonnement mit fünf Abenden ab 40 Euro sichern. Unser Abonnementbüro berät Sie gerne.

AbONNeMeNTbÜrOT 0721 3557 -323 /-324F 0721 3557 346e-Mail [email protected]

LiederAbeNd-AbONNeNTWerdeN!

OHNe FrAUeN geHT die CHOSe NiCHT!ein SchlagerabendChristina Niessen Sopran Stefanie Schaefer Mezzosopran Ks. ina Schlingensiepen Sopran Justus Thorau Klavier29.6.14 KLeiNeS HAUS

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UNSere Liebe iST eiN UNeNdLiCHeS diNg,SO Wie die Wege ZUM AbeNdrOT,WO dAS Meer, MiT deM HiMMeL VereiNT,UNTer geNeigTeN SONNeN eiNSCHLAFT.


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