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Wasserzeitung 04/2007

Date post: 19-Mar-2016
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Das ist die Wasserzeitung des WasserZweckVerband Malchin Stavenehagen. Ausgabe 04/2007. © Wasserzweckverband Malchin Stavenhagen
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KOMPASS Liebe Kundinnen und Kunden, man will es eigentlich nicht wahrha- ben, doch der Blick auf den Kalender zeigt es unerbittlich: 2007 neigt sich dem Ende zu. Zeit ist eben ein uner- gründliches Phänomen, zugleich aber ein unbestechlicher Maßstab für die Ergebnisse unserer Arbeit. Und die können sich auch in diesem Jahr sehen lassen, so bestätigen es uns immer wieder unsere Kunden. Insbe- sondere wird dabei anerkannt, dass wir uns als WasserAbwasserZweck- verband Malchin Stavenhagen stän- dig bemühen, mit einem modernen Management Kosten zu reduzieren, um trotz gestiegener wirtschaftlicher Belastungen die Gebühren für Trink- und Abwasser stabil zu halten. Darin wird auch unser ganzer Ehrgeiz für das kommende Jahr bestehen, zu- mal in vielen Branchen die Preise unaufhaltsam nach oben klettern. Historisch Welche Vorläufer die berühmteste Abwasserleitung der Antike – die Cloaca Maxima in Rom – besaß und wie die Hygiene im Mittelalter ver- kam, erfahren Sie auf Seite 2. Statistisch Alles über Abwassermengen, Reini- gungsleistungen, Schlammfaulung auf der größten Abwasseranlage des WZV, dem Klärwerk Stavenha- gen, erläuterten die Beiträge auf den Seiten 4/5. Mit der Fertigstellung des Klärwerkes Stavenhagen im Jahre 2002 begann für den WasserZweckVerband ein neuer Zeitabschnitt in der Abwasserbehandlung. Das moderne vollbiologische Klärwerk mit seinen drei Reinigungsstufen, das für 30,9 Millionen Euro in drei Jah- ren errichtet wurde, war der Garant dafür, dass das jährlich anfallende „Abwassermeer“ von 1,4 Millionen Kubikmetern wieder in bester Quali- tät in den natürlichen Kreislauf des Wassers zurückfließen kann. Damit kann der WasserZweckVerband sei- ner hoheitlichen Aufgabe im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge – schadloses Ableiten des Abwassers aus den 21 Gemeinden des Verbands- gebietes – noch besser nachkommen. Insgesamt entwickelte der Verband bisher ein Abwassersystem mit insge- samt 15 Kläranlagen, einem 313 km langen Kanalnetz, 91 Abwasserpump- werken und der mobilen Entsorgung von 2.110 Grundstücken. Herzstück der Abwasserbehandlung bildet das Klärwerk in Stavenhagen mit einer Kapazität von 250.000 Ein- wohnergleichwerten (EGW)*. Hier wird mit fortschrittlichster Technik die Schmutzfracht des Abwassers um mindestens 92 Prozent verrin- gert. Damit bleiben den Flüssen und Gräben in der Region der Mecklen- burger Schweiz und damit letztlich der Ostsee jährlich 4.000 Tonnen organischer Substanz, 92 Tonnen Ni- trat und 15 Tonnen Phosphat erspart. Ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Gewässer, ein wahrer Segen für die Natur, für Flora und Fauna. Neben der Umwelt profitieren vor allem 15.300 Bürger aus Malchin, Stavenhagen, Remplin, Salem, Gorschendorf, Gie- low, Duckow, Jürgenstorf, Pribbenow, Grischow, Weitendorf, Klockow und Kummerow von diesem „Wunderwerk der Technik“. Und das in mehrfacher Weise. Zum ersten erfolgt die Entlastung der Grundstücke durch Ableitung und Reinigung des häuslichen Abwassers komfortabel und kostengünstig. Zum zweiten schuf das Klärwerk wichtige Voraussetzung für die An- siedlung von Industrie und Gewerbe. Ohne diese vorzügliche Infrastruktur im Abwasserbereich wären Betriebe wie Pfanni, Cargill und Secaim (ehe- mals Saria) nicht in diese Region ge- kommen und hätten 505 Menschen hier Lohn und Brot geboten. * EGW dient als Einheit zum Vergleich von gewerblichem oder industriellem mit häuslichem Schmutzwasser. Fortsetzung auf Seite 5 EDITORIAL 2. JAHRGANG NR. 4 NOVEMBER 2007 INFORMATIONEN VOM WASSERZWECKVERBAND MALCHIN STAVENHAGEN WASSERZEITUNG Ein Segen für Mensch und Natur Im Klärwerk Stavenhagen werden jährlich 1,4 Mio. m 3 Abwasser in höchster Qualität gereinigt Stabile Gebühren für Trink- und Abwasser Petra Tertel Doch zunächst wünsche ich allen Kunden, Geschäftspartnern und unseren Mitarbeitern für die vor uns liegenden Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel ruhige und erholsame Stunden, verbunden mit dem Wunsch, dass sich Ihre Hoff- nungen und Erwartung für das Jahr 2008 erfüllen mögen. Ihre Petra Tertel Geschäftsführerin Blick vom Faulturm des Klärwerkes Stavenhagen auf die Belebungsbecken.
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Page 1: Wasserzeitung 04/2007

KOMPASS

Liebe Kundinnen und Kunden,

man will es eigentlich nicht wahrha-ben, doch der Blick auf den Kalender zeigt es unerbittlich: 2007 neigt sich dem Ende zu. Zeit ist eben ein uner-gründliches Phänomen, zugleich aber ein unbestechlicher Maßstab für die Ergebnisse unserer Arbeit. Und die können sich auch in diesem Jahr sehen lassen, so bestätigen es uns immer wieder unsere Kunden. Insbe-

sondere wird dabei anerkannt, dass wir uns als WasserAbwasserZweck-verband Malchin Stavenhagen stän-dig bemühen, mit einem modernen Management Kosten zu reduzieren, um trotz gestiegener wirtschaftlicher Belastungen die Gebühren für Trink- und Abwasser stabil zu halten. Darin wird auch unser ganzer Ehrgeiz für das kommende Jahr bestehen, zu-mal in vielen Branchen die Preise unaufhaltsam nach oben klettern.

HistorischWelche Vorläufer die berühmteste Abwasserleitung der Antike – die Cloaca Maxima in Rom – besaß und wie die Hygiene im Mittelalter ver-kam, erfahren Sie auf Seite 2.

StatistischAlles über Abwassermengen, Reini-gungsleistungen, Schlammfaulung auf der größten Abwasseranlage des WZV, dem Klärwerk Stavenha-gen, erläuterten die Beiträge auf den Seiten 4/5.

Mit der Fertigstellung des Klärwerkes Stavenhagen im Jahre 2002 begann für den WasserZweckVerband ein neuer Zeitabschnitt in der Abwasserbehandlung.

Das moderne vollbiologische Klärwerk mit seinen drei Reinigungsstufen, das für 30,9 Millionen Euro in drei Jah-ren errichtet wurde, war der Garant dafür, dass das jährlich anfallende „Abwassermeer“ von 1,4 Millionen Kubikmetern wieder in bester Quali-

tät in den natürlichen Kreislauf des Wassers zurückfließen kann. Damit kann der WasserZweckVerband sei-ner hoheitlichen Aufgabe im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge – schadloses Ableiten des Abwassers aus den 21 Gemeinden des Verbands-gebietes – noch besser nachkommen. Insgesamt entwickelte der Verband bisher ein Abwassersystem mit insge-samt 15 Kläranlagen, einem 313 km langen Kanalnetz, 91 Abwasserpump-werken und der mobilen Entsorgung von 2.110 Grundstücken.

Herzstück der Abwasserbehandlung bildet das Klärwerk in Stavenhagen mit einer Kapazität von 250.000 Ein-wohnergleichwerten (EGW)*. Hier wird mit fortschrittlichster Technik die Schmutzfracht des Abwassers um mindestens 92 Prozent verrin-gert. Damit bleiben den Flüssen und Gräben in der Region der Mecklen-burger Schweiz und damit letztlich der Ostsee jährlich 4.000 Tonnen organischer Substanz, 92 Tonnen Ni-trat und 15 Tonnen Phosphat erspart. Ein wichtiger Beitrag zum Schutz der

Gewässer, ein wahrer Segen für die Natur, für Flora und Fauna. Neben der Umwelt profitieren vor allem 15.300 Bürger aus Malchin, Stavenhagen, Remplin, Salem, Gorschendorf, Gie-low, Duckow, Jürgenstorf, Pribbenow, Grischow, Weitendorf, Klockow und Kummerow von diesem „Wunderwerk der Technik“. Und das in mehrfacher Weise. Zum ersten erfolgt die Entlastung der Grundstücke durch Ableitung und Reinigung des häuslichen Abwassers komfortabel und kostengünstig.

Zum zweiten schuf das Klärwerk wichtige Voraussetzung für die An-siedlung von Industrie und Gewerbe. Ohne diese vorzügliche Infrastruktur im Abwasserbereich wären Betriebe wie Pfanni, Cargill und Secaim (ehe-mals Saria) nicht in diese Region ge-kommen und hätten 505 Menschen hier Lohn und Brot geboten. * EGW dient als Einheit zum Vergleich von gewerblichem oder industriellem mit häuslichem Schmutzwasser.

Fortsetzung auf Seite 5

EDITORIAL

2. JAHRGANG NR. 4NOVEMBER 2007INFORMATIONEN VOM WASSERZWECKVERBAND MALCHIN STAVENHAGEN

WASSERZEITUNGEin Segen für Mensch und NaturIm Klärwerk Stavenhagen werden jährlich 1,4 Mio. m3 Abwasser in höchster Qualität gereinigt

Stabile Gebühren für Trink- und Abwasser

Petra Tertel

Doch zunächst wünsche ich allen Kunden, Geschäftspartnern und unseren Mitarbeitern für die vor uns liegenden Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel ruhige und erholsame Stunden, verbunden mit dem Wunsch, dass sich Ihre Hoff-nungen und Erwartung für das Jahr 2008 erfüllen mögen.

Ihre Petra Tertel Geschäftsführerin

Blick vom Faulturm des Klärwerkes Stavenhagen auf die Belebungsbecken.

Page 2: Wasserzeitung 04/2007

historiesei te 2 Was ser Zei tung

Vom Zauber der Antike und dem Dunst des Mittelalters

Als die Menschen noch als Nomaden durch die Wälder streiften, bereiteten ihnen Exkremente und Abfälle keine Probleme. Sie verscharrten sie in klei-nen Gruben. Dann zogen sie weiter. Schwieriger wurde es, als unsere Vorfahren in größeren Gruppen an festen Orten und Städten blieben.

Doch die Lösungen, die ihnen dafür einfielen, beweisen die hohe Intel-ligenz der Menschen in frühen Zeit-altern. Die Induskultur (heute Pakistan/Indien) betrieb bereits Mitte des 3. Jahrtau-sends v. Chr. die ersten Einrichtungen, die den Namen „Abwassersystem“

verdienen. Erstaunlicherweise holten sie das Wasser für ihre Badräume und Toiletten in Rohrleitungen aus dem Fluss Indus. Um es wieder zu entsor-gen, leiteten es die schlauen Betreiber in genau berechnete Abflusskanäle. Schließlich landete es in Rinnen auf den Gassen und floss über diese ab. Man achtete darauf, dass kein Brun-nen verschmutzt wurde. Ebenso fortschrittlich sollen die Sumerer in Mesopotamien (heute Irak, Syrien und Süd-Ost-Anatolien) zur gleichen Zeit gewesen sein. Bei Ausgrabungen fand man in den Wohnhäusern ebenfalls Toiletten und

Kanäle. Die Rohre transportierten die Fäkalien in ein Kanalisationssystem mit Anschluss an das Meer.

Berühmte Cloaca MaximaSpäter ist die Cloaca Maxima der Römer, gebaut ungefähr im 5./4. Jahrhundert v. Chr., wahrscheinlich die berühmteste Abwasserleitung der Antike geworden. Sie führte un-terirdisch die gesamten Abwässer Roms in den Tiber und das offene Meer. Ihr gewundener Lauf lässt auf einen kanalisierten Fluss schließen. Äußerst fortschrittlich benutzten die Römer auch öffentliche Bedürfnis-anstalten. Diese nannten sie Neces-saria und Latrine. Dorthin soll der Kaiser bekanntlich zu Fuß gegangen sein – oder ist es nur eine Legende? Jedenfalls nutzten die Römer laut Überlieferungen diesen Ort auch für wichtige Gespräche.Einfallsreich waren die kultivierten Bewohner ebenso in der Entsorgung von Hausabfällen, die sie in Fäkalgru-ben oder Tonnensystemen sammelten und regelmäßig entleerten. Auch die Trinkwasserversorgung im alten Rom war geregelt. Seine Einwohner bezogen es zu jener Zeit über die wahrscheinlich erste Fern-wasserleitung. Die Aqua Appia maß 17 km und lieferte Quellwasser aus einer Gegend, die östlich von Rom lag. Damit vermied man gleichzeitig eine Verschmutzung des wertvollen Nass mit Abwasser.

Mief, Seuchen und......... keine Ahnung Leider gingen diese Erfahrungen der Römer mit ihrem Reich unter. Im Mit-telalter bildeten Abflussrinnen in der Mitte europäischer Straßen die ein-zige Abwasserentsorgung. Schwind-gruben, in denen häusliches Abwas-

ser versickerte, „verzierten“ die übel riechenden Städte. Die nächtliche Notdurft wurde aus Nachttöpfen ein-fach auf die offene Straße gekippt. Der zwischen den Häuserzeilen ge-legene offene Ehgraben leitete das Schmutzwasser katastrophalerweise in offene Gewässer oder auf Fel-der. So vermischten sich Trink- und Brauchwasser mit der schmutzigen Brühe. Diese Situation brachte Krankheiten und Seuchen wie Cholera, Ruhr, Ty-phus oder die Pest. Eine große Pest-welle raffte beispielsweise von 1347 bis 1532 etwa jeden dritten Bürger Europas hin. Aber die Bevölkerung erkannte die Ursache nicht in der mangelnden Hy-giene, sondern machte Hexen, Bettler und Zigeuner dafür verantwortlich. Erst viel später, im 19. Jahrhundert, begriffen die Menschen, dass die Art und Weise der Entsorgung des Abwassers daran Schuld war. In dieser Zeit entstanden auf unserem Kontinent die ersten Schmutzwasser-systeme.

2800 v. Chr. Toilettenanlagen in der steinzeit-lichen Siedlung Skara Brae auf den Orkney-Inseln: Nischen in Steinwänden Abortanlagen in Mesopotamien und in der Induskultur mit An-schluss an Flüsse und das Meer

2000 v. Chr. Entwicklung eines Latrinensystems auf Kreta, Wasserversorgung und

Abwasseranlagen im Palast Knos-sos mit Toilettenraum 5. Jhd. v. Chr. Fäkalien- und Sickergruben in Athen 480 v. Chr. Erfindung der tragbaren Toilette in Ägypten; unter einem hölzernen Stuhl mit einem breiten Schlitz konnte ein Tongefäß gestellt werden

5./4. Jhd. v. Chr.Bau der Cloaca Maxima, Prototyp der antiken Abwasserleitung in Rom 2. Jhd. v. Chr. Wassergespülte Sitztoiletten der wohlhabenden Bürger im Pompeji der Ägäis

3.–1. Jhd. v. Chr.Häuser der meisten Wohlhabenden besaßen in Griechenland eine Toilette

32 v. Chr. Kloaken in Rom werden gereinigt, riesige Rückhaltebecken angelegt

1. Jhd. Hochwasser des Tibers spülte Schmutz und die Abwässer in die Stadt zurück

13. Jhd. Jauche fließt auf den Straßen, Schwindgruben und Ehgräben ge-

hören zum Straßenbild; es gibt keine Abwassersysteme

1775 Der Engländer Alexander Cummings erhält das Patent für die Erfindung des Wasserklosetts Mitte 19. Jhd. Bau der ersten zentralen Anlagen zur Abwasserableitung und -reinigung in Hamburg und in Paris

Daten und Fakten aus drei Jahrtausenden

Wohin der Kaiser zu Fuß gingGeschichte des AbwAssers

Was die alten Römer in ihrer Hochkultur über Hygiene wussten, verlor sich bis zum Mittelalter. Von Seuchen wachgerüttelt, erkannten die Menschen erst im 19. Jahr-hundert wieder, wie wichtig die Ableitung und Reinigung des Schmutzwassers ist. Heute wollen wir die verschie-denen Meilensteine auf dem Weg zu modernen Abwasser-systemen beschreiben.

Teile der Abwasserleitung Cloaca Maxima in Rom existieren heute noch.

Die Latrinen im alten Rom dienten als Sitzungsort im doppelten Sinn. Eine ähnliche Szene wie auf unserer Karikatur kann es tatsächlich gegeben haben: Genauso sehen die erhal-tenen Bestandteile der Latrine in Ostia Antica, der Hafenstadt des antiken Roms, aus.

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Page 3: Wasserzeitung 04/2007

November 2007 Sei te 3

Größe und Gewicht : 1,80 m, 66 kg

Familienstand: vergeben

Lieblingsmusik: Rock, z. B. Red Hot Chili Peppers

Letztes Buch: „Die Frau des Zeitreisenden“

von Audrey Niffenegger

Lieblingsort: Schlossgarten und Alter Garten in

Schwerin

Die größten Erfolge auf einen Blick

2004 Deutsche Meisterin der B-Jugend über 200 Meter

2005 Als erst 16-Jährige Neunte bei der U 20-EM über

200 m, Erste der Jahresbestenliste mit 11,80 s

über 100 m und 23,88 s über 200 m

2006 für Staffel der U 20-WM in Peking nominiert

Sarah Heinrich in der Schweriner Laufhalle hat ihre Bestzeiten von 2005 fest vor Augen: 11, 80 s über100 Meter und 23, 88 s über 200 Meter. So schnell will sie mit Hilfe ihres langjäh-rigen Trainers Bernd Jahn bald wieder laufen.

Eine Schnecke kriecht der schnellen Sprinterin mit nur 0,0027 km/h weit hinterher. Denn die Mecklenburgerin spurtet immerhin mit einer umgerech-neten Geschwindigkeit von etwa36 km/h. Allerdings ist ihrzum Beispiel der Gepardweit voraus. Er rennt 120 km/h.

daten und zahlen

mecklenburger superlative (v)

meckleNburg-vorpommerN

Die Schnellste

Ein Meter achtzig ist sie lang. Schlank. Blonde Haare. Offener, freundlicher Blick. Eine sehr sympathische, scheinbar ganz normale 19 Jahre junge Frau. Und doch ist sie besonders, nämlich besonders schnell. Sarah Heinrich hält seit 2005 die Bestzeit über 100 und 200 Meter (11,80 bzw. 23,88 s) und ist damit die schnellste Frau in unserem Bundes-land. Die Wasserzeitung traf sie zum Gespräch am Schweriner Olympiastütz-punkt in der Laufhalle.

Wasserzeitung: Waren Sie auch schon ein schnelles Baby? Wie früh sind sie gelaufen?Sarah Heinrich: Meine Mutti sagt immer, recht früh. Also ich schätze so mit einem Jahr. Recht normal also eigentlich.

Wann und wie kamen Sie dann zum Leistungssport?Bei den Sportfesten in der Grundschu-le habe ich immer alles abgesahnt. In der dritten Klasse hat mich eine Trai-nerin vom SSC zum Probetraining eingeladen, und ich bin dann dabei geblieben.

Sie trainieren achtmal die Wo-che, eine Woche hat doch nur sieben Tage.Mittwochs und freitags habe ich zwei Trainingseinheiten, die anderen Tage eine und am Sonntag frei. Normales Training dauert etwa 2 Stunden. Ein-laufen zum Warmwerden, Gymnastik und Lauf-ABC gehören immer dazu, egal ob danach Kraft- oder Schnellig-keitstraining anstehen. Und dann gibt es für jede Laufphase abgestimmt spezielle Übungen.

Andere 19-Jährige gehen zur Dis-co, zu Konzerten, feiern bis spät in die Nacht. Das geht doch bei Ihnen sicher nicht. Fehlt Ihnen das?Besonders in Wettkampfzeiten ist langes Weggehen tabu, denn da braucht man jede Kraft. Aber da gewöhnt man sich dran und es ist ja auch nicht so, dass man gar nichts machen kann. Ich treffe Freunde, verbringe Zeit mit meinem Freund, gehe ins Kino. Manchmal s c h l a f e i c h auch einfach n u r . A b e r ich empfin-de meinen Sport nicht als Belas-tung. Klar muss man s i ch auch m a n c h m a l überwinden, aber ansonsten bringt es eigent-lich nur Vorteile.

Welche denn?Man lernt seine Zeit einzuteilen, Disziplin, Pri-oritäten setzen und die Atmosphäre bei Wett-kämpfen ist immer et-was ganz Besonderes.

Sie sind 100- und 200-Meter-Spe-zialistin. Mögen Sie eine Strecke mehr als die andere? Ganz klar die 200 Meter, obwohl man da zum Ende fast stirbt. Aber da hängt nicht alles vom Start ab, bei dem ich meine Schwächen habe.

Was ist für Sie ein perfekter Lauf?Ich erwische einen guten Start, lau-fe die Kurve sauber und hinten geht noch ordentlich was. Wenn man dann ins Ziel kommt und ist eine gute Zeit gelaufen, dann ist das toll.

Sie hatten mit drei Mittelfuß-brüchen im Vorjahr und 2007

Pfeifferschem Drüsenfieber reichlich Verletzungspech. Wie geht es weiter?Ich will an meine Leistungen an-knüpfen.2008 möchte ich ein gutes Abi ma-chen und finde dann hoffentlich ei-ne gute Lösung, meinen Sport voll weiter zu machen.

Die Zeit immer fest im Blick

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Spätestens seit Pfarrer Kneipp sind die heilenden Wirkungen des Wassers auf den menschlichen Or-ganismus bekannt. Wasser entspannt, regt die Durch-blutung an und lockert Ver-spannungen – warum nicht auch in der heimischen Ba-dewanne?

Mit wenigen Handgriffen sind Ihre vier gefliesten Wände in ein wahres Well-ness-Paradies verzaubert. Angefangen bei Duftkerzen und Aromaölen bis zum Einbau eines Whirlpools – Ihrer Fanta-sie sind keine Grenzen gesetzt.Alltag, Stress und mieses Wetter können schnell aufs Gemüt schlagen. Lassen Sie Ihre Seele baumeln und ge-nießen Sie ein wonniges Wannenbad. Kleine Hydra-Jet-Düsen massieren Ih-ren Körper, nach und nach entspannt sich jeder Muskel. Je nach Empfinden geben Sie zu dem höchstens 37 Grad warmen Wasser ätherische Öle oder Sprudeltabs. Öle aus Zitrusfrüchten wirken stimmungshebend, Lavendelöl hilft bei Schlafstörungen, Fichtennadel beugt Muskelkater vor. Einen leichten Massageeffekt versprechen Badeta-bletten wie z. B. Kneipp Sprudel-Duft-bad Wacholder. Wohliges Kerzenlicht und leise Musik zum Träumen runden das Wellness-Erlebnis perfekt ab. Achten Sie nur darauf, nicht länger als 30 Minuten in der Wanne zu dö-sen und vergessen Sie hinterher das Eincremen nicht.

Brausige RegenschauerEs muss nicht immer ein Bad sein, auch unter der Dusche lässt es sich wunderbar entspannen. Die neuen Duschbäder machen es vor: ob Nivea Lemongrass Pflegedusche mit Ölper-len oder das Massageduschgel Ther-mal Spa von Palmolive mit Thermal-Mineralien – das Angebot ist groß. Auch Ihr alter Duschkopf ist rasch in einen Wellness-Experten verwandelt.

Mit den Handbrausen können Sie den Wasserdruck selbst einstellen und so zwischen sanften Massagen oder einem gebundenen Strahl für Kneipp-Güsse wählen.Exklusiver ist die Handbrause „Rain-dance“ von hansgrohe, die Ihnen mit dem einzigartigen Luftblasen-Was-sergemisch das Gefühl gibt, im lauen Sommerregen zu stehen. Können Sie es spüren?

Gefühl wie neugeborenPlanen Sie gerade einen Umbau Ihres Badezimmers? Dann informieren Sie sich bei Ihrem Fachhändler über die vielfältigen Wellness-Möglichkeiten. In allen Preisklassen gibt‘s Dampfdu-schen, Whirlpools und Saunakabinen. Luftsprudel-Massagematten sind eine preiswerte Alternative. Im Hand-umdrehen verwandelt sich damit Ihre Badewanne in einen Fitness-Pool.

Kicks für den Kreislauf • Storch in der Badewanne: Wanne bis zur Hälfte mit kaltem Wasser füllen, auf der Stelle tre-ten, jeweils unbelasteter Fuß ragt aus dem Wasser. Max. 1 Minute, bei schneidenden Waden früher. Wirkt tagsüber erfrischend, abends beruhigend.

• Kneippsche Güsse: Wasserstrahl ohne Druck und am besten gebunden; den ganzen Kör-per von unten nach oben berieseln. Richtung des Wasserstrahls stets zum Herzen.

• Gesichtsguss: Brause mit gebundenem Strahl in die rechte Hand, Temperatur je nach Wohlbefinden. An der Stirn beginnen und Gesicht langsam im Uhrzeigersinn umgießen.

Thalasso-Therapie Mit einer Paste aus Meersalz und Körperöl ganzen Körper abreiben. Macht die Haut glatt und durchblu-tet. Dann ins Badewasser steigen, das mit 1 Pfund Meersalz angerei-chert ist.

Schön wie KleopatraEinen Liter Molke mit etwas Oliven-öl mischen und dem Badewasser zugeben. Noch ein paar Spritzer Ihres Lieblingsparfüms und die Ba-defreude wird zum Dufterlebnis.

Kleines Wellness-Abc • Aromatherapie: Verwendung von Duftstoffen zur Heilung, Linderung oder Vorbeu-gung von Krankheiten. Ca. 4.000 v. Chr. erste Hinweise auf an-gewandte Aromatherapie in der ägyptischen Heilkunde.

• Spa: Das Wort stammt aus dem Latei-nischen und ist die Abkürzung für „sanus per aquam“ (gesund durch Wasser).

• Thalasso: Behandlungsformen, die die seit 2000 Jahren bekannte Heilkraft des Meeres nutzen.

• Wellness: „Wellness ist zu einem Teil ein Lebensstil, zu einem anderen Teil eine Lebenseinstellung und darüber hinaus eine Lebensphilosophie.“ (Dr. Donald Ardell, Wegbereiter der Wellness-Bewegung)

lebenselixier wassersei te 6 was ser Zei tung

ratgeber Wohlfühlen

Wellness – Gönnen Sie sich etwas

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Page 7: Wasserzeitung 04/2007

dokumentation

Säugetieretiere am wasser

november 2007 Sei te 7

He raus ge ber:

Zweckverband Kühlung Bad Doberan,

Zweckverband grevesmühlen,

WasserZweckVerband Malchin-Staven-

hagen, Wasserbeschaffungsverband

Sude-Schaale, ZV Wasserversorgung &

Abwasserbeseitigung Insel usedom,

Zweckverband Radegast

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Layout: SPREE-PR, holger Petsch, (ver-

antwortlich), grit Schulz, günter Schulze,

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neubrandenburg

Im pres sum

Blitz schnell und ge wandt glei tet in der Däm me rung der strom li ni en för­mi ge Kör per des Fisch ot ters (Lut ra lut ra) bei der Jagd durchs Was ser. Die Ob jek te seiner Be gier de – Fi sche, klei ne Na ger, Kreb stie re und auch Was ser vö gel – ha ben nur ge rin ge Chan cen zu ent kom men. Die größ ten Exemp la re er rei chen ei ne Län ge von 1,4 m und ein Ge wicht bis 14 kg. Bis

zu acht Mi nu ten und 18 Me ter tief kön nen die Ot ter tau chen. Als idea ler Le bens raum für die aus der Fa mi lie der Mar der stam men den Tie re er wei­sen sich Ge wäs ser mit dich ter Ufer­ve ge ta ti on. Dort be sie deln Weib chen Ge bie te mit ei ner Aus deh nung von 5 bis 7 km in ner halb grö ße rer Re vie re der Männ chen. Da bei nut zen die Ot­ter den Ufer strei fen in ei ner Tie fe von

100 m, und ih re ge tarn ten Aus stie ge am Ufer sind durch so ge nann te Ot­ter stei ge ver bun den.Lei der ist der ele gan te und kraft vol­le Schwim mer in Mit tel eu ro pa sehr sel ten ge wor den. Bis in die Mit te des ver gan ge nen Jahr hun derts wur den die Tie re er bar mungs los als Fisch­räu ber ver folgt, denn ih re Fel le wa­ren als Pelz sehr be gehrt. Noch heu te

zählt die se Art zu den am stärks ten vom Aus ster ben be droh ten Säu gern in Mit tel eu ro pa. Wich tigs te Ur sa che sind der Stra ßen ver kehr und die Zer­stö rung der Le bens räu me durch den Aus bau von Ge wäs sern.Durch viele Schutzmaßnahmen, vor allem aber die Klärung der Abwässer, ist es in den letzten Jahren gelungen, den Otterbestand zu stabilisieren.

Der Fischotter – verspielt und neugierig

Biber (Castoridae)

Für Mecklenburg­Vorpommern gibt es keine Gesamtzahlen über das Vor­kommen des Pelztierchens. Der Otter ist einfach zu schwer zu orten, da er sich herkömmlichen Beobachtungs­methoden wie zum Beispiel Sendern widersetzt.Deshalb hat der Naturpark Nos­sentiner­Schwinter Heide in einem Projekt von 2001 bis 2006 krimina­listische Methoden eingesetzt, um dem Fischotter in seinem 365 km2 großen Naturpark auf die Spur zu

kommen. Per DNA­Analyse des Kotes konnten die einzelnen Indivi­duen genau bestimmt werden. „Wir haben 76 Tiere ausgemacht“, berich­tet der stellvertretende Naturparklei­ter Ralf Koch stolz. Davon sind wohl etwa 35 ständige Bewohner, die an­deren sind Zu­ und Abwanderer, die über das vernetzte Gewässersystem ihre Reise fortsetzen.Nur mit dem Zählen der kleinen Räu­ber ist es aber nicht getan. Nachdem Gefahrenstellen festgestellt wurden,

schlagen für dieses Jahr bereits vier umgebaute Brücken zu Buche, eine fünfte soll dieser Tage in Alt Gaarz umgestaltet werden. So wollen die Naturschützer die traurige Bilanz von jährlich 5 bis 10 toten Fischottern an Straßen und Brücken verringern.

Weitere Informationen zum Otter und dem naturpark unter: Infor-mationszentrum Karower Mei-ler, Ziegenhorn 1, 19395 Karow,www.naturparke.de

Bisamratte (Ondatra zibethica)

Schermaus (Arvicola terrestris)

Grö ße: bis 127 cmGe wicht: über 30 kgNah rung: rein pflanz lichVor kom men: in Mecklenburg­Vorpommern weit ver brei tet *

Grö ße: bis 60 cmGe wicht: 600 bis 2.400 g Nah rung: vor wie gend pflanz lichVor kom men: in Mecklenburg­Vorpommern weit ver brei tet *

Nah rung:Al les fres serVor kom men: stammt aus Nord­ame ri ka, in Eu ro pa in Pelz far men ge hal ten, dort „aus ge bro chen“,in Mecklenburg­Vorpommern weit ver brei tet *

Grö ße: bis 29 cmGe wicht: bis zu 300 gNah rung: vor wie gend pflanz lichVor kom men: in Mecklenburg­Vorpommern weit ver brei tet *

* Angaben zum Vorkommen:vom Umweltministerium Mecklen­burg­Vorpommern,Abt. Naturschutz

Waschbär (Procyon lotor)

Dem kleinen Schwimmer mit Kriminalistik auf der Spur

Page 8: Wasserzeitung 04/2007

Die rund 400 Seelengemein-de Briggow, etwa 12 km süd-lichöstlich von Stavenhagen gelegen, wird von den bei-den Bundesstraßen 104 und 194 geradezu umarmt.

Zu der Kommune gehören Briggow, Sülten und Sülten Hof, die seit über 50 Jahren einen gemeinsamen Weg gehen. Dabei besitzt jeder dieser Ortsteile seine eigene spezielle Geschichte. Während das Leben in Briggow über Jahrzehnte durch das Gut geprägt war, galt Sülten als ein typisches Bauerndorf und Sülten Hof besaß als Domäne des Landes Meck-lenburg einen speziellen Status. „Inzwischen sind jedoch die Briggo-wer und die Sültener gut zusammen-gewachsen“, resümiert zufrieden Bürgermeister Wolfgang Käsler. Erhalten geblieben ist jedoch kühles Rechnen gepaart mit einer gehörigen Portion Bauernschläue und mecklen-burgischem Durchsetzungsvermögen, die zu den Tugenden und Grundsät-zen der Kommunalpolitik in der Ge-meinde gehören. Jüngstes Beispiel dafür bildet die Mitte September veranstaltete 700-Jahrfeier. Käsler rechnet das gekonnt vor. „2014 wird der Ortsteil Sülten 750 Jahre, wäh-rend es Briggow ohne große Festivi-täten zur Jahrtausendwende auf 650 Jahre brachte. Addiert man das Alter sowie die dazu gehörigen Daten und halbiert das Ganze, dann ergibt dies für die gesamte Gemeinde Briggow ein 700-jähriges Bestehen im Jahr 2007“. Und das, was die Briggower Mitte September in ihrer Festwoche ver-

anstalteten, braucht keinen Vergleich mit großen Stadtjubiläen zu scheuen. Zum Auftakt gab es eine Festsitzung des Gemeinderates, an der über 100 Gäste teilnahmen. In der Woche selbst wurde die neue Ortschronik vorgestellt, bewiesen die Einwohner ihre musikalischen Fähigkeiten bei einem Konzert in der Kirche, wurden die Ausschnitte aus dem Fernseh-

film „Daniel Druskat“ gezeigt, die in Sülten gedreht wurden. Höhepunkt und Abschluss bildete der Festum-zug. „Leider hatten wir nur wenige Zuschauer, da alle Einwohner an der Darstellung der die 700-jährigen Dorfgeschichte beteiligt waren“, be-

dauert ein wenig Käsler. Doch auch in den „normalen Zeiten“ sorgen vor allem der Kultur- und Heimatverein sowie die Kameradinnen und Kame-raden der Freiwilligen Feuerwehr da-für, dass der Alltag in Briggow viele Farbtupfer hat.

Wasser Zeitung: Seit wann sind Sie der „erste Mann“ in Briggow?Wolfgang Käsler: 1990 wurde ich das erste Mal von den inzwischen knapp 400 Einwohnern unserer Ge-meinde gewählt. Da ich immer noch im Amt bin, scheinen die Bürger doch mit dem, was ich in diesen 17 Jahren mit angeschoben habe, einigerma-ßen zufrieden zu sein.

Wo ist denn Ihre Handschrift zu spüren?Dem muss ich eines voranstellen. Veränderungen und Neues, aber auch die Erhaltung von Bewährtem, bedarf immer der Kraft vieler. Und in unserem Ort packen da eine Menge

mit an. In Briggow haben wir dem alten Gutshaus, dem kulturellen Zentrum unseres Dorflebens, wieder

Glanz verliehen, den Dorfteich neu gestaltet, die ersten Schritte für un-seren Landschaftspark getan. In der Kindertagesstätte in Sülten herrscht nach wie vor fröhliches Leben und die Dorfstraße in Sülten Hof erhielt eine Schwarzdecke.

In Briggow lässt es sich also le-ben?Das meinen übrigens auch die mei-sten Besucher. Wir haben viel Grün, Teiche und Fließe, fast 30 neue Häu-ser wurden gebaut und der Großteil der anderen Gebäude gründlich sa-niert. Das Dorfbild in den drei Ortstei-len Briggow, Sülten und Sülten Hof kann sich durchaus sehen lassen.

Kein Wermutstropfen?Den gibt es auch. Wir hätten gern noch mehr Jugendliche im Ort. Doch da die Agrargenossenschaft nur eine Handvoll Leute aus unserem Dorf be-schäftigen kann, müssen die meisten jungen Leute der Arbeit hinterher ziehen.

Was wird sich in der Gemeinde demnächst verändern?Der große Platz hinter dem Guthaus in Briggow mit den umliegenden Gebäuden soll so gestaltet werden, dass hier ein Ort für unsere zahl-reichen Veranstaltungen wie Ernte- oder Teichfeste, das Walpurgisfeuer entstehen soll. Das Projekt ist bereits

ausgearbeitet und nun muss die Fi-nanzierung noch gesichert werden.

Wie steht es um die Wasserver-sorgung in Briggow?Bisher erhielten die Briggower ihr Trinkwasser aus unserem Wasser-werk im Ort. Doch künftig werden wir über eine Verbundleitung aus Lublow versorgt. Da ist wirtschaft-lich sinnvoll und wurde so von uns in der Verbandsversammlung des WZV Malchin Stavenhagen beschlossen. Allerdings brauchen wir das alte Werk, das nach dem Prinzip eines artesischen Brunnens funktioniert, für die Speisung unserer Teiche im Landschaftspark.

verbandsmitglieder im porträt (4) Briggow

umschauWZ • 4/2007 Sei te 8

Bürgermeister Wolfgang Käsler

Wasserwerk Briggow Baujahr: 1939Kapazität: 136 m3/dFörderung: 56 m3/d

Wasserwerk SültenBaujahr: 1968Kapazität: 320 m3/dFörderung: 25 m3/d

Hausanschlussleitungen:Länge: 2.231 m

Versorgungsleitungen:Länge: 4.850 m

Abwasserentsorgung:2 Kläranalgen in Sülten (am Neubau und bei den Eigenheimen)

Investitionen seit 1993: 269.513

Geplante Investitionen:Trinkwasser: 2007/2008 Anschluss von Briggow an das WW Luplow und Außerbe-triebnahme des WW in Briggow.Bis 2013 Anschluss von Sülten an das Wasserwerk Jürgenstorf und Außerbetriebnahme und Rückbau des WW Sülten

Abwasser:Bis 2013 Erneuerung der vorhan-denen Kläranlage in Sülten (am Neubau) mit einer Kapazität von 100 EGW (Einwohnergleichwerten) und Außerbetriebnahme der Kläran-lage bei den Eigenheimen.Für alle anderen Grundstücke ist die Abwasserentsorgung in Verantwor-tung der Eigentümer dezentral, das heißt durch eigene Kleinkläranlagen zu gewährleisten.

Wasserwirtschaftliche Anlagen

Wahrzeichen: Kirche in Sülten (l.) und Bauerhäu-ser in Sülten Hof.

In unserer Gemeinde packen viele mit anDie Wasser Zeitung sprach mit dem ehrenamtlichen Bürgermeister von Briggow, Wolfgang Käsler

Briggow

Wieder im alten Glanz: das sanierte Gutshaus in Briggow.


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