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Verstehen Vor Ort Genießen Gesund leben - demeter.de · 4 Demeter Journal Geschichte Natürliches...

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Kostenlos zum Mitnehmen www.demeter.de Heft 7 Herbst 2010 Verstehen Auf dem Weg zur Wir-Kultur Vor Ort Talhof Heidenheim mit Michaelschule Genießen Kochen mit Kids Gesund leben Wenn Schule gesund macht Foto: Wolfgang Schmidt
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Kostenlos zum Mitnehmen

www.demeter.de Heft 7 Herbst 2010

VerstehenAuf dem Weg zur Wir-Kultur

Vor OrtTalhof Heidenheim mit Michaelschule

GenießenKochen mit Kids

Gesund lebenWenn Schule gesund macht

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Ausgezeichnet mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2009

Nach dem Vorbild der Natur bauen wir Häuser in konsequent biologi-scher Bauweise ausschließlich mit schadstoffgeprüften Materialien. Zum Beispiel mit unserer atmungsaktiven, 37 cm starken Voll-Werte-Wand - eine echte Innovation, da sie mit ihrer ein-zigartigen Xund-E-Schutzebene vor Elektrosmog schützt und für ein aus-geglichenes Raumklima sorgt. Im Som-mer ist es angenehm kühl, im Winter wohlig warm. Das Ganze bei einem extrem geringen Energieverbrauch - mit entsprechender Haustechnik weit unter den geforderten Werten der Energieeinspar-Verordnung (EnEV). In Kombination mit Erdwärmenutzung oder Solarkollektoren ergibt sich eine Passivhaus-Qualität mit attraktiver KfW-Förderung.

Lassen Sie sich von unserer ökologi-schen Bauweise überzeugen und von unserem umfassenden kostenlosen Stilwelten-Katalog inspirieren. Tel. 08336-9000, www.baufritz-dj.de

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Ausgezeichnet mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2009

Nach dem Vorbild der Natur bauen wir Häuser in konsequent biologi-scher Bauweise ausschließlich mit schadstoffgeprüften Materialien. Zum Beispiel mit unserer atmungsaktiven, 37 cm starken Voll-Werte-Wand - eine echte Innovation, da sie mit ihrer ein-zigartigen Xund-E-Schutzebene vor Elektrosmog schützt und für ein aus-geglichenes Raumklima sorgt. Im Som-mer ist es angenehm kühl, im Winter wohlig warm. Das Ganze bei einem extrem geringen Energieverbrauch - mit entsprechender Haustechnik weit unter den geforderten Werten der Energieeinspar-Verordnung (EnEV). In Kombination mit Erdwärmenutzung oder Solarkollektoren ergibt sich eine Passivhaus-Qualität mit attraktiver KfW-Förderung.

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Demeter Journal 3

Inhalt

Jedes Demeter Journal entwickelt sich in einem viel-

schichtigen sozialen Prozess: Recherche bei Gärtne-

rinnen, Bauern, Herstellern, Händlern, Abstimmung

zwischen Redaktion und Grafik, mit Druckerei und

Vertrieb. Passend zum Themen-Schwerpunkt „Soziales

in der Landwirtschaft“ haben wir dieses Mal Waldorf-

schüler mit auf den Sozius (Begriff für Beifahrersitz

und lateinisch für sozial) genommen. 14-jährige Jun-

gen und Mädchen sowie ein Elftklässler haben Beiträ-

ge geschrieben – aus ihrem Blickwinkel auf Demeter-

Projekte, in ihrer Sprache. Kinder aus der Wuppertaler

Waldorfschule haben uns mit in ihre Küche genommen

und Lieblingsrezepte beigesteuert. Das war spannend,

anders als sonst, anregend und ungewöhnlich für beide

Seiten. Nun sind wir neugierig, wie Ihnen als weitere

Verbündete und damit soziale Partner in Sachen nach-

haltig genussvoller Lebensstil das neue Heft gefällt.

genießen verstehen

INHALT 03/10

Renée Herrnkind [email protected] 06155 846950 PS: Das Titelfoto von Wolfgang Schmidt zeigt Daniel Wohlgemuth aus der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Lautenbach, 20 km nördlich vom Bodensee, der Heimat für rund 180 betreute Menschen. www.dorfgemeinschaft-lautenbach.de

Inspiration Empathische Zivilisation 5

Verstehen Soziale Aspekte rund um biodynamische Landwirtschaft 6

Vor Ort

Talhof Heidenheim: ein Ort für besondere Pädagogik 8

Hof Dinkelberg: Heilung zwischen Gemüse und Kühen 11

Nachgefragt Wie und warum wird Alex Pasternak Demeter-Bauer? 13

BegegnenZukunft säen: Zeichen setzen gegen Agrogentechnik 14Leben in der Alte(n)scheune auf Hof Klostersee 16

Gesund lebenWaldorfpädagogik: damit Schule nicht krank macht 17

MarktWindrather Talhandel: Transparenz auf Augenhöhe 18

Genießen Kochen mit Kids: wenn es schmeckt wie bei Oma 20

KennenlernenBauckhof Naturkost ist 40 24

Hintergrund Regionalwert AG: investieren in die Landwirtschaft 28

SchlusspunktBedingungsloses Grundeinkommen 29

Rubriken Editorial 3Aktuell 19Rätsel 25Zahlensalat 25

Neuheiten 26 Vorschau 30Impressum 30

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4 Demeter Journal

Geschichte

Natürliches natürlich belassen.

Die neuen Demeter Jogurts mit Herkunft sgarantie

Genießen Sie die neue Andechser-Linie in Demeter-Qualität. Wertvolle Demeter-Milch, traditionelle Frucht-sorten, verarbeitet mit hohen Qualitätsansprüchen, ergeben ein gesundes und wertvolles Lebensmittel und höchsten Genuss. Das kann man nicht nur schmecken, sondern auch prüfen, denn sowohl für die Bio-Milch als auch die regionale Auswahl an Früchten gibt es eine Herkunftsgarantie.

mit L.acidophilus und B.Bifidum, die überwiegend (L+) rechtsdrehende Milchsäure bilden

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Pur, echt und natürlich im Geschmack

Andechser Molkerei Scheitz GmbH · Biomilchstraße 1 · D-82346 Andechs · Telefon +49 (0) 81 52 / 379-0 · www.andechser-molkerei.de

Neu seit

01. 03. 2010

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Natürliches natürlich belassen.

Die neuen Demeter Jogurts mit Herkunft sgarantie

Genießen Sie die neue Andechser-Linie in Demeter-Qualität. Wertvolle Demeter-Milch, traditionelle Frucht-sorten, verarbeitet mit hohen Qualitätsansprüchen, ergeben ein gesundes und wertvolles Lebensmittel und höchsten Genuss. Das kann man nicht nur schmecken, sondern auch prüfen, denn sowohl für die Bio-Milch als auch die regionale Auswahl an Früchten gibt es eine Herkunftsgarantie.

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01. 03. 2010

Inspiration

„Empathie ist das innere Instrument, das es uns ermög-licht, am Leben und an den Erfahrungen anderer Men-schen teilzuhaben. Transzendenz bedeutet in diesem

Sinne, über sich hinauszureichen, aktiv in größere Ge-meinschaften und in ein vielschichtigeres Bedeutungs-geflecht eingebunden zu sein.“

Aus Jeremy Rifkin „Die empathische Zivilisation – Wege zu einem globalen Bewusstsein“, Campus Verlag 2010. Er meint: Die entscheidende Frage, mit der sich die Menschheit jetzt konfrontiert sieht, lautet: Wird globale Empathie rechtzeitig erreicht sein, um den Zusammenbruch der Zivilisation abzuwenden?

Demeter Journal 5

Paulmichl, Jahrgang 1960, bekam früh die Diagnose „geistig behindert“. In der Werkstatt für Behinderte in Prad (Südtirol) förderte Betreuer Dietmar Raffeiner sein dichterisches Talent. Paulmichl selbst sagt über sich als „Gehinderter“: „In der Werkstatt bin ich ein Dichter. Dichter sein ist ein feiner Beruf.“

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, dann rumpelt es im Magen. Manchmal qualmen die Bäuche wie Kübel über. Die Gastronomie serviert die Abspeckkarte. Die M

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ab und Gut der Stallbauern. > >

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Abwasserkanälen. Der Doktor muss die verschluckten Bestandteile mit Mundwasser ausspülen. G

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6 Demeter Journal

Reportage Verstehen

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Thema geforscht, in dessen Rahmen das „Witzenhäuser Positionspapier zum Mehrwert Sozialer Landwirtschaft“ er-arbeitet wurde. Es sieht darin sogar den Baustein für eine sozialere Zukunft. Das Prinzip der Wertschätzung von mensch-licher Unterschiedlichkeit und der An-erkennung jedes Menschen als Mitglied von Gemeinschaft erweitern die Initia-toren und wenden es auch auf die Bezie-hung des Menschen zu den Naturreichen an. Viele Demeter-Betriebe verbinden menschliche Entwicklung, soziale Teil-habe, pädagogische und therapeutische Wirkungen mit der Zuwendung zu den

Soziale Aspekte rund um die biodynamische Wirtschaftsweise

Rudolf Steiners „Landwirtschaftlicher Kurs“, 1924 die Geburtsstunde von Demeter, und sein „Heilpädagogischer Kurs“ sind Impulsgeber für zahllose Pro-jekte, die soziale Arbeit und Landbau vor anthroposophischem Hintergrund verbinden. „Soziale Landwirtschaft wird von der Gesellschaft zunehmend ent-deckt und nachgefragt: als Perspektive für Menschen mit Betreuungsbedarf, als Arbeitsfeld für landwirtschaftliche Betriebe, zur Belebung ländlicher Räu-me“, ist sich Dr. Thomas van Elsen (Uni Kassel/Witzenhausen) sicher. Er hat im Rahmen des EU-Projekts SoFar am

Auf dem Weg zur Wir-KulturIst biodynamische Landwirtschaft nicht per se auch sozial?

Schließlich erzeugen Demeter-Bauern und -Gärtner umweltverträglich gesunde Lebensmittel. Sie sichern so die Nahrungsgrundlage für uns

Menschen und zugleich eine Kulturlandschaft, die unser Auge erfreut. Abgesehen von diesen Überlegungen verbinden die meisten beim

Thema Soziales in der Landwirtschaft am ehesten die Integration von Menschen mit Behinderungen in die Hofarbeit. Dabei weist Öko-

Landbau weit mehr an sozialen Aspekten auf.

Unter dem Motto „Überraschend anders – Denkanstöße von Rudolf Steiner“ präsentiert die Medien - stelle Anthroposophie eine Kampagne mit Postkarten, die neugierig machen auf einen der großen Denker des 20. Jahrhunderts. Dieses Motiv steht für das Thema Gemeinschaft. Immer mehr Menschen sehnen sich nach einem neuen „Wir“ und entdecken den Sinn für eine Form von Gemeinschaft, die nicht einen Rückfall in verordneten Kollektivismus bedeutet, sondern die Kraft des Einzelnen mit der Sorge um den Nächsten verbinden kann. Mehr unter www.medienstelle-anthroposophie.de

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Demeter Journal 7

Verstehen

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Naturreichen. Dass so sinnvolle Arbeits-plätze entstehen, ist da beinahe nur ein Nebeneffekt. Die im Oktober 2009 ge-gründete Deutsche Arbeitsgemeinschaft Soziale Landwirtschaft soll Höfe und Ak-teure weiter vernetzen und unterstützen. Nach therapeutischen und pädagogi-schen Aspekten arbeiten zum Beispiel sozialtherapeutische Lebensgemeinschaf-ten wie der Bauckhof in der Lünebur-ger Heide (s. S. 24), Hof Dinkelberg (s. S. 11), der Lernort Bauernhof auf Gut Ostler in Bonn oder auf Loheland in der Rhön, die Michaelschule auf dem Talhof Heidenheim (s. S. 8), die Suchthilfe Fle-ckenbühl im oberhessischen Cölbe. Äl-tere Menschen sind unter anderem auf Hof Klostersee in der Lübecker Bucht willkommen (s. S. 16).

Neue Formen des miteinander Wirt-schaftens bei Demeter spiegeln sich nicht nur wider in den runden Tischen zu Milch und Getreide über alle Wert-schöpfungsebenen und die Arbeit am Leitbild zum gerechten Wirtschaften. In der Wirtschaftsform Community-supported Agriculture (CSA) versorgt ein Hof sein Umfeld mit Lebensmitteln und das Umfeld sorgt für die nötigen finanziellen Mittel, damit der Hof si-cher wirtschaften kann. Diese Art der gemeinsamen Verantwortung für die Gemeingüter Boden, Wasser, Pflan-zen steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Aber immerhin sind bereits neun Demeter-Höfe mit CSA dabei (s. S. 13). Beteiligungsmodelle an biodynamischen Höfen sind vielfältig: Genussrechte wie beim Brunnenhof in Baden-Württemberg, Aktien wie beim Oberfeld in Darmstadt oder bei Apfel-t raum in Brandenburg, Stiftungen wie beim Landgut Pretschen im Spreewald,

Soziale Teilhabe bis zu den Naturreichen

Rebzeilen wie beim Weingut Im Zwölbe-rich im Rheingau. Die Regionalwert AG geht noch einen Schritt weiter (s. S. 28). Betriebsgemeinschaften – häufig sogar getragen von gemeinnützigen Vereinen – ziehen sich von Nord nach Süd: etwa Dannwisch in der Nähe von Hamburg, Dottenfelderhof bei Frankfurt, Birken- hof im Siegerland, Schepershof im Wind-rather Tal (s. S. 18), Heggelbachhof in Schönach und Boschenhof in Leutkirch. Auch ein vielfältiges Kulturangebot zählt zum erweiterten Kreis sozialer Leistun-gen. Bei Thea und Rolf Clostermann auf dem Neuhollandshof in Wesel darf mit-ten in der Apfelbaumplantage Konzerten gelauscht werden. Auf dem Dottenfel-derhof in Bad Vilbel erleben Kunden die Reifeprüfung als Käseverkostung mit Rahmenprogramm und bei den Ak-tionen „Zukunft säen“ jetzt im Herbst verbinden sich Menschen mit der Arbeit in der Landwirtschaft und zeigen Flagge gegen Agro-Gentechnik (s. S. 14).

Details zu sozialen Aspekten innerhalb der biodynamischen Demeter-Gemeinschaft unter www.demeter.de, www.soziale-landwirtschaft.de, www.verband-anthro.de (Verband für anthroposophische Heilpädagogik, Sozial-therapie und soziale Arbeit e. V.)

Mehr Informationen

Pädagogische Arbeit wird auf vielen Demeter-Höfen geleistet

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Der Talhof verfügt über einen neuen Außenklimastall mit Laufstall, neben dem sich der Melkstand, der Hofladen und die Käserei befinden. Der nach Heu duftende Stall wirkt sowohl innen als auch außen freundlich und einladend. Alle zwei Stunden fährt ein automati-scher Mistschieber durch und schiebt den Mist in die Güllegrube. Auf dem Talhof leben 42 Milchkühe der Rasse Fleckvieh, sechs trocken gestellte Kühe, die trächtig sind, 14, die zur Nachzucht gehören, und acht Kälbchen. Das Beson-dere an diesen Kühen ist, dass alle Hör-ner tragen. Ein Agrarstudent, der ein Praktikum auf dem Hof macht, meinte, eine Kuh ohne Hörner ist nicht kom-

Talhof mit Michaelschule in Heidenheim

uf dem Talhof wird sehr großer Wert auf die sozialen Aspekte ge-

legt: Der Hof öffnet seine Tore für Be-sucher, damit diese sich einen Eindruck von den Kühen, ihrer Lebensweise und dem ganzen Bauernhof machen können. Zu den sozialen Aspekten gehört noch das Aufnehmen von Praktikanten und auch die Michaelschule spielt eine wich-tige Rolle. Der Talhof bietet den Kindern dieser Schule zweimal täglich die Mög-lichkeit, sich bei der Mithilfe im Stall zu entfalten. Ein Großteil der Ruhe, die man auf dem Talhof finden kann, wird von den Demeter-Kühen ausgestrahlt. Das spüren auch die Kinder im Umgang mit den ruhigen Wiederkäuern.

plett. Oft werden sonst den Kühen die Hörner aber weggemacht. Zu den Tieren auf dem Talhof gehören auch noch zwei Schweine und ein Bulle namens Polar. Über diese Tiere wacht der schwarze Hof-hund Deimen, ein Border-Collie-Mix.

Um den Talhof befinden sich Wiesen und Äcker. Die gesamte landwirtschaft-liche Nutzfläche beträgt circa 56 Hek - tar mit Ackerfläche, Dauergrünland und ein wenig Wald. Der Hof baut Dinkel, Hafer und Winterweizen an, was auch zur Herstellung von eigenen Produkten verwendet wird. 2003 wurde eine neue Käserei erbaut. Hier werden Trink-milch, Quark, Naturjoghurt, Fruchtjo-ghurt, Sahne und Sauerrahm, Frischkä-se, Camembert, Brie und Backsteinkäse hergestellt. Besonders der Camembert ist sehr zu empfehlen. Die Bäckerei des Talhofs befindet sich im Wohnhaus. Dort werden im uralten Holzbackofen verschiedene Sorten von Brot und Ku-chen hergestellt. Die eigenen Produkte des Talhofs werden über den Hofladen und einen Stand auf dem Wochenmarkt verkauft. >>>

Offen für Besucher und ein Ort für besondere Pädagogik

Der Talhof liegt am Stadtrand von Heidenheim an der Brenz im Ugental. Wer die hektische Innenstadt und das Wohngebiet hinter sich lässt, erreicht das ruhige

Landleben von Heidenheim. Als Erstes fallen einem die Ackerflächen und die bunten Wiesen mit den Kühen ins Auge. Mittendrin liegen der Talhof und die neu gebaute

Michaelschule mit der Tagesstätte. Der biodynamische Betrieb im Besitz einer gemeinnützigen GmbH ist der drittälteste Demeter-Hof der Welt.

Die Kinder der Michaelschule arbeiten auf dem Talhof regelmäßig auch im Stall mit. Sie übernehmen Verantwortung und erleben den Rhythmus der Natur unmittelbar.

8 Demeter Journal

Vor Ort

Die Ruhe der Kühe

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Demeter Journal 9

ReportageVor Ort

Demeter Journal 9

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In Klasse 9 zum Landbaupraktikum

Erleben, wie viel Arbeit in einer Packung Milch steckt Waldorfschüler erleben in Klasse 9 vier Wochen lang Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung hautnah.

Bei den 14-jährigen Jungen und Mädchen der Klasse 9 der Waldorfschule Ulm (Römerstraße) mit Lehrerin Claudia Hawkridge hat das Landbaupraktikum auf Demeter-Höfen Respekt und Verständnis erzeugt.

Der Eindruck von 3 000 Hühnern war total faszinierend – außer dem Geruch. Ines Vogel

Morgens hat die Luft gut gerochen, nach Silo. Olivia Flach

Mich hat am meisten gewundert, dass die Bauern das alles aushalten und nie in die Ferien können. Kenneth Mayer

Ich habe mitbekommen, dass viel Arbeit hinter einer Packung Milch steckt. Lea Täuber

Zum Glück hörte der Bulle auf meinen Hund und ist brav auf die Weide gegangen. Roxanne Rößler

Ich fand das Praktikum sehr informativ, weil gleichzeitig die Sache mit den Milchpreisen war. Maximilian Merk

Beim Füttern haben mich die Kälber jedes Mal fast umgerannt. Ich war dann ihr Highlight. Katharina Baumgärtel

Morgens war es immer schön, den Mond noch sehen zu können und die Morgenkälte zu spüren. Auch wenn das frühe Aufstehen nicht toll war. Felicitas Sternagel

Spannend war die Arbeit von den Bauern – zu sehen, wie lang sie arbeiten und was sie am Tag alles fertigbringen. Timo Becker

Wir sind früher ins Bett gegangen, als wir am Anfang des Praktikums dachten. Wir waren einfach müde! Nicolas König

Mir hat die Arbeit mit den Kühen am besten gefallen. Sie waren morgens so verschlafen. Isabelle Hänßler

Man sah, wie hart die Bauern arbeiten, um Geld zu verdienen. Georg BauerschmidtBeim Landbaupraktikum habe ich eine komplett andere Lebensweise kennengelernt. Auf meinem Hof wurde von morgens bis abends gearbeitet, aber trotzdem waren fast immer alle fröhlich. Denn oft, wenn Erwachsene um 17 Uhr oder 18 Uhr Feierabend haben, wollen sie von ihrer Arbeit nicht mehr viel hören und dort wurde nachts der nächste Tag vorbereitet. Das fand ich total faszinierend! Lea Niklas

Wenn man dann Feierabend hat und total fertig am Esstisch sitzt, ist es doch irgendwie auch ein klasse Gefühl, zu wissen: „Wow … Das Ganze habe ich heute geschafft." Artjom Ostapenko

Da konnte ich allen beweisen, dass ich nicht nur das Mädchen bin, die sich jeden Tag die Haare macht, sondern auch ein Mädchen, das ein Kälbchen zur Welt bringt. Lea Herr

10 Demeter Journal

Vor Ort

Neben dem Talhof befindet sich die Mi-chaelschule mit der Kindertagesstätte für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren, die Entwick-lungsstörungen und Verhaltensauffäl-ligkeiten haben. Die private Schule für Erziehungshilfe und Förderschule des Vereins Freie Michaelschule wird gelei-tet von Tanja Birkhold (Heilpädagogin), Jasmin Jablonski (Heilpädagogin) und Isolde Multerer (Jugend- und Heim-erzieherin). Die Gebäude der Michael-schule sind hellgelb angestrichen und von Feldern umgeben. Auf dem Gelän-de befinden sich Gemüse-, Kräuter- und Blumengärten sowie eine Feuerstelle,

Auf dem Talhof kümmern sich die Kinder der Michaelschule um die Hühner. Sie übernehmen Verantwortung für die Tiere und erkennen, wo Lebensmittel herkommen

Schule mit Garten und Geflügel

Zu den AutorinnenDie beiden 15-jährigen Mädchen Lea Riepe und Seraina Gladis berichten über den Talhof und die Michaelschule. Die derzeitige Praktikantin, Lea Riepe, besucht die Waldorfschule Ötlingen bei Kirchheim-Teck. Seraina Gladis machte Anfang 2010 ein Praktikum auf dem Talhof und hilft nun nachmittags bei der Stallarbeit mit. Sie besucht die Waldorfschule Aalen.

ein Teich und ein Stall. Darin leben Hühner und zwei Enten. Auf dem Tal-hof, den die Kinder über einen kleinen geschlängelten Weg erreichen, können

sie zweimal täglich bei der Stallarbeit mitmachen. So sollen neue Fähigkeiten entwickelt werden, die den Lernprozess stärken. www.talhof-hdh.de

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anspruchsvolle Herausforderung ist es, jedem die nötige spezielle Förderung zu geben. Keiner wird mit den Fähigkei-ten der anderen verglichen, sondern in-dividuell als Persönlichkeit behandelt. Dadurch entsteht eine entspannte, aber dennoch konzentrierte und produktive Atmosphäre. Jeder Betreute beherrscht seine Arbeitsabläufe und ist auf seine Art bei der Sache. Auch bietet der Hof Arbeit für sechs soge-nannte Schwerbehinderte, die noch selbst-ständig leben können. Als zweite vom Heim unabhängige Personengruppe wer-den vier Bewohner der WfbM (Werkstatt für behinderte Menschen) beschäftigt. Auf dem Hof Dinkelberg steht aktu-ell eine Umstrukturierung bevor. Neue Gruppen und Einrichtungen müssen für Kooperationen gefunden werden. Dabei

Vor Ort

Demeter Journal 11

Der AutorBenedikt Arnold ist 17 Jahre alt und Schüler der 11. Klasse der Freien Waldorfschule Schopfheim. Sein Besuch auf dem Hof Dinkelberg war für ihn ein außergewöhnliches Erlebnis, denn er ermöglichte ihm ganz besondere Einblicke in die Arbeit mit beeinträchtigten Menschen. „Die Menschen sind erstaunlich konzentriert und motiviert bei ihrer Arbeit. Man merkt ihnen an, dass sie sich freuen, etwas Sinnvolles zu tun.“

Hof Dinkelberg – ein sozial therapeutischer Landwirtschaftsbetrieb

Schon 1880 wurde der Hof zusammen mit dem Markus-Pflüger-Pflegeheim in Wiechs bei Schopfheim errichtet. Mar-kus Feig und Markus Hurter als neue Verantwortliche des Hofs Dinkelberg stellten 2004 auf biodynamische Land-wirtschaft um und integrierten moti-vierte Heimbewohner in die Hofarbeit. „Durch die Kombination von therapeuti-scher Arbeit und Produktion ist der Hof überlebensfähig“, betont Markus Hurter. So kann man die Zusammenarbeit der beiden Bereiche als gegenseitiges Geben und Nehmen bezeichnen.

Täglich beleben 20 bis 25 Männer und Frauen mit psychischer Beeinträch-tigung das Hofgelände in Wiechs bei Schopfheim. Sie arbeiten in der Ge-müseproduktion mit. Dabei werden ihre feinmotorischen Fähigkeiten optimal gefordert. Dank der an sinnvollen Ab-läufen orientierten Tagesstruktur freuen sich die Menschen mit Behinderung über Abwechslung. Als Gegenstück zur Arbeit im Gewächshaus wird als „geschützter“ Arbeitsplatz die „Gemüsewerkstatt“ an-geboten. Hier wird Gemüse für Groß-küchen der Region vorverarbeitet. Im gemeinsamen Morgenkreis begrüßt Sozialtherapeutin Silke Köhler die psy-chisch beeinträchtigten Mitarbeiter. Eine

werden sozialpsychiatrische Rehabili-tation und die Fachwerkerausbildung neu dazu kommen.Die Gemeinschaft des Hofs Dinkelberg ist überzeugt von der heilenden, Energie spendenden Kraft der Landwirtschaft. Etwa 15 Mitarbeiter sind auf dem Hof beschäftigt, bilden mit Betriebsleitern und Betreuten eine Gemeinschaft. Auf 100 Hektar haben neben dem Gemüsebau 80 Rinder Platz. Auf den Feldern wird Acker-bau betrieben. Durch die besondere Viel-falt an sozialen Angeboten und die Erzeu-gung hochwertiger Lebensmittel entsteht ein vorbildliches Gesamtpaket, das eine wertvolle Bereicherung für die Region ist.

Heilung zwischen Gemüse und Kühen Der Hof Dinkelberg hat sich als sozialtherapeutischer Landwirtschaftsbetrieb

im Südschwarzwald einen guten Namen gemacht. Mit der Integration psychisch kranker Menschen in die Hofarbeit gelingt es, Lebensmittel von hoher Qualität anzubieten

und eine wichtige soziale Aufgabe zu erfüllen.

Individuell fördern, Struktur vorgeben

Der Hof Dinkelberg liegt zwischen Wiesen - tal und Rheintal. Er wird als Betriebs-gemeinschaft von den Familien Feig, Hurter und Schubiger geführt. Vermarktet wird auf dem Schopfheimer Wochenmarkt, über Abokisten und an mehrere Großkü-chen. In Zusammenarbeit mit zwei Bäckern entsteht das „Demeter Dreiland-brot“. Die Landbauwerkstatt Hof Dinkelberg ist das Projekt des Vereins „Kambium e. V.“. www.kambium.org, Spendenkontonummer 6 404 405, VR-Bank Schopfheim e. G., BLZ 683 915 00

Abokisten und Marktstand

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Von Grund auf Demeter

Spielberger Report:

Für uns Müller ist dies ein feierlicher Moment.

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und lebenswichtiger Stoffe uns zum ersten Mal

in die Hände rinnt. Und Sie ernten mit.

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Osten, in Hessen und NRW sowie in Baden-Württemberg angeboten. Ohne jede Voraussetzung darf kommen, wer Offenheit und Einsatzbereitschaft mit-bringt. Zur praktischen Arbeit kommt einmal im Monat das drei- bis vier tägige Lehrlingstreffen. Da geht es etwa um Grundlagen des Biodynamischen Wirt-schaftens mit wesensgemäßer Tierhal-tung als Teil des Hoforganismus oder Züchtungsarbeit bei Gemüse und Ge-treide und um den anthroposophischen Übungsweg. „Wir arbeiten vor allem an uns selber“, betont Pasternak. Genau die- sen Prozess der Entwicklung schätzt er.

Mit Entrup hat Alexander sich als zweite Station seiner Lehrjahre ein CSA-Modell (Community-supported Agriculture) aus-gesucht, das den direkten Kontakt zu den Kunden sucht. „Ich lebe ja auf dem Hof, füge mich in eine Gemeinschaft, verbin-de Arbeit und Freizeit, muss vieles selbst organisieren, entscheiden und umsetzen. Da stecken Chancen drin.“ Zu verste-hen, wie eine Pflanze wächst, was sie dafür braucht, beim Melken die ruhige Verbindung zwischen Mensch und Tier zu spüren oder durch Aufräumen den Hof zu verschönern – all das fasziniert ihn so, dass er oft erst abends merkt, wie erschöpft er manchmal doch ist. „Mein Traum ist, dass die Kraft reicht, weiter- zumachen“, sagt er. www.entrup119.de, www.freie-ausbildung.de

Demeter Journal 13

Nachgefragt

Der 23-Jährige lacht: „Ich bin nicht auf dem Bauernhof groß geworden und war in unserer Familie auch der erste Öko.“ Mit 17 wurde Alex Kunde im Bio-Laden, interessierte sich für Tierschutz und Klimawandel. Nach Abitur und einem anregenden Jahr auf einem Bio-Saatgut-betrieb studierte er zunächst Ökologische Agrarwissenschaft. „Das war mir zu the-oretisch.“ Sein erstes Lehrjahr führte ihn auf den Hof zur Hellen im Windrather Tal. „Ich musste richtig arbeiten lernen“, erinnert er sich. Mancher Kampf mit dem Hofteam und dem inneren Schwei-nehund musste ausgefochten werden. „Aber für mich war das spannendes Neuland. Eigentlich hatte ich mich für Gemüsebau interessiert, jetzt sind mir auch die Tiere ans Herz gewachsen und ich schätze vor allem die Vielfalt, die Demeter-Höfe bieten können.“

Die Freie Ausbildung ist überwiegend von biodynamischen Betrieben eigen-ständig organisiert und zu einem großen Teil selbst finanziert. Sie wird in Deme-ter-Zusammenhängen im Norden und

Viele Menschen wissen heute besser darüber Bescheid, was in der Werkstatt mit ihrem Auto gemacht wird, als darüber, wie unsere Nahrungsmittel entstehen. Auf vielen Demeter-

Höfen wird ausgebildet, oft eingebunden in die sogenannte Freie Ausbildung. Die absolviert gerade Alex Pasternak auf dem Gärtnerhof Entrup in Altenberge (NRW).

Warum hat er sich für diesen Weg entschieden?

Der Bauer, das unbekannte Wesen

Novembertagung der JungbauernAlex Pasternak und seine Mitstreiter laden zur Novembertagung: Reichen Salathacken und Kühemelken aus, auch wenn es Demeter-Salat und Demeter-Kühe sind, um die Welt zu verändern? Infos und Anmeldungen unter www.novembertagung.de. Termin: 5. bis 7. November in der Waldorfschule Kassel. Die Tagung wird durch Spenden finanziert: Konto 3 005 626, BLZ 240 501 10, Verein für Fortbildung, Forschung, Fürsorge.

Wie wirtschaften?

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Für uns Müller ist dies ein feierlicher Moment.

Wenn das sonnengereifte Korn seinen Schatz

freigibt. Wenn das weiße Gold, voller kerngesunder

und lebenswichtiger Stoffe uns zum ersten Mal

in die Hände rinnt. Und Sie ernten mit.

Image_Spielberger_Herbst_RZ.indd 1 17.06.2010 15:11:44 Uhr

Arbeiten lernen

CSA-Modell fasziniert

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14 Demeter Journal

„Zukunft säen!“ startet im Herbst neu durch mit Aktionen in zehn Ländern. Allein rund 60 biodynamische Höfe in Deutschland laden ein: „Säen Sie Ihre Zukunft mit!“

Verbraucher können so ein beeindruckendes Gemeinschaftserlebnis gestalten und Flagge zeigen mit biodynamischen Alternativen gegen Agro-Gentechnik.

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Zukunft säen – Mitmachen und Zeichen setzen gegen Agro-Gentechnik

optimaler regionaler Anpassung ohne Einsatz von Agro-Gentechnik und Pesti-ziden möglich. Damit das auch weiter so sein kann, braucht es Zeichen an die Poli-tik, die bisher der Gentechnik in Deutsch-land und der EU Priorität einräumt. Die Regeln für Haftung und Saatgut stehen auf dem Spiel, Koexistenz erweist sich als überaus fragwürdig, betont Demeter.

Bei der Mitmach-Aktion „Zukunft säen“ auf Demeter-Höfen jetzt im Herbst wird das Thema Saatgut lebendig. Die Deme-ter-Landwirte laden dazu ein, gemein-sam ein Getreidefeld mit biodynami-schem Saatgut einzusäen und damit auch ein politisches Statement abzugeben. Das Saatgut für die Veranstaltungen hat seine eigene Geschichte. Es kommt aus bio dynamischer Getreidezüchtung, die bewusst auf die Entwicklung gesunder, robuster Sorten im Einklang mit der Na-tur setzt. Züchter Peter Kunz, einer der

Initiatoren der Aktion, erklärt: „Hybrid-sorten aus dem Labor, die mit Gen-technologie manipuliert und bewusst unfruchtbar gemacht werden, gehören wenigen großen Konzernen. Sie werden auf die Erfordernisse des konventionel-len Anbaus ausgerichtet. Das passt nicht zur Biodynamischen Wirtschaftsweise.Deshalb selek tieren wir samenfeste Sor-ten mit hoher Ernährungsqualität und guter Bekömmlichkeit, die auch beim Bäcker Anklang finden.“ Wichtig ist den Demeter-Bauern auch, dadurch unabhängig zu sein von den Saatgutkonzernen, die Saatgut auf ihre Agrochemikalien abstimmen und mit Li-zenzeinnahmen in Gentechnik investie-ren. „Die Auswüchse der Agrarindustrie, die auf Gentechnik setzt, obwohl diese weder Akzeptanz in der Bevölkerung hat noch einen nachweisbaren Nutzen bringt, bedrohen nicht nur den Ökolandbau, sondern inzwischen sogar die Demokra-tie. Koexistenz funktioniert nicht, wie aktuell Verunreinigungen im Maissaat-gut oder die Kontamination der Rapsbe-stände in Kanada beweisen. Zehn Jahre

2009 zählten die Schweizer Initiatoren von Avenirse rund 6 000 Teilnehmer bei Zukunft säen-Veranstaltungen in der Schweiz, in Deutschland, Luxemburg, England und den USA. „Das Säen ist ein urbildlicher Akt. Es berührt jeden Men-schen. Nach dem Säen ist man ein ande-rer Mensch. Viele empfinden ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit“, beschreiben die Akteure um den Schweizer Züchter Peter Kunz ihre Beobachtungen. Wer macht sich Gedanken darüber, welches Saatgut und wie viel Arbeit nötig sind, um gutes Brot, frische Brötchen, ein gesundes Müsli oder knackige Möhren essen zu können? Dank biodynamischer Züchtungsarbeit, die sich an ganzheitli-cher Qualität der Nahrung orientiert, werden gesunde Lebensmittel höchster Qualität mit gutem Geschmack und

Saatgut mit eigener Geschichte

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Begegnen

Die Natur ist stark,sie braucht keine Verstärker.

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demeter Olivenöl nativ extra aus Griechenland

Das erste demeter-Olivenöl Griechenlands!

Das flüssige Gold stammt aus dem kleinen Bergdorf Mendenitsa in Zentralgriechenland. Umgeben von Wasserquellen und Pinien-bäumen wird das Öl an den Hängen des Kalli-dromon Gebirges kultiviert. Das Ergebnis sind griechische Amfissa-Oliven höchster Qualität, deren Öl noch am Erntetag in der hauseigenen Mühle kalt gepresst und nach der Lagerung vor Ort ohne weiteres Filtrieren in Flaschen abgefüllt wird.

Mehr Informationen zum Öl gibts auf www.naturata.de.

NEU!

Gentechnik-Anbau in den USA zeigen, dass der Bedarf an che-misch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln dadurch sogar steigt. Auch das Versprechen höherer Erträge konnte nicht ein-gelöst werden und ungeahnte Nebenwirkungen bis hin zur Im-munität bei Schädlingen sind zu beobachten“, informieren die biodynamischen Bauern ihre Mitstreiter bei Zukunft säen.

Bei den Aktionen zu Zukunft säen 2009 konnten die Teilneh-mer zum Beispiel auf dem Heggelbachhof in Baden-Württem-berg auch Saatgut-Brot aus der Initiative von Züchter Berthold Heyden mit Heggelbacher Käse und Apfelsaft probieren. Auf Hof Hollergraben in Schönwalde (Schleswig-Holstein) genos-sen alle bei angeregten Gesprächen Kaffee und Kuchen. Ob der diesmal schon aus dem selbst gesäten Dinkel sein wird? Ein-korn wurde auf dem Lindenhof in Sachsen ausgesät. Auf Hof Wörme in Schleswig-Holstein streuten rund 80 Menschen den Roggensamen, der schon seit Jahren auf dem Hof angebaut wird. Jeder Säer konnte sich mit seinem Namen auf einem gro-ßen Banner verewigen. Das Plakat war lange Zeit schon von Weitem am Ackerrand zu sehen. Auf dem Reyerhof in Stutt-gart-Möhringen sorgten Klänge von Gongs und anderen In-strumenten für eine musikalische Untermalung. Assoziationen zu den vier Jahreszeiten leiteten an, den Lauf des Samenkorns durch das Jahr vom Säen bis zur Ernte zu verfolgen.Alle Termine der Aktion „Zukunft säen“ auf Demeter-Höfen in Deutschlandwerden ab August unter www.demeter.de > Ich bin Verbraucher > Zukunft säen!veröffentlicht.

Sieben Autoren berichten über die fragwürdigen Methoden, durch wirtschaftlichen Druck und politische Einflussnahme, mithilfe neuer Technologien und rechtlicher Fehlentwicklungen die Kontrolle über das Saatgut zu erlangen. Sie verdeutlichen die daraus resultierenden Probleme von globalem Ausmaß aus politisch-ökonomischer, sozialer, kulturhistorischer wie auch ernährungswissenschaftlicher Sicht und berichten von ihren Erfahrungen in der Saatgutzucht und Entwicklungshilfe. Herausgegeben von Manfred Christ, Beiträge von Nikolai Fuchs, Tina Goethe, Bertold Heyden, Manfred Klett, Petra Kühne, Ursula Prall und Vorwort von Oliver Willing (Zukunfts-stiftung Landwirtschaft), Pforte Verlag, Dornach (2010). Bedrohte Saat. Saatgutpflege und der Kampf gegen die Macht der Agro­konzerne, hrsg. von Manfred Christ, Pforte Verlag Dornach 2010, 326 S., ISBN 978­85636­197­6, 14,00 Euro

Bedrohte Saat

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16 Demeter Journal

Begegnen

ehemalige Waldorflehrerin und Thera-peutin hat den Ausstieg aus dem Beruf und Einstieg in den neuen Lebensab-schnitt sehr bewusst gestaltet. „Wenn die berufliche Einbindung wegfällt, brauche

ich im Privaten die Gemeinschaft“, war für sie klar. Und auf Hof Klostersee weiß man: Ein Hof braucht ältere Menschen, alle Altersstufen sollen vertreten sein. „Wir sind als Ältere hier gewünscht“, freut sich Heide Seelenbinder. Die Verbindung zu den Menschen, aber auch zu Erde, Pflan-zen, Tieren empfindet sie als heilsam und ist dankbar dafür. „Es ist gut, in einen sinnstiftenden Zusammenhang eingebet-tet zu sein.“ Bei aller individuellen Diffe-renzierung, die die Wohnungen und das großzügige Gelände ermöglichen, gibt es Gemeinsames: Arbeit am Selbstverständ-nis, Vereinbarungen zu ganz konkreten Tätigkeiten wie Archiv aufbauen, Fotos sortieren, Bäume und Beete pflegen,

Organisation des Therapieraums oder der Gemeinschaftskasse für Geschenke. Wöchentliche Hoftreffen, Ausflüge, Haus gemeinschaftssitzungen dienen dem Austausch. „Wir arbeiten daran, die Ei-

gentümlichkeiten des anderen zu achten, versuchen vieles mit Humor zu nehmen und su-chen die Balance von zwi-schenmenschlicher Anteilnah-me und Besinnung auf uns selber“, beschreibt Heide See-lenbinder die Prozesse, mit de-nen am Ideal gerungen wird. Sie erlebt es als anregend und manchmal auch als anstren-gend. „Anders hab ich es nicht gewollt und nun muss das Zusammenleben aktiv und le bendig gestaltet werden.“

Dafür ist Initiative gefragt.Ihr Tipp für Menschen, die eine Alten-WG oder ein Mehrgenerationenprojekt gründen wollen: Zeit und Ort festlegen und dann die passenden Menschen su-chen – nicht umgekehrt. Und wer zu ei-ner Gemeinschaft dazukommt, hat es ihrer Meinung nach leichter, wenn er das absolute „ich will das“ mitbringt und nicht eine Probierhaltung. Für sie hat es geklappt. „Ich bin hier am richtigen Ort.“ Das spürt die Rentnerin, wenn sie manchmal für die Kühe ein Lied singt, den Landwirt über seine Arbeit befragt oder auf dem Hochsitz im nahen Wald in einem Buch versinkt. www.hof-klostersee.de

„Damit wollen wir ganz bewusst unsere Hofgemeinschaft erweitern“, erklärt Ger-linde Ariberti, in der Klostersee-Gemein-schaft unter anderem zuständig für den Hofladen. Neben den neun Verantwortli-chen mit Kindern, Azubis, Feri-engästen und Kunden des Hof-ladens gehören die Senioren für Klostersee unabdingbar dazu. Seit 1990 wird hier biodynami-sche Demeter-Landwirtschaft betrieben. 140 Hektar Fläche, davon 80 Hektar Acker, werden kultiviert. 55 Schwarzbunte Rin - der und ihre Nachzucht liefern Milch für Käse, Quark und Jo-ghurt aus der Hofkäserei. Wer immer der Nase nachgeht, lan-det unweigerlich in der Back-stube und im Hofladen gibt es neben dem kompletten Naturkostange-bot Fleisch und Wurst Marke Klostersee.

Landwirtschaft, Kultur, Sozialarbeit und zukunftsfähige Formen des Zusammen-lebens von Alt und Jung will der gemein-nützige Verein Klostersee als Träger des gesamten Hofs fördern. „Das Zusam-menleben entsteht aus den Bedürfnissen, Möglichkeiten und Initiativen der hier lebenden Menschen“, betont Heide See-lenbinder. Verpflichtungen zur Mitarbeit gibt es nicht, aber das Recht dazu. Die

Alte(n)scheune auf Hof Klostersee an der Ostsee

„Es ist gut, als Ältere erwünscht zu sein“ Wo vor 150 Jahren der Klostersee, eine ehemalige Bucht der Ostsee, trockengelegt wurde,

blüht heute biodynamische Landwirtschaft. Im Park mit der imposanten 500 Jahre alten Eiche macht Heide Seelenbinder gern Station auf ihren Hofführungen. Seit zwei Jahren lebt die 66-Jährige in der

Alte(n)scheune auf Hof Klostersee. Das Wohnprojekt zwischen Wald und Dünen nahe der Lübecker Bucht bietet seit 2001 sieben Wohnungen für die ältere Generation.

Zukunftsfähige Formen des Zusammenlebens erproben

Humor und Respekt prägen das Zusammenleben auf Hof Klostersee. Die Män-ner und Frauen aus der Alte(n)scheune gehören dazu – sie sind erwünscht.

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Demeter Journal 17

Gesund leben

Unterrichtsgestaltung hinein die Saluto-genese gefördert werde. Waldorfpädagogik bemühe sich um den ganzen Menschen mit allen seinen Anlagen und Fähigkeiten. Sie fördere kognitive, emotionale und motori-sche Fähigkeiten gleichermaßen, damit sich jedes Kind „körperlich gesund, seelisch frei und geistig klar“ entwickeln könne. Die psy-chosoziale Belastung der Kinder sei deshalb geringer. Leistungsdruck verschiebe sich auf später, wenn die Jugendlichen stabiler seien. Übrigens: Rund 50 Prozent aller Wal-dorfschüler machen das Abitur. Gestresste Schüler – das muss nicht sein, ergab dann auch eine weitere Untersuchung. Sie zeigte ein signifikant geringeres Auftreten von psychosomatischen Beschwerden – psy-chisch bedingte körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Nervosität, Bauchweh – bei Waldorfschülern. Und die Grundlagen wirken bis ins hohe Alter. Eine empirische Studie über ehemalige Waldorfschüler bis ins Alter von 82 Jahren zeigte, dass diese Menschen deutlich gesünder waren als die durchschnittliche Vergleichsgruppe.

Stockholmer Wissenschaftler untersuchten Kinder an Waldorfschulen in Schweden, Ös-terreich, den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland. Sie verglichen die Ergebnisse mit denen von Kindern konventioneller Schu-len aus der gleichen Region. Die Studie mit 6600 Kindern scheint zu bestätigen, was die Forscher zuvor beobachtet hatten: Waldorf-schüler leiden seltener an Allergien als ihre Altersgenossen. Als Gründe vermuten die Forscher den weitgehenden Verzicht auf An-tibiotika und fiebersenkende Medikamente sowie die bewusst selektiven Impfentschei-dungen. Auch eine biodynamische Ernährung wird als Pluspunkt aufgeführt. Der gesündere Lebensstil zeige sich schon bei Eltern von Waldorfschulkindern: sie rauchen weniger, stillen länger. Weitere Studien bestätigen in-zwischen die Stockholmer Untersuchung.

Waldorflehrer betonen, dass durch eine in-dividuelle Pädagogik, die aus einem tiefen Verständnis für die kindliche Entwicklungs-stufen dem Alter des Kindes angepasst sei, durch künstlerisch gestalteten und leben-digen Unterrichtsstoff, durch eine ganzheit-liche Förderung der leiblichen, seelischen und geistigen Entwicklung der Kinder (Hand, Herz und Kopf) und aller Seelenkräfte (Den-ken, Fühlen, Wollen),durch eine bewusste Sinnes- und Rhythmus-Pflege bis in die

Waldorfpädagogik setzt auf Salutogenese –damit Schule nicht krank macht

Oft wird geklagt: Schule macht krank. Waldorfpädagogik dagegen nimmt für sich in Anspruch, gesundend zu wirken. Der gesamte Lehrplan der Waldorfschule sei darauf ausgerichtet – nicht nur das Bewegungsfach

Eurythmie. Der Erfolg wird durch Studien untermauert.

Kognitiv, emotional und motorisch fördern

Infotelefon zur WaldorfpädagogikDer Bund der Freien Waldorfschulen in Stuttgart bietet unter seiner Service-Num-mer Informationen rund um die Waldorf-pädagogik, zu Schulen und Ausbildungs-möglichkeiten: 0800-Waldorf, immer besetzt werktags zwischen 8 und 17 Uhr.

Wer mehr wissen will

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Reportage Wissenswert

Im Windrather Tal zwischen Wuppertal und dem südlichen Ruhrgebiet liegen die fünf Demeter-Höfe fast in Rufnähe. Sie haben es geschafft, Konkurrenz-situationen zu vermeiden. Alle arbeiten bewusst zusammen und gestalten so das Erfolgsmodell Windrather Talhandel. Der feiert gerade 25-jähriges Bestehen.

Winnie Winter hält die Fäden schon seit 1985 in der Hand. Die 60-Jährige hatte sich bewusst gegen ihre Arbeit im Außenhandelsbereich entschieden, eine landwirtschaftliche Lehre auf Hof Dannwisch in Norddeutschland absolviert, um dann doch zum Handel zurück-zukehren. „Aber unter ganz anderen Vorzeichen“, lacht sie. Gemüse, Getreide, Kartoffeln und Käse der Windrather Talhöfe waren damals nicht mehr allein über den gemeinsamen Marktstand und die jeweilige Ab-Hof-Vermarktung abzusetzen. Sollte es wirklich sinnvoll sein, dass von fünf Höfen aus jeweils einzeln die Bioläden der Umgebung angesteuert wer-den, um dort die Demeter-Waren anzubieten? Unterstützt von der GLS Bank in Bochum und dem anthroposophisch orientierten Anwalt Wilhelm-Ernst Barkhoff entwickelte sich eine ungewöhnliche Kooperation.

Morgens so gegen 6.30 Uhr liefern Hof Vorberg, Hof im Sondern, Örk-Hof, Schepershof und Hof zur Hellen genau das bei Winnie Winter an, was die rund 45 Kunden zuvor telefonisch bestellt haben – exakt gepackt für den jeweiligen Naturkostladen, Biosupermarkt, Hofladen oder die Gastronomie. Die Gärtner und Bauern stellen ihre Kisten auf die dem Adressaten zugeordnete Palette, haken auf dem Lieferschein ab und garantieren für die beste biodyna-mische Qualität ihrer Lebensmittel. Winnie Winter hat mit dem selbstständigen Lkw-Fahrer längst die Route abgesprochen und ergänzt nur noch das, was über ihren kleinen Großhan-del zusätzlich bestellt wurde. Jeder trägt die Verantwortung für seinen Part. Transparenz ist oberstes Gebot, deshalb wissen auch die Ladner, was beim Bauern ankommt. „So erzielen wir die Preise, die unsere Höfe lebensfähig machen“, betont Martin Grützmacher vom Hof im Sondern.

Winnie Winter und ihr Geschäftspartner Stefan Rahm bekommen neun Prozent Provision für den Vertrieb, der Lkw wird mit 5 Prozent vom Warenwert mitgetragen und der Fahrer finanziert sich zu einem Drittel aus der Anlieferungsgebühr. „Je mehr die Situation der jeweils anderen und nicht die eigene Betriebswirtschaftlichkeit in den Vordergrund tritt, desto gesünder wird der Gesamtzusammenhang.“ Kein Wunder also, dass die Verknüpfun-gen der Höfe im Windrather Tal auch in der Maschinengemeinschaft, in der Kooperation mit Bäckermeister Enrique Rosales, bei Festen und Kontakten zu Schulen, Altersheimen und Kindergärten erfolgreich sind. www.biohoefe-windrathertal.de

Vor 25 Jahren startete der Windrather Talhandel

Transparenz auf Augenhöhe

Markt

Pizza-Genussin

biodynamischer Qualität

Erleben Sie die Verbindung von herzhafter Salami, würzigem Gouda

und dem ganzen Aroma sonnengereifter Tomaten!

Saftiger Thunfisch (aus nachhaltigem Fang), frischer Mozzarella und feine

Zwiebelringe - so schmeckt mediterrane Pizzakunst !

Genießen Sie fruchtige Tomaten auf knusprigem Boden mit verführerischem

Käse und mediterranen Kräutern!

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Im idyllisch gelegenen Schloss Bedheim in Südthüringen will die Lebens- und Ar-beitsgemeinschaft an den Gleich bergen die sozialtherapeutische biodynamische Gärtnerei weiter ausbauen und hofft auf finanzielle Unterstützung. Telefon 03685 706135, www.schloss.bedheim.de, Konto GLS Bank 6 004 642 200 BLZ 430 609 67

Aktuell

Demeter Journal 19

Schloss Bedheim in Thüringen plant:

Biodynamisch gärtnern mit Betreuten

Die Quality Low Input Food-Studie hat aus 180 Publikationen herausgefiltert, dass Bio-Lebensmittel deutlich weniger Pestizidrückstände, Schwermetalle und Pilzgifte enthalten als konventionelles Essen. Bio bietet dafür mehr hochwertige Fettsäuren, Vitamine, antibakteriell wirkende Pflanzenfarbstoffe und Anti - oxidantien – alles Stoffe, die als gesund - heitsfördernd gelten.

Die traditionsreiche Zeitschrift für Waldorfpä-dagogik, die „Erziehungs-kunst“, erscheint neu gestaltet. „Wir brauchen ein Publikationsorgan, das der größten freien reformpädagogischen Schulbewegung in Deutschland entspricht“, betont der Herausgeber, der Bund der Freien Waldorfschulen. So wandelt sich die „Erziehungskunst“ von einer „Special-Interest-Zeitschrift“ zu einem lesefreundlichen pädagogischen Publikumsmagazin. Schüler werden mit der Rubrik „Junge Autoren“ ebenso angesprochen wie Lehrer mit Tipps zur Unterrichtspraxis. Kindergärtnerinnen und junge Eltern lesen Beiträge zur frühen Kindheit. Kritische Stimmen kommen in der Rubrik „Gegenlicht“ zu Wort. Der neue Internetauftritt (www.erziehungskunst.de) mit umfangreicher Archiv- und Download-Funktion sowie die geplante wissenschaftlich ausgerich-tete „Erziehungskunst spezial“ komplet-tieren das Angebot. Infos: Verlag Freies Geistesleben, Telefon 0711 2853 200, E-Mail [email protected]

Weniger Gift – mehr Fettsäuren

Erziehungskunst - Zeitschrift für Waldorfpädagogik

Die Waldorfschule Biberach plant den Ausbau des Schulgebäudes. Bei der Baufinanzierung geht die Schulgemein-de ungewöhnliche Wege und bietet 1000 „Aktionären“, die jeweils 1000 Euro leihen, einen Naturalien-Ertrag in Form feiner Demeter- Kartoffeln. Mehr dazu unter Telefon 07351 528555, Fax -528556, E-Mail [email protected], www.waldorfschule-biberach.de

Das von Renate Künast 2001 eingeführte Biosiegel wirkt – und zwar direkt aufs Gehirn. Das fanden Forscher der Universitäten Bonn und Greifswald in einem Experiment mit insgesamt 30 Personen heraus. Das Logo stimuliere einen Teil des Belohnungssystems im Gehirn, das sogenannte ventrale Striatum. Es wird immer dann aktiv, wenn Menschen eine erstrebenswerte Erfahrung machen.

Tausendundein-Kartoffeltraum

Biosiegel wirkt aufs Hirn

Taubstumme Frauen bei NaturetexBei Naturetex, der SEKEM-Firma für biologische Textilien, arbeiten jetzt 50 neue Mitarbeiterinnen, die alle taubstumm sind. Die Frauen aus einer Berufsschule in der Provinzhauptstadt Zagazig konnten nach kurzer Einarbeitungszeit in der Produktion von Puppen integriert werden. Sie arbeiten sorgfältig und bereichern das Arbeitsleben in einer von SEKEMs größten Firmen, betont Helmy Abouleish, der Chef des ungewöhnlichen biodynamischen Projekts SEKEM in der ägyptischen Wüste. Behinderten Mitmenschen ihren Platz in der Gesellschaft und im Arbeitsleben zu bieten ist ein wichtiges Anliegen von SEKEM, wo seit Beginn der ersten Landarbeiten vor über 30 Jahren bereits geistig behinderte Menschen integriert und gefördert werden.

Vielfalt in der Landwirtschaft ist eines der wesentlichen Ziele biodynamischer Landwirt-schaft. Wie Demeter-Bauern Biodiversität fördern – mit der Züchtung von Öko-Sorten oder seltenen Tier-Rassen, abwechslungsreicher Fruchtfolge und Engagement für Natur und Landschaft –, lesen Sie in der September-Ausgabe der Zeitschrift Lebendige Erde. Kostenloses Probeheft: Telefon 06155 846-0, Fax -846-911 oder www.LebendigeErde.de

Vielfalt gestalten

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20 Demeter Journal

Genießen

20 Demeter Journal

Kochen mit Kids

„Das schmeckt wie bei Oma“Katharina Grieger unterrichtet an der Waldorfschule Essen. Seit 20 Jahren kümmert sie sich vor allem um Förderschüler.

Beim gemeinsamen Kochen ab Klasse 6 geht es ihr darum, Freude zu wecken. „Wer gemeinsam in der Schulküche werkelt, nimmt die individuelle Anstrengung wahr. So entsteht Wertschätzung für die Arbeit und das Essen“. Die engagierte

Waldorfpädagogin sieht Hausmannskost und mediterrane Küche als Favoriten der Kids. Über die besondere Qualität von biodynamischen Produkten spricht sie eher in der Oberstufe und nach dem Landbaupraktikum, das Waldorfschüler

auf Demeter-Höfen absolvieren. „Die Jüngeren sind häufig noch in so einer Bio-Oppositionshaltung“. Am wichtigsten ist es, mit Liebe und Zeit zu kochen und alles sehr fein abzuschmecken, ist ihre Erfahrung. Dann laufen herzhafte Getreidebratlinge

den Hamburgern locker den Rang ab. Das höchste Lob lautet übrigens: Das schmeckt ja wie bei meiner Oma. Für das Demeter Journal hat Katharina Grieger mit den Kindern ausgewählt, was auf der Favoritenliste ganz oben steht. Am besten

gleich mal mit dem eigenen Nachwuchs ausprobieren. Viel Freude beim gemeinsamen Kochen und natürlich

Fotografie Siggi Schenk · Foodstyling Armin Wiedmann

guten Appetit.

Genießen

Zutaten für 4 Personen

200g saure Sahne100g süße SahneÖl, Essig, Salz, Pfeffer1–2 TL Meerrettich2 Rote Beten2 saure Äpfel1 Zwiebel2 eingelegte Gurken2 Bund Dill

Zutaten für 4 Personen

400g Möhren200g Kartoffeln50g Sellerie¾ l Wasser1 TL gekörnte Brühe100g Gouda gerieben2 EL Crème fraîcheSalz, Pfeffer, Currygehackte Petersilie

Gemüse waschen, schälen, würfeln. In Wasser und gekörnter Brühe 20 Minuten kochen. Pürieren. Gouda und Crème fraîche zufügen und aufkochen, mit Salz, Pfeffer und Curry abschmecken und mit gehackter Petersilie bestreuen.

Saure und süße Sahne, Öl, Essig, Salz, Pfeffer und Meerrettich mit dem Schneebesen verschlagen und abschmecken. Rote Beten und Äpfel waschen, schälen und raspeln. Zwiebel und eingelegte Gurken in kleine Wür-fel schneiden. Dill hacken. Alles mitei-nander vermengen und abschmecken.

Möhrencremesuppe

Rote-Bete-Dill-Salat

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Reportage

Zutaten für 4 Personen

150g feine Haferflocken3 EL Mehl1 EL gemahlene Haselnüsse oder Mandeln¼ l Milch1 EL Honig200g Möhren1 Zwiebel100g geriebener Gouda2 Eier1 EL gehackte Petersilie, Salz, CurryGhee oder Öl zum Braten

Genießen

Demeter Journal 21

Zutaten für 4 PersonenTeig für 1 Blech

400g Mehl½ Päckchen Hefe4 EL Olivenöl¼ l warmes Wasser1 TL Salz750g geputztes Gemüse (z. B. Möhren, Porree, Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Brokkoli, Kürbis, Erbsen)2 EL Ghee

Zutaten für 4 Personen

200g Mehl80g Butter, 1 Ei1–2 EL Tomatenmark15g Pinienkerne gehackt, 1 TL Oregano50g Parmesan

Zutaten für Soße

1 Becher Crème fraîche3 Eier300g Käse1 TL Schabziger Klee½ TL Kümmel

Zutaten für 4 Personen

500g Weißkohl1 l Wasser1 TL Salz1 TL Kümmel2 Äpfel1 Zwiebel2 Gewürzgurken2 Bund Dill gehackt

Zutaten für Teig verkneten, 20 Minu-ten gehen lassen, nochmals durchkneten und auf einem gefetteten Blech ausrol-len. Geputztes Gemüse 10 Minuten in Ghee dünsten und auf den Teig geben. Zutaten für Soße verrühren und über Gemüse verteilen. 15–20 Minuten bei 200 °C backen.

Alle Zutaten verkneten. 30 Minuten kühl stellen. Etwa ½ cm dick ausrollen. Taler ausstechen (z. B. mit Glas), auf Backblech legen, Taler mit verschlage-nem Ei einpinseln. Mit Pinienkernen bestreuen und andrücken. Bei 140 °C etwa 20 Minuten backen.

Kohl vierteln, Strunk entfernen, fein schneiden. 10 Minuten zusammen mit Wasser, Salz und Kümmel kochen. Ab-kühlen lassen. Äpfel, Zwiebel, Gewürz-gurken raspeln und alles mit gehacktem Dill und Kohl vermischen.

Haferflocken, Mehl, Nüsse, Milch und Honig mischen. Möhren schälen, fein rei-ben, Zwiebel würfeln. Petersilie, Gouda und Eier hinzugeben. Mit Salz und Curry abschmecken. In Ghee oder Öl kleine Frikadellen braten.

Gemüsekuchen

Pikante Taler

Weißkohlsalat

Haferfrikadellen

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GenießenGenießen

22 Demeter Journal

Zutaten für 4 Personen

100g Hafer 400ml Milch150ml Fruchtsaft200g Quark1 Becher Joghurt1 Becher Sahne1 Zitrone (Schale und Saft)1 Prise Salz1 Packung Vanillezucker200g klein geschnittene Früchtegeröstete Mandeln

Zutaten für 4 Personen

1 EL Ghee200g Schinkenspeck500g Kartoffeln200g Möhren200g Sellerie200g Porree400g dicke Bohnen½l Wasser1 Becher SahneSalz, Pfeffer, Senf, gehackte Petersilie

Zutaten für 4 Personen

200g Mehl1 Ei1 EL Milch½ TL Salz75g Butter1 Prise Zucker500g Porree1 EL Ghee200g Frischkäse½ Becher Sahne2 EierPfeffer, Muskatnuss, ½ TL Salz100g Walnüsse

Zutaten für 4 Personen

200g feine Haferflocken (oder andere Flocken) ¼ l Wasser oder Apfelsaft500g Äpfel200g Obst (der Jahreszeit)2 EL Honig2 EL grob geriebene Haselnüsse oder Mandeln2 EL Rosinen1 Zitrone (Saft) 200g Sahne geschlagen

Hafer fein mahlen, mit Milch und Frucht-saft mischen und unter Rühren 5 Minu-ten aufkochen. Creme abkühlen lassen. Quark, Joghurt, geschlagene Sahne un-terrühren. Saft und abgeriebene Schale der Zitrone, Salz, Vanillezucker, klein geschnittene Früchte untermischen, ab-schmecken und mit gerösteten Mandeln verzieren.

Schinkenspeck in Ghee andünsten. Kar-toffel-Stücke zufügen und 20 Minuten kochen. Möhren, Sellerie, Porree schnei-den und mit dicken Bohnen, Wasser und Sahne garen. Mit Salz, Pfeffer und Senf abschmecken und mit gehackter Petersi-lie bestreuen.

Mehl, Ei, Milch, Salz, Butter und Zucker mit dem Knethaken zu einem glatten Teig verarbeiten. Porree in Ringe schnei-den und waschen. 5 Minuten in Ghee dünsten. Frischkäse, Sahne, Eier, Pfeffer, Muskatnuss, Salz und Walnüsse verrüh-ren. Eine Springform mit der Hälfte des Teigs auslegen. Vom restlichen Teig ei-nen Rand formen. Porree und Käsemasse einfüllen. Bei 200 °C etwa 30 Minuten backen.

Haferflocken in Wasser oder Apfel-saft 3–4 Stunden einweichen. Äp-fel schälen, fein reiben und mit ge-würfeltem Obst unterheben. Honig, Nüsse, Rosinen, Zitronensaft und geschlagene Sahne unterrühren.

HafercremeHerbstlicher Bohneneintopf

Walnuss-Porree-Quiche

Bircher Müsli

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Demeter Journal 23

Genießen

Genießen

Demeter Journal 23

Zutaten für 4 Personen

2 rote Paprika2 Knoblauchzehen5 Zwiebäcke100g Walnusskerne15 EL Olivenöl2 EL Harissa (scharfe Paprikapaste)½ TL Kumin (Kreuzkümmel)1 EL LimettensaftSalz

Zutaten für 4 Personen

2 kleine Zwiebeln1 EL Kapern250g weiche Butter250g Quark2 TL scharfer Paprika2 TL milder PaprikaSalz, Pfeffer

1 Päckchen Hefe350g Weizen150g Nüsse500g Kürbis250g Äpfel2–3 EL Honig, 1 Zitrone – entsaftet2 EL Salz

Zutaten für 4 Personen

125g Butter1 Zwiebel3 kleine Möhren100g Tomatenmark½ Bund glatte Petersilie¼ TL Salz, 1 Messerspitze Pfeffer

Zutaten für 4 Personen

800g Weizen350g Roggenetwa ½ l warmes Wasser

Paprika grob würfeln. Knoblauch durch die Presse drücken, zusammen mit Zwie-back und Walnusskernen mit Olivenöl pürieren und verrühren. Paste mit Ha-rissa, Kumin, Limettensaft und Salz ab-schmecken.

Zwiebeln und Kapern sehr fein hacken. Butter cremig rühren, mit Quark und Paprika vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zwiebel fein hacken. Möhren fein ras-peln, Butter, Tomatenmark, Petersilie, Salz und Pfeffer zugeben. Alle Zutaten pürieren und abschmecken.

Getreide fein schroten, mit Wasser ver-rühren und über Nacht quellen lassen.

Am Morgen gequollenen Schrot mit Hefe vermischen. Weizen und Nüsse fein mahlen. Kürbis und Äpfel fein raspeln. Alles mit Honig, Salz und Zitronensaft mischen. Alle Zutaten gut verkneten, evtl. Mehl zufügen. 30 Minuten ruhen lassen, nochmals kneten und in gefettete Kastenform legen. Kreuze einschneiden und etwa 30 Minuten gehen lassen. Bei 170 °C ca. 60 Minuten backen.

Walnuss-Paprika-Paste Käse-Creme

Möhrenbutter

Kürbisbrot

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Kennenlernen

Backmischungen für Kuchen, Brot, Pizza, Mehl in allen Varianten, Flocken, Müslis, Schnellkochgetreide, Burger-Mi-schungen, Desserts, Malzkaffee, Kartof-felpüree, Apfelkraut und -mark sowie eine glutenfreie Linie machen Bauckhof Naturkost zu einem der Marktführer im Bereich Bio-Getreideprodukte. Engagiert setzt sich das Führungsteam Susan und Jan-Peter Bauck für biodynamisch ge-züchtete Getreidesorten ein: „Das sind wichtige, schmackhafte und bekömmli-che Alternativen zu Agrogentechnik mit stereotypen Hybridsorten.“ Weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung von Rezepturen, die für Allergiker geeignet sind. Besonders am Herzen liegt allen

Beteiligten die Entwicklung einer anthro-posophischen, menschengemäßen Ge-treideverarbeitung. Aromen und künst-liche Zusatzstoffe sind da klar tabu.Vom Getreidekorn bis zum fertigen Pro-dukt finden alle Verarbeitungsschritte in der Bauckhof-Mühle statt. Beim Reini-gen, Mahlen, Mischen oder Rösten wird auf optimale Qualität geachtet. Chargen-Rückverfolgung bis zum einzelnen Land-wirt, genaue Analysen und Volldeklaration auf der Packung sind Selbstverständlich-keiten. Die IFS-Zertifizierung (Internati-onal Food Standard) bestätigt, dass sich traditionelles Mühlenhandwerk und moderne Lebensmittelproduktion über-haupt nicht ausschließen. Langfristige Zusammenarbeit mit den Demeter-Bauern und die Förderung der gewachsenen bäuerlichen Struktur in der Region gehören zur Unternehmens-philosophie. Fairness vom Acker bis zum Teller wird gelebt und sichtbar durch die Zertifizierung der Demeter-Mehle und -Flocken nach den Richtlinien des Bio&Fair-Vereins. www.biofairverein.de, www.bauckhof.de

Die Truppe kommt regelmäßig aus der Sozialtherapie des Bauckhofs in Stüten-sen ins nahe Rosche. Unter strengen hy-gienischen Anforderungen packt sie sorg-sam die glutenfreien Mehle per Hand in Tüten. Das Team wird kompetent ange-leitet von Johann Müller. 20 Jahre lang war er in der Bauckhof-Mühle für die Getreidereinigung verantwortlich. Als ihn Rückenschmerzen dauerhaft plagten, konnte er als Anleiter von Menschen mit Behinderungen seine vielfältigen Erfah-rungen einbringen. Das ist ein Stück weit typisch für das Unternehmen, zu dem 60 Mitarbeiter und zwei Azubis gehören. „Wir arbeiten hier möglichst in famili-enfreundlichen, flexiblen Teilzeitmodel-len. Viele Kollegen gehören schon lange zum Betrieb und identifizieren sich stark mit ihrer Arbeit“, freut sich Marketing-chefin Susan Bauck.

Bauckhof Naturkost

Seit 40 Jahren Angebote für schnelle und gesunde Getreideküche

Vor 40 Jahren startete ein Erfolgs-Projekt, das Tradition und Innovation verbindet: Bauckhof Naturkost wurde gegründet, um die Produkte von biodynamischen Höfen in Norddeutschland zu verarbeiten

und zu vermarkten. Heute sind rund 100 Lebensmittel mit dem markanten Bauckhof-Signet im Naturkost-fachhandel zu finden. Gut zwei Drittel davon haben biodynamische Demeter-Qualität. Für das

Abpacken sind zum Teil Menschen mit Handicap zuständig.

Menschen mit Handicaps packen glutenfreie Mehle ein

24 Demeter Journal

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10 Prozent aller Demeter-Betriebe arbeiten auch im sozialen Bereich. In Deutschland gibt es rund 1400

Demeter-Höfe und -Gärtnereien. Hinzu kommen etwa 500 Hersteller und Händler. Die biodynamische Gemeinschaft kommt auf rund

12000 Arbeitsplätze. Knapp 1400 neue Aktien hat die Freiburger Regionalwert AG bei ihrer Kapitaler-höhung im Mai 2010 vergeben. Die Freie Ausbildung zum Deme-

ter-Bauern oder -Gärtner dauert 4 Jahre. Mehr als 8 Millionen Menschen mit Behinderungen leben in Deutschland. Der Verband für anthroposo-

phische Heilpädagogik, Sozialtherapie und soziale Arbeit hat 156 Mitglieds-

organisationen. Dazu gehören 226 Einrichtungen. 2009 wurden da 14 877 Menschen betreut. 6943 Mitarbeiter, inklusive Verwaltung,

FSJ, FÖJ und Zivildienstleistenden, sind in diesem Zusammenhang be-schäftigt. Gegründet wurde der Verband für anthro-

posophische Heilpädagogik, Sozialtherapie und soziale Arbeit 1953. In Verbänden und Unternehmen

mit anthroposophisch inspiriertem Führungsstil arbeiten in

Deutschland rund 75 000 Menschen. Für 92 Pro-zent aller Deutschen zählen Freunde zur

unverzichtbaren Lebensqualität. Bei den Singles sagen

das sogar 95 Prozent.

Schreiben Sie die richtige Zahl auf eine Postkarte an Demeter e. V. · Rätsel Demeter Journal · Brandschneise 1 · 64295 Darmstadt oder schicken Sie eine E-Mail mit Ihrer Lösungszahl an [email protected], Stichwort Rätsel Demeter Journal. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2010. Absender nicht vergessen. Sie können gewinnen. Fortuna entscheidet auch bei Demeter (Rechtsweg ausgeschlossen). Mitarbeiter des Demeter e.V. und ihre Angehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

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Die Produkte werden in Werkstätten von Menschen mit Behinderun-gen gefertigt und über den Ursprung Handelsverbund angeboten. Dieser Zusammenschluss sozialtherapeutischer Werkstätten auf anthroposophischer Grundlage für den Vertrieb ihrer Produkte bietet außergewöhnliche Waren für Haushalt, Werken, Schule, Garten, Wohnung, Pflege und mehr. Der Besuch der Internetseite ist wie eine spannende Entdeckungsreise durch die Welt der Werkstätten. Demeter-Partner Lebensbaum ergänzt passend mit sechs aromati-schen Kräutern und Gewürzen in biodynamischer Qualität: schwarzer Pfeffer, Kümmel, Anis, Majoran, Estragon, Basilikum. Alle Produkte stammen aus fairen Handelspartnerschaften und werden bei Lebensbaum nicht nur sehr schonend, sondern dank einer Kombi-nation aus Naturstrom und Erdwärme auch besonders klimafreund-lich verarbeitet und abgefüllt. www.ursprung-handelsverbund.de · www.lebensbaum.de

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Vor wie vielen Jahren wurde der Windrather Talhandel gegründet ?

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26 Demeter Journal

Zitronencreme mit Muskatblüte

Ausschließlich beste Demeter-Milch von den Höfen der

Genossenschaftsmitglieder wird in der Molkerei Schroz-

berg zu diesem cremig-milden Joghurt veredelt. Das

besondere Schrozberg-Aroma und die charakteristi-

sche cremige Konsistenz entwickeln sich, weil die Fer-

mentierung zwischen 16 und 18 Stunden Zeit bekommt

– das ist zwei- bis dreimal so lange wie in anderen Mol-

kereien. Wie alle Schrozberg-Produkte in Demeter-

Qualität kommt auch die Zitronencreme mit Muskat-

blüte ohne Zusatz von Aromen aus – ein absolut authentisches Lebensmittel.

Im 500-g-Glas gibt es neben dem Vollmilchjoghurt noch die Sorten Heidelbee-

re, Himbeere, Pfirsich/Maracuja, Vanille, Kirsch/Holunder, Stracciatella, Mango/

Guave und Banane/Passionsfrucht.

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>>> Lindenmeyer Gerstenmalz

Wer gern backt, kann mit Gerstenmalz

mild gesüßte und besonders lockere

Ergebnisse erreichen. Gerstenmalz ist

ein reines Naturprodukt, das durch den

Mälzvorgang aus biodynamischer De-

meter-Gerste gewonnen wird. Demeter

Gerstenmalzextrakt ist ein wässriger Aus-

zug aus Gerstenmalz in schonend einge-

dickter Form, der die wichtigen Mineralstoffe und Vitamine der

Gerste und des Malzes enthält.

Demeter Gestenmalzextrakt von Lindenmeyer zeichnet sich durch

die sorgfältige Auswahl des Rohstoffs und eine absolut schonen-

de Verarbeitung aus. Zutaten sind ausschließlich Demeter Gers-

tenmalz und Wasser. Als wertvolle, kräftige Ergänzung der täg-

lichen Nahrung ist es vielseitig zu verwenden – zum Beispiel im

Müsli, in Drinks oder Getreidemahlzeiten.

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>>> HolleKindermilch

Seit Anfang des Jahres

verwendet Holle für die

Säuglingsmilchnahrung 1

sowie die Säuglings-

Folgemilch 2 und 3 nur

noch hochwertige De-

meter-Milch. Nun wurde

auch die Kindermilch 4

auf Demeter-Qualität

umgestellt. Die Milch

stammt von ausgewähl-

ten Demeter-Bauern aus Süddeutschland. Die Kinder-

milch 4 ist für ältere Babys ab dem 12. Monat geeignet.

Sie kann im Anschluss an jede andere Folgenahrung

verwendet werden. Ihre großen Vorzüge neben der

biodynamischen Qualität: Sie ist ungesüßt und gluten-

frei, enthält wichtige Omega-3-Fettsäuren und ist im Ei-

weißgehalt kindgerecht reduziert. Die Bio Kindermilch 4

eignet sich zum Trinken im Rahmen einer gemischten

Ernährung (Familienkost) oder zur Zubereitung von

leckeren Breimahlzeiten.

www.holle.ch

>>> SunvalBirne fein 190 g

Der Klassiker unter den Sunval Obstgläschen aus

besonders milden Demeter-Birnen. Ist ideal als

Einstiegsprodukt zur Beikosternährung nach dem

4. Monat. Als Zwischenmahlzeit, Nachtisch oder

fruchtige Verfeinerung für den Milchbrei berei-

chert er die ersten Angebote für die Kleinsten.

Natürlich ist er glutenfrei. Ganz unter uns: Sunval

Birne fein schmeckt nicht nur den Kleinen.

Karotten-Kartoffeln mit Rindfleisch 190 g

Als Bestseller unter den Babymenüs mit besonders

milden Demeter-Karotten und leckerem Deme-

ter Rindfleisch erweist sich das Sunval Gläschen

Karotten-Kartoffeln mit Rindfleisch. Als Mittags-

mahlzeit ab dem 6. Monat geeignet, versorgt es

das Baby auch mit dem lebensnotwendigen Eisen.

Das Produkt ist glutenfrei und wie alle Sunval Me-

nüs ohne Salzzusatz hergestellt.

www.sunval.de

>>> SchrozbergKefir

Erfrischend säuerlich ist der leicht bekömmliche

Kefir aus Deutschlands größter Demeter-Molkerei. Die

eingesetzten, zu 95 Prozent rechtsdrehenden Milch-

säurebakterien sind optimal für den menschlichen Or-

ganismus. Sie unterstützen die Darm flora und tragen

zu einem gut funktionierenden Immunsystem bei. Den

frischen Geschmack gibt es als Kefir im 500-g-Glas.

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Fairness vom Acker bis zum Teller. Unsere Mehlesind nach den Richtlinien des Bio&Fair-Vereinszertifiziert. Denn durch kurze Transportwege undlangfristige Beziehungen mit den Landwirtenstärken wir die biologisch-dynamische Landwirt-schaft in unserer Region. Und leben damit FairTrade vor der eigenen Haustür. Weitere Infos unterwww.biofairverein.de

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Bauck GmbH & Co. KGDuhenweitz 4 · D-29571 Rosche · [email protected]

Naturkostaus der Heide

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des

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nischen Essigs, der für den leicht süß-sauren

Geschmack und die ausgewogene Konsistenz

sorgt. Abgefüllt in einer praktischen Squeeze-

Flasche, eignet sich die Crema perfekt zum

Dekorieren und Verfeinern von herzhaften

Speisen wie Fisch, Fleisch und Käse und be-

gleitet auch wunderbar helle Eissorten sowie

saisonale Fruchtgerichte.

Auch der helle Bruder, der Balsamico Bi-

anco Condimento, wird nun entsprechend

den Demeter-Richtlinien auf der kleinen

italienischen Azienda in Mode-

na hergestellt. Traubenkonzen-

trat aus der Trebbiano-Traube,

einer der ältesten Rebsorten,

wird mit Weißwein-

essig veredelt. Das

macht den „Nektar

zur Würzung“ absolut

einzigartig. Sein gerin-

ger Säureanteil macht

den Balsamico Bianco

Condimento besonders

leicht und bekömmlich.

www.naturata.de

und berichten, dass auch ihr Sohn bei

seinen Besuchen immer ganz begeistert

davon ist. Maria und Thomas Baier vom

Bio-Markt haben gerade Jubiläum gefeiert.

Fünf Jahre alt ist ihr Laden und bei der De-

meter-Woche zum Fest konnten die Kunden

schätzen, wie viele Demeter-Produkte es in

den Regalen und Theken gibt. Die richtige

Antwort: 236. Verlost wurden natürlich

Demeter-Lebensmittel: bis zum Ende des

Jahres jede Woche ein Brot vom Störte-

bäcker, eine Kiste Augustin-Äpfel, Allgäuer

Bergkäse und Zwölberich-Wein. „Für uns ist

die biodynamische Qualität ganz wichtig,

um unseren Kunden beste und gesündeste

Lebensmittel zu bieten“, begründet Baier,

warum er mit seinem Bio-Markt Demeter-

Aktiv-Partner (DAP) geworden ist. Alle DAP-

Adressen unter www.demeter.de

>>> NaturataAceto Balsamico di Modena, auch bianco

und als Crema

Aceto Balsamico ist der „König unter den

Essigen“. Samtig-süß und dennoch würzig.

Naturata bereichert nun das Demeter-Sorti-

ment mit zwei edlen Essig-Sorten. In Modena

in Norditalien hat der Aceto Balsamico sei-

ne Wurzeln. Und genau dort liegt die kleine

Demeter-Azienda, auf welcher der Naturata

Aceto Balsamico di Modena hergestellt wird.

Über viele Jahre hinweg reift der Essig in höl-

zernen Fässern, bis er sein charakteristisches

Aroma entwickelt hat. Für die neue Naturata

„demeter Crema di Balsamico“ wird dieses

edle Tröpfchen mit Traubenmost versetzt, der

noch immer nach traditioneller Art auf offe-

nem Feuer unter freiem Himmel gekocht wird.

Das Ergebnis ist die erste Crema di Balsamico

auf Basis des Aceto Balsamico di Modena aus

Demeter-Anbau – ein Balsam für den Gau-

men, der noch dazu völlig frei von Konservie-

rungs- und Farbstoffen ist. Weiteres Novum:

Die Crema enthält mit 60 Prozent einen au-

ßergewöhnlich hohen Anteil des feinen italie-

>>> Mein Lieblingsprodukt Demeter-Butter

Helga und Mar-

tin Scharf aus

Großefehn-Wrisse

orientieren sich

beim Einkauf im

Bio-Markt Baier

in Aurich am

orangefarbenen Demeter-Markenzeichen:

„Danach gucken wir immer zuerst.“ Vor vier

Jahren haben sie das Fachgeschäft entdeckt

und erstaunliche Erfahrungen gemacht.

„Seitdem wir Demeter-Milchprodukte be-

vorzugen, bekommt meine Frau keinen

Ausschlag mehr. Andere Milchprodukte

verträgt sie nämlich gar nicht“, berichtet

Martin Scharf. Zu den Lieblingsprodukten

gehört die Demeter-Butter. „Die schmeckt

so gut wie Butter früher und ist wunder-

bar streichfähig“, schwärmen die Scharfs

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28 Demeter Journal

Der AutorBenedikt Arnold (17 Jahre, Waldorfschüler in Schopf-heim) meint: Auf den ersten Blick mag der soziale Aspekt der Regionalwert AG vielleicht nicht sehr deutlich sein. Aber wenn wir uns als Nicht-Landwirte klarmachen, wie sehr wir auf die Land-wirtschaft und deren Produkte angewiesen sind, verstehen wir wahrscheinlich, wie viel wert uns Konzepte und Ideen wie die der Regionalwert AG sein sollten.

Hintergrund

Wie lassen sich Hofnachfolge und landwirtschaftliche Neugründungen organisieren? Wie können Bürger an der Erzeugung gesunder Nahrungsmittel beteiligt werden? Diese Fragen führten den ehemaligen Demeter-Gärtner Christian

Hiß zum ungewöhnlichen Konzept der Regionalwert AG. Inzwischen ist sie als vorbildliches Modell für die Region um Freiburg eingeführt, hat sofort große Begeisterung ausgelöst und das Interesse der Bürger geweckt. Mit einer Kapitalerhö-hung im Mai 2010 und der Vergabe knapp 1400 neuer Aktien wird der Erfolgskurs der Regionalwert AG weitergeführt.

Regionalwert AG bietet Beteiligungschancen

Investieren in die Landwirtschaft

Christian Hiß betont, dass nicht allein seine Überlegungen die AG geboren ha-ben: „Es war ein gesellschaftlicher Prozess interessierter Bürger und Fachleute.“

Als passend wurde die Bürgeraktienge-sellschaft gewählt, ein Aktiensystem, das nicht an der Börse notiert ist. Durch vin-kulierte Namensaktien der RWAG, deren Übertragung nur durch Zustimmung der Aktiengesellschaft möglich ist, beteiligt sich jeder Aktionär an dem Netzwerk und übernimmt Verantwortung. Die Zahl der Aktionäre spricht für den Erfolg der Regionalwert AG: 370 Bürger, größ-tenteils aus der Region, gehören der Akti-engesellschaft an und unterstützen durch ihr Geld ein vielfältiges Netzwerk. Die Regionalwert AG erwirbt die Höfe und verpachtet sie an qualifizierte Betriebs-leiter. Ziel der AG ist eine komplette Wertschöpfungskette, ein Geflecht vom Rohstoff bis zum Verbraucher.

Das Büro der Regionalwert AG (RWAG) hat seinen Sitz im Winzerdorf Eichstet-ten bei Freiburg. Bereits auf den Info-tafeln am Bahnhof wird der Besucher über den vielfältigen Wein-, Gemüse- und Obstanbau und die Eichstetter Pioniere der Bio-Landwirtschaft in-formiert. Christian Hiß (49 Jahre) ist in Eichstetten geboren. Hier wuchs er auf einem der ersten Demeter-Höfe der Region auf. Mit gerade mal 21 Jahren gründete er seine eigene

bio dynamische Gärtnerei. Immer viel-fältiger wurde der Familienbetrieb: Ge-müseanbau, Direktvermarktung, Saat-gutgewinnung, Stallbau mit Schülern und sogar ein Cateringunternehmen kamen dazu. „Das war für einen Ein-zelnen kaum noch zu händeln“, blickt Hiß kritisch zurück. Weil er aufgrund seiner eigenen Erfahrung die Frage des Betriebsnachfolgers und Kapitalverant-wortlichen für sein gesamtes Netzwerk aus der Zwangsläufigkeit der Übergabe an seine Söhne lösen wollte, begann er nach neuen Wegen zu suchen.

Wie aber kann die für jeden Menschen zweifellos lebensnotwendige Landwirt-schaft erhalten werden, wenn die Zahl der Familienbetriebe rasant sinkt und den interessierten Landwirten das Geld fehlt für eine Betriebsübernahme? Für Hiß war die Integration der Landwirtschaft in die Gesellschaft immer ein wichtiges Thema – aber wie sollte es umgesetzt werden?

Aktionäre übernehmen Verantwortung im Netzwerk

Geld fließt in Öko-LandwirtschaftDie Regionalwert AG setzt sich aus drei Organen zusammen: Hauptversammlung (jährliches Treffen der Aktionäre), Aufsichtsrat (Christian Fernow, Gerhard Kiechle, Dr. Diana Pretzell, Dr. Jörgen Beckmann, Till Bannasch, Friedbert Schill) und Vorstand (Christian Hiß und Volker Schwarz). Die mit dem Kapital unterstützten Unternehmen sind bisher biologische und biodynamische Betriebe, eine Gärtnerei, ein Obstbau betrieb, ein Bio-Catering und -Großhandel, ein Marktladen, ein Milchvieh stall mit Käserei und ein Abo-Lieferservice. www.regionalwert-ag.de

Drei Organe entscheiden

Nicht an der Börse notiert

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Demeter Journal 29

Prof. Götz W. WernerProf. Götz W. Werner ist Leiter des Instituts für Entrepreneurship der Universität Karlsruhe und Gründer von dm­drogerie markt. Für das bedingungslose Grundeinkommen setzt sich der gebürtige Heidelberger schon seit vielen Jahren ein. Mit seinem Buch „Einkommen für alle“, seinen

zahlreichen Vorträgen und Interviews hat er die Diskussion dazu ange­facht. Sein neues Buch „1000 Euro für jeden“ gemeinsam mit Adrienne Goehler, ist gerade im Econ Verlag erschienen.

Schlusspunkt

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Schlusspunkt

Grundeinkommen ermöglicht die Sinnfrage

Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, das jedem ein be-scheidenes, aber würdiges Leben ermöglicht, entkoppeln wir Arbeit vom Einkommen. Die bestehende Kopplung ist nicht mehr zeitgemäß, denn erstens: Sozialversicherungspflichtige weisungsgebundene Voll-zeitarbeitsstellen gehen uns aus. Es ist Aufgabe der Wirtschaft, Res-sourcen einzusparen, und die Folge dieses Bemühens ist eine höhere Produktivität.

Zweitens führt sie zu einem zwanghaften Starren auf Erwerbsarbeit. Menschen fragen nicht mehr, worin sie einen Sinn sehen und wo sie ihre Fähigkeiten am besten in die Gemeinschaft einbringen können, sondern suchen nur noch sichere Arbeitsplätze. Das hat fatale Folgen für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft. Nur wenn sich der Einzelne mit seiner Arbeit verbindet, arbeitet er kreativ und initia-tiv. Und drittens werden viele für den Zusammenhalt unserer Gesell-schaft wichtige Tätigkeiten nicht aufgenommen, weil sie nicht oder nur schlecht bezahlt werden. Im Bereich der Erziehung oder der Pflege haben wir einen enormen Mangel, obwohl es viele Menschen gibt, die in diesen Aufgaben einen Sinn sehen.

Wir sollten uns bewusst machen, dass wir Arbeit brauchen, um uns in der Gemeinschaft zu entwickeln. Einkommen benötigen wir, um leben zu können, um die Leistungen anderer in Anspruch zu nehmen. Ein sicheres Grundeinkommen ermöglicht jedem Menschen, sich zu fra-gen, worin er einen Sinn sieht, und sich dort einzubringen. Das würde unsere Gesellschaft gewaltig verändern.

• Kinderarmut – was gesellschaftlich gesehen Dummheit ist, denn Kinder sind die Zukunft – gibt es nicht mehr, ebenso keine Altersarmut.

• Die Würde des Menschen ist tatsächlich unantastbar. Denn die Würde und die Freiheit des Menschen beinhalten das Recht, Nein sagen zu können. Diese Freiheit hat nur der, dessen Existenzminimum gesichert ist.

• Es gibt keine Gängelung, keine Stigmatisierung oder Ausgrenzung von Transferempfängern mehr und der Staat kann die hohen Kosten bei der Prüfung der Bedürftigkeit einsparen.

• Jeder hat einen Freiraum, aus dem heraus er kreativ und eigen- initiativ handeln kann. Viele neue Initiativen entstehen. Niemand ist mehr an einen Arbeitsplatz gebunden. In Deutsch- land gäbe es einen richtigen Arbeitsmarkt. Unternehmen müssten sich bemühen, attraktive Arbeitsplätze zu schaffen.

Wie wirkt ein Grundeinkommen?

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30 Demeter Journal

Vorschau

der Kindersaft-Klassiker mit 7 Früchten und mildem Möhrensaft

eine wertvolle Kombination mit den besten Früchten vom Baum, vom Strauch und aus der guten Erde

ohne Zitrusfrüchte, ohne Zuckerzusatz (Fruchtsaft enthält von Natur aus Zucker)

100 % Direktsaft, keine rückverdünnten Konzentrate

Unterstützung internationaler Projekte für Kinder zusammen mit Plan Deutschland

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Das Beste aus der Natur für diesen besonderen Saft. Mit 85 % Frucht- und 15 % Möhrensaft ist er optimal auf den kindlichen Geschmack abgestimmt. Der 7 Zwerge Kindersaft ist nach einer ganzheitlichen Denkweise zusammengestellt: die sorgsam ausgewählten Obstsorten zusammen mit der Möhre, entstammen aus allen Regionen der Pflanzenwelt – unterirdische Wurzel, Strauch, Busch und Baum.

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Kindergarten

GenießenMutter und Tochter Saahs vom Nikolaihof Wachau, dem ältesten Weingut Öster-reichs, leben biodynamisch und kochen für ihr Leben gern. Aus der ehrlichen Kü-che des Nikolaihofs stammen Rezepte für festliche Menüs.

VORSCHAU Verstehen Gerade an den Feiertagen verwechseln manche Menschen Völlerei mit Feinschmeckerei. Aber wie wird man zum Ge-nießer? Wie schule ich meine Sinne, um immer feiner schmecken zu können?

NachgefragtWas zeichnet Demeter-Rebkultur und -Kellerwirtschaft aus? Winzer Siglinger aus dem Remstal nutzt die Biodynamischen Präparate für seine fruchtbetonten Weine.

Das nächste Demeter Journal erscheint im November.

HerausgeberDemeter e. V.Vorstand Klemens FischerBrandschneise 164295 Darmstadtwww.demeter.deTelefon 06155 84690Fax 06155 846911

Leserservice [email protected]

Redaktion Renée HerrnkindJournalistinbüro Schwarz auf WeissWetzlar

Grafik Eberle GmbH Werbeagentur GWA, Schwäbisch Gmünd

Fotos Schmidt (Titelfoto mit Daniel Wohlgemuth aus Lautenbach), Benedikt Arnold, Schüler Klasse 9 Waldorfschule Ulm/Römerstraße, Fotostudio Viscom, Siggi Schenk (S. 7–10, 20–23)

Anzeigen [email protected]

Vertrieb Naturkosthandel [email protected], Vertrieb über Demeter-Hofläden,Demeter-Aktiv-Partner-Läden (DAP), Naturkostfachgeschäfte, Bio- Super märkte, Reformhäuser

DruckAuflage: 150 000 ExemplareKonradin Druck GmbH,Leinfelden-Echterdingen

Wer mehr wissen will:Lebendige Erde, Zeitschrift für biologisch-dynamische Landwirt-schaft, Ernährung und Kultur – kostenloses Probeexemplar: Lebendige Erde, Brandschneise 1, 64295 Darmstadt, 06155 84690, www.LebendigeErde.deDemeter-Gartenrundbrief: www.gartenrundbrief.de, 0711 902540

Demeter-Infos per E-Mail? Einfach E-Mail an [email protected]

Arbeiten und lernen im Biodynamischen? Auskunftsstelle: 06155 846940, www.demeter.de

Impressum

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der Kindersaft-Klassiker mit 7 Früchten und mildem Möhrensaft

eine wertvolle Kombination mit den besten Früchten vom Baum, vom Strauch und aus der guten Erde

ohne Zitrusfrüchte, ohne Zuckerzusatz (Fruchtsaft enthält von Natur aus Zucker)

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Überreicht durch:


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