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Tutorium Physische Tutorium Physische GeographieGeographieim SS 2008im SS 20081. Sitzung am 23.04.20081. Sitzung am 23.04.2008Tutorin: Claudia WeitnauerTutorin: Claudia Weitnauer
Universität AugsburgUniversität AugsburgFakultät für Angewandte InformatikFakultät für Angewandte Informatik
Institut für Physische Geographie und Quantitative Institut für Physische Geographie und Quantitative MethodenMethoden
Prof. Dr. Jucundus JacobeitProf. Dr. Jucundus Jacobeit
OrganisatorischesOrganisatorisches Andere Tutorientermine:Andere Tutorientermine:
Mo. 8.15- 9.45 UhrMo. 8.15- 9.45 UhrMo. 14.00- 15.30 UhrMo. 14.00- 15.30 UhrDi. 14.00-15.30 UhrDi. 14.00-15.30 Uhrjeweils in 3065jeweils in 3065
Teilnahme freiwillig, andere Tutorien jederzeit Teilnahme freiwillig, andere Tutorien jederzeit besuchbarbesuchbar
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Bei Fragen E-Mail an:Bei Fragen E-Mail an:[email protected][email protected]
LiteraturtippsLiteraturtipps Gebhart, H. et al.: GeographieGebhart, H. et al.: Geographie
Zeitschriften:Zeitschriften: Praxis Geographie (Westermann Praxis Geographie (Westermann
Verlag)Verlag) Geographische RundschauGeographische Rundschau
(Westermann Verlag)(Westermann Verlag)
Literatur BodengeographieLiteratur Bodengeographie EITEL, B. (2001): Bodengeographie. 2. Aufl., Braunschweig, 244 S. SEMMEL, A. (1993): Grundzüge der Bodengeographie. 3. Aufl.,
Stuttgart,127 S.
BLUM, W. E. H. (2007): Bodenkunde in Stichworten. 6. Aufl., Berlin/Stuttgart, 179 S.
SCHEFFER, F./SCHACHTSCHABEL, P. (2002): Lehrbuch der Bodenkunde.15. Aufl., Heidelberg/Berlin, 593 S.
KUNTZE, H., ROESCHMANN, G., SCHWERDTFEGER, G. (1994):Bodenkunde. 5. Aufl., Stuttgart, 424 S.
GEBHARDT, H., GLASER, R., RADTKE, U., REUBER, P. [Hrsg.] (2007):Geographie. Teil IV, Kap. 10: Bodengeographie. München,1096 S.
MÜCKENHAUSEN, E. (1993): Die Bodenkunde und ihre geologischen,geomorphologischen, mineralogischen und petrologischenGrundlagen . 4. Aufl., Frankfurt am Main, 579 S.
InternetseitenInternetseiten www.webgeo.dewww.webgeo.de www.mygeo.dewww.mygeo.de www.geodok.dewww.geodok.de www.geographie.dewww.geographie.de (DGfG) (DGfG)
BodengeographieBodengeographie
Bodenprofile aus dem Gebiet um Stuttgart:v.links nach rechts: Braunerde, Parabraunerde, Auenboden,http://www.stuttgart.de/sde/global/images/mdb/item/19775/4897.jpg
1. Klausurfrage1. Klausurfrage Erläutern Sie die Begriffe Bodenart, Erläutern Sie die Begriffe Bodenart,
Bodenhorizont, Bodentyp und Bodenhorizont, Bodentyp und Bodenform!Bodenform!
AntwortAntwort BodenartBodenart: Körnungs- oder Texturklasse, : Körnungs- oder Texturklasse,
benannt nach der vorherrschenden benannt nach der vorherrschenden Kornfraktion des Feinbodens (Ton, Sand, Kornfraktion des Feinbodens (Ton, Sand, Schluff)Schluff)
BodenhorizontBodenhorizont: annähernd parallel zur : annähernd parallel zur Bodenoberfläche verlaufende, durch Bodenoberfläche verlaufende, durch Prozesse der Pedogenese entstandene und Prozesse der Pedogenese entstandene und überwiegend einheitliche ausgeprägte überwiegend einheitliche ausgeprägte Bereiche des Bodens (Lagen gleicher Bereiche des Bodens (Lagen gleicher Bodenmerkmale) Bodenmerkmale)
AntwortAntwort BodentypBodentyp: genetischer Bodentyp ist : genetischer Bodentyp ist
ausgezeichnet durch gleiche ausgezeichnet durch gleiche Horizontabfolge, ähnliche Ausprägung der Horizontabfolge, ähnliche Ausprägung der Bodenhorizonte und gleiche pedogene Bodenhorizonte und gleiche pedogene Eigenschaften, resultiert aus Eigenschaften, resultiert aus vergleichbarem Entwicklungsstand und vergleichbarem Entwicklungsstand und ähnlich prägenden ähnlich prägenden BodenbildungsprozessenBodenbildungsprozessen
BodenformBodenform: Begriff für systematische : Begriff für systematische Einheit (Bodentyp) und Ausgangsgestein Einheit (Bodentyp) und Ausgangsgestein z.B. Parabraunerde aus Lössz.B. Parabraunerde aus Löss
BodenbildungsfaktorenBodenbildungsfaktoren Klima (Temperatur, Wasser, usw.)Klima (Temperatur, Wasser, usw.) Gestein (unterschiedliche Gestein (unterschiedliche
Zusammensetzung)Zusammensetzung) Relief (Lage, Form, Abstand zum Relief (Lage, Form, Abstand zum
Grundwasser u.a.)Grundwasser u.a.) Lebewesen (Pflanzen, Tiere, Lebewesen (Pflanzen, Tiere,
Mikroorganismen)Mikroorganismen) ZeitZeit MenschMensch
BodenbildungsprozesseBodenbildungsprozesse Pedogenese umfasst chemische. Pedogenese umfasst chemische.
Physikalische und biologische Physikalische und biologische Einzelprozesse, die gleichzeitig oder Einzelprozesse, die gleichzeitig oder nacheinander ablaufennacheinander ablaufen
1.1. Translokations- (Verlagerungs-) prozesseTranslokations- (Verlagerungs-) prozesse2.2. Transformations- (Umwandlungs-) Transformations- (Umwandlungs-)
prozesseprozesse3.3. Turbation (Durchmischungsvorgänge)Turbation (Durchmischungsvorgänge)
BodenfunktionenBodenfunktionen Grundlage der NahrungsmittelproduktionGrundlage der Nahrungsmittelproduktion Siedlungs-, Verkehrs-, DeponieflächeSiedlungs-, Verkehrs-, Deponiefläche Lebensraum für Pflanzen und TiereLebensraum für Pflanzen und Tiere LandschaftswasserhaushaltLandschaftswasserhaushalt Filter, Puffer, Transformatoren im Filter, Puffer, Transformatoren im
StoffhaushaltStoffhaushalt Rohstoffquellen (Kohle, Salzabbau)Rohstoffquellen (Kohle, Salzabbau) Archive der LandschaftsgeschichteArchive der Landschaftsgeschichte
BodenbestandteileBodenbestandteile Boden als 3- Phasen- Gemisch:Boden als 3- Phasen- Gemisch:
Feste, flüssige, gasförmige Feste, flüssige, gasförmige BodenbestandteileBodenbestandteile
Bodenfestphase: anorganisches und Bodenfestphase: anorganisches und organisches Ausgangsmaterialorganisches Ausgangsmaterial
Bodenflüssigphase: BodenwasserBodenflüssigphase: Bodenwasser Bodengasphase: BodenluftBodengasphase: Bodenluft
BodenbestandteileBodenbestandteile Veränderliche Verteilung der Anteile der 3 Veränderliche Verteilung der Anteile der 3
PhasenPhasen Mögliche zeitliche und örtliche Mögliche zeitliche und örtliche
ÜberlagerungenÜberlagerungen Kurzfristige Änderungen möglichKurzfristige Änderungen möglichPhasenverteilung:Phasenverteilung:50 % Matrix50 % Matrix50 % Porenanteil50 % Porenanteil(Bodenlösung 20- 50%, Bodenluft 0- 30%)(Bodenlösung 20- 50%, Bodenluft 0- 30%)
BodenfestphaseBodenfestphase Anorganisches Ausgangsmaterial:Anorganisches Ausgangsmaterial:1.1. (Primäre oder geogene) Minerale und Gesteine(Primäre oder geogene) Minerale und Gesteine2.2. Physische oder chemische VerwitterungPhysische oder chemische Verwitterung3.3. Sekundäre (pedogene) MineraleSekundäre (pedogene) Minerale4.4. Körnung (Textur) und Struktur (Gefüge)Körnung (Textur) und Struktur (Gefüge) Organisches AusgangsmaterialOrganisches Ausgangsmaterial1.1. Streustoffe, Wurzelreste, tierische ProdukteStreustoffe, Wurzelreste, tierische Produkte2.2. Humifizierung, MineralisierungHumifizierung, Mineralisierung3.3. Organische Subtanz (Humus)Organische Subtanz (Humus)
Bodenbestandteil MineraleBodenbestandteil Minerale
Wichtige pedogene Minerale:Wichtige pedogene Minerale: Silikate (z.B. Augit, Olivin, Granit, Silikate (z.B. Augit, Olivin, Granit,
Hornblende, Feldspat, Tonminerale, u.a.)Hornblende, Feldspat, Tonminerale, u.a.) Minerale aus Sauerstoff, Silicium, Minerale aus Sauerstoff, Silicium,
metallischen Elementen;metallischen Elementen; Meist hart, durchscheinend und in Säure Meist hart, durchscheinend und in Säure
unlöslichunlöslich Auftreten als Insel-, Ring-, Ketten-, Band- Auftreten als Insel-, Ring-, Ketten-, Band-
und Schichtsilikateund Schichtsilikate
Silikate- AufbauSilikate- Aufbau
Weitere MineraleWeitere Minerale Oxide (z.B. Quarz)Oxide (z.B. Quarz) Karbonate (z.B. Calcit, Dolomit)Karbonate (z.B. Calcit, Dolomit) Phosphate (z.B. Apatit)Phosphate (z.B. Apatit) Sulfide (z.B. Pyrit)Sulfide (z.B. Pyrit) Sulfate (z.B. Gips, Anhydrit)Sulfate (z.B. Gips, Anhydrit) Chloride (z.B. Kochsalz)Chloride (z.B. Kochsalz)
TonmineraleTonminerale Schichtsilikate kolloider Größenordnung (unter 2 Schichtsilikate kolloider Größenordnung (unter 2
μμm)m) Mineralneubildungen aus Silikaten (Si- Al- Mineralneubildungen aus Silikaten (Si- Al-
Silikate)Silikate) Aufgebaut aus Tetraeder- und OktaederschichtenAufgebaut aus Tetraeder- und Oktaederschichten Fähigkeit zur reversiblen An- und Einlagerung von Fähigkeit zur reversiblen An- und Einlagerung von
H2O- Molekülen H2O- Molekülen können quellen und können quellen und schrumpfenschrumpfen
Bedingen Plastizität der ToneBedingen Plastizität der Tone Eigenschaft Ionen in austauschbarer Form zu Eigenschaft Ionen in austauschbarer Form zu
absorbierenabsorbieren
2- Schicht- Tonminerale2- Schicht- Tonminerale Z.B. Kaolinit, Nakrit, DickitZ.B. Kaolinit, Nakrit, Dickit Grundstruktur: Folge von 1 Grundstruktur: Folge von 1
Si-O-Tetraeder-Schicht und Si-O-Tetraeder-Schicht und 1 Al- OH- Oktaederschicht1 Al- OH- Oktaederschicht
Abstand zwischen 1:1 Abstand zwischen 1:1 Schicht klein und nicht Schicht klein und nicht variabelvariabel
Ionen- Absorption nur an Ionen- Absorption nur an Außen-, Spalt- und Außen-, Spalt- und BruchflächenBruchflächen
Können also nur dort Können also nur dort Wasser und Nährstoffe Wasser und Nährstoffe sorbierensorbieren
3- Schicht- Tonminerale3- Schicht- Tonminerale Z.B. Montmarillonit, Illit, SmektitZ.B. Montmarillonit, Illit, Smektit Grundstruktur besteht aus 2 Tetraeder- Grundstruktur besteht aus 2 Tetraeder-
Schichten, die 1 Oktaederschicht umgibtSchichten, die 1 Oktaederschicht umgibt Zwischenraum zwischen 2:1 Schichten Zwischenraum zwischen 2:1 Schichten
variabelvariabel In diesen Zwischenräumen können In diesen Zwischenräumen können
Wassermoleküle und Ionen (z.B. KWassermoleküle und Ionen (z.B. K++, Ca, Ca++++, , MgMg++++) sorbiert, aber auch wieder ) sorbiert, aber auch wieder ausgegeben werdenausgegeben werden
Auch an den Oberflächen können Ionen Auch an den Oberflächen können Ionen ausgetauscht werdenausgetauscht werden
IonenaustauschIonenaustausch Oberfläche der meisten Bodenbestandteile Oberfläche der meisten Bodenbestandteile
elektrisch aufgeladenelektrisch aufgeladen Ursache für Sorption und Ursache für Sorption und IonenaustauschIonenaustausch
Wichtigste Ladungsträger (Austauscher) sind Wichtigste Ladungsträger (Austauscher) sind Tonminerale, Huminstoffe, Oxide, HydroxideTonminerale, Huminstoffe, Oxide, Hydroxide
Reversibler Ionenaustausch erfolgt zwischen Reversibler Ionenaustausch erfolgt zwischen Austauschern und Bodenlösung an freien Austauschern und Bodenlösung an freien Ladungsflächen der festen Partikel (Grenzfläche)Ladungsflächen der festen Partikel (Grenzfläche)
Bedeutung: wichtig für Bodenreaktion, Bedeutung: wichtig für Bodenreaktion, Bodengefüge, Nährstoffhaushalt, Bodengefüge, Nährstoffhaushalt, Puffereigenschaften des BodensPuffereigenschaften des Bodens
Austauschkapazität (potentielle, Austauschkapazität (potentielle, effektive)effektive)
Summe der ausgetauschten Kationen Summe der ausgetauschten Kationen (KAK) oder Anionen (AAK) eines Boden in (KAK) oder Anionen (AAK) eines Boden in cmol(+)/kg Boden (= Maß für die cmol(+)/kg Boden (= Maß für die Oberflächenladung der Austauscher)Oberflächenladung der Austauscher)
Abhängig von Menge und Art der Abhängig von Menge und Art der Tonminerale und Huminstoffe des BodensTonminerale und Huminstoffe des Bodens
Je höher KAK-Werte, desto besserJe höher KAK-Werte, desto besser Übliche Werte: 5- 100 cmol(+)/kg BodenÜbliche Werte: 5- 100 cmol(+)/kg Boden
KorngrößenverteilungKorngrößenverteilung Hauptbodenarten Ton, Sand, Schluff Hauptbodenarten Ton, Sand, Schluff
ergeben sich jeweils aus der ergeben sich jeweils aus der dominierenden Kornfraktionendominierenden Kornfraktionen
Lehm ist Mischung aus Ton, Sand Lehm ist Mischung aus Ton, Sand und Schluffund Schluff
Körnung gibt Hinweise auf Körnung gibt Hinweise auf Bodenentwicklung, Ertragsfähigkeit, Bodenentwicklung, Ertragsfähigkeit, Pufferkapazität, Filtereigenschaften, Pufferkapazität, Filtereigenschaften, Erodierbarkeit des BodensErodierbarkeit des Bodens
KorngrößenverteilungKorngrößenverteilung
TransformationsprozesseTransformationsprozesse Alle Prozesse, in denen Alle Prozesse, in denen
Umwandlungen und Umfromungen Umwandlungen und Umfromungen ohne größere Verlagerungen ohne größere Verlagerungen stattfinden:stattfinden:
1.1. Verwitterung (physikalisch, Verwitterung (physikalisch, chemisch)chemisch)
2.2. MineralneubildungMineralneubildung3.3. Mineralisierung, HumusbildungMineralisierung, Humusbildung4.4. GefügebildungGefügebildung
HumusbildungHumusbildung Humus: Gesamtheit der abgestorbenen Humus: Gesamtheit der abgestorbenen
organischen Bodensubstanzen, die sich in organischen Bodensubstanzen, die sich in Zersetzung befindetZersetzung befindet
Streu: abgestorbenes organisches Streu: abgestorbenes organisches Material, das sich (noch) nicht in Material, das sich (noch) nicht in Zersetzung befindetZersetzung befindet
Ausgangsmaterial: pflanzliche und Ausgangsmaterial: pflanzliche und tierische Reste: z.B. Wurzeln, Blätter, tierische Reste: z.B. Wurzeln, Blätter, Nadeln, Zweige, ErnterückständeNadeln, Zweige, Ernterückstände
Vielen Dank für die Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!!Aufmerksamkeit!!