Date post: | 06-Apr-2016 |
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Tutorium Physische Tutorium Physische GeographieGeographieim SS 2008im SS 2008
8. Sitzung8. SitzungTutorin: Claudia WeitnauerTutorin: Claudia Weitnauer
Universität AugsburgUniversität AugsburgFakultät für Angewandte InformatikFakultät für Angewandte Informatik
Institut für Physische Geographie und Quantitative Institut für Physische Geographie und Quantitative MethodenMethoden
Prof. Dr. Jucundus JacobeitProf. Dr. Jucundus Jacobeit
ÜbungsfragenÜbungsfragen1.1. Wie unterscheiden sich ein Gley und ein Wie unterscheiden sich ein Gley und ein
Stagnogley genetisch?Stagnogley genetisch?2.2. Welche Bodengesellschaft entsteht in einer Welche Bodengesellschaft entsteht in einer
Lösslandschaft?Lösslandschaft?3.3. Was ist der Unterschied zwischen einem Retsina Was ist der Unterschied zwischen einem Retsina
und einem Rendzina?und einem Rendzina?4.4. Welche Böden entwickeln sich aus Granit, Welche Böden entwickeln sich aus Granit,
welche aus Kalkstein?welche aus Kalkstein?5.5. Was ist eine carnivore Pflanze?Was ist eine carnivore Pflanze?6.6. Wie kann man Biodiversität definieren?Wie kann man Biodiversität definieren?7.7. Nennen Sie zwei Typen von Endemiten und Nennen Sie zwei Typen von Endemiten und
erläutern Sie den Unterschied!erläutern Sie den Unterschied!
ÜbungsfragenÜbungsfragen
Zu 1.:Zu 1.: Stagnogley ist ein Bodentyp, der unter Stagnogley ist ein Bodentyp, der unter
feucht-kühlen Klimabedingungen bei feucht-kühlen Klimabedingungen bei Wasserstau entsteht Wasserstau entsteht
Unterschied zu den Pseudogleyen dauert Unterschied zu den Pseudogleyen dauert der vernässte Zustand bei den der vernässte Zustand bei den Stagnogleyen wesentlich länger Stagnogleyen wesentlich länger
Bei ganzjähriger Vernässung Entwicklung Bei ganzjähriger Vernässung Entwicklung zum Gley möglich zum Gley möglich
Schlecht durchlüftet, nährstoffarm, oftmals Schlecht durchlüftet, nährstoffarm, oftmals Waldstandorte im GebirgeWaldstandorte im Gebirge
ÜbungsfragenÜbungsfragenZu 2.:Zu 2.: Lockersyrosem Lockersyrosem Pararendzina Pararendzina
Braunerde -> Parabraunerde (feuchtere Braunerde -> Parabraunerde (feuchtere Gebiete)Gebiete)
Lockersyrosem Lockersyrosem Pararendzina Pararendzina Tschernosem Tschernosem
Rendzina, saure Braunerde, Fahlerde, Rendzina, saure Braunerde, Fahlerde, Pseudogley, Gleye, Feuchtschwarzerde, Pseudogley, Gleye, Feuchtschwarzerde, Auenboden, PodsolAuenboden, Podsol
ÜbungsfragenÜbungsfragen
ÜbungsfragenÜbungsfragen
Zu 3.:Zu 3.: Retsina: ein weißer, trockener Retsina: ein weißer, trockener
Tafelwein aus Griechenland, der mit Tafelwein aus Griechenland, der mit Harz versetzt wirdHarz versetzt wird
Rendzina: Boden mit Ah/C- Profil aus Rendzina: Boden mit Ah/C- Profil aus KarbonatgesteinKarbonatgestein
ÜbungsfragenÜbungsfragen
Zu 4.:Zu 4.: Granit: Ranker, BraunerdeGranit: Ranker, Braunerde Kalkstein: RendzinaKalkstein: Rendzina
ÜbungsfragenÜbungsfragenZu 5.:Zu 5.:Fleischfressende PflanzeFleischfressende Pflanze
Zu 6.:Zu 6.:Biodiversität = biologische VielfaltBiodiversität = biologische Vielfalt
Das Konzept umfasst die Vielfalt von Arten mit ihrer Das Konzept umfasst die Vielfalt von Arten mit ihrer genetischen Diversität, die Vielfalt funktioneller genetischen Diversität, die Vielfalt funktioneller Gruppen und trophischer Ebenen und die Vielfalt Gruppen und trophischer Ebenen und die Vielfalt von Lebensgemeinschaften (Ökosystemen). Es von Lebensgemeinschaften (Ökosystemen). Es schließt den Menschen mit ein und berücksichtigt schließt den Menschen mit ein und berücksichtigt die Leistungen von Ökosystemen. Dies heißt, die Leistungen von Ökosystemen. Dies heißt, dass Arten einen Wert haben, der sich auch dass Arten einen Wert haben, der sich auch finanziell bemessen lässt!finanziell bemessen lässt!
ÜbungsfragenÜbungsfragenZu 7.: Zu 7.: Reliktendemiten:Der Endemismus phylogenetisch Reliktendemiten:Der Endemismus phylogenetisch
meist älterer Sippen, die sich gegenwärtig meist älterer Sippen, die sich gegenwärtig aufgrund veränderter Umweltbedinungen nur aufgrund veränderter Umweltbedinungen nur noch auf kleinen Restflächen eines einst größeren noch auf kleinen Restflächen eines einst größeren Verbreitungsareals halten können.Verbreitungsareals halten können.
Neoendemiten: Der Endemismus phylogenetisch Neoendemiten: Der Endemismus phylogenetisch junger Sippen, die sich noch nicht weiter junger Sippen, die sich noch nicht weiter ausbreiten können. Sie entstanden infolge ausbreiten können. Sie entstanden infolge geänderter Lebensumwelt in einem bestimmten geänderter Lebensumwelt in einem bestimmten Gebiet aus einer Stammform.Gebiet aus einer Stammform.
ArealentstehungArealentstehung Arten erobern Areale durch wandernArten erobern Areale durch wandern Auf welche Weise und wie schnell hängt Auf welche Weise und wie schnell hängt
von Art der Diasporenausbreitung ab von Art der Diasporenausbreitung ab (Samen, Früchte, vegetativ usw.)(Samen, Früchte, vegetativ usw.)
Arten differenzieren sich bei der Arten differenzieren sich bei der Wanderung z.B. durch Mutation, Selektion, Wanderung z.B. durch Mutation, Selektion, Isolation, KreuzungIsolation, Kreuzung
Entstehungsgebiet (genetisches Zentrum) Entstehungsgebiet (genetisches Zentrum) eines Taxons: Ausgangspunkt, von dem eines Taxons: Ausgangspunkt, von dem die Differenzierung und Ausbreitung die Differenzierung und Ausbreitung ausgegangen istausgegangen ist
ArealentstehungArealentstehung Progressive Areale: breiten sich ausProgressive Areale: breiten sich aus Regressive Areale: schrumpfenRegressive Areale: schrumpfen Variabilitäts- oder Variabilitäts- oder
Mannigfaltigkeitszentren: Areale mit Mannigfaltigkeitszentren: Areale mit hoher Besiedlungsdichte und hoher hoher Besiedlungsdichte und hoher genetischer Diversitätgenetischer Diversität
ArealgrenzenArealgrenzen Meist mechanische Hindernisse (z.B. Meist mechanische Hindernisse (z.B.
Meeresküsten, Gebirge)Meeresküsten, Gebirge) Ansonsten standörtlich bedingte Ansonsten standörtlich bedingte
Grenzfaktoren wie Klima oder BodenGrenzfaktoren wie Klima oder Boden Konkurrenz als limitierender FaktorKonkurrenz als limitierender Faktor Absolute Grenzen pflanzl. Lebens: Extrema Absolute Grenzen pflanzl. Lebens: Extrema
von Dürre, Kälte, Salz- und von Dürre, Kälte, Salz- und Schwermetallgehalte im Boden usw.Schwermetallgehalte im Boden usw.
Unterscheidung: rezente- fossile Areale, Unterscheidung: rezente- fossile Areale, natürliche- künstliche Arealenatürliche- künstliche Areale
Grenzen von Arealen
Arealtypen und GeoelementeArealtypen und Geoelemente Geoelemente = FlorenelementeGeoelemente = Florenelemente Arealtypen = Gruppen von Taxa, deren Arealtypen = Gruppen von Taxa, deren
Gesamtareale eine ähnliche Grundform Gesamtareale eine ähnliche Grundform und Position aufweisenund Position aufweisen
Geoelement: Gruppen von Pflanzen- und Geoelement: Gruppen von Pflanzen- und Tierarealen, deren Tierarealen, deren Hauptverbreitungsgebiet weitgehend Hauptverbreitungsgebiet weitgehend zusammenfällt und die sich regional zusammenfällt und die sich regional deutlich von anderen Gruppen abhebendeutlich von anderen Gruppen abheben
Arealdiagnose nach Meusel et al. Arealdiagnose nach Meusel et al. (1978)(1978)
Die Erde wird mit einem Rasternetz Die Erde wird mit einem Rasternetz belegt und innerhalb der Florenreiche belegt und innerhalb der Florenreiche wird eine Differenzierung der wird eine Differenzierung der Vegetation nach Temperaturfaktor, Vegetation nach Temperaturfaktor, Ozeanität/Kontinentalität und Ozeanität/Kontinentalität und Humidität/Aridität vorgenommen.Humidität/Aridität vorgenommen.
Die drei Gesichtspunkte der Die drei Gesichtspunkte der Arealdiagnose: Zonalität, Ozeanität, Arealdiagnose: Zonalität, Ozeanität, HöhenstufenHöhenstufen
Arealdiagnose nach Meusel et al. Arealdiagnose nach Meusel et al. (1978)(1978)
Auf der NHK werden von N nach S Auf der NHK werden von N nach S folgende Arealtypen unterschieden:folgende Arealtypen unterschieden:
Arktische, borealm temperate, Arktische, borealm temperate, submeridionale, meridionale, boreo- submeridionale, meridionale, boreo- subtropische, tropische Florenzonesubtropische, tropische Florenzone
Auf der SHK von N- S:Auf der SHK von N- S:Austro- subtropisch, australe, antarktische Austro- subtropisch, australe, antarktische
FlorenzoneFlorenzone Boreo = nord, austro = südBoreo = nord, austro = süd Auch Höhenstufen werden unterschieden: Auch Höhenstufen werden unterschieden:
planar bis nivalplanar bis nival
Arealdiagnose nach Meusel et al. (1978)
Geoelemente nach Walter (1970)Geoelemente nach Walter (1970)
1.1. Arktisches Geoelement: Arten mit Arktisches Geoelement: Arten mit Hauptverbreitungsgebiet in der Hauptverbreitungsgebiet in der baumlosen Tundrabaumlosen Tundra
2.2. Alpines Geoelement: Alpines Geoelement: Verbreitungsschwerpunkt der Arten in Verbreitungsschwerpunkt der Arten in der alpinen Stufe der Hochgebirgeder alpinen Stufe der Hochgebirge
3.3. Boreales Geoelement: Boreales Geoelement: Verbreitungsschwerpunkt in der Verbreitungsschwerpunkt in der Nadelwaldzone NordeurasiensNadelwaldzone Nordeurasiens
4.4. Mitteleuropäisches Geoelement: Mitteleuropäisches Geoelement: Verbreitungsschwerpunkt im Verbreitungsschwerpunkt im Laubmischwaldgebiet MitteleuropasLaubmischwaldgebiet Mitteleuropas
Geoelemente nach Walter (1970)Geoelemente nach Walter (1970)
5.5. Mittelrussisches (samatisches) Mittelrussisches (samatisches) Geoelement: verbreitet im Geoelement: verbreitet im Laubmischwaldgebiet OsteuropasLaubmischwaldgebiet Osteuropas
6.6. Atlantisches Geoelement: Atlantisches Geoelement: Verbreitungsschwerpunkt im ozeanisch Verbreitungsschwerpunkt im ozeanisch geprägten Klima Westeuropasgeprägten Klima Westeuropas
7.7. Mediterranes G.: verbreitet in der Mediterranes G.: verbreitet in der Hartlaubzone des MittelmeergebietesHartlaubzone des Mittelmeergebietes
8.8. Illyrisches G.: verbreitet im BalkangebietIllyrisches G.: verbreitet im Balkangebiet9.9. Pontisches G.: Verbreitungsschwerpunkt Pontisches G.: Verbreitungsschwerpunkt
in den osteuropäischen Steppengebietenin den osteuropäischen Steppengebieten
Geoelemente nach Walter (1970)Geoelemente nach Walter (1970)
10.10. Südsibirisches Geoelement: Arten, Südsibirisches Geoelement: Arten, die aus dem Parklandschaftsgürtel die aus dem Parklandschaftsgürtel zwischen den borealen Wäldern und zwischen den borealen Wäldern und den Steppen stammenden Steppen stammen
11.11. Turanisches G.: verbreitet in den Turanisches G.: verbreitet in den asiatischen Halbwüstenasiatischen Halbwüsten
12.12. Saharo- sindisches G.: verbreitet in Saharo- sindisches G.: verbreitet in den trockenen afrikanischen den trockenen afrikanischen WüstenWüsten
Vorsilbe sub- : weniger Vorsilbe sub- : weniger deutliche deutliche MerkmalsausprägungMerkmalsausprägung
Doppelbezeichnungen wie Doppelbezeichnungen wie arktisch- alpin: typische Arten arktisch- alpin: typische Arten haben gleiches haben gleiches Verbreitungsgebiet i.d. Tundra Verbreitungsgebiet i.d. Tundra und alpiner Stufe der und alpiner Stufe der HochgebirgeHochgebirge
Weitere Abstufungen: circum-, Weitere Abstufungen: circum-, supra-, eu-, thermo-, xero-, supra-, eu-, thermo-, xero-, alto-alto-
Vernetzung der Geoelemente
BioreicheBioreiche Floren- und Tierreiche: übergeordnete floristische Floren- und Tierreiche: übergeordnete floristische
und faunistische Raumeinheitenund faunistische Raumeinheiten Grad der Eigenständigkeit: Zahl der nicht Grad der Eigenständigkeit: Zahl der nicht
übereinstimmenden Taxa (Kontrast) und übereinstimmenden Taxa (Kontrast) und Ranghöhe der endemischen TaxaRanghöhe der endemischen Taxa
Floren- bzw. faunistisches Gefälle: Kontrast auf Floren- bzw. faunistisches Gefälle: Kontrast auf 100 km Strecke100 km Strecke
Ausschlaggebend für die Grenzziehung zwischen Ausschlaggebend für die Grenzziehung zwischen zwei Florengebieten und deren hierarchische zwei Florengebieten und deren hierarchische Einordnung ist die Stärke des Florenkontrasts Einordnung ist die Stärke des Florenkontrasts oder das Florengefälle.oder das Florengefälle.
Kennzeichen der Florenreiche sind ihre jeweiligen Kennzeichen der Florenreiche sind ihre jeweiligen endemischen Arten.endemischen Arten.
BioreicheBioreiche Ursachen für Entstehung: geologische Ursachen für Entstehung: geologische
Entwicklung in der Vergangenheit (Lage, Entwicklung in der Vergangenheit (Lage, Bewegung, Isolierung der Landmassen, Bewegung, Isolierung der Landmassen, Gebirgsbildung) und wechselvolle Gebirgsbildung) und wechselvolle KlimageschichteKlimageschichte
Sieben Florenreiche: Holarktis, Paläotropis, Sieben Florenreiche: Holarktis, Paläotropis, Neotropis, Australis, Capensis, Antarktis, Neotropis, Australis, Capensis, Antarktis, MeeresfloraMeeresflora
Sechs tiergeographische Regionen: Sechs tiergeographische Regionen: Holarktis, Neotropis, Paläotropis, Wallacea, Holarktis, Neotropis, Paläotropis, Wallacea, Australis, AntarktisAustralis, Antarktis
Die sieben Florenreiche der Erde
Sechs tiergeographische Regionen der Erde
Historische VegetationsgeographieHistorische Vegetationsgeographie
Versuch, mit verschiedenen Versuch, mit verschiedenen Methoden die Evolutions- und Methoden die Evolutions- und Ausbreitungsgeschichte der Pflanzen Ausbreitungsgeschichte der Pflanzen und Tiere nachzuzeichnen (Floren- und Tiere nachzuzeichnen (Floren- /Faunengeschichte)/Faunengeschichte)
RekonstruktionsmethodenRekonstruktionsmethoden paläontologische Untersuchungen an Tier- und paläontologische Untersuchungen an Tier- und
Pflanzenresten aus geologischer Vergangenheit Pflanzenresten aus geologischer Vergangenheit (Skelette, Versteinerungen, Tier- und (Skelette, Versteinerungen, Tier- und Pflanzenabdrücke, inkohlte Pflanzenreste, Pflanzenabdrücke, inkohlte Pflanzenreste, Bernstein u.a. Bernstein u.a. Paläontologie). Paläontologie).
Untersuchung von organisch erhaltenen Untersuchung von organisch erhaltenen Pflanzengroßresten (z.B. Blätter, Früchte, Samen, Pflanzengroßresten (z.B. Blätter, Früchte, Samen, Rinde, Hölzer, Holzkohle): MakrorestanalyseRinde, Hölzer, Holzkohle): Makrorestanalyse
Untersuchungen an Mikrofossilien (Mikrofazies) Untersuchungen an Mikrofossilien (Mikrofazies) u.a. an fossilem Blütenstaub und Sporen: u.a. an fossilem Blütenstaub und Sporen: PollenanalysePollenanalyse
vegetationskundlich-systematische vegetationskundlich-systematische UntersuchungenUntersuchungen
Auswertung historische Quellen, Bilder und FotosAuswertung historische Quellen, Bilder und Fotos
RekonstruktionsmethodenRekonstruktionsmethoden Makrofossilien: mit bloßem Auge Makrofossilien: mit bloßem Auge
oder Lupe erkennbare Reste höherer oder Lupe erkennbare Reste höherer Pflanzen, geben Infos über lokale Pflanzen, geben Infos über lokale Vegetation am UntersuchungsortVegetation am Untersuchungsort
Mikrofaziesuntersuchungen: Mikrofaziesuntersuchungen: Untersuchung terrestrischer Untersuchung terrestrischer Mikrofossilien (Blütenstaub, Sporen, Mikrofossilien (Blütenstaub, Sporen, Holzkohle, usw.)Holzkohle, usw.)
RekonstruktionsmethodenRekonstruktionsmethoden Es gibt zahlreiche physikalische, Es gibt zahlreiche physikalische,
chemische, biologische, chemische, biologische, stratigraphische Methoden zur stratigraphische Methoden zur Altersdatierung. Altersdatierung.
Für die Rekonstruktion der Für die Rekonstruktion der Vegetationsgeschichte ist es nötig Vegetationsgeschichte ist es nötig Altersangaben von Fundstücken zu Altersangaben von Fundstücken zu erhalten.erhalten.
RekonstruktionsmethodenRekonstruktionsmethodenMan unterscheidet absolute, radiometrische Man unterscheidet absolute, radiometrische
und relative Datierungsmethoden:und relative Datierungsmethoden: Absolute Methoden der Altersdatierung Absolute Methoden der Altersdatierung
ermöglichen die direkte Bestimmung von ermöglichen die direkte Bestimmung von KalenderalternKalenderaltern
Radiometrischen Methoden liefern Radiometrischen Methoden liefern Jahresangaben mit unterschiedlich großem Jahresangaben mit unterschiedlich großem FehlerbereichFehlerbereich
Relative Methoden ermöglichen eine Relative Methoden ermöglichen eine relative zeitliche Einordnung eines relative zeitliche Einordnung eines Horizonts im Vergleich zu einem anderen, Horizonts im Vergleich zu einem anderen, woraus eine zeitliche Reihenfolge woraus eine zeitliche Reihenfolge abgeleitet werden kann.abgeleitet werden kann.
Absolute Methoden der Absolute Methoden der AltersdatierungAltersdatierung
1.1. Dendrochronologie: Zählung und Dendrochronologie: Zählung und Analyse von Gehölz- JahresringenAnalyse von Gehölz- Jahresringen
2.2. Warvenchronologie: Bestimmung Warvenchronologie: Bestimmung des Alters anhand jährlich des Alters anhand jährlich geschichteten Seesedimentengeschichteten Seesedimenten
3.3. Lichenometrie: benutzt Lichenometrie: benutzt Flechtenarten (z.B. Flechtenarten (z.B. Rhizocarbon Rhizocarbon geographicumgeographicum) mit bekannter ) mit bekannter lokaler Wachstumsrate zur lokaler Wachstumsrate zur Berechnung des Berechnung des Erstbesiedlungsjahres des Erstbesiedlungsjahres des exponierten Ausgangsmaterials exponierten Ausgangsmaterials
Flechten = Lichen, Datierung von Oberflächen, die wenigerAls wenige Jahrhunderte alt sind
Dendrochronologie: Altersdatierung wie bei Warvenchronologie Von max. spätglazialen Ablagerungen
Radiometrische MethodenRadiometrische Methoden Basieren auf dem Zerfall radioaktiver Basieren auf dem Zerfall radioaktiver
Elemente mit konstanter Elemente mit konstanter HalbwertszeitHalbwertszeit
Aus der relativen Konzentration des Aus der relativen Konzentration des radioaktiven Elements und seines radioaktiven Elements und seines Zerfallsproduktes Zerfallsproduktes Bestimmung des Bestimmung des ProbenaltersProbenalters
Radiometrische MethodenRadiometrische Methoden Uran- Thorium- Methode (Uran- Thorium- Methode (230230Th/Th/234234U): zur U): zur
Altersbestimmung von Sedimenten und Altersbestimmung von Sedimenten und Gesteinen im Alter von 1000- 5 Mio. JahreGesteinen im Alter von 1000- 5 Mio. Jahre
Kalium- Argon- Methode(Kalium- Argon- Methode(4040K/K/4040Ar): häufig Ar): häufig zur Datierung von Fossilien eingesetzt, zur Datierung von Fossilien eingesetzt, Zeitraum von ca. 10000 JahrenZeitraum von ca. 10000 Jahren
Weitere Methoden: 210Blei- Methode, Weitere Methoden: 210Blei- Methode, Elektronenspinresonanz (ESR), Thermo- Elektronenspinresonanz (ESR), Thermo- Lumineszenz (TSL), optisch stimulierte Lumineszenz (TSL), optisch stimulierte Lumineszenz (OSL)Lumineszenz (OSL)
Radiometrische MethodenRadiometrische MethodenRadiokohlenstoff- Methode(Radiokohlenstoff- Methode(1414C):C): Datierung max. 70000 Jahre bei altem Datierung max. 70000 Jahre bei altem
organischen Materialorganischen Material Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes einer Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes einer
organischen Substanzorganischen Substanz Das Prinzip: 14C wird in der Atmosphäre im CO2 Das Prinzip: 14C wird in der Atmosphäre im CO2
in konstanter Menge gebildet. Die Organismen in konstanter Menge gebildet. Die Organismen nehmen 14C auf, die Konzentration im nehmen 14C auf, die Konzentration im Organismus entspricht der der Umwelt. Nach dem Organismus entspricht der der Umwelt. Nach dem Absterben setzt der radioaktive Zerfall mit einer Absterben setzt der radioaktive Zerfall mit einer Halbwertszeit von 5370 ± 40 a ein. Probleme Halbwertszeit von 5370 ± 40 a ein. Probleme treten bei der 14C-Methode aufgrund der kurzen treten bei der 14C-Methode aufgrund der kurzen Halbwertszeit, Schwankungen im 14C-Gehalt der Halbwertszeit, Schwankungen im 14C-Gehalt der Atmosphäre und Verunreinigungen des Atmosphäre und Verunreinigungen des Probenmaterials aufProbenmaterials auf
Relative MethodenRelative Methoden Tephrochronologie: verwendet Ablagerungen von Tephrochronologie: verwendet Ablagerungen von
Vulkanausbrüchen (z.B. Asche), als ZeitmarkerVulkanausbrüchen (z.B. Asche), als Zeitmarker Paläomagnetische Datierung: stützt sich auf Paläomagnetische Datierung: stützt sich auf
Umpolung des MagnetfeldesUmpolung des Magnetfeldes Pollen- und Sporenanalyse: hiermit können lokale Pollen- und Sporenanalyse: hiermit können lokale
und regionale Biozonen ausgewiesen werden und und regionale Biozonen ausgewiesen werden und zur relativen Altersdatierung eingesetzt werdenzur relativen Altersdatierung eingesetzt werden
Artefakte (z.B. Keramik) gestatten die zeitliche Artefakte (z.B. Keramik) gestatten die zeitliche Einordnung mit Hilfe archäologischer Methoden. Einordnung mit Hilfe archäologischer Methoden. Ist in Gebieten mit großem Fundreichtum Ist in Gebieten mit großem Fundreichtum möglich.möglich.