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The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

Date post: 07-Mar-2016
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The Epoch Times Deutschland
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A lle Jahre wieder wünscht die Redaktion der Epoch Times Deutschland ihren Leserinnen und Lesern mit diesem Text aus dem Jahr 1897 vom Chef- redakteur der New Yorker „Sun“ ein friedvolles Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr. Der folgende Briefwechsel zwischen Virginia O‘Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert – bis zur Einstellung der „Sun“ im Jahre 1950 – alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt. Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb sie an die Tageszeitung „Sun“ einen Brief: „Ich bin acht Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der ‚Sun‘ steht, ist im- mer wahr. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?“ Die Sache war dem Chefredak- teur Francis Church so wichtig, dass er selbst anwortete – auf der Titelseite der „Sun“: „Virginia, Deine kleinen Freun- de haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist nicht erfas- sen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwach- senen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein win- ziges Insekt. Ja, Virginia, es gibt einen Weih- nachtsmann. Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und hei- ter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch keine Vir- ginia, keinen Glauben, keine Poesie – gar nichts, was das Leben erst er- träglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlö- schen. Es gibt einen Weihnachts- mann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben. Gewiss, Du könntest Deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht – was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts. Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken – geschwei- ge denn sie zu sehen –, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbre- chen und nach den schönsten Farb- figuren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts wei- ter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herr- lichkeit dahinter zu erkennen sein. ‚Ist das denn auch wahr?‘, kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger. Der Weihnachtsmann lebt und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnacht, Virginia.“ Dein Francis Church. Die nächste Ausgabe der Epoch Times Deutschland erscheint am 4. Januar 2012. Wie kommt der „bungee-jumpende“ Weihnachtsmann von Bali auf die Titelseite der Epoch Times? Lustig sollte es sein, so lautete der Beschluss der Redaktionskonferenz für das letzte Titelfoto in diesem Jahr – denn die Zeiten sind schwierig genug und nicht vorhersehbar. Wenn die Redaktion Pause macht, dann sollten unsere Leser etwas zum Schmunzeln haben. Aber was der warm angezogene Weihnachtsmann in tropischer Hitze wollte, außer einen Gag zu landen, das wissen wir nicht. „Fröhliche Weihnachten!“ epochtimes.de Der goldene Fluch des Amazonas Seite 7 Die Holzschnitzer von Oberammergau Es gibt nur noch etwa 60 Holz- schnitzer in Oberammergau. Ihre wahrhaftige Kunst ist es wert, erhalten zu werden. Aus ihren Figuren spricht das Leben. mehr auf Seite 3 Von der Lust, ein Gastwirt zu sein Seite 2 Chinas Finanzsystem steht kurz vor dem Kollaps Durch fehlende Kredite sind bereits viele Privatunternehmen in China bankrottgegangen; ein ähnliches Schicksal droht nun auch den staatlichen Unternehmen. mehr auf Seite 4 FOTO: SONNY TUMBELAKA/AFP/GETTY IMAGES 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 € Dunkle Wolken über Durban Die fast 200 Nationen, die zukünftig mit einer Umwelt mit instabilerem Klima fertigwerden müssen und in Durban auf der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen wegen des Klimawandels zusammen- kamen, fanden keine leichten Antworten. mehr auf Seite 6 Gibt es den Weihnachtsmann? ep Meditation kann Psychosen verhindern „Die Augen zu schließen und sich zu entspannen …“, ist etwas, das die Menschen versuchen sollten, laut einer neuen Studie, die im Journal Psychological Science veröffent- licht wurde. mehr auf Seite 11 S ie kommen so harmlos daher, die Glocken am goldenen Band, um die Weihnachtszeit einzuläuten. Tatsächlich wissen wir jedoch gar nicht, was die Glocken geschlagen haben für uns, für unsere Leser, für das Geld, für das Klima der Welt. Aber ist das nicht etwas, was jeden Tag so ist, nicht nur zur jetzigen Zeit? Wissen wir jemals im Voraus, was uns am Telefon gesagt wird, wenn es ganz harmlos klingelt? Heutzutage kommen alle Nachrichten in Windeseile per Handy aus aller Welt. Gute wie schlechte. Eine Prüfung wurde bestanden, ein Urlaub ist schön, ein Kind wurde geboren, gut zu wissen. Ein Mensch ist gestorben, ein Freund ist verunglückt, ein Kind ist verschwunden, schwer, es zu wissen und nichts tun zu können. Ein Lehrer tat unrecht, ein Chef hat versagt, ein Sturm knickte Bäume, eine Krankheit ist unheilbar. Wir haben manches Mal keine Wahl. Das Schicksal steht vor der Tür. Wir wissen, was dann die Glocken geschlagen haben. Schon längst hatten wir die Wahl. Das Leben ist innen, nicht außen. Wovor fürchten? Ein frohes Fest wünscht Ihnen die Redaktion der Epoch Times und Renate Lilge-Stodieck, Chefredakteurin Frohes Fest! Große Kunst auf ulkigen Instrumenten Seite 9
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Page 1: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

Alle Jahre wieder wünscht die Redaktion der Epoch Times Deutschland ihren

Leserinnen und Lesern mit diesem Text aus dem Jahr 1897 vom Chef-redakteur der New Yorker „Sun“ ein friedvolles Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr.

Der folgende Briefwechsel zwischen Virginia O‘Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert – bis zur Einstellung der „Sun“ im Jahre 1950 – alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt.

Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb sie an die Tageszeitung „Sun“ einen Brief:

„Ich bin acht Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der ‚Sun‘ steht, ist im-mer wahr. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?“

Die Sache war dem Chefredak-teur Francis Church so wichtig, dass er selbst anwortete – auf der Titelseite der „Sun“:

„Virginia, Deine kleinen Freun-de haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen; sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist nicht erfas-sen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwach-senen oder einem Kind gehört. Im

Weltall verliert er sich wie ein win-ziges Insekt.

Ja, Virginia, es gibt einen Weih-nachtsmann. Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und hei-ter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch keine Vir-ginia, keinen Glauben, keine Poesie – gar nichts, was das Leben erst er-träglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müsste verlö-schen. Es gibt einen Weihnachts-mann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.

Gewiss, Du könntest Deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht – was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.

Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken – geschwei-ge denn sie zu sehen –, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbre-chen und nach den schönsten Farb-

figuren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts wei-ter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herr-lichkeit dahinter zu erkennen sein.

‚Ist das denn auch wahr?‘, kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.

Der Weihnachtsmann lebt und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnacht, Virginia.“

Dein Francis Church.

Die nächste Ausgabe der Epoch Times Deutschland erscheint am 4. Januar 2012.

Von der Lust,

ein Gastwirt zu sein Seite 2

Der goldene Fluch

des Amazonas Seite 7

Ukulelespieler

Wie kommt der „bungee-jumpende“ Weihnachtsmann von Bali auf die Titelseite der Epoch Times? Lustig sollte es sein, so lautete der Beschluss der Redaktionskonferenz für das letzte Titelfoto in diesem Jahr – denn die Zeiten sind schwierig genug und nicht vorhersehbar. Wenn die Redaktion Pause macht, dann sollten unsere Leser etwas zum Schmunzeln haben. Aber was der warm angezogene Weihnachtsmann in tropischer Hitze wollte, außer einen Gag zu landen, das wissen wir nicht. „Fröhliche Weihnachten!“

epochtimes.de

Der goldene Fluchdes Amazonas Seite 7

Die Holzschnitzer vonOberammergauEs gibt nur noch etwa 60 Holz-schnitzer in Oberammergau. Ihre wahrhaftige Kunst ist es wert, erhalten zu werden. Aus ihren Figuren spricht das Leben.

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Von der Lust, ein Gastwirt zu sein Seite 2

Chinas Finanzsystem steht kurz vor dem Kollaps Durch fehlende Kredite sindbereits viele Privatunternehmenin China bankrottgegangen;ein ähnliches Schicksaldroht nun auch den staatlichenUnternehmen.

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14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

Dunkle Wolken über DurbanDie fast 200 Nationen, die zukünftig mit einer Umwelt mit instabilerem Klima fertigwerden müssen und in Durban auf der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen wegendes Klimawandels zusammen-kamen, fanden keine leichten Antworten.

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Gibt es den Weihnachtsmann?

Preis Deutschland 1,80 €epochtimes.de

Meditation kann Psychosen verhindern„Die Augen zu schließenund sich zu entspannen …“,ist etwas, das die Menschen versuchen sollten, laut einer neuen Studie, die im Journal Psychological Science veröffent-licht wurde.

mehr auf Seite 11

Sie kommen so harmlos daher, die Glocken am goldenen Band, um die Weihnachtszeit einzuläuten. Tatsächlich wissen wir jedoch

gar nicht, was die Glocken geschlagen haben für uns, für unsere Leser, für das Geld, für das Klima der Welt. Aber ist das nicht etwas, was jeden Tag so ist, nicht nur zur jetzigen Zeit?

Wissen wir jemals im Voraus, was uns am Telefon gesagt wird, wenn es ganz

harmlos klingelt? Heutzutage kommen alle Nachrichten in Windeseile per Handy aus aller Welt. Gute wie schlechte. Eine Prüfung wurde bestanden, ein Urlaub ist schön, ein Kind

wurde geboren, gut zu wissen. Ein Mensch ist gestorben, ein Freund ist verunglückt, ein Kind ist verschwunden, schwer, es zu wissen und nichts tun zu können. Ein Lehrer tat unrecht, ein Chef hat versagt, ein Sturm knickte Bäume, eine Krankheit ist unheilbar.

Wir haben manches Mal keine Wahl. Das Schicksal steht vor der Tür. Wir wissen, was dann die Glocken geschlagen haben. Schon längst hatten wir die Wahl. Das Leben ist innen, nicht außen. Wovor fürchten?

Ein frohes Fest wünscht Ihnen die Redaktion der Epoch Times und Renate Lilge-Stodieck, Chefredakteurin

Frohes Fest!

Große Kunst auf ulkigenInstrumenten Seite 9

Page 2: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

Jeder kennt die Parole: „Mindest-löhne gefährden Arbeitsplätze.“ Jetzt bewies das Bundesarbeits-

ministerium erneut durch Gutach-ten in acht Branchen, dass dies ein Irrtum ist. Die kürzlich veröffent- lichten Gutachten wurden vom Mi-nisterium erarbeitet zu den Auswir-kungen von Mindestlöhnen für acht der zehn Branchen, in denen aktuell in Deutschland Lohnuntergrenzen gelten.

Keine einzige Stelle wurde we-gen gestiegener Personalkosten ab-gebaut. Im Gegenteil, die Analysen, an denen das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) mitgewirkt hat, zeigen, dass die meisten Un-ternehmen Mindestlöhnen positiv gegenüberstehen, weil sie für einen fairen Wettbewerb sorgen und da-mit auch die Chancen des Unter-nehmens am Markt erhöhen.

Vier Jahre MindestlohnAls eines von sechs beauftrag-

ten Instituten hatte das IAQ zwei Branchen genauer unter die Lupe genommen: die Gebäudereinigung, in der seit Langem ein Mindestlohn gezahlt wird. Seit dem 1. Juli 2007 gilt er auch nach dem Arbeitneh-merentsendegesetz und beträgt zurzeit 7 Euro (Ost) bzw. 8,55 Euro (West); und die Wäschereien, für die seit Oktober 2009 entsprechende Regelungen greifen. Hier gibt es aktuell mindestens 6,75 Euro (Ost) und 7,80 Euro (West) pro Stunde.

Haben nun Umsätze, Beschäftig-tenzahlen und Arbeitsumfang unter den Mindestlöhnen gelitten? Die-se Frage beantworten die Wissen-schaftler mit einem klaren „Nein, in keinem Fall“. Vor allem für die Gebäudereiniger haben sich die letzten Jahre fast durchgängig po-sitiv entwickelt. Wie Berechnungen des IAQ beim Vergleich mit Reini-gungskräften etwa in Kommunen oder Krankenhäusern ergaben, hat sich die Beschäftigungsentwicklung in der Branche durch die höheren

Löhne nicht verschlechtert. Auch der Abgleich mit Beschäftigten-gruppen ohne Mindestlohn, wie (bis zum 1. Juni 2011) im Wach- und Sicherheitsgewerbe sowie in der getränkegeprägten Gastronomie, dazu zählen Discos, Kneipen oder Bars, ergab keine nennenswerten Unterschiede.

Mehr sozialversicherungs- pflichtig BeschäftigteDie IAQ-Forscher stellten bei den Gebäudereinigern allerdings Ver-schiebungen von Minijobs hin zu sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen fest. „Dies liegt vermutlich an den effektiveren Kontrollen und Sanktionen, die die Zollämter im Kampf gegen Schwarzarbeit vornehmen. Denn in der Vergangenheit wurden ge-ringfügig Beschäftigte nicht immer nach den Tarifverträgen entlohnt, obwohl diese bereits seit Langem allgemeinverbindlich sind“, erklärt IAQ-Direktor Prof. Dr. Gerhard

Bosch. Weite Teile der Branche zah-len den Servicekräften in der Unter-haltsreinigung nur die Mindestlöh-ne. Ohne gesetzliche Untergrenze wäre der Stundenlohn etwa einen Euro niedriger, schätzen die Arbeit-nehmer- und Arbeitgebervertreter.

Etwas anders verhält es sich bei den Wäschereien. Hier gelten Mindestlöhne ausschließlich für Betriebe, die mehr als 80 Prozent ihres Umsatzes im Objektkunden-geschäft erzielen, also Wäscherei-en, die für Hotels, Krankenhäuser oder die Industrie waschen. Eine repräsentative Befragung ergab, dass etwa 40 Prozent der Wä-schereien mit circa 85 Prozent der Beschäftigten unter die Mindest-lohnregelungen fallen. Jede dritte dieser Firmen musste wegen der Regelungen Löhne erhöhen, in Ost-deutschland waren es sogar zwei Drittel der Unternehmen. Doch zu Stellenstreichungen hat das nicht geführt, fanden die Wissenschaftler heraus. „Die Betriebe berichteten

überwiegend von positiven oder neutralen Wettbewerbswirkungen. Auch hat sich wohl das Image der Branche verbessert, was ihnen die Personalrekrutierung erleichtert“, sagte Dr. Claudia Weinkopf, die stellvertretende IAQ-Leiterin.

Bosch und Weinkopf warnen allerdings davor, allein auf bran-chenbezogene Untergrenzen zu setzen. Sie fanden, das reiche nicht aus. Um Dumpinglöhne in Deutschland zu verhindern, sei – wie in den meisten europäischen Ländern üblich – auch eine gesetz-liche Mindestbezahlung für alle Beschäftigten notwendig. Dieser Mindestlohn dürfe in keiner Bran-che unterschritten werden. Es stehe jedoch weiterhin jedem frei, über-tariflich zu bezahlen oder gleich höhere Tariflöhne zu vereinbaren. Diese können über das Arbeitneh-mer-Entsendegesetz dann auch als branchenbezogene Mindestlöhne für allgemeinverbindlich erklärt werden. (sfr / UDE)

Anja Mayr

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und wir denken sehnsüchtig an

warme Sommertage, Sonne und vielleicht an den letzten Urlaub in mediterranen Landschaften zurück. Der Besuch in einem von Carlo Rie-ders Lokalen kann Sommergefühle wieder aufleben lassen. Von der traditionellen Trattoria, dem klas-sischen Ristorante und der Pizzeria bis hin zur Enoteca und schickem Szenelokal bleiben keine Wün-sche der Gäste nach italienischem Lebensgefühl und kulinarischem Genuss offen.

Mit der Neueröffnung der „Trat-toria Lindengarten“ im Stadtteil Laim vor 21 Jahren, ehemals „Beim Lindenwirt“, startete der aus Süd-tirol stammende Gastronom Carlo Rieder erfolgreich mit seinen Ge-schäftsideen. In den darauf fol-genden Jahren entstanden zehn weitere Lokale im Münchner Raum, ein jedes ist individuell ausgestattet und spricht unterschiedliches Publi-kum an: „Jeder kann hingehen und viel oder weniger Geld ausgeben, weil es Angebote sowohl für den Geschäftsmann als auch für Fami-lien gibt“, erklärt Rieder.

Er vertraut im Geschäftsalltag auf seine eigenen, teilweise lang-jährigen Mitarbeiter. Aus dem Kreis von derzeit 320 Mitarbei-tern gewinnt Rieder auch die Ge-schäftsführer für seine Lokale und beteiligt sie als Inhaber: „Es ist eine Art Philosophie von mir, eigenen Mitarbeitern diese Möglichkeit zu geben, wenn jemand die Fähigkeit besitzt, Menschen zu führen, Ideen zeigt und etwas bewegen möchte. Und es ist wichtig, dass mich meine Geschäftspartner ganz genau ken-nen. Für eine gute Zusammenarbeit ist das unerlässlich.“

Auf seine Stammkundschaft legt Rieder ganz besonderen Wert: „Die Konzepte der Lokale sind immer an die jeweilige Gegend angepasst. Ich überlege und versuche zu erspüren, was sich die Leute wünschen und

was sie brauchen, die im direkten Umfeld leben. Die Gäste aus der nahen Umgebung decken circa 60 Prozent des Tagesgeschäfts ab. Das heißt, das richtige Produkt muss zur richtigen Tageszeit angeboten werden.“ An diesen Gästen orientie-ren sich das Speisenangebot, ganz-jährige Veranstaltungsprogramme und spezielle Aktionen sowie die Ausstattung der Räumlichkeiten. Eine Dekorateurin und Einrich-terin gestaltet die Räumlichkeiten entsprechend den Konzepten und Zielgruppen in Rieders Lokalen. Traditionelle Elemente Italiens und Südtirols, moderne Komponenten und warme Farben verbinden sich harmonisch zu verschiedenen Stilen.

Das Primafila beispielsweise liegt in der Nähe eines Sportzentrums und so befinden sich in diesem Lokal

ein Restaurantbereich, eine Lounge und ein Nebenraum, in dem Sport-mitglieder oder andere Gruppen separate Versammlungen abhalten können; die mobilen Wände der drei Bereiche ermöglichen Veranstal-tungen und Feste für bis zu zwei-hundert Personen; Parkplätze gibt es direkt vor der Haustür und „es darf auch einmal lauter gefeiert werden, da das Lokal etwas außerhalb liegt“, erzählt Rieder. Für die kleinen Gä-ste gibt’s eine Kinderspielecke und Sonntagsspaziergängern aus dem naheliegenden Nymphenburger Schlosspark bietet das Primafila Ku-chen- und Eisspezialitäten an. Einige große Feiern, für die das ganze Lokal gebucht werden kann, kommen oft über die anderen Restaurants zu-stande, weil deren Räumlichkeiten mitunter zu klein dafür sind.

„Mein Motto ist“, so Rieder, „lieber Qualität als Quantität. Die Qualität darf nicht leiden. Wir ha-ben auch im ersten Lokal Trattoria Lindengarten nicht mit Billigan-geboten angefangen und dies hat sich langfristig gelohnt.“ In den elf Lokalen werden täglich rund 1.500 Gäste verköstigt. Die Lebensmittel und Weine stammen teilweise von regionalen Anbietern und selbstver-ständlich aus Bella Italia.

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296DeutschlAnD2

Impressum

Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung)Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Feuilleton), Anke Wang (The Epoch Life)Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchinredaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline MartiniVerlag und redaktion Epoch Times Europe gGmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684 e-mail [email protected]

Geschäftsführung Manyan Ng, Zhihong ZhengAnzeigen +49(0)30/26 39 5314 (Berlin Zentral) e-mail [email protected] Barbara Giesenkirchen, Breslauer Str. 11, D-31275 Lehrte Tel./Fax: +49(0)30/36434994 e-mail [email protected] BVZ Berliner Zeitungsdruck, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin

spendenkonto: Bank: Deutsche Bank 24Konto-Nr.: 525 505 401BLZ: 100 700 24BIC/sWIFT: DEUT DE DBBERIBAN: DE 9110 0700 2405 2550 5401

um Dumpinglöhne in Deutschland zu verhindern, ist – wie in den meisten europäischen län-dern üblich – auch eine gesetzliche Mindestbezahlung für alle Beschäf-tigten notwendig, meinen Bosch und Weinkopf vom Institut Arbeit und Qualifikation.

Von der Lust, ein Gastwirt zu seinNachdenklichkeit, Entschlossenheit, Humor, Lebensfreude und Unternehmungslust.Ansteckende eigen- schaften zeigt der Münchner Gastronom carlo Rieder. „Mein Motto ist“, so Rieder, „lieber Qualität als Quantität.“

iPRIMAFILA  Cucina · Caffé · BarMargarethe-Danzi-straße 2580639 München tel. 089 - 10 11 94 00

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Page 3: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

Renate Lilge-Stodieck

Ludwig Ganghofer hat den „Herrgottschnitzern von Oberammergau“ sogar einen

ganzen Roman gewidmet hat. In neuester Zeit gewinnen allerdings eher die „Krippenschnitzer“ wieder an Beliebtheit.

Die Tradition der Holzschnit-zerei reicht weit bis ins Mittelalter zurück. Aus dem Jahr 1520 stammt der Bericht eines durchreisenden Florentiners, der die Feinheit der Oberammergauer Schnitzerei lob-te. Und 1563 erhielten die Ammer-gauer Schnitzer durch den Abt von Ettal sogar eine eigene Handwerks-ordnung.

Jahrhundertelang waren die Schnitzer in vielen Kleinbetrieben tätig und wandelten ihr Angebot auch dem Zeitgeschmack entspre-chend um. In die ganze Welt ver-breiteten Verlegerhäuser die Holz-kunst aus dem Ammergau. Geht man heute durch die zahlreichen Souvenirläden Oberammergaus, hat man den Eindruck, dass Schnit-zereien oder sakrale Kunst nur noch die allerwenigsten Käufer interes-sieren. Die maschinell hergestellte Billigware oder die grundsätzliche gesellschaftliche Veränderung las-sen den goldenen Boden des Hand-werks schrumpfen. Die Zahl der Schnitzer ist seit den 1980er-Jahren rapide gesunken.

Und dennoch wächst inmitten der Überfremdung durch maschi-nelle Fertigung von Holzarbeiten

wieder ein künstlerisches Selbstbe-wusstsein. Und wer sich die Zeit nimmt, genauer hinzuschauen, wird schnell den wahren Wert der künstlerischen Durchdringung ei-ner Figur mit ihrer Geschichte, ih-rem Leben und ihrer Haltung im Leben erspüren, wenn sie durch einen hingebungsvollen Künstler im Holz wiederersteht. Dass die-se Umsetzung Zeit braucht – und wenn der Künstler davon leben muss, auch mehr Geld kostet – ist einleuchtend. Dabei sind sie „nur“ Holzschnitzer und geben doch den ganzen Schatz ihrer Erfahrungen in jeden Menschen- oder Tierkör-per, sein Wesen nachempfindend. Sie selbst sehen vielleicht aus wie Meister Eder aus der Fernsehserie „Pumuckl“, aber ihre wahre Kunst zeigt sich in den geradezu spre-chenden Figuren.

Sie lassen sich gerne ansprechen, geben Kurse, die auch bezahlbar sind und haben einen inspirieren-den Einfluss auf viele junge Bewoh-ner Oberammergaus. Es ist die kul-turelle und schöpferische Energie dieses Ortes, aus dem Theater, Mu-sik, Bildhauerei, Malerei, die sich in der Bewahrung und künstlerischen Wiederbelebung traditioneller Pro-duktionsweisen spiegelt. Grund genug, einmal Ferien im Sommer oder Winter in Oberammergau zu verbringen und durch alle Berge von Billigwaren zu den wahren Künstlern vorzudringen.

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296 DeutSchLanD 3

Die Krippenschnitzervon OberammergauMindestens ebenso be-kannt wie für die alle zehn Jahre stattfindenden Pas-sionsspiele ist das bayeri-sche Oberammergau für seine „herrgottschnitzer“.

Kunst bewahrenan der Fachschule für

Bildhauerei und in vielen Werkstätten werden Kenntnisse

und Fähigkeiten heimischer Schnitzerei am Leben erhalten. Die Schlösser neuschwanstein und Linderhof, die Wieskirche

und das Kloster ettal in der nähe sind – nebenbei bemerkt –

beliebte urlaubsziele.

Holzschnitzer in Oberammergau.

Sie heißen herbert haseidl (r.) und heinrich Zwink (unten l.), außer ihnen gibt es noch etwa 60 andere holzschnitzer. Ihre wahrhaftige Kunst ist es wert,

erhalten zu werden. aus ihren Figuren spricht das Leben.

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Page 4: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

Ying Hartmüller

Aufgrund der weltweiten Finanzkrise startete die chinesische Regierung ein

gewaltiges Konjunkturprogramm. Es wurde an allen Ecken und Enden gebaut. Gleichzeitig wurde der en-orme Kapitalbedarf durch verstärk-tes Drucken von neuen Geldschei-nen gedeckt. Die daraus folgende Inflation bekämpfte die Regierung panikartig mit der Erhöhung der Zinsen und der Eigenkapitalquote der Banken. Die daraus resultieren-de Kreditverknappung trieb private Unternehmen in die Arme von Wu-cherern [Die Epoch Times berichtete davon]. Die Banken, denen Kapital zur Unterstützung der staatlichen Unternehmen fehlte, legten neue Fi-nanzprodukte mit hohen Zinsen auf, um private Anleger zu motivieren. Diese sahen es nach kurzer Zeit je-doch als profitabler an, sich selbst als Wucherer zu betätigen und so waren die chinesischen Banken in der Fol-ge nicht mehr in der Lage, staatli-che Unternehmen mit den dringend benötigten Krediten zu versorgen. Durch die fehlenden Kredite sind bereits viele Privatunternehmen in China bankrottgegangen und ein ähnliches Schicksal droht nun auch den staatlichen Unternehmen. Wel-che Folgen das für das chinesische Wirtschaftssystem, die Regierung und die Gesellschaft haben wird, ist noch nicht in vollem Umfang abzusehen.

Das Eisenbahnministerium ist bankrottAm 31. Juli berichtete die chinesische Zeitung „Time Weekly“, dass das Eisenbahnministerium Schulden in Höhe von fast zwei Billionen Yuan habe und einen Verschuldungsgrad von 58,24 Prozent aufweist. Ab No-vember erschienen in China mehrere Berichte über die vielen menschen-leeren Baustellen der Eisenbahnpro-jekte und als Grund wurde genannt, dass dem Eisenbahnministerium das Geld ausgegangen sei. Ein Mitarbei-ter des Eisenbahnministeriums äu-ßerte auf einer chinesischen Finanz-Webseite: „Fast alle Banken setzten ihre Kredite an das Eisenbahnmini-sterium vorübergehend aus“ und dass mehr als 80 Prozent der sich in der Bauphase befindenden Pro-jekte „verlangsamt“ werden (ein Euphemismus für den Abbruch der Projekte). www.21cbh.com ( 21. Jahrhundert Net)

Am 1. Oktober 2011 äußerte Wang Mengshu, Vize-Projektleiter des Tunnelbauamtes, gegenüber dieser chinesischen Finanz-Web-seite, dass die Arbeit auf der Bau-stelle eines Tunnels, der zu einem wichtigen Eisenbahnprojekt gehört, eingestellt werde, obwohl solche ent-scheidenden Eisenbahnprojekte zum großen Teil durch Staatsanleihen fi-nanziert werden. Es handelt sich um die Qingzang Eisenbahnlinie zwi-schen Xi´ning und Golmud. Wang Mengshu sagte weiter: „Nachdem das Bauprojekt unterbrochen wur-de, drangen große Mengen Wasser in den Tunnel ein. Es hätte nicht abgebrochen werden dürfen, aber

es ist kein Geld mehr vorhanden.“ Wenn solch entscheidende Projekte unterbrochen werden, meinte er, könne man sich vorstellen, wie das Schicksal der „unwichtigen Pro-jekte“ aussähe.

Projekte ohne Gewinn, aber gewaltiger KapitalbedarfWarum unterstützen die Banken die vielen Projekte des Eisenbahn-ministeriums nicht mehr? Um diese Frage zu beantworten, müssen zu-erst die vielen Bauprojekte in Chi-na betrachtet werden, die von der chinesischen Regierung gefördert werden. Sie stellen einen gewal-tigen Kapitalbedarf dar. Dies kann anhand des Immobilienmarktes von Peking erklärt werden. Eine chine-sische Analystenfirma, das Yahao Institut, gab am 4. September be-kannt, dass es in Peking ungenutzte Gewerbefläche im Wert von 229,6 Milliarden Yuan gebe. Nicht nur in Peking, sondern überall in China wurde in den vergangenen Jahren exzessiv gebaut. Dadurch entstand beispielsweise die bekannte men-schenleere Geisterstadt Ordos, für die einfach keine Nachfrage besteht. Eisenbahnprojekte gehören ebenfalls zu den staatlich geförderten Baupro-jekten, die keinen Gewinn erzielen, aber große Summen an Investitionen erfordern.

Die Banken können es sich nicht mehr leisten, die systeminternen Unternehmen weiter zu unterstützenIn China werden „systeminterne Unternehmen“ und „systemexter-ne Unternehmen“ unterschieden. Vereinfacht ausgedrückt sind „syste-minterne Unternehmen“ die staatli-chen Unternehmen und „systemex-terne Unternehmen“ die privaten Unternehmen. Die systeminternen Unternehmen genießen bisher un-ter anderem finanzielle Vorteile und können viel Geld von den Banken bekommen.

In den vergangenen Jahren druckte China Unmengen neuer Geldscheine, um den immensen Fi-nanzbedarf zu decken und die ver-schiedenen Projekte zu finanzieren. Diese Maßnahme trieb die Inflation in schwindelerregende Höhen von schätzungsweise 16 Prozent. Um da-gegen anzukämpfen, erhöhte China seit Anfang 2010 fünfmal den Zins-satz und zwölfmal die Eigenkapital-deckung der Banken und drosselte das Drucken neuer Geldscheine. Diese Maßnahmen führten dazu, dass die privaten Unternehmen sehr schwer an Kredite kommen können.

Da die Exportverträge wegen weltweit schlechter Konjunktur stark geschrumpft sind, geraten viele kleine und mittelständische Unternehmen in Schwierigkeiten. Dies ist der Grund für das Phäno-men der „fliehenden Geschäftsfüh-rer“ in China, das in letzter Zeit oft für Schlagzeilen sorgte. Aber die „systeminternen Unternehmen“ wurden weiterhin von den Banken unterstützt. Ab Anfang 2011 wurde in China immer häufiger über die ungleiche Behandlung von „syste-minternen“ und „systemexternen“ Unternehmen durch die Banken berichtet.

Die Banken boten ab Ende 2010 verschiedene Finanzprodukte mit besonders günstigen Zinsen an, um private Anleger zu motivieren und somit ihren Kapitalbedarf zu decken. Das führte dazu, dass die vier größten chinesischen Banken im ersten Halbjahr 2011 etwa neun Billi-onen Yuan an zusätzlichen Investiti-onen von privaten Anlegern zu ver-zeichnen hatten. Wie zuvor erwähnt, schränkten die Banken die Kredit-vergabe an Privatunternehmen stark ein. Diese waren deswegen gezwun-gen, Wucherkredite in Anspruch zu

nehmen. Dadurch wurde es für pri-vate Anleger auf einmal attraktiver, selbst Wucherkredite zu vergeben, anstatt die Finanzprodukte der Ban-ken zu erwerben und so zogen sie ihr Kapital wieder von den Banken ab. Aufgrund sinkender Exportzah-len und des Rückzugs ausländischer Unternehmen aus dem chinesischen Markt und der damit verbundenen Schließung von Standorten sanken die Devisenreserven der vier größ-ten chinesischen Banken ab dem dritten Quartal 2011 deutlich. In dieser Situation können die Banken auch die systeminternen Unterneh-men nicht länger unterstützen.

Ein großes gesellschaftliches Problem steht bevorIn Gegensatz zum Zusammenbruch der kleinen und mittelständischen Unternehmen in China, deren di-rekte Wirkung hauptsächlich in ein paar wirtschaftlich gut entwickelten Provinzen zu spüren ist, erweitert sich die Finanzkrise der „systemin-ternen Unternehmen“ schnell zu einem gesellschaftlichen Problem. Das zeigt das Beispiel der Eisen-bahnprojekte deutlich.

„Welche Auswirkungen haben die vielen stillgelegten Eisenbahn-bauprojekte auf die Gesellschaft?“, fragte ein Journalist einer renom-mierten Wirtschaftszeitung, der „China Economic Times“. Darauf antwortete Wang Mengshu, der Vize-Projektleiter des Eisenbahn-ministeriums, dass vom Etat des Ministeriums sechs Millionen Ar-beitsplätze im Eisenbahnbau und insgesamt etwa 20 Millionen Bahn-mitarbeiter bezahlt werden müssen. Die Anzahl der Betroffenen stellt ein großes gesellschaftliches Pro-

blem dar. Tatsächlich erschienen ab November viele Meldungen über Baustellenarbeiter, die wegen nicht bezahlter Löhne protestierten. Wang Mengshu sagte: „Manche Arbeiter haben drei Monate oder sogar ein halbes Jahr lang keine Löhne mehr bekommen. Allein bei der China Railway Group Ltd. gab es über 2000 Fälle von Protesten“.

Das finanzielle Desaster be-schränkt sich aber nicht nur auf die Mitarbeiter der chinesischen Eisenbahn. Die Zulieferer, Zwi-schenhändler, Kunden und so wei-ter sind ebenfalls von der Pleite des Eisenbahnministeriums betroffen. So trat zum Beispiel bei Firmen wie der „China South Locomotive & Rol-ling Stock Corporation Ltd.“ und der „China CNR Corporation Limi-ted“, deren Hauptkunde das Eisen-bahnministerium war, ein deutlicher Rückgang der Aufträge auf.

Das chinesische Finanzsystem steht kurz vor dem KollapsNicht nur Eisenbahnprojekte, auch die Kraftwerke machten Verluste. Im März gab Qu Ruoyu, ein ehema-liger Geschäftsführer des Kraftwerks China Datang Corporation zu, dass die fünf größten chinesischen Kraft-werke in den vergangenen drei Jah-ren mehr als 60 Milliarden Yuan Ver-luste zu verzeichnen haben.

Die vielen ruinierten kleinen und mittelständischen Unterneh-men in China zeigen die Finanzkri-se der „systemexternen Unterneh-men“. Die vielen abgebrochenen Projekte des Eisenbahnministe-riums geben Hinweise darauf, dass die Finanzkrise bereits die „systeminternen Unternehmen“ erreicht hat. Die Banken haben kei-ne Kraft mehr, die systeminternen Unternehmen weiterhin zu unter-stützen.

Professor Lang Xianping, Wirt-schaftsprofessor der Chinesischen Business School in Hongkong, hielt am 22. Oktober in Shenyang, China, einen bemerkenswerten Vortrag über Chinas Wirtschaft und prophezeite, dass es bald eine Bankenkrise in China geben werde.

In einem chinesischen Wirt-schaftsforum schrieb ein Teilneh-mer: „… die Aktienkurse fallen in den Keller, die Immobilienpreise brechen zusammen, die Finanz-produkte werden demnächst ebenfalls zusammenbrechen, die Wucherkredite nähern sich dem Ende, das Finanzsystem und da-mit die gesamte chinesische Wirt-schaft kann innerhalb einer Woche zusammenbrechen.“

Info: 1.000 000 Yuan haben zurzeit etwa einen Wert von 117.600 Euro.

che Unternehmen mit den dringend benötigten Krediten zu versorgen. Durch die fehlenden Kredite sind bereits viele Privatunternehmen in China bankrottgegangen und ein ähnliches Schicksal droht nun auch den staatlichen Unternehmen. Wel-che Folgen das für das chinesische Wirtschaftssystem, die Regierung und die Gesellschaft haben wird, ist noch nicht in vollem Umfang abzusehen.

Das Eisenbahnministerium ist bankrottAm 31. Juli berichtete die chinesische Zeitung „Time Weekly“, dass das Eisenbahnministerium Schulden in Höhe von fast zwei Billionen Yuan habe und einen Verschuldungsgrad von 58,24 Prozent aufweist. Ab No-vember erschienen in China mehrere Berichte über die vielen menschen-leeren Baustellen der Eisenbahnpro-jekte und als Grund wurde genannt, dass dem Eisenbahnministerium das Geld ausgegangen sei. Ein Mitarbei-ter des Eisenbahnministeriums äu-ßerte auf einer chinesischen Finanz-Webseite: „Fast alle Banken setzten ihre Kredite an das Eisenbahnmini-sterium vorübergehend aus“ und dass mehr als 80 Prozent der sich in der Bauphase befindenden Pro-jekte „verlangsamt“ werden (ein Euphemismus für den Abbruch der Projekte). www.21cbh.com ( 21. Jahrhundert Net)

Am 1. Oktober 2011 äußerte Wang Mengshu, Vize-Projektleiter des Tunnelbauamtes, gegenüber dieser chinesischen Finanz-Web-seite, dass die Arbeit auf der Bau-stelle eines Tunnels, der zu einem wichtigen Eisenbahnprojekt gehört, eingestellt werde, obwohl solche ent-scheidenden Eisenbahnprojekte zum großen Teil durch Staatsanleihen fi-nanziert werden. Es handelt sich um die Qingzang Eisenbahnlinie zwi-schen Xi´ning und Golmud. Wang Mengshu sagte weiter: „Nachdem das Bauprojekt unterbrochen wur-de, drangen große Mengen Wasser in den Tunnel ein. Es hätte nicht abgebrochen werden dürfen, aber

chen Unternehmen und „systemex-terne Unternehmen“ die privaten Unternehmen. Die systeminternen Unternehmen genießen bisher un-ter anderem finanzielle Vorteile und können viel Geld von den Banken bekommen.

In den vergangenen Jahren druckte China Unmengen neuer Geldscheine, um den immensen Fi-nanzbedarf zu decken und die ver-schiedenen Projekte zu finanzieren. Diese Maßnahme trieb die Inflation in schwindelerregende Höhen von schätzungsweise 16 Prozent. Um da-gegen anzukämpfen, erhöhte China seit Anfang 2010 fünfmal den Zins-satz und zwölfmal die Eigenkapital-deckung der Banken und drosselte das Drucken neuer Geldscheine. Diese Maßnahmen führten dazu, dass die privaten Unternehmen sehr schwer an Kredite kommen können.

Da die Exportverträge wegen weltweit schlechter Konjunktur stark geschrumpft sind, geraten viele kleine und mittelständische Unternehmen in Schwierigkeiten. Dies ist der Grund für das Phäno-men der „fliehenden Geschäftsfüh-rer“ in China, das in letzter Zeit oft für Schlagzeilen sorgte. Aber die „systeminternen Unternehmen“ wurden weiterhin von den Banken unterstützt. Ab Anfang 2011 wurde in China immer häufiger über die ungleiche Behandlung von „syste-minternen“ und „systemexternen“ Unternehmen durch die Banken berichtet.

Die Banken boten ab Ende 2010 verschiedene Finanzprodukte mit besonders günstigen Zinsen an, um private Anleger zu motivieren und somit ihren Kapitalbedarf zu decken. Das führte dazu, dass die vier größten chinesischen Banken im ersten Halbjahr 2011 etwa neun Billi-onen Yuan an zusätzlichen Investiti-onen von privaten Anlegern zu ver-zeichnen hatten. Wie zuvor erwähnt, schränkten die Banken die Kredit-vergabe an Privatunternehmen stark ein. Diese waren deswegen gezwun-gen, Wucherkredite in Anspruch zu

ein großes gesellschaftliches Pro-

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296WIRTSCHAFT4

Das chinesische Finanzsystem steht kurz vor dem Kollaps

„Welche Auswirkungen haben die vielen stillgelegten Eisenbahnbau-projekte auf die Gesellschaft?“, fragte ein Journalist einer renommier-ten Wirtschaftszeitung, der „China Economic Times“. Darauf antwortete Wang Mengshu, der Vize-Projektleiter des Eisenbahnministeriums, dass vom Etat des Ministeriums sechs Millionen Arbeitsplätze im Eisenbahn-bau und insgesamt etwa 20 Millionen Bahnmitarbeiter bezahlt werden müssen. Die Anzahl der Betroffenen stellt ein großes gesellschaftliches Problem dar.

Wie konnte es so schnell dazu kommen, dass Chi-na, dessen Wirtschaft in den vergangenen Jah-ren in Zeiten der Krise auf mysteriöse Weise großar-tige Zahlen präsentierte, am Rande eines fi nanziel-len Zusammenbruches zu stehen scheint?

Durch fehlende Kredite sind bereits viele Pri-vatunternehmen in China bank-rottgegangen; ein ähnliches Schick-sal droht auch den staatlichen Unternehmen.

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The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296 INNOVATION 5

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Das Energieeffi zienzhaus Plus mit Elektroauto

Sonja Flesch-Reiss

Keine Nebenkosten für Ener-gie, keine Spritkosten, son-dern Auto kostenlos aufla-

den und im Sommer noch Strom ins Netz einspeisen und Vergütung dafür erhalten? Das alles ist jetzt möglich, denn genau das ist das Plus am Energieeffizienzhaus Plus.

Das Energieeffizienzhaus Plus erzeugt durch den Einsatz mo-dernster Technologien mehr Elek-trizität, als eine Familie verbraucht. Im Jahr soll das Haus 16.000 Kilo-wattstunden Strom durch Solarzel-len produzieren, wovon nur 10.000 Kilowattstunden für den familiären Bedarf benötigt werden. Der Ener-giegewinn entsteht durch großflä-chigen Einsatz von Photovoltaik auf Dach- und Fassadenflächen und eine hocheffiziente Wärmepumpe. Zu-sätzlich minimieren die isolierende Gebäudehülle und die optimierte Gebäudetechnik die Wärmeverluste.

Der so erzeugte Strom kann ge-winnbringend ins Stromnetz einge-speist werden und bei Bedarf wieder entnommen und, als Plus, muss sich die Familie nicht mehr um steigende Spritkosten für das Familienauto sorgen. Via Induktionsschleife oder Stromkabel der integrierten hausei-genen Ladestation wird das Elektro-auto aufgeladen für die leise Fahrt zur Arbeit und zum Einkauf. Fünf deutsche Automobilhersteller stellen der Probewohnfamilie Elektrofahr-zeuge zur Verfügung.

Energie-ZwischenspeicherUm die Umwelteffizienz noch weiter

zu steigern, kann der als Solarener-gie erzeugte überschüssige Strom in einem „Energieteil“ des Energieeffi-zienzhauses Plus zwischengespei-chert werden. Der Autobauer BMW stellt gebrauchte Li-Ionen-Batterien vom Mini E zur Verfügung, die dann auch zur Aufladung der Elektrofahr-zeuge der Bewohner zur Verfügung stehen. Die Zweitnutzung („Second Life“) der Elektrofahrzeug-Batterien als stationäre Energiespeicher für Er-neuerbare Energie verlängert deren Leben bis zur Wiederverwertung. Damit verbessert sich der Umwelt-beitrag der Batterien und die hohen Kosten für die Batteriezellen vertei-len sich auf einen längeren produk-tiven Zeitraum.

Das Energieeffizienzhaus Plus

in der Fasanenstraße in Charlot-tenburg wurde Anfang November von Bundeskanzlerin Angela Mer-kel gemeinsam mit Bundesbaumi-nister Peter Ramsauer feierlich eröffnet. Das nach nur einem Jahr Planungs- und Bauzeit fertiggestellte Modellhaus auf dem Gelände des Bundesbauministeriums in Ber-lin ist Ergebnis eines Wettbewerbs des Bundesverkehrsministeriums von 2010. Ausgeschriebenes Ziel war, mittels eines architektonisch attraktiven Pilotprojekts den Ent-wicklungsstand von nachhaltigen und energieeffizienten Gebäuden zu zeigen, bei denen zusätzlich Elektro-mobilität ein integraler Bestandteil des Gebäudekonzepts sein sollte.

Die Bundeskanzlerin sagte dazu

in ihrer Eröffnungsrede: „Dieses Haus zeigt, was heute schon mög-lich ist. Hier wird energieeffizientes Bauen intelligent mit innovativer Mobilität verknüpft. Energieeffi-ziente Gebäude und Elektromo-bilität sind wichtige Grundpfeiler für die beschleunigte Umsetzung unseres Energiekonzepts. In beiden Bereichen steckt noch viel Poten-zial. Ich freue mich, dass wir hier wegweisende Innovationen in der Praxis testen.“

Forschung und LebensqualitätArchitektonisch ist das Konzept dreigeteilt. Da gibt es zur Straße hin das sogenannte Schaufenster, an dem sich Interessenten über das Haus und seine Eigenschaf-

ten informieren können. Zentral konstruiert ist der Energiekern mit allen technischen Anlagen. Die Wohnräume öffnen sich nach hin-ten. Durch die vollflächige Vergla-sung von Straßen- und Rückseite sollen die künftigen Bewohner ein großzügiges Raumgefühl mit viel Tageslicht empfinden. Vor Überhit-zung schützt im Sommer ein außen liegender beweglicher Sonnen-schutz. Für die Innenbeleuchtung des Energieeffizienzhauses werden energieeffiziente, dimmbare LEDs verwendet. Das Schaufenster hat eine besondere Funktion, es ist integrierter Parkplatz für die Elek-trofahrzeuge des Hauses, die hier berührungslos aufgeladen werden können.

Alltagstauglicher ForschungsbeitragBis März 2012 kann das Energieef-fizienzhaus Plus besichtigt werden, während es auf Alltagstauglich-keit getestet und optimiert wird hinsichtlich Energieeffizienz und Komfort. Danach soll das Haus von einer Berliner Modellfamilie bezo-gen werden. 15 Monate lang soll die vierköpfige Familie herausfinden, wie es sich in einem solchen Haus lebt und ob die fünf verschiedenen Elektrofahrzeuge auch im Alltag optimal funktionieren. Noch soll aber nicht feststehen, wer die Testfa-milie sein wird. Nach maximal drei Jahren soll das Gebäude vollständig zurückgebaut und wiederverwertet werden.

Mit eigener Stromproduk-tion modern wohnen und Auto fahren ohne weite-re Kosten? Dieses Haus erzeugt mehr Energie als eine vierköpfi ge Familie verbraucht.

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Page 6: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296INTERNATIONALES6

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Aufl ösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Fortsetzungsbericht.

Fortsetzung

Wenn alle Parteiführer schlecht wa-ren, warum konnte die Revolution trotzdem durchgeführt und sogar ausgeweitet werden? In vielen Fäl-len, als die KPCh einen Gipfel der Niedertracht erreicht hatte, sind die höchsten Funktionäre der Partei auf der Strecke geblieben, weil deren Bösartigkeit nicht das von der Partei geforderte Maß erreicht hatte. Nur die Niederträchtigsten konnten den Anforderungen der Partei genügen. Die Parteiführer schließen den Vor-hang am Ende ihrer politischen Laufbahn mit einer Tragödie –die KPCh selbst überlebt dagegen ungebrochen. Diejenigen Führer, die dennoch ihre Ämter behielten, behielten diese nicht, weil sie die Partei beherrschten, sondern weil sie die Partei durchschauten und gerade der Bösartigkeit der Partei folgten; damit fügten sie der Partei weitere Energie hinzu und halfen ihr, ihre Krisen zu überstehen. Es ist nicht verwunderlich, dass die Par-

teimitglieder mit dem Himmel, der Erde und der Menschheit kämpf-ten, aber niemals mit der Partei. Sie sind lediglich dressierte Handlan-ger der Partei, bestenfalls können sie nur erreichen, dass sie und die Partei sich gegenseitig nutzen.

Schamlosigkeit ist heute zum Aushängeschild der Partei gewor-den: Diese Fehler der Partei waren die Schuld von Zhang Guotao, jene Fehler waren die Schuld der Vierer-bande26. Mao Tse-tung lag zu sieb-zig Prozent richtig und dreißig Pro-zent falsch, Deng Xiaoping lag zu sechzig Prozent richtig und vierzig Prozent falsch. Die Partei hat nie-mals Fehler gemacht, selbst wenn die Partei Fehler hätte, würde sie sich korrigieren; schau nach vor-ne, halte ihr nicht die vergangenen Rechnungen vor. Das kommunisti-sche Paradies wurde auf eine sozi-alistische Welt mit ausreichender Nahrung und Kleidung reduziert; Marxismus und Leninismus wur-den durch die „Drei Vertretungen“ ersetzt; man schimpft sogar auf sich selbst. Um ihre Herrschaft zu be-wahren, würde die KPCh die De-mokratie fördern, Glaubensfreiheit zulassen, Jiang Zemin über Nacht fallen lassen und Falun Gong re-habilitieren. Falls man dies wirk-

lich erleben sollte, braucht man sich nicht darüber zu wundern. Nur eines wird sich niemals än-dern – die Maxime der kollektiven Einheit hinsichtlich Ziel, Existenz und Macht der Partei bleibt unbe-rührt, die Macht und Herrschaft der KPCh muss bewahrt werden.

Die KPCh hat aus Gewalt, Ter-ror und Erpressung die theoretische Grundlage der Partei geschmiedet. Sie flößt diese in das Parteibewusst-sein und die höchsten Prinzipien der Partei ein, sie flößt diese in den Geist ihrer Führer ein und letztend-lich in den gesamten Parteiapparat und den Handlungsmaßstab aller ihrer Mitglieder. Die Partei ist eine Partei aus Stahl, sie hat eine eiserne Disziplin, nur einen Willen und die Gesamtheit ihrer Mitglieder muss geschlossen handeln.

Schlusswort Welche Kräfte in der Geschichte haben die Kommunistische Partei ausgewählt? Warum wurde nie-mand anderes, sondern die KP Chi-nas gewählt? Wir alle wissen, dass auf der Welt zwei Mächte, zwei Möglichkeiten zur Wahl existie-ren. Die eine ist die alte und böse, die das Schlechte und das Negative wählt. Die andere ist die aufrichtige

und gütige, die das Gute und das Barmherzige wählt. Die Kommu-nistische Partei ist die Wahl der al-ten Mächte. Der Grund für diese Entscheidung ist, dass die KPCh alles Böse auf der Welt vereint, sei es chinesisch oder ausländisch, in der Vergangenheit oder in der Ge-genwart. Sie ist der konzentrierte Repräsentant des Bösen. Sie ist be-sonders fähig, die Gutherzigkeit der Menschen auszunutzen und zu missbrauchen und so hat sie, Schritt für Schritt, das heutige Kli-ma geschaffen.

Was wollte die Kommunisti-sche Partei erreichen, als sie pro-pagierte: „Ohne die Kommunis-tische Partei kein neues China“? Für den Zeitraum der Entstehung der KPCh im Jahr 1921 bis hin zur Machtergreifung im Jahr 1949 ist die Beweislage klar: Ohne Betrug und Blutvergießen wäre sie nicht an die Macht gekommen. Die KPCh unterscheidet sich von allen Orga-nisationen in der Geschichte, sie legt beliebig die Lehren von Marx und Lenin aus, sie gibt allen ihren willkürlichen Handlungen einen wohlklingenden Namen und recht-fertigt sie mithilfe von Täuschung, Aufhetzung und Ausnutzung ei-nes Teils der Bevölkerung. Mit tag-

täglicher Propaganda aller Art klei-det sie ihre Strategie und Politik in eine passende Theorie, um ihre ewige Unfehlbarkeit unter Beweis zu stellen.

Der Aufstieg der KPCh ist ein Prozess der ständigen Ansamm-lung aller erdenklichen Bösartig-keit, wobei es nicht einen einzigen ruhmreichen Punkt in ihrer Ge-schichte gibt. Die Entstehungsge-schichte der KPCh hat gerade ge-zeigt, dass die Machtposition der KPCh keine Legitimation hat. Es ist nicht das chinesische Volk, das die Kommunistische Partei ge-wählt hat, sondern mit ihren üblen Grundfaktoren von „Bösartigkeit, Betrug, Hetze, Asozialität, Spio-nage, Raub, Kampf, Vernichtung und Kontrolle“ hat die Kommu-nistische Partei dem chinesischen Volk ein fremdes bösartiges Ge-spenst aufgezwungen.

26 Die „Viererbande“ setzte sich aus Mao Tse-tungs Frau Jiang Qing (1913-1991), dem Shang-haier Propagandaoffizier Zhang Chunqiao (1917-1991), dem Literaturkritiker Yao Wenyuan (1931) und dem Shanghaier Sicherheitsführer Wang Hongwen (1935-1992) zusammen. Sie kamen während der großen Kulturrevolution (1966-1976) in mächtige Positionen und dominierten in den frühen Siebzigerjahren die chinesische Politik.

Kommentar Zwei

107.419.899MENSCHEN

haben mit dem Stichtag 10. Dezember 2011

ihre Austrittser klärung auf der Webseite

http://quitccp.org veröffentlicht.

BRIEFE AN DIE REDAKTION Bitte senden Sie die Briefe an [email protected] Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 26395312/13, Fax: +49 (0) 30 / 319 99 684

Am 18. November 2004 veröffentlichte „The Epoch

Times“ erstmals die Neun Kommentare über die Kom-munistische Partei Chinas (KPCh).Darin werden die Geschich-te und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 25.000 Chinesen ihren Aus-tritt aus der KPCh, dem Kom-munistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder E-Mailerklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Cen-tern gesammelt und im Inter-net auf http://quitccp.org ver-öffentlicht.

Dunkle Wolken über Durban

J.R. McNeill

Die Welt scheint im 20. Jahr-hundert stecken geblieben zu sein und noch keine tech-

nologischen Fortschritte erreicht zu haben, die die Klimafolgen durch das Verfeuern fossiler Brennstoffe lindern könnten.

Der Erfolg der stärksten Volks-wirtschaften beruht auf dem Ver-brauch fossiler Brennstoffe. Die Kernfusion bleibt ebenso ein Traum wie ein tatsächlicher Verzicht auf Kohle. Wir verlassen uns auf kom-plizierte technologische Systeme, die unglückselige Folgen haben können, wie es sich in Tschernobyl im April 1986, beim Unglück im Golf von Me-xiko im April 2010 oder in Fukushi-ma im März 2011 zeigte.

Die politischen Institutionen und die Einstellungen, die im Lau-fe der Jahrhunderte Gestalt annah-men, tragen nicht zur weltweiten Zusammenarbeit bei, die der Kli-mawandel verlangt. Nationale Re-gierungen verfolgen normalerweise zuerst kurzfristige Eigeninteressen.

Einige Regierungen haben ihre Standpunkte geändert. Die Wahl des neuen Premierministers in Australien 2007 und eines neuen amerikanischen Präsidenten 2008 beseitigte vorläufig einen starken Widerstand gegen Verhandlungen

über den Klimawandel. Aber bis jetzt folgten auf die Verhandlungen noch keine Taten, was teilweise da-ran lag, dass 2008 die Finanzkrise dazwischenkam.

Das Streben nach WachstumDie internationalen Machtverhält-nisse ändern sich schnell. Der Auf-stieg Chinas ist historisch gesehen mit dem einer globalen und größer dimensionierten Ausführung des meteorhaften Aufstiegs Deutsch-lands innerhalb Europas um 1870 bis 1900 vergleichbar. Aber China

wird wohl nicht so schnell die Ge-schichte der globalen Umweltpolitik grundlegend verändern und verhält sich ganz so wie eine traditionelle Großmacht, die ihr Eigeninteresse verfolgt, ohne sich allzu sehr um die Biosphäre zu kümmern.

Dasselbe trifft auf Indien und sei-nen Aufstieg ins internationale Sys-tem zu. Die Spieler können sich än-dern, aber die Spielregeln bleiben dieselben.

Die Wirtschaftsideologien des 20. Jahrhunderts bleiben auch im 21. in-takt. Das Streben nach Wirtschafts-

wachstum beherrscht weiterhin die Politik, ob in Sitzungen des Zentral-komitees der Kommunistischen Par-tei Chinas, in der US-Notenbank in Washington oder an den Schalthe-beln der Macht in Brüssel.

Einige einzelne Stimmen können Ideen anbieten, die den Konsum als den Weg zu Wohlstand und Glück infrage stellen. Buddhistische, christ-liche oder andere religiöse Führer rufen regelmäßig dazu auf, sich nach den nichtmaterialistischen Grundsätzen innerhalb ihrer Tradi-tionen zu richten, aber nur wenige der Gläubigen haben sich dazu ent-schlossen, diesem Aufruf zu folgen. Gut gemeinte Appelle, sich in Selbst-verpflichtung, Selbstbeherrschung und Verantwortungsbewusstsein für zukünftige Generationen zu üben, stoßen vielfach auf taube Ohren.

Die Umweltschutzbewegung nahm seit 2000 teilweise an Beliebt-heit zu, aber wenn sie der Forde-rung nach Wirtschaftswachstum gegenübergestellt wird, wird sie verdrängt. Sie konnte die gleichgül-tigen Massen nicht für sich gewin-nen. Sie konnte die Macht derjenigen nicht verringern, die dem Umwelt-schutz feindlich gegenüberstehen, einschließlich der konservativeren Hälfte der republikanischen Partei in den Vereinigten Staaten, der Neu-en Rechten in Australien oder eines Flügels der Unabhängigkeitspartei im Vereinigten Königreich. Ideen bedeuten so viel, weil sie so wenig verändert haben.

Die Szene verändert sichDoch nicht alles verharrt im Still-stand und es gibt einige Anzeichen für eine Veränderung im Energiebe-reich. In Nordamerika, Europa und Japan lag der Gesamtenergiever-brauch so hoch wie kurz nach 2004: Das Maximum wurde 2004 in Frank-reich, 2005 in den Vereinigten Staa-ten, 2005 in Japan und 2006 in Euro-pa insgesamt erreicht. In all diesen Ländern war der Energieverbrauch

vor der Wirtschaftskrise leicht rück-läufig. Der weltweite Gesamtener-gieverbrauch sank 2009 zum ersten Mal nach einigen Jahrzehnten.

Zwei Veränderungen im Welt-energiesystem verdienen eine be-sondere Erwähnung. Die erste ist der bescheidene Anstieg bei Wind- und Sonnenenergie in Westeuropa seit 2000. Dänemark, Deutschland, Spanien und Portugal erhöhten ihre Kapazität deutlich, um Elektrizität aus diesen erneuerbaren Energien zu erzeugen. Die zweite ist die enor-me Zunahme des Kohleverbrauchs in China, sodass es 2006 weltweit die höchsten CO2-Emissionen ver-ursachte. China erzeugte 2009 24 Prozent der CO2-Emissionen des Erdballs, die Vereinigten Staaten 19 Prozent und die EU 13 Prozent.

Eine dritte große Veränderung stellt das Wiederaufleben der Kern-kraft dar. Kernkraftwerke produzie-ren nur wenige Treibhausgase, aber die sozialen und wirtschaftlichen Kosten von Katastrophen, wie sie sich drastisch in Fukushima zeig-te, sind schrecklich. Italien, das den weiteren Bau von Kernkraftwerken direkt nach dem Tschernobyl-Un-glück 1986 verbot, hob dieses Gesetz 2009 auf.

Nach dem Fukushima-Unfall leg-te die deutsche Regierung ihre ältes-ten Reaktoren still und verpflichte-te sich, alle Kernreaktoren bis 2022 herunterzufahren. Aber Fukushi-ma dürfte sich auf die Zukunft der Kernkraft wohl schwächer auswir-ken als Tschernobyl. 2011 waren etwa 440 Kernkraftwerke in 44 ver-schiedenen Ländern in Betrieb und 50 weitere befinden sich im Bau.

Inzwischen häufen sich die Zei-chen für den vom Menschen verur-sachte Klimawandel. Daten, die an Tausenden von meteorologischen Stationen um die Welt gesammelt wurden, zeigen seit 1970 eine Ten-denz zu schneller Erwärmung an. Der Sommer 2003 und der Tod von 70.000 Europäern trugen dazu bei,

Millionen zu überzeugen, dass der Klimawandel ein dringendes Prob-lem ist. Die durchschnittlichen glo-balen Temperaturen sowohl der Atmosphäre als auch der Ozeane er-höhen sich weiterhin, was auch auf den Meeresspiegel und die Kohlen-dioxyd-Konzentrationen in der At-mosphäre zutrifft.

Der Klimawandel ist das vorherr-schende Umweltproblem unserer Zeit und könnte zu ungekannten Brüchen und Bündnissen in der in-ternationalen Politik führen.

Die neuen Mächte in Asien zei-gen deutlich, was sich in der Ge-schichte der Umweltpolitik im 21. Jahrhundert verändert hat und was gleich bleibt. Die von der Versäu-erung am stärksten betroffene Ge-gend der Erde hat sich nach Ostasien verschoben. Die größte Quelle von CO2-Emissionen ist jetzt China. Es weist auch das am schnellsten wach-sende Elektrizitätsnetz, das größte Straßennetz und den höchsten Kraft-fahrzeugbestand auf.

Gleichzeitig führt Chinas Auf-stieg dazu, dass sich in der Umwelt-politik nur wenig bewegt. Ohne Chi-na hätten sich die CO2-Emissionen verringert. Das globale Wachstum des Energieverbrauchs würde we-niger als ein Drittel seiner gegen-wärtigen Höhe betragen. Chinas wirtschaftlicher Fortschritt macht fast den ganzen Umwelterfolg, der anderswo in der Welt bei CO2- und SO2-Reduzierung sowie Luftquali-tätsverbesserungen erreicht wurde, wieder zunichte.

Die wichtigsten Entscheidungen über die Geschichte der Umweltpo-litik des 21. Jahrhunderts werden nicht in Durban, sondern in Peking getroffen, wenn es nicht schon dazu kam.

J.R. McNeill ist Professor für Ge-schichte und Universitätsprofessor an der Georgetown University. Sein neu-estes Buch heißt „Mosquito Empires: War and Ecology in the Greater Carib-bean, 1620-1914"

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Ein mit Kohle betriebenes Kraftwerk in Ostchina. China erzeugt die meisten Treibhausgase der Welt.

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Die fast 200 Nationen, die zukünftig mit einer Umwelt mit instabilerem Klima fer-tig werden müssen und in Durban auf der Klimarah-menkonvention der Ver-einten Nationen wegen des Klimawandels zusam-menkamen, fanden keine leichten Antworten.

Page 7: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296 InternatIonales 7

Dr. César Chelala

Madre de Dios an der bra-silianisch-bolivianischen Grenze ist eine Region im

südöstlichen Peru. Es bedeutet Jung-frau Maria oder Mutter Gottes, wie es auf Spanisch genannt wird. Ei-ner anderen Bedeutung zufolge ist Mutter Gottes auch ein Fluch: Die in-tensive und unregulierte Goldsuche und Goldgrabungen in einer bis jetzt privilegierten Region Perus.

In Madre de Dios gibt es große Anbauflächen von Baumwolle, Kaf-fee, Zuckerrohr, Kakao, Nüsse und Palmöl. Die reichen Goldvorkomm-nisse haben zudem Zehntausende illegale Minenarbeiter angezogen, deren Aktivitäten nicht nur für die ansässige Tierwelt schädlich ist, son-dern auch für die Umwelt und Le-bensqualität der Eingeborenen und Zugewanderten.

Angetrieben von dem hohen Goldpreis ist die Goldförderung im peruanischen Amazonasgebiet in den letzten Jahren rapide nach oben geschnellt. Obgleich viele Konzes-sionen für Dschungelminenförde-rungen ausgestellt wurden, ist der informelle Goldabbau außer Kont-rolle geraten.

Schätzungen gehen davon aus, dass ein Viertel der in Peru, dem-weltweit sechstgrößten Golderzeu-ger, betriebenen Goldförderung il-legal abläuft. Der Großteil dieses illegal geförderten Goldes kommt

von der Madre de Dios-Region. Lo-kale Nichtregierungsorganisationen beziffern die Minenarbeiter mit circa 30.000 in der Region.

Gold wird sowohl von Groß-unternehmern wie auch einzelnen Minenarbeitern gefördert. Sie ver-wenden hydraulische Minenför-derungsgeräte und schwere Ma-schinen, die große Mengen an Kies

mit Goldvorkommnissen ausgra-ben. Das Gold wird mittels speziel-ler Waschrinnen, die über hundert Jahre verwendet wurden, extrahiert. In diesen Waschrinnen werden die schweren Bestandteile abgetrennt und mittels von Quecksilber die Goldteile miteinander verschmolzen.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die kleinen Minenarbeiter viel

ineffizienter mit dem Quecksil-ber umgehen als die industriellen. Deshalb verschwinden 2,91 Pfund Quecksilber pro 2,2 Pfund produ-zierten Goldes in den Wasserkanä-len. Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als 40 Tonnen Quecksilber in den Flüssen des Madre de Dios eingeleitet wurden und die Nah-rungsketten vergiften.

Das Quecksilber verschmutzt nicht nur die Wasserwege und be-droht die Gesundheit der Anlieger, sondern es ist auch ein gefährliches Gift für die Fische. Die Fische in der Gegend enthalten dreimal mehr Quecksilber als die Weltgesund-heitsorganisation zulässt.

Gemäß dem World Wildlife Fund ist „der Goldabbau im klei-nen Stil nach dem Verbrennen der fossilen Brennstoffe die zweitgrößte Quelle der Quecksilberverschmut-zung, die weltweit circa ein Drittel der gesamten Quecksilbervergif-tung ausmacht".

Die Quecksilbervergiftung ist nicht der einzige Nachteil des in-formellen Goldabbaus. Ein ande-rer Nachteil ist die erhebliche Ent-waldung, die mit den notwendigen Straßenbauten für die Arbeiterbe-hausungen und Immobilienspeku-lanten einhergehen.

Die Ursache der Entwaldung ist auch auf das Bäumefällen ins-besondere für Bau- und Heizmate-rial zurückzuführen.

Das Ausmaß des Schadens ist in Studien von amerikanischen, französischen und peruanischen Forschern im Fachmagazin PLoS ONE dokumentiert worden. Nach dieser Publikation, die Satelliten-bilder von der NASA einbezieht, sind wegen der informellen Gold-wirtschaft zwischen 2003 und 2009 siebentausend Hektar Wald in Peru gefällt worden. Diese Fläche ist grö-ßer als Bermuda.

Die Hauptautorin Jennifer Swen-

son kommentierte, dass diese enor-me Entwaldung mit freiem Auge aus dem All erkennbar sei und for- dert, dass Peru die Einfuhr von Quecksilber limitieren solle.

Hinzu kommt, dass durch diese Goldwirtschaft die Anzahl der von den Zuhälterringen rekrutierten 12 bis 17-jährigen Zwangsprostitu-ierten massiv angestiegen ist. Die jungen Mädchen werden aus dem ganzen Land angeschleppt und in neu errichteten Bordellen unterge-bracht. Viele dieser jungen Frauen werden verschleppt und bleiben vermisst. Durch die Minenarbeiter werden verschiedene Krankheiten bei den Urvölkern verbreitet.

Die peruanischen Behörden ha-ben bis jetzt beinahe eintausend Si-cherheitsleute beauftragt, die Bag-ger der illegalen Minenarbeiter in Madre de Dios zu zerstören, aber es sind noch weitaus drastischere Methoden, wie etwa strenge Ge-setze, notwendig. Es geht um eine der reichsten und artenvielfältigs-ten Biosysteme der Welt.

Dr. César Chelala ist der Autor der „Environmental Impact on Children's Health", Publikation der Pan Ameri-can Health Organization in Washing-ton, D.C.

Der goldene Fluch des Amazonas

anZeIGe

MSC Ostsee Kreuzfahrten Schätze des Baltischen Meeres

15.07. – 22.07.2012

Innenkabine ab Euro 899,- / Person

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Route:Kiel, Deutschland – Stockholm, Schweden –

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Kiel, Deutschland

Eingeschlossene Leistungen:Seereise in der in der gebuchten Kategorie, Vollpension an Bord (beginnt mit dem Abendessen am Einschiffungstag und endet mit dem Frühstück am Ausschiffungstag), bestehend aus Frühstück, Mittagessen, Nachmittagskaffee, Abendessen, Mitternachtssnack. Benutzung aller Bordeinrich-tungen im Passagierbereich, Veranstaltungen und Unterhaltungsprogramm, deutschsprechende Bordreiseleitung, Bordinformationsbroschüre, Ein- und Ausschiffungs-gebühren, Gepäcktransport bei Ein- und Ausschiffung, Sicherungsschein.

Nicht eingeschlossene Leistungen:An- und Abreise, Landausfl üge, Service Entgelt*, Getränke an Bord, persönliche Ausgaben, Friseur, Massage, Sauna, Dampfbad, Kosmetik, ärztliche Behandlung, Versicherungen.

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TEL.: 04185 797 102MAIL: [email protected]: http://MSC.gezgin.de• Es gelten die Reisebedingungen des

Veranstalters MSC Kreuzfahrten

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NORWEGISCHE FJORDE - NORDKAP ab/bis Hamburg 10 Nächte 15. Juli - 25. Juli 2012

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Reiseverlauf:Hamburg, Deutschland – Bergen, Norwegen –

Trondheim, Norwegen – Honningsvåg (Nordkap), Norwegen – Tromsø,Norwegen –

Ålesund, Norwegen – Hamburg, Deutschland

• Es gelten die Reisebedingungen des Veranstalters Cunard Line •

Eingeschlossene Leistungen:Seereise in der gebuchten Kategorie, Hafengebühren, Vollpension an Bord, Unterhaltungsprogramm und Veranstaltungen an Bord, Benutzung der Bordeinrichtungen, Reiserücktrittsversicherung. Die Trinkgelder sind nicht eingeschlossen.

Buchung und Bezahlung:Sie können telefonisch oder schriftlich buchen. Nach der Buchungsbestä-tigung sind 10% der Reisekosten als Anzahlung und der Restbetrag bis 4 Wochen vor Reise-beginn auf das Konto des Veranstalters Cunard Line zu zahlen. Die Reiseunterlagen erhalten Sie 2-3 Wochen vor Reisebeginn.

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1.940,-

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Ein Goldschürfer beim Wegwaschen von erde für die Goldgewinnung mit einem Hochdruck-schlauch in einem Krater nahe dem Delta Uno in der Madre de Dios-Gegend in Peru.

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AUSTRALIEN

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29.000BRITANNIEN

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15.000SPANIEN

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DEUTSCHLAND

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Page 8: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

FEUILLETON8 The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296

Entschuldigen Sie, ist das der Sonderzug nach Pan-kow...?“ – was war das noch

mal? Der überragenden Ost-West-Klassiker der frühen 80er-Jahre der deutsch-deutschen Musiksze-ne. Grenzüberschreitend, provo-kant, schillernd und humorvoll, genauso, wie sein Interpret: „Pa-nikrocker“ Udo Lindenberg.

Dieser Song, frei nach einem Lied der Swing-Legende Glen Miller, richtete sich 1983 direkt an den damaligen „Oberindianer“ des SED-Regimes in Ostberlin, Erich Honecker.

Lindenberg wollte damit auf seine ganz persönliche Art ge-gen das Konzertverbot von 1979 protestieren und sagen, dass er immer noch für die Leute im Osten, die auf der anderen Seite des Stacheldrahts stehen, spielen will. Der Song erreichte Kultstatus in der damaligen DDR und ver-mischte sich mit der Sehnsucht der Menschen dort nach Freiheit. Im Osten, wie auch im Westen wurde Udo Lindenberg durch sein Engagement für Frieden, Freiheit und Menschlichkeit bald zum Sprachrohr einer ganzen Ge-neration. Seine klaren, undiplo-matisch ehrlichen Worte gegen Krieg, Rassismus, braunen und roten Terror spiegelten sich in Lie-dern wie „Wozu sind Kriege da?“

(1981), „Sie brauchen keinen Füh-rer“ oder „Russen“ (1984) wider. Er ist aber auch ein Musiker der Menschen, spricht die einfachen Dinge des Lebens an, die Sorgen und Ängste.

UDO – Die AusstellungHamburg – Jahrzehnte später: Vom 21. Dezember 2011 bis zum 11. März 2012 würdigt das Museum für Kunst und Ge-werbe in Hamburg das Leben und das künstlerische Schaffen des kantigen Wahlhamburgers

und Alltagsgeschichtenerzäh-lers Udo Lindenberg durch eine Ausstellung der besonderen Art. Dadurch wird der Schleier des deutsch-deutschen Vergessens wieder ein wenig gelüftet. Es werden überraschende Einblicke in ein Künstlerleben gezeigt, das die deutsche Musikgeschichte vom reinen Schlagerdasein etwas befreite. Der Texter, Komponist, Maler und menschgebliebene Mu-siker Udo Lindenberg wird mit über 400 Exponaten, Gemälden, Fotografien, Texten, Songs und

Interviews während seiner 40-jäh-rigen Schaffensperiode beleuchtet.

14 mal UdoDie Ausstellung gliedert sich in 14 Kapitel. Durch den Einsatz ty-pischer Elemente, wie sie auf großen Rockkonzerten verwendet werden, schafft die Ausstellung eine überzeu-gende Konzertatmosphäre. Die Ex-ponate, Audiostationen und Moni-tore werden in Vitrinen präsentiert, die den Transportkisten nachemp-funden sind, in denen Instrumente und Technik für Konzerte verpackt

werden. Beleuchtet von zahlreichen Bühnenstrahlern können die Besu-cher somit stilecht in die Welt Udo Lindenbergs eintauchen.

Im Rundgang durch die Aus-stellung entsteht ein Panorama, das die vielen Facetten des Werkes von Udo Lindenberg beleuchtet und mit seiner Lebensgeschichte verknüpft. Die Ausstellung gliedert sich in 14 Kapitel, die jeweils den Titel eines Udo-Songs tragen. Ihnen werden Exponate zugeteilt, bei denen es sich um bedeutende und vielschichtige Stücke handelt, die in Bezug zum Wirken und Leben des Künstlers stehen und gleichzeitig ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte dokumentieren. Der Rundgang wird mit Videoausschnitten des ei-gens für die Ausstellung geführten Interviews von Bernd Kauffmann und Manfred Besser mit Udo Lin-denberg ergänzt. (red)

Susan James

Mit dem Jahr 2012 feiert der Thomanerchor sein 800-jähriges Bestehen. Als

einer der ältesten und berühmtesten Knabenchöre der Welt wird der Chor der Leipziger Thomaskirche dieses Jubiläum das ganze Jahr mit Kon-zerten feiern. Es soll eine Hommage werden an die reiche Geschichte des Chores und ein berühmtes musika-lische Erbe, das seinen Höhepunkt erreichte, als Johann Sebastian Bach Thomaskantor war.

Uraufführungen der russischen Komponistin Sofia Gubaidulina ste-hen auf dem Jubiläumsprogramm so-wie Werke von Hans Werner Henze, Heinz Holliger und des australischen Komponisten Brett Dean. In der Ju-biläumswoche vom 19. bis 25. März und während des Bach Festivals vom 7. bis 17. Juli werden in der St. Tho-maskirche besondere Veranstaltun-gen laufen.

Johann Sebastian Bach schrieb seiner Zeit als Thomaskantor von 1723 bis zu seinem Tod 1750 einige seiner bedeutendsten Werke für die-sen Chor.

Über die Jahrhunderte haben die Thomaner voller Stolz eine musika-lische Tradition weitergeführt, die bis heute frisch und künstlerisch au-ßerordentlich lebendig geblieben ist. „Es ist eine sehr alte Tradition, aber es ist ein sehr junger Chor“, erklärte der Lehrer und Internatsleiter Thoralf Schultze.

Heute umfasst der Chor 98 Jun-gen im Alter von 9 bis 19 Jahren ein-schließlich einer Kindergartentages-schule für vielversprechende Talente zwischen 3 und 6 Jahren.

Mit Schularbeiten, Proben, Tour-neen und drei wöchentlichen Auf-führungen in der Thomaskirche ist das für die Jungen eine große He-rausforderung. Conrad, einer der älteren Sängerknaben, erklärt es so: „Das Besondere daran, ein Thomaner zu sein, ist, dass man Künstler ist und in der Schule auch ein Heim und eine Familie hat.“

Im Alter von neun Jahren Bach zu singen, klingt nach einer überwälti-genden Aufgabe, aber diese Jungen können damit umgehen: „Man ver-steht die Musik selbst als Schule“, er-klärte Conrad, „aber wenn man älter wird, versteht man mehr vom essen-tiellen Bach. Das Wissen wächst.“

Georg Christoph Biller, der der-zeitige Kantor, hilft dabei. Selbst ehemaliger Schüler des Thomaner-chors, kennt Biller die Schwierigkei-ten und Erfolgserlebnisse, die man als Mitglied dieser Elite-Sängergruppe erlebt. „Einmal Thomaner, immer Thomaner“, ist sein Motto.Susan James ist freischaffende Schriftstel-lerin mit Wohnsitz in Los Angeles. Sie hat in Indien gelebt, in England und Ha-waii. Sie schreibt über Kunst und Kultur.

Seit 1212 gibt es ihn bereits: Den Knabenchor der St. Thomaskirche in Leipzig, besser bekannt als der Thomanerchor.Lebhafte Bande in der Antarktis

i21. Dezember 2011 bis 11. März 2012UDO. Die AusstellungMuseum für Kunst und Gewerbe HamburgSteintorplatz 120099 HamburgEröffnung: 20. Dezember 2011, 19 Uhr

800 Jahre Thomanerchor Leipzig

„UDO. Die Ausstellung“ in HamburgUdo Lindenberg

auf dem Dach des Hotels Atlantic

in Hamburg.

Viktoria Ku

Nach ihrem Erfolg und als Gewinner des Academy Award vor fünf Jahren

sind die beliebten Pinguine jetzt in „Happy Feet 2“ mit neuer Musik, neuen Bewegungen und Abenteuern zurück. Thema der Fortsetzung ist gleich dem des er-sten Films, der uns in das schöne

Land der Antarktis zurückbringt und den Zuschauern lehrt, die In-dividualität zu schätzen.

Mumble (Elijah Wood) und sei-ne Gefährtin Gloria (Pink) haben einen Nachkommen, Erik (Ava Acres), der ähnlichen Problemen wie sein Vater einst gegenüber steht, nämlich sich an den Rest der Kaiserpinguin-Bevölkerung anzu-passen. Erik hat keinen Rhythmus, er kann nicht tanzen und ist nicht in der Lage, in die Fußstapfen sei-nes Vaters zu treten. Mumble ver-sucht, seinen Sohn zu ermutigen, scheitert aber in einem Gespräch mit ihm.

Als Erik Ramon (Robin Wil-liams) folgt und sie mit seinen Freunden zum Land Adelie flie-hen, treffen sie auf Lovelace (auch von Robin Williams gesprochen) und den mächtigen Sven (Hank Azaria), einen Papageientaucher, der angebetet wird, weil er, wie man glaubt, der einzige fliegende Pinguin sei.

Lovelace ist ein aus einer Ölka-tastrophe geretteter Pinguin, von Menschen gesäubert – was unter

Pinguinen als „Außerirdische“ bezeichnet wird – und in einen gestrickten kleinen hellen Pullo-ver gesteckt, um ihn nach der Öl-katastrophe, bei der er auch seine Schwimmkraft verlor, zu wärmen.

Regisseur George Miller spielt wieder auf das Umweltbewusst-sein an, als ein massiver Eisberg bricht und sich in Richtung Kai-serkolonie bewegt und jeden Ein- und Ausgang für die Pinguine versperrt und es für die Kolonie unmöglich erscheint, auf Fischfang zu gehen. Jetzt hängt es von Mum-ble ab, der gerade von der Suche nach Erik zurückgekehrt ist, einen Weg zu finden, die gesamte Kai-sergemeinschaft zu retten und alle Wesen der Antarktis – Groß und Klein – miteinander zu vereinen.

Schöne LandschaftsbilderDie Fortsetzung landet in jeder Hinsicht einen Volltreffer, obgleich es auch das erfolgreiche Schema des Originals wieder aufwärmt –drollige und liebenswerte Cha-raktere, eingängige Melodien, die zum Tanzen animieren und ein

atemberaubender Zeichentrick-film, der die herrliche Landschaft der Antarktis zeigt.

Der erfindungsreiche Kontrast zwischen den verschiedenen We-sen der Antarktis – vom äußerst unbeholfenen Seeelefanten bis hin zum furchtsamen Krill aus der blauen Tiefe – ist genial. Die Nebenrollen von Will und Bill dem Krill (mit den Stimmen des dynamischen Duos Brad Pitt und Matt Damon) rückt ins Scheinwer-ferlicht, aber letztendlich nimmt Mumble die Anstrengungen auf sich, die kaiserliche Bevölkerung zu retten.

Die lebendige und witzige Neckerei zwischen den beiden ist besonders unterhaltsam, weil sie zwei kämpfende Kleinstlebe-wesen sind, die versuchen, in der Nahrungskette aufzurücken, um zu verhindern, dass sie zur Beute für die anderen Meeresbewohner werden.

„Happy Feet 2“ vereint die gro-ßen Stimmen der Starbesetzung einschließlich die von Elijah Wood und Robin Williams samt neuer

tatkräftiger Unterstützung von Hank Azaria, Alecia Moore (Pop-star Pink), Sofia Vergara, Brad Pitt und Matt Damon.

Antarktis-Welt zum AnfassenÜber das lebhafte stimmliche En-semble hinaus hat sich der Zei-chentrick im Film im Gegensatz zum ersten gewaltig verbessert. In „Happy Feet 2“ werden Details der Wolken im tiefblauen Himmel, Luftblasen und die Bewegungen des Ozeans, schneebedeckte ark-tische Berge und Hänge auf ge-schickte Weise lebendig.

Die Echtheit wird einen in Versuchung führen, die Hand auszustrecken, um den Schnee zu berühren oder an dem flaumi-gen Fell der Pinguine zu reiben; es werden neue Maßstäbe für das zukünftige 3D-Kino gesetzt.

Pinguin Ramon und Liebesguru Lovelace sind mit einer Fortsetzung des Animationsfi lms „Happy Feet 2“ zurück auf der Leinwand. Hollywood-Schauspieler wie Robin Williams leihen in diesem Film den drolli-gen Arktis-Gefährten ihre Stimme.

Die Echtheit im Film von "Happy Feet 2" wird einen in Versuchung führen, die Hand auszustrecken um den Schnee zu berühren ...

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Bachs Silhouette vor St. Thomas in Leipzig.

Page 9: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296 FEUILLETON 9

Alexander Krist und Christian Münch präsentieren Deutschlands 1. Close-up Theater

Im KRIST & MÜNCH sitzen Sie im Stil eines Amphitheaters in vier Reihen um den runden Tisch der Magier und erleben aus einer Entfernung von maximal 4,5 m ein Feuerwerk erstklassiger Zauberkunst. Das KRIST & MÜNCH steht für ein unvergessliches Erlebnis und einen Theater-abend, der Ihre Erwartungen übertreffen wird – es steht für Magie in einer neuen Dimension! Sie finden das Theater mitten in der Münchner Altstadt zwischen Marienplatz und Sendlinger Tor. Informationen unter: 089/37 00 34 64 | www.magic-theater.de

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Am Anfang war es ein Jux, heute ist die britische Aus-nahme-Band „The Ukulele Orchestra of Great Britain“ eine international beliebte Institution zwischen E- und U-Musik.

Rosemarie Frühauf

Nach einem Mission State-ment wurden sie schon öfter gefragt. Vielleicht

bringt es am ehesten der Stoßseuf-zer von Sopran-Ukulelist David Suich auf den Punkt. Nach einem Berliner Auftritt äußerte er neulich erschöpft aber glücklich: „Ist das nicht schön, den Leuten ein biss-chen Fröhlichkeit zu bringen?“ Eine weitere häufig gestellte Frage ist: „Wie wird der Name des Instru-mentes ausgesprochen?“ Die eng-lische Antwort: „Yoo-koo-ley-lee.“

Gitarren gibt’s hier nicht„The Ukulele Orchestra of Great Britain“, abgekürzt „The Ukes“, ist ein Ensemble aus acht Persönlich-keiten, die ihre Instrumente und der Spaß daran so sehr zusammen-geschweißt hat, dass sie seit 20 Jah-ren in derselben Formation spielen. Unglaublich, wenn man die Halb-wertzeit mancher moderner Ehe bedenkt. Doch was ist, bitte, nun der Unterschied zur Gitarre? Die Ukulele hat vier statt sechs Saiten und eine andere Stimmung und selbstverständlich benutzt nie-mand im Ukulele Orchestra „das böse G-Wort“.

In London fing alles anAls die Ukes 1985 starteten, war die Ukulele praktisch unbekannt. Die Musiker mussten ihr Publikum erst einmal überzeugen. Meistens waren dies Londoner Kneipenbe-sucher, die vorbeischauten, wo was los war. Indem sie auf einem un-terschätzten Miniatur-Instrument Dinge anstellten, die vorher noch niemand gemacht hatte, wurden sie mit der Zeit immer erfolgreicher.

Die Popularisierung des Internets und Youtube ebneten ihnen dann den Weg zur Weltkarriere. Der Name „Ukulele Orchestra of Great Britain“ (einst eine Erfindung von Kitty Lux, der stoischen Dame mit der Witwe-Bolte-Schleife) klingt, als hätten sie all das geplant.

Humor ist die Hauptzutat ihrer Konzerte, serviert auf einer Grund-lage von musikalischer Perfektion und Virtuosität, die ihresgleichen sucht. Der Klang der Ukes ist harfenartig zupfend und reicht bis ins gitarresk Schrammelnde. Ihr Sound entstand auf einem langen experimentellen Weg und wird durch die Bass-Ukulele (eine viersaitige Bassgitarre in Ukulelen-Stimmung) abgerundet. Ihr Spieler, Jonty Bankes, pflegt sie als „Inst-rument der Zukunft“ vorzustellen – Widerstand zwecklos.

Nichts ist vor ihnen sicherIhre Moderationen dienen der heiteren Desinformation des Pu-blikums. Denn das Repertoire der Ukes lässt sich auf die Formel bringen: Sie spielen einfach was sie wollen. Und kein Musikstück ist vor ihnen sicher. Sie haben äquiva-lente Ukulelen-Klänge entwickelt, um Werke von Nirvana, ACDC, Saint-Saëns und Beethoven zur Aufführung zu bringen. Auch Ennio Morricone, Blues und unbekannte Freejazznummern mussten daran glauben. Wirklich gute Komposi-tionen erkennt man ihrer Meinung nach daran, dass sie auch auf der Ukulele gut klingen.

Ähnlichkeiten mit anderen Liedern sind beabsichtigtEine besondere Spezialität der Ukes sind ihre Medleys, in denen sie vier und mehr verschiedene Songs zeitversetzt gemeinsam singen. Die vokalen Starqualitäten jedes einzel-nen Bandmitglieds machen dies möglich. Überhaupt gewinnen sie allem, was sie spielen, völlig neue Sichtweisen ab. Und auch darauf, dass sie all das ernst meinen, muss man gefasst sein.

George Hinchliffe ist ein Grün-dungsmitglied der Gruppe und der Einzige, für den die Ukulele das ers-te Instrument war (er begann mit acht Jahren eine „Uke“ zu spielen,

die sein Vater zufällig geschenkt be-kommen hatte). Heute hat der ge-setzte Gentleman meist die dicken Solos und die Anmoderation inne. Und doch ist er weit davon entfernt, seine Kollegen zu übertönen.

Das Erfolgsrezept der Ukes beschreibt er so: „Wir sagen zum Publikum: Guten Tag, hier sind wir und das machen wir. Sie sind herzlich willkommen, dabei zu sein. Aber selbstverständlich wer-den wir Sie nicht dazu zwingen ...“

Harmonie in der Anarchie„Menschen sind ja so unterschied-lich“, sagt Hinchliffe, „jeder hat

eigene Ideen davon, was er mag oder nicht. Da kommt es manch-mal schon bei zwei oder drei Leu-ten zum Krach. Ich schätze, unser großer Erfolg liegt daran, dass wir uns im Ukulele Orchestra eher auf Dinge konzentrieren, die die Leu-te mögen werden, als auf das, was Streit verursacht.“

Zu diesem alternativen mu-sikalischen Lebensentwurf passt genau, dass die Ukes gerne „An-archy in the UK“ von den Sex Pistols spielen. Fast scheint es ihre heimliche Hymne sein. Bei ihrem Londoner Proms-Debut in der Ro-yal Albert Hall 2009 sangen sie es

sogar vor 6000 Zuhörern. Dieses Konzert wurde auf DVD verewigt.

„Das Interessante ist ja, dass die meisten Menschen Anarchie mit Zerstörung assoziieren. Dabei gibt es verschiedene Anarchie-Konzepte. Eines besteht zum Bei-spiel gerade nicht darin, dass jeder tut was er will, sondern, dass man sich gegenseitig hilft“, sagt George Hinchliffe. „Wenn wir das Lied auf die friedliche Lagerfeuerart singen, machen wir uns über den Fakt lus-tig, dass Anarchie in den meisten Gesellschaften als schwierig ange-sehen wird.“

Ein uraltes KunstverständnisNatürlich schwimmen die Ukes mit ihrer Rückbesinnung auf die einfachen Dinge des Lebens und der Kunst gegen den Strom der modernen Musikwelt. „Vor hun-dert Jahren waren die Menschen in diesem Punkt noch sensibler“, sagt Hinchliffe: „Wenn nur einer sang oder Klavier spielte, konnte es schon die wundervollste und le-bensverändernde Erfahrung sein. Heutzutage fallen viele Menschen, die den Feinheiten der Kunst wenig Bedeutung beimessen, leicht darauf herein, dass etwas, um künstlerisch und gut zu sein, ein außergewöhnliches Spektakel mit viel Geld und Spezialeffekten sein muss. Ich denke, es ist mög-lich, etwas sehr Subtiles und Kom-plexes mit einfachsten Mitteln zu erzählen.“

Große Kunst auf ulkigen InstrumentenGroße Kunst auf ulkigen Instrumenten

iIm Januar und Februar 2012 tourt das Ukulele Orchestra durch Deutschland. Es wird u.a. in der Hamburger Laeisz-halle, dem Münchner Prinzre-gententheater, dem Konzert-haus Dortmund, der Tonhalle Düsseldorf und an vielen wei-teren Orten auftreten. Es lohnt sich, den Tourneeplan auf der Website zu überprüfen. Auch CDs und DVDs werden dort exklusiv vertrieben.www.ukuleleorchestra.com

The Ukulele Orchestra of Great Britain: (v.l.n.r.) Richie Williams, Jonty Bankes, Hester Goodman, George Hinchliffe, David Suich, Peter Brooke Turner, Kitty Lux und Will Grove-White.

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Page 10: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

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Das gefährdete Java-Nashorn wurde in Vietnam durch Wilderei bereits ausgerot-

tet, meldete ein Naturschutzbund diesen November.

Der WWF bestätigte, dass in Vi-etnam das letzte Java-Nashorn ge-tötet wurde, nachdem es „mit einer Kugel im Bein und ohne Horn auf-gefunden wurde“.

Weniger als 50 Nashörner die-ser Art sollen noch in einem Na-turschutzpark in Indonesien leben. (Die letzte Sichtung eines lebenden Nashorns in Vietnam war im Jahr 2008.)

„Das Java-Nashorn galt auf dem Festland Asiens als ausgestorben, bis man 1988 eine kleine Population entdeckte, als man ein Rhinozeros jagte“, ergänzte er.

Der WWF gab bekannt, dass der Schutz und seine Ausweitung auf die gesamte schwindende Populati-on absolut notwendig sind, um das Überleben der Spezies zu sichern.

„Dazu gehören eine Erwei-terung der Maßnahmen gegen Wilderei, die Überwachung der existierenden Populationen und der Aufbau weiterer Populationen in anderen Gebieten durch „Um-siedlung“, fügte die Naturschutz-gruppe hinzu.

Die illegale Wilderei wird haupt-sächlich durch die Nachfrage nach Hörnen in Asien angetrieben, wo diese für medizinische Zwecke be-nutzt werden.

Das Java-Nashorn, das typi-scherweise kleiner ist als seine af-rikanischen Artgenossen und nur

ein Horn besitzt, war in Asien eine der bekanntesten Arten und kam sowohl in Indonesien als auch in Indien und China vor.

Das westafrikanische Spitzmaulnashorn ist ausgerottetAuch das westafrikanische Spitz-maulnashorn wurde offiziell für ausgestorben erklärt. Dies stand in der letzten Veröffentlichung der internationalen Union zur Bewah-rung der Natur und ihrer natür-lichen Ressourcen (International Union for Conservation of Nature, IUCN).

Die Naturschutzorganisation fügte hinzu, dass das Breitmaul-nashorn ebenfalls kurz vor dem Aussterben ist und in die Liste der

potentiell aussterbenden Arten auf-genommen wurde.

„Die Menschen sind die Ver-walter der Erde und verantwortlich dafür, die Tierarten zu schützen, die mit uns den Lebensraum teilen“, be-tonte Simon Stuart, der Leiter der Kommission für Artenerhaltung in einem Statement. Die Situation des Breitmaulnashorns und des Spitz-maulnashorns „könnte ganz anders sein, wenn die vorgeschlagenen Er-haltungsmaßnahmen umgesetzt worden wären“, fügte er hinzu.

Wie in Asien ist auch in Afrika die Wilderei der Hauptgrund für das Schwinden der Populationen.

Die Schätzungen der IUCN erge-ben das pessimistische Bild, das welt-weit 25 Prozent aller Säugetiere vom Aussterben bedroht sind.

Wilderei in Südafrika auf RekordniveauDerzeit erlebt in Südafrika die Wil-derei von Nashörnern einen noch nie dagewesenen Boom, berichtete der WWF Anfang November.

Die Naturschutzorganisation spricht von 341 Nashörnern, die im Jahr 2011 bisher getötet wurden, und führt ebenfalls den Schwarz-markt für Hörner als den Haupt-grund für die Tötungen an. Die Zahlen im Oktober sind höher als alle im Jahr 2010 verzeichneten Fälle, bei denen 333 Tiere getötet wurden.

„Das unbegründete Gerücht, dass die Hörner des Rhinozeros Krebs heilen können, besiegelte ak-tuell das Schicksal des letzten Nas-horns in Vietnam“, sagte Dr. A. Christy Williams von der asiatischen

Nashornbehörde des WWF. „Das ist dasselbe Problem, das jetzt andere Nashorn-Populationen in ganz Af-rika und Südasien bedroht.“

Von fünf Nashornarten ste-hen weltweit drei kurz vor dem Aussterben.

Südafrika – mit der größten Nashornpopulation der Welt – hat vor Kurzem seine Bemühun-gen verstärkt, die Rhinozerosse zu schützen.

„Da der bewaffnete Schutz der Nashörner in Südafrikas National-parks sehr stark ist, weichen illegale Syndikate anscheinend auf Länder mit weniger Kontrolle aus, wobei die asiatischen Länder möglicher-weise überrumpelt wurden“, äu-ßerte Dr. Carlos Drews, Biologe und WWF-Koordinator. (red)

Wilderei gefährdet Nashörner weltweit Wegen des illegalen nas-hornhandels wurde eine afrikanische nashornart bereits komplett ausgerot-tet. in Asien existiert das Java-nashorn nur noch in geringer Anzahl. An-dere Arten sind ebenfalls vom Aussterben bedroht oder ihre Lage verschlech-tert sich. nur der rigorose schutz, wie er zum Bei-spiel in südafrika umge-setzt wird, scheint erfolge zu zeigen.

Ein neuer Hinweis auf das Ende des Maya-Kalenders am 21. Dezember 2012

(dem Tag der Wintersonnenwen-de) wurde vor Kurzem entdeckt. Er befindet sich auf einem Stein, der in Comalcalco in Südmexiko gefunden wurde.

Die Inschrift – bekannt als der

„Comalcalco-Stein“ – ist 1.300 Jahre alt. Man nimmt an, dass die Tafel umgedreht oder mit Erdreich bedeckt wurde, damit sie nicht von Unbefugten gelesen werden konnte.

Mexikos Nationales Institut für Geschichte und Anthropolo-gie (INAH) gab ein Online- State-

ment über diese Inschrift heraus mit der Bemerkung, dass das westliche messianische Denken die Ansichten der alten Zivilisati-onen verdreht hätte. Die Meinung, dass die Maya eine Apokalypse vorhergesagt hätten, sei hierfür ein Beispiel. Tatsächlich besteht jedoch der Maya-Kalender aus

einer Serie von Zyklen, wobei das Ende einer Ära den Beginn für die nächste bildet. Laut dem Kon-zept des Maya-Kalenders beginnt nach fünf Zeitabschnitten von je-weils 13 Baktun (ca. 26.000 Jahre) ein neuer „Kreislauf der Erzeu- gung“.

Die Zivilisation der Maya erleb-

te zwischen 200 und 900 n. Chr. ihre Blütezeit. Der letzte Maya-Ka-lender beginnt 3.114 v. Chr. und ist in 13 Perioden von je 394 Jahren (ein Baktun) eingeteilt.

Die Tortuguero-Tafel beschreibt Ereignisse am Ende des 13. Bak-tun im Dezember 2012, „wenn die Götter und Gott Balun Yokte (was

übersetzt ‚neun Säulen‘ bedeutet) auf die Erde herunterkommen werden“.

Mehr als 50 Experten für Ma-ya-Kultur aus 12 Ländern nahmen am siebten Runden Tisch in Palen-que Platz; dabei wurden diver- se Aspekte des Kalenders bespro- chen. (red)

Der Longcount der Maya zählt 13 Baktun (ca. 5.200 Jahre). nach ihrem Ver-ständnis beendet die erde nach fünf dieser Zeitab-schnitte (also nach ca. 26.000 Jahren) einen „Kreislauf der erzeugung“ und tritt in eine neue Ära ein. Das ist im statement des nationalen instituts für Geschichte und Anthropo-logie in Mexiko (inAH) zu lesen.

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Neuer Hinweis auf 2012 in Südmexiko gefunden

Zwei weibliche Nashörner ruhen sich gemeinsam in der savanne im Lewa naturschutzpark, Kenia, aus.

Der WWF gab bekannt, dass der schutz und die Ausweitung auf die gesamte schwin-dende Population absolut notwendig sind, um das Über-leben der spezies zu sichern.

Der Maya-KalenderDie größte Zahl der Maya war ein Baktun (144.000 Tage oder umgerechnet ca. 395 Jahre). Da es bei den Maya 13 Töne bzw. 13 Tage der schöpfung gab, betrug die Dauer des Langzeitkalenders 13 Baktun (ca. 5.200 Jahre). Die nächst-größere Zeiteinheit waren 5 Longcounts (26.000 Jahre), nach denen ein Kreislauf beendet war und „ein neuer Kreislauf der erzeugung“ begann.

Die Maya waren Meister der Astronomie und sagten bereits vor Tausenden von Jahren Planetenkonstellationen punktgenau vo-raus. nach Feststellung heutiger Astronomen ist am letzten Tag des Maya-Kalenders, dem 21. Dezember 2012, die Winterson-nenwende. Die sonne befindet sich dann auf ihrer Bahn um das galaktische Zentrum genau an der stelle, an der die Bahn die Äquatorebene der Milchstraße schneidet. An diesem Punkt soll sich die sonne in der “Dunklen spalte“ der Milchstraße be-finden (oder die Milchstraße “sitzt“ auf der erde). es wird fast so sein, als ob man für die erde eine Tür zum Himmel öffnet.

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Der „Tempel der Inschriften“ in der Ausgra-bungsstätte in Palenque, Bun-desstaat Chia-pas in südmexi-ko. in Palenque trafen sich mehr als 50 experten für Maya-Kultur. F

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Page 11: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296 WISSEN 11

Mimi Nguyen Ly

Erfahrene Meditierende sollen in der Lage sein, Hirnregi­onen, die mit Tagträumen,

Ängsten und bestimmten psychi­schen Krankheiten wie Autismus und Schizophrenie in Verbindung stehen, auszuschalten, ergab eine neue in den USA durchgeführte Studie.

„Meditation hat sich als Hilfe bei einer Vielfalt von gesundheit­lichen Problemen erwiesen, zum Beispiel, um mit dem Rauchen aufzuhören, mit Krebs umzuge­hen oder sogar, um Psoriasis in den Griff zu bekommen“, betonte der Hauptautor der Studie, Judson A. Brewer von der Yale Universität in einer Pressenachricht.

Die Forscher wandten zur Un­tersuchung bei neuen und auch bei erfahrenen Meditierenden funkti­onelle Magnetresonanztomografie an, wobei drei verschiedene Me­ditationstechniken Anwendung fanden. Mit funktioneller Magnet­resonanztomografie werden phy­siologische Funktionen im Inneren des Körpers – wie zum Beispiel aktivierte Hirnareale – mit hoher räumlicher Auflösung dargestellt.

Die Ergebnisse zeigten, dass während der Meditation das so­genannte Ruhezustandsnetzwerk (default mode network, DMN) – eine Gruppe von Gehirnregionen, die beim Nichtstun aktiv sind und beim Lösen von Aufgaben ausge­schaltet werden – aktiviert war. Dieses neurale Netzwerk bein­

haltet Areale, die mit auf Angst beruhenden Krankheiten, Auf­merksamkeitsdefiziten, Hyper­aktivitätsstörungen und der Plaque­Bildung bei der Alzheimer­Krankheit in Verbindung stehen.

Die Regionen mit abnehmen­der Aktivität, die mit diesem Netz­werk in Verbindung stehen, sind der sogenannte vordere, mittlere und hintere Gyrus Cinguli, eine Struktur des Endhirns, die zum sogenannten limbischen System gehört. Die Abnahme der Aktivität war unabhängig von der Art der Meditation, die während des Ex­periments praktiziert wurde.

War das Ruhezustandsnetz­werk des Gehirns aktiv, so waren bei den erfahrenen Meditieren­den auch jene Hirnregionen, die mit Selbstkontrolle und kogniti­ver Kontrolle in Verbindung ste­hen, hinzugeschaltet, nicht aber bei den Anfängern. Das war nicht

nur während der Meditation der Fall, sondern auch im Schlaf.

Das Meditieren konnte auch mit zunehmendem Wohlgefühl in Ver­bindung gebracht werden, erklärte Brewer laut der Pressenachricht.

Die Wissenschaftler glauben, dass Meditierende sich besser auf das Hier und Jetzt konzentrieren können und kontinuierlich egois­tische und umherschweifende Ge­danken unterdrücken, die in enger Beziehung mit Autismus und Schi­zophrenie stehen.

„Die Kraft der Meditation, die es den Menschen ermöglicht, in in­nere Harmonie zu kommen, wird seit Tausenden von Jahren bei phi­losophischen und kontemplativen Praktiken genutzt“, sagte Brewer.

„Umgekehrt ist ein Hauptmerk­ mal vieler mentaler Krankheiten die Beschäftigung mit den eige­nen Gedanken ein Symptom, auf das Meditation Einfluss ausübt.

Das gibt uns wichtige Hinweise auf den neuralen Mechanismus und auf klinische Konsequen­ zen.

Verbesserung der Stimmung in nur fünf WochenDie Studie mit dem Titel „Fronta­le EEG Asymmetrie mit positiven Emotionen durch kurzes Medita­tionstraining in Verbindung ge­ bracht“ postuliert, dass sich Ge­hirnaktivitäten bereits nach fünf Wochen Meditationstraining verändern.

Frühere Studien, einschließlich eines Berichtes von 2010 über die Wirkung der Meditation, unter­suchten ebenfalls ihre positiven neurologischen Effekte.

Jane Anderson, eine Forscherin an der Universität in Wisconsin­Stout, wurde zu einer neuen Stu­die inspiriert, nachdem sie einen Monat lang eine Meditation prak­

tiziert hatte und positive gesund­heitliche Änderungen bemerkte.

„Ich erlebte ein Gefühl der Gelassenheit und die Fähigkeit, meine Emotionen besser zu kon­trollieren“, berichtete Ander­son in der Pressenachricht der Vereinigung für psychologische Wissenschaften.

Zusammen mit einem Team aus Studenten und Mitgliedern der Fakultät führte Anderson mittels EEG Messungen der elektrischen Gehirnaktivität an 21 Personen durch, während sie meditierten.

Elf der Teilnehmer nahmen an zwei halbstündigen Meditations­trainings pro Woche teil; zusätz­lich wurde ihnen empfohlen, in der Zeit zwischen den Trainings zu meditieren. Die anderen zehn Teil­nehmer erhielten kein Training.

Im Durchschnitt absolvierten die elf Teilnehmer in einem Zeit­raum von fünf Wochen insgesamt sieben Stunden Meditationstrai­ning und selbständige Praktik. Nach Ablauf der fünf Wochen wurden weitere EEG­Kontrollen durchgeführt.

Die elf Personen, die medi­tiert hatten, zeigten andere neu­rale Aktivitäten als die Personen ohne Training; es wurden verstärk­te Gehirnaktivitäten im Vorderhirn festgestellt.

Wie aus anderen vorhergehen­den Forschungsarbeiten bekannt ist, sind mit dieser Art Gehirn­aktivität positive Emotionen verbunden.

„Es tut nicht weh und kann viel Gutes bewirken“, sagte Koautor Christopher Moyer, als er die Ef­fekte der Meditation beschrieb.

„Sollte jemand in Erwägung ziehen, mit Meditation zu begin­nen und denken ‚das ist mir zu viel, ich muss viel zu hart trainie­ren, um einen wirklichen Effekt zu erzielen‘, so beweisen ihm unse­re Ergebnisse, dass das nicht der Fall ist.“

In den 90er­Jahren, als Ander­son noch in Minnesota lebte, be­kämpfte sie ihre Winterdepression. Ihre jetzigen Untersuchungsergeb­nisse bestätigen die Erfahrungen, die sie an sich selbst gemacht hatte.

„Ich denke, Meditation hilft, dass man mit mehr Zuversicht in die Zukunft sehen kann“, sagte sie abschließend. „Mir hat die Medi­tation wirklich geholfen!“

„Die Augen zu schlie-ßen und sich zu ent-spannen …“ ist etwas, das die Menschen ver-suchen sollten, steht in einer neuen Studie, die im Journal Psychologi-cal Science veröffent-licht wurde. Laut dieser Studie bewirken kur-ze Meditationen positive Stimmungsänderungen.

Meditation kann Psychosen verhindern

Ungewöhnlich schnelle Ster­ne, die ungefähr 20 Pro­zent aller massiven Sterne

unseres Milchstraßensystems aus­machen, entstehen durch starke Wechselwirkungen der Schwere­felder innerhalb dichter Haufen re­lativ leichter Sterne.

Laut einer Studie, die im Jour­nal Science am 17. November ver­öffentlicht wurde, entstehen die meisten OB­Ausreißer durch die Interaktion dreier Sterne. Dies wi­derspricht der bisher akzeptier­ten Zwei­Körper­Hypothese, die als Ursache die Supernova­Explo­

sion eines Zwei­Sterne­Systems vorschlägt.

Die Bezeichnung „OB“ be­schreibt die Spektralklasse eines Sterns und bezieht sich auf die aus der Oberflächentemperatur resul­tierende Farbe des Sterns. Dabei steht „O“ für Blau und „B“ für Blau­Weiß. Die Oberflächentemperatur solcher Sterne kann bis zu 50.000° C betragen.

Zwei Astronomen nutzten Ster­nenbeobachtungen und numerische Berechnungen, um die dynami­schen Interaktionen aufzudecken, die bei der Bildung von Ausreißer­Sternen oft zwischen einzelnen Ster­nen und binären Paaren auftreten.

Die Forscher bemerkten, dass Sterne mit der 100­fachen Masse unserer Sonne oder noch größere in den Bereichen um junge Sternen­haufen wie R136 und Westerlund 2 zu finden sind.

Ausreißer mit Geschwindigkei­ten von bis zu 30 Kilometern pro Sekunde und mehr können durch zwei Mechanismen entstehen: Ent­weder werden solche Sterne durch eine Supernova­Explosion ihres frü­

heren Partners (eines Doppelster­nensystems) beschleunigt oder sie werden irgendwann (als Teil meh­rerer sich gegenseitig umkreisender Massen) fortgeschleudert.

Typischerweise flüchtet der leichteste Stern; das bedeutet, dass die anderen beiden Sterne des Dop­pelsystems schwerer sind. Am häu­figsten neigen Systeme mit großer Ausdehnung zu diesem Verhalten, wobei sich die massivsten Sterne im Kern des Sternenhaufens befinden.

Der gravothermale Kollaps des Kerns eines Sternenhaufens erzeugt gewöhnlich solch ein Doppelstern­system, das sich anschließend ver­dichtet. Dabei werden so lange Sterne fortschleudert, bis das Sys­tem kollidiert oder bis eine kritische Bindungsenergie erreicht ist. An­schließend wird das Objekt durch eine Begegnung aus dem Haufen geschleudert.

Die Mehrheit der galaktischen OB­Ausreißer scheinen aus Sternen­haufen nach einem Kernkollaps in­nerhalb der ersten Million Jahre seiner Existenz zu stammen“, ist im Bericht zu lesen.

Ein interessantes Beispiel wur­ de Anfang dieses Jahres entdeckt: Es ist ein riesiger Stern, der aus einem binären System geschleudert wurde; es ist deutlich zu sehen, wie er auf seinem Weg durch eine kosmische Staubwolke eine große Wand vor sich herschiebt.

Dieser Stern mit dem Namen Zeta Ophiuchi ist ein Koloss mit der 20­fa­

chen Masse der Sonne. Wenn er nicht von einem dicken Schleier aus Staub umgeben wäre, würde er 65.000­mal heller leuchten. Er ist vier Millionen Jahre alt und 460 Lichtjahre von der Erde entfernt. Laut NASA bewegt sich der Stern mit der unglaublichen Geschwindigkeit von 87.000 Kilome­tern pro Stunde (24 Kilometer pro Se­kunde) durch das All. (red)

Woher kommen Sterne, die sich mit hoher Ge-schwindigkeit quer durch das All bewegen? Vor Jahren war dies noch ein Rätsel; Mittlerweile gibt es für ihre Entstehung zwei Theorien und etliche neu entdeckte Exemplare.

Die Stoßwelle, die der Ausreißer-Stern Zeta Ophiuchi auf seinem Weg durch eine Staubwolke vor sich herschiebt, ist deutlich zu sehen.

Wie entstehen Ausreißer-Sterne im Kosmos? Zwei Astronomen kombinierten Sternenbeob-achtungen und numerische Be-rechnungen, um die dynamischen Interaktionen auf-zudecken, die bei der Bildung von Ausreißer-Sternen oft zwischen ein-zelnen Sternen und binären Paa-ren auftreten.

Sich zurückzuziehen von der Aktivität …, einmal wirklich bei sich zu sein und ungestört…, etwas für sich zu tun …, alles loszulassen …, wahre Ruhe zu finden …

Wenn im Gehirn von erfahrenen Meditierenden das Netzwerk für den Ruhezustand in Aktion war, waren gleichzeitig auch jene Hirnregionen, die mit Selbstkon-trolle und kogni-tiver Kontrolle in Verbindung stehen, hinzugeschaltet.

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Thorsten Graupe / Steffen Andritzke

Er hatte sich vor allem durch seine Standhaftigkeit aus dem Joch der DDR-Diktatur

befreit. Er beschrieb für uns, was mit einem Menschen passieren konnte, wenn er sich nicht der ideo-logischen Gleichschaltung des DDR-Regimes unterordnen wollte und sich erdreistete, eine eigene Meinung zu haben …

Nachdem ich meine Berufsaus-bildung erfolgreich abgeschlossen hatte, wollte ich eigentlich auf der Abendschule mein Abitur nachma-chen, damit ich später noch studie-ren könnte. Aber zu meinen Studi-enplänen im Sozialbereich sagte die Kaderleitung: „Dann nützen Sie ja unserem Betrieb nach dem Studium gar nichts. Deshalb stim-men wir nicht zu, dass Sie auf der Abendschule das Abitur nachholen können.“

Ich war erschüttert! Unfassbar, dass man mir einfach so verbieten konnte, mich weiterzuentwickeln. Wenn du nicht immer wieder dazu-lernen darfst – wo ist denn da noch eine Perspektive für so ein junges Leben? Ich war damals 19 Jahre alt, als ich feststellen musste, dass mein Leben gänzlich fremdbestimmt war. Und obwohl ich wusste, dass Repu-blikflucht lebensgefährlich war, war es dieser Gedanke, der von nun an mein Leben bestimmen sollte.

Zur Flucht entschied ich mich für eine Stelle in der Nähe von Eger, dem jetzigen Cheb in Tschechien, und das einzige Hilfsmittel, das ich mir organisieren konnte, war eine Wanderkarte aus diesem Bereich. In Eger hab ich mir ein Hotel gesucht und am nächsten Abend ging ich an einen Stausee, der unmittelbar an die Grenze zur BRD heranreich-te. Ich bin am Ufer des Sees unter Büsche gekrabbelt und war immer noch der Meinung, ich sei unent-deckt bis dorthin gekommen.

Kurz darauf schaute ich in di-verse MG-Mündungen. Da kam die kalte Angst hoch und es entstand in mir der Gedanke, dass dieser Fluchtversuch möglicherweise auch einer von denen sein könnte, die tödlich enden. Mir blieb nur noch, mit erhobenen Händen in Richtung

Ufer zu gehen und in das Boot der „Grenzer“ einzusteigen.

Beim Eintreffen in der Grenzsta-tion ging es gleich mit dem „Verhör“ los und es gab auch erst einmal so richtig was „auf die Fresse“. Natür-lich hatten die „kommunistischen Friedensgrenzer“ nicht vergessen, mich vorher mit Handschellen an der Heizung festzumachen. Dann hatte ich etwa zwei Stunden Pau-se und als nächstes wurde mir eine vorgefertigte Erklärung vorgelegt, in der stand, dass „ich am 16.3.1983 versucht habe, die Grenze zu über-schreiten“. Im Anschluss daran gab es erst einmal drei Tage Kellerhaft.

Von dort aus wurde ich nach Prag gebracht, aber ich wusste nie, was nun mit mir passiert. Nach 14 Tagen wurde ich in ein Flugzeug ge-steckt und bei der Landung konnte ich den Fernsehturm von Berlin se-hen, sodass ich wenigstens wusste, in welcher Stadt ich jetzt war.

Und immer wieder diese Unge-wissheit und diese Angst. „Vielleicht fahren sie dich ja jetzt in einen Stein-bruch und knallen dich über den Haufen.“ Wenn meine Familie wüss-te, was mit mir hier gerade geschieht ... Man vegetiert diese Wochen un-ter permanenter Anspannung. Man weiß nie, was als nächstes mit einem passiert.

In Erfurt war ich drei Monate in Untersuchungshaft. Ständige Verhö-re. „Das kann doch gar nicht sein, dass du das ganz alleine gemacht hast. Da hängen doch mindestens noch deine Eltern mit drin. Oder Ar-beitskollegen, die dir geholfen haben; Kumpels und überhaupt ein ganzes Netzwerk von Staatsfeinden. Los, sag das jetzt, gib es doch endlich zu!“

Die hatten ein großes Problem damit, dass es Menschen gibt, die et-was für sich alleine entscheiden und die für sich und ihr Leben Verant-wortung übernehmen. Das haben die gehasst. Der Einzelne war wertlos.

Ich kann mich heute noch sehr gut daran erinnern, dass mir damals jeder Sonnenstrahl wichtig war. Das mag pathetisch klingen. Doch diese Schweinebuchten, in denen wir „Ausgang“ hatten, waren nicht größer als 12 bis 15 Quadratmeter. Meterhohe Betonwände und oben ein Gitter darauf. Da mussten wir Runden laufen. Nicht stehenblei-ben. Manchmal hat da die Sonne hinein geschienen und das Laufen durch den Sonnenstrahl war wie eine Sekunde des Aufbauens. Das gab mir wieder etwas Lebensmut und die Sonne schien zu sagen: „Halte durch, es geht vorbei.“ Aber es war selten, dass man draußen sein durfte; das wurde mir nicht jeden Tag gewährt. Schikane halt.

Noch eine Woche später „durf-te“ ich zum ersten Mal Besuch be-kommen. Meine Eltern kamen. Bis

dahin wussten sie nicht, wo ich verblieben war und ob ich über-haupt noch am Leben war. Sie hat-ten von mir auf dem Kühlschrank nur einen Zettel vorgefunden „Bin ein paar Tage in Prag“. Seit-dem waren knapp sieben Wochen vergangen. Sie hatten nur in der Zwischenzeit reichlich Besuch von der Stasi bekommen und auch sie wurden verhört. Wie gerne hätten sie meinen Eltern noch Mittäter-schaft angehängt. Konnten sie aber nicht. Konsequenzen gab es aber trotzdem für meine Familie: Meine Eltern durften nicht mehr arbeiten gehen und meine Schwester durfte nicht mehr die Schule besuchen; sie durfte ihr Abi nicht weiterma-chen. Nun waren sie arbeits- und perspektivlos.

Meine Eltern haben mir dann einen Anwalt besorgt, der auch wirklich meine Interessen vertre-ten hat. Der hat mich in dieser Zeit auch zweimal besucht. Schon beim ersten Mal, als er hereinkam, hat er den Finger an die Lippen gelegt und mir zu verstehen gegeben, dass wir abgehört werden. Mit dem habe ich dann verbal völlige Belanglosigkeiten ausgetauscht. Das Wesentliche haben wir schrift-lich in Kurzform über den Tisch hin- und hergeschoben.

Mein Strafmaß von einem Jahr hatte unter den Mithäftlingen den Effekt „Wer weiß, was du für einer bist. Du kannst ja keiner von uns, den politischen Häftlingen, sein, wenn du das Strafmaß von über 12 bis 24 Monaten nicht hast.“

Im Juli nach der Gerichtsver-handlung wurde ich in die Straf-vollzugsanstalt nach Naumburg verlegt. Gleich nach meiner An-kunft versuchte ein Politoffizier, mir eine Spitzeltätigkeit anzu-tragen. Man wollte mir dafür im Gegenzug gewisse Vorzüge ange-deihen lassen. Aber auch das habe ich in aller Deutlichkeit abgelehnt, damit die wussten woran sie sind.

Bei solchen „Gesprächen“ kommst du in ein Zimmer, das ist komplett kommunistenrot angestri-chen und mit Wimpelchen, Fähn-chen und Sprüchen „geschmückt“, dass der rote Terror letztendlich doch siegen wird. Da fragt dich der Politoffizier dann jedes Mal: „Na, wie sieht‘s aus, konnten wir Sie hier vom Gegenteil überzeugen? Neh-men Sie jetzt Abstand von Ihrem Vorhaben, die Staatsbürgerschaft der DDR abzulegen?“ Wankelmü-tigkeit hilft dir da wenig!

Als Politischer konnte man sich auch ganz schnell Einzelhaft und Dunkelhaft einhandeln, indem man auf die Provokationen der Wärter reagierte. Als ich zu meinem 20. Geburtstag einen Brief von meinen Eltern bekam (außer meinen Eltern und meiner Schwester durfte mir keiner Briefe schicken), hat mir der Genosse den Brief gezeigt und mit einem zynischen Grinsen gesagt „Den kann ich Ihnen leider nicht aushändigen, denn da steht etwas drin, was man Ihnen nicht sagen darf. Wir halten das für falsch, wenn Sie den bekommen würden.“ Dann hat er den Brief vor meinen Augen zerrissen. „So, und jetzt kön-nen Sie wegtreten.“

In der Naumburger Haftanstalt musste ich Metallteile bearbeiten. Ohne Arbeitshandschuhe nicht entgratete scharfkantige Stahlteile ausstanzen. Alle hatten zerschun-dene Hände und unter der Dusche haben die Aufseher uns IMI (das ist ein Scheuersand) auf die wun-den, aufgerissenen Hände gestreut. Körperliche Schmerzen, seelische Schmerzen – das ganze Programm!.

Andere Häftlinge mussten ohne Mundschutz, ohne Atemschutz, ohne Absauggerät Metallschienen polieren. Die dort arbeiteten, sahen nach jeder Schicht rabenschwarz aus – deren Lunge wohl auch. Ich habe miterlebt, dass politische Häftlinge, die sich bei der Arbeit im Strafvollzug dauerhaft verletzt hatten, überhaupt keine Chance mehr hatten, die DDR zu verlassen, denn das wäre ja der Beweis für die schlechten Strafvollzugsbedingun-gen gewesen.

Es deutete sich eine Verände-rung an als wir – es waren noch drei andere Häftlinge dabei – eines Tages nach dem Morgenappell auf dem Hof stehen bleiben mussten. Kurz und knapp und ohne An-gaben von Gründen ist uns dann gesagt worden, dass wir unsere persönlichen Sachen aus der Zelle zu holen haben. Auch das ist wie-der solch ein mieses Ausnutzen der Macht und es ist Absicht, die Men-schen permanent in solch einem verunsicherten Zustand zu halten. Eine halbe Stunde später wurden wir in einen Lkw verladen und ab

ging die Reise. Wohin, wusste kei-ner und als wir im neuen Knast die Eingangsbestätigung unterschrei-ben mussten, haben wir gesehen, dass wir uns nun im Strafvollzug von Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz) befanden.

Was aber alle von uns wussten, war, dass das der Strafvollzug war, von dem aus alle in der DDR ein-sitzenden politischen Häftlinge abgeschoben wurden. Trotzdem ging die Mühle da wieder von vor-ne los. Wieder Verhöre, Überprü-fungen, ob man immer noch daran festhält ... es ist schier unglaublich, wie arrogant und von sich über-zeugt dieses menschenverachtende System war.

Und irgendwann am Donners-tag, am 8. Dezember 1983, war es dann so weit und du kannst es kaum glauben, wenn die Tür auf-geschlossen wird; wenn sie deine Häftlingsnummer rufen und dann darfst du den langen Flur entlang-gehen, die Treppen hinunter. Mit zittriger Hand unterschreibst du deine Ausbürgerung und be-kommst die paar persönlichen Sa-chen wieder, die du anhattest als sie dich gefangen haben. Du siehst diesen Bus da stehen und dir wird klar, dass es jetzt nicht mehr lange dauern wird – wenn du nur nicht die Nerven verlierst.

An der Bustür stand Rechtsan-walt Vogel mit einer langen Liste und hat alle Namen abgehakt. Dann alle rein in den Bus und auf der hinteren Bank saß schon das Stasi-Begleitpersonal. Herr Vogel hat noch einmal kurz eine ermahnende Ansprache gehalten, dass wir uns unbedingt ganz ru-hig verhalten sollten und er hat gesagt, dass dieser Bus jetzt in die BRD fährt ...

Kurz vor der Grenze hat der Bus angehalten und unsere Begleit-personen sind ausgestiegen und das war ein Moment, da hab ich gedacht, der Bus kippt um ... da sa-ßen ja schon seit Stunden Ehepaa-re getrennt in dem Bus, die nicht miteinander reden durften, und als die Stasi endlich raus war, ist natürlich jeder Damm gebrochen, das war unglaublich. Angekom-men, endlich angekommen, un-beschreiblich, da sind die von den Kommunisten gequälten Leute vor Freude auf die Knie gefallen und haben den Boden geküsst. Sie ha-ben gejubelt, geschrien, gedrückt, geküsst, Wahnsinn, mächtige große Gefühle, von denen man sich nicht vorstellen kann, dass die in einem drin sind.

Heute ist Thorsten Graupe ein erfolgreicher, selbstständiger Finanz-berater; er wurde unter anderem zum Finanzberater des Jahres 2006 gewählt.

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296MENSCHEN UND MEINUNGEN12

Für manche Menschen ist der 8. Dezember ein Tag wie jeder andere – für Thorsten Graupe ist dies aber der Tag, an dem er ein neues Leben beginnen konnte.

Alles war ein mie-ses Ausnutzen der Macht und es ist Absicht, die Men-schen permanent in solch einem verunsi-cherten Zustand zu halten.

Thorsten Graupe, Finanzberater des Jahres 2006

Statt zum Abitur in den Stasiknast

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Weihnachtserinnerungen Seite 20

Im Freien spielen, hilft gegen Kurzsichtigkeit Seite 15

Zwischen Gaumenfreuden und Historie Seite 19

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Gaumenfreuden und Historie Seite 19

Der schönste Geschenktipp zu Weihnachtenvom Epoch Times-Team

Shen Yun kommt wiederDie Tanz- und Musikgala mit Live-Orchester kommt 2012 mit neuem Programm.

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Inspiriert von 5000 Jahren chinesischer Kultur wird das Künstler-Ensemble aus

New York sein Publikum auch 2012 wieder mit einer Neuin-szenierung überraschen. Seit 2007 stellt Epoch Times als Medienpartner dieses Kultur-ereignis ihren Lesern mit gro-ßer Freude vor. In diesem Jahr empfehlen wir Ihnen, für sich und Ihre Lieben schon jetzt die besten Tickets zu sichern und

als Weihnachtsgeschenk auf den Gabentisch zu legen.

Mit ihren Choreografien und solistischen Darbietungen zeigen die Künstler von SHEN YUN die traditionelle chinesische Kultur aus längst vergangenen Jahrhunderten: Anmut, Weisheit und menschliche Werte, die sich in der 5000 Jahre alten chinesischen Kultur entwi-ckelt haben.

Im Mittelpunkt der Aufführun-gen des chinesischen Ensembles aus New York steht der klassische chinesische Tanz mit seinen zahl-reichen ethnischen und folkloris-tischen Facetten, mit Geschichten aus der Zeit der Tang-Dynastie Ende des ersten Jahrtausends und aus anderen Dynastien.

Viele szenisch dargestellte Epi-soden basieren auf alten Mythen

und Legenden. Damit entführen die Tänzer und Sänger von Shen Yun ihre Zuschauer auf eine Reise durch die Vielfalt der chinesischen Kultur von ihren Anfängen bis in die heutigen Tage. Neben Faszina-tion und Tanzbegeisterung weckt die Aufführung auch Nachdenk-lichkeit, Phantasie und Herzens-wärme.

Das Shen Yun Performing Arts-Orchester vereint klassische westliche und chinesische Instru-mente in eigenen Kompositionen und Arrangements. Aus den zwei großen Musiktraditionen entsteht eine reichhaltige und unerwartete Klangwelt.

Shen Yun heißt „Göttliche Schönheit“. Damit lebt die traditi-onelle chinesische Kultur wieder auf. Sie wurde jahrtausendelang

von den Chinesen als „göttlich ins-piriert“ angesehen. „60 Jahre kom-munistische Herrschaft konnten zwar die traditionelle chinesische Kultur größtenteils vernichten, nicht jedoch deren tieferliegenden spirituellen Kern, der nun mit sei-nen Werten von Güte, Weisheit und Aufrichtigkeit sowie der Ehrerbie-tung gegenüber den Gottheiten in Shen Yun wieder aufersteht“, sagt Peter Recknagel, Veranstaltungslei-ter für Shen Yun Frankfurt.

Als „absolut schön“ bezeich-nete Robert Stromberg, der als Bühnenbildner für die Filme Ava-tar und Alice im Wunderland den Emmy- und Academy Award ge-wann, die Show: „Es war so inspi-rierend, ich glaube, ich habe auch einige neue Ideen für den nächsten Avatar gefunden.“

Im März 2012 ist SHEN YUN wieder mit neuem Programm in Berlin und Frankfurt zu Gast.

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Wir können den Lauf der Geschichte nicht aufhal-ten, weder die Politik

noch die Wissenschaften haben ein Allheilmittel oder ein Rezept. Was kommen soll, das kommt. Aber wir können trotzdem etwas tun, um zu-mindest gewappnet zu sein. Wir können von nun an jeden Moment dafür nutzen, unsere ganzheitliche Fitness zu steigern, um den Heraus-forderungen der Zukunft besser ge-wachsen zu sein.

Es gibt unzählige Methoden, den Körper zu trainieren und sei-ne Leistungsfähigkeit zu steigern – Laufen, Radfahren, Schwimmen,

Krafttraining und viele mehr. Genauso gibt es Methoden, den Körper zu entspannen, zum Bei-spiel Yoga, Autogenes Training, Qigong und Meditation. Oft wird die körperliche Entspannung durch eine geistige Entspannung herbeigeführt.

Was unsere Psyche betrifft, so können wir uns vornehmen, mehr Heiterkeit und Gelassenheit trotz oder gerade wegen aller Strapa-zen in unser Leben einkehren zu lassen. Uns nicht immer nur zu är-gern oder zu streiten, sondern ein-fach mal zu lächeln und uns der Winzigkeit unserer Probleme vom Universum aus betrachtet bewusst zu werden. Li Hongzhi sagt in sei-nem Buch Zhuan Falun: „Das Meer ist weit, der Himmel endlos.“ Wa-rum dann festhalten an dem, was uns erzürnt, an unserer Geltungs-sucht und unserem Egoismus. Las-sen wir die schlechten Dinge also gar nicht erst durch negative Ge-danken oder Gefühle oder Begier-den in unseren Körper herein und halten ihn damit gesund.

Was unseren Geist betrifft, so könnten wir endlich selbst wieder einmal auf Entdeckungsreise gehen und schauen, was alles in ihm steckt. Der Fernseher bleibt aus, wir schal-ten unsere Phantasie ein. Geschich-ten und Gedichte schreiben, das kann jeder, dafür muss man nicht studieren. Sich hinsetzen und ein-fach niederschreiben, was einem in den Sinn kommt. Das kann zu einem bestimmten, tatsächlich exis-tierenden Thema sein oder einfach nur Erfundenes, Wünsche, Träu-me. Nähren wir unseren Geist mit den schönen und positiven Bildern und Geschichten, die das Leben so schreibt, schöner Poesie und farben-froher Kunst.

Und finden wir wieder zurück zur Gemeinschaft, zur gegenseitigen Unterstützung und erleben, dass wir gemeinsam doch so stark sind.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen heitere und friedvolle Weihnachten und ein kraftvolles neues Jahr.

Ihre FitnessredakteurinNancy McDonnell

Die Lebenserwartung in Deutschland ist hoch. Noch mehr als ein langes Leben

wünscht man sich aber, auch die späten Lebensjahre in guter Gesund-heit zu verbringen. Ab dem frühen Erwachsenenalter verringert sich al-lerdings die motorische Leistungs-fähigkeit kontinuierlich. Es kommt allmählich zu einem Verlust an Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Im späten Erwachsenenalter macht sich zudem ein Nachlassen der ko-gnitiven (geistigen) Leistungsfähig-keit bemerkbar. Sportliche Aktivität kann neben dem positiven Einfluss auf die körperliche Fitness auch zur Erhaltung dieser Fähigkeiten beitra-gen. Neuere wissenschaftliche Stu-dien legen sogar den Schluss nahe, dass ein synchrones motorisches und kognitives Training besonders hilf-reich zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit ist.

Karate-Training bietet in beson-derem Maße eine gleichzeitige moto-rische und kognitive Beanspruchung des Körpers. Karate-Do ist eine Kör-per- und Kampfkunst sowie eine Me-thode der Selbstverteidigung. Es trägt aber auch zur Stimulation der inne-ren Organe bei, verbessert Kreislauf, Atmung und Verdauung und fördert insgesamt die Gesunderhaltung und Beweglichkeit. Darüber hinaus ist Ka-rate-Do eine Schule der Geistesbil-dung, die einen bis ins hohe Alter begleiten kann. Als ganzheitliche Bewegungsform fördert ein Karate-Training somit konditionelle, koor-dinative und kognitive Fähigkeiten. Das Erlernen neuer, unbekannter Be-wegungsabläufe stellt für ältere Men-schen eine große Herausforderung dar und führt dabei gleichzeitig zu physischem und psychischem Wohl-befinden und zu Entspannung.

Dass Karate im hohen Erwachse-nenalter körperlich fit hält und gleich-zeitig ein optimales Gehirnjogging ist, belegt jetzt eine Untersuchung der Universität Regensburg in Koopera-tion mit dem Bayerischen Karate-bund und einem Regensburger Fach-arzt für Allgemeinmedizin.

Karate kann auch glücklicher machen

„Es ging dabei darum, die Effekte eines Karate-Trainings gezielt mit den Einflüssen eines ‚rein‘ kognitiven bzw. ‚rein‘ motorischen Trainings zu

vergleichen“, erläuterte Prof. Dr. Pe-tra Jansen vom Institut für Sportwis-senschaft. Die Ergebnisse der Studie wurden im November während einer Pressekonferenz an der Universität Regensburg vorgestellt, an der neben

den Projektverantwortlichen auch Bayerns Sozialstaatssekretär Mar-kus Sackmann teilnahm: „Die heu-tige Generation der Senioren ist so fit wie keine vor ihr“, sagte er. „Heute gehören ältere Menschen noch lange nicht zum ‚alten Eisen‘, sondern wol-len möglichst lange mobil sein und bleiben. Dass Sport nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist ein echter Jungbrunnen ist, zeigt die Studie der Universität Regensburg eindrucksvoll. Ich hoffe, dass sich viele Seniorinnen und Senioren die-sen wissenschaftlichen Beleg zu Her-zen nehmen, um durch eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung bis ins hohe Alter vital zu bleiben!“

Nach Ansicht der Regensbur-ger Forscherinnen und Forscher ist dieser doppelte Gesundheitseffekt auf den Umstand zurückzuführen, dass im Zusammenhang mit dem Karate-Training komplizierte Bewe-gungsabläufe im Gedächtnis behal-ten werden müssen. Zudem wies das Forscherteam nach, dass Karate-Seniorinnen und -Senioren am Ende des Experiments weitaus weniger depressive Stimmungen zeigten; somit glücklicher waren als zuvor. (idw/mcd)

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 29614 FITNESS

Karate für die körperliche und geistige Gesundheit von Senioren

Gedanken zum neuen Jahr Das neue Jahr steht vor der Tür. Es ist nicht nur irgendein Jahr, es ist 2012. Prognosen, Prophezeiungen, der Maya-Kalender. So mancher ist hin- und hergerissen, die Welt scheint aus ihren Fugen zu geraten, alles Mögliche kann passieren, aber keiner weiß es genau.

Karate und Kampfsport im Allgemeinen eignen sich auch für Senioren.

Eine neue Studie belegt, dass Karate im hohen Erwachsenenalter körperlich fi t hält und gleichzeitig optimales Gehirnjogging ist.

Karate-Do ist eine Körper- und Kampfkunst sowie eine Methode der Selbstverteidigung. Es bietet im be-sonderen Maße gleichzeitige moto-rische und geistige Beanspruchung.

zeitig ein optimales Gehirnjogging ist, belegt jetzt eine Untersuchung der Universität Regensburg in Koopera-tion mit dem Bayerischen Karate-bund und einem Regensburger Fach-arzt für Allgemeinmedizin.

Karate kann auch glücklicher machen

„Es ging dabei darum, die Effekte eines Karate-Trainings gezielt mit den Einflüssen eines ‚rein‘ kognitiven bzw. ‚rein‘ motorischen Trainings zu

ger Forscherinnen und Forscher ist dieser doppelte Gesundheitseffekt auf den Umstand zurückzuführen, dass im Zusammenhang mit dem Karate-Training komplizierte Bewe-gungsabläufe im Gedächtnis behal-ten werden müssen. Zudem wies das Forscherteam nach, dass Karate-Seniorinnen und -Senioren am Ende des Experiments weitaus weniger depressive Stimmungen zeigten; somit glücklicher waren als zuvor. (idw/mcd)

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Page 15: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

Natürliches Licht und die Zeit, die damit verbracht wird, auf entfernte Objekte zu

schauen, könnten laut Forschungs-ergebnissen von entscheidender Be-deutung für die Entwicklung des Kindes sein. Wissenschaftler der Universität von Cambridge haben acht Studien ihrer Universität ana-lysiert und nachgewiesen, dass das Risiko der Kurzsichtigkeit mit je-der Stunde, die pro Woche mehr im Freien verbracht wird, um zwei Prozent sinkt. Die Zeit, die Kinder im Freien verbringen, steht also mit einem verringerten Risiko ei-ner Kurzsichtigkeit in direktem Zusammenhang. Für die aktuelle Studie wurden die Daten von über 10.000 Kindern und Jugendlichen ausgewertet.

Kurzsichtigkeit weit verbreitetDas Wissenschaftlerteam um Justin Sherwin kommt zu dem Schluss, dass kurzsichtige Kinder durch-

schnittlich 3,7 Stunden pro Woche weniger im Freien verbringen als jene, die normal sehen oder weit-sichtig sind. Die genauen Gründe dafür sind jedoch noch nicht er-forscht. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Kinder, die mehr im Freien sind, weniger Zeit mit Lesen, Lernen oder Computerspie-len verbringen. In zwei der acht Stu-dien, die genau diesen Zusammen-hang untersuchten, konnte jedoch kein Beweis dafür erbracht werden. Sherwin betont, dass genauere Da-ten erforderlich sind, um zu ver-stehen, welches die wesentlichen Faktoren hierfür sind. So muss

weiter untersucht werden, wie sich häufigeres Sehen in die Ferne, weniger Schauen im Nahbereich, der Kontakt mit natürlichem UV-Licht oder körperliche Aktivitäten auf die Entwicklung des Sehver-

mögens auswirken. Zusätzlich sei es notwendig, weitere Faktoren zu berücksichtigen.

„Die Zeit, die außerhalb des Hauses verbracht wird, muss gegen den Kontakt mit UV-Strahlung ab-gewogen werden und damit gegen ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs, Katarakten und anderen Krebsarten zu erkranken. Andererseits sollte mehr Bewegung an der frischen Luft gegen Diabetes, Fettsucht, Vi-tamin D-Mangel und Osteoporose schützen.“ Kurzsichtigkeit ist heu-te in Großbritannien und Amerika deutlich stärker verbreitet als noch vor 30 oder 40 Jahren. Schätzungen gehen davon aus, dass ein bis zwei Prozent der siebenjährigen Briten kurzsichtig sind. Rund fünf Mil-lionen sind insgesamt kurzsichtig und rund 200.000 sehen schlecht. In manchen Regionen Asiens lei-den über 80 Prozent der Bevölke-rung an Kurzsichtigkeit.

Alle Neugeborenen sind weitsichtigSusan Blakeney vom Optometrists-College betont, dass alle gesunden Kinder weitsichtig zur Welt kom-men. Je älter sie werden, desto mehr lässt die Weitsichtigkeit nach. Wenn sie aufhören zu wachsen, sollte ihre Sehfähigkeit eigentlich opti-mal sein. „Es gibt viele Faktoren, die diese Entwicklung beeinflussen können. Die entscheidende Frage ist, welche Faktoren wirklich aus-schlaggebend sind“, so die Wissen-schaftlerin. (pressetext / ps)

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296 15GESUNDHEIT

Die Kurzsichtigkeit in der Bevölkerung steigt statistisch gesehen weiterhin an. Das Spielen im Freien fördert das Sehvermögen des Kindes und beugt der Kurzsichtigkeit vor.

Im Freien spielen hilft gegen Kurzsichtigkeit

Unglaublich wie Interessant: Blick wie durch den dunklen Baumstamm fordern das Sehvermögen und hemmen Kurzsichtigkeit.

Susanne Larsson

Der Gebrauch von Handys nimmt unter Kindern und Jugendlichen immer stärker

zu. Experten warnen vor den Ge-fahren, da Kinder durch die Strah-lung stärker gefährdet sind. Aus einer kürzlich durchgeführten Stu-die folgerte ein internationales For-schungsteam, dass der Gebrauch von Handys unter Kindern nicht die Gefahr erhöht, an einem Ge-hirntumor zu erkranken. Eltern, die jetzt beruhigt aufatmen, sollten aber zweimal darüber nachdenken. Laut einer schwedischen Expertin kann man diesen Ergebnissen nur be-schränkt Glauben schenken. Und sie ist nicht die einzige, die so denkt.

Mehrdeutige StudienergebnisseLaut Professorin Maria Feychting vom Institute of Environmental Me-dicine im Karolinska-Institut (KI), die den schwedischen Teil der Cafalo-Studie leitete, zeigen die Ergebnisse kein erhöhtes Risiko bei jungen Han-dynutzern, an einem Hirntumor zu erkranken. Basis dieser Studie sind standardisierte Interviews mit 352 Kindern und Jugendlichen zwischen 7 und 19 Jahren in Dänemark, Nor-wegen, Schweden und der Schweiz, die zwischen 2004 und 2008 an einem Gehirntumor erkrankten.

Die Teilnehmer wurden über ihre Handygewohnheiten befragt, die mit den Gewohnheiten von 646 gesun-den Kontrollpersonen im gleichen Altern verglichen wurden. Die Ergeb-nisse wurden im Journal of the Natio-nal Cancer Institute veröffentlicht.

Die Ergebnisse zeigten, dass Kin-der, die seit über 2,8 Jahren ein ei-genes Handy besaßen, ein mehr als zweimal so hohes Risiko hatten, an einem Hirntumor zu erkranken.

Beunruhigende ResultateDie Journalistin und Autorin Mona Nilsson verfolgt seit mehre-ren Jahren Studien zu Risiken von Handynutzung und sie findet die

Ergebnisse der Cafalo-Studie nicht sehr beruhigend.

Ganz im Gegenteil: Die Ergeb-nisse sind sehr besorgniserregend. Die Studie besagt eigentlich, dass der Gebrauch von Handys das Er-krankungsrisiko erhöht. Selbst bei einem nach heutigem Maßstab ge-sehen seltenen Gebrauch. Nilsson glaubt, dass die Wissenschaftler ihre eigenen Ergebnisse ignorie-ren und dass es sich hier um die gleichen Wissenschaftler handelt, die vor einem Jahr versuchten, das erhöhte Hirntumorrisiko bei der in-ternational durchgeführten WHO Studie abzuwiegeln.

Die Wissenschaftler lehnen ihre eigenen Ergebnisse ab, da bei schwe-dischen Statistiken in Bezug auf Ge-hirntumore im Allgemeinen kein ansteigender Trend zu verzeichnen ist. Das ist, als würde man sagen, dass das Rauchen für Jugendliche nicht ge-fährlich sei, weil die Statistiken über Lungenkrebs keine Steigerung in der Zeit zeigten, als es für Jugendliche normal wurde zu rauchen.

Verschiedene Interessen führen zu unterschiedlichen FolgerungenAlle Krebs-Experten wissen, dass es mehrere Jahre dauert, bis sich der Krebs entwickelt und in den Statistiken auftaucht. Die Art, wie die Er-gebnisse präsentiert werden, lässt Missverständnisse bei Kindern und Eltern aufkommen. Unglücklicher-weise zeigt das die enormen finan-ziellen Interessen, die hinter der Erforschung der mit der Handybe-nutzung einhergehenden Gefahren stehen. Die Cefalo-Studie wurde ebenfalls von der Professorin Devra Davis und Professor Ronald Herber-man in Frage gestellt. Davis ist Krebs-spezialistin und hat verschiedene Bücher über Krebs verfasst. 2010schrieb sie das Buch „Disconnect“, das die gesundheitlichen Risiken der Handystrahlung beleuchtet.

Herberman ist wie Davis Krebs-experte und ehemaliger Leiter von 600 Krebsspezialisten am Pittsburgh Cancer Institute. Zusammen mit Lloyd Morgan haben sie die Studie

bewertet und sie in einer Pressemit-teilung kommentiert. Lloyd Morgan ist Mitglied der Forschungsorganisa-tion „The Bioelectromagnetics Socie-ty“ und Geschäftsführer der Central Brain Tumor Registry of the United States. „Tatsächlich spielen die For-scher der JNCI ihre eigenen Ergeb-nisse, dass Kinder, die am längsten ein eigenes Handy besaßen, ein er-höhtes Hirntumorrisiko hatten, her-unter. Außerdem zeigen andere Studien auf, dass Kinder weiteren gesundheitlichen Risiken bei der Nutzung von Handys ausgesetzt sind. Einschließlich Lernproblemen, Autismus, Verhaltensstörungen, Schlafstörungen, Aufmerksamkeits-defizite und eine breite Anzahl von Störungen bei der Entwicklung des Nervensystems“, sagten sie in der Pressemitteilung.

Abhängigkeit durch die IndustriefinanzierungProfessor Joel M. Moskowitz von der University of California in Berkeley, der ebenfalls die Gefahren von Han-dystrahlung erforscht, steht der Stu-die ebenso kritisch gegenüber. Auch er ist der Ansicht, dass sie die Mög-lichkeit eines erhöhten Risikos, an einem Gehirntumor zu erkranken, herunterspielt. Er stellt Forschungen, die von der Handy-Industrie finan-ziert werden, in Frage: „Obwohl die Forscher argumentierten, dass die Untersuchung unabhängig von der Handy-Industrie durchgeführt wur-de, kamen sowohl Teile der Finan-zierung als auch der Gutachter aus der Industrie oder führten für sie For-schungen durch. In Zukunft müssen wir solche Versuche ohne finanzielle Mittel aus der Industrie durchfüh-ren.“ „Wir sollten ein Forschungs-forum aufbauen, das unabhängig von der Industrie arbeitet, um mög-liche Interessenskonflikte zu vermei-den“, schreibt Moskowitz in einem Artikel. Bis heute hat nur eine von der Finanzierung her gesehen unab-hängige Studie die Risiken für jun-ge Handynutzer untersucht. Diese zeigt, dass junge Menschen einem höheren Risiko als Erwachsene aus-gesetzt sind, durch Handynutzung

an einem Hirntumor zu erkranken. Hierbei handelt es sich um Professor Lennart Hardells Studie aus Örebro aus dem Jahr 2009, die im Interna-tional Journal of Oncology veröffent-licht wurde, sagt Nilsson.

Forderung nach Aufklärungskampagnen Fast alle Studien, die sich mit der heutigen Nutzung und der damit zu erwartenden Latenzzeit für Hirn-tumore beschäftigen, zeigen ein er-höhtes Risiko. Die Situation ist durch die weitverbreitete Nutzung von Handys alarmierend. Besonders un-ter Kindern und Jugendlichen, weil diese anfälliger und gefährdeter sind.

Kinder und Eltern sollten jetzt ge-warnt sein. Es sollte intensive Auf-klärungskampagnen geben, sagt Nilsson.

Feychting sagte in einer E-Mail an die Epoch Times, dass sie die kri-tischen Artikel über die Cefalo- Un-tersuchung nicht gelesen habe und sich daher nicht dazu äußern kön-ne. „Die Ergebnisse unserer Unter-suchung zeigen im Vergleich mit Kindern, die kein Handy benutzen, kein erhöhtes Risiko, einen Hirn-tumor zu bekommen. Wenn es ein erhöhtes Risiko gäbe, würden wir er-warten, dass das Risiko unter denen, die ein Handy lange Zeit benutzten, höher ist als bei denen, die es nur für

kurze Zeit benutzten. Das war nicht der Fall“, sagte sie. Sie macht deut-lich, dass die Studie in ihrem Ausmaß begrenzt ist und dass es einen gerin-gen Anstieg des Risikos geben mag –wie im Artikel erwähnt wurde. Sie glaubt, dass es daher wichtig ist, die Cancer Registry of cancer morbidity über die nächsten Jahr zur verfolgen. Es entspricht nicht den Tatsachen, dass die Studie kein erhöhtes Risiko im Fall einer höheren Handynutzung aufweist. „Verschiedene Tests zeigten genau, dass, je länger ein Kind ein Handy benutzte, das Risiko umso stärker anstieg“, sagte Nilsson.

Die schwedischen und norwe-gische Teile der Cefalo-Studie wur-den nicht von der Handyindustrie finanziert – allerdings wurden An-teile der schweizerischen und dä-nischen Untersuchungen teilweise von der Industrie finanziert; die Rest-finanzierung oblag der Regierung. Die Studie ist laut Feychting so or-ganisiert, dass sie die Unabhängig-keit der Forscher garantiert.

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Alarmierende Handy-Studie

Natürliches Licht und Fernblick tragen entschei-dende Bedeutung für die Entwicklung des Kindes.

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Untrennbarer BegleiterWie an das Telefon angekettet: Manche Jugendliche sind von ihrem Telefon nicht mehr zu trennen, doch birgt der Gebrauch von Handys vor allem für Kinder und Jugendliche gesundheitliche Gefahren.

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Page 16: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

Das größte Risiko für Au-tofahrer ist in dieser Jah-reszeit plötzlich auftre-

tender Nebel. Wer in eine dichte Nebelwand einfährt, ist nahezu chancenlos, unversehrt herauszu-kommen, selbst wenn er schnell genug reagiert und abbremst. Zwar vermeidet er damit eine Kollision mit dem Vorausfahrenden, riskiert aber, dass der nachfolgende Ver-kehr ungebremst auffährt. Eine Lö-sung sind „sprechende“ Autos, die sich gegenseitig vor einer Gefahr warnen.

Auf dem Gelände des europäi-schen Ford-Forschungszentrums in Aachen arbeiten Ingenieure des Au-toherstellers an Systemen, die jeden Unfall vermeiden sollen. Ausgestat-tet mit modernen Fahrer-Assistenz-systemen kann ein Fahrzeug schon viel eher reagieren, bevor der Fahrer die Gefahr erkennt. Die intelligenten Ford-Fahrzeuge kommunizieren di-rekt untereinander und teilen den anderen Verkehrsteilnehmern via Funk Verkehrsinformationen – zum Beispiel über Gefahren, Baustellen, Verkehrshindernisse oder Staus – mit.

Das Prinzip dahinter heißt car-to-car-Kommunikation.

Radar, Kameras und Sensoren könnten in Zukunft telemetrische Daten mit dem eigenen oder mit Fahrzeugen in der Umgebung teilen. Auf diese Weise lassen sich Systeme wie das elektronische Sicherheits- und Stabilitätsprogramm oder die Traktionskontrolle aktiv beeinflus-sen, um einen eventuellen Unfall zu verhindern oder zumindest die Auswirkungen zu minimieren. Be-reits heute sind einige Ford-Model-le mit Fahrer-Assistenzsystemen

ausgestattet, die die unmittelbare Fahrzeugumgebung erfassen. Dazu zählen der Fahrspur-Assistent, der Fahrspur-Halteassistent, Active City Stop, der Müdigkeitswarner, das Ver-kehrsschild-Erkennungssystem oder die Adaptive Geschwindigkeitsrege-lanlage mit Auffahrwarnsystem und Geschwindigkeitsbegrenzer.

Und selbst bei Nebelsichtweiten unter zehn Metern würde das einge-baute Radarsystem trotzdem 200 Me-ter weit scannen und vorausfahrende Autos erkennen. Reagiert der Fahrer nicht, bremst das Auto selbst.

AUTO DRIVE & STYLE16 The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296

ie Zukunft verspricht unfallfreies Fahren

Das Auto wird gerade zum zweiten Mal erfunden“, erzählt uns ein Entwicklungsleiter. Die Elektromo-bilität wird nahezu jeden Wunsch an Design und

Funktion erfüllen, träumen die Designer. Doch wie wird das Auto der Zukunft aussehen? General Mo-

tors meint, ähnlich wie eine Gondel, Toyota wie eine Telefonzelle. Audi zeigt sich überzeugt,

dass es im Grunde wieder dem heutigen Auto ähneln wird. Allerdings wird beim

Zukunftsauto in zehn bis 15 Jahren im Vergleich zum heutigen Fahrzeug

vieles anders sein. Möglicherweise könnten Kugeln die Räder ersetzen

und der Ein- und Ausstieg könnte über Flügeltüren erfolgen. Das

Autofahren könnte bei Bedarf vom Computer übernommen werden und alles elektronisch funktionieren.

Eine ungefähre Vorstellung gibt der Dienstwagen von Hollywood-Star Will Smith in dem Film „I, Robot“. Dieses Fahrzeug gilt als das erste Modell eines neuen Mobili-tätskonzeptes.

Der bayerische Hersteller mit den Ringen geht bei seinem Zukunftskonzept von neuartigen Fahrzeu-gen und einer veränderten Fahrzeugnutzung aus. Man darf annehmen, dass jedes Auto eine rol-lende Kommunikationszentrale sein wird mit Navigation und Nachrichtenübertragung in Echtzeit sowie globaler Vernetzung, die Büroarbeiten und Bankgeschäfte während der Fahrt ermöglicht.

Das mit modernen Fahrer-Assistenzsys-temen ausgestattete das Fahrzeug reagiert schon lange, bevor der Fahrer die Gefahr erkennt.

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und der Ein- und Ausstieg könnte und der Ein- und Ausstieg könnte über Flügeltüren erfolgen. Das über Flügeltüren erfolgen. Das

die Büroarbeiten und Bankgeschäfte während der Fahrt ermöglicht.

Eine ungefähre Vorstellung gibt der

Dienstwagen von Hollywood-Star

Will Smith in dem Film „I, Robot“.

Das Auto der Zukunft hat auf jeden Fall mehr Platz im Innenraum, denn

Getriebe und Kupplung entfallen. Der Elektroantrieb verschwindet unter

dem Fahrzeugboden.

Das Konzeptauto EN-V von Chevrolet: ein kleines rollendes Ei, vollgestopft mit modernster Technik. Es ist so klein, dass es eigentlich überall geparkt werden kann.

FOTO: © CHEVROLET

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Page 17: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296 auto drive & style 17

Die Seiten 16+17 wurden er-stellt in Kooperation mit Drive & Style, dem Magazin für eine werteorientierte Mobilität. www.drive-and-style.de

andreas Burkert

Blankes Entsetzen zeichnet das Gesicht des Werkstattmei-sters. Das geschulte Kopf-

schütteln beim Öffnen der Mo-torhaube und das souveräne „Da haben wir ja den Fehler“ weicht einem zittrigen Hin-und-Herfuch-teln mit den Händen. Seine Erklä-rungsversuche kommen beim Kun-den schon lange nicht mehr an. Seit Tagen streikt der Wagen, seit Tagen bemüht er sich um Abhilfe, hat mal dies, mal das probiert, getauscht und neu initialisiert. Es ist, soweit ist klar, die Elektronik.

Und die ist mittlerweile so komplex, dass fürs Reparieren ein Elektronikfachmann benötigt wird. Doch den Werkstätten fehlt es an geschulten Mitarbeitern im Bereich Kfz-Elektronik. „Das Niveau der Ausbildung hinkt hinter weit hinter der technischen Entwicklung hinter-her“, erzählt uns ein Kfz-Elektronik-spezialist, der nicht genannt werden

will. Doch damit umschreibt er nur diplomatisch den Zustand in vielen deutschen Werkstätten. Fundiertes Elektronik-Know-How findet sich nur in wenigen Betrieben wie etwa in den Bosch-Service-Werkstätten. Der weltgrößte Automobilzulieferer ist nämlich auch Technologieführer bei zahlreichen Steuergeräten.

Ich tausche dann malUnd was geschieht in den anderen Systemwerkstätten? Viele werden von Teilelieferanten gelenkt, die zwar auch Elektronikkompetenz für ihre Systembetriebe anbieten, doch trennt sich da oft die Spreu vom Weizen. So mancher ist nämlich froh, wenn er über sein Werkstatt-system den Umsatz im Ersatzteil-geschäft steigern kann. Nur wenige haben sich spezialisiert.

So glaubt man in deutschen Werkstätten das, was das Diagno-segerät anzeigt und tauscht aus, was das Lager hergibt, mit der Folge, dass jedes zweite getauschte Steuergerät fehlerfrei ist und über-haupt nicht die Ursache der Störung

war. Eine folgenschwere Strategie, auch wenn sie auf den ersten Blick Erfolg verspricht. Denn die unko-ordinierte Fehlersuche wird schnell zum finanziellen Vabanque-Spiel. Wurde nämlich die Komponente zu Unrecht gewechselt, kommen zum getauschten Gerät noch die Kosten für das Weitersuchen hinzu. Dass die Werkstatt eine Arbeitsstunde im günstigsten Fall mit 65 Euro berechnet, lässt erahnen, wie teuer Unkenntnis werden kann.

Mein Auto fühlt, was ihm fehltDabei sind die Strategien für das Auf-finden von Fehlern in elektronischen Systemen bestens bekannt. Schon heute wenden einige Autohersteller diese für ihre OnBord-Diagnose an. Das Auto diagnostiziert sich selbst und meldet den Befund – je nach Schwere des Fehlers – schon vorab an den Servicebetrieb. Dort ist man vorbereitet und mit Ersatzteilen ver-sorgt. Bei komplizierten Reparaturen schaltet sich sogar die Expertenhot-line des Herstellers zu und hilft beim Diagnostizieren und Reparieren.

Die Komplexität elektronischer Systeme im Auto wird heute nur noch von Expertenteams beherrscht. Der Elektronik-Overkill lähmt die Basis. Erklärungsversuche scheitern im Ansatz. Mit fatalen Folgen, wie uns ein Händler vor Augen führt. Er bringt das ganze Dilemma auf den Punkt: „Eine Lederausstattung verkaufe ich in nur fünf Minuten – für ein ACC-System muss ich etwa eine halbe Stunde erklären. Für beide Ausstattungen bekomme ich aber den gleichen Gewinn.“ Da bis heute geeignete Strategien fehlen, um diese Art von erklärungsbe-dürftigen Produkten an die Frau oder den Mann zu bringen, bleiben sinnvolle Fahrerassistenzsysteme in den Regalen liegen.

Jetzt auch noch Elektromobilität?Als wäre dies nicht genug, rollt un-aufhaltsam und nahezu geräuschlos die Flotte moderner Elektrofahr-zeuge auf uns zu. Hybridautos, batterie- oder wasserstoffbetrie-bene Elektrofahrzeuge und Range-Extender. Rosige Aussichten: Die Elektromobilität erstrahlt in leuch- tenden Farben von Hellgrün bis Himmelblau. Doch wehe, ein Kabel löst sich. In welcher Werkstatt findet sich dann ein Meister, der weiß, was er tun muss? Und bitte schön, wer erklärt uns die Technik?

Unsere Lösung lautet: „Fahren Sie in die Werkstatt 2020!“. Zusam-men mit Dominic Schindler Crea-tions haben wir das Autohaus der Zukunft als Zentrum der Mobilität entworfen, gestaltet nach den Me-gatrends der Branche. Dazu haben wir uns in den vergangenen Mona-ten bei den führenden Unternehmen der Szene umgehört und uns die Diagnose- und Reparaturmethoden angesehen und vorführen lassen.

iDie Megatrends der Kfz-Reparatur

Eigendiagnose: eine in den steuergeräten des Fahrzeugs verbaute Compu-tereinheit analysiert kontinu-ierlich den datenfluss. liegen Werte außerhalb einer festge-legten Grenze, wird eine Mel-dung im Fehlerspeicher abge-legt. ein spezieller algorithmus greift auf diese Meldung zu und erstellt daraus ein Feh-lerbild. das Programm wertet dazu über Jahre gesammelte erfahrungswerte aus daten verschiedener Quellen via in-ternet oder intranet aus. aus dieser virtuellen und interdis-ziplinären expertendatenbank lässt sich künftig punktgenau der Fehler bestimmen.

Fernwartung: um den Fehler genauer einzu-kreisen oder um ihn sogar zu beheben, nutzt ein servicebe-trieb die Wartungsschnittstelle des Fahrzeugs. Per Fernzu-griff kann das system in allen details analysiert werden.

Virtuelle Reparaturunter-stützung: Komplexe reparaturen wer-den mit Hilfe eines exper-tenteams der oeMs durch-geführt. der Kfz-Meister vor ort trägt dazu eine spezielle Brille, die ihm den ablauf der reparatur projiziert. Mit den ergebnissen der Fernwartung führt das expertenteam durch die reparatur.

Modulares Reparatur- konzept: oftmals verbergen sich Fehler innerhalb eines steuergerä-tes oder einer Komponente. das tauschen des Moduls ist schneller und kostengünstiger. die eigentliche reparatur der getauschten teile übernimmt ein spezialisierter Betrieb.

Virtuelle Konfiguration: smartphones, das iPad oder aber Projektionsräume dienen künftig dazu, sein Wunsch- auto zu konfigurieren.

rosige aussichten: die elektromobilität erstrahlt in leuchtenden Farben von Hellgrün bis Himmelblau. selbst Familienlimousinen versprühen einen Hauch von leichtigkeit. Mit jeder Batterieladung wächst je-doch die angst vor dem service. denn schon heute bringt die verbaute elek-tronik die Branche zum schwitzen.

Werkstatt 2020: Meinem Auto geht es gut

Die Überall-Reparatur: das bordeigene diagnosesystem weist auf erforderliche reparaturen oder serviceintervalle hin. dank der engen datenvernetzung zwischen auto, Hersteller und servicebetrieb kann der Fahrer schon während der Fahrt eine geeignete Werkstatt suchen. einzelne zugelassene Betriebe geben dazu über eine angebotsplattform verbindliche angebote inklusive termin ab. der Kostenvoranschlag wird anhand der systemdetails erstellt, den das auto über eine sichere internetverbindung versendet.

einfache reparaturen oder Beseitigung von lackschäden werden von spezialisierten dienstleistern durchgeführt, die die reparatur auch vor ort erledigen – beispielsweise während des Großeinkaufs oder einer Freizeitveranstaltung. die Zustimmung zur lokalisierung wird mit der auftragsvergabe erteilt. Über das smartphone wird stets der aktuelle stand der reparatur angezeigt. auf diesem Weg erteilt der Kunde auch seine einwilligung zur Bezahlung.

Fashion-Salon: reparaturzentren für automobile haben das Flair von Kinos oder designerläden. spots, technikfilme oder Fahrtest können individuell ausgewählt werden. Zwischen accessoires, Zubehör und Modeartikeln der Hersteller werden auch neue Fahrzeuge präsentiert. roboter, wie man sie auch aus der automobilproduktion kennt, erledigen einfache reparaturen oder serviceaufgaben innerhalb von Minuten. ein avatar erklärt die Notwendigkeit und die art der durchführung der reparatur. Nach getaner arbeit gibt der Kunde sein okay für die Bezahlung der arbeit. darüber hinaus kann er sich auch den aktuellen restwert seines Fahrzeugs anzeigen lassen.

Freie Fahrt im Technik-Simulator: im Wirrwarr der Bezeichnungen von aBs bis aCC von esP bis ldC verirren sich selbst autoverkäufer. Wie nur sollen Fahrerassistenzsysteme erklärt werden und wie kann das Fahrgefühl vermittelt werden? im sogenannten Fahrsystemsimulator können sämtliche Fahrzeugmodelle simuliert werden. selbst die sitze werden kurz zuvor eingepasst. Gewünschte Fahrassistenzfunktionen oder Fahrdynamikprogramme können vor einer simulierten Kulisse probegefahren werden. Neue systeme wie die automatische Notbremsung, die Berganfahrhilfe oder der spurhalteassistent können im Gelände, auf der autobahn oder in den Bergen ausgiebig getestet werden.Gefällt eine Funktion, genügt ein Knopfdruck und sie wird ins eigene auto einprogrammiert. die Kosten dafür werden auch gleich vom Konto abgebucht.

ie Zukunft verspricht unfallfreies Fahren

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Page 18: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

mit roter Linsencreme und Koriander

Für 4 PersonenFür die Saltimbocca• 4 Salbeiblätter• 520 g Seeteufelfi lets,

in 4 Portionen geteilt• 8 Scheiben Parmaschinken• 3 EL Öl zum Braten• Für die Linsencreme• 150 g rote Linsen, gewaschen• 2 Knoblauchzehen, geschält• 400 ml Gefl ügelbrühe• 4 EL Olivenöl• 1 rote Paprika, gewaschen,

Samen und Scheidewände entfernt, in kleine Würfel geschnitten

• ½ rote Chilischote, gewaschen, Samen und Scheidewände entfernt, fein gehackt

• 5 Korianderblättchen, gewaschen und sehr fein gehackt, plus einige Blättchen zum Garnieren

• 1 TL Limetten- oder Zitronensaft• Salz• 2 EL Ahornsirup

Zubereitung1. Für die Saltimbocca je 1 Salbeiblatt auf jedes Seeteufelfi let legen und mit je 2 Parmaschinken-Scheiben umwickeln. Das Öl in einer antihaftbeschichteten Pfanne erhitzen und die Saltimbocca etwa 10 Minuten von beiden Seiten braten.2. Für die Linsencreme die Linsen mit den Knoblauchzehen und der Brühe zum Kochen bringen. Die Hitze reduzieren. Den Topf zudecken und die Linsen etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis sie fast zerfallen. Bei Bedarf zwischendurch etwas Wasser zugeben.3. Die Linsen abkühlen lassen und mit dem Olivenöl fein pürieren. Paprika, Chili und Koriander unterrühren. Die Creme mit Limetten- oder Zitronensaft, Salz und Ahornsirup würzen.4. Die Saltimbocca auf der Linsencreme anrichten. Mit Korianderblättchen garnieren.

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296KULINARISCHES18

Linsen

Für 4 Personen• 400 g Seeteufelfi lets,

in 4 Portionen geteilt• 300 g Riesengarnelen,

geschält, entdarmt• und in 4 Portionen geteilt• 4 EL Olivenöl• 2 Zwiebeln, geschält

und fein gehackt• 1 rote Paprika, gewaschen,

Samen und Scheidewände entfernt, in kleine Würfel geschnitten

• 200 g rote Linsen, gewaschen• 700 ml ungesüßte Kokosmilch• Salz• 1 TL Limettensaft• 3 EL Dendê-Öl• 4 Tomaten, gewaschen und

in kleine Würfel geschnitten• Korianderblättchen, gewaschen,

zum GarnierenFür die Marinade• 3 Knoblauchzehen, geschält• Salz• 4 Korianderstängel, gewaschen

und die Blättchen abgezupft• 4 Frühlingszwiebeln, gewaschen

und fein gehackt• Saft von 1 Limette

Zubereitung1. Für die Marinade Knoblauch, Salz, Koriander und Frühlingszwiebeln in einem Mörser zu einer Paste verarbeiten. Dann den Limettensaft unterrühren. Die Fischstücke und die Garnelen zusammen mit der Marinade in einen Gefrierbeutel geben und 3 Stunden im Kühlschrank marinieren.2. 2 EL Olivenöl in einem Topf erhitzen und Zwiebeln, Paprika und Linsen darin 2–3 Minuten anschwitzen. Die Kokosmilch zugeben und 12 Minuten köcheln lassen. 3. Den Seeteufel und die Garnelen aus der Marinade nehmen und in einem Topf in 2 EL Olivenöl von allen Seiten braten. Die Marinade und die Gemüse-Linsen-Mischung zugeben und 2 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und dem Limettensaft würzen. Zum Schluss das Dendê-Öl und die Tomaten hinzufügen und nochmals vorsichtig umrühren. Mit Korianderblättchen bestreuen und mit Basmatireis servieren.

HinweisMoqueca ist eines der Nationalgerichte Brasiliens. Die bekannteste Variante ist die »Moqueca Baiana«, ein Fischeintopf aus Fischfi lets, Kokosmilch, rotem Palmöl (Azeite de dendê) und Tomaten. Ebenfalls bekannt ist die Moqueca Capixaba, bei der das Palmöl durch Olivenöl ersetzt und Annatto (in Brasilien Colorau oder Colorífi co) zur Farbgebung hinzugefügt wird. Bei einer weiteren Variante wird der Fisch in Bananenblätter eingewickelt und über Feuer geröstet. Moqueca kann auch mit Muscheln zubereitet werden.

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Knoblauch, Salz, Koriander

Paste verarbeiten. Dann den Limettensaft unterrühren. Die Fischstücke und die Garnelen zusammen mit der Marinade in einen Gefrierbeutel geben und 3

Mit Omas Linseneintopf, dem Leibgericht vieler, schwelgt man in Kind-

heitserinnerungen. Doch die Hül-senfrucht hat weitaus mehr zu bie-ten: Meister der „Haute cuisine à la française“ Achim Schwekendiek zeigt die kulinarische Vielseitig-keit der geschmackvollen Perlen.

Bei Gourmet-Köchen sehr be-liebt sind die französischen Puy-Linsen, die als schmackhafte Beilage zu Kalbsmedaillons mit Lauchzwiebeln und Kürbis zum Einsatz kommen. Sogar die Nach-speise wird mit Hülsenfrüchten verfeinert: Die Himbeercreme mit weißen Linsen und Apfelschaum überrascht durch eine süßfruch-tige Note.

Warenkunde und Tipps zur La-gerung der verschiedenen Linsen-sorten sowie über 70 Rezepte für alle Gelegenheiten bietet das Buch an. Exotische Arten wie die Kavi-arlinsen eignen sich besonders für Vorspeisen wie Linsentartar mit Spiegelei und Rote-Beete-Gurken-Relish.

Der Autor Achim Schweken-diek, geboren 1965, ist Küchen-chef des Gourmet-Restaurants im Schlosshotel Münchhausen in Aerzen bei Hameln. Der Meister

der „Haute cuisine à la française“ ist Mitglied der „Jeunes Restaura-teurs d’Europe“ und hat bereits zahlreiche Auszeichnungen er-halten. (red)

Linsen – Das Kochbuch, Edition Styria, München/Wien 2011, 160 Seiten, Klappenbroschur, ISBN: 978-3-99011-038-6, 24,99 €

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Für 4 Personen• 150 ml Gemüsebrühe• 50 g gelbe Linsen, gewaschen• 200 g Mehl• 4 Eier• Salz• 300 ml Vollmilch• 500 g grüner Spargel,

gewaschen und im unteren Drittel geschält

• 150 g Nordseekrabben• 250 g Quark (40 % Fett)• 3 EL Olivenöl• 60 g Parmesan, frisch gerieben• frisch gemahlener schwarzer

Pfeffer• 4 Schnittlauchstängel,

gewaschen• 2 EL Gefl ügelbrühe• 3 EL Aceto balsamico bianco• 2 EL Maiskeimöl• 100 g Feldsalat, gewaschen

und geputzt

Zubereitung1. Die Gemüsebrühe erhitzen. Die Linsen zugeben und 10 Minuten köcheln lassen. Dann die überschüssige Flüssigkeit abgießen und mit Mehl, Eiern, Salz und Milch verrühren. Die Hälfte der Linsen dazugeben.2. Den Spargel 6 Minuten in reichlich gut gesalzenem Wasser

kochen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und mit kaltem Wasser abschrecken. Das untere Spargeldrittel in Würfel schneiden und mit den restlichen Linsen, Krabben, Quark, 1 EL Olivenöl und Parmesan verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.3. Das restliche Olivenöl in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen. Etwa einen Schöpfl öffel voll Teig hineingeben und durch Schräghalten der Pfanne gleichmäßig verteilen. Von beiden Seiten goldbraun backen. Auf diese Weise 4 Crêpes ausbacken.4. Den Backofen auf 150 °C vorheizen. Den Schnittlauch einige Sekunden in kochendem Wasser blanchieren. Die Füllung auf den Crêpes verteilen, jede Crêpe zu einem kleinen Säckchen formen und mit dem Schnittlauch zubinden.5. Die Crêpesäckchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und im heißen Ofen etwa 12 Minuten backen.6. Gefl ügelbrühe, Balsamico, Maiskeimöl, Salz und Pfeffer zu einer Vinaigrette rühren. Die Spargelspitzen und den Feldsalat damit mischen und zusammen mit den Crêpesäckchen anrichten.

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Page 19: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 14.12.2011

Anke Wang

Konstanz, die größte Stadt am Bodensee, deren Anfänge bis in die Römerzeit zurückrei-

chen, verwandelt sich in der Vorweih-nachtszeit in ein wahres Paradies für Weihnachtsfreunde. Genießer von Kultur und Kulinarik kommen auf ihre Kosten, wenn vor der Kulisse der mittelalterlichen Altstadt und des romantischen Bodensees der Kon-stanzer Weihnachtsmarkt mit 150 Buden seinen Glanz entfaltet. His-torisch berühmt wurde Konstanz vor allem, weil hier 1414 bis 1418 das Konzil von Konstanz und damit die einzige Papstwahl nördlich der Al-pen stattfand. Stadtführungen zur Historie umranken heute den Weih-nachtsmarkt wahlweise mit gregori-anischen Gesängen, Nachtwächtern oder derb-spaßigen Landsknechten.

Dass Konstanz den Umgang mit der ehrwürdigen Stadtgeschich-te leicht nimmt, bezeugt die Statue der Imperia, die neun Meter hoch im Hafen aufgestellt ist: Eine Hure, die in der einen Hand einen Papst und in der anderen einen Kaiser hält, nimmt die Verdorbenheit des Kon-zils aufs Korn. Das heftig umstrittene Kunstwerk von Bildhauer Peter Lenk (1993 aufgestellt) ist ein Wahrzeichen von Konstanz.

Das Inselhotel, die beste Adresse am Ort Ein Ort, an dem man deutsche und regionale Geschichte direkt erleben kann, ist das Steigenberger Inselhotel auf der Dominikanerinsel. Wer hier verweilt, reiht sich ein in eine Reihe mit Gästen wie Karl dem Großen, Maximilian I. und Kaiser Wilhelm II. – auch sie residierten einst an diesem Ort. Einst Kloster und Wirkungsort des Mystikers Heinrich Seuse, wur-de es 1875 im Besitz des Grafen von Zeppelin zum Hotel. Im zweiten Weltkrieg waren die Franzosen dort und aus dem Kloster wurde eine Un-terkunft für Flüchtlinge, später eine

Spielbank und auch die Uni Kon-stanz unternahm auf dem Inselchen ihre Anfänge. Heute ist es ein Luxus-hotel mit fünf Sternen. Eine Episode des Inselchens führt in die mit Zir-belholz gestaltete Dominikanerstu-be. Die Eheleute Rosaly und Matthys Brunner erwarben 1907 das Hotel. Die Enkelin der beiden, Frau Ma-rie-Madeleine Brunner: „Mein Groß-vater hat Möbel in Auftrag gegeben, er hat gesagt, er möchte das MB für Matthys Brunner auf den Stühlen. Dann hat der Schreiner gefunden, ja aber die Frau arbeitet ja in dem Betrieb mindestens so viel wie der Mann. Dann hat er klammheimlich

auf jeden Stuhl eine Rose [geschnitzt], meine Großmutter hieß Rosaly.“

Die Dominikanerstube bietet heu-te regionale Gerichte auf höchstem Niveau und Rosalys Rosen blühen heute noch auf den Stühlen.

Mittelalterliche Mystik und atmosphärische FreskenHinter den steinernen Gemäuern des Hotels verbergen sich Preziosen. Im mittelalterlichen Kreuzgang hielt der Stuttgarter Maler Carl von Häber-

lin Ende des 19. Jahrhunderts die Geschichte des Ortes in Bildern fest. Darunter auch die Darstel-

lung des Reformators Jan Hus, der in einem Turm des Insel-

klosters eingekerkert und vom Konzil als Ketzer hingerichtet wurde. Im Festsaal bezeugen Mär-

tyrerszenen, die Ende des 13. bis Anfang des 14. Jahrhunderts aufgebracht wurden, den ehemaligen Sinn des Saals als Ort des Gebets und der Versenkung.

Ein weihnachtliches Spielzeugparadies Eine weitere berühmte Zweigstelle der Weihnachtsromantik zeigt die Blumeninsel Mainau. Für Garten-kunst rund ums Jahr bekannt, bietet sie in der Vorweihnachtszeit beson-dere Events an. Dieses Jahr gibt es ein Ausstellungs-Highlight für Familien.

Noch bis zum 12. Februar 2012 sind im Barockschloss und im sub-tropischen Palmenhaus die Spiel-zeugausstellung „Teddy, Elefant und Co.“ zu sehen. Geschöpfe aus der Welt der Margarete Steiff, vom Origi-nal „Filzelefäntle“ von 1888 bis zum aktuellen Bärchen, verwandeln das

Palmenhaus in einen Plüschtier-Dschungel zum Staunen, Träumen und Spielen. Daneben wird für die Erwachsenen mit Originalgegenstän-den die Firmengeschichte des Hauses Steiff erzählt.

Die schwedische Küche SchwabensGleich daneben gelangt man vom Schwäbischen ins Schwedische, und zwar kulinarisch. Schwedische Tradi-tionen gelangten auf die Insel Mainau, weil dort die Wurzeln der dort ansäs-sigen Adelsfamilie Bernadotte liegen. Die Küchenchefs der Insel Mainau kredenzen Besuchern deshalb jedes Jahr ein original Schwedisches Weih-nachtsbuffet, Julbord genannt. Es fin-det ab 1. Dezember jeden Mittwoch bis Samstag ab 18.30 Uhr statt. Reser-vierungen nimmt das Mainau-Ban-kettbüro Montag bis Samstag unter der Nummer 07531-303-156 entgegen.

Das Buffett beinhaltet Willkom-mens-Glögg und Fischspezialitäten wie Silboard-Heringvariationen, und Felchenkaviar. Außerdem gibt es Ge-flügelleberterrine, geräucherten Elch-, Rentier-, Hirsch- und Wildschwein-pfefferschinken oder gebratene Gans. Ein typischer Nachtisch wie Mandel-torte rundet den Schmaus ab.

The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296 19REISE

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Nicht ganz so berühmt wie Nürnberg oder Dresden, aber dafür umso uriger und voller Überraschungen, ist die schwäbische Weih-nachtsstadt Konstanz.

Auf der Dominika-nerinsel, wo heu-te das Inselhotel steht, residierten schon Karl der Große und Kaiser Wilhelm II.

iAusstellung „Teddy, Elefant und Co.“ Barockschloss der Insel Mainau (11. 11. 2011 - 12. 2. 2012), täglich geöffnet von 10.00 bis 17.00 Uhr. Steigenberger InselhotelAuf der Insel 178462 KonstanzTelefon: 07531 125-0Google: www.steigenberger.com/Konstanz

Hinter den steinernen Gemäuern des Hotels verbergen sich Preziosen. Im mittelalterlichen Kreuzgang hielt der Stuttgarter Maler Carl von Häber-

lin Ende des 19. Jahrhunderts die Geschichte des Ortes in Bildern fest. Darunter auch die Darstel-

lung des Reformators Jan Hus, der in einem Turm des Insel-

klosters eingekerkert und vom Konzil als Ketzer hingerichtet wurde. Im Festsaal bezeugen Mär-

Der Konstanzer Weihnachtsmarkt ist mit seinen 150 Buden der größte und schönste der Gegend.

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20 WEIHNACHTEN The Epoch Times Deutschland / 14. Dezember 2011 - 3. Januar 2012 / Nr. 296

Weihnachten ist ein Fest, das vielerlei Erinnerungen weckt, herzwärmende, traurige, heitere und komische. Wir haben Prominente gebeten, uns einige ihrer spontanen Erinnerungen für unsere Leser zu überlassen.

Zugeschickt bekamen wir Erzählungen von Weihnachten auf schwedische Art, „Baumschmuck-Meditation“ und mit den Liebsten gemeinsam verbrachter Zeit. Wir wünschen unseren Lesern viel Vergnügen bei der Lektüre!

Die Redaktion

WeihnachtserinnerungenFOTO: FABIAN SCHU

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Für Film- und Fernsehschauspieler Oliver Broumis war das schönste an Weihnachten der Baum: „Am meisten habe ich es geliebt, als Kind mit meinem

Opa zusammen unseren Tannenbaum zu schmücken. Ich hatte als Kind ein sehr gutes Händchen für eine tolle Mischung aus Kugeln und dem heute aus ökologischen Gründen verpönten Lametta. Unser Baum erstrahlte vollständig in kühlem Silber. Für mich war es eine meditative und spirituelle Erfahrung, mich um den Baum zu kümmern – das, was

Weihnachten eigentlich sein sollte, jenseits allen Konsums.”

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„Das Weihnachtsfest meiner Kindheit ist der Inbegriff des Schönen und Liebevollen für mich“, erzählt Nicola Kast-ner, Film- und Fernsehschauspielerin, die einmal etwas sehr Schönes geschenkt bekam: „Mein Vater schenkte mir einmal ein nagelneues Alt-Saxophon. Mit 14 war ich schwer verliebt in den Mu-siker einer Big-Band, folglich musste ich dringend gut spielen lernen, um in diese Band zu kommen – was mir auch gelang. Aus der Lie-

be wurde nichts, das Saxophon aber habe ich noch immer.“

Den Weihnachtsmann auf die schwedische Art anlocken...

Maria von Heland ist Film- und Fernsehregisseurin aus Schweden und lebt seit 1991 in Berlin. Ihr neu-ester Film, „Die Sterntaler“ wird am 26. Dezember um 14.20 Uhr in der ARD gezeigt. Er hat bereits einen „Best of Fest-Award“ beim Internationalen Kinder-filmfest Chicago gewonnen. „Während meiner Kindheitin Schweden versorgten wir immer den Weihnachtsmann am Abend des 23. Dezember mit Essen, sodass er gute Laune für den nächsten Tag hatte. Er musste einen großen Teller mit Haferbrei aufessen, den wir für ihn in den Garten stellten. Wir sahen ihm dabei durch das Fenster zu: Er kam jedes Jahr gebückt, mit schweren Schritten und einer La-terne in der Hand. Mittlerweile kommt er in unseren Berliner Hinterhof, wenn meine Kinder für ihn Haferbrei rausstel-len. Ich frage mich, ob meine Eltern sich auch so viel Mühe geben mussten, um jemanden zu finden, der dazu bereit ist, mit einem künstlichen Bart eine Schüssel Haferbrei hinunterzuschlingen.“

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„Meine Eltern haben mir aus pädagogischen Gründen leider nie eine Bar-bie geschenkt“, erzählt Schauspielerin Annika Ernst: „Das allerbeste und auf-regendste Weihnachten war, als ich zwölf Jahre alt war: Bei uns in der Garage stand ein Pferd.“ Ob sie jemals durch’s Schlüsselloch geschaut hat? „Nein, das habe ich nie. Ich fand die Spannung großartig, wenn wir im Flur gewartet haben, dann hat das Glöckchen geklin-gelt und wir durften rein. Heute finde ich es am besten, dass ich meiner Tochter (4½ Jahre alt) Geschenke machen kann – weil sie sich so doll freut und schon seit August aufzählt,

was sie sich wünscht. Unter anderem eine Barbie – die sie auch bekommen wird!“

Wenn auch nichts Großes, aber zumindest eine Kleinigkeit sollte es an Weihnachten schon ge-ben, meint die Managerin Christiane zu Salm: „Es ist doch eine Freude, einem geliebten Menschen ein Geschenk zu machen.“ Am liebsten, so Christiane zu Salm, habe sie früher ihre Eltern und Geschwister beschenkt. Am allerlieb-sten jedoch ihre beste Freundin: „Es hat Spaß gemacht, sie vor Neugier auf mein Geschenk platzen zu lassen.“ Auch heute macht sie noch gerne Geschenke: „Vor allem origi-nell sollte es sein und das Geschenk sollte etwas zu tun ha-ben mit der beschenkten Person.“ Die besten Geschenke sind für sie die Geschenke, die mit persönlichem Zeiteinsatz zu tun haben – „ein Nachmittag im Zoo, ein gemeinsamer

Theaterbesuch, ein gemeinsamer Waldspaziergang.“

erinnerungenFFOOTTOO:: FFAABBIIAANN

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