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Texte zur Sozialen Marktwirtschaft - Band 7

Date post: 08-Apr-2018
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  • 8/6/2019 Texte zur Sozialen Marktwirtschaft - Band 7

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    .

    exte zur Sozialen Marktwirtschat

    2011

    Zusammenassung des gutachtenswege Zur Vollbeschtigungdes Hamburgischen WeltWirtschatsInstituts (HWWI)

    Von Christina Boll, Michael Bruninger, Jrg Hinze, Alkis Otto, Friso Schlitte,

    Tomas Straubhaar und Ulrich Zierahn, Hamburg, April 2011

    Verantwortlich r die Zusammenassung: Michael Bruninger und Tomas Straubhaar

    7

    w z V

    Thomas Straubhaar, Michael Bruninger

    g hwwi (hwwi)

  • 8/6/2019 Texte zur Sozialen Marktwirtschaft - Band 7

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    3

    Vorwort

    Der deutsche Arbeitsmarkt wird 2011 neue Rekorde erzielen. So gilt es als wahrscheinlich, dass die Zahl der

    Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt unter drei Millionen sinken wird, nachdem diese Schwelle bereits im

    Oktober 2010 kurzzeitig unterschritten wurde. Die Arbeitslosigkeit wird damit den niedrigsten Stand seit

    der Wiedervereinigung erreichen. Auch eine Rekordbeschigung von ber 41 Millionen Menschen gilt

    als sicher. All dies geschieht zwei Jahre nach einer Finanz- und Wirtschaskrise, die den strksten Konjunk-tureinbruch der deutschen Nachkriegsgeschichte zur Folge hatte.

    Auslndische Medien waren die ersten, die beim Vergleich von Deutsch-

    land mit seinen europischen Nachbarn und den USA von einem Jobwun-

    der berichteten. Doch so groartig diese Entwicklung ist, ist sie doch kein

    Wunder, sondern Ergebnis mutiger Entscheidungen. Es war mutig von der

    Regierung, mit Verlngerung der Kurzarbeit in der Krise gegenzuhalten.

    Es war mutig von den Arbeitgebern, Mitarbeiter zu halten, obwohl die

    Aurge ausblieben. Und es war mutig von den Gewerkschaen, der

    Beschigungssicherung Vorrang zu geben.

    Das Gutachten des Hamburgischen WeltWirtschasInstituts (HWWI) Wege zur Vollbeschigung,

    das Ihnen hier als Kurzassung vorliegt, belegt dieses Zusammenwirken und mahnt gleichzeitig, dass sich

    diese gnstige Entwicklung nicht ohne Weiteres ortsetzen wird. Wir stehen vor alten und neuen Heraus-

    orderungen: Strukturwandel, Alterung der Bevlkerung, steigende Staatsschulden und Sozialausgaben und

    auch externe Schocks wird es immer wieder geben, wie etwa der sunami in Japan und dessen Folgen. Aus

    dem HWWI-Gutachten geht aber auch klar hervor, dass Politik, Unternehmen und Arbeitnehmer es in der

    Hand haben, ob die Arbeitslosigkeit von Rezession zu Rezession steigt oder ob wir eine nachhaltig hohe

    Beschigung erreichen, die jedem Arbeitnehmer, Berusannger und Arbeitssuchenden mehr Chancen

    und Mglichkeiten bietet als je zuvor.

    Die Wege dorthin erordern Flexibilitt und keine Regulierung . Sie beruhen au ariautonomie und nicht

    au Mindestlhnen. Sie erordern die Entlastung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Sie basieren au

    beschigungsorientierter aripolitik und zukunssichernder Bildung sowie Manahmen, welche die

    Langzeitarbeitslosigkeit an ihren verschiedenen Wurzeln anpacken. Und es geht letztlich auch um die

    bessere Vereinbarkeit von Beru und Familie.

    Ich bin berzeugt, dass wir in diesem Jahrzehnt die Chance haben, die Dauerarbeitslosigkeit hinter uns zu lassen.

    Die Soziale Marktwirtschaf unktioniert, wenn alle mitmachen Politik, Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

    Hubertus Pellengahr

    d z- w 5Arbeitsmarkt seit 2005 6

    Demograe und Arbeitsmarkt 7

    Regionale Arbeitsmarktdisparitten 9

    Die Dynamik des deutschen Arbeitsmarkts 11

    P V 12Vollbeschtigung in Sicht 12

    Einstellungschancen von lteren verbessern 13

    Mehr Chancen r gering Qualizierte 14

    Vereinbarkeit von Beru und Familie strken 15

    Bildungsinvestitionen sind Zukuntsinvestitionen 16

    Eziente Regionalpolitik Unterschiede zulassen 17

    l, wz b 18Lohnentwicklung und Vollbeschtigung 18

    Zugrunde liegendes Wachstumsszenario 19

    Alternative Wachstumsszenarien 19

    l 20

    i s 21

    P 22

    ip 23

    inhalt

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    5 6

    deutschland nach der inanZ-und wirtschatskrise

    Voller Bewunderung schaut die Welt au Deutschland. Als Te German Miracle wird bezeichnet, was

    sich hierzulande abspielt. Das r die meisten schon zur Utopie gewordene Ziel der Vollbeschigung

    knnte bereits in wenigen Jahren Wirklichkeit werden. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich bereits der

    Drei-Millionen-Grenze angenhert und diese zeitweise sogar unterschritten. Noch bemerkenswerter istes, dass ast 41 Millionen Menschen beschigt sind mehr als jemals zuvor im geeinten Deutschland. Eine

    solche Entwicklung verbl, weil dieser Rekord trotz einer Globalisierung zustande kommt, von der Pes-

    simisten immer berchtet haben, dass sie zu einer Verlagerung der Jobs in Billiglohnlnder hre. Und der

    Beschigungserolg ist mglich, obwohl der Strukturwandel beschleunigt voranschreitet, der doch viele

    Skeptiker dazu bewogen hatte, von einem Ende der Arbeit zu reden. Nichts davon ist geschehen. Die sd-

    asiatischen Billigarbeiter haben deutsche Facharbeiter nicht verdrngt, sondern ergnzt. Und Maschinen

    haben den Menschen nicht ersetzt, sondern leistungshiger werden lassen.

    Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat die Finanz- und Wirtschaskrise gemessen an deren Ausma gut

    berstanden, vielach ist vom deutschen Jobwunder die Rede. Die Beschigungsentwicklung der

    vergangenen Jahre ist weder mit rheren Abschwungsphasen vergleichbar noch mit den wesentlich un-

    gnstigeren Entwicklungen in den meisten anderen Industrielndern. Obwohl die gesamtwirtschaliche

    Produktion noch nicht ganz wieder das Vorkrisenniveau von Anang 2008 erreicht hat, verbesserte sich

    die Arbeitsmarktlage sogar darber hinaus.

    Abbildung 1:

    Quelle:Sta

    tistischesBundesamt;BundesagenturfrArbeit;HWWI

    e ain Tsd. Personen

    S ai so nb er ei ni gt er V er la u U rs pr un gs we rt e

    37.500

    38.000

    38.500

    39.000

    39.500

    40.000

    40.500

    41.000

    41.500

    2000 2002 2004 2006 2008 2010

    Erwerbsttige

    2.500

    3.000

    3.500

    4.000

    4.500

    5.000

    5.500

    2000 2002 2004 2006 2008 2010

    Arbeitslose

    Die Erklrung des deutschen Beschigungswunders hat mehrere Grnde. So sind die deutschen

    Unternehmen international hoch wettbewerbshig. Entsprechend robust ist die Absatzentwick-

    lung und damit die Beschigungslage. Dabei ist die weltweite echnologiehrerscha mancher

    deutscher Firmen, vor allem vieler kleiner und mittelstndischer Unternehmen, wesentlich r diese

    Entwicklung. Anders als Grobritannien oder Irland, die au Dienstleistungen und insbesondere Fi-

    nanz- und Kapitalmrkte gesetzt haben, ist Deutschland ein Industrieland geblieben. Das bedeutet

    aber nicht einen Verzicht au Dienstleistungen. Doch im Kern steht immer noch die industrielle Wert-

    schpung. Sie wird durch industrienahe Dienstleistungen und Soware ergnzt. Zusammen bilden

    industrielle Hardware und industriebezogene Soware eine perekte Symbiose, die weniger in Formvon Produkten als vielmehr in klug durchdachten Prozessketten daherkommt. Dies sorgt r stabile

    Beschigungsverhltnisse auch bei konjunkturell schwierigen Umstnden. Die Lohnzurckhaltung

    und die als Folge davon gegenber der Konkurrenz attraktiver gewordenen Lohnstckkosten haben

    dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet.

    In der Wirtschaskrise 2008/09 ist die industrielle Produktion um ein Viertel und das Bruttoinlands-

    produkt um ast vier Prozent eingebrochen. Dennoch ist die Beschigung weitgehend stabil geblieben

    und die Arbeitslosenzahl kaum gestiegen. Die staatlich gerderte Kurzarbeit hat dazu mageblich beige-

    tragen. Darber hinaus wurden aber auch Arbeitszeitkonten genutzt, um die Beschigten in den Betrie-

    ben zu halten. Hier zeigt sich, dass den Arbeitgebern strker als in rheren Abschwungsphasen bewusst

    ist, wie sehr sie au das Wissen und die spezischen Fhigkeiten ihrer Belegschaen angewiesen sind.

    Um dieses r den langristigen Betriebserolg unverzichtbare Humankapital nicht wegen kurzristiger

    Krisen zu verlieren, horteten sie qualizierte Arbeitskre. Firmen behalten ihre Fachkre auch unter

    schwierigen Umstnden, um r den nchsten Auschwung gerstet zu sein und um die Produktion rasch

    wieder nach oben ahren zu knnen. Deshalb wurden Kurzarbeit und Arbeitszeitkonten auch im Interesse

    der Unternehmen so hug als Flexibilisierungsmanahmen gewhlt. Aus Sicht der Betriebe spielt dabei

    die nun langsam sprbare demograsche Entwicklung eine verstrkende Rolle. Die schrumpende Zahl

    jngerer Menschen lsst einen Fachkremangel entstehen. Dadurch werden ltere Arbeitnehmer wert-

    voller und es wird attraktiver, bei vorbergehender Unterauslastung Belegschaen lnger zu halten sowie

    au Entlassungen zu verzichten.

    a 2005

    Der seit n Jahren vorherrschende positive rend bei der Beschigung hat sich 2010 und Anang 2011

    ortgesetzt. Noch zu Jahresbeginn 2005 waren mehr als n Millionen Menschen in Deutschland arbeits-

    los. Und nicht nur die Zahl der registrierten Arbeitslosen ist gesunken, sondern auch die durchschnittli-

    che Dauer der Arbeitslosigkeit. Der deutliche Rckgang der Arbeitslosigkeit spiegelt die ebenso positive

    Entwicklung der Beschigung wider. Die Zahl der Erwerbsttigen ist whrend der vergangenen n

    Jahre um beinahe zwei Millionen au ast 41 Millionen gestiegen. Davon protierte zum grten eil diesozialversicherungspichtige Beschigung, die sich in dieser Zeit von etwas mehr als 26 au knapp 28

    Millionen erhhte und damit wieder das Niveau des Jahres 2000 erreichte. Der Anstieg kam hier zu ei-

    nem Drittel Vollzeitbeschigten und zu zwei Dritteln eilzeitbeschigten zugute. Im Verlau des Jahres

    2010 wurden aber wieder mehr Arbeitspltze r Vollzeitbeschigte geschafen. Von den ast eine halbe

    Million Stellen, die bis Ende 2010 neu geschafen wurden, waren nahezu 300.000 Vollzeit- und etwas

    ber 200.000 eilzeitarbeitspltze.

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    deutschlandnachderfinanZ-undwirtschaftskrise

    Quelle:StatistischesBundesamt;Bu

    ndesagenturfrArbeit;HWWI

    e zvp bIndex 2000, Qt. = 100

    V ol lz ei tb esch tigte Tei lz ei tb esch tigteSozialversicherungspfichtig Beschtigte Erwerbsttige

    80

    90

    100

    110

    120

    130

    150

    140

    2000 2002 2004 2006 2008 201092

    94

    96

    98

    100

    102

    104

    106

    2000 2002 2004 2006 2008 2010

    Abbildung 2:

    Die ausschlielich geringgige Beschigung hat nach ihrem sprunghaen Anstieg im Anschluss

    an die Hartz-Reormen in den Jahren 2003/2004 au ast n Millionen Personen nur noch wenig

    zugenommen. Dass die geringgige Beschigung whrend der Finanz- und Wirtschaskrise noch

    leicht ausgeweitet wurde, whrend die Erwerbsttigkeit insgesamt zurckging, lag aber wohl nicht zu-

    letzt an Substitutionsefekten. Rcklug war zuletzt die Zahl der sogenannten 1-Euro-Jobber (Ar-

    beitslosengeld-II-Empnger in Arbeitsgelegenheiten). Auch wenn damit insgesamt die Zahl der durch

    arbeitsmarktpolitische Manahmen gerderten Personen nun zurckgeht, ist sie mit knapp 1,5 Millionen

    immer noch beachtlich.

    df a

    Fr die Prognose der Arbeitslosigkeit mssen sowohl Arbeitsangebot als auch die Arbeitsnachrage analy-

    siert werden. Eine zentrale Determinante des Arbeitsangebots ist die demograsche Entwicklung. Dabei

    ist die Bevlkerungsentwicklung nur mit hoher Unsicherheit zu prognostizieren. So gibt es insgesamt zwl

    Varianten der Bevlkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts. Die Schtzunsicherheit

    nimmt dabei im Zeitablau zu. Fr das Jahr 2020 liegt zwischen der hchsten und niedrigsten Variante

    eine Bevlkerungsdiferenz von ber 800.000 Personen. Dies entspricht auch etwa der Diferenz der

    Schtzung der Personen im erwerbshigen Alter (20 bis 65 Jahre). Fr das Arbeitsangebot ist nun ent-

    scheidend, welcher eil der Bevlkerung dem Arbeitsmarkt zur Vergung steht. Dabei sind die Erwerbs-

    quoten zum eil durch gesellschaliche Konventionen, zum eil durch institutionelle Regeln wie Schul-

    zeiten oder das Renteneintrittsalter bestimmt und zum eil auch von konomischen Prozessen abhngig.In den vergangenen Jahren wurden einige Reormen eingeleitet, die potenziell zu hheren Erwerbsquoten

    hren werden. So wurden Schul- und Ausbildungszeiten tendenziell verkrzt und Mglichkeiten zum

    Vorruhestand vermindert.

    Abbildung 3 zeigt die Entwicklung der Erwerbsquote von lteren Arbeitnehmern. Diese Erwerbsquoten

    sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, sodass sie jetzt oberhalb des OECD-Durchschnitts

    liegen. eilweise ist dies au die genannten Reormen zurckzuhren. Darber hinaus steigen die Quoten

    auch generell, wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt verbessert.

    Abbildung 3:

    Fr die weitere Entwicklung der Arbeitslosigkeit wird mitentscheidend sein, wie sich der rend bei den Er-

    werbsquoten ortsetzt. Es knnte dabei argumentiert werden, dass hhere Erwerbsquoten in bestimmten

    Bevlkerungsgruppen zu einem hheren Arbeitsangebot und deshalb zu hherer Arbeitslosigkeit hren.

    Folglich wrde die Vollbeschigung in weite Ferne gerckt. Diese Argumentation grei in verschiedener

    Hinsicht zu kurz. Zum Ersten: Vollbeschigung muss immer an den Wnschen zur Erwerbsttigkeit

    bemessen werden. Soern zustzliche Personengruppen am Arbeitsmarkt partizipieren wollen, erhht das

    nicht nur deren Wohlahrt, sondern auch die gesamtwirtschaliche. Dabei ist zum Zweiten zu bedenken,

    dass nicht alle eilnehmer am Arbeitsmarkt substitutiv zueinander sind. Im Fall von komplementren

    Fhigkeiten kann die zustzliche Erwerbsbeteiligung und -ttigkeit zu zustzlicher Beschigung von

    anderen Arbeitnehmern hren.

    Fr die weitere Entwicklung der Erwerbsquoten wird wesentlich sein, ob die Quoten r die lteren

    weiter erhht werden knnen. Darber hinaus gibt es in Deutschland noch immer eine groe Diferenz

    zwischen den Erwerbsquoten von Frauen und Mnnern. Je nach Altersgruppe liegt die Erwerbsquotevon Frauen zwischen 10 und 18 Prozentpunkten unter der von Mnnern. In benachbarten europischen

    Lndern liegen die Quoten sehr viel dichter beieinander. Hier zeigt sich die in Deutschland noch immer

    relativ schlecht gelste Vereinbarkeit von Familie und Beru.

    apzp appin Prozent

    2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    80

    90

    100

    Quellen:OECD(2011);BerechnungenHWWI

    55-59, Mnner 60-64, Mnner 55-59, Frauen 60-64, Frauen

    84,1

    68,9

    50,8

    32,9

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    9

    Durch nderung der Rahmenbedingungen liee sich allerdings das Erwerbspersonenpotenzial erhhen.

    Nicht nur die schrittweise Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters au 67 Jahre und der

    lngere Verbleib lterer im Berusleben bedeuten r sich eine Erhhung des gesamtwirtschalichen

    Produktionspotenzials. Auch durch eine strkere Integration von Frauen in die Erwerbsttigkeit knnten

    nach Aussagen der Bundesagentur r Arbeit (BA) bis zum Jahr 2025 bis zu drei Millionen Vollzeit-

    arbeitspltze gewonnen werden (HA vom 22./23.1.2011).

    r ap

    Ein Blick au die regionalen Arbeitslosenquoten zeigt, dass der deutsche Arbeitsmarkt von erheblichenregionalen Disparitten geprgt ist (vgl. Abbildung 4). Die Spannweite der Arbeitslosenquoten reicht von

    1,7 Prozent im bayerischen Kreis Eichsttt bis hin zu 17,0 Prozent im Kreis Demmin in Mecklenburg-

    Vorpommern. Besonders aufllig ist dabei ein starkes Ost-West-Gelle: Der durchschnittlichen Arbeits-

    losenquote von 6,1 Prozent im Westen steht eine Quote von 11,2 Prozent im Osten Deutschlands ge-

    genber. Bis au wenige Kreise in Tringen lagen die Arbeitslosenquoten in allen anderen ostdeutschen

    Kreisen ber dem Bundesdurchschnitt von 7,2 Prozent. Allerdings ist die Arbeitslosigkeit auch inner-

    halb Westdeutschlands von starken regionalen Disparitten gekennzeichnet. Insbesondere ist dabei ein

    Nord-Sd-Unterschied estzustellen. Whrend Bayern (4,0 Prozent), Baden-Wrttemberg (4,3 Prozent),

    Rheinland-Palz (5,4 Prozent) und Hessen (6,0 Prozent) unter dem westdeutschen Durchschnitt liegen,

    verzeichnen alle anderen Bundes-

    lnder eine deutlich hhere Ar-

    beitslosenquote. Es zeigen sich

    darber hinaus auch Disparitten

    innerhalb der Bundeslnder. Soreicht die Spannweite der Ar-

    beitslosenquoten beispielsweise

    in Tringen von 5,1 Prozent in

    Sonneberg bis 13,0 Prozent in

    Gera. Insgesamt zeigt sich auch,

    dass die Arbeitslosigkeit in den

    Stdten deutlich ausgeprgter ist

    als in den umliegenden Landkrei-

    sen. Dies ist allerdings dadurch

    zu erklren, dass viele Einwohner

    des Umlands in der Stadt Arbeit

    nden.

    Festzustellen ist, dass sich die Disparitten der regionalen Arbeitslosenquoten enorm verestigt haben:Jene Regionen, welche im Jahr 2000 eine hohe Arbeitslosigkeit verzeichneten, wiesen auch 2008 eine

    berdurchschnittliche Arbeitslosenquote au.

    Huser in der Goethestrae in Demmin

    deutschlandnachderfinanZ-undwirtschaftskrise

    Abbildung 4:

    aq k s

    bis 6 % bis 9 % bis 12 % ber 12 %bis 4 %

    Arbeitslosenquote Dezember 2010

    hamburg

    bremen

    berlin

    dortmund

    hannoVer

    leiPZig

    dresden

    kln

    rankurt

    nrnberg

    stuttgart

    mnchen

    Quelle:BundesagenturfrArbeit(2010);DarstellungdesHWWI

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    Politik r Vollbeschtigung

    V s

    Was bleibt zu tun, damit die positive Dynamik Richtung Vollbeschigung in Deutschland ihren Schwung

    behlt? Wann und unter welchen Bedingungen kann Vollbeschigung erreicht werden? Bei weiterem

    Wachstum und einem sinkenden Erwerbspersonenpotenzial geht die Arbeitslosenquote weiter zurck.

    Abbildung 6 zeigt, dass der Vollbeschigungskorridor 2015 erreicht werden knnte. Dann wrde die Ar-

    beitslosenquote unter n Prozent allen. Bis 2019 knnte auch die Unterbeschigungsquote unter dieseGrenze allen. Die Arbeitslosenquote wrde dann nur noch bei drei Prozent liegen, sodass ast die untere

    Grenze des Korridors erreicht wre.

    Vollbeschigung ist in Deutschland mglich. Damit diese erreicht werden kann, muss zum einen die er-

    olgreiche Politik des vergangenen Jahrzehnts ortgehrt werden. Zum anderen mssen weitere Reormen

    erolgen, um noch vorhandene Strukturprobleme am Arbeitsmarkt zu lsen.

    Von entscheidender Bedeutung r das Vollbeschigungsziel ist eine deutliche Senkung der Langzeit-

    arbeitslosigkeit. Derzeit sind ber eine Million Arbeitslose lnger als ein Jahr arbeitslos und gehren

    damit in diese Kategorie. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist seit 2005 deutlich zurckgegangen. In

    eilen ist dies au die gute konjunkturelle Entwicklung in den Jahren 2005 bis 2008 zurckzuhren. In

    der Regel haben aber normale Arbeitslose mehr vom Konjunkturverlau protiert als Langzeitarbeitslose.

    Langzeitarbeitslosigkeit ist sehr hug mit bestimmten individuellen Charakteristika verbunden, welche zu

    geringen Einstellungschancen hren. Zu diesen Charakteristika gehren neben dem Alter insbesondere dasBildungsniveau und die amilire Situation. So nden sich unter den Langzeitarbeitslosen vor allem ltere,

    berproportional hug gering Qualizierte und auch besonders viele Alleinerziehende.

    a Z- a z a

    Quelle:BundesagenturfrArbeit;BerechnungenHWWI

    400.000

    500.000 1.000.000

    2.000.000

    3.000.000

    4.000.000

    5.000.000

    6.000.000

    600.000

    700.000

    800.000

    900.000

    1.000.000 Zugang zu Arbeitslosen (sb), linke SkalaAbgang von Arbeitslosen (sb), linke SkalaArbeitslose gesamt (sb), rechte Skala

    1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 20082006 20092007 20100

    d dy a

    Rund zwei Drittel der registrierten Arbeitslosigkeit in Deutschland resultieren aus Suchprozessen und

    sind relativ kurzristig. Dabei zeigt die Zahl von mehr als neun Millionen Arbeitsuchenden und Arbeits-

    ndenden im Jahr 2010 die groe Dynamik am Arbeitsmarkt. Um das Wesen der Arbeitslosigkeit besser

    zu verstehen, muss man sich vor Augen hren, dass sowohl in Phasen der Hochkonjunktur als auch in

    Rezessionen eine sehr groe Zahl von Arbeitskren au Arbeitssuche ist. Die Mehrzahl dieser Arbeits-

    suchenden ndet nach einigen Monaten eine neue Stelle. Abbildung 5 zeigt Zu- und Abgnge zur Ar-

    beitslosigkeit und die Zahl der Arbeitslosen au Basis von sai sonbereinigten Monatswerten. Deutlich zu

    erkennen ist, dass die Dynamik am Arbeitsmarkt seit 2006 zugenommen hat und nunmehr jeden Monatnahezu 800.000 Personen arbeitslos werden und die etwa gleiche Anzahl die Gruppe der Arbeitslosen

    wieder verlsst. Selbst in schweren Konjunkturauten wie 2009 wurden nicht nur in grerem Umang

    Arbeitskre entlassen, sondern eine ast ebenso groe Zahl von Personen eingestellt.

    Abbildung 5:

    Ein eindeutiges Ma r Vollbeschtigung ist weder in Form einer absoluten Arbeitslosenzahl noch in Form einer bestimmten Ar-

    beitslosenquote zu denieren. Diese knnen einmal augrund unterschiedlicher methodischer und statistischer Abgrenzungen und

    Erassungsmethoden divergieren, zum anderen ist es eine politische und gesellschatliche Frage, welche Hhe der Arbeitslosigkeit

    hingenommen wird. Entsprechend gibt es ein gewisses Spektrum r die Denition der Vollbeschtigung. Eine gesellschatlich

    akzeptierte Arbeitslosigkeit knnte bei n Prozent liegen. Dabei ist die gesellschatlich akzeptierte Hhe der Arbeitslosigkeit keine

    Konstante, sondern von den institutionellen Regeln des Arbeitsmarkts abhngig (vgl. dazu Blanchard und Katz, 1997). Auerdem

    wird es durch die Fluktuation au dem Arbeitsmarkt immer eine Quote von etwa zwei Prozent geben. Die Spannbreite dieses Spektrums

    reicht insoern von zwei bis n Prozent, die in nacholgender Abbildung 6 als Vollbeschtigungskorridor eingezeichnet ist. Fr die

    Entwicklung der Unterbeschtigung (in der weitesten Abgrenzung, einschlielich Kurzarbeitsquivalent) wurde davon ausgegangen,

    dass sich die Relation zur registrierten Arbeitslosigkeit zunchst wie blich aus konjunkturellen Grnden wieder vermindert und spter

    dann aus demograschen Grnden im Laue der Zeit allmhlich geringer wird.

    df V

  • 8/6/2019 Texte zur Sozialen Marktwirtschaft - Band 7

    7/12

    13 14

    Abbildung 6:

    e v v

    Die Arbeitslosenquote ist in den verschiedenen Altersgruppen mit Ausnahme der Jugendarbeitslosigkeit

    weitgehend konstant (vgl. Reinberg und Hummel 2007). Aber die Dauer der Arbeitslosigkeit und damit

    auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen nehmen mit dem Alter zu. Da die Wahrscheinlichkeit, entlassen

    zu werden, unter anderem kndigungsschutzbedingt mit dem Alter abnimmt, ist die hhere Arbeitslosig-

    keit wesentlich au eine geringere Einstellungswahrscheinlichkeit zurckzuhren. Diese geringere Ein-

    stellungsdynamik hrt dann auch zu einer verlngerten durchschnittlichen Dauer der Arbeitslosigkeit.

    Fr die geringe Dynamik au dem Markt r ltere Arbeitnehmer gibt es verschiedene Grnde: Einer

    besteht darin, dass ltere im Vergleich zu ihrer Produktivitt hhere Lhne verlangen. Hier sind exib-lere arie die Lsung. Eine andere Ursache liegt darin, dass r ltere Arbeitnehmer betriebsspezische

    Investitionen in Humankapital weniger rentabel sind als r jngere. Sowohl aus der Sicht der Arbeitneh-

    mer als auch aus der Sicht der Arbeitgeber reduziert sich damit der Anreiz, in Aus- und Weiterbildung

    zu investieren. Dies knnte sich augrund des demograschen Wandels und des zunehmenden Fach-

    kremangels ndern. Durch beide Entwicklungen

    werden Investitionen in das Humankapital auch bei

    lteren Arbeitnehmern aus Unternehmenssicht ren-

    tabler. Die eingeschrnkten Mglichkeiten zum Vor-

    ruhestand in Verbindung mit der lnger andauernden

    Nachrage nach der eigenen Arbeitskra verbessern

    auch die Bildungsanreize r ltere Arbeitnehmer.

    Im Gegensatz dazu ist die verlngerte Bezugsdauer

    von Arbeitslosengeld I kontraproduktiv. Um die Ein-

    stellungsdynamik zu erhhen, ist daher eine Libera-

    lisierung des Arbeitsmarkts r ltere Arbeitnehmer

    besonders bedeutsam.

    m c Qfz

    Bildung ist insgesamt eine der wesentlichen Determinanten der Arbeitslosigkeit. So hatten nach der Sta-

    tistik der Bundesagentur r Arbeit im September 2010 in Deutschland 43 Prozent der Arbeitslosen keine

    abgeschlossene Berusausbildung. Dabei betrug der Anteil der Personen ohne abgeschlossene Berusausbil-

    dung im Rechtskreis SGB III nur 23 Prozent. Im Rechtskreis SGB II, in dem die Langzeitarbeitslosen sehr

    viel strker vertreten sind, lag der Anteil aber bei 54 Prozent. Im Bereich der gering Qualizierten knnen

    arbeitsmarktpolitische Programme helen. Wesentlich ist aber auch die Schafung von Stellen r gering

    Qualizierte. Impulsgeber r diese Entwicklung knnte der Dienstleistungssektor sein, insbesondere der

    Gesundheitssektor. Hier ist schon in den vergangenen Jahren die Beschigung stark ausgeweitet wordenund augrund des demograschen Wandels wird sich dieser rend ortsetzen. Allerdings besteht bei der Be-

    schigung von gering Qualizierten hug das Problem, dass deren Produktivitt nur geringe Lhne er-

    laubt. Gegebenenalls liegen diese nur wenig ber oder sogar unterhalb dessen, was gesellschalich als sozial

    akzeptable Einkommensuntergrenze betrachtet wird. Um diese Problematik zu umgehen, ordern eile der

    Politik Mindestlhne. Diese wrden aber nur in einigen Fllen tatschlich zu einer besseren Entlohnung der

    gering qualizierten Beschigten hren. In weiten eilen wrden die Mindestlhne die Beschigung der

    gering Qualizierten verhindern und damit das Problem der Arbeitslosigkeit vergrern.

    Zwei zentrale Manahmen bieten sich an, die Beschigung und die relative Lohnposition von gering

    Qualizierten zu verbessern. Noch immer ist in Deutschland die Belastung des unteren Lohnbereichs

    mit Abgaben sehr hoch. So hren schon die Sozialabgaben r sozialversicherungspichtige Einkom-

    men dazu, dass die Nettoeinkommen 40 Prozent unterhalb der Arbeitskosten liegen. Soern das Einkom-

    men zum Eingangssteuersatz von 14 Prozent besteuert wird, kla die Schere zwischen Arbeitskosten

    und Nettolhnen bei ber 50 Prozent auseinander abgesehen von sonstigen indirekten Arbeitskosten.Damit die Arbeitskosten durch die Produktivitt gedeckt sind und es zugleich Arbeitsanreize r gering

    Qualizierte gibt, muss diese Schere geschlossen werden. Insoern besteht eine wesentliche Manahme

    zur Verbesserung der Beschigung von gering Qualizierten in der Absenkung der lohnabhngigen

    Sozialversicherungsbeitrge. Dies kann durch weitere Steuernanzierung g eschehen. Alternativ knnte

    aber auch ein grerer eil der Sozialabgaben unabhngig vom Einkommen erhoben werden.

    Quellen:Statistisches

    Bundesamt;BundesagenturfrArbeit;BerechnungenHWWI

    Reales BIP (Skala links) Erwerbsttige (Skala rechts) Erwerbspersonen (Skala rechts)

    6065707580859095

    100105110

    115120125

    130

    37 Mio.38 Mio.39 Mio.40 Mio.41 Mio.42 Mio.43 Mio.44 Mio.

    45 Mio.46 Mio.47 Mio.

    48 Mio.49 Mio.50 Mio.

    51 Mio.

    2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 20202016 2018

    e e a

    ab 2011 Prognose

    ab 2011 Prognose

    Index2000=

    100

    0

    1 Mio.

    2 Mio.

    3 Mio.

    4 Mio.

    6 Mio.

    5 Mio.

    0

    2 %

    4 %6 %

    8 %

    10 %

    12 %

    14 %

    16 %

    18 %

    20 %

    22 %

    2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 20202016 2018

    V2 5 %

    Arbeitslosenquote (Skala rechts)Unterbeschtigungsquote (Skala rechts)Arbeitslose (Skala links)Unterbeschtigung einschl. Kurzarbeit(Skala links)

    Der Autobauer BMW hat in Dingolng seine erste speziell r ltere Arbeitnehmer optimierteFertigung r Achsgetriebe in Betrieb genommen.

  • 8/6/2019 Texte zur Sozialen Marktwirtschaft - Band 7

    8/12

    15 16

    Arbeitskosten und Lhne orientieren sich an der individuellen Produktivitt der Beschigten. Im Ge-

    gensatz dazu sind sozialvertrgliche Mindeststandards vom Einkommen und von der sozialen und ami-

    liren Situation abhngig. Deshalb mssen die Lhne von bestimmten Arbeitnehmern durch Zuschsse

    ergnzt werden. Diese mssen so gestaltet sein, dass die Gesamteinkommen nach Steuern und ransers

    steigen, wenn der Lohn zunimmt. So haben die Beschigten ein Interesse an hheren Lhnen und es ist

    nicht mglich, dass die Arbeitgeber den Lohn au Kosten der Allgemeinheit nach unten drcken.

    Fr die weitere Entwicklung der Beschigung ist es von besonderer Bedeutung, die Zahl der gering Qua-

    lizierten zu reduzieren. Dazu ist es notwendig, die in den nchsten Jahren demograsch bedingt aus-

    scheidenden Arbeitnehmer mit geringen Qualikationen durch solche mit besseren Qualikationen zu

    ersetzen. Dies setzt eine Verbesserung des Schul- und Bildungssystems voraus. Insoern sind die weiteren

    Arbeitsmarktentwicklungen wesentlich von der Bildungspolitik abhngig.

    V v b

    Eine weitere wesentliche Gruppe der Langzeit-

    arbeitslosen sind die Alleinerziehenden. Sie sind

    durchschnittlich 47 Wochen ohne Beschi-

    gung, whrend der Durchschnitt aller Arbeits-

    losen bei 33 Wochen liegt. Auch der Anteil der

    Langzeitarbeitslosen ist mit 41 Prozent unter

    den arbeitslosen Alleinerziehenden besonders

    ausgeprgt im Vergleich zu einem Anteil von33 Prozent unter allen Arbeitslosen. Gleichzei-

    tig sind die alleinerziehenden Arbeitslosen im

    Schnitt besser qualiziert als die Langzeitar-

    beitslosen insgesamt. Insoern ist von Seiten des

    Arbeitsmarkts eine Verbesserung der Beschi-

    gungssituation mglich. Voraussetzung dar ist

    jedoch die Vereinbarkeit von Familie und Beru,

    z. B. durch verbesserte Kinderbetreuungsange-

    bote, aber auch durch vermehrte eilzeitstellen

    (vgl. Bruninger, olciu und Zierahn, 2010).

    Auerdem bedar es einer Qualikationsofensive r gering qualizierte Alleinerziehende, insbesondere

    jener Bezieher von ALG II. Diese Personen werden den Drehtrefekt aus Hilsbedrigkeit, bergang

    in prekre Beschigung und Rckall in erneute Hilsbedrigkeit nur durch hhere Bildungsabschlsse

    und dadurch verbesserte Beschigungsoptionen berwinden knnen.

    Abbildung 7:

    bv Zv

    Um das Ziel der Vollbeschigung realisieren zu knnen, bedar es neben einer gezielten Politik zurSenkung der Langzeitarbeitslosigkeit einer Politik, die au Fachkre zielt. So erhhen Investitionen in

    Sach- und Humankapital die Kapitalintensitt und damit die Arbeitsproduktivitt auch der gering

    Qualizierten. Darber hinaus sind qualizierte und gering qualizierte Arbeit in eilen komplementre

    Faktoren. Und letztlich entsteht durch steigende Beschigung und steigendes Einkommen von quali-

    zierten Arbeitskren zustzliche Gternachrage, die zu einer Verbesserung der Beschigung insgesamt

    beitrgt. Deshalb sollte eine Politik der Vollbeschigung nicht nur einseitig, sondern mehrseitig ausge-

    richtet sein. Sie soll die Schwachen strken, ohne zu vernachlssigen, dass sie dar der Starken und deren

    Strken bedar.

    Wie Abbildung 8 zeigt, hngt das Arbeitslosigkeitsrisiko klar vom Bildungshintergrund ab. So ist das

    Risiko r Fachhochschul- und Hochschulabsolventen aller Altersgruppen (mit Ausnahme der Gruppe

    der 25- bis 34-Jhrigen) am g eringsten und betrgt z. . unter drei Prozent. Hingegen ist die Wahrschein-

    lichkeit, arbeitslos zu sein, r ungelernte Arbeitskre aller Altersgruppen erwartungsgem am grten

    und betrgt mindestens 11,7 Prozent. Die Daten zeigen auch, dass ein hheres Arbeitslosigkeitsrisiko keinAltersphnomen ist. Zumindest unterscheiden sich die Wahrscheinlichkeiten nach Bildungsabschlssen

    der ltesten Gruppe nicht nennenswert von anderen Altersgruppen.

    Erzieherin musiziert mit einer Gruppe von Kindern in einemKindergarten in Hannover.

    PolitikfrVollbeschftigung

    Quellen:BundesagenturfrArbeit(2010);HWW

    I

    az v z a

    a (s 2009)Alleinerziehende

    Arbeitslose

    alleArbeitslosen

    0 20 40 60 80 100 %

    Teilzeitwunsch36,6 %

    57,8 %

    12,1 %

    80,4 %

    Vollzeitwunsch

    Die Summe aus Vollzeit und Teilzeit ergibt nicht 100 %, da es auch Flle ohne Angabe gibt bzw. keine Zuordnung mglich ist.

  • 8/6/2019 Texte zur Sozialen Marktwirtschaft - Band 7

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    17 18

    Abbildung 8:

    efz rp u z

    Schon heute gibt es groe regionale Unterschiede bei Beschigung und Arbeitslosigkeit. Dies zeigt der

    Vergleich der Arbeitslosenquoten, die im Jahr 2010 zwischen 4,5 Prozent in Bayern und 13,6 Prozent in

    Berlin lagen. Und auch innerhalb der Bundeslnder gibt es groe Divergenzen. Ein weiterer Beschi-

    gungsaubau in Deutschland dre insbesondere in jenen Regionen stattnden, in denen die Arbeits-losigkeit schon heute gering ist (vgl. Schlitte und Zierahn, 2011). Es wird jedoch auch Regionen geben,

    die kaum vom bundesweiten Beschigungsaubau protieren werden. Diese Regionen weisen hug

    eine periphere Lage au, haben eine ungnstige Branchenstruktur, ein niedriges Produktivittsniveau

    und leiden unter der Abwanderung qualizierter Arbeitskre. Diese Regionen werden auch knig r

    Unternehmen keine attraktiven Standorte darstellen. Dort werden auch wirtschaspolitische Manah-

    men kaum in der Lage sein, eine solche Entwicklung zu verhindern. Wegen des Fachkremangels in

    prosperierenden Regionen wird es r die dort angesiedelten Unternehmen wichtig, Arbeitskre aus

    anderen Regionen anzuwerben und deren Mobilittsbereitscha aktiv zu rdern. Dies sollte nicht durch

    staatliche Manahmen der Regionalrderung oder der Arbeitsmarktpolitik konterkariert werden. In

    den strukturschwachen Regionen werden insbesondere ltere und solche Personen verbleiben, die nicht

    am Arbeitsmarkt teilnehmen. Diese protieren zwar von niedrigen Mieten und Immobilienpreisen, aber

    den Stdten und Gemeinden stehen r die Bereitstellung von fentlichen Gtern kaum noch Mittel

    zur Vergung. Deshalb muss die regionale Konzentration von Wertschpung und Beschigung durch

    regionalpolitische Manahmen begleitet werden.

    Quellen:StatistischesBundesamt(20

    10);BerechnungendesHWWI

    a b- app (s 2010)

    Altersg

    ruppe

    50 10 15 20 25 30 %

    Fachhochschul- oder Hochschulabschluss

    Fachschulabschluss

    Lehr-/Anlernausbildung

    keinen Abschluss

    55-64

    45-54

    35-44

    25-34

    15-24

    lohnentwicklung, wachstumssZenariound beschtigungl V

    Der Verteilungsspielraum der Lohnpolitik ergibt sich aus dem Produktivittswachstum und der Zielina-

    tion der Zentralbank. In den Jahren seit 2000 hat die Lohnpolitik diesen Verteilungsspielraum nicht aus-

    geschp und damit eine wesentliche Grundlage r die g ute Arbeitsmarktentwicklung gelegt. So hat die

    Lohnpolitik auch wesentlich zur Strkung der internationalen Wettbewerbshigkeit beigetragen. Dar-

    ber hinaus hat auch die Lohnspreizung deutlich zugenommen, was die Beschigungssituation von gering

    Qualizierten verbessert hat. Diese sehr beschigungskonorme Lohnpolitik ist zumindest in eilen au

    die Arbeitsmarktreormen und den damit ausgelsten Druck zur Arbeitsaunahme herbeigehrt worden

    (vgl. Sachverstndigenrat, 2008).

    Es stellt sich nun die Frage, ob und inwieweit die moderate Lohnpolitik ortgesetzt wird, wenn sich die Lage

    am Arbeitsmarkt weiter bessert. Um diese Frage zu analysieren, wird au das Konzept der NAIRU (Non-Ac-

    celerating Ination Rate o Unemployment) zurckgegrifen. Die NAIRU ist die Arbeitslosenquote, bei der

    die Verteilungsspielrume gerade ausgeschp werden. Insoern kann die NAIRU so interpretiert werden,

    dass bei dieser Arbeitslosenquote die aripartner mit der Beschigung zurieden sind. Soern die Arbeits-

    losenquote unterhalb der NAIRU llt, wrden die Lohnerhhungen oberhalb des Verteilungsspielraums

    liegen. In diesem Fall wrden die Preise strker steigen als von der Zentralbank gewnscht. Dies wrde zu

    einer restriktiveren Geldpolitik und damit zu geringerem Wachstum sowie geringerer Beschigung hren.

    Auerdem geht augrund der Preissteigerungen die Wettbewerbshigkeit der Unternehmen zurck. Bei-de Prozesse hren dazu, dass die Arbeitslosigkeit wieder au das Niveau der NAIRU ansteigt. Empirische

    Schtzungen gehen in der Regel davon aus, dass sich die NAIRU im Zeitverlau verndert (vgl. urner u. a.,

    2001). Dabei ist die NAIRU von institutionellen Parametern der Lohnverhandlungen sowie der Dauer und

    Hhe der Lohnersatzleistungen abhngig (vgl. Bell u. a., 2000).

    In den vergangenen Jahren lag die Arbeitslosigkeit immer deutlich oberhalb der NAIRU. Die Folge waren

    moderate Lohnerhhungen, die wesentlich zur Verbesserung der Beschigung beigetragen haben. Ent-

    sprechend der Schtzung von Boll und Otto liegt die NAIRU derzeit bei 7,7 Prozent (vgl. Boll und Otto

    2011). Dies wrde darau hindeuten, dass von der Lohnseite kaum noch Spielrume r eine Zunahme

    der Beschigung vorhanden sind. Allerdings kann sich die NAIRU weit verschieben. Im Frhjahr 2011

    deutet sich an, dass die Lohnsteigerungen hher ausallen als in den Vorjahren. Dennoch wird das Be-

    schigungsziel in den ariverhandlungen weiter bercksichtigt. Somit ist eine weitere Verbesserung der

    Beschigung mglich. Allerdings gibt es auch erhebliche Risiken: In den vergangenen Monaten ist es,

    wie schon im Jahr 2008, zu erheblichen Steigerungen bei den Rohstofpreisen gekommen. Diese erhhen

    (zunchst vorbergehend) die Inationsrate und reduzieren damit die Realeinkommen. Soern versucht

    wird, dies durch Lohnerhhungen auszugleichen, wrden dauerha hhere Inationsraten die Folge

    sein. Demzuolge msste die Zentralbank mit einer restriktiveren Politik einschreiten und die Leitzinsen

    anheben. Die Folge wre ein schwcheres Wachstum und damit auch eine geringere Beschigung.

  • 8/6/2019 Texte zur Sozialen Marktwirtschaft - Band 7

    10/12

    19 20

    Z wz

    Fr die kurzristige, konjunkturelle Entwicklung des BIP-Wachstums wird hier die im Mrz 2011 aktua-

    lisierte HWWI-Prognose vom Dezember 2010 verwendet. Danach wird das Bruttoinlandsprodukt 2011

    um 2,3 Prozent und 2012 um 1,7 Prozent wachsen. Fr den darber hinaus gehenden Projektionszeit-

    raum wird ein Potenzialwachstum in Hhe von 1,4 Prozent zugrunde gelegt. Diese Annahme liegt et-

    was oberhalb von den vorherrschenden Schtzungen verschiedener Institutionen (Sachverstndigenrat,

    Bundesbank, Gemeinschasdiagnose, OECD, IWF) und auch etwas hher als der lngerristige Durch-

    schnitt des Wachstums des realen Bruttoinlandsprodukts in Deutschland. Dabei ist die optimistische

    Einschtzung au die Erwartung von relativ starken Investitionen augrund von nie drigen Realzinsen zu-rckzuhren. Die Investitionen tragen direkt zu einem hheren Wachstum des Kapitalstocks und damit

    zu einer Ausweitung des Produktionspotenzials bei. Darber hinaus ist technischer Fortschritt in groen

    eilen an den Kapitalstock gebunden. Deshalb dre sich mit den Investitionen auch der Produktivitts-

    ortschritt beschleunigen.

    av wz

    Sicherlich gibt es auch denkbare, positivere Wachstumsszenarien als dieses. Momentan gibt es einige An-

    zeichen dar, dass sich die US-Wirtscha dynamischer aus der Krise lsen knnte als noch vor Kurzem

    erwartet. Da die US-Wirtscha nach wie vor die dominierende Wirtscha in der Welt ist, wrde das auch

    der Weltwirtscha zustzlichen Aurieb verleihen. Deutschland wrde als exportstarkes Land davon in

    besonderer Weise protieren. Der Wachstumspad wrde dann in der nchsten Zukun steiler ausallen

    als im vorgestellten Szenario mit entsprechend positiven Wirkungen au Beschigung und Arbeitslo-

    sigkeit. Vollbeschigung knnte dann noch rher erreicht werden.

    Umgekehrt sind auch negativere Szenarien bis hin zu einem Rckall der Weltwirtscha in eine Rezession

    vorstellbar. Die europische Schuldenkrise ist momentan der grte Unsicherheitsaktor. Risiken bergen

    aber auch etwaige Blasenbildungen in den besonders stark expandierenden Schwellenlndern oder ein

    Double-Dip in den USA, alls es etwa an den Immobilienmrkten noch einmal zu greren Problemen

    kme. ber das Ausma solcher Entwicklungen liee sich allenalls spekulieren. Vermutlich htten sie

    aber wegen der bereits angespannten Situation, insbesondere was die Staatsverschuldung in vielen Ln-

    dern betri, noch nachhaltigere negative Wirkungen au die Weltwirtscha als die jngste Finanz- und

    Wirtschaskrise. Die Auswirkungen au den deutschen Arbeitsmarkt wren dann wahrscheinlich wesent-

    lich ungnstiger und lnger anhaltend.

    Auch die Auswirkungen der Naturkatastrophe und des Nuklearunalls in Japan sind schwer abzuschtzen.

    Sicherlich wren die Wirkungen r Japan und die Weltwirtscha schwerwiegend, wenn es zu einer nuk-

    learen Katastrophe kommt. Soern sich die Krise nicht weiter ausweitet, sollten auch die wirtschalichen

    Schden r Japan und die Weltwirtscha beherrschbar sein. Allerdings knnten auch hier psychologi-sche Efekte zu einer konjunkturellen Wende hren.

    literatur

    Bell, B., Nickell, S., Quintini, G. (2000):Wage Equations, Wage Curves and All Tat, CEP Discussion Papers 0472,

    Centre or Economic Perormance, LSE, London.

    Blanchard, O., Katz, L. F. (1997):What We Know and Do Not Know About the Natural Rate o Unemployment,

    Journal o Economic Perspectives 1 (11), 51-72.

    Boll, C. und Otto, A. (2011): Die natrliche Rate der Arbeitslosigkeit in Deutschland, in: Straubhaar (Hrsg.), Ist

    Vollbeschtigung mglich?, Hamburg, 51-71.

    Bruninger, M.; Tolciu, A.; Zierahn, U. (2010): Arbeitszeitexibilisierung als Wettbewerbsvorteil, Studie im Autrag

    des Bundesministeriums r Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Hamburg.

    Reinberg, A.; Hummel, M. (2007): Qualifkationsspezifsche Arbeitslosigkeit im Jahr 2005 und die Einhrung der

    Hartz-IV-Reorm, IAB Forschungsbericht Nr. 9/2007.

    Sachverstndigenrat (2008):Jahresgutachten: Die Finanzkrise meistern Wachstumskrte strken.

    Schlitte, F. und Zierahn, U. (2011): Regionale Arbeitsmarktdisparitten, in: Straubhaar (Hrsg.), Ist Vollbeschti-

    gung mglich?, Hamburg, 27-50.

    Turner, D., Boone, L., Giorno, C., Meacci, M., Rae, D., Richardson, P. (2001): Estimating the structural rate o unem-

    ployment or the OECD countries, OECD Economic Studies 33 (2001/II), 171-216.

  • 8/6/2019 Texte zur Sozialen Marktwirtschaft - Band 7

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    P V(von Michael Bruninger und Thomas Straubhaar)

    1 Hervorragende Ausgangsbedingung

    2 Welche Politik ist notwendig?

    3 Zusammenfassung

    Literaturverzeichnis

    V r Pj(von Michael Bruninger und Jrg Hinze)

    1 Entwicklung von Beschtigung und Arbeitslosigkeit

    1.1 Die Entwicklung im letzten Jahrzehnt

    1.2 Grnde r die positive Entwicklung seit 2005

    2 Eine Projektion von Erwerbsttigkeit und Arbeitslosigkeit

    2.1 Determinanten der Entwicklung des Arbeitsangebots

    2.2 Determinanten der Arbeitsnachrage

    2.3 Lohnentwicklung

    2.4 Eine Projektion der zukntigen Entwicklung

    3 Zusammenassung

    r ap(von Friso Schlitte und Ulrich Zierahn)

    1 Regionale Arbeitsmarktdisparitten jngere Vergangenheit und Status quo

    2 Determinanten der regionalen Arbeitsmarktentwicklung

    2.1 Regionale Arbeitsmarktdisparitten und die Lohnkurve

    2.2 Rumliche Konzentration der wirtschatlichen Aktivitten

    2.3 Sektorale Spezialisierung und struktureller Wandel

    2.4 Demograsche Entwicklung

    3 Ausblick und regionalpolitische Implikationen

    Literaturverzeichnis

    d r a d(von Christina Boll und Alkis H. Otto)

    1 Zur Struktur und Entwicklung der Arbeitslosigkeit

    2 Einfussgren der natrlichen Arbeitslosigkeit

    2.1 Sucharbeitslosigkeit

    2.2 Strukturelle Arbeitslosigkeit

    2.3 Bildung und Humankapital

    2.4 Lohnpolitik2.5 Arbeitslose Alleinerziehende

    3 Manahmen zur Senkung der natrlichen Arbeitslosigkeit

    a sz nairu

    lvz

    inhalt des gesamten gutachtens

    Das gesamte Gutachten fnden Sie im

    Internet unter www.insm.de/Studien

    Publikationen

    texte Zur soZialen marktwirtschat

    weitere Publikationen

    h 4Oktober 2010

    Dr. Joachim Ragnitz, Robert L ehmann,

    Michaela May

    bz 20 J d eGutachten vom Institut r Wirtschats-orschung (io Dresden)

    h 5Januar 2011

    Dr. Alred Boss, Dr. Astrid Rosenschon

    sv dGutachten des Instituts r Weltwirt-schat an der Universitt Kiel (IW)

    h 6Mrz 2011

    Ralph Brgelmann, Dr. Rol Kroker,Dr. Tilo Schaeer

    s s bEine Analyse des Instituts der deutschen

    Wirtschat Kln (IW)

    insm.de

    TextezurSozialenMarktwirtschaft 4

    Bi lanz20 JahreDeutscheEinhei t

    Joachim Ragnitz, RobertLehmann, Michaela May

    Gutachtenvom Institutfr Wirtschaftsforschung(ifoDresden)MiteinerEinleitungvon Hans Tietmeyer

    sApril 2010

    Pro. Dr. Rol Pefekoven

    Z r mZurck zu einer generellenKonsumbesteuerung

    November 2010

    INSM

    b pKampagne der INSM zurHaushaltskonsolidierung

    h 3September 2010

    Ralph Brgelmann, Dr. Rol Kroker

    hArgumente r eine Begrenzungstaatlicher Defzite und Schulden

    h 2August 2010

    Pro. Dr. Christoph Kaserer

    s h b kNotwendigkeit und Merkmaleeiner Ausstiegsstrategie

    h 1August 2010

    Pro. Dr. Andreas Freytag

    w nsz m?Eine Agenda

    insm.e

    StaatlicheHilfenfr Banken

    nihreKosten

    ChristophKaserer

    NotwenigkeitnMerkmaleeinerAsstiegsstrategie

    2TextezurSozialenMarktwirtschaft

    EXITRAuSAuSdENBANKEN!

    w P s

    www.insm.de/publikationen

    www.insm.de/newsletter

  • 8/6/2019 Texte zur Sozialen Marktwirtschaft - Band 7

    12/12

    INSM Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbH

    Georgenstrae 22 10117 BerlinFon: 030 / 27 877-171 Fax: 030 / 27 877-181 Mail: [email protected] Web: www.insm.de

    a g: w z V

    Christina Boll, Michael Bruninger, Jrg Hinze, Alkis Otto,

    Friso Schlitte, Tomas Straubhaar und Ulrich Zierahn

    Verantwortlich r die Z usammenassung: Michael Bruninger und Tomas Straubhaar

    h:

    Initiative Neue Soziale Marktwirtschaf INSM GmbHGeorgenstrae 22

    10117 Berlin

    g:

    Hubertus Pellengahr

    Pj:

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    k:

    eleon: 030 / 27877 - 171

    eleax: 030 / 27877 - 181

    E-Mail: [email protected]

    gf g: Serviceplan Berlin GmbH & Co. KG

    d: Druckzone GmbH & Co. KG, Cottbus

    s: Mrz 2011

    Die Initiative Neue Soziale Marktwirtscha (INSM) ist ein berparteiliches Bndnis aus Politik,

    Wirtscha und Wissenscha. Sie wirbt r die Grundstze der Sozialen Marktwirtscha in

    Deutschland und gibt Anste r eine moderne marktwirtschaliche Politik. Die INSM

    wird von den Arbeitgeberverbnden der Metall- und Elektro-Industrie nanziert. Sie steht

    r Freiheit und Verantwortung, Eigentum und Wettbewerb, Haung und sozialen Ausgleich

    als Grundvoraussetzungen r mehr Wohlstand und eilhabechancen.

    imPressumPro. Dr. Tomas Straubhaar, geboren 1957 in Unterseen (Schweiz). 1981

    Abschluss des Studiums der Volkswirtschaslehre an der Universitt Bern (Lic. rer.

    pol.). Von 1992 bis 1999 Universittsproessor r Volkswirtschaslehre an der

    Helmut-Schmidt-Universitt/Universitt der Bundeswehr Hamburg. Seit 1999

    Universittsproessor r Volkswirtschaslehre, insbesondere Wirtschaspolitik

    an der Universitt Hamburg. Von 1999 bis 2006 Prsident des Hamburgischen

    Welt-Wirtschas-Archivs (HWWA). Seit April 2005 Direktor und Sprecher

    der Geschshrung des Hamburgischen WeltWirtschasInstituts (HWWI).Thomas Straubhaar

    Pro. Dr. Michael Bruninger, geboren 1963 in Bremerhaven. Von 1982 bis

    1988 Studium der Volkswirtschaslehre an den Universitten Mnster, Edin-

    burgh und Hamburg. Von 2005 bis 2006 zustndig r den Bereich fent-

    liche Finanzen am Hamburgischen Welt-Wirtschas-Archiv (HWWA). eil-

    nahme an Gemeinschasdiagnose und Steuerschtzung. Von 1997 bis 2009

    Privatdozent an der Helmut-Schmidt-Universitt/Universitt der Bundeswehr

    Hamburg. Seit 2006 Leiter der Temenelder Konjunktur und globale Mrkte

    sowie Energie und Rohstofmrkte am Hamburgischen WeltWirtschasIn-

    stitut (HWWI). Seit 2009 Proessor an der Helmut-Schmidt-Universitt/Universitt der Bundeswehr Hamburg. Seit Januar 2011 Forschungsdirektor

    am Hamburgischen WeltWirtschasInstitut (HWWI).Michael Bruninger


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