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sicher leben 1/2011

Date post: 11-Mar-2016
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Das bfu-Magazin für Präventionspartner
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Das bfu-Magazin für Präventionspartner 1/2011 MÜDIGKEIT AM STEUER Kampagne für den Turboschlaf UMBAU SEETAL- PLATZ LUZERN Optimale Sicherheit dank Safety Audit POLITIK Nationalrätin fordert Helmtragpflicht auf schnellen E-Bikes
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Das bfu-Magazin für Präventionspartner 1/2011

MÜDIGKEIT AM STEUER

Kampagne für den Turboschlaf

UMBAU SEETAL-PLATZ LUZERN

Optimale Sicherheit dank Safety Audit

POLITIK

Nationalrätin fordert Helmtragpflicht auf schnellen E-Bikes

2 sicher leben 1 / 2011

Gute Nacht!Wussten Sie, dass bei rund 10 bis 20 % aller Unfälle im Strassenverkehr Mü-digkeit mit im Spiel ist? Dass diese Un-fälle sich nicht nur in der Nacht er-eignen, sondern genauso oft in den Nachmittagsstunden?

Fakten, die mich als Fahrzeuglen-ker zum Nachdenken anregen. War ich nicht auch schon mal so müde am Steuer, dass ich die Musik lauter stell-te und das Fenster öffnete? Und dann sehr froh, als ich heil zu Hause an-kam? Eine Umfrage hat ergeben, dass wir Fahrzeuglenkenden zwar das Pro-blem wahrnehmen, unser subjektives Risiko aber unterschätzen. Dabei ver-gessen wir, dass wir in müdem Zustand am Steuer sowohl uns selber, als auch andere Verkehrsteilnehmende gefähr-den. Es liegt also in unserer Verantwor-tung, nicht nur bei zu viel Alkohol, son-dern ebenso bei «zu viel» Müdigkeit das Fahrzeug von vornherein stehen zu las-sen. Oder, wenn wir bereits unterwegs sind, anzuhalten und auszuruhen.

Wie so oft ist das Gegenmittel denk-bar einfach: genügend schlafen. Wer ausreichend schläft, ist nicht nur am Steuer fit, sondern auch sonst leistungs-fähiger. Doch oft sind wir unterwegs, wenn die Schläfrigkeit an die Autotür klopft. Dann heisst das einzig wirksame Mittel: Turboschlaf – anhalten, zurück-lehnen und genussvoll Energie tanken. Schon 15 Minuten reichen und Sie füh-len sich wieder wie neu. Am besten pro-bieren Sie es am Tag des Turboschlafs am 14. März selbst aus. Benutzen Sie dabei den beiliegenden Hänger. Gute Erholung!

Tom Glanzmann

Inhalt Editorial

imprEssum

Herausgeberin: bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung, Hodlerstrasse 5a, CH-3011 Bern, [email protected], www.bfu.ch, Tel. + 41 31 390 22 22

Adressänderungen: [email protected]

Redaktion: Ursula Marti (wortreich gmbh), Magali Dubois (bfu), Rolf Moning (bfu), Tom Glanzmann (bfu)

Redaktionsadresse: Ursula Marti, wortreich gmbh, Maulbeerstrasse 14, 3011 Bern, [email protected], Tel. + 41 31 305 55 66

Korrektorat: Hedy Rudolf (bfu)

Bildnachweise: Seiten 1, 2, 4, 16: bfu; Seiten 9, 10, 11, 12, 13, 14: Iris Andermatt;Seiten 5, 7, 8: zvg

Layout: SRT Kurth & Partner AG, Ittigen Druck: UD Print AG, Luzern, klimaneutral gedruckt

Auflage: Deutsch: 9200, Französisch: 3300, Italienisch: 1100. Das Magazin erscheint vierteljährlich.

© Wiedergabe von Artikeln nur mit Genehmigung der Redaktion und unter vollständiger Quellenangabe.

diE ZaHlGian Simmen und andere Top-Experten bringen ihr Wissen ein 3

FoKus MÜDIGKEIT AM STEUERDer Turboschlaf macht müde Lenker wieder fit 4

Die unterschätzte Gefahr: Standpunkt von Rolf Seeger, Verkehrsmediziner 7

Erfolgreiche betriebsinterne Kampagne 8

Müdigkeitswarner im Auto: Systeme, die nie schlafen 9

NEtZWErKGemeinden Marathonläufer und Sicherheitsdelegierter 10

Kantone Seetalplatz Luzern: Geplanter Umbau bringt mehr Sicherheit 11

Politik Nationalrätin fordert Helmtragpflicht auf schnellen E-Bikes: «Sicherheitsvorschriften müssen mit neuen Technologien Schritt halten» 14

KampaGNE60 000 vergünstigte Velohelme 16

sicher leben 1 / 2011 3

Wenn die bfu Fachdokumentationen erarbeitet, geschieht das nicht im stil-len Kämmerlein, sondern sie zieht da-für die besten externen Kenner/innen des Fachs zu Rate. Im Fall des neuen Leitfadens für sichere Park- und Pipe-Anlagen sind es nicht weniger als 20 Top-Experten, die an der Erarbei-tung beteiligt sind.

Dazu gehört zum Beispiel Gian Sim-men, ehemaliger Olympiasieger in der Halfpipe und heute Trainer für Free-style beim Verband Swiss Snowboard. Er kennt die besten Parks der Welt und weiss, wie eine gute Anlage beschaf-fen sein muss. Simmen berät nicht nur fachlich, er ist auch ein willkommenes Aushängeschild, wenn es darum geht, die Inhalte des Leitfadens zu verbreiten.

Roger Heid, Verantwortlicher für den Park von Laax, ist ebenfalls mit im Team. Der Park von Laax ist weltweit einer der besten und Austragungsort

von internationalen Meisterschaften. Besonders erwähnenswert ist auch der Fachleiter Snowboard von «Jugend und Sport», Daniel Friedli vom Bundesamt für Sport. Dazu kommen eine Reihe

weiterer Top-Vertreterinnen und -Ver-treter von Sportorganisationen, Berg-bahnen und Snowboardparks sowie Trainer, Anlagenbauer, Athletinnen und Athleten. Ein besonderer Glücks-fall ist die Mithilfe der Firma Schnee-stern aus Deutschland – Pioniere des Baus von Parkanlagen –, die ihre jahre-lange Erfahrung für den Leitfaden zur Verfügung stellt.

Die Gruppe trifft sich regelmässig unter der Moderation der bfu. Dabei wird das gesamte aktuelle Wissen rund um die Sicherheit bei Planung, Bau, Betrieb und Unterhalt von Park- und Pipe-Anlagen zusammengetragen und diskutiert. Anschliessend wird daraus der Leitfaden redigiert. Dieser steht ab Oktober 2011 zur Verfügung. um

diE ZaHl

Erfreuliche Nachricht: In den letzten 10

Jahren konnten die schweren Personen-

schäden im Strassenverkehr bei unter

15-jährigen Kindern um fast die Hälfte

gesenkt werden. So gab es 1999 auf

unseren Strassen 584 schwer verletzte

Kinder, 42 verloren ihr Leben. 2009

waren es noch 309 bzw. 21. Besonders

auffällig ist die Verbesserung bei den

Fussgängern, wo innert 10 Jahren 145

Kinder weniger getötet oder schwer

verletzt wurden. Die verhältnismässig

stärkste Abnahme ist bei Kindern in

Personenwagen zu verzeichnen. Dies ist

unter anderem mit den Fortschritten in

der aktiven und passiven Sicherheit der

Fahrzeuge sowie mit der vermehrten Be-

nutzung der Rückhaltesysteme (z. B. Kin-

dersitze) zu erklären. Eine sehr erfreuliche

Bilanz also, auch wenn bei den Knaben

noch einiges zu tun bleibt: Ihr Risiko, bei

einem Unfall ums Leben zu kommen, ist in

der Gruppe der 10- bis 14-Jährigen dop-

pelt so hoch wie bei den Mädchen. md

Halbierung der schweren Verkehrsunfälle von Kindern in 10 Jahren

Zoom

parK aNd pipE Für die Erarbeitung eines neuen Leitfadens für sichere Park- und Pipe-Anlagen kann die bfu auf die Unterstützung von 20 renommierten Expertinnen und Experten aus der Ski- und Snowboard-Szene zählen.

Gian Simmen und andere Top- Experten bringen ihr Wissen ein

20

4 sicher leben 1 / 2011

FoKus MÜDIGKEIT AM STEUER

Der Turboschlaf macht müde Lenker wieder fitsCHWEiZEr prEmiErE Die bfu lanciert erstmals eine gross angelegte Sensibilisie-rungskampagne zum Thema Müdigkeit am Steuer. Diese Gefahr wird oft unterschätzt, obwohl die Auswirkungen von Müdigkeit mit denen von Alkohol vergleichbar sind.

Autolenkerinnen und -lenker, die mit Schläfrigkeit zu kämpfen haben, grei-fen auf die unterschiedlichsten Mass-nahmen zurück. Einige öffnen mitten im Winter das Fenster, andere stellen das Radio lauter. Weitere schwören da-rauf, barfuss zu fahren. Jedem seine Methode, doch keine vermag eine ein-fache Tatsache aus der Welt zu schaf-fen: «Die Müdigkeit ist immer stär-

ker. Die einzige Art, sie zu überwinden, ist zu schlafen», stellt Uwe Ewert von der Forschungsabteilung der bfu un-missverständlich klar. Wichtig zu wis-sen ist auch, dass Müdigkeit nicht nur ein Einschlafrisiko mit sich bringt, sondern ebenso die Reaktionsfähig-keit einschränkt und somit das Unfall-risiko erhöht. Daraus folgt: Ans Steuer sollte sich nur setzen, wer ausgeruht

und fit ist. Wenn man bereits unter-wegs ist, empfiehlt es sich, bei den ers-ten Anzeichen von Müdigkeit die Fahrt für ein Nickerchen zu unterbrechen. Das ist die Kernbotschaft der Anfang März lancierten Kampagne. Sie ist auf 3 Jahre angelegt und wird im Auftrag des Fonds für Verkehrssicherheit in Zu-sammenarbeit mit TCS und Verkehrs-sicherheitsrat durchgeführt.

Gegen Müdigkeit gibt es nur ein einziges wirksames Mittel: Eine Schlafpause einlegen.

sicher leben 1 / 2011 5

Gähnen, brennende Augen, mangeln-de Aufmerksamkeit: Diese Anzeichen sind zwar eindeutig, doch – und das ist das Problem – sie werden gerne igno-riert oder unterschätzt. Das Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit – eine der ersten Auswirkungen von Müdig-keit – wird oft zu spät oder gar nicht er-kannt. Die Müdigkeit mit Kaffee zu be-kämpfen, hilft nur kurzfristig. Zudem tritt die Wirkung erst nach einer hal-ben Stunde ein.

«Durch die Sensibilisierungskam-pagne sollen die Autolenkenden Mü-digkeit am Steuer als Problem erken-nen, das auch sie betrifft. Sie sollen sich ihrer Verantwortung für die Unfall-verhütung bewusst werden», fasst die Kampagnenverantwortliche, Nathalie Wirtner, zusammen. Denn das Risiko ist gross: Aufgrund der unkontrollier-ten Geschwindigkeit sind Müdigkeits-unfälle oft schwerer Natur – besonders bei Zusammenstössen oder wenn sich das Fahrzeug überschlägt.

Turboschlaf wirktWenig oder schlechter Schlaf, Fahren bei Nacht oder ohne Pause sind Fakto-ren, die die Müdigkeit fördern. Da die-

ses Risiko von sehr vielen Personen un-terschätzt wird, ist die Kampagne in einer ersten Phase breit angelegt. Die Autolenkerinnen und -lenker werden ab März 2011 über soziale Netzwerke wie z. B. Facebook und mit «Guerilla-Werbeaktionen» sowie über die kon-ventionellen Medien TV-Spot und Pla-kat angesprochen. Die Botschaft: ein Nickerchen machen. Auch wenn die-se Empfehlung nicht neu ist, wird sie noch kaum umgesetzt. Wer hält schon mitten am Tag an, um zu schlafen? Vor allem in der Arbeitswelt, in der Geschwindigkeit und Leistung zäh-len, mag dies abwegig klingen. Obwohl doch ein paar Minuten Erholung wenig sind im Vergleich zu einem verpfusch-ten Leben! In diesem Sinn versucht die Kampagne – und zwar nicht ohne Hu-mor –, den sogenannten Turboschlaf in der breiten Bevölkerung bekannt zu machen. Er soll zum Markenzei-chen dieser Kampagne werden. «Der Begriff Turboschlaf wurde spe ziell für diese Kampagne entwickelt und vor-gängig getestet. Die dazu befragten Personen verstanden auf Anhieb, dass es sich dabei um ein kurzes, regene-rierendes Nickerchen handelt», erklärt

«Viele Autolenkerinnen und -lenker un-terschätzen die Gefahren von Müdig-keit. Eine kurze Schlafpause einzule-gen ist sinnvoll. Das möchten wir den rund 40 000 Personen vermitteln, die ein freiwilliges Fahrtraining absolvieren, und den rund 30 000 Neulenkenden, die die obligatorische 2-Phasen-Ausbil-dung beim TCS absolvieren.» Jean-Marc Thévenaz, Leiter Verkehrs-sicherheit des TCS

«Alle motorisierten Strassenverkehrs-teilnehmer sind durch verschiedene Umstände (Nachtschicht, späte Heim-fahrt in der Nacht, Fahrten über 8 bis 12 Stunden, zu wenig oder mangelhaf-ter Schlaf) immer wieder von Fahrten in über müdetem Zustand betroffen. Es ist deshalb wichtig, auf die Folgen hinzu-weisen.» Stefan Ingold, Geschäftsleiter Schwei-zerischer Verkehrssicherheitsrat

«Mit dieser sympathischen und moti-vierenden Kampagne möchten wir die Automobilisten dazu ermuntern, den Müdigkeitssymptomen mehr Beach-tung zu schenken. Und bei plötzlicher Müdigkeit zur einzig raschen und wirk-samen Massnahme zu greifen: dem Turboschlaf!». Brigitte Buhmann, Direktorin bfu

Die bfu vergibt alle zwei Jahre den Si-

cherheitspreis «Engagierte Gemeinde».

Mit diesem Preis wird eine Gemeinde

oder Stadt ausgezeichnet, die in den ver-

gangenen 2 Jahren ein mustergültiges

Unfallverhütungsprojekt in den Berei-

chen Strassenverkehr, Sport oder Haus

und Freizeit umgesetzt hat. Bedingung

für eine Teilnahme ist, dass das Projekt

bis zum Eingabedatum ganz oder zum

grössten Teil realisiert ist. Eingabefrist

ist der 30. Juni 2011, die Übergabe des

mit 15 000 Franken dotierten Preises fin-

det im November 2011 statt. Informati-

onen auf www.bfu.ch (Sicherheit in den

Gemeinden, Auszeichnung für Gemein-

den) oder bei der Abteilung Sicherheits-

delegierte, Tel. +41 31 390 22 22,

[email protected].

ausGEZEiCHNEt

bfu sucht die «Engagierte Gemeinde» 2011

6 sicher leben 1 / 2011

Nathalie Wirtner. Konkret geht es um rund 15 Minuten Schlaf. «Ab 30 Minu-ten besteht das Risiko, in Tiefschlaf zu fallen», fügt Uwe Ewert an.

Unterschiedliche ZielgruppenIm Durchschnitt benötigt eine erwach-sene Person etwa 7 Stunden Schlaf in der Nacht, um tagsüber ausgeruht zu sein. bfu-Forschungen zeigen auf, wer am ehesten von Müdigkeit betroffen ist: Es sind hauptsächlich männliche Auto-lenker, die nicht genügend schlafen.

Von älteren Autolenkerinnen und -lenkern weiss man, dass sie oft unter Schlafstörungen und als logische Fol-ge vermehrt unter Schläfrigkeit leiden, insbesondere am Nachmittag. Diese Altersgruppe ist denn auch das Zielpu-blikum der Kampagne im Jahr 2012.

Schichtarbeiterinnen und -arbeiter, die oft zu Zeiten unterwegs sind, zu de-nen man üblicherweise schläft, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Dasselbe gilt für Personen, die aus beruflichen Gründen häufig und lange am Steuer sitzen. Die bfu plant deshalb für das Jahr 2012 eine Sensibilisierungskam-pagne in Zusammenarbeit mit Part-nern aus Industrie und Gewerbe.

Die Jungen werden bereits im Vorfeld der Kampagne über die sozialen Netz-werke wie Facebook sensibilisiert. 2013 schliesslich sind sie im Visier der Kam-pagne. Ein wichtiges Vorhaben, denn die 18- bis 24-Jährigen sind in ein Vier-tel aller Müdigkeitsunfälle verwickelt.

Sie schlafen oft nicht genug, fahren – vor allem am Wochenende – viel in der Nacht, manchmal sogar nach dem Kon-sum von Alkohol oder Drogen.

Dunkelziffer vermutetGemäss offiziellen Statistiken sind rund 4 % der Unfälle mit Schwerver-letzten oder Getöteten auf Müdig-keit zurückzuführen. Somit sind jähr-lich rund 235 Personen betroffen. Das ist vermutlich aber nur die Spitze des Eisbergs. Weil sich Autolenkende vor rechtlichen Konsequenzen fürchten, geben nur die wenigsten zu, wegen Mü-digkeit die Herrschaft über ihr Fahr-zeug verloren zu haben. Denn in der Rechtsprechung wird das Fahren bei beeinträchtigter Fahrfähigkeit wegen Müdigkeit als schwerwiegender Ver-stoss gegen das Strassenverkehrsgesetz betrachtet und kann mit einem Führer-

scheinentzug von mindestens drei Mo-naten geahndet werden.

Vergleicht man mit internationalen Daten, ist davon auszugehen, dass in Wirklichkeit bei 10 bis 20 % aller Un-fälle Müdigkeit mit im Spiel ist. Ge-mäss empirischen Studien vervierfacht sich das Risiko eines Unfalls zwischen 2 und 5 Uhr morgens. Es verdoppelt sich, wenn der Lenker vorher 11 Stunden am Stück gearbeitet hat. Das Ri siko versie-benfacht sich nach 11 Stunden Fahrzeit und verdreifacht sich nach nur 5 Stun-den Schlaf. Bei Schlafstörungen ist es 3- bis 8-mal so hoch wie normal. Deshalb ist es auch höchste Zeit, dieser Thema-tik eine Kampagne zu widmen. Und den Turboschlaf als einzig wirksames Mittel zu propagieren. Gönnen auch Sie sich ein Nickerchen.

Magali Dubois

Bereich Anzeichen für Schläfrigkeit

Visuelle Wahrnehmung Schwere Augenlider, Trübung des Blicks, Fremd-körperreiz im Auge, Schielen und Doppelbilder, Schattensehen, «schwimmende» Strasse

Psychische Verfassung Abschweifende Gedanken, Dösen, Gleichgültig-keit, Lustlosigkeit, Unruhe, Aufschrecken, kurze Absenz mit offenen Augen

Körperliche Verfassung Gähnen, Tonusverlust der Muskulatur, Mund-trockenheit mit Durst, Juckreiz an Kopf, Nase und Gesäss, Handschweiss, Erschrecken mit Schweissausbruch

Fahrweise Abweichen von der Fahrspur, verzögerte Reakti-onen, hartes Kuppeln, brüskes Bremsen, Schalt-müdigkeit, verlorenes Geschwindigkeitsgefühl, vergessen in den Rückspiegel zu schauen

Ein Nickerchen auf der

Autobahnraststätte

Damian (Name geändert), knapp 30

Jahre alt, ist bei einer Haushaltgeräte-

firma für die Auslieferung zuständig.

Jeden Monat legt er mit seinem Liefer-

wagen rund 6000 Kilometer zurück.

Sein Arbeitstag beginnt um 6.30 Uhr

morgens mit dem Einladen der Ware

für durchschnittlich 15 Kunden. «Da ich

rund 8 Stunden pro Nacht schlafe, bin

ich am Morgen meistens gut in Form.

Doch am Nachmittag gegen 14 Uhr

habe ich immer eine Krise», erklärt er.

Seit den 5 Jahren, die er für diesen

Arbeitgeber arbeitet, ist Damian ein Fan

von Turboschlaf – etwas, was sein Un-

ternehmen voll unterstützt. «Ich schlafe

nicht tief, aber ich genehmige mir ein

Nickerchen von 15 – 20 Minuten auf ei-

ner Autobahnraststätte. Danach bin ich

wieder vollkommen fit», bekräftigt er.

Informationen• www.turboschlaf.ch• bfu-Sicherheitsdossier Nr. 4

«Beeinträchtigte Fahrfähigkeit von

Motorfahrzeuglenkenden», erhält-

lich auf www.bfu.ch (Bestellen/Shop,

Suchbegriff «Fahrfähigkeit»).• bfu-Broschüre «Müdigkeit am

Steuer», erhältlich auf

www.bfu.ch (Bestellen/Shop,

Artikelnummer 3.013)

sicher leben 1 / 2011 7

FoKus MÜDIGKEIT AM STEUER

Die unterschätzte GefahrstaNdpuNKt von Dr. med. Rolf Seeger, Verkehrsmedizinische Abteilung des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Zürich.

Einschlafunfälle verlaufen überdurch-schnittlich schwer. Sie verursachen

nicht nur bei den Lenkenden selber, son-dern auch bei Mitfahrenden oder In-sassen von anderen, korrekt fahrenden Fahrzeugen unermessliches Leid. Eine der eindrücklichsten Begegnungen in meiner beruflichen Laufbahn war jene mit einem ehemaligen Spitzensportler, der in einer Übermüdungssituation mit einem Kleinwagen von der Fahrbahn ab-gekommen war. Beim Aufschlag auf eine Geländeunebenheit wurde seine Wirbel-säule durch einen kurzen Anprall an das Fahrzeugdach derart gestaucht, dass er eine vollständige Querschnittlähmung davontrug.

Das kurze Einnicken am Steuer fin-det in Risikosituationen statt: beim Fah-ren trotz Müdigkeit oder zu Zeiten, in denen man üblicherweise schläft, auf längeren Fahrten ohne Erholungspau-sen, bei Übermüdung durch Schlafman-gel oder bei Vorliegen von Krankheiten mit erhöhter Tagesschläfrigkeit wie bei-spielsweise dem Schlaf-Apnoe-Syndrom. Auch Alkoholkonsum – schon in kleinen Mengen – erhöht die Einschlafgefahr er-heblich.

Beim Schlaf-Apnoe-Syndrom kommt es nebst heftigem Schnarchen zu häufigen Atemstillständen während des Schlafs. Die dabei auftretende vorübergehende Sauerstoffunterversorgung führt zu einer Weckreaktion, was den Schlaf stört. Da-durch ist er nicht erholsam und es kann unter anderem zu einer massiv erhöhten Tagesschläfrigkeit kommen, was die Ge-fahr des Einschlafens am Steuer mit sich

bringt. Personen, die schnarchen und sich nach genügend langer Schlafdauer nicht ausgeruht fühlen, sollten sich des-halb einer speziellen schlafmedizinischen Abklärung unterziehen. Die wirksamste Behandlung der Apnoe besteht in der Anwendung eines Atemtherapiegeräts während des Schlafs. Dabei wird von ei-nem kleinen Gerät über eine Gesichts-maske durch einen Luftstrom ein leich-ter Überdruck erzeugt, was sowohl das Schnarchen wie auch die Atemstillstän-de wirksam verhindert. Es ist aber zu be-tonen, dass längst nicht alle Lenkenden, die tagsüber schläfrig herumfahren, an einem Schlaf-Apnoe-Syndrom leiden.

Dem Einschlafen am Steuer gehen klar er-kennbare Symptome der Schläfrigkeit vor-aus. Häufig werden diese Symptome aber in ihrem Ausmass und in ihrer Gefähr-lichkeit falsch eingeschätzt. Man merkt, dass man schläfrig ist, aber nicht, wie sehr. Dabei wird die Möglichkeit des Einschla-fens am Steuer erheblich unterschätzt.

Einschlafunfälle könnten bei rechtzeiti-gem Beachten der Schläfrigkeitssymp tome mit zweckmässigem Handeln – Unter-bruch der Fahrt, Nickerchen – verhindert werden. Das Engagement der bfu mit ihrer Kampagne gegen Müdigkeit am Steuer ist also auch aus verkehrsmedizinischer Sicht sehr zu begrüssen. •

Rolf Seeger: «Man merkt, dass man schläfrig ist, aber nicht wie sehr. Die Wahrscheinlichkeit des Einschlafens am Steuer wird erheblich unter-schätzt.»

8 sicher leben 1 / 2011

arBEits- uNd FrEiZEitFaHrtEN Um Autolenkende zu sicherem Verhalten zu motivieren, sind stete Information und Sensibilisierung nötig. Dabei sind auch die Arbeitgeber gefordert. Die Swisscom lancierte erfolgreich eine 4-jährige Präventions-kampagne – diese begann 2010 mit Müdigkeit am Steuer.

Erfolgreiche betriebsinterne Kampagne

2010 startete die Swisscom in Zusam-menarbeit mit der bfu eine interne Prä-ventionskampagne für mehr Verkehrs-sicherheit (sicher leben 2/2010). Eine interne Statistik zeigte, dass Unauf-merksamkeit ein häufiger Grund für Schadenfälle war. So standen im ersten Kampagnenjahr Ablenkung und Mü-digkeit im Zentrum. Carlo Bertolini, Safety-Verantwortlicher der Swisscom, zeigt sich zufrieden: «Die Kampagne ist gut angekommen, vor allem, weil wir einen grossen Teil der Mitarbeiten-den persönlich angesprochen haben.» Das gelang dank einer Ausstellung, die in 32 Swisscom-Nieder lassungen in der ganzen Schweiz gezeigt wurde. «Wir haben für diese Wanderausstellung Ler-nende eingesetzt, die wir speziell ausge-bildet haben und die während 4 Mona-ten mit einem eigenen Dienstfahrzeug – unfallfrei – von Ort zu Ort unterwegs waren. Die top-motivierten Jungen sind gerade auch bei älteren Kolleginnen und Kollegen gut angekommen.»

Weiter hat sich gemäss Bertolini auch die Schulung von betriebsinter-nen Multiplikatoren, die das Wissen an die Belegschaft weitergeben, sehr be-währt. «Das braucht es, um eine ech-te Sicherheitskultur aufzubauen.» Der Safety-Verantwortliche empfiehlt zu-dem, möglichst viele Kommunikations-kanäle zu nutzen, wie Intranet, News-letter, Plakate usw. «Sehr erfolgreich waren wir mit SMS. Die werden von fast allen gelesen.» um

So schützt du dich und deine Lieben.

In der Schweiz haben jedes Jahr 100 000 Personen einen Unfall.

Die grössten Ursachen:> Unaufmerksamkeit und Ablenkung ist bei 25% der schweren Unfälle im Spiel.> Müdigkeit ist für 10 bis 20% der schweren Unfälle verantwortlich.

So fährst du clever Auto und hilfst mit, Unfälle zu vermeiden:> Telefoniere am Steuer nur mit Freisprechanlage.> Ein kurzes Nickerchen wirkt manchmal Wunder und bringt mehr als laute Musik oder kalte Luft.

Mehr Tipps für Sicherheit im Strassenverkehr findest du im Intranet:http://scs/security

Clever Autofahren

FoKus MÜDIGKEIT AM STEUER

Mit diesem Plakat warb die Swisscom bei ihren Mitarbeitenden für sicheres Autofahren.

sicher leben 1 / 2011 9

mÜdiGKEitsWarNEr Autos werden künftig intelligenter: Sogenannte Fahrer-Assistenz-Systeme erkennen Risiken, warnen vor Gefahren oder nehmen Korrekturen vor. Am bfu-Forum im November 2010 waren sich Experten einig: Solche Systeme ver-hindern effektiv Unfälle – auch Unfälle aufgrund von Müdigkeit am Steuer.

Systeme, die nie schlafen

3 Uhr morgens. Müde am Steuer: gäh-nen, Fenster öffnen, laute Musik. Kurz vor der Ankunft zuhause passiert es: Sekundenschlaf. Das Auto kommt un-gebremst von der Strasse ab und über-schlägt sich. Ein Unfall, der durch ei-nen Müdigkeitswarner vielleicht hätte verhindert werden können.

Das Auto weiss es besserFahrer-Assistenz-Systeme unterstüt zen die Lenkenden in bestimmten Situa-tionen. Zum Beispiel bieten sie mehr Fahrkomfort. «Sie sind aber auch nütz-lich, wenn eine Verkehrssituation so anforderungsreich ist, dass sie die Leis-tungsmöglichkeiten der lenkenden Per-son übersteigt», erklärte Christhard Gelau von der deutschen Bundesanstalt für Strassenwesen am bfu-Forum 2010. Letzteres kommt oft vor. Studien gehen davon aus, dass sich rund 90 % aller Unfälle im Strassenverkehr ereignen, weil das schwächste Glied in der Kette versagt: der Mensch. Dieser verhält sich falsch oder schätzt Situationen falsch ein. Hier greifen Fahrer-Assistenz-Sys-teme korrigierend ein.

Im oben beschriebenen Fall hätte der Müdigkeitswarner die lenkende Person mit einem Signalton gewarnt oder durch einen visuellen Hinweis zu einer Pause aufgefordert. Das Intelli-gente daran: Das System warnt nicht in einem festgelegten Rhythmus, son-dern dann, wenn es nötig ist. Dann, wenn der Lenker sich und andere Ver-

kehrsteilnehmende gefährdet. Müdig-keitswarner kontrollieren kontinuier-lich die Schläfrigkeit des Lenkers. Sie analysieren sein Lenkverhalten und be-rücksichtigen dabei auch Geschwindig-keit, Längs- und Querbeschleunigung des Fahrzeugs sowie Handlungen zum Betätigen von Blinkern oder Pedalen. Andere Systemtypen überwachen die Kopfposition, Augenbewegungen oder den Lidschlag des Fahrers. Dies ge-schieht über eine Kamera. Bleibt das Auge länger als 1,5 Sekunden geschlos-sen, erfolgt die Warnung.

Der Mensch bleibt zentralSoweit die Technik. Am Forum war die Meinung der Verkehrsspezialisten ein-hellig: Müdigkeitswarner und andere Fahrer-Assistenz-Systeme verhindern wirkungsvoll Unfälle. Sie haben jedoch auch ihre Grenzen. Auf ein Warnsignal muss der Lenker adäquat reagieren. Er muss auch akzeptieren, dass ihn ein System unterstützt. Denn nicht selten werden Assistenz-Systeme als Eingriff in die Freiheit der Fahrer gesehen. Zu bedenken gilt auch, dass sich Fahrzeug-lenkende zu sehr auf das Warnsystem verlassen könnten und sich dadurch mehr gefährden. Und schliesslich: Die Systeme ändern den Charakter des Fahrers nicht, sie unterstützen ihn nur. Die Verantwortung bleibt also trotz Hightech bei den Lenkenden selbst.

Tom Glanzmann

Seit Februar 2011 gibt es die neue Online-

Plattform «mobilesport.ch» des Bundes-

amts für Sport BASPO. Sie ersetzt die

bisherige Fachzeitschrift «mobile»,

deren Erscheinen eingestellt wurde. Das

neue interaktive Helpdesk stellt Grund-

lagen, Anregungen und Informationen

zum Sportunterricht und Vereinssport

zur Verfügung. Die bfu ist Partnerin bei

«mobilesport.ch» und bringt laufend

aktuelle Informationen zur Unfallpräven-

tion im Sport ein. um

aNGEsaGt

mobilesport.ch

Gastreferent Christhard Gelau: «Müdig-keitswarner sind hilfreich – aber die Person am Lenkrad muss adäquat darauf reagieren können.»

FoKus MÜDIGKEIT AM STEUER

10 sicher leben 1 / 2011

NEtZWErK GEMEINDEN

2-mal Schweizer Meister im Marathon und Olympia-Teilnehmer 1980 in Mos-kau: Der bfu-Sicherheitsdelegierte und Gemeindepräsident von Neuenkirch, Josef Peter, hat eine bewegte und glor-reiche sportliche Vergangenheit. Und die Gegenwart ist nicht minder spannend.

Ende der Neunzigerjahre hat sich der promovierte Chemie-Ingenieur zum Spezialisten für Arbeitssicherheit wei-tergebildet. «Der Bereich Sicherheit hat mich immer schon interessiert und da-rum habe ich mich zu diesem Schritt entschieden.» Heute ist Josef Peter un-ter anderem für die Arbeitssicherheit der Firma Collano in Sempach Station

zuständig. «Darum war es naheliegend, dass ich auch im Gemeinderat die Auf-gabe des Sicherheitsbeauftragten über-nommen habe.»

Dank seinem Know-how konnte die Sicherheit in der Gemeinde institutiona-lisiert werden. Darauf ist er stolz. So war Neuenkirch eine der wenigen Gemein-den im Kanton Luzern, die das Sicher-heitskonzept gemäss der EKAS (Eidg. Koordinationskom mis sion für Arbeits-sicherheit) in Eigenregie erstellen konnte.

In der Doppelfunktion als bfu- Sicherheitsdelegierter und Gemeinde-präsident sieht er eine ideale Kombi-nation. «Bei der letzten Kontrolle der

Spielplätze haben wir gemerkt, dass bei einem Biotop der Zaun nicht genügend sicher war. Daraufhin habe ich dem Ge-meinderat umgehend einen Antrag vor-gelegt, damit dies geändert wird.»

Neben der jährlichen Kontrolle der 7 gemeindeeigenen Spielplätze ist er auch für alle übrigen Sicherheitsfragen bau-licher Art und sonstigen Sicherheits-belange zuständig. Dabei verwendet er gerne die fachlichen Grundlagen der bfu wie beispielsweise den Sicherheitstipp. «Dieser ist sehr informativ und leicht verständlich.»

Für die Werkhofmitarbeitenden hat er eine jährliche Weiterbildung einge-führt, wo sie auf mögliche Gefahren am Arbeitsplatz hingewiesen werden. «Mir geht es darum, sinnvolle, sichere Arbeits bedingungen zu schaffen, ohne bürokratischen Aufwand.» Für Josef Peter, den dreifachen Familienvater, ist auch der gesunde Menschenverstand sehr wichtig. «Das Leben birgt Risiken. Unsere Aufgabe ist es, dieses so klein wie möglich zu halten. Alles zu verbie-ten, ist der falsche Weg.»

Damit der ehemalige Spitzensport-ler seinen vielfältigen Arbeitstag meis-tern kann, tankt er beim Laufen neue Energie. Im Herbst ist er seinen letzten Marathon gelaufen, wo er in seiner Ka-tegorie triumphiert hat. Künftig will er kürzertreten, aber laufen wird er auch weiterhin. Denn Laufen ist sein Leben.

Reto Martinelli

Marathonläufer und SicherheitsdelegierterportrÄt Der ehemalige Spitzensportler Josef Peter ist seit 2004 für Sicherheitsfragen in der Gemeinde Neuenkirch (LU) zuständig. Seine Doppelrolle als Gemeindepräsident und bfu-Sicherheitsdelegierter sieht er als ideale Kombination, um festgestellte Mängel rasch zu beheben.

Josef Peter bei der jährlichen Spielplatzkontrolle. Müssen Mängel behoben werden, setzt er sich als Gemeindepräsident persönlich dafür ein.

sicher leben 1 / 2011 11

NEtZWErK KANTONE

Seetalplatz Luzern: Geplanter Umbau bringt mehr SicherheitsaFEtY audit bfu-Verkehrsingenieure beurteilen als Sicherheitsauditoren, wie sich geplante Bauprojekte auf die Sicherheit einer Verkehrsanlage auswirken würden. Damit geben sie wichtige Hinweise für die weitere Planung. Kantone und Gemeinden nutzen dieses neue Angebot zunehmend, wie das Beispiel von Luzern zeigt.

Seit etwa 2 Jahren gibt es in der Schweiz ein neues Instrument für die Unfall-prävention: das Sicherheitsaudit, auch Safety Audit genannt. Bei diesem Verfah-ren werden Ausbau- oder Sanierungs-projekte von Strassenverkehrsanlagen systematisch auf Sicherheitsaspekte hin überprüft und beurteilt. Damit will man erreichen, dass allfällige Sicherheitsdefi-zite bereits in der Phase der Projektie-rung zum Vorschein kommen und noch rechtzeitig korrigiert werden können.

Die bfu hat die Einführung von Sicher-heitsaudits stets befürwortet und stellt ihr Wissen und ihre Erfahrung auf die-sem Gebiet nun auch in der Praxis zur Verfügung, indem bfu-Ingenieure der Abteilung Verkehrstechnik als Audi-toren engagiert werden können. Der Kanton Luzern hat kürzlich von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

«Das Umbauprojekt Seetalplatz nörd- lich von Luzern ist das bisher grösste und komplexeste Audit, das wir durch-

geführt haben», erzählt bfu-Verkehrs-ingenieur Patrick Eberling. «Es umfasst verschiedene Knoten und Durchfahr-ten mit Lichtsignalanlagen. Dazu kom-men viele Bus- und Velo streifen sowie Fussgängerverbindungen – keine ein-fache Sache.»

Notwendig wurde die geplante Um-gestaltung des Platzes, weil die jetzige Anlage massiv überlastet ist. Gleichzei-tig soll der Umbau auch genutzt wer-den, um die Umgebung rund um den

Der Seetalplatz von Luzern ist massiv überlastet. Ein kompletter Umbau soll ihn leistungsfähiger und sicherer machen.

12 sicher leben 1 / 2011

Kanton: der AuftraggeberPierre Burkhart arbeitet in der Ab-

teilung «Planung Strassen» des Kan-

tons Luzern und ist als Projektleiter

zuständig für die Auflage und Bewil-

ligung des Bauvorhabens.

«Die Umgestaltung des Seetalplatzes ist

ein umfassendes Projekt, das vom Kan-

tonsparlament initiiert wurde. Die Nach-

frage nach Verkehrsfläche für Autos,

Linienbusse und Langsamverkehr hat

dermassen zugenommen, dass eine neue

Lösung gesucht werden muss – die be-

stehenden Strassen können nicht einfach

verbreitert werden. Um den Busverkehr

zu fördern und seine Zuverlässigkeit zu

verbessern, erhalten die vielen Buslinien

ein eigenes Trassee, ohne dass der mo-

torisierte Individualverkehr eingeschränkt

wird. Trotz des engen Korridors ist uns

dieses Kunststück gelungen. Dazu bauen

wir den Seetalplatz komplett um.

Wir betrachten heute den Velo- und

Fussverkehr als gleichberechtigte Partner.

Mit der Umgestaltung soll es auch für sie

eine deutliche Aufwertung geben. Velo-

spezialisten von Kanton und Stadt Luzern

arbeiten seit Beginn am Projekt mit.

Die Sicherheit – und zwar für alle

Verkehrsteilnehmenden – nehmen wir

sehr ernst. Deshalb haben wir ein Safety

Audit des Vorprojekts bei der bfu in Auf-

trag gegeben. Vom Resultat bin ich

beeindruckt; es ist eine seriöse und de-

taillierte Auseinandersetzung mit dem ge-

samten Verkehrssystem, das recht kom-

plex ist. Aufgrund der Rückmeldungen

aus dem Mitwirkungsverfahren haben wir

einige Teile der Anlage neu geplant. Nun

geben wir der bfu auch für das detail-

lierte Bauprojekt ein Audit in Auftrag.»

Seetalplatz städtebaulich zu entwickeln und besser vor Hochwasser der Kleinen Emme zu schützen.

«Für die Durchführung des Sicher-heitsaudits haben wir das Projekt in 3 Abschnitte gegliedert, die von je ei-nem bfu-Ingenieur überprüft wurden», sagt Patrick Eberling. «Denn neben dem eigentlichen Seetalplatz mussten auch die beiden zuführenden Strecken – die Ortsdurchfahrten Emmenbrücke und Reussbühl – auditiert werden. Zu dritt konnten wir den vom Kanton Lu-zern gesetzten Termin einhalten.» Die Sache eilt, denn der Umbauplan soll im Herbst 2011 öffentlich aufgelegt wer-den. Die 3 Ingenieure fuhren die Stre-cke gemeinsam ab und nahmen die Fahrten auf Video auf. Danach erar-beiteten sie aufgrund der Projektdoku-mentation das Audit. Dieses beinhaltet 2 Teilschritte: Als Erstes werden sicher-heitsrelevante Abweichungen von den Normen und Richtlinien festgehalten. Danach wird aufgelistet, welche Sicher-heitsgewinne und -verluste das neue

Projekt gegenüber dem Ist-Zustand mit sich bringt.

Die Auditoren der bfu kommen zum Schluss, dass das vorliegende Projekt deutlich mehr Sicherheit bringen wird. Gründe dafür sind insbesondere die Vereinfachung der Verkehrsbeziehun-gen sowie die konsequente Entflechtung des öffentlichen Verkehrs und des leich-ten Zweiradverkehrs vom motorisierten

Individualverkehr. Insgesamt wurden 81 Punkte überprüft: 67 Mal resultier-te ein Sicherheitsgewinn, 14 Mal ein Si-cherheitsverlust.

Die Verkehrsingenieure der bfu be-lassen es aber nicht nur bei der Beurtei-lung des Projekts, also des eigentlichen Audits. Sie geben ihren Auftraggebern auch Empfehlungen zur Verbesserung der kritischen Stellen ab. Im Fall des Lu-zerner Projekts sind das beispielsweise

Änderungen bei den Radstreifen, Ver-schiebungen von Fussgängerstreifen, das Erstellen oder Verlängern einer Mit-telinsel. «Die grösste Knacknuss bei die-sem Projekt ist die Veloführung», bi-lanziert Patrick Eberling, «denn bei so komplexen Anlagen muss der Velover-kehr viele Fahrstreifen überqueren und sich den beschränkten Raum oft mit dem Bus teilen.»

Was geschieht nach Abschluss des Audits? Die Auftraggeber sind weder verpflichtet, die Empfehlungen der bfu umzusetzen, noch Rechenschaft abzu-legen. Im vorliegenden Fall erhielten die bfu-Verkehrstechniker aber erfreu-licherweise ein detailliertes Feedback: Ihre Sicherheitsempfehlungen wurden praktisch alle ins Projekt integriert. Sie erhielten auch bereits einen Folgeauf-trag: Sie werden das nun konkret aus-gearbeitete Bauprojekt ebenfalls audi-tieren – auf dass der neue Seetalplatz so sicher wie möglich werde.

Ursula Marti

«die grösste Knacknuss bei diesem projekt ist die Veloführung.»

NEtZWErK KANTONE

sicher leben 1 / 2011 13

Ingenieurgemeinschaft: die ProjektleitungPius Suter arbeitet bei der Emch+

Berger WSB AG und hat als Gesamt-

leiter der Ingenieurgemeinschaft

«Epsilon plus» die Federführung für

das ganze Projekt.

«Die Ingenieurgemeinschaft wurde vom

Kanton mit der Erarbeitung des Vor- und

des Bauprojekts bis hin zur Planauflage

und der Projektgenehmigung durch den

Regierungsrat beauftragt. Wir sind ein

ganzes Team, das am Projekt arbeitet,

mit Fachpersonen aus 5 verschiedenen

Ingenieurbüros und einem Architektur-

büro. Denn das Ziel ist ambitiös: den

öffent lichen Verkehr und den Langsam-

verkehr zu fördern und gleichzeitig die

Verkehrsanlage leistungsfähiger zu

machen. Hinzu kommen verschiedene

Randbedingungen aus den Projekten

«Hochwasserschutz Kleine Emme» und

«Masterplan Stadtzentrum Luzern Nord».

Der Kanton als Bauherr verlangte ein

Safety Audit. Wir haben das begrüsst,

denn es ist sehr wertvoll, wenn aussen-

stehende Fachleute auch noch ein Auge

auf das Projekt werfen. Bis jetzt haben

wir für Safety Audits jeweils mit der bfu

zusammengearbeitet, ihre Fachleute ha-

ben die nötige Erfahrung dafür. Andere

Auditoren gibt es noch gar nicht viele,

auch das Safety Audit selber ist noch we-

nig bekannt. Die Zusammen arbeit mit

der bfu ist angenehm und konstruktiv. Es

ist uns gelungen, deren Verbesserungs-

vorschläge zu etwa 95 % umzusetzen.

Ich denke, dass wir nun alle wesentlichen

Punkte berücksichtigt haben und bin

überzeugt, dass – auch dank Safety Audit

– eine qualitativ hochstehende Anlage

entsteht.»

Patrick Eberling ist stellvertretender

Leiter der Abteilung Verkehrstechnik

der bfu und hat mit zwei weiteren

bfu-Ingenieuren das Safety Audit

durchgeführt.

«Wir wurden von der Ingenieurgemein-

schaft im Auftrag des Kantons Luzern mit

dem Safety Audit beauftragt. Unsere Auf-

gabe ist lediglich die Überprüfung der Si-

cherheit, an der Planung arbeiten wir nicht

mit. Als unabhängige Fachstelle geben wir

Empfehlungen ab, haben aber keine Ent-

scheidungs- oder Weisungs befugnis.

Zu Beginn unserer Arbeit nahmen wir

an einem Infoanlass zum Projekt teil, zu

dem auch alle anderen Organisationen

eingeladen waren, die sich am Mitwir-

kungsverfahren beteiligten. Etwa 40 bis

50 Leute waren anwesend: Velobeauf-

tragte, Umweltschützer, Polizei usw. In-

dem die bfu an diesem Anlass dabei war,

konnte man etwas ‹Feuer aus dem Dach

nehmen›. Die Bauherrschaft konnte von

Anfang an darauf hinweisen, dass wir

das Projekt auf die Sicherheit hin über-

prüfen würden.

Abgesehen von diesem Anlass und

einigen telefonischen Nachfragen hatten

wir während des Audits wenig Kontakt

mit den Auftraggebern. Wir hatten alle

nötigen Informationen – es ist nicht vor-

gesehen, zusammen über den Plänen

zu brüten.

Die Zusammenarbeit empfinden wir

als sehr angenehm. Besonders schätzen

wir die schriftliche Rückmeldung der

Auftraggeber. Das hilft uns, unsere Ar-

beit weiter zu optimieren.»

bfu: die Auditoren

14 sicher leben 1 / 2011

NEtZWErK POLITIK

«Sicherheitsvorschriften müssen mit neuen Technologien Schritt halten»E-BiKE Nationalrätin Marie-Thérèse Weber-Gobet aus dem Kanton Freiburg enga-giert sich für die Sicherheit im Strassenverkehr, insbesondere für das Wohl der Radfahrenden. Jüngst forderte sie eine Helmtragpflicht für das Fahren mit schnellen Elektrovelos. sicher leben traf die Politikerin im Bundeshaus.

Frau Weber-Gobet, sind Sie oft mit dem E-Bike unterwegs?Ab und zu. Es ist ein sinnvolles Fortbe-wegungsmittel. Ich bin vertraut damit, mein Sohn hat einen «Stromer» – ein Elektrovelo der schnellen Sorte –, das leihe ich mir manchmal aus.

Wie kamen Sie auf die Idee, eine Helm-tragpflicht zu fordern für Fahrerinnen und Fahrer von schnellen E-Bikes, also mit Tretunterstützung von über 25 km/h?Als mein Sohn 14-jährig wurde, wün-schte er sich ein «Töffli» oder ein E-Bike. Wir haben uns informiert und die Wahl fiel auf ein E-Bike. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich feststell-te, dass für diese schnellen, schnitti-gen Zweiräder, mit denen man bis zu 65 km/h fahren kann, keine Helmtrag-pflicht besteht. Im Gegensatz dazu ist der Helm auf dem «Töffli», also dem herkömmlichen Mofa, mit Höchstge-schwindigkeit 30 km/h, obligatorisch.

Sie haben das schnelle E-Bike trotzdem gekauft?Ja, aber unter der Bedingung, dass un-ser Sohn einen Helm trägt.

Was wollen Sie mit Ihrem politischen Vorstoss erreichen?E-Bikes sind ein neuer Trend. Die tech-nische Entwicklung ist rasant voran geschritten, allerdings haben die Si-cherheitsvorschriften nicht im selben

E-Bikes fahren oft schneller als herkömmliche Mofas. Wenn es nach Nationalrätin Marie-Thérèse Weber-Gobet geht, soll die Helmtragpflicht deshalb auch für schnelle Elektrovelos gelten.

sicher leben 1 / 2011 15

Tempo Schritt gehalten. Es geht nun darum, die Menschen, die auf schnellen Elektrovelos unterwegs sind, besser zu schützen. Kollisionen oder Stürze mit solch hohen Geschwindigkeiten sind gravierend. Es drohen schwere, sogar tödliche Verletzungen. Ein Velo helm oder allenfalls ein für schnelle Elektro-velos speziell entwickelter Schutz- helm kann die Folgen erheblich min-dern. Im Übrigen besteht eine unver-ständliche Rechtsungleichheit, die kor-rigiert werden muss.

Inwiefern?Mofa- und E-Bike-Fahrende sind punk-to Helmpflicht nicht gleichgestellt, ob-wohl die Geschwindigkeiten vergleich-bar sind. Das kann Einfluss auf die künftige Rechtsprechung haben. Es ist beispielsweise nicht ausgeschlossen, dass Mofa-Lenkende von der Helm-tragpflicht entbunden werden könnten, wenn sie in einem Prozess eine Gleich-behandlung mit E-Bikern geltend ma-chen würden.

Wissen Sie, wie viele Unfälle mit E-Bikes geschehen?Ich habe bei der bfu nachgefragt. Es gibt leider zurzeit noch keine verbindli-chen Statistiken, da E-Bikes in den Un-

fallprotokollen bis jetzt nicht separat erfasst wurden. Ein interessanter Hin-weis sind jedoch die Verkaufszahlen: Diese verdoppelten sich von Jahr zu Jahr. 2010 wurden rund 35 000 E-Bikes verkauft.

Wie haben Ihre Kolleginnen und Kollegen im Nationalrat auf die Motion reagiert?Die Motion wurde von Parlamentarie-rinnen und Parlamentariern aus allen Fraktionen mitunterzeichnet. Es gab zwei typische Reaktionen: Die einen sagten erstaunt «was, das gibts noch gar nicht?» und haben sie ganz selbst-verständlich unterstützt. Andere sind prinzipiell gegen Einschränkungen der Freiheit und finden, es sollen alle eigen-verantwortlich entscheiden, ob sie ei-nen Helm tragen wollen oder nicht.

Welche Chancen hat Ihre Forderung?Ich hatte das Anliegen zuerst in einer «Fragestunde» des Parlaments depo-niert. Der damalige Bundesrat Moritz Leuenberger reagierte positiv darauf, das hat mich ermuntert, die Motion einzureichen. In der Zwischenzeit gab es einen Wechsel an der Departements-spitze. Der Bundesrat empfiehlt nun, die Motion abzulehnen. Ich frage mich

schon, wie viele Unfälle mit schweren Kopfverletzungen zuerst geschehen müssen, bevor gehandelt wird. Natür-lich hoffe ich, dass sich das Parlament für die Helmtragpflicht auf schnellen Elektrovelos ausspricht. Es geht ja nicht um die Einführung einer allgemeinen Helmpflicht für Velofahrende.

Interview: Ursula Marti

Motion für eine Helmtragpflicht auf dem E-Bike Marie-Thérèse Weber-Gobet ist

Nationalrätin der Christlich-sozialen

Partei (CSP) des Kantons Freiburg.

Sie fordert in ihrer Motion: «Der Bun-

desrat wird beauftragt, die Sicher-

heitsbestimmungen für Elektrovelos

(E-Bikes) der technischen Entwick-

lung anzupassen. Es ist eine Helm-

tragpflicht für E-Bikes einzuführen,

deren elektrische Tretunterstüzung

nicht auf maximal 25 km/h begrenzt

ist.» Die Motion wird 2011 im

National- und Ständerat behandelt.

Das E-Bike

Beim Elektrovelo oder E-Bike unter-

stützt ein Elektromotor das Vorwärts-

kommen. Dieser springt an, sobald man

in die Pedale tritt. So können mit ge-

ringem Kraftaufwand hohe Geschwin-

digkeiten erreicht und Steigungen

locker bewältigt werden.

Es gibt zwei Leistungskategorien:

E-Bikes mit einer Tretunterstützung

bis zu 25 km/h und solche mit unli-

mitierter Tretunterstützung. Mit Letz-

teren erreicht man schon mit gerin-

gem Kraftaufwand Geschwindigkeiten

bis zu 65 km/h. Für beide Kategorien

gilt ein Mindestalter von 14 Jahren, für

die schnellere Kategorie braucht es zu-

dem den Führerschein M und ein Kon-

trollschild. Die schnellen E-Bikes eignen

sich nur für geübte Radfahrerinnen und

Radfahrer.

Spezielle Sicherheitshinweise für

E-Bikes:• Durch die hohe Geschwindigkeit und

das wesentlich höhere Gewicht des

Velos ergibt sich ein ungewohnt lan-

ger Anhalteweg. Dieser ist bei der

Fahrweise zu berücksichtigen.• E-Bikes sind von herkömmlichen Ve-

los auf den ersten Blick kaum zu

unterscheiden. Andere Verkehrsteil-

nehmende schätzen deren Tempo

deshalb oft falsch ein. Das erfordert

besondere Aufmerksamkeit und

Rücksichtnahme.• Die bfu erachtet es für den persön-

lichen Schutz als unverzichtbar, auf

dem E-Bike einen Helm zu tragen.

Aus der bfu-Broschüre «E-Bikes». Diese

ist erhältlich auf www.bfu.ch (Bestellen /

Shop, Artikelnummer 3.121). Unter der

gleichen Adresse kann auch das detail-

liertere Faktenblatt «Elektrofahrräder»

bestellt werden (Artikelnummer 2.056).

16 sicher leben 1 / 2011

KampaGNE

60 000 vergünstigte Velohelme Vom 15. März bis 1. Mai 2011 – oder so-lange Vorrat – führt die bfu ihre jähr-liche Velohelm-Aktion durch. Dank der Finanzierung durch den Fonds für Verkehrssicherheit FVS können bis zu 60 000 Helme je 20 Franken günsti-ger gekauft werden. Damit sollen noch mehr Personen als bisher zum Tragen eines Velohelms motiviert werden – auch auf kurzen Strecken.

Zahlreiche Velohändler aus der gan-zen Schweiz machen bei der Aktion mit. Sie geben die Helme gegen Ausfüllen ei-nes Bons verbilligt ab und beraten die Kundinnen und Kunden bei der Wahl eines passenden Modells. Denn der Helm schützt nur optimal, wenn Grös-se und Form auf den Kopf abgestimmt

sind, und er in der richtigen Position ge-tragen wird.

Die Website www.velohelm.ch hat ein neues Gesicht erhalten. Darauf fin-den sich die wichtigsten Informationen rund um den Velohelm und die Aktion, so z. B. die Adressen aller an der Aktion beteiligten Velofachgeschäfte.

Auch hinter den Kulissen sind Ände-rungen erfolgt. Der organisatorische Ab-lauf erfolgt neu online und ist wesent-lich vereinfacht. Damit fällt die bisherige Kontingentierung der Bons für die Velo-händler weg. Diese erhalten einen Log-in, mit dem sie Bons ausdrucken, erfas-sen und für die Abrechnung vorbereiten können. Ebenso können dort Werbemit-tel und Infomaterial bestellt werden. um

Der Velohelm schützt den Kopf vor schweren Verletzungen.


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