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Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

Date post: 03-Feb-2022
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Pro Airport Lübeck e. V. Jahrbuch 2012
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Page 1: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

Pro Airport Lübeck e. V.

Jahrbuch 2012

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Page 3: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

VORWORT

Hallo, Moin Moin und Guten Tag,

wer hätte Anfang letzten Jahres noch gedacht, dass zum Schluss doch noch alles ein gutes Ende nehmen wird?

Zugegebenermaßen vermutlich die wenigsten von Ihnen, aber auch in unseren Reihen hatten wir allerhand zu tun, um die

vielen negativen Stimmungen bestmöglich im Keim zu ersticken. Kein einfaches Unterfangen, wenn man sich die einzelnen

Hiobsbotschaften des vergangenen Jahres noch einmal zu Gemüte führt. Wir hoffen inständig, dass die Zeit der unentwegt

schlechten Nachrichten nun endgültig vorbei ist und wir hoffnungsfroh in Zukunft des Lübecker Flughafens blicken können.

Jetzt, wo Herr Dr. Mohamed Radyamar mit seiner Yasmina Flughafen Management GmbH die Regie am Flughafen Lübeck

übernommen hat, werden auch Sie sich zurecht fragen, wozu der Pro Airport Lübeck e. V. jetzt eigentlich noch benötigt

wird. Exakt diese Frage haben wir uns auch gestellt und sind zusammen mit unseren Mitgliedern, den Mitarbeitern und der Geschäftsführung des

Lübecker Flughafens sowie vielen weiteren Unterstützern einstimmig zu dem Ergebnis gekommen, dass es auch in der Zukunft noch viel für uns alle zu

tun gibt. Wir wissen auch noch nicht genau, was uns erwartet, aber wir lassen uns gerne überraschen.

Das Jahr 2012 war dabei nicht nur das „Schicksalsjahr“ des Flughafens, sondern auch gleichzeitig sein 95. Geburtstag. Anfang des Jahres sahen die

Planungen dazu noch recht vielversprechend aus, aber kurzerhand hatte die Realität alle Flughafenmitarbeiter überholt und so ist die ursprünglich

geplante Geburtstagsfeier leider dem Überlebenskampf zum Opfer gefallen. Kein schlechtes Opfer, wenn man bedenkt, dass der Patient nun lebt

und in Zukunft so hoffentlich mehr als nur noch einmal feiern kann.

Aber nicht nur der Flughafen Lübeck hatte einen „ungeraden“ Geburtstag, sondern auch wir konnten im März des vergangenen Jahres unser fünf-

jähriges Bestehen ausgiebig und mit vielen Gästen feiern. Trotz des „Tages der Wissenschaft“ in Lübeck - St. Gertrud, der mit unserem Termin leider

kollidierte, haben unser Gäste uns eine nette Veranstaltung beschert.

Da bleibt jetzt eigentlich nur noch die letzte Frage zu klären: Warum zeigt unser Titelbild Wasser mit einer ägyptischen Flagge im Vordergrund?

Tja, das hat einen ganz einfachen Grund. Wie sie wissen, ist Herr Dr. Radyamar ein gebürtiger Ägypter und wir möchten mit dieser Abbildung unsere

Hochachtung vor ihm ausdrücken, dass er dem Lübecker Flughafen nicht nur eine recht vielversprechende Zukunft bieten will, sondern auch allen

Mitarbeitern dort nach Jahren der Ungewissheit endlich ihre verdiente Perspektive aufzeigt. Und das im Hintergrund, das ist übrigens der Nil.

In diesem Sinne grüßt Sie ganz herzlich

Ihr Nicky GernhardtIhr Nicky GernhardtIhr Nicky GernhardtIhr Nicky Gernhardt

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INHALT

06 95 Jahre Flughafen Lübeck

08 5 Jahre Pro Airport Lübeck e. V.

10 Der Anfang vom Ende?

11 Das Putz- und Partner - Gutachten

12 Euroimmun, ein Hoffnungsschimmer?

14 Budapest

15 Barcelona

16 Neues vom EU-Verfahren

17 Bürgerentscheid reloaded

18 Antalya-Charter

19 Norddeutsches Luftverkehrskonzept

4

20 „Glenfiddle“ im Terminal

21 Über dem Tellerrand: Flughafen München

22 Wechsel im Aufsichtsrat

23 Luftverkehrsabgabe, die nächste Runde

24 Insolvenz?

25 Kaltenkirchen

26 Finale

28 Wir über uns

29 Unser Antrieb

30 Satzung

31 Mitgliedsantrag

32 Impressum

Page 5: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

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Startklar zum Abheben…

Page 6: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

95 JAHRE FLUGHAFEN LÜBECK

95 Jahre Tradition haben den Flugha-

fen Lübeck geprägt, 95 Jahre sind

schon vorbei, 95 Jahre gehen nicht

spurlos vorüber, 95 Jahre sind eine

stolze Luftfahrtgeschichte: Und die Zukunft am Flughafen wird fortgeschrieben.

Auch wenn die für die Öffentlichkeit geplante Feier zum 95. Flughafengeburtstag leider ins

Wasser gefallen ist und man am Flughafen stattdessen alle Hebel in Richtung „Überleben“

bewegt wurden, wird man dennoch wieder feststellen, dass auch das 95. Jahr eines der

spannendsten am Flughafen war. Um dem zustimmen zu können, finden Sie auf der linken

und auf der rechten Seite in den grün hinterlegten Kästen eine kurze Zusammenfassung

der Flughafengeschichte. Daneben haben wir ein paar Fotos platziert, die an die schönen

Momente erinnern sollen, denn Fotos von schlechten Momenten gab es gerade in früherer

Vergangenheit viel zu viele über den Flughafen.

Aber wir sind absolut überzeugt davon, dass die schlechten Monate am Flughafen nun der

Vergangenheit angehören werden und dem

Flughafen nach 95 Jahren eine stolze Zukunft

bevorsteht. Die Pläne dazu hören sich auf

jeden Fall äußerst vielversprechend an und

auch wenn zunächst nur ein Bruchteil dessen

umgesetzt wird, dann ist das schon mehr als

das was sich die Flughafenmitarbeiter und

wir uns alle in den vergangenen Jahren zu

träumen gewagt haben.

In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch!

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Geschichte Flughafen Lübeck kurz erzählt

1915: Das kaiserliche Kriegsministerium erkundigt sich nach einem Platz

für eine Fliegerstation in Lübeck .

1916: Der Bau beginnt an der bekannten Stelle.

1917: Fertigstellung und Inbetriebnahme der kaiserlichen Fliegerschule.

1918: Der Erste Weltkrieg geht zu Ende und der Flugbetrieb ruht bis 1919.

1920: Wegen der Bedingungen des Versailler Vertrages wird der Flug-

platz demilitarisiert; Hallen und Gebäude werden in den Folgejahren

zum Teil abgerissen.

1925: Der Lübecker Verein für Luftfahrt testet auf dem Flugfeld seine

beiden selbst gebauten Flugzeuge und veranstaltet den ersten Flugtag

mit Kunstflügen, Fallschirmspringen und Ballonjagden. Der Flugtag wird

in den vier darauffolgenden Jahren jährlich wiederholt.

1930: In den nächsten Jahren wird das Gelände des Flughafens zum Teil

landwirtschaftlich genutzt.

1935: Baubeginn für den Fliegerhorst Lübeck-Blankensee.

1936: Das II./Sturzkampfgeschwader 162 („Immelmann“) wird am Flug-

hafen stationiert.

1938: Das „Immelmann“- wird durch das „Löwengeschwader“ ersetzt.

1939: Der Zweite Weltkrieg beginnt und Lübecker Flieger bekämpfen

britische Schiffsverbände.

1940: Das „Löwengeschwader“ bildet in Blankensee bis 1944 Nach-

wuchsbesatzungen aus; Die Flughafenwerft wird Reparaturwerk für die

„Heinkel“-Flugzeugwerke.

1941: Stationierung von Flugzeugen zur Zieldarstellung für Flak- und

Scheinwerfer-Einheiten rund um Lübeck.

1944: Der Fliegerhorst wird weiter ausgebaut und u. a. die Start- und

Landebahn auf 1.800 Meter verlängert. In den folgenden Monaten

werden Nacht- sowie Düsenjäger- und -Bomber-Einheiten in Lübeck

stationiert.

1945: Die Luftwaffe tätigt ihre letzten Flüge am 2. Mai als britische Trup-

pen einmarschieren; Im Anschluss wird der Fliegerhorst durch die „Royal

Air Force“ übernommen und Trainingsbasis für die britische Luftwaffe.

1948: Die „Rosinenbomber“ bauen auch von Lübeck aus eine

„Luftbrücke“ nach Berlin während der Berlin-Blockade und fliegen bis zu

100 Einsätze täglich.

1950: Abzug der „Royal Air Force“, Demontage von Hallen sowie Unter-

bringung von DDR-Flüchtlingen in den ehemaligen Kasernen.

Page 7: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

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1952: Reaktivierung des Flugplatzes. Die ersten Segelflüge werden

durchgeführt.

1955: Der ziviler Motorflug des neugegründeten Lübecker Verein für

Luftfahrt und der Betrieb einer vereinseigenen Flugschule beginnt.

1956: Ansiedlung von Zieldarstellungsflugzeugen; Flüge nach Skandina-

vien scheitern wegen der Nähe zur DDR.

1958: Gründung „Betriebsgesellschaft Flugplatz Lübeck-Blankensee“.

1960: Bau des ersten modernen Towers.

1961: Erneute Versuche von Flügen nach Skandinavien scheitern auf-

grund des Platzzustandes. Ferner bezieht die Bundeswehr die ehemali-

gen Kasernen und der erste große Flugtag nach dem Zweiten Weltkrieg

findet statt.

1962: Der Bundesgrenzschutz zieht zum Blankensee; der Deutsche Luft-

fahrt-Beratungsdienst übernimmt die Zieldarstellung.

1964: Umfangreiche Baumaßnahmen finden statt.

1967: Der Versuch regelmäßige Flüge nach Skandinavien durchzufüh-

ren scheitern erneut nach kurzer Zeit.

1970: Eröffnung des neuen Flughafengebäudes und Durchführung ers-

ter innerdeutscher Linienflüge.

1975: Einstellung des innerdeutschen Flugbetriebs.

1979: Großflugtag mit dem französischen Kunstflugteam „Patrouille de

France“.

1982: Großflugtag mit dem österreichischen Kunstflugteam „Karo-As“.

1985: Großflugtag erneut mit dem französischen Kunstflugteam

„Patrouille de France“.

1987: Der damalige schleswig-holsteinische Ministerpräsident Uwe Bar-

schel stürzt an Bord einer Cessna ab.

1988: Großflugtag mit dem britischen Kunstflugteam „Red Arrows“.

1989: Abschied von den „Broncos“.

1990: Wegfall der innerdeutschen Luftraumbeschränkungen.

1992: Installation eines Instrumentenlandesystems.

1995: Erste regelmäßige Charterflüge.

1997: Bau eines neuen Terminals.

1997: „Go Bang!“-Festival mit über 18.000 Musikfans.

1998: Weiterer Ausbau des Terminals.

2000: „Ryanair“ fliegt erstmals Blankensee an.

2003: Ende der Zieldarstellung.

2008: Vorerst letzter Flugtag.

2012: Die Hansestadt Lübeck verkauft Ihre Flughafenanteile.

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5 JAHRE PRO AIRPORT LÜBECK E. V.

Obwohl zeitgleich die monatliche Veranstaltung vom „Tag

der Wissenschaft“ am Meesenplatz in St. Gertrud stattfand,

fanden trotzdem rund fünfzig Personen den Weg in das Best

Western Hotel Aquamarin. Denn wir hatten eingeladen, um

an diesem Samstag, den 03. März 2012, gemeinsam mit uns

unseren 5. Geburtstag zu feiern.

Besonders gefreut haben wir uns darüber, dass neben den

geladenen Gästen, auch mehrere uns unbekannte Personen

zu uns gefunden haben. Neben den geladenen Personen

aus der Wirtschaft und der Politik, waren selbstverständlich

auch Flughafenmitarbeiter und unsere Mitglieder anwesend,

wodurch von Beginn an wieder viele interessante Gespräche

entstanden sind.

Nach einer kurzen musikalischen Einleitung begrüßte unser

Vorstandsvorsitzende Nicky Gernhardt alle Anwesenden,

kam auf die kurze, aber doch schon bewegte, Geschichte des Vereins zu sprechen und re-

ferierte über die Beweggründe, warum wir uns vor fünf Jahren dazu entschlossen haben den

Pro Airport Lübeck e. V. zu gründen. Anschließend veranschaulichte er, warum der Flugha-

fen Lübeck so wichtig für die Region, für die Stadt und für die Menschen hier ist, was ihn da-

bei so einzigartig macht und welche enormen Hürden die Mitarbeiter des Flughafens in den

vergangenen Jahren genommen haben.

Auch Herr Prof. Dr. Jürgen Friedel (Geschäftsführer der Flughafen Lübeck GmbH), der gleich

im Anschluss das Wort ergriff, nutzte die Chance, um deutlich zu machen, wie wichtig der

Flughafen Lübeck für die Region ist und erklärte sehr detailreich, wie seine Zukunftspläne

aussehen, um den Flughafen „fit für die Zukunft“ zu machen.

Abgelöst wurde Herr Friedel von Herr Prof. Dr. med. Winfried Stöcker (Vorstandsvorsitzender

der Euroimmun AG), der nicht nur eines der erfolgreichsten Unternehmen in der Hansestadt

Lübeck aufgebaut hat sondern auch ein bekennender Flughafenbefürworter ist. Seine mit

vielen Praxisbeispielen versehenen Ausführungen haben gezeigt, mit welchen Problemen

Unternehmen in der Lübecker Region zu kämpfen haben, wenn ihnen hier kein vollfunktions-

fähiger Flughafen zur Verfügung steht. Er beschwor die Vorteile, die entstehen, wenn der

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Unsere Meilensteine

02.12.2006: Das erste Treffen zwischen einigen Gründungsmitgliedern,

um die Planungen für den Verein zu konkretisieren

03.03.2007: Das Gründungsdatum des Vereins

05.04.2007: Eintragung in das Vereinsregister der Hansestadt Lübeck

13.04.2007: Der erste Newsletter wird versendet

22.04.2007: 1. Pressemeldung: Ein neuer Verein für den Flughafen

Lübeck

25.05.2007: Wir enthüllen am Flughafen unseren Informationsschau-

kasten

06.06.2007: Teilnahme am wieder eingerichteten Flughafenbeirat

14.07.2007: Informationsnachmittag zum Thema "Flugsicherheit- und

Flugsicherung"

15.02.2008: Die online Beantragung zur Mitgliedschaft ist möglich

14.03.2008: Veröffentlichung des ersten Jahrbuches

26.05.2008: Auch wir begrüßen den ersten Zug am Haltepunkt

„Lübeck-Flughafen“

27.09.2008: Wir präsentieren uns auf den Lübecker Flugtagen zum

100jährigen Bestehen des Lübecker Vereins für Luftfahrt

03.03.2009: An unserem 2. Geburtstag erhält der Flughafen Lübeck

den Ausbaubescheid zum 2. Planfeststellungsverfahren

02.04.2009: Unser neues Onlineportal wird freigeschaltet

10.05.2009: Wir sind Gast beim Bremer Event "100 Jahre Luftfahrt"

16.05.2009: Erstes Treffen Check-In-Lübeck und Pro Airport Lübeck

11.07.2009: Unser Partnerverein Hahn-Infos e. V. war zu Besuch bei

uns

16.09.2009: Informationsnachmittag zum Thema "Flughafenkonzept

der Bundesregierung"

07.11.2009: Teilnahme an der Großalarmübung am Flughafen

06.01.2010: Sechs turbulente Wochen zur Unterschriftensammlung,

um einen Bürgerentscheidung zum Erhalt des Flughafens

zu erzwingen, sind auch für uns vorbei

25.04.2010: Die Unterstützung der Flughafenmitarbeiter hatte Erfolg,

der Flughafen Lübeck bleibt uns zunächst erhalten

30.10.2010: Informationsnachmittag "Fliegen im Wandel"

08.08.2011: Teilnahme beim 1. Spatenstich zum Ausbaustart

03.03.2012: 5 Jahre Pro Airport Lübeck e. V.!

Page 9: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

Flughafen bestehen bleibt und An-

bindungen an internationale Dreh-

kreuze bekommt.

Zum Abschluss trat Bernhard Simon

(Beisitzer im Vorstand des Check-in-

Lübeck e. V.) vor unsere Gäste, der

die Worte seiner Vorredner nicht

wiederholen wollte, und wies auf die

Vorteile zweier Fördervereine für den

Lübecker Flughafen hin, warf recht

gewagte Thesen für die im Anschluss

geplante Diskussion auf und fand

viele lobende Worte für unsere un-

komplizierte und meist recht

„freche“ aber immer faire Arbeit für

den Flughafen.

Nach dem offiziellen Teil begann bei

einem Nachmittagsbuffet der von

allen erwartete lockere Abschnitt

des Geburtstages und unsere Gäste

haben schnell wieder die Themen

aufgegriffen, die bereits zu Beginn

heiß diskutiert wurden.

Auf diesem Wege möchten wir uns

ausdrücklich bei allen bedanken,

die uns in den letzten fünf Jahren

unterstützt, gefördert und an uns

geglaubt haben. Gerade die An-

fangszeit war äußerst schwierig für

uns, da immer wieder an unserer

Kompetenz gezweifelt wurde.

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DER ANFANG VOM ENDE?

Mitte Januar vergangenen Jahres veröffentlichte Prof. Jürgen Friedel gegenüber dem Aufsichtsrat, den Mitarbeitern, aber auch der Öffentlichkeit

seinen Rettungsplan, wie er den kontinuierlich sinkenden Passagierzahlen und den damit einhergehenden sinkenden Einnahmen entgegensteuern

will, um den Flughafen vor der drohenden Schließung zu bewahren. Der Inhalt, dass die Kosten radikal gesenkt werden müssen, war eindeutig und

die damit einhergehenden Konsequenzen für die Belegschaft waren ebenso deutlich: Innerhalb der nächsten zwei Jahre wird am Flughafen jede

zweite Stelle gestrichen, wenn keine neuen Fluglinien nach Lübeck kommen! Ziel sollte es sein, den städtischen Zuschuss innerhalb von acht Jahren

fortwährend zu verringern, um im neunten Jahr gar keinen Zuschuss mehr zu benötigen.

Grundlage für diesen Rettungsplan ist u. a. auch das Gutachten der Hamburger Unternehmensberatung Putz und Partner AG, die sechs mögliche

Zukunftsvarianten für den Lübecker Flughafen durchgerechnet hat. Der von der Geschäftsführung vorgelegte Rettungsplan unterstützt dabei ganz

eindeutig die von der Firma Putz und Partner empfohlene Konsolidierungsvariante (dazu mehr auf der nachfolgenden Seite).

Von 150 Mitarbeitern in der Blütezeit des Flughafens, waren Anfang des Jahres 2012 nur noch knapp über 100 Menschen beschäftigt. Obwohl in den

vergangenen Monaten davor bereits diverse Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung der Mitarbeiter durchgeführt worden sind, u. a. sind einige

von ihnen an den Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel ausgeliehen worden, hätte die Umsetzung des Rettungsplanes den Abbau von weiteren fünfzig

Stellen bedeutet.

Allerdings hoffte man, das von diesen fünfzig möglichst viele ebenfalls am Hamburger Flughafen eine Stellen finden würden. Dabei setzten nicht nur

die Flughafengeschäftsführung mit ihren Mitarbeitern selbst, sondern auch die Lübecker Bürgerschaft und die heimische Wirtschaft darauf, dass der

Flughafen Fuhlsbüttel den Flughafen Blankensee zum Jahr 2020 nahezu verlustfrei übernehmen könnte. Damit wäre der Flughafen Lübeck somit die

dritte Start- und Landebahn in der Metropolregion Hamburg (Allen Kritikern sei hier deutlich gesagt, dass die Start- und Landebahn vom Airbus-Werk

in Hamburg-Finkenwerder zwar die dritte in Hamburg ist, allerdings ist diese für die Öffentlichkeit nicht frei zugänglich und kann somit natürlich auch

nicht mitgezählt werden). Gerade die guten Kontakte zum Hamburger Flughafen - Prof. Jürgen Friedel hat selbst viele Jahre dort gearbeitet - sollten

helfen, den Lübecker Flughafen in der Metropolregion eindeutig zu positionieren, um als Reserve für den Hamburger Flughafen zu dienen.

Trotz alledem blieb das „Damoklesschwert“ der Schließung zum Jahresende durch die rot-dunkelrot-grün dominierte Lübecker Bürgerschaft erhalten

und förderte dadurch nicht gerade die Umsetzungsbemühungen aller Flughafenmitarbeiter zur Zukunftssicherung. So wunderte es auch niemanden

wirklich, dass sich neue Fluggesellschaften nicht jetzt und nicht schon in den vergangenen Jahren in Lübeck niederlassen haben, um von hier aus in

die Welt zu starten. Ebenso blauäugig war es zu glauben, dass ein Investor sich bei einer solchen wirtschaftsfeindlichen Politik der Lübecker Bürger-

schaft freiwillig hier niederlassen und den Flughafen übernehmen würde.

Um nicht nur auf Kosten der Mitarbeiter zu sparen, sollten ansonsten wieder Charter-Verbindungen am Lübecker Flug-

hafen etabliert und möglichst schnell obendrein eine innerdeutsche Linie - am Liebsten nach München - eingerichtet

werden, um den Schwund an Fluggästen zu stoppen und entgegenzuwirken. Oberdrein werden diverse Erwartungen

an die beiden bestehenden „Groß“-Kunden, Ryanair und Wizzair, gerichtet, dass diese ihre Streckennetze kurzfristig

erweitern, das Passagiervolumen damit deutlich ausbauen und letztlich ebenso ihren Teil zur Rettung des Lübecker

Flughafens beitragen.

10

Der Lemming auf dem Weg zur Klippe

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DAS PUTZ- UND PARTNER - GUTACHTEN

Wie bereits im vorherigen Artikel kurz erwähnt, hatte die Hamburger Unternehmensberatung Putz und Partner AG sechs mögliche Zukunftsvarianten

für den Lübecker Flughafen erarbeitet. Diese sind im Einzelnen (1) der Verkauf des Flughafens, (2) das Eingehen einer Kooperation mit dem Flughafen

Hamburg, (3) eine Betriebsoptimierung, (4) die Rückstufung zum Landeplatz, wie es der Flughafen Kiel erfahren hat, (5) eine Teilaufgabe und (6) die Kom-

plettaufgabe mit Schließung, wobei die erste Variante (der Verkauf) die für die Hansestadt Lübeck günstigste Variante wäre. Als Grundannahmen

sind dabei der Schuldenerlass der Hansestadt Lübeck als Gesellschafterin über 35 Millionen Euro und ein Zeithorizont von zehn Jahren eingeflossen.

Etwa eine Woche vor der Februar-Sitzung des Flughafenaufsichtsrates kam dieses nicht-öffentliche Gutachten samt aller seiner darin enthaltenen

Zahlen an die lokale Presse. Diesen Umstand hat sie natürlich zum Anlass genommen, um Details des Gutachtens der breiten Öffentlichkeit bekannt

zu machen. Es ist schon erstaunlich, wie sich Geschäftsgeheimnisse, denn nichts anderes ist ein nicht-öffentliches Gutachten, den Weg in die Presse

bahnen (Ein Schelm ist, der dabei gleich an den mit mehrheitlich Flughafengegnern besetzen Aufsichtsrat denkt...).

Während eine Komplettaufgabe mit Rückbau der gesamten Infrastruktur und der dadurch notwendigen Renaturierung 16,26 Millionen Euro kosten

würde, wären es bei einer Teilaufgabe, wo die Infrastruktur zum Teil erhalten bliebe, immer noch 14,23 Millionen Euro. Bei beiden Varianten würden

der Flughafengesellschaft Einnahmen durch den Wegfall der Fluglinien und den Weggang der Mieter entgehen. Ferner müsste dafür ein eigenes

Planfeststellungsverfahren mit einer voraussichtlichen Dauer von zwei Jahren in Gang gebracht werden und das Land Schleswig-Holstein bekäme

erhaltene Investitionszuschüsse erstattet. Die beiden Varianten der Rückstufung und der Betriebsoptimierung wären mit 12,96 Millionen Euro bzw. mit

12,8 Millionen Euro nahezu gleich kostenintensiv. Hier müsste die Flughafengesellschaft rund die Hälfte der Mitarbeiter entlassen und seine derzeitigen

Aufgaben weiter reduzieren. Durch eine Steigerung der Passagierzahlen bei der Optimierungsvariante und weiterer Effekte könnte der Flughafen in

etwa acht Jahren ein positives operatives Ergebnis ausweisen - diese Variante bevorzugt die Geschäftsführung des Flughafens Lübeck, wenn es zu

keinem Verkauf bis zum Ende des Jahres 2012 kommen würde. Auch eine Kooperation mit dem Flughafen Hamburg würde in etwa 12,8 Millionen Eu-

ro kosten, da der Flughafen Lübeck auch hier nicht um eine notwendige Betriebsoptimierung herumkommt. Je nachdem welche Aufgaben der

Hamburger Flughafen übernehmen würde, könnten sich die Zahlen reduzieren. Da dieser

aber weiterhin kein Interesse zeigt, ist diese Variante obsolet.

Die eindeutig günstigste Variante wäre der Verkauf des Flughafens, der mit 6,27 Millionen

Euro nur in etwa 40% der Komplettaufgabe kosten würde. Ein Investor würde mit einem

symbolischen Betrag den Flughafen übernehmen und die Hansestadt Lübeck hätte ab

dem Zeitpunkt der Übergabe keine zukünftigen Verpflichtungen mehr und müsste noch

die Kosten der Vergangenheit bewältigen.

Zum Schluss noch etwas aus der Kuriositätenkiste, was es auch nur hier gibt: da der Auf-

sichtsrat nicht mit den verwendeten Zahlen im Gutachten zufrieden war, wurde das Gut-

achterbüro kurzerhand beauftragt, nachzubessern. Zuvor haben Mitglieder des Aufsichts-

rates mit ihren Fraktionen die Investitionsmittel aber erheblich gekürzt, was sich natürlich

negativ auf den Betrieb und eben auch negativ auf das Gutachten auswirkt.

11

Vergleich der zu erwartenden Kosten der Zukunftsvarianten für 10 Jahre.

Page 12: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

EUROIMMUN, EIN HOFFNUNGSSCHIMMER?

Beginnend mit dem - nennen wir es: „ausbaufähigen“ - Wirtschaftsverständnis des designierten SPD-

Spitzenkanditen Torsten Albig, der dank einer dänischen Ampel zwischenzeitlich Ministerpräsident des

Landes Schleswig-Holstein geworden ist, trat Anfang Februar Prof. Dr. med. Winfried Stöcker

(Vorstandsvorsitzender der Euroimmun AG) auf die Bühne. Dieser forderte unmissverständlich, dass der

Lübecker Flughafen unverzüglich mit der Umsetzung des Planfeststellungsbeschlusses beginnen, dass

das Land Schleswig-Holstein und die Hansestadt Lübeck die finanzielle Unterstützung sicherstellen und

das die Flughafengegner ihren Kampf gegen den Flughafen aufgeben sollen.

Seine größte Befürchtung ist es dabei, dass die hiesigen norddeutschen Wirtschaftsunternehmen

durch die angedachte Politik von Herrn Albig vom Rest der Republik abgehängt werden. Da Kiel an

den Hamburger Flughafen besser angebunden sei als Lübeck, ist das Vorhalten und die Entwicklung

der lokalen Flughafeninfrastruktur unabdingbar.

Aber als „Macher“ fordert er nicht nur, sondern will auch selber Voraussetzungen schaffen, damit die

Entwicklung am Flughafen Lübeck vorangeht. Die Euroimmun AG würde bei Direktverbindungen nach

Amsterdam, Frankfurt, Kopenhagen, London und München ganze Ticketkontingente abnehmen, um Fluggesellschaften einen Anreiz zu bieten,

Lübeck der Welt näher zu bringen. Um die entstehenden Kosten für die Hamburg-Fahrten zu sparen, würde Euroimmun seine Mitarbeiter gerne von

Lübeck aus zu den Niederlassungen fliegen lassen und auch die Firmengäste sollten direkt in der „schöneren“ Hansestadt ankommen. Sollte sich trotz

aller Anreize keine Fluglinie finden, die diese Verbindungen durchführen möchte, denkt Winfried Stöcker auch über den Aufbau einer firmeneigenen

Airline nach, bei der sich auch weitere Wirtschaftsunternehmen beteiligen können.

Richtig aufgetrumpft hat er bei seinem abschließenden Statement, da er sich auch für einen Nordstaat aussprach, bei dem natürlich die Hansestadt

Lübeck als wesentlich attraktiverer Standort die Landeshauptstadt zu sein hat und eben diese braucht neben einer prosperierenden Wirtschaft, eine

starke Universität und dazu auch einen Flughafen. Alle diese Forderungen und Voraussetzungen formulierte Herr Stöcker einen Monat später auch

auf unseren fünfjährigen Geburtstag.

Die Reaktionen darauf waren verständlicherweise gemischt. Während viele froh waren, dass sich endlich jemand aus der Deckung gewagt hat, um

dem Flughafen beizustehen, kamen aus dem gegnerischen Lager die populistischen und wenig hilfreichen Kommentare à la „Dann soll er ihn doch

auch kaufen und betreiben“ - da wollte es sich wohl gerade das rot-dunkelrot-grüne Rathauslager sehr einfach machen. Es ist schon erstaunlich, wie

von diesen gewählten Volksvertretern Flughafenbefürworter behandelt werden, nur um die eigene Klientel zu bedienen und am Flughafen endgültig

das Licht ausgehen zu sehen.

Gegen Ende Juli begann die Euroimmun AG eine neunteilige Anzeigenkampagne in der lokalen Presse zu schalten, warum der Flughafen erhalten

bleiben müsse. Diese mündete darin, dass die Euroimmun ab Ende August die Anzeigenkampagne „...und tschüss!“ für mehrere Wochen unterstützt

hat. Der eindeutige Tenor beider Kampagnen war, dass die Euroimmun mit schwerwiegenden Konsequenzen (u. a. die Verlagerung des gesamten

Investitionsvolumens und ggf. auch des Firmensitzes nach Sachsen) drohte, wenn der Flughafen geschlossen werden sollte. Für die Hansestadt

12

Euro… Was? Ein Kurzportrait

Die „EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG“

wurde im September 1987 gegründet und hat seinen

Firmensitz in der Hansestadt Lübeck sowie vier weitere

Niederlassungen in Dassow, Groß Grönau, Pegnitz und

Rennersdorf. Im Ausland ist sie mit Gesellschaften quer

über den Globus vertreten. Rund 1.400 Mitarbeiter sind

bei ihr beschäftigt, davon 1.000 alleine in den deutschen

Niederlassungen.

Die Euroimmun produziert hauptsächlich Reagenzien für

Labordiagnostik, die über Testsysteme mit patentierten

Analysetechniken die verschiedensten Antikörper und

Bestandteile bestimmen und dadurch verschiedenste

Infektionskrankheiten diagnostizieren können.

Weitere Informationen: www.euroimmun.de.

Page 13: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

Lübeck hätte dieses einen Verlust von Wirtschaftskraft, Arbeitsplätzen sowie Steuereinnahmen zur Folge, welches wiederum

bedeuten könnte, dass unter gewissen Umständen auch die Produktion nicht mehr in Lübeck stattfinden würde. Da Winfried

Stöcker sehr wohl bewusst war, dass die Hansestadt Lübeck dieses nicht alleine bewerkstelligen kann, hat er auch dem Land

„die Pistole auf die Brust“ gesetzt, denn Kiel soll sich endlich zum Lübecker Flughafen als Landesflughafen bekennen.

Um zunächst schon einmal für die ersten zusätzlichen Einnahmen zu sorgen, hat Herr Stöcker im Sommer seine fluguntaugliche

und definitiv unbewaffnete russische MIG 21 aus alten DDR-Beständen zur Überprüfung in die Hände der Flughafenmitarbeiter

gelegt. Diese bekamen den Auftrag die Kampfmaschine auf Vordermann zu bringen, schadhafte Stellen auszubessern und zu

reinigen. Mittlerweile ist sie aber wieder wohlbehalten auf dem Firmengelände der Euroimmun AG zurückgekehrt.

Als im Herbst während der Investorensuche diverse Planspiele stattfanden, wie man den Flughafen retten könne, selbst wenn

sich kein privater Investor finden würde, trat ebenfalls wieder Herr Stöcker in das Rampenlicht. Er verpflichtete sich, bei der

Umsetzung des „Memminger Modells“, eine Grundkapitaleinlage in Höhe von 1.000.000 Euro in die Flughafengesellschaft ein-

zubezahlen. Im „Memminger Modell“ sind unterschiedliche Unternehmen an der Gesellschaft des Memminger Flughafens be-

teiligt, die sich das Grundkapital teilen und somit dafür kämpfen, dass der Flughafen im Allgäu wirtschaftlich betrieben und

bedarfsgerecht erweitert wird. Relativ kurzfristig konnte er weitere Firmen für seine Idee gewinnen und übergab der Hansestadt Lübeck letztendlich

ein Angebot zur Flughafenübernahme. Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen und dem Angebot die notwendige „Würze“ zu verleihen,

war er auch bereit sein bisher ins Spiel gebrachte Kapital auf 2.000.000 Euro zu verdoppeln.

Winfried Stöcker war mit der Euroimmun AG auch der erste, der sich mit seinem Angebot an die Öffentlichkeit wagte. Seine Partner, mit denen er die

Ausschreibung gewinnen wollte, waren zu diesem Zeitpunkt allerdings noch unbekannt und sollten es auch noch eine ganze Weile bleiben. Durch-

weg positiv waren indes die Resonanzen auf die „regionale Lösung“. Selbst bei der rot-dunkelrot-grünen Bürgerschaftsmehrheit, von der Einige Herrn

Stöcker den Flughafen sogar schenken wollten, nur um ihn endlich los zu sein. Aber niemand von der Bürgerschaftsmehrheit wollte Herrn Stöcker die

im Angebot geforderten Betriebskostenzuschüsse genehmigen, da der Flughafen kein weiteres Geld der Hansestadt „vergeuden“ soll.

Ganz konkret sollte der Flugbetrieb mit einer eventuell eigenen Fluglinie gesichert werden, die die Hansestadt Lübeck u. a. mit London sowie diversen

weiteren Städten im Ostseeraum verbindet. Weiterhin wollte er in Kooperation mit der Lübecker Universität einen Gesundheitstourismus etablieren, bei

dem sich erkrankte Menschen in Lübeck behandeln lassen. Nicht nur auf Grund der renommierten Popularität der Universität wäre dieses sehr erfolgs-

versprechend, sondern auch um „normale“ Linienflüge mit den „Transport“-Flügen zu kombinieren, um die Auslastung zu steigern. Das die Hansestadt

Lübeck die Altschulden des Flughafens komplett übernehmen und das der unsägliche Aufsichtsrat sofort aufgelöst werden soll, waren zwei weitere

Bedingungen, die an Herrn Stöckers Angebot gebunden waren. Da er „sofort“ mit den Linienverbindungen starten wollte, teilte er Mitte November

mit, dass er sogar dazu bereit wäre, eine eigene Fluglinie dafür zu gründen.

Kurz vor der Bürgerschaftssitzung im November wurde dann auch ein Name bekannt, mit wem Winfried Stöcker plant den Flughafen zu übernehmen:

die Familienholding Birr von Bismarck. Diese sollen den Flughafenbetrieb übernehmen, während er selbst die Fluglinie plante.

Das Ende der Geschichte ist bekannt: Herr Stöcker und seine Partner kamen nicht zum Zuge, aber wir danken ihm für sein beharrliches Engagement!

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Ein „Macher“: Prof. Dr.

med. Winfried Stöcker

Page 14: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

BUDAPEST

Wie sie nun einmal so ist, überraschte Anfang Februar die irische

Ryanair den Flughafen Lübeck damit, dass man ab Mitte des

Monats dreimal in der Woche in die ungarische Hauptstadt,

nach Budapest, fliegen kann.

Ob die Iren damit den ungarischen Wünschen nachgekommen

sind, bleibt fraglich, denn bereits im Mai 2010 wünschten sich die

Ungarn u. a. eine vielversprechende Verbindung nach Lübeck -

wir berichteten davon damals auf unserer Homepage. Aber da

sich der Einsatz der Ryanair um einen Notfallplan der Regierung

in Ungarn handelte, ist es gar nicht so unwahrscheinlich. Der

Grund für den Notfallplan war, dass die bekannte ungarische

„Malév“ kurzfristig - aber leider völlig erwartet - nach 66 Jahren

den Flugbetrieb eingestellt hat.

Das von der Donau getrennte Budapest, das zurecht auch als

„Das Paris des Ostens“ bezeichnet wird, ist nicht nur eine ge-

schichtsträchtige Stadt sondern auch kulturell äußerst interessant.

Ihr Flair schafft es, dass man sich innerhalb weniger Augenblicke

in diese quirlige Metropole mit 1,7 Millionen Einwohnern verliebt.

Die links nebenstehenden Bilder können davon bei weiten aber

nur einen ersten Eindruck vermitteln.

Da zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, was jetzt mit dem

Flughafen Lübeck zum Ende des Jahres passieren wird, werteten

die Mitarbeiter dieses als ein Zeichen des „Aufbruchs“ und ver-

banden damit die Hoffnung auf „Zukunft“. Wie sich zeigen sollte,

wurde die Verbindung binnen kürzester Zeit doch sehr gut nach-

gefragt und die Flugzeuge erzielten eine gute Auslastung.

In Anbetracht dessen, dass die Vorausbuchzeit gerade einmal

nur zwei Wochen betrug, hoben dennoch

über sechzig Personen mit dem ersten Flieger

nach Budapest ab: Wir fanden das außeror-

dentlich beeindruckend!

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Musikbrunnen, Krone

Margarethenbrücke,

Kettenbrücke, Palat-

schinken, Sikló, Parla-

ment

Page 15: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

BARCELONA

Gerade einmal eine Woche nach der „Budapest-Verkündung“

ist bekannt geworden, dass zum Sommerflugplan die nächste

Top-Metropole ihren Weg ins Lübecker Streckennetz gefunden

hat: Das katalanische Barcelona. Genauso, wie Budapest auch,

wird Barcelona dreimal in der Woche mit Lübeck verbunden.

Es ist schon erstaunlich, wie viele Gemeinsamkeiten die beiden

neuen Ziele verbinden, denn auch Barcelona ist nur auf den

Flugplan gelandet, da die irische Ryanair auf die Insolvenz der

spanischen Fluglinie „Spanair“ reagiert hat. Für den Flughafen

selbst war dieses wiederholt ein gutes Zeichen, denn trotz der

drohenden Schließung zum Ende des Jahres, bekam er so die

weitere Gelegenheit, um sich besser im Markt zu positionieren

und das neuerlich erwartete Defizit weiter zu minimieren.

Mit ihren rund 1,6 Millionen Einwohnern ist Barcelona - nach

Madrid - die zweitgrößte Stadt Spaniens und zeitgleich die

Hauptstadt der Provinz „Katalonien“. Kulturell spielt Barcelona

auf jeden Fall in der Weltliga, welches sich u. a. in den römischen

Ruinen, dem historischen Stadtkern und den vielen Museen und

Galerien widerspiegelt. Als ehemalige Expo- und Olympiastadt

ist Barcelona auch ein bekannter Veranstaltungsort mit vielen

Einkaufsmöglichkeiten und einem attraktiven Sportangebot, das

nicht nur an dem „1. FC Barcelona“ liegt.

Gerade weil Barcelona eine so interessante Stand ist, hoben im

März fast 120 Passagiere mit dem ersten Flieger von Lübeck gen

Spanien ab.

Realistisch betrachtet, konnte weder die Route nach Barcelona

noch die nach Budapest den Flughafen Lübeck retten und auf

Grund von Streitigkeiten in Spanien wurde die Verbindung nach

Barcelona zum Winterflugplan wieder aus dem

Programm genommen und im Sommer 2013

leider nicht mehr bedient.

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Sagrada Familia, Les

Rambles, Gotisches

Viertel, Font Màgica

Page 16: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

NEUES VOM EU-VERFAHREN

Im Februar war es mal wieder soweit, die EU-Kommission hat ihren „Trancezustand“ kurzfristig unterbrochen und

sich wieder zu Wort gemeldet - neu war das aber alles nicht. Weiterhin zweifelt die EU-Kommission an der

Rechtmäßigkeit von städtischen Zuschüssen an die Flughafengesellschaft und hat aus eben diesem Grund ein

Verfahren eingeleitet. Ferner hält sie den Rückkaufpreis von fast

26.000.000 Euro eindeutig für zu hoch, den die Hansestadt Lübeck dem damaligen neuseeländischen

Investor Infratil bezahlen musste, als dieser seine Ausstiegsklausel im Januar 2009 nutzte - Grund: Unter

„normalen“ Umständen hätte der Flughafen zu diesem Zeitpunkt in die Insolvenz gehen und seinen

Betrieb einstellen müssen. Gut, das waren dann aber eigentlich auch schon alle Neuigkeiten, die den

Flughafen aus Brüssel erreicht haben.

Damit sind aktuell zwei Verfahren der Brüsseler EU-Kommission anhängig, die den Lübecker Flughafen

betreffen: Die jetzt bekannt gewordene und die andere vom Sommer 2007, zu der es aber auch keine

weiteren und vor allem keine neuen Informationen gibt.

Neu war allerdings, dass die Europäische Kommission ihr bisheriges Prüfverfahren nun offiziell eröffnete.

Ganz präzise heißt dieses „Verfahren SA. 27 585 (2012/C) (2012/NN) sowie SA. 31 149 (2012/C) (ex2012/

NN), Deutschland - Flughafen Lübeck, veröffentlicht im Europäischen Amtsblatt Nr. C241, Seite 56 vom 10. August 2012“. Damit war es denn nun

schließlich möglich, dass auch Dritte sich zu den Verfahren äußern und Stellung beziehen durften. Diese Chance haben wir gerne genutzt.

In der ersten Septemberwoche übermittelten wir der Europäischen Kommission unsere Sichtweise, warum unserer Meinung nach, beide Verfahren

gegen den Flughafen Lübeck nicht gerechtfertigt seien. Da wäre einerseits der traditionelle Standort, der durch die damalige innerdeutsche Grenze

zu einen jahrzehntelangen Dämmerschlaf verurteilt war und andererseits ist der Flughafen Lübeck trotz aller Querelen dennoch ein äußerst wichtiger

Standortfaktor für die regionale Wirtschaft, da er diese unter anderem an ihre Standorte bindet. Ferner ist er für den Tourismus unentbehrlich, da die

jährlichen Übernachtungszahlen in Lübeck von derzeit 1,3 Millionen auf über 2 Millionen Übernachtungen gesteigert werden sollen und dieses nur

durch einen zusätzlichen Incoming-Tourismus am Flughafen erreicht werden kann. Er dient als notwendige Kapazitätsreserve für den Hamburger Flug-

hafen und ist nicht mit anderen Regionalflughäfen vergleichbar, da die gesamte notwendige Infrastruktur vorhanden ist.

Da sich der Lübecker Flughafen nur moderat entwickeln wird, stellt er dementsprechend auch keine Konkurrenz zu anderen Flughäfen dar und dient

als Mobilitätssicherung für Wirtschaft, Universität, Hochschulen und Privatverkehre. Auch das bereits über fünf Jahre andauernde Verfahren ist nicht

zielfördernd und behindert die Entwicklung maßgeblich. Mittlerweile ist selbst die Europäische Union zu der „bahnbrechenden“ Erkenntnis gelangt,

dass die Regionalflughäfen einen erheblichen Wirtschaftsfaktor darstellen und nicht alle von ihnen „Investitionsgräber“ sind. Dieses ist besonders in

Spanien der Fall, wo besonders viele „Geisterflughäfen“ existieren, aber keine vergleichbaren Verfahren durchgeführt werden. Letztendlich sind dies

alles Punkte, die wir schon seit Jahren vertreten und hoffen, dass die Europäische Kommission unseren Argumenten folgen wird.

Zu dem damaligen Zeitpunkt berichteten Insider zwar davon, dass für die Verfahren angeblich zum Ende des Jahres 2012 Entscheidungen getroffen

werden, aber bisher ist nichts bekannt. Es wird wohl noch dauern, denn mehr als eine Eingangsbestätigung haben wir noch nicht erhalten.

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Das Hauptgebäude der EU-Kommission in Brüssel.

„Moralisch“ schuldig in Sinne der Anklage?

Page 17: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

BÜRGERENTSCHEID RELOADED

Man kann ja nicht behaupten, dass sich Flughafenbefürworter und Flughafengegner in Sachen

„Kreativität“ in irgendeiner Weise nicht nahestehen: beiden sind im Prinzip (fast) alle Mittel recht, um ihr

Ziel zu erreichen.

Fast zwei Jahre nach dem erfolgreichen Bürgerentscheid vom April 2010 keimte die Idee hoch, diesen

doch im Jahr 2012 einfach zu wiederholen und zu sehen, was die Lübecker Bürger nun wollen. Diese

Idee, um die rot-dunkelrot-grün agierende Bürgerschaftsmehrheit zu umgehen, stammte vom Lübecker

Bürgermeister Bernd Saxe und fand auf Anhieb viele Anhänger.

Ob sinnvoll oder nicht, man sollte dabei auf keinen Fall vergessen, wer hauptsächlich dazu beigetragen

hat, ein positives Image vom Flughafen in die Lübecker Bevölkerung zu tragen: Die Flughafenmitarbeiter

selbst waren es, die monatelang - auch mit personeller, moralischer und monetärer Unterstützung - ihre

Freizeit geopfert haben, um ihre Arbeitsplätze zu sichern. Ob sie ein zweites Mal solch ein Überlebens-

kampf schadlos überstanden hätten, durfte dabei doch sehr bezweifelt werden, da sich auf Grund des

Verhaltens der Lübecker Bürgerschaft in den vergangenen zwei Jahren sehr viel Frust und Resignation

breit gemacht hat.

Das die rot-dunkelrot-grüne Bürgerschaftsmehrheit selbstverständlich etwas gegen diese Idee hatte, das

versteht sich von selbst. Aber nicht aus dem vorgenannten Grund, sondern sie hatte einfach nur Angst,

dass sie den angedachten Bürgerentscheid erneut verlieren würde.

Zeitgleich wurden auch in Hamburg die Stimmen immer lauter, dass der Flughafen Lübeck in der Metro-

polregion Hamburg gebraucht wird. Dieses

hat sich letztendlich in einer Kooperation mit

dem Flughafen Hamburg wiedergefunden, in

dem eine Zusammenarbeit in 13 Punkten ver-

einbart wurde.

Ziel ist es, das sich beide Flughäfen u. a. beim

Personal und der Ausbildung, beim Einkauf

und beim „Know-how“-Aufbau unterstützen.

Obendrein verstehen sich beide Flughäfen als

gemeinsame Ausweichflughäfen. Flugstrecken

sind für Lübeck dabei selbstverständlich nicht

abgefallen, denn man kann ja nicht überall

kooperieren - leider.

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Wird nun ein neuer Flyer nötig? Trotz eisiger Kälte frohen Mutes - bei diesem Andrang kein Wunder!

Page 18: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

ANTALYA-CHARTER

Ein „Freudenschrei“ am Flughafen: Im April wurde bekannt, dass mehrere namhafte

Reiseveranstalter (unter anderen Alltours, FTI, Öger Tours und Rewe Touristik) in den

Herbstferien den Flughafen Lübeck für drei Antalya-Verbindungen nutzen werden. Am

28. September, 5. und 12. Oktober nach Antalya, am 5., 12. und 19. Oktober wieder

zurück. Noch besser: Sollten die Flüge ausgebucht sein, dann wird Antalya auch den

gesamten Sommer 2013 angeflogen und gegebenenfalls noch weitere Urlaubsziele.

Gemeinsam mit der türkischen Charterfluggesellschaft Tailwind und dem Lübecker

Flughafen wollen die Reiseveranstalter es nach über neun Jahren Abstinenz wieder

versuchen, den Charterbetrieb am Flughafen Lübeck zu etablieren. Damals konnte

man bereits beispielsweise nach Heraklion, Mallorca, Monastir, Kreta und Las Palmas

fliegen. Dieser erste wegweisende Schritt in Richtung Touristenverkehre mit sechs Flü-

gen bis zu je 168 Passagieren stellt einen Etappensieg zum Erhalt des Flughafens dar.

Von da an begann sich das Marketing-Rad zu drehen und nahezu in jedem Lübecker

Reisebüro wurden für die Herbstferien Flüge in die Türkei angeboten. Binnen kürzester

Zeit konnten mehr als fünfzehn Prozent der Plätze verkauft werden, was nach einem

großen Erfolg roch. Dabei spielen für die Reiseveranstalter hauptsächlich die sehr gute

Erreichbarkeit, die Übersichtlichkeit und die günstigeren Parkgebühren eine Rolle, die

für den Lübecker Flughafen ausschlaggebend waren.

Die an der Türkischen Riviera und damit am Mittelmeer gelegene Hafenstadt Antalya

ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Antalya und hat knapp über eine Million

Einwohner, wodurch sie zu den größten Städten der Türkei zählt. Gegründet wurde sie

vor ungefähr 2.200 Jahren und ist ein schnellwachsendes Tourismuszentrum. Aus dem

Grund, dass Antalya infrastrukturell hervorragend erschlossen ist, hat sich vor Ort neben

der Tourismusbranche viel Industrie und Gewerbe niedergelassen, das ebenfalls zum

Wohlstand der Stadt beiträgt.

Bevor überhaupt der erste Flieger nach Antalya startete, konnte der Flughafen Lübeck

eine Erfolgsmeldung verkünden: Denn den gesamten Sommer 2013 über wird Antalya

zweimal die Woche (immer dienstags und freitags) von Lübeck aus angeflogen. Das

Pilotprojekt war so phänomenal erfolgreich, dass sich alle namhaften Reiseveranstalter

dazu entschlossen, es ab dem 22. März 2013 fortzuführen und wieder Pauschalreisen

ab Lübeck anzubieten.

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Page 19: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

NORDDEUTSCHES LUFTVERKEHRSKONZEPT

Die Hamburger Universal Transport Consulting GmbH (auch UniConsult genannt) hat als Vorarbeit zur Erstellung eines

übergreifenden Norddeutschen Luftverkehrskonzeptes ein Gutachten im Auftrag der fünf Länder Schleswig-Holstein,

Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie der Hansestadt Hamburg und der Hansestadt Bremen erstellt.

In diesem soll länderübergreifend festgeschrieben werden, welche Flughäfen für welche Kapazitäten verwendet

werden sollen und wie sich ihr jeweiliges Potential gegenüber den anderen Flughäfen in Norddeutschland darstellt.

Leider fiel das Gutachten auf Grund der aktuell unklaren Lage wesentlich schlechter aus als erwartet, da die UniConsult für den Flughafen Lübeck

keine kurzfristige Besserung seiner wirtschaftlichen Lage absieht. Seine Passagierzahlen werden voraussichtlich nicht nennenswert wachsen, dadurch

bleibt die Finanzierungslage weiterhin angespannt und auch als Ausweichflughafen für Hamburg wird der Lübecker Flughafen voraussichtlich erst in

mehr als zehn Jahren benötigt. Zur Verringerung des Defizites empfehlen die Gutachter, dass der Flughafen die Entgeltordnung umgehend anpassen

müsse. Trotz alledem ist der Tenor des Gutachtens eindeutig: Es wird empfohlen den Flughafen Lübeck nicht zu schließen und den Betrieb aufrecht zu

erhalten, da er langfristig für die weitere Flugkapazitäten in Norddeutschland sowie als Daseinsvorsorge notwendig ist.

In dem Mitte April erschienen Gutachten heißt es weiter, da der Flughafen Lübeck etwa ab dem Jahr 2025 zu Tagesrandzeiten und in etwa ab dem

Jahr 2030 ganztägig als „Außenstelle“ des Flughafens Hamburg benötigt werde. Da der Flughafen Kaltenkirchen voraussichtlich weiterhin nur eine

Planung sein wird, könnten sich zur Finanzierung die beiden Länder Hamburg und Schleswig-Holstein sinnvollerweise zusammen tun. Sollten zum Ende

des Jahres in Lübeck tatsächlich die Lichter ausgehen, dann würde der Hamburger Flughafen mittel- bis langfristig erhebliche Kapazitätsprobleme

bekommen. Bis zum Jahr 2020 erwarten die Gutachter jährliche Passagierzahlen von bis zu 260.000 und bis zum Jahr

2025 jährliche Passagierzahlen von bis zu 350.000. Beide zahlen wurden bereits im Jahr 2012 überschritten.

Bei all diesen schlechten Nachrichten war es Anfang November schön zu hören, dass der Weiterbau der Bundesstraße

B207n Mitte November endlich fortgesetzt wird, da für den Torffund endlich eine Verwendung gefunden wurde. Dieses

hat sagenhafte vier Jahre gedauert und stellt hoffentlich nun auch die EU zufrieden, die den Weiterbau auf Grund des

Torffundes untersagt hatte. Dieser rund fünf Kilometer lange Teilabschnitt zwischen der Autobahnanschlussstelle Lübeck-

Süd und dem lauenburgischen Dorf Pogeez wird die bereits sehr gute Erreichbarkeit des Lübecker Flughafens weiter

steigern. Im Herbst 2014 soll der Abschnitt dann dem Verkehr übergeben werden, so das die B207n dann nach rund

zehn Jahren komplett befahrbar sein wird.

Wie es vielen Gutachten so geht, hat sich seit dessen Veröffentlichung nicht mehr viel getan und so ist das „offizielle“

Norddeutsche Luftverkehrskonzept immer noch nicht fertiggestellt. Wann dieses soweit sein wird, wissen wir leider auch

nicht, aber wenn es denn soweit ist, werden wir es aus der Sicht des Lübecker Flughafens beurteilen.

Das Gutachten selbst können Sie sich von der Homepage des Landes Schleswig-Holstein unter „http://www.schleswig-

holstein.de/MWAVT/DE/Verkehr/Luftverkehr/Norddeutsches_Luftverkehrskonzept_Vorarbeit__blob=publicationFile.pdf“

direkt herunterladen. Dieses umfasst 262 Seiten, enthält aber leider keinen weitergehenden Kommentar von einer der

fünf Landesregierungen.

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Page 20: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

„GLENFIDDLE“ IM TERMINAL

In der Reihe „Musik im Terminal“ - die bisher leider nur ein einmaliges Erlebnis war - trat am 28. April die

vierköpfige Lübecker Irish-Folk-Band Glenfiddle im Abflugterminal auf die Bühne und lieferte für alle

eine erstklassige Show ab. Mit über 300 Besuchern war der Abend fast ausgebucht und nicht nur das

Terminal sondern auch die Klimaanlage stieß an ihre Grenzen.

Die Band Glenfiddle sollte der Auftakt für mehrere künstlerische Erlebnisse sein, die der Flughafen in

naher Zukunft umsetzen wollte, um sich der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Ausstellung der

Lübecker Sternwarte im Sommer gehörte unter anderen ebenfalls dazu.

Gleich nach dem Verschwinden der letzten Passagiere, die den verspäteten Flug nach Stockholm

nutzten, trat die Vorgruppe Robin‘Kate mit ihren Gitarren auf die Bühne. Diese heizte dem Publikum

rund eine halbe Stunde so ein, dass die Band Glenfiddle eine grandiose Stimmung vorfand. In einer

fantastischen und nahezu einzigartigen Umgebung kam die Band richtig in Fahrt und riss das Publikum

mit ihrem Irish-Folk über zwei Stunden gnadenlos mit.

In der Pause gab es dann auch noch etwas zu gewinnen, in der Tombola wurden Flüge zu den neuen

Zielen Barcelona und Budapest verlost und der jüngste Glenfiddle-Fan wurde von der Organisatorin

Stefanie Eggers mit dem Flughafen-Kompendium „LBC Lübeck-Blankensee“ überrascht, welches wir

gerne zur Verfügung gestellt haben.

So toll der Abend auch war - einen großen Abstrich müssen wir dennoch machen: Die Mitarbeiter des

Flughafenrestaurants waren schlecht vorbereitet und haben es nicht geschafft dem Andrang gerecht

zu werden. An der Terminalbar fiel bereits nach kurzer Zeit die Bierzapfanlage aus und im Restaurant

selbst bildeten sich lange Schlangen. Aber, wir wünschen uns trotzdem eine baldige Wiederholung!

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Page 21: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

ÜBER DEM TELLERRAND: FLUGHAFEN MÜNCHEN

Wir wollen hier gar nicht erst über den Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI)

sprechen, aber am 17. Juni 2012 geschah fast unglaubliches: In einem Bürgerentscheid

haben sich die Einwohner Münchens gegen den Bau der dritten Start- und Landebahn am

„Franz Josef Strauß“-Airport entschieden. Unter anderem aus dem Grund, warum sonst

Flughäfen erweitert werden sollen - er bringt weiteres Wirtschaftswachstum. In der Graphik

rechts sind die Erweiterungsflächen orange hinterlegt, die Bestandsflächen blau und rot.

Bereits im Jahr 2005 begann die Planung für die dritte, vier Kilometer lange und nordöstlich

gelegene, Start- und Landebahn. Mitgeplant wurden Einrichtungen, wie beispielsweise ein

weiteres Terminal oder eine weitere Feuerwehrwache. Etwa zwei Jahre später reichte die

Flughafen München GmbH den Antrag auf Planfeststellung ein, der dann Mitte 2011 mit

einem Sofortvollzug von der Oberbayrischen Regierung erlassen wurde. Dieser wurde allerdings nicht umgesetzt, da der Flughafen München zuerst

die endgültige Entscheidung der Richter des Bayrischen Verwaltungsgerichtshof über die Klagen im

Hauptsacheverfahren abwarten wollte. Später stimmte die Staatsregierung diesem Vorgehen zu.

Entschieden wurde nichts, denn zwischenzeitlich hatte eine Unterschriftsschriftensammlungsaktion für ein

Bürgerbegehren zum Entscheid gegen den Bau der dritten Start- und Landebahn begonnen und das

notwendige Quorum von 3 % aller Münchener Einwohner erfolgreich gemeistert.

Aber die daraus erhofften „erheblichen ökonomisch-strukturellen Effekte“, die den Flughafen München

im internationalen Wettbewerb stärken sollten, wurden zum Stolperstein. Trotz der Ausgleichsflächen, der

Nachtflugregelung und dem ausgewiesenen Entschädigungsgebiet, gab es in der Planfeststellung keine

vorgeschriebenen An- und Abflugrouten. Neben dem zunehmenden Lärm und den zu befürchtenden

Beeinträchtigungen der Natur und Umwelt war eben das weitere Wirtschaftswachstum mit die größte

Sorge der Anwohner, denn sie hatten Angst, dass das schon jetzt nicht günstige Leben in München dann

unbezahlbar geworden wäre.

Mit dem 17. Juni 2012 war dann alles vorbei. 32,8% der wahlberechtigten Einwohner stimmten mit 54,3%

der Stimmen gegen den Ausbau ihres Flughafens. Abgestimmt wurde über drei Fragen: Soll die Stadt

München der Erweiterung zustimmen? Soll die Stadt München den Bau der dritten Stadt- und Landebahn

verhindern und in den Gremien nicht zustimmen? Falls es zwischen der Frage 1 und 2 ein Patt gibt, sind Sie

für oder gegen den Bau der dritten Start- und Landebahn? Die ersten beiden Fragen hätte man sich

durch die Frage 3 sparen können, aber das ist Bayern. Rein rechnerisch haben die Flughafengegner in München das geschafft, was die hier ansässigen Flughafengegnern immer den Flughafenbefürwortern

vorwerfen: Sie haben es mit einer Minderheit geschafft, den Ausbau zu verhindern.

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Page 22: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

WECHSEL IM AUFSICHTSRAT

Peter Reinhardt (SPD-Fraktionsführer) sagte im Mai, dass „es unredlich ist, wenn immer wieder behauptet wird, dass der Aufsichtsrat alles unternimmt,

um dem Flughafen zu schaden“. Nun, lassen wir die Aussage mal so im Raum stehen. Auf jeden Fall beruht seine Aussage darauf, dass die rot-

dunkelrot-grüne Bürgerschaft zu Gunsten eines Flughafenmitarbeiters auf einen Sitz im Aufsichtsrat verzichtet habe. Dabei hätte es gewiss keine Rolle

gespielt, ob ein weiterer Gegner in den Aufsichtsrat gewählt worden wäre, da dieses der Stim-

menmehrheit ohnehin nicht geschadet hätte. Thomas Viertbauer wurde als Mitarbeiter des Flug-

hafens in das Gremium gewählt und ersetzte Hans-Joachim Weiß (Bürger für Lübeck), der erfolg-

los versucht hat gegen die „Nein“-Mehrheit anzukämpfen. Hans-Jürgen Schubert durfte hinge-

gen weiterhin seine „gute Arbeit“ fortsetzen, da sein Mandat verlängert wurde. Sehen Sie dazu

auch links nebenstehende Übersicht.

Fällt Ihnen dabei etwas auf? Mit Susanne Knoll, Ragner Lüttke, Ulrich Pluschkell und Hans-Jürgen

Schubert sitzen vier von sieben Aufsichtsratsmitgliedern in der Lübecker Bürgerschaft und können

somit ihr Handeln gegen die Interessen der Flughafen Lübeck GmbH als Mitglieder der Lübecker

Bürgerschaft „verschleiern“ und die Interessen ihrer Partei entgegen jeglicher wirtschaftlicher

Vernunft im Flughafen gnadenlos umsetzen.

Genau diese Personen waren es auch, die in der gleichen Bürgerschaftssitzung

ein Konzept zur Abwicklung des Flughafens beantragten. Ja, ganz richtig, die Mehrheit des Aufsichtsrates fordert die Auflösung ihrer

Gesellschaft zu dessen Wohl sie eigentlich verpflichtet sind. Und dieses tun sie ganz gewissen- und gnadenlos als Mitglieder der

Lübecker Bürgerschaft! Das auf solche skandalöse Weise Politik für die eigene Klientel betrieben wird, ist an sich ja schon schlimm

genug, dass dieses aber rechtlich auch noch zulässig ist, ist unglaublich.

Dass das von der Flughafengeschäftsführung vorgelegte Sparkonzept, welches auf dem Gutachten der Unternehmensberatung

Putz und Partner AG (siehe auch Seite 11) basiert, für die Hansestadt Lübeck die wesentlich günstigere Lösung wäre, wurde dabei

wieder einmal vollkommen ignoriert. Das fünfzehnseitige Konzept zur Auflösung lag im August vor, beinhaltete das gleiche Ergebnis

und war also nutzlos und teuer: Die Komplettabwicklung wäre noch einmal rund 4 Millionen Euro teurer als die Konsolidierung.

Ein weiterer äußerst abstruser Vorgang, der in jedem „normal funktionierenden“ Wirtschaftsunternehmen zur sofortigen Ablösung des entsprechenden

Aufsichtsratsmitgliedes geführt hätte, ist es, wenn die Frau des Aufsichtsratsvorsitzenden gegen die Gesellschaft ihres Mannes klagt, der er vorsteht. Zu

den Anschuldigungen halten sich auf Grund des laufenden Verfahrens zwar alle in Schweigen, aber das die Mehrheit des Aufsichtsrates dieses Vor-

gehen unterstützt, zeugt von Inkompetenz, Illoyalität, Verantwortungslosigkeit, Machtgehabe und Realitätsverlust.

Rund sieben Monate sollte dieses Trauerspiel noch anhalten, dann war Schluss: Glücklicherweise ging mit dem Jahresende und dem Auslaufen der

Flughafen Lübeck GmbH die automatische Auflösung des Aufsichtsrates einher. Positiv für den Flughafen, negativ für weitere Lübecker Projekte, für

die diese Personen nun vermutlich genug Zeit finden werden. Zum Beispiel für die Klage von der Frau des Ex-Aufsichtsratsvorsitzenden, denn diese

wird fortgeführt - Ausgang offen.

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Zusammensetzung des Aufsichtsrates der Flughafen Lübeck GmbH

Pro Flughafen Contra

Lutz Lange (Vorsitzender; parteilos)

Susanne Knoll (SPD)

Ragnar Harald Lüttke (Die Linke)

Ulrich Pluschkell, (SPD)

Hans-Jürgen Schubert (Die Grünen)

Thomas Viertbauer (Flughafenmitarbeiter)

Torsten Rieß (Lübecker Verein für Luftfahrt e. V.)

Vernunft hält Einzug:

Thomas Viertbauer

Page 23: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

LUFTVERKEHRSABGABE, DIE NÄCHSTE RUNDE

Mitte Mai 2012 startete der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e. V. zusammen

mit namhaften Unternehmen der Luftfahrt die Kampagne „Luftverkehrsteuer! Für alle zu teuer!“, um

diesen mehrmalig nachgewiesenen volks- und betriebswirtschaftlichen Unsinn zu beenden. Dazu

wurden die untenstehenden vier Fakten erarbeitet und mit dem entsprechenden gutachterlichen

Material unterlegt.

Ende Juni dämmerte es denn auch beim Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) auf einer

Fachkonferenz in Hamburg, denn er sprach sich erstmals gegen die umstrittene Luftverkehrssteuer

aus. Dieses könne er aber nicht alleine entscheiden, sondern dieses muss im Bundesverband mit

den Ministerien der Finanzen, der Umwelt, des Verkehrs und der Wirtschaft geklärt werden. Ein für

die Bundesregierung erstelltes Gutachten, die bereits existierenden reichten vermutlich nicht aus,

bescheinigte der das die Luftverkehrsabgabe den deutschen Flughäfen 2011 einen erheblichen

Schaden zugefügt habe.

Parallel zu der gestarteten Kampagne forderte die irische Fluggesellschaft Ryanair abermals die

Bundesregierung auf, die Luftverkehrsabgabe sofort abzuschaffen, da diese die Regionalflughäfen

übergebührend belaste. Nach Aussage von Ryanair seien die Passagierzahlen an diesen Flughafen

um bis zu 30 Prozent eingebrochen, was in etwa 600.000 fehlenden Passagieren entspräche.

Obwohl die Niederlande ihre Flugverkehrssteuer bereits nach kurzer Zeit wieder zurücknahmen, will

die deutsche Regierung diese luftverkehrsfeindliche Abnahme noch bis zum Jahr 2016 kassieren.

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Fakt ist!

(1) Die Luftverkehrssteuer verteuert jeden Flug, selbst wenn die Fluggesellschaften wegen des intensiven Wettbewerbs nur einen Teil davon auf den Ticketpreis aufschlagen können.

(2) Für ausländische Flughäfen nahe der deutschen Grenze ist die Luftverkehrssteuer ein kräftiges Konjunkturprogramm! Sie zählten 2011 rund 15% mehr Passagiere,

während bei den deutschen Flughäfen in Grenznähe rote Zahlen geschrieben wurden!

(3) Die Luftverkehrssteuer macht die Tickets teurer und treibt deutsche Fluggesellschaften in die roten Zahlen! Ohne diese Steuermilliarde, die nur Haushaltslöcher stopfen soll, und ohne die Verluste durch 5 Millionen Passagiere weniger könnten die Fluggesellschaften zum Beispiel

jedes Jahr 25 moderne, spritsparende Mittelstreckenflugzeuge zusätzlich kaufen.

(4) Im Jahr 2011 fehlten in Deutschland 5 Millionen Flugpassagiere - der deutsche Fiskus verlor dadurch erhebliche Steuereinnahmen. Für den Staat ist die Luftverkehrssteuer damit eine

Milchmädchenrechnung!

Page 24: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

INSOLVENZ?

Da sich bis zum Sommer 2012 bezüglich eines Investors noch nicht viel getan hatte, zog die SPD im vergangenen Juli allen Ernstes eine Insolvenz der

Flughafen Lübeck GmbH (als 100%ige Tochtergesellschaft der Hansestadt Lübeck) zum 31. Dezember 2012 in Betracht. Jan Lindenau, der Lübecker

Finanzexperte (!) der SPD, sprach öffentlich davon das die Insolvenz eine Option sei, um finanzielle

Schäden für die Hansestadt Lübeck so gering wie möglich zu halten. Auch hier spielt das Gutachten

der Unternehmensberatung Putz und Partner (siehe Seite 11) wieder eine Rolle. Dieser entnahm die

SPD, dass die Insolvenz die zweitbeste Möglichkeit - nach der Verkaufslösung - sei. Unserer Meinung

nach käme eine Insolvenz allerdings einer Komplettaufgabe gleich und würde dementsprechend vier

Millionen Euro mehr, also 16,3 Millionen Euro, kosten.

Eine Insolvenz hätte zur Folge, das die Betriebserlaubnis des Flughafens sofort erlöschen würde und

dieser sofort geschlossen werden müsste (also das, was die SPD wollte), ferner würden alle Mitarbeiter

ebenfalls sofort ihren Arbeitsplatz verlieren und müssten sich arbeitslos melden. Als Arbeiterpartei wäre

der SPD der zweite Punkt aber bei Weiten nicht so wichtig, denn bevor die Flughafenmitarbeiter das

Bürgerbegehren gestartet haben, hätte die SPD ihnen eine Auffanggesellschaft angeboten. Da die

Flughafenmitarbeiter damals lieber, um ihren Job gekämpft haben als aufzugeben, müssten sie nun

auch die Kosten der „Verlängerung“ tragen. Basta. Die beiden Bündnispartner, die Grünen und die

Linken, waren hier anderer Meinung und hatten den Kommunalwahlkampf 2013 vermutlich schon im

Gedächtnis, denn sie haben einen Sozialplan befürwortet. Die Sport- und die Segelflieger würden ihre

Basis am Lübecker Flughafen ebenfalls verlieren, wenn dem Flughafen Lübeck die Betriebserlaubnis

entzogen worden wäre. Die Sozialarbeit, von zwei langen in der Hansestadt verwurzelten Vereinen,

würde ebenfalls drunter leiden und mit den „Füssen getreten werden“. Aber welche Folgen hätte eine Insolvenz der Flughafengesellschaft für die

Hansestadt Lübeck bedeutet?

Zunächst einmal wäre es für Deutschland ein einmaliger Vorgang, dass eine Kommune ihre eigene Gesellschaft in die Insolvenz schickt, denn dieses

hätte erhebliche Auswirkungen auf alle anderen städtischen Gesellschaften und die Hansestadt selbst. Alle Banken würden neue Kredite mit Risiko-

aufschlägen versehen, wodurch die Zinsen steigen würden. Zur Tilgung dieser müssten dann höhere Aufwendungen durch die Hansestadt erbracht

werden, wozu sie auf Grund der finanziell angespannten Situation kaum in der Lage wäre - es sei denn, es wird an anderer Stelle wieder etwas einge-

spart. Sprich die Straßen würden nicht mehr repariert werden, die Öffnungszeiten der Behörden würden sich radikal ändern, Stadtteilbüros würden

schließen, die Hansestadt müsste Mitarbeiter entlassen, Spielplätze würden verrotten… Benötigen Sie noch mehr Beispiele?

In der jüngeren Wirtschaftsgeschichte konnte man sehr gut sehen, was eine Insolvenz einer Gesellschaft für den gesamten Konzern bedeutet. Nicht

nur der Medienmogul Leo Kirch mit seiner Kirch-Gruppe war davon betroffen, sondern auch Neckermann, der Quelle-Versand, die Muttergesellschaft

Schlecker riss die Drogeriemarktkette Ihr Platz mit in den Abgrund, der Telekommunikations- und Energielieferant TelDaFax, die Kaufhauskette Hertie,

der Miniatureisenbahnbauer Märklin… Mehr möchten wir gar nicht aufzählen...

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Eine Insolvenz bezeichnet die Situation eines Schuldners, seine Zahlungsverpflichtungen gegenüber Gläubigern nicht erfüllen zu können. Sie ist gekennzeichnet durch akute Zahlungsunfähigkeit, mangelnde Liquidität (drohende Zahlungsunfähigkeit) oder Überschuldung. Häufig werden auch die Begriffe Konkurs oder Bankrott verwendet. Daneben kommt in der Umgangssprache das Wort Pleite vor, das so wie Bankrott stark negativ besetzt ist. Juristisch gesehen ist in Deutschland der Bankrott eine Straftat.

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KALTENKIRCHEN

Wir zählen schon gar nicht mehr, denn so regelmäßig oft wird der „Traum vom Großflughafen Kaltenkirchen“ (der

kleine rote Punkt auf nebenstehender Karte) immer und immer wieder von den verschiedensten Leuten aus den

verschiedensten Hüten gezaubert. Mitte August allerdings rieben wir uns verdutzt die Augen, denn die Aussage

der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck (IHK) klang auf einmal ganz anders. Sicherlich, die IHK Lübeck stand

immer zu dem Flughafen Lübeck, aber auch Kaltenkirchen war eine Option. Dennoch, die im August vorgestellte

Idee entsprach keinem sonst üblichen Sommerloch, sondern war eine interessante Vision, wie der Flughafen

Lübeck zu retten sei.

Die Aussage der IHK basierte auf der reellen Annahme, dass auf den Großflughafen Kaltenkirchen während der

Planungsphase erhebliche rechtliche Probleme und damit jede Menge Klagen zukommen werden. Ferner ist die

Finanzierung mehr als fraglich und auch die Bundesregierung würde nicht hinter dem Projekt stehen, da BBI (der

Flughafen Berlin-Brandenburg) der letzte Flughafenneubau seiner Art in der Bundesrepublik sein wird. Exakt diese

Ansicht teilt auch die UniConsult in ihrem Gutachten zum Norddeutschen Luftfahrtverkehrskonzept.

In ihrem „Zukunftsprojekt Kaltenkirchen“ schlug die IHK zu Lübeck vor, dass der Hamburger Flughafen seine bereits

gekauften 2.200 Hektar bei Kaltenkirchen westlich der Autobahn A7 verkaufen und den Verkaufserlös größtenteils

zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebes in Lübeck nutzen. Damit könnte der Flughafen Hamburg kontinuierlich

Gesellschafteranteile von Hansestadt Lübeck übernehmen und so langsam am Lübecker Flughafen einsteigen.

Diese Idee zur norddeutschen Kooperation, die sowohl der Industrie- und Handelskammer zu Kiel als auch der

Handelskammer Hamburg mitgeteilt wurde, stieß leider auf wenig Gegenliebe. Obwohl die IHK zu Lübeck ein fertiges Konzept dafür präsentierte: die

Fläche wird als Wohnraum ausgewiesen, die Investitionsbank Schleswig-Holstein kauft dem Flughafen Hamburg das Gelände somit zu einem höheren

Preis ab und entwickelt darauf Wohngebiete, die die wachsende Hansestadt Hamburg so dringend benötigt. Die Bewohner würden etwa 30 Minu-

ten brauchen, um die Hamburger Innenstadt zu erreichen und könnten dort arbeiten. Der Flughafen Hamburg sollte seinen Erlös teilweise am Flugha-

fen Lübeck investieren und alle wären „glücklich“. Der größte Vorteil wäre dabei, dass das gesamte Projekt kostenneutral für die Steuerzahler in Ham-

burg und Schleswig-Holstein ist, da die Finanzen beider Länder unangetastet bleiben.

Es könnte daran liegen, dass das „Zukunftskonzept“ so abrupt und ohne Absprachen vorgestellt wurde, aber der Flughafen Hamburg beharrte auch

weiterhin auf die Option Kaltenkirchen. Man sah die Initiative zwar als ehrenwertes Projekt an, dennoch würde es für die Anteilseigner des Hamburger

Flughafens nichts ändern. Ähnlich reagierte die Industrie- und Handelskammer zu Kiel - was leider nicht anders zu erwarten war. Die Handelskammer

Hamburg formulierte ihre Ablehnung etwas freundlicher und legte dar, dass die Fläche in Kaltenkirchen auch weiterhin für die Vorsorge gedacht sei,

um sie zukünftig eventuell auch anderen Projekten zur Verfügung zu stellen. Für die Handelskammer Hamburg wäre es unverantwortlich, diese Option

zur Disposition zu stellen. Sie könnte sich aber vorstellen, die Flächen zeitweise anders zu nutzen, wenn sich ihr Status nicht ändern würde.

Schade, dass eine so gute Idee binnen weniger Tage von fast allen Beteiligten zerredet worden ist. Wir hätten uns gewünscht, wenn alle Parteien

dem „Zukunftsprojekt Kaltenkirchen“ etwas offener gegenüber gestanden hätten. Aber so ist es ja oft, mit guten Ideen…

25

Page 26: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

FINALE!

Der Startschuss fiel im August mit einer letzten Anzeige im „Europäischen Amtsblatt“, denn der Flughafen hatte nur noch eine Gnadenfrist von einigen

Wochen, um einen privaten Investor zu finden - andernfalls würden die Lichter für immer aus gehen. Der Plan ist, dass die Lübecker Bürgerschaft in

ihrer November-Sitzung dem Flughafenverkauf absegnet und die Zukunft sichert.

Was es bedeuten würde, wenn am Flughafen die Lichter ausgehen würden, haben die Flughafenmitarbeiter eine Woche später in der Kampagne

„...und-tschüss“ eindrucksvoll dargestellt, denn sie und viele andere wollten nicht, dass sich Lübeck in die Bedeutungslosigkeit verabschiedet und von

der Bildfläche verschwindet. Genau dieses hat Jürgen Friedel, Geschäftsführer der Flughafengesellschaft, auch auf einer Podiumsdiskussion des

Bündnis „Nein zum Flughafenausbau“ detailliert dargestellt. Vor weit über 100 anwesenden Personen konnte er sich auch so manchen Respekt von

den Flughafengegnern einholen, als er seine Argumente darlegte, seine Pläne für die Zukunft - die Konsolidierung, nicht die Abwicklung - aufzeigte

und schon von fünf potentiellen Investoren sprach.

Während der Investorensuche wurden auch diverse Planspiele veranstaltet, um sich auf einen Plan B vorzubereiten, wie man den Flughafen Lübeck

notfalls doch erhalten könne, falls kein Investor bereit wäre, den Lübecker Flughafen zu übernehmen. Eine Strategie ist das „Memminger Modell“, bei

dem regionale Wirtschaftsunternehmen aus dem Allgäu gemeinsam an der Flughafengesellschaft beteiligt sind, auf den Lübecker Flughafen mit der

hier ansässigen Wirtschaft zu übertragen. Eine andere steckt hinter dem „Usedom-Modell“, bei dem Hoteliers Urlaubspakete verkaufen und in diesen

die Anreise mit dem Flugzeug inklusive ist. Die Praxis funktioniert so: die Hoteliers geben der Fluggesellschaft eine Ticketgarantie und die Fluggesell-

schaft erschließt dafür im gleichen Atemzug neue Märkte - eine Win-Win-Situation. Beides zusammen wäre ein gangbarer Weg.

Am 24. September Punkt 12 Uhr mittags war es denn geschafft: Das Interessenbekundungsverfahren endete, wobei sechs Unternehmen ihr Interesse

am Flughafen gezeigt haben. Unter den sechs Unternehmen war auf jeden Fall die Euroimmun AG, sowie fünf Unbekannte. Alle hatten anschließend

die Gelegenheit mit der Stadt zu verhandeln und bis zum 15. Oktober 2012 ein definites Kaufangebot vorzulegen, so dass die Bürgerschaftssitzung am

29. November 2012 über den Flughafenverkauf entscheiden kann. Positiv am gesamten Verfahren war, dass weder die Lübecker Verwaltung, noch

die Stadtspitze oder der Flughafen durchblicken ließen, wer die Investoren waren, um im Ruhe mit ihnen verhandeln zu können. Für uns absolut unver-

ständlich war die Reaktion vom Check-In-Lübeck e. V., der nicht daran glaubte, dass sich bis zum Jahresende ein Investor finden würde, da er durch

die lokale Politik abgeschreckt sei. Eine absolute Fehleinschätzung, die zu diesem Zeitpunkt nicht förderlich war.

Während des Verhandlungszeitraums bis Mitte Oktober gab es viele Spekulationen und noch mehr Bekundungen seitens der Flughafengegner den

Flughafen abwickeln zu wollen. Selbst das Abwicklungskonzept musste noch diskutiert werden, das wurde von den meisten aber nur stillschweigend

zur Kenntnis genommen. Am 15. Oktober 2012 lagen der Hansestadt Lübeck dann fünf definitive Kaufangebote vor - ein absoluter Erfolg!

Jetzt fing die Gerüchteküche richtig an zu köcheln: In der Auswertungsphase überschlugen sich die Meldungen zu den Investoren und deren Ideen

teilweise schlagartig. Der einzige negative Effekt war, dass dem Flughafen sämtliche Planungssicherheit genommen wurde, da er in dieser Zeit keine

weiteren Verträge (z. B. Mietverlängerungen) abschließen durfte. Davon war unter anderem auch der Vertrag mit der Wizz Air betroffen, der Ende

März 2013 auslaufen wird und unbedingt verlängert werden muss. Entscheiden konnte dies nur der Hauptausschuss, der dieses nicht wollte und auch

nicht entschieden hat. Dem Flughafen sind auf der Zielgeraden so noch weitere Steine in den Weg gelegt worden, um den Verkauf mutwillig schei-

tern zu lassen. Ferner versuchte die rot-dunkelrot-grün dominierte Bürgerschaft die Daumenschrauben weiter anzuziehen und verlangte Klarheit dar-

26

Page 27: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

über, wer die anderen Kaufinteressenten sind. Unter dem Deckmantel der Transparenz sollte so versucht werden gegen die Investoren Stimmung zu

machen. Glücklicherweise schaltete Verwaltungschef Bernd Saxe auf „Stur“ und teilte den Fraktionen nur mit, das die Verhandlungen Aufgabe der

Verwaltung und nicht der Bürgerschaft oder des Hauptausschusses seien. Die Verwaltung würde alle Beteiligten rechtzeitig informieren und einen Fa-

voriten vorschlagen. Selbstredend meldete sich auch der Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) zu Wort. Auf einer Veranstaltung der Kaufmannschaft

sagte er zwar, das er ein Freund von Flughäfen sei, aber sie müssten Geld verdienen. Selbst wenn wir die Aussage einfach mal unkommentiert stehen

lassen, war uns allen eigentlich von vornerein klar, das von der regierenden Dänenampel keine Hilfe kommen würde.

Eine Woche vor der Bürgerschaftssitzung kam endlich „Dampf in den Kessel“ und die potentiellen Investoren wurden bekannt. Da war zunächst die

Familienholding von Bismarck, die gemeinsam mit Winfried Stöcker von der Euroimmun AG den Flughafen betreiben wollte (Siehe auch Seiten 12/13),

der deutsch-ägypter Mohamad Rady Amar mit seiner Firma 3 Y Logistic und Projektbetreuung GmbH sowie die Düsseldorfer sbc Restrukturierung und

Investment AG. Jeder von Ihnen muss notariell beglaubigt nachweisen, dass er in der Lage ist 15 Millionen Euro für die Finanzierung aufzubringen. Im

Gegenzug erhält der Käufer 4 Millionen Euro als Investitionszulage nach einem erfolgreichen Ende des Planfeststellungsverfahrens und die Flughafen

Lübeck GmbH wird durch die Hansestadt Lübeck komplett entschuldet. Allerdings erhält er dafür nicht die gesamte Flughafeninfrastruktur, da Teile

vom Land gefördert wurden und müssen aus diesem Grund von der Hansestadt für 15 Jahre gepachtet und können erst danach gekauft werden.

Jeder von Ihnen wollte alle Flughafenmitarbeiter übernehmen und hat dazu jeweils ein überzeugendes Konzept vorgelegt, wobei sich manche Ideen

logischerweise überschnitten, wie zum Beispiel die Idee mit dem Gesundheitstourismus, einem Home-Carrier und dem Incoming-Tourismus. Mohamad

Rady Amar plant dazu zusätzlich ein Hotel- und Kongresszentrum sowie eine Teilverlagerung seiner Firma nach Blankensee, die kleine Flugzeuge her-

stellt und ein neues Terminal. Die Familienholding von Bismarck möchte unterdessen zunächst die Flughafenstruktur verbessern, bevor sie sich um den

Ausbau kümmern würden. Der sbc wurden keine großen Chancen eingeräumt, aber sie wollte Hubschrauberflüge für Windparks abfertigen.

Drei Tage vor der allesentscheidenden Bürgerschaftssitzung teilte Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) mit, dass er den deutsch-ägypter Mohamad Rady

Amar als Käufer für den Flughafen favorisiere. Dieser habe das beste Kaufangebot vorgelegt und würde den Flughafen bereits zum 1. Januar 2013

übernehmen. Er würde 5,5 Millionen Euro von der Hansestadt erhalten, muss im Gegenzug aber eine Investitionsgarantie abgeben und mindestens

die gleiche Summe selbst aufbringen, womit er das Geld nur erhält, wenn er Investitionen tätigt und er auch kein Rücktrittsrecht mehr besitzt. Ferner

zahlt er einen jährlichen Pachtbetrag in Höhe von 300.000 Euro für die geförderte Flughafeninfrastruktur. Nur wenn das Oberverwaltungsgericht

(OVG) in Schleswig die ausstehende Planfeststellung nicht genehmigen sollte oder wenn die EU-Kommission Forderungen an den Flughafen wegen

unerlaubter Beihilfen stellt, dann darf er bis zum 31. Dezember 2013 vom Kaufvertrag zurücktreten. Sein Ziel: Bis zum Jahr 2020 möchte er die jährliche

Passagierzahl auf mindestens eine Million steigern und nach spätestens fünf Jahren schwarze Zahlen schreiben.

Unterdessen verlangten die Grünen, die Linken, aber auch die FUL und die BfL mehr Zeit sowie eine Sondersitzung der Bürgerschaft. Dieses Verhalten

war zumindest von den Grünen und den Linken zu erwarten, denn der Flughafen sollte mit allen Mitteln kaputt gemacht werden. Die Verwaltung hat

allen Bürgerschaftsmitgliedern eine Übersicht erster Güte zukommen lassen, die man durchaus binnen drei Tagen durcharbeiten konnte.

29. Dezember 2012, kurz nach 20 Uhr: Die Bürgerschaft beschließt mit den Stimmen der CDU, SPD, FDP, Freien Wählern, FUL und BfL den Verkauf des

Flughafens an den von der Verwaltung und den Mitarbeitern favorisierten Mohamad Rady Amar mit seiner Yasmina Flughafenmanagement GmbH.

27

Page 28: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

WIR ÜBER UNS

Wer wir sind. Der Pro Airport Lübeck e. V. besteht aus rund vierzig interessierten Personen an der Luftfahrt, die sich zudem positiv für die Lübecker Regi-

on einsetzen wollen. Unser Ziel ist es, Sie über die Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten des Lübecker Flughafens mit denen dazugehörigen Infor-

mationen aus der Luftfahrt, sowie den ökologischen, ökonomischen und technischen Zusammenhängen, aufzuklären. Durch das breite berufliche

Spektrum unserer Mitglieder ist es uns möglich, jederzeit auf ein fundiertes und kompetentes Wissen zurückzugreifen, um auch nah an der „Materie“

zu sein. Die diversen Standpunkte von Initiativen, von Parteien, der Wirtschaft und vom Flughafen selbst, hinterfragen wir kritisch und legen Ihnen un-

sere Sichtweise dar. Wir dienen dabei keiner Fluggesellschaft oder dem Flughafen selbst. Das in unserem Vereinsnamen vorkommende Wort „Pro“

versteht sich somit auch nicht als Affront, denn es stellt nur unsere positive Grundauffassung gegenüber dem Lübecker Flughafen dar. Um auch zu-

künftig qualitativ hochwertige Vereinsarbeit leisten zu können, sucht der Pro Airport Lübeck e. V. immer wieder gerne engagierte Mitstreiter.

Unsere Mitglieder. Unsere Mitglieder haben unterschiedliche Altersklassen und wohnen durchweg in Norddeutschland. Sie kennen dadurch die spezi-

fischen Interessen der einzelnen Ortschaften und der dort sesshaften Interessenvereine somit am Besten. Ihr breitgefächertes Berufsspektrum hilft uns

ferner, unser Wissen immer weiter zu vertiefen. Somit haben wir vielfältige Möglichkeiten, um auf fast alle Fragen innerhalb kürzester Zeit eine kompe-

tente Antwort zu liefern. Weiterhin stehen viele Mitglieder im persönlichen Kontakt zueinander, so dass das Vereinsleben selbst durch die Mitglieder

gefördert wird und der Austausch von Wissen und Informationen zügig voranschreitet. Durch ihre rege Beteiligung an unserem vereinsinternen Forum

gelingt es ihnen immer wieder, dem Vorstand wichtige Dinge für seine Arbeit mitzugeben. Wenn unsere Mitglieder weiterhin so engagiert sind und

somit das Rückgrat des Pro Airport Lübeck e. V. bilden, ist es uns auch zukünftig möglich immer besser zu werden.

Was wir für Sie tun. Unsere Leistungen beinhalten Themen rund um den Flughafen Lübeck: Neben dem Angebot an Informationsveranstaltungen zu

aktuellen und allgemeinen Themen, nehmen wir auch an diversen Gremien zum Flughafen Lübeck teil, um immer direkt und umfassend informiert zu

sein. Des Weiteren stehen wir Ihnen auch gerne als neutraler Ansprechpartner für Ihre Fragen zum Lübecker Flughafen und seiner aktuellen Lage zur

Verfügung. Auf unserer ständig aktualisierten Homepage finden Sie tagesaktuelle Themen und Stellungnahmen, Reiseberichte und eine Fotodaten-

bank mit Bildern von unseren Mitgliedern, die Ihnen Anreize für Ihren Aufenthalt vor Ort geben sollen. Etwaige Fragen von ausländischen Gästen, die

den Flughafen Lübeck nutzen möchten, können wir dabei in mehr als zehn verschiedenen Fremdsprachen beantworten. Aber um auch über die

Probleme in anderen Regionen informiert zu sein, arbeiten wir u. a. mit den Vereinen „Hahn-Infos e. V.“ aus dem Hunsrück und der „Bürgeraktion PRO

Flughafen e. V.“ aus Frankfurt am Main zusammen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht allen Beteiligten ihre regionalen Horizonte zu erweitern.

Was wir für unsere Mitglieder noch tun. Ergänzend zu den bereits genannten Leistungen, erhalten unsere Mitglieder selbstverständlich zusätzliche Ben-

efits, die Ihnen auch Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Vereins eröffnen. Es existiert so die Möglichkeit zur Teilnahme an internen Veranstaltun-

gen mit der Anwesenheit von vereinsfremden Personen, die es ihnen erlaubt fachspezifisch zu diskutieren sowie kompetente Antworten zu erhalten.

Auch können sie ihre eigene Kompetenz in den Mittelpunkt stellen und selbst über Themen referieren. In dem Mitgliederbereich unserer Homepage ist

es möglich sich im Forum untereinander auszutauschen und auf Dokumente, die den Flughafen Lübeck und die allgemeine Luftfahrt betreffen, zuzu-

greifen. Sie können dabei auch selbständig an unserer Homepage mitwirken und ihre Meinungen, Neuigkeiten, Fotos und Reiseberichte einstellen.

Zusätzlich werden allen Mitgliedern zeitnah aktuelle und brisante Informationen zum Flughafen Lübeck per eMail zugestellt.

28

Page 29: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

UNSER ANTRIEB

Allein gelassen. Obwohl der Flughafen Lübeck vergangenes Jahr erfolgreich an einen privaten Investor veräußert wurde, ist sein Rückhalt in Teilen

der Politik und der Bevölkerung vor Ort immer noch nicht vollständig gegeben. Viele Flughafengegner versuchen es trotz alledem immer noch, dem

Flughafen das „Leben schwer zu machen“ und greifen dazu nach jedem Strohhalm. So lange es eine Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm Lübeck

und Umgebung e. V. sowie unnachgiebige Kritiker gibt, so lange werden wir es auch als unseren Auftrag betrachten, den Lübecker Flughafen - bei

seinen Bestrebungen erfolgreich zu sein - zu unterstützen. Auch wenn der Flughafen nicht mehr vollends „Allein gelassen“ ist, so kann er doch jede

Fürsprache durchaus vertragen. Wir versuchen auch weiterhin Herrn Mohamad Rady Amar und den bisherigen Geschäftsführer Jürgen Friedel sowie

alle Mitarbeiter bestmöglich dabei zu unterstützen, ihr Ziel zu erreichen, wofür sie so lange gekämpft und gezittert haben.

Eine schallende Ohrfeige vom Land. Das Land Schleswig-Holstein, welches seit Mai 2012 von der sogenannten „Dänenampel“, bestehend aus der

SPD, den Grünen und dem SSW, regiert wird, hat sofort nach ihrer Machtübernahme jegliche Fördermittel für Flughäfen und Verkehrslandeplätze in

Schleswig-Holstein gestrichen. Unterdessen werden rund 120 Kilometer weiter östlich, am Flughafen Rostock-Laage, jährlich 500.000,- € für den Betrieb

bereitgestellt. Erst kürzlich wurde ein zweites Vorfeld für über 3.000.000,- € errichtet, zu 90% vom Land Mecklenburg-Vorpommern bezahlt. Das

25.000.000,- € Terminal, das ebenfalls zu 90% vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert wurde, besitzt eine Kapazität von 1.000.000 Passagieren,

die der Flughafen Rostock-Laage noch lange nicht benötigt. Aber das Land Schleswig-Holstein zeigt dem Lübecker Flughafen die "lange Nase" und

sagt in ihrem Koalitionsvertrag lapidar, dass der Flughafen für ganz Schleswig-Holstein im benachbarten Bundesland Hamburg liegt. Wo bitte gibt es

eine solche Regierung nochmal?

Die Europäische Union und die Gerichte. Wir erwarten von der Europäischen Kommission und den deutschen Gerichten endlich endgültige Entschei-

dungen, damit die notwendige Rechtssicherheit hergestellt wird, die es schon seit über zehn Jahren nicht mehr gibt. Das hier "Eilentscheidungen" bis

zu neun Monate benötigen, widerspricht dem Begriff der „Eilentscheidung“ völlig. Und solange die Europäische Kommission in einem ähnlichen Tem-

po arbeitet, operiert die Zeit gegen den Lübecker Flughafen.

Flugverkehr. Derzeit fliegen die Fluggesellschaften Ryanair und Wizzair den Lübecker Flughafen regelmäßig an. Ferner existieren diverse touristische

Sonderangebote und auch der Charterverkehr hat mit Antalya wieder „Flug“ aufgenommen. Aber das ist noch nicht genug, um den Flughafen in

schwarze Zahlen zu bringen. Jede Möglichkeit, die sich ergibt, werden wir nutzen, um den Flughafen für interessierte Firmen und Konzerne attraktiver

zu machen.

Einzugsgebiet und Infrastruktur. Im attraktiven Einzugsgebiet des Lübecker Flughafens wohnen 7.000.000 Menschen, die am Flughafen selbst eine sehr

gut ausgebaute Infrastruktur vorfinden und binnen zwei Stunden am Flughafen sein können. Es existiert eine Anbindung an die „Ostsee“-Autobahn

A20, die die Verbindung zur Autobahn A1 herstellt, eine Anbindung an die Bundesstraße 207n, einen regelmäßigen Stadtbus- und Regionalbusverkehr

sowie einen regelmäßigen Bahnverkehr nach Hamburg, Kiel, Lüneburg, Büchen und Ostholstein. Weiterhin gibt es jede Menge gut ausgebildete

Fachkräfte in der Region, viel Platz für weiteres Gewerbe, eine großartige Unterstützung der Lübecker Bürger und der hiesigen Wirtschaft, um genug

Argumente zum Fortbestand des Lübecker Flughafens zu liefern.

29

Page 30: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

§7.2.3 (Aufgaben des Vorstandes) §7.2.3.1 Der Vorstand ist der Mitgliederver-

sammlung gegenüber verantwortlich.

§7.2.3.2 Der 1. Vorsitzende leitet die Mitgliederversammlung und führt die lau-

fenden Geschäfte des Vereins.

§7.2.3.3 Der Vorstand entscheidet über organisatorische und andere wichtige

Fragen. Grundsätzlich liegen Entscheidungen über die Finanzen des Vereines in

der Hand des Vorstandes.

§7.2.3.4 Wenn eine Entscheidung des gesamten Vorstandes oder der Mitglie-

derversammlung nicht mehr eingeholt werden kann, kann der 1. Vorsitzende

nach Einwilligung mindestens eines Stellvertreters bei wichtigen oder auch

grundsätzlichen Entscheidungen eine bindende Erklärung abgeben, die nach-

träglich der Mitgliederversammlung mitzuteilen ist.

§7.2.3.5 Im Falle der Verhinderung betraut der 1. Vorsitzende einen seiner Stell-

vertreter mit der Wahrnehmung seiner Befugnisse.

§7.2.4 Der Vorstand tritt auf Einladung des 1. Vorsitzenden zusammen. Auf

Antrag mindestens zweier seiner Mitglieder hat der 1. Vorsitzende den Vorstand

binnen acht Tagen einzuberufen.

§8 (Beiträge) Die Beitragsordnung wird jährlich von der Mitgliederversammlung

festgesetzt und pro Mitglied per Dauerauftrag oder Einzugsermächtigung im

Voraus an den Verein abgeführt. Den Mitgliedern steht es frei, einen zusätzli-

chen Beitrag als Spende zu überweisen. Bezüglich der Beitragsgestaltung steht

dem Vorstand ein Vetorecht zu, da hier finanzielle Zusammenhänge zu beach-

ten sind, die dem "normalen" Mitglied nicht einfach ersichtlich sind.

§9 (Satzungsänderung) Änderungen dieser Satzung können nur beschlossen

werden, wenn der Antrag mindestens zehn Tage vorher allen Mitgliedern im

Wortlaut schriftlich zugegangen ist. Für die Satzungsänderung ist eine Mehrheit

von 3/4 der Mitgliederversammlung erforderlich.

§10 (Auflösung des Vereins) §10.1 Die Auflösung des Vereins kann nur durch

den Beschluss der mit einer verlängerten Frist von sechs Wochen geladenen

Mitgliederversammlung mit der Mehrheit von 4/5 der anwesenden Mitglieder

erfolgen. Erscheinen keine Mitglieder zu dieser Mitgliederversammlung, so kann

der Vorstand mit 2/3-Mehrheit im Vorstand den Verein auflösen.

§10.2 Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall steuerbe-

günstigter Zwecke fällt das Vereinsvermögen in allen Teilen an eine auf der

Auflösungsversammlung zu bestimmende gemeinnützige Organisation mit der

Auflage dieses Vermögen unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige

Z w e c k e z u v e r w e n d e n .

Findet keine Einigung statt, so fällt das gesamte Vereinsvermögen an das Ju-

gendamt der Hansestadt Lübeck, mit der Maßgabe es für die Jugendarbeit zu

verwenden.

§10.3 Die Mitglieder haben im Falle der Vereinsauflösung keinen Anspruch auf

das Vereinsvermögen.

§10.4 Im Falle der Auflösung des Vereins wählt die Mitgliederversammlung nach

dem Auflösungsbeschluss zwei Liquidatoren aus den Reihen des Vorstandes.

§11 (Beitragsordnung) Die dieser Satzung im Anhang beigefügte Beitragsord-

nung ist Bestandteil der Satzung bis zu ihrer Überarbeitung und Verabschiedung

der Überarbeitung durch die Mitgliederversammlung.

§12 (Schlussbestimmung) §12.1 Diese Satzung tritt am Tage ihrer Verabschie-

dung in Kraft.

§12.2 Der 1. Vorsitzende wird ermächtigt, vom Amtsgericht Lübeck für die Eintra-

gung geforderte Änderungen der Satzung vorzunehmen.

§6.4 Die Ernennung von Personen, die sich bei der Unterstützung des PAL besonders

verdient gemacht haben, zu Ehrenmitgliedern ist zulässig. Die Ernennung erfolgt

durch die Mitgliederversammlung mit 2/3 Mehrheit.

§6.5 Die Mitgliedschaft endet durch Tod, Austritt oder Ausschluss. Der Austritt ist dem

Vorstand schriftlich (per Brief) zu erklären; er wird mit dem Ablauf des Folgemonats

wirksam. Der Vorstand kann bei ungebührlichem Verhalten oder Verstoß gegen die

Satzung den Ausschluss eines Mitgliedes beschließen. Gegen den Ausschluss kann

das Mitglied binnen acht Tagen nach Zugang des Ausschlussbescheides Beschwer-

de einlegen. In diesem Fall entscheidet die Mitgliederversammlung endgültig über

den Ausschluss. Finanzielle Verpflichtungen gegenüber PAL, soweit sie während der

Mitgliedschaft entstanden sind, müssen erfüllt werden. Es besteht kein Anspruch auf

Rückzahlung von Mitgliedsbeiträgen oder auf Teile des Vereinsvermögens.

§7 (Organe des Vereins) §7.1 (Mitgliederversammlung) §7.1.1 Die Mitgliederver-

sammlung umfasst die Mitglieder und die Mitglieder des Vorstandes. Sie ist das

oberste Organ des PAL. Ihre Entscheidungen sind verbindlich für den Verein. Alle

Mitglieder, die den Mitgliedsbeitrag gezahlt haben, sind stimmberechtigt.

§7.1.2 Die Mitgliederversammlung tagt mindestens einmal im Jahr und ist beschluss-

fähig, wenn alle Mitglieder, die zum Zeitpunkt der Einladung ordnungsgemäßes,

zahlendes Mitglied waren, ordnungsgemäß geladen sind. Eine ordnungsgemäße

Ladung liegt vor, wenn 8 Wochen vor der Versammlung schriftlich eingeladen

wurde.

§7.1.3 Die Mitgliederversammlung wählt den - Vorstand für die Dauer von drei

Jahren, - bestimmt die Anzahl der Stellvertreter, - setzt den Beitrag sowie die ver-

schiedenen Beitragsgruppen fest, - genehmigt den jährlichen Haushaltsplan, -

bestimmt mindestens zwei, in Ausnahmefällen einen Kassenprüfer (Geprüft werden

muss die Kasse durch zwei Kassenprüfer. Auf Antrag kann die Mitgliederversamm-

lung in begründeten Fällen auch nur einen Kassenprüfer zulassen. Als Begründung

wird insbesondere das Fehlen geeigneter (=volljähriger, nicht im Vorstand beteilig-

ter) Personen im Verein zugelassen) und - entlastet den Vorstand. Die Mitgliederver-

sammlung entscheidet über eingebrachte Anträge. Die Mitgliederversammlung

kann einen haupt- oder ehrenamtlichen Geschäftsführer bestellen.

§7.1.4 Über die Mitgliederversammlung ist ein Protokoll zu fertigen, das vom Vor-

stand gegengezeichnet wird und allen Mitgliedern zugeht.

§7.2 (Vorstand) §7.2.1 Dem Vereinsvorstand gehören an: 1. Der 1.Vorsitzende 2. bis

zu drei stellvertretende Vorsitzende. 3. der Schatzmeister (der in Personalunion einer

der stellvertretenden Vorsitzenden sein kann).

§7.2.2 Vereinsvorstand im Sinne des § 26 BGB ist der in Abs 7.2.1 beschriebene

Vorstand. Der 1. Vorsitzende einzeln oder je zwei andere Mitglieder des Vorstandes

gemeinsam vertreten den Verein nach außen. Meinungsäußerungen des Vereines

müssen von mindestens zwei Mitgliedern des Vorstandes, unabhängig von ihrer

Vertretungsberechtigung, herausgegeben werden.

§7.2.2.1 Der Vereinsvorstand kann ein Mitglied des Vorstandes mit 2/3-Mehrheit

seines Amtes entheben, wenn diesem Verhalten, welches geeignet ist, den Verein

zu schädigen (sowohl materiell als auch immateriell) vorgeworfen und nachgewie-

sen werden kann. Gleiches gilt, wenn das Vorstandsmitglied gegen die Satzung

verstößt oder aber vereinsschädigendes Verhalten abzusehen ist bzw. die Absicht

zu solchem Verhalten geäußert wird. Gleiches gilt für außerhalb wie innerhalb des

Vereines begangene, beabsichtigte oder angedrohte Straftaten bzw. Handlungen

mit strafrechtlich relevantem Inhalt. Gegen den Ausschluss kann das Mitglied bin-

nen acht Tagen nach Zugang des Endhebungsbescheides Beschwerde einlegen.

In diesem Fall entscheidet die Mitgliederversammlung endgültig über den Aus-

schluss. Da in der Regel die Mitgliederversammlung einmal jährlich tagt, ruht das

Amt der Person mindestens bis zu dieser Mitgliederversammlung.

§1 (Name des Vereins) Der Verein führt den Namen Pro Airport Lübeck. Das

Namenskürzel lautet PAL. Der Verein soll in das Vereinsregister des Amtsgerich-

tes Lübeck eingetragen werden. Nach der Eintragung erhält der Vereinsname

den Zusatz "e.V.".

§2 (Sitz des Vereins) Der Sitz des Vereins ist die Hansestadt Lübeck.

§3 (Zweck des Vereins) §3.1 Der Verein PAL ist tätig im Bereich der Informations-

vermittlung zum Thema Luftfahrt sowie der wirtschaftlichen, ökologischen und

technischen Zusammenhänge speziell in diesem Bereich. Der Schwerpunkt der

Tätigkeit ist die Aufklärungsarbeit rund um den Flughafen Lübeck. Der Verein will

dabei kritisch Standpunkte von Parteien, Initiativen, Wirtschaft und Flughafen

hinterfragen und die Bevölkerung der Region über die Stichhaltigkeit dieser

Argumente aufklären. Ziel ist es, eine positive Sichtweise auf die Entwicklung des

Flughafens und die Chancen und Möglichkeiten die sich aus diesen Entwicklun-

gen für die Region ergeben, darzustellen. Politische Arbeit ist nur ein unterge-

ordneter Zweck des Vereines. Ein politischer Hintergrund - insbesondere in Mei-

nungsäußerungen des Vereines - ist jedoch aufgrund der Schwerpunktthemen

nicht immer vermeidbar. Hauptzweck des Vereines ist - auch bei Meinungsäu-

ßerungen - in jedem Fall der Bildungszweck. Diesem Zweck dienen turnusgemä-

ße Treffen, Bildungsabende, Führungen, Pressearbeit sowie das Internetangebot

des Vereines.

§3.2 Der PAL ist weder konfessionell noch parteipolitisch gebunden und enthält

sich diesbezüglich jeglicher Äußerung. Mitglieder, die in politisch tätigen Grup-

pierungen tätig sind, vertreten in diesen nicht die Meinung des PAL, ebenso

wird die Meinung der politischen Gruppierung nicht Gegenstand der Vereins-

Arbeit.

§4 (Mittelverwendung) §4.1 Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßi-

gen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen

aus Mitteln des Vereins.

§4.2 Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd

sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.

§4.3 Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins fällt das Vereinsvermögen in

allen Teilen an eine auf der Auflösungsversammlung zu bestimmende gemein-

nützige Organisation mit der Auflage dieses Vermögen unmittelbar und aus-

schließlich für gemeinnützige Zwecke zu verwenden. Findet keine Einigung statt,

so fällt das gesamte Vereinsvermögen an das Jugendamt der Hansestadt

Lübeck, mit der Maßgabe es für die Jugendarbeit zu verwenden.

§5 (Gliederung) Der Verein gliedert sich auf Wunsch der Mitglieder in Arbeitskrei-

se, die jeweils einen Sprecher zu bestimmen haben. Dieser berichtet dem Vor-

stand.

§6 (Mitgliedschaft) §6.1 Mitglieder des PAL können alle natürlichen und juristi-

schen Personen werden. Die Höhe des Beitrages regelt die Beitragsordnung.

Neben der regulären Mitgliedschaft ist eine Fördermitgliedschaft möglich. Diese

beinhaltet das Informationsrecht, nicht jedoch ein Mitwirkungsrecht an Vereins-

entscheidungen.

§6.2 Über die Aufnahme, die schriftlich und ggf. von einem Erziehungsberech-

tigten unterschrieben sein muss, entscheidet der Vorstand. Der Vorstand ist

berechtigt, Mitgliedsanträge abzulehnen, wenn absehbar ist, dass die Eintritts-

willigen ausschließlich im Eigeninteresse handeln bzw. der Satzung zuwiderlau-

fende Interessen verfolgen. Gegen die Entscheidung des Vorstandes kann

durch den Antragsteller binnen acht Tagen Beschwerde eingelegt werden.

Über die Aufnahme entscheidet dann endgültig die Mitgliederversammlung.

§6.3 Die Aufnahme gilt als vollzogen, wenn dem Antragsteller die Aufnahme

schriftlich bestätigt wurde.

UNSERE SATZUNG

30

Page 31: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

MITGLIEDSANTRAG

Bitte kreuzen Sie die Art Ihrer Mitgliedschaft an*:

[ ] Ordentliches Mitglied (25,- € / Jahr) [ ] Ordentliches Mitglied, ermäßigt (18,- € / Jahr)

[ ] Juristische Person (100,- € / Jahr) [ ] Juristische Person, ermäßigt (50,- € / Jahr)

[ ] Fördermitglied (mind. 100,- € / Jahr)

Ich möchte Mitglied werden ab dem*: ___ . ___ . 20___

___________________________________________________________________________________________________________________________________ Vorname* Name* (bzw. Firma und Ansprechpartner) Geburtstag*

___________________________________________________________________________________________________________________________________ Straße* und Hausnummer* Postleitzahl* Ort*

___________________________________________________________________________________________________________________________________ Telefon Telefax Mobil eMail-Adresse

Bitte kreuzen Sie an: [ ] Die Satzung vom Pro Airport Lübeck e. V. habe ich gelesen, verstanden und erkenne diese an.*

[ ] Die Beitragsordnung vom Pro Airport Lübeck e. V. habe ich gelesen, verstanden und erkenne diese ebenfalls an.*

[ ] Ich möchte einen Zugang zum Online-Angebot vom Pro Airport Lübeck e. V. bekommen. Mir ist bewusst, dass dadurch alle anderen registrierten Mitglieder meinen Namen und meine eMail-Adresse erfahren und mich somit kontaktieren können.

Die für dem Online-Zugriff benötigten Angaben können jederzeit durch das Mitglied selbst angepasst und geändert werden. Eine Löschung des Benutzers

erfolgt durch schriftliche Mitteilung an den Vereinsvorstand, sowie automatisch bei Austritt aus dem Pro Airport Lübeck e. V.

___________________________________________________________________________________________________________________________________

Ort* Datum* Unterschrift*

31

Bitte füllen Sie die nachfolgenden Felder des Mitgliedsantrages wahrheitsgetreu aus (Felder mit * sind Pflichtfelder) und versehen Sie ihn bitte mit dem Ort und Datum.

Abschließend müssen Sie diesen nur noch unterschreiben. Übersenden Sie uns Ihren Antrag bitte per Brief oder per Fax. Die notwenigen dafür Angeben finden Sie umseitig.

Auf unserer Homepage bieten wir Ihnen auch eine Möglichkeit an, ganz bequem online Mitglied des Pro Airport Lübeck e. V. zu werden.

Page 32: Pro Airport L¼beck e. V. Jahrbuch 2012

IMPRESSUM

JAHRBUCH 2012

PRO AIRPORT LÜBECK e. V.

_ Pro Airport Lübeck e. V. _

_ Der Vorstand _ Postfach 10 22 45 _ 23527 Hansestadt Lübeck _

_ Tel.: +49 (0)451 — 620 65 19-0 _ Fax: +49 (0)451 — 620 65 19-9 _

_ eMail: [email protected] _ Internet: www.pro-airport-luebeck.de _

© Pro Airport Lübeck e. V.

Hansestadt Lübeck im April 2013

ViSdP: Nicky Gernhardt

Dieses Jahrbuch wird online durch den Pro Airport Lübeck e. V. kostenlos als PDF-Version vertrieben - Der Weiterverkauf ist untersagt!


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